Neue Menschen bereichern unsere Gemeinschaft - Ledder ...
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Fünf Fragen an ...<br />
. . . Schulleiter Helmut Hamsen<br />
H elmut Hamsen (58) ist Sonderpädagoge an<br />
der Regenbogenschule in Münster und, wie<br />
er selbst von sich sagt, „gelernter und überzeugter<br />
Sonderschullehrer“. Nach dem Zivildienst an<br />
der LWL-Förderschule (Förderschwerpunkt<br />
körperliche und motorische Entwicklung) und dem<br />
Lehramtsstudium für Grund- und Hauptschule<br />
sattelte er ein viersemestriges Aufbaustudium<br />
der Sonderpädagogik auf und war während<br />
dieser Zeit bereits nebenberuflich als Lehrkraft<br />
an der Schule. Seit 2002 ist der Münsteraner<br />
Leiter der Regenbogenschule.<br />
Frage 1: Herr Hamsen, kurz zu Ihrer Schule: Was<br />
leistet sie? Welche <strong>Menschen</strong> besuchen sie? Gibt es<br />
ähnliche Personen wie Emina Petrovic bei Ihnen?<br />
Die Regenbogenschule Münster, eine LWL-<br />
Förderschule mit dem Schwerpunkt Körperliche<br />
und Motorische Entwicklung, besuchen aktuell<br />
266 Schülerinnen und Schüler, die auf besondere<br />
Förderung angewiesen sind. Neben unterrichtlicher<br />
und erzieherischer Förderung gibt es hier<br />
beispielsweise auch Pflege und Therapie (Physio-<br />
und Ergotherapie, Logopädie) – für Emina und viele<br />
andere enorm wichtig.<br />
Die Regenbogenschule hat sich in ihren<br />
Angeboten stark spezialisiert auf Kinder und<br />
Jugendliche mit hohem Förderbedarf, etwa<br />
komplexe Behinderungen, Kombinationen von<br />
verschiedenen Behinderungen. Eine Schülerin<br />
wie Emina war für uns schon etwas Besonderes,<br />
aber irgendwie sind hier alle ‚besonders‘, haben<br />
sehr eigene Persönlichkeiten, benötigen teils sehr<br />
außergewöhnliche Förderbedingungen. Insofern war<br />
Emina dann wie viele andere. Das so zu erfahren,<br />
war auch gut für sie.<br />
Frage 2: Emina hat die Regenbogenschule seit<br />
2003 besucht. Erinnern Sie sich daran, als sie zu<br />
Ihnen kam? Wie ging es ihr damals?<br />
Ja, ich erinnere mich noch sehr gut an den ersten<br />
Anruf von Eminas Mutter mit der Anfrage, ob<br />
Emina in die Regenbogenschule aufgenommen<br />
werden könne. Dann das erste Telefonat mit<br />
Frau Schunicht, damals Schulleiterin der Ernst-<br />
Klee-Schule in Mettingen. Dort war Emina zu<br />
diesem Zeitpunkt Schülerin. Danach kamen ganz<br />
viele Schriftwechsel mit dem Schulträger, der<br />
Schulaufsicht, da Emina in Lengerich und damit<br />
nicht in <strong>unsere</strong>m Schuleinzugsbereich wohnte und<br />
auch sonst viele Besonderheiten zu regeln waren.<br />
Aber schließlich haben alle zugestimmt: Emina<br />
konnte kommen. Anfangs brauchte sie eine tägliche<br />
Unterrichtszeitverkürzung. Der Unfall lag zwar schon<br />
länger zurück, aber sie war bei weitem noch nicht so<br />
fit und belastbar wie heute. Sie war übrigens auch<br />
noch ein kleines Mädchen. Aber eines mit einem<br />
‚Dickkopf‘.<br />
Frage 3: Bis 2011 war Emina bei Ihnen. Welche<br />
Entwicklung hat sie in dieser Zeit gemacht? Was<br />
haben Sie mit ihr erreichen können? Wo hat ihre<br />
Behinderung klare Grenzen gesetzt?<br />
8 lewe aktuell 4.2012