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Johannesbote #183 Februar | März | April 2019

Aktuelles aus der Evangelisch-Lutherischen Johannesgemeinde Pretoria-Ost

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Bischofs Post<br />

<strong>Februar</strong> / <strong>März</strong> <strong>2019</strong><br />

Das Erste Gebot: Ich bin der Herr, dein<br />

Gott. Du sollst nicht andere Götter haben<br />

neben mir.<br />

Was ist das?<br />

Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten,<br />

lieben und vertrauen.<br />

Liebe Leser,<br />

Nun ist <strong>2019</strong> voll im Gange. Die Schulen<br />

haben angefangen, Studenten sind dabei,<br />

oder haben sich schon registriert. Alles<br />

läuft. Voller Spannung warten wir, zu hören,<br />

wann die Wahlen in diesem Jahr stattfinden<br />

werden. Inzwischen sind die Parteien<br />

dabei, kräftig zu werben. Es ist wieder die<br />

Zeit der (leeren) Wahlversprechen. Durch<br />

gegenseitige Angriffe möchte jeder zeigen,<br />

was der Andere für Dreck am Stecken hat.<br />

Die Zeit vor der Wahl lässt Spannungen<br />

wachsen, Feindschaften werden intensiver -<br />

das Volk wird gespalten und gegeneinander<br />

aufgehetzt.<br />

Darum hielt ich es für sinnvoll, in dieser<br />

Zeit über das 1. Gebot nachzudenken. Für<br />

Israel tritt es in Erscheinung, als das Volk -<br />

verarmt, versklavt, unbedeutend – auf dem<br />

Weg in die Freiheit ist, auf dem Weg, ein<br />

Volk zu werden. Gott lädt sie ein, besser<br />

gesagt, ermahnt sie geradezu, Ihn als ihren<br />

einzigen Herrn und Gott zu wählen. Er will<br />

das Fundament sein, auf dem die Nation<br />

gebaut wird.<br />

Doch die Geschichte zeigt, dass Glaube<br />

und Religion keine Garantie für eine gesunde<br />

Nation sind. Zu viele Kriege und verwerfliche<br />

Taten wurden im Namen Gottes<br />

getan.<br />

Die alte südafrikanische Randmünze<br />

hatte die Inschrift: Soli Deo Gloria – allein<br />

Gott die Ehre. Auf jedem US-Dollarschein<br />

steht: „In God we trust”. Die Soldaten im<br />

Dritten Reich trugen auf der Gürtelschnalle<br />

den Text: „Gott mit uns”.<br />

Wenngleich solche Inschriften den Eindruck<br />

erwecken, dass das erste Gebot gilt,<br />

dass Gott die höchste Autorität einer Regierung,<br />

eines Landes sei – können mit<br />

diesem Geld, mit dieser Waffenrüstung<br />

schreck liche Dinge geplant, finanziert und<br />

durch geführt werden.<br />

Sicherlich haben diese negativen Beispiele<br />

dazu beigetragen, dass mehr und mehr<br />

Länder und Regierungen sich als “säkular”<br />

definieren. Zwar werden andere Religionen<br />

toleriert – aber der Staat selbst sieht sich als<br />

a-religiös.<br />

Doch auch das garantiert nicht, dass es<br />

besser wird. Unser nicht mehr ganz neues<br />

“Neues Südafrika” hat zwar im Laufe der<br />

25 Jahre manche schlechten Gesetze abgeschafft.<br />

Gleichzeitig hat es neue Misere<br />

und Ungerechtigkeiten mit sich gebracht.<br />

Viele dieser schlechten Dinge wurden von<br />

Menschen getan, die sich selbst als Christen<br />

be zeichnen und bestimmt dem ersten Gebot<br />

zu stimmen würden.<br />

Kann das erste Gebot dann wirklich noch<br />

dazu beitragen, dass ein Volk gesund wird?<br />

An dieser Stelle lohnt es sich, den Kleinen<br />

Katechismus Martin Luthers zu lesen: Wir<br />

22 <strong>Johannesbote</strong>: <strong>Februar</strong> | <strong>März</strong> | <strong>April</strong> <strong>2019</strong>

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