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ProTaxi_2017_06

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wirtschaft aktuell<br />

❚ UBER – und kein Ende?<br />

Wettbewerb unter<br />

ungleichen Bedingungen<br />

UBER wird zum Sargnagel des Wiener Taxigewerbes,<br />

wenn nicht rasch etwas passiert<br />

– dies bestätigen alle Kenner des<br />

Personenbeförderungsgewerbes in der<br />

Bundeshauptstadt. Dabei sind die Fakten<br />

alarmierend: Bis zu 700 UBER-Fahrer sollen<br />

zu Spitzenzeiten in den vergangenen<br />

Jahren bereits in Wien und Umgebung im<br />

Einsatz gewesen sein. Das kostet die Wiener<br />

Taxler Fahrgäste und Umsätze, denn<br />

die verrechneten Preise sind im Schnitt wesentlich<br />

günstiger als beim Taxi. 2015 und<br />

2016 sollen im Gegenzug deshalb auch bereits<br />

400 Taxifahrer ihren Beruf an den Nagel<br />

gehängt haben.<br />

Dabei ist das UBER-Geschäftsmodell so einfach<br />

wie falsch: Bieten zwei Personenbeförderer<br />

die gleiche Dienstleistung an, aber<br />

unter verschiedenen Regulativen – dann<br />

nennen UBER und seine politischen Helfershelfer<br />

das Wettbewerb. Via UBER-App und<br />

mit Lenkern und Fahrzeugen, die technisch<br />

zwar eine Taxibeförderungsleistung anbieten,<br />

sich aber weder sozialversicherungsrechtlich<br />

noch steuerrechtlich<br />

und schon gar<br />

nicht nach dem Berufsrecht<br />

den strengen Regeln<br />

der Wiener Taxler<br />

unterwerfen müssen,<br />

wird hier Alternativ-<br />

Taxler gespielt. Allein<br />

auf dieses Geschäftsmodell<br />

setzt UBER, das seit rund zwei Jahren<br />

versucht den Wiener Personenbeförderungsverkehr<br />

aufzurollen.<br />

Dabei haben andere Staaten längst vorgemacht,<br />

wie man sich UBER auf politischer<br />

und gesetzlicher Ebene entledigen kann: Ungarn<br />

hat das UBER-App abgedreht, Dänemark<br />

hat gesetzliche Regelungen geschaffen,<br />

die UBER-Fahrten in der bisherigen Art<br />

und Weise in der Personenbeförderung nicht<br />

mehr zulassen. In der Schweiz wurde in vielen<br />

Städten eine Aktion<br />

Scharf gegen UBER durchgeführt.<br />

Und auch die Stadt<br />

Brünn im benachbarten<br />

Tschechien hat UBER behördlich<br />

einen Riegel vorgeschoben.<br />

In einer einstweiligen<br />

Verfügung des<br />

örtlichen Gerichts wurden<br />

das fehlende Taxameter und die nicht vorhandene<br />

Kennzeichnung als Taxi festgestellt<br />

und deshalb der Fahrbetrieb untersagt. Als<br />

Kläger gegen UBER sind die Brünner Stadtverwaltung<br />

und örtliche Taxiunternehmer<br />

aufgetreten, die nicht länger zusehen wollten,<br />

wie sich der US-Fahrdienstanbieter hier entgegen<br />

alle Regeln breitgemacht hat. <br />

4 | Wirtschaft Aktuell

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