Profiwissen 1x1 der Holzprodukte Mobauplus
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3. Parkett<br />
Oberflächenstruktur, Oberflächenveredelung<br />
Folgende industriell hergestellte sowie per Hand nachbearbeitete Oberflächenstrukturen<br />
können bei Parkett unterschieden werden:<br />
Sägestruktur - einer Sägeoptik nachempfunden. Die Unregelmäßigkeit<br />
<strong>der</strong> quer zur Maserung laufenden „Sägespuren“ charakterisiert<br />
dieses traditionelle, archaische Design.<br />
Gebürstet - Die Oberfläche wird in Faserrichtung gebürstet. So<br />
werden die weichen Teile des Holzes mehr o<strong>der</strong> weniger stark<br />
entfernt. Die Maserung o<strong>der</strong> Jahresringe des Spätholzes sind<br />
wesentlich härter und bleiben erhalten, wodurch eine genarbt<br />
wirkende Holzoberfläche entsteht.<br />
Geschroppt - Holz wird mit Schropphobeleisen bearbeitet und damit<br />
unregelmäßige Oberflächenstrukturen mit auf Antik imitierter Optik.<br />
Diese Parkettveredelung ist im Allgemeinen unter den<br />
Bezeichnungen gehobelt, geschroppt und reliefgehobelt bekannt.<br />
Wavescraped - Wie geschroppt, aber mit unregelmäßigen und<br />
seichten Vertiefungen (wellen).<br />
Geflammt - Das Holz wird oberflächlich mit sehr heißer Flamme<br />
verkohlt. Anschließend werden die verkohlten Holzbestandteile durch<br />
bürsten entfernt. Die härteren Jahresringe und Maserungen im Holz<br />
behalten ihre dunkle Färbung. Durch das Flammen bekommt ein<br />
Parkett eine rustikale Note.<br />
Gelaugt - Das Holz wird mit ätzen<strong>der</strong> Natronlauge behandelt.<br />
Dadurch ziehen sich die Poren des Holzes zusammen. Die dunkleren<br />
und härteren Jahresringe treten optisch stärker hervor.<br />
Gekälkt - Die Poren des Holzes werden mit einer breiigen Masse,<br />
meist bestehend aus Wachs und Farbpigmenten bestrichen.Die<br />
farbigen Poren intensivieren die Maserung des Holzes. Es entsteht<br />
ein neuer Farbeindruck. Sehr beliebt ist Eiche Parkett, weiß gekälkt.<br />
Oberflächenbehandlung<br />
Eine Oberflächenbehandlung soll das Eindringen von Schmutz und<br />
Feuchtigkeit verhin<strong>der</strong>n, eine möglichst hohe Verschleißfestigkeit bieten<br />
und den Reinigungs- und Pflegeaufwand möglichst gering halten.<br />
Zur Oberflächenbehandlung werden Lacke und Öl-Wachs-Systeme<br />
eingesetzt. Die Produkte unterscheiden sich in ihren anwendungstechnischen<br />
Eigenschaften, ihrer chemischen Zusammensetzung, in Glanz<br />
und Farbwirkung, <strong>der</strong> mechanischen und chemischen Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit,<br />
<strong>der</strong> Eindringtiefe, <strong>der</strong> Härtungszeit und ihrem Preis.<br />
Abb. G2.13<br />
Bil<strong>der</strong>: Kährs<br />
Oberfläche lackiert (links) und seidenmatt (rechts).<br />
Lacke<br />
Lacke, auch als Versieglungen bezeichnet, sind filmbildend und bauen<br />
Verschleißschichten auf. Je höher die Schichtstärke <strong>der</strong> Verschleißschicht<br />
ist (Materialverbrauch pro m²), umso länger ist die Haltbarkeit.<br />
Lackierte Parkettoberflächen gibt es in den Glanzgraden glänzend,<br />
halbmatt und matt. Zu beachten ist die verringerte Rutschsicherheit bei<br />
lackierten Parkettböden.<br />
Öl- und Öl-Wachs-Systeme<br />
Diese Systeme sind nicht filmbildend. Sie sind meist auf <strong>der</strong> Basis natürlicher<br />
Rohstoffe hergestellt, sie sind geruchsneutral und enthalten keine<br />
o<strong>der</strong> nur geringe Mengen an Lösungsmitteln. Die offenporige Oberfläche<br />
beeinflusst das Raumklima positiv durch die ungehin<strong>der</strong>te Feuchteregulierung<br />
des Holzfußbodens. Geölte und gewachste Böden können leicht<br />
auch in Teilflächen repariert werden, da die reparierten nachbehandelt<br />
werden können. Der Arbeitsaufwand für die Reinigung und Pflege ist<br />
gegenüber <strong>der</strong> lackierten Oberfläche aufwändiger.<br />
Abb. G2.12<br />
Bil<strong>der</strong>: Kährs<br />
Oberfläche sägerau (links) und gebürstet (rechts).<br />
Verarbeitung<br />
Bei <strong>der</strong> Verlegung von 3-Schicht-Parkett sind folgende Punkte zu<br />
berücksichtigen:<br />
1. Die Verlegeelemente werden durch Nut und Fe<strong>der</strong> verbunden<br />
(Verklebung o<strong>der</strong> Klicksystem).<br />
2. Zur Reduzierung <strong>der</strong> Gehgeräusche ist eine Parkettunterlage als<br />
Trennlage zum Estrich anzuordnen.<br />
3. Zu den Wänden ist ein Randabstand von 10 - 15 mm einzuhalten.<br />
Die Randfuge wird durch Fußleisten abgedeckt.<br />
4. Bei größeren Flächen (über 10 m Länge und 7 - 8 m Breite) sind<br />
Dehnungsfugen mit mind. 10 mm Breite anzuordnen. Siehe auch<br />
Verarbeitungshinweise des Herstellers.<br />
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