Stahlreport 2019.05
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Messen<br />
und Märkte<br />
Schwerpunkt Konjunktur<br />
Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland April 2018<br />
Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />
Aktuelle Lage<br />
Zukunftserwartungen<br />
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Quelle: ArGeZ<br />
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Jan. 06 Jan. 07 Jan. 08 Jan. 09 Jan. 10 Jan. 11 Jan. 12 Jan. 13 Jan. 14 Jan. 15 Jan. 16 Jan. 17 Jan. 18 Jan. 19 Jan. 20<br />
Zulieferer mit verhaltenem Start in 2019<br />
Politische Stabilität bereitet Sorge<br />
Die deutsche Zulieferindustrie sieht sich für das Jahr 2019 „wetterfest aufgestellt“. Das sagte der<br />
Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Zuliefererindustrie ArGeZ, Christian Vietmeyer, zu Beginn der<br />
Hannover Messe. Sorge bereiten den Zuliefererbranchen „instabile handelspolitische Leitplanken“<br />
sowie „EU-spezifische Unsicherheiten“.<br />
Das vergangene Jahr 2018 ist<br />
für die deutsche Zulieferindustrie<br />
mit einem Umsatzplus von ca. 3 %<br />
auf 264 Mrd. € positiv verlaufen. Die<br />
Lieferungen an ausländische Kunden<br />
legten bei einer Exportquote von<br />
rund 39 % in ähnlicher Dynamik auf<br />
103 Mrd. € zu.<br />
Das internationale Geschäft hat<br />
für die Zuliefererbranchen der<br />
ArGeZ, zu denen neben der Stahlund<br />
Metallverarbeitung, der Giesserei-Industrie<br />
sowie der Aluminiumindustrie<br />
unter anderem auch<br />
die Kunststoff- und Kautschuk -<br />
industrie gehören, eine große Bedeutung.<br />
„Die Stabilität nicht nur der<br />
internationalen Wertschöpfungsketten,<br />
sondern der globalen Märkte<br />
grundsätzlich, ist für die deutschen<br />
Zulieferer essentiell“, so die ArGeZ.<br />
Zusätzlich zu direkten Ausfuhren<br />
landen darüber hinaus Dreivier-<br />
tel der im Inland abgesetzten Komponenten<br />
und Aggregate zur Endverwendung<br />
im Ausland. Da die<br />
wichtigste Kundengruppe der Zulieferer,<br />
die Automobilhersteller, ihre<br />
Produktion im Inland reduziert<br />
haben, sind diese indirekten Exporte<br />
der ArGeZ zufolge ein wichtiger Treiber<br />
für das Wachstum der Zuliefererbranche.<br />
Hohe Auslastung dank<br />
bestehender Aufträge<br />
Die Kapazitätsauslastung der Zuliefer-Unternehmen<br />
ist im Verlauf des<br />
Jahres 2018 gegenüber dem schon<br />
hohen Niveau aus dem Vorjahr nochmals<br />
gestiegen (87 %). Auch für das<br />
erste Quartal 2019 hat sich die hohe<br />
Auslastung stabil gezeigt, sagte Vietmeyer.<br />
Dies sei allerdings überwiegend<br />
auf alte Auftragsbestände<br />
zurückzuführen. Neue Impulse zeigten<br />
sich nur vereinzelt. Vor dem Hintergrund<br />
des hohen Auslastungsniveaus<br />
haben die Zulieferer ihre<br />
Belegschaften im Vorjahresvergleich<br />
nochmals um 3 % aufgestockt: Die<br />
Zahl der Beschäftigten ist Stand Ende<br />
2018, der ArGeZ zufolge auf ca. 1,2<br />
Mio. Beschäftigte gestiegen.<br />
Drohende Handelsbarrieren<br />
verunsichern die Branche<br />
Zuliefererunternehmen investieren<br />
zur Zeit vor allem in strukturelle<br />
Anpassungen, in die Integration von<br />
Automatisierungs- und Digitalisierungsmöglichkeiten<br />
sowie in die<br />
Erweiterung und Optimierung der<br />
Angebotspalette, so Vietmeyer.<br />
Zwar bewertet die Branche die<br />
aktuelle Lage beim Geschäftsklima<br />
derzeit immer noch positiv (siehe<br />
Grafik, blaue Linie). Auf Sicht des<br />
Jahresverlaufs sehen sich die Zulie-<br />
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