Energiewende extrem - Mathias Scholz

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01.05.2019 Aufrufe

sevorrangs gemäß dem EEG) die in den Kraftwerksturbinen der Kern-, Kohle- und Gaskraftwerke vorhandene konventionelle Regelleistung sehr gering ist, da sie ja heruntergefahren wurden. Windturbinen selbst können bekanntlich aufgrund der Volatilität des Windaufkommens genauso wie Solaranlagen selbst keinen Beitrag zur koetioelle Regelleistug liefe. Meh „Wid“ i Netz bedeutet hier konkret weniger rotierende Massen im Netz und damit eine geringere Regelreserveleistung innerhalb der ersten 30 Sekunden, bis die Primärregelung der Kraftwerke einspringen kann. Man stelle sich nun einfach vor, dass aufgrund günstiger Windbedingungen sehr viele On- und Offshore-Windparks nahe ihrer Nennleistung einspeisen. Erfolgt dabei gleichzeitig ein Stromexport von einem Teilnetz in ein anderes, z. B. von Frankreich nach Großbritannien, dann kommt es aufgrund des Stromhandels entsprechend der Handelszeiten zu einem geplanten Leistungssprung. Wenn Hacker, die sich zuvor einen Zugriff auf die IT-Monokultur der Netzbetreiber verschafft haben, in krimineller Absicht synchron dazu plötzliche Lastabwürfe induzieren (indem sie beispielsweise (zukünftige) Smartmeter-Netze entsprechend manipulieren und mit ihrer Hilfe Teilnetze 20

vom Verbundnetz trennen), dann kann das schnell zu einem überregionalen Netzzusammenbruch führen. Eine andere, technisch bedeutend weniger anspruchsvolle Möglichkeit als es ein Angriff auf Computersysteme dastellt, ist die geplate ud gezielte „ehaishe“ Zerstörung von Infrastruktur wie Umspannwerke und Hochspannungsmasten mit dem Ziel, nicht mehr beherrschbare Ausfallkaskaden im Netz zu verursachen. Wie man an diesem Beispiel allein schon sehen kann, wird ein ehemals inhärent robustes Stromnetz durch die Einspeisung volatiler Energie in sich instabiler, was man durch computergestützte Regelmechanismen auf eine immer komplexer werdende Art und Weise auszugleichen versucht. IT-Systeme sind aber – selbst wenn sie nicht aktiv mit dem Internet verbunden sein sollten– immer ein potentielles Einfalltor für Hackerangriffe. Immerhin berichtet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) von einer Anzahl von Verdachtsfällen, bei denen zumindest schon von der kritischen Infrastruktur getrennte Büronetzwerke von Hackern infiltriert worden sein sollen. Auf jeden Fall ist den Verantwortlichen die Gefahr bewusst und es wird alles 21

sevorrangs gemäß dem EEG) die in den Kraftwerksturbinen<br />

der Kern-, Kohle- und Gaskraftwerke vorhandene<br />

konventionelle Regelleistung sehr gering ist, da sie ja<br />

heruntergefahren wurden. Windturbinen selbst können<br />

bekanntlich aufgrund der Volatilität des Windaufkommens<br />

genauso wie Solaranlagen selbst keinen Beitrag zur<br />

koetioelle Regelleistug liefe. Meh „Wid“ i<br />

Netz bedeutet hier konkret weniger rotierende Massen<br />

im Netz und damit eine geringere Regelreserveleistung<br />

innerhalb der ersten 30 Sekunden, bis die Primärregelung<br />

der Kraftwerke einspringen kann. Man stelle sich<br />

nun einfach vor, dass aufgrund günstiger Windbedingungen<br />

sehr viele On- und Offshore-Windparks nahe ihrer<br />

Nennleistung einspeisen. Erfolgt dabei gleichzeitig ein<br />

Stromexport von einem Teilnetz in ein anderes, z. B. von<br />

Frankreich nach Großbritannien, dann kommt es aufgrund<br />

des Stromhandels entsprechend der Handelszeiten<br />

zu einem geplanten Leistungssprung. Wenn Hacker,<br />

die sich zuvor einen Zugriff auf die IT-Monokultur der<br />

Netzbetreiber verschafft haben, in krimineller Absicht<br />

synchron dazu plötzliche Lastabwürfe induzieren (indem<br />

sie beispielsweise (zukünftige) Smartmeter-Netze entsprechend<br />

manipulieren und mit ihrer Hilfe Teilnetze<br />

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