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Johannesbote #183 Februar | März | April 2019

Aktuelles aus der Evangelisch-Lutherischen Johannesgemeinde Pretoria-Ost

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Der Monatsspruch (<strong>April</strong>) für alle Tage<br />

Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Mt 28,20<br />

Abschiede gehören zu unserem Leben<br />

dazu. Sie durchziehen das Kirchenjahr, aber<br />

auch unseren Lebenslauf. Gerade haben<br />

wir das neue Jahr begrüßt, aber auch vom<br />

alten Jahr Abschied genommen. Wir verab<br />

schieden uns vom Single dasein, wenn<br />

wir heiraten, von vielen<br />

lieb ge wor denen Dingen,<br />

wenn wir älter werden.<br />

Von Lebens träumen. Wir<br />

neh men Ab schied, wenn<br />

wir ver reisen oder geliebte<br />

Familien an gehörige nach<br />

Weih nach ten wieder zum<br />

Flug ha fen bringen. In<br />

allem ist es, denke ich, gut,<br />

wenn man die Ge legen heit<br />

hat, bewusst Ab schied zu<br />

nehmen.<br />

Dennoch schmerzhaft:<br />

wenn jemand stirbt, verab<br />

schie den wir uns end gül tig und un widerruflich:<br />

nie wieder mit ein ander lachen und<br />

tanzen, nie wie der mit ein ander essen und<br />

trin ken, nie wieder ein an der in die Augen<br />

sehen, nie wieder mit ein an der sprechen.<br />

Fragen blei ben ohne Antwort.<br />

Was bleibt? Wohin mit der Liebe, die<br />

noch ge lebt werden wollte und will? Wohin<br />

mit den Worten, die gesagt werden und dem,<br />

was man noch tun wollte?<br />

Im Matthäusevangelium wird erzählt,<br />

wie Jesus Abschied nimmt. Da ist es, als<br />

tröste er seine Jünger, bevor er sie für immer<br />

verlässt.<br />

Auch das hört man oft. Für den, der geht,<br />

ist es manchmal leichter, als für diejenigen,<br />

die zurückbleiben. Von Masha Kaleko gibt<br />

es ein Gedicht, das mir sehr vertraut ge worden<br />

ist.<br />

Jesus tröstet seine Jünger. Aber sie trauern<br />

Vor meinem Tod ist mir nicht bang,<br />

nur vor dem Tod derer,<br />

die mir nah sind.<br />

Wie soll ich leben,<br />

wenn sie nicht mehr da sind?<br />

Der weiß es wohl,<br />

dem Gleiches widerfuhr,<br />

Und die es trugen,<br />

mögen mir vergeben.<br />

Bedenkt, den eignen Tod,<br />

den stirbt man nur,<br />

doch mit dem Tod der andern<br />

muss man leben.<br />

dennoch. Aber Jesus zeigt ihnen einen Weg,<br />

wie sie - trotz Trauer - weiterleben können.<br />

Ich bleibe, sagt er, auch, wenn ich gehe. Auf<br />

eine andere Art und Weise bin ich dann<br />

nah. Ich bin da, wenn ihr miteinander esst<br />

und euch an mich erinnert. Und wenn ihr<br />

miteinander liebevoll umgeht,<br />

mit ein an der zu gewandt<br />

redet, dann werden<br />

andere Men schen das<br />

spüren und da von pro -<br />

fitieren.<br />

Liebe Schwestern und<br />

Brü der im Glauben, vielleicht<br />

hat der ein oder die<br />

andere von euch das schon<br />

ge spürt, wie ein Mensch<br />

nah ist, auch, wenn er gegangen<br />

ist.<br />

Mir ging es schon so.<br />

Was mir der Mensch bedeu<br />

tet hat, bleibt in mir. Immer noch kann<br />

mich ein Satz trösten, den er oder sie gesagt<br />

hat. Immer noch weiß ich, was er jetzt an<br />

meiner Stelle tun, was sie mir raten würde.<br />

Manchmal muss ich dann schmun zeln.<br />

Immer noch spüre ich ihre Um armungen,<br />

seine stärkende Hand auf meiner Schulter.<br />

Dann ist es, als sei er da.<br />

„Ich bin bei euch alle Tage“. Der Himmel,<br />

den Jesus mit sich brachte, bleibt. Mitten<br />

unter uns. Tröstend und stärkend. Unsere<br />

Auf gabe ist es, ihn weiterzutragen mit Worten<br />

und indem wir einander Gutes tun. Bis<br />

an das Ende der Welt.<br />

Ich wünsche Euch, dass Ihr den Himmel<br />

spüren könnt.<br />

Dass ihr spüren könnt: Jesus ist da.<br />

Eure Pfarrerin<br />

<strong>Johannesbote</strong>: <strong>Februar</strong> | <strong>März</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

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