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Energiewende extrem - Mathias Scholz

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diese schnelle Reaktion konnte verhindert werden, dass<br />

die nächsten für solch einen Fall vorgesehenen Regelungsstufen<br />

nicht in Anspruch genommen werden mussten.<br />

Oder wie es der österreichische Sicherheitsexperte<br />

Herbert Saurugg einmal recht plastisch beschrieben hat:<br />

„Wenn ich mit 100 km/h auf eine Mauer zufahre und 1<br />

cm davor noch zum Stillstand komme, ist auch nichts<br />

passiert. Aber niemand würde behaupten, dass da nichts<br />

war. Und so ähnlich würde ich das Ereignis einstufen. Ja,<br />

es war alles vorbereitet, damit die Bremsen rechtzeitig<br />

greifen. Und wenn man eine Verbrauchergruppe fast so<br />

groß wie die Stadt Wien (2.000 MW) abschaltet, damit es<br />

nicht noch schlimmer kommt, dann ist das nicht mehr<br />

ganz marginal.“<br />

Übrigens, genau zwei Wochen später, am 24. Januar<br />

2019 um 6 Uhr früh kam es zu einer kritischen Überfrequenz<br />

von 50,2 Hz, d. h. auch hier wurde die Grenze eines<br />

sicheren Netzbetriebes erreicht. Es scheint, dass sich<br />

gewisse Effekte des stündlichen Stromhandels auf unerklärbare<br />

Weise aufgeschaukelt haben, was an sich schon<br />

beunruhigend genug ist. Die Frage, die sich anhand solcher<br />

Ereignisse stellt, ist letztendlich die Frage, was passiert,<br />

wenn es wirklich einmal kracht? Und was dann?<br />

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