05.04.2019 Aufrufe

audimax Sonderausgabe: Berufsstart 2019

Berufsstart 2019 Karrieremesse: Wie du deine nächste Karrieremesse effektiv gestaltetst***Bewerbungsschreiben: Lerne am Negativbeispiel***Richtig bewerben: Infos rund um den Lebenslauf und das passende Bewerbungsfoto***Top oder Flop? Bewerbungsblüten und vorbildliche Bewerber im Vergleich***Onlinebewerbung: Darauf kommt es an***Du bist eingeladen: So bereitest du dich auf das Vorstellungsgespräch vor***Berufsstart-ABC: FAQ

Berufsstart 2019 Karrieremesse: Wie du deine nächste Karrieremesse effektiv gestaltetst***Bewerbungsschreiben: Lerne am Negativbeispiel***Richtig bewerben: Infos rund um den Lebenslauf und das passende Bewerbungsfoto***Top oder Flop? Bewerbungsblüten und vorbildliche Bewerber im Vergleich***Onlinebewerbung: Darauf kommt es an***Du bist eingeladen: So bereitest du dich auf das Vorstellungsgespräch vor***Berufsstart-ABC: FAQ

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BERUFSSTART <strong>2019</strong><br />

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EINE SONDERVERÖFFENTLICHUNG VON<br />

BERUFSSTART<br />

Karrieremessen<br />

<strong>2019</strong>


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MEDIEN FÜR JUNGE ZIELGRUPPEN


BERUFSSTART <strong>2019</strong><br />

04 | KARRIEREMESSE<br />

Dein perfekter Messetag: Wie du deine<br />

nächste Karrieremesse effektiv gestaltest.<br />

Plus: Messetermine im Überblick.<br />

06 | ANSCHREIBEN<br />

So geht’s nicht: Lerne am Negativbeispiel,<br />

wie du’s richtig machst.<br />

08 | LEBENSLAUF<br />

Richtig bewerben: Infos rund um den<br />

Lebenslauf und das passende Bewerbungsfoto.<br />

10 | TOP ODER FLOP<br />

Bewerbungsblüten und vorbildliche<br />

Bewerber im Vergleich.<br />

11 | ONLINEBEWERBUNG<br />

Bewerben über Onlineformulare:<br />

Darauf kommt es an.<br />

12 | VORSTELLUNGSGESPRÄCH<br />

Du bist eingeladen: So bereitest<br />

du dich richtig vor.<br />

Dein Start in die Berufswelt steht kurz<br />

bevor – und plötzlich tauchen zahlreiche<br />

Fragen auf, die du dir vorher nicht im<br />

Traum gestellt hättest. Kein Grund zur<br />

Panik: Denn du hältst gerade ein Heft in<br />

Händen, das dir zuverlässige Antworten<br />

auf deine drängendsten Fragen rund um<br />

Karrieremessen, Bewerbungsunterlagen<br />

und deinen Start in den ersten Job liefert.<br />

Auf Seite 4 erfährst du beispielsweise, wie<br />

du das Meiste aus einem Messebesuch herausholst.<br />

Außerdem haben wir auf den<br />

Seiten 6 bis 10 viele nützliche Infos zu<br />

deinen Bewerbungsunterlagen zusammengestellt<br />

– vom Anschreiben über das<br />

Bewerbungsfoto bis hin zum Lebenslauf.<br />

Zusätzlich erwarten dich wissenswerte<br />

Fakten rund um die Onlinebewerbung<br />

(S. 11), das Vorstellungsgespräch (S. 12)<br />

und deinen Start in den ersten Job (S. 15).<br />

In diesem Sinne wünschen wir dir viel<br />

Erfolg für deinen Berufseinstieg!<br />

14 | VERTRAGSFRAGEN<br />

Zusage in der Tasche: FAQ zum<br />

Vertrag und den Rahmenbedingungen.<br />

Foto: <strong>audimax</strong> MEDIEN | Illustration: ivector/fotolia.com<br />

15 | BERUFSSTART-ABC<br />

Wir beantworten dir die<br />

drängendsten Fragen von A bis Z.<br />

IMPRESSUM<br />

VERLAG <strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH, Hauptmarkt 6-8 •<br />

90403 Nürnberg • Zentrale: 0911. 23 77 9-0, Fax: 0911. 20 49 39 •<br />

E-Mail: info@<strong>audimax</strong>.de<br />

Herausgeber: Oliver Bialas<br />

REDAKTION Fon: 0911. 23 77 9-21/ 44 und -22 (Online)<br />

Mail: leserbriefe@au di max.de<br />

Heftentwicklung und Redaktionskonzeption: Barbara Martin<br />

Chefredaktion: Viktoria Feifer, Julia Wolf (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion: Alicia Reimann, Steffen Rothhaupt, Felix Schmidt,<br />

Kirsten Wirsching<br />

Gestaltung: Sabine Barwinek, Christina Lukianov<br />

Titelbild: ivector/fotolia.com, vecteezy.com<br />

Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />

VERTRIEB Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 09 11. 23 77 9-23<br />

ANZEIGEN Fon: 0911. 23 77 9-40 Mediaberatung: Markus Erhardt,<br />

Ivo Leidner, Josefine Lorenz, Stephanie Rogers-Graf,<br />

Antje Schmidtpeter, Dr. Rowena Sandner<br />

Für die Vollständigkeit und Richtigkeit von Ter min an ga ben wird<br />

keine Gewähr über nom men. Für an uns un verlangt ge sandte Manus<br />

kripte, Fotos und Illus wird nicht gehaftet.<br />

Die nächste Sonderveröffentlichung <strong>Berufsstart</strong> erscheint am<br />

08.11.<strong>2019</strong>.<br />

Hinweis: Der Lesbarkeit halber wird in allen Artikeln die männliche<br />

Schreibweise verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer<br />

immer gleichermaßen angesprochen.<br />

<strong>audimax</strong> – <strong>Berufsstart</strong> <strong>2019</strong> | 03


MESSEBESUCH<br />

DEIN PERFEKTER MESSETAG<br />

Rechtzeitig anreisen, Gespräche mit Personalern führen, Rahmenprogramm ausnutzen und bei alldem<br />

nicht vergessen: ausreichend Pausen machen. Wie du deine nächste Karrieremesse effektiv gestaltest<br />

und was du dabei beachten solltest, liest du hier<br />

TEXT: VIKTORIA FEIFER<br />

07:00<br />

IN DEN TAG STARTEN Stehe zeitig auf, sodass<br />

du in aller Ruhe dein Messeoutfit vorbereiten<br />

kannst. Denn: Der erste Eindruck zählt: ER trägt am<br />

besten einen dunklen Anzug, SIE ein Kostüm, einen Hosenanzug<br />

oder ein Business-Kleid in gedeckten Farben.<br />

Dein Outfit sollte zur Branche der angestrebten Stelle passen,<br />

aber auch zu dir. Eine ordentliche Frisur und ein gut<br />

gepflegtes Gesicht sind Pflicht.<br />

08:00<br />

GEPÄCK PRÜFEN In dein Reise gepäck gehören:<br />

aktuelle Bewerbungsmappen und Kurzbewerbungen,<br />

Stift und Notizblock, geladenes Smartphone<br />

plus Ladegerät, Pfefferminzbonbons oder Kaugummi und<br />

Deo. Das passt alles in eine handliche Tasche. Nimm außerdem<br />

ein zweites Paar bequeme Schuhe mit, die du für den<br />

Notfall im Gepäckfach lässt.<br />

08:30<br />

FRÜHSTÜCKEN So verpasst du dir einen<br />

Energieschub, der sich positiv auf deine<br />

Konzentrations- und Leistungsfähigkeit auswirkt. Das<br />

ist sehr wichtig, denn du hast einen langen Tag vor dir.<br />

09:00<br />

ANREISE Fahre rechtzeitig los und plane etwas<br />

Wartezeit am Eingang ein – gerade bei<br />

größeren Veranstaltungen. Vermeide lange Anreisen im<br />

Business Outfit. Denn das ist unbequem und deine Klamotten<br />

sind anschließend zerknittert. Nimm lieber Kleidung<br />

zum Wechseln mit und ziehe dich in der Toilette um.<br />

10:00<br />

VERANSTALTUNGSBEGINN Besorge dir einen<br />

Übersichtsplan, markiere die Stände, die<br />

du besuchen möchtest, und mache einen Rundgang über<br />

das Messegelände, um dir einen Überblick zu verschaffen.<br />

11:00<br />

PAUSE Nutze kurze Pausen zwischendurch,<br />

um die Gespräche, die du geführt hast, zu reflektieren.<br />

Mach dir Notizen zum Ansprechpartner, zur Gesprächsatmosphäre<br />

und zu Informationen, die du erhalten<br />

hast. Downloade dir dafür einfach unseren Messespickzettel<br />

unter www.<strong>audimax</strong>.de/jobmesse<br />

11:30<br />

ZWEITES GESPRÄCH Am Messetag werden viele<br />

Interessenten ebenfalls mit deinem Wunscharbeitgeber<br />

in Kontakt treten wollen. Um sicherzugehen, dass<br />

du die Gelegenheit bekommst, dich beim Unternehmen vorzustellen,<br />

solltest du schon im Voraus einen Gesprächstermin<br />

vereinbaren.<br />

12:15<br />

MITTAGSPAUSE Gönn dir eine etwas längere<br />

Pause, iss etwas und geh nach draußen. So<br />

entkommst du der stickigen Luft in der Messehalle und<br />

tankst neue Kraft.<br />

13:00<br />

13:45<br />

14:00<br />

MESSEPROGRAMM AUS NUTZEN Besuche alle Workshops,<br />

die dich interessieren.<br />

PAUSE Denk daran, immer wieder etwas zu<br />

trinken!<br />

DRITTES GESPRÄCH Leg alle Termine – wenn<br />

möglich – auf den Vormittag oder frühen<br />

Nachmittag. So sind du und deine Ansprechpartner noch fit<br />

und aufnahmefähig. Außerdem ist es empfehlenswert, lieber<br />

einige längere Gespräche zu führen statt viele knappe. Hier<br />

gilt: Klasse vor Masse!<br />

10:30<br />

ERSTES GESPRÄCH Gehe zielstrebig auf den<br />

Messestand zu, stelle dich freundlich bei den<br />

Mitarbeitern vor und frage nach deinem Gesprächspartner.<br />

Dabei solltest du alle Personen am Stand höflich und<br />

respektvoll behandeln, denn dein Verhalten wird genau<br />

beobachtet. Steig mit Small Talk ins Gespräch ein. Anschließend<br />

kann über Jobs und Praktika gesprochen werden. Plane<br />

pro Gespräch circa 45 Minuten ein.<br />

04 | <strong>audimax</strong> – <strong>Berufsstart</strong> <strong>2019</strong><br />

14:45<br />

PAUSE Geh nicht auf Give-away-Sammlung,<br />

das wirkt unprofessionell. Wenn du doch die<br />

eine oder andere Ausstellertasche in die Hand gedrückt bekommst:<br />

Ab ins Schließfach damit.<br />

15:00<br />

17:00<br />

OHREN AUF Besuche alle Vorträge, die dich<br />

interessieren.<br />

HEIMREISE Nutze die Fahrt, indem du deine<br />

Notizen durchgehst und planst, wann und<br />

wie du dich wieder bei deinen Wunscharbeitgebern meldest,<br />

um den geknüpften Kontakt auf recht zuerhalten.<br />

Illustrationen: vecteezy.com


EXTRATIPP FÜR DIE MESSE:<br />

DER ELEVATOR PITCH<br />

Wie der Name vermuten lässt, geht es<br />

um Aufzüge, genauer gesagt um die Aufzugfahrt.<br />

Denn so lange, wie sie dauert –<br />

nämlich zwischen 30 und 60 Sekunden –<br />

hat ein Bewerber beim Elevator Pitch Zeit,<br />

sich knackig und überzeugend vorzustellen.<br />

Eigentlich wird der Pitch genutzt,<br />

um Investoren von neuen Konzepten<br />

zu überzeugen. Da Unternehmen auch<br />

in ihre Mitarbeiter investieren, lässt sich<br />

das Konzept auf den Bewerbungsprozess<br />

übertragen.<br />

FAIR<br />

TERMINE<br />

MESSEBESUCH<br />

Auf den Punkt genau<br />

Messen sind oft hektisch und nicht immer<br />

ist genug Zeit, sich ausführlich vorzustellen.<br />

Nutze die Chance, dich mit deinem<br />

Elevator Pitch auf den Punkt genau zu<br />

präsentieren. Informiere dich vorher über<br />

das Unternehmen und zeige Interesse<br />

an den Produkten und der Branche. Oft<br />

musst du unmittelbar in Aktion treten.<br />

Hast du dich mit einem Elevator Pitch vorbereitet,<br />

kannst du diesen sofort abrufen.<br />

Peinliches Schweigen und langes Überlegen<br />

kannst du somit geschickt umgehen.<br />

Denn neben deinen fachlichen Qualifikationen<br />

zählt die Präsentation deiner Persönlichkeit<br />

mindestens genauso viel!<br />

Mai<br />

04.05. Women & Work Ort: Frankfurt<br />

Info: www.womenandwork.de<br />

04.05. Jobmesse Stuttgart Ort: Stuttgart<br />

Info: www.jobmesse-stuttgart.de<br />

07.-08.05. jobwunder Ort: Berlin Info:<br />

www.jobwunder-karrieremesse.de<br />

08.-10.05. talKIT Ort: Karlsruhe Info:<br />

www.talkit.eu<br />

10.05. Master and More Ort: Nürnberg<br />

Info: www.master-and-more.de<br />

14.05. IKOM Life Science Ort: München<br />

Info: www.ikom.tum.de<br />

14.05. Master and More Ort: Leipzig<br />

Info: www.master-and-more.de<br />

17.05. E-fellows IT Day Ort: Köln Info:<br />

www.e-fellows.net<br />

17.05. Master and More Ort: Düsseldorf<br />

Info: www.master-and-more.de<br />

21.-22.05. akademika Ort: Nürnberg<br />

Info: www.akademika.de<br />

24.05. E-fellows IT Day Ort: Stuttgart<br />

Info: www.e-fellows.net<br />

Juni<br />

24.06. Career Venture information<br />

technology summer Ort: München<br />

Info: www.career-venture.de<br />

Juli<br />

05.07. Karrieretag Familienunternehmen<br />

Ort: Ditzingen Info: www.karrieretagfamilienunternehmen.de<br />

IT Nawi Frauen Alle<br />

Europas Leitmesse für Frauen & Karriere<br />

EINTRITT<br />

KOSTENFREI<br />

4. MAI <strong>2019</strong><br />

MESSE FRANKFURT<br />

250 AUSSTELLER<br />

ÜBER 50 VORTRÄGE<br />

KARRIERE-BERATUNG<br />

SPEED-COACHING<br />

COMPANY-SLAM UVM<br />

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<strong>audimax</strong> – <strong>Berufsstart</strong> <strong>2019</strong> | 05<br />

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BEWERBUNGSUNTERLAGEN<br />

DAS ANSCHREIBEN<br />

SO GEHT‘S NICHT: LERNE AM NEGATIVBEISPIEL, WIE DU’S RICHTIG MACHST<br />

TEXT: JULIA WOLF<br />

Wer noch das Wörtchen ›BETREFF‹ vorne anstellt,<br />

gilt schnell als altmodisch – das ist nicht<br />

mehr üblich. Besser ›Bewerbung um die Stelle<br />

als XY‹ schreiben und die Schrift fetten. Benutze<br />

die in der Anzeige verwendete Stellenbezeichnung<br />

und nimm Kennziffer oder Referenznummer<br />

mit in die Betreffzeile auf, falls genannt.<br />

GENERELL GILT: unbedingt auf Übersichtlichkeit achten und genügend Absätze<br />

machen! Du willst deinen Ansprechpartner schließlich nicht mit Infos erschlagen.<br />

Präsentiere die wichtigsten Argumente ansprechend und lesbar, teile sie in Sinnabschnitte<br />

ein und belege so präzise, weshalb du zur freien Stelle passt.<br />

Bei der ANREDE solltest du unbedingt<br />

förmlich bleiben und<br />

zum bewährten ›Sehr geehrte/r‹<br />

greifen. Falls ein konkreter Ansprechpartner<br />

genannt ist, wende<br />

dich direkt an ihn und achte auf<br />

die korrekte Schreibweise seines<br />

Namens.<br />

Die bloße AUFZÄHLUNG von Eigenschaften,<br />

die du vorweisen<br />

kannst, bringt dich noch nicht<br />

weiter. Der Personalverantwortliche<br />

will vielmehr von dir wissen,<br />

in welchen Situationen du von<br />

diesen Skills schon erfolgreich<br />

Gebrauch machen konntest. Auf<br />

deine Teamfähigkeit weist du<br />

zum Beispiel so hin: »Während<br />

meines Praktikums in der Marketingabteilung<br />

der Firma XY habe<br />

ich in einem fünfköpfigen Team<br />

ein neues Konzept entwickelt<br />

und umgesetzt.« Somit lieferst du<br />

auch gleich einen glaubwürdigen<br />

Beleg für deine Qualitäten.<br />

Mandy Beispiel<br />

Beispielstr. 5<br />

92421 Beispielstadt<br />

0160 67 582 34<br />

candy-mandy@hotmail.de<br />

Musterfirma GmbH<br />

Personalabteilung<br />

Musterfirmenstr. 12<br />

10178 Musterstadt Beispielstadt, 10. Oktober 2016<br />

Betreff: Bewerbung<br />

Hallo Musterfirma-Team,<br />

Sie suchen einen Mitarbeiter für die Marketingabteilung Ihres Unternehmens, der speziell<br />

für die Wettbewerbsanalyse zuständig sein wird. Sie erwarten hervorragende<br />

Fremdsprachenkenntnisse, erste Praxiserfahrungen und Kenntnisse über Marketing- und<br />

Vertriebstechniken.<br />

Ich habe vor Kurzem mein Masterstudium in Wirtschaftswissenschaften an der<br />

Beispieluniversität abgeschlossen. Bei meinen Praktika konnte ich schon unter Beweis<br />

stellen, dass ich eine ehrgeizige, teamfähige, aufgeschlossene und flexible Person bin. Ich<br />

kann mich schnell in neue Temenfelder einarbeiten und komme mit meinen Kollegen stets<br />

bestens zu Recht. Meinen Chefs gegenüber bin ich sehr respektvoll. Während meines<br />

Praktikums bei der XY AG und während meines Nebenjobs bei dem Start-up Neu habe ich<br />

zahlreiche Kenntnisse über Vertriebstechniken erworben und tiefe Einblicke in das<br />

Marketingfeld erlangt. Die Weiterbildung, die mir immer sehr viel Spaß bereitet , weil ich<br />

gerne lerne, möchte ich unbedingt weiterverfolgen , indem ich bei den Seminaren<br />

teilnehme, die in Ihrem Unternehmen für alle Mitarbeiter angeboten werden, um ihren<br />

Horizont zu erweitern.<br />

Mit meinen oben genannten Stärken und Kenntnissen möchte ich Ihr Unternehmen<br />

unterstützen und weiter voranbringen. Ich bin mir sicher, dass ich ideal in Ihr<br />

internationales Team passe. Vor allem auch wegen meinem Auslandssemester in Spanien,<br />

wo ich meine Spanisch- und Englischkenntnisse verbessern konnte.<br />

Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich riesig freuen!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

____________________<br />

Mandy Beispiel<br />

Es ist sehr wichtig, dass du im Verlauf deines Anschreibens immer wieder<br />

einen konkreten Bezug zur ausgeschriebenen Stelle herstellst. Du solltest also beispielsweise<br />

nicht immer all deine Stärken unterstreichen, sondern jene herausstellen,<br />

die für die Stelle am relevantesten sind. Auch deine PRAXISERFAHRUNGEN sollten<br />

möglichst gut zur Vakanz passen. Erfahrungen aus anderen Bereichen kannst du getrost<br />

weglassen.<br />

06 | <strong>audimax</strong> – <strong>Berufsstart</strong> <strong>2019</strong><br />

Achte darauf, den WOHNORT zu<br />

nennen und halte unbedingt das<br />

DATUM aktuell. Sonst kommt<br />

schnell der Verdacht auf, du würdest<br />

nur auf alte Anschreiben zurückgreifen.<br />

Verschrecke den Ansprech partner<br />

nicht mit dem ERSTEN SATZ! Formulierungen<br />

wie ›Hiermit bewerbe<br />

ich mich als …‹ kann der Personaler<br />

schon lange nicht mehr sehen. Auch<br />

eine Wiederholung der Stellenanzeige<br />

ist unnötig, denn der Verantwortliche<br />

weiß schon selbst, wen er<br />

sucht. Sei ein bisschen kreativ, überrasche<br />

den Leser und wecke mit dem<br />

ersten Satz zum Beispiel sofort Neugier<br />

auf deine Person.<br />

Vermeide lange SCHACHTELSÄTZE!<br />

Sie erschweren nur das Verständnis.<br />

Kurz und prägnant formuliert, kommen<br />

deine Infos besser beim Leser<br />

an. Selbstverständlich haben auch<br />

Rechtschreib- und Grammatikfehler<br />

nichts im Anschreiben verloren.<br />

Lasse deinen Text also lieber nochmals<br />

Korrektur lesen, falls du dir unsicher<br />

bist.<br />

UNTERSCHREIBEN nicht vergessen<br />

– und zwar mit deiner lesbaren<br />

handschriftlichen Unterschrift und<br />

vollem Namen. Die kannst du aber<br />

natürlich auch scannen und einfügen.<br />

Verzichte darauf, deinen Namen<br />

noch einmal in Druckbuchstaben<br />

darunterzusetzen.<br />

Illustration: <strong>audimax</strong> MEDIEN, vecteezy.com, piczeller, antishock/fotolia.com


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ERFOLGREICH ZUM ERSTEN JOB<br />

WORAUF ACHTEN, WAS VERMEIDEN, WIE VORBEREITEN – SINA BUSCH, OPERATIONS TEAM MANAGER STAFFING<br />

VON ACADEMIC WORK GERMANY HAT NÜTZLICHE TIPPS FÜR DEN BEWERBUNGSPROZESS PARAT<br />

Foto: Academic Work<br />

Frau Busch, was macht die perfekte Bewerbung<br />

aus?<br />

Sie besteht aus einem aussagekräftigen und<br />

auf die Stelle zugeschnittenen Lebenslauf, einem<br />

kreativen Anschreiben, welches die Motivation<br />

unterstreicht und den CV ergänzt,<br />

Startdatum und Gehaltswunsch sowie einem<br />

professionellen Bewerbungsfoto.<br />

Welche Besonderheiten gilt es bei der Online-<br />

Bewerbung zu beachten?<br />

Generell sollte immer alles vollständig, in der<br />

richtigen Reihenfolge und mit anständigen<br />

Dokumententiteln als PDF hochgeladen werden.<br />

Zeugnisse und Anlagen sind nicht immer<br />

gefordert, schaden aber in keinem Fall. Das<br />

Anschreiben sollte den CV ergänzen und nicht<br />

einfach nur nacherzählen. Bewerber können<br />

ihre kreativen Ideen hier einbringen, sich von<br />

der Konkurrenz abheben und ihre Motivation<br />

wiedergeben.<br />

Was sollten Bewerber bei ihrer schriftlichen<br />

Bewerbung unbedingt vermeiden?<br />

Vor dem Absenden sollten Bewerber immer<br />

prüfen, ob die Namen des Unternehmens und<br />

des Ansprechpartners stimmen. Ich würde<br />

auch davon abraten, sich auf Stellen zu bewerben,<br />

die überhaupt nichts mit dem eigenen<br />

Profil zu tun haben. Der Lebenslauf sollte einfach<br />

gehalten werden und nicht zu viele Bilder<br />

und Farben enthalten, um nicht vom Inhalt abzulenken.<br />

Hier lieber professionell und strukturiert<br />

arbeiten. Im Anschreiben darf es gern<br />

etwas kreativer sein.<br />

Stichwort Jobinterview: Was ist hier tabu?<br />

Zu legere, fleckige oder zerrissene Kleidung.<br />

Unvorbereitet zum Gespräch zu erscheinen,<br />

ist ein absolutes No-Go. Bewerber sollten sich<br />

über die Position sowie das Unternehmen informieren<br />

und darauf vorbereitet sein, ihre<br />

Motivation klar darzulegen. Sie sollten auf die<br />

Fragen ihres Gegenübers eingehen, versuchen,<br />

möglichst schnell auf den Punkt<br />

zu kommen und Füllwörter zu vermeiden.<br />

Wenn eine Frage zu Beginn unklar erscheint,<br />

ist es ratsam, lieber noch einmal nachzuhaken.<br />

Was gehört zu einer guten Vorbereitung?<br />

Die Stellenanzeige aufmerksam zu lesen. Aufgaben<br />

und Anforderungen zu kennen, ist essenziell.<br />

Die Unternehmenswebsite, Kununu,<br />

Xing und LinkedIn sind gute Anlaufstellen,<br />

um sich über das Unternehmen und den Ansprechpartner<br />

zu informieren. Die Unterlagen<br />

sollten zur Sicherheit noch einmal ausgedruckt<br />

zum Gespräch mitgenommen und<br />

im Vorfeld Fragen vorbereitet werden, die<br />

am Ende des Interviews gestellt werden können.<br />

Damit zeigen Bewerber Initiative und<br />

Interesse.<br />

Du denkst an deine nächste<br />

Reise? Wir natürlich auch.<br />

100% der Kosten für deine Reiseschutzimpfungen<br />

übernehmen wir.


BEWERBUNGSUNTERLAGEN<br />

RICHTIG BEWERBEN<br />

WIR VERRATEN DIR DAS WICHTIGSTE RUND UM DEN LEBENSLAUF UND DAS<br />

PASSENDE BEWERBUNGSFOTO<br />

1<br />

Wie sollte mein Lebenslauf aufgebaut sein?<br />

»Der Lebenslauf beginnt mit allgemeinen Angaben zur<br />

Person, das heißt Name, Adresse, Kontaktdaten. Dazu sehen<br />

Personaler immer gerne noch das Geburtsdatum. Danach<br />

kommen die Angaben zum Studium und zur Schulbildung,<br />

bevor praktische Erfahrungen in Form von Praktika, Nebentätigkeiten<br />

oder Ähnlichem folgen. Anschließend bietet es<br />

sich an, eine Kategorie ›Weitere Kenntnisse/Interessen‹ anzufügen.<br />

In dieser werden IT- und Sprachenkenntnisse aufgelistet<br />

sowie soziales Engagement und Interessen.«<br />

Christine Werner, Berufs- & Bewerbungscoach<br />

3<br />

Wie ausgefallen darf das Layout des<br />

Lebenslaufs sein?<br />

»Wer sich nicht gerade in der Kreativbranche, zum Beispiel<br />

als Grafikdesigner, bewirbt, dem ist zu empfehlen, sich an<br />

gängige, einfache Layoutformate zu halten. Entscheider<br />

wollen zwar individuell geschriebene Anschreiben und Lebensläufe,<br />

gleichzeitig bevorzugen sie eher schlichte Layouts.<br />

Struktur und inhaltliche Aussagekraft gewinnen.«<br />

Christine Werner, Berufs- & Bewerbungscoach<br />

08 | <strong>audimax</strong> – <strong>Berufsstart</strong> <strong>2019</strong><br />

FIND JOB<br />

2<br />

Darf ich im Lebenslauf flunkern?<br />

Angaben umformulieren lautet die Devise. Es geht<br />

in erster Linie darum, dass ein Bewerber das Interesse des<br />

Unternehmens für sich und sein Profil weckt. Längere Auszeiten<br />

werden beispielsweise nicht mit ›Krankheit‹ oder ›arbeitssuchend‹<br />

benannt, sondern können mit Nebentätigkeiten<br />

oder Reisen gefüllt oder ganz ausgelassen werden. Das<br />

ist jedoch individuell zu betrachten. Es geht darum, allein<br />

die Dinge stehen und wirken zu lassen, die für den zukünftigen<br />

Arbeitgeber wirklich relevant sind.<br />

4<br />

Kann ich Tätigkeiten bei einem schlechten<br />

Arbeitszeugnis auslassen?<br />

Es ist besser, die Tätigkeit, wenn sie für die ausgeschriebene<br />

Stelle relevant ist, im Lebenslauf aufzuführen und dafür das<br />

Zeugnis auszulassen. Wenn der Bewerber danach gefragt<br />

wird, kann er immer noch entscheiden, ob er es – mit zwei<br />

Sätzen der Erklärung – nachreicht oder darauf verweist,<br />

dass keines vorliegt.<br />

5<br />

Welche Hobbys sind für den Lebenslauf<br />

passend?<br />

Zuerst solltest du nicht allzu viele Hobbys nennen: Drei bis<br />

vier sind in der Regel völlig ausreichend. Gerne gesehen sind<br />

Beschäftigungen, die im Kontext zu deiner Arbeit stehen.<br />

Selbstverständlich solltest du dann auch in der Lage sein,<br />

diese zu erklären, falls Nachfragen aufkommen. Darüber<br />

hinaus ist es immer von Vorteil, soziales Engagement zu<br />

nennen. Aufpassen solltest du dagegen bei Extremsportarten:<br />

Sie zeugen von hoher Risikobereitschaft und sind Personalern<br />

oft ein Dorn im Auge. Zudem solltest du passive<br />

Tätigkeiten wie Computerspiele spielen oder Fernsehen vermeiden.<br />

6<br />

Soll ich auf einem Bewerbungsfoto<br />

lächeln?<br />

»Lächeln vermittelt Sympathie und Offenheit. Wichtig ist<br />

aber die Balance mit dem zweiten Aspekt, der auf einem<br />

Bewerbungsfoto transportiert werden soll: Kompetenz.<br />

Hier kann ein zu starkes Lächeln kontraproduktiv sein. Ein<br />

wertvoller Tipp daher: die Mundwinkel leicht anheben, aber<br />

nicht zu stark.«<br />

Dirk W. Eilert, Experte für Mimik und Körpersprache<br />

Text: Julia Wolf, Steffen Rothhaupt | Illustrationen: vecteezy.com, antishock/fotolia.com


BEWERBUNGSUNTERLAGEN<br />

7<br />

Wie sieht der ideale Gesichtsausdruck aus?<br />

»Der ideale Gesichtsausdruck hängt von der Position ab, für die<br />

du dich bewirbst. Je stärker die geforderte Kundenorientierung und<br />

je intensiver der Kontakt mit Kunden, desto stärker darf auch das<br />

Lächeln auf dem Bewerbungsfoto sein. Vermieden werden sollte auf<br />

jeden Fall ein Ausdruck von Trauer – Hochziehen der Augenbrauen-<br />

Innenseiten –, Ekel – Rümpfen der Nase oder Hochziehen der Oberlippe<br />

– oder Verachtung – Einpressen der Mundwinkel.«<br />

Dirk W. Eilert, Experte für Mimik und Körpersprache<br />

8<br />

Gibt es geschlechterspezifische Unterschiede<br />

beim Gesichtsausdruck?<br />

»Frauen lächeln oft zu stark, Männer blicken zu finster drein. Weiblich<br />

geformte Gesichter vermitteln primär Sympathie und Offenheit,<br />

männlich geformte Gesichter eher Kompetenz und Durchsetzungsstärke.<br />

Da ein Bewerbungsfoto sowohl Sympathie als auch Kompetenz<br />

zeigen sollte, gilt: Je stärker das Gesicht bereits im neutralen Zustand<br />

Sympathie und Offenheit transportiert, desto sanfter sollte das<br />

Lächeln sein.«<br />

Dirk W. Eilert, Experte für Mimik und Körpersprache<br />

WIE WICHTIG IST EIN<br />

BEWERBUNGSFOTO?<br />

Prinzipiell gilt: ein Bewerbungsfoto muss<br />

nicht, kann aber. In vielen Ländern, beispielsweise<br />

in den USA oder in Großbritannien,<br />

ist es mittlerweile üblich, kein<br />

Foto mehr mitzuschicken. Das liegt daran,<br />

dass Bewerbungsfotos auf die Herkunft,<br />

Hautfarbe und teilweise auch auf<br />

die Religionszugehörigkeit schließen lassen.<br />

Somit könnte eine Entscheidung getroffen<br />

werden, die nicht auf fachlichen<br />

Aspekten, sondern auf Diskriminierung<br />

beruht. Für den ersten Eindruck und um<br />

dich gut zu verkaufen, ist es jedoch von<br />

Vorteil. Eine persönliche Note hebt die<br />

Bewerbung hervor und die Personaler<br />

können sich im wahrsten Sinne des Wortes<br />

ein Bild von dir machen. Das kann in<br />

Sachen Sympathie entscheidend sein.<br />

Anzeige<br />

MIT QUALITÄT ZUKUNFT GESTALTEN<br />

FRANZISKA OBLADEN ERZÄHLT VON IHREM INTERNATIONALEN TRAINEEPROGRAMM BEI DR. OETKER<br />

Foto: Dr. Oetker | Illustration: antishock/fotolia.com<br />

Franziska Obladen hat sich für ein internationales<br />

Traineeprogramm bei<br />

Dr. Oetker entschieden. Dieses wird<br />

bei Dr. Oetker in den Bereichen ›Commercial<br />

(Marketing & Sales)‹, ›Controlling<br />

& Accounting‹, ›IT + X‹ und ›Supply<br />

Chain Management‹ angeboten.<br />

Insgesamt 18 Monate durchlaufen die<br />

Trainees verschiedene Stationen und<br />

lernen ›on the Job‹.<br />

Frau Obladen, warum haben Sie sich für das internationale Commercial<br />

Traineeprogramm bei Dr. Oetker entschieden?<br />

Das Programm hat mich überzeugt, da es mir viel Freiraum in der<br />

Ausgestaltung bietet, einen internationalen Einsatz beinhaltet und<br />

ich bereits als Trainee als vollwertiges Teammitglied verantwortungsvolle<br />

Aufgaben übernehme. Von dem ›Blick über den Tellerrand‹<br />

in verschiedene Abteilungen und dem somit aufgebauten<br />

Netzwerk während des Programms werde ich langfristig profitieren.<br />

Wie ist der Ablauf Ihres Traineeprogramms bei Dr. Oetker?<br />

Die ersten drei Monate war ich im Category Management ›Pizza‹.<br />

Im Anschluss durfte ich das Team Marketing ›Fertigdessert‹ unterstützen.<br />

Aktuell arbeite ich in der Abteilung Corporate Strategy and<br />

Transformation. Zwischen den jeweiligen Stationen konnte ich zudem<br />

Einblicke in die Forschung und Entwicklung sowie die Produktion<br />

von Dr. Oetker gewinnen. Meine nächsten Stationen sind das International<br />

Business Development ›Kuchen‹, der Außendienst sowie<br />

mein Auslandseinsatz.<br />

Steht schon fest, welche Auslandsstation Sie in Ihrem Programm absolvieren<br />

werden?<br />

Meine Auslandsstation steht noch nicht fest. Diese wird nach aktuellen<br />

Projekten und dem Bedarf der Länder festgelegt.<br />

Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere an dem Programm?<br />

Mir gefällt vor allem die große Flexibilität, die ich bei der Programmgestaltung<br />

habe. Neben einigen Rahmenbedingungen, die eingehalten<br />

werden müssen, liegt die Planung und Organisation des Traineeprogramms<br />

komplett bei mir. Besonders hervorzuheben ist zudem<br />

das Netzwerk aus aktuellen und ehemaligen Trainees, welches mir<br />

den Einstieg bei Dr. Oetker sehr erleichtert hat.<br />

Welchen Tipp haben Sie für Studierende, die sich für das internationale<br />

Traineeprogramm bei Dr. Oetker interessieren?<br />

Sie sollten sich im Bewerbungsprozess so geben, wie sie sind, mit<br />

echtem Produkt- und Marktinteresse überzeugen und über aktuelle<br />

Branchenthemen und Trends informiert sein.<br />

In drei Worten: Bei Dr. Oetker tätig zu sein, bedeutet für mich …<br />

Produktbegeisterung, Teamwork und Mitgestalten.<br />

<strong>audimax</strong> – <strong>Berufsstart</strong> <strong>2019</strong> | 09


BEWERBEN<br />

TOP ODER FLOP?<br />

PERSONALER ERZÄHLEN, WELCHE BEWERBUNGSFAILS UND -STARS AUF IHREM<br />

SCHREIBTISCH GELANDET SIND UND WAS BEWERBER DARAUS LERNEN KÖNNEN<br />

-<br />

+<br />

-<br />

Vivien Kreipe Referentin Personalmarketing<br />

bei der ALBA Group<br />

»Bewerbungsanschreiben, die an ein anderes Unternehmen<br />

gerichtet sind, sind ein Riesen-Fauxpas. Des Öfteren steht aber<br />

nicht nur das falsche Unternehmen im Kopfteil, auch die Stellenbeschreibung<br />

wurde nicht ausgetauscht. Klar, Fehler sind<br />

menschlich, aber solche ›Schusselfehler‹ vermitteln schnell<br />

ein negatives Bild von der Arbeitsweise des Kandidaten oder<br />

der Kandidatin. Unbedingt sollte das Anschreiben individuell<br />

verfasst sein, schließlich reizen den Bewerber an einem Recyclingunternehmen<br />

wie der ALBA Group ganz andere Aspekte<br />

als beispielsweise am Einzelhandel oder an der Altenpflege. Auf<br />

den Karriereseiten der Unternehmen finden sich in der Regel<br />

viele Infos, die für die Bewerbung genutzt werden können.«<br />

+<br />

Linda Rodenbeck Referentin Ausbildung bei<br />

Bonprix<br />

»Vor allem beim Anschreiben lauern viele Fehler wie ein falscher<br />

Firmenname, verkehrter Stellenbezug oder eine fehlerhafte<br />

Anrede. Zudem beinhalten die Anschreiben häufig zu<br />

wenig relevante Informationen. Bei Bonprix kann der Bewerber<br />

deshalb zusätzlich zwei Motivationsfragen beantworten. So<br />

können Bewerber bewusst Akzente setzen, ihrer Bewerbung<br />

eine individuelle Note verleihen und zeigen, warum sie zu uns<br />

passen.«<br />

Christian Schlichtenmayer Leiter Recruiting<br />

Center Deutschland bei Schaeffler<br />

»Wichtig ist mir ein prägnant und stellenspezifisch formuliertes<br />

Anschreiben, das die Motivation für die ausgeschriebene<br />

Stelle verdeutlicht. Zudem erleichtert mir ein antichronologisch<br />

aufgebauter Lebenslauf, der die letzte Tätigkeit zuerst aufzeigt,<br />

die Nachvollziehbarkeit. Eine kurze Tätigkeitsbeschreibung<br />

der einzelnen Stationen im Lebenslauf, beziehungsweise<br />

die Angabe der Studienschwerpunkte inklusive kurzer Erläuterung,<br />

finde ich sinnvoll. Bei den Anlagen lege ich besonderen<br />

Wert auf alle, die die Befähigung für die angestrebte Stelle unterstreichen.<br />

Eine solche Bewerbung sticht positiv heraus.«<br />

Lina Haase Senior Talent Managerin bei Danone<br />

»Mir ist wichtig, durch eine Bewerbung ein rundes Gesamtbild<br />

zu erhalten. Deshalb finde ich es positiv, wenn Hobbys<br />

oder ehrenamtliche Tätigkeiten erwähnt werden. Im kurzen<br />

Anschreiben sollten die Motivation und die Fähigkeiten des<br />

Bewerbers deutlich werden. Mein Tipp: Mit dem Anschreiben<br />

nicht den Lebenslauf wiederholen und umgekehrt! Das Format<br />

kann gerne klassisch gehalten werden. Mir fällt dieses Positivbeispiel<br />

ein: Einmal hat ein Bewerber mit seinem CV einen Link<br />

zu einem Video mitgeschickt, in dem er mehr über sich erzählt<br />

hat. So war seine Bewerbung nicht überfrachtet und wir konnten<br />

uns trotzdem ein persönliches Bild von ihm machen.«<br />

+<br />

+<br />

-<br />

+<br />

Sabine Conti Human Resources bei Media Plan<br />

»Eine Bewerbung hat einen besonders tollen Eindruck<br />

hinterlassen: Das Layout war komplett in unseren Agenturfarben<br />

gehalten und zeigte somit, dass sich die Person mit unserem<br />

Unternehmen auseinandergesetzt hat. Zudem wurde die<br />

Bewerbung mit allen wichtigen Informationen kurz und kompakt<br />

gehalten, was uns bei der Durchsicht vieler Bewerbungen<br />

die Arbeit erleichtert. Die Motivation für die Bewerbung wurde<br />

mit einem Zitat untermauert und das Deckblatt durch ein Foto<br />

ergänzt. Die Person hat uns auch im persönlichen Gespräch<br />

überzeugt und wurde ein neues Teammitglied von Media Plan.«<br />

Andreas Benhof Leiter Internal Recruiting & HR<br />

Marketing bei Hays<br />

»Mich hat einmal ein Bewerber mit absoluter Offenheit und<br />

Ehrlichkeit überrascht: Er stieg gleich damit ein, dass er sein<br />

Studium weder in der Regelstudienzeit abgeschlossen, noch<br />

dabei besonders gute Noten erzielt habe. Er sei aber trotzdem<br />

sehr stolz, weil er ein Vollzeitstudium neben einem Vollzeitjob<br />

geschafft habe. Gefallen hat mir daran, dass er aus vermeintlichen<br />

Schwächen eine Stärke gemacht hat. Das rate ich allen<br />

Studierenden: Versucht immer, das Positive zu erkennen und es<br />

dann entsprechend auszuformulieren.«<br />

Roman Dykta Head of HR Marketing & Recruiting<br />

bei Capgemini<br />

»Manchmal kommt es vor, dass uns Bewerbungen ohne Bezug<br />

auf unser Unternehmen oder Verständnis für die gewünschte<br />

Rolle erreichen, oft fehlt auch das persönliche Ziel des Absenders<br />

im Anschreiben. Leider vermissen wir auch von Zeit zu<br />

Zeit relevante Dokumente wie zum Beispiel Zeugnisse oder<br />

diese haben verwirrende Dateinamen. Deshalb: Augen auf<br />

beim Versand von Bewerbungsunterlagen. Informiere dich<br />

über das Unternehmen, individualisiere das Anschreiben, kontrolliere<br />

deine Bewerbungsunterlagen. Eine Datei, die ›Nachname<br />

Vorname_Lebenslauf.pdf‹ heißt, klingt einfach besser als<br />

›scan1000038xf.doc‹.«<br />

Dr. Felicitas Pudwitz Leiterin HR bei Salt and<br />

Pepper<br />

»Eine Bewerbung, die uns besonders positiv in Erinnerung geblieben<br />

ist, zeichnete sich durch ihre kreative Einleitung aus.<br />

Der Bewerber hat auf dem Deckblatt seiner Bewerbung Tagebucheinträge<br />

seiner Familie zitiert, aus denen hervorging, dass<br />

er schon in seiner Kindheit eine große Leidenschaft für die von<br />

uns gewünschte Branche und Technik zeigte. Diese Kombination<br />

aus Kreativität und Leidenschaft hat die Bewerbung einzigartig<br />

gemacht. So etwas ist aber kein Muss, um bei uns einen Job<br />

zu bekommen. Uns ist vor allem eine vollständige Bewerbung<br />

wichtig, die Lebensläufe können dabei ruhig ausführlich sein –<br />

denn wir möchten möglichst viel über den Bewerber erfahren.«<br />

Interviews: Julia Wolf & Kirsten Wirsching | Illustration: antishock/fotolia.com<br />

10 | <strong>audimax</strong> – <strong>Berufsstart</strong> <strong>2019</strong>


BEWERBEN<br />

ONLINEBEWERBUNG<br />

IMMER MEHR BEWERBUNGSPROZESSE LAUFEN ÜBER ONLINEFORMULARE.<br />

GEHE MIT DEM TREND UND LIES HIER, WORAUF ES ANKOMMT<br />

Die Bewerbung über vorgegebene Onlineformulare wird in Zukunft<br />

noch verbreiteter sein, gleichzeitig geht der Wunsch nach Papierbewerbungen<br />

weiter zurück. Grundsätzlich gelten bei einer Bewerbung<br />

über ein Portal die gleichen Kriterien wie bei postalischen<br />

oder E-Mail-Bewerbungen: »Der Lebenslauf sollte sauber und übersichtlich<br />

erstellt sein – also keine Tipp- oder Rechtschreibfehler enthalten<br />

– und einen umfassenden Überblick darüber geben, welche<br />

Stationen ein Bewerber bisher durchlaufen hat: konkrete Bezeichnungen,<br />

detaillierte Angaben zu Aufgaben und erreichte Erfolge«,<br />

fasst Susanne Denker, Geschäftsführerin beim Zahlungstransaktionsdienstleister<br />

Worldline Germany, zusammen.<br />

Da es in der Natur des Menschen liegt, stark auf visuelle Reize zu<br />

reagieren, sollten Bewerber auch bei der Onlinebewerbung ein<br />

professionelles Bewerbungsfoto einfügen. »Moderne Bewerbermanagement-Systeme<br />

sind meist darauf ausgerichtet, die verschiedenen<br />

Bewerberprofile nebeneinander anzuzeigen. Denn so kann<br />

der Recruiter Informationen wie Qualifikationen und Gehaltswünsche<br />

einfach miteinander vergleichen. Wer kein Bild hoch lädt,<br />

bleibt bei den Entscheidern naturgemäß weniger im Gedächtnis<br />

– die Chance, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden,<br />

sinkt«, erklärt Steffen Michel, CEO und Gründer des Softwareanbieters<br />

MHM HR. Ein weiterer großer Vorteil von Bewerbermanagement-Systemen<br />

ist die Möglichkeit eines Talentpools. »Gute Köpfe,<br />

für die im Moment aber keine Stelle verfügbar ist, können – ihr Einverständnis<br />

zur Datenspeicherung vorausgesetzt – in diesen Pool<br />

aufgenommen werden und bleiben somit weiterhin im Rennen«, erklärt<br />

Steffen Michel.<br />

Wer nun Angst hat, bei einer Bewerbung über ein Formular in der<br />

Masse unterzugehen, den kann Frank Weida, Human Resources<br />

Lead bei NetApp, beruhigen: »Ein Bewerber kann sich positiv von<br />

anderen Kandidaten abheben, indem sichergestellt wird, dass Unterlagen<br />

vollständig vorliegen und die wesentlichen Punkte hinsichtlich<br />

der gesuchten Stelle bereits im Anschreiben klar herausgearbeitet<br />

werden. Das Anschreiben ist der persönliche Elevator<br />

Pitch eines Kandidaten, der die Tür zu einem ersten Interview aufmachen<br />

kann.« Zudem können sich Bewerber durch ein kreatives<br />

Layout des Anschreibens und des Lebenslaufs auszeichnen, etwa<br />

beim Briefkopf oder durch ein individualisiertes PDF-Dokument.<br />

Wichtig: Dabei immer auf die Größe der Datei achten, damit diese<br />

vom System akzeptiert werden kann.<br />

Spannende Software-Projekte vorantreiben<br />

und dabei flexibel und selbstbestimmt arbeiten.<br />

Darum bin ich bei DATEV.<br />

André Becker,<br />

Requirements Engineer<br />

Schön, dass du da bist!<br />

Bei DATEV stimmt das Gesamtpaket: Agile Entwickler-Communitys,<br />

nachhaltiges Wachstum und flexible Arbeitszeiten machen deinen<br />

Arbeitsplatz rundum attraktiv – und DATEV zu einem Top-Arbeitgeber<br />

im IT-Bereich. Das Gütesiegel „Great Place to Work ® “ beweist es!<br />

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<strong>audimax</strong> – <strong>Berufsstart</strong> <strong>2019</strong> | 11


VORSTELLUNGSGESPRÄCH<br />

DU BIST EINGELADEN ...<br />

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Deine Bewerbung war<br />

YES! erfolgreich und das<br />

erste Vorstellungsgespräch<br />

steht an. Während<br />

du dich über diese<br />

Chance freust, wächst natürlich<br />

auch die Nervosität. Was kommt auf<br />

dich zu? Welche Fragen wird der potenzielle<br />

Chef dir wohl stellen? Und welche<br />

Rückfragen solltest du selbst parat haben?<br />

Wir haben alle wichtigen Infos gesammelt,<br />

die dich für ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch<br />

rüsten. Los geht's!<br />

ERSTMAL RECHERCHIEREN<br />

Werde dir zu Beginn bewusst, dass du<br />

deinem zukünftigen Arbeitgeber einiges<br />

zu bieten hast. Genauso wichtig, wie im<br />

Gespräch zu überzeugen, ist auch die innere<br />

Vorbereitung und vor allem eine gewisse<br />

Selbstreflexion: Was ist dir wichtig?<br />

Wann fühlst du dich bei einem Arbeitgeber<br />

wohl? Diese Aspekte hängen oft mit<br />

deinen persönlichen Werten zusammen.<br />

Katja Loose, Karriere- und Managementberaterin,<br />

rät, sich bereits im Vorfeld<br />

zum Vorstellungsgespräch Rückfragen<br />

zurechtzulegen, die dich wirklich interessieren:<br />

»Bin ich zum Beispiel jemand, der<br />

auch mal Ruhe braucht und gern eigenverantwortlich<br />

arbeitet, dann wäre etwa eine<br />

Fage nach den Räumlichkeiten wichtig. Ist<br />

für mich persönliche Weiterbildung wichtig,<br />

kann ich hier fragen, welche Möglichkeiten<br />

es gibt.«<br />

12 | <strong>audimax</strong> – <strong>Berufsstart</strong> <strong>2019</strong><br />

Nachdem du dir deiner offenen Fragen bewusst<br />

geworden bist, recherchiere gründlich<br />

nach entsprechenden Informationen<br />

über das Unternehmen im Web. Meist beantworten<br />

sich bereits hier einige Fragen<br />

– so gehst du einerseits bestens informiert<br />

ins Bewerbungsgespräch und überzeugst<br />

andererseits durch Rückfragen, die du<br />

nicht auch selbst hättest klären können.<br />

LIEBER OVERDRESSED<br />

Sei insgesamt vorsorglich overdressed<br />

– sowohl kleidungs- als auch wissenstechnisch.<br />

Karrierecoach Walter Feichtner<br />

betont: »Der Bewerber sollte das Stellenprofil<br />

im Detail kennen und wissen, wie<br />

er seine Kenntnisse und Erfahrungen in<br />

die neue Aufgabe einbringen kann.« Falls<br />

dir bestimmte Punkte dabei nicht klar<br />

werden, solltest du dir entstehende Fragen<br />

dazu unbedingt notieren und dir auch Gedanken<br />

bezüglich deiner Gehaltsvorstellungen<br />

machen. Plane mit genügend Vorlauf<br />

und zeitlichem Puffer deine Anreise,<br />

damit du durch deine Pünktlichkeit direkt<br />

einen guten Eindruck machst.<br />

Auch die Vorbereitung des richtigen Outfits<br />

ist ein wichtiger Punkt: Die Wahl deiner<br />

Kleidung vermittelt im Vorstellungsgespräch<br />

ein entsprechend seriöses und<br />

gepflegtes Bild von dir. Walter Feichtner<br />

weiß: »Hier gilt das Motto: lieber overdressed<br />

als underdressed.« Natürlich<br />

kommt es ganz darauf an, auf welche Art<br />

von Job du dich bewirbst und wie viel<br />

Kundenkontakt du hast. Doch allgemein<br />

kannst du dich am Stil ›Business Casual‹<br />

orientieren, also einer Kombination<br />

aus Büro- und Freizeitkleidung.<br />

Für Männer bietet sich hier das<br />

klassische Jacket mit Hemd<br />

und dunkler Hose an, während<br />

Frauen mit Blazer,<br />

Bluse und Anzughose<br />

oder Rock gut beraten<br />

sind.<br />

DAS ERWARTET DICH<br />

So, jetzt bist du bestens auf dein Bewerbungsgespräch<br />

vorbereitet. Aber wie<br />

läuft das eigentlich ab? »Das typische Bewerbungsgespräch<br />

gibt es nicht, da jedes<br />

Unternehmen andere Zielsetzungen hat,<br />

andere Schwerpunkte setzt und eigene<br />

Elemente einbaut«, klärt Karrierecoach<br />

Walter Feichtner auf. Allgemein kannst du<br />

dich aber darauf einstellen, dass das Gespräch<br />

etwa zwischen 45 und 90 Minuten<br />

dauert und mit der Begrüßung und einem<br />

kurzen Small Talk startet. Darauf folgt<br />

meist eine Präsentation des Unternehmens<br />

und dann bist du dran: Der Bewerber<br />

stellt sich vor.<br />

Im Rahmen deiner Vorstellung wirst du<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit mit diesen<br />

oder ähnlichen Fragen konfrontiert: »Warum<br />

wollen Sie für uns arbeiten?«, »Was<br />

glauben Sie, müssen Sie noch alles lernen?«<br />

oder »Können Sie uns etwas über sich erzählen?«.<br />

Gerade auf letztere Frage solltest<br />

du gut vorbereitet sein. Mach dir bewusst,<br />

was dein Gegenüber bereits vor dem Gespräch<br />

über dich weiß – schließlich hat er<br />

deinen Lebenslauf und dein Anschreiben<br />

vorliegen und möchte jetzt andere Informationen<br />

als deinen Namen und dein<br />

Alter. Sei kreativ und überlege, was dein<br />

potenzieller Chef über dich wissen sollte.<br />

Laut Bewerbungscoach Jürgen Hesse zielt<br />

diese Frage darauf ab, dass du innerhalb<br />

von etwa 30 Sekunden bis einer Minute<br />

sehr gute und interessante Fakten über<br />

dich preisgibst, die noch mehr Auskunft<br />

über dich geben als deine Unterlagen.<br />

ALLEINSTELLUNGS-<br />

MERKMAL BETONEN<br />

Im Anschluss an deine Vorstellung fühlt<br />

der Chef dir auf den Zahn: Er möchte natürlich<br />

herausfinden, inwiefern du inklsuive<br />

deiner Stärken und Schwächen<br />

zur entsprechenden Stelle passt. Dabei<br />

sollte dir bewusst sein, dass du mit Ehrlichkeit<br />

immer besser fährst. Mach dir<br />

schon im Vorfeld Gedanken dazu – und<br />

bitte keine Antworten à la »Ich bin Perfektionist«!<br />

Auch Walter Feichtner meint:<br />

Text: Kirsten Wirsching | Illustration: antishock/fotolia.com, vecteezy.com


»Standardantworten sind nicht ratsam. Wichtig bei den<br />

Schwächen ist, dass du sie nicht einfach nur darlegst, sondern<br />

auch aufzeigst, wie du an diesen bereits gearbeitet und<br />

welche konkreten Fortschritte du schon gemacht hast.« Es<br />

geht dabei nicht um die perfekte Antwort, sondern darum,<br />

authentisch zu sein. »Lass dich nicht in die Enge treiben und<br />

nenne bei Schwächefragen immer auch Stärken. Wichtig<br />

ist dein Antrieb, noch besser zu werden und dich fachlich<br />

und persönlich weiterzuentwickeln.« Übrigens: Was ist eigentlich<br />

dein Alleinstellungsmerkmal? Neben dir bewerben<br />

sich wahrscheinlich einige Konkurrenten, die das gleiche<br />

studiert haben wie du. Überlege dir, was du auf die Frage<br />

»Warum sollten wir gerade Sie einstellen?« antworten würdest.<br />

Was bringst du mit, auf das dein zukünftiger Chef mit<br />

Sicherheit nicht verzichten möchte? Wirf es selbstbewusst<br />

in die Waagschale!<br />

AUF FIESE FRAGEN COOL REAGIEREN<br />

»Wie schwer ist New York?« oder »Wie viele Gärten gibt es<br />

in Deutschland?« – diese oder ähnliche Fragen könnten dir<br />

tatsächlich im Bewerbungsgespräch unterkommen. Ganz<br />

schön fies? Stimmt, aber trotzdem kein Grund, sich aus der<br />

Ruhe bringen zu lassen. Du musst diese Fragen nicht einmal<br />

exakt beantworten, denn zu diesen sogenannten Brainteasern<br />

gibt es praktisch keine Daten. Vielmehr möchte der Interviewer<br />

damit herausfinden, wie du auf Druck reagierst,<br />

denn deine Antwort sagt ziemlich viel über deine Problemlösungsfähigkeit,<br />

Kreativität, Auffassungsgabe und dein<br />

logisches Denken aus. Bleib ruhig, analysiere die Frage und<br />

habe den Mut, laut zu denken – wenn deine Hypothese einigermaßen<br />

schlüssig und vielleicht sogar kreativ ist, beeindruckst<br />

du dein Gegenüber.<br />

DER KRÖNENDE ABSCHLUSS<br />

Abschließend bekommst du normalerweise die Möglichkeit,<br />

selbst Fragen zu stellen. Zum Glück hast du dir bereits<br />

vorbereitend Gedanken gemacht. Denn jetzt kannst<br />

du gleichzeitig mit Interesse punkten und dir selbst noch<br />

ein genaueres Bild machen, welche Aufgaben und welches<br />

Arbeitsumfeld dich erwarten. Falls sich innerhalb des Gesprächs<br />

alle deine Fragen geklärt haben, sag das auch. Du<br />

musst dir nicht künstlich Rückfragen aus der Nase ziehen,<br />

obwohl du die Antwort bereits weißt. Vor der Verabschiedung<br />

könnte es passieren, dass deine Gehaltsvorstellungen<br />

thematisiert werden. Auch hier macht sich bezahlt, dass du<br />

dich im Vorfeld informiert hast: Welchen Lohn kannst du<br />

mit deinem Bildungsabschluss in dieser Branche erwarten?<br />

Neben Internetrecherche bietet sich auch an, einfach bereits<br />

arbeitende Freunde oder Bekannte zu fragen. Das wird dir<br />

helfen, die eigenen Erwartungen realistisch anzupassen. Mit<br />

etwas Glück werden zu guter Letzt die nächsten Steps geklärt:<br />

Starttermin und Vertrag. Klingt alles ziemlich ernst?<br />

Keine Sorge, wenn du dich intensiv vorbereitest und im Vorstellungsgespräch<br />

ruhig, ehrlich und souverän bleibst, hast<br />

du sehr gute Chancen auf deinen Traumjob. Viel Erfolg!<br />

Kluge<br />

Köpfe<br />

gesucht!<br />

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und bieten Dir ein breites Spektrum an Hightech-Themen<br />

und spannenden Aufgaben in unterschiedlichen<br />

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Arbeitszeit sind nur ein kleiner Teil unserer geschätzten<br />

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<strong>audimax</strong> – <strong>Berufsstart</strong> <strong>2019</strong> |<br />

13


VERTRAGSFRAGEN<br />

YES, YOU DID IT!<br />

DU HAST DIE ZUSAGE IN DER TASCHE – JETZT IST ZEIT FÜR KLARTEXT. WIE DU<br />

VERTRAGSFRAGEN UND RAHMENBEDINGUNGEN KLÄRST, VERRATEN WIR DIR HIER<br />

1<br />

3<br />

Welche Punkte muss mein<br />

Arbeitsvertrag enthalten?<br />

»Ein professioneller Arbeitsvertrag beinhaltet Angaben<br />

zu Beginn und Dauer des Beschäftigungsverhältnisses<br />

sowie zu Vergütung, Arbeitszeit, Kündigungsfrist und<br />

Probezeit. Zudem sollten das Verhalten des Arbeitnehmers<br />

im Krankheitsfall, Sondervergütungen wie<br />

Urlaubs- und Weihnachtsgeld, der Urlaubsanspruch sowie<br />

die Altersversorgung geregelt sein. Insgesamt gilt: Je<br />

präziser die Angaben zu den einzelnen Inhalten formuliert<br />

sind, desto besser ist es für beide Seiten.«<br />

Jochen Krümpelmann, HR Manager bei Dr. August Oetker<br />

Darf ich in Bezug auf Gehalt und<br />

Urlaub nachverhandeln?<br />

»Bis zum Zeitpunkt einer Zusage sollten alle Rahmenbedingungen<br />

geklärt sein. Bestehen Abweichungen<br />

zwischen Vereinbarungen aus Bewerbungsgesprächen<br />

und Regelungen im Arbeitsvertrag, dann sollten<br />

Bewerber dies ansprechen. Grundsätzlich sind Nachverhandlungen<br />

vor Vertragsunterzeichnung natürlich<br />

möglich, Arbeitnehmer sollten sich jedoch überlegen,<br />

wie wichtig es ihnen wirklich für diesen Job ist.«<br />

Dr. Bernd Slaghuis, Karriere- und Businesscoach<br />

2<br />

Was mache ich bei mehreren<br />

Zusagen?<br />

Gleich mehrere Arbeitgeber wollen dich als Mitarbeiter<br />

– Jackpot! Jetzt gilt es, die für dich richtige Entscheidung<br />

zu treffen. Hierfür musst du abwägen: Was ist dir<br />

besonders wichtig? Welches Unternehmen erfüllt diese<br />

Wünsche? Wer bietet die besten Konditionen, wer die<br />

spannendsten Aufgaben? Wenn du dann zu einem Entschluss<br />

gekommen bist, musst du den ausgeschiedenen<br />

Arbeitgebern natürlich absagen. Hier brauchst du aber<br />

kein schlechtes Gewissen zu haben – du hast genauso<br />

das Recht, dich gegen sie zu entscheiden, wie sie umgekehrt<br />

auch.<br />

4<br />

Einige Passagen meines Vertrags<br />

sind mir unklar – was tun?<br />

Ganz einfach: nachfragen. Formulierungen in Verträgen<br />

können manchmal umständlich sein und für dich<br />

als Berufsanfänger deshalb schwer verständlich. Lass<br />

dir deshalb die Bedeutung dahinter erklären. Vielleicht<br />

können die Passagen dann sogar etwas umgestellt werden,<br />

damit sie für beide Seiten klar und eindeutig sind.<br />

5 Muss ich sofort unterschreiben?<br />

6<br />

Das ist in der Regel nicht nötig. Die meisten Unternehmen<br />

geben ihren Bewerbern nach der Zusendung des<br />

Vertrags eine gewisse Bedenkzeit, meistens ein bis zwei<br />

Wochen. Immerhin sollst du genug Zeit haben, den<br />

Vertrag sorgfältig zu lesen und Organisatorisches, wie<br />

beispielsweise einen Umzug, anstoßen zu können. Diese<br />

Gelegenheit solltest du auf jeden Fall nutzen, denn<br />

nachdem du deine Unterschrift gesetzt hast, wird nachverhandeln<br />

schwierig.<br />

Woran erkenne ich einen schlecht<br />

aufgesetzten Arbeitsvertrag?<br />

Du siehst auf den ersten Blick, ob beispielsweise das<br />

Format und die Gestaltung des Arbeitsvertrags unübersichtlich<br />

sind. Unverständliche Formulierungen oder<br />

grammatikalische Fehler fallen dann beim Lesen auf.<br />

Außerdem solltest du prüfen, ob alle relevanten Punkte<br />

wie Fristen, Arbeitszeit, Urlaub, Krankheit, Aufgaben<br />

und Gehalt in dem Vertrag geregelt sind. Wenn du dir<br />

unsicher bist, ob dein Vertrag den Standards entspricht,<br />

lass deine Eltern oder einen Fachmann drüberschauen.<br />

Text: Julia Wolf | Illustration: vecteezy.com<br />

14 | <strong>audimax</strong> – <strong>Berufsstart</strong> <strong>2019</strong>


START IN DEN JOB<br />

BERUFSSTART-ABC<br />

WIR BEANTWORTEN DIE DRÄNGENDSTEN FRAGEN ZUM BEGINN DES BERUFSLEBENS<br />

Arbeitsbeginn<br />

»Flexibilität wird bei Stihl großgeschrieben.<br />

Wir bieten eine Vielzahl an flexiblen Arbeitszeitmodellen,<br />

sodass unsere Mitarbeiter ihren<br />

Arbeitsbeginn je nach Arbeitsaufgabe und Lebenssituation<br />

selbst bestimmen können.«<br />

Carolin Buchmaier, Referentin Personalmarketing bei Stihl<br />

Berufswahl<br />

Auch wenn du dich mit der Wahl deines Studienfaches<br />

schon spezialisiert hast, gibt es trotzdem<br />

noch unzählige Berufsmöglichkeiten.<br />

Überlege dir etwa, welche Branche dich interessiert,<br />

ob du lieber direkt oder als Trainee<br />

einsteigen möchtest oder welche Benefits dein<br />

Arbeitgeber für dich bereithalten sollte.<br />

Einstand<br />

Es empfiehlt sich, dass du am Ende deiner Probezeit<br />

einen Einstand gibst: Dafür kannst du<br />

innerhalb der Bürogebäude, beispielsweise in<br />

einem Konferenzraum, ein paar Kleinigkeiten<br />

auftischen. Gut geeignet sind belegte Brötchen<br />

oder Kaffee und Kuchen. Nicht vergessen: Unbedingt<br />

dem Chef Bescheid sagen!<br />

Feierabend<br />

Wann du Feierabend machst, hängt natürlich<br />

sowohl von deinem Arbeitsbeginn als auch<br />

von deiner wöchentlichen Arbeitszeit ab. Der<br />

Großteil der Arbeitnehmer geht zwischen 16<br />

und 18 Uhr in den Feierabend. Zwischen Feierabend<br />

und erneutem Arbeitsbeginn ist eine<br />

Ruhezeit von mindestens elf Stunden Pflicht.<br />

Gehaltszahlung<br />

Wann dir dein Gehalt ausgezahlt wird, ist in<br />

deinem Arbeitsvertrag geregelt. Meist ist es<br />

entweder der Monatsletzte oder der Erste des<br />

Folgemonats. Ausschlaggebend ist dabei die<br />

Formulierung: Geht es um den Erhalt, muss<br />

das Geld spätestens an dem angegebenen Termin<br />

auf deinem Konto sein. Bei der Auszahlung<br />

ist das erst drei Tage später der Fall.<br />

Home-Office<br />

»Um die Beschäftigten bei der besseren Vereinbarkeit<br />

von Berufs- und Privatleben zu<br />

unterstützen, bietet Stihl Möglichkeiten für<br />

Home-Office und -Working. Home-Working<br />

bedeutet, dass Arbeitnehmer auch spontan<br />

von zu Hause arbeiten können. Beim Home-<br />

Office werden feste Tage definiert und es muss<br />

ein richtiger Arbeitsplatz vorhanden sein.«<br />

Carolin Buchmaier, Referentin Personalmarketing bei Stihl<br />

Inland oder Ausland?<br />

Überlege dir, ob du auch bereit wärst, längere<br />

Zeiten im Ausland zu arbeiten. Für viele, gerade<br />

größere Firmen ist das nämlich heute<br />

eine Selbstverständlichkeit. Willst du auswandern,<br />

kannst du einen Job ganz klassisch über<br />

die Bundesagentur für Arbeit oder private Jobbörsen<br />

finden.<br />

Kleidung<br />

»Generell sollte sich die Kleidung nach der Art<br />

des Unternehmens und den Anforderungen<br />

der Arbeit richten. Grundsätzlich informieren<br />

die Betriebe vor dem Arbeitsbeginn, welche<br />

Kleidung notwendig ist, auch mit Blick auf<br />

den Arbeitsschutz. Bei Unsicherheiten sollten<br />

sich Berufseinsteiger nicht scheuen, die neuen<br />

Kollegen zu fragen.«<br />

Lukasz Kopowski, Personalexperte bei BARMER<br />

Mehrarbeit<br />

Die Arbeitszeit, die über die gesetzliche Obegrenze<br />

von 48 Stunden pro Woche hinausgeht,<br />

fällt unter den Begriff Mehrarbeit. Sie<br />

muss innerhalb von 24 Wochen ausgeglichen<br />

werden. Von Überstunden ist die Rede, wenn<br />

Arbeitnehmer ihre regelmäßige Arbeitszeit<br />

überschreiten, etwa um Sonderaufgaben zu<br />

bewältigen.<br />

Pause<br />

Dies regelt das Arbeitszeitgesetz: Bei einer Arbeitszeit<br />

von sechs bis neun Stunden ist eine<br />

Pause von 30 Minuten erforderlich, bei einer<br />

Arbeitszeit von über neun Stunden muss mindestens<br />

45 Minuten pausiert werden. Die Pausenzeiten<br />

können auch gestückelt genommen<br />

werden – dürfen aber eine Zeit von 15 Minuten<br />

nicht unterschreiten.<br />

Rente<br />

Das Renteneintrittsalter liegt momentan bei<br />

67 Jahren. Willst du früher in Rente gehen,<br />

musst du mit Abschlägen rechnen. Neben dieser<br />

gesetzlichen Rente ist es sinnvoll, auch privat<br />

vorzusorgen. Aufgrund der Vielzahl an<br />

Möglichkeiten solltest du einen erfahrenen<br />

Vorsorgeexperten dafür zurate ziehen.<br />

Urlaubstage<br />

»In den meisten Unternehmen gelten Tarifverträge,<br />

die neben vielen anderen Themen auch<br />

die Dauer des Urlaubs und dessen Voraussetzungen<br />

regeln. Liegt keine tarifliche Regelung<br />

vor, gilt das Bundesurlaubsgesetz, das einen<br />

Mindesturlaub sichert. Die Urlaubstage dienen<br />

der Erholung und sollten somit auch in längeren<br />

Intervallen genommen werden.«<br />

Lukasz Kopowski, Personalexperte bei BARMER<br />

Text: Steffen Rothhaupt | Illustration: antishock/fotolia.com<br />

Vertrag<br />

In deinem Arbeitsvertrag ist alles rund um deinen<br />

Job geregelt: Vertragspartner, Beginn und<br />

Laufzeit des Arbeitsverhältnisses, Tätigkeitsbeschreibung,<br />

Arbeitszeit, Urlaubsanspruch,<br />

Gehalt, Kündigungsfristen, Krankheitsfall,<br />

Nebentätigkeiten und die Geheimhaltung. Um<br />

auf Nummer sicher zu gehen, kannst du den<br />

Vertrag auch mit einem Anwalt durchgehen.<br />

Work-Life-Balance<br />

»Eine ausgewogene Balance zwischen Beruf<br />

und Privatleben ist ein immer wichtigerer Faktor.<br />

Auch die Unternehmen erkennen mehr<br />

und mehr, dass eine ausgewogene Work-Life-<br />

Balance zu Motivation sowie Leistungsbereitschaft<br />

führt. Als Krankenkasse plädiert die<br />

BARMER dafür, das Streben nach Work-Life-<br />

Balance frühzeitig zu beginnen und den Mitarbeitern<br />

Freiraum zu ermöglichen.«<br />

Lukasz Kopowski, Personalexperte bei BARMER<br />

Zusatzleistungen<br />

»Stihl bietet Mitarbeitern ein attraktives Paket<br />

an Sozialleistungen. Dazu gehören zum Beispiel<br />

eine Beteiligung am Unternehmenserfolg<br />

durch eine freiwillige Erfolgsprämie und eine<br />

Mitarbeiterkapitalbeteiligung sowie eine freiwillige<br />

betriebliche Altersvorsorge, die komplett<br />

von Stihl finanziert wird.«<br />

Carolin Buchmaier, Referentin Personalmarketing bei Stihl<br />

<strong>audimax</strong> – <strong>Berufsstart</strong> <strong>2019</strong> | 15


BERUFSSTART <strong>2019</strong><br />

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