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FL 04-19 Titelgeschichte

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www.fleisch-magazin.de<br />

4 / 20<strong>19</strong> C10278 E<br />

Internationale Fachzeitschrift für die Fleischwirtschaft<br />

Jan Oertel<br />

Area Sales Director<br />

Kai Eisenach<br />

Head of Weber Academy<br />

Weber Maschinenbau: Lifecycle-Management für mehr Leistung<br />

„Wir wollen unseren Kunden<br />

das Leben einfacher machen“ Seite 32


TITEL<br />

Weber<br />

Jan Oertel / Area<br />

Sales Director und<br />

Kai Eisenach / Head<br />

of Weber Academy<br />

Breidenbach<br />

Weber Maschinenbau: Lifecycle-Management für mehr Leistung<br />

„Wir wollen unseren<br />

Kunden das Leben<br />

einfacher machen“<br />

Passen High-End-Technologie und Familienunternehmen zusammen ? Ja. Das beweisen die<br />

rund 1.400 Mitarbeiter von Weber Maschinenbau jeden Tag aufs Neue. Begonnen haben<br />

Firmengründer Günther Weber und seine damals sechs Angestellten mit der Reparatur von<br />

Entvliesern und Entschwartern, heute liefert das ununterbrochen expandierende Unternehmen<br />

Anlagen für Lebensmittelverarbeiter weltweit. Die Technik hat sich enorm weiterentwickelt,<br />

geblieben ist aber der Anspruch eines Familienunternehmens, das neben den<br />

Mitarbeitern die Kunden als einen Teil der Familie definiert. In Fleischmagazin-Interview<br />

erläutern Kai Eisenach, Leiter Weber Academy, und Jan Oertel, Area Sales Director, wie man<br />

das erreicht hat und wo es in Zukunft hingeht.<br />

32 FleischMagazin 4 / 20<strong>19</strong>


Titel<br />

Zentrales Ziel bei Weber: dem Kunden das Leben<br />

einfacher machen. So entwickelten die Breidenbacher<br />

für einen Kunden eigeninitiativ ein neues Sichelmesser,<br />

das die Qualität des Schneidprozesses von französischem<br />

Kochschinken deutlich verbesserte.<br />

Fleischmagazin: Worauf sind Sie besonders stolz,<br />

wenn Sie an das Unternehmen Weber denken ?<br />

Jan Oertel: Das sind mehrere Punkte, aber am<br />

ehesten ist das wohl unsere strikte Kundenorientierung.<br />

Wir sind ein Lösungsanbieter für den<br />

Kunden. Dafür fahren wir zum Kunden, sehen uns<br />

vor Ort die Gegebenheiten an und finden dann gemeinsam<br />

eine Lösung in seinem Sinne. Zum Beispiel<br />

haben wir für einen französischen Kunden,<br />

der ein sehr schwieriges Fleischprodukt schneidet,<br />

das Slicer-Messer in Eigeninitiative so verändert,<br />

dass die Ablagequalität der Scheiben nun deutlich<br />

besser ist und die Performance der Maschine insgesamt<br />

höher. Darin steckt ein Jahr Entwicklungsarbeit,<br />

aber diese Fokussierung auf optimierte Prozesse<br />

für den Kunden gefällt mir und ist in diesem<br />

Ausmaß auch einzigartig.<br />

Kai Eisenach: Wir verstehen uns als Systemanbieter<br />

– mit dem Verkauf einer einzelnen Maschine<br />

oder auch kompletten Linie ist es für uns nicht getan.<br />

Wir wollen über den gesamten Lebenszyklus<br />

einer Maschine hinweg deren volle Leistungsfähigkeit<br />

für den Kunden gewährleisten. Das beinhaltet<br />

zahlreiche verschiedene Aufgaben, die über<br />

den Kauf einer Anlage weit hinausgehen. Für unser<br />

Ziel, der bevorzugte Partner der Kunden zu sein,<br />

leisten wir viel Entwicklungsarbeit im Hintergrund<br />

– und zwar von Pre- bis After-Sales.<br />

Fleischmagazin: Was hat sich im Vergleich zu den<br />

Anfangsjahren geändert ?<br />

Oertel: Die Komplexität der Prozesse in der Lebensmittelverarbeitung<br />

ist heute enorm. Als Maschinenbauer<br />

haben wir uns darauf eingestellt,<br />

sind mehr und mehr zum Anbieter von Komplettlösungen<br />

geworden. Mit einer einzeln stehenden<br />

Maschine gibt sich heute kaum noch ein Anwender<br />

zufrieden. Schon allein, weil die Kombination<br />

verschiedener Anlagen-Komponenten schwierig<br />

ist und überall die Zeit fehlt, sich mit mehreren<br />

Anbietern zu koordinieren. Derzeit entwickeln<br />

wir zum Beispiel für einen ausländischen Kunden<br />

eine vollautomatische Ready-Meal-Anlage, die<br />

in der Lage ist, aus insgesamt zehn verschiedenen<br />

Komponenten ein Fertiggericht grammgenau<br />

abzufüllen und zu verpacken. Nur eine unserer aktuellen<br />

Herausforderungen.<br />

Eisenach: Durch unser Angebot von Prozesslinien<br />

aus einer Hand geben wir den Kunden Lösungen,<br />

die den Anforderungen im modernen Praxisalltag<br />

entsprechen. Mal ist das Platzangebot in der Produktion<br />

gering, da sind dann Anlagen mit möglichst<br />

kompakter Stellfläche gefragt. Oder wir integrieren<br />

beispielsweise zwei Funktionseinheiten so,<br />

dass weniger Stellfläche und bessere Synchronisation<br />

erreicht wird. Die Integration reduziert zusätzlich<br />

die Zahl an Standfüßen, was die Reinigungsmöglichkeiten<br />

verbessert und ein Plus an Hygiene<br />

bietet.<br />

Fleischmagazin: Welche Bedeutung hat der After-<br />

Sales-Service und was gehört dazu ?<br />

Eisenach: Die Rekrutierung von Personal wird<br />

immer schwieriger und oft müssen ungelernte<br />

Einzigartige Veranstaltung:<br />

Über 300<br />

Gäste erlebten bei den<br />

Weber Innovation Days<br />

Bacon & Ham nicht nur<br />

innovative Technik,<br />

sondern auch die<br />

besondere Persönlichkeit<br />

des Familienunternehmens.<br />

FleischMagazin 4 / 20<strong>19</strong> 33


Weber<br />

Die neue E-Learning-<br />

Plattform der Weber<br />

Academy bietet neben<br />

der Übersicht zu allen<br />

Schulungsthemen<br />

auch Onlinetrainings.<br />

Das schafft mehr<br />

Flexibilität für Unternehmen,<br />

die kurzfristig<br />

neues Personal anlernen<br />

müssen.<br />

Kräfte die Anlagen bedienen. Insbesondere bei<br />

den einfacheren Anlagen lassen sich durch die<br />

optimalen Einstellungen teure Alltagsprobleme<br />

wie beispielsweise ungewollt hohes Give-away<br />

vermeiden, das wollen wir den Anwendern unbedingt<br />

vermitteln. Wir sorgen dafür, dass sie die Anlagen<br />

bestmöglich bedienen und profitabel nutzen<br />

können.<br />

Oertel: Diese Art der Kundenbetreuung auch nach<br />

dem Kauf bewährt sich schon lange. Zum Beispiel<br />

findet sich seitdem die Touchscreen-Technologie<br />

eingesetzt wird, bei jedem Parameter ein Fragezeichen,<br />

das mit einem animierten Video hinterlegt<br />

ist. In diesem wird in Bildsprache – damit es überall<br />

auf der Welt verstanden wird – erklärt, wie sich<br />

die Veränderung exakt dieser Einstellung auswirkt.<br />

Das ist gleichfalls eine Maßnahme innerhalb unseres<br />

After-Sales-Service, die seit rund 15 Jahren gepflegt<br />

und weitergeführt wird.<br />

Fleischmagazin: Was bedeutet After-Sales-Service<br />

im Sinne von Weber Maschinenbau ?<br />

Oertel: Wir wollen dem Kunden die Arbeit mit unseren<br />

Anlagen so einfach wie möglich machen. Das<br />

bedeutet intensive Beratung vor jedem Kauf und<br />

auch die Begleitung danach. Das Weber Service-<br />

Paket mit verschiedenen Dienstleistungen gehört<br />

während der gesamten Lebensdauer einer Maschine<br />

auf Wunsch dazu. Fixer Bestandteil unseres After-Sales-Service<br />

sind Trainings für jene Mitarbeiter<br />

des Lebensmittelverarbeiters, die dann später<br />

an der Anlage arbeiten. Dabei wird nicht nur der<br />

fachgerechte Umgang mit der neuen Technik trainiert,<br />

sondern auch die Optimierungspotenziale<br />

aufgezeigt.<br />

Eisenach: Mit jeder von uns gelieferten Maschine<br />

erhält der Kunde Inklusiv-Schulungsplätze. Deren<br />

Anzahl variiert von zwei bis fünf, je nach Komplexität<br />

der Anlage. In einer ersten Schulung hier in<br />

Breidenbach werden die Grundlagen für Anwendung<br />

und Technik vermittelt und diese dann ein<br />

paar Wochen später beim Kunden vor Ort vertieft.<br />

An unserem Hauptsitz in Breidenbach haben wir<br />

die Weber Academy eingerichtet, für die derzeit<br />

34 FleischMagazin 4 / 20<strong>19</strong>


Titel<br />

neun Trainer arbeiten. In speziell dafür eingerichteten<br />

Schulungsräumen werden kleine Gruppen<br />

unterrichtet und die Teilnehmer direkt an den bereitstehenden<br />

Anlagen mit der neuen Technik vertraut<br />

gemacht.<br />

Im Haus organisieren wir im Durchschnitt wöchentlich<br />

drei bis vier Schulungen, die aus Bedienertraining<br />

und Technik-Unterweisung bestehen.<br />

Dazu kommen bis zu 80 On-Site-Trainings beim<br />

Kunden vor Ort und natürlich schulen wir auch<br />

unsere eigenen Service-Techniker an neuen Anlagen.<br />

Dazu kommen diverse Trainings an Spezial-<br />

Komponenten wie Picker, Optik, Interleaver. Für<br />

alle Module, die einer technischen Erklärung bedürfen,<br />

bieten wir auch eine an. Und da unsere Anlagen<br />

überwiegend individuell gebaut und verkauft<br />

werden, sind unsere Schulungen auf die Kundenspezifik<br />

abgestimmt.<br />

Zukünftig wollen wir vermehrt auf E-Learning-<br />

Methoden mit möglichst wenig Sprache und viel<br />

Animation setzen. Wir werden dafür unter anderem<br />

moderne Virtual Reality-Technologie nutzen.<br />

Das hilft den Unternehmen, die in kurzer Zeit neue<br />

Mitarbeiter instruieren müssen. Dafür sind lediglich<br />

eine VR-Brille und die entsprechende Software<br />

nötig, an der wir gerade arbeiten.<br />

Fleischmagazin: Seit gut einem Jahr gibt es ein weiteres<br />

Produkt von Weber, den Guardian. Wofür steht er ?<br />

Eisenach: Kurz gesagt ist Weber Guardian ein<br />

Symbol für die ganzheitliche Betreuung unserer<br />

Kunden: Schulung, Beratung, Technische Wartung,<br />

Predictive Maintenance, Online-Support – all das<br />

haben wir in diesem Produkt zusammengefasst.<br />

Den Guardian haben wir erstmals auf der Anuga<br />

FoodTec 2018 vorgestellt und aktuell weiterentwickelt.<br />

Er soll den Arbeitsalltag unserer Kunden<br />

entlasten, indem zum Beispiel der Hinweis auf<br />

eine bevorstehende Wartung oder die präventive<br />

Beschaffung eines Ersatz- bzw. Verschleißteils<br />

gesendet wird. Wir richten dafür einen Webshop<br />

ein, der kundenindividuell auf die jeweilige Anlage<br />

abgestimmt, alle Teile bereithält. Der Kunde kann<br />

sich zu der benötigten Komponente führen lassen,<br />

braucht sie dann nur in den Warenkorb zu legen<br />

und zu bestellen.<br />

Ein anderes Beispiel für diese Art proaktiven Handelns<br />

könnte auch der Vorschlag an den Kunden<br />

sein, ein für ihn individuell gefertigtes Werkzeug<br />

rechtzeitig zu ordern, damit es nicht zu Unterbrechungen<br />

in der Produktion kommt.<br />

Oertel: Der Guardian soll eine Hilfe für den Anwender<br />

sein, sich – soweit wie von ihm gewünscht<br />

Der Guardian schützt<br />

Weber Kunden umfassend.<br />

Kundenspezifisch<br />

ausgewählte<br />

Leistungsbausteine<br />

aus den Bereichen<br />

Service, Ersatzteile,<br />

Upgrades, Prozessoptimierung<br />

und Weiterbildungen<br />

der Weber<br />

Academy ermöglichen<br />

den optimalen Produktionsbetrieb.<br />

FleischMagazin 4 / 20<strong>19</strong> 35


Weber<br />

»Als Maschinenbauer<br />

ist<br />

Weber heute<br />

mehr und mehr<br />

Anbieter von<br />

Komplettlösungen.<br />

– selbst zu helfen. Dabei setzen wir auf proaktives,<br />

geplantes Arbeiten, um die Kontinuität in den Prozessen<br />

zu sichern. Das spart Kosten sowie Zeit und<br />

es verlängert die Lebenszeit der Anlagen. Langfristig<br />

wollen wir aus diesem Grund den Anteil an proaktiven<br />

Serviceleistungen aus dem Hause Weber<br />

auf bis zu 15 Prozent steigern.<br />

Die Verfügbarkeit der Anlagen, also die störungsfreie<br />

Produktion, wird durch vorausschauende<br />

Wartung eindeutig besser und das kommt den<br />

Kunden zugute. Weber Guardian ist unser Beitrag<br />

zum Lifecycle-Management in den drei Bereichen<br />

Mensch, Maschine und Prozesse. Wir haben<br />

Guardian mit wenigen, einfachen Touchpoints<br />

ausgerüstet, damit der Anwender innerhalb kürzester<br />

Zeit sieht, wo etwas fehlt oder wo Potenzial<br />

zur Optimierung ist und entsprechend reagieren<br />

kann. Ein komplett individuell gestaltetes Onlineportal<br />

inklusive Webshop als ein Bestandteil dieser<br />

Dienstleistung spart Zeit und der Kunde hat jederzeit<br />

die volle Kontrolle über sein Equipment. Ein<br />

Service, den wir an 365 Tagen im Jahr und rund um<br />

die Uhr anbieten.<br />

Fleischmagazin: Welche Bedeutung hat das Thema<br />

Augmented Reality im Praxisalltag ? Wie können<br />

die Vorteile dieser Technologie sinnvoll genutzt<br />

werden ?<br />

Oertel: Wir nutzen Augmented Reality in Form einer<br />

Smartphone-App und sehen in diesem Bereich<br />

großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit dem<br />

Kunden. Gerade für Service-Mitarbeiter kann es eine<br />

große Hilfe sein, wenn der Anwender mithilfe der<br />

von uns gelieferten, endgeräteunabhängigen App<br />

geführt wird und so gesuchte Messpunkte schneller<br />

findet oder auch die Optionen für eine Fernwartung<br />

verbessert werden. Letztlich könnten auch Service-<br />

Einsätze schneller laufen, wenn der Techniker sich<br />

gezielt darauf vorbereitet und dann sogar noch das<br />

passende Ersatzteil dabeihat. Das ist im praktischen<br />

Alltag der lebensmittelverarbeitenden Industrie sehr<br />

gut umsetzbar – eigentlich jeder hat immer sein<br />

Handy dabei.<br />

Fleischmagazin: Weber steht unter anderem für Linienkompetenz<br />

– was zeichnet die so genannten Linien-<br />

Lösungen aus ?<br />

Eisenach: Durch die oft schwierige Personalsituation<br />

in den Unternehmen nimmt der Trend zu automatisierten<br />

Lösungen immer mehr zu. Das bedeutet,<br />

dass die Anlagen insgesamt komplexer werden. In<br />

Sachen Bedienung haben wir aber bereits Lösungen<br />

entwickelt, die dem Anwender das Leben erleichtern.<br />

Dank modernster Software können Produktionsleiter<br />

beispielsweise wichtige Leistungsfaktoren<br />

der Anlagen überwachen und bei Bedarf steuern<br />

oder optimieren. Denkbar ist auch, dass der Verantwortliche<br />

informiert wird, sobald ein Parameter<br />

abweicht. Die Darstellbarkeit der Daten ist ebenfalls<br />

ein wichtiges Thema. Ob Give-away, Gutproduktion<br />

oder OEE, wir wollen möglichst viele Daten gleichzeitig<br />

sichtbar und optimierbar machen. Auf Basis<br />

einer so genannten IIoT-Plattform (Industrial Internet<br />

of Things) arbeiten wir daran, die Komponenten<br />

noch besser zu vernetzen, so dass alle Daten über die<br />

gesamte Anlage hinweg verfügbar sind und die Performance<br />

mit einfachen Mitteln durch den Bediener<br />

gesteigert werden kann. Mit dieser Plattform ließe<br />

sich die Produktion einer Charge Wurst dann zum<br />

Beispiel auf die Weise steuern, dass exakt so viele Packungen<br />

hergestellt werden, wie gewünscht – nicht<br />

mehr, nicht weniger.<br />

Oertel: Natürlich ergibt sich aus den nicht vorhandenen<br />

Schnittstellen- und Kompatibilitätsproblemen<br />

weiterhin ein großes Potenzial hinsichtlich der Integration.<br />

Wir sind in der Lage, die Linienmodule mechanisch<br />

und softwaretechnisch zu integrieren und<br />

miteinander zu vernetzen. Letztendlich profitiert der<br />

Kunde davon, und zwar auf vielfältige Weise.<br />

Fleischmagazin: Linienanlagen sind maßgeschneiderte<br />

High-End-Lösungen in Modulbauweise, jede<br />

36 FleischMagazin 4 / 20<strong>19</strong>


Titel<br />

Ein Partner, alle<br />

Möglichkeiten:<br />

Weber Maschinenbau<br />

bietet ein ganzheitliches<br />

Portfolio<br />

zur Verarbeitung von<br />

Wurst, Fleisch und<br />

Käse.<br />

Weber Maschinenbau auf der IFFA 20<strong>19</strong>: Perfekt aufgestellt für die<br />

Herausforderungen von morgen – mit maßgeschneiderten Lösungen<br />

Perfekte Aufschnittportionen. Wirtschaftlich<br />

produziert und attraktiv verpackt. Alles, was<br />

lebensmittelverarbeitende Betriebe dazu benötigen,<br />

bietet Weber Maschinenbau aus einer<br />

Hand. Unter dem Motto „Line up for tomorrow“<br />

stellt der Systemanbieter auf der IFFA einmal<br />

mehr seine Markt- und Technologieführerschaft<br />

unter Beweis. Im Fokus des Messeauftritts<br />

stehen daher voll integrierte, automatisierte<br />

Systemlösungen der Marken Weber und<br />

Textor – inklusive der jüngsten Generation der<br />

Weber Tiefziehverpackungsmaschine und dem<br />

neuen Weber End-of-line-Equipment. In Halle<br />

12.0, Stand C71 erwarten das Fachpublikum<br />

mehrere Linien-Konzepte für unterschiedliche<br />

Bedarfe und Anwendungsbereiche: Angefangen<br />

bei einer Lösung für Mehrsortenpackungen,<br />

welche aktuelle Anforderungen des Handels in<br />

modularer und äußerst kompakter Ausführung<br />

umsetzt, über eine erstaunlich flexible Linie<br />

zur Produktion von Sandwiches bis hin zur<br />

High-Performance-Lösung, deren Leistung und<br />

Präzision unerreicht sind.<br />

Einfach online die richtigen Ersatzteile finden und bestellen – mit dem neuen<br />

Weber Webshop ist das schnell und bequem möglich.<br />

Doch nicht nur durch wegweisende Technik<br />

setzt Weber Maßstäbe. Mit Guardian hat Weber<br />

ein erstklassiges, umfassendes After-Sales-<br />

Produkt geschaffen, das Kunden mit individuellen<br />

Leistungsbausteinen und kompetenter,<br />

partnerschaftlicher Beratung über den gesamten<br />

Lebenszyklus der Anlagen hinweg den<br />

optimalen Betrieb ihrer Produktion ermöglicht.<br />

Das Leistungsportfolio umfasst die Bereiche<br />

Service, Ersatzteile, Upgrades, Prozessoptimierung<br />

und Weiterbildungen der Weber<br />

Academy. Die einzelnen Bausteine werden<br />

als Gesamtkonzept spezifisch auf individuelle<br />

Kundenbedarfe zugeschnitten. Dabei setzt<br />

Weber auf einen ganzheitlichen Ansatz und<br />

zeigt Potenziale in den Dimensionen Personal,<br />

Maschine und Prozesse auf. Wie ein solches,<br />

individuell geschnürtes Paket aussehen kann,<br />

davon können sich die IFFA Besucher live auf<br />

dem Weber Stand überzeugen.<br />

Zu den Highlights des Weber Guardian zählen<br />

eine Vielzahl digitaler Services. Über ein neues<br />

Onlineportal haben Kunden ihre ganz persönliche<br />

Weber Welt bequem und schnell auf einen<br />

Blick verfügbar. Dies umfasst beispielsweise<br />

alle Infos zu kundenspezifischen Produktionslinien<br />

sowie die direkte Bestellmöglichkeit aller<br />

zugehörigen Ersatzteile über einen Webshop.<br />

Außerdem ermöglicht ein integriertes Ticketsystem<br />

schnellen Support durch das Weber<br />

Serviceteam. Die durch Industrie 4.0 und IIoT<br />

geschaffenen Potenziale zur Maximierung von<br />

Prozesssicherheit und -effizienz setzt Weber<br />

konsequent im Sinne des Kundennutzens<br />

und einer zukunftsweisenden, digitalisierten<br />

Produktion um. Dies spiegelt sich beispielsweise<br />

in Form von intelligenter Vernetzung der<br />

Linienmodule oder der smarten Steuerung und<br />

Überwachung von Maschinenbetrieb und -wartung<br />

wider. Das linien- und kundenspezifische<br />

Prozesswissen bildet Weber in einer eigenen<br />

IIoT-Plattform ab, die erstmals auf der IFFA<br />

vorgestellt wird. Diese Plattform ermöglicht<br />

es Weber Kunden, ihre Produktionslinien zu<br />

planen, zu steuern, Kennzahlen in Echtzeit zu<br />

visualisieren, Bottlenecks zu analysieren und<br />

Optimierungsmöglichkeiten aufzudecken.<br />

Dank des gebündelten Leistungsportfolios aus<br />

einer Hand profitieren Weber Kunden nicht<br />

nur durch die Einsparung von Kosten und Zeit,<br />

Weber Guardian erhöht zudem die Linienverfügbarkeit<br />

und leistet einen erheblichen Beitrag<br />

zur Steigerung der Gesamtanlageneffizienz.<br />

FleischMagazin 4 / 20<strong>19</strong> 37


Weber<br />

»Langfristig soll<br />

der Anteil<br />

proaktiver<br />

Serviceleistungen<br />

aus dem<br />

Hause Weber<br />

auf bis zu<br />

15 Prozent<br />

steigen.<br />

Funktionseinheit muss sich in das Gesamtsystem einfügen.<br />

Bleiben da noch Optionen für die Zusammenarbeit<br />

mit externen Partnern ?<br />

Eisenach: Natürlich. Durch die Zusammenarbeit<br />

mit externen Partnern ergänzen wir unser Knowhow,<br />

um den Kunden technisch ein noch größeres<br />

Leistungsspektrum bieten zu können. Wir arbeiten<br />

schon lange mit OEM-Partnern zusammen und<br />

werden das auch weiterhin tun. Viele unserer partnerschaftlich<br />

verbundenen Unternehmen sind außerdem<br />

im Bereich F+E aktiv. Die meisten davon<br />

arbeiten an Themen, die unsere Technologien weiter<br />

vorantreiben. Wir haben aber auch Kontakte mit<br />

Forschungseinrichtungen und Hochschulen, die für<br />

beide Seiten spannende Möglichkeiten bereithalten.<br />

Fleischmagazin: In welchem Teil der Erde sind Weber<br />

Anlagen derzeit am meisten gefragt ? Wie sieht es<br />

auf dem deutschen Markt aus ?<br />

Oertel: Wir verzeichnen immer noch viel Nachfrage<br />

hier in Deutschland. Die angespannte Personalsituation<br />

zwingt viele Lebensmittelverarbeiter<br />

zur Automatisierung, das kommt uns zugute.<br />

Gern wird unsere Upgrade-Option genutzt, mit der<br />

Die Interview-Partner im Porträt<br />

Kai Eisenach (Dipl.-Netzwerkadministrator) ist<br />

seit 20<strong>04</strong> für Weber Maschinenbau tätig und leitet<br />

die Weber Academy. Nach Tätigkeiten im Bereich<br />

Technisches Training sowie als Software- und<br />

Netzwerk-Trainer hat er im Jahr 2009 die Leitung<br />

der Schulungs-Abteilung übernommen und ist<br />

seitdem für diesen Bereich – heute die Weber<br />

Academy – verantwortlich. In einem eigens für<br />

Schulungen eingerichteten Trainingszentrum am<br />

Standort Breidenbach werden von den derzeit neun<br />

Trainern jährlich rund 350 Bildungsmaßnahmen für<br />

die Slicer-Linien von Weber und Textor durchgeführt.<br />

Bis zu 1.400 Teilnehmer jährlich informieren<br />

sich hier beispielsweise über Prozessoptimierung,<br />

Wartung oder auch Hygienemanagement der Maschinen.<br />

Zum Angebot der Weber Academy gehören<br />

auch Schulungen bei den Kunden vor Ort.<br />

Jan Oertel (Dipl.-Ing.) arbeitet seit 2005 für den<br />

hessischen Anlagenbauer am Hauptstandort in<br />

Breidenbach. Nach dem Studium Technisches<br />

Management (BA) ist er dort als Projektleiter<br />

gestartet, wechselte später in den Vertriebsinnendienst<br />

und vertreibt bzw. betreut als Area<br />

Sales Director inzwischen Maschinen und<br />

Anlagen der Marken Weber und Textor in den<br />

Ländern Großbritannien, Neuseeland, Australien<br />

und Südafrika sowie in Frankreich. Zu seinen<br />

Aufgaben gehören neben dem Vertrieb auch Audits<br />

und Vorführungen bei den Kunden in diesen<br />

Ländern. Hier ist sein interdisziplinäres Wissen<br />

gefragt – darüber hinaus steht jedem Verkäufer<br />

bei Weber ein Support-Team für die Beantwortung<br />

technischer Fragen und im Backoffice-<br />

Bereich zur Seite.<br />

38 FleischMagazin 4 / 20<strong>19</strong>


Titel<br />

bestehende Anlagen durch neue Module eine Funktionserweiterung<br />

erhalten. Im Ausland sehe ich vor<br />

allem Entwicklung in Nord- und Südamerika sowie<br />

in Europa, sowohl West- als auch Osteuropa. Brasilien<br />

und Australien wachsen ebenfalls, hier wird<br />

noch einiges an Technik benötigt. Dank unserer<br />

neuen Sparte Verpackungsmaschinen, mit der wir<br />

das Portfolio abgerundet haben, und der damit möglichen<br />

Weber Komplettlösungen ist die Nachfrage<br />

weltweit sehr gut. Nicht zuletzt, weil die Änderung<br />

des Verpackungsgesetzes und die durch den Kauf<br />

notwendigen technischen Anpassungen zeitlich gut<br />

zusammenpassen.<br />

Fleischmagazin: Gibt es Trends bei Slicen und Verpacken<br />

von Lebensmitteln ? Wonach fragen die Kunden<br />

? Wie stellt sich Weber darauf ein ?<br />

Oertel: Neben dem stetig wachsenden Automatisierungsgrad<br />

ist ein wichtiger Trend, dem ich immer<br />

wieder begegne, die Nachfrage nach Anlagen mit<br />

geringerer Stellfläche. Die Minimierung dieses Footprints<br />

wird immer wichtiger, weil neue Technologie<br />

oft in bestehende Gebäude gebracht werden muss<br />

und das bringt fast immer Platzprobleme mit sich.<br />

Wir bieten daher unseren Kunden an, die Gegebenheiten<br />

vor Ort für sie zu bewerten und individuelle<br />

Lösungen zu entwickeln. Das kann sowohl die Anpassung<br />

eines Transportbandes durch engere Loops<br />

als auch die Winkeländerung einer Zuführung oder<br />

sogar die Integration einer Anlagen-Komponente in<br />

eine andere sein. Da arbeiten wir ganz individuell<br />

und suchen nach einer optimalen Lösung, gemeinsam<br />

mit unseren Kunden.<br />

In Deutschland sehe ich immer noch den Trend<br />

Mehrsortenpackung, der im Ausland weniger greift.<br />

Außerdem werden kleinere Packungen nachgefragt<br />

oder solche mit Zwischenfolie, wenn es dann doch<br />

die 200g-Packung sein soll. Und natürlich treibt unsere<br />

Kunden aktuell auch die Änderung des Verpackungsgesetzes<br />

um.<br />

Fleischmagazin: Welche Bedeutung haben Inhouse-<br />

Veranstaltungen wie beispielsweise die Weber Innovation<br />

Days ?<br />

Oertel: Diese Veranstaltungen ermöglichen uns zum<br />

einen den direkten Kontakt zu unseren Kunden aus<br />

aller Welt. Hier vor Ort treffen wir uns mit ihnen,<br />

können unsere Lösungen vorstellen, Ideen und Herausforderungen<br />

diskutieren, uns austauschen. Für<br />

Weber ist es ein wichtiges Anliegen, unser Image als<br />

Familienunternehmen nicht nur zwischen den Mitarbeitern<br />

zu pflegen und zu leben. Wir legen Wert<br />

darauf, dass auch unsere Kunden sich als Teil dieser<br />

Unternehmenskultur verstehen.<br />

Eisenach: Wir definieren uns als Partner der Kunden.<br />

Wir wollen, um es auf den Punkt zu bringen,<br />

der bevorzugte Partner unserer Kunden sein. Aus<br />

diesem Selbstverständnis heraus sind Veranstaltungen<br />

– wie beispielsweise die Innovation Days Bacon<br />

& Ham kürzlich – ein Forum, auf dem neben Expertenvorträgen<br />

und Live-Präsentationen der Anlagen<br />

auch der Dialog innerhalb der Branche breiten<br />

Raum einnimmt. Das positive, ja sogar begeisterte<br />

Feedback der Teilnehmer zeigt uns, dass wir damit<br />

genau den Puls der Zeit treffen und unseren Kunden<br />

und Partnern einen Mehrwert bieten.<br />

Weber Maschinenbau - das Unternehmen<br />

Das <strong>19</strong>81 von Günther Weber gegründete<br />

Unternehmen mit Hauptsitz im<br />

hessischen Breidenbach entwickelt und<br />

baut seit knapp 40 Jahren Maschinen<br />

und Anlagen zum Schneiden, Portionieren<br />

und Verarbeiten von Wurst, Fleisch,<br />

Schinken, Käse und anderen Lebensmitteln,<br />

die von Kunden in aller Welt<br />

geschätzt werden.<br />

Ursprünglich mit der Instandsetzung<br />

von Entschwartungs- und Entvliesmaschinen<br />

gestartet, steht Weber<br />

Maschinenbau heute für ein Komplettangebot<br />

im Bereich Verarbeitung bis<br />

hin zur kontrollierten Verpackung. Über<br />

die Entwicklung und den Bau von High-<br />

Tech-Anlagen für das Verarbeiten und<br />

Verpacken von Lebensmitteln hinaus,<br />

wird gleichermaßen viel Wert auf den<br />

Rundum-Service für die Kunden gelegt,<br />

denn den engagierten Maschinenbauern<br />

mit heute fünf Produktionsstandorten<br />

in Deutschland – in Breidenbach,<br />

Neubrandenburg, Groß Nemerow,<br />

Wolfertschwenden und Werther – ist<br />

es besonders wichtig, dass Kunden<br />

nicht lediglich Käufer, sondern echte<br />

Partner sind. Dafür entwickelt Weber<br />

neben technischen Innovationen auch<br />

vielfältige Service-Produkte wie den<br />

Guardian. Ziel des Weber Teams ist<br />

es, dem Kunden weit über den Kauf<br />

einer Anlage hinaus mit Rat und Tat zur<br />

Seite zu stehen – ganz im Sinne eines<br />

umfassenden Lifecycle-Managements,<br />

sodass Weber Kunden über die gesamte<br />

Laufzeit einer Maschine perfekt aufgestellt<br />

sind.<br />

Der innovative Maschinenbauer trägt<br />

mit seinen Entwicklungen dazu bei,<br />

dass kleine und mittelgroße Lebensmittelbetriebe<br />

sowie industrielle<br />

Großbetriebe dem Endverbraucher ihre<br />

geschnittenen und verpackten Produkte<br />

in bester Qualität anbieten können.<br />

Weber Maschinenbau GmbH<br />

Günther-Weber-Straße 3<br />

35236 Breidenbach / Germany<br />

Telefon: +49 6465 918 – 0<br />

Fax: +49 6465 918 – 1100<br />

E-Mail: info@weberweb.com<br />

Internet: www.weberweb.com<br />

Geschäftsführer: Tobias Weber (CEO),<br />

Jörg Schmeiser, Peter Schulz, Peter<br />

Kamm, Hartmut Blöcher<br />

Mitarbeiter insgesamt: ca. 1.400<br />

Standorte insgesamt: 25 in 21 Ländern<br />

FleischMagazin 4 / 20<strong>19</strong> 39

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