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Neue Menschen bereichern unsere Gemeinschaft - Ledder ...

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Aktuelles<br />

Wie alles begann: eine alte Volksschule,<br />

eine brandneue Vision und Pfarrer Höhn<br />

16<br />

Kaufmann, Diakon,<br />

Pfarrer: Herrmann<br />

Höhn, einer der<br />

Werkstattgründer.<br />

Vielleicht war es eine<br />

glückliche Fügung,<br />

vielleicht war die Zeit<br />

einfach reif und die<br />

Konstellation gerade<br />

richtig. Fest steht,<br />

dass es die <strong>Ledder</strong><br />

Werkstätten jedenfalls<br />

nicht in Ledde gäbe,<br />

hätten 1968 nicht einige<br />

<strong>Menschen</strong> an<br />

den richtigen Stellen<br />

gewirkt. Einer von<br />

ihnen war Hermann<br />

Höhn, von 1958 bis<br />

1978 Pfarrer in Ledde.<br />

Daneben sind ganz<br />

sicher Doris Jahnke<br />

oder Alfons Probst von<br />

der Lebenshilfe, Ober-<br />

amtmann und Kirchenrendant Horst Wermeyer oder<br />

Sozialarbeiterin Marianne Ellermann vom damaligen<br />

Kreis Tecklenburg zu nennen. Im Fokus an dieser<br />

Stelle soll Hermann Höhn stehen, denn am 27. Dezember<br />

wäre er 100 Jahre alt geworden.<br />

Gelernter Speditionskaufmann, Diakon, Pfarrer. Aus<br />

Ladbergen kam er 1958 in die noch selbstständige<br />

Gemeinde Ledde und gründete sofort den Posaunenchor.<br />

1962 wurde das Gemeindehaus gebaut,<br />

später die Dorfkirche renoviert. Krönender Abschluss:<br />

die Anschaffung einer neuen Orgel 1969.<br />

Hans-Martin Lagemann, Hermann Höhn und Kurt Habermann<br />

(1980 bis 1984 Aufsichtsratsvorsitzender, von links) bei der<br />

Einweihung des neu aufgebauten Fachwerkhauses in Ledde.<br />

Ab diesem Jahr fand auch die Vorabendmesse von<br />

St. Michael Tecklenburg in Ledde statt – damals ein<br />

außenwirksamer Schritt auf dem noch holprigen<br />

Weg der Ökumene.<br />

Seit Mitte der 1960er Jahre entstanden in Deutschland<br />

so genannte Beschützende Werkstätten.<br />

Nach dem Grauen des Nationalsozialismus und<br />

einer Nachkriegszeit, in der <strong>Menschen</strong> mit Behinderungen<br />

häufig versteckt wurden, eine bahnbrechende<br />

Entwicklung. Maßgeblicher Motor war die<br />

„Lebenshilfe“ des gebürtigen Niederländers Dr. Tom<br />

Mutters. Die Selbsthilfevereinigung, heute Eltern-,<br />

Fach- und Trägerverband für <strong>Menschen</strong> mit geistiger<br />

Behinderung und ihre Familien, wurde 1958 auf<br />

Bundesebene von Eltern und Fachleuten gegründet.<br />

Im Tecklenburger Land gehörten Alfons Probst,<br />

damals Sozialarbeiter beim Kreis Tecklenburg, und<br />

die Erzieherin Doris Jahnke, die in der Tagesbildungsstätte<br />

in Lengerich-Ringel für junge geistig<br />

behinderte <strong>Menschen</strong> arbeitete, zu diesen Fachleuten.<br />

Alfons Probst, Vater eines behinderten Sohnes<br />

und ehrenamtlicher Geschäftsführer der Lebenshilfe,<br />

und Hermann Höhn kannten sich von früher.<br />

Neben seinem neuen Amt in Ledde kümmerte sich<br />

Hermann Höhn weiter um seine Arbeit als Diakon<br />

in den Volmarsteiner Anstalten und hatte dort regelmäßig<br />

Kontakt zu <strong>Menschen</strong> mit Behinderungen.<br />

Dorthin fuhr er häufig mit Konfirmandengruppen.<br />

Vom <strong>Ledder</strong> Pfarrhaus aus blickte der Theologe<br />

auf die leer stehende ehemalige Volksschule gegenüber<br />

und schlug Alfons Probst diesen Werkstatt-Standort<br />

vor. Zu dieser Zeit war<br />

Hermann Höhn auch für die Innere<br />

Mission, heute Diakonie, mit Seelsorgeauftrag<br />

für gehörlose <strong>Menschen</strong><br />

im Kreis Tecklenburg zuständig. Als<br />

praktisch denkender Mann, der Verbindungen<br />

zu nutzen wusste, setzte<br />

er Ledde – zentral im Altkreis liegend<br />

– durch. Denn inzwischen platzte zum<br />

Beispiel die Sonderschule Ringel aus<br />

allen Nähten. Eine neue Generation<br />

junger <strong>Menschen</strong> mit Behinderung<br />

war nach der schrecklichen NS-Zeit<br />

herangewachsen und damit die Zeit<br />

reif für etwas <strong>Neue</strong>s, eine Beschützende<br />

Werkstatt.<br />

Im Februar 1968 habe er einen Anruf<br />

von Pfarrer Höhn bekommen, erinnert<br />

lewe aktuell 4.2012

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