30.04.2019 Aufrufe

Stahlreport 2019.05

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt Konjunktur<br />

Reales Bruttoinlandsprodukt in Deutschland<br />

Saison- und kalenderbereinigter Verlauf<br />

Verkettete Volumenangaben in Mrd. Euro<br />

Veränderung gegenüber dem Vorquartal in %<br />

810<br />

Prognose<br />

2,0<br />

Volumen (linke Skala)<br />

laufende Rate (rechte Skala)<br />

Jahresdurchschnitt (linke Skala)<br />

770<br />

1,8<br />

1,0<br />

1,4<br />

0,8<br />

730<br />

2,2<br />

2,2<br />

0,0<br />

1,7<br />

Quelle: ArGeZ<br />

690<br />

2015 2016 2017 2018 2019 2020<br />

-1 ,0<br />

Gemeinschaftsdiagnose der Wirtschaftsforschungs-Institute<br />

Konjunktur deutlich abgekühlt<br />

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum<br />

im Jahr 2019 deutlich gesenkt – auf ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von nur noch<br />

0,8 %. Das ist mehr als 1 % weniger als im Herbst 2018, als man noch mit 1,9%rechnete. Hingegen<br />

bestätigen die Institute ihre vorherige Prognose für das Jahr 2020: Das Bruttoinlandsprodukt dürfte<br />

dann um 1,8 % zunehmen. Das geht aus dem Frühjahrsgutachten der Gemeinschaftsdiagnose hervor,<br />

das Anfang April in Berlin vorgestellt wurde.<br />

„Der langjährige Aufschwung<br />

der deutschen Wirtschaft ist zu<br />

Ende“, sagte Oliver Holtemöller, Leiter<br />

der Abteilung Makroökonomik<br />

und stellvertretender Präsident des<br />

Leibniz-Instituts für Wirtschafts -<br />

forschung Halle (IWH). Wegen<br />

politischer Risiken hätten sich die<br />

weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

weiter eingetrübt. Aber der<br />

Konjunktureinbruch in der zweiten<br />

Jahreshälfte 2018 sei vor allem auf<br />

Produktionshemmnisse in der<br />

Industrie zurückzuführen. „Die<br />

Gefahr einer ausgeprägten Rezession<br />

halten wir jedoch bislang für<br />

gering“, ergänzte Holtemöller. Die<br />

Prognose wurde bereits Ende März<br />

2019 abgeschlossen, als eine Vermeidung<br />

eines harten Brexit noch<br />

möglich schien. Dies ist mittlerweile<br />

zwar weniger wahrscheinlich<br />

geworden, aber noch nicht ausgeschlossen.<br />

Kommt es zu einem No-<br />

DealBrexit, dürfte das Wirtschaftswachstum<br />

in diesem und im<br />

kommenden Jahr sogar deutlich<br />

niedriger ausfallen als in dieser<br />

Prognose ausgewiesen.<br />

Risiken und Gefahren<br />

Die Risiken für die deutsche und die<br />

weltweite Konjunktur haben sich<br />

gegenüber dem Herbst 2018 vergrößert.<br />

Auf internationaler Ebene liegen<br />

Gefahren im Handelsstreit zwischen<br />

den USA und China sowie im<br />

weiterhin ungeklärten Brexit-Verfahren.<br />

National belasten der Fachkräftemangel,<br />

Lieferengpässe sowie<br />

Schwierigkeiten in der Autoindustrie<br />

die Konjunktur.<br />

Ein Lichtblick sind unter anderem<br />

die Bauinvestitionen, die im Jahr<br />

2018 um 2,4% expandierten.<br />

Die dynamische Baukonjunktur<br />

werde sich angesichts prall gefüllter<br />

Auftragsbücher und einer anhaltend<br />

hohen Nachfrage nach Wohnraum<br />

wohl fortsetzen, schlossen die Forscher.<br />

Die Gemeinschaftsdiagnose<br />

wird erarbeitet vom DIW in Berlin,<br />

vom ifo Institut in München, vom<br />

IfW in Kiel, vom IWH in Halle und<br />

vom RWI in Essen. 2<br />

[ Info ]<br />

Die Langfassung des Gutachtens ist auf<br />

www.gemeinschaftsdiagnose.de/<br />

category/gutachten kostenlos abrufbar.<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 5|19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!