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DMG-informiert 2/2019 // Thema: Mut zur Lücke

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<strong>informiert</strong><br />

Berichte aus der weltweiten Mission | www.<strong>DMG</strong>int.de | Nr. 2/<strong>2019</strong><br />

WICHTIGES LASSEN,<br />

damit gebetet wird .............. S.15<br />

BIBELARBEIT<br />

für Ihren Hauskreis......... S.11–14<br />

<strong>Lücke</strong><br />

<strong>Mut</strong> <strong>zur</strong>


EDITORIAL<br />

Liebe Freunde!<br />

<strong>Mut</strong> hätte ich gerne, eine tolle Sache!<br />

Aber <strong>Lücke</strong>n? Da fehlt doch was …<br />

Wie auf dem Foto, das meine Tochter<br />

mit sieben Jahren zeigt. Mit Zahnlücke<br />

– aber breitem Lächeln. Sind<br />

wir vielleicht einfach zu erwachsen<br />

geworden, wenn wir bei <strong>Lücke</strong>n nicht<br />

mehr lachen können? Kinder nehmen das<br />

gelassener. „Da fehlt was“ ist nicht gleich ein Problem.<br />

Sie fragen einfach bei den Eltern nach. Die <strong>Lücke</strong>n in<br />

meinem Alltag erscheinen mir gravierender. Ich habe<br />

nicht alles im Griff. Aber Gott weiß: Wo jetzt der<br />

Milchzahn fehlt, kann später etwas Bleibendes wachsen.<br />

Wo merken Sie heute (bitte ausfüllen ):<br />

„Da fehlt mir ___________________________“, oder<br />

„Ich kann nicht _____________________________“?<br />

Als Gottes Kind leben heißt, beim Vater im Himmel<br />

nachfragen. Deshalb ist uns als <strong>DMG</strong> das Gebet<br />

so wichtig. Gerade in unseren <strong>Lücke</strong>n wirkt Gott.<br />

Manchmal antwortet er konkret durch Sie, liebe Missionsfreunde.<br />

Danke, dass Sie sich von Jesus einsetzen<br />

lassen!<br />

Übrigens: Missionare sind ganz normale Menschen<br />

und erleben: Gott erwartet uns nicht an tausend<br />

Baustellen gleichzeitig, sondern einfach da,<br />

wohin er uns berufen hat. Entdecken Sie in<br />

dieser Zeitschrift, wie genial Gott mit Leben<br />

füllt, was wir als <strong>Lücke</strong> sehen.<br />

Simon Georg<br />

Leiter Öffentlichkeitsarbeit<br />

Veranstaltungen<br />

auf dem Buchenauerhof<br />

74889 Sinsheim // Info-Tel.: 07265 959-0<br />

16.06.<strong>2019</strong> GEBETSSONNTAG „DEUTSCHLAND“<br />

20.–21.07.<strong>2019</strong> <br />

JUMI – DAS JUGEND-MISSIONWOCHENENDE<br />

<strong>Thema</strong>: „WEITER“ // www.jumi.online<br />

22.09.<strong>2019</strong> HERBSTMISSIONSFEST<br />

Treffen Sie uns in Ihrer Nähe<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/Gemeinde-Events<br />

12.05.<strong>2019</strong> ICF „Sunday of Hope“<br />

76185 Karlsruhe<br />

24.–26.05.<strong>2019</strong> Willow Creek Youngster Kongress<br />

mit unserem kids-team, 99084 Erfurt<br />

07.–09.06.<strong>2019</strong> SMD-Weltmissionskonferenz<br />

(WeMiKo), 35325 Mücke<br />

08.–10.06.<strong>2019</strong> Pfingstjugendtreffen, 71134 Aidlingen<br />

14.–16.06.<strong>2019</strong> Missionsfest, 24640 Schmalfeld<br />

20.06.<strong>2019</strong> Christustage mit <strong>DMG</strong>-Stand<br />

in Heilbronn, Herrenberg, Langensteinbach,<br />

Mannheim und Reutlingen<br />

23.06.<strong>2019</strong> Missionsgottesdienst<br />

75223 Niefern-Öschelbronn<br />

29.–30.6.<strong>2019</strong> Landesmissionsfest, 74072 Heilbronn<br />

31.07.–04.08.<strong>2019</strong> Allianzkonferenz<br />

07422 Bad Blankenburg<br />

INHALT<br />

BITTE BETEN SIE MIT!<br />

BIBELARBEIT.......................S.11–14<br />

TÜRKEN IN DEUTSCHLAND.. S.18–19<br />

JAHRESRÜCKBLICK................... S.23<br />

OFFENE STELLEN..................... S.24<br />

BERICHTE<br />

AFRIKA........................ S.4–6,11<br />

AMERIKA...................... S.7–8,14<br />

Für Kinder und<br />

Familien<br />

6 Mai–4 Juni <strong>2019</strong><br />

ASIEN.............................S.9–10<br />

2<br />

EUROPA........................<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />

S.15–22<br />

Foto © Anneke – stock.adobe.com<br />

3 0 T A G E GEBET FÜR DIE ISLAMISCHE WELT –<br />

G E B E T V E R Ä N D E R T D I E W E L T UND U N S D A Z U


Seminare<br />

auf dem Buchenauerhof<br />

74889 Sinsheim // Info-Tel.: 07265 959-0 // www.<strong>DMG</strong>int.de/Seminare<br />

Reisen mit der <strong>DMG</strong><br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/Freizeiten<br />

12.–16.08.<strong>2019</strong> <br />

VISUELLE VERKÜNDIGUNG DURCH THEATER<br />

Dieser Kurs vermittelt, wie man gutes Schauspiel mit relevanter,<br />

biblischer Aussage kombinieren kann.<br />

Entdecken Sie einen spannenden Weg, um Menschen mit Gottes Botschaft<br />

bekannt zu machen. (Schauspielerische Erfahrung ist nicht nötig).<br />

21.–28.08.<strong>2019</strong> <br />

DIE BIBEL HÖREN UND ERLEBEN<br />

Wir sind es gewohnt, die Bibel zu lesen. Aber wie kommt Gottes<br />

Wort zu Menschen, die nicht lesen können oder wollen?<br />

In diesem Seminar lernen wir, biblische Inhalte zu erzählen und gemeinsam<br />

mit den Zuhörern zu entdecken.<br />

Referentin Birte Papenhausen ist Theatertheologin. Sie war Missionarin<br />

in Asien und gestaltet die beiden o.g. interaktiven Seminare auf<br />

dem Buchenauerhof.<br />

Informationen <strong>zur</strong> Anmeldung und weiteren Seminar-Angeboten<br />

erhalten Sie auf unserer Website: www.<strong>DMG</strong>int.de/Seminare oder<br />

telefonisch: 07265 959-0<br />

13.–23.06.<strong>2019</strong> <br />

Gebets- und Begegnungsreise ISRAEL<br />

Wir nehmen uns Zeit, für Land und Leute<br />

in Israel zu beten und Menschen zu begegnen,<br />

und besuchen historische Orte, an<br />

denen Jesus gewirkt hat.<br />

Informationen:<br />

Detlef Garbers (DGarbers@<strong>DMG</strong>int.de /<br />

Tel. 07265 959-153) und beim Reiseveranstalter:<br />

www.schechingertours.de<br />

-Freizeiten<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/Freizeiten<br />

Mitmacher ab 16 Jahren gesucht: <br />

SOMMER-EINSÄTZE MIT KIDS-TEAM<br />

30.6.–07.07.<strong>2019</strong> in Wolgast oder 13.07.–19.07.<strong>2019</strong> in Wismar<br />

Gemeinsam bringen wir Kindern die gute Nachricht von Jesus! Dafür<br />

gestalten wir ein Ferienprogramm, bei dem du dich mit deinen Begabungen<br />

einbringen kannst. Biblische Geschichten, Musik, Theater,<br />

Basteln, Geländespiele… Kids-team Vorpommern freut sich auf deine<br />

Verstärkung!<br />

Infos: www.kids-team.de und www.<strong>DMG</strong>int.de/freizeiten<br />

Für Kinder und Teenies:<br />

16.–20.06.<strong>2019</strong> TEENY-FREIZEIT MIT KIDS-TEAM<br />

Ab 13 Jahren in Friolzheim, Teilnehmerbeitrag 150 Euro.<br />

<br />

16.–20.06.<strong>2019</strong> KINDER-FREIZEIT MIT KIDS-TEAM<br />

www.kids-team.de<br />

„Abenteuer Babylon“ in Friolzheim, Teilnehmerbeitrag 150 Euro.<br />

17.–27.10.<strong>2019</strong> <br />

„ISRAEL HEUTE“<br />

Biblische Realität oder nur eine Utopie?<br />

Eindrucksvolle Reise mit Besuch historischer<br />

Städte und Seen.<br />

Preis: Ab 1.976 Euro.<br />

Programm und Auskunft:<br />

Gerd Sigrist, Tel. 07265 8610<br />

Gerd.Sigrist@gmx.net<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />

3


AFRIKA ANGOLA BENIN<br />

Die Ziege<br />

als Geschenk<br />

Das afrikanische Ehepaar stand vor uns, eine Ziege<br />

an der Leine, und strahlte uns an. Die Frau<br />

stellte sich als Julia vor und lächelte: „Wir wollen uns<br />

bedanken! Sie haben unseren Sohn und meine <strong>Mut</strong>ter<br />

geheilt – und wegen Ihnen gibt es heute in unserem<br />

Dorf eine christliche Gemeinde.“ Dann drückte sie Dr.<br />

Stephe Foster die Leine in die Hand und schenkte ihm<br />

das Tier.<br />

Missionsarzt Foster lebt mit seiner Frau seit 1978 in<br />

Angola. Er hat mit seinem Vater, ebenfalls ein Chirurg,<br />

in Caluquembe eigenhändig ein Krankenhaus gebaut.<br />

Sie behandelten unzählige Patienten. Eines Tages hatte<br />

man Julias <strong>Mut</strong>ter in ihre Klink gebracht. Sie war auf<br />

eine Landmine getreten, eines ihrer Beine war nur<br />

noch in Fetzen übrig. Es musste amputiert werden und<br />

sie erhielt eine Prothese. Julias <strong>Mut</strong>ter war Stephe und<br />

seinem Vater dankbar, fand jedoch nie die Gelegenheit,<br />

sich zu bedanken. Sie erzählte es ihrer Tochter Julia.<br />

Julia selbst brachte vor einem Jahr ihren Sohn zu Stephe<br />

in die Klinik. Vorher waren sie bei vielen Medizinmännern,<br />

die nicht helfen konnten. Sie meinten, ihre<br />

Kraft sei nicht stark genug und der Sohn verloren. Da<br />

hatte sich Julia an Stephe erinnert, der nun in Lubango<br />

im Süden arbeitete. Sie kamen 70 Kilometer in die<br />

Stadt. Julias Sohn erhielt die passende Behandlung und<br />

wurde geheilt.<br />

Sie kehrten in ihr Dorf <strong>zur</strong>ück. Dort wollten die<br />

Medizinmänner sie und ihren Sohn sehen. Sie wollten<br />

nicht glauben, dass er noch lebte. Als sie vor Julia standen,<br />

schauten sie betreten zu Boden. Sie konnten Julia<br />

nicht anschauen. Warum? Die Medizinmänner sagten,<br />

sie blickten immer nur in ein helles Licht anstelle der<br />

Frau. Es sei unmöglich, hinzuschauen. Wie bei Mose,<br />

nachdem er vom Berg Sinai kam (2. Mose 34,29–31).<br />

Julia erkannte, dass es der Heilige Geist war, der durch<br />

sie strahlte. Sie fand <strong>zur</strong>ück zum Glauben, auch ihr<br />

Mann bekehrte sich. Viele aus Julias Dorf waren tief<br />

ergriffen von dem Erlebnis.<br />

Die Gemeinde in Lubango, in die Stephe, seine Frau<br />

und ich gehen, half Julia, ihre Krankenhausrechnung zu<br />

bezahlen und eine Kirche in ihrem Dorf zu gründen.<br />

So trafen sie wieder aufeinander. Als Geschenk für die<br />

Operation der <strong>Mut</strong>ter und die Behandlung des Sohns<br />

schenkten Julia und ihr Mann Stephe nun die Ziege –<br />

natürlich lebendig. So standen wir eines Sonntags vor<br />

der Kirche und warteten auf eine Gelegenheit, die<br />

Ziege irgendwie nach Hause zu bringen. Nach<br />

einigen Stunden und Telefonaten<br />

schafften wir es …<br />

Mich hat diese Begegnung tief<br />

berührt. Julia scheint auf den<br />

ersten Blick wohl die letzte<br />

Person zu sein, die Gott<br />

erwählen würde. Er hat es<br />

getan. Das hat ihr Dorf und<br />

mich verändert.<br />

Als Hebamme<br />

am richtigen Ort<br />

Seit eineinhalb Jahren arbeite ich im Norden Benins,<br />

in Westafrika, und es gibt nur wenige Tage,<br />

an denen nichts Spannendes oder Unvorhergesehenes<br />

passiert. Ich denke an letzten Donnerstag:<br />

Der Morgen in unserer Geburtshilfeabteilung beginnt<br />

mit der Übergabe des Nachtdienstes an den Tagdienst.<br />

Eine Frau wartet schon seit zwei Tagen auf ihren Kaiserschnitt.<br />

Unglücklicherweise hat die Schwangere, wie so<br />

viele hier, starke Blutarmut und braucht vor der Operation<br />

unbedingt noch eine Blutkonserve, da es sonst<br />

gefährlich wird. Ihre Blutgruppe ist sowohl hier, als auch in<br />

der nächstgrößeren Stadt zwei Stunden entfernt nicht verfügbar.<br />

Ein Blick in die Akte der Frau verrät, dass ich ihre<br />

Blutgruppe habe. Seit meiner letzten Spende ist gerade<br />

genug Zeit vergangen. So beginnt mein Tag im Labor, wo<br />

bereits Kollegin Bertille sitzt. Die Mitarbeiter freuen sich,<br />

dass sie gleich zwei Hebammen „anzapfen“ dürfen. Unsere<br />

Spende reicht nicht nur für die Frau, sondern auch für ein<br />

Baby, das eben notfallmäßig aufgenommen wurde.<br />

Nach der Blutspende ist nicht Ausruhen angesagt, jetzt<br />

geht der Tag erst richtig los. Heute ist Markttag in Bembéréké,<br />

da herrscht in unserer Sprechstunde Hochbetrieb.<br />

Die Frauen schieben ihren Termin gerne so, dass sie vom<br />

Markt <strong>zur</strong> Untersuchung können. Der Wartebereich ist<br />

gedrängt voll. Eine Helferin misst Blutdruck, Temperatur<br />

und bringt ein wenig Ordnung ins bunte Gewusel.<br />

Aufklärungsarbeit ist fast so wichtig wie die Untersuchung<br />

an sich. Ammenmärchen und Aberglaube sind an<br />

der Tagesordnung. Viele meinen, dass Schwangere kein<br />

Fleisch und keinesfalls kaltes Wasser zu sich nehmen<br />

dürfen, das schade dem Kind. Und frisch Entbundene<br />

werden dazu angehalten, nur wenig zu essen, damit Kaiserschnittnähte<br />

nicht aufplatzen. Über mangelnde Zunahme<br />

beim gestillten Baby muss man sich dann nicht wundern,<br />

zumal viele Frauen hier sowieso deutlich unter 50 Kilo<br />

wiegen. Manches klingt für unsere Ohren absurd, vieles<br />

ist gefährlich. Glücklich verlässt manche Frau das Untersuchungszimmer,<br />

um sich noch vor Ort zum ersten Mal seit<br />

Wochen richtig satt zu essen.<br />

Wir informieren unter anderem über Malariaprävention,<br />

Ernährung in der Schwangerschaft und Hygiene.<br />

4<br />

Michelle Steinhäußer, Freiwilligendienst<br />

K779-STEIN<br />

Christina Krappe<br />

P10345


SÜDAFRIKA<br />

Der Krankenpflegeschüler aus dem<br />

Süden spricht Fon, das versteht hier<br />

niemand. Also hält er seinen Vortrag<br />

in Französisch, eine Praktikantin<br />

übersetzt ins Bariba und der Vater<br />

einer Schwangeren in Peulh. Es wird<br />

gelacht und geklatscht. Die meisten<br />

Zuhörer haben keine Schulbildung.<br />

Es macht ihnen sichtlich Freude zu<br />

lernen und sie genießen die Abwechslung.<br />

Eine Frau nach der anderen kommt<br />

zu mir ins Sprechzimmer, Schwangere<br />

und Entbundene, die nach vier<br />

bis sechs Wochen mit ihrem Baby,<br />

so es denn lebt, <strong>zur</strong> Nachsorge<br />

erscheinen. Nun ist Familienplanung<br />

ein wichtiges <strong>Thema</strong>. Die Schicksale<br />

der Frauen rühren mich an. Mit wie<br />

wenig ich sie ermutigen kann: eine<br />

Geste, ein Lob, wie gut die Termine<br />

eingehalten werden oder wie schön<br />

ihr Kind zugenommen hat, ein kurzes<br />

Gebet. Momente, in denen ich spüre,<br />

dass mich Gott an den richtigen Ort<br />

geführt hat.<br />

Vieles hab ich mir anders vorgestellt.<br />

Eigentlich sollte ich in<br />

Dorfkliniken kleine, geburtshilfliche<br />

Abteilungen aufbauen, was wegen<br />

Änderungen im Gesundheitswesen<br />

seit Monaten nicht möglich ist. An<br />

manchen Tagen habe ich mich gefragt,<br />

was das für meine Zukunft hier<br />

bedeutet. Doch in einem Gespräch<br />

merke ich, wie viel Freude es macht,<br />

dass mir zumindest im Moment die<br />

Verantwortung für meine geliebte<br />

Sprechstunde übertragen ist und<br />

ich Schwangeren und Müttern <strong>zur</strong><br />

Seite stehen und junge Kolleginnen<br />

anleiten und ermutigen darf.<br />

„Kann man das<br />

verantworten?“<br />

it so kleinen Kindern in den<br />

„Mafrikanischen Busch ziehen?<br />

Dort gibt es doch Schlangen, Skorpione<br />

und Spinnen! Und was macht<br />

ihr bei einem Unfall oder Überfall,<br />

wenn ihr so abgelegen wohnt?<br />

Werden eure Kinder nicht asozial,<br />

wenn sie in einer Stammeskultur<br />

aufwachsen?“ Solche Fragen hörten<br />

wir zuhauf, als wir uns 1988 für den<br />

Missionsdienst unter den unerreichten<br />

Yao in Malawi vorbereiteten.<br />

„Geht hin und macht zu Jüngern“,<br />

lautet der Missionsbefehl in Matthäus<br />

28. Dieses Bibelwort hatte uns<br />

tief berührt. Nach viel Gebet und<br />

Recherche war klar, dass wir alles<br />

verlassen und zu den Yao sollten.<br />

Wir hatten keine Strategie, keinen<br />

Fünfpunkteplan oder ähnliches. Nur<br />

den spürbaren Ruf von Jesus in unseren<br />

Herzen. Rückblickend wundern<br />

wir uns über unsere Gewissheit und<br />

unseren <strong>Mut</strong>.<br />

Hildegard blieb oft alleine im<br />

abgelegen Haus mitten im Busch –<br />

ohne Funk, Telefon (ja, damals gab<br />

es noch kein Handy!) –, während<br />

Winfried in die Stadt<br />

fuhr, um für die<br />

nächsten Wochen<br />

einzukaufen. Gott bewahrte<br />

uns und wir<br />

waren dort, wo Jesus<br />

uns haben wollte. Unter Menschen,<br />

die offen waren für ihn und sein<br />

Wort. Eine kleine Kirche entstand,<br />

mit Leitern, die Winfried ausbildete.<br />

Bis heute erreicht diese Gemeinde<br />

Menschen in ihrem Umfeld.<br />

Einige Jahre später zogen wir in<br />

die 30 Kilometer entfernte Stadt<br />

– eher ein großes Dorf damals.<br />

Winfried sollte die Übersetzung<br />

der ganzen Bibel in die Yao-Sprache<br />

leiten. Hätte man uns das am Anfang<br />

gesagt, wären wir nie nach Malawi<br />

gegangen. Inzwischen ist die Bibel<br />

gedruckt und weit verbreitet und<br />

es gibt viele kleine Bibellesegruppen<br />

unter den Yao.<br />

Das Haus, in dem wir wohnten,<br />

hatte ein Grasdach, das eines Tages<br />

erneuert werden musste. Wir<br />

baten Einheimische, die sich damit<br />

auskannten, um Hilfe. Morgens<br />

Andacht mit Angestellten<br />

hielten wir eine Andacht, dann wurde<br />

gearbeitet. Das Dach wurde fertig,<br />

die Arbeiter gingen <strong>zur</strong>ück in ihre<br />

Dörfer. Nach drei Monaten kam<br />

einer, Ganizani, <strong>zur</strong>ück und meinte:<br />

„Ich habe gesehen, wie ihr lebt, und<br />

von Jesus gehört. Helft mir, den Jesus-Weg<br />

zu gehen!“ Der junge Mann<br />

hatte sich echt vom Islam abgewandt<br />

und wollte Jesus folgen. Wir stellten<br />

ihn an als Gärtner und machten eine<br />

Jüngerschulung mit ihm. Als wir 2012<br />

Malawi verließen, arbeitete er mit<br />

einer anderen Missionarin zusammen.<br />

Inzwischen leitet er mehrere<br />

Bibel-Lesegruppen.<br />

Als unser Haushelfer starb, holten<br />

wir Martin, seinen Schwager, zu<br />

uns. Auch er öffnete sich für Jesus.<br />

Mit der Zeit begleitete Martin<br />

uns abends, wenn wir in Dörfern<br />

Bibelfilme zeigten, und hielt Kurzbotschaften<br />

dazu. Inzwischen hat er<br />

eine biblische Ausbildung bekommen<br />

und schreibt Andachten für den 2016<br />

eröffneten Radiosender<br />

in Yao-Sprache.<br />

Hildegard blieb oft<br />

alleine, mitten im<br />

Seine Bibelstunden<br />

erreichen und ermutigen<br />

hunderte Yaos!<br />

Busch, ohne Funk ...<br />

Die vielen Jahre<br />

in Malawi waren eine gute Grundlage<br />

für unseren heutigen Dienst an<br />

Missionaren, die in alle Welt ausgesandt<br />

werden. Vom Missionsbüro in<br />

Kapstadt aus betreuen wir Missionare<br />

in Afrika, Südamerika, dem<br />

Mittleren Osten und Asien, sodass<br />

Gottes Wort weltweit weiterläuft.<br />

Besonders ermutigend daran ist, wie<br />

Jesus uns hilft, auch mit Winfrieds<br />

gesundheitlichen Einschränkungen <strong>zur</strong>echtzukommen<br />

und uns auch mitten<br />

in Schwachheit gebraucht.<br />

Wir danken den Unterstützern, die<br />

in uns investiert haben, uns vertraut<br />

haben, dass Gottes Wort Frucht<br />

bringt im entlegenen Malawi und nun<br />

auch weiter hier in Südafrika. Glauben,<br />

Fähigkeiten, Wissen und Mission<br />

haben sich vervielfältigt. Selbst an<br />

Punkten, wo wir nicht damit gerechnet<br />

hätten. Gott sei alle Ehre!<br />

Winfried und Dr. Hildegard<br />

Steiner P10729<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />

5


AFRIKA KENIA GUINEA<br />

Es ist wunderbar,<br />

wie Gott führt<br />

1995 musste sich Joe Medley aus<br />

Minnesota (USA) plötzlich der<br />

Frage stellen, ob er eine ernsthafte Beziehung<br />

mit Karin Herb aus Schorndorf<br />

(Deutschland) eingehen sollte. Eigentlich<br />

wollte Joe nicht heiraten. Er hatte es gar<br />

nicht für möglich gehalten, eine Frau zu<br />

finden, die mit in die Mission nach Afrika<br />

ausreisen würde. Die das Leben seiner<br />

christlichen Theatergruppe akzeptieren<br />

könnte: ohne eigene Wohnung, immer<br />

bei afrikanischen Familien zu Gast, mit<br />

teils gewöhnungsbedürftigem Essen.<br />

Joe und Karin hatten sich bei einer<br />

Fortbildung im Rahmen der Theaterarbeit<br />

„Covenant Players“ kennengelernt.<br />

Karin war schon zwei Jahre bei der<br />

christlichen Theatergruppe – ein Jahr in<br />

Deutschland, eines in Skandinavien. Joe<br />

war seit zwölf Jahren im vollzeitlichen<br />

Dienst, neun davon hatte er Menschen<br />

in Nigeria und Kenia mit Theater das<br />

Evangelium nahegebracht, auch vielen<br />

Muslimen. Karin war bereit, mit ihm zu<br />

gehen. War das möglich? Er betete: „Jesus,<br />

du bist die Liebe meines Herzens!“<br />

Und er spürte, wie<br />

Jesus antwortete: „Ich<br />

möchte, dass du diese<br />

zweite Liebe ebenfalls<br />

annimmst.“<br />

Ein Jahr später<br />

heirateten wir. Nach<br />

einer Zeit in den USA<br />

führte Gott uns nach Nigeria. Unser<br />

erstes gemeinsames Jahr in Afrika war<br />

abenteuerlich, Karin erkrankte alle sechs<br />

Wochen an Malaria. Wir bereisten alle<br />

Teile des großen, dichtbesiedelten Landes,<br />

bis man uns nach vier Jahren in eine<br />

neue Aufgabe in Deutschland berief.<br />

Drei Jahre führten wir in Norddeutschland<br />

christliche Theaterstücke<br />

in Gemeinden, Schulen, Altenheimen<br />

Der Herr zeigte uns klar,<br />

dass wir weiterhin in die<br />

Mission berufen sind, doch<br />

wo sollte es hingehen?<br />

Wir beteten …<br />

Joe beim Theaterspiel<br />

und anderen Locations auf. Ab 2005<br />

leiteten wir den australischen Zweig<br />

der Covenant Players, 2008 wurden wir<br />

Europaleiter. Unsere Töchter, Esther<br />

Buki (2011) und Sophia Grace (2014),<br />

kamen <strong>zur</strong> Welt. 2015 ging es erneut<br />

nach Australien, bis der dortige Arbeitszweig<br />

im Juli 2018 geschlossen worden<br />

ist. Damit endete unsere Mitarbeit bei<br />

den Covenant Players nach 34 Jahren für<br />

Joe und 25 für Karin.<br />

Der Herr zeigte uns klar, dass wir weiterhin<br />

in die Mission berufen sind, doch<br />

wo sollte es hingehen? Wir beteten über<br />

Einsatzstellen in Australien, auf den Philippinen,<br />

Nigeria, Tansania und anderswo,<br />

doch immer wieder schloss sich eine<br />

Tür. Eines Tages erinnerten wir uns an<br />

Joes ursprünglichen Ruf ins muslimische<br />

Afrika. Denn bei der Missionskonferenz<br />

„Urban ‘81“ hatte Jesus ihm ursprünglich<br />

einmal sehr ans Herz gelegt, Muslime für<br />

Jesus zu gewinnen.<br />

Eine Woche nach dieser Wiederentdeckung<br />

seiner Berufung besuchten<br />

wir das Herbstmissionsfest der <strong>DMG</strong>.<br />

Missionarin Christel<br />

Gschwandtner hörte<br />

„zufällig“ Karin mit unserer<br />

vierjährigen Sophia<br />

auf Englisch reden.<br />

Der Smalltalk führte<br />

zu einem Treffen mit<br />

Gschwandtners, um<br />

mehr über sie und ihre<br />

Arbeit zu erfahren.<br />

Sie schulen afrikanische Christen,<br />

damit diese ihre muslimischen Nachbarn<br />

mit der frohen Botschaft erreichen<br />

können. Gespräche folgten. Mit dem Ergebnis,<br />

dass wir nun als neue <strong>DMG</strong>-Missionare<br />

auf dem Weg zu „Life Challenge<br />

Africa“ in Nairobi sind, um mit Walter<br />

und Christel zusammenzuarbeiten. Es ist<br />

wunderbar, wie Gott führt.<br />

Auf das Herz<br />

gehört<br />

Enttäuscht bereitete sich unser Partnerwerk<br />

darauf vor, sein Studiencenter<br />

in Guinea zu schließen. Trotz<br />

intensiver Suche hatte sich kein neuer<br />

Leiter gefunden. Im letzten Moment<br />

tauchte Bienvenu auf, ein junger Guineer<br />

mit Herz für Jugendliche.<br />

Bienvenu hat Biologie studiert. Nach<br />

seinem Abschluss vermittelte ihm der<br />

Vater eine Stelle als Laborleiter. Doch<br />

Bienvenu lehnte diesen gutbezahlten<br />

Job ab. Er wollte sich ganz in die Arbeit<br />

für Gott investieren. So kam er in unser<br />

Studiencenter. Sein Vater verstieß ihn<br />

daraufhin. Doch das änderte nichts an Bienvenus<br />

Entscheidung. Mit Engagement<br />

leitet er seither das Studiencenter und<br />

unterrichtet junge Leute.<br />

Wir geben jeden Nachmittag Englischund<br />

Computerkurse. Damit schenken<br />

wir jungen Guineern eine gute Grundlage<br />

für ihre Ausbildung. Außerdem ist<br />

unser Zentrum ein Ort der Begegnung.<br />

Obwohl Bienvenu anfangs nur wenig Englisch-<br />

und Computerkenntnisse besaß,<br />

dient er im Center jungen Menschen<br />

unserer Stadt. Meine Aufgabe ist, ihn in<br />

seiner Arbeit zu unterstützen, sodass er<br />

bald selbst die Kurse unterrichten kann.<br />

Inzwischen hat sich Bienvenus Vater<br />

öffentlich entschuldigt und erklärt, dass<br />

er hinter seinem Sohn steht. Freudestrahlend<br />

überbrachte Bienvenu mir diese<br />

Neuigkeit. Durch dieses Erlebnis kann<br />

er wirklich nachfühlen, wie schwer es für<br />

junge Erwachsene hierzulande manchmal<br />

ist, wenn sie Jesus folgen. Gleichzeitig<br />

ermutigt er junge Christen durch seine<br />

Geschichte. Sie lernen, ihren Familien<br />

auch nach einem Konflikt mit Liebe zu<br />

begegnen. Selbst dann, wenn sie nichts<br />

mehr von ihnen wissen will. Bitte beten<br />

Sie für Bienvenu und die Jugendlichen<br />

unserer Stadt.<br />

Bienvenu und Timo<br />

6<br />

NEU: Joe und Karin Medley<br />

P10922<br />

Timo Goseberg<br />

P10910


AMERIKA<br />

ARGENTINIEN<br />

<strong>Lücke</strong>nmachen praktisch –<br />

oder wie eine Gemeinde selbständig wird<br />

Neuer Pastor:<br />

Eduardo und Ehefrau<br />

Im Jahr 2000 flogen wir nach Argentinien,<br />

um als theologische Lehrer<br />

zu arbeiten. Das klappte erst 2011 und<br />

selbst dann nur halbtags. Wie kam es<br />

zu der massiven Verzögerung? Nun, da<br />

war eine <strong>Lücke</strong> frei, die es zu besetzen<br />

galt. Aufgabe: Die von Deboras Eltern<br />

gegründete Gemeinde in die Unabhängigkeit<br />

zu begleiten. Das Los traf uns<br />

– gegen unseren Willen. Unsere Partner<br />

in Argentinien waren sich einig, dass wir<br />

die Richtigen wären.<br />

Eine Gemeinde in die Selbstständigkeit<br />

führen, wie macht man das? Wir hatten<br />

keine Ahnung. Kollegen halfen uns, drei<br />

Ziele für die nächsten fünf Jahre festzulegen:<br />

„Eine Gemeinde ist eigenständig,<br />

a) wenn sie finanziell unabhängig ist,<br />

b) wenn sie ohne Zutun des Missionars<br />

wächst,<br />

c) wenn sie eine eigenständige Leitung<br />

hat.“<br />

Diese Ziele wollten wir so schnell wie<br />

möglich umsetzen, um uns anschließend<br />

dem Wesentlichen, der theologischen<br />

Schulung, zu widmen. Aber aus den fünf<br />

wurden 15 Jahre. Im September 2018<br />

konnten wir unsere Gemeinde endlich<br />

in die Selbstständigkeit entlassen. Es war<br />

ein langer Weg mit Hochs und Tiefs.<br />

Heute schauen wir erleichtert <strong>zur</strong>ück.<br />

Mein Schwiegervater war ein Pioniermissionar,<br />

der sich um vieles in der Gemeinde<br />

gekümmert hat. Gemeindehaus<br />

und Gelände waren tipptopp gepflegt<br />

und alle waren zufrieden. Kommt 2004<br />

der neue Missionar aus Ostfriesland und<br />

denkt: Wenn die Gemeinde selbstständig<br />

werden soll, müssen die Mitglieder Aufgaben<br />

wie Rasenmähen, das Reparieren<br />

der Heizung, den Bau neuer Sonntagsschulräume,<br />

Predigten, Frauenstunden,<br />

Männerstunden und die Leitung übernehmen.<br />

Wie kann so etwas praktisch<br />

gehen?<br />

Nachdem ich noch für eine Weile<br />

die 1.500 Quadratmeter Rasenfläche<br />

gemäht hatte und die Geschwister weiterhin<br />

fröhlich darauf Fußball spielten,<br />

nahm ich mir 2006 vor, von nun an die<br />

Fußballspieler am Mähen teilhaben zu<br />

lassen. Ziel: Es sollte ihre Gemeinde, ihr<br />

Rasen, werden – nicht mehr die Gemeinde<br />

und der Rasen des Missionars. Die<br />

Begeisterung hielt sich in Grenzen.<br />

Zeit verging und der Rasen wuchs. Er<br />

wurde ein halbes Jahr<br />

nicht gemäht. Parallel<br />

fiel die Beregnungsanlage<br />

für die 40<br />

schattenspendenden<br />

Bäume aus. Hier sind<br />

die Sommer heiß und<br />

trocken. Nach einer<br />

Weile sah die Anlage<br />

ums Gemeindehaus<br />

herum braun und<br />

verkommen aus – nicht<br />

gerade einladend für<br />

Gäste. Wir mussten<br />

uns anhören: „Pastor,<br />

der Rasen und die Bäume vertrocknen.“<br />

Meine Antwort: „Ihr habt recht. Ich<br />

würde mich sehr freuen, wenn ihr euch<br />

darum kümmert. Es ist eure Gemeinde!“<br />

Wie die von ihrem Vater liebevoll gepflanzten<br />

Bäume vertrockneten und das<br />

Gelände zunehmend ungepflegt aussah,<br />

war für Debora sehr schwer und führte<br />

manchmal zu Reibereien zwischen uns.<br />

Es fiel uns nicht leicht, diese Methode<br />

durchzuhalten …<br />

Nach rund einem Jahr merkte die<br />

Gemeinde: „Der meint es ernst!“. Zu<br />

unserer Freude erbarmten sich einige<br />

Kommt der neue<br />

Missionar aus Ostfriesland<br />

und denkt: Wenn die<br />

Gemeinde selbstständig<br />

werden soll, müssen die<br />

Mitglieder Aufgaben wie<br />

Rasenmähen, das Reparieren<br />

der Heizung, Predigten,<br />

Frauenstunden und<br />

die Leitung übernehmen.<br />

und übernahmen das Rasenmähen. Ein<br />

erster Schritt in die Selbständigkeit war<br />

geschafft! Alle Bäume sind vertrocknet,<br />

doch Gemeindeglieder installierten<br />

inzwischen eine neue Beregnungsanlage<br />

und wollen neue Bäume pflanzen, um<br />

wieder Schatten zu haben. Klasse, wie<br />

sie sich heute um die Instandhaltung ihrer<br />

Anlage kümmern. Öffnet ein Pastor<br />

keine <strong>Lücke</strong>n, sieht niemand Bedarf zu<br />

helfen.<br />

2011 bekam ich die Einladung, 50<br />

Prozent an einem Theologischen Seminar<br />

zu unterrichten. Eine willkommene<br />

Gelegenheit! Meine<br />

Abwesenheit ermutigte<br />

Glaubensgeschwister,<br />

zwei Predigten im<br />

Monat zu übernehmen.<br />

An einem Kurs<br />

über Predigtlehre und<br />

Bibelauslegung nahmen<br />

zwölf Gemeindeglieder<br />

teil. Vier von<br />

ihnen predigen seither<br />

regelmäßig. Außerdem<br />

sollte ein argentinischer<br />

Pastor her.<br />

Weil dieser auf Dauer<br />

besser für eine argentinische Gemeinde<br />

geeignet ist als ich Ostfriese. 2018 konnten<br />

wir Eduardo als Pastor ordinieren. Er<br />

ist 62 Jahre alt und wir haben gemeinsam<br />

vier Versuche, eine funktionierende<br />

Gemeindeleitung aufzubauen, durchlebt.<br />

Gerne dürfen sie für Eduardo und seine<br />

Frau beten.<br />

Nach unserer Rückkehr können wir<br />

endlich tun, was wir eigentlich schon im<br />

Jahr 2000 als Berufung hatten: argentinischen<br />

Christen fundierten Bibelunterricht<br />

geben. Wir freuen uns sehr über<br />

Ihre Unterstützung im Gebet.<br />

Albert und Debora Koenen<br />

P10341<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />

7


AMERIKA<br />

BRASILIEN<br />

„Hab keine Angst, glaube nur!“<br />

Samuel Tom<br />

Schweiß tropft von meiner Stirn.<br />

Alle blicken gebannt auf den jungen<br />

Stürmer. Mein Pfiff – und er haut den<br />

Elfmeter links unten in die Ecke: „Goooooool!<br />

Tor!“ Sommer in Rio de Janeiro,<br />

wir trainieren Fußball mit Kids der Favela<br />

Borel, einem Armenviertel der Millionenstadt.<br />

Leidenschaft und Begeisterung<br />

sind immer dabei, doch diesen Samstag<br />

ist die Stimmung angespannt.<br />

Die letzten Tage gab es immer wieder<br />

Razzias der Militärpolizei im Viertel. Die<br />

Favela Borel unterliegt dem „Comando<br />

Vermelho“ (Rotes Kommando), der<br />

größten kriminellen Gang der Stadt. Wo<br />

Polizei und Gangster aufeinandertreffen,<br />

kommt es oft zu Schießereien mit<br />

Todesopfern.<br />

Ein Mann Ende 20 rennt auf den Bolzplatz<br />

zu einem unserer Jungs, flüstert<br />

ihm etwas ins Ohr und läuft weiter. Der<br />

Sechsjährige schluchzt. Dann erzählt<br />

er mir, dass die Polizei Jagd auf seinen<br />

Papa macht. Sollten sie ihn in die Finger<br />

kriegen, ist er wahrscheinlich tot. Ich<br />

empfinde so eine Machtlosigkeit! Wie<br />

soll ich dem Jungen helfen?<br />

Ich lege den Arm um ihn. Die Mannschaft<br />

bildet einen Kreis um uns. Trainer<br />

Magno beruhigt: „Wir beten jetzt zusammen,<br />

dass Jesus Tiagos* Vater schützt.“<br />

Als wir gemeinsam<br />

„Amen“ sagen, schaut<br />

Magno dem kleinen<br />

Tiago in die Augen und<br />

tröstet ihn: „Und jetzt<br />

– glaube nur!“ Dabei<br />

bezieht er sich auf Markus<br />

5,36, wo Jesus zu<br />

Jairus sagt: „Hab keine<br />

Angst – glaube nur!“<br />

Im Leben verlieren wir oft die Kontrolle<br />

und werden von Verzweiflung übermannt.<br />

Genau dann wird die Kraft des<br />

Glaubens sichtbar. Jesus will, dass wir<br />

ihm vertrauen. Er durchbricht die Angst.<br />

Wie Jesus Talita, die Tochter des Jairus,<br />

wieder zum Leben erweckte, hat er auch<br />

Im Leben verlieren wir<br />

oft die Kontrolle und<br />

werden von Verzweiflung<br />

übermannt. Genau<br />

dann wird die Kraft des<br />

Glaubens sichtbar.<br />

den Vater von Tiago bewahrt.<br />

Nach dem Beten trainierten wir einfach<br />

weiter. Tiago wischte sich die Tränen<br />

ab und rannte wieder los. Ein kleiner<br />

Junge, der wusste, dass er seine Sorgen<br />

bei Jesus abgegeben hat und unbekümmert<br />

weiterspielte. Diese Lektion ermutigt<br />

mich. Jugendliche<br />

in den Favelas liegen<br />

mir am Herzen. Es<br />

ist wichtig, gegen die<br />

Ungerechtigkeit zu<br />

kämpfen und ihnen<br />

von Jesus, der alles<br />

verändert, weiterzusagen.<br />

Bald ziehe ich<br />

als sozialmissionarischer<br />

Mitarbeiter nach Belém, um im<br />

Team von ProVida (Für das Leben) der<br />

Not junger Menschen in den Slums und<br />

im Gefängnis zu begegnen. Danke für<br />

Ihre Unterstützung.<br />

* Name geändert<br />

8<br />

NEU: Samuel Tom<br />

P10918


PERU<br />

Bleib ruhig!<br />

Mit dem detaillierten Programm<br />

fürs Mitarbeiterwochenende meiner<br />

Gemeinde sitze ich bei Pastor Henry<br />

und erläutere Ablauf und Sinn der einzelnen<br />

Programmpunkte. Am Ende schaut<br />

er von seinem Blatt hoch und meint<br />

trocken: „Wir streichen alles und es wird<br />

morgens, nachmittags und abends nur<br />

Bibelarbeiten geben. Du musst dafür<br />

sorgen, dass das Essen pünktlich auf dem<br />

Tisch steht.“ Mein Gesicht ist versteinert,<br />

ich kann nicht fassen was er gerade<br />

gesagt hat …<br />

Allmählich komme ich zu mir. Mit<br />

ruhiger, fester Stimme antworte ich: „Ihr<br />

könnt das Programm gerne nach deinen<br />

Wünschen durchführen, aber ich kann<br />

dabei leider nicht helfen. Verpflegung ist<br />

nicht Teil meiner Arbeit.“ Nach ein paar<br />

Tagen schickt er seine Frau Naty, um mit<br />

mir zu reden. Am Ende findet die Mitarbeiterfreizeit<br />

doch statt, mit fast allen<br />

von mir erarbeiteten Programmpunkten.<br />

Das Wochenende ist mühsam und frustrierend.<br />

Ich fühle mich allein auf weiter<br />

Flur, habe keine Mitarbeiter, die mich<br />

unterstützen und bekomme Gegenwind<br />

von einigen Teilnehmern.<br />

Danach nehme ich mir eine Auszeit,<br />

weg von Abancay, weg von der Arbeit<br />

und den Gemeinden. Ich nehme mir bewusst<br />

Zeit, um Gott zu suchen und Antworten<br />

zu finden. Er bestätigt das Feuer<br />

in meinem Herzen für Freizeitarbeit. Einen<br />

Ort zu schaffen, wo Menschen IHM<br />

begegnen können. Doch meine Frage<br />

nach dem WIE bleibt. Gottes Antwort<br />

bleibt immer die gleiche: „Der Herr<br />

selbst wird für euch kämpfen. Bleibt<br />

ganz ruhig!“ (2. Mose 14,14). Mit dieser<br />

Zusage fahre ich nach Abancay <strong>zur</strong>ück,<br />

obwohl ich immer noch nicht weiß, wie<br />

ich die Freizeitarbeit aufbauen soll.<br />

Mittlerweile sind vier Jahre vergangen.<br />

Immer wieder gab es Zeiten, in<br />

denen ich ruhig sein musste, damit Gott<br />

handeln konnte; Zeiten, die mühsam und<br />

kräfteraubend waren. In Abancay haben<br />

fünf Pastoren erkannt, wie wertvoll<br />

Freizeiten für ihre Gemeinden sind. Sie<br />

haben in junge Christen investiert und<br />

wir konnten 22 Mitarbeiter für Zeltlager<br />

ausbilden. Naty, die Frau von Pastor<br />

Henry, hat an unseren Kursen teilgenommen.<br />

Heute ist sie die treibende Kraft<br />

ihrer Gemeinde, wenn es um Zeltlager<br />

geht.<br />

In Abancay ist eine Freizeitarbeit<br />

entstanden, die Gemeinden unterstützt;<br />

wo Kinder und Jugendliche einen Ort<br />

haben, um Gott neu und außerhalb ihres<br />

Alltages zu begegnen und im Glauben<br />

und persönlich zu wachsen. Jetzt ist es<br />

Zeit, die Verantwortung in einheimische<br />

Hände zu geben. Robertson und Rosalía<br />

führen die Freizeitarbeit ehrenamtlich<br />

weiter und haben viele Helfer an ihrer<br />

Seite.<br />

Wenn ich <strong>zur</strong>ückblicke staune ich,<br />

wie Gott geführt hat. Wie ER Menschen<br />

verändert und Wege geebnet hat und ich<br />

ein Werkzeug in seiner Hand sein durfte.<br />

Ich bin dankbar, dass er mir keinen<br />

Vierjahresplan gegeben hat, sondern<br />

stattdessen den Vers 2. Mose 14,14:<br />

„Der Herr selbst wird für euch kämpfen.<br />

Bleibt ganz ruhig!“<br />

Übrigens: Ab Mai <strong>2019</strong> bin ich im<br />

Heimataufenthalt und Sie können<br />

mich gerne in Ihre Gemeinde, Jugendund<br />

Hauskreise einladen. Ich freue<br />

mich auf gute Begegnungen.<br />

Der Herr selbst<br />

wird für euch kämpfen.<br />

Bleibt ganz ruhig!<br />

2. Mose 14,14<br />

Annekathrin Dörffel<br />

P10111 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong> 9


ASIEN<br />

THAILAND<br />

„Gott mit uns“<br />

ist mehr als genug!<br />

Nachbarinnen von Familie Böhm<br />

Aus den Lautsprechern wummern<br />

Lobpreissongs, Kinder genießen<br />

eisgekühlte Softdrinks, Erwachsene löffeln<br />

Nudelsuppe aus Styroporschüsseln.<br />

Die wohlhabende Gemeinde in unserer<br />

Nähe organisierte eine Party bei uns im<br />

Armenviertel. „Wer möchte, dass sein<br />

Leben besser wird?“, schallt es aus den<br />

Lautsprechern. „Wer will sich für Jesus<br />

entscheiden und ewiges Leben?“ Beim<br />

Zuhören bekomme ich (Melanie) ein<br />

bisschen Bauchschmerzen. Mir geht das<br />

zu schnell. Die Botschaft erscheint mir<br />

arg verkürzt und lückenhaft …<br />

Die Menschen kennen doch Jesus<br />

noch gar nicht, warum nicht erstmal ein<br />

bisschen erzählen, wer Jesus so ist? Aber<br />

ich werde nicht nach meiner Meinung<br />

gefragt, Gott sei Dank! Zu meinem<br />

Erstaunen versammeln sich zehn bis<br />

fünfzehn Leute um die Predigerin, um<br />

für sich beten zu lassen, darunter auch<br />

direkte Nachbarn von uns. Ich bin baff.<br />

Und mehr noch, als uns zwei von ihnen<br />

am Sonntag darauf begegnen und fröhlich<br />

grüßen: „Wir müssen jetzt los – sind<br />

auf dem Weg in den Gottesdienst!“<br />

Da müssen wir uns fast zwicken, dass<br />

wir nicht träumen: Wir denken an unsere<br />

ersten dreieinhalb Jahre in Thailand.<br />

Da waren unsere Nachbarn höflich-unin-<br />

teressiert, wenn es um den Glauben an<br />

Jesus ging: „Alle Religionen lehren uns,<br />

gute Menschen zu sein“, hieß es. „Christsein<br />

ist was für Ausländer, als Thai ist<br />

man Buddhist.“ Punkt. Irgendwas hat der<br />

Heilige Geist da in Bewegung gebracht<br />

in letzter Zeit. Gehört hatten wir davon<br />

schon aus anderen Ecken Thailands. Es<br />

selbst mitzuerleben, ist ein Geschenk.<br />

Unangefochten sind die Neuanfänge<br />

nicht: Frau Kwan, eine <strong>Mut</strong>ter von drei<br />

Kindern, wird völlig<br />

überraschend von der<br />

Einwanderungspolizei<br />

aufgegriffen und nach<br />

Laos abgeschoben.<br />

Wir sind wütend:<br />

Tag für Tag verticken<br />

Dealer in unserem<br />

Viertel für alle sichtbar<br />

Drogen – und die<br />

Polizei interessiert sich für eine harmlose<br />

Laotin ohne gültiges Visum? Wir flehen<br />

zu Gott, dass er ihr einen Weg <strong>zur</strong>ück<br />

zu ihrer Familie bahnt.<br />

Frau Noi hat ebenfalls ganz frisch ein<br />

Leben mit Jesus begonnen. Sie verdient<br />

sich ihren Unterhalt mit selbstgesammelten<br />

Kräutern, die sie auf dem Markt<br />

verkauft. Durch ihre Alkoholsucht bleibt<br />

vom hartverdienten Geld nur wenig<br />

Die Botschaft erscheint<br />

mir arg verkürzt und<br />

lückenhaft. Aber ich<br />

werde nicht nach meiner<br />

Meinung gefragt. Gott sei<br />

Dank!<br />

übrig. Ihre Tochter ist von ihrem Partner<br />

so schlimm verprügelt worden, dass sie<br />

aus Angst weggezogen ist. Ihre zwei<br />

kleinen Kinder hat die Tochter bei der<br />

Großmutter untergebracht. Wir stehen<br />

hilflos daneben und beten: „Herr, erbarme<br />

dich.“<br />

Gott hört unsere Gebete. Frau Noi erzählt<br />

mit leuchtenden Augen, wie Jesus<br />

ihr immer wieder gute Plätze fürs Kräutersammeln<br />

zeigt. Oder von der fröhlichen<br />

Gemeinschaft im<br />

Gottesdienst, die sie<br />

jedes Mal stärkt, wenn<br />

sie hingehen kann. Wir<br />

würden uns wünschen,<br />

dass Gott im großen<br />

Stil ihr Leben umkrempelt:<br />

eine fair bezahlte<br />

Arbeit, Freiheit vom<br />

Alkohol und gesunde<br />

Beziehungen. Doch Gott hat <strong>Mut</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>Lücke</strong> und viel Zeit, er macht nicht alles<br />

sofort heil.<br />

„Immanuel“ wird Jesus in den Evangelien<br />

genannt: „Gott ist mit euch“ in allem<br />

Kaputten und Schweren. Ich glaube, dass<br />

unsere „frischgeborenen“ Glaubensgeschwister<br />

in unserer Nachbarschaft das<br />

schon tiefer ergriffen haben als ich selbst.<br />

Sie leben daraus, Tag für Tag.<br />

10<br />

Melanie und Daniel Böhm<br />

P10060


AFRIKA<br />

TANSANIA<br />

<strong>Lücke</strong><br />

<strong>Mut</strong> <strong>zur</strong><br />

| THEMA<br />

Reich ist,<br />

wer in Beziehung investiert<br />

Kürzlich war ich auf einer tansanischen<br />

Beerdigung, eine superspannende<br />

Erfahrung. Wir fuhren zwei<br />

Stunden über Schotterpisten in eine<br />

wirklich ländliche Gegend. Selbst unser<br />

kleines Dorf erschien mir im Kontrast<br />

plötzlich modern und groß. Kein Strom<br />

und fließend Wasser, die Leute schlafen<br />

in ein Meter hohen Lehmhütten. Sie begrüßten<br />

uns herzlich und wir bekamen<br />

sofort etwas zu essen.<br />

In Tansania gibt es nach dem Tod<br />

drei Trauertage, die die Familie mit<br />

dem Verstorbenen in einem Raum verbringt.<br />

Freunde und Verwandte kommen<br />

und übernachten unter freiem Himmel<br />

vor dem Haus. Sie singen Lieder, kochen<br />

für die Familie und trauern mit. Am dritten<br />

Tag findet der eigentliche Trauergottesdienst<br />

statt, ähnlich wie in Europa. Es<br />

wird gesungen, eine Predigt und Reden<br />

werden gehalten, der Sarg wird eingebettet<br />

und im Anschluss setzt man sich zum<br />

Mahl zusammen.<br />

Als der Sarg ins Grab hinabgelassen<br />

wurde, standen 600 Leute im Pulk<br />

drumherum und sangen. Es fing an zu<br />

regnen, wir standen unter wunderschönen<br />

Bäumen. Die<br />

Beerdigung war ein<br />

prägender Tag für<br />

mich. Auch wegen<br />

der Armut und<br />

Aussichtslosigkeit, in<br />

der die Leute hier leben.<br />

Wie sie uns mit<br />

so viel Liebe, Geduld<br />

und Gastfreundschaft<br />

begegnet sind und<br />

von ihrem Wenigen abgaben, war berührend<br />

und zugleich beschämend.<br />

Wenn ich daran denke, wie gestresst<br />

von meinem eigenen Alltag und eigenen<br />

Bedürfnissen ich in Deutschland oft bin.<br />

Auch, dass ich wahrscheinlich mehr Geld<br />

habe, als das ganze Dorf zusammen. Der<br />

Besitz einer ganzen Familie würde in<br />

meinen Reisekoffer passen. Es ist unbeschreiblich.<br />

Bin ich nicht reich?<br />

Einem Lehrer erzählte ich von „Hartz<br />

IV“, dass Arbeitslose in Deutschland<br />

vom Staat ein Dach überm Kopf, Essen,<br />

Die Freude, die Tansanier<br />

im Alltag versprühen, ist<br />

bewundernswert. In dieser<br />

Hinsicht sind sie reicher<br />

und häufen Schätze an, die<br />

ewig halten.<br />

Strom, Medizin und Wasser bekommen.<br />

Erstaunt fragte er: „Warum<br />

arbeiten die Leute dann noch?“ Es fiel<br />

mir schwer, ihm zu erklären, dass diese<br />

Leute bei uns als arm gelten und<br />

kaum jemand damit zufrieden wäre.<br />

Wir Deutsche haben eine starke<br />

Wirtschaft, arbeiten effizient,<br />

genau und zielstrebig, haben Geld<br />

und Bildung, medizinische Versorgung<br />

und einen nichtkorrupten,<br />

funktionierenden Sozialstaat.<br />

Genau diese Sachen fehlen hier.<br />

Trotzdem stellt sich mir die Frage,<br />

was diese Sachen bringen, wenn<br />

ich am Ende des Tages unzufrieden<br />

bin? Gestresst bin? Oder Wochen<br />

im Voraus planen muss, um einen<br />

Freund zu treffen? Oder wenn<br />

Gott in meinem Alltag oft einfach<br />

nicht präsent ist?<br />

Die Menschen in Tansania denken<br />

im Alltag ständig an Gott. Er<br />

ist für sie da, viele vertrauen ihm<br />

hundertprozentig. Einem anderen<br />

Lehrer erzählte ich von den vielen<br />

Atheisten in Europa. Er fing an zu lachen,<br />

weil er sich das einfach nicht vorstellen<br />

konnte.<br />

Treff’ ich jemanden<br />

auf der Straße, unterhalten<br />

wir uns, bis wir<br />

keine Lust mehr haben.<br />

Klopft man an ein Haus,<br />

ist man willkommen<br />

und wird zum Essen eingeladen.<br />

Im Dorf sorgt<br />

man sich umeinander<br />

und um den, der nicht<br />

genug hat. Beziehung ist das höchste<br />

Gut, das ist so wertvoll! Die Freude,<br />

die Tansanier im noch so eintönigen,<br />

anstrengenden Alltag versprühen, ist<br />

bewundernswert. In dieser Hinsicht sind<br />

sie hier reicher und häufen Schätze an,<br />

die ewig halten.<br />

„Liebe deinen Nächsten, wie dich<br />

selbst.“ Viele hier leben das wichtigste<br />

Gebot der Bibel ganz selbstverständlich.<br />

Beziehung ist Reichtum, nicht vergänglich<br />

und macht uns Menschen aus! Ich<br />

lerne viel von den Leuten hier.<br />

Nothilfe<br />

Südostafrika nach Zyklon Idai<br />

Es erschüttert, welche Spur<br />

der Verheerung Tropensturm<br />

Idai durch Ostafrika zog. Tausende<br />

Menschen sind auf unsere<br />

Hilfsgüter, Nahrung und Medizin<br />

angewiesen. Wir engagieren uns in<br />

Mosambik, Malawi und Nordsimbabwe<br />

über unsere Partner AIM,<br />

MAF, SIM und unsere Missionare<br />

wie Claudia Middendorf (Beira).<br />

Gerne leiten wir Ihre Spenden als<br />

Soforthilfe weiter. Danke für Ihre<br />

Gaben und Gebete für die notleidende<br />

Bevölkerung der verwüsteten<br />

Gebiete.<br />

P50412 Zyklon Idai<br />

Südostafrika<br />

Joella Coote, Freiwilligendienst<br />

K753-COOTE<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />

11


<strong>Lücke</strong><br />

<strong>Mut</strong> <strong>zur</strong><br />

as? Wie kannst du als Christ<br />

„Weinen Bettler einfach abweisen?“<br />

– Ja, das habe ich oft gemacht<br />

in Nordafrika, obwohl es unserem<br />

natürlichen Instinkt, helfen zu wollen,<br />

widerspricht. Warum?<br />

In den vergangenen Ausgaben der<br />

„<strong>DMG</strong> <strong>informiert</strong>“ versuchten wir zu<br />

beschreiben, was für uns Priorität hat:<br />

Wir wollen die gute Nachricht von Jesus<br />

zu sogenannten „Unerreichten“ bringen,<br />

zu Menschen, die bislang keine Chance<br />

hatten, das Evangelium verständlich zu<br />

hören. 1 Dann wollen wir darauf achten,<br />

gemeinsam mit den sogenannten<br />

Bedürftigen zu arbeiten, Verantwortung<br />

loslassen und weitergeben, um keine<br />

Abhängigkeiten zu schaffen. 2 Sparsamkeit<br />

ist kein Selbstzweck, aber unsere<br />

Investitionen, auch großzügige, sollen<br />

langfristig sinnvoll sein 3 . Daher müssen<br />

wir bei unserer Arbeit auch immer daran<br />

denken, wie sie ohne uns weitergehen<br />

kann. Nicht das zählt, was ich bewirke,<br />

sondern das, was die Menschen bewirken<br />

können, denen ich mich widme. 4<br />

ZU OFT GEHT ES UM<br />

UNSER TUN<br />

Dies sind alles sehr wichtige Dinge,<br />

und gerade in unserer Kultur zielen wir<br />

sehr auf das Tun ab. Unsere Ratgeber<br />

und Schulungen helfen, herauszufinden,<br />

was wir tun sollen und wie wir es am<br />

besten tun. Wir Christen wenden uns<br />

auch häufig an Gott mit der Frage:<br />

„Herr, was soll ich tun?“<br />

Dabei ist das Gebet: „Herr, was soll<br />

ich lassen?“ wahrscheinlich genauso<br />

wichtig. Es geht uns aber schwerer über<br />

die Lippen, höchstens in der Form: „Was<br />

darf ich lassen?“ Kann es einen richtigen<br />

Auftrag von Gott geben, etwas nicht zu<br />

tun, nicht nur als Zugeständnis an unsere<br />

mangelnde Leistungsfähigkeit?<br />

Biblische Beispiele gibt es: Offensichtlich<br />

wollte Gott, dass Paulus nach<br />

Europa kommt, wofür wir bis heute<br />

dankbar sein können. In Lystra, in der<br />

Nähe des heutigen Konya, nimmt Paulus<br />

Timotheus mit ins Team und wollte mit<br />

ihm in die Provinz Asia nach Westen<br />

ziehen. Das ließ der Geist nicht zu<br />

(Apg. 16,6). 5 Später kam er dann doch<br />

dorthin – und dort befinden sich<br />

alle sieben in der Offenbarung<br />

genannten Gemeinden. An dieser<br />

Stelle hätte Paulus sagen können:<br />

„Offensichtlich ist Mission doch<br />

nicht das Richtige, gehen wir wieder<br />

heim. Tarsus, wir kommen!“<br />

Doch statt nach Süden ziehen<br />

sie gen Norden, um sich später<br />

ostwärts zu wenden. Wieder<br />

schreitet der Geist ein (Apg.<br />

16,7) und sie reisen nach Westen<br />

weiter, wo sie schließlich den<br />

Ruf nach Europa erhalten (Apg.<br />

16,9). Zweimal sagt der Geist<br />

Jesu NEIN, bis er einmal ja sagt.<br />

Wie Paulus und seine Gefährten<br />

die Stimme des Geistes<br />

hörten, wissen wir nicht. Es<br />

könnte ihnen im gemeinsamen<br />

Gebet deutlich geworden<br />

sein. Einer in der Gruppe könnte<br />

eine starke innere Überzeugung<br />

bekommen haben, die er<br />

den anderen mitteilte. Vielleicht<br />

stand auch nur ein römischer<br />

Soldat im Weg, der sie ohne<br />

Schmiergeld nicht weiterziehen<br />

lassen wollte, und erst im<br />

Nachhinein erkannten sie: „Das<br />

war Gottes Wille!“<br />

Auch als Jesus gerade seinen öffentlichen<br />

Dienst begonnen hatte, lesen<br />

wir ein eindrückliches Beispiel, wie er<br />

bewusst Gutes, das er hätte tun können,<br />

gelassen hat (Markus 1,32 ff):<br />

„Am Abend aber, da die Sonne<br />

untergegangen war, brachten sie zu<br />

ihm alle Kranken und Besessenen.<br />

Und die ganze Stadt war versammelt<br />

vor der Tür. Und er heilte viele, die<br />

an mancherlei Krankheiten litten, und<br />

trieb viele Dämonen aus und ließ die<br />

Dämonen nicht reden; denn sie kannten<br />

ihn. Und am Morgen, noch vor Tage,<br />

stand er auf und ging hinaus. Und er<br />

ging an eine einsame Stätte und betete<br />

dort. Und Simon und die bei ihm waren,<br />

eilten ihm nach. Und da sie ihn fanden,<br />

sprachen sie zu ihm: Jedermann sucht<br />

dich. Und er sprach zu ihnen: Lasst uns<br />

anderswohin gehen, in die nächsten<br />

Orte, dass ich auch dort predige; denn<br />

dazu bin ich gekommen.“<br />

Den Vers 37 Können wir uns gut<br />

vorstellen: „Herr, hier ist eine offene<br />

Tür“; „Wir haben hier eine eindeuti-<br />

12<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />

1 „Unerreicht“, <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> – Ausgabe 3/2018<br />

2 „Miteinander arbeiten“, <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> – Ausgabe 4/2018<br />

3 „Gott gibt!“, <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> – Ausgabe 5/2018<br />

4 „Werden Sie Trainer!“, <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> – Ausgabe 1/<strong>2019</strong><br />

5 Später kam Paulus dann doch dorthin. Und dort befinden<br />

sich alle sieben in Offenbarung 2 und 3 genannten Gemein-


<strong>Lücke</strong><br />

<strong>Mut</strong> <strong>zur</strong><br />

| THEMA<br />

ge Kairos-Situation“; „Die öffentliche<br />

Akzeptanz ist hervorragend“, oder wie<br />

immer auch Menschenfischer von damals<br />

oder von heute ausdrücken, wenn es<br />

einfach gut läuft. Unabhängig vom Erfolg<br />

seiner Arbeit weiß Jesus genau, dass er<br />

auf diese guten Gründe nicht hören darf,<br />

weil seine Aufgabe eine andere ist. Wenn<br />

nun er, der Gottessohn, Einsamkeit und<br />

Gebet brauchte (Vers 35), um seine<br />

Bestimmung zu kennen, wie wollen wir<br />

dann mit flüchtigen Pausen und kurzen<br />

Stoßgebeten unsere Richtung finden?<br />

Sicher ist es sinnvoll, unser Umfeld zu<br />

analysieren, die geistlichen und sozialen<br />

Bewegungen in unserer Gemeinde,<br />

unserem Land und der Welt zu beobachten.<br />

Wir sollen durchaus statistisch<br />

erheben, wo der Bedarf am größten<br />

ist oder wo unsere Begabungen am<br />

besten dem Bedarf entsprechen; doch<br />

kommen Handlungsanweisungen weder<br />

vom Bedarf noch von den Gaben, sondern<br />

vom Herrn der Ernte.<br />

GIBT ES EIN AKTIVES<br />

NICHTSTUN?<br />

Nichts tun ist immer auch eine Möglichkeit,<br />

wie wir auf Bitten und Möglichkeiten<br />

und Anforderungen reagieren<br />

können, die uns begegnen. Und so wie<br />

alles, was wir tun, Konsequenzen hat,<br />

hat es das Nichtstun auch. Wie wir aus<br />

den beiden biblischen Beispielen sehen,<br />

entspricht auch Gutes tun nicht immer<br />

Gottes Willen für die aktuelle Situation.<br />

Paulus folgte dem Befehl von Jesus, zu<br />

allen Völkern zu gehen. Und als Gott<br />

ihm einen Weg verwehrte, stellte er<br />

nicht das Gebot als solches in Frage,<br />

kehrte um und ging nach Hause, sondern<br />

er ging demselben Auftrag an anderem<br />

Ort nach.<br />

Wenn Jesus in Kapernaum Kranke heilte<br />

und Dämonen austrieb, entsprach das<br />

seinem Auftrag, die Werke des Bösen<br />

zu zerstören. Wenn wir Aufträge, Bitten<br />

oder Angebote ablehnen, geschieht<br />

das hoffentlich nicht aus Passivität oder<br />

Faulheit, sondern bewusst und zielgerichtet,<br />

um eben gerade Gottes Willen<br />

zu erfüllen.<br />

Unsere Mitarbeiter werden oft mit<br />

großer Armut konfrontiert. Wie einfach<br />

wäre es da, „Gutes“ zu tun, Bettlern<br />

Münzen, Essen oder Kleidung zu geben.<br />

Oft genug tun sie das, aber mindestens<br />

ebenso oft müssen sie dem Reflex zu<br />

schneller Hilfe widerstehen, weil sie<br />

sonst so von Kinderscharen überrannt<br />

würden, dass sie nichts anderes mehr<br />

tun könnten als Almosen verteilen.<br />

„Das Gute ist des Besten größter Feind“<br />

sagt ein Sprichwort. 6 Für viele von uns<br />

scheint mir das größte Problem nicht zu<br />

sein, in offensichtliche Sünde zu fallen,<br />

sondern durch alle möglichen guten<br />

Aktivitäten knapp an Gottes Willen<br />

vorbeizusegeln.<br />

WIE WISSEN WIR, WANN<br />

GOTT VON UNS WILL,<br />

ETWAS ZU TUN –<br />

UND WANN EBEN NICHTS<br />

ZU TUN?<br />

• Es klingt wie eine Binsenweisheit,<br />

aber an der Heiligen Schrift geht<br />

kein Weg vorbei, um seinen Willen<br />

zu kennen. Nirgendwo hat Gott sich<br />

so klar offenbart wie in der Bibel. Es<br />

geht aber nicht darum, in der Bibel<br />

immer schnelle Antworten auf unsere<br />

Fragen zu finden, sondern darum,<br />

wie Gott denkt und fühlt, was ihm<br />

wichtig ist und was nicht. Das gibt<br />

die Grundlinien vor für unser Leben.<br />

Wenn die stimmen, hängt von unseren<br />

täglichen Einzelentscheidungen<br />

wesentlich weniger ab als wir denken.<br />

Wir dürfen gelassen und mutig<br />

Entscheidungen treffen, selbst wenn<br />

wir dabei Fehler machen. Wenn wir<br />

nach Gottes Wort leben, kann’s<br />

nicht total schief gehen.<br />

• Wenn für Jesus das Gebet so wichtig<br />

war, kann es das für uns nicht weniger<br />

sein. Wir lesen in Markus 1,35,<br />

wie Jesus sich im Gebet darauf vorbereitete,<br />

nicht das zu tun, was die<br />

Leute von ihm wollten, sondern das,<br />

was sein Vater wollte. Als er seine<br />

zwölf Vertrauten auswählte, betete<br />

er vorher (Lukas 6,12) und traf dann<br />

eine Auswahl, über die jeder heutige<br />

Personalchef nur den Kopf schütteln<br />

würde.<br />

• Gerade wenn wir sehr betriebsam<br />

sind, brauchen wir eine wohlwollende<br />

Außenperspektive, die uns hilft,<br />

uns von unwesentlichen Aufgaben<br />

zu verabschieden. Nicht umsonst<br />

sagte Bonhoeffer: „Der Christus im<br />

eigenen Herzen ist schwächer, als<br />

der Christus im Worte des Bruders;<br />

jener ist ungewiss, dieser ist gewiss.“ 7<br />

• Gegründet auf die Bibel, im Gebet<br />

auf Gott eingestimmt und im Hören<br />

auf Glaubensgeschwister dürfen wir<br />

gern „weltliche“ Methoden anwenden,<br />

um zu guten Entscheidungen zu<br />

kommen. Eine sehr einfache ist die<br />

10-10-10-Regel 8 von Suzy Welch, bei<br />

der man sich fragt: Was können die<br />

Konsequenzen meiner Entscheidung<br />

sein in zehn Minuten, in zehn Monaten<br />

und in zehn Jahren. Das gilt für<br />

Dinge, die ich tue genauso, wie für<br />

das, was ich bewusst nicht tue. Wenn<br />

ich das Stückchen Kuchen, das mich<br />

anlacht, nicht esse, bin ich in zehn<br />

Minuten misslaunig, aber in zehn<br />

Monaten habe ich gelernt, meine<br />

Kalorienzufuhr zu kontrollieren und<br />

in zehn Jahren freue ich mich, noch<br />

fit zu sein. Wenn ich diesen einen<br />

Besuch jetzt nicht mache, habe ich in<br />

zehn Minuten vielleicht ein bisschen<br />

Zeit gewonnen für Dringendes. In<br />

zehn Monaten lebt dieser Mensch<br />

aber nicht mehr, und in zehn Jahren<br />

frage ich mich, was ich davon hatte,<br />

mich dauernd von dringenden Aufgaben<br />

treiben zu lassen?<br />

Wahrscheinlich neigen wir in unserem<br />

Kulturkreis eher zu der Meinung, dass<br />

sich Gehorsam Gott gegenüber an großem<br />

Fleiß und vielen guten Taten zeigt.<br />

Dann müssen wir lernen, nach seiner<br />

Weisung auch mal nichts zu tun. Er will,<br />

dass wir brennen für ihn, aber nicht<br />

ausbrennen. Fragen wir uns bei dem, was<br />

wir tun: Wer will eigentlich, dass ich das<br />

tue? Ist es wirklich Gott, oder nur die Erwartungen<br />

der Leute, oder mein eigener<br />

stolzer Selbstanspruch? Haben Sie in<br />

Gottes Namen <strong>Mut</strong> <strong>zur</strong> <strong>Lücke</strong>!<br />

Ihr Günther Beck<br />

Direktor<br />

den. Offensichtlich war es nicht gegen den Willen<br />

Gottes, dort das Evangelium weiterzusagen. Nur war<br />

der Zeitpunkt noch nicht der richtige.<br />

6 Zitat von Voltaire<br />

7 Dietrich Bonhoeffer, Gemeinsames Leben, S.11<br />

8 www.suzywelch101010.com<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />

13


AMERIKA<br />

PARAGUAY<br />

ZUM THEMA<br />

<strong>Lücke</strong><br />

<strong>Mut</strong> <strong>zur</strong><br />

Von<br />

<strong>Lücke</strong><br />

zu <strong>Lücke</strong><br />

Weitermachen<br />

Doppelblatt zum Heraustrennen<br />

für Ihren Hauskreis, <strong>zur</strong> Predigtvorbereitung<br />

oder für den Austausch.<br />

FRAGE ZUM EINSTIEG<br />

… sprachen sie zu Jesus:<br />

Jedermann sucht dich. Und<br />

er sprach zu ihnen: Lasst uns<br />

anderswohin gehen …<br />

Markus 1,32 ff.<br />

Jesus hatte einen langen, schweren Tag hinter sich und viele Menschen<br />

geheilt. Was wäre wohl geschehen, wenn er am nächsten<br />

Tag möglichst lange ausgeschlafen hätte, um wieder fit zu sein?<br />

FRAGEN ZUM WEITERDENKEN<br />

Versetze dich in die Lage des Petrus. Welche möglichen Antworten<br />

zwischen Vers 38 und 39 hat er runtergeschluckt?<br />

Ehepaar Winarske beim Sprachunterricht<br />

ücken“ gibt es bei uns viele. Auch nach<br />

„L einem Jahr scheint unser Leben hier in<br />

der Fremde vor allem aus <strong>Lücke</strong>n und Fragen<br />

zu bestehen: Was heißt das auf Spanisch? Wie<br />

könnte sie dies gemeint haben? Wo finden<br />

wir günstige Babysachen? Können wir wirklich<br />

mit unserem wackeligen Spanisch schon eine<br />

Kleingruppe leiten? In welchen Kindergarten<br />

bringen wir unseren Sohn? Werden wir hier<br />

jemals eine Hilfe sein?<br />

Was daheim schnell beantwortet ist, kann<br />

sich hier zum Problem entwickeln. Unser Status:<br />

„Wir sind wer, wissen, was wir können,<br />

und kennen uns aus“, ist gefühlt heruntergerutscht<br />

auf: „Wir sind Ausländer, haben keine<br />

Ahnung und brauchen für alles Hilfe“. Das<br />

fühlt sich deprimierend an.<br />

Wir brauchen „<strong>Mut</strong> <strong>zur</strong> <strong>Lücke</strong>“. Den <strong>Mut</strong>,<br />

trotz Sprachbarriere eine Kleingruppe über<br />

Mission anzubieten. An Beziehungen festzuhalten,<br />

selbst wenn wir nicht wissen, was<br />

andere über uns denken. Auf Leute zuzugehen<br />

und um Hilfe zu bitten. Einfach anzufangen<br />

und zu sehen, wie sich Dinge entwickeln.<br />

Auch den <strong>Mut</strong>, nicht alles selber schaffen zu<br />

wollen. Gott zu bitten, <strong>Lücke</strong>n zu füllen, und<br />

das Wunder zu erleben, wie sich manches<br />

ohne uns löst.<br />

Gerade durch unsere Schwächen schöpfen<br />

Menschen Vertrauen. Weil wir einfach mal<br />

losgehen, tun sich Türen auf. Jonathan durfte<br />

an einem Training für Mission teilnehmen. Er<br />

wusste nicht, was er verstehen und ob es ihm<br />

was bringen würde. Nach dem Kurs hatte er<br />

interessante Gespräche geführt, neue Kontakte,<br />

sein Horizont war erweitert und wir<br />

besitzen nun weiteres Material, das unserer<br />

Gemeinde und den Kurzzeitlern dient. Vielen<br />

Dank für alle Gebete um „<strong>Mut</strong> <strong>zur</strong> <strong>Lücke</strong>“!<br />

„Das Gute ist des Besten Feind“, sagte schon Voltaire. Stimmt<br />

diese Aussage? Kennen Sie Beispiele dafür?<br />

Welches ist der bessere Weg: Zu etwas nein sagen, um frei zu<br />

sein für noch unbekanntes Neues, das Gott zeigen wird (wie in<br />

Apostelgeschichte 16,6 f.)? Oder erst von Gott Weisung erhalten,<br />

um dann Bisherigem abzusagen (wie in Markus 1,32 ff.)?<br />

FRAGEN ZUR PRAXIS<br />

Wie erleben Christine und Jonathan Winarske (S. 14) Segen in<br />

ihrem Mangel?<br />

Wo haben wir den <strong>Mut</strong>, Dinge nicht selbst zu können, sondern<br />

andere zu brauchen?<br />

Wie lernte unsere junge Freiwillige Joella Coote (S. 11), dass<br />

„Sein“ wichtiger ist als „Tun“?<br />

ZUM NACHDENKEN UND SCHMUNZELN<br />

„Sie haben da eine <strong>Lücke</strong> im Lebenslauf.“<br />

– „Neidisch?“<br />

Liedvorschlȧ . ge<br />

In welchem Liederbuch finde ich<br />

welches Lied? www.liederdatenbank.de<br />

In der Stille angekommen ...................................Feiert Jesus 2: 189<br />

Immer auf Gott zu vertrauen ...................... Ich will dir danken: 126<br />

Er ist der Weg, auf dem ich reise ..........................Feiert Jesus 2: 40<br />

Nicht, dass wir schon alles wissen .... Loben, Lieder d. Hoffnung: 230<br />

Vor dir (In deinem Licht will ich leben) ........................Feiert Jesus 5: 130<br />

In Christus ist mein ganzer Halt .......................... Feiert Jesus 4: 114<br />

14<br />

Christine u. Jonathan Winarske<br />

P10830<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong>


EUROPA<br />

DEUTSCHLAND<br />

Gebetsleitfaden<br />

für<br />

die<br />

hinduistische Welt<br />

15 Tage Gebet<br />

20. Okt-3.NOV <strong>2019</strong><br />

Christen lernen die hinduistische<br />

Welt kennen, um fur sie zu beten<br />

Jetzt vorbestellen<br />

Im Oktober/November feiern<br />

eine Milliarde Hindus Diwali,<br />

das „Fest der Lichter“. Gleichzeitig<br />

beten Christen weltweit für<br />

die Angehörigen dieser Weltreligion,<br />

dass Hindus Jesus Christus<br />

erkennen, der Licht und Retter<br />

ist. Gerne können Sie bei der<br />

<strong>DMG</strong> den unter Mithilfe unseres<br />

Mitarbeiters Thomas Hieber erstellten<br />

Gebetsleitfaden für Ihre<br />

Gemeinde vorbestellen. Er wird<br />

Ihnen im Herbst zugeschickt.<br />

BESTELLUNG:<br />

Tel. 07265 959-0<br />

Danke für eine Spende wegen<br />

der Kosten:<br />

P50257<br />

Beten Sie gemeinsam mit Christen auf der ganzen Welt für unsere eine Milliarde Hindu-Nachbarn.<br />

Wichtiges lassen, damit gebetet wird<br />

2016 erreichte mich die Nachricht<br />

einer Amerikanerin, die mehrere<br />

globale Gebetsbewegungen betreut. Ihre<br />

E-Mail war an sieben Personen aus sieben<br />

Ländern gerichtet. Ob es möglich wäre,<br />

eine Gebetsbewegung für die hinduistische<br />

Welt zu starten. Das hat mich<br />

angesprochen.<br />

Wir beten schon jahrelang für die<br />

hinduistische Welt. Gott hat uns als<br />

junges Ehepaar bei einer Missionsreise<br />

auf indische Einwanderer in Nairobi<br />

aufmerksam gemacht. Bis 2006 waren<br />

wir mit der <strong>DMG</strong> unter Südasiaten in<br />

Ostafrika tätig, die meisten davon Hinduisten.<br />

Schon damals haben wir Christen<br />

zum Gebet für Hindus bewegt. Dabei<br />

leitete uns Römer 10,14: „Wie sollen sie<br />

aber an den glauben, von dem sie nichts<br />

gehört haben? Wie sollen sie aber hören,<br />

ohne Prediger?“ In Gedanken fügten<br />

wir hinzu: Wie aber sollen Christen für<br />

Hindus beten, ohne Informationen? Wir<br />

sind überzeugt, dass es hilft, über den<br />

eigenen Tellerrand hinauszubeten. Frei<br />

nach 1. Timotheus 2,1: Betet „für alle<br />

Menschen“! Auch für Hindus.<br />

Heute bin ich im Stadtnetzwerk<br />

„Gemeinsam für Hamburg“ für die interkulturelle<br />

Vernetzung zuständig. Auch<br />

hier begegnen mir Angehörige dieser<br />

Weltreligion. Für die Besucher der vier<br />

Hindu-Tempel in der Hansestadt betet<br />

kaum jemand. Es gibt fast keine Missionare,<br />

keine christliche Gemeinde und<br />

nur wenig Christen unter den 12.000<br />

Südasiaten in Hamburg.<br />

2016 konnte ich nicht anders, als auf<br />

die E-Mail aus Amerika mit ja zu antworten.<br />

Seither gibt es jedes Jahr ein neues,<br />

umfangreiches Informationsheft „15 Tage<br />

Gebet für die hinduistische Welt“.<br />

Mittlerweile in sieben Sprachen, ich<br />

bin für die deutsche Version zuständig.<br />

Wegen der Mitarbeit am Gebetsheft und<br />

dessen Verbreitung über die Ev. Allianzen<br />

in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz bleiben andere Aufgaben liegen.<br />

Anfragen zu Predigtdienste in Gemeinden<br />

sage ich dafür ab. Predigen können<br />

andere besser! Würde ich alle Dienstanfragen<br />

annehmen, fehlte mir die Zeit für<br />

meinen eigentlichen Auftrag: Beziehungsaufbau<br />

und -pflege zu Pastoren und<br />

Leitern von Migrantengemeinden und<br />

die Einheit der Christen in Hamburg zu<br />

fördern sowie die Vernetzung und Mobilisation<br />

für Mission unter Hindus und<br />

anderen Unerreichten der südasiatischen<br />

Diasporagruppen in Europa.<br />

Wenn ich das Wesentliche vom<br />

Wichtigen unterscheiden muss, leitet<br />

mich Epheser 2,10: „Wir sind geschaffen<br />

in Christus Jesus zu guten Werken, die<br />

Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin<br />

wandeln sollen.“ Gott will meine Biographie<br />

und alle gesammelten Erfahrungen<br />

und Kontakte nutzen, damit Neues<br />

entsteht. Die E-Mail vom Juni 2016 trug<br />

eindeutig seine Handschrift. Es macht<br />

mich dankbar und ruhig, dass ich in den<br />

von ihm vorbereiteten guten Werken<br />

mitarbeite.<br />

Thomas und Mirjam Hieber<br />

P10234<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />

15


EUROPA DEUTSCHLAND DEUTSCHLAND<br />

Sind wir Alleinunterhalter?<br />

Jesus lieben.<br />

Ist das normal?<br />

Sind wirklich alle Christen <strong>zur</strong> Mission<br />

berufen? Das fragte ich (Sebastian)<br />

mich schon früh. Denn ich bin in<br />

einer christlichen Familie aufgewachsen<br />

und seit Kindertagen gläubig. Je älter ich<br />

wurde, desto mehr wuchs mein Wunsch,<br />

Jesus zu dienen. Aber wie? Ich hatte<br />

nicht die Begabungen, die ich mir für<br />

einen Missionsdienst vorstellte. Weder<br />

als Prediger, Musiker, noch Leiter. Ich bin<br />

einfach kein Überflieger! Normal eben.<br />

Wobei, was heißt schon normal? Jesus<br />

lieben. Ist das normal?<br />

In meiner Ausbildung zum Krankenpfleger<br />

erlebte ich einen Schwerkranken,<br />

mit dem ich nicht<br />

mehr reden konnte,<br />

bevor er starb. Wie<br />

real der Tod ist! Wie<br />

real ewige Verdammnis<br />

oder alternativ<br />

die Erlösung in Jesus<br />

Christus sein können.<br />

Ich wusste nicht, ob<br />

der Mann Jesus geliebt hatte und gerettet<br />

war. Diese Frage löste in mir den<br />

Wunsch aus, mich mehr von Jesus befähigen<br />

zu lassen, damit ich mit Menschen<br />

über ihn reden kann. Denn er sagt ja,<br />

dass die Ernte groß ist und es zu wenig<br />

Arbeiter gibt (Matth. 9,37).<br />

Nach meiner Ausbildung absolvierte<br />

ich den Zivildienst in Brasilien, wo<br />

ich meine wunderbare Frau Fabiana<br />

kennenlernte, eine junge Theologin und<br />

Ernährungsberaterin. Direkt nach der<br />

Ich wusste nicht, ob der<br />

Mann gerettet war. Diese<br />

Frage löste in mir den<br />

Wunsch aus, mich mehr<br />

von Jesus befähigen zu<br />

lassen.<br />

Missionare in Vorbereitung: Familie Braun<br />

Hochzeit begann mein Theologiestudium<br />

am Seminar in Adelshofen. Ich möchte<br />

Menschen, die am Rande stehen, die verstoßen<br />

sind oder nie in eine Gemeinde<br />

gehen würden, das Evangelium erklären.<br />

Schritte mit ihnen gehen, damit sie Jesus<br />

folgen können.<br />

Nach meinem Studium schenkte Gott<br />

uns die Möglichkeit, eine Gebetsinitiative<br />

zu starten, um ein Segen für die örtlichen<br />

Gemeinden zu sein. Wir bekamen<br />

unsere kleine Naomi. Und schließlich<br />

berief er uns nach Ostdeutschland.<br />

Das war so deutlich, wir konnten es<br />

nicht überhören. Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern<br />

war vorher nie auf<br />

unserem Radar. Wir<br />

werden mit Peter<br />

und Gabriele Gander<br />

(<strong>DMG</strong>) in einem<br />

Plattenbauviertel<br />

mit Randgruppen<br />

arbeiten. Ihr Team hat<br />

ein „Patchworkcenter“ aufgebaut, mit<br />

christlicher Kinderarbeit, Cafébetrieb<br />

und Seelsorge. Mitten in die Orientierungsphase<br />

hinein kam 2018 unsere<br />

kleine Yael Anna <strong>zur</strong> Welt.<br />

Und ja, jeder Christ ist Missionar!<br />

Genau da, wo er lebt, soll er Zeuge sein,<br />

was Jesus in seinem Leben verändert.<br />

Das ist unser Auftrag. Wir sind dankbar,<br />

diesen gemeinsam mit der <strong>DMG</strong> zu tun,<br />

um Menschen in Nordostdeutschland die<br />

gute Nachricht zu bringen.<br />

In der Eingangstür unserer<br />

Gemeinde kurz vor<br />

Beginn unsere Bibelstunde<br />

für Einwanderer aus der<br />

Arabischen Welt. Ein älterer<br />

Deutscher schaut sich um. Ich<br />

spreche ihn an. Er sieht die<br />

versammelte Schar Migranten<br />

und sagte: „Denen wollen Sie<br />

was vom Glauben beibringen?<br />

Da werden Sie aber wenig<br />

Glück haben!“ Ich versuche zu<br />

widersprechen, da ist er schon<br />

weg. Gerne hätte ich ihm<br />

gesagt, dass der Glaube dieser<br />

Leute teilweise kräftiger ist<br />

als sein eigener. Er traut Gott<br />

nicht zu, Muslime für Jesus<br />

zu begeistern. Dabei wären<br />

einige unserer Migranten sogar<br />

bereit, ihr Leben für Jesus zu<br />

riskieren.<br />

Unser Pfarrer teilt mir mit,<br />

dass eine alleinstehende Frau<br />

aus dem Irak eine Wohnung<br />

gefunden hat. Ihr Umzug steht<br />

an, er werde die Möbel fahren.<br />

„Oh weh!“, denke ich, „er<br />

hat eine Menge anderes zu<br />

tun.“ Ich frage jemanden aus<br />

unserem Freundeskreis, der<br />

angeboten hat, mitzuarbeiten.<br />

Jetzt ist die Gelegenheit <strong>zur</strong><br />

Tat. Zu meiner Freude sagte<br />

er gleich zu. Auch zu unseren<br />

internationalen Bibelstunden<br />

wird er kommen. Halleluja!<br />

Schon lange liegt uns auf<br />

dem Herzen, dass sich die<br />

Teilnehmer unserer Bibelstunde<br />

nicht nur still anhören, was<br />

wir ihnen sagen. Gemeinschaft<br />

lebt vom Gespräch, aber wir<br />

kennen ihre Fragen nicht. Dem<br />

Lehrer eine Frage zu stellen<br />

war in ihrer Kultur eine Art<br />

„Majestätsbeleidigung“. Fragen<br />

verboten! Das hat man vielen<br />

von ihnen von klein auf, oft<br />

unter Schlägen, eingetrichtert.<br />

Heute eröffne ich die Bibelstunde<br />

mit folgendem Satz:<br />

„Es ist schwer, eine Bibelarbeit<br />

16<br />

NEU: Sebastian und Fabiana Braun<br />

P10909<br />

Gerhard und Bettina Denecke<br />

P10102


DEUTSCHLAND<br />

Bibelstunde mit Migranten<br />

zu halten, wenn ich eure Fragen<br />

nicht kenne. Wir möchten<br />

heute übers Beten sprechen.<br />

Wann betet Ihr?“ Sie fingen<br />

an zu erzählen. Jede Sprachgruppe<br />

beteiligte sich. Ich war<br />

erstaunt über die Wirkung<br />

meiner offenen Frage an sie.<br />

Also stellte ich eine Frage nach<br />

der anderen. Wir deutschen<br />

Mitarbeiter ergänzten, was<br />

uns wichtig erschien. Hätte<br />

ich meinen Vortrag für das<br />

wichtigste an der Bibelstunde<br />

gehalten, wäre wahrscheinlich<br />

das Gleiche wie bei ihrem<br />

Deutschkurs in der Volkshochschule<br />

passiert: Gehört – und<br />

vieles wieder vergessen.<br />

Ihre Kultur ist eine Beziehungs-<br />

und Erzählkultur.<br />

Wichtig ist nicht Wissen, wir<br />

müssen erstmal Beziehung<br />

aufbauen. Fragen und Antworten<br />

sind eine gute Brücke.<br />

Was sie selbst gesagt und von<br />

ihren Landsleuten (ehemalige<br />

Muslime) gehört haben, bleibt<br />

ihnen in Erinnerung und prägt<br />

ihr Leben neu.<br />

Wer sind wir Missionare?<br />

Superhelden? Mädchen für<br />

alles? Was sollen wir sein nach<br />

Gottes Willen? Es tut so gut,<br />

nicht alles selber machen zu<br />

müssen. Gott ist am Werk.<br />

Er gebraucht mich und meine<br />

Frau und viele andere Leute.<br />

Ihn dabei zu erleben ist<br />

wunderbar. Viel besser als die<br />

„perfekte“ One-Man-Show.<br />

Es tut so gut, nicht alles<br />

selber machen zu müssen.<br />

Gott ist am Werk.<br />

Ihn dabei zu erleben ist<br />

wunderbar.<br />

„Ob ich auf sie zugehen soll?“<br />

Eigentlich parke ich nie an der Bären-<br />

Apotheke, heute doch. Im Augenwinkel<br />

entdecke ich eine Familie mit<br />

zwei Kindern, die Frau trägt Kopftuch.<br />

Ob ich auf sie zugehen soll? Die syrische<br />

Familie mit ihren acht- und neunjährigen<br />

Söhnen wohnt erst seit drei Wochen in<br />

Neu-Ulm, erzählen sie mir am Straßenrand<br />

in gebrochenem Englisch. Deutsch<br />

sprechen sie gar nicht. Ein paar Minuten<br />

später sitzt die ganze Familie in meinem<br />

Fiat. Gemeinsam begeben wir uns auf<br />

Behördentour.<br />

Die Kommunikation gestaltet sich<br />

schwierig, deshalb schickt uns das<br />

Bürgerbüro zunächst wieder fort. Am<br />

nächsten Morgen nimmt die Familie<br />

erneut Platz in meinem Auto. Auf der<br />

Fahrt nach Neu-Ulm fragt der Papa:<br />

„Why?“ Warum ich ihnen helfe? Die<br />

Übersetzer-App meines Smartphone<br />

fügt auf Deutsch noch<br />

hinzu: „Sie sind nicht<br />

dazu verpflichtet!“ Ich<br />

staune über die Intelligenz<br />

und emotionale<br />

Kälte meines Telefons.<br />

Noch war es nicht<br />

an der Zeit, ihnen zu<br />

sagen, dass ich Jesus folge und er der<br />

Grund meines Engagements ist. Erstmal<br />

lade ich sie zu mir nach Hause zum<br />

Frühstücken ein.<br />

Tage später sitze ich bei ihnen in der<br />

Küche vor vielen Schälchen mit Leckereien<br />

und arabischem Fladenbrot. Da ich<br />

nur zögerlich zugreife, schiebt die <strong>Mut</strong>ter<br />

mir Bissen für Bissen in den Mund.<br />

Etwas seltsam, aber das Brot, in Olivenöl<br />

und die Gewürzmischung Satar getaucht,<br />

schmeckt lecker. Sie meint es gut.<br />

Als ich mit ihr alleine bin, gibt mir<br />

die syrische Mama Einblick in ihre<br />

Ich sitze mit ihr auf dem<br />

Boden und frage Jesus im<br />

Stillen: „Herr, wie kann ich<br />

helfen?“ Einige Zeit sitzen<br />

wir schweigend da.<br />

Lebenswelt. Ihr kurdischer Mann hat sie<br />

geheiratet, nachdem er Witwer geworden<br />

war. Hier in Neu-Ulm wohnt ein<br />

15-jähriger Sohn seiner ersten Frau. In<br />

der Türkei hat die Schwiegermutter sie<br />

geschlagen, weil sie als Araberin nicht<br />

richtig ins kurdische Umfeld gepasst<br />

hat. Auch die <strong>Mut</strong>ter wohnt hier, die<br />

Araberin weint.<br />

Ich sitze mit ihr auf dem Boden und<br />

frage Jesus leise: „Herr, wie kann ich<br />

helfen?“ Einige Zeit sitzen wir schweigend<br />

da. Dann lächle ich sie an: „Gott<br />

liebt dich.“ Die Syrerin antwortet auf<br />

Englisch: „Gott liebt mich nur, weil ich<br />

dich kenne!“ Ich widerspreche und erkläre<br />

ihr, dass Gott sie immer schon geliebt<br />

hat. Dann zeige ich ihr Psalm 139 auf<br />

Arabisch auf meinem Smartphone. Sie<br />

liest die bekannten Worte von Dawud<br />

(David), im Islam ein wichtiger Prophet.<br />

Das ist der Moment.<br />

In aller Kürze<br />

erkläre ich ihr die gute<br />

Nachricht von Jesus<br />

Christus: „Gott liebt<br />

uns. Durch Sünde ist<br />

unsere Beziehung zu<br />

ihm kaputt. Gottes<br />

Rettungsplan heißt Jesus. Er ist stellvertretend<br />

für unsere Sünde gestorben.<br />

Sündenvergebung ist möglich.“ Ich frage<br />

sie, ob ich noch für sie beten darf, im<br />

Namen von Isa Al-Masih (arab. Jesus<br />

Christus). Verblüffend, was für eine<br />

Möglichkeit sich heute ergeben hat.<br />

Es macht mich gelassen, dass Gott an<br />

meiner neuen Freundin und ihrer Familie<br />

weiterwirken wird, selbst wenn mir die<br />

Worte fehlen oder ich sie nicht mehr<br />

wiedersehen sollte. Danke, wenn Sie für<br />

diese Familie beten.<br />

Marion Engstler<br />

P10904<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />

17


EUROPA<br />

DEUTSCHLAND<br />

Die Türken<br />

in Deutschland<br />

185.000 ethnische<br />

Türken alleine in Berlin<br />

bilden eine Großstadt<br />

für sich. In der Hauptstadt<br />

gibt es knapp 118<br />

Moscheen; mehr als<br />

Christen unter Türken.<br />

Nur eine Handvoll<br />

Mitarbeiter sagt ihnen<br />

von Jesus weiter. Eine<br />

unerreichte Volksgruppe<br />

vor unserer Haustüre.<br />

Welche Aktivitäten<br />

können wir Christen<br />

lassen, um stattdessen<br />

Freundschaften zu<br />

Türken aufzubauen und<br />

das Evangelium in ihre<br />

Häuser und Herzen zu<br />

tragen?<br />

Fokussierung aufs Wichtigste!<br />

In den vergangenen drei Jahren haben<br />

sich Christen in ganz Mitteleuropa<br />

liebevoll und engagiert um Flüchtlinge<br />

gekümmert. Es gehört <strong>Mut</strong> dazu, Afghanen,<br />

Pakistanis, Iranern, Irakern, Syrern,<br />

Äthiopiern, Eritreern, Nigerianern und<br />

Gambiern zu helfen. Das ist genial und<br />

goldrichtig! Doch die größte asiatische<br />

Volksgruppe in unserem Land bleibt<br />

vernachlässigt: es sind die Türken!<br />

Hier in Deutschland leben die meisten<br />

Türken außerhalb der Türkei! Gott<br />

hat uns diese Menschen als Nachbarn<br />

geschenkt, damit wir uns ihrer annehmen.<br />

Turksprachen sprechen zudem die<br />

Tartaren, Turkmenen, Aserbeidschaner,<br />

Kasachen, Usbeken, Kirgisen, Gagausen,<br />

Altai-Türken und Uiguren. Angehörige<br />

dieser Völker sind inzwischen ebenfalls<br />

in Deutschland anzutreffen. Hinzu kommen<br />

Türkischsprechende aus Bulgarien<br />

und dem Nordosten Griechenlands, die<br />

Arbeit in Deutschland haben.<br />

Die Bulgartürken sind ein Segen für<br />

Europa. Unter ihnen gab es nach dem<br />

Fall des Eisernen Vorhangs um 1990 herum<br />

eine Erweckung, obwohl keine Mission<br />

bewusst unter ihnen gearbeitet hat.<br />

Viele Bulgartürken erlebten Wunder,<br />

Heilungen und Träume von Jesus in ihren<br />

Dörfern in Bulgarien. Geschätzt 10.000<br />

haben Jesus in ihr Leben aufgenommen.<br />

Einige von ihnen sind auf der Arbeitssuche<br />

nach Deutschland gekommen<br />

und haben hier Gemeinden gegründet.<br />

Inzwischen gibt es 36 türkischsprachige<br />

christliche Gemeinden mit gestandenen<br />

Ältesten, Tendenz steigend.<br />

Und doch sind diese 36 kleinen Gemeinden<br />

nur ein Tropfen auf den heißen<br />

Stein, wenn wir an die 3,6 Millionen<br />

Türken in Deutschland denken. Ja, ich<br />

verstehe die Einwände vieler Christen:<br />

Türken seien nicht offen fürs Evangelium.<br />

Man könne mit ihnen kaum über den<br />

Glauben reden. Wie solle man in ihre<br />

Subkultur eintauchen? Es gibt Furcht vor<br />

ihnen. Oder man weiß nicht recht, was<br />

man antworten soll, wenn sie behaupten,<br />

die Bibel sei verfälscht und Jesus<br />

nicht Gott. Man kennt sich im Islam zu<br />

wenig aus, sagen manche.<br />

Wie wäre es mit <strong>Mut</strong> <strong>zur</strong> <strong>Lücke</strong>?! –<br />

<strong>Mut</strong>, sich auf bisher unbekannte Gebiete<br />

vorzuwagen, weil Gott uns diese<br />

Menschen als Auftrag gegeben hat? Wir<br />

haben seit 1961 Türken in Deutschland.<br />

Sie sprechen Deutsch. Wir treffen sie<br />

überall: vom Autohändler über die<br />

Arzthelferin, Kassiererin im Supermarkt,<br />

Politiker, im Reinigungs- und Baugewerbe,<br />

Handwerker, in der Sozialstation…<br />

Am Namen sind sie zu erkennen: -oglu,<br />

-demir, -tas und so weiter.<br />

Wie wäre es, wenn wir sie freundlich<br />

ansprechen? Auf die Bedeutung ihres Namens?<br />

Wenn wir uns für sie interessieren<br />

und sie zu einem Kaffee einladen? Sie<br />

einfach kennenlernen? Oder für Jugendliche<br />

beten, die auf der Straße abhängen<br />

oder im Fitnessstudio? Viele junge Leute<br />

mit türkischen Wurzeln fühlen sich hoffnungslos,<br />

kämpfen mit den unterschiedlichen<br />

Kulturen zu Hause, in der Schule<br />

und im Freundeskreis.<br />

Sie fühlen sich überlegen, weil ihnen<br />

gesagt wird, dass sie als Muslime zum<br />

besten Teil der Weltbevölkerung gehören<br />

(Koran-Sure 3,110). Andererseits<br />

zählt bei uns nur Leistung, da fühlen sie<br />

sich am „Schwanz der Gesellschaft“. Kriminalität<br />

lädt sie lautstark ein. Beginnen<br />

wir neu, für unsere türkischen Nachbarn<br />

zu beten! Dass wir selbst oder andere<br />

Christen ihnen auf eine Weise begegnen,<br />

dass sie zum Erlöser Jesus finden.<br />

Er könnte ihnen geben, wonach sie sich<br />

von Herzen sehnen: Anerkennung, Ehre,<br />

Reinheit, geistliche Widerstandskraft<br />

und eine Zugehörigkeit, die bleibt.<br />

Matthias Knödler<br />

Personalleiter Deutschland<br />

18<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong>


<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />

19


EUROPA DEUTSCHLAND DEUTSCHLAND<br />

Ist Geben immer seliger?<br />

ch bin so müde!“, sagte die junge<br />

„IFrau zu ihrer Freundin. „Wir warten<br />

jetzt schon Stunden auf ihn. Ich ruh mich<br />

ein bisschen aus!“ „Gute Idee“, meinte<br />

die andere, die Gruppe setzte sich an<br />

den Wegesrand. Kurz darauf waren alle<br />

eingeschlafen. Gegen Mitternacht wurde<br />

es laut. Leute riefen: „Der Bräutigam<br />

kommt! Los, wir gehen ihm entgegen!“<br />

Schnell standen die Frauen auf, nahmen<br />

ihre Lampen und wollten gehen. Doch<br />

einige hatten vergessen, Lampenöl<br />

einzupacken. „Kein Problem“, sagten<br />

die Gewissenhaften: „Wir geben euch<br />

unseres.“ Geben ist seliger als nehmen,<br />

oder etwa nicht?<br />

So eine ähnliche Geschichte hat Jesus<br />

in Matthäus 25,1 bis 13 erzählt. Aber<br />

bei ihm ist sie anders ausgegangen: Er<br />

lobte die jungen Frauen, die NICHTS<br />

abgegeben haben!<br />

Wie kann das sein?<br />

Uns ist doch geboten,<br />

„dem zu geben, der<br />

uns bittet und nicht<br />

abzuweisen, der von<br />

uns etwas borgen will“<br />

(Matth. 5,42). Diese<br />

Geschichte überrascht. Nicht immer ist<br />

es das Beste, Gutes zu tun. Nicht immer<br />

sollten wir uns sklavisch an ein eigentlich<br />

gutes Gebot halten.<br />

Jesus ging es darum, vorbereitet zu<br />

sein auf das Kommen des Herrn, das<br />

können wir niemandem abnehmen. Es<br />

ist nicht immer alles gleich wichtig. Es<br />

ist immer gut, abzuwägen: „Sollte ich<br />

hier Gutes tun oder ist gerade Wichtigeres<br />

dran?“ Das Beste ist, auf unseren<br />

Herrn zu hören, was in dieser speziellen<br />

Situation dran ist. Was ist jetzt wichtig<br />

für den Anderen? Was für mich? Wo<br />

sollte ich jetzt meine Zeit, meine Kraft,<br />

mein Hab und Gut für Jesus und für<br />

Es ist immer gut,<br />

abzuwägen: „Sollte<br />

ich hier Gutes tun<br />

oder ist gerade<br />

Wichtigeres dran?“<br />

Seminare für Ehepaare<br />

andere Menschen einsetzen? Aber auch,<br />

wo nicht?Mancher eifrige Christ setzt an<br />

dieser Stelle falsche Prioritäten. Besonders<br />

Ehen und Familien leiden darunter.<br />

Wenn wir geheiratet haben, sind wir<br />

nicht mehr so frei wie zuvor. Wir haben<br />

Verantwortungen übernommen und Versprechen<br />

abgegeben. Das ist nicht immer<br />

leicht zu leben.<br />

Auch in unserer eigenen Ehe gab es<br />

Zeiten, in denen wir Fehler gemacht<br />

haben. Wir waren „übereifrig“ für Jesus,<br />

haben ihn dabei aber zu wenig gefragt<br />

und dadurch Zeit, Kraft und Geld<br />

verausgabt. Wenn wir jedoch keine Zeit<br />

für die Ehe reservieren, leiden alle. Wir<br />

verstanden uns nicht mehr, waren angespannt,<br />

es mangelte an tiefen Gesprächen<br />

und es kam zu Missverständnissen<br />

und Verletzungen. Das hat natürlich<br />

unseren Dienst beeinträchtigt<br />

und die Kinder spürten<br />

die Reibereien.<br />

Wenn der Mensch, dem<br />

ich mein Versprechen der<br />

Treue und Unterstützung<br />

gegeben habe, erlebt, dass<br />

mir „alle anderen“ wichtiger<br />

sind, schmerzt das sehr. Wir mussten<br />

Prioritäten setzen lernen. Paulus ermahnt<br />

uns, unsere „Hausgenossen“ nicht<br />

zu vernachlässigen (Gal. 6,10; 1. Tim.<br />

5,8). Wenn wir sie als „unsere Nächsten“<br />

zuerst lieben und ihnen Zeit schenken,<br />

spürt man das nach außen. Wenn<br />

wir „eins“ sind, können wir gemeinsam<br />

unseren Herrn fragen: „Was ist jetzt das<br />

Beste, was wir tun können? So wird uns<br />

das „Öl“ sicher nicht ausgehen und wir<br />

haben genug für uns und die Menschen,<br />

die Gott uns anvertraut hat.<br />

Raus aus<br />

Kapernaum!<br />

esus wollte nicht in Ka-<br />

bleiben, weil er „Jpernaum<br />

anderes zu tun hatte“, berichtet<br />

die Bibel in Lukas 4,43. Er<br />

hatte klare Prioritäten, denen<br />

er in Gottes Namen folgte.<br />

Als Missionare sollte es uns<br />

eigentlich leichtfallen, es ihm<br />

nachzutun. Doch was, wenn<br />

uns die Anweisungen Gottes<br />

unlogisch, unangenehm oder<br />

zu kostspielig erscheinen?<br />

Oder wenn sie hinterfragt und<br />

mit Opposition beantwortet<br />

werden?<br />

Wir waren 20 Jahre in Chile<br />

und durften in der Missionsmobilisation<br />

und Medienarbeit<br />

viel Gutes bewegen. Als unsere<br />

letzte Tochter heiratete<br />

und das Haus verließ, beteten<br />

Carmen und ich mehr oder<br />

weniger bewusst: „Jesus, wir<br />

sind bereit für Neues, wenn<br />

du es willst.“ Um das äußerlich<br />

zu bestätigten, verkauften wir<br />

unser Haus und zogen in eine<br />

Eigentumswohnung. Nun waren<br />

wir flexibler und mussten<br />

weniger Geld, Kraft und Zeit<br />

ins Wohnen investieren.<br />

Innerhalb von nur drei<br />

Monaten danach erhielten wir<br />

plötzlich drei konkrete Stellenangebote.<br />

Jedes bedeutete den<br />

Abschluss der Arbeit in Chile,<br />

Loslassen und <strong>Mut</strong> <strong>zur</strong> <strong>Lücke</strong>.<br />

Zu den ersten beiden sagten<br />

wir schnell und überzeugt:<br />

Nein. Als die dritte Anfrage<br />

kam, merkten wir, dass wir in<br />

einen Prozess hineingerieten,<br />

den Gott bewegte. Wir beteten:<br />

„Was willst du Herr, dass<br />

wir tun sollen?“<br />

Gottes Antwort war:<br />

Schließt die Arbeit in Chile ab,<br />

lasst die nächste Generation<br />

ans Ruder und multipliziert<br />

eure Erfahrung und euren<br />

Schatz an Dienstjahren im<br />

Theologischen Seminar in<br />

Brake bei Lemgo die nächsten<br />

Jahre.<br />

Hier erwarteten uns 150<br />

junge Christen und eine<br />

www.rueckenwind-fuer-paare.de<br />

20<br />

Johann und Susanne Scharf<br />

P10643<br />

Hans und Carmen Ziefle<br />

P10864


Sui se • Schweiz • Svi zera<br />

*www.unhcr.org/5943e8a34.pdf (p3)<br />

* statista.com<br />

Leitung, die neue Missionslehrer<br />

suchte, damit viele der<br />

kommenden Generationen<br />

Theologieabsolventen ihre<br />

Berufung in die Mission finden,<br />

sich dafür ausbilden lassen und<br />

einmal ausreisen werden.<br />

Chile war „unser geliebtes<br />

Kapernaum“, dort war es „gut<br />

sein“ für uns. Wir sahen viel<br />

Frucht und durften reichlich<br />

ernten. Wir hatten ein Traum-<br />

Team und eine gute Perspektive<br />

mit neuen Projekten für<br />

viele weitere Jahre. Es war<br />

nicht einfach, mitten im Zufrieden-<br />

und Dankbarsein das Wesentliche<br />

vom Wichtigen zu<br />

unterscheiden. Sind wir bereit,<br />

Gewohntes NICHT mehr zu<br />

tun, weil es Wichtigeres gibt?<br />

Wenn Abschied, Loslassen und<br />

Trauern angesagt sind?<br />

Es hat uns zwei Jahre<br />

gekostet, die neue Berufung<br />

anzunehmen. Wahrscheinlich,<br />

weil uns der <strong>Mut</strong> und Glaube<br />

zum Aufgeben falscher<br />

Sicherheiten und Loslassen<br />

fehlte. Inzwischen sind wir<br />

sechs Monate in Deutschland,<br />

als Missionslehrer in Brake. Es<br />

macht Freude, hier zu arbeiten.<br />

Die <strong>Lücke</strong>n in Chile hat<br />

Gott längst geschlossen. Wir<br />

sehen, wie unsere Jünger nun<br />

unsere Posten einnehmen und<br />

selber neue Jünger machen.<br />

Vor sechs Jahren hatten wir<br />

die erste Sommermissionsschule<br />

mit nur acht Teilnehmern<br />

gegründet, von denen<br />

die meisten eigentlich nicht für<br />

den Kurs qualifiziert waren.<br />

Im Februar <strong>2019</strong> hatten sie<br />

dort 55 Teilnehmer! Gott tut<br />

sein Werk auch ohne uns. Er<br />

macht <strong>Mut</strong> <strong>zur</strong> <strong>Lücke</strong> und zum<br />

Gehorsam.<br />

Ihr Lieben, wir brauchen<br />

auch in Deutschland noch<br />

Freunde, Beter und Spender,<br />

weil wir weiterhin Missionare<br />

der <strong>DMG</strong> sind! Nur unser<br />

Arbeitsort hat sich nach Brake<br />

verlegt, wo wir die nächsten<br />

Jahre in einem Glaubenswerk<br />

arbeiten, in das Jesus uns klar<br />

berufen hat.<br />

#HowWillTheyHear<br />

Kontakt:<br />

kontakt@howwilltheyhear.net<br />

TAG 9<br />

Ein Leben als Missionare?<br />

Das konnten wir uns früher gar<br />

nicht vorstellen. Ana war Geschäftsführerin<br />

einer Stiftung, während<br />

ich (Richard) an einer Sonderschule<br />

unterrichtete. Wir kommen aus England.<br />

Als langjährige Christen kannten wir Mission,<br />

aber selbst diesen Weg zu gehen:<br />

Nein! Gott plante anders: Inzwischen<br />

leben wir uns in Deutschland ein, um<br />

als <strong>DMG</strong>-Mitarbeiter Einwanderern bei<br />

der Integration zu helfen und von Jesus<br />

weiterzusagen.<br />

Ana hat ursprünglich Krankenschwester<br />

gelernt und nach ihrer Pensionierung<br />

Missionare der <strong>DMG</strong>-Partnermission SIM<br />

in Großbritannien in Gesundheitsfragen<br />

beraten. Plötzlich hatten wir dauernd<br />

mit Missionaren zu tun, das öffnete uns<br />

die Augen. Besonders, als die SIM die<br />

#HowWillTheyHear-Gebetsinitiative<br />

startete, bei der Christen für Flüchtlinge<br />

beten. Das bewegte unsere Herzen. War<br />

doch Anas Vater während des Zweiten<br />

Weltkriegs aus Jugoslawien geflohen und<br />

ein Cousin in den 1980er-Jahren vor dem<br />

Balkankonflikt. Die Fernsehbilder von<br />

Menschen aus dem Nahen Osten, die<br />

zu Fuß quer durch Europa gingen, um<br />

Sicherheit zu finden, berührten uns tief.<br />

Ende 2017 reisten wir nach Deutschland,<br />

um zu schauen, wie es um die Geflüchteten<br />

steht. Ana mag Struktur und<br />

Ordnung, Deutschland hat ihr gefallen,<br />

alles würde gut organisiert sein. Von den<br />

Einsatzstellen, die wir uns anschauten,<br />

sprach uns besonders die Flüchtlingshilfe<br />

der Mosaikgemeinde in Heidelberg an.<br />

Sie helfen seit 2015 Migranten, schließen<br />

Freundschaften, laden ins internationale<br />

Café ein und bauen Teams auf, um Asia-<br />

TAG 10<br />

TAG 11<br />

TAG 12<br />

ten und Afrikanern Jesus nahezubringen.<br />

Die Gemeinde möchte Gottesdienste<br />

für und mit anderen Kulturen anbieten;<br />

mit Liedern, Sprache und Stil des Nahen<br />

Ostens, sodass Einwanderer zum natürlichen<br />

Teil der Gemeinde werden.<br />

Wir können Englischunterricht und<br />

Hausaufgabenhilfe anbieten, Freundschaften<br />

aufbauen und mit Menschen über<br />

den Glauben reden. Ana hat eine medizinische<br />

Ausbildung und ich kann Kindern<br />

mit besonderen Bedürfnissen helfen.<br />

Gott wird uns zeigen, was genau wir tun<br />

können. Derzeit lernen wir Deutsch.<br />

Wir glauben, dass Jesus uns zu dieser<br />

Entscheidung geführt hat, also vertrauen<br />

wir auf seine Hilfe. Es ist wunderbar, wie<br />

er Menschen unseres Alters noch in der<br />

Mission einsetzt. Wir beten, dass Migranten<br />

und Flüchtlinge durch uns Jesus<br />

begegnen.<br />

TAG 13<br />

Eine gemeinsame<br />

Gebetsinitiative<br />

für junge<br />

Christen – von 19<br />

Missionswerken in<br />

Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz. „How will they hear?“<br />

(Wie sollen sie aber hören?), heißt<br />

es in Römer 10,14. Junge Leute<br />

beten für Menschen auf der Flucht<br />

– täglich 10 Minuten, 14 Tage lang.<br />

Den Gebetsleitfaden bei der <strong>DMG</strong><br />

bestellen: Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de,<br />

Tel. 07265 959-0.<br />

TAG 14<br />

Die meisten Geflüchteten Bete um Kraft und <strong>Mut</strong> für die<br />

Zwölf Mi lionen Kinder im Gott sei Dank können die<br />

2015 ste lten 88.340 Geh in die Asylunterkunft,<br />

Auch die Schweiz gewährt Betet bitte, dass Gott das<br />

Während die Unruhen Sie sind vor Not und Verfolgung<br />

geflohen und haben oft<br />

nimmst, mit uns zu beten. Migranten, die heute die Bot-<br />

Danke, dass du dir Zeit Lobe Gott für die vielen<br />

aus Syrien, Irak und Afghanistan<br />

sind direkt in den sich unter Not und Verfol-<br />

aufgrund von Krieg und auch das Evangelium mit<br />

antrag in Österreich, 2017 um Heilung und biete ihnen<br />

kamen die meisten Ein-<br />

Jesus zuwenden, nachhaltig<br />

nern wir uns heute an den wenig Trost. Nun sehnen sich<br />

Bedenke beim Beten schaft des Evangeliums hören<br />

Christen im Nahen Osten, die<br />

Nahen Osten besuchen Mitarbeiter dieser Schule<br />

Flüchtlinge einen Asyl-<br />

bete für deine Freunde dort<br />

vielen Asyl. Anfang 2018 Leben der Flüchtlinge, die sich<br />

weltweit zunehmen, erin-<br />

Nachbarländern untergekommen.<br />

Selbst der kleine schen engagieren.<br />

Eine Bildungseinrichtung Familien teilen. Bete, dass<br />

Rund die Hälfte bekommt offen für Wunder Gottes.<br />

Syrien. Das Asylrecht gilt ihrem Glauben weitersagen.<br />

der Erlösung in Christus Leben wie vorher, was aber<br />

selbst bedeutet. Suche dir<br />

gung sehr für andere Men-<br />

Terror keine Schule mehr. den Kindern und ihren<br />

waren es nur noch 24.735. deine Hilfe an. Migranten sind<br />

wanderer aus Eritrea und verändert und sie vielen von<br />

Frieden und Trost, der aus viele Flüchtlinge nach einem<br />

bitte auch, was es für dich und positiv darauf reagieren.<br />

#HowWillTheyHear<br />

Partner:<br />

Gott sei Dank sind wir eine<br />

Libanon hat eine Mi lion<br />

unterrichtet 50 Kinder Gott ihnen diese Freiheit<br />

eine Anerkennung. Die<br />

als „zackig, aber fair“. Es ist<br />

kommt. Wir dienen dem unmöglich scheint. Bitte Gott<br />

Möglichkeiten, Projekte<br />

Und danke Gott für die wunder<br />

bare Reaktion der Christen<br />

sich für Jesus. Doch die öffent­<br />

ihre eigenen Landsleute wermeinsam<br />

auf Not antworten<br />

Vor a lem Iraner entscheiden<br />

Bete, dass sie ein Segen für<br />

globale Kirche und können ge­<br />

Menschen aufgenommen!*<br />

Mit viel Engagebisch,<br />

Englisch und Matheländer<br />

der Flüchtlinge sind<br />

linge sich Jesus zuwen-<br />

mutig um Frieden und nung für ihre Heimatländer.<br />

gen zu dienen und deine<br />

von 5–12 Jahren in Ara-<br />

bewahrt.<br />

wichtigsten Herkunfts-<br />

schön, wie viele Flücht-<br />

Herrn mit Freude. Bete um Frieden, Schutz und Hoff-<br />

zu unterstützen, Flüchtlin-<br />

in Nahost auf die Flüchtlinge.<br />

Und für den christlichen<br />

liche Stimmung wird zunehmend<br />

schlechter. Bete für die<br />

zer selbst. Gott so l sie stark<br />

Menschen, die sich nach Sta­<br />

sich junge Christen beruft, die<br />

den, aber auch für die Schwei­<br />

und beten. Bitte Gott, dass er<br />

ment, aber begrenzten<br />

matik. Im Unterricht hören<br />

Syrien, Afghanistan und<br />

den und die christlichen<br />

politische Stabilität rund<br />

Begabungen zu nutzen,<br />

Sie haben viele Menschen versorgt.<br />

Bete für gemeinsame<br />

über Sate lit gutes Schulfern­<br />

Regierung und Gemeinden,<br />

im Glauben und in der Liebe<br />

bilität sehnen, können Trost in<br />

das Evangelium weitersagen –<br />

Fernsehsender SAT­7, der<br />

Mitteln helfen die Kirchen<br />

die Kinder von Jesus. Es<br />

Pakistan. Es ist ermutigend,<br />

wieviele Österrei-<br />

bereichern.<br />

unserer Gebete zu Jesus<br />

Gott hat die Flüchtlinge in<br />

Gemeinden der Schweiz<br />

um den Globus. Keines<br />

um Menschen zu helfen.<br />

im Nahen Osten aktiv<br />

macht Hoffnung, wenn<br />

Hilfsprojekte mit christlichen<br />

sehen in Arabisch für Flüchtlingskinder<br />

ausstrahlt.<br />

Liebe ihnen für immer bleibt.<br />

Ländern und Kulturen!<br />

dass sie offen bleiben.<br />

machen!<br />

Gott dem Vater finden, dessen<br />

auch als Missionare in anderen<br />

den Geflüchteten in ihren<br />

Flüchtlingskinder mit der<br />

cher denken, ihr Land so le<br />

geht verloren …<br />

unser Land geführt. Was<br />

Werken aus Europa.<br />

Ländern.<br />

Schule weiterkommen.<br />

Geflüchteten helfen.*<br />

ist deine Antwort darauf?<br />

Römer 10,14<br />

www.howwilltheyhear.net<br />

Matthäus 5,3–10<br />

Die<br />

Kirchen<br />

in Nahost<br />

Schule<br />

für die Kinder<br />

Psalm 67<br />

Psalm 121,1<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Lukas 13,29<br />

Psalm 46<br />

Frieden<br />

und Stabilität<br />

Stop<br />

Pray<br />

Share<br />

Go<br />

Micha 6,8<br />

Ana und Richard Selby<br />

10:14<br />

14 TAGE 10 MINUTEN<br />

Wie so len sie aber den anrufen,<br />

an den sie nicht glauben? Wie so len sie aber an<br />

den glauben, von dem sie nichts gehört haben?<br />

Wie so len sie aber hören ohne Prediger?<br />

HOWWILLTHEYHEAR.NET<br />

NEU: Ana und Richard Selby<br />

P50233 Migrantenarbeit<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />

21


EUROPA DEUTSCHLAND GRIECHENLAND<br />

Die Sache<br />

mit der Mütze<br />

Mütze ist weg!“, klagt der<br />

„Mkleine Junge in der ersten Reihe,<br />

als ich einer Grundschulklasse<br />

die Bibelgeschichte von Hanna<br />

erzählt habe: Wie Hanna zu<br />

Gott gebetet und ihn um<br />

einen Sohn angefleht hat.<br />

Ich bin Mirjam und mache<br />

gerade mein Freiwilliges<br />

Soziales Jahr bei kids-team,<br />

dem deutschlandweiten<br />

Zweig für Kinder der<br />

<strong>DMG</strong>. Die Geschichte von<br />

Hanna bleibt in Erinnerung,<br />

weil ich mich so<br />

über die direkte Reaktion<br />

des Jungen aus der Gruppe<br />

freue.<br />

Wir erzählen den<br />

Kindern, wie Gott Gebet<br />

erhört, und sammeln ihre<br />

Sorgen, um sie, wie Hanna<br />

es tat, Gott zu sagen. Der<br />

Junge nennt seine verschwundene<br />

Mütze. Allgemeines Gelächter in der<br />

Klasse. Ich erkläre allen, dass man<br />

Jesus auch um so kleine Dinge bitten<br />

kann. Am Ende weise ich erneut auf<br />

den Leitgedanken hin und beobachte,<br />

wie der Erstklässler das Gehörte in<br />

die Tat umsetzt. Voll süß: Er faltet<br />

seine Hände, schließt die Augen und<br />

murmelt leise vor sich hin …<br />

Eine Woche später frage ich den<br />

Jungen, ob er seine Mütze gefunden<br />

hat. Strahlend erzählt er, wie ein<br />

Klassenkamerad sie ihm brachte.<br />

Im FSJ mit Kindern<br />

arbeiten<br />

KOMM EIN JAHR<br />

INS KIDS-TEAM<br />

Du bist 18 oder älter? Dann<br />

kannst du bei kids-team ein<br />

Jahr Kinder auf ihrem Weg<br />

mit Gott begleiten und<br />

miterleben, wie sie die Bibel<br />

entdecken. Wenn dein Herz<br />

dafür brennt, Kindern von<br />

Jesus weiterzusagen, bewirb<br />

dich:<br />

kids-team Deutschland<br />

Tel.: 0721 6607884<br />

E-Mail: info@kids-team.de<br />

www.kids-team.de<br />

Dann schiebt er aus ehrlichem<br />

Kinderherzen hinterher: „Da hat<br />

Gott mein Gebet erhört!“<br />

Eine wichtige Aufgabe bei<br />

kids-team ist die Organisation<br />

von Kindertreffs aller Art. Es<br />

macht Freude, Kindern die Bibel<br />

spannend zu erzählen, besonders<br />

in Schulklassen. Was dieser Erstklässler<br />

erlebte, passiert auch uns<br />

Mitarbeitern. Oft kommen wir<br />

an persönliche Grenzen, weil uns<br />

Worte für die biblische Lektion<br />

fehlen oder die Geduld. Dann<br />

dürfen wir wieder neu erleben,<br />

wie Gott versorgt.<br />

Er gibt, was wir brauchen, was<br />

wir aus uns heraus nicht schaffen<br />

würden. Gott beschenkt mich<br />

manchmal so großzügig, selbst<br />

wenn ich noch gar nicht gebetet<br />

habe. Das liebe ich an unserer Arbeit:<br />

Wir tun sie nicht alleine!<br />

Komm herüber<br />

und hilf uns!<br />

Sonne, Sand und Meer – wie hört<br />

sich das an im kalten Mitteleuropa?<br />

Manche Träume werden wahr, denn<br />

<strong>2019</strong> gibt es wieder unseren großen<br />

Bibelverteileinsatz „Operation Josua“, an<br />

dem jeder teilnehmen kann. Vom 2. bis<br />

11. Juli geht’s an die Westküste Griechenlands,<br />

in die Region Preveza. Wir<br />

wollen die Einwohner von 500 Dörfern<br />

und Städten mit 120.000 Bibelpaketen<br />

beschenken. Seit dem Start der Initiative<br />

2004 haben wir mit mehr als 3.000<br />

Christen aus aller Welt über eine Million<br />

Neue Testamente verschenkt. Wir<br />

tragen Gottes Wort in zeitgemäßem<br />

Griechisch in Häuser und Herzen.<br />

Dieses Jahr gibt es ein Zusatzangebot<br />

im Anschluss vom 12. bis 16. Juli, eine<br />

Mini-Missionsschule, für die ich verantwortlich<br />

bin. Gute Lehrer aus aller Welt<br />

unterrichten Mission, woran sich ein<br />

weiterer viertägiger praktischer Einsatz<br />

anschließt. Bitte beten Sie für Operation<br />

Josua und die Schulung.<br />

Beim Bibelverteilen in Griechenland<br />

OPERATION JOSUA<br />

Sie wollen mitmachen?<br />

www.operationjoshua.org<br />

SIE KÖNNEN SPENDEN<br />

Für Missionarin Karin Schutz:<br />

Projektnummer P10673<br />

Für Operation Josua,<br />

Bibeln für Griechenland:<br />

Projektnummer P30613<br />

Herzlichen Dank.<br />

www.operationjoshua.org<br />

22<br />

Mirjam Brauneis, kids-team Karlsruhe<br />

P49559<br />

Karin Schutz<br />

P10673


IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />

Buchenauerhof 2, D-74889 Sinsheim<br />

Tel.: 07265 959-0, Fax: 07265 959-109<br />

WhatsApp: 07265 959-100 • Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de • www.<strong>DMG</strong>int.de<br />

Bei Adressänderungen: Tel. 07265 959-128, Adressen@<strong>DMG</strong>int.de<br />

Direktor:<br />

Chefredakteur:<br />

Layout:<br />

Erscheinung:<br />

Titelfoto:<br />

Günther Beck<br />

Theo Volland (Redaktion@<strong>DMG</strong>int.de)<br />

David Spieth<br />

Fünfmal jährlich<br />

Tobias und Britta Pfeiffer, Swasiland<br />

Jahresrückblick<br />

DANK IHRER HILFE<br />

KONNTEN WIR VIELEN HELFEN!<br />

Als <strong>DMG</strong> schauen wir dankbar auf 2018<br />

<strong>zur</strong>ück. Gott hat uns treu durchgetragen,<br />

viel Gutes geschenkt und dank Ihrer Spenden und<br />

Gebete in die Lage versetzt, Tausenden weltweit zu<br />

helfen und von Jesus zu sagen. Einige Zahlen:<br />

Stand 31. Dezember 2018 hatte die <strong>DMG</strong> insgesamt<br />

410 Mitarbeiter rund um die Erde im Einsatz: 305<br />

Langzeitmissionare, 45 in kurzen Auslandseinsätzen,<br />

33 Vollzeit in der Heimatzentrale, 17 Teilzeit sowie<br />

zehn junge Leute im Jahresteam (FSJ/BFD). Im Vergleich:<br />

2013 waren es 385 Mitarbeiter weltweit, wir<br />

freuen uns über das Wachstum. Für <strong>2019</strong> hat Gott uns<br />

mehr als 20 neue Missionare (Langzeit!) in Aussicht<br />

gestellt.<br />

Unsere Verwaltung hat noch nicht alle Ausgaben<br />

erfasst, aber aller Voraussicht nach werden wir einen<br />

ausgeglichenen Haushalt vorweisen können: 2018 hatte<br />

die <strong>DMG</strong> 13,6 Mio. Euro Einnahmen, mehr als 95 %<br />

davon aus Spenden. 13,4 Mio. Euro davon kommen der<br />

Missionsarbeit, Sozialen und Nothilfe der <strong>DMG</strong> zugute,<br />

weitere 0,64 Mio. Euro sind zweckbestimmt für die<br />

Missionsarbeit unserer Partnerwerke.<br />

Wir danken Gott und Ihnen, liebe Freunde, für<br />

Ihre Mitarbeit am weltweiten Auftrag.<br />

"<br />

PXXXXX<br />

Dieses Symbol nennt<br />

die Projektnummer des<br />

jeweiligen Missionars,<br />

so können Sie gezielt<br />

für die Arbeit einzelner<br />

Missionare spenden.<br />

Herzlichen Dank.<br />

Bitte geben Sie im Überweisungsträger den Spendencode und den Namen<br />

eines Missionars, „<strong>DMG</strong>“ oder „Wo am nötigsten“ an. Herzlichen Dank!<br />

Datum Datum Unterschrift(en)<br />

IBAN IBAN<br />

06 06<br />

Angaben Kontoinhaber: zum Kontoinhaber: Name, Vorname/Firma, Name, Vorname/Firma, Ort Ort (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben<br />

Spendenkonten:<br />

Volksbank Kraichgau, <strong>DMG</strong><br />

IBAN: DE02 6729 2200 0000 2692 04<br />

BIC: GENODE61WIE<br />

Schweiz: Swiss Post, SMG<br />

Vermerk: <strong>DMG</strong><br />

IBAN: CH92 0900 0000 8004 2881 3<br />

BIC: POFICHBEXXX<br />

Die Arbeit der <strong>DMG</strong> ist als steuerbegünstigt anerkannt. Spenden werden im Rahmen<br />

der Satzung entsprechend der Zweckbestimmung für missionarische oder<br />

mildtätige Zwecke eingesetzt. Stehen für ein Projekt ausreichend Mittel <strong>zur</strong> Verfügung,<br />

wird die Spende für einen ähnlichen satzungsgemäßen Zweck verwendet.<br />

PLZ Freundesnummer Straße Spenders: (falls bekannt) (max. 27 Stellen) PLZ und Straße des Spenders (für Spendenbestätigung)<br />

D 2<br />

Spenden-/Mitgliedsnummer Projektnummer oder Name des Stichwort Spenders bzw. - (max. Name 27 Stellen) des Missionars<br />

ggf. Stichwort<br />

Betrag: Euro, Euro, Cent Cent<br />

G E N O D E 6 1 W I E<br />

Danke!<br />

BIC BIC des des Kreditinstituts (8 oder 11 Stellen)<br />

SPENDE<br />

SPENDE<br />

D E 0 2 6 7 2 9 2 2 0 0 0 0 0 0 2 6 9 2 0 4<br />

IBAN IBAN<br />

D M G 7 4 8 8 9 S i n s h e i m<br />

Angaben zum zum Zahlungsempfänger: Name, Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen)<br />

Name Name und und Sitz Sitz des des Überweisenden Kreditinstituts BIC BIC<br />

Staaten in in Euro. Euro.<br />

"<br />

SEPA-Überweisung/Zahlschein<br />

Für Für Überweisungen<br />

in in Deutschland und und<br />

in in andere EU-/EWR-<br />

-


07265 959-100<br />

Sag ja!<br />

nein vielleicht<br />

Frühlingsmissionsfest<br />

19. Mai <strong>2019</strong> ab 10 Uhr // Buchenauerhof<br />

10 Uhr: Gottesdienst<br />

„Das Evangelium nach Maria“<br />

(mit Birte Papenhausen)<br />

13 Uhr: Angebote<br />

• Ehrenamt bringt’s<br />

• Familie im Kulturstress<br />

• Gebet für verfolgte Christen<br />

14 Uhr: Forum<br />

Mit Missionaren im Gespräch<br />

Bibel: Dr. Markus Völker, Peru<br />

Translation into English<br />

Übersetzung in Englisch<br />

Information und Anfahrt:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/FrueMi<br />

Offene Stellen<br />

Begeistert für Jesus?! Dann komm ins Team unserer Heimatzentrale. Wir suchen einen …<br />

Mitarbeiter Öffentlichkeitsarbeit (m/w)<br />

Ideenreiche Person für die Konzeption und Umsetzung kreativer<br />

Projekte im Bereich Video und Eventmanagement.<br />

Empfangsmitarbeiter (m/w)<br />

Die freundliche Stimme am Telefon, Empfang von Besuchern,<br />

Bearbeitung der Post, Koordination von Versandaktionen.<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/Stellenangebot

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