Beelitzer Nachrichten - April 2019

ERÖFFNUNG DER SPARGELSAISON
Seite 5
Großes Foto: Spargelkönigin Kristin Reich
und die Beelitzer Spargelfrauen. Fotos
oben: Der neue Feld-Express auf dem
Spargelhof Klaistow, die Beelitzer Maskottchen
begeistern die Kinder und der
offizielle Anstich auf einem Feld bei Kanin.
Seite 4: Das Spargellied der Kita Sonnenschein
durfte nicht fehlen, darunter: Spargelvereinschef
Jürgen Jakobs im Interview.
Fotos: Lähns
„ Beelitz ist in
Brandenburg
als Spargelhauptstadt
unumstritten.“
Bernhard Knuth
Bürgermeister
Produkte aus Peru und Griechenland
unter Bedingungen, die extrem
schwierig sind.“ Spargel sei
hierzulande ein wesentlicher
Wirtschaftsfaktor – und einfach
„draufzuhauen“ mit der Begründung,
es dürfe nur noch ökologisch
sein, führe zwangsläufig
zum Desaster. „Wenn wir es
nicht tun, dann tun es andere
Regionen in anderen Ländern
und das Gemüse wird schließlich
importiert. Das darf nicht sein“,
unterstrich auch der Beelitzer
Bürgermeister.
Für mehr Gesprächsbereitschaft
mit den Landwirten und Gärtnern
warb indes Klaus Hentschel,
Präsident des Gartenbauverbandes
Berlin-Brandenburg. „Wir
sind nicht Teil des Problems,
sondern Teil der Lösung“, unterstrich
er und verwies unter anderem
auf die Anlage von Blühstreifen
an den Ackerrändern,
wie sie auch in Klaistow längst
gang und gäbe ist. „Mit uns muss
man diskutieren und nicht über
uns“, forderte Hentschel.
Eine, über die in den nächsten
Monaten nicht diskutiert, sondern
von der eher geschwärmt
werden wird, ist Kristin Reich:
Die neue Beelitzer Spargelkönigin
freut sich schon auf die
Chance, „viele Leute kennen zu
lernen, den Spargel noch bekannter
zu machen und den Tourismus
ein wenig
anzukurbeln“. In
dem Punkt ist die
21-Jährige auf
dem Wege, Expertin
zu werden:
Seit zwei Jahren
studiert die gebürtige
Beelitzerin
Tourismuswirtschaft
und
absolviert den praktischen Teil
des Studiums auf dem Spargelhof
Klaistow. Dass sie nicht nur
analysieren, sondern auch repräsentieren
kann, hat sie zur Saisoneröffnung
unter Beweis gestellt
– in vielen Interviews, bei
der Fotosession auf dem Spargelfeld
am Fuße der Kaniner Kirche
– und mit dem Spargelmesser,
als es darum ging, die ersten
Köpfchen mit hoheitlicher Hand
zu stechen.
Red.
Spargelanbau
in Beelitz
Auf einem Hektar Spargelanbaufläche
haben 25.000 Pflanzen
Platz. Die Dämme auf einem
Hektar ergeben aneinandergereiht
eine Länge von insgesamt
5.000 Metern. Auf einem Hektar
können, je nach Wetterlage, in
einer Saison fünf bis sechs Hektar
geerntet werden. Die durchschnittliche
Tagesernte auf der
Gesamtfläche liegt bei guten
Bedingungen bis zu 100 Tonnen
pro Tag, manchmal aber eben
auch nur die Hälfte.
Für zwei Hektar müssen die Höfe
drei Arbeitskräfte rekrutieren,
die die Stangen stechen, waschen
und sortieren. Hinzu kommen
zahlreiche Saisonkräfte an
mobilen Verkaufsständen. Eingearbeitete
Erntehelfer schaffen
bei kaltem Wetter ca. 80 kg am
Tag, bei warmem Wetter 150
Kilogramm. Eine Spitzenkraft
kann bis zu 300 Kilogramm am
Tag ernten!
In diesem Jahr war es - anders
als 2018 - möglich, dass der
Spargel bereits gut wachsen
und schon Ende März gestochen
werden konnte. In der Beelitzer
Region wird der Spargel
auf 1700 Hektar geerntet, landesweit
stehen 3882,5 Hektar im
Ertrag. Im Durchschnitt wurden
2018 auf einem Hektar 59,7 Dezitonnen
gestochen.