05.04.2019 Aufrufe

DAS Europäische Sprachen Portfolio für junge Erwachsene

Dieses Sprachenportfolio wurde für „junge Erwachsene“ (ESP 15+) konzipiert. Das bedeutet, dass sein primärer Einsatzbereich in den Oberstufenformen der österreichischen Schulen liegt, das Instrument jedoch auch im tertiären Bereich (Universität und Hochschulen) und in der Erwachsenenbildung Verwendung finden kann. Dadurch soll eine gute „Durchlässigkeit“ zwischen sekundären und tertiären Bildungsinstitutionen unterstützt werden. Im Sinne des lebenslangen Sprachenlernens kann und soll dieses Sprachenportfolio auch außerhalb von Bildungsinstitutionen weiter verwendet werden.

Dieses Sprachenportfolio wurde für „junge Erwachsene“ (ESP 15+) konzipiert. Das bedeutet, dass sein primärer Einsatzbereich in den Oberstufenformen der österreichischen Schulen liegt, das Instrument jedoch auch im tertiären Bereich (Universität und Hochschulen) und in der Erwachsenenbildung Verwendung finden kann. Dadurch soll eine gute „Durchlässigkeit“ zwischen sekundären und tertiären Bildungsinstitutionen unterstützt werden. Im Sinne des lebenslangen Sprachenlernens kann und soll dieses Sprachenportfolio auch außerhalb von Bildungsinstitutionen weiter verwendet werden.

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Interkulturelle Erfahrungen<br />

Die <strong>Sprachen</strong> und Kulturen in meiner Familie<br />

Lesen Sie den folgenden Text und stellen Sie Vergleiche mit Ihrer eigenen Familie an.<br />

„Meine Großmutter mütterlicherseits wurde in Elsaß-Lothringen geboren und ist mit Deutsch und<br />

Französisch zweisprachig aufgewachsen. Mein Großvater mütterlicherseits stammt aus Südtirol. Die<br />

Familie lebte in Bozen und war mit Deutsch und Italienisch ebenfalls zweisprachig. Die Großeltern<br />

väterlicherseits stammen aus Grafenstein bei Klagenfurt. Sie sind beide mehrsprachig aufgewachsen.<br />

Gleichzeitig mit den <strong>Sprachen</strong> haben sie Meinungen und manchmal auch Vorurteile gegenüber den anderssprachigen<br />

Kulturen übernommen. Meine Eltern lernten zusätzlich zu den <strong>Sprachen</strong> der jeweiligen<br />

Familie in der Schule Englisch als Fremdsprache, das sie wegen zahlreicher beruflicher Verpflichtungen<br />

meines Vaters im Ausland beide fließend sprechen. Dieses sprachlich-kulturelle „Erbe“ hat sich bei mir<br />

wohl darin manifestiert, dass ich Sprachlehrerin geworden bin.“ 1<br />

Welche <strong>Sprachen</strong> und Kulturen können Sie in Ihrer Familie entdecken?<br />

Versuchen Sie in Gesprächen mit Eltern und Großeltern festzustellen, welche <strong>Sprachen</strong><br />

und Dialekte sie im Laufe ihres Lebens gelernt haben. Sie können exemplarisch auch weitere<br />

Mitglieder Ihrer Familie einbeziehen. Zeichnen Sie einen Stammbaum auf ein Blatt<br />

Papier und tragen Sie neben dem Geburtsort und Geburtsdatum die jeweiligen <strong>Sprachen</strong><br />

und Dialekte ein. Auch <strong>Sprachen</strong> wie Latein und Altgriechisch sind hier wichtig.<br />

Vergleichen Sie die <strong>Sprachen</strong> und Kulturen Ihrer Familie mit denen Ihrer Lerngruppe oder<br />

Klasse. Stellen Sie fest, welche <strong>Sprachen</strong>vielfalt in den jeweiligen Familien besteht.<br />

Wie unterscheidet sich die Sprache Ihrer Generation von der Ihrer Eltern und Großeltern?<br />

Verwendet die ältere Generation Wörter und Wendungen, die Sie nicht verwenden,<br />

aber verstehen? Gibt es auch Wörter, die Ihnen nicht geläufig sind? Welche Ausdrücke<br />

verwenden Sie und Gleichaltrige, die Ihren Eltern und Großeltern fremd sind? Machen Sie<br />

eine Liste.<br />

Verfassen Sie über die Ergebnisse Ihrer „Feldforschung“ einen kurzen Kommentar und<br />

legen Sie ihn gemeinsam mit dem Stammbaum im Dossier ab.<br />

3.2 Kulturen erforschen<br />

Was ich an einem fremden Land besonders mag<br />

„Komm mit nach Budapest“ sagte Erzsi, meine beste Freundin, „ich fahre übers Wochenende nach<br />

Hause.“ Wir wollten ins Gerbeaud und als wir dann vor der stadtbekannten Konditorei im Freien<br />

saßen, hörte ich ein kleines Mädchen singen: „Debrecenbe kéne menni, pulykakakast kéne venni<br />

…“. Und das erinnerte mich an meine Großmutter, die aus Ungarn stammte und mir dieses Lied oft<br />

vorgesungen hatte. Aber meine Großmutter war lange tot und ich verstand nur mehr die erste Zeile. 2<br />

Denken Sie an die Kultur eines Landes, dessen Sprache Sie lernen/gelernt haben. Finden<br />

Sie Dinge, die Sie an dieser Kultur wirklich mögen. Überlegen Sie auch, welche Besonderheiten<br />

dieser Kultur Sie schon übernommen haben (z. B. Essgewohnheiten, Gestik …), da<br />

sie gut zu Ihrer eigenen Persönlichkeit passen.<br />

Schreiben Sie darüber einen kurzen Text und tauschen Sie Ihre Erfahrungen eventuell in<br />

der Gruppe aus. 3<br />

1 - Mitglied des ESP-Projektteams.<br />

2 - Barbara Frischmuth. Eine europäische Geschichte aus 2000undeins. Wien: VÖV, 2001.<br />

3 - Adaptiert aus: Mario Rinvolucri. “Them and us”. English Teaching Professional 34. Sept 2004.<br />

ESP15+ <strong>Sprachen</strong>biografie<br />

© Verlag Veritas & Österreichisches <strong>Sprachen</strong>-Kompetenz-Zentrum (ÖSZ)<br />

68 & Center <strong>für</strong> Berufsbezogene <strong>Sprachen</strong> (CEBS), Linz/Graz/Salzburg 2014

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