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GRILLZEIT 2016 2 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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SOMMER ‘16<br />

BESSER GRILLEN. BESSER LEBEN.<br />

GRILLZeit<br />

Ausgabe 2 | <strong>2016</strong> € 2,90<br />

STEINZART<br />

AUF DIE MARMORIERUNG KOMMT ES AN<br />

FORELLE AM DACH<br />

ALPINES PLANK GRILLING<br />

PORK TOMAHAWK<br />

DAS KOTELETT MIT GRIFF<br />

LETS BRAAIII!<br />

IN SÜDAFRIKA


Gentechnikfrei *<br />

Unsere Sorgfalt. Unser Siegel.<br />

Unsere Bäuerinnen und Bauern<br />

füttern die Milchkühe auf<br />

ihren Höfen, Wiesen, Weiden<br />

und Almen ohne Gentechnik.<br />

Wir sind stolz darauf!<br />

amainfo.at<br />

* laut Definition des Österreichischen Lebens mittelcodex für gentechnikfreie Produktion. Die Gentechnik-Freiheit heimischer<br />

Milchprodukte erkennen Sie am grünen Kontrollzeichen „Ohne Gentechnik hergestellt“, vergeben durch die ARGE Gentechnik-frei.


heft 2 / <strong>2016</strong><br />

32<br />

18<br />

06<br />

16<br />

essen & trinken<br />

06 Steinzart<br />

08 Die Besten unter sich<br />

18 Sommer Snacks<br />

20 Melanzani arrosto<br />

22 4 x Spanferkel<br />

28 Latino-Cracker<br />

30 Weintipps<br />

32 Pork Tomahawk<br />

34 Forelle auf dem Dach<br />

36 Huhn unterm Salzstein<br />

38 <strong>BBQ</strong>-Trip durch die USA<br />

Folge 12:<br />

Smoked Surf & Turf<br />

42 Wassergeist in der Flasche<br />

besser grillen<br />

50 Gewinnspiel<br />

52 Praxistest<br />

56 Neu am Markt<br />

20<br />

28<br />

16 Das Mühlviertler<br />

Jungrind<br />

44 <strong>Grillen</strong> lesen<br />

46 events & news<br />

47 Hotspot<br />

48 Braaiii! -Südafrika grillt<br />

22<br />

3


editorial<br />

JOJO-SOMMER<br />

Dieser Sommer gibt uns kalt-warm. So ungewöhnlich<br />

steil sind die Berg-und Talfahrten der<br />

Temperaturkurve, dass die Meteorologen dafür<br />

den sehr treffenden Namen „Jojo-Sommer“<br />

geprägt haben. Dazu gibt es auch noch reichlich<br />

Wind und noch viel reichlicher Wasser. Von<br />

oben und leider oft auch von unten. Dem Vernehmen<br />

nach haben wir auch in Zukunft mit<br />

nichts Besserem zu rechnen und investieren nun<br />

sowohl in Klimaanlagen wie auch in Thermowäsche.<br />

52<br />

Wir lassen uns aber den Grillsommer trotzdem<br />

keinesfalls vermiesen und glauben fest an eine<br />

bessere zweite Halbzeit, einen prächtigen Indianersommer<br />

und goldenen Herbst mit viel Sonne.<br />

Aber eigentlich ist uns das Wetter ja Wurst.<br />

Oder mehr noch Braten, Grillspieß und <strong>BBQ</strong>.<br />

Denn das <strong>Grillen</strong> mit Deckel hat uns ja schon<br />

längst entsaisonalisiert.<br />

Trotzdem finden Sie in dieser Ausgabe natürlich<br />

auch noch einiges, was besonders Schönwetterkompatibel<br />

ist.<br />

Unsere große Steak-Strecke etwa, die bereits<br />

auf Seite 6 beginnt und bis Seite 15 reicht. Sehr<br />

viel Platz im Heft bekommt auch das Spanferkel,<br />

dem wir acht Seiten (ab Seite 22) gewidmet<br />

haben, sowie die „Forelle am Dach“, wo wir die<br />

alpine Version des Plank Grilling beschreiben.<br />

Sowohl in unserer <strong>BBQ</strong>-Serie als auch in unserem<br />

Reisebericht aus Südafrika ist das Thema<br />

„Surf & Turf“, also die delikate Symbiose zwischen<br />

Steak und Seafood.<br />

Dazu gibt es wie gewohnt noch eine Reihe von<br />

Rezepten, Gerätetests, Buchtipps und mehr.<br />

48<br />

34<br />

36<br />

Viel Vergnügen bei der Lektüre und eine schöne<br />

Grillzeit wünschen Ihnen jedenfalls<br />

Michael Schubert und der AMA GrillClub<br />

Impressum<br />

Herausgeber: produktiv pr+produktion GmbH • Chefredaktion:<br />

Michael Schubert • Redaktion: Michael<br />

Schubert, Willy Zwerger, Brigitte Drabek, Henri Edelbauer,<br />

Pia Moik, Peter Moser, Kiki Sabitzer, Gerd W. Sievers,<br />

• Produktion: produktiv pr+produktion GmbH •<br />

Alle: A-2100 Korneuburg, Kirchengasse 4–6,<br />

Tel.: 0043/2262/20400 • Email: redaktion@<br />

grillzeit.at • Druck: Druckerei Berger, 3580<br />

Horn • Gestaltung: Christa Schnellrieder •<br />

Bildbearbeitung: Rudolf Koch • Redaktionelle<br />

Abbildungen und Fotos: GrillZeit, Michael Schubert,<br />

AMA-Marketing, fotolia.com, Stefan Hobel, Ingo<br />

Petramer.<br />

36<br />

4


NEU<br />

ENTFACHE DAS PERFEKTE<br />

GRILLERLEBNIS<br />

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essen & trinken<br />

STEINZART<br />

AUF DIE MARMORIERUNG KOMMT ES AN<br />

6


essen & trinken<br />

DIE FEINEN FETTÄDERCHEN IN HOCHWERTIGEM MUSKEL-<br />

FLEISCH – GERNE „MARMORIERUNG“ GENANNT – SIND<br />

GENAU DAS, WONACH STEAKEXPERTEN SUCHEN, DENN<br />

SIE SIND EIN KLARES SIGNAL FÜR QUALITÄT.<br />

I<br />

nternational ist die Marmorierung bei Rindfleisch sogar jenes Kriterium, das<br />

primär über Wert und Preis des Steaks entscheidet. Das ist natürlich in Japan<br />

so, wo jenes Kobe Beef am höchsten gehandelt wird, das mehr als 50% Fettgehalt<br />

(genannt „Sashi“) im Muskelfleisch hat. Aber auch in den USA, Kanada,<br />

Australien und Großbritannien ist das sogenannte „IMF“ (Intramuscular Fat)<br />

die wichtigste Basis und Kennzahl der Klassifizierung.<br />

Dafür wird von Experten meist die Schnittfläche beim Ribeye beurteilt, in Japan<br />

und den USA misst zusätzlich ein elektronischer Scanner den prozentuellen<br />

Anteil der feinen, weißen Fettäderchen im Muskel. Und dieses spezielle Fett<br />

unterscheidet sich bei Top-Steaks auch gehörig vom Auflagefett. Es hat einen<br />

niedrigen Schmelzpunkt und bringt auch bei relativ niedrigen Kerntemperaturen<br />

dem Fleisch viel Saftigkeit, die Fasern werden dadurch zarter im Biss. Und nicht<br />

zuletzt ist dieses Fett auch der Grund für das intensive Aroma hochwertiger<br />

Steaks. Es gibt sogar Experten, die behaupten, dass dieses intramuskuläre Fett in<br />

der Zusammensetzung (mehrheitlich einfach ungesättigte Fettsäuren) mitunter<br />

sogar dem des hochgelobten Wildlachses überlegen sei.<br />

Die Qualität wird also durch den sogenannten „Marbling Score“ bestimmt. Diese<br />

internationale Skala geht von Minimum 1 bis Maximum 12. Herkömmliche Qualitäten<br />

erreichen einen durchschnittlichen Score von 2–3, Topqualitäten beginnen<br />

bei einem Score von 5 und liegen meist bei 6–9 oder sogar darüber (Wagyu,<br />

USA Prime etc.). Echtes Kobe Beef kann sogar einen Score von 12 und damit<br />

50% Fettanteil und mehr erreichen, ist dann aber nicht mehr für die Zubereitung<br />

als Steak geeignet, sondern wird dünn geschnitten kurz in der Suppe oder auf<br />

der Grillplatte erhitzt.<br />

Abhängig ist diese Marmorierung von unterschiedlichen Faktoren. So neigen<br />

manche Rassen stärker zur Einlagerung von Fett im Muskel (intramuskulär), die<br />

man jedoch nicht mit jener zwischen den Muskeln (intermuskulär) und dem<br />

Auflagefett verwechseln darf. Weil fett heißt nicht automatisch gut. Das hat<br />

schließlich auch mit dem Alter zu tun, denn IMF wird später gebildet als Auflagefett,<br />

erfordert also neben einer hohen Futterqualität auch eine gewisse Mastdauer.<br />

Und letztendlich ist auch die Fleischkategorie ein wichtiges Thema. Kalbinnen<br />

und Ochsen wandeln die Energie des Futters nämlich weit eher in intramuskuläres<br />

Fett um als Jungstiere, die tendenziell mehr Muskel ansetzen.<br />

07


Steaks-Weltklasse<br />

DIE<br />

BESTEN<br />

UNTER<br />

SICH<br />

Steaks sind wie Rotwein. Die Palette reicht von erbärmlich bis herrlich,<br />

die Herkünfte vom Seewinkel bis Japan, die Preise vom Parterre<br />

bis fast unendlich. Und nur mit der richtigen Reife wird’s dann<br />

wirklich was mit dem Hochgenuss.<br />

D<br />

er Umgang mit Premium-Fleisch ist heute tatsächlich ein Metier, das ähnlichen Status<br />

besitzt wie der Handel mit großen Weinen, raren Destillaten oder dicken, kubanischen<br />

Zigarren. Manche Fleischer sind heute ebensolche Stars wie jene Haubenköche, die mit<br />

ihrem Rohstoff arbeiten. Und der Online-Handel mit den besten Steaks des Globus blüht<br />

ebenso wie die einschlägigen Premium-Segmente des Lebensmittelhandels. Zu den Kunden<br />

zählt beileibe nicht nur der Top-Gastronaut, sondern auch der neue Konsument auf der Suche nach<br />

dem ultimativen Genuss, der unanfechtbaren Qualität.<br />

„Dry Aged“ ist längst vom Geheimtipp zum Alltags-Prädikat der Steakhäuser geworden, und<br />

selbst Steaks im Supermarkt heißen heute kaum mehr „Rostbraten“, sondern „Rib Eye“, nicht<br />

mehr „Beiried“, sondern „Rumpsteak“ oder gar „Striploin“. Einher mit der Amerikanisierung der<br />

Begriffe geht gottlob auch eine Amerikanisierung der Zuschnitte und der Wertschätzung. Steaks<br />

unter drei Zentimetern Dicke gelten heute bei Kennern als Carpaccio, ein Porterhouse unter<br />

einem Kilogramm als „Lady Cut“.<br />

Um die Erzeugung dieses edlen Fleisches ranken sich verkaufsförderliche Legenden wie sonst nur<br />

um ausverkaufte Single Malts und Château Pétrus. Wenn ein japanischer Bauer seine Wagyu-Kuh<br />

täglich liebevoll mit Sake säugt und eigenhändig dauermassiert, darf er sie dann allerdings auch<br />

zum Preis eines Kleinwagens auf den Markt bringen. Und wenn nur 0,5 Prozent der amerikanischen<br />

Steakproduktion die Klassifizierung als „Prime+“ schaffen, ist das ebenfalls sehr förderlich<br />

für die satte Dreistelligkeit dessen Kilopreises.<br />

Die Weitläufigkeit des gehobenen Steakeinkäufers ist jedenfalls augenscheinlich, die Liste der<br />

Lieferländer länger als die der Teilnehmer der nächsten Fußball-WM. Nur dass beim Fleisch auch<br />

Länder wie Australien, Neuseeland, Japan und die USA gute Erfolgschancen haben.<br />

Synergieeffekte. In dieser Liga hat Österreich früher kaum eine Rolle gespielt. Die heimische<br />

Rindfleischküche fand großteils im Suppentopf statt, die allerbesten Qualitäten rollten direttissima<br />

über den Brenner. Denn gegeben hat es sie immer schon, die österreichischen Steaks auf<br />

Weltklasse-Niveau, wenn auch noch nicht so viele wie heute.<br />

Besonders in den letzten zehn Jahren (ja, so lange gibt es die GRILLZeit bereits!) hat sich hier<br />

vieles bewegt und Motor war hier ganz eindeutig die rapide wachsende Grill-Community des<br />

8


essen & trinken<br />

Landes. Denn wer ein edles Grillgerät im Garten stehen hat, will auch ein edles Steak darauf<br />

sehen. Und umgekehrt. Gerätschaft und Lebensmittel haben einander hier erfreulicherweise<br />

gegenseitig befruchtet, heute darf ein guter Gasgrill auch so viel kosten wie ein guter Herd, ein<br />

gutes Steak so viel wie frischer Fisch. Und zumindest am Steak-Sektor ist Diskont beim neuen<br />

Konsumenten völlig aus der Mode gekommen.<br />

Dafür gibt es in Österreich jetzt (bei Rindfleisch!) eine neue Differenzierung, die ein wenig an die<br />

Entwicklung der Weinabteilungen nach der heilsamen Katastrophe des Weinskandales erinnert.<br />

Klasse statt Masse ist die Devise und Fleischkompetenz heute ebenso en vogue wie gehobenes<br />

Weinwissen. Wir alle wollen detaillierte Informationen über Teilstücke bzw. Steak-Cuts und deren<br />

Eigenschaften – wie sie unter amagrillclub.at zu finden sind. Wir alle wollen aber auch mehr über<br />

Rassen und Kategorien erfahren – in diesem Heft zum Beispiel auf Seite 14. Und wir alle wollen<br />

auch aus Österreich Steaks in Topqualität.<br />

Standortbestimmung. Die letzte Bestandsaufnahme durch eine breit angelegte Verkostung<br />

des AMA GRILLCLUBS hat wieder einmal gezeigt, wie gut österreichisches Rindfleisch mit der<br />

Weltspitze mithält, wenn Parameter wie Haltung, Fütterung und Reifung passen. Da spielt es<br />

auch keine Rolle, das wir traditionell vorwiegend Zweinutzungsrassen wie Fleckvieh, Pinzgauer<br />

und Murbodner auf unseren Almen und in unseren Ställen stehen haben. Ganz im Gegenteil kann<br />

das Fleisch der heimischen Rassen mit jenen der spezialisierten internationalen Fleischrassen wie<br />

Angus, Hereford etc. nicht nur mithalten, sondern besticht auch durch besondere geschmackliche<br />

Vorzüge. Aber das ist kein Wunder, denn auch das Wagyu, das derzeit teuerste Rindvieh des<br />

Erdenrundes, war ursprünglich eigentlich ebenso eine Mehrnutzungsrasse wie das italienische<br />

Chianina- und das französische Limousin-Rind.<br />

Die Verkostung, die in Adi Bittermanns großartiger Grill-Location in Göttlesbrunn vor ein paar<br />

Wochen im Kreis von rund vier Dutzend Branchenexperten und Journalisten stattfand, zeigte<br />

jedenfalls, dass es bei Rindfleisch tatsächlich wie bei Wein ist. Es gibt nämlich nicht immer nur<br />

ein „besser“, sondern oft auch ein „anders“. Und so wie man einen Blaufränkisch nur bedingt mit<br />

einem Merlot vergleichen kann, sollte man auch die Typizität verschiedener Steak-Provenienzen<br />

als interessantes und schmackhaftes Unterscheidungsmerkmal akzeptieren.<br />

9


essen & trinken<br />

A<br />

KALBIN /<br />

ÖSTERREICH<br />

B<br />

OCHSE /<br />

BRASILIEN<br />

C<br />

OCHSE /<br />

ARGENTINIEN<br />

Ganz in diesem Sinne haben wir unsere Verkostungsnotizen<br />

angelegt, mit denen wir die Eigenschaften der unterschiedlichen<br />

Herkünfte ganz subjektiv beschreiben. Um die Ergebnisse<br />

abzusichern, haben wir in der Redaktion allerdings jedes<br />

einzelne Steak noch einmal nachverkostet. Aber natürlich<br />

wollen wir Ihnen die Wertungen der Experten und Journalisten<br />

nicht vorenthalten, die sich in ihrer Summe sicher ganz gut<br />

der Durchschnittssensorik des Österreichers nähern.<br />

Verkostungsnotizen. Als „Corpus Delicati“ wählte der<br />

AMA GRILLCLUB für die Verkostung Steaks von der Beiried<br />

(alias Rumpsteak), deren straffer Muskel die Unterschiede der<br />

Fleischqualitäten und Reifung erfahrungsgemäß am besten<br />

offenbart. Natürlich fand die Verkostung „blind“ statt, die<br />

Proben wurden also anonymisiert und die Reihenfolge der<br />

Proben wurde bewusst willkürlich vorgenommen. Sie entspricht<br />

daher weder der Wertung noch den Einkaufspreisen.<br />

Die meisten der Steaks stammten aus den Kategorien „Kalbin“<br />

oder „Ochse“, die in der Regel die besten Qualitäten<br />

liefern, und wurden sowohl im Lebensmittelhandel als auch<br />

im Großhandel eingekauft. Die Zubereitung erfolgte „vorwärts“,<br />

die Steaks wurden also heiß angegrillt, um dann bei<br />

eher mäßiger Temperatur langsam auf den Garpunkt zu<br />

kommen.<br />

F<br />

JUNGSTIER /<br />

ÖSTERREICH<br />

G<br />

KALBIN /<br />

ÖSTERREICH<br />

H<br />

OCHSE /<br />

USA<br />

10


D<br />

OCHSE /<br />

ÖSTERREICH<br />

E<br />

JUNGSTIER /<br />

RUMÄNIEN<br />

NEU<br />

Pulled<br />

Meat<br />

ab jetzt<br />

im Kühlregal<br />

erhältlich.<br />

A Kalbin / Österreich<br />

Diese ausgezeichnete Qualität an Fleckvieh-Kalbinnen aus österreichischer Produktion<br />

wird unter dem Spar-Label „Rindfleisch à la carte“ und unter der Marke „Cult<br />

Beef“ vermarktet. Von der Jury erhielt dieses Steak die drittbeste Wertung, bei uns<br />

landete es sogar gleichauf mit dem Kärntner Ochsen auf Platz 1, wodurch es mit<br />

€ 23,- pro Kilogramm als Schnäppchen einzustufen ist. Das rund 30 Tage gereifte<br />

Rumpsteak überzeugt mit einer schönen Struktur, guter intramuskulärer Fetteinlagerung<br />

– und vor allem mit einem großartigen, sauberen Rindfleisch- und Fettaroma.<br />

Auch im Biss sehr angenehm, nämlich zart, aber nicht zu weich und ausgesprochen<br />

saftig.<br />

B Ochse / Brasilien<br />

Das brasilianische Ochsen-Rumpsteak gehörte mit rund € 17,- pro Kilogramm ebenfalls<br />

zur Einstiegsklasse im Großhandel. Es stammt von einer hitzeresistenten Zebu-<br />

Kreuzung, die in Lateinamerika weit verbreitet ist. Das beschert ihm allerdings auch<br />

eine gewisse Bissfestigkeit, an dem auch 48 Tage (!) Reifung nicht allzu viel ändern<br />

konnten. Auf dem Grill brauchte es relativ lange, um auf die passende Kerntemperatur<br />

zu kommen – knapp 49°C erwiesen sich für dieses Steak als optimal, dann passten<br />

Struktur und Geschmack wirklich gut. Der gute 6. Platz in der Jurywertung ist auch<br />

aus unserer Sicht verdient.<br />

C Ochse / Argentinien<br />

Direkt vom Steakhaus El Gaucho stammte das Angus-Beef, das bei der Blindverkostung<br />

für Argentinien ins Rennen ging. Ein schönes Steak, sehr formstabil, mit fester<br />

Struktur, das am Rost auch eher lange brauchte, um auf den Garpunkt zu kommen.<br />

Der Fettgeschmack war sehr gut und etwas butterig, dem Fleisch merkten wir die<br />

lange Reise im Vakuum in der Nachverkostung an. Der an sich gute, wenn auch etwas<br />

neutrale Geschmack des Angus wurde ein wenig durch jene säuerliche Note beeinträchtigt,<br />

die bei längerer anaerober Reifung (in diesem Fall 28 Tage) entsteht. Der<br />

Einkaufspreis von rund € 21,- inkl. MwSt. ist eher fiktiv, da das Steakhaus diese Steaks<br />

direkt vom Importeur bezieht. Bei der Jury landete es mit dem 7. Platz im Mittelfeld.<br />

–<br />

FLEISCHSPEZIALITÄTEN<br />

VON KARNERTA<br />

–<br />

Für das Dry Aged Beef und Pulled Meat<br />

Sortiment verwendet KARNERTA<br />

ausschließlich Qualitätsfleisch zu 100 %<br />

aus Österreich.<br />

Das Dry Aged Beef reift garantiert 28 Tage<br />

am Knochen. Dabei wird das Fleisch<br />

besonders zart sowie aromatisch.<br />

Über 10 Stunden wird das Smoked Pulled<br />

Beef oder Pork bei Niedertemperatur<br />

gegart und über Buchenholz geräuchert,<br />

damit ein feiner rauchiger Geschmack<br />

entsteht und das Fleisch besonders weich<br />

und saftig ist. Dies ist bereits für Sie gezupft<br />

und in nur 3 Minuten fertig auf Ihrem<br />

Küchentisch. Probieren Sie Pulled Meat im<br />

Burger, Wrap, Wok oder mit Pasta. Mmh<br />

das schmeckt gut! Weitere Rezeptideen<br />

finden Sie auf www.karnerta.at.<br />

Produkte erhältlich bei MERKUR und allen<br />

KARNERTA Fleischfachmärkten.<br />

Dry<br />

Aged<br />

Beef<br />

D Ochse / Österreich<br />

Das 27 Tage gereifte Rumpsteak vom steirischen Almochsen (Fleckvieh) gefiel uns<br />

fertig gegrillt deutlich besser als roh, wo uns die Struktur etwas grob und das Bindegewebe<br />

noch etwa lasch vorkam. Die Garstufe „medium rare“ erreichte das Fleisch<br />

www.karnerta.at


essen & trinken<br />

I<br />

OCHSE /<br />

URUGUAY<br />

J<br />

OCHSE /<br />

ÖSTERREICH<br />

FOR YOUR RIB<br />

EYES ONLY<br />

Das Rib Eye ist international die<br />

Nr. 1 unter den Steaks und macht<br />

auch in Österreich Karriere. Drei<br />

verschiedene Rib Eyes made in<br />

Austria und eines made in Australia<br />

bietet alleine der Verbrauchermarkt<br />

Merkur dem Steakkundigen in seinem<br />

Kühlregal an – und alle haben<br />

was. Das erste österreichische Rib<br />

Eye läuft unter dem hauseigenen<br />

Markenprogramm „Das Beste vom<br />

Besten“, stammt von der Kalbin<br />

und ist am Knochen ein echter<br />

Steak-Klassiker mit Biss. Die Bio-<br />

Version vom Jungrind wird unter<br />

der Marke „Ja! Natürlich“ ebenfalls<br />

am Knochen angeboten und ist mit<br />

ihrem zarten, milden Fleisch die<br />

Light-Version des Themas. Ganz<br />

im Gegenteil dazu das trocken<br />

gereifte Rib Eye von Karnerta, das<br />

mit seinem intensiven Geschmack<br />

eher den fortgeschrittenen Steakfan<br />

anspricht. In der Version am<br />

langen Rippenknochen wird dieses<br />

Rib Eye übrigens als „Tomahawk<br />

Steak“ angeboten. Und relativ neu<br />

ist die australische Version des<br />

Themas unter der Merkur-Brand<br />

„4 You“.<br />

am Rost auch ausgesprochen schnell und lieferte dann ein wohlgeformtes, ausgesprochen<br />

weiches, saftiges und geschmacklich ganz ausgezeichnetes Steak, das auch bei der Jury sehr<br />

gut ankam. Platz 5 in diesem internationalen Umfeld ist eine Topwertung, der Einkaufspreis<br />

mit € 25,- pro Kilogramm ausgesprochen moderat.<br />

E Jungstier / Rumänien<br />

Dies war das günstigste Fleisch in dieser Verkostungsrunde, das bei Metro um knapp € 12,-<br />

per Kilogramm (inkl. MwSt.) für besonders preissensible Gastronomen angeboten wird. Ungewöhnlich<br />

dunkel in der Fleischfarbe, mit dicken Fettadern und gelbem Auflagefett, was auf<br />

Weidehaltung oder Silagefütterung schließen lässt.<br />

Die Konsistenz des Fleisches war kurzfaserig, aber ungewöhnlich fest – es brauchte am Grill<br />

auch überdurchschnittlich lange, um die gewünschte Garstufe („medium rare“) zu erreichen.<br />

Hier kommt sicher die extrem kurze Reifung von nur acht Tagen zum Tragen. Geschmacklich<br />

war dieser rumänische Jungstier dann überraschend angenehm, wenn auch etwas dumpf,<br />

was wir auf eine lange Reifung im Vakuum zurückführen. Aber um diesen Preis ein interessantes<br />

Angebot, denn mit seiner Platzierung (8. von 12) in diesem hochklassigen Feld gefiel<br />

er einer Mehrheit der Juroren gut.<br />

F Jungstier / Österreich<br />

Dieses Jungstier-Rumpsteak vom Fleckvieh aus Österreich mit dem AMA-Gütesiegel entspricht<br />

genau jener guten Basisqualität, die man im Supermarkt so um rund € 22,- per<br />

Kilogramm antrifft. Etwas grober in der Faser als die Kalbinnen-Steaks, aber sehr saftig und<br />

gut im Aroma bietet es viel Steak fürs Geld und gerät am Grill auch sehr angenehm im Biss,<br />

wenn man bei der Kerntemperatur um die 52 bis 53°C anpeilt, wie wir in unserer Nachverkostung.<br />

Darüber wird das Fleisch dann zu fest und das Aroma lässt nach. Sehr gut gefallen<br />

hat uns auch der saubere Geschmack des Fettes, die Fleischreifung (28 Tage) hätte aber<br />

durchaus noch ein paar Tage vertragen. Deshalb landete das Steak bei der Jury auf dem undankbaren<br />

12. Platz, bei uns jedoch deutlich weiter vorne.<br />

G Kalbin / Österreich<br />

Wieder eine Fleckvieh-Kalbin aus Österreich – diesmal aber „Dry Aged“, also 28 Tage trocken<br />

gereift und um rund € 30,- pro Kilogramm erhältlich bei „Wiesbauer Gourmet“. Dieses<br />

Reifungsverfahren intensiviert den Geschmack, denn es entzieht dem Fleisch relativ viel<br />

12


Tausende Kontrollen<br />

jährlich sichern<br />

die Fleischqualität.<br />

Schlachthöfe, Zerlegebetriebe,<br />

Handel<br />

und AMA­Kontrolleure<br />

garantieren in<br />

jeder Phase höchste<br />

Hygiene, die Frische<br />

des Fleisches und<br />

die lückenlose<br />

Dokumentation der<br />

Warenströme.<br />

„<br />

Siegfried Rath, AMA-Kontrolleur<br />

Ich<br />

schau drauf,<br />

dass die<br />

Fleischqualität<br />

stimmt.<br />

“<br />

Unsere Sorgfalt. Unser Siegel.<br />

Die Güte von Fleisch<br />

ist messbar. Wesentlich<br />

für die Fleischqualität<br />

sind Züchtung, Haltung,<br />

Fütterung, Transport und<br />

Schlachtung der Tiere.<br />

Das alles drückt sich im<br />

pH­Wert und im Fett­<br />

Fleisch­Verhältnis aus.<br />

Nur beste Qualitäten<br />

werden mit dem AMA­<br />

Gütesiegel ausgezeichnet.<br />

Mehr Infos zu Qualitätskriterien<br />

und Kontrollen finden Sie auf amainfo.at<br />

13


Wasser, was sich allerdings auch etwas auf die Konsistenz auswirkt. Die Jury hatte dieses<br />

Steak sogar gemeinsam mit dem Uruguayer auf Platz 2 des gesamten Teilnehmerfeldes,<br />

bei unserer Redaktions-Verkostung lag es knapp dahinter auf Platz 3 – gemeinsam mit<br />

dem hochgeschätzten US Beef. In jedem Fall aber ein hervorragendes Steak mit sehr angenehm<br />

delikatem Geschmack und mittelzartem Biss.<br />

H Ochse / USA<br />

Das Rumpsteak aus den USA war der klare Darling der Mehrheit bei der Juryverkostung<br />

und landete bei uns im Nachhinein auch noch ganz weit vorne, nämlich gemeinsam<br />

mit der Dry Aged Kalbin auf Platz 3. An sich kein Wunder, denn die Klassifizierung<br />

dieses Steaks entsprach der höchsten Qualitätsstufe in den Staaten (nämlich „Prime“)<br />

und der Großhandelspreis war mit € 30,- pro Kilogramm dafür eher sehr bescheiden<br />

angesetzt.<br />

Zu beschreiben ist der Geschmack dieses Steaks am besten mit „überaus gefällig“, was<br />

auch an der Art des Fettes liegt, das sicher am Grill den niedrigsten Schmelzpunkt aller<br />

Kandidaten, jedoch auch am Gaumen eine gewisse Präsenz hatte. Biss und Saftigkeit<br />

sind schlicht als optimal einzustufen, was besonders gut beim Publikum ankam.<br />

K<br />

KALBIN /<br />

IRLAND<br />

I Ochse / Uruguay<br />

Einen sehr besonderen, delikaten Geschmack, der uns sogar ein wenig an Wild erinnerte,<br />

hatte das Rumpsteak aus Uruguay mit einer Reifezeit von satten 56 Tagen.<br />

Das lag aber sicher nicht an der Haltung, denn das Fleisch der Marke „Novillo Real“<br />

reklamiert für sich „Grain Fed“, also Getreidefütterung, und auch das Fett war für diese<br />

Ernährung typisch weiß und fest. Jedenfalls ist diese Qualität, die im Großhandel ab<br />

rund € 25,- erhältlich ist, eine hochinteressante Station auf unserer Steak-Weltreise,<br />

die man unbedingt einmal besucht haben sollte.<br />

J Ochse / Österreich<br />

Der Kärntner Ochse, dessen Rumpsteaks wir zum Verkosten bekamen, stammt von<br />

einer Kreuzung zwischen heimischem Fleckvieh und französischem Charolais-Rind.<br />

Lediglich 13 Tage gereift, was ihn bei der Jury ex aequo mit dem steirischen Ochsen<br />

auf Platz 5 brachte (sonst wäre er wohl noch viel weiter vorne gelandet),<br />

aber trotzdem von hervorragender Qualität. Was ihn bei unserer redaktionellen<br />

Nachverkostung zusammen mit der Kalbin schließlich zu einem Topscorer machte.<br />

Erstaunlich für einen Mastochsen war nämlich die Feinfaserigkeit, und wie zu erwarten<br />

war, geriet der Rindfleischgeschmack bei der Garstufe „medium rare“ sehr ausgeprägt.<br />

Mit einem Einkaufspreis von etwa € 25,- im Großhandel ein ganz heißer Tipp für den<br />

Steak-Kenner.<br />

K Kalbin / Irland<br />

Das Rumpsteak vom „Irish Black Angus“ zählt an sich zu den Referenzen des Steak-<br />

Universums, denn diese Rinderrasse steht für zarte Fasern, die Haltung auf den saftigen<br />

irischen Weiden bürgt für viel Geschmack. Und mit € 54,- im Online-Shop ist dieses<br />

Fleisch auch preislich durchaus der Oberliga zuzuordnen. Im direkten Vergleich mit<br />

den anderen Topsteaks aber landete es zu unserer Verwunderung nicht im Topfeld,<br />

was vielleicht auch der Garstufe zuzuschreiben war. Denn in der Nachverkostung eher<br />

„rare“ als „medium rare“ gegrillt, war es nicht nur butterweich, sondern auch kräftiger<br />

im Geschmack. Ein guter Tipp für all jene, die es eigentlich eher mager mögen.<br />

L<br />

OCHSE /<br />

AUSTRALIEN<br />

L Ochse / Australien<br />

Der australische Black Angus-Ochse der Marke „Jack’s Creek“ war mit über drei<br />

Monaten Mature reifungsmäßig der „älteste“ Teilnehmer der Runde. Und das erklärt<br />

auch, warum das Steak die Jury etwas polarisiert haben dürfte. Die intensiven Aromen<br />

des voll gereiften Rumpsteaks waren für Rindfleisch-Liebhaber großartig, anderen<br />

aber vielleicht doch zu ausgeprägt. Wir fanden es auch bei der redaktionellen Nachverkostung<br />

einfach zart, saftig und delikat – mit das Beste, was wir auf diesem Sektor<br />

kennengelernt haben und daher bei uns unter den Top 5, preislich mit rund € 30,-<br />

(im Großhandel) jedoch nur im Mittelfeld.<br />

14


essen & trinken<br />

Epilog. Quasi außer Konkurrenz, weil doch sehr speziell vom Typus und auch im<br />

Zuschnitt kaum vergleichbar, verkosteten wir in trauter Expertenrunde auch noch ein<br />

paar weitere sehr empfehlenswerte Steaks der Topkategorie, die irgendwie zur aktuellen<br />

Allgemeinbildung des fortgeschrittenen Carnivoren gehören.<br />

Aus dem Nordwesten Spaniens erreichte uns via gourmetfleisch.de das formidable<br />

Galicien Beef, das – ähnlich wie die Txogitxu-Kühe aus dem Baskenland – mit einem<br />

Schlachtalter von vier Jahren und auch weit mehr mindestens doppelt so alt wird wie<br />

normale Mastrinder. Und uns erinnerte dieses toll marmorierte Fleisch in vielen Dingen<br />

an das Iberico-Schwein: nussig im Geschmack, mürb, konzentriert. Aber man muss es<br />

etwas anders zubereiten als ein normales Steak, nämlich dünner schneiden und schneller<br />

grillen – dann ist es einfach toll. Noch mehr gilt das für Wagyu Beef mit einem hohen<br />

intramuskulären Fettanteil, wie wir es uns ebenfalls bei gourmetfleisch.de besorgt haben.<br />

Speziell diese hochpreisigen japanischen Qualitäten (ca. 350,- bis 590,- pro Kilogramm!)<br />

dürfen gar nicht gegrillt werden wie ein Steak, sondern müssen fein aufgeschnitten blitzschnell<br />

auf der heißen Platte oder in der heißen Suppe zubereitet werden. Ansonsten hat<br />

das Fett keine Chance zu schmelzen und klebt sich unangenehm an den Gaumen.<br />

KEINE RINDERÜBERRASCHUNG<br />

W<br />

enn wir uns vom Metzger<br />

ein schönes Clubsteak<br />

schneiden lassen,<br />

haben wir im Idealfall<br />

die Wahl zwischen<br />

unterschiedlichen Qualitäten. In der<br />

alltäglichen Praxis aber zumindest die<br />

Information über Wesen und Herkunft<br />

des Fleisches – was bei Rindfleisch<br />

nicht viel weniger komplex ist als etwa<br />

an der Käsetheke.<br />

Noch vor Reife, Fütterung, Alter und<br />

Rasse ist eines der wichtigsten Kriterien<br />

für die Art der Rindfleischqualität<br />

die sogenannte Kategorie. Denn<br />

Rindfleisch ist tatsächlich nicht Rindfleisch,<br />

wie man schon rein optisch<br />

erkennen kann, und der Fachmann<br />

unterscheidet grundlegend zwischen<br />

dem handelsüblichsten Jungstierfleisch<br />

sowie den meist etwas teureren<br />

Kategorien „Kalbin“, „Ochse“ und<br />

„Jungrind“. Wir erklären die Unterschiede<br />

anhand unseres Gruppenfotos<br />

ordentlicher Rinderkarrees – von<br />

links nach rechts.<br />

DER OCHSE<br />

ist bekanntermaßen ein kastrierter Stier. Der Testosteronmangel macht ihn nicht nur<br />

friedlicher, sondern begünstigt auch die Fetteinlagerung im Muskel, welche essentiell für<br />

Geschmack, Saftigkeit und die zarte Struktur des Fleisches ist. Da stört es auch gar nicht,<br />

dass Ochsenfleisch in der Faserung oft etwas gröber ist als das anderer Kategorien.<br />

Wichtig ist hier eine gute Fleischreifung.<br />

DIE KALBIN<br />

ist ein junges, weibliches Rind, das noch nicht abgekalbt hat (und kein weibliches Kalb,<br />

wie man mitunter zu hören bekommt). Die Fleischfasern sind deutlich zarter als bei ihren<br />

männlichen Geschwistern und auch die intramuskuläre Fetteinlagerung ist meist überdurchschnittlich<br />

gut. Vermarktet wird Kalbinnenfleisch z.B. unter den Marken „Rindfleisch<br />

à la carte“ und „Cult Beef.“ Die Kalbin auf unserem Bild stand übrigens hauptsächlich auf<br />

der Weide, wie man am gelblichen Fett erkennen kann.<br />

DER JUNGSTIER<br />

stellt das Gros des Angebotes im Lebensmittelhandel, denn männliche, unkastrierte<br />

Tiere haben einen besseren Fleischzuwachs und sind daher günstiger zu produzieren.<br />

Trotzdem kann auch Jungstierfleisch gut marmoriert sein und eine überdurchschnittliche<br />

Fettabdeckung haben, wie man auf unserem Foto sehen kann. Die helle Farbe des kernigen<br />

Fettes spricht für eine Endmast mit Getreide. In jedem Fall ist die Fleischreifung hier<br />

besonders wichtig, um eine gute Steakqualität zu erzielen.<br />

DAS JUNGRIND<br />

ist eine Kategorie, die – noch völlig unabhängig vom Geschlecht – zwischen Kalb und<br />

Rindfleisch anzusiedeln ist. Das Fleisch ist zarter als normales Rindfleisch, aber auch<br />

weniger ausgeprägt im Aroma – was speziell für Menschen interessant ist, die eigentlich<br />

eher helles Fleisch mögen. Auch die Reifezeiten können beim Jungrind deutlich kürzer<br />

gewählt werden als beim Jungstier. Jungrindfleisch erhalten Sie beispielsweise unter der<br />

Bio-Marke „Ja! Natürlich“ bzw. der Wiesbauer-Brand „Natürlich Niederösterreich“.<br />

OCHSE<br />

KALBIN<br />

JUNGSTIER<br />

JUNGRIND<br />

15


DIE REGION<br />

Das idyllische Mühlviertel ist<br />

eines der vier historischen<br />

„Viertel“ Oberösterreichs und<br />

liegt nördlich der Donau. Seinen<br />

Namen hat es von den<br />

Flüssen Große Mühl, Kleine<br />

Mühl und Steinerne Mühl, die<br />

es durchfließen. Es grenzt<br />

im Westen an Bayern, im<br />

Norden an Südböhmen und<br />

im Osten und Südosten an<br />

Niederösterreich. Geologisch<br />

gehört es zum Granit- und<br />

Gneishochland der Böhmischen<br />

Masse. Die hügelige<br />

Landschaft des Mühlviertels<br />

mit seinen vielen Wiesenbzw.<br />

Weidegebieten bietet<br />

optimale Voraussetzungen<br />

für die Mutterkuhhaltung, der<br />

naturnahsten Form der Rinderhaltung.<br />

Rudolf Rogl, Geschäftsführer der Rinderbörse:<br />

„Die Mutterkuhhaltung im Mühlviertel ist extrem naturnah und<br />

wird meist in biologischer Wirtschaftsweise betrieben!“<br />

DIE HACKLS<br />

Reinhard Hackl bewirtschaftet<br />

mit seiner Familie einen<br />

Mutterkuhbetrieb mit 10<br />

Hektar Grünland in St.<br />

Oswald bei Freistadt im<br />

Mühlviertel. Am AMAzertifizierten<br />

Bio-Betrieb der<br />

Hackls werden 8 Mutterkühe<br />

gehalten, die pro Jahr etwa<br />

6-7 Jungrinder aufziehen.<br />

Den Tieren stehen ganzjährig<br />

eine Auslaufhaltung mit 200<br />

2<br />

m zur Verfügung sowie ein<br />

Umlaufstall mit viel Platz und<br />

10 Liegeboxen, die täglich<br />

frische Einstreu erhalten.<br />

Die Jungrinder-Produktion<br />

am Betrieb erfolgt natürlich<br />

ausschließlich in Form der<br />

typischen Mutterkuhhaltung –<br />

mit Fleckvieh-Kühen auf der<br />

Mutterseite sowie Fleischrasse-Stieren,<br />

um optimale<br />

Qualität zu erzeugen.<br />

16


ama grillclub<br />

Jungrindfleisch ist eine besondere Kategorie.<br />

Zart in der Faser und mild im Aroma<br />

ist es sensorisch irgendwo zwischen<br />

Kalb- und Rindfleisch positioniert, was<br />

genau den Geschmack vieler junger Konsumenten<br />

trifft. Dazu kommt die naturnahe<br />

Haltung – wie im idyllischen Hügelland des<br />

Mühlviertels, wo die sogenannte Mutterkuhhaltung<br />

weit verbreitet ist.<br />

D<br />

enn das Mühlviertel ist schon aufgrund seiner typischen<br />

Kulturlandschaft, die von Weiden und Wiesen geprägt<br />

ist, ein optimales Umfeld für die sogenannte Mutterkuhhaltung,<br />

wie diese naturnahe Produktionsmethode genannt<br />

wird. Bei dieser Haltungsform werden die Kälber<br />

direkt von der eigenen Mutter im Herdenverband aufgezogen und<br />

sind so von Geburt an ständig in der Herde integriert.<br />

Die Jungrinder saugen bis ins Alter von ca. zehn Monaten direkt<br />

bei ihrer Mutter. In den ersten Monaten ist auch nur diese Milch<br />

die Haupternährungsquelle<br />

der Jungrinder, nach und nach<br />

DAS MÜHLVIERTLER<br />

JUNGRIND<br />

nehmen die Tiere aber auch<br />

zusätzlich Grundfutter wie<br />

Heu, Weidegras, Grassilage<br />

und Getreide auf. Das versorgt<br />

sie mit den notwendigen<br />

Nährstoffen und Spurenelementen<br />

und gibt dem zarten<br />

Fleisch dieser Rinder einen unnachahmlichen<br />

Geschmack. Die Beifütterung von Getreide in der<br />

Endmast ist übrigens für eine hohe Fleischqualität von besonderer<br />

Bedeutung, denn damit wird auch die begehrte intramuskuläre<br />

Fettmarmorierung gefördert.<br />

Klein und fein. Rund 80% der Jungrinder-Produktion in Oberösterreich<br />

finden bereits im Mühlviertel statt, Tendenz steigend.<br />

Typisch für diese Haltungsform sind in Oberösterreich ausgesprochen<br />

kleinstrukturierte Betriebe mit im Durchschnitt nur zehn bis<br />

zwölf Mutterkühen, die auch für den Erhalt der typischen Kulturlandschaft<br />

dieser Region sorgen. Trotz dieser aufwendigen Strukturen<br />

rechnet sich der erhebliche Aufwand offensichtlich aufgrund<br />

der steigenden Nachfrage nach Topqualitäten. In den vergangenen<br />

zehn Jahren wurde die Mutterkuhhaltung im Mühlviertel spürbar<br />

ausgedehnt, denn mit ihrer Marke „Mühlviertler Jungrind“ liefert<br />

die Rinderbörse eine Vermarktungsplattform, die im Lebensmittelhandel<br />

ausgesprochen gut ankommt.<br />

So bezeichnet werden dürfen nur Rinder in einem Alter von acht<br />

bis zwölf Monaten, ihr Schlachtgewicht liegt bei etwa 230 Kilogramm.<br />

Da nur Kalbinnen und Ochsen gemästet werden, ist die<br />

Fleischfaserung besonders zart und auch die Fetteinlagerung sehr<br />

gut. Die Jungrinder dieses Qualitätsprogrammes werden natürlich<br />

allesamt im Rahmen des AMA-Gütesiegel-Programms (oder AMA-<br />

Biozeichen) erzeugt und unterliegen<br />

permanent dessen strengen<br />

Kontrollen.<br />

Klasse Rasse. Mühlviertler<br />

Jungrinder sind meist Rassenkreuzungen<br />

aus Fleckviehmutterkühen<br />

mit „mittelrahmigen“,<br />

frühreifen Fleischrasse-Stieren<br />

– etwa Limousin oder Fleckvieh-<br />

Fleischrasse. Das Fleckvieh ist deswegen als Mutterkuh ideal, weil<br />

diese alte Zweinutzungsrasse ausgezeichnete Muttereigenschaften<br />

aufweist und eine gute Milchleistung als Basis für die Kälber- und<br />

Jungrinderernährung bietet. Ausgesuchte Stiere auf der Vaterseite<br />

sorgen für ein gutes Fleischansatzvermögen sowie für die gute<br />

Marmorierung als Basis für besonders zartes und aromatisches<br />

Jungrindfleisch.<br />

Bezuqsquellen. In Oberösterreich werden alles in allem jährlich<br />

etwa ca. 6.500 Jungrinder vermarktet – teilweise auch von den<br />

Bauern direkt. Mehr als 1.000 Mühlviertler Jungrinder landen in den<br />

Fleischtheken oberösterreichischer Spar-Supermärkte. Unter der<br />

Marke „Ja! Natürlich“ werden in den Rewe-Linien Billa und Merkur<br />

übrigens auch viele Bio-Jungrinder aus dem Mühlviertel verkauft.<br />

17


essen & trinken<br />

SOMMER<br />

Snacks<br />

BRUSCHETTE MIT DOLCELATTE UND FRISCHEN FRÜCHTEN VOM GRILL.<br />

DIESES FINGERFOOD KANN ALS INTRO EINES GRILLMENÜS DEN ERS-<br />

TEN HUNGER DÄMPFEN, MACHT ABER AUCH GANZ ALLEINE GLÜCKLICH.<br />

An sich ist eine „Bruschetta“ im süditalienischen<br />

Original nichts anderes als eine<br />

Scheibe gerösteten Weißbrotes mit Knoblauchabreibung<br />

und Olivenöl, auf das dann<br />

allerlei Verfügbares geschichtet werden kann.<br />

Marinierte Tomaten etwa oder Sardellen, Mortadella,<br />

Rohschinken, Parmesan... Es liegt in der Natur der<br />

Sache, dass hier kräftige Aromen gefragt sind, die dem<br />

rustikalen Knoblauchbrot Paroli bieten können.<br />

In einer etwas feineren Variante und auf die Größe eines<br />

Canapés reduziert, wird aus dem Italo-Sandwich ein Fingerfood<br />

der Extraklasse, das besteckfrei aber trotzdem<br />

manierlich verzehrt werden kann.<br />

Basis sind auch hier geröstete bzw. gegrillte Weißbrotscheiben,<br />

wobei wir hier das kleine Kaliber eines schlanken<br />

Baguettes wählen. Wer es noch spitzfindiger will,<br />

greift sogar zum Salzstangerl. Auf den Knoblauch haben<br />

wir gänzlich verzichtet, dafür aber ein markantes Pesto<br />

fabriziert, das als erste Schicht auf die knusprigen Scheiben<br />

kommt: Pinienkerne (können aber auch Walnusskerne<br />

sein) werden mit Olivenöl, einer Handvoll frischer<br />

Minze, Salz und Pfeffer im Mörser zu einer groben Creme<br />

gestoßen und großzügig auf das Brot gestrichen.<br />

Darauf kommt eine ordentliche Portion eines nicht allzu<br />

heftigen Blau- oder Grünschimmelkäses – wir haben<br />

uns für einen Dolcelatte entschieden –, der mit einer<br />

gegrillten Pfirsich- oder Feigenspalte getoppt wird. Etwas<br />

Balsamico tradizionale sowie frische Minzeblätter darauf<br />

und fertig.<br />

Wichtig ist es allerdings, zum <strong>Grillen</strong> feste, aber reife<br />

Früchte zu verwenden, die genug Fruchtzucker für diese<br />

Aromenbombe mitbringen.<br />

18


C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

Öko-TEST Jahrbuch<br />

Essen,Trinken und<br />

Genießen 2005<br />

Wassersprudler Cool


essen & trinken<br />

Melanzani<br />

arrosto<br />

Dieser Inbegriff des mediterranen Gemüses ist eigentlich ein Asiate.<br />

Denn in China und Indien wurde die Aubergine bereits vor rund 4.000<br />

Jahren kultiviert – den Weg nach Italien fand sie auf den gleichen Handelsrouten<br />

wie die Nudel, der Reis, die Marille, die Sojabohne und all<br />

die anderen Einwanderer aus dem Fernen Osten.<br />

I<br />

m Handel am häufigsten zu finden sind heute ovale oder<br />

längliche, meist tiefviolette Melanzani, aber auch gesprenkelte<br />

und kleinere weiße Früchte. Letztere waren einst<br />

übrigens der Normalfall, was den Auberginen damals den<br />

unpassenden deutschen Namen „Eierfrucht“ eingebracht<br />

hat.<br />

Auch hatte das Gemüse früher deutlich mehr Bitterstoffe an<br />

Bord als heute, die man ihm aber im Laufe der letzten Jahrzehnte<br />

fast völlig abgewöhnt hat. Zum Bedauern mancher Liebhaber<br />

übrigens, die nicht nur die gesundheitlichen Vorzüge der Bitterstoffe,<br />

sondern auch deren Geschmacksprofil zu schätzen wissen.<br />

Auberginen enthalten natürliche Pflanzenfarbstoffe (Terpene) –<br />

das sind bioaktive Substanzen, die Entzündungen hemmen und<br />

vor freien Radikalen schützen. Aber auch einige Vitamine – diese<br />

sitzen vor allem in der Schale.<br />

Einkauf und Lagerung. Melanzani sollten unbedingt reif<br />

sein, denn unreife Früchte enthalten das giftige Solanin. Reife<br />

Früchte haben eine glatte, fleckenfreie, etwas matte Schale, die<br />

auf Fingerdruck ein wenig nachgibt. Überreife Auberginen sind<br />

dagegen an braunen Stellen und am schwammigen Fruchtfleisch<br />

zu erkennen. Im Kühlschrank ist das Gemüse etwa eine Woche<br />

haltbar, wenn es nicht in der Nähe von Obst oder Gemüse gelagert<br />

wird, welches das Reifegas Äthylen an die Umgebung abgibt<br />

(z.B. Äpfel, Tomaten).<br />

Melanzani am Grill. Melanzani brauchen Fett zur vollen Geschmacksentfaltung<br />

– am liebsten gutes Olivenöl, aber besser<br />

erst nach dem <strong>Grillen</strong>. Daher ist die Zubereitung auf dem Rost,<br />

der Grillplatte oder auch im Bratenkorb ideal für dieses Nachtschattengewächs.<br />

20


essen & trinken<br />

Vor der Zubereitung aber sollte die Melanzani<br />

in fingerdicke Scheiben geschnitten<br />

und diese erst kräftig gesalzen, dann wieder<br />

aufeinander gestapelt werden. Nicht der Bitterstoffe<br />

wegen – das war früher ein Motiv<br />

für diese Prozedur –, sondern um den Wassergehalt<br />

der Früchte zu reduzieren. Denn<br />

schon nach einer Stunde hat die Melanzani<br />

auf diese Weise gehörig Saft ausgeschwitzt<br />

und kann mit Küchenkrepp trockengetupft<br />

werden. Nun klebt sie nicht so leicht am heißen<br />

Metall und ist außerdem intensiver im<br />

Geschmack. Etwas einfetten sollten Sie den<br />

Rost oder die Grillpatte aber trotzdem (z.B.<br />

mit Trennfett aus der Sprühdose), um schöne<br />

Grillmarkierungen auf den Scheiben zu erhalten.<br />

Diese gegrillten Melanzani-Scheiben<br />

werden dann mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und<br />

frischen Kräutern mariniert.<br />

Haben Sie es jedoch nur auf das Innere der<br />

Aubergine abgesehen (etwa für ein Baba<br />

Ghanoush), sollten Sie die ganze Frucht am<br />

Grill rundum so lange rösten, bis die Haut<br />

schwarz und das Fruchtfleisch cremig ist.<br />

Tipp für Eilige: Möchte man Melanzani ohne<br />

Schale zu einem Püree verarbeiten, so lässt<br />

sich diese leicht ablösen, nachdem man sie<br />

kurz in der Mikrowelle gegart hat.<br />

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essen & trinken<br />

Das Spanferkel zählt zweifellos zu den „Big Five“ vom Grill, ist<br />

ungemein beliebt – und trotz alledem recht selten am Speiseplan<br />

der privaten Feuerküchen zu finden. Denn es scheint nicht ganz<br />

einfach, ein ordentliches Spanferkel aufzutreiben, und noch weniger,<br />

dieses dann richtig zuzubereiten. Aber in Wahrheit ist das<br />

alles ganz, ganz einfach.<br />

4 x SPANFERKEL<br />

22


praxistest<br />

DAS SPANFERKEL<br />

D<br />

ie Zweifel beginnen ja oft bereits<br />

bei den Grundlagen, wie der<br />

adäquaten Lokalität oder der<br />

passenden Ausrüstung. Wer hat<br />

schon eine Feuerstelle mit zwei<br />

Metern Durchmesser in seinem Vorgarten<br />

und/oder einen mannslangen Spieß mit<br />

einem Elektromotor vorrätig, der stark<br />

genug ist, die Unwuchten eines bis zu 40<br />

Kilogramm schweren Bratens zu ignorieren?<br />

Solche Apparaturen kosten Geld und<br />

vor allem Platz. Dieses Thema bleibt also<br />

vor allem jener Handvoll Spezialisten vorbehalten,<br />

die kaum ein Wochenende ohne<br />

Ferkel- oder Lammgrillerei im Kreise ihrer<br />

Großfamilie verstreichen lassen. Und die<br />

braucht es dann auch, um die 50 Portionen<br />

zu verdrücken, die ein ordentliches Spanferkel<br />

locker hergibt.<br />

Die Alternative für den Normalverbraucher<br />

ist aber eher, das Spanferkel in grilltechnisch<br />

und familiär kompatiblen Einheiten<br />

zuzubereiten. Also entweder zu einem Braten<br />

gebunden, der auf den Rost oder Spieß<br />

eines Gasgrills passt, oder aber besonders<br />

lohnende Teilstücke vom Ferkel, wie den<br />

Schlögel oder das Karree. Wir haben jede<br />

einzelne dieser Varianten ausprobiert und<br />

daher auch einiges darüber zu erzählen.<br />

Rot oder Weiß. Die erste schwerwiegende<br />

Entscheidung im Vorfeld der<br />

Spanferkel-Grillerei fällt ja stets wie<br />

weiland bei der Bestellung eines Achtels:<br />

nämlich schlicht zwischen Rot oder Weiß<br />

– mit ähnlich dramatischen Unterschieden<br />

in Geschmack und Typizität. Denn<br />

es gibt in der Welt der Ferkelgriller zwei<br />

grundsätzlich unterschiedliche Fraktionen<br />

beziehungsweise Möglichkeiten der<br />

Fleischvorbereitung. Natur, so wie man<br />

das auch vom Schweinsbraten her kennt,<br />

oder aber gesurt (gepökelt) wie beim<br />

Kochschinken. Damit ist auch ganz gut der<br />

geschmackliche Unterschied beschrieben,<br />

der einen beim fertigen Ferkel unter der<br />

knusprigen Schwarte erwartet. Nur viel<br />

feiner eben. Dass sich die Mehrheit hier für<br />

ein gepökeltes Schweinderl entscheidet,<br />

liegt aber wohl weniger an der Präferenz<br />

des Österreichers für Geselchtes an sich,<br />

sondern eher an dem Umstand, dass den<br />

gesurten und vorgegarten Spanferkeln von<br />

Grilly nachgesagt wird, einfacher von der<br />

Hand zu gehen als die Natur-Variante.<br />

Dafür ist die Kruste bei Letzterer einfach<br />

unschlagbar. Und wirklich schwierig ist<br />

eigentlich beides nicht.<br />

Wir haben unsere Methoden-Auswahl jedenfalls<br />

nach anderen Kriterien getroffen:<br />

Eine Keule und den Rücken vom Spanferkel<br />

gab es ganz natur vom Keramikgrill, das<br />

ins Netz gebundene, gefüllte Ferkel vom<br />

Infrarot-Gasgrill ebenfalls natur, und die<br />

gesurte Version des zugeknöpften Ferkels<br />

haben wir schließlich im Smoker mit Buchenholz<br />

warm geräuchert. Denn Pökelung<br />

und Rauchnoten passen bekanntermaßen<br />

kongenial zusammen – was sich auch hier<br />

wieder bestätigt hat.<br />

Lieferant aller vier Probanden war der oberösterreichische<br />

Familienbetrieb „Grilly“,<br />

der sich mit seinen „Kräuterferkeln“ in<br />

der Gastronomie seit Jahren einen guten<br />

Namen gemacht hat und über die Website<br />

www.grilly.at auch für den Konsumenten<br />

zu erwerben ist. Ein Vorzug der Kräuterferkel<br />

aus dem Hause Grillmair ist aus unserer<br />

Sicht, dass diese extra für diesen Zweck<br />

gezogen, speziell gefüttert und geschlachtet<br />

werden und nicht als zufälliges Nebenprodukt<br />

einer normalen Mast abfallen. Das<br />

ermöglicht eine sehr gleichmäßige und<br />

besonders gute Qualität.<br />

Das Spanferkel oder auch<br />

Milchferkel hat seinen<br />

Namen nicht von irgendwelchen<br />

Holzspänen beim<br />

Räuchern, sondern vom<br />

altgermanischen „spänen“,<br />

also „säugen“. So werden<br />

vorzugsweise Ferkel bezeichnet,<br />

die noch gesäugt<br />

werden, in der Zwischenzeit<br />

hat sich diese Bezeichnung<br />

aber auch für ältere Jungschweine<br />

eingebürgert, die<br />

fachsprachlich als „Läufer“<br />

oder „Überläufer“ bezeichnet<br />

werden. Während echte<br />

Milchferkel etwa im Alter<br />

von sechs Wochen und mit<br />

einem Gewicht von etwa<br />

zwölf bis zwanzig Kilogramm<br />

geschlachtet werden,<br />

bringen die Läufer bis zu 50<br />

Kilogramm auf die Waage.<br />

Das Fleisch von Spanferkeln<br />

ist besonders zart, hell und<br />

von mildem Geschmack,<br />

jenes der Läufer schon etwas<br />

kräftiger und aromatischer,<br />

aber immer noch sehr zart<br />

und delikat. Gerade deswegen<br />

bevorzugen Kenner eher<br />

Ferkel von 20 Kilogramm<br />

aufwärts, an denen außerdem<br />

auch proportional<br />

einfach mehr dran ist. Die<br />

Fleischfülle eines 12-Kilo-<br />

Ferkels hingegen ist ausgesprochen<br />

bescheiden.<br />

Im Vergleich dazu: Normale<br />

Mastschweine werden auch<br />

jung geschlachtet und haben<br />

nach etwa 200 Tagen ein<br />

Schlachtgewicht von 80 bis<br />

120 Kilogramm.<br />

23


essen & trinken<br />

Die ganzen Ferkel werden bei Grilly außerdem<br />

entbeint und zusammen mit Gewürzen<br />

in der eigenen Schwarte im Stil einer<br />

Porchetta in Form gebunden. Damit waren<br />

sie kompakt genug für unsere Gerätschaft<br />

und behielten auch ohne zusätzliche Füllung<br />

ihre Form, die am Ende auch gut in Tranchen<br />

zu schneiden waren.<br />

Natur pur. Das ungesurte Ferkel war der<br />

erste Akt unseres langen Spanferkeltages.<br />

Oft wird in Internetforen empfohlen, das<br />

Spanferkel schon am Vortag mit einer Reihe<br />

von Gewürzen in Lebensmittelfolie gehüllt<br />

zu marinieren. Das ist unserer Meinung nach<br />

nicht nur überflüssig, sondern sogar kontraproduktiv,<br />

da es den delikaten Geschmack<br />

einer Spanferkelschwarte relativ verlässlich<br />

ruiniert. Uns reichte also eine ordentliche<br />

Abreibung mit grobem Salz, den Rest<br />

machten ohnehin die Röstaromen, die am<br />

Grill automatisch entstehen – wenn man<br />

sie nur lässt. Auch ist es nicht zielführend,<br />

eine von der Marinade völlig durchfeuchtete<br />

Schwarte auf den Grill zu legen, wenn man<br />

sie ja knusprig bekommen möchte. Besser<br />

ist es schon, mit grobem Salz beizeiten<br />

Feuchtigkeit aus der Haut des Ferkelbratens<br />

zu ziehen, diese dann mit Küchenkrepp<br />

abzutupfen und die Haut im Kühlschrank<br />

etwas abtrocknen zu lassen. Völlig anders<br />

verhält sich das natürlich bei der gesurten<br />

Variante im Smoker – doch dazu später.<br />

Wir platzierten unseren immerhin fast 80<br />

Zentimeter langen Spanferkel-Torso jedenfalls<br />

direkt auf dem Gusseisenrost eines<br />

edelstählernen Brennwagen 800 – ausgestattet<br />

mit zwei längsseitigen Infrarotbrennern,<br />

zwischen die der Braten genau auf die<br />

indirekte Zone passte. In Betrieb hatten wir<br />

dann ohnehin nur den hinteren Brenner,<br />

denn auch dieser sorgte auf kleinster Stufe<br />

konstant und unerschütterlich für 150°C auf<br />

dem Deckelthermometer. Eine Gartemperatur,<br />

die dem Ferkel sehr gut stand und ihm<br />

über sechs Stunden lang die Gelegenheit<br />

gab, im Kern schlussendlich die von uns<br />

angepeilten 78°C zu erreichen. Eine Übergarung<br />

ist hier aber durch das langsame,<br />

indirekte <strong>Grillen</strong> auch bei etwas höheren<br />

Kerntemperaturen kaum zu befürchten,<br />

gedreht haben wir unser Ferkel auch nur ein<br />

einziges Mal, um es gleichmäßig bräunen zu<br />

lassen. Die Kruste raschelte beim Anschnitt<br />

genial wie frischer Blätterteig und das<br />

Fleisch war zart, delikat und saftig. Genau<br />

so, wie man sich das vorstellt, wenn man an<br />

Spanferkel denkt – auch wenn das Brät dazwischen<br />

natürlich Geschmacksache ist.<br />

Tipp: Wenn die Kerntemperatur 45°C<br />

überschritten hat, ist der richtige Zeitpunkt,<br />

das Netz zu entfernen. Denn dann hält<br />

der Braten durch die Eiweißstockung im<br />

Fleisch auch ohne Schnürung verlässlich<br />

zusammen. Tut man dies zu spät (oder<br />

gar nicht), schneiden sich die durch die<br />

Hitze verkürzten Fäden des Netzes tief in<br />

Schwarte und Fleischfasern.<br />

Sur-Sus. Das rotfleischige, also gesurte<br />

und auch deutlich kürzere Grilly-Ferkel<br />

landete auf unserem Testsmoker des oberösterreichischen<br />

Herstellers „smoke it.“,<br />

den wir mit Buchenholz anheizten und auf<br />

etwa 110°C Garraumtemperatur einstellten.<br />

Das geht mit diesem hochwertigen Offset-<br />

24


essen & trinken<br />

Smoker recht einfach, denn die Zuluft ist an<br />

der praktischen, kubischen Feuerbox sehr<br />

genau zu kalibrieren und die Abluft wird<br />

über den langen Schlot geregelt. Zusätzlich<br />

kann man die Heißluft über eine Klappe zwischen<br />

Feuerbox und Garraum steuern, um<br />

die Hitzeverteilung zu kontrollieren.<br />

Der gesurte Spanferkel-Typus von Grilly ist<br />

übrigens bereits vorgegart und brauchte<br />

daher auch kein Netz – aber trotzdem genauso<br />

lange wie sein weißer Bruder, um die<br />

gewünschte Kerntemperatur zu erreichen.<br />

Also gut sechs Stunden für 78°C, von denen<br />

allerdings nur die erste Stunde mit Buchenholz<br />

geräuchert wurde, dann wechselten wir<br />

auf Holzkohle, um das Raucharoma nicht<br />

zu übertreiben. Und im Unterschied zum<br />

Natur-Grilly gab es für dieses Ferkel auch<br />

noch einen Mopp aus Apfelessig, Apfelsaft,<br />

Wasser und Salz. Damit wurde die Schwarte<br />

immer wieder befeuchtet, die derart dunkel<br />

und aromatisch, aber dennoch sehr knackig<br />

wurde. Das Fleisch – auch immerhin etwa<br />

acht Kilogramm – mit der delikaten Pökelnote<br />

war nicht nur heiß ebenso begehrt,<br />

sondern stellt auch erkaltet die meisten<br />

Kochschinken in den Schatten.<br />

Tipp: Zwei Aluschalen mit Wasser auf<br />

dem Kohlerost neben der Feuerbox puffern<br />

die Hitzespitzen ab und sorgen für eine<br />

gleichmäßigere Bräunung.<br />

Krone der Ferkelschöpfung. Nicht nur<br />

von der Portionsgröße her sind Schlögel (der<br />

„Dirndlbraten“) und das zugeputzte Karree<br />

(die „Krone“) die mit Recht beliebtesten<br />

Teilstücke vom Spanferkel am Grill. Beide<br />

haben wir auf unserem Monolith-Kamado<br />

so zubereitet, dass wir sie wieder nur mit<br />

grobem Meersalz würzten und auf einem<br />

Bräter mit Rost platzierten, der wiederum auf<br />

den erhöhten Deflektorstein gestellt wurde.<br />

Mit dieser Konstruktion haben wir nicht nur<br />

die Unterseite der Bratenstücke völlig von<br />

der direkten Hitze der Holzkohle entkoppelt,<br />

sondern durch die Nähe zum Deckel des<br />

Keramikgrills – durch die Konvektion – ein<br />

Maximum an Oberhitze auf die Schwarten<br />

bekommen. Diese Schwarten hatten wir<br />

übrigens vorab sogar in einer fingerhoch mit<br />

Salzwasser gefüllten Pfanne weich gekocht,<br />

bevor wir sie kurz an der Luft trocknen ließen<br />

und dann mit einem Stanleymesser im<br />

7-mm-Abstand kreuzweise einritzten. So<br />

werden sie erfahrungsgemäß am besten.<br />

Während der Dirndlbraten dann einfach mit<br />

der Schwarte nach oben seiner Fertigstellung<br />

entgegenbrutzelte, haben wir zwei Spanferkelkronen<br />

quasi im Reißverschlusssystem<br />

dicht an dicht miteinander verzahnt. So hatte<br />

das Karree insgesamt mehr Masse und das<br />

magere Fleisch der Rose blieb daher extrem<br />

saftig, während die Schwarte knusprig briet.<br />

Die zugeputzten Rippenknochen haben wir<br />

mit etwas Alufolie vor der Hitze geschützt,<br />

damit sie nicht verkohlen. Und genau an diesen<br />

Knochen hält man dann die frisch vom<br />

Kronenbraten geschnittenen Koteletts beim<br />

Essen als wirklich geniales Fingerfood.<br />

CORONA<br />

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C<br />

O<br />

O<br />

L<br />

E<br />

R<br />

ANLEITUNG ZUM GENUSS:


essen & trinken<br />

DER MIT DEM<br />

FERKEL GRILLT<br />

Wer weder Geduld noch Platz hat, sein Spanferkel selbst zu grillen, kann auch grillen lassen...<br />

Eigentlich ist er ja Student an der TU und hat den Bauingenieur<br />

fast schon in der Tasche. Aber wenn der 28-jährige Niederösterreicher<br />

Johannes Nolz an seine berufliche Zukunft denkt,<br />

fällt ihm auch immer öfter Schweinernes ein. Denn jetzt schon<br />

grillt er rund 40 gesurte Spanferkel im Jahr für seine wachsende<br />

Klientel in Wien und Niederösterreich auf seinem selbst konstruierten<br />

Edelstahl-Grill. Vorwiegend zu Hause im heimatlichen<br />

Oberwölbling, von wo die heiße Fracht dann im Thermobehälter<br />

bis zur jeweiligen Festivität rollt, aber natürlich kann man den<br />

Grillprofi auch mitsamt seinem Gerät fürs Partyzelt buchen, in<br />

jedem Fall sind für 50 Portionen etwa 600 Euro plus Kilometergeld<br />

zu kalkulieren. Dafür gibt es dann neben der Semmelfülle<br />

auch frischen Kraut- und Erdäpfelsalat dazu sowie sämtliches<br />

Geschirr leihweise.<br />

Bis zu zwei 40-Kilogramm-Läufer kann Johannes auf seinem<br />

patenten Gerät gleichzeitig brutzeln – ausschließlich mit Buchenholz<br />

übrigens und immer mit praller Fülle, damit das Ferkel<br />

auch gut seine Form behält. Das gibt bis zu 160 Portionen nach<br />

einer sechs- bis siebenstündigen Grillsession, bei der rund ein<br />

Viertel-Festmeter Buchenholz verglüht, bis der Braten perfekt<br />

ist. Die Ferkel dafür bezieht er übrigens ausschließlich aus dem<br />

Tullnerfeld, surt sie mit Nitritpökelsalz und würzt mit einer ganz<br />

speziellen, eigenen Gewürzmischung, füllt sie mit Semmelfülle<br />

und näht sie für den Spieß wieder zu. Oder aber er grillt wie<br />

Obelix ein delikates Wildschweinferkel, das ebenfalls ausgesprochen<br />

empfehlenswert ist, wie wir uns überzeugen konnten.<br />

Dieses wird allerdings der Borsten wegen vorher entschwartet<br />

und dann noch mit Schmalz begossen, damit das zarte Fleisch<br />

am Feuer nicht austrocknet.<br />

Zu erreichen ist Johannes Nolz unter 0664/6445884 oder<br />

per Mail unter nolz_johannes@gmx.at. Aber unbedingt mindestens<br />

10 Tage vorher bestellen, denn in der Saison wird der<br />

Grill selten kalt.<br />

SPIESSER-TIPPS<br />

Für alle jene, die sich einen richtigen Spanferkelgrill zulegen wollen, noch ein paar Tipps fürs Shopping: Achten Sie auf belastbare<br />

Materialien (z.B. Edelstahl) und ausreichende Dimensionierungen des Spießes, der Halterungen und Wandstärken der Bleche.<br />

Eine seitliche Befeuerung ist jener in einer Wanne unter dem Spieß unbedingt vorzuziehen, die nur als Fettabtropfschale dienen<br />

sollte. Der Abstand des Spießes zum Feuerkorb muss auch im Betrieb einfach verstellbar sein. Der Motor sollte belastbar sein und<br />

spielend 3-4 Umdrehungen des Spießes pro Minute schaffen. Optimal ist es, wenn diese Geschwindigkeit in Stufen einstellbar ist.<br />

Eine Abdeckung ermöglicht den Einsatz des Spießes auch bei Schlechtwetter und ungünstigen Windverhältnissen.<br />

26


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essen & trinken<br />

Latino-Cracker<br />

I<br />

n<br />

Lateinamerika sind Schweineschwarten so populäre Snacks<br />

wie hierzulande Kartoffelchips. Krachend knusprig, völlig ausgebraten<br />

und meist kräftig gesalzen. Hat man einmal damit<br />

angefangen, kann man irgendwie nicht genug kriegen. Wenn<br />

man sie denn kriegen kann, denn in Österreich fristet die<br />

Schwarte diesbezüglich noch ein Schattendasein.<br />

Wer auf derlei aber nicht verzichten mag, macht sich die Schwarten-Chips<br />

eben selbst. Denn mit einem Bratenkorb am Spieß kann<br />

man die Konvektionshitze eines Grillgerätes sehr gut zur Produktion<br />

der Latino-Snacks verwenden. Voraussetzung ist lediglich ein<br />

ordentliches Stück Schwarte, das gründlich vom Fett befreit, in<br />

appetitliche Stücke geschnitten und dann in kräftig gesalzenem<br />

Wasser weich gekocht wird. Wenn die Schwartenhappen dann<br />

weich und gut aufgequollen sind, werden sie abgetropft und<br />

etwas an der Luft getrocknet. Nun kommen sie in einem feinmaschigen<br />

Bratenkorb auf den Spieß, wo sie indirekt bei 200-220<br />

Grad rotieren und gut durchgebacken werden. Am Schluss kann<br />

man dann noch etwas Gas geben, um das Aufpoppen der Knusperschwarte<br />

zu fördern. Eine frisch gerührte Guacamole ist der<br />

stilgerechte Dip für diesen extravaganten Snack.<br />

28


1a Schopfbratensteaks<br />

• Herkunft<br />

• Qualität<br />

• Kontrolle<br />

Erleben Sie<br />

den Unterschied.<br />

Gute Schopfbratensteaks sind knusprig, saftig und herzhaft im Geschmack. Aber schon beim Einkauf gilt: Schweinefleisch<br />

ist nicht gleich Schweinefleisch. Daher sollten Sie ganz besonders auf ausgezeichnete Qualitä t mit dem AMA-Gü tesiegel<br />

achten. Damit wird nicht nur die Herkunft zu 100% garantiert, sondern auch weitere wichtige Kriterien für einen optimalen<br />

Genuss. So spielt etwa das Futter für die Fleischqualität eine wichtige Rolle – es stammt großteils vom eigenen Hof und<br />

wird genau kontrolliert. Strenge Prü fparameter definieren außerdem Alter, Fettklasse, Magerfleischanteil und schließlich<br />

sogar den pH-Wert des Fleisches. Damit alles ganz genau passt.<br />

www.premiumfleisch.at/amagsinfo


essen & trinken<br />

Weintipps<br />

zur Grillzeit<br />

So wie jeder Grillprofi vor dem Anheizen sein<br />

Equipment reinigt und sich alles zurechtlegt,<br />

so sollte der wahre Genießer unter den Grillmeistern<br />

auch rechtzeitig ein paar Gedanken<br />

an den richtigen Wein verschwenden. Denn<br />

bei der <strong>Outdoor</strong>-Kulinarik spielt die Serviertemperatur<br />

eine ebenso wichtige Rolle wie die<br />

Wahl des passenden Weins. Hier einige Tipps<br />

zum sicheren Gelingen Ihrer Weinbegleitung.<br />

R<br />

otwein ist meist eine gute Wahl. Aber nicht immer ist<br />

das Naheliegende auch die beste Lösung. Gerade in Österreich<br />

verfügt der Weinfreund über eine breite Palette<br />

von charaktervollen Weißweinen, die feine Röstaromen<br />

mit ihrem Geschmack prächtig vervollkommnen können.<br />

Bei hellen Fleischarten kommen die heimischen Klassiker<br />

optimal zur Geltung, die Nationalsorte Grüner Veltliner erzeugt<br />

mit seiner feinen Würze eine überzeugende Harmonie, aber auch<br />

Riesling und Sauvignon Blanc sind vielseitig einsetzbar. Je stärker<br />

und pikanter Sie würzen, umso stoffiger sollten die Weine gewählt<br />

werden. Ein Geheimtipp sind Weine, die einige Jahre in der Flasche<br />

herangereift sind, weil sie sich meist runder und vollmundiger<br />

präsentieren. Allerdings sollte man bei der Weinkombination mit<br />

Grillgerichten die Beilagen nicht ganz vergessen. Feine Salate und<br />

Marinaden sind meist etwas säurebetont, daher sollte man hier an<br />

milde, gut abgepufferte Weißweine denken. Auch ein Hauch von<br />

Restzucker ist da durchaus erlaubt. Die weißen Burgundersorten<br />

– Pinot Blanc, Chardonnay und Pinot Gris sowie Neuburger – sind<br />

feine Begleiter zu zahlreichen Grillgerichten. Wenn Sie mit viel<br />

Schärfe und asiatischen Nuancen arbeiten, um Ihrem Grillabend<br />

eine exotische Note zu verleihen, dann probieren Sie dazu einmal<br />

die stoffigen Raritäten, die in der Thermenregion aus Rotgipfler<br />

und Zierfandler angeboten werden.<br />

Der große Klassiker des Grillguts ist das Beef. Zu aromatischen<br />

Rindfleischstücken mit deutlichen Grillmarken vom Rost empfehlen<br />

sich kraftvolle Rotweine mit dezentem Holzeinsatz und guter<br />

Frucht. Neben zahlreichen roten Cuvées eignen sich da Weine aus<br />

Blauem Zweigelt und Merlot, auch der Syrah wird immer öfter angeboten.<br />

Diese ausgewogenen Sorten brillieren mit tiefer Frucht,<br />

Bringen Sie alle Weine im<br />

Freien immer um mehrere Grad<br />

kühler auf den Tisch, als Sie<br />

es drinnen machen; auch die<br />

Rotweine dürfen gerne gekühlt<br />

serviert werden.<br />

Peter Moser<br />

Wein-Chefredakteur der Zeitschrift<br />

Falstaff.<br />

feinen Tanninen und angenehmer Würze. Sollte man Delikatessen<br />

von Lamm oder Wild auf den Grill legen, so greift der Experte sehr<br />

gerne zu Pinot Noir – oder noch besser zu seinem würzigen österreichischen<br />

Verwandten, dem Sankt Laurent. Wenn Sie sich für<br />

Schweinefleisch oder Bratwürste entschieden haben, so sind Sie<br />

mit Blaufränkisch und Cuvées mit einem dominanten Anteil aus<br />

dieser Sorte gut beraten – wenn diese Weine mittelkräftig gewählt<br />

sind. Der typische G’spritzte ist besonders an heißen Grillabenden<br />

ein leichter, erfrischender Aperitif, aber auch ein verlässlicher Allroundbegleiter.<br />

Mehr dazu unter www.falstaff.at.<br />

30


• Herkunft • Qualität • Kontrolle<br />

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essen & trinken<br />

Pork<br />

Tomahawk<br />

Auch mit dem Schweinskotelett<br />

können wir Indianer spielen..<br />

A<br />

nalog zum Tomahawk-Steak vom Rind – einem Ribeye mit<br />

langem Rippenknochen – kann man auch aus dem langen<br />

Schweinskarree ein King-Size-Kotelett in Form eines<br />

Wurfbeiles schneiden. Dafür bleibt einfach noch der<br />

ganze Rippenbogen bis zum Knorpel mitsamt dem<br />

anhaftenden Bauchfleisch dran. Vorteile dieses zugegebenermaßen<br />

noch sehr ungewöhnlichen Zuschnitts sind nicht nur<br />

ein garantiertes Spektakel in der Grillrunde, sondern auch<br />

ein Aroma-Plus. Denn das stark durchzogene Fleisch an<br />

den Rippen profitiert geschmacklich beim <strong>Grillen</strong> vom<br />

Fett, aber auch vom Knochen selbst, wie Kenner wissen.<br />

Am besten lässt man sich dieses Pork Tomahawk<br />

vom Fleischhauer in mindestens drei Zentimetern<br />

Stärke vom Langen Karree herunterschneiden –<br />

bringen Sie ihm ruhig diese Fotos mit, damit er<br />

weiß, was Sie von ihm wollen. Das geht übrigens<br />

auch im Super- oder Verbrauchermarkt, denn<br />

viele Filialen haben da Backstage einen gelernten<br />

Fleischer, der gerne auf Sonderwünsche eingeht.<br />

Und vor dem <strong>Grillen</strong> sollte das Fleisch dann möglichst<br />

auf Zimmertemperatur kommen, damit die<br />

Kerntemperatur am Ende nicht zu niedrig liegt.<br />

Etwa 70°C sollten Sie da in der Rose anpeilen, gemessen<br />

wird im Fleisch und auf keinen Fall am Knochen,<br />

denn dieser leitet die Temperatur wesentlich<br />

besser. Die Würzung ist Geschmacksache, wir haben<br />

uns jedoch auf Salz, Pfeffer und etwas gegrillten Knoblauch<br />

sowie frischen Lorbeer beschränkt, mit dem wir das<br />

Fleisch vor dem Salzen eingerieben haben. Der grob gestoßene<br />

Pfeffer kam übrigens erst nach dem <strong>Grillen</strong> drauf.<br />

Gegrillt wird beidseitig direkt, bis die Röststoffe der Grillmarkierung<br />

gut ausgeprägt sind. Dann wandert das Kotelett<br />

in die indirekte Zone, um dort gar zu ziehen. Wählt man dort die<br />

Temperatur nicht zu hoch, kann man sich auch die anschließende<br />

Rastphase sparen. Vor dem Servieren kommt dann noch ein Spritzer<br />

Limettensaft auf das Fleisch.<br />

32


essen & trinken<br />

Gegrillt wird beidseitig direkt, bis<br />

die Röststoffe der Grillmarkierung<br />

gut ausgeprägt sind.<br />

Einfach.<br />

Köstlich.<br />

Grammeln und<br />

Schmalzprodukte seit 1932<br />

www.schachinger.at


essen & trinken<br />

FORELLE<br />

auf dem Dach<br />

34


essen & trinken<br />

U<br />

nd zwar auf echten, handgehauenen<br />

Holzschindeln, so wie<br />

sie noch heute mancherorts<br />

für traditionelle Dacheindeckungen<br />

Verwendung finden.<br />

Das ist nicht nur vergleichsweise günstig<br />

im Preis, sondern auch zünftig, meinen<br />

wir und haben uns dafür unterschiedliches<br />

Material besorgt.<br />

Lärchenschindeln etwa, die aufgrund<br />

ihres natürlichen Gehaltes an ätherischen<br />

Ölen als besonders wetterbeständig<br />

gelten, genau deswegen aber auch<br />

aromatisch einiges versprechen. Fichtenschindeln<br />

natürlich, die am häufigsten zu<br />

finden sind, sowie auch noch solche aus<br />

dem Holz der Rotzeder, das viele Kenner<br />

für ihre Planks bevorzugen.<br />

Holzwege. Ein landläufiger Irrtum auch<br />

fortgeschrittener Grillmeister ist es jedoch,<br />

ihr Gargut auf der Planke räuchern<br />

zu wollen. Denn im Idealfall qualmt diese<br />

keineswegs, sondern gibt lediglich ihre<br />

durch Hitzeeinwirkung frei gewordenen<br />

Aromastoffe an Lachs, Garnele und<br />

Lammleber ab. Ganz ohne Rauch, wenn<br />

nicht zusätzliche Räucherspäne mit im<br />

Spiel sind.<br />

Geeignet sind für das Plank Grilling<br />

jedenfalls aufgrund dessen all jene Lebensmittel,<br />

die relativ geringe Gartemperaturen<br />

und -zeiten mögen und die vor<br />

allem von den holzigen Geschmacksbeigaben<br />

profitieren. Ein idealer Kandidat<br />

ist daher das Fischfilet – was oft direkt<br />

zu Irrtum Nummer 2 führt. Denn gegart<br />

wird das Fischfilet richtigerweise mit der<br />

Hautseite nach unten – allerdings ausschließlich<br />

ohne Haut! Bleibt diese nämlich<br />

dran, bleibt das Holzaroma draußen.<br />

Das „Plank Grilling“ der Indianer Nordamerikas hat sich in den<br />

letzten Jahren über den ganzen <strong>BBQ</strong>-Globus verbreitet. Jeder<br />

Grillshop, der etwas auf sich hält, führt heute die aromatischen<br />

Brettchen in unterschiedlichen Größen und Arten. Wir jedoch<br />

haben uns auf alpine Traditionen besonnen und garen heimische<br />

Fische direkt auf heimischen Dachschindeln.<br />

Besser heiß. So war also auch bei<br />

unseren beiden Salmoniden – einer Regenbogenforelle<br />

sowie einer Lachsforelle<br />

– indirektes, völlig hautbefreites Garen<br />

angesagt. Und zwar relativ kurz bei<br />

durchaus knackigen Temperaturen von<br />

deutlich über 200°C auf dem Deckelthermometer.<br />

Knackig übrigens schon deshalb,<br />

weil sich das Harz in den Schindeln<br />

dann und wann mit kleinen Knalleffekten<br />

bemerkbar machte, die sich auch unter<br />

dem Deckel des Kugelgrills recht spannend<br />

anhörten.<br />

Nur gesalzen haben wir die Filets knapp<br />

vor dem <strong>Grillen</strong>, jedoch mit jungen<br />

Fichtenzweigen garniert, um die waldmeisterlichen<br />

Geschmacksnoten noch zu<br />

verstärken. Der richtige Garzeitpunkt war<br />

erreicht, als das Fischfleisch auch an der<br />

Oberseite begann, seine glasige Transparenz<br />

zu verlieren und milchig trüb zu<br />

werden.<br />

Brät man Fischfilets allerdings anfangs<br />

zu sachte indirekt am Grill, verursacht<br />

das einen unschönen Eiweiß-Austritt,<br />

der dann letzten Endes auch meist für<br />

trockenes Fischfleisch steht. Ist die Temperatur<br />

im Garraum aber von Anfang an<br />

hoch genug, schließt sich die Oberfläche<br />

des Fischfleisches, und der Saft bleibt<br />

drinnen.<br />

Extra Wald. Zusätzliche Würze bringt<br />

eine Emulsion, die man aus den frischen,<br />

grünen Trieben von Fichten herstellen<br />

kann. Dieses zarte Grün wird gehackt und<br />

mit Salz sowie gutem Olivenöl und einem<br />

Spritzer Zitronensaft angerührt. Der Geschmack<br />

dieses eher üppig zu dosierenden<br />

Fichten-Pestos ist frisch, ganz leicht harzig<br />

und ein wenig säuerlich – was ideal zu den<br />

Aromen passt, die schon das Holz dem<br />

zarten Fischfleisch mitgegeben hat. Und<br />

keine Angst vor all diesen Holznoten: Sie<br />

sind wesentlich zurückhaltender und harmonischer,<br />

als sich das vielleicht anhört.<br />

35


essen & trinken<br />

Under<br />

PRESSURE<br />

Huhn unterm Salzstein<br />

36


essen & trinken<br />

W<br />

ir haben uns ja irgendwann so einen Salzstein zugelegt, auf dem wir dann am<br />

Grill vorzügliche Garnelen, Lachs und andere Schnellgarer zubereitet haben.<br />

Das mit den Steaks war dann etwas weniger prickelnd, und auch das Gemüse<br />

kann man am Salzstein eher vergessen. Und so liegt der quarzfarbene Block<br />

meist als Briefbeschwerer herum, bis er irgendwann wieder einmal ein Schalentier<br />

aufgeladen bekommt. Zum Pausieren ist er allerdings eigentlich viel zu schade, denn<br />

sein ordentliches Eigengewicht von mehr als fünf Kilogramm prädestiniert ihn für einen ganz<br />

anderen Job – nämlich als würzige Pollo-arrosto-Presse.<br />

Ganz so wie der gelernte Italiener sein Huhn vom Grill am liebsten mag, also flachgedrückt<br />

und gleichmäßig angeknuspert, wird es nämlich nicht ohne Gewicht. Und auch aufgeschnitten<br />

werden muss das Federvieh an der richtigen Stelle, nämlich am Brustbein. Um dann<br />

einige Stunden (oder besser noch eine ganze Nacht im Kühlschrank) in einer Marinade zu<br />

verbringen. In unserem Fall aus Limettensaft, gezupften Lorbeerblättern, frischem, gehacktem<br />

Rosmarin, fein geschnittenen Chilischoten und etwas Salz – aber nicht zu viel, denn<br />

auch der Salzstein wird hier noch einiges beisteuern. Wer hier die bestmögliche Effizienz<br />

der Marinade anstrebt, füllt sie zum Huhn in einen Gefriersack und presst dann die Luft aus<br />

dem Beutel. Und wer eine Vakuummaschine hat, kann diesen Vorgang noch intensivieren.<br />

Bevor das Hendl auf den Rost kommt, sollte es gut abgetupft und eine Zeit lang bei Zimmertemperatur<br />

„chambriert“ werden. Dann kommt es mit der Hautseite nach oben auf den<br />

gut eingeölten Rost und wird erst direkt und dann indirekt (also nicht über der Glut bzw.<br />

dem Brenner) auf beiden Seiten unter öfterem Wenden knusprig gegrillt. Immer beschwert<br />

selbstverständlich, denn so wird es richtig „arrosto“.<br />

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2027402


Folge<br />

12<br />

Die Heimat des<br />

Barbecue sind ganz<br />

ohne Zweifel die<br />

USA. und so weitläufig<br />

und kontrastreich<br />

wie die Nation<br />

ist auch die kulinarische<br />

Landkarte des<br />

<strong>BBQ</strong>. Gerd Sievers,<br />

Kochbuchautor und<br />

Foodjournalist, ist in<br />

dieser Serie der Reiseführer<br />

durch die<br />

wichtigsten Destinationen<br />

zum Thema.<br />

SMOKED<br />

SURF & TURF<br />

38


essen & trinken<br />

ZUTATEN<br />

Für 6-8 Personen<br />

Für den Surf:<br />

4 Hummerschwänze mittlerer<br />

Größe (ca. 300-400 Gramm)<br />

6-8 EL Butter<br />

2-3 TL Limetten- oder Zitronensaft<br />

1 guter TL Zitronenpfeffer<br />

1 guter TL schwarzer Pfeffer,<br />

geschrotet<br />

1-2 TL fein gehackter Knoblauch<br />

Für den Turf:<br />

4 dicke Rib-Eye-Steaks von<br />

jeweils mindestens 350 Gramm<br />

Pfeffer aus der Mühle<br />

Meersalz<br />

Für die Erdäpfel:<br />

1 kg heurige Erdäpfel<br />

Fleur de Sel<br />

Für den Sellerie-<br />

Weintrauben-Salat:<br />

6 Handvoll rote Weintrauben<br />

(vorzugsweise kernlos)<br />

2-4 Selleriestangen<br />

2-3 EL Estragon, grob gehackt<br />

abgeriebene Orangenschale<br />

(unbehandelt)<br />

neutrales Pflanzenöl<br />

etwas Zitronen- oder Limettensaft<br />

weißer Pfeffer aus der Mühle<br />

Meersalz<br />

Für die Butterzubereitung:<br />

125 g Butter<br />

8-10 mit Salz zu einer Paste<br />

zerdrückte Knoblauchzehen<br />

Limetten- oder Zitronensaft nach<br />

Belieben<br />

etwas frisch gehackte Petersilie,<br />

Schnittlauch und/oder Liebstöckel<br />

Für die Mayonnaise:<br />

Mayonnaise (vorzugsweise<br />

hausgemacht)<br />

Tabasco<br />

Worcestershire-Sauce<br />

Senf<br />

Knoblauchpulver<br />

Zitronensaft<br />

Salz<br />

Außerdem:<br />

8-16 dickere Scheiben Speck<br />

(vorzugsweise Bacon)<br />

einige Maiskolben (vorgekocht)<br />

Butter und Chilipulver für die<br />

Maiskolben, Weißbrot<br />

Pommes frites nach Belieben<br />

Für den Cranberry-Sekt:<br />

guter trockener Sekt oder<br />

Prosecco<br />

Cranberry-Saft (oder wer es<br />

süßer mag auch -Sirup), Wodka<br />

New England, der Nordosten der USA, umfasst die Bundesstaaten Connecticut,<br />

Maine, Massachusetts, New Hampshire, Rhode Island und Vermont. Es liegt nicht<br />

nur geografisch Europa am nächsten, sondern auch landschaftlich – die sogenannten<br />

Green Mountains erinnern an europäische Mittelgebirgslandschaften.<br />

Die berühmten altehrwürdigen Universitäten von Yale und Harvard liegen hier<br />

und Boston, die Hauptstadt von Massachusetts, ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum.<br />

Die liebliche Landschaft ist reich an Wild und Wildfrüchten, die wichtigsten landwirtschaftlichen<br />

Produkte sind Käse, Konserven und Backwaren. Die Atlantikküste bietet allerlei<br />

Delikatessen aus dem Meer, neben Kabeljau, Austern und Muscheln ist New England vor<br />

allem berühmt für seine Maine-Lobster.<br />

Abgesehen von der berühmten „Boston Shoulder“ und dem „Boston Butt Pork <strong>BBQ</strong>“ ist die<br />

Gegend kein Zentrum des <strong>BBQ</strong>, zumindest nicht dessen, was man in Texas oder dem Südwesten<br />

darunter versteht. Nicht nur geografisch und landschaftlich, sondern insbesondere<br />

auch kulinarisch ist man hier der Alten Welt wesentlich näher. Aus diesem Grund ist <strong>BBQ</strong> in<br />

New England fast immer gleichbedeutend mit Räuchern, also „smoken“. Hinzu kommt, dass<br />

man in New England generell viel lieber Schweinefleisch als Rindfleisch isst.<br />

Nicht direkt aus New England, sondern aus dem weiter südlich angrenzenden Bundesstaat<br />

New York stammt das sogenannte Surf & Turf. Damit ist prinzipiell kein Gericht gemeint,<br />

sondern die Kombination von Meeresfrüchten („surf“) und Fleisch („turf“). Was anfänglich<br />

notwendig war, um Mangel am Teller besser verhindern zu können, wurde mit der Zeit zur<br />

(kulinarisch nicht immer sinnvollen) hedonistischen Selbstdarstellung einer besonders wohlhabenden<br />

Schicht. Oder von Leuten, die meinten dazuzugehören, wenn einfach die beiden<br />

teuersten Speisen auf der Karte kombiniert wurden. Zumeist waren das Filetsteak und Hummer.<br />

In früheren Zeiten bestand das Surf & Turf allerdings zumeist aus Schweinefleisch und<br />

Muscheln. Ein „Mitbringsel“ der vielen portugiesischen Einwanderer, die hierher kamen, das<br />

noch heute in Form des New England Clam Chowder existiert. Und bis heute lieben die Portugiesen<br />

hier ihr Carne de porco à alentejana (Schweinefleischeintopf mit Venusmuscheln).<br />

Mittlerweile gibt es unzählige Varianten des Surf & Turf, das sich nunmehr nicht nur in<br />

den USA, sondern weltweit großer Beliebtheit erfreut. Allerdings existieren nur zwei, drei<br />

Varianten, bei denen das Fleisch bzw. die Meeresfrüchte im Smoker zubereitet werden.<br />

Man darf allerdings wie bereits angesprochen hier nicht vom klassischen <strong>BBQ</strong> reden.<br />

Bei der ersten Variante nimmt man eine entbeinte Hochrippe, umgibt sie mit einem<br />

Dry-Rub und brät sie nach einigen Stunden des Marinierens im Kugelgrill bei 220-240<br />

Grad (wie ein Roastbeef) unter Zugabe von Kirschholz, das einen zarten Rauchgeschmack<br />

abgibt. Zu dieser Variante werden entweder im Speckmantel gegrillte Garnelen gereicht<br />

oder auch Garnelen in einer tomatenlastigen <strong>BBQ</strong>-Sauce.<br />

Die zweite Variante – und zwar diese, welche hier vorgestellt werden soll – ist die im<br />

Nordosten weitaus populärere. Für das „Smoked Surf & Turf“ werden zwei eigenständige<br />

Rezepturen miteinander kombiniert: geräucherte Rib-Eye-Steaks und geräucherter Hummer.<br />

Als Beilagen dienen gegrillte Maiskolben mit Chilibutter, dickere gegrillte Speckscheiben,<br />

ein Sellerie-Weintrauben-Salat, braune Butter oder Zitronenbutter mit Knoblauch,<br />

gewürzte Mayonnaise sowie frisch gebackenes Brot – seltener werden auch Pommes<br />

frites dazu gereicht. Wir haben uns für geräucherte, heurige Erdäpfel entschieden, die<br />

ebenfalls sehr gut dazu passen.<br />

Für das geräucherte Rib-Eye-Steak nimmt man gut 300 Gramm schwere Steaks vom<br />

Rostbraten mit einer Dicke von 4-5cm, die vorzugsweise im Rauch von Kirsch-, Hickory-,<br />

Mesquite- oder Eichenholz, ersatzweise auch Buchenholz, kalt geräuchert werden – aber<br />

ACHTUNG: Die Räuchertemperatur sollte nicht über 28 Grad liegen, da das Fleisch nur<br />

aromatisiert, nicht aber gegart werden soll. Der Smoked Lobster wird hingegen tatsächlich<br />

wie beim <strong>BBQ</strong> zubereitet, also bei etwa 100-110 Grad im Smoker unter Zugabe von<br />

Buchen- oder Mesquite-Rauch. Anschließend, besser gesagt kurz vor dem Servieren, wird<br />

beides direkt gegrillt – der Hummer etwa 2-3 Minuten, die Steaks je nach gewünschter<br />

Garstufe 4-5 Minuten pro Seite. Dazu trinkt man stilecht Light-Beer und/oder Cranberry-Sekt.<br />

39


essen & trinken<br />

ZUBEREITUNG<br />

1. Rib-Eye-Steaks im Smoker oder Räucherofen bei vorzugsweise<br />

18-25 Grad kalt räuchern – je nach gewünschter<br />

Intensität 20 Minuten bis 2 Stunden räuchern. Danach das<br />

Fleisch aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitter rasten<br />

lassen.<br />

2. Die Erdäpfel nicht zu weich vorkochen. Dann halbieren,<br />

mit Fleur de Sel würzen und gemeinsam mit den Hummerschwänzen<br />

warm räuchern.<br />

3. Aus den beim Hummer angegebenen Zutaten eine Würzbutter<br />

herstellen. Die Hummerschwänze am Rücken entlang<br />

aufschneiden (nach Belieben den Darm entfernen), Schalen<br />

etwas vom Fleisch lösen und die Butter in die Hummer<br />

füllen. Smoker auf etwa 100-110 Grad vorheizen, mit Holzspänen<br />

für ordentlichen Rauch sorgen und die Hummerschwänze<br />

je nach Größe und gewünschter Intensität 40-50<br />

Minuten smoken.<br />

4. Während Fleisch und Hummer geräuchert werden, den<br />

Salat zubereiten. Weintrauben waschen und halbieren. Sellerie<br />

waschen, blanchieren und in kleine Würfel schneiden.<br />

Beides in eine Schüssel füllen. Aus den restlichen Zutaten<br />

eine Marinade herstellen, über den Salat gießen und alles gut<br />

vermischen – abschmecken und parat halten.<br />

5. Zimmerwarme Butter schaumig aufschlagen, mit den<br />

vorgesehenen Zutaten vermischen und kalt stellen.<br />

6. Die Mayonnaise mit den angegebenen Zutaten nach<br />

Geschmack würzen, kühl parat stellen.<br />

7. Einen Grill mit direkter Hitze vorheizen. Zuerst die Maiskolben<br />

auf den Grill legen und rundherum bräunen, danach<br />

den Bacon beidseitig knusprig braun grillen – beides warm<br />

halten. Dann die gewürzten Steaks auf den Rost legen und<br />

je nach gewünschter Garstufe 3-6 Minuten pro Seite grillen<br />

– ideal ist medium rare. Das in große Stücke geschnittene<br />

Weißbrot beidseitig grillen. Zum Schluss die Hummerschwänze<br />

zwei Minuten auf der Schale grillen.<br />

8. Maiskolben mit zerlassener Butter und Chilipulver würzen.<br />

9. Steaks, Hummer, Bacon, Maiskolben, Brot und Erdäpfel<br />

zusammen auf einer großen Platte anrichten. Butterzubereitung,<br />

Mayonnaise und Salat extra dazu servieren.<br />

10. Für den Cranberry-Sekt: 3-4 EL Cranberry-Saft oder<br />

-Sirup in ein Weißweinglas füllen, 1-2 cl guten Wodka hinzugeben<br />

und mit 125-150 ml Sekt (oder Prosecco) aufgießen<br />

– wer mag, gibt Eiswürfel dazu oder garniert mit einer Orangenscheibe.<br />

40


essen & trinken<br />

WASSERGEIST<br />

in der Flasche<br />

WAS DIE CHEMIE IN MANCHEN<br />

MINERALWÄSSERN ZU SUCHEN HAT?<br />

SIE WIRD DORT EINGESETZT, DAMIT WIR<br />

DIE CHEMIE NICHT SO SCHMECKEN.<br />

P<br />

ET-Flaschen sind praktisch und<br />

leicht. Und schon lange haben wir<br />

unsere Abneigung gegen den resultierenden<br />

Müllberg zugunsten<br />

der Bequemlichkeit verdrängt.<br />

Besonders „natürlich reines“ Mineral- und<br />

Tafelwasser wird vorzugsweise aus kristallklarem<br />

Kunststoff eingeschenkt, während<br />

Wein und Bier (noch) großteils aus Glas<br />

ins Glas kommen.<br />

Und hier liegt das Problem: Ein PET-Gebinde<br />

verdirbt den Genuss mit hoher Wahrscheinlichkeit,<br />

wenn das Wasser zu lange und/<br />

oder bei zu hohen Temperaturen gelagert<br />

wurde, wobei das pseudofruchtige Aroma<br />

von Acetaldehyd, kurz AA genannt, sowie<br />

dessen typischer, stechender Geruch entsteht.<br />

Besonders Kohlensäure begünstigt<br />

das Herauslösen von Acetaldehyd aus<br />

PET-Flaschen. Und die EU hat AA sogar auf<br />

die Liste der Substanzen mit Verdacht auf<br />

krebserregende Wirkung gesetzt.<br />

Wasseralarm! Im Juli 2008 veröffentlichte<br />

die deutsche „Stiftung Warentest“ eine<br />

vordergründig „alarmierende“ Studie. Der<br />

damalige Text in Auszügen: „Acetaldehyd<br />

heißt der Übeltäter ... Gefährlich für die<br />

Gesundheit sind die gefundenen Mengen<br />

nicht. Das eigentliche Problem ist der Geschmack.“<br />

Bei neun von 19 Einweg-Flaschen von Eigenmarken<br />

des Handels in Deutschland<br />

waren die sensorischen Werte demnach<br />

in Ordnung, bei den anderen zehn jedoch<br />

nicht. Auch der österreichische „Konsument“<br />

wollte wissen, ob und – wenn ja<br />

– wie viel Acetaldehyd in Mineralwasser<br />

steckt, und kaufte 35 Produkte mit und 17<br />

ohne Kohlensäure in PET- und Glasflaschen<br />

ein. Während die stillen Mineralwässer gut<br />

abschnitten, waren 21 von 25 prickelnden<br />

Mineralwässern in Kunststoffflaschen belastet.<br />

Dabei sei das vermeidbar. Gibt es<br />

doch vermeintlich Methoden, das Acetal-<br />

42


essen & trinken<br />

dehyd im PET zu binden. Gemeint sind damit die sogenannten AA-<br />

Blocker, die das Acetaldehyd daran hindern sollen, ins Wasser zu<br />

gelangen. Mittlerweile gehören fast alle um das öffentliche Wohl<br />

Besorgten zur „Blockerpartei“. Vom BUND in Deutschland über<br />

die Bundesarbeitskammer, die deutsche Umwelthilfe, das „Help“-<br />

Team des ORF. Selbst Ärzte stoßen ins gleiche Horn. Und auch<br />

manche Mineralabfüller werben mit dem nie namentlich genannten<br />

Additiv.<br />

Beelzebub statt Teufel? Bei vielen deutschen und internationalen<br />

Wässern werden inzwischen längst diese AA-Blocker<br />

eingesetzt, wofür sich bis heute Stiftung Warentest, Bund und<br />

Greenpeace und sogar heimische Medien im Fahrwasser des VKI<br />

vehement einsetzen.<br />

Das Bedenkliche daran: Mit AA-Blockern im<br />

Kunststoff geht wirklich kaum mehr Acetaldehyd<br />

ins Wasser über. Aber der „Blocker“<br />

sehr wohl! Und zwar weit über dem zulässigen<br />

Höchstwert von 0,05mg/L. Hier wird<br />

offensichtlich ein olfaktorischer „Teufel“<br />

durch einen biochemischen „Beelzebub“<br />

mit potentieller Langzeitwirkung ausgetrieben.<br />

Denn der gebräuchlichste AA-Blocker<br />

greift vermutlich tief in den Reparaturmechanismus<br />

der menschlichen Zelle ein!<br />

Geschmack statt Gesundheit. Inzwischen<br />

beschäftigen sich aber doch etliche<br />

Spezialisten mit dem unheimlichen Fremdstoff,<br />

der das Mineralwasser zwar trinkbar,<br />

aber erst wirklich bedenklich macht. Martin<br />

Wagner, Toxikologe an der Goethe-Universität<br />

Frankfurt, war auf der richtigen Fährte,<br />

als er feststellte: „Der Nachteil sogenannter<br />

Aldehydfänger, die das Acetaldehyd neutralisieren,<br />

ist, dass etliche davon hormonähnliche<br />

Substanzen als Verunreinigungen<br />

enthalten.“<br />

Die ganze Wahrheit ist jedoch weit düsterer.<br />

Der Stoff, der von der Mehrheit der unbedarften<br />

Abfüller verwendet wird, nennt sich<br />

Anthranilamid (anderer Name: 2-Aminobenzamid).<br />

Über ihn heißt es in US-amerikanischen<br />

Sicherheitsdatenblättern nach Versuchen an<br />

Ratten u.a. „toxisch, falls verschluckt...“, „kann<br />

Methämoglobinämie verursachen...“. Außerdem<br />

beeinflusste die Substanz auch die Ribonukleinsäure.<br />

Hersteller unter Druck. Man kann den<br />

Mineralabfüllern, die diese Stoffe einsetzen, eigentlich keine Vorwürfe<br />

machen. Sie wurden von NGOs, Konsumentenvereinen<br />

und schließlich staatlichen Stellen jahrelang massiv unter Druck<br />

gesetzt. Aber sowohl die Schweizer als auch die österreichische<br />

Mineralwasser-Branche hat sich der AA-Blocker-Lobby erfolgreich<br />

erwehrt. Momentan verwendet kein österreichischer Abfüller<br />

Aldehyd-„Geschmacksmodulatoren“, obwohl der Druck von Behörden<br />

und „Konsumentenschützern“ anhält. Noch im Vorjahr<br />

machte sich das Gesundheitsforum der Sozialversicherungen für<br />

den widernatürlichen Blocker stark; allerdings bereits mit der leisen<br />

Zusatzwarnung: „Wer prickelndes Mineralwasser bevorzugt und<br />

keine Belastung mitkaufen will, sollte besser zu Wasser in Glasflaschen<br />

greifen.“<br />

Die österreichischen Qualitätsabfüller wissen aber genauso gut<br />

wie ihre Schweizer Kollegen: AA-Blocker sind noch viel zu wenig<br />

erforscht. „Wir haben uns in Österreich für die Priorität der Gesundheit<br />

entschieden“, erläutert DI Herbert Schlossnikl, als<br />

Vöslauer-Vorstand für Technik und Produktion zuständig sowie<br />

Obmann und Sprecher des Forum Mineralwasser, „und da muss<br />

ich betonen, dass die Geschmacksblocker – wie etwa Anthranilamid<br />

– das weit größere potentielle Risiko gegenüber minimalen<br />

Acetaldehyd-Beimischungen darstellen.<br />

Wir wissen noch längst nicht alles über<br />

mögliche Spätfolgen oder Unverträglichkeiten<br />

dieser Stoffe, die in einem wirklich<br />

naturbelassenen Wasser nichts zu suchen<br />

haben.“<br />

Wer dagegen die Mühe auf sich nimmt,<br />

den internationalen „Blocker-Markt“<br />

unter die Lupe zu nehmen, wird bemerken,<br />

dass in den USA fast jede Woche<br />

ein neuer AA-Geschmacksübertöner zum<br />

Patent angemeldet wird und die FDA hier<br />

relativ großzügig agiert. Von all diesen<br />

„gschmackigen“ Zusätzen aus der Retorte<br />

haben die Schweizer nur ein einziges Präparat<br />

als eventuell tolerierbar eingestuft<br />

– eben Anthranilamid – und selbst von<br />

diesem „milden“ Zellgift rieten die eidgenössischen<br />

Behörden bereits vor mehr als<br />

zehn Jahren ab!<br />

Glasnost. Fazit: Glas im Mehrwegsystem<br />

bietet weit mehr als nur die<br />

optische Wertung des Lebenselixiers<br />

Wasser. Satte 88% der österreichischen<br />

Konsumenten wollen eigentlich zurück<br />

zur Glasflasche. Und doch verliert dieses<br />

optimale Gebinde jährlich noch immer<br />

mehr als einen Prozentpunkt an die PET-<br />

Käufer wider Willen.<br />

Warum? Mineralwasser im Glas ist nicht<br />

nur schwerer zu tragen, sondern auch<br />

deutlich teurer. Wohl hauptsächlich<br />

deshalb, weil der Handel Glas-Mehrweg<br />

wegen des logistischen Aufwandes nicht<br />

wirklich liebt. Vöslauer hat sich 2014 aber trotzdem die leicht handhabbare<br />

Splitkiste mit neuen, leichteren Glasflaschen einfallen lassen.<br />

Auch Frankenmarkter, Gasteiner, Güssinger, Juvina, Long Life,<br />

Preblauer, Römerquelle, Silberquelle, Vitus Quelle, Waldquelle und<br />

weitere Abfüller haben jeweils in neue Glas-Lösungen investiert.<br />

Und wir wären gut beraten, dieses Angebot anzunehmen. Denn<br />

in Wahrheit ist dies die einzige Möglichkeit, unser hervorragendes<br />

Wasser naturbelassen trinken zu können.<br />

Das Bedenkliche daran: Mit<br />

AA-Blockern im Kunststoff<br />

geht wirklich kaum mehr<br />

Acetaldehyd ins Wasser über.<br />

Aber der „Blocker“ sehr wohl!<br />

Und zwar weit über dem<br />

zulässigen Höchstwert von<br />

0,05mg/L.<br />

43


<strong>Grillen</strong> lesen<br />

Auch mittsommernachts soll uns die Grilllektüre nicht ausgehen. Dafür sorgt einerseits<br />

ein reger Buchhandel, der bis in den Juli hinein Neuerscheinungen zum Thema<br />

im Stakkato auf den Markt hämmert. Und wir wiederum sorgen dafür, dass Sie sich<br />

die Rosinen aus dem schon etwas unübersichtlichen Angebot herauspicken können.<br />

Meine besten<br />

Grillrezepte<br />

Lafers Leckeres. Der steirische<br />

Erfolgskoch Johann Lafer kann<br />

wirklich sehr gut kochen und<br />

gut grillen – wie wir uns bereits<br />

mehrfach persönlich vergewissern<br />

konnten. Sein neuestes Buch zum<br />

Thema liefert denn auch einige<br />

ausgezeichnete Rezeptideen (wie<br />

etwa der geräucherte Seeteufel<br />

oder der Crispy Pork Belly), aber<br />

auch viele Standards. Und leider haben sich auch ein paar kleine<br />

grilltechnische Fehler eingeschlichen. So ist es nicht wirklich sinnvoll,<br />

ein Fischfilet mit Haut auf dem Zedernbrett zu räuchern, da<br />

so garantiert nix vom Holzaroma ins Fischfleisch diffundiert. Aber<br />

weil wir andererseits so viele Anregungen mitnehmen konnten und<br />

die Detailinformationen zu Garmethoden und Temperaturverlauf<br />

sehr schlüssig sind, ist der neue Lafer um € 25,- für uns trotzdem<br />

empfehlenswerter Lesestoff. Und die paar Hoppalas schreiben wir<br />

einem grillfernen Ghostwriting zu. HHH<br />

Burger unser<br />

Fist Food. Wir hören Sie bereits seufzen: Schon wieder ein<br />

Burger-Buch! Aber wenn man über die etwas geschmacklose,<br />

pseudoreligiöse Gestaltung von Cover, Titel und Intro hinweg<br />

einen Einstieg in den 290-Seiten-Schmöker „Burger unser“ um<br />

€ 40,- geschafft hat, erwarten einen dort nebst schierer Fülle<br />

auch wirklich interessante und attraktive Inhalte. Damit meinen<br />

wir nicht das Kapitel über Fleisch und Fleischreifung – da<br />

kennen wir Besseres –,<br />

sondern jene über Buns<br />

und Patties, Saucen etc.<br />

Und vor allem die Rezepte,<br />

die nicht nur sehr<br />

gut fotografiert sind,<br />

sondern auch wirklich<br />

originelle Ideen in den<br />

Burger-Alltag bringen.<br />

Alles in allem also doch<br />

eine unbedingte Empfehlung<br />

für den Burger-Fan.<br />

<br />

HHHH<br />

GrillZeit 1/16<br />

Asia Street Food<br />

Fernostkost. Und noch ein<br />

Streetfood-Buch – mit 230<br />

XL-Seiten sogar noch größer<br />

im Format und Volumen,<br />

aber diesmal keine Weltreise,<br />

sondern auf das (eigentlich<br />

unerschöpfliche) Thema Asien<br />

beschränkt. Sehr vielfältig, sehr<br />

anregend, aber nichts für Anfänger.<br />

Denn wenn etwa eine<br />

nordthailändische Bratwurst<br />

in den Darm gefüllt wird, um<br />

anschließend über Kokosraspeln<br />

geräuchert zu werden, sollte man schon in etwa wissen,<br />

wie man mit so einem Darm umgehen muss. Und Büffelhaut<br />

sowie Pfefferblätter gibts auch nicht in jedem Supermarkt.<br />

Dafür kriegt man hier um knapp € 25,- eine Großpackung<br />

Inspiration.<br />

HHHH<br />

Der Keramik Grill<br />

Eggpunkte. Fast schon Pflichtlektüre ist dieses neue Grillbuch<br />

für den Inhaber eines keramischen Kamado-Grills, der gemeinhin<br />

gerne als „Egg“ vermarktet wird. Denn ausschließlich<br />

den technischen Details und den wichtigsten Zubehörteilen<br />

und Techniken für diesen beliebten Gerätetypus sind die ersten<br />

80 der insgesamt 160 Seiten des Hardcovers um knapp<br />

€ 25,- gewidmet. Die nächste Hälfte umfasst dann Rezepte,<br />

die ebenfalls ganz auf die Eigenheiten<br />

dieser Gerätschaft<br />

abgestimmt sind. Denn so<br />

vielseitig und komfortabel<br />

ein Kamado auch sein kann<br />

– ein wenig beschäftigen<br />

muss man sich schon mit<br />

dieser alten asiatischen<br />

Grilltechnologie, um alle ihre<br />

Möglichkeiten voll auszuschöpfen.<br />

Aber dann!<br />

HHHH<br />

44


uchtipps<br />

Du grillst es doch auch!<br />

Dünnbrettgriller. Mit Authentizität will dieses neue Grillbuch um knapp € 20,- im Hardcover<br />

punkten, das inhaltlich kaum Neues bringt, sondern eher versucht, einfache Grillrezepte<br />

noch einfacher zu machen, indem sie in detaillierte Schritte zerlegt werden. Allerdings sind<br />

diese Rezepte nicht immer ganz schlüssig und die Grilltipps nicht allzu aufschlussreich. Mutig<br />

realitätsnah ist aber die Fotografie, welche die Gerichte so abbildet, wie sie offenbar gelungen<br />

sind – nämlich oft (und wahrscheinlich absichtlich) nicht besonders gut und leicht verrußt.<br />

Stoff also für blutige Anfänger, die sich nicht an hohen Latten messen wollen.<br />

HHH<br />

Eat on the Street<br />

Fernweh zum Nachkochen.<br />

Die Straßenküche boomt. Oder<br />

zumindest das, was wir nach<br />

einem Asien- oder Amerikaurlaub<br />

dafür halten. Kleine, feine, schnell<br />

und kompetent zubereitete Speisen,<br />

impulsiv konsumiert. Quasi<br />

als Gegenthese zum mehrgängigen<br />

Menü mit klassischer Abfolge. Die Autoren Jutta Mennerich<br />

und Stefan Braun sind in aller Welt mit solchen typischen Streetfood-Rezepten<br />

fündig geworden und haben diese auf rund 170<br />

Seiten in diesem Hardcover um € 22,- zusammengetragen und<br />

bearbeitet. Unterstützt von einer so modernen wie authentischen<br />

Fotografie (Stefan Braun), gut erzählt und mit ausreichender Detailinformation<br />

fürs Nachkochen. Kein reines Grillbuch eigentlich,<br />

aber sehr passend zum lockeren <strong>Lifestyle</strong> der Grill-Community.<br />

HHHH<br />

<strong>Grillen</strong><br />

Franks Rosinen. Unter dem Motto „Jeder<br />

TV-Koch will ein Stück vom Grillkuchen“ hat<br />

auch Küchen-Promi Frank Rosin mit Hilfe des<br />

DK-Verlages ein Grillbuch auf den Markt gebracht.<br />

Layout, Fotografie und Aufmachung<br />

sind allerdings alles andere als modern, auch<br />

die Rezepte großteils nicht sonderlich aufregend,<br />

die Druckqualität sogar ziemlich bescheiden.<br />

Die Temperaturangaben erschöpfen sich in<br />

vagen Angaben, grilltechnisch gibts hier nichts<br />

zu lernen. Schade, dass sich Frank Rosin hier<br />

offensichtlich ein taubes Kuckucksei unterschieben<br />

hat lassen, denn mit seiner Küche hat das<br />

wenig zu tun.<br />

Um knapp € 10,-<br />

für das 160-seitige<br />

Hardcover.<br />

HH<br />

PUNKTGENAU<br />

Der Stichthermometer ist des Grillers bester Freund. Denn er ermöglicht uns das punktgenaue<br />

Garen von Steaks, Braten und Fisch am Rost. Vorausgesetzt wir kennen die richtigen Kerntemperaturen<br />

für die gewünschte Garstufe. Und da schwirrt so einiges im Internet und der<br />

Grill-Literatur herum, was schlichtweg falsch ist und unweigerlich zur Enttäuschung führt. Also<br />

haben wir uns die Mühe gemacht und alles noch einmal ganz gründlich getestet, nachgemessen<br />

und in eine praktische Tabelle gedruckt. Die gibt es jetzt zum Ausdruck auf der Seite des<br />

AMA GRILLCLUBS, also unter www.amagrillclub.at unter „Steaks & <strong>BBQ</strong>“.<br />

www.amagrillclub.at<br />

45


Grillhauptstadt Horn<br />

GRILL-SPIRIT-Festival <strong>2016</strong><br />

Auf der großen Festwiese von Niederösterreichs Grillhauptstadt Horn fand Anfang Juni<br />

das von Grillweltmeister Adi Matzek und der Austrian Barbecue Association organisierte<br />

„Grill-Spirit-Festival“ als Dachveranstaltung etlicher einschlägiger Bewerbe statt.<br />

GrillZeit 1/16<br />

Unter 39 angetretenen Grillmannschaften mit 63 Bewerbungsplätzen<br />

wurden die Besten des Landes gesucht.<br />

Im Zentrum stand natürlich die 18. Österreichische Grillstaatsmeisterschaft<br />

bei sommerlich eher durchwachsenen Temperaturen<br />

in Begleitung von sporadischem starken Gewitterregen.<br />

Den begehrten Titel gewannen die TRAUNSEE <strong>BBQ</strong> GRILLERS,<br />

ein Team aus Reindlmühl im Bezirk Gmunden unter Teamchef<br />

Thomas Schmid. Auf Platz zwei folgten die DANUBIA MUWI<br />

GRILLER aus Muckendorf/NÖ, und als Dritte platzierten sich THE<br />

PITMASTERS aus Hainburg/Donau.<br />

Bei der „Check the Ripperl“-Wertung am Freitag, 3. und Samstag,<br />

4. Juni <strong>2016</strong> wurde der beste Ripperlgriller Österreichs unter insgesamt<br />

20 Teams ermittelt und gefunden. Das Team Fireland <strong>BBQ</strong><br />

Division von Richard Fohringer aus Ruprechtshofen im Bundesland<br />

Niederösterreich holte sich diese Spezialwertung mit einem Rezept,<br />

das in einer mehrwöchigen Trainingsphase erarbeitet wurde.<br />

Am Freitag, den 3. Juni startete auch die 3. Austrian Smoker Competition<br />

mit dem 24h-Smoken für Pulled Pork. Das Siegerteam<br />

heißt SMOKING SCHWAGERS aus dem Burgenland, der Teamchef<br />

Peter Plefka. Bei der 11. Österreichischen Freizeit-Grillmeisterschaft<br />

<strong>2016</strong> setzte sich das Grillteam DIE FLEISCHFLÜSTERER aus<br />

Gmünd im Waldviertel durch, dahinter das Team SAUWALD <strong>BBQ</strong><br />

aus Windten in Oberösterreich auf Platz zwei und die MOST4TEL<br />

GRILLERLADIES aus Wieselburg in Niederösterreich auf dem dritten<br />

Platz.<br />

Den Titel „NÖ Landesgrillmeister <strong>2016</strong>“ der 4. Landesgrillmeisterschaft<br />

„So schmeckt Niederösterreich“ holte sich das Team WAL-<br />

PERSDORFER TEUFELSGRILLER mit Teamchef Alwin Seidlhuber<br />

aus Walpersdorf. Auf Rang 2 folgte das MOSTVIERTLER GRILLRU-<br />

DEL mit Florian Maier aus Pyhra. Platz 3 schaffte das Team ZAU-<br />

BERBANDE mit Thomas Lettner aus Drosendorf.<br />

Bester Neueinsteiger in der Grillwettbewerbsszene der 11.<br />

Freizeit-Grillmeisterschaft wurde das Team <strong>BBQ</strong>-HOAMAT unter<br />

Teamchef Michael Meierhofer aus Kindberg in der Steiermark.<br />

Diese gewannen somit die Wertung des „Rookie of the Year“.<br />

46


events & news<br />

Öfen, Kamine und Grillgeräte<br />

40 Jahre<br />

Napoleon Grills<br />

Als der deutschstämmige Wolfgang Schroeter<br />

1976 in Kanada eine eigene Firma gründete, war<br />

von finanziellem Erfolg noch keine Rede. Im Gegenteil<br />

waren die ersten vier, fünf Jahre ausgesprochen<br />

mager. „Das Geld zum Leben brachte meine Frau<br />

nach Hause“, erinnert sich der Unternehmer noch<br />

gut an diese erste Zeit, „und bis heute mache ich<br />

das eigentlich nicht wirklich wegen des Geldes!“<br />

Doch das rechnet sich offensichtlich trotzdem<br />

mit den Grills, denn heute fertigt Napoleon auf<br />

120.000 Quadratmetern mit über 700 Mitarbeitern<br />

Öfen, Kamine und Grillgeräte – und ist aktuell das<br />

größte Privatunternehmen Nordamerikas in dieser<br />

Branche. Sowie Marktführer in Kanada und seit<br />

vielen Jahren auch in Europa immer erfolgreicher<br />

unterwegs.<br />

Der Schwerpunkt des Sortiments von Napoleon<br />

liegt bekanntermaßen auf hochwertigen Gasgeräten,<br />

wobei auch die Kohle durchaus ein Thema ist –<br />

und sogar Pellets bald eines werden könnten. Denn,<br />

ganz anders als in Good Old Europe, hat Gas als<br />

Energielieferant in einigen Bundesstaaten der USA<br />

ein Image-Problem. Kalifornien überlegt beispielsweise,<br />

Erdgas am Neubausektor überhaupt auf die<br />

schwarze Liste zu setzen, nachdem aus dem unterirdischen<br />

Speicher eines Versorgungsunternehmens<br />

zuletzt 100.000 Tonnen Methan entwichen sind.<br />

Das betrifft zwar den Propangas-Markt sicher nicht,<br />

doch in den Staaten hängen viele Grillgeräte direkt<br />

an der Hausgasleitung.<br />

Deshalb will Schroeter hier für den wichtigen<br />

Nachbarmarkt Alternativen entwickeln und arbeitet<br />

auch sonst stetig weiter an der Verbesserung<br />

seiner Geräte. Denn Platz nach oben ist für den<br />

kanadischen Perfektionisten<br />

mit den<br />

bayerischen Wurzeln<br />

immer. Und die<br />

nächsten Innovationen<br />

sollen bereits<br />

in diesem Herbst<br />

auf der Fachmesse<br />

„spoga“ gezeigt<br />

werden.<br />

Napolen-Gründer<br />

Wolfgang Schroeter<br />

VON ALFRED KOHOLEK<br />

DIE UMGESTIEGENE<br />

Anlässlich seines runden Geburtstages<br />

lud unser Adlboller-Jack wieder<br />

einmal zum großen <strong>BBQ</strong>-Gelage<br />

in seinen Schrebergarten. Regelmäßige<br />

Leser dieser Kolumne wissen,<br />

dass der Adlboller-Jack mit richtigem<br />

Vornamen eigentlich Rudi heißt, wir<br />

ihn jedoch deswegen Jack nennen,<br />

weil er erstens alles so gerne selber<br />

checkt und zweitens, weil er so<br />

gerne Ripperl isst, womit die Assoziation<br />

zum Zweitspitznamen „Jack<br />

das Ripperl“ naturgemäß gegeben<br />

war. Da er jedoch die Angewohnheit<br />

hatte, gerade bei derlei bombastischen<br />

Grillfestivitäten das Besorgen<br />

der Ware auf uns Freundinnen und<br />

Freunde aufzuteilen, sahen wir die<br />

Fleischbesorgung bei „Jutta gut im<br />

Futter“, unserer altbewährten<br />

Burger-<br />

Masterin, bestens<br />

aufgehoben. So trudelten<br />

wir also alle<br />

am besagten Tag mit<br />

unseren Waren ein,<br />

staunten zwar, dass<br />

Jutta diesmal nicht mit Frischfleisch<br />

antanzte, sondern mit sichtlich im<br />

Supermarkt gekaufter Fertigware,<br />

aber dachten uns nichts dabei.<br />

Interessant wurde es jedenfalls, als<br />

der Adlboller-Jack routinemäßig unsere<br />

Waren checkte und bei Juttas<br />

Fleischbox hängenblieb. „Sog, bist<br />

du wo augrennt, Jutta“, echauffierte<br />

er sich mit eindrucksvoll erhobener<br />

Stimme, „des is jo ois vegetarisch<br />

– de Wiaschtln, de Fleischlaberl, is<br />

Grüfleisch... geht’s nu?“ Etwas kleinlaut<br />

und betroffen zu Boden blickend<br />

meinte Jutta gut im Futter: „Tuat ma<br />

lad, owa i bin seit ana Wochn Vegetarierin.“<br />

Betroffenes Schweigen in der Runde,<br />

ab und an drang ein verlegener Räusperer<br />

durch, hie und da sogar ein<br />

verhaltenes Hüsteln. Der Adlboller-<br />

Jack fasste sich – wie so oft – am<br />

schnellsten, schlug mit der metallenen<br />

Grillzange dreimal an den Korpus<br />

seiner Weber-Kugel, setzte einen<br />

Schleimbatzen ins Gebüsch und<br />

meinte: „Pass amoi auf, du kraunke<br />

Jutta nimmt eines<br />

der Päckchen aus der<br />

schwarzen Styropor-Box,<br />

dreht es um und meint: „Owa<br />

i hob glesn, dass ma olle<br />

weniga Fleisch und mehr<br />

Gemüse essn soin...“<br />

HOTSPOT<br />

Kuah. Waunnst scho unbedingt jedn<br />

Trend, den da die Industrie vuagauklt,<br />

mitmochn muasst, daunn sogs vuaher<br />

und bring a gscheids Gmias mid,<br />

owa ned so a Glumpat wia Sojawiaschtln<br />

und Weiznlabal. Ned nua,<br />

dass noch nix schmeckt, is des Zeigs<br />

a üwahaupt ned gsinda, waunnst<br />

ma mit dem Argument kummst. Les<br />

amoi noch, wos do ois fia a Schas<br />

drinnen is.“<br />

Jutta nimmt eines der Päckchen<br />

aus der schwarzen Styropor-Box,<br />

dreht es um und meint: „Owa i hob<br />

glesn, dass ma olle weniga Fleisch<br />

und mehr Gemüse essn soin...“ Da<br />

erhob Bernie, unser Haubenkoch<br />

und definitiver Ernährungsexperte,<br />

das Wort und fiel Jutta in dasselbe:<br />

„Das stimmt schon<br />

mit dem Weniger-<br />

Fleisch-Essen. Weniger<br />

Massenware,<br />

aber dafür qualitätsmäßig<br />

Höherwertigeres<br />

und mehr<br />

Gemüse ist schon<br />

okay, aber nicht dieses chemisch<br />

unterwanderte Fertigfutter, mit dem<br />

einige Konzerne aufgrund der Naturdummheit<br />

der Menschen ziemlich<br />

viel Kohle machen. Habt ihr eigentlich<br />

gewusst, dass viele von den Inhaltsstoffen,<br />

die bei der Produktion<br />

von Fleischerzeugnissen vom Lebensmittelcodex<br />

her verboten sind, in veganen<br />

Lebensmitteln erlaubt sind?“<br />

Um die Stimmung vom Boden wieder<br />

etwas in die Höhe zu bringen,<br />

gab auch ich meinen Senf dazu: „Also<br />

gut, wer holt jetzt noch geschwind<br />

Fleisch, also richtiges Fleisch? Für<br />

uns, weil Jutta ist ja eh reichlich versorgt.“<br />

Somit setzte sich Bernie auf<br />

seine alte Triumph, legte Jutta in der<br />

Sekunde ihre Mitgliedschaft bei den<br />

Vegetariern zurück und wurde das<br />

Geburtstags-<strong>BBQ</strong> vom Adlboller-Jack<br />

noch eine richtig tolle Grillorgie – mit<br />

saftigen Burgern, herrlichen Rib-Eyes,<br />

Brisket, Lammwürsteln und wahrlich<br />

grandiosen Chicken-Wings in selbstgemachter<br />

Buffalo-Sauce.<br />

47


REISE-TIPP.<br />

Wir sind auf unserer Tour durch Südafrika bei<br />

einigen schönen Grillplätzen gelandet, am besten<br />

gefallen hat uns jedoch die große, gemauerte<br />

Feuerstätte eines alten, weitläufigen Weingutes<br />

in der Nähe von Stellenbosch, das seit Generationen<br />

im Besitz der Buren-Familie Momberg und<br />

ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische sowie<br />

gut informierte Touristen ist. Dieser große Grill<br />

wird naheliegenderweise mit dem Holz ausgemusterter<br />

Weinreben befeuert, was dem Grillgut eine<br />

ganz eigene, fruchtige Würze verleiht.<br />

Das beginnt schon bei den knusprigen Toasts,<br />

die hier von Pitmasterin „Pinky“ als reichhaltige<br />

Vorspeise zubereitet werden, und geht über die<br />

Hühnerspießchen mit Honig-Senf-Chili-Sauce bis<br />

zu den Steaks, die Ben Momberg höchstpersönlich<br />

zu würzen pflegt. Diese stammten übrigens<br />

dem Vernehmen nach von einem Angus-Rind,<br />

die Langusten für unser „Surf & Turf“ aus der<br />

nahen „False Bay“.<br />

Wohnen kann man hier übrigens auch und guten<br />

Wein trinken sowieso – nähere Informationen<br />

dazu gibt’s unter www.middelvlei.co.za.<br />

Braaiii!<br />

Südafrika grillt. Begeistert, simpel<br />

– und beneidenswert oft.<br />

Braai heißt auf Afrikaans (Kapholländisch) so viel wie <strong>Grillen</strong> und ist eine<br />

Art Nationalsport in Südafrika. Das geht so weit, dass auch an den entlegensten<br />

Stellen des schönen Landes öffentliche Grillplätze zu finden sind,<br />

die auch stets sehr gut frequentiert werden. Brennstoff ist dabei in der<br />

Regel das harte Holz des Kameldornbaumes, das man erst zu Kohle verglosen<br />

lässt, um dann über der Glut auf einem Rost oder lieber noch in<br />

großen Bratkörben alles zu grillen, was Kühlschrank und Tiefkühltruhe<br />

hergeben. Denn der Begriff „frisch“ wird im heißen Südafrika meist anders<br />

definiert als in Europa. Kauft man im Supermarkt nämlich ein Tiefkühl-<br />

Hendl, kommt es oft schon am Heimweg auf die richtige Temperatur für<br />

den Rost, auf dem es dann auch schnell landet. Denn Kühlschränke sind<br />

in den Townships ohnehin Mangelware, gegrillt wird aber auch dort völlig<br />

ungehemmt. Holzkohle ist eher verpönt, Gas sowieso etwas für Zuwanderer<br />

und Deckel braucht man hier auch keinen. Nicht nur, weil es selten regnet,<br />

sondern auch weil praktisch alles direkt über der Glut gegrillt wird, wogegen<br />

indirektes, langsames Garen hier weitgehend unüblich ist. Also gibt es eher<br />

Steaks und Fisch statt Braten und Barbecue. Weit verbreitet ist aber auch<br />

der „Dutch Oven“, ein gusseiserner Schmortopf, der direkt über das Feuer<br />

gestellt wird. Und gewürzt wird ebenso simpel – nämlich gerne mit Gewürzmischungen<br />

von Knorr & Co. sowie etwas Salz.<br />

48


Grill-Apartheid. Die Begeisterung für<br />

die Zubereitung von Fleisch und Fisch<br />

über offenem Feuer zieht sich jedenfalls<br />

durch alle Schichten und ethnischen<br />

Gruppen, wobei die jeweilige Zugehörigkeit<br />

ganz gut am Speiseplan abzulesen<br />

ist. Denn während der weiße Südafrikaner<br />

seit Jahrhunderten dem Fleisch von<br />

Wildtieren, Rindern und Schweinen zugetan<br />

ist, hat sich die farbige Mehrheit im<br />

Lande eher dem billigen Hühnerfleisch verschrieben.<br />

Und natürlich gibt es da auch die<br />

„Boerewors“, die allerdings recht wenig mit<br />

dem zu tun hat, was man in Österreich als<br />

Burenwurst kennt. Zwar hat beides seinen<br />

Ursprung bei den Buren – also jenen Holländern,<br />

die im 17. Jahrhundert meist aus<br />

konfessionellen Gründen nach Südafrika<br />

auswanderten –, doch ist die Boerewors<br />

eher mit einer zur Schnecke gedrehten<br />

Rohbratwurst zu vergleichen, deren Würzrezeptur<br />

(mit viel Koriander) sicher so alt<br />

ist wie die holländischen Bauten am Kap.<br />

Die weiten Savannen des Landes sind natürlich<br />

auch Heimat sehr schmackhaften<br />

Jagdwildes wie Kudu, Springbock und<br />

Strauß. Einiges davon endet als Trockenfleisch<br />

namens „Biltong“, das in Südafrika<br />

an jeder Ecke zu kaufen ist, manches<br />

aber kommt auch frisch auf den Rost. In<br />

Küstennähe gesellt sich zu Steak, Wild<br />

und Huhn dann oft auch Seafood, das die<br />

kalten, nährstoffreichen Meeresströme<br />

Südafrikas reichlich liefern. Die berühmte<br />

Entenmuschel haben wir bei unserem<br />

Besuch zwar vergeblich gesucht, da sie<br />

im Frühjahr leider keine Fangsaison hatte,<br />

aber Langusten und Fisch sind hier von<br />

ganz ausgezeichneter Qualität.<br />

Die wichtigsten Beilagen zu Gegrilltem<br />

sind in Südafrika Süßkartoffel, Reis,<br />

Brot und vor allem ein Maisbrei namens<br />

„Meali-Pap“, der jenem recht ähnelt,<br />

was wir unter „Polenta“ kennen. Dazu<br />

kommen typische Gemüsebeilagen wie<br />

Butternusskürbis, Kochbananen, Chakalaka<br />

(eine Art Krautsalat), Dattelsalat und<br />

Sheba, eine Tomaten-Zwiebel-Sauce.<br />

BEEF MADE IN SA<br />

Im heißen Klima Südafrikas mit<br />

seiner starken Sonneneinstrahlung<br />

und langen Trockenphasen<br />

eignet sich nicht jede Rinderrasse<br />

zur Zucht. Zwar sind hier auch oft<br />

die Angus- und Herefordherden<br />

experimentierfreudiger Einwanderer<br />

zu sehen, das Gros der meist<br />

sehr extensiv auf wenig ergiebigen<br />

Weiden gehaltenen Rinder sind<br />

jedoch gezielte Kreuzungen von<br />

Fleischrassen mit hitze- und insektenverträglichen<br />

Gattungen wie<br />

Brahman- und anderen Zebu-Rindern.<br />

„Beefmaster“ heißt so eine<br />

patentierte, tropenfeste Kreuzung,<br />

die in Südafrika weit verbreitet ist<br />

und sich sogar schon zum Exportschlager<br />

entwickelt hat. Ein Nachteil<br />

dieser Kreuzungen ist jedoch,<br />

dass ihr Fleisch deutlich zäher<br />

ist, als wir das gewohnt sind.<br />

Dazu kommt, dass Fleischreifung<br />

in Südafrika noch keinen allzu<br />

großen Stellenwert hat – wohl<br />

auch aus klimatischen Gründen. In<br />

den gut sortierten Supermärkten<br />

für die weiße Oberschicht aber ist<br />

auch Black Angus „Dry Aged“ im<br />

Angebot, und das zu Preisen, die<br />

unsereiner immer noch als sehr<br />

günstig einstuft.<br />

Aufzucht und Mast der Rinder finden<br />

in Südafrika jedenfalls nahezu<br />

fast ausschließlich unter freiem<br />

Himmel statt, wobei die Tiere<br />

die letzten Wochen – wie in den<br />

USA – in sogenannten Feedlots<br />

verbringen, wo sie mit viel Kraftfutter<br />

noch endgemästet werden.<br />

Schade nur, dass man auch in<br />

Südafrika die Mühen der naturnahen<br />

Aufzucht dadurch zunichtemacht,<br />

indem man den Tieren in<br />

diesen letzten Wochen auch noch<br />

reichlich Hormone verabreicht, um<br />

die Gewichtszunahmen in diesem<br />

Zeitraum um gut 20% zu verbessern.<br />

Aber diesbezüglich ist man<br />

hier noch völlig schmerzfrei.<br />

49


WER RASTET, DER<br />

RÖSTET!<br />

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GRILLAUSRÜSTUNG FÜR IHR NÄCHSTES PICKNICK, IHREN<br />

CAMPINGURLAUB, IHR SOMMERHAUS, IHREN JAGDAUSFLUG,<br />

IHRE BERGHÜTTE, IHRE BOOTSTOUR, IHRE WELTREISE –<br />

ODER AUCH NUR FÜR IHREN BALKON.<br />

11<br />

05<br />

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04<br />

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Schicken Sie uns einfach bis 20.8.<strong>2016</strong> eine Mail mit dem Betreff<br />

„Mobilgrill“ und Ihrer vollständigen Adresse an redaktion@grillzeit.at.<br />

Unter den Einsendungen verlosen wir ein <strong>Outdoor</strong>-Package mit den<br />

folgenden Komponenten:<br />

01. Weber Q 1200 Green<br />

Betrieb mit Gaskartusche oder Gasflasche im Wert von € 349,00<br />

02. Abdeckhaube € 24,99<br />

03. Grifflicht Grill Out € 44,99<br />

04. Weber Gaskartusche 0,63kg € 8,99<br />

05. Klappbarer Digital-Taschenthermometer € 39,99<br />

06. Grillhandschuh-Set mit Silikon-Griffflächen € 44,99<br />

07. Dreiseitige Grillbürste mit Edelstahlborsten € 14,99<br />

08. Weber Q Reinigungsspachtel € 10,99<br />

09. Alu-Tropfschalen-Satz € 8,99<br />

10. Weber Non-Stick <strong>BBQ</strong>-Spray aus Sonnenblumenöl € 6,99<br />

11. Zweiteiliges Weber Grillbesteck Kompakt € 34,99<br />

12. Weber Q Hitzeschild € 10,99<br />

13. Bratenrost für das Hitzeschild € 24,99<br />

Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich Personen mit einem ständigen Wohnsitz in Österreich. Die Teilnahme<br />

am Gewinnspiel ist kostenlos, die Verlosung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges, eine Barablöse ist nicht möglich.


praxis getestet<br />

PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN.<br />

UNTER DIESEM MOTTO HABEN WIR AUCH DIESMAL<br />

WIEDER EINIGE INTERESSANTE PRODUKTE<br />

FÜR SIE GETESTET.<br />

Brennwagen GT 800i<br />

Formel 1 Bolide<br />

Hinter der deutschen Marke Brennwagen steckt Ingenieurswesen<br />

aus dem Motorrennsport, gepaart mit exzessiver <strong>BBQ</strong>-Leidenschaft.<br />

Jedes Bauteil der Brennwagen-Modelle ist handgefertigt<br />

und besticht durch gewichtige Qualität und präzise Verarbeitung<br />

– sowie reduziertes, kubisches Design.<br />

Geländegängige Luftreifen auf Sportfelgen im Go-Kart-Stil sind<br />

da nur ein Detail im großen Ganzen, Hydraulikbremsen, eine<br />

bewegliche Deichsel, massiver Edelstahl und eine Unzahl an<br />

Kombinationen und Möglichkeiten weitere.<br />

Wir testeten das Modell Brennwagen GT 800i, also die Gasversion<br />

der 800er Serie. Ursprünglich als reine Designstudie konzipiert,<br />

entwickelte sich diese Serie – im Übrigen die zweitkleinste<br />

von vier – alsbald zum modernen Klassiker. Rostfrei bis zur<br />

kleinsten Schraube, ausgestattet mit zwei Infrarot-Längsbrennern<br />

und einem Infrarot-Starkbrenner, entpuppt sich der GT 800i<br />

als echter Allrounder, mit dem man direkt das schnelle Würstel<br />

wie auch das perfekte Steak und indirekt den Langzeitbraten<br />

zubereiten kann.<br />

In unserer Testkonfiguration waren da noch ein zusätzliches<br />

Holzkohlemodul zur seitlichen Schnellmontage sowie ein Ab-<br />

52


praxis getestet<br />

lagetisch aus Edelstahl auf der anderen Seite mit dabei. Dieses<br />

Modul wirkt auf den ersten Blick sehr schlicht, ist aber wohl<br />

durchdacht – und der Kohlerost mit einem leichtgängigen Handrad<br />

präzise höhenverstellbar. Der passgenaue Gusseisenrost bleibt<br />

dabei fix, denn für die Höhenverstellung sorgt ein aufwendiger<br />

Hebemechanismus unterhalb der Kohlenlade.<br />

Toast und Spanferkel. Zuallererst führten wir über den langen<br />

Infrarotbrennern den bewährten Toasttest durch. Hiezu verteilen<br />

wir über die gesamte Grillfläche Toastbrotscheiben, um die Hitzeverteilung<br />

zu prüfen. Resultat: Über den Brennern und in unmittelbarer<br />

Nähe ist es auch auf kleinster Stufe eindeutig zu heiß<br />

fürs indirekte <strong>Grillen</strong>. Zwischen den beiden Brennern jedoch ergibt<br />

sich eine stattliche indirekte Zone mit extrem gleichmäßiger Hitzeverteilung.<br />

Genau passend übrigens für unser Spanferkel, dem<br />

wir in diesem Heft einen eigenen Schwerpunkt gewidmet haben.<br />

Für diesen Langzeittest (über sieben Stunden!) beheizten wir den<br />

Brennwagen übrigens nur mit einem der beiden Längsbrenner<br />

(nämlich dem hinteren) auf kleinster Stufe, erreichten aber trotz<br />

großzügigem Lüftungsschlitz auf der Rückseite damit 150°C auf<br />

dem Deckelthermometer (überm Rost 130°C). Und zwar mit<br />

unglaublicher Konstanz über den gesamten Zeitraum. Ist man jedoch<br />

auf Grillmarkierungen und Röststoffe aus, empfiehlt sich das<br />

Angrillen über dem Starkbrenner (der seinen Namen wirklich verdient!),<br />

um das Steak dann kommod in der indirekten Zone auf die<br />

perfekte Garstufe zu bringen. Noch ein Wort zum Kohlegrill: Fürs<br />

schnelle, direkte <strong>Grillen</strong> im asiatischen Stil empfehlen wir die<br />

oberste Position – unsere darauf zubereiteten Shrimps-Zitronen-<br />

Oliven-Spieße gelangen jedenfalls ausgezeichnet. Denn mit dem<br />

planen Abschluss des Rostes mit dem Edelstahlrahmen ist es hier<br />

tatsächlich möglich, die Spieße so aufzulegen, dass die Griffe<br />

trotz Gluthitze kalt bleiben.<br />

Ist man mit dem <strong>Grillen</strong> durch, sollte man den Kohlerost dann<br />

aber besser tiefer stellen, um die Glut vor dem Wind zu schützen.<br />

Denn Deckel gibt es für dieses Modul mit voller Design-<br />

Absicht keinen und auch keine Aschenlade. Haptisch sehr<br />

angenehm sind übrigens die Mahagonigriffe am Deckel und die<br />

Leichtgängigkeit von Lenkung und Rädern. Über der Gasflasche<br />

ist eine Fettschale positioniert – und zwar ein gediegenes Edelstahl-Teil<br />

in Gastronorm. Apropos Gasflasche: In die Aufnahme<br />

passt lediglich die 5-Liter-Größe. Mit der aber die meisten Griller<br />

eine ganze Saison auskommen.<br />

Upper Class. Wer mit so einem Brennwagen grillen will, muss<br />

jedenfalls tiefer in die Tasche greifen als anderswo. Unser Modell<br />

GT 800i ist in der Basisversion für rund 3.800 Euro zu erstehen,<br />

für den Holzkohle-Seitenbrenner sind dann alleine noch einmal<br />

1.200 Euro zu berappen. Dafür gibt es aber auch ein Gerät, das<br />

sich bei Profis aufgrund seiner Konstitution höchster Beliebtheit<br />

erfreut.<br />

Smoke it. Entry Standard<br />

Die Allzweck-Lok<br />

Im Test hatten wir den „Entry Standard“<br />

vom Ohlsdorfer Hersteller smoke it. Die<br />

Oberösterreicher sind Generalvertreter<br />

einiger Premiummarken in Österreich wie<br />

Monolith, Brennwagen, WeGrill und L’Art du<br />

Jardin/Vulcano, die <strong>BBQ</strong>-Wurzeln aber liegen<br />

in der Produktion hochwertiger Smoker<br />

unter dem eigenen Label.<br />

Von der Standardware auf diesem Sektor<br />

unterscheidet sich auch schon dieses<br />

16-Zoll-Einstiegsgerät in einigen essentiellen<br />

Dingen. Das beginnt bei der Materialstärke<br />

der Bleche von 6-6,3 mm und reicht bis zu<br />

den sauberen Schweißnähten. Auf die Räder<br />

haben die Tüftler eine belagsschonende<br />

Kunststoffschicht vulkanisiert, der Deckelthermometer<br />

ist präzise, wirklich wasserdicht<br />

und eine Öffnung für einen zweiten<br />

Thermometer ist ebenfalls bereits vorgesehen.<br />

Die Griffe sind aus Edelstahlspiralen<br />

gefertigt, damit thermisch entkoppelt und<br />

können auch nicht verwittern.<br />

Sehr durchdacht ist auch die Möglichkeit,<br />

53


praxis getestet<br />

den Garraum von der Brennkammer durch<br />

eine Edelstahlklappe rauchmäßig völlig zu<br />

trennen bzw. den Hitzestrom durch die<br />

Einstellung zu variieren. Die Geräte sind<br />

allesamt vor dem Lackieren innen wie außen<br />

sandgestrahlt und (nur außen) mit einem<br />

hoch-hitzefesten Speziallack behandelt.<br />

Daher erübrigt sich hier das sogenannte<br />

„Einbrennen“ vor der ersten Inbetriebnahme.<br />

Ein besonderes Merkmal der smoke it. Loks<br />

ist auch die große, kubische Feuerbox mit<br />

verstellbaren, massiven Kohlerosten, die<br />

ebenso als Grill oder Kochstelle verwendbar<br />

ist. Und auch im Garraum ist ein Kohlerost<br />

vorgesehen, der aus dem Gerät im Bedarfsfall<br />

einen großen Barrel-Grill macht. Es empfiehlt<br />

sich, beim Smoken den Kohlerost auf<br />

der unteren Einschubschiene zu verwenden<br />

und beim Direktgrillen auf der oberen.<br />

Bei den Grillrosten selbst hat man die Wahl<br />

zwischen den klassischen Rundstäben und<br />

massiven, schweren Edelstahlplatten, aus<br />

denen smoke it. mit dem Laser unterschiedliche<br />

Muster fräst.<br />

In der Praxis. Um Ausdauer und Temperaturverteilung<br />

des Smokers zu testen,<br />

brachten wir ihn mit Buchenholz auf 110°C<br />

Garraumtemperatur und bestückten ihn<br />

mit einem gut acht Kilogramm schweren<br />

gesurten Spanferkel von Grilly. Auf den<br />

Kohlerost kamen zwei Alutassen mit Wasser<br />

als Puffer. Eineinhalb Stunden lang gab es<br />

dann nur weiter Holz, danach stiegen wir auf<br />

Holzkohle um, damit die Rauchnoten nicht<br />

zu dominant gerieten. Insgesamt galt es,<br />

diese Temperatur über rund sechs Stunden<br />

zu halten, was durch die gute Wandstärke<br />

sowie die Wahl der Menge des Brennstoffes<br />

und die sehr gut dosierbaren Lüfter an der<br />

Feuerbox unschwer möglich war. Danach<br />

gab es noch einmal kräftig Stoff (also mehr<br />

Kohle) und mehr Luft, damit die Temperatur<br />

der knusprigen Schwarte zuliebe auf 160°C<br />

kletterte. Das ausgesprochen schmackhafte<br />

Ergebnis sehen Sie auch ab Seite 22.<br />

Den Feuerbox-Grill testeten wir über der<br />

Restglut mit Gemüse. Dazu gleich ein Tipp:<br />

Geben Sie den Rost erst drauf, wenn Sie den<br />

Deckel geöffnet haben und loslegen wollen.<br />

Denn ist der Deckel geschlossen und der<br />

Rost bereits drinnen, verrußt dieser unweigerlich.<br />

Hier kam jedenfalls der patente Edelstahlrost<br />

zum Einsatz, auf dem sich speziell<br />

Gemüse, Fisch und anderes zerbrechliches<br />

Grillgut sehr gut zubereiten lassen.<br />

Zugleich kann man diese Fläche auch als<br />

Kochplatte für einen Topf oder Dutch Oven<br />

nutzen. Soll es einmal nur fürs Warmhalten<br />

sein, bietet der geschlossene Deckel ebenfalls<br />

eine sehr große Fläche.<br />

Insgesamt also ein sehr praktisches Gerät,<br />

das Smoker und Grill in sich vereint.<br />

Und für rund 1.300 Euro bietet das Gerät ein<br />

ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis,<br />

wie wir meinen. Denn es ist nicht nur ausgesprochen<br />

hochwertig verarbeitet, sondern<br />

eben auch sehr vielseitig einsetzbar.<br />

54


www.smoke-it.at | t. +43 699 123 03 710<br />

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Neues<br />

DIE BESTEN TIPPS UND INTERESSANTESTEN<br />

NEUHEITEN FÜR DIE NEUE GRILLSAISON<br />

KÜRBIS TRIFFT SCHMALZ<br />

Zum Verfeinern von Grillgut, aber auch als Brotaufstrich ist das<br />

„Schachinger Kürbiskern Schmalz“ geeignet. Die Verbindung<br />

des nussigen Geschmacks gerösteter Kürbiskerne und des<br />

Kernöls mit hochwertigem Schmalz macht es zur Spezialität. Der<br />

niederösterreichische Hersteller Schachinger verwendet dafür<br />

ausschließlich Schweinerückenspeck, Geschmacksverstärker<br />

werden keine zugesetzt. Übrigens ist Schmalz gesünder, als<br />

man denkt. Grund ist die hohe Erhitzbarkeit tierischer Fette und<br />

die Kombination an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.<br />

GUTE PAARUNG<br />

Eine ideale Begleitung zu vielerlei Gegrilltem kommt jetzt mit dem „Haas Stiegl Bier Senf“<br />

auf den Markt, der sich durch seinen würzigen Geschmack auszeichnet. Er passt perfekt<br />

zu Koteletts & Co., aber etwa auch zu Leberkäs. Zudem eignet er sich auch bestens zum<br />

Verfeinern von Saucen und Marinaden.<br />

ÜBERGRÖSSE<br />

Der ungebrochen anhaltende Burger-Trend zieht auch<br />

in den heimischen Gärten Kreise. Woerle liefert dafür<br />

jetzt die Käse-Scheiben im passenden Format, also klarerweise<br />

XXL. Extra groß und extra dick überzeugen sie<br />

auch durch perfektes Schmelzverhalten und verleihen<br />

Barbecue-Gerichten eine aromatische Note. Ab sofort<br />

in der 200g-Packung à fünf Scheiben erhältlich.<br />

SELFMADE-BIER<br />

Ab sofort kann man sein Bier ganz<br />

einfach selber sprudeln – „Soda-<br />

Stream“ macht´s möglich, und zwar<br />

mit dem Bier-Konzentrat „Blondie“. Aus<br />

einem Liter Konzentrat können mittels<br />

„SodaStream“-Sprudler bis zu 3 Liter<br />

Pils gezaubert werden. Im Standardmischverhältnis<br />

hat das fertige Pils einen<br />

Alkoholgehalt von 4,5 Vol.%, prinzipiell<br />

lässt sich dieser aber ganz nach den<br />

individuellen Vorlieben gestalten.<br />

Am Wickel<br />

Das Grillgut so richtig am Wickel hat<br />

man mit dem „Schinken zum <strong>Grillen</strong>“ von<br />

Landhof. In der genau richtigen Länge<br />

und Dicke zum Umwickeln von Gemüse,<br />

Käse, Steaks oder Würstel sind hier<br />

sieben Schinkenscheiben pro Packung<br />

erhältlich. Der magere, saftige Schinken<br />

ohne Geschmacksverstärker kann auch<br />

gleich direkt auf den Grill gelegt werden<br />

und ist mit Beilagen serviert eine feine<br />

Sache. Er eignet sich außerdem auch<br />

zum Anbraten in der Pfanne oder als magere<br />

Alternative zu Frühstücksspeck.<br />

56


TOTAL PAPRIKA<br />

Ketchup ist ein geschützter Name und darf nur aus<br />

Tomaten bestehen. Deshalb musste sich Seewinkler<br />

Sonnengemüse für seine Sauce etwas anderes einfallen<br />

lassen, denn die besteht aus roten Spitzpaprika.<br />

„spitzpaprika ketch’me’up“ ist daraus geworden, und das<br />

Rezept dazu stammt von Starkoch Roland Trettl. Hier<br />

werden jene Paprika verwendet, die aus optischen Gründen<br />

– Stichwort Gurkenkrümmungsverordnung – nicht<br />

verkauft werden können. Es wird kein Zucker zugesetzt,<br />

da das Gemüse über genügend natürliche Süße verfügt.<br />

NEUER KLASSIKER<br />

Käsekrainer kennt bekanntlich<br />

jeder. Eine neue Interpretation<br />

hiervon sind jedoch die „Rinderkäsekrainer“<br />

von F. Krainer.<br />

Der steirische Erzeuger verwendet<br />

dafür nur Rindfleisch,<br />

veredelt mit hochwertigem<br />

Schmelzkäse und der seit Generationen<br />

gehüteten Krainer-<br />

Gewürzmischung. Die Würste<br />

sind gluten- und laktosefrei und sowohl<br />

klassisch als auch als scharfe Variante erhältlich.<br />

Eine Abwechslung für Würstelliebhaber und zudem<br />

für alle gedacht, die aus religiösen oder gesundheitlichen<br />

Gründen Rindfleisch bevorzugen.<br />

GESTATTEN, FRANZ!<br />

Wer seinen jungen Gästen oder Familienmitgliedern<br />

eine Freude machen möchte,<br />

wird mit zwei Radatz-Produkten zufrieden<br />

sein. Die „Grill Zwerge“ in der bunten Packung<br />

enthalten Rostbrat-, Berner- und<br />

Bratwürstel sowie Käsekrainer im kindgerechten<br />

Mini-Format. „Franz Furter“ hingegen<br />

sind Frankfurter Würstel, die ohne<br />

Haut hergestellt wurden. Damit eignen sie<br />

sich auch sehr gut als Hotdog, was ihrer<br />

Beliebtheit auch bei Erwachsenen zugutekommt.<br />

Ohne Schwips<br />

Ein prickelnder Spritz mit einer bittersüßen Note,<br />

aber ganz ohne Alkohol – so lässt sich „Crodino“<br />

beschreiben. Bisher war der alkoholfreie Drink aus<br />

bella Italia pur erhältlich, Soda musste noch zugegeben<br />

werden. Da die Konsumenten es jedoch besonders<br />

unkompliziert mögen, gibt es jetzt auch die<br />

ready to drink-Variante: „Crodino Spritz“ kann mit<br />

Strohhalm direkt aus dem Fläschchen oder im Glas<br />

auf Eis getrunken werden.<br />

GRÜN GEGEN KALK<br />

Kalk in den Küchengeräten kann<br />

ganz schön unappetitlich sein – Durgol<br />

liefert für dieses Problem jetzt<br />

eine biologische Lösung. Das neue<br />

gebrauchsfertige „durgol universal<br />

bio“ vereint eine hohe Kalklösegeschwindigkeit<br />

mit sehr guter<br />

biologischer Abbaubarkeit und ist<br />

universell im ganzen Haushalt einsetzbar,<br />

z.B. für die schonende und<br />

zugleich gründliche Entkalkung von<br />

Wasserkochern oder Armaturen.<br />

ALTERNATIV-PIZZA<br />

Das „Pizzabrot für Grill & Pfanne nach italienischer Art“ von<br />

Henglein bringt eine neue Alternative zu Brot und Baguette<br />

auf die Grillparty. Dank seiner runden Form (Durchmesser:<br />

26cm) passt das Pizzabrot – ganz seinem Namen folgend<br />

– nicht nur ins Backrohr oder auf den Grill, sondern findet<br />

ebenso in der Pfanne ausreichend Platz. Der Teig ist bereits<br />

im Backpapier erhältlich und muss nur mehr entrollt werden.<br />

Außerdem ist er laktosefrei.<br />

57


Neues<br />

PRÄSENTABEL<br />

Ab sofort ist „Corona Extra“, das Premium-Cerveza aus Mexiko, in einem 9er-Karton erhältlich, der mit wenigen<br />

Handgriffen in einen einladenden Cooler umfunktioniert werden kann. Dazu wird der Karton nach dem Entfernen<br />

des äußeren Teils einfach auseinandergefächert, die Bierflaschen gleichmäßig verteilt und der Kühler mit<br />

Eis befüllt. Die Innenseite des Kartons ist natürlich beschichtet und bietet somit die nötige Stabilität. Dermaßen<br />

verpackt eignet sich die Neuheit perfekt als Gastgeschenk für Grill-Einladungen oder Sommerpartys.<br />

Sommergefühl<br />

Die Frucht-Kräuter-Mischung<br />

der „Römerquelle Emotion“-<br />

Sorte „Zitrone Basilikum“ weckt<br />

Assoziationen an einen Sommer<br />

in Italien. Das belebende<br />

Zitronenaroma kombiniert mit<br />

dem typischen Basilikumgeschmack<br />

ergibt eine ideale Erfrischung<br />

für heiße Tage. Die<br />

limitierte Geschmacksrichtung<br />

ist in der 1L-PET-Flasche erhältlich.<br />

Einsatzbereit<br />

„Smoked Pulled Pork” und<br />

„Smoked Pulled Beef” für<br />

Burger & Co. gibt es jetzt<br />

auch bereits fertig zubereitet<br />

zu kaufen. Für ein<br />

optimales Ergebnis wurde<br />

das Fleisch bei niedrigen<br />

Temperaturen mindestens<br />

zehn Stunden schonend<br />

gegart und über Buchenholz geräuchert. Dadurch ist<br />

es besonders saftig und zart und punktet darüber hinaus<br />

mit einem rauchigen und aromatisch-würzigen<br />

Geschmack. Neben dem Klassiker „Pulled Pork“ hat<br />

Karnerta auch die Rindfleisch-Variante „Pulled Beef“<br />

im Sortiment. Für beide Innovationen wird ausschließlich<br />

österreichisches Qualitätsfleisch verarbeitet.<br />

KÜHNE BEGLEITUNG<br />

Saucen-Spezialist Kühne tischt mit „Made für Meat“<br />

ein Grillsaucen-Sortiment auf, das auf ganz spezielle<br />

Zutaten setzt. So besticht die Chili-Sauce „Ají Panca“<br />

mit der gleichnamigen, fein-feurigen Chili-Sorte aus<br />

den Anden, „Cranberry <strong>BBQ</strong>“ kombiniert Cranberry-<br />

Fruchtstückchen mit Hickory-Rauchsalz und die<br />

„Made for Meat“-Currysauce „Indian Curry“ ist mit<br />

Smooth-Cayenne-Ananas aus Afrika verfeinert.<br />

WILLY MEETS<br />

ROSY<br />

Die Obertrumer Geschmacksschmiede<br />

Raps ergänzt jetzt<br />

wieder das beliebte<br />

„Willy“-Grillmarinaden-<br />

Sortiment. Mit hochwertigem<br />

Rapsöl und<br />

Meersalz bringt diese<br />

„Willy“-Variante ein<br />

deutliches, aber nicht<br />

erdrückendes Rosmarin-Aroma<br />

auf das Grillgut<br />

und kann zusätzlich<br />

– abseits vom Griller –<br />

auch zum Verfeinern<br />

von Saucen oder in<br />

Ragouts und Schmorgerichten<br />

eingesetzt<br />

werden. Perfekt passt<br />

Rosmarin aber natürlich<br />

zu Lamm und Kalb<br />

und in geringerer Dosierung<br />

auch zu Fisch,<br />

Zucchini oder Champignons.<br />

Zu bestellen<br />

ist die Nummer 15 der<br />

„Raps Willys“ online<br />

auf www.raps-goo.at.<br />

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Sommer, Sonne,<br />

Grillvergnügen.<br />

Neben Koteletts<br />

und Würstel gibt<br />

es eine Vielzahl<br />

an interessanten<br />

und delikaten<br />

Steaks und <strong>BBQ</strong>-<br />

Schmankerl – egal<br />

ob vom Schwein,<br />

Rind, Lamm oder<br />

Geflügel. Tolle<br />

Ideen sowie Tipps<br />

und Tricks, die Sie<br />

vom Kenner zum<br />

Könner machen auf:<br />

amagrillclub.at<br />

Bestens<br />

aufgelegt.<br />

Unsere Vielfalt. Unser Genuss.


Schau drauf!<br />

Qualität und Herkunft<br />

unabhängig kontrolliert.<br />

So rot, so prall! Rispen- oder Strauchparadeiser<br />

schmecken frisch am besten.<br />

Je länger die köstlichen Rispen paradeiser<br />

reifen dürfen, desto herrlicher ist ihr Aroma.<br />

Nicht nur frische Salate und raffinierte Vorspeisen, auch<br />

Gemüse aufläufe und Fleisch bekommen durch den herz haften<br />

Geschmack der Paradeiser das gewisse Etwas.<br />

Nähere Informationen über die Vorteile von<br />

Obst und Gemüse 5 x am Tag auf www.5xamtag.at<br />

www.amainfo.at<br />

Das AMA-Gütesiegel garantiert:<br />

3 Ausgezeichnete QUALITÄT<br />

3 Nachvollziehbare HERKUNFT<br />

3 Unabhängige KONTROLLE<br />

FINANZIERT MIT FÖRDERMITTELN<br />

DER EUROPÄISCHEN UNION UND<br />

MITTELN DER AGRARMARKT<br />

AUSTRIA MARKETING GESMBH

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