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Stahlreport 2019.05

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Berufsbildpositionen zur Ausbildung sind in der Diskussion<br />

Standards und Branchenausprägungen<br />

Derzeit wird nicht nur die Neuordnung des Ausbildungsberufs für angehende Kaufleute<br />

im Groß- und Außenhandel beraten, überarbeitet werden gegenwärtig auch die<br />

Standardberufsbildpositionen. Dabei mitreden und -bestimmen kann allerdings nur,<br />

wer in den entsprechenden Gremien durch einen der Sozialpartner vertreten ist.<br />

Seit dem vergangenen Jahr<br />

planen das Bundesbildungsministerium<br />

und das Bundeswirtschaftsministerium<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

dem Bundesinstitut für Berufsbildung<br />

eine Modernisierung der Standardberufsbildpositionen.<br />

Dabei handelt<br />

es sich um Festlegungen, die in<br />

sämtlichen Ausbildungsordnungen<br />

verbindlich abgebildet sind und von<br />

allen ausbildenden Unternehmen<br />

während der Ausbildung vermittelt<br />

werden müssen.<br />

In den aktuellen Diskussionen<br />

der Sozialpartner, die in einer<br />

Arbeitsgruppe aus Arbeitgebern<br />

sowie Arbeitnehmern und Ländervertretern<br />

zusammenwirken, geht<br />

es beispielsweise darum,<br />

z ggf. die bisherigen Standardberufsbildpositionen<br />

„Berufsausbildung,<br />

Arbeits- und Tarifrecht“ sowie „Aufbau<br />

und Organisation des Ausbildungsbetriebes“<br />

zu der neuen Standardberufsbildposition<br />

„Organisation des Ausbildungsbetriebes,<br />

Berufsbildung sowie der<br />

für den Arbeitsplatz wesentlichen<br />

Rechtsvorschriften, insbesondere<br />

des Arbeits- und Tarifrechts“<br />

zusammenzuführen.<br />

z Außerdem könnte die aktuelle<br />

Standardberufsbildposition<br />

„Umweltschutz“ unter der Überschrift<br />

„Nachhaltigkeit“ weiterentwickelt<br />

werden.<br />

z Darüber hinaus gibt es Bestrebungen,<br />

eine ganz neue Standardberufsbildposition<br />

„Datenschutz und<br />

Datensicherheit; Digitalisierung“<br />

zu schaffen.<br />

z In Sachen der Standardberufsbildposition<br />

„Sicherheit und Gesundheitsschutz“<br />

dürften die Festlegungen<br />

im Wesentlichen unverändert<br />

bleiben.<br />

Die anstehenden Reformthemen sind<br />

regelmäßig auch Gegenstand der<br />

Beratungen im Berufsbildungsausschuss<br />

des Groß- und Außenhandels.<br />

In dem Gremium ist Dr. Ludger Wolfgart<br />

persönliches Mitglied. Im Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) ist er für Brancheninformationen<br />

und Berufsbildung zuständig.<br />

2<br />

BDS kämpft für die Einordnung seines Fernstudiums<br />

DQR und kein Ende<br />

Auf formale Gründe bezieht sich die Absage des BMBF, die zum Jahreswechsel 2018/19<br />

vom FDL beantragte Zuordnung von Fernkursen in den DQR vorzunehmen. Unter den<br />

eingereichten Angeboten befindet sich auch das Fernstudium des BDS, der sich nun um<br />

so intensiver an den Gesprächen über das weitere Vorgehen beteiligen wird.<br />

Im Mittelpunkt des Streits<br />

steht die Frage, ob nur nach klassischen<br />

Kriterien formale Bildungsabschlüsse<br />

in den Deutschen Qualifikationsrahmen<br />

(DQR) offiziell<br />

eingestuft werden können/dürfen.<br />

Der DQR ist ein achtstufiges Schema,<br />

in das alle schulischen, akademischen<br />

und beruflichen Bildungsangebote<br />

eingeordnet und damit vergleichbar<br />

(nicht gleich) gemacht werden können.<br />

Der Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) sieht in der Verweigerung<br />

einer Einordnung beispielsweise<br />

seines Fernstudienangebots<br />

und weitere sogenannter<br />

non-formaler Abschlüsse eine wettbewerbsverzerrende<br />

Diskriminierung.<br />

Unter ihr haben insbesondere<br />

auch die Absolventen zu leiden, die<br />

in dem durchlässigen DQR-System<br />

zu weiteren Qualifikationsangeboten<br />

wechseln wollen. Der BDS bleibt deshalb<br />

bis zu einer inhaltlichen Entscheidung<br />

der zuständigen Stellen<br />

dabei, sein dreijähriges Betriebswirtschafts-Fernstudium<br />

nach transparenten<br />

Kriterien auch weiterhin selbst<br />

einzuschätzen – auf DQR-Stufe 7.<br />

Weitere Beratungen<br />

Der BDS hat angekündigt, noch im<br />

Laufe des April unter dem Dach des<br />

Fernlernverbandes Forum DistancE-<br />

Learning (FDL) an den Beratungen<br />

über notwendige Reaktionen auf die<br />

Ablehnung aus dem Bundesministerium<br />

für Forschung und Entwicklung<br />

(BMBF) mit zu beraten. Dazu<br />

gab es im Rahmen einer speziellen<br />

Council-Sitzung Gelegenheit, aber<br />

auch bei einem Treffen des Vorstands,<br />

der ebenfalls in der Woche<br />

nach Ostern gekommen ist. Der BDS<br />

ist seit einigen Jahren Mitglied im<br />

FDL. Dr. Ludger Wolfgart ist als BDS-<br />

Bereichsleiter Berufsbildung gewählter<br />

Sprecher der Fachgruppe der<br />

etwa 60 darin vertretenen Fernunterrichtsanbieter<br />

und damit auch im<br />

FDL-Vorstand vertreten. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 5|19<br />

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