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Historie<br />
Golfregeln die es wirklich gab<br />
Putten war früher<br />
„noch schwieriger“!!!<br />
In den Geburtsstunden des Golfsports durfte<br />
ein Ball nur dann markiert und aufgenommen<br />
werden, wenn er direkt einen anderen<br />
berührte. Diese Distanz wurde 1775 auf 15<br />
Zentimeter ausgeweitet und die Regel bis ins<br />
Jahr 1984 - als den Spielern nun grundsätzlich<br />
erlaubt wurde, den eigenen Ball bei einer Behinderung<br />
eines fremden Schlages temporär<br />
aufzuheben - mehr und mehr ausgebessert. In<br />
der Zwischenzeit kam es aber häufig zu Situationen,<br />
in denen ein fremder Ball weiter als 15<br />
Zentimeter und zudem auf der eigenen Linie<br />
zum Loch lag. Dann hieß es entweder drum<br />
herum oder den Ball aus dem Weg putten!<br />
„Der nächste Abschlag ist<br />
neben dem Loch“<br />
Los geht´s gleich mit einem der ganz großen<br />
Sprünge in der Historie des Regelwerks. Bereits<br />
in den ersten schriftlichen Golfregeln legten<br />
1744 die sogenannten Gentlemen Golfers<br />
of Leith fest, dass alle Abschläge innerhalb<br />
einer Schlägerlänge vom Loch der gerade<br />
absolvierten Spielbahn entfernt ausgeführt<br />
werden mussten. Inzwischen haben aber alle<br />
Spielbahnen ihre eigenen Abschlagsflächen<br />
und die heutigen Grüns unserer Golfplätze<br />
werden der Entwicklung des Spiels sicher<br />
dankbar sein.<br />
Die „Golf als Kontaktsport“-<br />
Regel<br />
Gemäß des Regelwerks des The Royal and Ancient<br />
Golf Club of St. Andrews aus dem Jahr<br />
1812 gab es zu dieser Zeit beim Matchplay<br />
nicht nur die Möglichkeit, ein Loch auf Grund<br />
46<br />
der geringeren Schlagzahl zu gewinnen, sondern<br />
auch noch eine ganz andere Variante:<br />
„Wenn der Ball eines Spielers den Gegner oder<br />
dessen Caddie berührt, so verliert der gegnerische<br />
Spieler das Loch“. Leider ist nicht überliefert,<br />
ob gegnerische Spieler und Caddies reihenweise<br />
auf naheliegende Bäume geflüchtet<br />
sind. Somit konnte Golf damals schon fast als<br />
Kontaktsportart bezeichnet werden.<br />
„Keine alten Golfbälle für die<br />
Caddies“-Regel<br />
Anlässlich der Tatsache, dass die Golfer zu der<br />
Zeit ihre Caddies von oben herab behandelten,<br />
verwundert es nicht, dass sich The Society<br />
of Golfers in and about Edinburgh dafür entschied,<br />
eine Regel zu verabschieden, laut der<br />
kein Golfer seinem Caddie mehr als einen Penny<br />
pro Runde bezahlen und zudem niemals<br />
seine alten Bälle an ihn weitergeben durfte.<br />
Tat er dies doch, so wurde eine Geldstrafe an<br />
den Schatzmeister der Golfervereinigung fällig.<br />
Tja, da werden sich wohl gerade die Caddies<br />
von Jordan Spieth und Co. freuen gut 200<br />
Jahre später geboren worden zu sein...<br />
„Die Drop“-Regel<br />
Ein Drop in Sitzposition rückwärts über die eigene<br />
Schulter? Keine Angst, ganz so verrückt<br />
war auch das frühere Regelwerk nicht. Im Jahr<br />
1908 legte The Royal and Ancient Golfclub<br />
of St. Andrews aber aus Fairnessgründen die<br />
Regel fest, dass ein Spieler „das Loch im Blick<br />
haben, aufrecht stehen und den Ball rückwärts<br />
über die eigene Schulter werfen muss“.<br />
1984 führte die United States Golf Association<br />
(USGA) dann jedoch die neuen Modalitäten<br />
für einen Drop ein. Bedenkt man, wie viele<br />
Spieler heutzutage oftmals minutenlang<br />
nach der bestmöglichen Stelle für einen Drop<br />
suchen, so stellt sich bei diesem Thema aber<br />
zwangsläufig die Frage: War früher nicht vielleicht<br />
doch etwas besser?<br />
Quelle: Golfpost