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faktor Uni | SoSe 2019

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www.<strong>faktor</strong>-magazin.de 10. Jahrgang Heft 19 <strong>SoSe</strong> <strong>2019</strong> 3 Euro<br />

<strong>Uni</strong><br />

Messtechnik<br />

Eine traditionsreiche<br />

Branche mit Zukunft<br />

Utopia 2.0<br />

Von Göttingen in die<br />

Welt mit AIESEC<br />

Bauernkinder<br />

Mit Liebe fürs Land<br />

zum Modelabel


TagderoffenenTür<br />

14Juni<strong>2019</strong>15-21Uhr<br />

PFHCampusGöttingen<br />

Die PFH bietet Studienprogramme mit<br />

Bachelor- und Masterabschluss: praxisbezogen<br />

und mit individueller Betreuung im<br />

Campusstudium oder berufsbegleitend und<br />

anwendungs orientiert im Fernstudium.<br />

Individuell<br />

Praxisnah<br />

International<br />

Campus- und Fernstudium an der<br />

PFH Private Hochschule Göttingen<br />

Campusstudium<br />

Campus Göttingen<br />

General Management (B.Sc./M.Sc.)<br />

Business Administration (B.Sc.)<br />

Orthobionik (B.Sc.)<br />

Medizinische Orthobionik (M.Sc.)<br />

Sports-/Reha-Engineering (M.Sc.)<br />

Psychologie (B.Sc./M.Sc.)<br />

Wirtschaftspsychologie (B.Sc./M.Sc.)<br />

PFH Hansecampus Stade<br />

Verbundwerkstoffe/ Composites (B.Eng./M.Sc.)<br />

General Management (B.Sc.)<br />

Fernstudium<br />

Betriebswirtschaftslehre (B.A./M.A.)<br />

Advanced Management (M.A.)<br />

Business Administration (MBA)<br />

digitual – duales Fernstudium (B.A./M.A.)<br />

Psychologie (B.Sc./M.Sc.)<br />

Wirtschaftspsychologie (B.A./M.A.)<br />

Angewandte Psychologie für die Wirtschaft (M.A.)<br />

Unternehmensrecht (LL.M.)<br />

Arbeitsrecht und Personalmanagement (LL.M.)<br />

Wirtschaftsingenieur (B.Eng.)<br />

www.pfh.de


Editorial<br />

Es ist mal wieder so weit! In deinen Händen hältst du den<br />

neuesten <strong>faktor</strong> UNI – und auch in dieser Ausgabe haben<br />

wir wieder spannende und informative Themen aus<br />

Südniedersachsen für dich zusammengetragen, zeigen für<br />

die Zeit nach dem Abschluss mögliche Wege hier vor Ort<br />

auf und stellen dir Menschen vor, die bereits erfolgreich<br />

ihren Weg gegangen sind.<br />

Denn eins ist klar: Wer hier in der Region angekommen ist, muss nicht<br />

zwingend wieder weg, um Karriere in einem weltweit erfolgreichen Unternehmen zu<br />

machen – wie unter anderem unsere Titelgeschichte ab Seite 10 zum Thema<br />

Mess technik zeigt. Diese traditionsreiche Branche schafft in und um Göttingen allein<br />

mehr als 7.500 Arbeitsplätze und bietet diverse Einstiegschancen mit Zukunft.<br />

Auch Andreas Heckmann hat seinen Weg in unserer schönen Stadt gemacht.<br />

Mit einem klaren Ziel vor Augen ist er den mutigen Schritt in die Selbstständigkeit<br />

gegangen und hat mit Farm Inspector sein eigenes Unternehmen gegründet.<br />

Welche Hürden er – dank tatkräftiger Unterstützung der <strong>Uni</strong> und des<br />

Gründerwett bewerbs Lift-off – dabei gemeistert hat, erzählt er ab Seite 26.<br />

Und wer noch überhaupt keine Vorstellung von seiner beruflichen Zukunft hat,<br />

findet sicher auf einer der zahlreichen Jobmessen und Veranstaltungen, die wir auf<br />

Seite 50 gesammelt haben, entsprechende Impulse.<br />

Für den Ausgleich zum stressigen <strong>Uni</strong>- und Bewerbungsalltag findest du<br />

natürlich auch wieder einige abwechslungsreiche Freizeittipps. Wie wäre es denn<br />

zum Beispiel mal mit einem freien Fall in die Tiefe? Diese adrenalingeladene<br />

Angelegenheit mitten im Harz hat unser Action-Autor Rupert Fabig im<br />

Selbstversuch schon einmal für dich vorgetestet ..., wie du ab Seite 44 erfahren<br />

kannst. Spoiler-Alarm: nichts für schwache Nerven!<br />

Nun wünsche ich dir aber erst einmal viel Spaß bei der Lektüre und<br />

vor allem ein erfolgreiches und fröhliches Sommersemester!<br />

Elena Schrader, Chefredakteurin<br />

schrader@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />

Coverfoto: bauernkind Foto: Alciro Theodoro da Silva<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: <strong>faktor</strong> <strong>Uni</strong> Entscheider Medien GmbH, Berliner Str. 10, 37073 Göttingen, Tel. 0551 3098390, Fax 0551 30983911, info@<strong>faktor</strong>-magazin.de, www.<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />

Herausgeber: Marco Böhme (V.i.S.d.P.) // Chefredaktion: Elena Schrader (schrader@<strong>faktor</strong>-magazin.de) // Redaktion: Lea van der Pütten (Redaktion), Anja Danisewitsch, Rupert Fabig, Sven Grünewald,<br />

Stefan Liebig, Margareta Vogel, Christian Vogelbein // Lektorat: CoLibris-Lektoratsbüro Dr. Barbara Welzel // Grafisches Konzept: Julia Braun // Art-Direktion und Layout: Julia Braun // Vertrieb: Horst Wolf (Leitung)<br />

Auflage: 7.500 // Druck: Silber Druck oHG<br />

Wir übernehmen für unverlangt eingesendete Texte, Fotos, Zeichnungen etc. keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder.<br />

Von <strong>faktor</strong> <strong>Uni</strong> gestaltete Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt. Eine anderweitige Verwendung ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Heraus gebers und einer Nutzungsentschädigung möglich.<br />

Ein Nachdruck der im <strong>faktor</strong> <strong>Uni</strong> veröffentlichten Beiträge (auch auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers möglich.<br />

<strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong> 3


Inhalt<br />

48<br />

Editorial 3<br />

Lost & Found 6<br />

Neues rund um den Campus<br />

Welt der Messtechnik 10<br />

Eine Traditionsbranche schafft Arbeitsplätze<br />

Die Bauernkinder 18<br />

Mit Leidenschaft für's Land zum Modelabel<br />

Ab ins Beet 22<br />

Ideen finden – und bewegen!<br />

Farm Inspector 26<br />

Lift-off-Gewinner startet musterhaft durch<br />

18 22<br />

10<br />

Stell dich mal vor ... 28<br />

Personaler stehen Rede und Antwort<br />

Utopia 2.0 32<br />

Mit AIESEC von Göttingen in die Welt<br />

100 Jahre Bauhaus 36<br />

Spuren der Architekturstudenten in Südniedersachsen<br />

Im freien Fall 44<br />

Ein Selbsterfahrungstrip, der an die Grenzen geht<br />

Bewegungsmelder 48<br />

Action für zwischendurch<br />

Termine 50<br />

Vormerken und hingehen<br />

32<br />

36<br />

32<br />

Illustration: Stock.Adobe.de Fotos: Alciro Theodoro da Silva, Eyecandy, Bauernkind, Stiftung Bauhaus Dessau<br />

4 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


MACH, WAS WIRKLICH ZÄHLT.<br />

#ING<br />

FOLGE DEINER BERUFUNG.<br />

bundeswehr<br />

karriere.de


Lost & Found<br />

Für eine digitale Zukunft<br />

Digitalisierung ist im Jahr <strong>2019</strong> das Thema schlechthin. Dabei fehlt es<br />

jedoch an Fachkräften. Das nahm die PFH Private Hochschule Göttingen<br />

zusammen mit Partnerunternehmen aus der Region zum Anlass, um einen<br />

neuen dualen Studiengang einzuführen: Wirtschaftsinformatik (B.Sc.).<br />

Er verbindet Informatik-Know-how für die digitale Zukunft der Wirtschaft<br />

und Gesellschaft mit klassischen Management-Themen.<br />

So bereitet der Studiengang bestens auf deinen Traumjob im ‚Digital<br />

Business‘ vor. Er startet erstmals im Oktober <strong>2019</strong>. Weitere Infos unter:<br />

www.pfh.de/studium/wirtschaftsinformatik-dual.html<br />

Flora und Fauna<br />

Du brauchst wirklich mal eine Auszeit<br />

zum Runterkommen? Dann<br />

lohnt sich ein Besuch im Botanischen<br />

Garten in Göttingen. Hier<br />

im Park, zwischen all den seltenen<br />

Pflanzenarten, findest du sicher<br />

Ruhe und Entspannung. Der<br />

Botanische Garten wurde bereits<br />

1736, also im Gründungsjahr der<br />

<strong>Uni</strong>versität, von Albrecht von Haller<br />

gegründet und stellt somit einen<br />

wichtigen historischen Schatz der<br />

Hochschule dar. Neben den Pflanzen<br />

kannst du hier außerdem eine beachtliche<br />

Vielfalt an Vögeln, Kleinsäugern,<br />

Amphibien und Insekten beobachten.<br />

www.uni-goettingen.de/de/108651.html<br />

Illustrationen: stock.adobe.com<br />

Vom Start-up zum<br />

Weltmarktführer<br />

‚100 Jahre Ottobock!‘ – so der Name der<br />

Ausstellung über das weltweit agierende<br />

Orthopädietechnik-Unternehmen in der<br />

Kunsthalle HGN in Duderstadt. Bewegende<br />

und bewegte Bilder, audio visuelle<br />

Dokumente und Exponate erzählen die<br />

100-jährige Firmengeschichte. Die Gründung<br />

des Betriebes 1919 durch Otto Bock<br />

zur besseren Versorgung Tausender<br />

Kriegsversehrter, das schnelle Wachstum<br />

und schließlich 1948 die Enteignung<br />

durch sowjetische Besatzungsmächte.<br />

Den Neuanfang machte Max Näder,<br />

Schwiegersohn von Otto Bock, in<br />

Duderstadt. Dessen Sohn Hans Georg<br />

Näder (Foto) führte das Unternehmen<br />

schließlich zum Weltmarkführer. Ergänzend<br />

zu den stetigen Innovationen im<br />

Bereich der Orthopädietechnik greift<br />

die Ausstellung auch die Themen Flucht<br />

und Migration auf. Sie ist noch bis zum<br />

29. Dezember jeweils samstags und sonntags<br />

zwischen 11 und 18 Uhr geöffnet.<br />

www.kunsthallehgn.de<br />

Foto: ottobock<br />

6 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


Lost & Found<br />

Kaffee to Gö !<br />

Am 1. März verwandelte sich der<br />

Hörsaal 008 im ZHG der <strong>Uni</strong> Göttingen<br />

in eine Filmkulisse. Mit rund 200 jungen<br />

Menschen drehte das Studentenwerk<br />

einen Werbespot für den Mehrweg-<br />

To-go- Becher, der erstmals zu Beginn des<br />

Wintersemesters 2018 angeboten<br />

wurde: Er ist rot, hat einen grauen<br />

Schraub deckel und passt genau in die<br />

Selbstbedienungsautomaten an der <strong>Uni</strong>.<br />

Für den Clip hatten die Komparsen<br />

– angeleitet durch eine Motivationstrainerin<br />

– eine Trommel- Choreografie<br />

einstudiert. Angestoßen wurde das<br />

Ganze durch die Teilnehmer des<br />

ZESS-Kurses ‚Führungskompetenzen/<br />

Projektteams leiten und entwickeln‘ im<br />

Sommer semester 2018. Der AStA und<br />

die Grüne Hochschul gruppe standen<br />

dem Studentenwerk ebenfalls<br />

beratend zur Seite.<br />

8 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong><br />

TOPAS<br />

Finde die Edelsteine unter den<br />

Arbeitgebern in deiner Region<br />

Du hast den Abschluss in der Tasche und willst dich nun auf die Suche nach<br />

einem geeigneten Arbeitsplatz in Südniedersachsen machen? In dem ganzen<br />

Bewerbungsdschungel und bei den unzähligen potenziellen Arbeit gebern<br />

verliert man schon mal den Überblick. TOPAS kann dir dabei unter die Arme<br />

greifen – denn das Label steht seit einigen Jahren für ‚Top Arbeit geber<br />

Südniedersachsen‘. Um diese Auszeichnung zu erhalten, müssen sich die Unternehmen<br />

zunächst mit ihren eigenen Zielen und Werten auseinandersetzen.<br />

Diese werden anschließend über ein Jahr in verschiedenen Workshops<br />

weiterentwickelt und in konkrete Maßnahmen umgesetzt. Gelingt ihnen<br />

dies erfolgreich, dürfen sie sich fortan mit dem Label schmücken.<br />

Mit diesem TOPAS-Zertifikat werden also ihr Engagement und das<br />

Bemühen um ihre Mitarbeiter nach außen getragen, sodass auch du ganz<br />

einfach einen Eindruck davon bekommen kannst, was dir die jeweiligen<br />

Unternehmen zu bieten haben. Einen Überblick über alle zertifizierten<br />

TOPAS-Unternehmen in der Region findest du unter:<br />

www.suedniedersachsenstiftung.de/projekte/topas/unternehmen<br />

Foto: PFH<br />

Pauline Bremer<br />

Mit Kämpferherz durch<br />

Reha und Studium<br />

17 Monate nach ihrer schweren Verletzung<br />

ist Profifußballerin Pauline Bremer wieder<br />

ganz die Alte. Für Manchester City, den<br />

derzeitigen Tabellenführer im englischen<br />

Frauenfußball, gab sie Mitte Dezember<br />

ihr Comeback. Nach einem einfachen Bruch des rechten Schien- und einem<br />

dreifachen Bruch des Wadenbeins, Folge eines harten Tacklings, kam die<br />

22-Jährige in die Klinik. Vom Operationssaal bis zum Comeback auf dem<br />

Platz vergingen 14 Monate. Doch Pauline kämpfte sich durch die Reha und<br />

zurück zu alter Stärke. Ähnlich engagiert geht die junge Fußballerin auch ihr<br />

BWL-Fern studium an der PFH Private Hochschule Göttingen an. „Die Flexibilität<br />

des Studiums hilft mir sehr, und oft freue ich mich auf die Abwechslung,<br />

die mir die BWL-Themen bringen“, so Pauline. „Unterm Strich macht<br />

mir das Studium viel Spaß, und ich sehe dem Abschluss als stabile Grundlage<br />

für die Zeit nach dem Fußball entgegen.“<br />

Illustration: stock.adobe.com


Sei ein Held...<br />

...schütze die Umwelt!<br />

Der Mehrweg-To-Go-Becher<br />

zum Selbstkostenpreis<br />

von 4,80 €<br />

Rabatt für Heißgetränke<br />

im Mehrweg-To-Go-Becher<br />

des Studentenwerks!*<br />

Jetzt in der Infobox<br />

im Foyer der Zentralmensa,<br />

in allen Cafeterien des Studentenwerks Göttingen<br />

und dem Shop der UMG!<br />

Hier geht es zum Spot!<br />

* Ab Aktionsstart in allen Cafeterien und Mensen des<br />

Studentenwerks. Der Start wird auf der Website des<br />

Studentenwerks Göttingen bekanntgegeben.


10 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong><br />

ALCIRO THEODORO DA SILVA


Chancen in<br />

der Welt der<br />

Messtechnik<br />

Eine traditionsreiche Branche schafft Arbeitsplätze<br />

und bietet zahlreiche Einstiegsmöglichkeiten mit Zukunft<br />

in Südniedersachsen.<br />

TEXT MARGARETA VOGEL ILLUSTRATION STOCK.ADOBE.COM<br />

<strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong> 11


Zwei gängige Irrtümer hinsichtlich der<br />

Planung des Berufseinstiegs nach der<br />

abgeschlossenen akademischen Ausbildung<br />

müssen wir gleich zu Beginn<br />

ausräumen: Die Idee, dass man die<br />

Region Südniedersachsen nach dem Studium verlassen<br />

muss, um bei Global Playern und Weltmarktführern<br />

Karriere zu machen, ist falsch. Die<br />

Vorstellung, dass zu diesem Kreis nur (Groß-)Konzerne<br />

gehören, ebenso. Echte Karrierechancen bieten<br />

sich hier vor Ort zum Beispiel im Bereich der<br />

Messtechnik.<br />

Die Anfänge dieser feinmechanischen Tradition<br />

Göttingens reichen bis zur Eröffnung der<br />

<strong>Uni</strong>versität im Jahr 1734 zurück. Mehr als 280<br />

Jahre sind seitdem vergangen, in denen sich die<br />

Stadt zu einem wahren Zentrum der Feinmechanik<br />

entwickelte – und seit 20 Jahren zum sogenannten<br />

Measurement Valley. Das daraus entstandene<br />

Netzwerk und die Göttinger Touristeninformation<br />

haben diese Geschichte sogar mit einer<br />

quer durch die Stadt verlaufenden ,Messtechnikmeile‘<br />

wieder zum Leben erweckt (siehe Kästen).<br />

Heute stehen die aktuell 41 Mitgliedsunternehmen<br />

des Measurement Valley für Tausende<br />

Arbeitsplätze rund um den Globus. Nach Verbandsangaben<br />

entfallen davon alleine auf den Bereich<br />

Messtechnik am Standort Göttingen mehr als<br />

7.500. Die Bandbreite dieser Unternehmen in der<br />

Stadt und im Landkreis ist groß. Und unter ihnen<br />

finden sich Global Player, Weltmarktführer und international<br />

agierende Unternehmen, die sich als<br />

Zulieferer moderner Messtechnik für den Maschinenbau,<br />

die Automobilindustrie, die Luft- und<br />

Raumfahrt, die Medizintechnik oder für die Food-,<br />

Energie- und Umweltbranche etabliert haben. Und<br />

sie alle sind auf der Suche nach qualifizierten<br />

Nachwuchskräften.<br />

Die Keimzelle<br />

Im früheren Kollegiengebäude neben<br />

der Paulinerkirche sind ab 1737 die<br />

Bibliotheks- und Verwaltungsräumlichkeiten<br />

der <strong>Uni</strong>versität, vier Auditorien<br />

und der obligatorische Karzer untergebracht.<br />

Zusätzlich wird hier ein Naturalienkabinett<br />

und das ,Laboratorium<br />

Chymicum‘ eingerichtet, die Grundlage<br />

für das spätere ,Physikalische Kabinett‘<br />

– das erste Physikalische Institut. Das<br />

Kollegiengebäude ist damit nicht nur<br />

die Keimzelle der <strong>Uni</strong>versität, sondern<br />

auch der feinmechanischen und messtechnischen<br />

Industrie in Göttingen.<br />

Foto: commons.wikimedia.org/Longbow4u<br />

Vorhof der Paulinerkirche<br />

Im Innenhof der Paulinerkirche verweisen<br />

gleich zwei Denkmäler auf die große<br />

feinmechanische Vergangenheit der<br />

Stadt: Die Telegrafeninstallation im<br />

linken Eingangsbereich erinnert an<br />

Wilhelm Weber (1804–1891) und Carl<br />

Friedrich Gauß (1777–1855), welche 1833<br />

von hier aus die erste elektromagnetische<br />

Telegrafenverbindung zur<br />

Sternwarte herstellen. Links vom<br />

Eingang der <strong>Uni</strong>versitätsbibliothek<br />

sitzt Georg Christoph Lichtenberg.<br />

Papendiek 14<br />

1<br />

Foto: de.wikipedia.org/Jan Stubenitzky<br />

Grätzelhaus<br />

Der Erbauer dieses zwischen 1739 und<br />

1741 errichteten Hauses, der wohlhabende<br />

Tuchmacher Johann Heinrich Grätzel,<br />

ist sehr an der naturwissenschaftlichen<br />

Forschung interessiert. Er beherbergt<br />

hier einige Studenten und Professoren<br />

und richtet regelmäßige Salons aus, um<br />

von den neuesten Experimenten und<br />

Erkenntnissen zu erfahren. Von 1857 bis<br />

1874 unterhält Rudolf Winkel seine feinmechanische<br />

Werkstatt im Grätzelhaus<br />

und produziert Mikroskope.<br />

Goetheallee 8A<br />

2<br />

12 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


Ganz vorne mit dabei: Sartorius, ein international<br />

führender Anbieter von Labor- und Prozesstechnologie<br />

mit einem Konzernumsatz von<br />

1,57 Mrd. Euro und mehr als 8.000 Mit arbeitern,<br />

sowie die global operierende Mahr- Gruppe, die mit<br />

rund 1.900 Mitarbeitern als mittel ständisches<br />

Familien unternehmen weltweit der dritt größte Hersteller<br />

mit einem kompletten Angebot an Fertigungsmesstechnik<br />

ist. Sie beide sind in der Leinestadt<br />

ansässig. Aber auch die Qioptiq Group, die mit<br />

6.600 Mitarbeitern weltweit optische Komponenten<br />

und Systeme entwickelt und produziert, ist mit<br />

zwei Standorten und etwas mehr als 300 Mitarbeitern<br />

in Göttingen vertreten. Und viele mehr ...<br />

„Zu unseren Mitgliedern gehören aber auch kleine<br />

Unternehmen mit zwei bis zehn Mitarbeitern,<br />

die genau wie die größeren Akteure messtechnische<br />

Lösungen in höchster Qualität anbieten und<br />

bundesweit, international oder global ihre Kunden<br />

finden“, ergänzt Claudia Trepte, die Geschäftsführerin<br />

des regionalen Branchenverbandes Measurement<br />

Valley.<br />

Alle Messtechnikunternehmen haben eines gemeinsam:<br />

Um ihre qualitativ hochwertigen, innovativen,<br />

zum Teil maßgefertigten Produkte und<br />

Services anbieten zu können, brauchen sie hochqualifizierte<br />

Mitarbeiter. Damit stehen die Mitglieder<br />

des Measurement-Valley nicht nur für<br />

einen Bedarf an erfahrenen Mitarbeitern,<br />

sondern auch an Hochschulabsolventen.<br />

„Im Bereich der<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

bildet die HAWK Hochschule<br />

Hildesheim/<br />

Holzminden/Göttingen<br />

ganz hervorragend<br />

aus,<br />

aber die ☛<br />

3<br />

Foto: commons.wikimedia.org/Longbow4u<br />

4<br />

Foto: de.wikipedia.org/Rabe!<br />

Michaelishaus<br />

Im Jahr 1842 zieht das von Wilhelm<br />

Weber geleitete Physikalische Kabinett<br />

aus dem Papendiek in die ehemalige<br />

Londonschänke. Innerhalb der nächsten<br />

50 Jahre gewinnt die physikalische Forschung<br />

weiter an Bedeutung, sodass das<br />

frühere Michaelishaus zwischen<br />

1897 und 1902 erweitert wird.<br />

Prinzenstraße 21<br />

Lichtenberghaus<br />

An der Ecke von Prinzen- und Gotmarstraße<br />

steht das nach seinem prominentesten<br />

Bewohner benannte Lichtenberghaus.<br />

Georg Christoph Lichtenberg<br />

kommt 1766 als Student nach Göttingen,<br />

wird 1770 Professor für Philosophie<br />

und 1775 Professor für Mathe matik.<br />

Von 1775 bis zu seinem Tod im Jahr<br />

1799 lebt und lehrt Lichtenberg hier in<br />

der zweiten Etage. Bei den Studenten<br />

erfreut er sich größter Beliebtheit, denn<br />

seine Vor lesungen sind alles andere als<br />

trocken. In ihrem Mittelpunkt stehen<br />

praktische Experimente, in denen er<br />

mal mit fliegenden Drachen die Elektrizität<br />

nachweist oder mit Gas gefüllte<br />

Schweineblasen fliegen lässt. Er ist der<br />

erste deutsche Professor für Experimentalphysik.<br />

Gotmarstraße 1<br />

Foto: de.wikipedia.org/SeSchu<br />

5<br />

Lichtenberg-Denkmal<br />

Auf dem Göttinger Marktplatz erinnert eine<br />

kleine Bronzestatue an Georg Christoph<br />

Lichtenberg. Der kaum anderthalb Meter<br />

große und dazu stark bucklige Lichtenberg<br />

hält in seiner linken Hand eine Kugel mit<br />

zwei großen Plus- und Minuszeichen.<br />

Sie symbolisieren die von ihm eingeführte<br />

Bezeichnung für positive und negative elektrische<br />

Ladung.<br />

Markt 9<br />

<strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong> 13


Absol venten eines Jahrgangs reichen<br />

nicht mal aus, um die lokal verfügbaren<br />

Einstiegspositionen zu besetzen“, verdeutlicht<br />

Trepte. Der tatsächliche Bedarf an<br />

Absolventen variiert je nach Unternehmensgröße<br />

stark – genau wie die individuellen Anforderungen<br />

an die Bewerber und die Einstiegsmöglichkeiten.<br />

Gesucht werden vornehmlich Absolventen<br />

von ingenieur- oder naturwissenschaftlicher Studien<br />

richtungen, die neben ihren theoretischen<br />

Fachkenntnissen auch gern schon erste Erfahrungen<br />

durch eine Ausbildung oder Praktika in einem<br />

Industriebetrieb gesammelt haben sollten. Vor<br />

allem tiefer gehende Kenntnisse aus dem Bereich der<br />

Physik, insbesondere aus Optik und Mechanik,<br />

sind gefragt. Das Entscheidende an dieser Aussage<br />

ist für Studierende: Sich erst nach dem Studienabschluss<br />

mit der Planung des Berufseinstiegs auseinander<br />

zu setzen, ist häufig zu spät. Zahlreiche<br />

Measurement-Valley-Mitglieder bieten daher Praktika<br />

und betreute Abschlussarbeiten an, um frühzeitig<br />

einen Kontakt mit potenziellen künftigen<br />

Mitarbeitern herzustellen.<br />

Neben den fachlichen Fähigkeiten stellen die Unternehmen<br />

auch meist ähnliche Anforderungen an<br />

Bewerber für Einstiegspositionen: Die internationale<br />

Ausrichtung vieler Firmen macht Fremdsprachenkenntnisse,<br />

vor allem in Englisch, unerlässlich.<br />

Darüber hinaus stehen echte Teamplayer mit gut<br />

entwickelten Soft Skills in der Messtechnikbranche<br />

hoch im Kurs. Des Weiteren sind Eigenschaften wie<br />

Kommunikationsfähigkeit, Eigeninitiative, Flexibilität<br />

und ein hohes Verantwortungsbewusstsein<br />

gefragt.<br />

6<br />

Foto: Claudia Trepte<br />

7<br />

Alte Sternwarte<br />

Im Jahr 1751 wird in einem alten städtischen<br />

Wachturm in der heutigen<br />

Turmstraße das ,Observatorium‘ eingerichtet.<br />

Die Sternwarte legt den Grundstein<br />

für die Göttinger Feinmechanikindustrie,<br />

indem sie hiesigen Mechanikern<br />

Reparatur­ und Wartungsaufträge<br />

verschafft. In ihrer Anfangszeit ist die<br />

Sternwarte überwiegend auf englische<br />

Instrumente angewiesen. Doch mit der<br />

steigenden Nachfrage für immer<br />

präzisere Messinstrumente etablieren<br />

sich in Göttingen nach und nach mechanische<br />

Werkstätten.<br />

Turmstraße<br />

Gauß-Wohnheim<br />

Im Jahr 1807 nimmt Carl Friedrich Gauß<br />

den Ruf seiner Alma Mater an und<br />

kehrt als Professor für Astronomie nach<br />

Göttingen zurück. Weil sich der Bau<br />

der neuen Sternwarte in der Geismar<br />

Landstraße verzögert, bezieht Gauß<br />

zwischenzeitlich eine Wohnung in der<br />

Kurzen Straße.<br />

Kurze Straße 15<br />

Foto: Wolfgang Beisert<br />

Vereinigung Göttinger Werke<br />

Unter dem sperrigen Namen ,Verkaufsvereinigung<br />

Göttinger Werkstätten für<br />

Feinmechanik, Optik und Elektrotechnik‘<br />

schließen sich zwischen 1921 und<br />

1940 die führenden feinmechanischen<br />

Betriebe der Stadt zu einer Werbe gemeinschaft<br />

zusammen. Später wird der<br />

Name auf ,Vereinigung Göttinger Werke‘<br />

gekürzt. Der Firmensitz wird in der<br />

Hospital straße eingerichtet, gegenüber<br />

von dem früheren Chemischen Institut<br />

der <strong>Uni</strong>versität. Auf der Leipziger Frühjahrsmesse<br />

1921 präsentiert man sich<br />

bereits mit einem gemeinsamen Stand<br />

und einem gemeinsamen Prospekt. Der<br />

Schriftzug erstrahlt seit Sommer 2018<br />

wieder in altem Glanz, nachdem er zum<br />

20­jährigen Jubiläum des Measurement<br />

Valley restauriert wurde.<br />

Hospitalstraße 10<br />

8<br />

14 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


Wenn die Voraussetzungen passen und sie<br />

sich voll engagieren, können Absolventen im Gegenzug<br />

von vielen Measurement-Valley-Mitgliedern<br />

einiges erwarten. Egal, ob der Start über den<br />

Direkteinstieg oder ein Traineeprogramm erfolgt –<br />

fachliche und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

sowie das Übernehmen von Verantwortung<br />

bieten sich nahezu bei allen dieser Arbeitgeber.<br />

Viele Berufseinsteiger nutzen über Jahre hinweg<br />

die Gelegenheit, sich innerhalb eines Betriebes zu<br />

entwickeln und zu verändern: sei es in Bezug auf<br />

die Abteilung, in der sie arbeiten, oder auch hinsichtlich<br />

der Übernahme von Führungsverantwortung<br />

– mitunter bis in die oberen Führungsetagen.<br />

Die internationale Ausrichtung der Unternehmen,<br />

teilweise durch Niederlassungen auf allen Weltmärkten,<br />

macht es möglich, gegebenenfalls auch<br />

im Ausland Berufserfahrung zu sammeln. ☛<br />

Foto: commons.wikimedia.org/Longbow4u<br />

11<br />

Foto: DLR<br />

10<br />

Foto: Claudia Trepte<br />

9<br />

Ehemaliges III. Physikalisches<br />

Institut<br />

Zwischen 1904 und 1929 entsteht in der<br />

Bunsenstraße ein umfangreicher Gebäudekomplex,<br />

der nach und nach die<br />

verschiedenen Physikalischen Institute<br />

der <strong>Uni</strong>versität aufnehmen wird. In den<br />

folgenden Jahren arbeiten hier unter<br />

anderem die weltbekannten Nobelpreisträger<br />

Max Born und James Franck.<br />

Im Sommer 2005 endet die rund<br />

100 Jahre währende physikalische<br />

Spitzen forschung in der Bunsenstraße,<br />

nachdem die letzten Institute auf den<br />

NordCampus umgezogen sind und die<br />

Gebäude verkauft werden.<br />

Bunsenstraße<br />

Deutsches Zentrum für<br />

Luft- und Raumfahrt<br />

Mit der Einrichtung der ,Modellversuchsanstalt<br />

der Motorluftschiff­ Studiengesellschaft‘<br />

im Jahr 1907 und der Eröffnung<br />

eines ersten Windkanals 1909 wird<br />

Göttingen zur Wiege der Aerodynamik.<br />

Während des Ersten Weltkriegs bezieht<br />

die spätere ,Aero dynamische Versuchsanstalt‘<br />

in der Bunsenstraße in unmittelbarer<br />

Nähe zu den physikalischen<br />

Instituten neue Räumlichkeiten. Heute<br />

gehört das Gelände zum Deutschen<br />

Zentrum für Luft­ und Raumfahrt.<br />

Bunsenstraße 10<br />

Gauß-Weber-Denkmal<br />

Das 1899 enthüllte Gauß-Weber-Denkmal<br />

auf dem Stadtwall erinnert an die<br />

beiden Erfinder des elektromagnetischen<br />

Telegrafen von Carl Friedrich<br />

Gauß und Wilhelm Weber.<br />

Bürgerstraße 62<br />

<strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong> 15


Foto: commons.wikimedia.org/Longbow4u<br />

13<br />

Foto: commons.wikimedia.org/Johannes Poets<br />

<strong>Uni</strong>versitätssternwarte<br />

12<br />

Der 1803 begonnene Bau der neuen<br />

Göttinger Sternwarte wird nach einigen<br />

Jahren des kriegsbedingten Stillstands<br />

1816 fertiggestellt. Elf Jahre nachdem er<br />

die Professur für Astronomie übernommen<br />

hatte, konnte Carl Friedrich Gauß<br />

seine Arbeit in der neuen Sternwarte<br />

aufnehmen. Hier entwickelt er nicht nur<br />

neue Methoden zur Landvermessung,<br />

sondern zusammen mit Wilhelm Weber<br />

auch den ersten elektromagnetischen<br />

Telegrafen.<br />

Geismar Landstraße 11<br />

Gauß-Grabmal<br />

Carl Friedrich Gauß stirbt in den frühen<br />

Morgenstunden des 23. Februars 1855<br />

im Alter von 78 Jahren. Aufgrund seiner<br />

überragenden wissenschaftlichen Leistungen<br />

gilt Gauß schon zu seinen Lebzeiten<br />

als ,Princeps Mathematicorum‘ –<br />

als Fürst der Mathematik. Er wurde auf<br />

dem Albani- Friedhof begraben.<br />

Albani-Friedhof im Cheltenham Park<br />

Foto: Wolfgang Beisert<br />

Werkstatt Pfaff<br />

14<br />

Zwischen 1853 und 1857 fertigt Hermann<br />

Pfaff in Göttingens erster elektrotechnischer<br />

Werkstatt in der Burgstraße 47<br />

die Morsetelegrafen für die Eisenbahnstrecke<br />

von Hannover nach Göttingen.<br />

Burgstraße 47<br />

„Größere Mitgliedsunternehmen sind im<br />

Bereich Personalmanagement und -entwicklung<br />

sowie auf dem Gebiet des Employer Branding<br />

natürlich systematischer unterwegs als die<br />

kleineren“, erläutert die Measurement-Valley-<br />

Geschäftsführerin. „Hier entstehen neue Stellen<br />

oft durch ganz konkrete Überlastungen oder<br />

neue Aufträge, nicht immer auf der Grundlage<br />

strategischer Planungen.“ Dennoch seien gerade<br />

auch bei den kleinen und mittleren Unternehmen<br />

immer wieder Einstiegspositionen mit spannenden<br />

Aufgaben und viel Verantwortung ab dem<br />

ersten Tag zu finden. „Viele Mitglieder nutzen<br />

die Verbandswebseite, um neue Mitarbeiter für<br />

sich zu gewinnen. Ein Blick auf das Angebot<br />

lohnt sich immer.“<br />

Auch beim Thema Initiativbewerbung gibt es<br />

Unterschiede: Während bei den kleineren und mittleren<br />

Unternehmen Bewerbungen meist nur auf<br />

konkrete Stellenangebote hin sinnvoll sind, kann<br />

sich der Versuch bei den großen lohnen. Hier<br />

kommt es meist nur auf den richtigen Moment an<br />

– es ist also immer auch ein bisschen Glück dabei.<br />

Abgesehen von den Einstiegsmöglichkeiten bei<br />

den einzelnen Messtechnikunternehmen in Stadt<br />

und Landkreis stellt Claudia Trepte einen weiteren,<br />

bei der Karriereplanung nicht zu vernachlässigenden<br />

Vorteil für Arbeitnehmer heraus: „Es gibt einen<br />

echten Arbeitsmarkt hier bei uns vor Ort. Wer sich<br />

weiterentwickeln oder umorientieren will, muss<br />

Göttingen oder die Region nicht verlassen und kann<br />

langfristig planen. Das Job-Angebot ist da!“<br />

Kontakt<br />

Weitere Infos zu Measurement Valley und<br />

die Kontakte zu den Mitgliedsunternehmen<br />

gibt es unter:<br />

www.measurement-valley.de<br />

Konkrete Stellenangebote:<br />

www.measurement-valley.de/karriere/<br />

arbeiten-stellenmarkt<br />

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16 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


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Die<br />

Bauernkinder<br />

Wie aus geteilter Leidenschaft und einer intensiven Freundschaft aus fünf<br />

Göttinger Studenten ein angesagtes Modelabel wurde<br />

TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN<br />

FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

Traktor, Milchkuh, grüne Wiesen.<br />

Das Bild vom Leben auf dem Land<br />

ist idyllisch – und irgendwie bieder.<br />

Gummistiefel, Schmieröl und Jauche,<br />

ein echtes Bauernleben eben. Fünf<br />

Jungs in Göttingen war dieses Klischee einfach zu<br />

plump. Jost Teepker, Jannik Altpeter, Jan Möllenbrink,<br />

Lukas Meyer-Tonndorf und Ansgar Selhorst<br />

sind die Köpfe hinter der Modemarke ,bauernkind‘.<br />

Ihr Ziel: Den leidenschaftlichen Landleben-Lifestyle<br />

sprichwörtlich in Mode bringen.<br />

Sie alle haben Agrarwissenschaften oder Forstwissenschaften<br />

an der <strong>Uni</strong> studiert, in den Semesterferien<br />

ging es zurück nach Hause aufs Land – Geld<br />

verdienen bei der Ernte und im Wald. Was sie seit<br />

jeher verbindet, ist die Liebe zur Natur, zur Landwirtschaft<br />

und zu ihrer Heimat. Vor gut einem Jahr<br />

dann führte eben diese Leidenschaft zur gemeinsamen<br />

Unternehmensgründung: T-Shirts und Pullover<br />

mit dem Schriftzug ,bauernkind‘ herzustellen<br />

und zu vertreiben. Dieser Geschäftsidee liegt eine<br />

intensive Freundschaft zugrunde. „So intensiv, dass<br />

wir sie auch zeigen wollten“, erzählt Jannik. Und so<br />

ließen sie sich T-Shirts drucken. „Wie ein Trikot für<br />

unsere Clique.“ Und noch einen weiteren Zweck<br />

sollte das gemeinsame Outfit erfüllen: mit stolzer<br />

Brust zu zeigen, wo man herkommt. Denn sie<br />

waren nun mal echte Bauernkinder.<br />

Das Logo war geboren. Die T-Shirts aus Naturbaumwolle<br />

wurden geliefert, bedruckt und die<br />

Etiketten selbst per Hand eingenäht. „An dieser<br />

Stelle haben wir auch schnell gemerkt: Wir können<br />

gar nicht nähen“, erzählt der 25-jährige Jost und<br />

erinnert sich an erste klägliche Versuche. Ihre Idee<br />

kam an und die Nachfrage von Bekannten und deren<br />

Bekannten stieg. Und so gründeten die Studenten<br />

2017 ganz nebenbei ein Modelabel mit Logistikzentrum<br />

und Marketing. Bauernkinder wurden<br />

zu Unternehmern in einem 16 Quadratmeter kleinen<br />

WG-Zimmer.<br />

Während dieser Zeit hatten sie das Finale<br />

ihres Studiums bereits hinter sich, die Klausuren<br />

waren geschrieben. „Das hat es uns einfach gemacht,<br />

Zeit für unser Unternehmen aufzubringen,<br />

ohne den Abschluss zu gefährden“, so Jost. ☛<br />

18 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


<strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong> 19


Kontakt<br />

bauernkind<br />

info@bauernkind.de<br />

www.bauernkind.de<br />

20 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong><br />

Damit das Unternehmersein auch<br />

auf Dauer neben einem klassischen<br />

Beruf in der Landwirtschaft funktioniert,<br />

haben sich die Gründer einen<br />

raffi nierten Vertriebs weg ausgedacht:<br />

bauern kind verkauft nur in Bestellwellen.<br />

Das heißt, dass nur zu bestimmten<br />

Zeiten Bestellungen<br />

aufgenommen und bearbeitet<br />

werden. Im vergangenen Jahr<br />

gab es acht solcher Wellen.<br />

„Der Vorteil ist auch, dass wir<br />

kein großes Lager brauchen<br />

und die Um welt nicht mit<br />

vielen klei nen Paketen<br />

unserer Zulieferer belasten“,<br />

erklärt Jannik.<br />

„Zudem kön nen wir<br />

so jede Mail persönlich<br />

beantworten, und<br />

unsere Kunden wissen, wer und was hinter bauernkind<br />

steht“, ergänzt Jost.<br />

Der Erfolg der letzten Monate gibt ihnen recht –<br />

auch wenn er die Jungs trotzdem ein wenig überrascht.<br />

Über Umsatzzahlen sprechen sie zwar nicht,<br />

aber: „Wir hatten als Kleinunternehmen angefangen.<br />

Das können wir jetzt vergessen“, so Jost. Viele<br />

Fans der ersten Stunde sind mittlerweile zu Mitarbeitern<br />

geworden. Das Helfer­ Team um die fünf<br />

Gründer ist mittlerweile auf über 20 Packhelfer,<br />

Kundendienstler und Logistik­ Talente gestiegen.<br />

»So, wie es jetzt läuft, ist<br />

es gut. Doch uns ist<br />

bewusst: Wenn wir uns<br />

nicht weiterentwickeln,<br />

wird das Unternehmen<br />

scheitern.« JANNIK ALTPETER<br />

Heute, ein Jahr nach der Gründung in der<br />

Cafeteria an der Zentralmensa: Am Campus blühen<br />

die Kirschblüten auf, der Himmel ist grau und kalt.<br />

Die Lager in Göttingen werden abgebrochen, sie<br />

alle haben ihr Studium erfolgreich beendet. Jannik<br />

Altpeter und Jost Teepker bestellen Kaffee. Von<br />

den fünf sind sie die letzten, die in Göttingen ihre<br />

Sachen packen. Jannik hat Forstwissenschaften<br />

studiert und will in den Forstdienst, Jost bereitet<br />

sich auf den Einstieg als Betriebsleiter auf einem<br />

Schweinebetrieb vor. Die anderen haben sich schon<br />

vor ein paar Wochen vom Studium in die Praxis<br />

verabschiedet.<br />

Das Studium zwischendurch abzubrechen und<br />

sich nur noch mit der Mode zu beschäftigen, daran<br />

habe keiner der fünf je gedacht. „Dafür machen<br />

wir das, was wir studieren, auch einfach zu gern<br />

und mit zu viel Herz“, erklärt Jannik. Und dafür<br />

sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt auch zu<br />

gut. „Der demografische Wandel spricht im Moment<br />

für uns. Viele Stellen werden frei“, so der<br />

27­Jährige. Und wenn die <strong>Uni</strong> Göttingen auf dem<br />

Abschlusszeugnis steht, sei das obendrein noch ein<br />

Pfund, mit dem sich wuchern ließe. „Das hat schon<br />

ein hohes Ansehen.“<br />

bauernkind hingegen steht nun vor seiner<br />

bislang größten Herausforderung. Denn bisher waren<br />

die Wege kurz, die Gründer durch ihr Studium<br />

in Göttingen gebunden. „Das ändert sich jetzt. Und<br />

ja, diese Veränderung macht uns auch ein wenig<br />

Angst“, sagt Jannik. Das Lager ist in Zukunft nicht<br />

mehr das kleine WG­Zimmer, sondern ein großer,<br />

ausgebauter Kellerraum in Norddeutschland. Die<br />

Konsequenz wird eine noch deutlichere Digitalisierung<br />

des Managements sein. Die meisten Entscheidungen<br />

werden schon jetzt in WhatsApp­Gruppen<br />

und Telefonkonferenzen getroffen. „So, wie es derzeit<br />

läuft, ist es gut. Doch uns ist bewusst: Wenn<br />

wir uns nicht weiterentwickeln, wird unsere Idee<br />

im Sande verlaufen“, sagt Jannik. „Wie das aber<br />

aussieht, das steht noch in den Sternen.“ Sicher ist<br />

nur eins: Weitergehen soll es, mit einer neuen Kollektion<br />

und neuen Bestellwellen – und auch, wenn<br />

sich die Wege der fünf zwischenzeitlich trennen<br />

und jeder in einer anderen Stadt zu Hause ist: Zum<br />

Kartonpacken wollen auch in Zukunft alle wieder<br />

zusammenkommen.<br />

Die Angst vor der Veränderung, die die Jungs<br />

beschreiben, ist eigentlich eine ganz andere: Sie<br />

betrifft vor allem ihre Freundschaft. Bisher haben<br />

Herausforderungen und Konflikte diese nur gestärkt.<br />

„Am Ende gab es immer ein Feierabendbier“,<br />

erzählt Jost und beschreibt die logische Konsequenz:<br />

„Wenn das wegen unserem gemeinsamen Unternehmen<br />

einmal nicht mehr geht, hören wir sofort auf!<br />

Dann gibt es auch kein bauernkind mehr.“<br />


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Ab ins Beet !<br />

Ideen, die bewegen: Gründer Carsten Marhold wird zum Selbstversorger<br />

dank seinem Hochbeet ,Magic Green Bed‘.<br />

TEXT STEFAN LIEBIG<br />

FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

Die Ideenbeweger<br />

Mit dem ,Ideenbeweger‘ hat die PFH<br />

Private Hochschule Göttingen eine<br />

eigene Crowdfunding-Plattform für<br />

Südniedersachsen etabliert. Projektemacher<br />

erhalten damit ein Instrument<br />

für Finanzierung und Marketing ihrer<br />

Ideen. In zweimonatigen Vorbereitungskursen<br />

erhalten Start-ups und solche,<br />

die es werden wollen, umfassen de<br />

Coaching- Angebote und Zugang zu der<br />

Crowdfunding-Plattform.<br />

Mit dem ,Ideenbeweger‘ möchte die<br />

PFH Ideen und Projekte in der Region<br />

voranbringen und eine Kultur des<br />

Experimentierens schaffen.<br />

www.entrepreneurship.pfh.de/<br />

ideenbeweger.html<br />

22 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


<strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong> 23


Guter Gründer<br />

Kontakt<br />

agabeco<br />

Carsten Marhold<br />

Rosenstraße 3<br />

37434 Rhumspringe<br />

Tel. 05529 9998261<br />

www.agabeco.de<br />

24 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong><br />

Ideenfinder, gerade für nachhaltige Produkte,<br />

braucht die von uns Menschen gebeutelte<br />

Welt. Ideen allein reichen aber meistens<br />

nicht aus. Denn, um sie zu realisieren, müssen<br />

potenzielle Partner und Kunden davon<br />

erfahren. Das wiederum kostet Geld.<br />

Einer dieser Ideenfinder ist Carsten Marhold.<br />

Der gebürtige Nordhäuser ist gelernter Kfz­Mechaniker,<br />

der sich in einigen Berufsstationen zum Sachverständigen<br />

weiterqualifiziert hat. Seine hohe<br />

Qualifikation bewahrte ihn aber nicht vor einem<br />

überstrapazierenden Job. Er zog die Reißleine und<br />

nahm sich eine Auszeit. „Nach einiger Zeit spürte<br />

ich, wie ich wieder zu Kräften kam. Plötzlich konnte<br />

ich auch wieder kreativ werden“, erzählt der<br />

trotz – oder gerade wegen – seines Berufs sehr naturverbundene<br />

junge Mann. Er wollte sein kleines<br />

Grundstück sowohl seinem Sohn als Spielfläche<br />

zur Verfügung stellen, als auch eigenes Gemüse anbauen.<br />

Die Lösung: Ein Hochbeet musste her. Doch<br />

schnell war ihm klar, dass ,sein‘ optimales Hochbeet<br />

noch nicht existiert: Es sollte ein sich selbst<br />

bewässerndes Beet sein, das längere Abwesenheiten<br />

des Besitzers überstehen kann. Außerdem sollte es<br />

aus nachhaltigen Bauteilen bestehen, einfach aufzubauen<br />

und ergonomisch zu bewirtschaften sein.<br />

Viele Wünsche auf einmal – aber Carstens<br />

technischer Sachverstand, gepaart mit dem handwerklichen<br />

Geschick seines Bruders Steffen, ließ<br />

schnell erste Prototypen entstehen. Ein mutiger<br />

Anruf bei einem großen Holzfachhandel in Rosdorf<br />

eröffnete dann überraschend schnell den ersten<br />

Schritt in den Markt: Der Fan des urbanen<br />

Gartenbaus darf dort ausstellen und sein neues<br />

Hochbeet ,Magic Green Bed‘ anbieten – und auch<br />

auf dem Messestand des Fachhandels auf einer regionalen<br />

Baumesse ist er nur kurze Zeit später mit<br />

seinem neuen, 2017 gegründeten Unternehmen<br />

agabeco vertreten. Heute führt er sein eigenes Business<br />

mit Sitz in Rhumspringe und Ausstellungsbeeten<br />

in Groß Schneen.<br />

Klingt nach einem steilen Erfolgsweg –<br />

doch ganz so einfach war es dann doch nicht. Denn<br />

aller Anfang ist schwer, und ohne Hilfe von außen<br />

wäre der Gründer vermutlich auf der Strecke geblieben.<br />

Seine größte Unterstützung: die Ideenbeweger<br />

der PFH Private Hochschule Göttingen (siehe Kasten<br />

auf Seite 22). Sie halfen Carsten im vergangenen Jahr<br />

dabei, sein junges Unternehmen marktgerecht<br />

weiterzuent wickeln: „Wir erhielten gemeinsam mit<br />

30 anderen Jungunternehmen ein super Coaching,<br />

stellten noch einmal alles kritisch auf den Prüfstand<br />

und merzten Schwachstellen aus.“ Acht Wochen<br />

lang bereiteten sich die Gruppenmitglieder<br />

gemeinsam auf ihr individuelles Crowdfunding vor.<br />

Carstens Ziel: insgesamt 3.000 Euro für die<br />

Prototypentwick lung des Magic Green House und<br />

benötigte Werkzeuge. „In meinem Fall hat es zwar<br />

nicht für die gewünschte Summe gereicht, aber ich<br />

habe dennoch extrem viel gelernt und konnte wertvolle<br />

Kontakte knüpfen“, sagt Carsten heute und ist<br />

alles andere als enttäuscht. Inzwischen tüftelt er<br />

bereits an kleineren Versionen seines Hochbeets,<br />

die auch auf städtische Balkone passen. Was dem<br />

Erfinder aber noch zum richtigen Durchbruch fehlt,<br />

ist das nötige Investitionskapital und die öffentliche<br />

Wahrnehmung, sprich Werbung. Da kommt<br />

es gerade recht, dass er zu Beginn der Gartensaison<br />

<strong>2019</strong> zum Gewinner des Preises ,Gute Gründe(r)‘<br />

erklärt wurde – eine Auszeichnung, die die WRG<br />

Wirtschaftsförderung Region Göttingen gemeinsam<br />

mit der GWG Wirtschaftsförderung Stadtentwick<br />

lung Göttingen und dem <strong>faktor</strong> zweimal im<br />

Jahr verleiht. „Das war natürlich eine unglaublich<br />

schöne und hilfreiche Überraschung.“<br />


NORTHEIM FEIERT<br />

4. & 5. Mai<br />

NOM MOT – Automobilschau und Sonntagseinkauf, Innenstadt<br />

11. Mai<br />

Northeimer Live-Musiknacht, Innenstadt<br />

17. & 18. Mai<br />

Ausbildungsmesse 41. BerufsInfoMarkt, BBS<br />

21.-23. Juni<br />

Northeimer Stadtfest, Münsterplatz<br />

19.-21. Juli<br />

21. Kulinarisches Weinfest, Münsterplatz<br />

24. August<br />

KSN-Drachenboot-Cup, Northeimer Freizeitsee<br />

8. September<br />

Theaterfest mit Umzug, Theater der Nacht<br />

21. & 22. September<br />

Historischer Klostermarkt und Sonntagseinkauf, Innenstadt<br />

SONDERPREIS<br />

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Telefon 05551-997960 . Telefax 05551-997961<br />

info@stadtmarketing-northeim.de . www.stadtmarketing-northeim.de


Lift-off-Wettbewerb<br />

Der Lift-off ist der Gründungs wettbewerb<br />

der <strong>Uni</strong>versität Göttingen, der<br />

sich sowohl an Gründungsinteressierte<br />

als auch an aktive Gründer richtet.<br />

Durch ihn soll die akademische<br />

Gründungskultur in der Region gestärkt<br />

werden.<br />

www.uni-goettingen.de/de/lift-off/<br />

547939.html<br />

26 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


Guter Gründer<br />

Musterhaft:<br />

Farm Inspector<br />

Die Gründungsförderung der <strong>Uni</strong> hat sich fest etabliert und entwickelt.<br />

Die Karriereoption Start-up boomt !<br />

TEXT SVEN GRÜNEWALD<br />

FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

Farm Inspector ist unser Musterbeispiel“,<br />

sagt Simon Bohn, Berater<br />

in der Gründungsförderung der <strong>Uni</strong>versität<br />

Göttingen zufrieden. Denn<br />

anhand des Agrar- Start -ups, das sich<br />

derzeit auf dem Weg zur Unternehmensgründung<br />

befindet, lässt sich die ganze Bandbreite der Unterstützung<br />

zeigen, die das Beraterteam allen <strong>Uni</strong>-<br />

Angehöri gen anbietet, die sich mit einer Geschäftsidee<br />

tragen.<br />

Farm Inspector, das ist ein fünfköpfiges<br />

Team aus verschiedenen Fachbereichen, die Ideengeber<br />

Andreas Heckmann (Foto), wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter in der Abteilung Agrartechnik, um sich<br />

versammelt hat. „Ich komme selbst aus einem<br />

landwirtschaftlichen Betrieb und war in der Beratung<br />

aktiv“, erzählt der Gründer. „Landwirte sind<br />

heute mehr denn je darauf angewiesen, zu wissen,<br />

wann, wie viel und wo man beispielsweise Dünger<br />

oder Wasser auf dem Feld braucht.“ Und genau da<br />

setzt seine Unternehmensidee an: Farm Inspector<br />

etabliert kosteneffiziente Netzwerke aus selbst entwickelten<br />

Funksensoren, die beispielsweise Bodenfeuchte<br />

und Temperatur über und im Boden messen<br />

und damit bessere Aussagen über das Geschehen<br />

auf dem Feld ermöglichen. Dass die Idee<br />

Potenzial hat, wurde bereits beim universitären<br />

Gründerwettbewerb Lift-off 2018 unter Beweis gestellt<br />

– bei dem sie auf dem ersten Platz landete.<br />

„Zunächst war Andreas Heckmann alleine bei<br />

uns in der Beratung und hat seine Idee in einem<br />

frühen Stadium vorgestellt“, erklärt Simon Bohn.<br />

„Wir haben ihn dann vor allem dahingehend unterstützt,<br />

dass wir über das Gründungsnetzwerk entsprechende<br />

Hilfestellungen geben könnten.“ Parallel<br />

zum Lift-off- Wettbewerb wurde dann gemein-<br />

sam der Antrag für ein Exist-Stipendium für<br />

Unternehmens gründer erarbeitet. Gleichzeitig besuchte<br />

das inzwischen angewachsene Team um<br />

Heckmann Workshops der Gründungsförderung,<br />

und zuletzt vermittelte Bohn ihnen auch noch einen<br />

Mentor, der den Gründungsprozess allgemein<br />

zu unterstützt. „Farm Inspector hat wirklich alle<br />

unsere Angebote genutzt“, so der Berater zufrieden.<br />

Mit dem Exist-Stipendium geht es für Farm<br />

Inspec tor nun weiter auf die Unternehmensgründung<br />

zu. „Wir werden jetzt stark an der Praxiseinführung<br />

und Perfektion des Produkts arbeiten“,<br />

erklärt Heckmann. „Im Herbst testen wir dann –<br />

wie auch schon im vergangenen Jahr – unsere Prototypen<br />

im Feldversuch.“<br />

Für die Unterstützung durch die Gründungsförderung<br />

hat er nur lobende Worte übrig:<br />

„Es ist schon enorm, was die Kollegen, aber auch<br />

die <strong>Uni</strong>-Leitung, da geleistet haben – und das nicht<br />

nur für uns. Es wird inzwischen an der <strong>Uni</strong> mehr<br />

darüber gesprochen, wie man eine Idee erfolgreich<br />

vermarkten kann. Das ist ein wirklich guter Prozess!“<br />

Für die Gründungsförderung geht es derweil<br />

weiter darum, ihren Ansatz in der Breite der <strong>Uni</strong>versität<br />

bekannter zu machen, vor allen Dingen<br />

beim wissenschaftlichen Personal. Wobei das eigentlich<br />

schon gut läuft, so Bohn. Die Zahl der Beratungsgespräche<br />

hat sich im Vergleich zu 2016<br />

bereits verdoppelt – trotzdem bekommen Interessierte,<br />

egal in welchem Ideen- oder Gründungsstadium<br />

sie Kontakt aufnehmen, immer noch sehr<br />

kurzfristig Beratungstermine. Auch der Lift-off ist<br />

ein guter Indikator: Die Teilnehmerzahl des Wettbewerbs<br />

steigt – und dies insbesondere auch aus<br />

Kreisen der wissenschaftlichen Mitarbeiter.<br />

☛<br />

Kontakt<br />

Gründungsförderung<br />

Simon Bohn<br />

Goßlerstraße 9<br />

37073 Göttingen<br />

Tel. 0551 39-10646<br />

simon.bohn@zvw.unigoettingen.de<br />

<strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong> 27


Stell dich mal vor ...<br />

<strong>faktor</strong><strong>Uni</strong> hat Personaler aus Südniedersachsen gefragt, womit Bewerber punkten<br />

können und welche Fehler es zu vermeiden gilt.<br />

Welche Eigenschaften muss ein Bewerber mitbringen, um<br />

in einem Bewerbungsgespräch zu überzeugen?<br />

Henke-Sass, Wolf Mikrooptik<br />

Bianca Sott<br />

Tel. 05503 8068 182<br />

Bianca.Sott@henkesasswolf.de<br />

www.hsw-mikrooptik.de<br />

Der Bewerber sollte sich so natürlich wie möglich präsentieren. Der erste<br />

Eindruck zählt. Deshalb sind ein gepflegtes Äußeres, Pünktlichkeit, Höflichkeit<br />

und Freundlichkeit für uns sehr wichtige Eigenschaften. Ein Lächeln<br />

macht schon viel aus!<br />

Rückfragen sind natürlich erlaubt und erwünscht, denn das zeigt, dass sich ein<br />

Bewerber mit dem Unternehmen und der Stelle beschäftigt hat.<br />

Der Bewerber sollte grundsätzlich über das Unternehmen gut informiert<br />

sein. Eine gute Vorbereitung – vielleicht auch Notizen mit Fragen zu der zu<br />

besetzenden Stelle oder zum Unternehmen – ist hier alles.<br />

Dann kann in einem Vorstellungsgespräch eigentlich nicht viel schief gehen.<br />

Wie kann ein Bewerber Fehler im Bewerbungsprozess vermeiden?<br />

OBI Markt Göttingen<br />

Marc Bentjen<br />

Tel. 0551 99916 112<br />

marktl151@obi.de<br />

www.obi.de<br />

Ein Bewerber kann ganz einfach Fehler vermeiden und sogar einen<br />

sehr guten ersten Eindruck hinterlassen, indem er vor der Bewerbung<br />

in dem Unternehmen anruft und den Namen des Verantwortlichen im<br />

Bewerbungs prozess erfragt. So kann die Bewerbung zielgerichtet an diese<br />

Person geschrieben werden.<br />

Zusätzlich sollte jeder Bewerber seine Unterlagen noch einmal von einer zweiten Person<br />

Korrektur lesen lassen, damit Fehler nicht übersehen werden. Ein klassisches Beispiel<br />

dafür sind Copy-and-paste-Fehler, wenn etwa im Anschreiben noch eine andere Firma<br />

genannt wird, auf die sich vorher beworben wurde.<br />

Wird der Bewerber dann zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen,<br />

empfehle ich immer, offen zu kommunizieren – auch bereits im Vorfeld. Sollte es<br />

beispielsweise einmal vorab Probleme geben, dann lohnt es sich immer diese ansprechen<br />

und nicht einfach unkommentiert zu spät oder gar nicht zu einem Gespräch erscheinen.<br />

Zu dem Gespräch selbst muss man nicht immer im Anzug erscheinen. Ich empfehle<br />

jedem, im Vorfeld zu gucken, wie die Arbeitskleidung aussieht, die man in diesem Beruf<br />

trägt und sich dementsprechend zu kleiden.<br />

28 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


NEBENJOB GESUCHT?<br />

Wenn du mindestens 18 Jahre alt bist, gerne mit Menschen arbeitest<br />

und zeitlich flexibel bist, dann werde Teil unseres Teams!<br />

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Wir bieten die Möglichkeit, bei Projektarbeiten in verschiedenen Bereichen<br />

(z.B. Business Administration, Technik/Engineering, Produktion<br />

etc.) mitzuwirken. Möchten Sie neben dem Studium arbeiten und Knowhow<br />

erwerben? Dann sind Sie bei uns richtig. Auch nach erfolgreicher<br />

Beendigung Ihres Studiums kann eine Karriere bei uns beginnen.<br />

Was sollten Sie mitbringen?<br />

• Viel Engagement und Wissensdrang<br />

• Gute Englischkenntnisse<br />

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Telefon: 05521 / 82-275 ⋅ Ansprechpartner: Elisabeth Ahrens<br />

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Dann zeig uns, was du draufhast – und leg<br />

mit uns den Grundstein für deine Zukunft!<br />

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wächst man über sich hinaus.<br />

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Was für Kriterien muss ein Bewerber mitbringen, um<br />

einen guten Eindruck auf Sie zu machen?<br />

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Tel. 05561 311 17 89<br />

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www.kws.com<br />

Bei einem Bewerbungsgespräch ist der erste Eindruck natürlich<br />

entscheidend – und für diesen gibt es nur eine Chance. Die erste<br />

Visitenkarte, die ein Bewerber bei einem Unternehmen hinterlässt,<br />

sind seine Bewerbungsunterlagen. Daher ist es wichtig, dass die<br />

Bewerbung vollständig, gut lesbar und fehlerfrei ist. Der Lebenslauf sollte<br />

lückenlos und auf dem neuesten Stand sein. Gute Noten und die Persönlichkeitskriterien<br />

sind natürlich auch wichtig: Gute Noten lassen auf Fleiß<br />

und auf eine rasche Auffassungsgabe schließen, die Persönlichkeitskriterien<br />

entscheiden oft darüber, wie gut jemand beispielsweise in einem Team<br />

arbeiten kann.<br />

Bei einem Interview sollte der Bewerber einen offenen Blickkontakt zum<br />

Gesprächspartner halten. Eine selbstbewusste Begrüßung mit Augenkontakt,<br />

einem Lächeln auf den Lippen und einem festen Händedruck wirkt immer<br />

positiv. Genauso sollte der Abschied sein – höflich und mit einem ernst<br />

gemeinten Dank.<br />

Im Anschluss überzeugen diejenigen, die ihrem Gesprächspartner eine<br />

freundliche E-Mail mit einem kurzen Resümee des Gesprächs schreiben.<br />

Dadurch wird der positive Eindruck nochmals verstärkt und zudem noch einmal<br />

Interesse am Unternehmen bekundet. Denn wir suchen Menschen mit<br />

Meinungen: Menschen, die eine Leidenschaft haben, wissen, was sie wollen –<br />

und was sie für KWS wollen. Einen weiteren Tipp für das Bewerbungsgespräch:<br />

Haben Sie Spaß und seien Sie Sie selbst! Wir wollen Sie so kennenlernen,<br />

wie Sie sind.<br />

Wie stark kommt es bei der Bewerbung auf die Abschlussnoten an?<br />

Gibt es andere Kriterien, mit denen ein Bewerber punkten kann?<br />

ABS Team GmbH<br />

Dr. Andreas Rupprecht<br />

Tel. 0551 82033-0<br />

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Ein sehr guter Notenspiegel signalisiert Ehrgeiz, Leistungswillen und Durchhaltevermögen.<br />

Selbstverständlich sind dies alles Eigenschaften, die Sie als Bewerber für jeden Arbeitgeber interessant<br />

und wertvoll machen. Abhängig von den konkreten fachlichen Anforderungen einer Stellenbeschreibung<br />

und der Anzahl weiterer vergleichbarer Bewerbungen sichern die Abschlussnoten allein aber<br />

noch nicht den Erfolg einer Bewerbung. Sie können allerdings durchaus ein entscheidender Faktor sein,<br />

um als Bewerber die nächste Runde in der Personalauswahl zu erreichen.<br />

Ich würde es für unser Unternehmen folgendermaßen beschreiben: Abschlussnoten sind bei uns immer<br />

wichtige Kriterien für die Beurteilung des beruflichen Potenzials sowie der persönlichen Einsatzbereitschaft.<br />

Mit herausragenden Leistungen in Ihrem Studium steigt ganz klar die Chance, dass wir Sie zu<br />

einem Bewerbergespräch einladen und persönlich kennenlernen möchten.<br />

Der nächste Schritt, der Verlauf des persönlichen Bewerbungsgespräches, ist für Ihren Bewerbungserfolg<br />

dann aber der ausschlaggebende. Bitte beachten Sie dies auch als motivierenden Ratschlag, falls Sie mit<br />

der einen oder anderen Note in Ihren Zeugnissen nicht zufrieden sind. Versuchen Sie dann umso mehr,<br />

durch ein exzellentes Anschreiben oder die aussagekräftige Beschreibung bereits gesammelter Praxiserfahrung<br />

zu glänzen und so eine Einladung zu erhalten.<br />

30 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


Wir treffen uns auf der<br />

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21. Mai: NordCampus<br />

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Utopia 2.0<br />

AIESEC-Präsidentin Jana Iken hat selbst schon viel von der Welt gesehen und hilft heute anderen Göttinger Studierenden dabei,<br />

ebenso wertvolle Erfahrungen fürs Leben zu sammeln.<br />

32 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


Eben noch schnell die Welt retten<br />

Von Göttingen<br />

in die Welt<br />

Die Präsidentin der Göttinger Studierendenorganisation AIESEC, Jana Iken, erklärt im<br />

<strong>faktor</strong> UNI-Interview, warum Auslandserfahrungen während des Studiums für jeden<br />

ein Gewinn sind und wie der beste Weg dahin aussieht.<br />

INTERVIEW ELENA SCHRADER FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

Jana, du bist aktuell Präsidentin der Göttinger Studierendenorganisation<br />

AIESEC. Was hat dich dazu bewogen, dich neben<br />

dem stressigen Studium auch noch ehrenamtlich zu engagieren?<br />

Ich studiere derzeit Politikwissenschaft und Soziologie im Zwei-<br />

Fach- Bachelor und manche Lerntage wollen auch schon mal kein<br />

Ende nehmen – aber es war mir dennoch einfach nicht genug. Ich<br />

wollte neue Leute treffen, die ähnliche Interessen haben, und praktische<br />

Fähigkeiten erlernen, die mir ganz spezifisch im Berufsleben<br />

helfen. Das hat auf jeden Fall geklappt.<br />

Warum engagierst du dich persönlich ausgerechnet bei AIESEC?<br />

Und was macht eure Organisation überhaupt?<br />

Wir sind eine apolitische Non-Profit-Organisation, welche ausschließlich<br />

von Studenten geleitet wird. Durch unsere Auslandsprogramme<br />

wollen wir interkulturelles Verständnis fördern, wobei<br />

die persönliche Entwicklung unserer Teilnehmer und Mitglieder<br />

durch die Projekte im Vordergrund steht. Ich bin Teil dieser Organisation<br />

geworden, weil ich mich durch meine eigene Auslandserfahrung<br />

mit dem Ziel der Organisation verbunden gefühlt habe.<br />

Geblieben bin ich, weil man in unserem Alter nur selten die Möglichkeit<br />

bekommt, so viel Verantwortung zu übernehmen wie in<br />

dieser Organisation.<br />

Warum sollten Studierende aus deiner Sicht überhaupt Erfahrungen<br />

im Ausland sammeln?<br />

Eine Auslandserfahrung ist etwas, das nicht nur den Lebenslauf<br />

aufbessert, sondern auch das Potenzial besitzt, einen aus seiner<br />

Komfortzone zu holen. Das ist der beste Kontext, um sich persönlich<br />

weiterzuentwickeln und Kompetenzen zu erlangen, die in jeder<br />

Lebenssituation hilfreich sind.<br />

Welche Vorteile bietet AIESEC dabei?<br />

Viele unserer Programme sind für diverse Studiengänge anrechenbar<br />

– zum Beispiel Sprachschein, Praktikum etc. – und passen<br />

perfekt in die Semesterferien. Des Weiteren übernehmen wir für<br />

einen Gesamtpreis von 390 Euro alle logistischen Angelegenheiten,<br />

die Unterkunft ist bereits enthalten und es gibt einen 24-Stunden-<br />

Ansprechpartner sowie eine umfangreiche Vor- und Nachbereitung.<br />

<strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong> 33


Utopia 2.0<br />

Warst du selbst schon über AIESEC im Ausland? Und wenn ja,<br />

wo?<br />

Ich selbst war leider noch nicht mit AIESEC im Ausland, habe aber<br />

außerhalb davon reichlich Auslandserfahrung gesammelt. Und<br />

viele andere unserer Mitglieder waren selbst schon mit uns weg.<br />

Wo auf der Welt kann man über AIESEC landen? Gibt es auch<br />

ausgefallene Orte?<br />

Die Besonderheit bei uns ist, dass wir nicht in englischsprachige<br />

Länder vermitteln – das klassische England oder Australien bieten<br />

wir also nicht. Das sollte jedoch niemanden abschrecken, denn<br />

die Arbeitssprache in den Projekten oder Praktika ist dennoch<br />

immer Englisch. Im Freiwilligen programm erwarten die Teilnehmer<br />

124 mögliche Länder – von Norwegen über Thailand bis Peru –<br />

und auch bei Praktika gibt es auf jedem Kontinent Optionen.<br />

Besonders zu empfehlen sind hier übrigens Nepal, die Ukraine und<br />

Mexiko.<br />

In welchen Bereichen kann man ein Freiwilligenprojekt<br />

oder ein Praktikum machen?<br />

Unsere Freiwilligenprojekte sind sehr breit aufgestellt: Ob Education-Projekte,<br />

Projekte mit Fokus auf Nachhaltigkeit oder Projekte<br />

zur technischen Unterstützung beim Infrastrukturaufbau – hier<br />

ist für jeden etwas dabei. Die Praktika hingegen zielen alle auf den<br />

Bereich Betriebswirtschaft und Informatik ab, beispielsweise auf<br />

Marketing, Finance oder IT.<br />

Wer kann denn alles über AIESEC ins Ausland gehen?<br />

Für die Freiwilligenprojekte ist Voraussetzung, dass eine klare<br />

Motivation für das Projekt erkennbar ist und ein generelles<br />

Interesse an dem Land und der dortigen Kultur besteht. Bei den<br />

Praktika sind zumindest studentische Vorkenntnisse in spezifisch<br />

passenden Modulen ein Muss und vorherige Praktika ein Vorteil.<br />

Des Weiteren sollte man zwar unter 30 sein, dass man eingeschrieben<br />

ist, ist jedoch nicht nötig.<br />

Gib es sonst noch Voraussetzungen, die man aus deiner<br />

Sicht für einen Aufenthalt im Ausland mitbringen sollte?<br />

Die Bereitschaft sich voll darauf einzulassen. Der Rest kommt von<br />

selbst!<br />

Wie sieht der konkrete Ablauf für Interessierte aus?<br />

Der erste Schritt ist immer die Anmeldung auf unserem Internetportal.<br />

Danach setzt sich jemand aus unserem Komitee mit der<br />

Person in Verbindung: Ein erstes Telefonat sowie ein persön liches<br />

Treffen wird ausgemacht, um die spezifischen Vorlieben und<br />

Interes sensgebiete herauszufinden. Danach machen wir unsere<br />

Arbeit, suchen passende Projekte heraus und stellen diese vor,<br />

worauf die Bewerbung, ein Bewerbungsgespräch und im Idealfall<br />

die Zusage vom Projekt oder Unternehmen folgt. Bis dahin ist alles<br />

nverbindlich! ... Das möchte ich betonen. Gefällt das bekommene<br />

Projekt oder Praktikum, wird ein Vertrag unterschrieben und die<br />

Vor bereitungen können beginnen.<br />

Kann man sich bei AIESEC auch vor Ort engagieren, wenn ich<br />

nicht unbedingt selbst ins Ausland will?<br />

Wenn sich jemand für das, was wir tun, interessiert und mehr darüber<br />

erfahren will – zum Beispiel, welche spezifischen Soft Skills<br />

man bei uns lernen kann und welche Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

es gibt –, kann er im Internet mit einem Mitglied unseres Lokalkomitees<br />

ein persönliches Treffen ausmachen. Wir würden uns<br />

freuen!<br />

Wo würdest du selbst gern noch einmal hinreisen und Zeit<br />

verbringen?<br />

Ich habe viele Träume, doch einer, den ich mir dieses Jahr noch<br />

erfüllen möchte, ist ein Freiwilligenprojekt mit AIESEC in Georgien.<br />

Vielen Dank für das Gespräch !<br />

Geh ins Ausland.<br />

Du willst die nächsten Semesterferien voll nutzen?<br />

Praktische Erfahrung und unvergesslichen Erfahrungen<br />

in einem fremden Land sammeln oder in eine andere<br />

Kultur eintauchen?<br />

Dann komm beim nächsten Info event von AIESEC<br />

vorbei, lass dich von spannenden Erfahrungsberichten<br />

inspirieren und finde selbst dein eigenes individuelles<br />

soziales Projekt oder Praktika in einem Start-Up.<br />

Wann? 6. Mai von 18 bis 19 Uhr<br />

Wo? ZHG - Zentrales Hörsaal Gebäude der <strong>Uni</strong> Göttingen<br />

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34 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


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Walter Gropius und die Bauhaus-Idee<br />

In Berlin geboren, wuchs Gropius in großbürgerlichen<br />

Verhältnissen auf. Sein Großonkel Martin Gropius war ein<br />

namhafter Architekt seiner Zeit. Walter Gropius zählte früh<br />

zu den Vordenkern einer neuen Architektengeneration<br />

und gründete bereits mit 27 Jahren sein Architekturbüro in<br />

Berlin, bevor er neun Jahre später Direktor des Staatlichen<br />

Bauhauses Weimar wurde. Dahinter stand die Idee den ,Bau<br />

der Zukunft‘ als Gesamtkunstwerk zu errichten. Gropius<br />

starb 1969 in Boston als amerikanischer Staatsbürger.<br />

FOTO: LOUIS HELD, UM 1922/23, BAUHAUS-ARCHIV BERLIN<br />

FOTO: STIFTUNG BAUHAUS DESSAU<br />

Bauhaus-Schüler und ein neues Lebensgefühl<br />

Am Bauhaus zu studieren, bedeutete, eine völlig neue<br />

Freiheit zu leben. Alte Lehrmethoden, die Trennung<br />

von Kunst und Handwerk und die Benachteiligung von<br />

Frauen wurden aufgehoben. Alles schien möglich.<br />

Und beseelt von diesem Geist schufen Bauhaus-Schüler<br />

Design-Klassiker, die bis in die heutige Zeit nichts von<br />

ihrer einstigen Faszination eingebüßt haben.<br />

Obwohl das Bauhaus bis zu seiner Schließung nur<br />

14 Jahre existierte, prägte es die Studenten von damals<br />

weit über diese Zeit hinaus – und lebt weiter bis heute.<br />

36 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


1919 – 1933<br />

100 Jahre<br />

bauhaus<br />

100 Jahre Bauhaus – um Spuren dieser<br />

Zeit zu entdecken, müssen wir nicht weit<br />

reisen. Jenseits der Bauhaus-Zentren<br />

lassen sich auch in der Region viele Zeugnisse<br />

dieser prägenden Epoche finden.<br />

TEXT ANJA DANISEWITSCH<br />

in Südniedersachsen<br />

Man konnte<br />

machen, was<br />

man wollte.<br />

<strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong> 37


FOTO: ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

Wo alles begann<br />

Das von Walter Gropius 1911 entworfene Fagus-Werk in Alfeld<br />

gilt als ein Ursprungsbau der Moderne und wurde 2011 zum<br />

UNESCO- Weltkulturerbe erklärt.<br />

Das ‚Service 639‘ wurde 1934<br />

von Wilhelm Wagenfeld für die<br />

Porzellanmanufaktur Fürstenberg<br />

entworfen.<br />

FOTO: STEFANIE WASKE<br />

38 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


Bauhaus, Bauhaus, Bauhaus –<br />

egal, wohin man schaut und<br />

hört, ob im Fernsehen, im Radio,<br />

in den Buchläden oder in Zeitschriften<br />

und Zeitungen: Niemand<br />

kann sich dem Jubiläum<br />

zum 100. Geburtstag und dieser genausolang währenden<br />

Faszination entziehen – und schon gar<br />

nicht in Südniedersachen. 1919, kurz nach Ende<br />

des Ersten Weltkrieges, eröffnete Walter Gropius<br />

(1883-1969) in Weimar das Staatliche Bauhaus,<br />

eine Schule, die Lehre völlig neu definierte und in<br />

welcher Kunst und Handwerk zu einer nie dagewesenen<br />

Einheit verschmolzen. Es gab keine akademischen<br />

Zugangsvoraussetzungen.<br />

Was zählte war allein die Begabung der Menschen,<br />

unabhängig von ihrem Schulabschluss, ihrer<br />

Staatszugehörigkeit und – revolutionär – auch unabhängig<br />

von ihrem Geschlecht. Im ersten Sommersemester<br />

des Jahres 1919, das auch gleichzeitig<br />

die Geburtsstunde des Frauenwahlrechts darstellte,<br />

standen den 79 männlichen Bewerbern 84 weibliche<br />

gegenüber. Was zählte war einzig und allein<br />

der Bauhaus-Gedanke. 1919 wurde dieser<br />

zum Ausgangspunkt einer neuen Epoche.<br />

Das Bauhaus-Logo, entworfen von Oskar Schlemmer, 1922<br />

dem folgend auch die Sonderausstellung, die im<br />

Werk in Alfeld bis zum November dieses Jahres lebendige<br />

Einblicke und zusätzlich ein Rahmenprogramm<br />

mit Musik und Lesungen bieten wird:<br />

‚MUT – die Provinz und das Bauhaus‘ (siehe Kasten<br />

auf Seite 42).<br />

Um auf den Spuren des Bauhauses in Südniedersachsen<br />

zu wandeln, bietet sich Alfeld auch<br />

als optimaler Startpunkt an, denn das von Gropius<br />

1911 entworfene Fabrikgebäude des Fagus-Werks<br />

gilt als ein Ursprungsbau der Moderne und wurde<br />

2011 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Ein<br />

lebendiges Denkmal, denn noch heute werden hier<br />

Schuhleisten produziert. Nach über 100 Jahren unterstützt<br />

seine Funktionalität, die zeitlose Eleganz<br />

und die Leichtigkeit der Konstruktion wie einst<br />

moderne Betriebsabläufe. Ein Beweis dafür, wie<br />

weit Gropius seiner Zeit voraus gewesen ist. Das<br />

Reduzieren auf das Wesentliche, klare Formgebung<br />

und ein Design, das vom Menschen, den Nutzern,<br />

ausgehend gedacht wird – diese Leitgedanken<br />

scheinen der Gegenwart entnommen und stammen<br />

doch aus einem anderen Jahrhundert. ☛<br />

Das Schulgebäude des zweiten<br />

Standortes in Dessau erinnert an eine frühe<br />

Arbeit von Gropius. Bereits 1911 hatte der Firmengründer<br />

des Fagus-Werks, Carl Benscheidt,<br />

eine Vision, die der 53-Jährige in seinem frisch gegründeten<br />

Schuhleistenunternehmen verwirklichen<br />

wollte. Er traf auf Walter Gropius, der zu diesem<br />

Zeitpunkt noch ein völlig unbekannter Architekt,<br />

aber ein Bruder im Geiste war. „Der Arbeit müssen<br />

Paläste errichtet werden, die dem Fabrikarbeiter,<br />

dem Sklaven der modernen Industriearbeit, nicht<br />

nur Licht, Luft und Reinlichkeit geben, sondern<br />

ihn noch etwas spüren lassen von der Würde der<br />

gemeinsamen großen Idee, die das Ganze treibt“,<br />

so ein Zitat von Gropius aus dieser Zeit. Kämpferisch<br />

und von großen Visionen getragen.<br />

„Sicher war es sehr mutig von meinem Ururgroßvater,<br />

mit dem damals unbekannten Gropius zusammenzuarbeiten,<br />

zumal keine belast baren Referenzen<br />

vorlagen“, erzählt der heutige Geschäftsführer<br />

des Fagus-Werks Kai Greten. Und so heißt<br />

» Der Arbeit müssen<br />

Paläste errichtet werden, die<br />

dem Fabrikarbeiter, dem Sklaven<br />

der modernen Industriearbeit,<br />

nicht nur Licht, Luft und<br />

Reinlichkeit geben, sondern<br />

ihn noch etwas spüren lassen<br />

von der Würde der gemeinsamen<br />

großen Idee, die das<br />

Ganze treibt. «<br />

WALTER GROPIUS<br />

<strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong> 39


Der Adler 2,5 Liter (Typ 10) war Mitte der 30er Jahre<br />

eines der fortschrittlichsten Fahrzeuge. Den Kühlergrill<br />

ziert das Emblem von Adler, welches Gropius<br />

Anfang der 30er Jahre neu gestaltete. Durch das<br />

brachiale Logo werden die beiden Scheinwerfer stilistisch<br />

miteinander verbunden.<br />

Die ‚Bauhaus-Leuchte‘<br />

von Wilhelm Wagenfeld gehört zu<br />

den Design-Klassikern. Sie wurde 1924<br />

entworfen und wird noch heute nach<br />

Originalangaben in den Maßen und<br />

dem Material gefertigt.<br />

KSK / M. YANNIKAKIS<br />

„Dass Menschen sich auf Augenhöhe begegnen, ist<br />

ein wichtiger Ansatz im Bauhaus“, so der heutige<br />

Geschäftsführer des Fagus-Werks Kai Greten.<br />

„Das Schaffen von besten Arbeitsbedingungen hört<br />

ja nicht bei der Bürobeleuchtung oder dem Bürostuhl<br />

auf. Es geht vielmehr um einen respektvollen,<br />

motivierenden und vertrauensvollen Umgang<br />

mit- und untereinander.“<br />

Auch Axel Bruchhäuser, Miteigentümer von<br />

TECTA in Lauenförde, ist beseelt vom Bauhaus-Gedanken.<br />

Er stieß in seiner Jugend durch<br />

Kunstbücher auf das Bauhaus. Als studierter Maschinenbauer<br />

und Sohn eines Möbelunternehmers<br />

war es dennoch ein langer Weg, bis er 1972 aus<br />

Ostdeutschland nach Südniedersachsen flüchtete<br />

und nun seit 45 Jahren Original-Bauhaus-Möbel<br />

produziert: Ob Gropius‘ Entwürfe des Sessels für<br />

das Direktorenzimmer in Weimar von 1920 oder<br />

der schwingende Kragstuhl aus dem Jahr 1927<br />

von Ludwig Mies van der Rohe (Direktor des<br />

Bauhauses von 1930 bis zu seiner Auflösung<br />

am 20. Juli 1933) – hier in Lauenförde werden<br />

nicht nur weiterhin Klassiker produziert,<br />

im angrenzenden Kragstuhlmuseum<br />

ist zudem eine beachtliche Sammlung<br />

der Stuhlklassiker zu sehen.<br />

Seit 1978 trägt Bruchhäuser Exponate<br />

zusammen.<br />

Wie stark sich der 1943<br />

geborene Unternehmer dem<br />

Bauhaus- Gedanken verbunden fühlt, zeigt sich<br />

etwa, wenn er auf die Frage antwortet, warum er<br />

das Bauhaus immer noch für aktuell erachtet:<br />

„Weil“, und dann zitiert er Mies van der Rohe, „nur<br />

eine Idee die Kraft hat, sich so weit zu verbreiten.“<br />

Am Bauhaus zu studieren, bedeutete damals<br />

Leben, künstlerisches Leben. Die Schrecken<br />

des Ersten Weltkrieges waren überstanden, und die<br />

Schüler am Bauhaus wollten Veränderung und<br />

Freiheit. Alles schien möglich. „Am Bauhaus gab es<br />

eine unglaubliche Freiheit. Man konnte machen,<br />

was man wollte“, erinnert sich der ehemalige Bauhaus-Schüler<br />

Alec Armstrong in einem Interview.<br />

Bestehende Schranken zwischen Kultur, Architektur,<br />

Malerei, Kunst und Handwerk sollten eingerissen<br />

werden. ‚Alles ist eins‘ – hieß es.<br />

Von dieser Idee getragen, entwarf Wilhelm Wagenfeld<br />

1924 die sogenannte ‚Bauhaus-Leuchte‘,<br />

die in unterschiedlichen Versionen bis heute produziert<br />

wird. Für die Porzellanmanufaktur Fürstenberg<br />

entstanden so 1934 einige Entwürfe von ihm<br />

unter der Maxime: „Alles Brauchbare muss schön<br />

sein, anders erfüllen die Dinge nicht ihren Sinn.“<br />

Der Purismus und die Originalität zeigen sich in<br />

schlichten Vasen und dem Klassiker ‚Service 639‘,<br />

die Fürstenberg fest in seinem Sortiment verankert<br />

hat. Und es scheint müßig, es auch hier wiederholen<br />

zu müssen, und dennoch: Die Entwürfe stehen<br />

in der Tradition eines zeitlosen Designs und einer<br />

formbewussten Schönheit.<br />

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Egal, wohin man sich wenden<br />

mag, man kommt an<br />

Walter Gropius nicht vorbei.<br />

Er pflegte Kontakte, förderte seine<br />

Schüler und Weggefährten, und<br />

was er anfasste, wurde zum Klassiker.<br />

Von der Idee eines zeitlosen Designs angelockt,<br />

zeigten in den 1920er-Jahren die Adler-Werke in<br />

Frankfurt am Main ebenfalls Interesse an einer Zusammenarbeit<br />

mit Gropius. Er erhielt den Auftrag,<br />

das Aussehen der neuen Fahrzeuge Standard 6 und<br />

8 zu veredeln. Wirtschaftlich erwies sich diese Zusammenarbeit<br />

nicht als sonderlich erfolgreich. Um<br />

es auf den Punkt zu bringen: Das Ganze war ein<br />

Flop. Es wurden lediglich drei Limousinen und<br />

etwa 20 Cabriolets gebaut. Adler gewann durch<br />

diese Zusammenarbeit jedoch beträchtliche öffentliche<br />

Aufmerksamkeit. Die mondäne Schönheit der<br />

Automobile jener Ära ist außer in der MUT-Ausstellung<br />

auch im Motorrad- und Automobil-Museum<br />

PS.Speicher in Einbeck zu bewundern. Das von<br />

Gropius ebenfalls neu designte Signet, ein martialischer<br />

Adler, zierte ab 1932 alle Fahrzeuge.<br />

unter anderem viele Entwürfe für Jugendzentren,<br />

Schulen und für das Albert-Schweizer-Kinderdorf<br />

in Uslar von 1970.<br />

Bauhaus lebt. 100 Jahre nach seiner Gründung<br />

haben klare Formen, funktionale Gebrauchsgegenstände<br />

und geradlinige Architektur längst ihren<br />

festen Platz in der Gegenwart eingenommen, sodass<br />

man sich fragen könnte: Was war denn so<br />

besonders am Bauhaus? Waren die nicht alle einfach<br />

nur verrückt?<br />

Vielleicht waren es einige. Um kreativ zu sein,<br />

braucht es den Mut, anders zu denken – da hilft es<br />

schon, ein wenig verrückt zu sein. Aber die Idee,<br />

die dahinterstand, die Idee, die bis zum heutigen<br />

Tage überlebt hat, die bleibt einzigartig in der<br />

Geschichte. Und darum lohnt es sich, dem Bauhaus-<br />

Gedanken einmal nachzuspüren und tatsächlich<br />

auf Spurensuche zu gehen. Auf die Neugierigen<br />

warten erstaunlich modern anmutende Lebensund<br />

Gestaltungsprinzipien. Bauhaus 100 ist mehr<br />

als ein einfaches Jubiläumsjahr.<br />

☛<br />

Auch auf die Stadt Holzminden übt das<br />

Bauhaus bis heute einen wesentlichen Einfluss aus.<br />

Denn die heutige HAWK – Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaft und Kunst – geht zurück auf<br />

eine Baugewerkschule am Standort Holzminden,<br />

die sich in den 1920er Jahren in ihrer Lehre eng<br />

mit dem Bauhaus und dessen Ideen verbunden<br />

fühlte. Paul Klopfer (1876-1967), ein lebenslanger<br />

Freund und Weggefährte von Gropius, lehrte bis<br />

1922 am Bauhaus und leitete danach in Holzminden<br />

die Baugewerkschule. Noch heute zeugen die<br />

Fakultät für Bauwesen, Soziale Arbeit und Gesundheit<br />

in der HAWK vom Erbe dieser Zeit. Und<br />

natürlich trugen Klopfers Schüler das Gedankengut<br />

auch in die Welt hinaus. So wie Hermann Blomeier<br />

(1907-1982). Der Architekt lernte seiner<br />

Zeit von Klopfer in dessen Schule in Holzminden<br />

bevor er auf Anraten seines Lehrers am Bauhaus in<br />

Dessau studierte. 1932 erhielt er sein Diplom für<br />

eine Jugendherberge auf Wangerooge.<br />

Lucy Hillebrand (1906 – 1997) hingegen ist<br />

ein Beispiel dafür, dass es möglich war, auch ohne<br />

den direkten Einfluss des Bauhaus-Gründers eine<br />

erfolgreiche ‚Bauhäuslerin‘ zu werden. Sie habe am<br />

Gedankengut des Bauhauses mitgearbeitet, schrieb<br />

sie 1958, war selbst aber nie eine ‚Bauhäuslerin‘<br />

gewesen. Die Architektin kam 1945 nach Göttingen<br />

und eröffnet hier ihr Büro. Ihr Werk umfasst<br />

‚MUT – die Provinz und das Bauhaus‘<br />

Die Jubiläums-Ausstellung im UNESCO-Welterbe Fagus-Werk<br />

in Alfeld – die noch bis zum 3. November läuft – öffnet den Blick<br />

für die Ausstrahlung des Bauhaus-Gedankens gerade auch in<br />

der Provinz und macht neugierig, in Südniedersachsen auf<br />

Entdeckungsreise zu gehen. Hier treffen die Besucher auch auf<br />

einige bekannte Schlaglichter aus der Region: das ‚Service 639‘<br />

des Bauhaus- Schülers Wilhelm Wagenfeld aus der Porzellanmanufaktur<br />

Fürstenberg, eine Adler-Limousine aus dem Jahr<br />

1934 als Leihgabe des PS. Speichers und Designklassiker wie den<br />

von Gropius entworfenen Direktorensessel aus Weimar aus dem<br />

Jahr 1920, die bis heute vom Unternehmen TECTA als lizensierte<br />

Bauhaus-Reeditionen produziert werden. www.fagus-werk.com<br />

,BauhAusfahrt‘<br />

Als Ergänzung zur MUT-Ausstellung wird an zwei Tagen –<br />

am 1./2. Juni <strong>2019</strong> – ausgehend vom PS.Speicher in Einbeck eine<br />

Busrundfahrt angeboten werden. Dabei erwarten die Besucher<br />

in der Fürstenberg- Manufaktur, im TECTA-Kragstuhl museum,<br />

im Fagus-Werk und natürlich im PS.Speicher – exklusiv zum<br />

Bauhaus- Jubiläum – Führungen und besondere Highlights.<br />

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42 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


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Im freien Fall<br />

Ohne Netz und doppelten Boden: Bei Harzdrenalin wird nichts ausgelassen,<br />

um die eigenen Grenzen zu erleben – ein Selbsterfahrungstrip<br />

unseres <strong>faktor</strong>UNI-Autors Rupert Fabig<br />

TEXT RUPERT FABIG<br />

FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

44 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong><br />

Der Puls liegt bei gefühlten 160<br />

Schlägen. Mein ganzer Körper<br />

ist angespannt, ich bin<br />

nervös, unruhig. Von einem<br />

flauen Magengefühl zu sprechen,<br />

wäre ein heftiges Understatement.<br />

Nein, mein freier Fall von der Titan­<br />

Hängebrücke steht nicht unmittelbar bevor – er<br />

liegt drei Stunden zurück. Adrenalinausstöße provozieren?<br />

Das können sie bei Harz drenalin! ,Gigaswing‘<br />

lautet das Wort, das auch Tage später noch<br />

Panikgefühle auslöst. Der Pendelsprung 75 Meter in<br />

die Tiefe ist die ultimative Herausforderung und ein<br />

Muss für Adrenalinjunkies. Ich dagegen bin mir<br />

noch nicht sicher, ob der Sprung es in die top Drei<br />

meiner schlimmsten Erlebnisse schafft oder ob ich<br />

ihn guten Gewissens weiterempfehlen kann. Getreu<br />

dem Motto: „Musst du mal gemacht haben.“ Was<br />

definitiv in die zweitgenannte Kategorie fällt: ein Besuch<br />

bei Harzdrenalin.<br />

Denn dort – mitten im Harz – wird weit mehr<br />

angeboten als Nahtod erfahrungen. Allein der Ausblick<br />

von der weltweit größten Hängebrücke ihrer<br />

Art, der 485,5 Meter langen, 100 Meter hohen und<br />

120 Tonnen schweren ,Titan RT‘, auf der bis zu<br />

210 Besucher gleichzeitig Platz finden, und die<br />

idyllische Natur rundherum sind die Reise wert.<br />

Komplettes Kontrastprogramm zur Hektik und<br />

Lautstärke der Stadt. Abschalten für einen Tag ist<br />

hier problemlos möglich, sofern der Kontakt mit<br />

Freifalleinrichtungen vermieden wird. Aber dazu<br />

später mehr.<br />

Besonders der Flug an der Megazipline<br />

erhält auf einer Bewertungsskala 4,9 von fünf Sternen.<br />

Was auf den ersten Blick auch etwas waghalsig<br />

erscheint, entpuppt sich als eine der angenehmsten<br />

Formen des Reisens überhaupt. Für <strong>faktor</strong>UNI<br />

soll ich auf Europas größter Doppelseilrutsche<br />

über die Rappbodetalsperre fliegen. Ein Schild am<br />

Startturm mit der Aufschrift ,Point of no return‘<br />

suggeriert zunächst ein actiongeladenes Erlebnis,<br />

das Zartbesaitete möglicherweise an ihre Grenzen<br />

führt. Das kann getrost vergessen werden. Jegliche<br />

Aufregung vor dem Flug ist unbegründet. Reiseposition:<br />

in der Horizontalen an einem Stahlseil<br />

befestigt. Flughöhe: 120 Meter. Reisegeschwindigkeit:<br />

bis zu 90 Stundenkilometer. Das klingt schnell,<br />

fühlt sich aber nicht so an. Es gleicht viel mehr einem<br />

Gleiten. So ähnlich müssen sich Albatrosse<br />

fühlen. Genial. Die Aussicht ist fantastisch, der<br />

Flug bietet Spaß pur.<br />

Aufmerksame Leser erinnern sich nun aber an<br />

die fehlenden 0,1 Sterne. Weswegen? Weil der<br />

Zipflug leider nur eine Minute dauert, die sich zudem<br />

noch deutlich kürzer anfühlt. Ein Kompliment,<br />

das als Kritik verpackt ist.<br />

Zur ungehemmten Endorphin-Ausschüttung<br />

meinerseits kommt es dennoch nicht. Es gibt<br />

schließlich noch den Elefanten im Raum. Sein<br />

Name: Giga swing. Eigentlich bin ich kein übertriebener<br />

Angsthase, und gänzlich abgeneigt bin ich<br />

dem Pendelsprung daher nicht. Doch einen anderen<br />

Wagemutigen bei dessen Absturz zu ☛


ZUM AUTOR<br />

Der freie Fall von der ,Titan RT‘ ist nicht die erste Grenzerfahrung,<br />

der sich <strong>faktor</strong>UNI-Tester Rupert Fabig ausgesetzt<br />

hat. Als Autor der Serie ,fab geht ab‘ wagte sich der<br />

Redakteur in Diensten des Göttinger Tageblatts im Selbstversuch<br />

an mehr (Rollkunstlaufen) oder minder (Triathlon) ausgefallene<br />

Sportarten. Der gebürtige Leinefelder berichtete<br />

jahrelang redaktionell über die Göttinger Sport szene, speziell<br />

die BG Göttingen in der Basketball- Bundesliga. Inzwischen<br />

lebt der 29-Jährige in Hamburg, wo er als Pressesprecher des<br />

Basketball-Zweitligisten Hamburg Towers arbeitet.<br />

NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN<br />

Einen kleinen, mitreißenden Einblick gibt es im Action-Video<br />

von Rupert Fabig direkt über den QR-Code, unter:<br />

www.<strong>faktor</strong>-magazin.de/im-freien-fall<br />

<strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong> 45


»Ich drehe mich, habe das Gefühl, mich zu überschlagen.<br />

Dabei schreie ich die erste Silbe von fak-tor.«<br />

beobachten, ändert meine Meinung schlagartig. Ja,<br />

das ist verdammt hoch. Ja, das geht verdammt<br />

schnell. Mir schwant: Beim Gigaswing zu partizipieren,<br />

muss wie die Teilnahme an einem Kuchen­Wettessen<br />

sein, bei dem man nach dem ersten Bissen feststellt,<br />

dass die Kuchen mit Bienen gefüllt sind. Es ist<br />

viel mehr wie die gerade noch rechtzeitige Ankunft<br />

am Abfluggate, um dort festzustellen, dass man sein<br />

Portemonnaie zu Hause vergessen hat. Mit dem Unterschied,<br />

dass es für mich keinen Weg zurück gibt.<br />

Ich muss fliegen.<br />

Direkt unterhalb der Brücke werde ich darauf<br />

vor bereitet, schlüpfe in die Ausrüstung und werde<br />

am Sprungturm verankert. Mir wird erklärt, wie<br />

der technische Aufbau ist. Ich kann nichts davon<br />

aufnehmen. Gehirn im Autopiloten. Die Beine werden<br />

weich, mein Gesicht verliert jegliche Farbe, das<br />

Herz ist drauf und dran, mir aus der Brust zu springen.<br />

Die finalen Schritte in Richtung Kante tippele<br />

ich. Längst hänge ich an einer Schiene unter der<br />

Titan RT. Dann werde ich hinaus gefahren, verliere<br />

den Boden unter den Füßen. Ich will nicht. Ich<br />

muss. Augen zu. Jemand zählt den Countdown. „3,<br />

2, …“ Bei „1“ denke ich mir: „Gleich ist es vorüber,<br />

wird schon nicht so schlimm“, um Zehntelsekunden<br />

später zu realisieren: Es wird hundertmal schlimmer.<br />

Die Fallbeschleunigung ist unbeschreiblich<br />

schnell. Der freie Fall kommt einer Explosion à la<br />

,Mentos in Cola­Flasche und kräftig schütteln‘<br />

gleich. Ich drehe mich, habe das Gefühl, mich zu<br />

überschlagen. Dabei schreie ich die erste Silbe von<br />

fak­tor. Dann ist es schon vorbei. Ich schwinge aus.<br />

Das Tempo verlangsamt sich rapide. Die Anspannung<br />

fällt schlagartig ab. Während ich über dem<br />

Wasser auspendele, entspanne ich regelrecht. Hier<br />

unten ist fast vollkommene Ruhe. Aber nicht so<br />

schnell. Es geht immerhin wieder nach oben – in<br />

erschreckender Langsamkeit. Mit jedem Meter,<br />

den ich Richtung Brücke gezogen werde, steigt<br />

meine Pulsfrequenz exponentiell an. „Bitte nicht<br />

wieder runterfallen“, schießt es durch den Kopf.<br />

Ich fange an, mit den Beinen zu zappeln. „Holt<br />

mich rein“, rufe ich einem der Angestellten zu. Und<br />

dann: Endlich wieder fester Boden unter den Füßen.<br />

Es benötigt bestimmt eine Minute, ehe ich<br />

wieder annähernd Herr meiner Sinne bin. Zwar<br />

bin ich schon froh, das Wagnis eingegangen zu sein<br />

(mit der Schmach, sich nicht zu trauen, kann der<br />

geübte Narzisst nicht um gehen), bin aber andererseits<br />

auch überzeugt, dass ich so etwas in dieser<br />

Form nie wieder brauche. Jegliche Fallschirm­ und<br />

Bungee­ Pläne werden prompt ad acta gelegt.<br />

Feierabend habe ich allerdings noch nicht.<br />

Zum Abschluss steht das Wallrunning an. Per Seil<br />

doppelt und dreifach gesichert geht es in Bauchschläferposition<br />

eine 43 Meter hohe Staumauer<br />

hinab. Dabei gibt es zwei knifflige Momente. Der<br />

erste: wenn sich das Tor am Gipfel der Steilwand<br />

öffnet und einen Blick in die Tiefe freigibt. Es geht<br />

schon wieder nach unten. Der zweite: sich eigenständig<br />

nach vorne kippen zu lassen, um die Mauer<br />

herunterlaufen zu können. Das hat nichts mit freiem<br />

Fall zu tun, setzt aber dennoch die Überwindung<br />

voraus, sich trotz zigfacher Sicherung kopfüber<br />

ins Ungewisse zu stürzen. Aber dann ist es<br />

bereits geschafft.<br />

Von hier an wird es spaßig für alle, die nicht noch<br />

unter dem Einfluss eines soeben erlittenen freien<br />

Falls stehen. Die Wand kann in unterschiedlichem<br />

Tempo abgelaufen werden. Einige benötigen Sekunden,<br />

andere hängen dort länger als die großelterliche<br />

Wandtapete. Was ihnen nicht zu verdenken<br />

ist, denn sich von der Wand kräftig abzudrücken,<br />

um einen Moment zu schweben, bringt verdammt<br />

Laune.<br />

Noch glücklicher macht mich dann nur die Ankunft<br />

am Boden. Für heute war das genug Adrenalin.<br />

Und auch für morgen. Und die kommende Woche.<br />

Aber später mal wieder herkommen, das<br />

kommt infrage. Freunde zum Gigaswing zu nötigen<br />

und ihnen selbst genüsslich von der Hängebrücke<br />

zuzusehen.<br />

☛<br />

46 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


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ganzjährig mietbar<br />

<strong>Uni</strong> 02_2018 1


Bewegungsmelder<br />

Was war das für<br />

eine Spielzeit!<br />

Foto: Marco Böhme<br />

Im Dunkeln ist gut ...<br />

Schieeet-Wetter-Tag? Seit Anfang des Jahres kannst du in<br />

Göttingen wetterunabhängig auf rund 300 Quadratmetern<br />

Schwarzlicht-Minigolf spielen! Dabei tauchst du in drei<br />

Themenräumen in eine komplett neue Welt ein, die durch<br />

3D-Chromadepth-Brillen zum Leben erweckt wird. Du reist<br />

zuerst unter Wasser, weiter in den Dschungel und zuletzt<br />

erstrahlt der Weltraum in leuchtend bunten Farben und<br />

Formen. Auf insgesamt 18 altbekannten Minigolfbahnen<br />

und aufregenden neuen Parcours kannst du dein Geschick<br />

beweisen. www.neongolf.de<br />

Im vergangenen Jahr,<br />

dem Jubilä umsjahr,<br />

feierten mehr als<br />

55.000 Besucher die<br />

60. Gandersheimer<br />

Domfestspiele.<br />

Das macht Lust auf mehr: Dieses Mal verwandelt sich<br />

die Stifts kirche von Bad Gandersheim vom 16. Juni bis zum<br />

11. August mit dem ‚Glöckner von Notre Dame‘ in die berühmte<br />

Kathe dra le von Paris. Zudem werden die Zuschauer<br />

in ‚Der Zauberer von Oz‘ in das Wunderland Oz mitgenommen,<br />

und in dem Musical ‚Hair‘ lassen Hippies ihre Botschaft<br />

wieder aufleben. www.gandersheimer-domfestspiele.de<br />

Hopp. Hopp.<br />

Hopp.<br />

Vom 16. bis zum 19.<br />

Mai lockt das 41. Hardenberg-Burgturnier<br />

wieder<br />

Pferdefans von nah und fern in<br />

das beschauliche Nörten- Hardenberg. Auch in<br />

diesem Jahr ist das Starterfeld wieder hochkarätig<br />

besetzt. So kommt zum Beispiel Michael Jung,<br />

mehrmaliger Olympia sieger sowie Welt- und Europameister<br />

der Vielseitigkeit, in das südniedersächsische<br />

Städtchen. Das Festival im Schlosspark bietet<br />

zudem ein musikalisches Rahmenprogramm rund um<br />

den Pferdesport. Also, schwing dich in deinen Sattel!<br />

www.hardenberg-burgturnier.de<br />

Improsant!<br />

Klar, dass einem der ganze <strong>Uni</strong>stress manchmal über den<br />

Kopf wächst. Dann ist es wichtig, sich auch mal spontan eine<br />

Auszeit zu nehmen und auf andere Gedanken zu kommen –<br />

zum Beispiel beim Improtheater. Die Improvisationsgruppe<br />

Improsant (Foto), die alle zwei Monate im Kellerclub<br />

Nörgelbuff in Göttingen auftritt, hat die Kunst des spontanen<br />

Theaters mittlerweile perfektioniert. Mit urkomischen<br />

Dialogen und den kuriosesten Handlungsanweisungen<br />

aus dem Publikum ist immer für jede Menge Spaß gesorgt.<br />

Aktuelle Termine findest du unter: www.improsant.net.<br />

Foto: Improsant<br />

Illustrationen/Fotos: stock.adobe.com<br />

48 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


DER STATISTIKER<br />

23 % aller Kopierer-<br />

Schäden weltweit<br />

werden von Leuten<br />

erzeugt, die auf dem<br />

Gerät sitzen, um ihren<br />

Hintern zu kopieren.<br />

Film ab!<br />

Keine Lust auf Mainstream und die x-te Fortsetzung<br />

aus Hollywood? Als Alternative zum Kommerzkino<br />

zeigt das Lumière künstlerisch herausragende<br />

Filme, oft auch in Zusammen arbeit<br />

mit anderen Göttinger Kultureinrichtungen.<br />

Neben klassischen Filmvorstellungen gibt es<br />

auch die Möglichkeit, mit Filmemachern zu<br />

diskutieren, Vorträge zu hören oder Ausstellungen<br />

zu besuchen. Das aktuelle Programm<br />

findest du unter: www.lumiere.de.<br />

Foto: Eyecandy<br />

1 Nacht – 10 Orte – 16 Musik-Acts<br />

Bei der Live-Musiknacht am 11. Mai geben Bands<br />

und Musiker gleichzeitig Konzerte in zehn<br />

Kneipen und Veranstaltungsräumen der<br />

Northeimer Altstadt. Ob entspannter Blues<br />

& Jazz, stimmungsvolle Popmusik oder<br />

mitreißender Alternative Rock –<br />

für jeden Musikgeschmack und jedes<br />

Alter ist das Passende dabei. Auf einer<br />

Nachwuchsbühne präsentieren sich<br />

Newcomer Bands und Musiker aus der<br />

Region. Mit dem Kauf von<br />

,Unterstützer buttons‘ für fünf Euro<br />

können die Besucher die Musiker über die<br />

Initiative Kunst & Kultur direkt unterstützen.<br />

www.stadtmarketing-northeim.de<br />

Musik im Wald<br />

Mit dem Open Air im Kaiser-<br />

Wilhelm- Park bietet der Göttinger<br />

Kultursommer Musik- und Festivalfans<br />

am 16. und 17. August einmal<br />

mehr einen Genuss der besonderen<br />

Art mitten im Wald. Mit Joris<br />

(Foto) steht der erste Headliner<br />

bereits fest. Mit seiner warmen<br />

Stimme und großen Ausdruckskraft<br />

schafft es der junge Sänger,<br />

Geschichten zu erzählen, die berühren.<br />

Aber auch für die weniger<br />

melancholischen Musikfans ist<br />

etwas dabei. Die Tageskarte kostet<br />

25 Euro. Den Festivalpreis für<br />

beide Tage gibt es für 40 Euro.<br />

www.kultursommer.goettingen.de<br />

<strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong> 49


Termine<br />

Jeden zweiten Dienstag im Monat<br />

GÖtrain<br />

Berater des Hochschulteams stehen<br />

für Fragen zum Berufseinstieg zur<br />

über Förder programme, Beratungsangebote<br />

und Coachings. An der Ver-<br />

Richtet sich an Absolventen von Hoch-<br />

Verfügung.<br />

anstaltung nehmen auch Vertreter des<br />

und Fachhochschulen: Vorstellung des<br />

Wann: 11 bis 17 Uhr / 10 bis 16 Uhr<br />

Bildungswerkes der Niedersächsischen<br />

Traineeprogramms GÖtrain. Weiter-<br />

Wo: NordCampus, Foyer der Fakultät<br />

Wirtschaft (BNW) und der Gründungs-<br />

führende Infos unter: www.goetrain.de<br />

für Physik, Friedrich-Hund-Platz /<br />

beratung Mobil teil.<br />

Wann: 14 bis 15 Uhr<br />

Zentrales Hörsaalgebäude,<br />

Wann: ab 15 Uhr<br />

Wo: Agentur für Arbeit Göttingen,<br />

Platz der Göttinger Sieben 5<br />

Wo: Agentur für Arbeit Göttingen,<br />

Bahnhofsallee 5, Raum 068 (BIZ)<br />

Bahnhofsallee 5, Raum 068 (BIZ)<br />

16. Mai<br />

Karrieremesse ,hochsprung‘<br />

3. Juni<br />

Fit für die Einstellung –<br />

überzeugendes Selbstmarketing<br />

18. Juli<br />

Erfolgs<strong>faktor</strong> Bewerbung<br />

Das Recruiting-Event der TU Clausthal<br />

Wer Arbeitgeber überzeugen will, muss<br />

Profilerstellung, Bewerbungsstrategien,<br />

bietet die Gelegenheit, wertvolle<br />

seine Stärken kennen und seine Leis-<br />

Inhalt und Gestaltung schriftlicher Be-<br />

Kontakte zur Wirtschaft zu knüpfen<br />

tungen angemessen kommunizieren<br />

werbungsunterlagen, Personalauswahl-<br />

und Einblicke in die Praxis und in die<br />

können. Eine überzeugende Selbstprä-<br />

verfahren (Vorstellungsgespräche, AC)<br />

Ansprüche der Unternehmen an ihre<br />

sentation ist deshalb eine notwendige<br />

Wann: 9 bis 17 Uhr<br />

Bewerber zu bekommen.<br />

Voraussetzung. Hier gibt es Infos und<br />

Wo: Agentur für Arbeit Göttingen,<br />

Wann: 10 bis 16 Uhr<br />

Tipps für die zielgerichtete Vorberei-<br />

Bahnhofsallee 5, Raum 068 (BIZ)<br />

Wo: Aula Academica, Aulastr. 8<br />

tung eines Vorstellungsgespräches und<br />

(Gebäude B1), Clausthal-Zellerfeld<br />

21. Mai und 22. Mai<br />

Praxisbörse der <strong>Uni</strong> Göttingen<br />

Neben zahl reichen regionalen Unternehmen<br />

und Firmen aus dem Bundesgebiet<br />

ist auch die Göttinger Arbeitsagentur<br />

vertreten. Die Veranstaltung<br />

richtet sich am ersten Tag auf dem<br />

NordCampus an Studierende naturwissenschaftlicher<br />

Studiengänge, am<br />

zweiten Tag im ZHG an Studierende<br />

eine erfolgreiche Gesprächsführung.<br />

Wann: 9 bis 17 Uhr<br />

Wo: Agentur für Arbeit Göttingen,<br />

Bahnhofsallee 5, Raum 461 (4. OG)<br />

27. Juni<br />

Informationsveranstaltung für<br />

Gründungsinteressierte<br />

Richtet sich an alle Interessierten, die<br />

sich mit dem Gedanken tragen, sich<br />

selbstständig zu machen. Mitarbeiter<br />

der Agentur für Arbeit informieren<br />

22. Juli<br />

Potenzialanalyse – wissen, was<br />

man kann!<br />

Sich über die eigenen Stärken, Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten klar zu werden, ist<br />

eine hervorragende Basis für die eigene<br />

Berufszielfindung, schafft Selbstbewusstsein<br />

und Voraussetzungen für<br />

eine überzeugende Präsentation im<br />

gesamten Bewerbungsverfahren.<br />

Wann: 9 bis 17 Uhr<br />

Wo: Agentur für Arbeit Göttingen,<br />

ILLUSTRATION: STOCK.ADOBE.COM / FRANZIDRAWS<br />

aller Fachrichtungen.<br />

Bahnhofsallee 5, Raum 461 (4. Stock)<br />

50 <strong>Uni</strong> 1_<strong>2019</strong>


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Das alles ist bei jung@smart immer inklusive. Und egal, ob Sie sich für ein Finanzierungs-, ein Leasing oder ein<br />

Sofortkaufangebot entscheiden – mit einem gebrauchten smart sehen Sie alles andere als alt aus. Am besten<br />

kommen Sie gleich mal für eine Probefahrt bei uns vorbei. Oder Sie vereinbaren einfach einen Termin.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Ihr Partner vor Ort:<br />

EF Autocenter Kassel GmbH in Göttingen Willi-Eichler-Straße 34<br />

37079 Göttingen<br />

Tel. 0551 5040 900<br />

Fax: 0551 5040 890<br />

info.goettingen@ef-autocenter.de<br />

www.smart-kassel-goettingen.de<br />

Anbieter: EF Autocenter Kassel GmbH, Cannstatter Straße 46, 70190 Stuttgart<br />

smart – eine Marke der Daimler AG

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