DMG-informiert 2/2019 // Thema: Mut zur Lücke
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<strong>informiert</strong><br />
Berichte aus der weltweiten Mission | www.<strong>DMG</strong>int.de | Nr. 2/<strong>2019</strong><br />
WICHTIGES LASSEN,<br />
damit gebetet wird .............. S.15<br />
BIBELARBEIT<br />
für Ihren Hauskreis......... S.11–14<br />
<strong>Lücke</strong><br />
<strong>Mut</strong> <strong>zur</strong>
EDITORIAL<br />
Liebe Freunde!<br />
<strong>Mut</strong> hätte ich gerne, eine tolle Sache!<br />
Aber <strong>Lücke</strong>n? Da fehlt doch was …<br />
Wie auf dem Foto, das meine Tochter<br />
mit sieben Jahren zeigt. Mit Zahnlücke<br />
– aber breitem Lächeln. Sind<br />
wir vielleicht einfach zu erwachsen<br />
geworden, wenn wir bei <strong>Lücke</strong>n nicht<br />
mehr lachen können? Kinder nehmen das<br />
gelassener. „Da fehlt was“ ist nicht gleich ein Problem.<br />
Sie fragen einfach bei den Eltern nach. Die <strong>Lücke</strong>n in<br />
meinem Alltag erscheinen mir gravierender. Ich habe<br />
nicht alles im Griff. Aber Gott weiß: Wo jetzt der<br />
Milchzahn fehlt, kann später etwas Bleibendes wachsen.<br />
Wo merken Sie heute (bitte ausfüllen ):<br />
„Da fehlt mir ___________________________“, oder<br />
„Ich kann nicht _____________________________“?<br />
Als Gottes Kind leben heißt, beim Vater im Himmel<br />
nachfragen. Deshalb ist uns als <strong>DMG</strong> das Gebet<br />
so wichtig. Gerade in unseren <strong>Lücke</strong>n wirkt Gott.<br />
Manchmal antwortet er konkret durch Sie, liebe Missionsfreunde.<br />
Danke, dass Sie sich von Jesus einsetzen<br />
lassen!<br />
Übrigens: Missionare sind ganz normale Menschen<br />
und erleben: Gott erwartet uns nicht an tausend<br />
Baustellen gleichzeitig, sondern einfach da,<br />
wohin er uns berufen hat. Entdecken Sie in<br />
dieser Zeitschrift, wie genial Gott mit Leben<br />
füllt, was wir als <strong>Lücke</strong> sehen.<br />
Simon Georg<br />
Leiter Öffentlichkeitsarbeit<br />
Veranstaltungen<br />
auf dem Buchenauerhof<br />
74889 Sinsheim // Info-Tel.: 07265 959-0<br />
16.06.<strong>2019</strong> GEBETSSONNTAG „DEUTSCHLAND“<br />
20.–21.07.<strong>2019</strong> <br />
JUMI – DAS JUGEND-MISSIONWOCHENENDE<br />
<strong>Thema</strong>: „WEITER“ // www.jumi.online<br />
22.09.<strong>2019</strong> HERBSTMISSIONSFEST<br />
Treffen Sie uns in Ihrer Nähe<br />
www.<strong>DMG</strong>int.de/Gemeinde-Events<br />
12.05.<strong>2019</strong> ICF „Sunday of Hope“<br />
76185 Karlsruhe<br />
24.–26.05.<strong>2019</strong> Willow Creek Youngster Kongress<br />
mit unserem kids-team, 99084 Erfurt<br />
07.–09.06.<strong>2019</strong> SMD-Weltmissionskonferenz<br />
(WeMiKo), 35325 Mücke<br />
08.–10.06.<strong>2019</strong> Pfingstjugendtreffen, 71134 Aidlingen<br />
14.–16.06.<strong>2019</strong> Missionsfest, 24640 Schmalfeld<br />
20.06.<strong>2019</strong> Christustage mit <strong>DMG</strong>-Stand<br />
in Heilbronn, Herrenberg, Langensteinbach,<br />
Mannheim und Reutlingen<br />
23.06.<strong>2019</strong> Missionsgottesdienst<br />
75223 Niefern-Öschelbronn<br />
29.–30.6.<strong>2019</strong> Landesmissionsfest, 74072 Heilbronn<br />
31.07.–04.08.<strong>2019</strong> Allianzkonferenz<br />
07422 Bad Blankenburg<br />
INHALT<br />
BITTE BETEN SIE MIT!<br />
BIBELARBEIT.......................S.11–14<br />
TÜRKEN IN DEUTSCHLAND.. S.18–19<br />
JAHRESRÜCKBLICK................... S.23<br />
OFFENE STELLEN..................... S.24<br />
BERICHTE<br />
AFRIKA........................ S.4–6,11<br />
AMERIKA...................... S.7–8,14<br />
Für Kinder und<br />
Familien<br />
6 Mai–4 Juni <strong>2019</strong><br />
ASIEN.............................S.9–10<br />
2<br />
EUROPA........................<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />
S.15–22<br />
Foto © Anneke – stock.adobe.com<br />
3 0 T A G E GEBET FÜR DIE ISLAMISCHE WELT –<br />
G E B E T V E R Ä N D E R T D I E W E L T UND U N S D A Z U
Seminare<br />
auf dem Buchenauerhof<br />
74889 Sinsheim // Info-Tel.: 07265 959-0 // www.<strong>DMG</strong>int.de/Seminare<br />
Reisen mit der <strong>DMG</strong><br />
www.<strong>DMG</strong>int.de/Freizeiten<br />
12.–16.08.<strong>2019</strong> <br />
VISUELLE VERKÜNDIGUNG DURCH THEATER<br />
Dieser Kurs vermittelt, wie man gutes Schauspiel mit relevanter,<br />
biblischer Aussage kombinieren kann.<br />
Entdecken Sie einen spannenden Weg, um Menschen mit Gottes Botschaft<br />
bekannt zu machen. (Schauspielerische Erfahrung ist nicht nötig).<br />
21.–28.08.<strong>2019</strong> <br />
DIE BIBEL HÖREN UND ERLEBEN<br />
Wir sind es gewohnt, die Bibel zu lesen. Aber wie kommt Gottes<br />
Wort zu Menschen, die nicht lesen können oder wollen?<br />
In diesem Seminar lernen wir, biblische Inhalte zu erzählen und gemeinsam<br />
mit den Zuhörern zu entdecken.<br />
Referentin Birte Papenhausen ist Theatertheologin. Sie war Missionarin<br />
in Asien und gestaltet die beiden o.g. interaktiven Seminare auf<br />
dem Buchenauerhof.<br />
Informationen <strong>zur</strong> Anmeldung und weiteren Seminar-Angeboten<br />
erhalten Sie auf unserer Website: www.<strong>DMG</strong>int.de/Seminare oder<br />
telefonisch: 07265 959-0<br />
13.–23.06.<strong>2019</strong> <br />
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Wir nehmen uns Zeit, für Land und Leute<br />
in Israel zu beten und Menschen zu begegnen,<br />
und besuchen historische Orte, an<br />
denen Jesus gewirkt hat.<br />
Informationen:<br />
Detlef Garbers (DGarbers@<strong>DMG</strong>int.de /<br />
Tel. 07265 959-153) und beim Reiseveranstalter:<br />
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Gemeinsam bringen wir Kindern die gute Nachricht von Jesus! Dafür<br />
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Gerd.Sigrist@gmx.net<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />
3
AFRIKA ANGOLA BENIN<br />
Die Ziege<br />
als Geschenk<br />
Das afrikanische Ehepaar stand vor uns, eine Ziege<br />
an der Leine, und strahlte uns an. Die Frau<br />
stellte sich als Julia vor und lächelte: „Wir wollen uns<br />
bedanken! Sie haben unseren Sohn und meine <strong>Mut</strong>ter<br />
geheilt – und wegen Ihnen gibt es heute in unserem<br />
Dorf eine christliche Gemeinde.“ Dann drückte sie Dr.<br />
Stephe Foster die Leine in die Hand und schenkte ihm<br />
das Tier.<br />
Missionsarzt Foster lebt mit seiner Frau seit 1978 in<br />
Angola. Er hat mit seinem Vater, ebenfalls ein Chirurg,<br />
in Caluquembe eigenhändig ein Krankenhaus gebaut.<br />
Sie behandelten unzählige Patienten. Eines Tages hatte<br />
man Julias <strong>Mut</strong>ter in ihre Klink gebracht. Sie war auf<br />
eine Landmine getreten, eines ihrer Beine war nur<br />
noch in Fetzen übrig. Es musste amputiert werden und<br />
sie erhielt eine Prothese. Julias <strong>Mut</strong>ter war Stephe und<br />
seinem Vater dankbar, fand jedoch nie die Gelegenheit,<br />
sich zu bedanken. Sie erzählte es ihrer Tochter Julia.<br />
Julia selbst brachte vor einem Jahr ihren Sohn zu Stephe<br />
in die Klinik. Vorher waren sie bei vielen Medizinmännern,<br />
die nicht helfen konnten. Sie meinten, ihre<br />
Kraft sei nicht stark genug und der Sohn verloren. Da<br />
hatte sich Julia an Stephe erinnert, der nun in Lubango<br />
im Süden arbeitete. Sie kamen 70 Kilometer in die<br />
Stadt. Julias Sohn erhielt die passende Behandlung und<br />
wurde geheilt.<br />
Sie kehrten in ihr Dorf <strong>zur</strong>ück. Dort wollten die<br />
Medizinmänner sie und ihren Sohn sehen. Sie wollten<br />
nicht glauben, dass er noch lebte. Als sie vor Julia standen,<br />
schauten sie betreten zu Boden. Sie konnten Julia<br />
nicht anschauen. Warum? Die Medizinmänner sagten,<br />
sie blickten immer nur in ein helles Licht anstelle der<br />
Frau. Es sei unmöglich, hinzuschauen. Wie bei Mose,<br />
nachdem er vom Berg Sinai kam (2. Mose 34,29–31).<br />
Julia erkannte, dass es der Heilige Geist war, der durch<br />
sie strahlte. Sie fand <strong>zur</strong>ück zum Glauben, auch ihr<br />
Mann bekehrte sich. Viele aus Julias Dorf waren tief<br />
ergriffen von dem Erlebnis.<br />
Die Gemeinde in Lubango, in die Stephe, seine Frau<br />
und ich gehen, half Julia, ihre Krankenhausrechnung zu<br />
bezahlen und eine Kirche in ihrem Dorf zu gründen.<br />
So trafen sie wieder aufeinander. Als Geschenk für die<br />
Operation der <strong>Mut</strong>ter und die Behandlung des Sohns<br />
schenkten Julia und ihr Mann Stephe nun die Ziege –<br />
natürlich lebendig. So standen wir eines Sonntags vor<br />
der Kirche und warteten auf eine Gelegenheit, die<br />
Ziege irgendwie nach Hause zu bringen. Nach<br />
einigen Stunden und Telefonaten<br />
schafften wir es …<br />
Mich hat diese Begegnung tief<br />
berührt. Julia scheint auf den<br />
ersten Blick wohl die letzte<br />
Person zu sein, die Gott<br />
erwählen würde. Er hat es<br />
getan. Das hat ihr Dorf und<br />
mich verändert.<br />
Als Hebamme<br />
am richtigen Ort<br />
Seit eineinhalb Jahren arbeite ich im Norden Benins,<br />
in Westafrika, und es gibt nur wenige Tage,<br />
an denen nichts Spannendes oder Unvorhergesehenes<br />
passiert. Ich denke an letzten Donnerstag:<br />
Der Morgen in unserer Geburtshilfeabteilung beginnt<br />
mit der Übergabe des Nachtdienstes an den Tagdienst.<br />
Eine Frau wartet schon seit zwei Tagen auf ihren Kaiserschnitt.<br />
Unglücklicherweise hat die Schwangere, wie so<br />
viele hier, starke Blutarmut und braucht vor der Operation<br />
unbedingt noch eine Blutkonserve, da es sonst<br />
gefährlich wird. Ihre Blutgruppe ist sowohl hier, als auch in<br />
der nächstgrößeren Stadt zwei Stunden entfernt nicht verfügbar.<br />
Ein Blick in die Akte der Frau verrät, dass ich ihre<br />
Blutgruppe habe. Seit meiner letzten Spende ist gerade<br />
genug Zeit vergangen. So beginnt mein Tag im Labor, wo<br />
bereits Kollegin Bertille sitzt. Die Mitarbeiter freuen sich,<br />
dass sie gleich zwei Hebammen „anzapfen“ dürfen. Unsere<br />
Spende reicht nicht nur für die Frau, sondern auch für ein<br />
Baby, das eben notfallmäßig aufgenommen wurde.<br />
Nach der Blutspende ist nicht Ausruhen angesagt, jetzt<br />
geht der Tag erst richtig los. Heute ist Markttag in Bembéréké,<br />
da herrscht in unserer Sprechstunde Hochbetrieb.<br />
Die Frauen schieben ihren Termin gerne so, dass sie vom<br />
Markt <strong>zur</strong> Untersuchung können. Der Wartebereich ist<br />
gedrängt voll. Eine Helferin misst Blutdruck, Temperatur<br />
und bringt ein wenig Ordnung ins bunte Gewusel.<br />
Aufklärungsarbeit ist fast so wichtig wie die Untersuchung<br />
an sich. Ammenmärchen und Aberglaube sind an<br />
der Tagesordnung. Viele meinen, dass Schwangere kein<br />
Fleisch und keinesfalls kaltes Wasser zu sich nehmen<br />
dürfen, das schade dem Kind. Und frisch Entbundene<br />
werden dazu angehalten, nur wenig zu essen, damit Kaiserschnittnähte<br />
nicht aufplatzen. Über mangelnde Zunahme<br />
beim gestillten Baby muss man sich dann nicht wundern,<br />
zumal viele Frauen hier sowieso deutlich unter 50 Kilo<br />
wiegen. Manches klingt für unsere Ohren absurd, vieles<br />
ist gefährlich. Glücklich verlässt manche Frau das Untersuchungszimmer,<br />
um sich noch vor Ort zum ersten Mal seit<br />
Wochen richtig satt zu essen.<br />
Wir informieren unter anderem über Malariaprävention,<br />
Ernährung in der Schwangerschaft und Hygiene.<br />
4<br />
Michelle Steinhäußer, Freiwilligendienst<br />
K779-STEIN<br />
Christina Krappe<br />
P10345
SÜDAFRIKA<br />
Der Krankenpflegeschüler aus dem<br />
Süden spricht Fon, das versteht hier<br />
niemand. Also hält er seinen Vortrag<br />
in Französisch, eine Praktikantin<br />
übersetzt ins Bariba und der Vater<br />
einer Schwangeren in Peulh. Es wird<br />
gelacht und geklatscht. Die meisten<br />
Zuhörer haben keine Schulbildung.<br />
Es macht ihnen sichtlich Freude zu<br />
lernen und sie genießen die Abwechslung.<br />
Eine Frau nach der anderen kommt<br />
zu mir ins Sprechzimmer, Schwangere<br />
und Entbundene, die nach vier<br />
bis sechs Wochen mit ihrem Baby,<br />
so es denn lebt, <strong>zur</strong> Nachsorge<br />
erscheinen. Nun ist Familienplanung<br />
ein wichtiges <strong>Thema</strong>. Die Schicksale<br />
der Frauen rühren mich an. Mit wie<br />
wenig ich sie ermutigen kann: eine<br />
Geste, ein Lob, wie gut die Termine<br />
eingehalten werden oder wie schön<br />
ihr Kind zugenommen hat, ein kurzes<br />
Gebet. Momente, in denen ich spüre,<br />
dass mich Gott an den richtigen Ort<br />
geführt hat.<br />
Vieles hab ich mir anders vorgestellt.<br />
Eigentlich sollte ich in<br />
Dorfkliniken kleine, geburtshilfliche<br />
Abteilungen aufbauen, was wegen<br />
Änderungen im Gesundheitswesen<br />
seit Monaten nicht möglich ist. An<br />
manchen Tagen habe ich mich gefragt,<br />
was das für meine Zukunft hier<br />
bedeutet. Doch in einem Gespräch<br />
merke ich, wie viel Freude es macht,<br />
dass mir zumindest im Moment die<br />
Verantwortung für meine geliebte<br />
Sprechstunde übertragen ist und<br />
ich Schwangeren und Müttern <strong>zur</strong><br />
Seite stehen und junge Kolleginnen<br />
anleiten und ermutigen darf.<br />
„Kann man das<br />
verantworten?“<br />
it so kleinen Kindern in den<br />
„Mafrikanischen Busch ziehen?<br />
Dort gibt es doch Schlangen, Skorpione<br />
und Spinnen! Und was macht<br />
ihr bei einem Unfall oder Überfall,<br />
wenn ihr so abgelegen wohnt?<br />
Werden eure Kinder nicht asozial,<br />
wenn sie in einer Stammeskultur<br />
aufwachsen?“ Solche Fragen hörten<br />
wir zuhauf, als wir uns 1988 für den<br />
Missionsdienst unter den unerreichten<br />
Yao in Malawi vorbereiteten.<br />
„Geht hin und macht zu Jüngern“,<br />
lautet der Missionsbefehl in Matthäus<br />
28. Dieses Bibelwort hatte uns<br />
tief berührt. Nach viel Gebet und<br />
Recherche war klar, dass wir alles<br />
verlassen und zu den Yao sollten.<br />
Wir hatten keine Strategie, keinen<br />
Fünfpunkteplan oder ähnliches. Nur<br />
den spürbaren Ruf von Jesus in unseren<br />
Herzen. Rückblickend wundern<br />
wir uns über unsere Gewissheit und<br />
unseren <strong>Mut</strong>.<br />
Hildegard blieb oft alleine im<br />
abgelegen Haus mitten im Busch –<br />
ohne Funk, Telefon (ja, damals gab<br />
es noch kein Handy!) –, während<br />
Winfried in die Stadt<br />
fuhr, um für die<br />
nächsten Wochen<br />
einzukaufen. Gott bewahrte<br />
uns und wir<br />
waren dort, wo Jesus<br />
uns haben wollte. Unter Menschen,<br />
die offen waren für ihn und sein<br />
Wort. Eine kleine Kirche entstand,<br />
mit Leitern, die Winfried ausbildete.<br />
Bis heute erreicht diese Gemeinde<br />
Menschen in ihrem Umfeld.<br />
Einige Jahre später zogen wir in<br />
die 30 Kilometer entfernte Stadt<br />
– eher ein großes Dorf damals.<br />
Winfried sollte die Übersetzung<br />
der ganzen Bibel in die Yao-Sprache<br />
leiten. Hätte man uns das am Anfang<br />
gesagt, wären wir nie nach Malawi<br />
gegangen. Inzwischen ist die Bibel<br />
gedruckt und weit verbreitet und<br />
es gibt viele kleine Bibellesegruppen<br />
unter den Yao.<br />
Das Haus, in dem wir wohnten,<br />
hatte ein Grasdach, das eines Tages<br />
erneuert werden musste. Wir<br />
baten Einheimische, die sich damit<br />
auskannten, um Hilfe. Morgens<br />
Andacht mit Angestellten<br />
hielten wir eine Andacht, dann wurde<br />
gearbeitet. Das Dach wurde fertig,<br />
die Arbeiter gingen <strong>zur</strong>ück in ihre<br />
Dörfer. Nach drei Monaten kam<br />
einer, Ganizani, <strong>zur</strong>ück und meinte:<br />
„Ich habe gesehen, wie ihr lebt, und<br />
von Jesus gehört. Helft mir, den Jesus-Weg<br />
zu gehen!“ Der junge Mann<br />
hatte sich echt vom Islam abgewandt<br />
und wollte Jesus folgen. Wir stellten<br />
ihn an als Gärtner und machten eine<br />
Jüngerschulung mit ihm. Als wir 2012<br />
Malawi verließen, arbeitete er mit<br />
einer anderen Missionarin zusammen.<br />
Inzwischen leitet er mehrere<br />
Bibel-Lesegruppen.<br />
Als unser Haushelfer starb, holten<br />
wir Martin, seinen Schwager, zu<br />
uns. Auch er öffnete sich für Jesus.<br />
Mit der Zeit begleitete Martin<br />
uns abends, wenn wir in Dörfern<br />
Bibelfilme zeigten, und hielt Kurzbotschaften<br />
dazu. Inzwischen hat er<br />
eine biblische Ausbildung bekommen<br />
und schreibt Andachten für den 2016<br />
eröffneten Radiosender<br />
in Yao-Sprache.<br />
Hildegard blieb oft<br />
alleine, mitten im<br />
Seine Bibelstunden<br />
erreichen und ermutigen<br />
hunderte Yaos!<br />
Busch, ohne Funk ...<br />
Die vielen Jahre<br />
in Malawi waren eine gute Grundlage<br />
für unseren heutigen Dienst an<br />
Missionaren, die in alle Welt ausgesandt<br />
werden. Vom Missionsbüro in<br />
Kapstadt aus betreuen wir Missionare<br />
in Afrika, Südamerika, dem<br />
Mittleren Osten und Asien, sodass<br />
Gottes Wort weltweit weiterläuft.<br />
Besonders ermutigend daran ist, wie<br />
Jesus uns hilft, auch mit Winfrieds<br />
gesundheitlichen Einschränkungen <strong>zur</strong>echtzukommen<br />
und uns auch mitten<br />
in Schwachheit gebraucht.<br />
Wir danken den Unterstützern, die<br />
in uns investiert haben, uns vertraut<br />
haben, dass Gottes Wort Frucht<br />
bringt im entlegenen Malawi und nun<br />
auch weiter hier in Südafrika. Glauben,<br />
Fähigkeiten, Wissen und Mission<br />
haben sich vervielfältigt. Selbst an<br />
Punkten, wo wir nicht damit gerechnet<br />
hätten. Gott sei alle Ehre!<br />
Winfried und Dr. Hildegard<br />
Steiner P10729<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />
5
AFRIKA KENIA GUINEA<br />
Es ist wunderbar,<br />
wie Gott führt<br />
1995 musste sich Joe Medley aus<br />
Minnesota (USA) plötzlich der<br />
Frage stellen, ob er eine ernsthafte Beziehung<br />
mit Karin Herb aus Schorndorf<br />
(Deutschland) eingehen sollte. Eigentlich<br />
wollte Joe nicht heiraten. Er hatte es gar<br />
nicht für möglich gehalten, eine Frau zu<br />
finden, die mit in die Mission nach Afrika<br />
ausreisen würde. Die das Leben seiner<br />
christlichen Theatergruppe akzeptieren<br />
könnte: ohne eigene Wohnung, immer<br />
bei afrikanischen Familien zu Gast, mit<br />
teils gewöhnungsbedürftigem Essen.<br />
Joe und Karin hatten sich bei einer<br />
Fortbildung im Rahmen der Theaterarbeit<br />
„Covenant Players“ kennengelernt.<br />
Karin war schon zwei Jahre bei der<br />
christlichen Theatergruppe – ein Jahr in<br />
Deutschland, eines in Skandinavien. Joe<br />
war seit zwölf Jahren im vollzeitlichen<br />
Dienst, neun davon hatte er Menschen<br />
in Nigeria und Kenia mit Theater das<br />
Evangelium nahegebracht, auch vielen<br />
Muslimen. Karin war bereit, mit ihm zu<br />
gehen. War das möglich? Er betete: „Jesus,<br />
du bist die Liebe meines Herzens!“<br />
Und er spürte, wie<br />
Jesus antwortete: „Ich<br />
möchte, dass du diese<br />
zweite Liebe ebenfalls<br />
annimmst.“<br />
Ein Jahr später<br />
heirateten wir. Nach<br />
einer Zeit in den USA<br />
führte Gott uns nach Nigeria. Unser<br />
erstes gemeinsames Jahr in Afrika war<br />
abenteuerlich, Karin erkrankte alle sechs<br />
Wochen an Malaria. Wir bereisten alle<br />
Teile des großen, dichtbesiedelten Landes,<br />
bis man uns nach vier Jahren in eine<br />
neue Aufgabe in Deutschland berief.<br />
Drei Jahre führten wir in Norddeutschland<br />
christliche Theaterstücke<br />
in Gemeinden, Schulen, Altenheimen<br />
Der Herr zeigte uns klar,<br />
dass wir weiterhin in die<br />
Mission berufen sind, doch<br />
wo sollte es hingehen?<br />
Wir beteten …<br />
Joe beim Theaterspiel<br />
und anderen Locations auf. Ab 2005<br />
leiteten wir den australischen Zweig<br />
der Covenant Players, 2008 wurden wir<br />
Europaleiter. Unsere Töchter, Esther<br />
Buki (2011) und Sophia Grace (2014),<br />
kamen <strong>zur</strong> Welt. 2015 ging es erneut<br />
nach Australien, bis der dortige Arbeitszweig<br />
im Juli 2018 geschlossen worden<br />
ist. Damit endete unsere Mitarbeit bei<br />
den Covenant Players nach 34 Jahren für<br />
Joe und 25 für Karin.<br />
Der Herr zeigte uns klar, dass wir weiterhin<br />
in die Mission berufen sind, doch<br />
wo sollte es hingehen? Wir beteten über<br />
Einsatzstellen in Australien, auf den Philippinen,<br />
Nigeria, Tansania und anderswo,<br />
doch immer wieder schloss sich eine<br />
Tür. Eines Tages erinnerten wir uns an<br />
Joes ursprünglichen Ruf ins muslimische<br />
Afrika. Denn bei der Missionskonferenz<br />
„Urban ‘81“ hatte Jesus ihm ursprünglich<br />
einmal sehr ans Herz gelegt, Muslime für<br />
Jesus zu gewinnen.<br />
Eine Woche nach dieser Wiederentdeckung<br />
seiner Berufung besuchten<br />
wir das Herbstmissionsfest der <strong>DMG</strong>.<br />
Missionarin Christel<br />
Gschwandtner hörte<br />
„zufällig“ Karin mit unserer<br />
vierjährigen Sophia<br />
auf Englisch reden.<br />
Der Smalltalk führte<br />
zu einem Treffen mit<br />
Gschwandtners, um<br />
mehr über sie und ihre<br />
Arbeit zu erfahren.<br />
Sie schulen afrikanische Christen,<br />
damit diese ihre muslimischen Nachbarn<br />
mit der frohen Botschaft erreichen<br />
können. Gespräche folgten. Mit dem Ergebnis,<br />
dass wir nun als neue <strong>DMG</strong>-Missionare<br />
auf dem Weg zu „Life Challenge<br />
Africa“ in Nairobi sind, um mit Walter<br />
und Christel zusammenzuarbeiten. Es ist<br />
wunderbar, wie Gott führt.<br />
Auf das Herz<br />
gehört<br />
Enttäuscht bereitete sich unser Partnerwerk<br />
darauf vor, sein Studiencenter<br />
in Guinea zu schließen. Trotz<br />
intensiver Suche hatte sich kein neuer<br />
Leiter gefunden. Im letzten Moment<br />
tauchte Bienvenu auf, ein junger Guineer<br />
mit Herz für Jugendliche.<br />
Bienvenu hat Biologie studiert. Nach<br />
seinem Abschluss vermittelte ihm der<br />
Vater eine Stelle als Laborleiter. Doch<br />
Bienvenu lehnte diesen gutbezahlten<br />
Job ab. Er wollte sich ganz in die Arbeit<br />
für Gott investieren. So kam er in unser<br />
Studiencenter. Sein Vater verstieß ihn<br />
daraufhin. Doch das änderte nichts an Bienvenus<br />
Entscheidung. Mit Engagement<br />
leitet er seither das Studiencenter und<br />
unterrichtet junge Leute.<br />
Wir geben jeden Nachmittag Englischund<br />
Computerkurse. Damit schenken<br />
wir jungen Guineern eine gute Grundlage<br />
für ihre Ausbildung. Außerdem ist<br />
unser Zentrum ein Ort der Begegnung.<br />
Obwohl Bienvenu anfangs nur wenig Englisch-<br />
und Computerkenntnisse besaß,<br />
dient er im Center jungen Menschen<br />
unserer Stadt. Meine Aufgabe ist, ihn in<br />
seiner Arbeit zu unterstützen, sodass er<br />
bald selbst die Kurse unterrichten kann.<br />
Inzwischen hat sich Bienvenus Vater<br />
öffentlich entschuldigt und erklärt, dass<br />
er hinter seinem Sohn steht. Freudestrahlend<br />
überbrachte Bienvenu mir diese<br />
Neuigkeit. Durch dieses Erlebnis kann<br />
er wirklich nachfühlen, wie schwer es für<br />
junge Erwachsene hierzulande manchmal<br />
ist, wenn sie Jesus folgen. Gleichzeitig<br />
ermutigt er junge Christen durch seine<br />
Geschichte. Sie lernen, ihren Familien<br />
auch nach einem Konflikt mit Liebe zu<br />
begegnen. Selbst dann, wenn sie nichts<br />
mehr von ihnen wissen will. Bitte beten<br />
Sie für Bienvenu und die Jugendlichen<br />
unserer Stadt.<br />
Bienvenu und Timo<br />
6<br />
NEU: Joe und Karin Medley<br />
P10922<br />
Timo Goseberg<br />
P10910
AMERIKA<br />
ARGENTINIEN<br />
<strong>Lücke</strong>nmachen praktisch –<br />
oder wie eine Gemeinde selbständig wird<br />
Neuer Pastor:<br />
Eduardo und Ehefrau<br />
Im Jahr 2000 flogen wir nach Argentinien,<br />
um als theologische Lehrer<br />
zu arbeiten. Das klappte erst 2011 und<br />
selbst dann nur halbtags. Wie kam es<br />
zu der massiven Verzögerung? Nun, da<br />
war eine <strong>Lücke</strong> frei, die es zu besetzen<br />
galt. Aufgabe: Die von Deboras Eltern<br />
gegründete Gemeinde in die Unabhängigkeit<br />
zu begleiten. Das Los traf uns<br />
– gegen unseren Willen. Unsere Partner<br />
in Argentinien waren sich einig, dass wir<br />
die Richtigen wären.<br />
Eine Gemeinde in die Selbstständigkeit<br />
führen, wie macht man das? Wir hatten<br />
keine Ahnung. Kollegen halfen uns, drei<br />
Ziele für die nächsten fünf Jahre festzulegen:<br />
„Eine Gemeinde ist eigenständig,<br />
a) wenn sie finanziell unabhängig ist,<br />
b) wenn sie ohne Zutun des Missionars<br />
wächst,<br />
c) wenn sie eine eigenständige Leitung<br />
hat.“<br />
Diese Ziele wollten wir so schnell wie<br />
möglich umsetzen, um uns anschließend<br />
dem Wesentlichen, der theologischen<br />
Schulung, zu widmen. Aber aus den fünf<br />
wurden 15 Jahre. Im September 2018<br />
konnten wir unsere Gemeinde endlich<br />
in die Selbstständigkeit entlassen. Es war<br />
ein langer Weg mit Hochs und Tiefs.<br />
Heute schauen wir erleichtert <strong>zur</strong>ück.<br />
Mein Schwiegervater war ein Pioniermissionar,<br />
der sich um vieles in der Gemeinde<br />
gekümmert hat. Gemeindehaus<br />
und Gelände waren tipptopp gepflegt<br />
und alle waren zufrieden. Kommt 2004<br />
der neue Missionar aus Ostfriesland und<br />
denkt: Wenn die Gemeinde selbstständig<br />
werden soll, müssen die Mitglieder Aufgaben<br />
wie Rasenmähen, das Reparieren<br />
der Heizung, den Bau neuer Sonntagsschulräume,<br />
Predigten, Frauenstunden,<br />
Männerstunden und die Leitung übernehmen.<br />
Wie kann so etwas praktisch<br />
gehen?<br />
Nachdem ich noch für eine Weile<br />
die 1.500 Quadratmeter Rasenfläche<br />
gemäht hatte und die Geschwister weiterhin<br />
fröhlich darauf Fußball spielten,<br />
nahm ich mir 2006 vor, von nun an die<br />
Fußballspieler am Mähen teilhaben zu<br />
lassen. Ziel: Es sollte ihre Gemeinde, ihr<br />
Rasen, werden – nicht mehr die Gemeinde<br />
und der Rasen des Missionars. Die<br />
Begeisterung hielt sich in Grenzen.<br />
Zeit verging und der Rasen wuchs. Er<br />
wurde ein halbes Jahr<br />
nicht gemäht. Parallel<br />
fiel die Beregnungsanlage<br />
für die 40<br />
schattenspendenden<br />
Bäume aus. Hier sind<br />
die Sommer heiß und<br />
trocken. Nach einer<br />
Weile sah die Anlage<br />
ums Gemeindehaus<br />
herum braun und<br />
verkommen aus – nicht<br />
gerade einladend für<br />
Gäste. Wir mussten<br />
uns anhören: „Pastor,<br />
der Rasen und die Bäume vertrocknen.“<br />
Meine Antwort: „Ihr habt recht. Ich<br />
würde mich sehr freuen, wenn ihr euch<br />
darum kümmert. Es ist eure Gemeinde!“<br />
Wie die von ihrem Vater liebevoll gepflanzten<br />
Bäume vertrockneten und das<br />
Gelände zunehmend ungepflegt aussah,<br />
war für Debora sehr schwer und führte<br />
manchmal zu Reibereien zwischen uns.<br />
Es fiel uns nicht leicht, diese Methode<br />
durchzuhalten …<br />
Nach rund einem Jahr merkte die<br />
Gemeinde: „Der meint es ernst!“. Zu<br />
unserer Freude erbarmten sich einige<br />
Kommt der neue<br />
Missionar aus Ostfriesland<br />
und denkt: Wenn die<br />
Gemeinde selbstständig<br />
werden soll, müssen die<br />
Mitglieder Aufgaben wie<br />
Rasenmähen, das Reparieren<br />
der Heizung, Predigten,<br />
Frauenstunden und<br />
die Leitung übernehmen.<br />
und übernahmen das Rasenmähen. Ein<br />
erster Schritt in die Selbständigkeit war<br />
geschafft! Alle Bäume sind vertrocknet,<br />
doch Gemeindeglieder installierten<br />
inzwischen eine neue Beregnungsanlage<br />
und wollen neue Bäume pflanzen, um<br />
wieder Schatten zu haben. Klasse, wie<br />
sie sich heute um die Instandhaltung ihrer<br />
Anlage kümmern. Öffnet ein Pastor<br />
keine <strong>Lücke</strong>n, sieht niemand Bedarf zu<br />
helfen.<br />
2011 bekam ich die Einladung, 50<br />
Prozent an einem Theologischen Seminar<br />
zu unterrichten. Eine willkommene<br />
Gelegenheit! Meine<br />
Abwesenheit ermutigte<br />
Glaubensgeschwister,<br />
zwei Predigten im<br />
Monat zu übernehmen.<br />
An einem Kurs<br />
über Predigtlehre und<br />
Bibelauslegung nahmen<br />
zwölf Gemeindeglieder<br />
teil. Vier von<br />
ihnen predigen seither<br />
regelmäßig. Außerdem<br />
sollte ein argentinischer<br />
Pastor her.<br />
Weil dieser auf Dauer<br />
besser für eine argentinische Gemeinde<br />
geeignet ist als ich Ostfriese. 2018 konnten<br />
wir Eduardo als Pastor ordinieren. Er<br />
ist 62 Jahre alt und wir haben gemeinsam<br />
vier Versuche, eine funktionierende<br />
Gemeindeleitung aufzubauen, durchlebt.<br />
Gerne dürfen sie für Eduardo und seine<br />
Frau beten.<br />
Nach unserer Rückkehr können wir<br />
endlich tun, was wir eigentlich schon im<br />
Jahr 2000 als Berufung hatten: argentinischen<br />
Christen fundierten Bibelunterricht<br />
geben. Wir freuen uns sehr über<br />
Ihre Unterstützung im Gebet.<br />
Albert und Debora Koenen<br />
P10341<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />
7
AMERIKA<br />
BRASILIEN<br />
„Hab keine Angst, glaube nur!“<br />
Samuel Tom<br />
Schweiß tropft von meiner Stirn.<br />
Alle blicken gebannt auf den jungen<br />
Stürmer. Mein Pfiff – und er haut den<br />
Elfmeter links unten in die Ecke: „Goooooool!<br />
Tor!“ Sommer in Rio de Janeiro,<br />
wir trainieren Fußball mit Kids der Favela<br />
Borel, einem Armenviertel der Millionenstadt.<br />
Leidenschaft und Begeisterung<br />
sind immer dabei, doch diesen Samstag<br />
ist die Stimmung angespannt.<br />
Die letzten Tage gab es immer wieder<br />
Razzias der Militärpolizei im Viertel. Die<br />
Favela Borel unterliegt dem „Comando<br />
Vermelho“ (Rotes Kommando), der<br />
größten kriminellen Gang der Stadt. Wo<br />
Polizei und Gangster aufeinandertreffen,<br />
kommt es oft zu Schießereien mit<br />
Todesopfern.<br />
Ein Mann Ende 20 rennt auf den Bolzplatz<br />
zu einem unserer Jungs, flüstert<br />
ihm etwas ins Ohr und läuft weiter. Der<br />
Sechsjährige schluchzt. Dann erzählt<br />
er mir, dass die Polizei Jagd auf seinen<br />
Papa macht. Sollten sie ihn in die Finger<br />
kriegen, ist er wahrscheinlich tot. Ich<br />
empfinde so eine Machtlosigkeit! Wie<br />
soll ich dem Jungen helfen?<br />
Ich lege den Arm um ihn. Die Mannschaft<br />
bildet einen Kreis um uns. Trainer<br />
Magno beruhigt: „Wir beten jetzt zusammen,<br />
dass Jesus Tiagos* Vater schützt.“<br />
Als wir gemeinsam<br />
„Amen“ sagen, schaut<br />
Magno dem kleinen<br />
Tiago in die Augen und<br />
tröstet ihn: „Und jetzt<br />
– glaube nur!“ Dabei<br />
bezieht er sich auf Markus<br />
5,36, wo Jesus zu<br />
Jairus sagt: „Hab keine<br />
Angst – glaube nur!“<br />
Im Leben verlieren wir oft die Kontrolle<br />
und werden von Verzweiflung übermannt.<br />
Genau dann wird die Kraft des<br />
Glaubens sichtbar. Jesus will, dass wir<br />
ihm vertrauen. Er durchbricht die Angst.<br />
Wie Jesus Talita, die Tochter des Jairus,<br />
wieder zum Leben erweckte, hat er auch<br />
Im Leben verlieren wir<br />
oft die Kontrolle und<br />
werden von Verzweiflung<br />
übermannt. Genau<br />
dann wird die Kraft des<br />
Glaubens sichtbar.<br />
den Vater von Tiago bewahrt.<br />
Nach dem Beten trainierten wir einfach<br />
weiter. Tiago wischte sich die Tränen<br />
ab und rannte wieder los. Ein kleiner<br />
Junge, der wusste, dass er seine Sorgen<br />
bei Jesus abgegeben hat und unbekümmert<br />
weiterspielte. Diese Lektion ermutigt<br />
mich. Jugendliche<br />
in den Favelas liegen<br />
mir am Herzen. Es<br />
ist wichtig, gegen die<br />
Ungerechtigkeit zu<br />
kämpfen und ihnen<br />
von Jesus, der alles<br />
verändert, weiterzusagen.<br />
Bald ziehe ich<br />
als sozialmissionarischer<br />
Mitarbeiter nach Belém, um im<br />
Team von ProVida (Für das Leben) der<br />
Not junger Menschen in den Slums und<br />
im Gefängnis zu begegnen. Danke für<br />
Ihre Unterstützung.<br />
* Name geändert<br />
8<br />
NEU: Samuel Tom<br />
P10918
PERU<br />
Bleib ruhig!<br />
Mit dem detaillierten Programm<br />
fürs Mitarbeiterwochenende meiner<br />
Gemeinde sitze ich bei Pastor Henry<br />
und erläutere Ablauf und Sinn der einzelnen<br />
Programmpunkte. Am Ende schaut<br />
er von seinem Blatt hoch und meint<br />
trocken: „Wir streichen alles und es wird<br />
morgens, nachmittags und abends nur<br />
Bibelarbeiten geben. Du musst dafür<br />
sorgen, dass das Essen pünktlich auf dem<br />
Tisch steht.“ Mein Gesicht ist versteinert,<br />
ich kann nicht fassen was er gerade<br />
gesagt hat …<br />
Allmählich komme ich zu mir. Mit<br />
ruhiger, fester Stimme antworte ich: „Ihr<br />
könnt das Programm gerne nach deinen<br />
Wünschen durchführen, aber ich kann<br />
dabei leider nicht helfen. Verpflegung ist<br />
nicht Teil meiner Arbeit.“ Nach ein paar<br />
Tagen schickt er seine Frau Naty, um mit<br />
mir zu reden. Am Ende findet die Mitarbeiterfreizeit<br />
doch statt, mit fast allen<br />
von mir erarbeiteten Programmpunkten.<br />
Das Wochenende ist mühsam und frustrierend.<br />
Ich fühle mich allein auf weiter<br />
Flur, habe keine Mitarbeiter, die mich<br />
unterstützen und bekomme Gegenwind<br />
von einigen Teilnehmern.<br />
Danach nehme ich mir eine Auszeit,<br />
weg von Abancay, weg von der Arbeit<br />
und den Gemeinden. Ich nehme mir bewusst<br />
Zeit, um Gott zu suchen und Antworten<br />
zu finden. Er bestätigt das Feuer<br />
in meinem Herzen für Freizeitarbeit. Einen<br />
Ort zu schaffen, wo Menschen IHM<br />
begegnen können. Doch meine Frage<br />
nach dem WIE bleibt. Gottes Antwort<br />
bleibt immer die gleiche: „Der Herr<br />
selbst wird für euch kämpfen. Bleibt<br />
ganz ruhig!“ (2. Mose 14,14). Mit dieser<br />
Zusage fahre ich nach Abancay <strong>zur</strong>ück,<br />
obwohl ich immer noch nicht weiß, wie<br />
ich die Freizeitarbeit aufbauen soll.<br />
Mittlerweile sind vier Jahre vergangen.<br />
Immer wieder gab es Zeiten, in<br />
denen ich ruhig sein musste, damit Gott<br />
handeln konnte; Zeiten, die mühsam und<br />
kräfteraubend waren. In Abancay haben<br />
fünf Pastoren erkannt, wie wertvoll<br />
Freizeiten für ihre Gemeinden sind. Sie<br />
haben in junge Christen investiert und<br />
wir konnten 22 Mitarbeiter für Zeltlager<br />
ausbilden. Naty, die Frau von Pastor<br />
Henry, hat an unseren Kursen teilgenommen.<br />
Heute ist sie die treibende Kraft<br />
ihrer Gemeinde, wenn es um Zeltlager<br />
geht.<br />
In Abancay ist eine Freizeitarbeit<br />
entstanden, die Gemeinden unterstützt;<br />
wo Kinder und Jugendliche einen Ort<br />
haben, um Gott neu und außerhalb ihres<br />
Alltages zu begegnen und im Glauben<br />
und persönlich zu wachsen. Jetzt ist es<br />
Zeit, die Verantwortung in einheimische<br />
Hände zu geben. Robertson und Rosalía<br />
führen die Freizeitarbeit ehrenamtlich<br />
weiter und haben viele Helfer an ihrer<br />
Seite.<br />
Wenn ich <strong>zur</strong>ückblicke staune ich,<br />
wie Gott geführt hat. Wie ER Menschen<br />
verändert und Wege geebnet hat und ich<br />
ein Werkzeug in seiner Hand sein durfte.<br />
Ich bin dankbar, dass er mir keinen<br />
Vierjahresplan gegeben hat, sondern<br />
stattdessen den Vers 2. Mose 14,14:<br />
„Der Herr selbst wird für euch kämpfen.<br />
Bleibt ganz ruhig!“<br />
Übrigens: Ab Mai <strong>2019</strong> bin ich im<br />
Heimataufenthalt und Sie können<br />
mich gerne in Ihre Gemeinde, Jugendund<br />
Hauskreise einladen. Ich freue<br />
mich auf gute Begegnungen.<br />
Der Herr selbst<br />
wird für euch kämpfen.<br />
Bleibt ganz ruhig!<br />
2. Mose 14,14<br />
Annekathrin Dörffel<br />
P10111 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong> 9
ASIEN<br />
THAILAND<br />
„Gott mit uns“<br />
ist mehr als genug!<br />
Nachbarinnen von Familie Böhm<br />
Aus den Lautsprechern wummern<br />
Lobpreissongs, Kinder genießen<br />
eisgekühlte Softdrinks, Erwachsene löffeln<br />
Nudelsuppe aus Styroporschüsseln.<br />
Die wohlhabende Gemeinde in unserer<br />
Nähe organisierte eine Party bei uns im<br />
Armenviertel. „Wer möchte, dass sein<br />
Leben besser wird?“, schallt es aus den<br />
Lautsprechern. „Wer will sich für Jesus<br />
entscheiden und ewiges Leben?“ Beim<br />
Zuhören bekomme ich (Melanie) ein<br />
bisschen Bauchschmerzen. Mir geht das<br />
zu schnell. Die Botschaft erscheint mir<br />
arg verkürzt und lückenhaft …<br />
Die Menschen kennen doch Jesus<br />
noch gar nicht, warum nicht erstmal ein<br />
bisschen erzählen, wer Jesus so ist? Aber<br />
ich werde nicht nach meiner Meinung<br />
gefragt, Gott sei Dank! Zu meinem<br />
Erstaunen versammeln sich zehn bis<br />
fünfzehn Leute um die Predigerin, um<br />
für sich beten zu lassen, darunter auch<br />
direkte Nachbarn von uns. Ich bin baff.<br />
Und mehr noch, als uns zwei von ihnen<br />
am Sonntag darauf begegnen und fröhlich<br />
grüßen: „Wir müssen jetzt los – sind<br />
auf dem Weg in den Gottesdienst!“<br />
Da müssen wir uns fast zwicken, dass<br />
wir nicht träumen: Wir denken an unsere<br />
ersten dreieinhalb Jahre in Thailand.<br />
Da waren unsere Nachbarn höflich-unin-<br />
teressiert, wenn es um den Glauben an<br />
Jesus ging: „Alle Religionen lehren uns,<br />
gute Menschen zu sein“, hieß es. „Christsein<br />
ist was für Ausländer, als Thai ist<br />
man Buddhist.“ Punkt. Irgendwas hat der<br />
Heilige Geist da in Bewegung gebracht<br />
in letzter Zeit. Gehört hatten wir davon<br />
schon aus anderen Ecken Thailands. Es<br />
selbst mitzuerleben, ist ein Geschenk.<br />
Unangefochten sind die Neuanfänge<br />
nicht: Frau Kwan, eine <strong>Mut</strong>ter von drei<br />
Kindern, wird völlig<br />
überraschend von der<br />
Einwanderungspolizei<br />
aufgegriffen und nach<br />
Laos abgeschoben.<br />
Wir sind wütend:<br />
Tag für Tag verticken<br />
Dealer in unserem<br />
Viertel für alle sichtbar<br />
Drogen – und die<br />
Polizei interessiert sich für eine harmlose<br />
Laotin ohne gültiges Visum? Wir flehen<br />
zu Gott, dass er ihr einen Weg <strong>zur</strong>ück<br />
zu ihrer Familie bahnt.<br />
Frau Noi hat ebenfalls ganz frisch ein<br />
Leben mit Jesus begonnen. Sie verdient<br />
sich ihren Unterhalt mit selbstgesammelten<br />
Kräutern, die sie auf dem Markt<br />
verkauft. Durch ihre Alkoholsucht bleibt<br />
vom hartverdienten Geld nur wenig<br />
Die Botschaft erscheint<br />
mir arg verkürzt und<br />
lückenhaft. Aber ich<br />
werde nicht nach meiner<br />
Meinung gefragt. Gott sei<br />
Dank!<br />
übrig. Ihre Tochter ist von ihrem Partner<br />
so schlimm verprügelt worden, dass sie<br />
aus Angst weggezogen ist. Ihre zwei<br />
kleinen Kinder hat die Tochter bei der<br />
Großmutter untergebracht. Wir stehen<br />
hilflos daneben und beten: „Herr, erbarme<br />
dich.“<br />
Gott hört unsere Gebete. Frau Noi erzählt<br />
mit leuchtenden Augen, wie Jesus<br />
ihr immer wieder gute Plätze fürs Kräutersammeln<br />
zeigt. Oder von der fröhlichen<br />
Gemeinschaft im<br />
Gottesdienst, die sie<br />
jedes Mal stärkt, wenn<br />
sie hingehen kann. Wir<br />
würden uns wünschen,<br />
dass Gott im großen<br />
Stil ihr Leben umkrempelt:<br />
eine fair bezahlte<br />
Arbeit, Freiheit vom<br />
Alkohol und gesunde<br />
Beziehungen. Doch Gott hat <strong>Mut</strong> <strong>zur</strong><br />
<strong>Lücke</strong> und viel Zeit, er macht nicht alles<br />
sofort heil.<br />
„Immanuel“ wird Jesus in den Evangelien<br />
genannt: „Gott ist mit euch“ in allem<br />
Kaputten und Schweren. Ich glaube, dass<br />
unsere „frischgeborenen“ Glaubensgeschwister<br />
in unserer Nachbarschaft das<br />
schon tiefer ergriffen haben als ich selbst.<br />
Sie leben daraus, Tag für Tag.<br />
10<br />
Melanie und Daniel Böhm<br />
P10060
AFRIKA<br />
TANSANIA<br />
<strong>Lücke</strong><br />
<strong>Mut</strong> <strong>zur</strong><br />
| THEMA<br />
Reich ist,<br />
wer in Beziehung investiert<br />
Kürzlich war ich auf einer tansanischen<br />
Beerdigung, eine superspannende<br />
Erfahrung. Wir fuhren zwei<br />
Stunden über Schotterpisten in eine<br />
wirklich ländliche Gegend. Selbst unser<br />
kleines Dorf erschien mir im Kontrast<br />
plötzlich modern und groß. Kein Strom<br />
und fließend Wasser, die Leute schlafen<br />
in ein Meter hohen Lehmhütten. Sie begrüßten<br />
uns herzlich und wir bekamen<br />
sofort etwas zu essen.<br />
In Tansania gibt es nach dem Tod<br />
drei Trauertage, die die Familie mit<br />
dem Verstorbenen in einem Raum verbringt.<br />
Freunde und Verwandte kommen<br />
und übernachten unter freiem Himmel<br />
vor dem Haus. Sie singen Lieder, kochen<br />
für die Familie und trauern mit. Am dritten<br />
Tag findet der eigentliche Trauergottesdienst<br />
statt, ähnlich wie in Europa. Es<br />
wird gesungen, eine Predigt und Reden<br />
werden gehalten, der Sarg wird eingebettet<br />
und im Anschluss setzt man sich zum<br />
Mahl zusammen.<br />
Als der Sarg ins Grab hinabgelassen<br />
wurde, standen 600 Leute im Pulk<br />
drumherum und sangen. Es fing an zu<br />
regnen, wir standen unter wunderschönen<br />
Bäumen. Die<br />
Beerdigung war ein<br />
prägender Tag für<br />
mich. Auch wegen<br />
der Armut und<br />
Aussichtslosigkeit, in<br />
der die Leute hier leben.<br />
Wie sie uns mit<br />
so viel Liebe, Geduld<br />
und Gastfreundschaft<br />
begegnet sind und<br />
von ihrem Wenigen abgaben, war berührend<br />
und zugleich beschämend.<br />
Wenn ich daran denke, wie gestresst<br />
von meinem eigenen Alltag und eigenen<br />
Bedürfnissen ich in Deutschland oft bin.<br />
Auch, dass ich wahrscheinlich mehr Geld<br />
habe, als das ganze Dorf zusammen. Der<br />
Besitz einer ganzen Familie würde in<br />
meinen Reisekoffer passen. Es ist unbeschreiblich.<br />
Bin ich nicht reich?<br />
Einem Lehrer erzählte ich von „Hartz<br />
IV“, dass Arbeitslose in Deutschland<br />
vom Staat ein Dach überm Kopf, Essen,<br />
Die Freude, die Tansanier<br />
im Alltag versprühen, ist<br />
bewundernswert. In dieser<br />
Hinsicht sind sie reicher<br />
und häufen Schätze an, die<br />
ewig halten.<br />
Strom, Medizin und Wasser bekommen.<br />
Erstaunt fragte er: „Warum<br />
arbeiten die Leute dann noch?“ Es fiel<br />
mir schwer, ihm zu erklären, dass diese<br />
Leute bei uns als arm gelten und<br />
kaum jemand damit zufrieden wäre.<br />
Wir Deutsche haben eine starke<br />
Wirtschaft, arbeiten effizient,<br />
genau und zielstrebig, haben Geld<br />
und Bildung, medizinische Versorgung<br />
und einen nichtkorrupten,<br />
funktionierenden Sozialstaat.<br />
Genau diese Sachen fehlen hier.<br />
Trotzdem stellt sich mir die Frage,<br />
was diese Sachen bringen, wenn<br />
ich am Ende des Tages unzufrieden<br />
bin? Gestresst bin? Oder Wochen<br />
im Voraus planen muss, um einen<br />
Freund zu treffen? Oder wenn<br />
Gott in meinem Alltag oft einfach<br />
nicht präsent ist?<br />
Die Menschen in Tansania denken<br />
im Alltag ständig an Gott. Er<br />
ist für sie da, viele vertrauen ihm<br />
hundertprozentig. Einem anderen<br />
Lehrer erzählte ich von den vielen<br />
Atheisten in Europa. Er fing an zu lachen,<br />
weil er sich das einfach nicht vorstellen<br />
konnte.<br />
Treff’ ich jemanden<br />
auf der Straße, unterhalten<br />
wir uns, bis wir<br />
keine Lust mehr haben.<br />
Klopft man an ein Haus,<br />
ist man willkommen<br />
und wird zum Essen eingeladen.<br />
Im Dorf sorgt<br />
man sich umeinander<br />
und um den, der nicht<br />
genug hat. Beziehung ist das höchste<br />
Gut, das ist so wertvoll! Die Freude,<br />
die Tansanier im noch so eintönigen,<br />
anstrengenden Alltag versprühen, ist<br />
bewundernswert. In dieser Hinsicht sind<br />
sie hier reicher und häufen Schätze an,<br />
die ewig halten.<br />
„Liebe deinen Nächsten, wie dich<br />
selbst.“ Viele hier leben das wichtigste<br />
Gebot der Bibel ganz selbstverständlich.<br />
Beziehung ist Reichtum, nicht vergänglich<br />
und macht uns Menschen aus! Ich<br />
lerne viel von den Leuten hier.<br />
Nothilfe<br />
Südostafrika nach Zyklon Idai<br />
Es erschüttert, welche Spur<br />
der Verheerung Tropensturm<br />
Idai durch Ostafrika zog. Tausende<br />
Menschen sind auf unsere<br />
Hilfsgüter, Nahrung und Medizin<br />
angewiesen. Wir engagieren uns in<br />
Mosambik, Malawi und Nordsimbabwe<br />
über unsere Partner AIM,<br />
MAF, SIM und unsere Missionare<br />
wie Claudia Middendorf (Beira).<br />
Gerne leiten wir Ihre Spenden als<br />
Soforthilfe weiter. Danke für Ihre<br />
Gaben und Gebete für die notleidende<br />
Bevölkerung der verwüsteten<br />
Gebiete.<br />
P50412 Zyklon Idai<br />
Südostafrika<br />
Joella Coote, Freiwilligendienst<br />
K753-COOTE<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />
11
<strong>Lücke</strong><br />
<strong>Mut</strong> <strong>zur</strong><br />
as? Wie kannst du als Christ<br />
„Weinen Bettler einfach abweisen?“<br />
– Ja, das habe ich oft gemacht<br />
in Nordafrika, obwohl es unserem<br />
natürlichen Instinkt, helfen zu wollen,<br />
widerspricht. Warum?<br />
In den vergangenen Ausgaben der<br />
„<strong>DMG</strong> <strong>informiert</strong>“ versuchten wir zu<br />
beschreiben, was für uns Priorität hat:<br />
Wir wollen die gute Nachricht von Jesus<br />
zu sogenannten „Unerreichten“ bringen,<br />
zu Menschen, die bislang keine Chance<br />
hatten, das Evangelium verständlich zu<br />
hören. 1 Dann wollen wir darauf achten,<br />
gemeinsam mit den sogenannten<br />
Bedürftigen zu arbeiten, Verantwortung<br />
loslassen und weitergeben, um keine<br />
Abhängigkeiten zu schaffen. 2 Sparsamkeit<br />
ist kein Selbstzweck, aber unsere<br />
Investitionen, auch großzügige, sollen<br />
langfristig sinnvoll sein 3 . Daher müssen<br />
wir bei unserer Arbeit auch immer daran<br />
denken, wie sie ohne uns weitergehen<br />
kann. Nicht das zählt, was ich bewirke,<br />
sondern das, was die Menschen bewirken<br />
können, denen ich mich widme. 4<br />
ZU OFT GEHT ES UM<br />
UNSER TUN<br />
Dies sind alles sehr wichtige Dinge,<br />
und gerade in unserer Kultur zielen wir<br />
sehr auf das Tun ab. Unsere Ratgeber<br />
und Schulungen helfen, herauszufinden,<br />
was wir tun sollen und wie wir es am<br />
besten tun. Wir Christen wenden uns<br />
auch häufig an Gott mit der Frage:<br />
„Herr, was soll ich tun?“<br />
Dabei ist das Gebet: „Herr, was soll<br />
ich lassen?“ wahrscheinlich genauso<br />
wichtig. Es geht uns aber schwerer über<br />
die Lippen, höchstens in der Form: „Was<br />
darf ich lassen?“ Kann es einen richtigen<br />
Auftrag von Gott geben, etwas nicht zu<br />
tun, nicht nur als Zugeständnis an unsere<br />
mangelnde Leistungsfähigkeit?<br />
Biblische Beispiele gibt es: Offensichtlich<br />
wollte Gott, dass Paulus nach<br />
Europa kommt, wofür wir bis heute<br />
dankbar sein können. In Lystra, in der<br />
Nähe des heutigen Konya, nimmt Paulus<br />
Timotheus mit ins Team und wollte mit<br />
ihm in die Provinz Asia nach Westen<br />
ziehen. Das ließ der Geist nicht zu<br />
(Apg. 16,6). 5 Später kam er dann doch<br />
dorthin – und dort befinden sich<br />
alle sieben in der Offenbarung<br />
genannten Gemeinden. An dieser<br />
Stelle hätte Paulus sagen können:<br />
„Offensichtlich ist Mission doch<br />
nicht das Richtige, gehen wir wieder<br />
heim. Tarsus, wir kommen!“<br />
Doch statt nach Süden ziehen<br />
sie gen Norden, um sich später<br />
ostwärts zu wenden. Wieder<br />
schreitet der Geist ein (Apg.<br />
16,7) und sie reisen nach Westen<br />
weiter, wo sie schließlich den<br />
Ruf nach Europa erhalten (Apg.<br />
16,9). Zweimal sagt der Geist<br />
Jesu NEIN, bis er einmal ja sagt.<br />
Wie Paulus und seine Gefährten<br />
die Stimme des Geistes<br />
hörten, wissen wir nicht. Es<br />
könnte ihnen im gemeinsamen<br />
Gebet deutlich geworden<br />
sein. Einer in der Gruppe könnte<br />
eine starke innere Überzeugung<br />
bekommen haben, die er<br />
den anderen mitteilte. Vielleicht<br />
stand auch nur ein römischer<br />
Soldat im Weg, der sie ohne<br />
Schmiergeld nicht weiterziehen<br />
lassen wollte, und erst im<br />
Nachhinein erkannten sie: „Das<br />
war Gottes Wille!“<br />
Auch als Jesus gerade seinen öffentlichen<br />
Dienst begonnen hatte, lesen<br />
wir ein eindrückliches Beispiel, wie er<br />
bewusst Gutes, das er hätte tun können,<br />
gelassen hat (Markus 1,32 ff):<br />
„Am Abend aber, da die Sonne<br />
untergegangen war, brachten sie zu<br />
ihm alle Kranken und Besessenen.<br />
Und die ganze Stadt war versammelt<br />
vor der Tür. Und er heilte viele, die<br />
an mancherlei Krankheiten litten, und<br />
trieb viele Dämonen aus und ließ die<br />
Dämonen nicht reden; denn sie kannten<br />
ihn. Und am Morgen, noch vor Tage,<br />
stand er auf und ging hinaus. Und er<br />
ging an eine einsame Stätte und betete<br />
dort. Und Simon und die bei ihm waren,<br />
eilten ihm nach. Und da sie ihn fanden,<br />
sprachen sie zu ihm: Jedermann sucht<br />
dich. Und er sprach zu ihnen: Lasst uns<br />
anderswohin gehen, in die nächsten<br />
Orte, dass ich auch dort predige; denn<br />
dazu bin ich gekommen.“<br />
Den Vers 37 Können wir uns gut<br />
vorstellen: „Herr, hier ist eine offene<br />
Tür“; „Wir haben hier eine eindeuti-<br />
12<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />
1 „Unerreicht“, <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> – Ausgabe 3/2018<br />
2 „Miteinander arbeiten“, <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> – Ausgabe 4/2018<br />
3 „Gott gibt!“, <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> – Ausgabe 5/2018<br />
4 „Werden Sie Trainer!“, <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> – Ausgabe 1/<strong>2019</strong><br />
5 Später kam Paulus dann doch dorthin. Und dort befinden<br />
sich alle sieben in Offenbarung 2 und 3 genannten Gemein-
<strong>Lücke</strong><br />
<strong>Mut</strong> <strong>zur</strong><br />
| THEMA<br />
ge Kairos-Situation“; „Die öffentliche<br />
Akzeptanz ist hervorragend“, oder wie<br />
immer auch Menschenfischer von damals<br />
oder von heute ausdrücken, wenn es<br />
einfach gut läuft. Unabhängig vom Erfolg<br />
seiner Arbeit weiß Jesus genau, dass er<br />
auf diese guten Gründe nicht hören darf,<br />
weil seine Aufgabe eine andere ist. Wenn<br />
nun er, der Gottessohn, Einsamkeit und<br />
Gebet brauchte (Vers 35), um seine<br />
Bestimmung zu kennen, wie wollen wir<br />
dann mit flüchtigen Pausen und kurzen<br />
Stoßgebeten unsere Richtung finden?<br />
Sicher ist es sinnvoll, unser Umfeld zu<br />
analysieren, die geistlichen und sozialen<br />
Bewegungen in unserer Gemeinde,<br />
unserem Land und der Welt zu beobachten.<br />
Wir sollen durchaus statistisch<br />
erheben, wo der Bedarf am größten<br />
ist oder wo unsere Begabungen am<br />
besten dem Bedarf entsprechen; doch<br />
kommen Handlungsanweisungen weder<br />
vom Bedarf noch von den Gaben, sondern<br />
vom Herrn der Ernte.<br />
GIBT ES EIN AKTIVES<br />
NICHTSTUN?<br />
Nichts tun ist immer auch eine Möglichkeit,<br />
wie wir auf Bitten und Möglichkeiten<br />
und Anforderungen reagieren<br />
können, die uns begegnen. Und so wie<br />
alles, was wir tun, Konsequenzen hat,<br />
hat es das Nichtstun auch. Wie wir aus<br />
den beiden biblischen Beispielen sehen,<br />
entspricht auch Gutes tun nicht immer<br />
Gottes Willen für die aktuelle Situation.<br />
Paulus folgte dem Befehl von Jesus, zu<br />
allen Völkern zu gehen. Und als Gott<br />
ihm einen Weg verwehrte, stellte er<br />
nicht das Gebot als solches in Frage,<br />
kehrte um und ging nach Hause, sondern<br />
er ging demselben Auftrag an anderem<br />
Ort nach.<br />
Wenn Jesus in Kapernaum Kranke heilte<br />
und Dämonen austrieb, entsprach das<br />
seinem Auftrag, die Werke des Bösen<br />
zu zerstören. Wenn wir Aufträge, Bitten<br />
oder Angebote ablehnen, geschieht<br />
das hoffentlich nicht aus Passivität oder<br />
Faulheit, sondern bewusst und zielgerichtet,<br />
um eben gerade Gottes Willen<br />
zu erfüllen.<br />
Unsere Mitarbeiter werden oft mit<br />
großer Armut konfrontiert. Wie einfach<br />
wäre es da, „Gutes“ zu tun, Bettlern<br />
Münzen, Essen oder Kleidung zu geben.<br />
Oft genug tun sie das, aber mindestens<br />
ebenso oft müssen sie dem Reflex zu<br />
schneller Hilfe widerstehen, weil sie<br />
sonst so von Kinderscharen überrannt<br />
würden, dass sie nichts anderes mehr<br />
tun könnten als Almosen verteilen.<br />
„Das Gute ist des Besten größter Feind“<br />
sagt ein Sprichwort. 6 Für viele von uns<br />
scheint mir das größte Problem nicht zu<br />
sein, in offensichtliche Sünde zu fallen,<br />
sondern durch alle möglichen guten<br />
Aktivitäten knapp an Gottes Willen<br />
vorbeizusegeln.<br />
WIE WISSEN WIR, WANN<br />
GOTT VON UNS WILL,<br />
ETWAS ZU TUN –<br />
UND WANN EBEN NICHTS<br />
ZU TUN?<br />
• Es klingt wie eine Binsenweisheit,<br />
aber an der Heiligen Schrift geht<br />
kein Weg vorbei, um seinen Willen<br />
zu kennen. Nirgendwo hat Gott sich<br />
so klar offenbart wie in der Bibel. Es<br />
geht aber nicht darum, in der Bibel<br />
immer schnelle Antworten auf unsere<br />
Fragen zu finden, sondern darum,<br />
wie Gott denkt und fühlt, was ihm<br />
wichtig ist und was nicht. Das gibt<br />
die Grundlinien vor für unser Leben.<br />
Wenn die stimmen, hängt von unseren<br />
täglichen Einzelentscheidungen<br />
wesentlich weniger ab als wir denken.<br />
Wir dürfen gelassen und mutig<br />
Entscheidungen treffen, selbst wenn<br />
wir dabei Fehler machen. Wenn wir<br />
nach Gottes Wort leben, kann’s<br />
nicht total schief gehen.<br />
• Wenn für Jesus das Gebet so wichtig<br />
war, kann es das für uns nicht weniger<br />
sein. Wir lesen in Markus 1,35,<br />
wie Jesus sich im Gebet darauf vorbereitete,<br />
nicht das zu tun, was die<br />
Leute von ihm wollten, sondern das,<br />
was sein Vater wollte. Als er seine<br />
zwölf Vertrauten auswählte, betete<br />
er vorher (Lukas 6,12) und traf dann<br />
eine Auswahl, über die jeder heutige<br />
Personalchef nur den Kopf schütteln<br />
würde.<br />
• Gerade wenn wir sehr betriebsam<br />
sind, brauchen wir eine wohlwollende<br />
Außenperspektive, die uns hilft,<br />
uns von unwesentlichen Aufgaben<br />
zu verabschieden. Nicht umsonst<br />
sagte Bonhoeffer: „Der Christus im<br />
eigenen Herzen ist schwächer, als<br />
der Christus im Worte des Bruders;<br />
jener ist ungewiss, dieser ist gewiss.“ 7<br />
• Gegründet auf die Bibel, im Gebet<br />
auf Gott eingestimmt und im Hören<br />
auf Glaubensgeschwister dürfen wir<br />
gern „weltliche“ Methoden anwenden,<br />
um zu guten Entscheidungen zu<br />
kommen. Eine sehr einfache ist die<br />
10-10-10-Regel 8 von Suzy Welch, bei<br />
der man sich fragt: Was können die<br />
Konsequenzen meiner Entscheidung<br />
sein in zehn Minuten, in zehn Monaten<br />
und in zehn Jahren. Das gilt für<br />
Dinge, die ich tue genauso, wie für<br />
das, was ich bewusst nicht tue. Wenn<br />
ich das Stückchen Kuchen, das mich<br />
anlacht, nicht esse, bin ich in zehn<br />
Minuten misslaunig, aber in zehn<br />
Monaten habe ich gelernt, meine<br />
Kalorienzufuhr zu kontrollieren und<br />
in zehn Jahren freue ich mich, noch<br />
fit zu sein. Wenn ich diesen einen<br />
Besuch jetzt nicht mache, habe ich in<br />
zehn Minuten vielleicht ein bisschen<br />
Zeit gewonnen für Dringendes. In<br />
zehn Monaten lebt dieser Mensch<br />
aber nicht mehr, und in zehn Jahren<br />
frage ich mich, was ich davon hatte,<br />
mich dauernd von dringenden Aufgaben<br />
treiben zu lassen?<br />
Wahrscheinlich neigen wir in unserem<br />
Kulturkreis eher zu der Meinung, dass<br />
sich Gehorsam Gott gegenüber an großem<br />
Fleiß und vielen guten Taten zeigt.<br />
Dann müssen wir lernen, nach seiner<br />
Weisung auch mal nichts zu tun. Er will,<br />
dass wir brennen für ihn, aber nicht<br />
ausbrennen. Fragen wir uns bei dem, was<br />
wir tun: Wer will eigentlich, dass ich das<br />
tue? Ist es wirklich Gott, oder nur die Erwartungen<br />
der Leute, oder mein eigener<br />
stolzer Selbstanspruch? Haben Sie in<br />
Gottes Namen <strong>Mut</strong> <strong>zur</strong> <strong>Lücke</strong>!<br />
Ihr Günther Beck<br />
Direktor<br />
den. Offensichtlich war es nicht gegen den Willen<br />
Gottes, dort das Evangelium weiterzusagen. Nur war<br />
der Zeitpunkt noch nicht der richtige.<br />
6 Zitat von Voltaire<br />
7 Dietrich Bonhoeffer, Gemeinsames Leben, S.11<br />
8 www.suzywelch101010.com<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />
13
AMERIKA<br />
PARAGUAY<br />
ZUM THEMA<br />
<strong>Lücke</strong><br />
<strong>Mut</strong> <strong>zur</strong><br />
Von<br />
<strong>Lücke</strong><br />
zu <strong>Lücke</strong><br />
Weitermachen<br />
Doppelblatt zum Heraustrennen<br />
für Ihren Hauskreis, <strong>zur</strong> Predigtvorbereitung<br />
oder für den Austausch.<br />
FRAGE ZUM EINSTIEG<br />
… sprachen sie zu Jesus:<br />
Jedermann sucht dich. Und<br />
er sprach zu ihnen: Lasst uns<br />
anderswohin gehen …<br />
Markus 1,32 ff.<br />
Jesus hatte einen langen, schweren Tag hinter sich und viele Menschen<br />
geheilt. Was wäre wohl geschehen, wenn er am nächsten<br />
Tag möglichst lange ausgeschlafen hätte, um wieder fit zu sein?<br />
FRAGEN ZUM WEITERDENKEN<br />
Versetze dich in die Lage des Petrus. Welche möglichen Antworten<br />
zwischen Vers 38 und 39 hat er runtergeschluckt?<br />
Ehepaar Winarske beim Sprachunterricht<br />
ücken“ gibt es bei uns viele. Auch nach<br />
„L einem Jahr scheint unser Leben hier in<br />
der Fremde vor allem aus <strong>Lücke</strong>n und Fragen<br />
zu bestehen: Was heißt das auf Spanisch? Wie<br />
könnte sie dies gemeint haben? Wo finden<br />
wir günstige Babysachen? Können wir wirklich<br />
mit unserem wackeligen Spanisch schon eine<br />
Kleingruppe leiten? In welchen Kindergarten<br />
bringen wir unseren Sohn? Werden wir hier<br />
jemals eine Hilfe sein?<br />
Was daheim schnell beantwortet ist, kann<br />
sich hier zum Problem entwickeln. Unser Status:<br />
„Wir sind wer, wissen, was wir können,<br />
und kennen uns aus“, ist gefühlt heruntergerutscht<br />
auf: „Wir sind Ausländer, haben keine<br />
Ahnung und brauchen für alles Hilfe“. Das<br />
fühlt sich deprimierend an.<br />
Wir brauchen „<strong>Mut</strong> <strong>zur</strong> <strong>Lücke</strong>“. Den <strong>Mut</strong>,<br />
trotz Sprachbarriere eine Kleingruppe über<br />
Mission anzubieten. An Beziehungen festzuhalten,<br />
selbst wenn wir nicht wissen, was<br />
andere über uns denken. Auf Leute zuzugehen<br />
und um Hilfe zu bitten. Einfach anzufangen<br />
und zu sehen, wie sich Dinge entwickeln.<br />
Auch den <strong>Mut</strong>, nicht alles selber schaffen zu<br />
wollen. Gott zu bitten, <strong>Lücke</strong>n zu füllen, und<br />
das Wunder zu erleben, wie sich manches<br />
ohne uns löst.<br />
Gerade durch unsere Schwächen schöpfen<br />
Menschen Vertrauen. Weil wir einfach mal<br />
losgehen, tun sich Türen auf. Jonathan durfte<br />
an einem Training für Mission teilnehmen. Er<br />
wusste nicht, was er verstehen und ob es ihm<br />
was bringen würde. Nach dem Kurs hatte er<br />
interessante Gespräche geführt, neue Kontakte,<br />
sein Horizont war erweitert und wir<br />
besitzen nun weiteres Material, das unserer<br />
Gemeinde und den Kurzzeitlern dient. Vielen<br />
Dank für alle Gebete um „<strong>Mut</strong> <strong>zur</strong> <strong>Lücke</strong>“!<br />
„Das Gute ist des Besten Feind“, sagte schon Voltaire. Stimmt<br />
diese Aussage? Kennen Sie Beispiele dafür?<br />
Welches ist der bessere Weg: Zu etwas nein sagen, um frei zu<br />
sein für noch unbekanntes Neues, das Gott zeigen wird (wie in<br />
Apostelgeschichte 16,6 f.)? Oder erst von Gott Weisung erhalten,<br />
um dann Bisherigem abzusagen (wie in Markus 1,32 ff.)?<br />
FRAGEN ZUR PRAXIS<br />
Wie erleben Christine und Jonathan Winarske (S. 14) Segen in<br />
ihrem Mangel?<br />
Wo haben wir den <strong>Mut</strong>, Dinge nicht selbst zu können, sondern<br />
andere zu brauchen?<br />
Wie lernte unsere junge Freiwillige Joella Coote (S. 11), dass<br />
„Sein“ wichtiger ist als „Tun“?<br />
ZUM NACHDENKEN UND SCHMUNZELN<br />
„Sie haben da eine <strong>Lücke</strong> im Lebenslauf.“<br />
– „Neidisch?“<br />
Liedvorschlȧ . ge<br />
In welchem Liederbuch finde ich<br />
welches Lied? www.liederdatenbank.de<br />
In der Stille angekommen ...................................Feiert Jesus 2: 189<br />
Immer auf Gott zu vertrauen ...................... Ich will dir danken: 126<br />
Er ist der Weg, auf dem ich reise ..........................Feiert Jesus 2: 40<br />
Nicht, dass wir schon alles wissen .... Loben, Lieder d. Hoffnung: 230<br />
Vor dir (In deinem Licht will ich leben) ........................Feiert Jesus 5: 130<br />
In Christus ist mein ganzer Halt .......................... Feiert Jesus 4: 114<br />
14<br />
Christine u. Jonathan Winarske<br />
P10830<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong>
EUROPA<br />
DEUTSCHLAND<br />
Gebetsleitfaden<br />
für<br />
die<br />
hinduistische Welt<br />
15 Tage Gebet<br />
20. Okt-3.NOV <strong>2019</strong><br />
Christen lernen die hinduistische<br />
Welt kennen, um fur sie zu beten<br />
Jetzt vorbestellen<br />
Im Oktober/November feiern<br />
eine Milliarde Hindus Diwali,<br />
das „Fest der Lichter“. Gleichzeitig<br />
beten Christen weltweit für<br />
die Angehörigen dieser Weltreligion,<br />
dass Hindus Jesus Christus<br />
erkennen, der Licht und Retter<br />
ist. Gerne können Sie bei der<br />
<strong>DMG</strong> den unter Mithilfe unseres<br />
Mitarbeiters Thomas Hieber erstellten<br />
Gebetsleitfaden für Ihre<br />
Gemeinde vorbestellen. Er wird<br />
Ihnen im Herbst zugeschickt.<br />
BESTELLUNG:<br />
Tel. 07265 959-0<br />
Danke für eine Spende wegen<br />
der Kosten:<br />
P50257<br />
Beten Sie gemeinsam mit Christen auf der ganzen Welt für unsere eine Milliarde Hindu-Nachbarn.<br />
Wichtiges lassen, damit gebetet wird<br />
2016 erreichte mich die Nachricht<br />
einer Amerikanerin, die mehrere<br />
globale Gebetsbewegungen betreut. Ihre<br />
E-Mail war an sieben Personen aus sieben<br />
Ländern gerichtet. Ob es möglich wäre,<br />
eine Gebetsbewegung für die hinduistische<br />
Welt zu starten. Das hat mich<br />
angesprochen.<br />
Wir beten schon jahrelang für die<br />
hinduistische Welt. Gott hat uns als<br />
junges Ehepaar bei einer Missionsreise<br />
auf indische Einwanderer in Nairobi<br />
aufmerksam gemacht. Bis 2006 waren<br />
wir mit der <strong>DMG</strong> unter Südasiaten in<br />
Ostafrika tätig, die meisten davon Hinduisten.<br />
Schon damals haben wir Christen<br />
zum Gebet für Hindus bewegt. Dabei<br />
leitete uns Römer 10,14: „Wie sollen sie<br />
aber an den glauben, von dem sie nichts<br />
gehört haben? Wie sollen sie aber hören,<br />
ohne Prediger?“ In Gedanken fügten<br />
wir hinzu: Wie aber sollen Christen für<br />
Hindus beten, ohne Informationen? Wir<br />
sind überzeugt, dass es hilft, über den<br />
eigenen Tellerrand hinauszubeten. Frei<br />
nach 1. Timotheus 2,1: Betet „für alle<br />
Menschen“! Auch für Hindus.<br />
Heute bin ich im Stadtnetzwerk<br />
„Gemeinsam für Hamburg“ für die interkulturelle<br />
Vernetzung zuständig. Auch<br />
hier begegnen mir Angehörige dieser<br />
Weltreligion. Für die Besucher der vier<br />
Hindu-Tempel in der Hansestadt betet<br />
kaum jemand. Es gibt fast keine Missionare,<br />
keine christliche Gemeinde und<br />
nur wenig Christen unter den 12.000<br />
Südasiaten in Hamburg.<br />
2016 konnte ich nicht anders, als auf<br />
die E-Mail aus Amerika mit ja zu antworten.<br />
Seither gibt es jedes Jahr ein neues,<br />
umfangreiches Informationsheft „15 Tage<br />
Gebet für die hinduistische Welt“.<br />
Mittlerweile in sieben Sprachen, ich<br />
bin für die deutsche Version zuständig.<br />
Wegen der Mitarbeit am Gebetsheft und<br />
dessen Verbreitung über die Ev. Allianzen<br />
in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz bleiben andere Aufgaben liegen.<br />
Anfragen zu Predigtdienste in Gemeinden<br />
sage ich dafür ab. Predigen können<br />
andere besser! Würde ich alle Dienstanfragen<br />
annehmen, fehlte mir die Zeit für<br />
meinen eigentlichen Auftrag: Beziehungsaufbau<br />
und -pflege zu Pastoren und<br />
Leitern von Migrantengemeinden und<br />
die Einheit der Christen in Hamburg zu<br />
fördern sowie die Vernetzung und Mobilisation<br />
für Mission unter Hindus und<br />
anderen Unerreichten der südasiatischen<br />
Diasporagruppen in Europa.<br />
Wenn ich das Wesentliche vom<br />
Wichtigen unterscheiden muss, leitet<br />
mich Epheser 2,10: „Wir sind geschaffen<br />
in Christus Jesus zu guten Werken, die<br />
Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin<br />
wandeln sollen.“ Gott will meine Biographie<br />
und alle gesammelten Erfahrungen<br />
und Kontakte nutzen, damit Neues<br />
entsteht. Die E-Mail vom Juni 2016 trug<br />
eindeutig seine Handschrift. Es macht<br />
mich dankbar und ruhig, dass ich in den<br />
von ihm vorbereiteten guten Werken<br />
mitarbeite.<br />
Thomas und Mirjam Hieber<br />
P10234<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />
15
EUROPA DEUTSCHLAND DEUTSCHLAND<br />
Sind wir Alleinunterhalter?<br />
Jesus lieben.<br />
Ist das normal?<br />
Sind wirklich alle Christen <strong>zur</strong> Mission<br />
berufen? Das fragte ich (Sebastian)<br />
mich schon früh. Denn ich bin in<br />
einer christlichen Familie aufgewachsen<br />
und seit Kindertagen gläubig. Je älter ich<br />
wurde, desto mehr wuchs mein Wunsch,<br />
Jesus zu dienen. Aber wie? Ich hatte<br />
nicht die Begabungen, die ich mir für<br />
einen Missionsdienst vorstellte. Weder<br />
als Prediger, Musiker, noch Leiter. Ich bin<br />
einfach kein Überflieger! Normal eben.<br />
Wobei, was heißt schon normal? Jesus<br />
lieben. Ist das normal?<br />
In meiner Ausbildung zum Krankenpfleger<br />
erlebte ich einen Schwerkranken,<br />
mit dem ich nicht<br />
mehr reden konnte,<br />
bevor er starb. Wie<br />
real der Tod ist! Wie<br />
real ewige Verdammnis<br />
oder alternativ<br />
die Erlösung in Jesus<br />
Christus sein können.<br />
Ich wusste nicht, ob<br />
der Mann Jesus geliebt hatte und gerettet<br />
war. Diese Frage löste in mir den<br />
Wunsch aus, mich mehr von Jesus befähigen<br />
zu lassen, damit ich mit Menschen<br />
über ihn reden kann. Denn er sagt ja,<br />
dass die Ernte groß ist und es zu wenig<br />
Arbeiter gibt (Matth. 9,37).<br />
Nach meiner Ausbildung absolvierte<br />
ich den Zivildienst in Brasilien, wo<br />
ich meine wunderbare Frau Fabiana<br />
kennenlernte, eine junge Theologin und<br />
Ernährungsberaterin. Direkt nach der<br />
Ich wusste nicht, ob der<br />
Mann gerettet war. Diese<br />
Frage löste in mir den<br />
Wunsch aus, mich mehr<br />
von Jesus befähigen zu<br />
lassen.<br />
Missionare in Vorbereitung: Familie Braun<br />
Hochzeit begann mein Theologiestudium<br />
am Seminar in Adelshofen. Ich möchte<br />
Menschen, die am Rande stehen, die verstoßen<br />
sind oder nie in eine Gemeinde<br />
gehen würden, das Evangelium erklären.<br />
Schritte mit ihnen gehen, damit sie Jesus<br />
folgen können.<br />
Nach meinem Studium schenkte Gott<br />
uns die Möglichkeit, eine Gebetsinitiative<br />
zu starten, um ein Segen für die örtlichen<br />
Gemeinden zu sein. Wir bekamen<br />
unsere kleine Naomi. Und schließlich<br />
berief er uns nach Ostdeutschland.<br />
Das war so deutlich, wir konnten es<br />
nicht überhören. Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern<br />
war vorher nie auf<br />
unserem Radar. Wir<br />
werden mit Peter<br />
und Gabriele Gander<br />
(<strong>DMG</strong>) in einem<br />
Plattenbauviertel<br />
mit Randgruppen<br />
arbeiten. Ihr Team hat<br />
ein „Patchworkcenter“ aufgebaut, mit<br />
christlicher Kinderarbeit, Cafébetrieb<br />
und Seelsorge. Mitten in die Orientierungsphase<br />
hinein kam 2018 unsere<br />
kleine Yael Anna <strong>zur</strong> Welt.<br />
Und ja, jeder Christ ist Missionar!<br />
Genau da, wo er lebt, soll er Zeuge sein,<br />
was Jesus in seinem Leben verändert.<br />
Das ist unser Auftrag. Wir sind dankbar,<br />
diesen gemeinsam mit der <strong>DMG</strong> zu tun,<br />
um Menschen in Nordostdeutschland die<br />
gute Nachricht zu bringen.<br />
In der Eingangstür unserer<br />
Gemeinde kurz vor<br />
Beginn unsere Bibelstunde<br />
für Einwanderer aus der<br />
Arabischen Welt. Ein älterer<br />
Deutscher schaut sich um. Ich<br />
spreche ihn an. Er sieht die<br />
versammelte Schar Migranten<br />
und sagte: „Denen wollen Sie<br />
was vom Glauben beibringen?<br />
Da werden Sie aber wenig<br />
Glück haben!“ Ich versuche zu<br />
widersprechen, da ist er schon<br />
weg. Gerne hätte ich ihm<br />
gesagt, dass der Glaube dieser<br />
Leute teilweise kräftiger ist<br />
als sein eigener. Er traut Gott<br />
nicht zu, Muslime für Jesus<br />
zu begeistern. Dabei wären<br />
einige unserer Migranten sogar<br />
bereit, ihr Leben für Jesus zu<br />
riskieren.<br />
Unser Pfarrer teilt mir mit,<br />
dass eine alleinstehende Frau<br />
aus dem Irak eine Wohnung<br />
gefunden hat. Ihr Umzug steht<br />
an, er werde die Möbel fahren.<br />
„Oh weh!“, denke ich, „er<br />
hat eine Menge anderes zu<br />
tun.“ Ich frage jemanden aus<br />
unserem Freundeskreis, der<br />
angeboten hat, mitzuarbeiten.<br />
Jetzt ist die Gelegenheit <strong>zur</strong><br />
Tat. Zu meiner Freude sagte<br />
er gleich zu. Auch zu unseren<br />
internationalen Bibelstunden<br />
wird er kommen. Halleluja!<br />
Schon lange liegt uns auf<br />
dem Herzen, dass sich die<br />
Teilnehmer unserer Bibelstunde<br />
nicht nur still anhören, was<br />
wir ihnen sagen. Gemeinschaft<br />
lebt vom Gespräch, aber wir<br />
kennen ihre Fragen nicht. Dem<br />
Lehrer eine Frage zu stellen<br />
war in ihrer Kultur eine Art<br />
„Majestätsbeleidigung“. Fragen<br />
verboten! Das hat man vielen<br />
von ihnen von klein auf, oft<br />
unter Schlägen, eingetrichtert.<br />
Heute eröffne ich die Bibelstunde<br />
mit folgendem Satz:<br />
„Es ist schwer, eine Bibelarbeit<br />
16<br />
NEU: Sebastian und Fabiana Braun<br />
P10909<br />
Gerhard und Bettina Denecke<br />
P10102
DEUTSCHLAND<br />
Bibelstunde mit Migranten<br />
zu halten, wenn ich eure Fragen<br />
nicht kenne. Wir möchten<br />
heute übers Beten sprechen.<br />
Wann betet Ihr?“ Sie fingen<br />
an zu erzählen. Jede Sprachgruppe<br />
beteiligte sich. Ich war<br />
erstaunt über die Wirkung<br />
meiner offenen Frage an sie.<br />
Also stellte ich eine Frage nach<br />
der anderen. Wir deutschen<br />
Mitarbeiter ergänzten, was<br />
uns wichtig erschien. Hätte<br />
ich meinen Vortrag für das<br />
wichtigste an der Bibelstunde<br />
gehalten, wäre wahrscheinlich<br />
das Gleiche wie bei ihrem<br />
Deutschkurs in der Volkshochschule<br />
passiert: Gehört – und<br />
vieles wieder vergessen.<br />
Ihre Kultur ist eine Beziehungs-<br />
und Erzählkultur.<br />
Wichtig ist nicht Wissen, wir<br />
müssen erstmal Beziehung<br />
aufbauen. Fragen und Antworten<br />
sind eine gute Brücke.<br />
Was sie selbst gesagt und von<br />
ihren Landsleuten (ehemalige<br />
Muslime) gehört haben, bleibt<br />
ihnen in Erinnerung und prägt<br />
ihr Leben neu.<br />
Wer sind wir Missionare?<br />
Superhelden? Mädchen für<br />
alles? Was sollen wir sein nach<br />
Gottes Willen? Es tut so gut,<br />
nicht alles selber machen zu<br />
müssen. Gott ist am Werk.<br />
Er gebraucht mich und meine<br />
Frau und viele andere Leute.<br />
Ihn dabei zu erleben ist<br />
wunderbar. Viel besser als die<br />
„perfekte“ One-Man-Show.<br />
Es tut so gut, nicht alles<br />
selber machen zu müssen.<br />
Gott ist am Werk.<br />
Ihn dabei zu erleben ist<br />
wunderbar.<br />
„Ob ich auf sie zugehen soll?“<br />
Eigentlich parke ich nie an der Bären-<br />
Apotheke, heute doch. Im Augenwinkel<br />
entdecke ich eine Familie mit<br />
zwei Kindern, die Frau trägt Kopftuch.<br />
Ob ich auf sie zugehen soll? Die syrische<br />
Familie mit ihren acht- und neunjährigen<br />
Söhnen wohnt erst seit drei Wochen in<br />
Neu-Ulm, erzählen sie mir am Straßenrand<br />
in gebrochenem Englisch. Deutsch<br />
sprechen sie gar nicht. Ein paar Minuten<br />
später sitzt die ganze Familie in meinem<br />
Fiat. Gemeinsam begeben wir uns auf<br />
Behördentour.<br />
Die Kommunikation gestaltet sich<br />
schwierig, deshalb schickt uns das<br />
Bürgerbüro zunächst wieder fort. Am<br />
nächsten Morgen nimmt die Familie<br />
erneut Platz in meinem Auto. Auf der<br />
Fahrt nach Neu-Ulm fragt der Papa:<br />
„Why?“ Warum ich ihnen helfe? Die<br />
Übersetzer-App meines Smartphone<br />
fügt auf Deutsch noch<br />
hinzu: „Sie sind nicht<br />
dazu verpflichtet!“ Ich<br />
staune über die Intelligenz<br />
und emotionale<br />
Kälte meines Telefons.<br />
Noch war es nicht<br />
an der Zeit, ihnen zu<br />
sagen, dass ich Jesus folge und er der<br />
Grund meines Engagements ist. Erstmal<br />
lade ich sie zu mir nach Hause zum<br />
Frühstücken ein.<br />
Tage später sitze ich bei ihnen in der<br />
Küche vor vielen Schälchen mit Leckereien<br />
und arabischem Fladenbrot. Da ich<br />
nur zögerlich zugreife, schiebt die <strong>Mut</strong>ter<br />
mir Bissen für Bissen in den Mund.<br />
Etwas seltsam, aber das Brot, in Olivenöl<br />
und die Gewürzmischung Satar getaucht,<br />
schmeckt lecker. Sie meint es gut.<br />
Als ich mit ihr alleine bin, gibt mir<br />
die syrische Mama Einblick in ihre<br />
Ich sitze mit ihr auf dem<br />
Boden und frage Jesus im<br />
Stillen: „Herr, wie kann ich<br />
helfen?“ Einige Zeit sitzen<br />
wir schweigend da.<br />
Lebenswelt. Ihr kurdischer Mann hat sie<br />
geheiratet, nachdem er Witwer geworden<br />
war. Hier in Neu-Ulm wohnt ein<br />
15-jähriger Sohn seiner ersten Frau. In<br />
der Türkei hat die Schwiegermutter sie<br />
geschlagen, weil sie als Araberin nicht<br />
richtig ins kurdische Umfeld gepasst<br />
hat. Auch die <strong>Mut</strong>ter wohnt hier, die<br />
Araberin weint.<br />
Ich sitze mit ihr auf dem Boden und<br />
frage Jesus leise: „Herr, wie kann ich<br />
helfen?“ Einige Zeit sitzen wir schweigend<br />
da. Dann lächle ich sie an: „Gott<br />
liebt dich.“ Die Syrerin antwortet auf<br />
Englisch: „Gott liebt mich nur, weil ich<br />
dich kenne!“ Ich widerspreche und erkläre<br />
ihr, dass Gott sie immer schon geliebt<br />
hat. Dann zeige ich ihr Psalm 139 auf<br />
Arabisch auf meinem Smartphone. Sie<br />
liest die bekannten Worte von Dawud<br />
(David), im Islam ein wichtiger Prophet.<br />
Das ist der Moment.<br />
In aller Kürze<br />
erkläre ich ihr die gute<br />
Nachricht von Jesus<br />
Christus: „Gott liebt<br />
uns. Durch Sünde ist<br />
unsere Beziehung zu<br />
ihm kaputt. Gottes<br />
Rettungsplan heißt Jesus. Er ist stellvertretend<br />
für unsere Sünde gestorben.<br />
Sündenvergebung ist möglich.“ Ich frage<br />
sie, ob ich noch für sie beten darf, im<br />
Namen von Isa Al-Masih (arab. Jesus<br />
Christus). Verblüffend, was für eine<br />
Möglichkeit sich heute ergeben hat.<br />
Es macht mich gelassen, dass Gott an<br />
meiner neuen Freundin und ihrer Familie<br />
weiterwirken wird, selbst wenn mir die<br />
Worte fehlen oder ich sie nicht mehr<br />
wiedersehen sollte. Danke, wenn Sie für<br />
diese Familie beten.<br />
Marion Engstler<br />
P10904<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />
17
EUROPA<br />
DEUTSCHLAND<br />
Die Türken<br />
in Deutschland<br />
185.000 ethnische<br />
Türken alleine in Berlin<br />
bilden eine Großstadt<br />
für sich. In der Hauptstadt<br />
gibt es knapp 118<br />
Moscheen; mehr als<br />
Christen unter Türken.<br />
Nur eine Handvoll<br />
Mitarbeiter sagt ihnen<br />
von Jesus weiter. Eine<br />
unerreichte Volksgruppe<br />
vor unserer Haustüre.<br />
Welche Aktivitäten<br />
können wir Christen<br />
lassen, um stattdessen<br />
Freundschaften zu<br />
Türken aufzubauen und<br />
das Evangelium in ihre<br />
Häuser und Herzen zu<br />
tragen?<br />
Fokussierung aufs Wichtigste!<br />
In den vergangenen drei Jahren haben<br />
sich Christen in ganz Mitteleuropa<br />
liebevoll und engagiert um Flüchtlinge<br />
gekümmert. Es gehört <strong>Mut</strong> dazu, Afghanen,<br />
Pakistanis, Iranern, Irakern, Syrern,<br />
Äthiopiern, Eritreern, Nigerianern und<br />
Gambiern zu helfen. Das ist genial und<br />
goldrichtig! Doch die größte asiatische<br />
Volksgruppe in unserem Land bleibt<br />
vernachlässigt: es sind die Türken!<br />
Hier in Deutschland leben die meisten<br />
Türken außerhalb der Türkei! Gott<br />
hat uns diese Menschen als Nachbarn<br />
geschenkt, damit wir uns ihrer annehmen.<br />
Turksprachen sprechen zudem die<br />
Tartaren, Turkmenen, Aserbeidschaner,<br />
Kasachen, Usbeken, Kirgisen, Gagausen,<br />
Altai-Türken und Uiguren. Angehörige<br />
dieser Völker sind inzwischen ebenfalls<br />
in Deutschland anzutreffen. Hinzu kommen<br />
Türkischsprechende aus Bulgarien<br />
und dem Nordosten Griechenlands, die<br />
Arbeit in Deutschland haben.<br />
Die Bulgartürken sind ein Segen für<br />
Europa. Unter ihnen gab es nach dem<br />
Fall des Eisernen Vorhangs um 1990 herum<br />
eine Erweckung, obwohl keine Mission<br />
bewusst unter ihnen gearbeitet hat.<br />
Viele Bulgartürken erlebten Wunder,<br />
Heilungen und Träume von Jesus in ihren<br />
Dörfern in Bulgarien. Geschätzt 10.000<br />
haben Jesus in ihr Leben aufgenommen.<br />
Einige von ihnen sind auf der Arbeitssuche<br />
nach Deutschland gekommen<br />
und haben hier Gemeinden gegründet.<br />
Inzwischen gibt es 36 türkischsprachige<br />
christliche Gemeinden mit gestandenen<br />
Ältesten, Tendenz steigend.<br />
Und doch sind diese 36 kleinen Gemeinden<br />
nur ein Tropfen auf den heißen<br />
Stein, wenn wir an die 3,6 Millionen<br />
Türken in Deutschland denken. Ja, ich<br />
verstehe die Einwände vieler Christen:<br />
Türken seien nicht offen fürs Evangelium.<br />
Man könne mit ihnen kaum über den<br />
Glauben reden. Wie solle man in ihre<br />
Subkultur eintauchen? Es gibt Furcht vor<br />
ihnen. Oder man weiß nicht recht, was<br />
man antworten soll, wenn sie behaupten,<br />
die Bibel sei verfälscht und Jesus<br />
nicht Gott. Man kennt sich im Islam zu<br />
wenig aus, sagen manche.<br />
Wie wäre es mit <strong>Mut</strong> <strong>zur</strong> <strong>Lücke</strong>?! –<br />
<strong>Mut</strong>, sich auf bisher unbekannte Gebiete<br />
vorzuwagen, weil Gott uns diese<br />
Menschen als Auftrag gegeben hat? Wir<br />
haben seit 1961 Türken in Deutschland.<br />
Sie sprechen Deutsch. Wir treffen sie<br />
überall: vom Autohändler über die<br />
Arzthelferin, Kassiererin im Supermarkt,<br />
Politiker, im Reinigungs- und Baugewerbe,<br />
Handwerker, in der Sozialstation…<br />
Am Namen sind sie zu erkennen: -oglu,<br />
-demir, -tas und so weiter.<br />
Wie wäre es, wenn wir sie freundlich<br />
ansprechen? Auf die Bedeutung ihres Namens?<br />
Wenn wir uns für sie interessieren<br />
und sie zu einem Kaffee einladen? Sie<br />
einfach kennenlernen? Oder für Jugendliche<br />
beten, die auf der Straße abhängen<br />
oder im Fitnessstudio? Viele junge Leute<br />
mit türkischen Wurzeln fühlen sich hoffnungslos,<br />
kämpfen mit den unterschiedlichen<br />
Kulturen zu Hause, in der Schule<br />
und im Freundeskreis.<br />
Sie fühlen sich überlegen, weil ihnen<br />
gesagt wird, dass sie als Muslime zum<br />
besten Teil der Weltbevölkerung gehören<br />
(Koran-Sure 3,110). Andererseits<br />
zählt bei uns nur Leistung, da fühlen sie<br />
sich am „Schwanz der Gesellschaft“. Kriminalität<br />
lädt sie lautstark ein. Beginnen<br />
wir neu, für unsere türkischen Nachbarn<br />
zu beten! Dass wir selbst oder andere<br />
Christen ihnen auf eine Weise begegnen,<br />
dass sie zum Erlöser Jesus finden.<br />
Er könnte ihnen geben, wonach sie sich<br />
von Herzen sehnen: Anerkennung, Ehre,<br />
Reinheit, geistliche Widerstandskraft<br />
und eine Zugehörigkeit, die bleibt.<br />
Matthias Knödler<br />
Personalleiter Deutschland<br />
18<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong>
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />
19
EUROPA DEUTSCHLAND DEUTSCHLAND<br />
Ist Geben immer seliger?<br />
ch bin so müde!“, sagte die junge<br />
„IFrau zu ihrer Freundin. „Wir warten<br />
jetzt schon Stunden auf ihn. Ich ruh mich<br />
ein bisschen aus!“ „Gute Idee“, meinte<br />
die andere, die Gruppe setzte sich an<br />
den Wegesrand. Kurz darauf waren alle<br />
eingeschlafen. Gegen Mitternacht wurde<br />
es laut. Leute riefen: „Der Bräutigam<br />
kommt! Los, wir gehen ihm entgegen!“<br />
Schnell standen die Frauen auf, nahmen<br />
ihre Lampen und wollten gehen. Doch<br />
einige hatten vergessen, Lampenöl<br />
einzupacken. „Kein Problem“, sagten<br />
die Gewissenhaften: „Wir geben euch<br />
unseres.“ Geben ist seliger als nehmen,<br />
oder etwa nicht?<br />
So eine ähnliche Geschichte hat Jesus<br />
in Matthäus 25,1 bis 13 erzählt. Aber<br />
bei ihm ist sie anders ausgegangen: Er<br />
lobte die jungen Frauen, die NICHTS<br />
abgegeben haben!<br />
Wie kann das sein?<br />
Uns ist doch geboten,<br />
„dem zu geben, der<br />
uns bittet und nicht<br />
abzuweisen, der von<br />
uns etwas borgen will“<br />
(Matth. 5,42). Diese<br />
Geschichte überrascht. Nicht immer ist<br />
es das Beste, Gutes zu tun. Nicht immer<br />
sollten wir uns sklavisch an ein eigentlich<br />
gutes Gebot halten.<br />
Jesus ging es darum, vorbereitet zu<br />
sein auf das Kommen des Herrn, das<br />
können wir niemandem abnehmen. Es<br />
ist nicht immer alles gleich wichtig. Es<br />
ist immer gut, abzuwägen: „Sollte ich<br />
hier Gutes tun oder ist gerade Wichtigeres<br />
dran?“ Das Beste ist, auf unseren<br />
Herrn zu hören, was in dieser speziellen<br />
Situation dran ist. Was ist jetzt wichtig<br />
für den Anderen? Was für mich? Wo<br />
sollte ich jetzt meine Zeit, meine Kraft,<br />
mein Hab und Gut für Jesus und für<br />
Es ist immer gut,<br />
abzuwägen: „Sollte<br />
ich hier Gutes tun<br />
oder ist gerade<br />
Wichtigeres dran?“<br />
Seminare für Ehepaare<br />
andere Menschen einsetzen? Aber auch,<br />
wo nicht?Mancher eifrige Christ setzt an<br />
dieser Stelle falsche Prioritäten. Besonders<br />
Ehen und Familien leiden darunter.<br />
Wenn wir geheiratet haben, sind wir<br />
nicht mehr so frei wie zuvor. Wir haben<br />
Verantwortungen übernommen und Versprechen<br />
abgegeben. Das ist nicht immer<br />
leicht zu leben.<br />
Auch in unserer eigenen Ehe gab es<br />
Zeiten, in denen wir Fehler gemacht<br />
haben. Wir waren „übereifrig“ für Jesus,<br />
haben ihn dabei aber zu wenig gefragt<br />
und dadurch Zeit, Kraft und Geld<br />
verausgabt. Wenn wir jedoch keine Zeit<br />
für die Ehe reservieren, leiden alle. Wir<br />
verstanden uns nicht mehr, waren angespannt,<br />
es mangelte an tiefen Gesprächen<br />
und es kam zu Missverständnissen<br />
und Verletzungen. Das hat natürlich<br />
unseren Dienst beeinträchtigt<br />
und die Kinder spürten<br />
die Reibereien.<br />
Wenn der Mensch, dem<br />
ich mein Versprechen der<br />
Treue und Unterstützung<br />
gegeben habe, erlebt, dass<br />
mir „alle anderen“ wichtiger<br />
sind, schmerzt das sehr. Wir mussten<br />
Prioritäten setzen lernen. Paulus ermahnt<br />
uns, unsere „Hausgenossen“ nicht<br />
zu vernachlässigen (Gal. 6,10; 1. Tim.<br />
5,8). Wenn wir sie als „unsere Nächsten“<br />
zuerst lieben und ihnen Zeit schenken,<br />
spürt man das nach außen. Wenn<br />
wir „eins“ sind, können wir gemeinsam<br />
unseren Herrn fragen: „Was ist jetzt das<br />
Beste, was wir tun können? So wird uns<br />
das „Öl“ sicher nicht ausgehen und wir<br />
haben genug für uns und die Menschen,<br />
die Gott uns anvertraut hat.<br />
Raus aus<br />
Kapernaum!<br />
esus wollte nicht in Ka-<br />
bleiben, weil er „Jpernaum<br />
anderes zu tun hatte“, berichtet<br />
die Bibel in Lukas 4,43. Er<br />
hatte klare Prioritäten, denen<br />
er in Gottes Namen folgte.<br />
Als Missionare sollte es uns<br />
eigentlich leichtfallen, es ihm<br />
nachzutun. Doch was, wenn<br />
uns die Anweisungen Gottes<br />
unlogisch, unangenehm oder<br />
zu kostspielig erscheinen?<br />
Oder wenn sie hinterfragt und<br />
mit Opposition beantwortet<br />
werden?<br />
Wir waren 20 Jahre in Chile<br />
und durften in der Missionsmobilisation<br />
und Medienarbeit<br />
viel Gutes bewegen. Als unsere<br />
letzte Tochter heiratete<br />
und das Haus verließ, beteten<br />
Carmen und ich mehr oder<br />
weniger bewusst: „Jesus, wir<br />
sind bereit für Neues, wenn<br />
du es willst.“ Um das äußerlich<br />
zu bestätigten, verkauften wir<br />
unser Haus und zogen in eine<br />
Eigentumswohnung. Nun waren<br />
wir flexibler und mussten<br />
weniger Geld, Kraft und Zeit<br />
ins Wohnen investieren.<br />
Innerhalb von nur drei<br />
Monaten danach erhielten wir<br />
plötzlich drei konkrete Stellenangebote.<br />
Jedes bedeutete den<br />
Abschluss der Arbeit in Chile,<br />
Loslassen und <strong>Mut</strong> <strong>zur</strong> <strong>Lücke</strong>.<br />
Zu den ersten beiden sagten<br />
wir schnell und überzeugt:<br />
Nein. Als die dritte Anfrage<br />
kam, merkten wir, dass wir in<br />
einen Prozess hineingerieten,<br />
den Gott bewegte. Wir beteten:<br />
„Was willst du Herr, dass<br />
wir tun sollen?“<br />
Gottes Antwort war:<br />
Schließt die Arbeit in Chile ab,<br />
lasst die nächste Generation<br />
ans Ruder und multipliziert<br />
eure Erfahrung und euren<br />
Schatz an Dienstjahren im<br />
Theologischen Seminar in<br />
Brake bei Lemgo die nächsten<br />
Jahre.<br />
Hier erwarteten uns 150<br />
junge Christen und eine<br />
www.rueckenwind-fuer-paare.de<br />
20<br />
Johann und Susanne Scharf<br />
P10643<br />
Hans und Carmen Ziefle<br />
P10864
Sui se • Schweiz • Svi zera<br />
*www.unhcr.org/5943e8a34.pdf (p3)<br />
* statista.com<br />
Leitung, die neue Missionslehrer<br />
suchte, damit viele der<br />
kommenden Generationen<br />
Theologieabsolventen ihre<br />
Berufung in die Mission finden,<br />
sich dafür ausbilden lassen und<br />
einmal ausreisen werden.<br />
Chile war „unser geliebtes<br />
Kapernaum“, dort war es „gut<br />
sein“ für uns. Wir sahen viel<br />
Frucht und durften reichlich<br />
ernten. Wir hatten ein Traum-<br />
Team und eine gute Perspektive<br />
mit neuen Projekten für<br />
viele weitere Jahre. Es war<br />
nicht einfach, mitten im Zufrieden-<br />
und Dankbarsein das Wesentliche<br />
vom Wichtigen zu<br />
unterscheiden. Sind wir bereit,<br />
Gewohntes NICHT mehr zu<br />
tun, weil es Wichtigeres gibt?<br />
Wenn Abschied, Loslassen und<br />
Trauern angesagt sind?<br />
Es hat uns zwei Jahre<br />
gekostet, die neue Berufung<br />
anzunehmen. Wahrscheinlich,<br />
weil uns der <strong>Mut</strong> und Glaube<br />
zum Aufgeben falscher<br />
Sicherheiten und Loslassen<br />
fehlte. Inzwischen sind wir<br />
sechs Monate in Deutschland,<br />
als Missionslehrer in Brake. Es<br />
macht Freude, hier zu arbeiten.<br />
Die <strong>Lücke</strong>n in Chile hat<br />
Gott längst geschlossen. Wir<br />
sehen, wie unsere Jünger nun<br />
unsere Posten einnehmen und<br />
selber neue Jünger machen.<br />
Vor sechs Jahren hatten wir<br />
die erste Sommermissionsschule<br />
mit nur acht Teilnehmern<br />
gegründet, von denen<br />
die meisten eigentlich nicht für<br />
den Kurs qualifiziert waren.<br />
Im Februar <strong>2019</strong> hatten sie<br />
dort 55 Teilnehmer! Gott tut<br />
sein Werk auch ohne uns. Er<br />
macht <strong>Mut</strong> <strong>zur</strong> <strong>Lücke</strong> und zum<br />
Gehorsam.<br />
Ihr Lieben, wir brauchen<br />
auch in Deutschland noch<br />
Freunde, Beter und Spender,<br />
weil wir weiterhin Missionare<br />
der <strong>DMG</strong> sind! Nur unser<br />
Arbeitsort hat sich nach Brake<br />
verlegt, wo wir die nächsten<br />
Jahre in einem Glaubenswerk<br />
arbeiten, in das Jesus uns klar<br />
berufen hat.<br />
#HowWillTheyHear<br />
Kontakt:<br />
kontakt@howwilltheyhear.net<br />
TAG 9<br />
Ein Leben als Missionare?<br />
Das konnten wir uns früher gar<br />
nicht vorstellen. Ana war Geschäftsführerin<br />
einer Stiftung, während<br />
ich (Richard) an einer Sonderschule<br />
unterrichtete. Wir kommen aus England.<br />
Als langjährige Christen kannten wir Mission,<br />
aber selbst diesen Weg zu gehen:<br />
Nein! Gott plante anders: Inzwischen<br />
leben wir uns in Deutschland ein, um<br />
als <strong>DMG</strong>-Mitarbeiter Einwanderern bei<br />
der Integration zu helfen und von Jesus<br />
weiterzusagen.<br />
Ana hat ursprünglich Krankenschwester<br />
gelernt und nach ihrer Pensionierung<br />
Missionare der <strong>DMG</strong>-Partnermission SIM<br />
in Großbritannien in Gesundheitsfragen<br />
beraten. Plötzlich hatten wir dauernd<br />
mit Missionaren zu tun, das öffnete uns<br />
die Augen. Besonders, als die SIM die<br />
#HowWillTheyHear-Gebetsinitiative<br />
startete, bei der Christen für Flüchtlinge<br />
beten. Das bewegte unsere Herzen. War<br />
doch Anas Vater während des Zweiten<br />
Weltkriegs aus Jugoslawien geflohen und<br />
ein Cousin in den 1980er-Jahren vor dem<br />
Balkankonflikt. Die Fernsehbilder von<br />
Menschen aus dem Nahen Osten, die<br />
zu Fuß quer durch Europa gingen, um<br />
Sicherheit zu finden, berührten uns tief.<br />
Ende 2017 reisten wir nach Deutschland,<br />
um zu schauen, wie es um die Geflüchteten<br />
steht. Ana mag Struktur und<br />
Ordnung, Deutschland hat ihr gefallen,<br />
alles würde gut organisiert sein. Von den<br />
Einsatzstellen, die wir uns anschauten,<br />
sprach uns besonders die Flüchtlingshilfe<br />
der Mosaikgemeinde in Heidelberg an.<br />
Sie helfen seit 2015 Migranten, schließen<br />
Freundschaften, laden ins internationale<br />
Café ein und bauen Teams auf, um Asia-<br />
TAG 10<br />
TAG 11<br />
TAG 12<br />
ten und Afrikanern Jesus nahezubringen.<br />
Die Gemeinde möchte Gottesdienste<br />
für und mit anderen Kulturen anbieten;<br />
mit Liedern, Sprache und Stil des Nahen<br />
Ostens, sodass Einwanderer zum natürlichen<br />
Teil der Gemeinde werden.<br />
Wir können Englischunterricht und<br />
Hausaufgabenhilfe anbieten, Freundschaften<br />
aufbauen und mit Menschen über<br />
den Glauben reden. Ana hat eine medizinische<br />
Ausbildung und ich kann Kindern<br />
mit besonderen Bedürfnissen helfen.<br />
Gott wird uns zeigen, was genau wir tun<br />
können. Derzeit lernen wir Deutsch.<br />
Wir glauben, dass Jesus uns zu dieser<br />
Entscheidung geführt hat, also vertrauen<br />
wir auf seine Hilfe. Es ist wunderbar, wie<br />
er Menschen unseres Alters noch in der<br />
Mission einsetzt. Wir beten, dass Migranten<br />
und Flüchtlinge durch uns Jesus<br />
begegnen.<br />
TAG 13<br />
Eine gemeinsame<br />
Gebetsinitiative<br />
für junge<br />
Christen – von 19<br />
Missionswerken in<br />
Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz. „How will they hear?“<br />
(Wie sollen sie aber hören?), heißt<br />
es in Römer 10,14. Junge Leute<br />
beten für Menschen auf der Flucht<br />
– täglich 10 Minuten, 14 Tage lang.<br />
Den Gebetsleitfaden bei der <strong>DMG</strong><br />
bestellen: Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de,<br />
Tel. 07265 959-0.<br />
TAG 14<br />
Die meisten Geflüchteten Bete um Kraft und <strong>Mut</strong> für die<br />
Zwölf Mi lionen Kinder im Gott sei Dank können die<br />
2015 ste lten 88.340 Geh in die Asylunterkunft,<br />
Auch die Schweiz gewährt Betet bitte, dass Gott das<br />
Während die Unruhen Sie sind vor Not und Verfolgung<br />
geflohen und haben oft<br />
nimmst, mit uns zu beten. Migranten, die heute die Bot-<br />
Danke, dass du dir Zeit Lobe Gott für die vielen<br />
aus Syrien, Irak und Afghanistan<br />
sind direkt in den sich unter Not und Verfol-<br />
aufgrund von Krieg und auch das Evangelium mit<br />
antrag in Österreich, 2017 um Heilung und biete ihnen<br />
kamen die meisten Ein-<br />
Jesus zuwenden, nachhaltig<br />
nern wir uns heute an den wenig Trost. Nun sehnen sich<br />
Bedenke beim Beten schaft des Evangeliums hören<br />
Christen im Nahen Osten, die<br />
Nahen Osten besuchen Mitarbeiter dieser Schule<br />
Flüchtlinge einen Asyl-<br />
bete für deine Freunde dort<br />
vielen Asyl. Anfang 2018 Leben der Flüchtlinge, die sich<br />
weltweit zunehmen, erin-<br />
Nachbarländern untergekommen.<br />
Selbst der kleine schen engagieren.<br />
Eine Bildungseinrichtung Familien teilen. Bete, dass<br />
Rund die Hälfte bekommt offen für Wunder Gottes.<br />
Syrien. Das Asylrecht gilt ihrem Glauben weitersagen.<br />
der Erlösung in Christus Leben wie vorher, was aber<br />
selbst bedeutet. Suche dir<br />
gung sehr für andere Men-<br />
Terror keine Schule mehr. den Kindern und ihren<br />
waren es nur noch 24.735. deine Hilfe an. Migranten sind<br />
wanderer aus Eritrea und verändert und sie vielen von<br />
Frieden und Trost, der aus viele Flüchtlinge nach einem<br />
bitte auch, was es für dich und positiv darauf reagieren.<br />
#HowWillTheyHear<br />
Partner:<br />
Gott sei Dank sind wir eine<br />
Libanon hat eine Mi lion<br />
unterrichtet 50 Kinder Gott ihnen diese Freiheit<br />
eine Anerkennung. Die<br />
als „zackig, aber fair“. Es ist<br />
kommt. Wir dienen dem unmöglich scheint. Bitte Gott<br />
Möglichkeiten, Projekte<br />
Und danke Gott für die wunder<br />
bare Reaktion der Christen<br />
sich für Jesus. Doch die öffent<br />
ihre eigenen Landsleute wermeinsam<br />
auf Not antworten<br />
Vor a lem Iraner entscheiden<br />
Bete, dass sie ein Segen für<br />
globale Kirche und können ge<br />
Menschen aufgenommen!*<br />
Mit viel Engagebisch,<br />
Englisch und Matheländer<br />
der Flüchtlinge sind<br />
linge sich Jesus zuwen-<br />
mutig um Frieden und nung für ihre Heimatländer.<br />
gen zu dienen und deine<br />
von 5–12 Jahren in Ara-<br />
bewahrt.<br />
wichtigsten Herkunfts-<br />
schön, wie viele Flücht-<br />
Herrn mit Freude. Bete um Frieden, Schutz und Hoff-<br />
zu unterstützen, Flüchtlin-<br />
in Nahost auf die Flüchtlinge.<br />
Und für den christlichen<br />
liche Stimmung wird zunehmend<br />
schlechter. Bete für die<br />
zer selbst. Gott so l sie stark<br />
Menschen, die sich nach Sta<br />
sich junge Christen beruft, die<br />
den, aber auch für die Schwei<br />
und beten. Bitte Gott, dass er<br />
ment, aber begrenzten<br />
matik. Im Unterricht hören<br />
Syrien, Afghanistan und<br />
den und die christlichen<br />
politische Stabilität rund<br />
Begabungen zu nutzen,<br />
Sie haben viele Menschen versorgt.<br />
Bete für gemeinsame<br />
über Sate lit gutes Schulfern<br />
Regierung und Gemeinden,<br />
im Glauben und in der Liebe<br />
bilität sehnen, können Trost in<br />
das Evangelium weitersagen –<br />
Fernsehsender SAT7, der<br />
Mitteln helfen die Kirchen<br />
die Kinder von Jesus. Es<br />
Pakistan. Es ist ermutigend,<br />
wieviele Österrei-<br />
bereichern.<br />
unserer Gebete zu Jesus<br />
Gott hat die Flüchtlinge in<br />
Gemeinden der Schweiz<br />
um den Globus. Keines<br />
um Menschen zu helfen.<br />
im Nahen Osten aktiv<br />
macht Hoffnung, wenn<br />
Hilfsprojekte mit christlichen<br />
sehen in Arabisch für Flüchtlingskinder<br />
ausstrahlt.<br />
Liebe ihnen für immer bleibt.<br />
Ländern und Kulturen!<br />
dass sie offen bleiben.<br />
machen!<br />
Gott dem Vater finden, dessen<br />
auch als Missionare in anderen<br />
den Geflüchteten in ihren<br />
Flüchtlingskinder mit der<br />
cher denken, ihr Land so le<br />
geht verloren …<br />
unser Land geführt. Was<br />
Werken aus Europa.<br />
Ländern.<br />
Schule weiterkommen.<br />
Geflüchteten helfen.*<br />
ist deine Antwort darauf?<br />
Römer 10,14<br />
www.howwilltheyhear.net<br />
Matthäus 5,3–10<br />
Die<br />
Kirchen<br />
in Nahost<br />
Schule<br />
für die Kinder<br />
Psalm 67<br />
Psalm 121,1<br />
Österreich<br />
Schweiz<br />
Lukas 13,29<br />
Psalm 46<br />
Frieden<br />
und Stabilität<br />
Stop<br />
Pray<br />
Share<br />
Go<br />
Micha 6,8<br />
Ana und Richard Selby<br />
10:14<br />
14 TAGE 10 MINUTEN<br />
Wie so len sie aber den anrufen,<br />
an den sie nicht glauben? Wie so len sie aber an<br />
den glauben, von dem sie nichts gehört haben?<br />
Wie so len sie aber hören ohne Prediger?<br />
HOWWILLTHEYHEAR.NET<br />
NEU: Ana und Richard Selby<br />
P50233 Migrantenarbeit<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2019</strong><br />
21
EUROPA DEUTSCHLAND GRIECHENLAND<br />
Die Sache<br />
mit der Mütze<br />
Mütze ist weg!“, klagt der<br />
„Mkleine Junge in der ersten Reihe,<br />
als ich einer Grundschulklasse<br />
die Bibelgeschichte von Hanna<br />
erzählt habe: Wie Hanna zu<br />
Gott gebetet und ihn um<br />
einen Sohn angefleht hat.<br />
Ich bin Mirjam und mache<br />
gerade mein Freiwilliges<br />
Soziales Jahr bei kids-team,<br />
dem deutschlandweiten<br />
Zweig für Kinder der<br />
<strong>DMG</strong>. Die Geschichte von<br />
Hanna bleibt in Erinnerung,<br />
weil ich mich so<br />
über die direkte Reaktion<br />
des Jungen aus der Gruppe<br />
freue.<br />
Wir erzählen den<br />
Kindern, wie Gott Gebet<br />
erhört, und sammeln ihre<br />
Sorgen, um sie, wie Hanna<br />
es tat, Gott zu sagen. Der<br />
Junge nennt seine verschwundene<br />
Mütze. Allgemeines Gelächter in der<br />
Klasse. Ich erkläre allen, dass man<br />
Jesus auch um so kleine Dinge bitten<br />
kann. Am Ende weise ich erneut auf<br />
den Leitgedanken hin und beobachte,<br />
wie der Erstklässler das Gehörte in<br />
die Tat umsetzt. Voll süß: Er faltet<br />
seine Hände, schließt die Augen und<br />
murmelt leise vor sich hin …<br />
Eine Woche später frage ich den<br />
Jungen, ob er seine Mütze gefunden<br />
hat. Strahlend erzählt er, wie ein<br />
Klassenkamerad sie ihm brachte.<br />
Im FSJ mit Kindern<br />
arbeiten<br />
KOMM EIN JAHR<br />
INS KIDS-TEAM<br />
Du bist 18 oder älter? Dann<br />
kannst du bei kids-team ein<br />
Jahr Kinder auf ihrem Weg<br />
mit Gott begleiten und<br />
miterleben, wie sie die Bibel<br />
entdecken. Wenn dein Herz<br />
dafür brennt, Kindern von<br />
Jesus weiterzusagen, bewirb<br />
dich:<br />
kids-team Deutschland<br />
Tel.: 0721 6607884<br />
E-Mail: info@kids-team.de<br />
www.kids-team.de<br />
Dann schiebt er aus ehrlichem<br />
Kinderherzen hinterher: „Da hat<br />
Gott mein Gebet erhört!“<br />
Eine wichtige Aufgabe bei<br />
kids-team ist die Organisation<br />
von Kindertreffs aller Art. Es<br />
macht Freude, Kindern die Bibel<br />
spannend zu erzählen, besonders<br />
in Schulklassen. Was dieser Erstklässler<br />
erlebte, passiert auch uns<br />
Mitarbeitern. Oft kommen wir<br />
an persönliche Grenzen, weil uns<br />
Worte für die biblische Lektion<br />
fehlen oder die Geduld. Dann<br />
dürfen wir wieder neu erleben,<br />
wie Gott versorgt.<br />
Er gibt, was wir brauchen, was<br />
wir aus uns heraus nicht schaffen<br />
würden. Gott beschenkt mich<br />
manchmal so großzügig, selbst<br />
wenn ich noch gar nicht gebetet<br />
habe. Das liebe ich an unserer Arbeit:<br />
Wir tun sie nicht alleine!<br />
Komm herüber<br />
und hilf uns!<br />
Sonne, Sand und Meer – wie hört<br />
sich das an im kalten Mitteleuropa?<br />
Manche Träume werden wahr, denn<br />
<strong>2019</strong> gibt es wieder unseren großen<br />
Bibelverteileinsatz „Operation Josua“, an<br />
dem jeder teilnehmen kann. Vom 2. bis<br />
11. Juli geht’s an die Westküste Griechenlands,<br />
in die Region Preveza. Wir<br />
wollen die Einwohner von 500 Dörfern<br />
und Städten mit 120.000 Bibelpaketen<br />
beschenken. Seit dem Start der Initiative<br />
2004 haben wir mit mehr als 3.000<br />
Christen aus aller Welt über eine Million<br />
Neue Testamente verschenkt. Wir<br />
tragen Gottes Wort in zeitgemäßem<br />
Griechisch in Häuser und Herzen.<br />
Dieses Jahr gibt es ein Zusatzangebot<br />
im Anschluss vom 12. bis 16. Juli, eine<br />
Mini-Missionsschule, für die ich verantwortlich<br />
bin. Gute Lehrer aus aller Welt<br />
unterrichten Mission, woran sich ein<br />
weiterer viertägiger praktischer Einsatz<br />
anschließt. Bitte beten Sie für Operation<br />
Josua und die Schulung.<br />
Beim Bibelverteilen in Griechenland<br />
OPERATION JOSUA<br />
Sie wollen mitmachen?<br />
www.operationjoshua.org<br />
SIE KÖNNEN SPENDEN<br />
Für Missionarin Karin Schutz:<br />
Projektnummer P10673<br />
Für Operation Josua,<br />
Bibeln für Griechenland:<br />
Projektnummer P30613<br />
Herzlichen Dank.<br />
www.operationjoshua.org<br />
22<br />
Mirjam Brauneis, kids-team Karlsruhe<br />
P49559<br />
Karin Schutz<br />
P10673
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />
Buchenauerhof 2, D-74889 Sinsheim<br />
Tel.: 07265 959-0, Fax: 07265 959-109<br />
WhatsApp: 07265 959-100 • Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de • www.<strong>DMG</strong>int.de<br />
Bei Adressänderungen: Tel. 07265 959-128, Adressen@<strong>DMG</strong>int.de<br />
Direktor:<br />
Chefredakteur:<br />
Layout:<br />
Erscheinung:<br />
Titelfoto:<br />
Günther Beck<br />
Theo Volland (Redaktion@<strong>DMG</strong>int.de)<br />
David Spieth<br />
Fünfmal jährlich<br />
Tobias und Britta Pfeiffer, Swasiland<br />
Jahresrückblick<br />
DANK IHRER HILFE<br />
KONNTEN WIR VIELEN HELFEN!<br />
Als <strong>DMG</strong> schauen wir dankbar auf 2018<br />
<strong>zur</strong>ück. Gott hat uns treu durchgetragen,<br />
viel Gutes geschenkt und dank Ihrer Spenden und<br />
Gebete in die Lage versetzt, Tausenden weltweit zu<br />
helfen und von Jesus zu sagen. Einige Zahlen:<br />
Stand 31. Dezember 2018 hatte die <strong>DMG</strong> insgesamt<br />
410 Mitarbeiter rund um die Erde im Einsatz: 305<br />
Langzeitmissionare, 45 in kurzen Auslandseinsätzen,<br />
33 Vollzeit in der Heimatzentrale, 17 Teilzeit sowie<br />
zehn junge Leute im Jahresteam (FSJ/BFD). Im Vergleich:<br />
2013 waren es 385 Mitarbeiter weltweit, wir<br />
freuen uns über das Wachstum. Für <strong>2019</strong> hat Gott uns<br />
mehr als 20 neue Missionare (Langzeit!) in Aussicht<br />
gestellt.<br />
Unsere Verwaltung hat noch nicht alle Ausgaben<br />
erfasst, aber aller Voraussicht nach werden wir einen<br />
ausgeglichenen Haushalt vorweisen können: 2018 hatte<br />
die <strong>DMG</strong> 13,6 Mio. Euro Einnahmen, mehr als 95 %<br />
davon aus Spenden. 13,4 Mio. Euro davon kommen der<br />
Missionsarbeit, Sozialen und Nothilfe der <strong>DMG</strong> zugute,<br />
weitere 0,64 Mio. Euro sind zweckbestimmt für die<br />
Missionsarbeit unserer Partnerwerke.<br />
Wir danken Gott und Ihnen, liebe Freunde, für<br />
Ihre Mitarbeit am weltweiten Auftrag.<br />
"<br />
PXXXXX<br />
Dieses Symbol nennt<br />
die Projektnummer des<br />
jeweiligen Missionars,<br />
so können Sie gezielt<br />
für die Arbeit einzelner<br />
Missionare spenden.<br />
Herzlichen Dank.<br />
Bitte geben Sie im Überweisungsträger den Spendencode und den Namen<br />
eines Missionars, „<strong>DMG</strong>“ oder „Wo am nötigsten“ an. Herzlichen Dank!<br />
Datum Datum Unterschrift(en)<br />
IBAN IBAN<br />
06 06<br />
Angaben Kontoinhaber: zum Kontoinhaber: Name, Vorname/Firma, Name, Vorname/Firma, Ort Ort (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben<br />
Spendenkonten:<br />
Volksbank Kraichgau, <strong>DMG</strong><br />
IBAN: DE02 6729 2200 0000 2692 04<br />
BIC: GENODE61WIE<br />
Schweiz: Swiss Post, SMG<br />
Vermerk: <strong>DMG</strong><br />
IBAN: CH92 0900 0000 8004 2881 3<br />
BIC: POFICHBEXXX<br />
Die Arbeit der <strong>DMG</strong> ist als steuerbegünstigt anerkannt. Spenden werden im Rahmen<br />
der Satzung entsprechend der Zweckbestimmung für missionarische oder<br />
mildtätige Zwecke eingesetzt. Stehen für ein Projekt ausreichend Mittel <strong>zur</strong> Verfügung,<br />
wird die Spende für einen ähnlichen satzungsgemäßen Zweck verwendet.<br />
PLZ Freundesnummer Straße Spenders: (falls bekannt) (max. 27 Stellen) PLZ und Straße des Spenders (für Spendenbestätigung)<br />
D 2<br />
Spenden-/Mitgliedsnummer Projektnummer oder Name des Stichwort Spenders bzw. - (max. Name 27 Stellen) des Missionars<br />
ggf. Stichwort<br />
Betrag: Euro, Euro, Cent Cent<br />
G E N O D E 6 1 W I E<br />
Danke!<br />
BIC BIC des des Kreditinstituts (8 oder 11 Stellen)<br />
SPENDE<br />
SPENDE<br />
D E 0 2 6 7 2 9 2 2 0 0 0 0 0 0 2 6 9 2 0 4<br />
IBAN IBAN<br />
D M G 7 4 8 8 9 S i n s h e i m<br />
Angaben zum zum Zahlungsempfänger: Name, Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen)<br />
Name Name und und Sitz Sitz des des Überweisenden Kreditinstituts BIC BIC<br />
Staaten in in Euro. Euro.<br />
"<br />
SEPA-Überweisung/Zahlschein<br />
Für Für Überweisungen<br />
in in Deutschland und und<br />
in in andere EU-/EWR-<br />
-
07265 959-100<br />
Sag ja!<br />
nein vielleicht<br />
Frühlingsmissionsfest<br />
19. Mai <strong>2019</strong> ab 10 Uhr // Buchenauerhof<br />
10 Uhr: Gottesdienst<br />
„Das Evangelium nach Maria“<br />
(mit Birte Papenhausen)<br />
13 Uhr: Angebote<br />
• Ehrenamt bringt’s<br />
• Familie im Kulturstress<br />
• Gebet für verfolgte Christen<br />
14 Uhr: Forum<br />
Mit Missionaren im Gespräch<br />
Bibel: Dr. Markus Völker, Peru<br />
Translation into English<br />
Übersetzung in Englisch<br />
Information und Anfahrt:<br />
www.<strong>DMG</strong>int.de/FrueMi<br />
Offene Stellen<br />
Begeistert für Jesus?! Dann komm ins Team unserer Heimatzentrale. Wir suchen einen …<br />
Mitarbeiter Öffentlichkeitsarbeit (m/w)<br />
Ideenreiche Person für die Konzeption und Umsetzung kreativer<br />
Projekte im Bereich Video und Eventmanagement.<br />
Empfangsmitarbeiter (m/w)<br />
Die freundliche Stimme am Telefon, Empfang von Besuchern,<br />
Bearbeitung der Post, Koordination von Versandaktionen.<br />
www.<strong>DMG</strong>int.de/Stellenangebot