SPORTaktiv Bikeguide 2019
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BIKE<br />
G U I D E 2 0 1 9
NO<br />
MORE<br />
EXCUSES.<br />
THE NEXT GENERATION <strong>2019</strong><br />
LANG UND ENTSPANNT<br />
27,5”+/29"<br />
130mm<br />
DURCH DICK UND DÜNN<br />
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ÜBER STOCK UND STEIN<br />
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180mm<br />
Mit dem NOX HYBRID XC TRAIL bieten<br />
wir ein Bike für alle, die lange und<br />
entspannt unterwegs sein möchten<br />
aber auch für jene die bei ihren<br />
Cross-Country Touren an ihre Grenzen<br />
gehen und darüber hinaus wachsen<br />
wollen.<br />
Mit dem NOX HYBRID ALL-MOUNTAIN<br />
5.9 mit 150 mm Federweg haben wir<br />
genau das richtige Bike für dich, wenn<br />
du auf der Suche nach einem wahren<br />
Alleskönner bist. Ein Bike, das mit dir<br />
bei jeder Tour durch dick und dünn<br />
geht!<br />
Mit dem NOX HYBRID ENDURO 7.1<br />
haben wir eine optimale Symbiose aus<br />
Muskelkraft und Elekto-Unterstützung<br />
im Extrembereich geschaffen. Ein<br />
Bike für Fahrer, die echte Abenteuer<br />
leben und dabei auch noch jede<br />
Menge Freude am Biken haben.<br />
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EDITORIAL<br />
CHRISTOPH HEIGL<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Redakteur<br />
christoph.heigl@styria.com<br />
KEIN ENDE<br />
IN SICHT<br />
Perfekt. Genau zum richtigen Zeitpunkt habt ihr unseren druckfrischen<br />
Bike-Guide in Händen. Der Schnee ist – fast überall – weg, die Saison hat<br />
begonnen. Gleich mit ein paar Aufregern. Wenn in einem Tourenbuch<br />
die „40 Supertrails in den Alpen“ (Delius Klasing) vorgestellt werden und<br />
kein einziger davon ist aus der Alpenrepublik Österreich, tut das weh.<br />
Auch unserem Tourismus. Der legt sich fürs Biken nämlich mächtig ins<br />
Zeug. Das größte legale Bikeangebot gibt es rund um die<br />
Urlauberhochburgen und die Hotspots in Tirol und Salzburg.<br />
Österreich ist aber leider europaweit auch für seine für Biker gesetzlich<br />
gesperrten Forststraßen und Wanderwege berühmt. Schweiz und Italien<br />
preschen davon. Dass jetzt ausgerechnet Österreich eine Imagekam pagne<br />
mit dem Spruch „You like it? Bike it!“ lanciert, sorgt für Diskussion,<br />
mitunter auch Spott und Häme. Die Naturfreunde Österreich werden<br />
jedenfalls nicht müde, wenigstens für „freie Fahrt“ auf Forststraßen zu<br />
trommeln. Kein Ende in Sicht.<br />
Coverfoto: Centurion; Foto: Thomas Polzer<br />
Immer größer werdende Trailnetzwerke sind eine Möglichkeit, das Biken<br />
zu legalisieren. Modernere Gesetze wären das andere. Wir haben versucht,<br />
auf den 188 Seiten für Überblick zu sorgen, Lust aufs Biken zu machen,<br />
mit Menschen zu sprechen, deren Leidenschaft das (E-)Biken ist, unsere<br />
Partner im Tourismus vorzustellen und die wichtigsten Innovationen und<br />
Bike-Kategorien der Branche zu präsentieren.<br />
Nebenbei bemerkt: Der Editorial-Schreiber (mit dem selbem Geburtsjahr<br />
wie Österreichs Forst gesetz, 1975) feiert im April ein kleines Jubiläum:<br />
30 Jahre Mountainbiken. 1989 stand es als Firmgeschenk da, ein wunderschönes<br />
Bianchi-Citybike. Celeste, Biopace, Daumenhebel, was brauchst<br />
du mehr? Lichtanlage und Kotschützer waren rasch entfernt, was damals<br />
(Eltern, Polizei) nicht so gut ankam. Auf in die Natur. Der Beginn<br />
einer Leidenschaft. Kein Ende in Sicht.<br />
Wir sehen uns am Trail,<br />
Christoph<br />
Short Stack<br />
Helmet<br />
Flexi Knee Pads<br />
Enduro<br />
Every trail should<br />
be one to remember<br />
DeeLuxe Sportartikel Handels GmbH<br />
Europastrasse, <strong>SPORTaktiv</strong> 8 3<br />
6322 Kirchbichl - Austria<br />
Phone: +43.5332.930 81 - Fax: +43.5332.930 200
INHALT<br />
PROLOG<br />
12 MIT TURBO IN DIE BREITE<br />
Bike-Prophet Hari Maier im Interview<br />
16 REPUBLIK OHNE GRENZEN<br />
Söldener Erfolg mit Ötztaler Dialekt<br />
24 OLM VOLLE RELOADED<br />
Laura Stigger zwischen WM-Gold und Schulstress<br />
28 BIKEN MIT CAPTAIN FUTURE<br />
Alles über Sram, Wireless und das gute alte Biken<br />
EMOTION UND SERVICE<br />
34 HERR THOMAS SUCHT DAS GLÜCK<br />
Die vielen Fragen beim Bikekauf und ihre Antworten<br />
44 E-BIKE-WM! GEHT‘S NOCH?<br />
Kritischer Blick in die Zukunft der Rennszene<br />
60 SPIELBERGWEG 207<br />
Zu Besuch bei Mountainbike-Familie Höll<br />
68 STS UND DIE ÜBERDOSIS TRAIL<br />
Österreich sucht die ÖNORM für Bikestrecken<br />
88 GORILLA UND GRAZIEN<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> und der Ladies-Day am Wexl-Trail<br />
102 BREMSEN LOSLASSEN UND ABSPRINGEN<br />
Helene Fruhwirth startet im Bike-Business wieder durch<br />
134 SOFTWARE UND SCHMIERFETT<br />
Schrauber-Tipps für das E-Bike<br />
148 DIE FREIHEIT, DIE ICH MEINE<br />
Über die Schönheit des Radfahrens im Gelände<br />
174 COOLE SCHULE<br />
Ein Plädoyer für die Bikeschule<br />
24<br />
88<br />
BIKES IM ÜBERBLICK<br />
40 VOM DRAHTESEL ZUM RENNPFERD<br />
Fullys und Hardtails für schnelle Zeiten<br />
56 JEKYLL UND HYDE<br />
Die besten Bikes für Tour und All Mountain<br />
74 DIE KRACHMACHER<br />
Die potenten Spaßmaschinen im Überblick<br />
96 AUF KEINEN FALL ROSA<br />
Die besten Ladybikes der Saison<br />
122 MIT SCHUB<br />
E-Mountainbikes für die große Tour<br />
140 MINI-MOTOCROSSER<br />
Die Top-Bikes der Sparte E-Enduro<br />
DAHEIM UND ANDERSWO<br />
156 VON GROSSEN UND KLEINEN LÖSUNGEN<br />
Kurt Tropper ist Biker, Touristiker und Rennveranstalter<br />
162 NEXT STOP TOKIO<br />
Zwei Burschen radeln von Graz nach Tokio<br />
182 RITT AUF DEM VULKAN<br />
Hans Reys Erfahrungen, diesmal in bella Napoli<br />
Fotos: Mirja Geh/Red Bull Content Pool, Thomas Polzer
NEU<br />
SPORTNAHRUNG MIT SYSTEM<br />
MAXIMALE AUSDAUER<br />
SUPER PLUS TREIBSTOFF FÜR BIKER<br />
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NOCH MEHR<br />
SINGLETRAILS<br />
UND INFOS<br />
Das wird ein gutes Jahr:<br />
Wir schreiben <strong>2019</strong> und<br />
im Wienerwald wird das<br />
Streckennetz auf 1250<br />
Kilometer erweitert. Von 40<br />
km Singletrails wird auf 80<br />
km verdoppelt, der Asphaltanteil<br />
sinkt auf 32 Prozent.<br />
Der Wienerwald Tourismus<br />
unternimmt große Anstrengungen,<br />
mit seinen Partnern,<br />
den Gemeinden des Wienerwalds,<br />
der Stadt Wien,<br />
den Grundeigentümern und<br />
ausgewählten Vertretern<br />
der Bike-Community (z.B.<br />
Verein Wienerwald Trails),<br />
ein attraktives, zukunftsweisendes<br />
MTB-Streckennetz<br />
zu etablieren.<br />
Vorrangiges Ziel ist, einen<br />
ausgewogenen Mix an Strecken<br />
für den Einsteiger und<br />
nicht so geübten Mountainbiker<br />
über den Genussfahrer<br />
bis hin zu den technisch anspruchsvollen<br />
Fun und Flow<br />
suchenden Biker anzubieten.<br />
Auf der Website wird laufend<br />
über die Neuerungen und<br />
Streckenfreigaben berichtet,<br />
denn im Laufe der Saison<br />
wird die Beschilderung<br />
komplett ausgetauscht. Bis<br />
dahin: Geduld, Vorsicht und<br />
Fair Play.<br />
www.wienerwald.info/<br />
mountainbiken<br />
Foto: Niederösterreich Werbung/<br />
Markus Frühmann<br />
6 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
7
KITZALPBIKE:<br />
VON HART<br />
BIS ZART<br />
Der KitzAlpBike zählt zu den<br />
härtesten, aber auch schönsten<br />
Mountainbike-Marathons<br />
der Rennsaison. Quer<br />
durch und über die Kitzbüheler<br />
Alpen kombiniert<br />
die „Streif der Mountainbiker“<br />
auf 90 Kilometern<br />
und 3800 Höhenmetern<br />
respekteinflößende Uphills<br />
und anspruchsvolle Trails,<br />
umrahmt von einer traumhaften<br />
Berglandschaft, die<br />
Gäste aus der ganzen Welt in<br />
ihren Bann zieht. Hier setzt<br />
man sich gerne den Strapazen<br />
eines Marathons aus, wird<br />
man doch mit viel Dopamin<br />
und jeder Menge Adrenalin<br />
belohnt, was so manchen<br />
Athleten einen spontanen<br />
Juchzer entlockt.<br />
Hunderte Zuseher an den<br />
Hotspots und entlang der<br />
Strecke motivieren die<br />
Teilnehmer, das Letzte aus<br />
sich rauszuholen. Wie auf<br />
der berüchtigten Choralpe,<br />
wo auf den letzten Metern<br />
vor dem Gipfel über tausend<br />
Fans ein Spalier bilden und<br />
alle Athleten bis zum Schluss<br />
anfeuern. Das ist einzigartig!<br />
www.kitzalpbike.at<br />
Foto: Erwin Haiden<br />
8 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
9
10 <strong>SPORTaktiv</strong>
„SCHLAG DEN<br />
WASI“ BEI DEN<br />
E-BIKE-DAYS<br />
Eine Branche steht unter Strom!<br />
Von 24. bis 26. Mai dreht sich<br />
im Olympiapark München<br />
wieder alles um das elektrisch<br />
unterstützte Bike. Über 150<br />
Aussteller, 30 mehr als im<br />
Vorjahr, zeigen bei den E Bike<br />
Days <strong>2019</strong> (epowered by Bosch),<br />
was der Markt hergibt. Sie laden<br />
zum Schauen, Staunen und<br />
Testen ein – an allen drei Tagen<br />
bei kostenlosem Eintritt.<br />
Einer, der vom elektrischen<br />
Virus schon lang infiziert ist, ist<br />
Ski-Doppel-Olympiasieger Markus<br />
Wasmeier. Der sympathische<br />
Bayer ist ein echter E-Bike-Experte<br />
und neuer Botschafter der<br />
E-Bike-Days. Bei der „Haibike<br />
Challenge: Schlag den Wasi!“<br />
können Besucher am eigens<br />
kreierten eMTB-Parcours im<br />
Geschicklichkeits-Contest gegen<br />
den 55-Jährigen antreten.<br />
www.ebikedays.de<br />
Foto: Bosch E Bike Days/Kaufmann<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
11
MIT TURBO<br />
IN DIE BREITE<br />
MOUNTAINBIKEN WIRD ZUM<br />
BREITENSPORT, WIE ES DAS<br />
SKIFAHREN EINMAL WAR.<br />
UND DIE GROSSE MASSE VON<br />
OPA BIS ENKERL FÄHRT<br />
ELEKTRISCH. (E-)MTB-<br />
ENTHUSIAST UND<br />
VORDENKER HARI MAIER,<br />
INITIATOR DES „MTB<br />
KONGRESS ÖSTERREICH“,<br />
HAT ABER NICHT NUR<br />
VISIONEN. ER VERSTEHT ES<br />
AUCH, SIE MIT ARGUMENTEN<br />
UND HUMOR ZU<br />
UNTERMAUERN.<br />
INTERVIEW: CHRISTOF DOMENIG<br />
12 <strong>SPORTaktiv</strong>
HARALD MAIER<br />
aus Hof bei Salzburg ist 57,<br />
I nitiator des „Moutainbike<br />
Kongress Österreich“ und<br />
E-MTB-Destinationsentwickler.<br />
Der 4. Mountainbike Kongress<br />
findet von 1.–3. Oktober <strong>2019</strong><br />
wieder in Saalbach (S) statt.<br />
www.mountainbikekongress.at<br />
Hari, bei meiner Anfrage warst du auf La<br />
Palma. Auf Flucht vorm mitteleuropäischen<br />
Traumwinter?<br />
(Lacht) Nicht ganz … Ein Vorteil an meinen<br />
Projekten „Mountainbike Kongress“ und<br />
„Destinationsentwicklung“ ist, dass ich arbeiten<br />
und biken ideal verbinden kann. Im<br />
Winter bin ich immer drei Monate auf La<br />
Palma, weil sich hier die Bikebranche fast geschlossen<br />
trifft. Es ist perfekt zum Netzwerken,<br />
um Neuigkeiten zu erfahren, Visionen<br />
auszutauschen. Dass man dazu Rad fahren<br />
geht, ist eh klar, weil man sich ja auch viel<br />
besser unterhalten kann als in Businessatmosphäre<br />
mit einer Stunde Zeitfenster.<br />
Welches Gespräch deines heurigen Bikewinters<br />
fällt dir als Erstes ein?<br />
Pah, das ist schwer, weil es enorm viele inspirierende<br />
Gespräche waren. Oft über ganz<br />
klassische Themen. Etwa Hebelwirkungen,<br />
wie wir den Sport noch mehr in die Breite<br />
bringen. Ein sehr interessantes Gespräch war<br />
mit Prof. Swen Malthe John über die Pläne<br />
der WHO. Die Weltgesundheitsorganisation<br />
hat ihren „Global Plan for Physical Activity<br />
2018–2030“ ausgearbeitet, um Bewegungsmangel<br />
und die damit verbundenen Probleme<br />
zu reduzieren. Da ist das Radthema<br />
intensiv drin. Gesundheit ist ein hochinteressanter<br />
zusätzlicher Hebel, um das Biken<br />
in die Breite zu bringen wie es mit dem<br />
Sport allein niemals geht. Das E-Bike ist<br />
genau jenes Tool, das es jedem ermöglicht,<br />
sich gesund und mit kleinem Zeitaufwand<br />
effektiv zu bewegen. Swen wird bei unserem<br />
4. MTB-Kongress Anfang Oktober einen<br />
Vortrag halten und wir werden quasi das<br />
E-MTB auf Krankenschein propagieren.<br />
Fotos: Christian Bernroider, Uli Stanciu<br />
„Das E-MTB wird in zehn Jahren einen<br />
Anteil von 80 Prozent haben“, hast du mal<br />
gesagt. Folglich hast du auf La Palma mehr<br />
Zeit auf dem E- als auf dem normalen Bike<br />
verbracht ...?<br />
Ich war eher 90:10 mit dem normalen Bike<br />
unterwegs. Warum? Wegen der Shuttle und<br />
weil ein Enduro auf technisch anspruchs-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
13
vollen Trails schon noch spannender zu<br />
bewegen ist. Das „E“ ist dafür auf vielen<br />
anderen Touren lustiger. Und mit dem<br />
Anteil „80:20“ fürs E-Bike in zehn Jahren:<br />
Das wird so. Es ist immer wieder<br />
spannend, Rückmeldungen von Menschen<br />
zu hören, die zum ersten Mal auf<br />
einem E-Bike unterwegs sind.<br />
Was sind da die Hauptargumente?<br />
Ein Argument ist die Zeit – was man in<br />
kurzer Zeit machen kann. Der „Socialising“-Effekt<br />
ist interessant, du kannst<br />
Sport in unterschiedlich starken Freundesgruppen<br />
und als Pärchen ausüben.<br />
Ganz typisch, was ich kürzlich miterlebt<br />
habe: Beim Welcome-Drink sagt er, er<br />
setzt sich nur seiner Frau zuliebe aufs<br />
E-Bike. Nach 20 Minuten biken: „Geil<br />
ist es schon.“ Nach zwei Stunden. „Ich<br />
frag mal meinen Bikehändler.“ Zwei<br />
Tage später hat er eines bestellt. Der<br />
Punkt ist: Du kannst zum E-Bike endlos<br />
viele Argumente aufzählen, aber im<br />
Endeffekt keinem so gut erklären, wie<br />
wenn er es selbst erlebt. Du musst es erfahren<br />
im wahrsten Sinn des Wortes.<br />
Laut „Intersport Sportreport“ wollen<br />
sich 750.000 Menschen in Österreich<br />
„in Kürze“ ein E-Bike kaufen. Sind das<br />
deiner Ansicht nach eher Rad-Umsteiger<br />
oder Neueinsteiger?<br />
Die Zahl kann ich mir sehr gut vorstellen.<br />
Es werden zu einem guten Teil Einsteiger<br />
sein. Das E-MTB ist die perfekte<br />
Demokratisierung unseres Sports. Du<br />
entscheidest, wie du fahren willst, nicht<br />
das Gelände. Zu Beginn soll man ja im<br />
Flachen fahren und Grundlage aufbauen<br />
– und wie, wenn du in den Alpen daheim<br />
bist? Finde einmal schöne, flache<br />
Strecken! Mit dem E-Bike dosierst du<br />
die Belastung, wie du sie brauchst. In<br />
Gruppen: Keiner reißt ab, weil der eine<br />
im Eco und der andere im Turbo fährt.<br />
Und alle haben gemeinsam ihre Gaudi.<br />
Durchs E-Bike werden Mountainbikeund<br />
Trekkingrad-Segment zusammenwachsen,<br />
schreibst du in deinem Blog.<br />
Wie ist das zu erklären?<br />
Es gibt diese Studie, die in Europa 23<br />
Prozent Roadbiker, 26 Prozent Moun-<br />
Der „Mountainbike<br />
Kongress“<br />
vernetzt im<br />
Herbst <strong>2019</strong> bereits<br />
zum vierten<br />
Mal Entscheidungsträger<br />
aus<br />
Bikeszene und<br />
Tourismus.<br />
tainbiker und 51 Prozent Trekkingbiker<br />
ausweist. Ja, mit dem E-MTB fusionieren<br />
die Segmente MTB und Trekking.<br />
Der normale Trekkingbiker wird sich auf<br />
keine Maschine mit 160 mm Federweg<br />
setzen, aber auf ein E-MTB mit 100<br />
mm, mit Vollfederung, und er wird eine<br />
ganz andere Fahrfreude und ein neues<br />
Fahrgefühl erleben. Wiederum vielfach<br />
auf La Palma gesehen. Wenn man das<br />
Ganze dann noch mit Fahrtechnik auflädt,<br />
damit der Neuling den Berg nicht<br />
nur gut hochkommt, sondern auch wieder<br />
runter – dann hat man das Potenzial<br />
für ein riesenerfolgreiches Tool.<br />
Werden die neuen Mountainbiker<br />
auch auf die Berge und in die Wälder<br />
fahren? Oder mit ihrem E-MTB auf<br />
Radwegen dahinrollen?<br />
Sie fahren ja schon jetzt in die Berge.<br />
Man sieht es ja, was im Sommer auf<br />
manchen Hütten los ist. Wenn ich einem<br />
Touristiker die Sportart E-MTB<br />
vorstelle, sind das oft Leute, die mit<br />
Mountainbiken keine Erfahrung haben.<br />
Als Erstes fahren wir ein Stück am Radweg,<br />
dann auf einem Forstweg, schließlich<br />
auf einem Güterweg und zum<br />
Schluss auf einem einfachen Waldwegerl.<br />
Dann kommt die spannende Frage:<br />
„<br />
DU KANNST ZUM|<br />
E-MTB ENDLOS|<br />
ARGUMENTE|<br />
AUFZÄHLEN. ABER|<br />
IM ENDEFFEKT MUSST|<br />
DU ES ERFAHREN,|<br />
IM WAHRSTEN|<br />
SINN DES WORTES.|<br />
Was hat dir jetzt am besten gefallen? Eh<br />
klar, das Wegerl.<br />
„Von der Nische in die Breite“ ist vom<br />
Start weg eine Vision, die du mit dem<br />
MTB-Kongress verfolgst. Wie breit<br />
kann denn das Mountainbiken wirklich<br />
werden?<br />
So breit, wie das Skifahren es einmal war<br />
– und nicht wie es heute noch ist. Bei<br />
Einführung der Pflicht-Schulskikurse in<br />
den 1970er-Jahren haben zwei Drittel in<br />
meiner Klasse keine Ski gehabt. Lösung:<br />
14 <strong>SPORTaktiv</strong>
Fotos: Daniel Roos, Flyer<br />
Die Industrie hat die Ski gesponsert<br />
– und jeder weiß, was sich entwickelt<br />
hat. Warum nicht das Ganze mit<br />
E-MTB-Sportwochen wiederholen?<br />
Zum Starten: Wir haben in Österreich<br />
160 Sportschulen mit 30.000 Schülern.<br />
Wenn man jede Schule mithilfe der<br />
Industrie mit 20, 25 E-Bikes ausstattet,<br />
ist der Aufwand überschaubar und es<br />
kommen 30.000 Schüler mit einer<br />
Sportart in Kontakt. Wenn von diesen<br />
20 Prozent bei der Sache bleiben und<br />
noch je vier Freunde infizieren, haben<br />
wir 30.000 neue Botschafter pro Jahr.<br />
Du hast im Vorjahr das „Projekt20“<br />
initiiert – mit dem Ziel 20 Prozent Anteil<br />
des MTB-Urlaubers am Sommertourismus,<br />
von 4 Prozent Ausgangslage.<br />
In welchem Zeitraum ist das<br />
gedacht? Und wird es da nicht eng in<br />
den Wäldern und Bergen?<br />
Ein Zeitrahmen funktioniert bei der<br />
Frage nicht. Klar, es fehlt noch viel.<br />
Aber es tut sich auch enorm viel, wir<br />
haben viele kleine Mosaiksteinchen, die<br />
uns weiterbringen. Zum Platzproblem:<br />
Die Sorge höre ich öfter – oder erkenne<br />
es an der Körpersprache, wenn ich meine<br />
Pläne wo vorstelle. Es geht einfach<br />
um die Lenkung und Verteilung. Man<br />
sieht es ja auch anderswo: Wenn du<br />
im Sommer an manchem Bergsee bist,<br />
Menschenmassen, einfach zu viel. Ein<br />
paar Kilometer weiter bist du allein in<br />
der Bergwelt. Wesentlich ist: Das E-<br />
Bike wird so oder so ein Riesenthema,<br />
weil es ja anders als die Ski nicht nur im<br />
Urlaub, sondern auch im Alltag nutzbar<br />
ist. Die Jungen in den Städten brauchen<br />
schon heute kein Auto mehr. E-Bikes<br />
ersetzen auch am Land in den Familien<br />
schon jetzt das Zweitauto. Die Gesellschaft<br />
ändert sich, das E-MTB bringt<br />
Gesundheit und Fahrspaß. Was liegt<br />
näher, als dieses Potenzial touristisch gut<br />
gelenkt zu nutzen?<br />
Wie sieht eigentlich die traditionelle<br />
Biker-Community deine Vision eines<br />
niedrigschwelligen Mountain bike-<br />
Breitensports?<br />
(Lacht) Also ich glaube, wer sich damit<br />
wirklich beschäftigt, hat es schon begriffen.<br />
Jene, die den Nimbus von Schweiß,<br />
Kraft und Leistung verteidigen und der<br />
Meinung sind, dass nur auf den Berg<br />
soll, wer ihn sich ehrlich verdient: Das<br />
ist eine aussterbende Rasse. Obwohl:<br />
Auch heute bin ich noch ab und zu<br />
in Männergruppen unterwegs, alle in<br />
meinem Alter, zwischen 50 und 60. Alle<br />
mit einem roten Schädel und ich, als<br />
einziger am E-MTB, hab meine Gaudi.<br />
Ich habe aber auch schon mit so vielen<br />
geredet, die vom Saulus zum Paulus<br />
wurden. „Ich setz mich doch nicht auf<br />
ein E-Bike.“ Heute fahren sie in der<br />
Mittagspause auf den Berg, weil sie so<br />
begeistert sind. Was sich mit einem<br />
normalen Bike schon zeitlich niemals<br />
ausgegangen wäre.<br />
„Ich liebe es, neben meiner Hausrunde auch<br />
neue Gebiete zu erkunden. Dafür nehme ich auch<br />
gerne größere Bemühungen auf mich um neue<br />
Bergregionen, Kulturen, Menschen und natürlich<br />
die einzigartigen Trails kennen zu lernen.“<br />
ANDY RIEGER MIT DEM NEUEN TRANS ALPINE PRO 28<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
15
DIE REPUBLIK|<br />
OHNE GRENZEN|<br />
BEST PRACTICE IM<br />
MOUNTAINBIKE-SEGMENT:<br />
IN SÖLDEN HAT MAN<br />
KEINEN BIKEPARK GEBAUT,<br />
SONDERN EINE REPUBLIK<br />
MIT WITZIGER IDENTITÄT<br />
ERSCHAFFEN. MIT<br />
REISEPASS, VISASTEMPEL,<br />
STAATSFEIERTAG, HYMNE<br />
UND BIER. UND MAN<br />
VERGISST DIE<br />
EINHEIMISCHEN NICHT.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Dominik Linser schaut aus seinem<br />
Büro im ersten Stock der Tourismuszentrale<br />
Sölden. Der vom<br />
Skiweltcup bekannte Rettenbachferner<br />
und die durch James Bond („Spectre“)<br />
berühmte Bergstation sind in Griffweite,<br />
die Skipisten führen bis vor die Haustür.<br />
Der Söldener Destinationsleiter weiß:<br />
Oben ist noch meterweise Schnee, im<br />
Tal herunten auf 1377 Metern Seehöhe<br />
wird in den nächsten Wochen aber die<br />
Metamorphose stattfinden vom Skiort<br />
zum Wander- und Biker-Hotspot. Die<br />
Baupläne auf Linsers Schreibtisch stapeln<br />
sich, Mander, ’s isch Zeit.<br />
Linser, ein Einheimischer, früher<br />
Langläufer, dann selbst Mountainbiker,<br />
ist einer der Gründungsväter der Bike<br />
Republic. Den eigentlichen Startschuss<br />
zum Bikeboom gab zunächst die geforderte<br />
Fusion der Tourismusverbände im<br />
Tal von sieben auf einen. Das Schärfen<br />
der Profile forderte von jedem Ort ein<br />
zweites Sommerstandbein neben dem<br />
Wandern. Sölden schnappte sich das<br />
Mountainbiken, immerhin hatte man<br />
eine Handvoll legaler Trails. Mit dem<br />
Tiroler MTB-Modell als Basis (u. a.<br />
Versicherungsschutz und ein kleines<br />
Entgelt) und einem Stapel Verträgen in<br />
den Händen klapperte eine kleine Gruppe<br />
die Grundbesitzer ab, Stück für Stück<br />
wuchsen die legalen Abschnitte. „Ich<br />
habe in fünf Jahren 400 Einzelverträge<br />
abgeschlossen“, erzählt Linser vom nicht<br />
immer einfachen Prozedere.<br />
Linser begann als einziger Angestellter<br />
der Republik, mittlerweile hat das Kernteam<br />
(Administration, Management,<br />
Bautätigkeit) vier Köpfe. Know-how<br />
kam von den Destinationen-Entwicklern<br />
von Allegra, der Bike-Verband<br />
IMBA schickte die besten Traildesigner<br />
der Welt. Für das Bauen und Pflegen<br />
der Trails hat man 20 Mitarbeiter, am<br />
Höhepunkt der Bautätigkeiten können<br />
es auch bis zu 60 sein – seit 2017 wird<br />
Sölden als größte Trailbaustelle der Welt<br />
bezeichnet. Schlüsselkriterien: Man baut<br />
ökologisch nachhaltig, massentauglich<br />
und in gutem Einvernehmen mit Landwirtschaft<br />
und Naturschutz.<br />
Rasantes Wachstum<br />
Die Bike Republic hat mittlerweile<br />
eine beachtliche Größe (siehe Infobox).<br />
2014 begann man mit dem Budget von<br />
einer Million Euro, einem Lift und 37<br />
Kilometer Trails. Auf Anhieb schaffte<br />
man über den ersten Sommer 50.000<br />
Liftfahrten von Bikern. Die Zuwächse<br />
waren atemberaubend, 2018 hatte man<br />
schon 140.000 Fahrten auf drei Liftanlagen.<br />
Bis 2020 werden noch einmal zwei<br />
Millionen Euro investiert (Gesamtsumme<br />
dann schon 6,7 Mio. Euro), dann<br />
hat die Republik 82 km Singletrails. Mit<br />
den bestehenden MTB-Routen im Tal<br />
und der TransTimmel-Route übers Timmelsjoch<br />
nach Italien ein Eldorado des<br />
Fotos: Bike Republic/Rudi Wyhlidal, Chr. Heigl<br />
16 <strong>SPORTaktiv</strong>
IM GESAMTEN ÖTZTAL 850 KM BIKESTRECKEN<br />
(46 TOUREN – 7 LEICHTE, 21 MITTLERE, 18 SCHWERE)<br />
BIKEN BIS AUF<br />
2666 METER<br />
6 LIFTANLAGEN<br />
33 KM NATURTRAILS<br />
(15 STRECKEN)<br />
BIKE-OPENING:<br />
7. BIS 10. JUNI<br />
30.000 HÖHENMETER<br />
www.bikerepublic-soelden.com<br />
42 KM GEBAUTE TRAILS<br />
(ACHT SHAPED LINES)<br />
11 VERLEIHSTELLEN<br />
2 PUMPTRACKS<br />
Bikens. Finanziert werden die Projekte<br />
der Republik durch die Einnahmen der<br />
Liftkarten (Tageskarte 39 Euro) und<br />
den Infrastrukturtopf, der durch einen<br />
„Nächtigungseuro“ aus den 2,4 Millionen<br />
jährlichen Nächtigungen (Sölden<br />
ist die Nummer 2 in Österreich hinter<br />
Wien) gefüttert wird.<br />
Für Linser ist entscheidend, dass die<br />
MTB-Strecken nicht allzu schwer sind.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
17
„Ich habe mir vor dem Beginn keinen<br />
einzigen anderen Bikepark angeschaut,<br />
aber früher Biketouren mit Gästen<br />
gemacht. Ich weiß, was man ihnen<br />
zutrauen kann.“ Downhiller sind nicht<br />
die Zielgruppe, sondern normale Biker<br />
und Endurofahrer. Auch wichtig: die<br />
Trennung von Wander- und Bikewegen<br />
sowie Haupt- und Querverbindungen<br />
in „Blau“ mit max. 7 Prozent Gefälle.<br />
Insofern freut es Linser, auch viele Einsteiger,<br />
immer mehr weibliche Bikerinnen<br />
und sogar Kinder in der Republik<br />
willkommen zu heißen. „Wir versuchen,<br />
Nachwuchs zu generieren und den Sport<br />
größer zu machen.“ Das umfangreiche<br />
Renn- und Eventprogramm (u. a.<br />
Schnitzeljagd, Jugendcamps, Trailmaster<br />
Challenge) sorgt gleichermaßen für<br />
Adrenalin, Spaß und Biker-Spirit, Pläne<br />
für ein Weltcuprennen oder Großevent<br />
liegen in der Schublade.<br />
Im 3000-Einwohner-Ort mit der<br />
wahnwitzigen Dichte von 40 Sportgeschäften<br />
werden bei den Wintersportartikeln<br />
gerade die „Sale“-Taferl<br />
angesteckt, die Händler stellen Bikes<br />
und Verleih-Räder in die Sonne vor den<br />
Shop. Das Biken boomt und sorgt für<br />
eine jüngeres, dynamischeres Publikum.<br />
Linser: „Früher waren wir im Winter<br />
mit dem Gast per Du, im Sommer per<br />
Sie. Jetzt sind wir ganzjährig per Du.“<br />
Und die Menschen spüren die Begeisterung<br />
fürs Biken. „Wir sind anders, wir<br />
sind manchmal schwierig. Aber wir sind<br />
ehrlich und haben viel Herzblut.“<br />
Almen gegen Palmen<br />
In Österreich bildet Sölden mit Saalbach-Leogang<br />
die Speerspitze im Mountainbike-Tourismus.<br />
Langfristig wollen<br />
die Tiroler europaweit die Nummer eins<br />
sein, vergleichbaren Destinationen in<br />
Frankreich und Skandinavien will man<br />
den Rang ablaufen. Mit vielen heimischen<br />
Mitbewerbern gibt es deshalb<br />
regen Austausch. „Wir legen unsere Entwicklungsarbeit<br />
den anderen offen. Wir<br />
müssen gemeinsam arbeiten. Beim Werben<br />
um den Urlaubsgast heißt es schon<br />
Almen gegen Palmen“, meint Linser.<br />
10 Prozent der Sommergäste sind<br />
in Sölden Mountainbiker, Tendenz<br />
DAS KREATIVE KONZEPT|<br />
Die Trails heißen nicht Thriller, Flowline<br />
oder Rattlesnake, sondern bieten<br />
echten Ötztaler Dialekt, einen der ältesten<br />
bajuwarischen Dialekte: Broate<br />
Line, Ohn Line, Lettn Line, Zaahe Line,<br />
Ollweite Line oder die Teäre Line, die<br />
Naturtrails heißen Bartiges Bödele,<br />
Schteckler Trail und Nene Trail. „Nene<br />
ist bei uns der Opa“, schmunzelt Marketing-Chefin<br />
Manuela Holzknecht.<br />
„Und der Trail heißt so, weil da unsere<br />
Großväter schon heruntergewandert<br />
sind.“ Die Charakteristik der Strecken<br />
wird vom Team formuliert und von einer<br />
Werbeagentur mit dem passenden<br />
Ötztaler Dialekt versehen. Das finden<br />
Gäste und Einheimische witzig.<br />
Wer in der Republic mitmachen will,<br />
muss ins „Einbürgerungsamt“,<br />
bekommt einen Reisepass und darin<br />
für jeden gefahrenen Trail einen<br />
Visastempel. Das sorgt für Belohnung<br />
(es gibt Goodies) und als positiven<br />
Nebeneffekt für eine gewisse Lenkung<br />
der Biker auf beide Talseiten. Wer alle<br />
Trails bzw. Stempel hat, bekommt eine<br />
Urkunde mit der Auszeichnung<br />
„Jetz bisch a Dosiger.“<br />
Es gibt in der Republik eine eigene<br />
Hymne, ein eigenes Bier und einen<br />
Nationalfeiertag, an dem die<br />
Republikaner über Projekte und<br />
neue Trails abstimmen.<br />
2000 Biker waren im Vorjahr am<br />
stärksten Tag gleichzeitig auf den<br />
Trails. Süddeutschland ist das größte<br />
Einzugsgebiet im D-A-CH-Raum, in<br />
England wird auch geworben.<br />
Die Zielregion geht von Norditalien<br />
bis Norddeutschland, als Vision<br />
bis Polen und Osteuropa.<br />
steigend. Die von Hari Maier („Mountainbike-Kongress<br />
Saalbach“) als Vision<br />
stehenden 20 Prozent Anteil am<br />
Sommertourismus sind in Sölden nicht<br />
undenkbar. „Als Hotspot könnten wir<br />
das sogar übertreffen“, vermutet Linser.<br />
Als Marktpotenzial hat man in fünf,<br />
sechs Jahren elf Millionen Euro Umsatz<br />
als Ziel. „Die Zwischenschritte dorthin<br />
haben wir übererfüllt.“<br />
Bei den Marektingideen noch einmal<br />
zurück zum Skisport: „Die Publicity des<br />
Weltcupauftakts müssten wir fürs Biken<br />
nutzen“, schießt es Linser durch den<br />
Kopf. Eine verrückte Idee hat er mit Ted<br />
Ligety bereits grob umrissen. Der US-<br />
Skistar hat sich beschwert, dass er nach<br />
dem Skirennen die Autokolonne und<br />
den Stau runter vom Gletscher höchst<br />
ärgerlich findet. Linser, rasch zu Stelle,<br />
machte den Vorschlag, Ligety solle heuer<br />
im Oktober nach dem Abschwingen im<br />
Ziel nicht zum Auto hasten, sondern<br />
sich lässig auf ein Mountainbike schmeißen<br />
und parallel zur Blechlawine über<br />
die MTB-Trails der Republic ins Tal<br />
gleiten. Gelingt’s, wäre es ein super Marketing-Gag.<br />
Ja, Sölden hat immer schon<br />
ein wenig anders gedacht.<br />
18 <strong>SPORTaktiv</strong>
NEVER STOP<br />
EXPLORING.<br />
PROWLER<br />
SONIC 12<br />
KTM-BIKES.AT<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
19
20 <strong>SPORTaktiv</strong>
ZWISCHEN<br />
BERGEN UND<br />
PUMPTRACK<br />
Eingebettet zwischen Nationalpark<br />
Hohe Tauern und Kitzbüheler<br />
Alpen liegt die Region<br />
Mittersill-Hollersbach-Stuhlfelden<br />
– und dort erwartet dich das<br />
pure Bikevergnügen. Mountainbiker<br />
können aus rund 130<br />
Touren im Nationalpark Hohe<br />
Tauern wählen und als ideale<br />
Steighilfe die Panoramabahn<br />
Kitzbüheler Alpen in Anspruch<br />
nehmen. An der Bergstation<br />
Resterhöhe eröffnen sich idyllische<br />
Almwege, über die man<br />
auch in die Seitentäler gelangt.<br />
Noch ein Tipp: Am 10. & 11.<br />
Mai steht der neue Pumptrack<br />
in der Pump’n’Skill Area in<br />
Mittersill im Mittelpunkt. Beim<br />
„Red Bull Pump Track World<br />
Championship Qualifier“ kann<br />
jeder ab 16 mitfighten. Oder<br />
sich das neue Spektakel als<br />
Zuschauer geben. Jede Menge<br />
Partystimmung ist garantiert.<br />
www.mittersill.info<br />
Foto: Salzburger Land Tourismus<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
21
Auch SCOTT ist heuer <strong>SPORTaktiv</strong>-Teamsponsor<br />
und präsentiert<br />
bei der Trophy-Bike- Messe<br />
u.a. das neue Spark RC 900.<br />
FAHR MIT UNS<br />
DIE TROPHY<br />
DIE SALZKAMMERGUT-<br />
TROPHY VOM 12. BIS 14. JULI<br />
VERWANDELT BAD GOISERN<br />
WIEDER IN ÖSTERREICHS<br />
MTB-MEKKA. SPORTAKTIV<br />
SUCHT SCHON TRADITIONELL<br />
WIEDER TEAMFAHRER!<br />
Eine Besonderheit der Trophy ist die<br />
„Slow-Motion-Teamwertung“: Es gilt als<br />
Team eine möglichst große Kilometerzahl<br />
zu schaffen. Gemeinsam mit 50 Lesern versuchen<br />
wir, wie in den letzten Jahren auch heuer wieder<br />
ganz vorne dabei zu sein – als „Dowe-<strong>SPORTaktiv</strong>-Team“.<br />
Alle, die bei der Anmeldung unsere<br />
Teamnummer „55“ angeben, sind automatisch<br />
Teammitglieder.<br />
ANMELDUNG<br />
Sei mit uns dabei von<br />
12. bis 14. Juli in<br />
Bad Goisern!<br />
www.trophy.at/<br />
anmeldung<br />
SPEZIAL-ANGEBOT<br />
NARZISSEN VITAL RESORT<br />
Diesmal gibt es auch einen Hotelpartner,<br />
der ein eigenes Paket mit<br />
Sonderpreisen für Trophy-Fahrer<br />
zusammenstellt. Das Narzissen Vital<br />
Resort in Bad Aussee bietet 3 Tage/2<br />
Übernachtungen inkl. Frühstücksbuffet,<br />
Solebad, Sauna sowie Medical<br />
Fitness ab € 245. Sonderpreis für<br />
Begleitperson ohne Trophy-Startplatz:<br />
€ 195 (pro Pers/DZ).<br />
Anmeldung:<br />
Narzissen Vital Resort Bad Aussee<br />
Pötschenstraße 172<br />
T. +43 36 22/553 00-200<br />
E-Mail: hotel@vitalresort.at<br />
www.vitalresort.at<br />
Viele Goodies<br />
Alle 50 Teamfahrer bekommen das<br />
Dowe-Team-Trikot mit Trägerhose, den Syncros-Flaschenhalter<br />
samt Multitool und das Xenofit-Paket<br />
mit Gel, Tee und Trinkflasche. Die ersten<br />
20 Anmeldungen bekommen zusätzlich den Thule-Bikerucksack.<br />
Rasch anmelden unter:<br />
www.trophy.at/anmeldung<br />
Fotos: Marc Schwarz, Hersteller<br />
22 <strong>SPORTaktiv</strong>
FÜR TRAILS<br />
ENTWICKELT.<br />
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Preis-<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>Leistung<br />
23
LAURA STIGGER<br />
GEBOREN AM 25. SEPTEMBER 2000<br />
IN INNSBRUCK.<br />
HEIMATORT: HAIMING.<br />
ERFOLGE: 2 X JUNIOREN-WELT-<br />
MEISTERIN MTB, JUNIOREN-WELT-<br />
MEISTERIN RENNRAD, 5 X EM-GOLD<br />
JUNIOREN UND JUGEND.<br />
FÄHRT MTB SEIT 2006 UND BE-<br />
SUCHT DIE 4. KLASSE IM SPORT-<br />
GYMNASIUM IM BORG INNSBRUCK<br />
VEREIN: URC ÖTZTAL<br />
SPONSOREN: RED BULL,<br />
SPECIALIZED, ÖTZTAL<br />
WELTCUP-RENNKALENDER,<br />
CROSS COUNTRY<br />
1. ALBSTADT (GER), 17.–19. MAI<br />
2. NOVE MESTO (CZE), 24.–26. MAI<br />
3. VALLNORD (AND), 5. –7. JULI<br />
4. LES GETS (FRA), 12.–14.JULI<br />
5. VAL DI SOLE (ITA), 2.–4. AUGUST<br />
6. LENZERHEIDE (SUI), 9.–11. AUGUST<br />
7. SNOWSHOE (USA),<br />
6.–8. SEPTEMBER<br />
WELTMEISTERSCHAFT:<br />
MONT-SAINTE-ANNE (CAN),<br />
28. AUGUST–1. SEPTEMBER<br />
24 <strong>SPORTaktiv</strong>
OLM<br />
VOLLE<br />
RELOADED<br />
Foto: Red Bull Content Pool<br />
DAS JAHR<br />
DANACH. 2018<br />
GEWANN LAURA<br />
STIGGER VIEL<br />
GOLD UND VIELE<br />
HERZEN. HEUER<br />
WIRD EIN<br />
SCHWIERIGES<br />
JAHR FÜR DIE<br />
18-JÄHRIGE.<br />
AUCH, WEIL<br />
ZWISCHEN<br />
WELTCUP UND WM<br />
NOCH DIE SCHULE<br />
AM PLAN STEHT.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Ö<br />
sterreichs Radsensation des Vorjahres<br />
heißt Laura. Laura Stigger.<br />
Klingt wie ein Secret Agent<br />
aus der neuesten Netflix-Crime-Serie,<br />
ist aber ein fröhlicher Blondschopf aus<br />
Haiming. Wenig topsecret ist sie Insidern<br />
schon länger bekannt, denn bei der<br />
Serie an Jugend-Europameisterschaften<br />
in Stattegg bei Graz hatte die Tirolerin<br />
ebenso serienhaften Erfolg und feierte<br />
EM-Titel am Stück, vier Mal innerhalb<br />
von vier Jahren. 2017 gewann Stigger<br />
überhaupt jedes Rennen, inklusive Junioren-Weltmeisterschaft.<br />
Ein Kunststück,<br />
das sie 2018 wiederholte.<br />
Dann kam allerdings der Knüller: Die<br />
Mountainbikerin wurde überraschend<br />
vom Verband für die Rennrad-WM in<br />
Tirol nominiert, spielte ihre Klasse auch<br />
auf den dünnen Reifen aus und fuhr im<br />
erst zweiten Straßenrennen ihrer Karriere<br />
zum Weltmeistertitel bei den Juniorinnen.<br />
Quasi als Dessert: Silber bei den<br />
olympischen Jugendspielen. Logische<br />
und verdiente Folge: Österreichs Radsportlerin<br />
des Jahres!<br />
„Olm volle“ ist Lauras Motto im<br />
Sport, Ötztaler Dialekt und in ihrer<br />
Diktion so etwas wie „immer Vollgas“.<br />
Dabei muss die 18-Jährige mit ihrer<br />
Energie gut haushalten. Rennen rund<br />
um den Erdball, Zeit für Training und<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
25
Olm volle. Das erste<br />
Bikerennen in Verona<br />
endete gleich wieder<br />
mit einem Sieg von<br />
Laura Stigger.<br />
Regeneration, Medientermine,<br />
Sponsorenverpflichtungen – in den<br />
letzten Monaten ist viel auf die junge<br />
Tirolerin eingeprasselt. „Der Trubel<br />
war speziell im Herbst nach der<br />
Heim-WM sehr groß, aber ich hab<br />
alles genossen“, erzählt sie tapfer.<br />
Anders als echte Vollprofis hat die<br />
junge Weltmeisterin aber auch einen<br />
„Beruf“. Sie ist Schülerin im Sportgymnasium,<br />
besucht im fünfjährigen<br />
Zweig die vierte Klasse und muss<br />
sich neben Flugplänen, Course Preview<br />
und Siegerehrungen auch mit<br />
Mathe, Bio und Geo beschäftigen.<br />
„Bis jetzt ist sich das ganz gut ausgegangen“,<br />
lächelt Stigger. „Bis zur Matura<br />
im nächsten Jahr ist die Schule<br />
schon sehr wichtig.“<br />
Auf dem Weg zur Profikarriere<br />
hat sie viele Begleiter. Lauras Eltern<br />
Helene und Jochen sind sehr dahinter,<br />
ihr Trainer Rupert Scheiber natürlich<br />
auch, und um Medien- und<br />
PR-Angelegenheiten kümmert sich<br />
Peter Leitner. Dass dabei behutsam<br />
entschieden wird, beweisen diese<br />
Zeilen: Die für <strong>SPORTaktiv</strong> geplante<br />
Homestory mit Bikeausfahrt musste<br />
leider gestrichen werden. Schule,<br />
Training und Wettkampf hatten Vorrang.<br />
Wir sagen: Schade, aber wohl<br />
eine gute Entscheidung im Sinne der<br />
jungen Sportlerin.<br />
Bike & Rennrad<br />
Welche Tipps sie für unsere Leser<br />
hat, hat sie dann genauso am Telefon<br />
erklärt (siehe Infobox), wie ihre Liebe<br />
zum Biken. „Am liebsten fahre ich<br />
technisch schwierige und steile Trails,<br />
dort liegen meine Stärken.“ Rund<br />
um Haiming kann sie sich genauso<br />
austoben wie in der Bike Republic in<br />
Sölden. Zwischendurch wechselt sie<br />
auch aufs Rennrad, mit dem sie ihre<br />
Grundlageneinheiten bestreitet. Bike<br />
oder Rennrad? „Mir taugt beides, am<br />
Rennrad ist halt der Speed lässig.“<br />
Straßenrennen stehen heuer vorerst<br />
aber keine am Plan.<br />
Mit neuem Vertrag beim Top-<br />
Team Specialized in der Tasche<br />
begann die Wettkampfsaison, wie<br />
die vorige endete: mit einem Sieg,<br />
und zwar beim Verona MTB International<br />
in Italien – olm volle! Mitte<br />
Mai beginnt dann die Weltcupsaison<br />
und da hat Stigger eine gewaltige<br />
Herausforderung. „Ich starte heuer<br />
erstmals in der U23-Kategorie, die<br />
Konkurrentinnen sind also bis zu<br />
vier Jahre älter. Ich schaue, dass ich<br />
so viele Punkte wie möglich für<br />
die Weltrang liste sammle.“ Dazu<br />
kommen jetzt die extrem schwierigen<br />
Worldcup-Kurse, über die z. B.<br />
auch die Herrenelite rund um Nino<br />
Schurter, Matthieu van der Poel und<br />
Co. brettert. Die Ziele steckt sich<br />
Stigger im Premierenjahr noch nicht<br />
so hoch. Es bleiben schließlich noch<br />
genügend Saisonen für olm volle.<br />
Fotos: Ernst Lorenzi<br />
26 <strong>SPORTaktiv</strong>
TIPPS DER JUNGEN<br />
WELTMEISTERIN<br />
PERSKINDOL<br />
MASSAGE<br />
AUSRÜSTUNG<br />
NIE OHNE HELM UND HANDSCHUHE FAH-<br />
REN! ES KANN BEIM MOUNTAINBIKEN ZU<br />
STÜRZEN KOMMEN. DANN IST DER HELM<br />
DER EINZIG WIRKSAME SCHUTZ GEGEN<br />
KOPFVERLETZUNGEN. DIE HANDSCHUHE<br />
VERBESSERN DEN HALT AM LENKER UND<br />
KÖNNEN AUCH GROBE ABSCHÜRFUNGEN<br />
VERHINDERN, FALLS EIN STURZ PASSIERT.<br />
„<br />
ES IST<br />
WICHTIG,<br />
SICH<br />
LANGSAM<br />
AN DEN<br />
SPORT<br />
HERAN<br />
ZUTASTEN.<br />
“<br />
SATTELHÖHE<br />
DER SATTEL SOLLTE CIRCA AUF HÜFTHÖHE<br />
GESTELLT SEIN. DAS IST DIE IDEALE POSI-<br />
TION, UM DIE KRAFT AUF DIE PEDALE ZU<br />
ÜBERTRAGEN. AUSSERDEM SCHÜTZT DIESE<br />
POSITION VOR FEHLBELASTUNGEN.<br />
KOORDINATION<br />
UM SEIN MOUNTAINBIKE GUT ZU<br />
BEHERRSCHEN, SIND LAUFENDE KOORDI-<br />
NATIONSÜBUNGEN EMPFEHLENSWERT.<br />
DANN VERLIERT MAN IN DER EINEN ODER<br />
ANDERN SCHWIERIGEN SITUATION NICHT<br />
SO SCHNELL DIE BALANCE.<br />
BREMSEN<br />
WENN MÖGLICH, SOLLTE DIE BREMSE NUR<br />
MIT EINEM FINGER BETÄTIGT WERDEN.<br />
KLINGT ANFANGS VIELLEICHT SCHWIERIG,<br />
IST BEI ENTSPRECHENDER ÜBUNG ABER<br />
RELATIV PROBLEMLOS UMZUSETZEN.<br />
MOUNTAINBIKE<br />
WER LÄNGERE TOUREN PLANT, SOLLTE IM<br />
VORFELD AUF ALLE FÄLLE SEIN BIKE AUF<br />
DIE TECHNISCHE TAUGLICHKEIT PRÜ-<br />
FEN LASSEN. DENN ES KÖNNEN SCHON<br />
KLEINIGKEITEN DAZU FÜHREN, DASS DIE<br />
STUNDENLANGE AUSFAHRT NICHT ZUM<br />
ERHOFFTEN VERGNÜGEN WIRD.<br />
· Ideal für die Sportmassage<br />
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und Vitamin E<br />
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Exklusiv in Ihrer Apotheke.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
27
BIKEN MIT<br />
CAPTAIN<br />
FUTURE?<br />
RADFAHREN? WIE RETRO.<br />
<strong>2019</strong> FINDET BIKING 4.0<br />
STATT. JETZT HABEN AUCH<br />
SATTELSTÜTZEN EINEN<br />
AKKU UND MAN FRAGT SICH,<br />
WIE MAN FRÜHER OHNE<br />
DIESEN SCHNICKSCHNACK<br />
ÜBERHAUPT BIKEN KONNTE.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
28 <strong>SPORTaktiv</strong>
Foto: Haibike<br />
Bitte Update abwarten. Pairing Status.<br />
Nehmen Sie Platz im Cockpit, Ihr Bike<br />
hebt gleich ab. So beginnt beim Biker<br />
der Moderne die Activity, die man früher<br />
Radfahren nannte. Aufsteigen und losfahren?<br />
Auf welchem Planeten leben Sie?<br />
Der rechte Schalthebel sucht via Funkprotokoll<br />
das hintere Schaltwerk, der linke<br />
Schalthebel gleichzeitig die Datenverbindung<br />
zur versenkbaren Sattelstütze. Blink,<br />
blink, grünes Licht. Kabel gibt es keine<br />
mehr, nur die Scheibenbremsen werden<br />
noch old school angesteuert. In der Zwischenzeit<br />
hat sich der Crash-Notfallsender<br />
am Helm mit dem Handy verbunden.<br />
Überhaupt leistet der Minicomputer vulgo<br />
Telefon gerade Akkordarbeit, denn das<br />
Handy macht das Akku-Status-Update<br />
am Elektroantrieb (samt Drehmomentanpassung<br />
laut Nutzerprofil), verbindet<br />
sich mit dem voll personalisierbaren LED-<br />
Licht am Lenker, checkt, ob die Sensoren<br />
in der Smartbottle, früher Trinkflasche,<br />
genügend Elektrolytgetränk für die Tour<br />
entdecken und prüft per Bluetooth-Ventil<br />
den Luftdruck in den Reifen. Gut, dass<br />
sich wenigstens das LCD-Display der<br />
Brille selbst nach der Lichtstärke justiert.<br />
Ach ja, gewünschte GPS-Route und<br />
emotionaler Befindlichkeitsstatus (Smiley,<br />
Bizeps, Wutbirn) werden noch ins Smartphone<br />
gewischt. Losfahren. Halt! Der<br />
Bikecomputer synct sich gerade mit dem<br />
Powermeter in der Kurbel und der Brustgurt<br />
mit der Sportwatch. Ein Frühstart<br />
wäre jetzt fatal, Watt- und Pulswerte wären<br />
später nicht korrekt auf Strava hochladbar.<br />
Katastrophe, alles umsonst.<br />
Keine Sorge, die ganzen Prozesse laufen<br />
alle innerhalb von Sekunden ab. Viele Biker<br />
sind trotzdem schon schweißgebadet,<br />
zittern beim Gedanken, dass einer der 14<br />
Akkus während der Hausrunde versagt,<br />
und gehen erschöpft duschen. Wagemutige<br />
stellen sich dem Daten- und Sync-Dschungel<br />
und starten in ihre Trailrunde.<br />
Zugegeben, ein bissl haben wir bei obigem<br />
Szenario übertrieben. Aber erfunden<br />
ist rein gar nichts. Im Folgenden die News<br />
für den Massenmarkt:<br />
Innovation<br />
Das größte Hallo gab es, als der US-Komponentenriese<br />
Sram seine neue Premium-Schaltgruppe<br />
AXS („Access“, sprich:<br />
äxäs) vorstellte. Bei Rennrädern gibt es<br />
dieses kabellose Schalten via Funkprotokoll<br />
schon seit drei Jahren, jetzt kriegen<br />
auch Biker zwei Schaltgruppen auf Basis<br />
der 12-fach-Eagle. Schalthebel (mit CR-<br />
2032-Batterie) und Schaltwerk (mit Akku,<br />
der 20 Stunden halten soll) sprechen über<br />
Funk miteinander. Schaltvorgänge und<br />
Kassettengrößen kann man – ja! – via<br />
App am Handy konfigurieren. Der linke<br />
„Schalthebel“, bei Einfach-Antrieben ja<br />
arbeitslos, bedient die AXS-Reverb-Sattelstütze<br />
(mit Akku) von Tochterfirma<br />
RockShox und ist vielmehr „Controller“<br />
als Schalthebel, denn man kann den Tasten<br />
per App unterschiedliche Funktionen<br />
zuordnen. Mit AXS fallen viele Kabel weg,<br />
was Rahmenbauer, Schrauber und generell<br />
Freunde cleaner Optik erfreut. Kosten?<br />
„Sauteuer“, schreien Kritiker, „Premiumklasse“,<br />
sagt Sram. Laut ersten Tests<br />
schaltet die knapp 2000 Euro teure Schaltung<br />
schneller, präziser und selbst unter<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
29
Volllast. Die größte Entwicklung seit Erfindung<br />
der Index-Schaltung Ende der 80er-Jahre, jubeln<br />
erste Tester. Konkurrent Shimano ist aktuell einen<br />
Schritt hinten, bringt immerhin bei der neuen<br />
XTR die erste Zwölffach-Gruppe. Rotors hydraulische<br />
13-fach-Schaltung wird wohl ein Nischenprodukt<br />
bleiben.<br />
Integration<br />
Wie bei den Kabeln, die ganz verschwinden oder<br />
im Lenker/Vorbau versteckt werden, zieht sich<br />
das Thema Integration vor allem über die E-Bikes<br />
hinweg. Wie das die Testsieger und preisgekrönten<br />
State-of-the-Art-Bikes von Specialized und<br />
Haibike lösen, steht im Artikel rechts. Und so wie<br />
die Entwicklungsabteilungen brummen, ist das<br />
noch nicht der Weisheit letzter Schluss.<br />
Geometrietrend<br />
Was sich in den letzten Jahren abgezeichnet hat,<br />
setzt sich fort. Die Bikes werden in der Regel<br />
größer, länger, infolgedessen leider aber auch<br />
,,SAUTEUER ODER<br />
PREMIUM? NEUE TECHNIK<br />
ZIEHT ZUNÄCHST<br />
HOHE PREISE NACH SICH.“<br />
schwerer. 29 Zoll große Laufräder sind fast überall die<br />
Regel (Ausnahme Enduro, E-MTB), durch die längere,<br />
flachere Geometrie der Bikes werden sie im Gelände<br />
noch tauglicher und für Anfänger sicherer. Radikale<br />
Konzepte von innovativen kleinen Marken wie Pole<br />
aus Finnland, Mondraker oder Nicolai aus Deutschland<br />
(extrem flache Lenkwinkel, extrem steile Sitzwinkel)<br />
befeuern den Trend auch im Mainstream. Bei findigen<br />
Herstellern wie Scott, Canyon oder Cannondale<br />
lassen sich Dämpfer und damit Geometrie während<br />
der Fahrt für bergauf und bergab optimieren.<br />
Generell gilt, die Innovationen bei Schaltung, Federung<br />
und Laufrädern ziehen zunächst sehr, sehr hohe<br />
Preise nach sich. Die AXS-Sattelstütze allein kostet<br />
800 Euro.Trost für den Kunden: Später rutschen die<br />
Neuheiten in die günstigeren Preiskategorien des Massenmarktes<br />
und werden für Normalsterbliche leistbar.<br />
Wie viel Geld man ausgeben sollte, um seine Bike-Bedürfnisse<br />
zu decken, findet man in unserer Kaufberatung<br />
ab Seite 34.<br />
DAS KANN<br />
EIN E-MTB<br />
IM JAHR <strong>2019</strong><br />
Bei der E-Bike-Entwicklung wird momentan<br />
das meiste Geld investiert. Aus den<br />
Fabrikstoren rollen am anderen Ende preisgekrönte<br />
Räder wie das XDURO AllMtn 8.0 von<br />
Haibike, der vielfache Testsieger Specialized<br />
Levo und Flyers Uproc-Serie. Haibike setzt auf<br />
den bärenstarken Motor von TQ (120 Nm!)<br />
mit Pinring-Getriebe und Spezialkettenblatt,<br />
ein Display mit vier Screens und einen 630<br />
Wh-Akku. Der Speed-Sensor am Hinterrad<br />
misst die aktuelle Geschwindigkeit 18 Mal (!)<br />
pro Radumdrehung. Mit dem eConnect-System<br />
(Bluetooth, SIM-Karte, GPS) werden<br />
absolute Vernetzung und smarte Funktionen<br />
möglich – ein Technologie-Wunderwerk, das<br />
selbst das Frontlicht und zwei Rücklichter (in<br />
den Sitzstreben) integriert. „Ein Highlight“,<br />
weiß der Tiroler E-MTB-Experte Christoph<br />
Malin, „aber das Bike polarisiert auch.“ Er<br />
spricht sich übrigens für noch stärkere Motoren<br />
aus. „Beim Guiding machen wir genug<br />
Erfahrung mit Einsteigern und Urlaubern, die<br />
selbst nicht einmal 60 Watt treten und 200<br />
Höhenmeter nur mit fünf Pausen schaffen.<br />
Wir brauchen noch stärkere Antriebe, um Kettenrauchern,<br />
Älteren und Reha-Patienten das<br />
E-Bike schmackhaft zu machen“, sagt er. „Aber<br />
ich weiß auch, dass jetzt schon viele schreien,<br />
das E-MTB sei zu stark.“<br />
In Sachen Handling stellt das Specialized<br />
Levo die Benchmark. Das radikal reduzierte<br />
Design verzichtet komplett auf Displays.<br />
Schaltknopf und Akkuanzeige findet man<br />
formschön und minimalistisch-dezent im<br />
30 <strong>SPORTaktiv</strong>
Fotos: Simplon, Sram<br />
Oberrohr. Das Geheimnis des Levo-Erfolges:<br />
Es fährt sich wie ein normales<br />
Mountainbike. Entgegen dem<br />
E-MTB-Standard von 27,5 Zoll rollt<br />
das Levo auf 29ern, Haibike kombiniert<br />
29er vorne (2,5 Zoll breit) mit einem<br />
2,8 breiten 27,5-Reifen hinten – auch<br />
für Malin eine Ideallösung. Die Top-Bikes<br />
sind allerdings teuer (7000 bis<br />
12.000 Euro) und nach wie vor schwer.<br />
Mit dem interessanten Konzept weniger<br />
Gewicht, weniger Leistung und<br />
weniger Akku schicken die Franzosen<br />
von Lapierre ihr eZesty ins Rennen. Das<br />
Bike kann man ohne Motor mit 15,6<br />
kg fahren (knapp über normalem Enduro-Niveau),<br />
mit dem Fazua-Antrieb<br />
kommt es auf nur 18,4 kg. „Es ist deutlich<br />
schwächer. Mit normalen E-MTBs<br />
wird man nicht mithalten“, schätzt Malin.<br />
„Ich erwarte sowieso, dass sich das<br />
E-Segment aufspalten wird: in bewusst<br />
schwächere E-Bikes, in ganz starke E-<br />
Bikes und zusätzlich werden die E-Gravelbikes<br />
als nächster Trend kommen.“<br />
Moderne Displays bieten alle Fahrdaten<br />
samt Restreichweite, Wattanzeige,<br />
selbst Navi-Funktionen und Karten. Bei<br />
bestimmter Kilometerleistung ruft eine<br />
Service-Warnung zum Besuch der Werkstatt.<br />
Was Malin sich noch wünscht:<br />
„Zum einen bessere Bergübersetzungen<br />
Funky. Die größten Innovationen gibt<br />
es heuer bei E-Bikes und der neuen<br />
Sram-Schaltung, die völlig ohne<br />
Schaltkabel und nur mit einer Schaltwippe<br />
(oben im Bild) auskommt.<br />
für uns in den Alpen, 11-42er-Kassetten<br />
sind da einfach zu wenig. Und<br />
bei den Scheibenbremsen braucht<br />
es am E-MTB vorne in Zukunft<br />
230er-Bremsscheiben. Mit Anhänger<br />
oder Kindern kommt man schnell auf<br />
140 kg Gesamtgewicht.“ Seine Prognose:<br />
„Schon auf der Eurobike wird man<br />
für 2020 neue Ideen finden.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
31
LEVO LEGT DIE<br />
LATTE HOCH<br />
RADIKAL REDUZIERT. WIE FÜHLT<br />
SICH EIN SERIENTESTSIEGER AN?<br />
DAS LEGENDÄRE SPECIALIZED<br />
LEVO IM SPORTAKTIV-EINZELTEST.<br />
VORWEG: DAS LEVO IST EINDEUTIG<br />
MEHR ALS NUR EIN SEHR GUTES<br />
E-BIKE.<br />
SPECIALIZED LEVO EXPERT<br />
Neuer FACT-9m-Carbon-Rahmen mit<br />
Alu-Hinterbau, neuer Custom-Turbo-<br />
2.1-Motor (von Brose) mit Rx-Trail-<br />
Tune-Software, 700-Wh-Akku.<br />
Dämpfer: RockShox Deluxe 150 mm<br />
Gabel: RockShox Pike 150 mm<br />
Sram Code R Bremsen, Schaltung<br />
Sram X1 1 x 11, Laufräder: 29 x 2,6<br />
Gewicht: 21,4 kg komplett mit<br />
Pedalen, UVP € 8199,–<br />
Da steht es also, das Levo von US-Gigant<br />
Specialized. En masse heimsten<br />
E-Mountainbikes dieser Serie bereits<br />
Preise ein. Das Levo gilt als eines der<br />
besten E-Bikes der Welt, wenn nicht<br />
überhaupt als das beste – vor allem was<br />
das Handling am Trail betrifft.<br />
Aufregend anders am Levo ist die radikale<br />
Reduzierung auf das Wesentliche.<br />
Klar, Motor und Akku sind wie bei jedem<br />
E-Bike an Bord, aber die Schlichtheit<br />
des Cockpits begeistert. Kein klobiges<br />
Display stört das Auge und lenkt<br />
den Biker mit Navi-Funktion, Kalorienanzeige<br />
und Restreichweite ab. Das<br />
Levo hat gar kein Display, zumindest<br />
nicht am Lenker. Dezent am Oberrohr<br />
verbirgt sich der Einschaltknopf, eine<br />
blaue 10-fach-LED als Akkuanzeige und<br />
die kleine Power-LED – alles zusammen<br />
so groß wie ein kleiner Finger. So elegant<br />
stand noch kein E-Mountainbike<br />
da. Ein ebenfalls auf das Wesentliche<br />
(nämlich + und -) reduzierter Taster liegt<br />
am Lenker in Daumenweite. Wenn wir<br />
schon dabei sind: Genial ist das integrierte<br />
Multitool im Gabelschaft.<br />
Das Wichtigste: the Ride. Wie jedes<br />
Specialized sitzt auch das Levo wie auf<br />
den Leib geschneidert. Und es offenbart<br />
sich sofort, warum dieses Bike Testsiege<br />
einfährt. Es ist – unabhängig vom elektrischen<br />
Antrieb – ein extrem stimmiges<br />
Mountainbike. 66 Grad Lenkwinkel<br />
und 150 mm Federweg sorgen für Ruhe<br />
an der Front, die 29-Zoll-Laufräder mit<br />
den hauseigenen 2,6er-Butcher-Reifen<br />
generieren sagenhaften Grip. Das Bike<br />
dampft wie ein Bügeleisen über schwierige<br />
Trails. Bremsen, Sattel, Lenker – alles<br />
tiptop. Und natürlich auch der Motor,<br />
eine Brose-Entwicklung, der in drei<br />
Stufen vollen Schub garantiert, der 700<br />
Wh große Akku hat genug Puste.<br />
Yes, dear Specialized, es ist Jammern<br />
auf höchstem Niveau, aber wenn wir<br />
uns was wünschen dürften, hätten wir<br />
gerne für schwierige Uphills eine leichtere<br />
Übersetzung als Srams Elffach mit<br />
11-42er-Kassette und 32-42 als leichtestem<br />
Gang. Sonst? Die Latte liegt hoch.<br />
ANZEIGE / Fotos: Thomas Polzer<br />
32 <strong>SPORTaktiv</strong>
3 oder 4 Etappen<br />
bis zu 180 Kilometer<br />
bis zu 6.250 Höhenmeter<br />
Länger,<br />
schöner<br />
biken!<br />
EINMAL QUER DURCH DIE KITZBÜHELER ALPEN!<br />
Da ist er! KAT Bike – der Bike-Trail durch die Kitzbühler Alpen. Streckenweise erschaffen,<br />
mit Höhepunkten gespickt, rennerprobt, genussreich, sehenswert, in<br />
verschiedenen Schwierigkeitsvarianten kombinierbar und jetzt auch als herrliche<br />
Gesamttour im Angebot. 3 oder 4 Etappen. Auf Wunsch mit Gepäckservice und<br />
punktuellen Übernachtungen: Für alle, die das Rad neu erfinden wollen – und sich<br />
gerne schöne Ziele stecken!<br />
RUNDUM SORGLOS-PAKET<br />
Übernachtung in ***/**** Hotels inkl. Halbpension<br />
Gebäckstransport von Hotel zu Hotel, KAT Bike-Karte<br />
www.kat-bike.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
33
FULLY ODER HARDTAIL<br />
EINSATZZWECK<br />
ONE-FOR-ALL<br />
BUDGET ?MARKE<br />
E-BIKE<br />
29 ODER 27,5<br />
INTERNET ODER FACHHANDEL<br />
NEU ODER GEBRAUCHT<br />
34 <strong>SPORTaktiv</strong>
HERR THOMAS<br />
SUCHT DAS GLÜCK<br />
ALLMOUNTAIN, REACH<br />
UND ENDURO. KEINE<br />
AHNUNG, WAS DAS IST?<br />
UND WIE SOLLST DU DANN<br />
ZUM RICHTIGEN BIKE<br />
KOMMEN? 9 FRAGEN RUND<br />
UM DEN BIKEKAUF.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
Hallo. Mein Name ist Thomas und<br />
ich habe ein Problem.“ So beginnt<br />
keine Beichte einer großen<br />
Schwäche, sondern die Story einer großen<br />
Leidenschaft. „Ich würde mir gerne<br />
ein neues Mountainbike kaufen, aber<br />
ich habe keinen blassen Schimmer, was<br />
Tour, Trail oder Enduro ist. Wo soll ich<br />
beginnen?“ Dem Manne kann geholfen<br />
werden. <strong>SPORTaktiv</strong> und die personifizierten<br />
Antworten bei vielen Fragen<br />
rund ums Thema Kaufberatung. Vielleicht<br />
bist du genau wie unser Thomas?<br />
Oder vielleicht biegst du bei einer der<br />
Fragen anders ab. Auf jeden Fall solltest<br />
du mit dem <strong>Bikeguide</strong> in der Hand und<br />
diesem Fragenkatalog deinem Traumbike<br />
ein Stück näher kommen<br />
Noch kurz zur Person: Thomas ist 43,<br />
sportlich, verfolgt das Thema Mountainbike<br />
aber so wie wohl 99 Prozent der<br />
Menschheit nur am Rande. Zu Hause<br />
hat er ein Rennrad, ein Triathlonrad –<br />
und sein KTM-Bike, ein in die Jahre<br />
gekommenes 26-Zoll-Hardtail. „Das<br />
ist superrobust, ich war superzufrieden,<br />
aber es ist steinalt.“ Um seiner Radliebe<br />
und dem Fitnessgedanken wieder mehr<br />
zu frönen, soll ein neues Bike her.<br />
1. Frage: E-Bike oder Normalbike?<br />
„Zuerst war die Idee da, selbst ein<br />
E-Bike zu bauen“, schmunzelt der<br />
gelernte Elektroniker und Softwarentwickler.<br />
Als Technikbegeisterter hatte er<br />
schnell zwei Freunde in den Plan eingeweiht,<br />
„ein superstarkes Fungerät“ mit<br />
einem B-Ware-Rahmen aufzubauen. Mit<br />
ordentlich Leistung und großem Akku.<br />
Ein klärendes Gespräch mit seiner Frau<br />
ergab: kein E-Bike. Thomas: „Ich will<br />
Sport betreiben, fit bleiben und ein, zwei<br />
Kilo loswerden.“ Antwort: Normalbike.<br />
2. Frage: Hardtail oder Fully?<br />
„Früher war ich mehr aufs Bergauffahren<br />
aus“, erzählt der Steirer, der noch nie<br />
ein Full-Suspension besessen hat. „Jetzt<br />
gibt es eine bessere, ausgereifte Technik.<br />
Ein Fully ist nicht mehr so schwer wie<br />
früher und der Fun-Faktor ist ein ganz<br />
anderer, denke ich mir.“ Antwort: Fully.<br />
3. Frage: Soll es neu sein oder darf<br />
es ein gutes Gebrauchtes sein?<br />
„Wenn ich gutes Geld investiere, soll<br />
das Rad topaktuell sein“, sagt Thomas.<br />
Dass einzig und allein der Schriftzug<br />
am Schaltwerk nicht mehr so ein Kriterium<br />
ist wie früher („LX, DX, XT oder<br />
XTR?“), erstaunt ihn. Egal, ob Schaltgruppen<br />
von Shimano oder Sram, 1 x<br />
12 oder 2 x 11, sie funktionieren alle<br />
perfekt, Unterschiede kaum feststellbar.<br />
4. Frage: Wird es als Erstbike verwendet?<br />
Oder zur Ergänzung als<br />
Zweitbike, Drittbike, Viertbike?<br />
„Der Trend geht zum Viertbike“, witzeln<br />
jene, die schon drei Bikes besitzen und<br />
sich, um die Sammlung zu vervollständigen,<br />
ein Fatbike, Enduro, Hardtail,<br />
Gravelbike oder einen Downhiller kaufen.<br />
Das sind Produkte, die im richtigen<br />
Umfeld Sinn machen. Wird ein Rad als<br />
One-for-all-Bike verwendet, sollte es<br />
aber ein Allrounder mit vielen Talenten<br />
sein. Das weiß auch Thomas: „Ich fahre<br />
wahrscheinlich keine Rennen und suche<br />
einen Allrounder.“ Antwort: Erstbike.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
35
WELLNESS<br />
FÜR DIE<br />
KETTE<br />
Der Vorteil beim<br />
Kauf eines Bikes<br />
im Bikeshop:<br />
Experten wie<br />
Andreas Ertl<br />
(rechts, Radaktiv<br />
Graz) können auf<br />
die Bedürfnisse<br />
und Wünsche<br />
gezielt eingehen.<br />
Mit dem Kettenfluid 105 und 106<br />
Plus von Innobike ist deine Bike-<br />
Kette immer bestens versorgt.<br />
Neues Design, bewährte Qualität<br />
– das Kettenfluid 105 von<br />
Innobike wirkt auch weiterhin<br />
4-fach exzellent. Es löst Schmutz,<br />
reinigt die Kette, schmiert und<br />
schützt sie. Schmutz, Verharzungen<br />
haben keine Chance, auch nicht in<br />
engsten Passungen wie Ketteninnenlagern<br />
bzw. -triebbuchsen. Beide<br />
Fluids bilden einen nicht klebenden<br />
Schmierfilm, der ein übermäßiges<br />
Verschmutzen im Ketteninneren<br />
verhindert, sie können direkt nach<br />
der Bike-Wäsche verwendet werden<br />
und sind dank Pinsel einfach und<br />
ohne Sprühnebel anzuwenden. Das<br />
106 Plus reinigt und schmiert ebenfalls<br />
in einem Arbeitsgang und ist<br />
neben dem MTB auch für E-Bikes<br />
geeignet.<br />
www.inno-bike.com<br />
ANZEIGE / Fotos: Innobike<br />
5. Frage: Race-Fully? Touren-Fully?<br />
Trailfully? Enduro?<br />
Thomas stockt. Die Begriffe sagen ihm<br />
gar nichts. Dazu muss man auch überlegen,<br />
in welchem Gelände man das<br />
Bike vorrangig nutzen will. Isar-Trails<br />
in München? Innsbrucker Nordkette?<br />
Oststeirisches Hügelland? Saalbach?<br />
„Ich will ein superlässiges Fully. In der<br />
Tendenz soll es eher leicht als robust<br />
und auch bergauf super sein.“ Federwege<br />
um 120 bis 130 mm sowie sperrbare<br />
Federelemente sind ein Thema.<br />
Als Zielgewicht kreisen wir 11,5 bis 13<br />
kg ein. Antwort: Wir suchen irgendwas<br />
zwischen vielseitigem Race-Fully<br />
und uphill-starkem Tourenbike.<br />
6. Frage: 29 Zoll oder 27,5 Zoll?<br />
„Mir wäre recht, wenn das Bike<br />
technisch nicht gleich wieder aus der<br />
Mode ist. Wobei ich nicht auf Look<br />
stehe, ich bin als Techniker praktisch<br />
veranlagt.“ Der Trend geht in fast allen<br />
Kategorien zu 29-Zoll-Laufrädern,<br />
Thomas lässt diese Frage offen, bei seiner<br />
Körpergröße (176 cm) fährt er mit<br />
27,5 Zoll genauso gut. Wäre Thomas<br />
noch größer, müsste man ihm 29 Zoll<br />
nachdrücklich ans Herz legen. Antwort:<br />
offen, Tendenz zum 29er.<br />
7. Frage: Es wird ernst. Internetkauf<br />
oder Händler vor Ort?<br />
Dazu hat Thomas eine klare Meinung.<br />
„Wenn ich die Wahl habe, kaufe ich<br />
vor Ort. Jeder Händler, jeder Shop<br />
hat großen Wert für die Region.“ Dass<br />
Internetmarken und Versender ohne<br />
Händlernetz günstigere Preise anbieten,<br />
leuchtet ihm ein. „Aber erstens<br />
will ich vor dem Kauf auf dem Bike<br />
sitzen und zweitens ist mir Bike-Shoppen<br />
im Internet nicht sympathisch.“<br />
Antwort: Händler.<br />
8. Gibt es eine Marke der Wahl?<br />
Es gibt Biker mit Vorlieben für bestimmte<br />
Marken. Die sind heilig. Das<br />
Konkurrenzprodukt XY kommt nie in<br />
Frage. Thomas ist pragmatisch: „Die<br />
Marke ist mir egal.“ Antwort: nein.<br />
9. Die Millionenfrage: Wie hoch ist<br />
das Budget?<br />
Eine der Kernfragen, ganz am Schluss.<br />
Dass mehr Euros weniger Kilos und<br />
im Regelfall ein besseres Bike ermöglichen,<br />
muss leider vorausgesetzt<br />
werden. Dennoch finden sich auch in<br />
unteren und mittleren Preiskategorien<br />
Schmankerl. Im Internet auf „% Sale“<br />
zu klicken, hilft auch beim Kalkulieren.<br />
Als kleine Faustregel: Hardtails<br />
machen ab 1000 Euro im Gelände<br />
Spaß, Touren-Fullys ab etwa 1500<br />
Euro und Enduros ab 2000. Bis 5000,<br />
6000 Euro werden Bikes tatsächlich<br />
noch besser, alles darüber ist entweder<br />
echte Exklusivität, Liebhaberei oder<br />
ein High-End-E-Bike. Klar aber: Ein<br />
10.000-Euro-Bike ist nicht doppelt so<br />
gut wie ein 5000-Euro-Bike.<br />
Thomas hat 2500 Euro als Richtwert<br />
angegeben („absolute Schmerzgrenze<br />
sind 3000“), damit findet er garantiert<br />
sein Traumbike. Seine Wahl ist mittlerweile<br />
auf zwei Bikes eingegrenzt (Trek<br />
Fuel und Orbea Occam). Er ist eifrig<br />
am Testen. Entscheidung demnächst!<br />
Fotos: Thomas Polzer, Canyon<br />
36 <strong>SPORTaktiv</strong>
DER PREISVERGLEICH: EIN BLICK ZU CANYON<br />
Der Direktversender aus Koblenz (D) ist<br />
der Branchenprimus im Online-Versand,<br />
räumt nicht nur regelmäßig die Preis-Leistungs-Tipps<br />
ab, sondern ist mit seinem 40<br />
Personen starken Entwicklerteam auch bei<br />
den Innovationen im Spitzenbereich. „Die<br />
Ersparnis ohne Händlernetz fließt bei uns in<br />
Entwicklung, Kommunikation und Produktinnovation“,<br />
erklärt Kommunikationsmanager<br />
Thorsten Lewandowski.<br />
Wir haben uns für einen Vergleich angeschaut:<br />
Was liefert das Tourenfully Neuron<br />
mit 130 mm Federweg um 1599 Euro (AL<br />
6.0), um 3199 Euro (CF 9.0) und um 4999 Euro<br />
(CF 9.0 Limited)? Wo macht der Preis einen<br />
echten Unterschied?<br />
Das günstigste Neuron AL setzt auf einen<br />
Alurahmen, die zwei teureren auf Carbon.<br />
„Natürlich macht das einen Gewichtsunterschied<br />
aus“, so Lewandowski. „Doch<br />
entscheidender verändert sich die Bike-<br />
Performance an anderen Stellen. Und nicht<br />
immer ist das teurere Bike für den Kunden<br />
auch das bessere.“ Gabel und Dämpfer<br />
sprechen in den teureren Versionen feiner<br />
an, punkten vor allem mit größerer<br />
Haltbarkeit. Wenig Unterschiede gibt es<br />
bei den Schaltgruppen, SLX bis XTR oder<br />
Eagle funktionieren durch die Bank höchst<br />
zuverlässig. Entscheidender für Preis und<br />
Fahrverhalten (Gewicht) sind die Laufräder.<br />
„Deshalb verbauen wir nur wirklich gute<br />
Laufräder. Zwischen dem Mavic-Laufrad<br />
und den DT-Swiss-Topmodellen liegen bei<br />
Gewicht und Nabenlanglebigkeit aber doch<br />
spürbare Performanceverbesserungen.“<br />
Bei Cockpit, Sätteln und Stützen halten die<br />
Eigenmarken Iridium den Preis niedrig, die<br />
Performance bleibt top.<br />
Fazit: Elf Modelle gibt es vom Neuron von<br />
1599,– bis 5599,–. Den größten Unterschied<br />
machen Laufräder und die Qualität der Federung.<br />
Das CF 9.0 Limited kostet 3 x so viel<br />
wie das AL 6.0 und wiegt 2,2 kg weniger.<br />
NEURON AL 6.0<br />
Der Einstieg in die<br />
Neuron-Liga: Alurahmen,<br />
RockShox Recon RL, Fox<br />
Float DPS, SLX/XT,<br />
Mavic/Shimano/<br />
Schwalbe Nobby Nic,<br />
14,40 kg, € 1599,-<br />
NEURON CF 9.0<br />
Ein Modell aus der<br />
preislichen Mittelklasse:<br />
Carbonrahmen, Fox 34<br />
Performance, Fox Float<br />
DPS, XT, DT Swiss XM<br />
1501/Maxxis Forekaster,<br />
13,20 kg, € 3199,–<br />
Ist deIn rad noch Im<br />
wInterschlaf, oder<br />
schon ready to bIke?<br />
NEURON CF 9.0<br />
LIMITED<br />
Das zweitteuerste Neuron<br />
(Unlimited um 5599,–):<br />
Carbonrahmen, Fox 34<br />
Factory, Fox Float DPS<br />
Factory, X01 Eagle, Sram<br />
Code RSC, DT Swiss XMC<br />
1200/Maxxis Forecaster,<br />
12,20 kg, € 4999,–<br />
WERKZEUGtaschE<br />
compact kit / BtL-117<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
37
SAALBACH HINTERGLEMM<br />
WILLKOMMEN IM<br />
HOME OF LÄSSIG!<br />
Auf 1003 m Seehöhe inmitten des<br />
Salzburger Landes liegt Saalbach<br />
Hinterglemm, die wohl lässigste<br />
Bikeregion der Alpen.<br />
Auf der Suche nach gemütlichen<br />
Touren, genussvollen eBike-Routen<br />
und flowigen Trails? Oder<br />
doch lieber fordernden Marathonstrecken?<br />
Egal, für welche Mountainbike<br />
Disziplin dein Herz schlägt: Saalbach<br />
Hinterglemm bietet mit 400 Kilometern<br />
markierten Wegen, Strecken und Trails<br />
die perfekte Mischung für jedermann.<br />
Adrenalin und Suchtpotenzial bieten<br />
die zahlreichen Singletrails und Downhill-Tracks.<br />
Mit vier Seilbahnen mit<br />
Biketransport und dem benachbarten<br />
Bikepark Leogang lässt sich eine Woche<br />
Bikeurlaub locker füllen.<br />
eMTB – geladenes Vergnügen<br />
Spannung auf dem Bike bietet die Region<br />
ohnehin. Mit dem eMTB-Boom<br />
wird dieser Spannung aber gleich eine<br />
ganz andere Bedeutung zugeschrieben.<br />
Die Ladestationen am Berg sind einsatzbereit,<br />
die Verleihshops haben ihren<br />
Bestand aufgestockt und alle Mountainbikewege<br />
und Trails sind natürlich auch<br />
für eBiker uneingeschränkt befahrbar.<br />
Eigens ausgewiesene eBike-Strecken sind<br />
lediglich Tourentipps, die besonders für<br />
eMountainbiker geeignet sind. Einkehren,<br />
aufladen und weiterradeln lautet<br />
die Devise, wenn man sein Bike bequem<br />
auf einer Hütte wieder auflädt, während<br />
man eine kurze Erholungspause einlegt.<br />
Die BIG-5 Bike Challenge...<br />
vereint fünf Seilbahnen und fünf Berge<br />
rund um Saalbach Hinterglemm und<br />
Leogang zu einer großen XXL-Tour, um<br />
das absolute Maximum an Vergnügen an<br />
einem Tag erleben zu können. Die Tour<br />
bietet die perfekte Chance, die Schönheit<br />
der Bergwelt rund um Saalbach Hinterglemm<br />
zu erleben und seine eigene<br />
Ausdauer zu messen. Um die Kräfte zu<br />
schonen, können bei der Challenge immer<br />
wieder die Seilbahnen für den komfortablen<br />
Aufstieg zu Hilfe genommen<br />
werden. Wer aber noch zusätzliche Höhenmeter<br />
abstauben möchte, dem steht<br />
es natürlich auf dieser Tour frei, auf die<br />
Bergbahn zu verzichten und seinen Lieblingsberg<br />
aus eigener Kraft zu erklimmen.<br />
Aber aufgepasst: Für die gesamte Runde<br />
benötigt man, auch unter Zuhilfenahme<br />
der fünf Seilbahnen, annähernd einen<br />
vollen Tag. Am Ende des Tages zählt<br />
nicht nur die Befahrung aller fünf Berge,<br />
sondern es zählen auch die zusätzlich bewältigten<br />
Höhenmeter.<br />
In Saalbach Hinterglemm mit Leogang<br />
als Nachbar findet man keinen klassischen<br />
Bikepark. Man findet Mountainbike-Glück<br />
vom Feinsten! Fünf Berge,<br />
die unterschiedlichstes Terrain bieten, dazugehörige<br />
Seilbahnen mit Biketransport,<br />
und das alles inmitten einer traumhaften<br />
Bergkulisse, machen das Gebiet zu einem<br />
einzigarten Bike-Erlebnis.<br />
Fotos: ©saalbach.com, Nathan Hughes, Daniel Roos,<br />
Klemens König, Tom Bause<br />
38 <strong>SPORTaktiv</strong>
MEHR INFOS<br />
über die Region,<br />
Unterkunftsmöglichkeiten<br />
sowie weitere Attraktionen<br />
www.saalbach.com<br />
Fünf gute Gründe für Saalbachund<br />
Glemmride-Neulinge, warum<br />
ihr spätestens dieses Jahr<br />
unbedingt dabei sein solltet:<br />
1. Der FMB-Gold-Slopestyle ist in<br />
seiner Art einzigartig<br />
2. Die Partys sind legendär<br />
3. Speed und Adrenalin beim Specialized<br />
Rookies Cup presented by IXS<br />
4. Das Herzstück des Festivals:<br />
die Expo-Area<br />
5. Lässigste Bikeregion Österreichs<br />
„HIGH FIVE!“<br />
BEIM GLEMMRIDE-<br />
FESTIVAL<br />
5 Tage, 5 Partys, 5 Gründe<br />
Das GlemmRide-Bike-Festival feiert<br />
Fünfjähriges und lädt mit einem Tag<br />
Verlängerung wieder zum internationalen<br />
Bike- und Party Gathering<br />
im SalzburgerLand. Von 3. bis 7.<br />
Juli wird der Mountainbike-Hotspot<br />
der Alpen wieder zum Sammelplatz<br />
für Hobbybiker, Szene-Promis und<br />
Slopestyle-Stars.<br />
BERGWEISE EVENTS<br />
Die Veranstaltungen in einer der lässigsten<br />
Urlaubsdestination der Alpen<br />
sind stets Highlights, die Action, Spannung<br />
und große Emotionen versprechen.<br />
Auf einen Blick die wichtigsten<br />
Veranstaltungen der Bikesaison <strong>2019</strong>:<br />
GLEMMRIDE BIKE FESTIVAL<br />
3.–7. Juli<br />
LAKE OF CHARITY<br />
26.–28. Juli<br />
WORLD GAMES OF<br />
MOUNTAINBIKING<br />
5.–8. September<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
39
1. HARDTAILS UND<br />
RACE-FULLYS<br />
2. TOUR UND ALL-<br />
MOUNTAIN<br />
3. ENDURO<br />
40 <strong>SPORTaktiv</strong>
4. LADY-BIKES 5. TOUREN-E-MTB<br />
6. ENDURO E-MTB<br />
VOM DRAHTESEL<br />
ZUM RENNPFERD<br />
Die Einstiegsliga und gleichzeitig die Abrundung in der<br />
Königsklasse: Das klassische Hardtail startet den Reigen der<br />
sechs Kategorien in unserer Übersicht. Das Hardtail deckt den<br />
Grundbedarf des Bikers ab, ermöglicht – zumindest grundsätzlich<br />
– günstige Preise und lässt sich ab etwa 700 bis 1000 Euro<br />
vernünftig im Gelände bewegen. Diese Drahtesel haben allerdings<br />
noch rund 13 kg. Mittelklasse etwa von 2000 bis 3500<br />
Euro. Luxus-Hardtails sind prädestiniert für Rennstrecken, als<br />
puristische Kunstwerke auch Sammelobjekt für Freaks, kosten<br />
aber gut und gerne 5000 Euro und mehr. Edelrenner wie das<br />
Simplon Razorblade, das Specialized Epic und das Canyon<br />
Exceed bieten Rahmengewichte von knapp 880 Gramm und Gesamtpakete<br />
um die 8,5 kg – fast so leicht wie Rennräder. Grundsätzlich<br />
würden Hardtails für 80 Prozent aller Biker für Ausritte<br />
auf Forststraßen und Waldwegen reichen. Die Faszination Fully<br />
drängt es aber in die Kategorie der aussterbenden Spezies.<br />
Wer auf mehr Komfort oder ruppigere Strecken steht, greift<br />
zum vollgefederten Race-Fully. Für diese Maschinen ab 10<br />
Kilogramm müssen allerdings schon andere Summen auf der<br />
nach oben offenen Luxusskala hingeblättert werden. Superleichte<br />
Carbonlaufräder, sperrbare Federelemente und elektronische<br />
Dämpfer sind die Speerspitze der Entwicklung rund um<br />
Worldcup, Olympia und Weltmeisterschaften.<br />
BASICS<br />
BAUART Hardtail (nur mit Federgabel) oder<br />
Full-Suspension („Fully“)<br />
RAHMEN<br />
FEDERWEG<br />
STÄRKEN<br />
GEWICHT<br />
LAUFRÄDER<br />
REIFEN<br />
Alu (billig) oder Carbon (teuer)<br />
100 bis 120 mm, meist sperrbare<br />
Federgabel<br />
Bergauffahren, Steifigkeit,<br />
gute, direkte Kraft übertragung<br />
8,5 bis 13 kg<br />
29 Zoll als Standard, 27,5 ganz selten<br />
Schnelles, niedriges Profil,<br />
Reifenbreiten um 2,2 Zoll etabliert<br />
Foto: Centurion<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
41
RACE MODE BIKES FÜR DEN STARTBLOCK: FÜR PROFIS,<br />
HOBBYRACER UND DIE SCHNELLE JUGEND.<br />
ERSTKLASSIGES HANDLING<br />
HOCHWERTIGE RAHMEN-DETAILS<br />
DT-SWISS-LAUFRÄDER<br />
STEVENS SONORA RX<br />
RAHMEN: Carbon SL HMF<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,4<br />
GABEL: Fox 32 Float Rhythm, 100 mm<br />
SCHALTUNG: Sram X01 Eagle<br />
BREMSEN: Shimano Deore, 180/160 mm<br />
GEWICHT: 10,7 kg<br />
PREIS (UVP): € 2399,–<br />
www.stevensbikes.de<br />
EXKLUSIVER, LEICHTER RAHMEN<br />
RIDER-FIRST-ENGINEERED-VERFAHREN<br />
BRAIN-SYSTEM<br />
SPECIALIZED S-WORKS EPIC<br />
RAHMEN: Rider-First-Engineered-Rahmen und Hinterbau<br />
aus FACT-12m-Carbon<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,3/2,1<br />
GABEL: Custom RockShox, 100 mm<br />
DÄMPFER: Custom RockShox SID WC Brain, 100 mm<br />
SCHALTUNG: Sram XX1 Eagle<br />
BREMSEN: Sram Level Ultimate<br />
GEWICHT: k. A.<br />
PREIS (UVP): € 9299,–<br />
www.specialized.com/de<br />
FEDERLEICHT 27,5 ALU<br />
RAHMEN: Federleicht 27,5er Alu<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,1<br />
GABEL: Magura TS8R oder Fox 32 Step Cast oder Federleicht<br />
Carbon Starrgabel<br />
SCHALTUNG: Sram GX 1x11 oder besser<br />
BREMSEN: Magura MT4 oder Magura MT8<br />
GEWICHT: ab 7,3 kg mit Federgabel; ab 6,7 kg<br />
mit Starrgabel; Basis 8,4 kg<br />
PREIS (UVP): € 2880,–<br />
www.federleicht-bike.at<br />
FEDERLEICHT 26 TRAIL<br />
RAHMEN: Federleicht 26er Alu, hergestellt in der EU<br />
LAUFRÄDER: 26 x 2,1<br />
GABEL: Magura TS8R oder Fox 32 Performance<br />
SCHALTUNG: Sram GX 11s oder besser<br />
BREMSEN: Magura MT4 oder Magura MT8<br />
GEWICHT: ab 8,2 kg mit Starrgabel; Basis 8,9 kg<br />
PREIS (UVP): ab € 2880,–<br />
www.federleicht-bike.at<br />
FÜR KINDER AB 130 CM<br />
FEDERLEICHTES RACEBIKE<br />
INDIVIDUELL KONFIGURIERBAR<br />
FÜR KINDER AB 125 CM<br />
MAXIMALER FAHRSPASS ABSEITS DER RENNSTRECKE<br />
ROBUSTER, TIEF LIEGENDER RAHMEN<br />
Fotos: Hersteller<br />
42 <strong>SPORTaktiv</strong>
GESCHWINDIGKEIT TRIFFT STEIFIGKEIT<br />
SUPERLEICHT<br />
FÜRS PODIUM<br />
GIANT ANTHEM ADV PRO 29 1<br />
RAHMEN: Advanced-Grade Composite<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,25<br />
GABEL: Fox 32 Float SC Performance<br />
Elite, 100 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float DPS Performance<br />
Elite, 100 mm<br />
SCHALTUNG: Sram GX Eagle<br />
BREMSEN: Sram Level TL, 180/160 mm<br />
GEWICHT: 10,7 kg<br />
PREIS (UVP): € 4699,90<br />
www.giant-bicycles.com/at<br />
SUPERLIGHT<br />
AUSSERGEWÖHNLICHER KOMFORT<br />
SCHNELLIGKEIT, LAUFRUHE UND AGILITÄT<br />
SIMPLON RAZORBLADE<br />
29 LLL SL<br />
RAHMEN: Carbon<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,30<br />
GABEL: RockShox oder Fox (frei<br />
konfigurierbar)<br />
SCHALTUNG: Sram oder Shimano<br />
(frei konfigurierbar)<br />
BREMSEN: Shimano oder Magura<br />
(frei konfigurierbar)<br />
GEWICHT: ab 8,7 kg<br />
PREIS (UVP): € 3899,–<br />
www.simplon.com<br />
SUPERLEICHTER RAHMEN<br />
SHIMANO-XTR-SCHALTUNG<br />
SRAM X01 EAGLE<br />
SLL-STAIGHT-LINE-LINK-DÄMPFUNG<br />
PERFORMANCE CARBON<br />
1X12-XX1 SCHALTUNG<br />
CENTURION BACKFIRE CARBON<br />
4000<br />
RAHMEN: Carbon RCF<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,25<br />
GABEL: Fox 32 Float SC Factory, 100 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano XTR<br />
BREMSEN: Sram X01 Eagle<br />
GEWICHT: 8,8 kg<br />
PREIS (UVP): € 5899,–<br />
www.centurion.de<br />
KTM SCARP PRESTIGE 12<br />
RAHMEN: Carbon<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,25<br />
GABEL: Fox 32 A Float SC, 100 mm<br />
DÄMPFER: Fox A Float DPS,<br />
Performance Elite, 90 mm<br />
SCHALTUNG: Sram XX1 Eagle<br />
BREMSEN: Magura MT8N, 160/160 mm<br />
GEWICHT: 10,3 kg<br />
PREIS (UVP): € 5899,–<br />
www.ktm-bikes.at<br />
MOVENTOR<br />
UNTER-<br />
WEGS IM<br />
GELÄNDE<br />
Anspruchsvolle Trails und fahrerisches<br />
Können verlangen nach optimalem<br />
Schutz. Der Moventor sorgt abseits der<br />
Straßen für Fahrspaß pur – und dank<br />
seiner innovativen Technologien auch<br />
für die notwendige Sicherheit.<br />
abus.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
43
E-BIKE-WM!<br />
GEHT‘S NOCH?<br />
44 <strong>SPORTaktiv</strong>
TA-TA-TATAM! UCI PROUDLY PRESENTS:<br />
<strong>2019</strong> UCI WORLD CHAMPIONSHIPS FOR<br />
E-MOUNTAIN BIKE IN MONT-SAINT-ANNE<br />
CANADA! THE FIRST EVER ….<br />
VON JÜRGEN PAIL<br />
Bevor wir uns schriftstellerisch auf den<br />
messerscharf schmalen Grat zwischen<br />
Ironie und Zynismus begeben, wollen<br />
wir uns einmal an den harten Fakten<br />
abarbeiten. Auch um glaubhaft darstellen<br />
zu können, dass die aktuelle I(rr)nnovation<br />
des Weltradsportverbandes UCI das<br />
Gift in den Batterien der Bikes belässt<br />
und nicht als Fake (Bike) News verspritzt.<br />
Fotos: Facebook/Moustache<br />
19/250/25/7,3 –<br />
Der Zahlencode der WM<br />
19 Jahre und älter müssen Teilnehmer<br />
sein, die sich auf E-Bikes mit einer<br />
Motornenndauerleistung von 250 elektrifizierten<br />
Watt schwingen, sich bis zu<br />
einer maximalen Geschwindigkeit von<br />
25 km/h motorunterstützt boosten lassen<br />
und dann ihre WM-Karriere auf einem<br />
7,3 km langen Cross-Country-Rundkurs<br />
mit eigenen Füßen zum Ziele treten müssen.<br />
Die Mitnahme von Zweitakkus oder<br />
deren Applizierung in den „Feed/Technical<br />
Assistance Zones“ ist ausdrücklich<br />
nicht erlaubt. Falls es jemals TV-Bilder<br />
von E-Bike-Rennen geben wird, fällt damit<br />
der geneigte Formel-E-Bike-Zuschauer<br />
um die schon in der motorsportlichen<br />
Formel 1 und Formel E beliebten Boxenstopps<br />
mit Auftanken beziehungsweise<br />
Batteriewechsel um, die dortorts meist<br />
für die einzigen Spannungsmomente<br />
sorgen. Laufradwechsel und sonstige Reparaturarbeiten<br />
sind analog zum echten<br />
XCO-Sport auch bei der ersten WM der<br />
Elektrischen am 28. August <strong>2019</strong> erlaubt.<br />
Und zu letzter Letzt: Die Bikes müssen<br />
der Kategorie Pedelec (Akronym für<br />
Pedal Electric Cycle) entsprechen. Die<br />
Spaßverderber der UCI wollen den Teilnehmern<br />
doch allen Ernstes zumuten,<br />
dass sich der Motor erst beim eigenkräftigen<br />
Treten zuschalten darf. Dabei wäre so<br />
ein Gashebel analog zur Grip-Shift-Schaltung<br />
doch ach so bequem.<br />
Nachdem die Stromkosten im E-Biker-Haushalt<br />
ja irgendwie bezahlt werden<br />
müssen, ist ein Preisgeld von je €<br />
1500,– für die Sieger bei Damen und<br />
Herren ausgelobt. Die Flugkosten nach<br />
Kanada werden sich damit vielleicht auch<br />
ausgehen, obwohl der Flieger ja Kerosin<br />
verfeuert und noch nicht als E-Flyer mit<br />
dem Sonnensegel durch die Lüfte gleitet.<br />
Vom Olympiasieger zum<br />
E-Bike-Botschafter<br />
Ohne hierorts näher auf Sartre und Camus<br />
und den Existenzialismus eingehen<br />
zu wollen, stellen sich an dieser Stelle<br />
doch wesentliche existenzielle Fragen, die<br />
der Autor beliebt auf gut Steirisch zu stellen:<br />
Za wos sull des guat sein? Wer sull<br />
do mitmochn? Wem bringt des wos und<br />
üwahaupt?<br />
Die Antworten finden sich mangels<br />
Vorhandenseins von E-Bikes zu deren<br />
Lebzeiten nicht bei Sartre und Camus,<br />
aber personifiziert im mehrfachen Weltmeister<br />
und zweifachen Olympiasieger<br />
Julien Absalon doch auch in Frankreich.<br />
Absalon, der vor fast genau einem Jahr<br />
vom olympischen Sport zurückgetreten<br />
ist, tritt seither weiter in die Pedale. Als<br />
E-Bike-Botschafter für eine französische<br />
Radmarke und frischgebackener<br />
französischer Meister 2018 im „E-Bike-Cross-Country“.<br />
Nach den Videos<br />
vom Rennen in Villard-de-Lans (FRA)<br />
zu urteilen, hat es ihm einen außerordentlichen<br />
Spaß gemacht. Entgegen<br />
der vor nicht allzu langer Zeit unter<br />
Muskelkraftbikern landläufig verbreiteten<br />
Meinung, dass E-Biker entweder<br />
altersmäßig 70+, gewichtsmäßig 100+<br />
oder frisch herzoperiert sind, bietet Julien<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
45
INFORMATIONEN<br />
WWW.UCI.ORG<br />
WWW.VELIRIUM.COM<br />
WWW.FACEBOOK.COM/JULIENABSALONMTB<br />
Absalon ein gänzlich anderes, stromlinienförmiges<br />
Bild und beantwortet<br />
allein durch sein Sein und sein Tun alle<br />
Fragen in einem Aufwaschen: Die Bike-,<br />
Elektro- und Energieindustrien wollen<br />
es haben, weil sie Geld damit verdienen.<br />
Ehemalige Radsportgrößen starten mit<br />
dem Erstakku ihre Zweitkarriere. Die<br />
Hobbybiker wollen Spaß haben und<br />
ihr Geld ausgeben können, statt auf der<br />
Bank keine Zinsen dafür zu kriegen. Die<br />
Radsportverbände wollen überall dabei<br />
sein, wo sich die Fahrräder drehen. Die<br />
Fahrradhändler atmen auf und finanziell<br />
mit dem Verkaufsschlager E-Bike tief<br />
durch. Der klassische „Teufelskreis“ aus<br />
Geldverdienen am Spaß und Spaß am<br />
Geldverdienen dreht sich mit fettem Radius<br />
entlang eines großen Umfangs.<br />
Die glänzenden Augen<br />
der „Fahrräter“<br />
Was heißt das jetzt aber ganz existenzialistisch<br />
niedergebrochen auf das reine<br />
Sein, die nackte Existenz des E- oder<br />
Geradenochnicht-E-Bikers? Wer schon<br />
einmal in die feucht glänzenden Augen<br />
eines frisch von der E-Bike-Testfahrt<br />
zurückgekommenen Biker-Kollegen geschaut<br />
hat, findet in der schimmernden<br />
Netzhaut alle Fragen mit einem Schlage<br />
beantwortet. Die reine Freude am Gerät<br />
und seiner Leistungsfähigkeit lässt selbst<br />
gestandene Bike-Puristen als elektrisiert-euphorisierte<br />
Elektro-Mutanten daher<br />
kommen. Vor ihrem eigenen Herzblut<br />
rechtfertigen sie sich dann noch<br />
halbherzig blutend mit Sprachformeln<br />
wie: „Kaufen werde ich mir aber keines“.<br />
Die Augen erzählen aber anderes<br />
und semantisch betrachtet muss man in<br />
obigem Satz nur das k von keines weglassen<br />
und wir sind der heraufdräuenden<br />
Mutation ins Elektrische auf der heißen<br />
Spur. Es wackeln also selbst die Puristen<br />
schon in die Richtung, wo sich die üblichen<br />
Verdächtigen als E-Bike-Kunden<br />
bereits befinden. UCI und Absalon sei<br />
Dank hat mit der E-Bike-WM jetzt<br />
wirklich jeder alle Argumente für mehr<br />
Spaß und weniger Anstrengung am<br />
Bike auf seiner Seite.<br />
Der Hintergrund<br />
hinterm Grund<br />
Wer dem „Za wos?“ in Bezug auf die<br />
Notwendigkeit einer Aufnahme des<br />
E-Bike-Sports in den Verantwortungsbereich<br />
der UCI und die Ausrichtung<br />
einer offiziellen UCI-E-Bike-WM wirklich<br />
auf den Grund gehen will, kommt<br />
nicht umhin, in die Tiefen der internationalen<br />
Sportpolitik einzutauchen. In<br />
dieser Tiefsee der Einflussbereiche und<br />
geldeswerten Besserlebenskämpfe von<br />
Funktionären und Verbänden geht es<br />
Für Downhill-<br />
Fahrten und<br />
Rennen<br />
46 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
Thule Rail Hydration Pack<br />
Speziell auf aggressive Abfahrten und Enduro-Rennen abgestimmt, vereint<br />
der Thule Rail das ReTrakt Trinkschlauchsystem mit einer sicheren Passform<br />
und einfachsten Zugriffsmöglichkeiten. Der Thule Rail ist in zwei verschiedenen<br />
Größen, 12L Pro, 12L sowie 8L und zwei unterschiedlichen Farben, Covert und<br />
Obsidian, erhältlich.
E-Mountainbikes mit<br />
Startnummern wird<br />
man bald häufiger<br />
sehen. Sogar ein<br />
Olympiasieger und<br />
Weltmeister wie<br />
Julien Absalon (links)<br />
fährt E-Bike-Rennen.<br />
O tempora, o mores!<br />
manchmal ans Eingemachte. Wie man<br />
hört, liest sich die Geschichte zur Überraschung<br />
aller, die sie zum ersten Mal<br />
hören, so: Die Fédération Internationale<br />
de Motocyclisme (FIM) hat sich einmal<br />
leise für den Bereich E-Bike interessiert<br />
und lautstark über eine Integration einer<br />
E-Bike-Rennszene in den Motorradsport<br />
nachgedacht. Die Begründung liegt<br />
rein sprachlich auf der Hand: 2 Räder<br />
+ 1 Motor = 1 Motorfahrrad und Motorsport<br />
auf zwei Rädern ist Sache der<br />
FIM. Dem musste die Union Cycliste<br />
Internationale (UCI) als Weltradsportverband<br />
natürlich etwas entgegenhalten,<br />
nämlich: „Ein Fahrrad ist ein Fahrrad,<br />
egal, ob mit oder ohne Motor!“ So kam<br />
es also, dass in diesem Match um Geld<br />
und Einfluss die weltmeisterlichen Fel-<br />
EXISTENZIELLE FRAGEN?|<br />
DIE ANTWORTEN|<br />
FINDEN SICH NICHT|<br />
BEI SARTRE UND CAMUS,|<br />
ABER PERSONIFIZIERT|<br />
IM WELTMEISTER UND|<br />
OLYMPIASIEGER JULIEN|<br />
ABSALON DOCH|<br />
AUCH IN FRANKREICH.|<br />
der einmal schnell besetzt, bestellt und<br />
zur Ernte vorbereitet werden mussten.<br />
Hätte die UCI diesen Schritt versäumt,<br />
wäre die E-Bike-Industrie mit allen<br />
ihren Werbemillionen möglicherweise<br />
in Richtung Motorsport abgewandert.<br />
Jegliche Quersubventionierung vom<br />
E..lektrischen Bikesport zum E..chten<br />
Mountainbikesport wäre damit auf allen<br />
Ebenen bis hin zur Nachwuchsförderung<br />
schwierig geworden.<br />
Zum Schluss bleibt vor und hinter<br />
diesem Hintergrund völlig frei von Ironie<br />
nur die Erkenntnis, dass eine „elektrogedopte“<br />
Weltmeisterschaft unter Ägide<br />
eines olympischen Sportverbandes zwar<br />
übel, aber offensichtlich ein notwendiges<br />
Übel ist. Julien und die anderen Teilnehmer<br />
werden sicher viel Spaß haben.<br />
ROKO, ihr Fachhändler in Österreich. Tel. +43 (0) 161 626 11 30 oder autoteile@roko.at<br />
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PERFEKT FÜR DEINE NÄCHSTE CHALLENGE.<br />
premium trägersysteme<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
47
MICHAEL<br />
GÖLLES<br />
ist Sportwissenschafter,<br />
Bike-Coach und ehemaliger<br />
Downhill-Staatsmeister.<br />
www.schoeckl-trail-area.at<br />
DA<br />
SCHAU<br />
HER!<br />
DIE ÄUGLEIN, DEIN<br />
FREUND UND HELFER.<br />
DIE SPORTAKTIV-<br />
FAHRTECHNIKSERIE,<br />
PART II: DIE BLICKFÜHRUNG.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
Mit ein paar Tipps zum richtigen<br />
Bremsen sind wir ins Mountainbike-Frühjahr<br />
gestartet. Jetzt setzen<br />
wir unsere Serie fort, wollen das Gelände<br />
Schritt für Schritt mit dem Rad erobern,<br />
Ängste überwinden und Hürden abbauen,<br />
ganz niederschwellig, alles im blauen Bereich.<br />
Dazu holen wir uns auch einen Experten<br />
ins Boot: Michael Gölles. Der Grazer<br />
ist Sportwissenschafter, Bike-Coach, war<br />
Downhill-Staatsmeister und ist der Lokalmatador<br />
auf vielen neuen Strecken rund<br />
um die steirische Landeshauptstadt.<br />
Das, was er uns mitten im Wald erklärt,<br />
hört sich zunächst nicht nach Raketenwissenschaft<br />
an, dennoch rumpeln wenige Augenblicke<br />
nach unserem Fototermin ein<br />
paar schwer Unbedarfte an uns vorbei, ma-<br />
chen alles falsch, was man falsch machen<br />
kann und bauen sich nicht unspektakulär<br />
in die Botanik ein.<br />
Also aufgepasst. „Für fast jede Situation<br />
beim Biken ist der Blick entscheidend“,<br />
sagt Gölles. Der Blick in den Trail hinein,<br />
der Blick zur Kurve, der Blick auf den fiesen<br />
Felsen, auf die Matschrinne, den tiefhängenden<br />
Ast, den entgegenkommenden<br />
Wanderer.<br />
Wir starten mit dem Kurvenfahren. „Nie<br />
geradeaus vors Vorderrad starren“, rät Gölles,<br />
„denn unweigerlich fixierst du dabei das<br />
Gelände vor dir und vernachlässigst den<br />
Blick nach vorne.“ Sein Tipp: Als Erstes<br />
entscheiden, wo man die Kurve ansetzen<br />
will, und dann sofort aus der Kurve bzw.<br />
aus dem Anlieger rausschauen und ein paar<br />
48 <strong>SPORTaktiv</strong>
,,<br />
FÜR FAST JEDE<br />
SITUATION<br />
BEIM BIKEN<br />
IST DER BLICK<br />
ENTSCHEIDEND.<br />
Meter nach vor blicken. In der Kurve<br />
selbst dann das Außenpedal nach unten<br />
drücken und belasten, um viel Grip aufzubauen,<br />
und das Innenpedal hochziehen.<br />
„Ich sag immer, das ist wie beim<br />
Skifahren“, erklärt Gölles, „da belastet<br />
man beim Carven auch den Außenski.<br />
Biken funktioniert von der Druckverteilung<br />
her ganz ähnlich.“ Diese Pedalstellungen<br />
und vor allem das Wechelspiel<br />
zwischen Linkskurven und Rechtskurven<br />
sollte man ganz in Ruhe, vielleicht<br />
sogar auf einem Parkplatz üben. Nach<br />
diesem „Trockenwedeln“ gelingt der<br />
Flowtrail gleich viel besser.<br />
Und dann kommt das Hindernis: ein<br />
Wurzelstock, ein Baum, ein großer<br />
Stein. „Nie auf das Hindernis starren<br />
und es panisch fixieren, sonst zieht es<br />
dich unweigerlich an“, weiß Gölles. Besser:<br />
vorbeischauen, Umfahrungen, Ideallinien<br />
suchen. Der Blick führt dich um<br />
die Falle herum. Weiters sollte man immer<br />
VOR dem Hindernis oder der Kurve<br />
die richtige Geschwindigkeit haben,<br />
Vorderbremse und Hinterbremse gleichmäßig<br />
und dosiert ziehen. Dann Gewicht<br />
zentral halten, damit das Vorderrad<br />
Druck und Grip bekommt.<br />
Die richtige Blickführung ist auch bei<br />
einer anderen beliebten Stolperfalle<br />
wichtig: kleinen Stufen, Wurzeln und<br />
Absätzen auf der Strecke. Erkennt man<br />
sie rechtzeitig, weil man ja vorschaut,<br />
hat man genug Zeit zum Reagieren.<br />
Zum Abspringen, zum gezielten Hinunterzirkeln<br />
– oder wenn nichts mehr hilft<br />
– zum Absteigen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
49
TRAINING FÜR<br />
ABFAHRERIN RAMONA SIEBEN-<br />
HOFER ZEIGT MIT SPORTWISSEN-<br />
SCHAFTER BERND MARL DREI<br />
ÜBUNGEN, DIE DAS FUNDAMENT<br />
ZUM BIKE-SPASS SCHAFFEN.<br />
BIKER<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Mein Multitool:<br />
Das<br />
X-TEP<br />
Lynx<br />
v<br />
Mit Rang drei im Abfahrtsweltcup<br />
und zwei Weltcupsiegen<br />
hat Ramona Siebenhofer die erfolgreichste<br />
Saison ihrer Karriere hinter<br />
sich. Nach dem Urlaub beginnt ihr<br />
Training aber natürlich lange vor dem<br />
ersten Schnee. Ein Teil des Trainings<br />
ist immer auch: Rad fahren. Auf dem<br />
1<br />
HÜFTE MOBILISIEREN<br />
Bike und dem Rennrad holt sie sich<br />
die Grundlagenausdauer und das mit<br />
einer Menge Spaß. Dafür braucht es<br />
aber Grundvoraussetzungen, die auch<br />
ihr benötigt. Wie man die schafft,<br />
zeigt <strong>SPORTaktiv</strong>-Lesern Ramona<br />
Siebenhofer, instruiert von Sportwissenschafter<br />
Bernd Marl.<br />
Extrem wichtig, damit gelingt die Bewegung effizienter. Auch wenn<br />
du beim Radfahren den Bewegungsradius leicht hinkriegst – mit<br />
einer mobilen Hüfte geht alles viel besser. Also einen langen Ausfallschritt<br />
machen, ein Bein im rechten Winkel abstellen, Arme daneben<br />
aufstützen. Das gestreckte Bein halten oder mit dem Knie 10 bis 15<br />
Mal runter und wieder hoch gehen, das Ganze drei Mal wiederholen.<br />
Das X-TEP Lynx 5.5 mit 140mm<br />
Federweg, Shimano E8000 Motor und<br />
reichweitenstarkem 720Wh Akku:<br />
DRAUFSETZEN<br />
LOSFAHREN<br />
GAS GEBEN<br />
2 RUMPFSTABILITÄT 3<br />
Gerade auch beim Biken sehr<br />
wichtig, wenn du dich in eine<br />
Kurve legst, muss der Rumpf<br />
stabil bleiben. Die Übung: Auf<br />
den Rücken legen, Oberschenkel<br />
90 Grad abwinkeln und mit<br />
den Händen eine Faszienrolle<br />
oder Ähnliches gegen die Beine<br />
drücken. Dann ein Bein durchstrecken<br />
und den Arm nach<br />
hinten. Pro Seite 10–15 WH, 3<br />
Sätze. „Das Einklemmen der Rolle<br />
sorgt für eine Vorspannung im<br />
Rumpf, die notwendig ist, um die<br />
Übung sauber auszuführen.“<br />
HÜFTE–WIRBEL-<br />
SÄULE–SCHULTERN<br />
Diese Kombiübung spricht viel<br />
auf einmal an. Gerade die Brustwirbelsäule<br />
ist bei Radfahrern<br />
durch die gebückte Haltung oft<br />
das Problem. Die Übung: Aus<br />
dem schulterbreiten Stand nach<br />
vorne beugen, bis die Fingerspitzen<br />
den Boden berühren, in die<br />
Hocke gehen, Hände bleiben auf<br />
den Innenseiten der Beine. Immer<br />
auf eine aufrechte Haltung<br />
achten. Dann die Arme nacheinander<br />
nach oben strecken und<br />
wieder aufstehen.<br />
Fotos: Thomas Polzer<br />
50 <strong>SPORTaktiv</strong>
1<br />
Sporternährung<br />
2<br />
Foto: Andreas Meyer/Mountain Bike Hollidays<br />
3<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
51<br />
www.xenofit.de
TUNING<br />
FÜR DIE FÜSSE<br />
WORAUF ES BEIM<br />
BIKE-FITTING ANKOMMT<br />
UND WIE MAN MIT EIN PAAR<br />
TRICKS MEHR POWER UND<br />
KOMFORT ERLEBEN KANN.<br />
VORHANG AUF FÜR DAS<br />
FUSSGEWÖLBE.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
52 <strong>SPORTaktiv</strong>
JÜRGEN<br />
KNAUSZ<br />
ist Bike-Fitter mit Profi-<br />
Ausrüstung, im Geschäft<br />
in Pöls und auf Anfrage.<br />
T. +43 676/9704 723<br />
ww.radsportknausz.at<br />
D<br />
as Fahrrad genau auf seinen Körper<br />
anzupassen – das nennt man Bikefitting.<br />
Die Hände umklammern Lenker bzw.<br />
Griffe in perfekter Haltung, Füße und<br />
Beine übertragen die Kraft exakt aufs<br />
Pedal, der Hintern sitzt auf einem idealen<br />
Sattel und der ganze Körper nimmt<br />
die richtige Position ein. So ermüdet<br />
man weniger, hat weniger Schmerzen,<br />
mehr Komfort, mehr Freude, mehr Power.<br />
Jürgen Knausz ist ein Experte und<br />
hat Dutzenden Radfahrern zu mehr Performance<br />
verholfen. Er nimmt sich die<br />
Zeit, die Wünsche und Vorlieben seiner<br />
Kunden zu erfragen. „Die Grundlage<br />
jedes Bike-Fittings ist das Gespräch und<br />
dass man sich wirklich Zeit nimmt. Nur<br />
so lerne ich den Kunden und seine Vorlieben<br />
kennen.“<br />
Der Bike-Fitting-Experte hat diesmal<br />
etwas Besonderes für uns parat. „Viele<br />
geben gutes Geld für einen Radschuh<br />
aus, eine sicher lohnende Investition,<br />
aber die wenigsten bedenken dabei,<br />
welches Potenzial in der Einlegesohle<br />
schlummert“, führt der Murtaler ein.<br />
Vor allem in günstigen Modellen ist die<br />
Einlage oft nur ein dünner Schaumstoff,<br />
der kaum eine Funktion hat und nach<br />
wenigen Monaten sowieso platt gedrückt<br />
ist. Teurere Schuhe haben bessere,<br />
qualitativ hochwertigere und steifere<br />
Schuheinlagen, aber auch die sind noch<br />
lange nicht die Idealform. Wer Unsummen<br />
für neues Equipment ausgibt,<br />
sollte ein paar Euro für die wichtigste<br />
Verbindung zwischen Fuß und Schuh<br />
aufsparen.<br />
„Radschuhe sind meist sehr steif“,<br />
weiß Knausz, „beim Treten lastet<br />
dadurch sehr hoher Druck auf dem<br />
Fuß und der Sohle. Hier ist ständig<br />
Bewegung, Schmerzen entstehen.“ Die<br />
können minimiert und die Kraftübertragung<br />
sogar verbessert werden, wenn<br />
durch die Einlage eine möglichst große<br />
Kontaktfläche zwischen Fuß und Schuh<br />
entsteht. Neuralgischer Punkt ist dabei<br />
das Fußgewölbe, das bei allen Menschen<br />
unterschiedlich stark und hoch ausgeprägt<br />
ist. Gerade das Fußgewölbe gilt es<br />
zu unterstützen.<br />
Auftritt Jürgen Knausz. Er vermisst<br />
die Sohle, bestimmt Schuhgröße und<br />
Ristbreite, definiert Normal-, Hohloder<br />
Senk- bzw. Plattfuß. Danach steigt<br />
man in ein spezielles Gelkissen, in dem<br />
der individuelle Fußabdruck zurückbleibt.<br />
Ein grob passendes Sohlenmuster<br />
wird per Fön erwärmt, hineingelegt<br />
und angedrückt. Nach der Auskühlzeit<br />
von 30 Minuten ist es fertig und wird<br />
mit einer Schere an der Originaleinlage<br />
zurechtgeschnitten, voilà, die individuell<br />
angepasste Einlage. Der Vorteil:<br />
Sollte sie auf Anhieb nicht perfekt<br />
DIE GRUNDLAGE|<br />
JEDES BIKE-FITTINGS|<br />
IST DAS GESPRÄCH|<br />
UND DASS MAN SICH|<br />
WIRKLICH ZEIT|<br />
|NIMMT.|<br />
passen, macht man die Einlage wieder<br />
warm und kann nachjustieren. Knausz:<br />
„Bikefitting ist kein fertiges Produkt,<br />
sondern ein Prozess.“<br />
Grundsätzlich rät Knausz, bei einem<br />
neuen Fahrrad auf keinen Fall das<br />
Schuhwerk zu vernachlässigen. Allzu oft<br />
sieht er Radfahrer mit 08/15-Turnschuhen<br />
am Bike, so entstehen Problemzonen,<br />
Schmerzen. „Steife Radschuhe<br />
wirken Wunder“, sagt Knausz. Und<br />
sorgen mit der richtigen Einlage für ein<br />
unschlagbares Duo.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
53
DER SATTEL IST<br />
EINE WISSENSCHAFT<br />
Weniger Schmerzen, mehr Genuss. SQlab ist<br />
Experte für Ergonomie (Becken, Hand, Fuß)<br />
und hat spezielle Radsättel im Programm.<br />
In der griechischen Mythologie gilt<br />
Asklepios (auf Deutsch: Äskulap) als<br />
Gott der Heilkunst. Davon und von<br />
der Darstellung mit Stock samt Schlange<br />
ließ sich zu Beginn der 2000er-Jahre<br />
Ex-Wettkampfsportler Tobias Hild<br />
inspirieren, als er die Marke SQlab<br />
gründete. Mittlerweile hat sich SQlab<br />
spezialisiert auf die drei Kontaktstellen<br />
zum Rad: Hand, Becken und Fuß.<br />
2002 hat SQlab als erster Sattelhersteller<br />
deren Wichtigkeit entdeckt und<br />
die Sitzknochenvermessung erfunden.<br />
Damit kamen ergonomisch neue Ansätze<br />
auf den Markt. Denn nur wenn man<br />
den Abstand der Sitzknochen kennt,<br />
kann man die optimale Sattelbreite<br />
errechnen. SQlab-Sättel gibt es in den<br />
Breiten von 12 bis 24 Zentimeter.<br />
Um übrigens gleich mit dem Mythos<br />
„weicher, angenehmer Sattel“ aufzuräumen:<br />
Ein zu weicher Fahrradsattel<br />
wird nach 30 bis 45 Minuten Fahrtzeit<br />
meistens sehr unbequem. Der Grund<br />
liegt darin, dass die Sitzknochen so<br />
weit einsinken, dass tieferliegendes,<br />
empfindliches Gewebe wie Muskel- und<br />
Sehnenansätze gereizt werden. Schmerzen<br />
entstehen. Durch das Einsinken<br />
werden der Dammbereich beim Mann<br />
und der bei Frauen tieferliegende<br />
Schambeinbogen belastet. Ein weich<br />
gepolsterter Sattel „dichtet“ zudem den<br />
Blutfluss ganz besonders stark ab. Fazit:<br />
Weiche Sättel eignen sich meist nur für<br />
kurze Strecken.<br />
Weniger Druck<br />
Wer länger am Rad sitzen will, braucht<br />
also den optimalen Sitz. Eine Vermessung<br />
des Sitzknochenabstandes beim<br />
SQlab-Fachhändler ist ein erster Schritt,<br />
erleichtert die Sattelwahl und erspart<br />
lange Testfahrten. Mit dieser Analyse<br />
sind auch gar nicht zwingend unterschiedliche<br />
Modelle für Mann und Frau<br />
nötig.<br />
SQlab hat die Druckverteilung nach<br />
medizinischen Gesichtspunkten beobachtet<br />
und den Stufensattel gebaut, der<br />
hinten leicht erhöht ist und über zwei<br />
Stufen flacher zur Sattelnase führt. Weniger<br />
Druck im Dammbereich, mehr<br />
Freiraum und keine Taubheitsgefühle<br />
sind die Folge, in der richtigen Breite die<br />
perfekte Lösung – für Männer und für<br />
Frauen gleichermaßen. Zusätzlich hat<br />
man die Satteltechnologie SQlab active<br />
im Programm. Das active-System ermöglicht<br />
eine physiologisch korrekte Mitbewegung<br />
des Beckens. Dadurch wird der<br />
Tritt runder, die Bandscheiben werden<br />
entlastet und der Komfort wird erhöht.<br />
ANZEIGE / Foto: SQlab<br />
54 <strong>SPORTaktiv</strong>
DIE MARKE<br />
Die deutsche Firma<br />
SQlab ist Spezialist für<br />
Ergonomie und die Kontaktpunkte<br />
Mensch/Rad.<br />
SQlab führt Sättel, Griffe,<br />
Lenker, Vorbauten,<br />
Pedale, Einlegesohlen<br />
und Zubehör. Zudem<br />
produziert SQlab Hosenpolster<br />
z. B. für Vaude,<br />
Maloja und Ekoi.<br />
www.sq-lab.com<br />
SQLAB SATTELBREITENSYSTEM<br />
Um Taubheitsgefühle, Druck und Schmerzen zu<br />
verhindern, hat SQlab den Stufensattel erfunden,<br />
der in bis zu vier unterschiedlichen Breiten<br />
angeboten wird. So ist garantiert, dass die Sitzknochen<br />
vollständig auf dem Sattel aufliegen<br />
und der empfindliche Dammbereich und der<br />
Schambeinbogen entlastet werden.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
55
1. HARDTAILS UND<br />
RACE-FULLYS<br />
2. TOUR UND ALL-<br />
MOUNTAIN<br />
3. ENDURO<br />
JEKYLL & HYDE<br />
Die Alleskönner unter den Bikes: Touren- bzw.<br />
Allmountain-Bikes sind vollgefederte Räder, die<br />
alles mitmachen, bergauf genauso Stärken zeigen wie<br />
bergab. Man kann damit MTB-Marathons fahren,<br />
durch eine „Muskelkur“ in den letzten Jahren hat sich<br />
diese Kategorie aber deutlich in Richtung Enduro und<br />
technische Trails entwickelt. Die Federwege sind auf<br />
120 bis 150 Millimeter angewachsen, die Ausstattung<br />
wurde robuster. Durch moderne Geometrien (langer<br />
Radstand, flacher Lenkwinkel) machen diese Bikes jetzt<br />
in den Downhills noch mehr Spaß, zeigen aber auch<br />
bergauf ihre Stärken – klassische Allzweckbikes eben, die<br />
lange Touren lieben, knackige Singletracks und schwere<br />
Abfahrten. Spezialsysteme lassen zu, dass Geometrie und<br />
Winkel sogar on the fly geändert werden können (z. B.<br />
Scott Twinloc, Canyon Shapeshifter, Cannondale Gemini,<br />
Bold TwistLoc). Die Bikes wechseln also bergab und<br />
bergauf zwischen zwei Gesichtern. Wie Jekyll und Hyde.<br />
Nur findet man sie nicht mit Low-Budget-Philosophie.<br />
Zumindest 1500 bis 2000 Euro sollte man schon<br />
investieren. Die gute Mittelklasse bewegt sich zwischen<br />
2500 und 4000 Euro und hat um die 13 kg – Tendenz<br />
aufgrund des Enduro-Trends leicht steigend.<br />
Zweckdienlicher Hinweis: In dieser Kategorie, wie in<br />
vielen anderen, finden sich „Grenzgänger“, die durch unterschiedliche<br />
Konzepte bei Ausstattung und Geometrie<br />
in der benachbarten Kategorie wildern, z. B. Racebikes<br />
mit Trail-Charakter und Tourenbikes mit Enduro-Genen.<br />
Scharf abgezäunt sind die Reviere nicht.<br />
BASICS<br />
BAUART Full-Suspension<br />
RAHMEN<br />
FEDERWEG<br />
STÄRKEN<br />
GEWICHT<br />
Carbon, bei günstigen Modellen<br />
Aluminium<br />
120 bis 150 mm, optional<br />
sperrbare Federelemente<br />
Bergauf- und Bergabfahren,<br />
tourentaugliche Geometrie<br />
12 bis 14,5 kg<br />
LAUFRÄDER 29 Zoll, vereinzelt 27,5<br />
REIFEN<br />
meistens um 2,4 Zoll, griffiges<br />
Profil, Kompromiss aus gutem<br />
Rollverhalten und Grip<br />
Foto: KTM<br />
56 <strong>SPORTaktiv</strong>
4. LADY-BIKES 5. TOUREN-E-MTB<br />
6. ENDURO E-MTB<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
57
DO IT ALL<br />
DIE ALLESKÖNNER FÜR TOUR UND<br />
ALL MOUNTAIN MACHEN JEDEN SPASS MIT.<br />
KINDERLEICHTE KABELFÜHRUNG<br />
29ER-TRAIL-GEOMETRIE<br />
SWAT-BOX IM UNTERROHR<br />
SPECIALIZED MEN’S STUMPJUMPER<br />
COMP CARBON 29<br />
RAHMEN: Carbon<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,6<br />
GABEL: Fox Float Rhythm 34, 150 mm<br />
DÄMPFER: Fox DPS Performance, 140 mm<br />
SCHALTUNG: Sram 12-fach NX Eagle<br />
BREMSEN: Sram Guide RSC 200/180 mm<br />
GEWICHT: 12,5 kg<br />
PREIS (UVP): € 4299,–<br />
www.specialized.com<br />
RENNERPROBT BEI DER EWS<br />
TRAILBIKE MIT ALLROUNDQUALITÄTEN<br />
430 MM KURZE KETTENSTREBEN<br />
BH BIKES LYNX 5 LT CARBON 7.9<br />
RAHMEN: Ballistic Carbon Layup<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,3<br />
GABEL: Fox 36 Factory Grip2, 150 mm<br />
DÄMPFER: Fox DPX2 Evol Factory Kashima,<br />
130 mm<br />
SCHALTUNG: Sram GX Eagle<br />
BREMSEN: Shimano XTR Trail, 180 mm<br />
GEWICHT: 13,2 kg<br />
PREIS (UVP): € 5299,–<br />
www.bhbikes.com<br />
TWINLOC-FEDERUNGSSYSTEM<br />
GENIUS-HMX-CARBONFASER-RAHMEN<br />
SRAM X01 EAGLE SCHALTUNG<br />
SCOTT GENIUS 900 TUNED<br />
RAHMEN: Genius Carbon<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,6<br />
GABEL: Fox 34 Float Factory Air, 150 mm<br />
DÄMPFER: Fox Nude TR Evol Trunnion, 100–150 mm<br />
SCHALTUNG: Sram X01 / Eagle<br />
BREMSEN: Sram Guide RSC 200/180 mm<br />
GEWICHT: 12,4 kg<br />
PREIS (UVP): € 6999,–<br />
www.scott-sports.com<br />
HOCHWERTIGER CARBONRAHMEN<br />
LEICHT UND ROBUST<br />
INTERNE KABELFÜHRUNG<br />
BMC SPEEDFOX ONE<br />
RAHMEN: Speedfox 01 Carbon<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,35<br />
GABEL: RockShox Pike RCT3, 130 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float DPS, Performance<br />
Elite, 120 mm<br />
SCHALTUNG: Sram X01 Eagle<br />
BREMSEN: Sram Guide Ultimate,<br />
180/180 mm<br />
GEWICHT: k. A.<br />
PREIS (UVP): € 5999,–<br />
www.bmc-switzerland.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
58 <strong>SPORTaktiv</strong>
MODERNE GEOMETRIE<br />
ALLROUND-TALENT<br />
27,5-ER-TAUGLICH<br />
ROSE ROOT MILLER 4<br />
RAHMEN: Aluminium 7005<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,3<br />
GABEL: Fox 34 Fit4 DPS, 140 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float DPS, 140 mm<br />
SCHALTUNG: Sram X01 Eagle 12-fach<br />
BREMSEN: Sram Guide RSC 200/180 mm<br />
GEWICHT: ca. 13,1 kg<br />
PREIS (UVP): € 3699,–<br />
www.rosebikes.de<br />
120-MILLIMETER-FAHRWERK<br />
HERAUSRAGENDE KINEMATIK<br />
GERINGES GEWICHT<br />
SIMPLON CIREX 120<br />
RAHMEN: Carbon<br />
LAUFRÄDER: 29 Zoll<br />
GABEL: RockShox Reba oder Sid, 120 mm<br />
DÄMPFER: RockShox Deluxe, 120 mm<br />
SCHALTUNG: Sram oder Shimano<br />
(frei konfigurierbar)<br />
BREMSEN: Shimano oder Magura<br />
(frei konfigurierbar)<br />
GEWICHT: ab 10,3 kg<br />
PREIS (UVP): € 3949,–<br />
www.simplon.com<br />
OPTIMIERTE ALL-MOUNTAIN-GEOMETRIE<br />
130 MM FEDERWEG<br />
SMART INTEGRIERTE STASHBOX<br />
BERGAMONT CONTRAIL ELITE<br />
RAHMEN: Carbon<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,35<br />
GABEL: Fox 32 Float Performance, 130 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float Performance, 130 mm<br />
SCHALTUNG: Sram GX Eagle<br />
BREMSEN: Sram Level TL, 180/180 mm<br />
GEWICHT: ca. 12,7 kg<br />
PREIS (UVP): € 3999,–<br />
www.bergamont.com<br />
INTEGRIERTE CABLE CHANNELS<br />
ZUSÄTZLICH GEDICHTETE HINTERBAULAGER<br />
WERKZEUGLOSE BEDIENUNG DER HINTERACHSE<br />
CANYON NEURON CF 9.0<br />
RAHMEN: Neuron CF Carbon<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,35<br />
GABEL: Fox 34 Performance, 130 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float DPS, 130 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano Deore XT<br />
BREMSEN: Shimano SLX M7000, 180 mm<br />
GEWICHT: 13,2 kg<br />
PREIS (UVP): € 3199,–<br />
www.canyon.com/de-de<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
59
SPIELBERGWEG 207<br />
WALTER UND SABINE<br />
HÖLL GENIESSEN MIT<br />
IHREM SPIELBERGHAUS IN<br />
SAALBACH KULTSTATUS<br />
ALS MOUNTAINBIKE-<br />
GASTGEBER. TOCHTER VALI<br />
HÖLL IST MIT 17 GERADE<br />
DABEI, DIE DOWNHILL-WELT<br />
NIEDERZUREISSEN.<br />
HÖCHSTE ZEIT, DER<br />
FAMILIE HÖLL EINEN<br />
BESUCH ABZUSTATTEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
A<br />
uch ein Navi kann irren und beispielsweise<br />
einen Weg, der im Sommer nur mit Bike<br />
und im März nur zu Fuß und unter Lawinengefahr<br />
bewältigbar ist, als Straße ansehen.<br />
Womit man, wenn man „Spielbergweg<br />
207“ in Saalbach eingegeben hat, in Hochfilzen<br />
strandet. Also nicht nur im falschen<br />
Ort, sondern wenn schon, denn schon, im<br />
falschen Tal und falschen Bundesland.<br />
„Du bist aber nicht der Erste, dem das<br />
passiert ist“, versichern Walter und Sabine<br />
Höll. 50 Kilometer Umweg, eine kurze<br />
Skidoo-Fahrt und eine gute Stunde später<br />
sitzen wir in der Lounge ihres Spielberghauses<br />
auf 1311 m Höhe. Walter und Sabine<br />
sind Pioniere als Bike-Gastgeber. Begonnen<br />
hat alles mit einer „extrem einfachen<br />
Skihütte“, erzählt Walter. 1992, damals<br />
23-jährig, war er als Mountainbike-Animateur<br />
auf Kreta, als ein Anruf kam – sein<br />
Vater war krank geworden: „Ich bin im<br />
Sommer heim zum Helfen und hab schon<br />
im September die Hütte übernommen.“<br />
Die Sommersaisonen liefen in den<br />
1990er-Jahren mehr schlecht als recht. Bis<br />
der Steuerberater den Hölls empfahl, den<br />
Sommer über lieber gleich zuzusperren.<br />
Oder sich etwas zu überlegen, was Walter<br />
und Sabine Höll auch taten.<br />
An Mountainbiker als Zielgruppe dachte<br />
damals noch niemand. „Wir waren aber<br />
beide immer schon Biker, also haben wir<br />
das halt versucht.“ Die ersten Pauschalen<br />
und Guiding-Angebote lösten noch keinen<br />
Ansturm aus. Durch „netzwerken, auf jedem<br />
Festival dabeisein“ wurden die Bikergäste<br />
Fotos: Spielberghaus/Familie Höll<br />
60 <strong>SPORTaktiv</strong>
aber dennoch immer mehr. Was heute<br />
Social Media übernimmt, lief damals<br />
noch oldschool als Mundpropaganda. So<br />
kam der Stein dann eben ins Rollen ...<br />
„99 Prozent Biker“<br />
2005 hatte das Spielberghaus 250 Übernachtungen<br />
im Sommer, erzählt Walter<br />
Höll, jetzt sind es jährlich rund 3000<br />
– was bei 18 Zimmern mit 45 Betten<br />
schon eine sehr gute Auslastung bedeutet.<br />
„Und 99 Prozent der Gäste sind<br />
Mountainbiker.“<br />
Ebenfalls 2005 wurde ein Trip nach<br />
Whistler zur wichtigen Inspiration für<br />
die Hölls: „Auf dem Heimflug war mir<br />
klar: Ich muss selber einen Trail bauen“,<br />
erzählt Walter. Resultat war der Höllentrail<br />
– „und wir waren wahrscheinlich<br />
die erste Hütte mit eigenem Trail“.<br />
Klar ändert sich in einem immer noch<br />
jungen Sport wie dem Mountainbiken<br />
einiges in knapp zwanzig Jahren – also<br />
der Zeitspanne, seit das Spielberghaus<br />
im Sommer die Biker anzieht. Am Anfang<br />
kamen Gäste, die stolz auf ihre aus<br />
dem Sperrmüll gefischten und danach<br />
eigenhändig aufgebauten Bikes waren.<br />
Heute seien die Räder der Gäste im<br />
Schnitt wohl um die 3000 Euro wert.<br />
Anderes bleibt aber auch bestehen:<br />
Dass Gäste und Gastgeber im Spielberghaus<br />
– logisch – das gemeinsame Hobby<br />
verbindet, und dass es genau das ist,<br />
was die Community besonders schätzt.<br />
Walter und Sabine wiederum schätzen<br />
speziell an ihren bikenden Gästen, dass<br />
sie im Vergleich zu Skifahrern kein Halligalli<br />
brauchen – Stichwort „Après-Ski“.<br />
„Aber auch ich musste früher oft bis drei<br />
in der Früh mit unserer Handvoll Gäste<br />
zusammensitzen.“<br />
Die Mountainbiker seien Naturgenießer,<br />
wollten biken und mit Gleichgesinnten<br />
zusammensein und sie seien<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
61
Siegerbusserl<br />
von Mama und<br />
Papa: Vali Höll<br />
feierte im Vorjahr<br />
sieben Weltcupsiege<br />
in sieben<br />
Rennen in der<br />
Juniorenklasse.<br />
Obwohl sie <strong>2019</strong> erstmals in der Elite<br />
antreten dürfte, fährt sie noch einmal<br />
bei den Juniorinnen. Die Eltern sind bei<br />
den Rennen, wann immer es geht, dabei.<br />
„Wenn die Vali fährt, steigt der Puls<br />
auch einmal auf 130 im Stehen“, erzählt<br />
Walter. Den siebenjährigen Jonathan,<br />
der bei unserem Gespräch öfters vorkaum<br />
einmal später als um Mitternacht<br />
im Bett. „Wir tun auch bewusst keine<br />
Fernseher ins Zimmer“, sagt Walter Höll<br />
über die Gastgeber-Philosophie.<br />
Sieben Rennen, sieben Siege<br />
In den Spielberghaus-Anfangszeiten teilte<br />
sich die Bike-Community noch mehr<br />
als heute in die Höhenmeter-Fetischisten<br />
und Adrenalin-Junkies. Für Erstere<br />
holten sich Walter und Sabine früher die<br />
Kondition im Frühling auf Mallorca, auf<br />
dem Rennrad. Die Bike Transalp sind<br />
beide einmal als Mixed-Team gefahren.<br />
Insgesamt wären sie jedoch stets eher<br />
locker mit der Bike-Rennszene verbunden<br />
gewesen, und da hauptsächlich bei<br />
Downhill- und Freeriderennen („aber<br />
nie im Spitzenfeld dabei“).<br />
Das Renn-Gen hat die heute 17-jährige<br />
Valentina Höll also nur bedingt von<br />
ihren Eltern geerbt. „Talent“ fällt aber<br />
wohl in die Kategorie Untertreibung,<br />
und die Bedingungen rund um die elterliche<br />
„Bikerhütte“ waren wohl auch<br />
nicht die schlechtesten: „Vali ist von<br />
klein auf auf allem gesessen, was Räder<br />
hat. Mit acht hat sie die zehnjährigen<br />
Buben versagelt“, erzählt Papa Walter.<br />
Mit zwölf hatte sie schon ihren ersten<br />
Sponsor, mit 14 fuhr sie im Europacup.<br />
In ihrer ersten Weltcupsaison 2018 hat<br />
Vali Höll alle sieben Rennen in der Juniorenklasse<br />
gewonnen und sich darüber<br />
hinaus den WM-Titel bei den Juniorinnen<br />
gesichert – eine einmalige Serie.<br />
BIKEN WIRD<br />
IMMER MEHR ZUM<br />
FAMILIEN SPORT<br />
UND DER<br />
FRAUENANTEIL<br />
IST EXTREM<br />
GESTIEGEN.<br />
beischaut, zieht es übrigens nicht so sehr<br />
zum Bike wie seine große Schwester. Er<br />
sei dafür ausdauernder zu Fuß unterwegs.<br />
Also: Wenn man später von einem<br />
Trailrunner Jonathan Höll lesen sollte:<br />
Bei uns habt ihr es zuerst gelesen.<br />
Immer mehr Familien biken<br />
Dass sich beim Biken noch vieles<br />
entwickeln wird, davon sind die Hölls<br />
überzeugt. Es werde noch viel mehr<br />
zum Familien- und auch Frauenthema<br />
werden, als es sich sowieso schon längst<br />
abzeichnet. Die Frauen-Fahrtechnikcamps<br />
im Spielberghaus, bei denen auch<br />
Sabine Höll coacht, sind jedes Jahr rasch<br />
ausgebucht. Generell werde der Sport<br />
noch breiter werden: Seit dem Vorjahr<br />
stehen zehn E-MTBs zum Leihen in<br />
der Spielberghaus-Garage. „Eine coole<br />
Sache und es ist egal, wie fit du bist. Das<br />
E-MTB trägt auch zu mehr Verständnis<br />
fürs Biken bei“, findet Walter Höll. Der<br />
sich übrigens davor hütet, noch einmal<br />
vorschnell zu urteilen: „Am Anfang hatten<br />
wir immer Hardtails. Als die Sabine<br />
nach einem Fahrtechnikkurs am Gardasee<br />
ein Fully wollte, hab ich noch gesagt:<br />
Das braucht doch kein Mensch.“<br />
Lustig ist auch, was den Hölls ein<br />
Vier-Stern-Hotelier einmal sagte: „Und<br />
ihr deckt’s also den Low-Budget-Bereich<br />
ab.“ Dass mittlerweile viele andere Gastgeber<br />
die Biker als Gästegruppe entdeckt<br />
haben, tangiert Walter und Sabine Höll<br />
überhaupt nicht. Im Spielberghaus wissen<br />
Mountainbiker nämlich genau, dass<br />
sie bekommen, was sie suchen – und das<br />
schon seit Zeiten, als sie anderswo noch<br />
schief angeschaut wurden.<br />
Ab der Saison <strong>2019</strong> findet man im<br />
Spielberghaus auch eine Sauna – wenn<br />
auch „eine große Garage zum Abstellen,<br />
eine gut ausgestattete Werkstatt und ein<br />
gescheiter Waschplatz schon wichtiger<br />
sind“, sagen Walter und Sabine Höll.<br />
Lässige Gastgeber hat man an der Adresse<br />
Spielbergweg 207 sowieso. Und<br />
alles mitten in der Bergeinsamkeit. Man<br />
muss also nur noch seinem Navi beibringen,<br />
wie man dort hinfindet.<br />
Foto: Spielberghaus/Familie Höll<br />
62 <strong>SPORTaktiv</strong>
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64 <strong>SPORTaktiv</strong>
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Strecken über 53, 74 oder 119<br />
Kilometer, auf denen ambitionierte<br />
Radsportler ihre Kondition auf<br />
die Probe stellen können. Dazu<br />
gibt’s einen eigenen Marathon für<br />
Gravelbikes und einen Bewerb für<br />
e-Mountainbikes.<br />
Heiße Wettkämpfe und coole<br />
Partys neben den Rennstrecken<br />
gibt es in ganz Oberösterreich.<br />
Zwischen dem Kleinzeller Granitmarathon<br />
(08.–09.06.), der Wolfgangsee-Challenge<br />
(15./16.06.),<br />
dem Mondsee-5-Seen-Marathon<br />
(30.06.) oder dem King of the<br />
Lake am Attersee (21.09.<strong>2019</strong>)<br />
findet eine Reihe von Topevents<br />
statt. Für Rennradfahrer oder<br />
Mountainbiker, zum Teilnehmen<br />
oder Zuschauen. Traumhafte<br />
Berg- und Seenlandschaften oder<br />
hügelige Weiten inklusive ...<br />
www.oberoesterreich.at/biken<br />
www.trophy.at<br />
Foto: Salzkammergut Trophy – Dachstein mit<br />
Gosausee (© sportograf.de)<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
65
INFOS & BUCHUNGEN<br />
SAALFELDEN LEOGANG<br />
T. 0 65 82/70 660<br />
M. info@saalfelden-leogang.at<br />
www.saalfelden-leogang.com<br />
UPHILL, DOWNHILL<br />
ODER GANZ GEMÜTLICH<br />
SAALFELDEN LEOGANG IST<br />
DER IDEALE URLAUBSORT FÜR<br />
JEDEN BIKER. DIE ABWECHS-<br />
LUNGSREICHE LANDSCHAFT<br />
BIETET TOUREN UND TRAILS<br />
JEDER ART UND DER BIKEPARK<br />
SUCHT SEINESGLEICHEN.<br />
EVENT-TIPPS<br />
7.–9. JUNI<br />
Out of Bounds Festival mit<br />
Mercedes-Benz UCI Mountain<br />
Bike Downhill Weltcup<br />
13.–15. SEPTEMBER<br />
BIKE Festival – mit Wettkämpfen<br />
für alle Altersklassen, Testparcours<br />
und viel Platz zum Feiern<br />
Der Bikepark Leogang ist ein Hotspot<br />
für Biker und Österreichs einziger<br />
Austragungsort des UCI MTB Downhill<br />
Weltcups. <strong>2019</strong> wird er noch um<br />
einige Attraktionen reicher: Im Sommer<br />
eröffnen der neue Antonius-Trail und<br />
die Steinberg–Line – wobei Letztere ein<br />
absolutes Highlight wird: Zehn Kilometer<br />
lang, 969 Höhenmeter und angenehm<br />
befahrbare Kurven versprechen<br />
Spaß für alle. Neu im Bikepark Leogang<br />
ist auch der 5000 m2 große Pumptrack.<br />
In der Region gibt es auch zwei weitere<br />
schmale, von Hand gebaute Singletrails<br />
mit traumhaften Aussichten: der Forsthof-Trail<br />
und der Schwarzleo-Trail.<br />
Wer sich zum ersten Mal mit dem<br />
Mountainbiken auseinandersetzen<br />
möchte, ist im Riders Playground an der<br />
Talstation der Leoganger Bergbahnen<br />
bestens aufgehoben. Der zählt zu den<br />
größten Einsteigerparks in Europa.<br />
Aufladen und einchecken<br />
Saalfelden Leogang gehört auch zu den<br />
größten E-Bike-Regionen weltweit und<br />
eignet sich bestens für ausgedehnte<br />
Elektro-Radtouren. An zahlreichen<br />
Tankstellen, in Partnerhotels, Sportgeschäften<br />
und sogar auf Almen können<br />
die E-Biker während der Rast ihre<br />
Akkus aufladen.<br />
In den spezialisierten Bike-Hotels<br />
ist man ganz auf Radfahrer eingestellt.<br />
Von abschließbaren Fahrradkellern über<br />
Leihwerkzeug bis hin zum Wäscheservice<br />
ist dort das Service für Biker<br />
maßgeschneidert.<br />
Fotos: Saalfelden Leogang Touristik/Klemens König<br />
66 <strong>SPORTaktiv</strong>
Gerüstet für den Trail mit<br />
dem Giro-Helm Montaro<br />
Mips und das neue<br />
Giro-Schuhmodell<br />
Privateer Lace ist ein<br />
echter Alleskönner.<br />
OLIVE UND<br />
ALL MOUNTAIN<br />
Die Merinosocken<br />
machen jedes<br />
Abenteuer mit. Die<br />
Handschuhe<br />
bieten Schutz und<br />
Top-Lenkgefühl.<br />
GIROS NEUE MOUNTAIN-KOLLEKTION<br />
IST NUR NICHT NUR FUNKTIONELL<br />
EIN HIGHLIGHT, SONDERN AUCH<br />
OPTISCH EINE AUGENWEIDE.<br />
ANZEIGE / Fotos: Giro<br />
Rechtzeitig zum Beginn der neuen<br />
Bikesaison trumpft US-Hersteller<br />
Giro mit einer neuen und sehr stylishen<br />
All-Mountain-Kollektion auf. Fashion trifft<br />
Safety ist das Motto.<br />
Der neue Helm MONTARO (mit<br />
Mips-System) fühlt sich überall wohl, ob<br />
lange Anstiege oder technische Abfahrten.<br />
Mit Roc Loc Air, P.O.V. Plus Visier, Goggle<br />
Integration und integrierter Halterung für<br />
Kamera oder Helmlampe spielt der Montaro<br />
(16 Belüftungsöffnungen, 370 g) technisch<br />
alle Stückerln. Ebenfalls in der trendigen<br />
Bikefarbe Olive kommen die Trailgloves<br />
Giro XEN, die Protektion, Passform und<br />
ein Top-Lenkgefühl vereinen. Die neuen<br />
Schuhmodelle PRIVATEER (Herren) und<br />
MANTA (Damen) vertrauen auf die aggressive<br />
und bewährte Nylon- und Gummisohle,<br />
das Schnürsystem garantiert Komfort<br />
und guten Sitz. Apropos: Dafür sorgen auch<br />
die Merinosocken in – richtig – Olive.<br />
Giro ist der US-Spezialist<br />
für Helme<br />
und Bikebekleidung.<br />
Hauptsitz in Santa<br />
Cruz, Kalifornien.<br />
www.giro-sports.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
67
VORLAGE TIROLER<br />
MTB-MODELL 2.0,<br />
DIE SINGLETRAIL-KLASSEN<br />
GRÜN – SEHR LEICHT<br />
Für Trail-Einsteiger, nur Grundkenntnisse<br />
erforderlich, leichte<br />
Stürze dennoch möglich. Sehr<br />
flach (max. 9 bis 15 %), gleichmäßiger,<br />
griffiger Untergrund, keine<br />
Wurzeln, keine Steine, keine Hindernisse,<br />
lange und weite Kurven,<br />
keine Sprünge, Breite mind. 1 m.<br />
BLAU - LEICHT<br />
Für Einsteiger und Fortgeschrittene,<br />
gute Balance nötig, Stürze in<br />
ungefährliches Gelände möglich.<br />
Flach (Durchschnitt bis 12 %, max.<br />
30 %), ungleichmäßige Oberfläche,<br />
vereinzelt Wurzeln und<br />
Steine, kleine Absätze, enge, aber<br />
leicht fahrbare Kurven, Sprünge<br />
überrollbar, Breite mind. 60 Zentimeter.<br />
ROT – MITTELSCHWIERIG<br />
VON STS UND<br />
DER ÜBERDOSIS<br />
TRAIL<br />
WELCHE SCHWIERIGKEIT HABEN<br />
MTB-STRECKEN? WAS KANN ICH<br />
MIR ZUTRAUEN? ÖSTERREICH SUCHT<br />
HEUER DIE ÖNORM FÜR MTB-STRECKEN<br />
UND HAT IM SOMMER ERSTE<br />
PILOTPROJEKTE LAUFEN.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Für Fortgeschrittene, sehr gute<br />
Technik und Balance erforderlich,<br />
Stürze aus größerer Höhe<br />
möglich. Steil (Durchschnitt bis 20<br />
%, max 60 %), teils lose, schnell<br />
wechselnde Untergründe mit<br />
Wurzeln und Steinen, Absätze<br />
und Stufen, sehr enge und steile<br />
Kurven, Sprünge nicht überrollbar<br />
aber umfahrbar, Breite mind. 30<br />
Zentimeter.<br />
SCHWARZ – SCHWIERIG<br />
Für Experten, exzellente Technik<br />
notwendig, Absturzgefahr, Lebensgefahr.<br />
Extrem steil (Durchschnitt<br />
mind. 20 %, max. mehr als 70 %),<br />
sehr lose, große Steine, sehr hohe<br />
Absätze und Stufen, extrem steile<br />
und enge Kurven, Sprünge nicht<br />
überrollbar und nicht umfahrbar,<br />
Breite 20 Zentimeter.<br />
www.bergwelt-miteinander.at<br />
Biken boomt. In Österreich nutzen<br />
800.000 Radfahrer ihre Mountainbikes.<br />
Aus Deutschland werden<br />
Zahlen überliefert, wonach im Jahr<br />
2018 mehr als 11 Millionen Deutsche<br />
„ab und zu“ biken und 3,77 Millionen<br />
„häufig“ Mountainbike fahren (Quelle:<br />
Statista <strong>2019</strong>). Der erfreuliche Trend zu<br />
Bike und Natur bewirkt, dass darunter<br />
sehr viele Einsteiger sind, die erste Kontakte<br />
mit Forststraßen, Waldwegen und<br />
Singletrails knüpfen. Nicht alle finden<br />
auf Anhieb den adäquaten Schwierigkeitsgrad.<br />
Manche fadisieren sich, andere<br />
sind überfordert.<br />
Skalen, Pläne und Systeme, die die<br />
Schwierigkeit von MTB-Trails beschreiben,<br />
gibt es seit den Anfangstagen.<br />
Ob die legendären Moser-Guides vom<br />
Gardasee, Farbsysteme, Buchstaben-<br />
codes oder Sternderl-Leisten für Panorama,<br />
Kondition und Schwierigkeitsgrad<br />
– sämtliche Ansätze drehen sich um die<br />
kaum lösbare Aufgabe, Dutzende Eigenheiten<br />
von Mutter Natur in ein auf<br />
einen Blick fassbares Schema zu pressen.<br />
Wie bewertet man kurz und anschaulich<br />
einen ganz leichten Waldweg, den<br />
Kleinkinder fahren können, wo aber<br />
eine riesige Steinstufe lauert? Leicht<br />
oder unfahrbar? Wie bewertet man<br />
die Fahrtdauer, wenn eine Tour zwar<br />
fahrtechnisch einfach ist, aber 8 Stunden<br />
dauert? Wie Trails, die trocken<br />
ein Kinderspiel, bei Nässe aber eine<br />
unfahrbare Challenge sind? Zudem ist<br />
auch der Typ Mountainbiker sehr unterschiedlich:<br />
Der Urlauber will zwischen<br />
Wellness-Nachmittag und Abendbuffet<br />
die zwei Stunden effektiv nutzen und<br />
Foto: iStock<br />
68 <strong>SPORTaktiv</strong>
saugt Daten wie Kilometer, Höhenmeter,<br />
Steigungsprozente, Erlebnisfaktor<br />
und Strava-Segmente gierig auf. Er ist<br />
auf jede Info angewiesen, Überraschungen<br />
und Herausforderungen braucht er<br />
nicht. Der gegensätzliche Zugang ist der<br />
des Abenteurers, der ganz ohne Plan aufbricht,<br />
nur das Unbekannte sucht und<br />
dann von „diesem einen Trail“ schwärmt,<br />
den er irgendwo in einem abgelegenen<br />
Tal gefunden hat. Oder sich eben episch<br />
verkoffert hat. Die Geschmäcker sind<br />
verschieden. „Die Schwierigkeit ist, alles<br />
unter einen Hut zu bringen“, sagt Jürgen<br />
Pail, der als steirischer MTB-Verantwortlicher<br />
auch so seine Erfahrungen<br />
gemacht hat. Man kann jeden Meter der<br />
Strecke vermessen, prozentuell für Schotter,<br />
Waldboden, Gras, leicht/schwer etc.<br />
ausweisen und mehrfärbige Höhenprofile<br />
zeichnen. „Unglaublich aufwendig.<br />
Das ist der technokratische Ansatz“, sagt<br />
Pail. Im Gegensatz dazu kann er dem,<br />
wie er es nennt, „sinnlich-emotionalen<br />
Ansatz“ fast mehr abgewinnen. „Ein aussagekräftiges<br />
Bild vom Trail, wo ich mir<br />
denke, da muss ich hin, und daneben ein<br />
Glas Rotwein, das mir quasi die Belohnung<br />
illustriert. Mehr brauch ich nicht.“<br />
In Deutschland wird seit Jahren die<br />
Singletrail-Skala (STS) hergenommen,<br />
nach Österreich ist sie kaum übergeschwappt.<br />
In sechs Schwierigkeitsklassen<br />
werden von S 0 bis S 5 alle denkbaren<br />
Hindernisse und technischen Erfordernisse<br />
beschrieben.<br />
ÖNORM als neuer Ansatz<br />
In den Tourismusregionen, die das Biken<br />
immer mehr entdecken, braucht<br />
es einfache, für alle rasch verständliche<br />
Lösungen. Aus dieser Ecke kommt auch<br />
der neueste Vorstoß. „Der Sport geht in<br />
die Breite und es gibt große Unsicherheiten<br />
bei Betreibern, was Beschilderung<br />
und Schwierigkeitsgrade betrifft“, holt<br />
Hubert Leibl aus. Der Wiener leitet in<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
69
DIPL. ING.<br />
HUBERT LEIBL<br />
ist studierter Kulturtechniker<br />
und leitet die Arbeitsgruppe<br />
der Trail-ÖNORM.<br />
www.balzamico.at<br />
WAS IST EIN<br />
STANDARD BZW.<br />
EINE ÖNORM?<br />
Wien ein Ingenieurbüro für Kulturtechnik<br />
und Wasserwirtschaft, selbst ist der<br />
Diplom-Ingenieur seit Jahren begeisterter<br />
Mountainbiker. Mit der Firma<br />
Bal zamico Trail Design entwickelt er<br />
Mountainbike-Anlagen wie Bikeparks<br />
und Pumptracks. „Durch die Beschäftigung<br />
mit Mountainbike-Destinationen<br />
hat man ständig mit der Schwierigkeit<br />
der Bewertung und Beschilderung von<br />
Strecken zu tun.“ Leibl war mit dem<br />
Status quo nicht zufrieden. Auf seinen<br />
Antrag hin wurde durch das Austrian<br />
Standards Institute eine Arbeitsgruppe<br />
„<br />
FÜR DEN SOMMER<br />
WOLLEN WIR DREI<br />
STRECKEN DEFINIEREN,<br />
UM DIE ÖNORM IN DER<br />
PRAXIS ZU TESTEN.<br />
zur Erarbeitung einer „Mountainbike-ÖNORM“<br />
eröffnet. Die ÖNORM<br />
soll Anforderungen an die Planung,<br />
Ausführung und den Betrieb von ausschließlich<br />
für das Mountainbiken<br />
errichteten Wegen und Baulichkeiten<br />
definieren sowie Orientierung, Kommunikation<br />
und Schwierigkeitsklassifizierungen<br />
geben. Leibl selbst leitet diese<br />
Gruppe und berichtet vom aktuellen<br />
Stand: „Jetzt im April wollen wir die<br />
Kategorien finalisieren, bis zum Sommer<br />
drei Teststrecken ausschildern und im<br />
Herbst in die Finalphase einbiegen. Die<br />
ÖNORM sollte bis Mitte 2020 stehen.“<br />
So wie alle Normen in Österreich ist<br />
STANDARDS (Z. B. ÖNORMEN<br />
UND ISO-STANDARDS) SIND VON<br />
FACHLEUTEN ENTWICKELTE<br />
EMPFEHLUNGEN. SIE SIND<br />
LÖSUNGEN FÜR KONKRETE<br />
ANWENDUNGSFÄLLE UND<br />
BRANCHENÜBERGREIFENDE<br />
HERAUSFORDERUNGEN DER<br />
WIRTSCHAFT UND DES<br />
ÖFFENTLICHEN BEREICHS.<br />
ALS AKTUELLES UND<br />
ANERKANNTES PRAXISWISSEN<br />
STELLEN STANDARDS SICHER,<br />
DASS EINS ZUM ANDEREN PASST<br />
UND UNSER MODERNES LEBEN<br />
TÄGLICH FUNKTIONIERT.<br />
(DEFINITION LT.<br />
WWW.AUSTRIAN-STANDARDS.AT)<br />
WWW.BALZAMICO.AT<br />
WWW.SINGLETRAIL-SKALA.DE<br />
dann auch die Mountainbike-ÖNORM<br />
kein Gesetz, betont Leibl, „aber sie definiert<br />
die Mindeststandards.“ In erster<br />
Linie soll die Norm auf neu zu bauende<br />
Trails angewendet werden, sie macht<br />
aber auch im Nachhinein bereits bestehende<br />
Strecken normierbar.<br />
Als Vorlage für die neue österreichische<br />
Norm dient zum einen das einfache<br />
und weltweit gängige System der Skipistenkategorisierung<br />
in den drei bzw.<br />
vier Farben Grün, Blau, Rot, Schwarz<br />
und zum anderen das seit 1997 bestehende<br />
Tiroler MTB-Modell, das alle<br />
Routen tirolweit einheitlich beschildert<br />
und das mit den Tourismusverbänden<br />
kooperiert. Die Streckeninfos<br />
kommen von Open Government Data<br />
(OGD). „Wir haben Gestaltungsspielraum<br />
und es geht auch um einheitliche<br />
Layouts etc.“, erklärt Leibl. Eine<br />
Herausforderung ist, die Beschreibungen<br />
so zu gestalten, dass sie für<br />
die Tiroler und Salzburger Bergwelt<br />
genauso gültig ist wie für sanftere<br />
Landschaften in Niederösterreich oder<br />
im Burgenland.<br />
Übrigens ist, analog zu den Graden<br />
bei Kletterrouten, immer die schwierigste<br />
Passage des Trails ausschlaggebend<br />
für die Bewertung. Beispiel:<br />
Ein leichter („blauer“) Trail mit einer<br />
schwierigen („schwarzen“) Passage<br />
wird als schwarzer Trail kategorisiert.<br />
„Das ist für uns die einzig machbare<br />
Lösung.“ Die deutsche STS hingegen<br />
erlaubt auch differenzierende Definitionen<br />
wie „S 2 mit zwei S-4-Passagen“.<br />
Sie komme für Österreich nicht infrage,<br />
so Leibl, weil sie „sehr spezialisiert<br />
und wohl nur für Hardcore-Biker“<br />
anwendbar ist.<br />
Fotos: iStock, Leibl<br />
70 <strong>SPORTaktiv</strong>
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72 <strong>SPORTaktiv</strong>
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DREI FRAGEN<br />
AN DEN EXPERTEN<br />
Was bewirkt Giants auf 29-Zoll-Laufräder<br />
abgestimmte Geometrie?<br />
ECKDATEN<br />
TRANCE ADVANCED<br />
PRO 29 1<br />
RAHMEN: Giant Trance<br />
Advanced Pro Carbon<br />
DÄMPFER: Fox Performance Float<br />
DPX2, Metric Trunnion, 115 mm,<br />
Maestro Suspension<br />
FEDERGABEL: Fox 34 Performance<br />
Float, 130 mm<br />
SCHALTUNG: Sram GX Eagle 1 x 12<br />
BREMSEN: Sram Guide T 180 mm<br />
LAUFRÄDER: Giant TRX 1 Carbon<br />
Laufradsystem/Giant DBL TWO<br />
by DT Swiss 360/Sapim-Speichen<br />
REIFEN: Maxxis Minnion<br />
DHF/DHR EXO 29 x 2,3<br />
GEWICHT: 12,8 kg<br />
PREIS: 4799,90 Euro<br />
2 ALLUXX-SL-VARIANTEN:<br />
ab 2599,90 bis 3999,90 Euro<br />
3 VOLLCARBON-VARIANTEN:<br />
ab 4199,90 bis 7999,90 Euro<br />
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Dank großem 29-Zoll-Durchmesser<br />
rollen die Räder souveräner und stabiler<br />
im Gelände. Kürzere Kettenstreben, längeres<br />
Oberrohr – alles wurde überdacht<br />
und perfekt ausbalanciert. Mit der neuen<br />
Trance-Serie hast du mehr Schwung für<br />
technische Anstiege und mehr Sicherheit,<br />
um über schnelle Singletrails zu fliegen.<br />
Was bringt das Trail-Tuned-Fahrwerk?<br />
Das Ergebnis ist eine sensationelle Agilität<br />
und Effizienz bergauf und enorme<br />
Kontrolle auf schnellen Abfahrten. Die<br />
neue Geometrie hat einen flachen 66,5-<br />
Grad-Lenkwinkel und einen 74,5 Grad<br />
steilen Sitzwinkel. Zusätzlich bietet die<br />
Gabel 44 mm Offset. Schwieriges Gelände<br />
ist plötzlich das einfachste der Welt.<br />
Das Maestro-System ist überarbeitet?<br />
Der neue Carbon-Umlenkhebel erhöht<br />
die Steifigkeit, das Maestro-Federungssystem<br />
nutzt jetzt die neue Trunnion-Dämpferaufnahme,<br />
die Platz für<br />
mehr Dämpferhub lässt und so für ein<br />
feineres Ansprechverhalten sorgt. Die<br />
115 mm am Heck passen optimal zur<br />
130 mm-Federgabel.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
73
1. HARDTAILS UND<br />
RACE-FULLYS<br />
2. TOUR UND ALL-<br />
MOUNTAIN<br />
3. ENDURO<br />
DIE KRACHMACHER<br />
Oberhalb des All-Mountain-Segments angesiedelt haben die<br />
Enduro-Bikes in den letzten Jahren viele Trends ausgelöst<br />
und sogar eigene Rennserien bekommen. Die Enduros sind<br />
bergauf noch passabel zu pedalieren, spielen ihre Trümpfe<br />
aber vor allem im schweren Gelände und bergab aus. Flache,<br />
lange Geometrien und eine aufrechte Sitzposition machen<br />
Spaß und sorgen für Flow. Die Federwege beginnen bei 140<br />
mm und sind auf bis zu 170 mm und mehr angewachsen. Das<br />
sind kleine Downhill-Geschosse, die vor nichts zurückschrecken.<br />
Auch bei Endurobikes sind verstellbare Geometrien und<br />
Dämpfer groß in Mode und erweitern das Einsatzgebiet, weil<br />
man das Rad speziell fürs Bergauffahren straffen und steiler<br />
stellen und fürs Bergabheizen weicher und flacher abstimmen<br />
kann.<br />
Bei Enduro-Bikes ist alles auf Handling, Haltbarkeit und<br />
Grip ausgelegt. Sie sind deshalb schwerer und liegen richtig<br />
ausgewachsen um die 14, 15 kg und darüber. Viele „Brummer“<br />
werden aber ohnehin in Bikeparks und mit Shuttles<br />
verwendet, das Übergewicht spielt also keine große Rolle.<br />
Preislich beginnen Enduros auch erhöht und starten ab 2000<br />
bis 2500 Euro. Nach oben – wie immer – keine Grenzen.<br />
BASICS<br />
BAUART Full-Suspension<br />
RAHMEN<br />
FEDERWEG<br />
STÄRKEN<br />
GEWICHT<br />
LAUFRÄDER<br />
REIFEN<br />
Carbon und Alu<br />
140 bis 180 mm<br />
Downhill, schweres Gelände, Handling<br />
13,5 bis 16 kg<br />
27,5 und 29 Zoll<br />
etwa 2,6 Zoll, aggressives Profil,<br />
pannensicher<br />
Foto: Giant/Jake‘s Point of View<br />
74 <strong>SPORTaktiv</strong>
4. LADY-BIKES 5. TOUREN-E-MTB<br />
6. ENDURO E-MTB<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
75
KA WUMM<br />
FEUER FREI FÜR DIE ENDUROS.<br />
DIESE BOLIDEN HABEN ORDENTLICH PULVER.<br />
170 MM FEDERWEG<br />
TWINLOC FEDERUNGSSYSTEM<br />
CARBON-HMX-RAHMEN<br />
SCOTT RANSOM 900 TUNED<br />
RAHMEN: Ransom Carbon<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,4<br />
GABEL: Fox 36 Float Factory Air, 170 mm<br />
DÄMPFER: Fox Nude TR Evol Trunnion, 170 mm<br />
SCHALTUNG: Sram X01<br />
BREMSEN: Sram Code RSC 4 Piston Disc,<br />
200/180 mm<br />
GEWICHT: ca. 13.2 kg<br />
PREIS (UVP): € 7599,–<br />
www.scott-sports.com/at<br />
160 MM FEDERWEG<br />
INTEGRIERTE STASHBOX<br />
AUSGEWOGENE GEOMETRIE<br />
BERGAMONT TRAILSTER 10<br />
RAHMEN: Aluminium<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,3<br />
GABEL: Fox 36 Float Performance, 160 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float Performance X2,<br />
145 mm<br />
SCHALTUNG: Sram GX Eagle<br />
BREMSEN: Sram Guide RS, 200/180 mm<br />
GEWICHT: 14,8 kg<br />
PREIS (UVP): € 3999,–<br />
www.bergamont.com/at<br />
PERFORMANCE CARBON<br />
STRAIGHT LINE LINK<br />
150 MM FEDERWEG<br />
KTM PROWLER SONIC 12<br />
RAHMEN: Prowler Performance Carbon<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,35<br />
GABEL: Fox 36 K Float, 150 mm<br />
DÄMPFER: Fox K Float DPS, 150 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano XTR M9100<br />
BREMSEN: Shimano XTR M9120 4-Piston/ Rotor<br />
180/180 mm<br />
GEWICHT: 12,6 kg<br />
PREIS (UVP): € 6799,–<br />
www.ktm-bikes.at<br />
FORTSCHRITTLICHSTE FEDERUNGSTECHNIK<br />
27,5 ZOLL – AGILITÄT UND KONTROLLE<br />
ENDURO-GEOMETRIE<br />
GIANT REIGN ADVANCED 0<br />
RAHMEN: Carbon<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,5<br />
GABEL: DVO custom-tuned Diamond D1,<br />
170 mm<br />
DÄMPFER: DVO Jade Coil, 160 mm<br />
SCHALTUNG: Sram X01 Eagle<br />
BREMSEN: Sram Code RSC,<br />
200 mm/180 mm<br />
GEWICHT: 13,1 kg<br />
PREIS (UVP): € 7399,90<br />
www.giant-bicycles.com/at<br />
Fotos: Hersteller<br />
76 <strong>SPORTaktiv</strong>
TOP PREIS-LEISTUNG<br />
LEICHTER ALUMINIUMRAHMEN<br />
HOCHWERTIGE FEDERGABEL<br />
TREK REMEDY 8<br />
RAHMEN: Alpha Platinum Aluminium<br />
LAUFRÄDER: 27.5 x 2,6<br />
GABEL: RockShox Lyric, Debon Air, 160 mm<br />
DÄMPFER: RockShox Deluxe RT3, 150 mm<br />
SCHALTUNG: Sram GX Eagle<br />
BREMSEN: Sram Guide R<br />
GEWICHT: 14,6 kg<br />
PREIS (UVP): € 2999,–<br />
www.trekbikes.com/de<br />
GEOMETRIE-VERSTELL-SYSTEM<br />
VOLL-CARBON-RAHMEN<br />
MODERNE GEOMETRIE<br />
ROSE PEAK 4 EN<br />
RAHMEN: Carbon<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,35<br />
GABEL: Fox 36 Float Fit RC2 Factory, 160 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float X2 Factory, 165 mm<br />
SCHALTUNG: Sram X01 Eagle 12-fach<br />
BREMSEN: Sram Guide RSC 200/180 mm<br />
GEWICHT: ca. 13,4 kg<br />
PREIS (UVP): € 4599,–<br />
www.rosebikes.de<br />
ROBUSTER, ABER LEICHTER RAHMEN<br />
ÖHLINS-TTX-COIL-DÄMPFER<br />
ÖHLINS-RXF-36-ÖL-LUFT-FEDERGABEL<br />
SPECIALIZED ENDURO PRO<br />
RAHMEN: Carbon<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,6<br />
GABEL: Öhlins RXF 36, 160 mm<br />
DÄMPFER: Öhlins TTX Coil, 160 mm<br />
SCHALTUNG: Sram GX Eagle<br />
BREMSEN: SramCode R, 200/200 mm<br />
GEWICHT: k. A.<br />
PREIS (UVP): € 7699,–<br />
www.specialized.com/de<br />
LEICHTER VOLLCARBONRAHMEN<br />
ANTRIEBSNEUTRALE KINEMATIK<br />
HOCHEFFIZIENTES ENDURO<br />
SIMPLON RAPCON 160<br />
RAHMEN: Carbon<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,4/2,8<br />
GABEL: RockShox und Fox (optional), 160 mm<br />
DÄMPFER: RockShox, 160 mm<br />
SCHALTUNG: Sram und Shimano (optional)<br />
BREMSEN: Shimano und Magura MT (optional)<br />
GEWICHT: ab 12 kg<br />
PREIS (UVP): € ab 4349,–<br />
www.simplon.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
77
RADIKAL<br />
NEUE IDEEN<br />
BMC STELLT MIT DEM NEUEN<br />
FOURSTROKE EIN RADIKALES<br />
RACEBIKE AUF DIE REIFEN.<br />
ENTWICKELT FÜR PROFIS UND<br />
KOMPROMISSLOSE HOBBY-RENN-<br />
FAHRER. SUPERLEICHT,<br />
SUPERSTEIF, EIN WUNDERWERK<br />
AN INNOVATIONEN.<br />
ANZEIGE / Foto: BMC<br />
78 <strong>SPORTaktiv</strong>
HANS-PETER KUNER<br />
Marketingmanager bei BMC<br />
www.bmc-switzerland.com<br />
NOCH<br />
DREI FRAGEN<br />
AN DEN EXPERTEN<br />
BMC FOURSTROKE O1 ONE<br />
RAHMEN: Carbon, Fourstroke 01 – Advanced Pivot System,<br />
mit Sattelstütze Race Application Dropper und<br />
80 mm Absenkung<br />
DÄMPFER: Fox Float DPS Factory, 100 mm<br />
FEDERGABEL: Fox Float 32 SC Factory Remote, 100 mm<br />
SCHALTUNG: Sram XX1 Eagle<br />
BREMSEN: Sram Level Ultimate<br />
NABEN/FELGEN: DT Swiss XRC 1200/<br />
DT Swiss XRC 1200 Carbon 25<br />
REIFEN: Vittoria Barzo TR, 29 x 2,25<br />
GEWICHT: 10,4 KG<br />
PREIS: € 9999,–<br />
WEITERE MODELLE:<br />
01 TWO € 7999,–<br />
01 THREE € 5999,–<br />
www.bmc-switzerland.com<br />
Was kann die innovative Sattelstütze<br />
Race Application Dropper RAD?<br />
Wenn Form auf Funktion trifft, ist es<br />
RAD! Das beschreibt die erste integrierte,<br />
absenkbare Sattelstütze für XC-Rennen.<br />
Technisch immer anspruchsvollere<br />
XC-Strecken und der Wunsch nach<br />
möglichst geringem Gewicht sind die<br />
beiden Voraussetzungen für die RAD.<br />
80 mm Absenkung, 100 Gramm leichter<br />
als herkömmliche Stützen, 30 % stabiler<br />
durch die elliptische Form.<br />
Die neue Geometrie ist radikal anders!<br />
Extrem schnell im Uphill und attackieren<br />
im Downhill – die Kurse im<br />
Worldcup verlangen ein Umdenken in<br />
Konstruktion und Geometrie. Ein extrem<br />
flacher Lenkwinkel mit 67,5 Grad<br />
und gesteigerte Steifigkeit des Rahmens<br />
bringen die entscheidenden Vorteile<br />
Was ist noch neu?<br />
Gewichtsersparnis durch weniger verbaute<br />
Teile, jedes Element wurde gewichtsoptimiert.<br />
Dazu ein integrierter<br />
Gabelanschlag, ein gerades Unterrohr für<br />
mehr Steifigkeit im Lenkkopf, einlaminierte<br />
Kabelkanäle, kürzere Kettenstreben,<br />
steiferes Tretlager und der Mudflap<br />
– unser bislang radikalstes Racebike.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
79
GEBÜNDELTE<br />
6 LÄNDER, 20 BIKEPARKS,<br />
160 TRAILS. DIE 20<br />
BESTEN BIKEPARKS<br />
EUROPAS WERDEN<br />
IN DER GRAVITY<br />
CARD ZUSAMMENGE-<br />
FASST. HEUER NEU IM<br />
LIFT-VERBUND:<br />
DIE PETZEN IN KÄRNTEN<br />
UND WILLINGEN (GER).<br />
UND FAST ÜBERALL IN<br />
ÖSTERREICH<br />
SCHIESSEN DERZEIT<br />
DIE LEGALEN TRAILS AUS<br />
DEM BODEN.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
S<br />
C<br />
H<br />
W<br />
E<br />
R<br />
K<br />
R<br />
A<br />
F<br />
T<br />
In der Mountainbike-Diktion gilt „Gravity“<br />
(zu Deutsch: Schwerkraft) als Umschreibung<br />
für in erster Linie hügelabwärtsgewandtes<br />
Fahrradfahren. Also runter. Zurückverwandelt<br />
ins Rennenglisch: Downhill.Weil<br />
es gar nicht so wenige sind, die den Sinn des<br />
Bikens im Downhill sehen – und das ist ja<br />
auch die Ursprungsform des Sports an der historischen<br />
Geburtsstätte in Marin County nahe<br />
San Francisco – haben sich nicht nur viele<br />
Betreiber auf Downhillstrecken und Bikeparks<br />
konzentriert, sondern sich in der Evolution<br />
auch Kategorien wie Enduro-Bikes, Freerider<br />
und Downhill-Boliden entwickelt.<br />
Foto: Leogang/Clemens König<br />
80 <strong>SPORTaktiv</strong>
Seit vielen Jahren gibt es in Europa<br />
einen Zusammenschluss vieler Parks, die<br />
im Ticketing nach außen gemeinsam<br />
mit der Gravity Card auftreten – einer<br />
Liftkarte, die eine Saison lang für alle<br />
Parks gilt. 20 Bikedestinationen aus<br />
Deutschland, Österreich, Tschechien,<br />
Schweiz, Slowenien und Italien (Reschenpass)<br />
locken mit 160 Trails. Die<br />
Initiative ging einst von den Leoganger<br />
Bergbahnen aus, die mit Kornel Grundner<br />
auch den Geschäftsführer stellen.<br />
Die Gravity-Mitglieder betreiben ihre<br />
jeweiligen Seilbahn- und Liftanlagen<br />
sowie Bikeparks und Downhillstrecken<br />
aber eigenverantwortlich und rechtlich<br />
selbstständig. Der Erwerb der Gravity-Saisonkarte<br />
berechtigt zur Benutzung<br />
der Bergbahnen und Freizeiteinrichtungen.<br />
Wie beim Skifahren ist der Spaß<br />
nicht ganz billig: Das Jahresticket kostet<br />
für Erwachsene 470 Euro und rentiert<br />
sich, umgerechnet auf die jeweiligen Tageskarten,<br />
ab dem etwa 13. Besuch eines<br />
der Bikeparks.<br />
„Früher waren die Zielgruppe die<br />
Downhiller“, erzählt Michael Marte, der<br />
Marketing-Verantwortliche und selbst<br />
– klar – ein Biker. „Jetzt hat der Enduro-Boom<br />
nicht nur mehr Biker in die<br />
Parks gebracht, sondern auch für eine<br />
Veränderung der Strecken gesorgt.“ Waren<br />
es früher heftige Downhillstrecken,<br />
sind jetzt Enduro-Trails (etwas langsamer,<br />
kürzere Sprünge) in Mode. „Der<br />
Sport entwickelt sich ständig weiter, wir<br />
müssen am Puls der Zeit bleiben“, weiß<br />
Marte. Die 3-Länder-Trails am Reschenpass,<br />
Sölden und Saalbach sind für ihn<br />
die besten Beispiele der neuen Trailart.<br />
E-Biker sind in den Bikeparks noch selten,<br />
Enduro-E-Biker, die bergauf keinen<br />
Lift brauchen, sind aber gerade dabei,<br />
die Trails zu erobern und bergauf die<br />
„Uphill-Flowtrails“ zu nutzen.<br />
20 Partner gibt es schon. Was ist die<br />
Obergrenze? „Wir streben nicht nach<br />
größtmöglicher Quantität, im Gegenteil“,<br />
sagt Marte. „Wir wollen ein gewisses<br />
Qualitätslevel sicherstellen, dem<br />
Kunden ein vollständiges Bikeerlebnis<br />
garantieren und auch eine gewisse geografische<br />
Abdeckung erreichen.“ Top-Infrastruktur<br />
mit Bergbahn, Bikeverleih,<br />
Waschanlage und einem entsprechenden<br />
Streckennetz sind die wichtigsten Kriterien,<br />
die die Gravity-Card-Partner selbst<br />
als Standard definieren. „Wir haben immer<br />
wieder Bewerber, die wir vertrösten<br />
müssen, die wir aber in der Entwicklung<br />
beobachten.“<br />
Die Saison startet<br />
Noch wird in vielen Destinationen<br />
kräftig gebaggert, aber wenn im Frühjahr<br />
die Baumaschinen, Schaufeln und<br />
Planierraupen weg sind, ist garantiert<br />
wieder der Teufel los: Sölden ist mit seiner<br />
Bike Republic sowieso ein Vorreiter.<br />
Als Rennveranstalter hat auch Saalfelden-Leogang<br />
längst eine Reputation, die<br />
die nationalen Grenzen sprengt. Mehr<br />
als eine Million Euro steckt die Region<br />
gerade in den Ausbau der Bike-Infrastruktur,<br />
mit dem neuen Namen „The<br />
Epic Bikepark Leogang“ öffnet das<br />
Herz der Trails am 10. Mai seine Tore.<br />
Mit Willingen in Deutschland und der<br />
Petzen im österreichischen Kärnten sind<br />
zwei neue Destinationen bei der Gravity<br />
Card dabei.<br />
Doch nicht nur in den bestehenden<br />
Bikeparks und Trail-Mekkas wurde<br />
eifrig gebaggert. Im Süden Österreichs<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
81
können die Biker die Eröffnung des<br />
groß angekündigten neuen Trails in Bad<br />
Kleinkirchheim kaum erwarten. Als<br />
„längster Flow-Country-Trail Europas“<br />
soll die Strecke 15,9 km lang (!) ins Tal<br />
führen und damit auch die Petzen mit<br />
dem überlangen Flowtrail (11 km) als<br />
Rekordhalter überflügeln. Der Trail-Einstieg<br />
befindet sich auf 2055 m Seehöhe,<br />
runter geht es mit den Bikes über 1000<br />
Höhenmeter und mit durchschnittlich<br />
nur 8 % Gefälle – das sollte vor allem<br />
Einsteiger und Gravity-Schnupperlehrlinge<br />
ansprechen.<br />
Übrigens verzichten wir in der Übersicht<br />
über alle Bikeparks und Trails auf<br />
die exakten Eröffnungstermine, weil<br />
hierzulande ein Wintercomeback oder<br />
ein Unwetter schnell alles über den<br />
Haufen werfen kann. Einige sind schon<br />
offen, die meisten sperren im April/Mai<br />
auf, die sicher aktuellsten Daten findest<br />
du auf den jeweiligen Websites bzw.<br />
Social-Media-Kanälen.<br />
GRAVITY CARD<br />
ÖSTERREICH<br />
Bikepark Leogang (Salzburg): www.bikepark.saalfelden-leogang.com<br />
Saalbach-Hinterglemm (Salzburg): www.saalbach.com<br />
Bikepark Wagrain (Salzburg): www.snow-space.com<br />
Bikepark Semmering (Niederösterreich/Steiermark): www.semmering.com<br />
Schladming-Dachstein (Steiermark): Reiteralmtrails ab Juni <strong>2019</strong> in Betrieb,<br />
Schladming wegen Gondelumbau geschlossen www.bikepark-schladming.at<br />
Bikepark Tirol (Steinach am Brenner/T.): www.wipptal.at,<br />
www.bikepark-info.com<br />
Bikepark Serfaus-Fiss-Ladis (Tirol): www.bike-sfl.at<br />
Bikepark Brandnertal (Bürserberg/Vorarlberg): www.bikepark-brandnertal.at<br />
Bike Republic Sölden (Tirol): www.bikerepublic.soelden.com<br />
Bikepark Wurbauerkogel (Windischgarsten/OÖ): www.wurbauerkogel.at<br />
3-Länder-Enduro-Trails Reschenpass (Nauders/Tirol bzw. Italien):<br />
www.3-laenderendurotrails.com<br />
Bikepark Innsbruck (Mutters/Tirol):<br />
www.bikepark-innsbruck.com<br />
MTB-Zone Bikepark Petzen (Kärnten):<br />
www.mtbzone-bikepark.com/de/petzen<br />
MIT LOLLIPOP &<br />
STEILWAND<br />
Der Bikepark Wurbauerkogel in<br />
Windischgarsten hat viel zu bieten,<br />
tolle Bike-Erlebnisse für Freerider<br />
und Familien, den größten Wallride<br />
Österreichs und die Downhill-Staatsmeisterschaft.<br />
Inmitten der Region Pyhrn-Priel hat der<br />
Bikepark Wurbauerkogel für jeden etwas<br />
im Programm. Die Schwierigkeit der<br />
Strecken lässt sich an den Namen ablesen.<br />
„Blue Lollipop“ ist zum Beispiel für<br />
Einsteiger, während sich auf den Downhill<br />
„Black Widow“ nur noch Experten<br />
wagen sollten. Begehrtes Bikepark-<br />
Feature und im Bild zu sehen: der größte<br />
Wallride Österreichs. Während sich<br />
die Profis heuer am 25. und 26. Mai bei<br />
der österreichischen Downhill-Staatsmeisterschaft<br />
matchen, kann sich der<br />
Bike-Nachwuchs auf dem Pumptrack an<br />
höhere Aufgaben herantasten. Und im<br />
Pyhrn-Priel-Bikecenter mit Verleih und<br />
Werkstatt lädt eine gemütliche Sonnenterrasse<br />
zum „After Ride Chill“ ein.<br />
Neu: das Bikecenter beim 4,5 km<br />
langen Singletrail bei der Wurzeralm-<br />
Standseilbahn.<br />
Öffnungszeiten: durchgehend von<br />
11. 5. bis 6. 10. Wochenendbetrieb<br />
ab 20. Bikepark 4. und von 12.10. bis 27.10.<br />
T. +43/36 Wurbauerkogel 87/24 100-40<br />
www.trailogie.at<br />
ANZEIGE/Foto: Bikepark Wurbauerkogel<br />
82 <strong>SPORTaktiv</strong>
DEUTSCHLAND<br />
Bikepark Winterberg (Nordrhein-Westfalen): www.bikepark-winterberg.de<br />
MTB-Zone Geisskopf (Bischofsmais/Bayern):<br />
www.mtbzone-bikepark.com/de/geisskopf<br />
MTB-Zone Bikepark Willingen (Hessen):<br />
www.mtbzone-bikepark.com/de/willingen<br />
TSCHECHIEN<br />
Bikepark Spicak (Zelezna Ruda): www.sumava.spicak.cz<br />
SCHWEIZ<br />
Lenzerheide Bikepark: www.arosalenzerheide.swiss/de<br />
SLOWENIEN<br />
Bikepark Kranjska Gora: www.bike-park.si<br />
Bikepark Krvavec (Cerklje na Gorenjskem): www.rtc-krvavec.si<br />
PREISE GRAVITY CARD<br />
Erwachsene € 470,–,<br />
Jugendliche € 355,–, Kinder € 222,– (Jahrgänge 2003 bis 2012),<br />
Gültigkeit 13. April bis 3. November.<br />
www.gravity-card.com<br />
WEITERE BIKEPARKS,<br />
SAISONSTARTS UND<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
www.bikepark-info.com<br />
Übersicht über Trails auch auf der Website des<br />
Gravity-Magazins „Lines“ auf<br />
www.lines-mag.at<br />
z. B.<br />
• Wienerwald Trails und Hohe Wand Wiese<br />
• Wexl Trails in St. Corona<br />
• Bikepark Lienz<br />
• Flow-Country-Trail in Bad Kleinkirchheim<br />
• Area One und Baumgartnerhöhe in Villach<br />
• Flowtrails am Nassfeld<br />
• Flowtrails Koralpe<br />
• Schöckl Trail Area und Plabutschtrails in Graz<br />
• Bikearena Aflenz & Bikepark Mariazell<br />
„WIR VERSTEHEN<br />
KINDER“<br />
Superleichte und leistbare Fahrräder,<br />
die speziell für Kinder gebaut werden<br />
– dafür steht woom, die vielfach<br />
ausgezeichnete Fahrradmarke, die<br />
sich zu 100 Prozent den Kindern verschrieben<br />
hat.<br />
ANZEIGE/Fotos: Gerhard Schmolke, Woom<br />
Jedes Detail an den Rädern von woom<br />
ist durchdacht. Es werden ausschließlich<br />
Teile verbaut, die speziell für die<br />
Anforderungen von Kindern konstruiert<br />
worden sind. Heraus kommen dabei<br />
Lauf- und Kinderäder von eineinhalb<br />
bis 14 Jahren, die hochqualitativ und<br />
sicher sind. Denn, so Mitgründer Christian<br />
Bezdeka: „Unsere Mission ist es,<br />
Millionen von Kindern die Liebe zum<br />
Radfahren zu vermitteln.“ Und dafür<br />
sind die woom-Räder perfekt.<br />
WOOM AKTION|<br />
Wer bis Ende Mai ein<br />
woombike bestellt und als<br />
Code „<strong>SPORTaktiv</strong>“ angibt,<br />
zahlt keine Versandgebühr.<br />
www.woombikes.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
83
GRAVITY<br />
VOR DEN TOREN VON GRAZ<br />
DIE SCHÖCKL TRAIL AREA IST IN DEN<br />
ALPEN EINZIGARTIG UND EIN ECHTES<br />
GRAVITY-PARADIES.<br />
Infos und Termine:<br />
13. April: Kindertag<br />
18. August: Enduro Gradec<br />
30. November: Xmas Charity<br />
www.schoeckl-trail.area.at<br />
Direkt vor den Toren der steirischen<br />
Landeshauptstadt wartet am Hausberg<br />
der Grazer, dem Schöckl, die längste<br />
seilbahnunterstützte Bike-Saison der<br />
Alpen. Gefahren wird seit Ende März bis 4.<br />
November <strong>2019</strong>, von Montag bis Sonntag.<br />
Aber auch dazwischen finden Gravity-Biker<br />
ideale Bedingungen vor, da der Schöckl<br />
trotz Seilbahn kein Skigebiet ist.<br />
Südlage und Kalkstein sorgen dafür, dass<br />
die Strecken schnell trocken sind, weil Wasser<br />
durch den Kalk rasch abfließt.<br />
Gibim und Gedscho<br />
Dazu findet ihr am Schöckl knackige<br />
Naturtrails von rot bis triple-schwarz.<br />
Der „Gibim“ (für: Gib ihm) verläuft im<br />
flacheren Gelände und ist die meistbenutzte<br />
Strecke der Trail Area, bietet aber Steine<br />
und Wurzeln und an den schwierigsten<br />
Stellen einfachere Umfahrungen. Der „Gedscho“<br />
(für: Geht schon) bietet dafür alles,<br />
was die Hardcore-Fraktion sucht, und wird<br />
nicht umsonst als die „Streif des Mountainbikens“<br />
bezeichnet. Das Schöne daran: All<br />
diese Strecken wurden mit wenig Eingriff in<br />
die Natur geschaffen.<br />
Im Zielbereich findet man dann klassische,<br />
gebaggerte Bikeparkstrecken mit<br />
großen Anlegern und Jumps sowie einen<br />
großen „blauen“ Bereich mit Pumptrack,<br />
Übungskurven und -sprüngen.<br />
ANZEIGE/Fotos: The Gap Mountainbiking, Mario Bühner<br />
84 <strong>SPORTaktiv</strong>
Foto: Wolfgang Watzke<br />
EIN TICKET<br />
160 TRAILS | 20 BIKEPARKS | 6 LÄNDER<br />
spicak.cz<br />
Bikepark<br />
TIROL<br />
Bikepark<br />
Wurbauerkogel<br />
GREEN: R169 G212 B44<br />
BLACK: R0 G0 B0<br />
WWW.GRAVITY-CARD.COM<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
85
IM FLOW ÜBER<br />
DIE REITERALM<br />
Diesen Sommer öffnen die Reiteralm-Trails<br />
ihre Pforten. Bis in den<br />
Frühherbst könnt ihr dann im Flow<br />
ins Tals rauschen. Dort haben auch<br />
Einsteiger ihren Bikespaß.<br />
Rund 15 Kilometer sehr „flowige“ Trails,<br />
warten ab diesen Sommer in der Region<br />
Schladming-Dachstein auf Biker. Und<br />
zwar nicht nur auf Experten, sondern<br />
vor allem auch auf Einsteiger und<br />
Familien, denn die Singletrails auf der<br />
Reiteralm sind leicht bis mittelschwer.<br />
Mit dem Preunegg Jet kommst du von<br />
Freitag bis Dienstag direkt zum Startpunkt<br />
der 6 Trails. Alle Strecken sind auf<br />
Naturwaldboden mit wenig bis mittlerem<br />
Gefälle gebaut und haben teils<br />
Holzelemente und Brücken eingebaut,<br />
die für gute Abwechslung sorgen. Zudem<br />
gibt es die Reiteralm-Junior-Trails<br />
für den Bike-Nachwuchs, die ebenfalls<br />
in mehrere Schwierigkeitsgrade aufgeteilt<br />
sind.<br />
Und wer ohne Bike und Ausrüstung<br />
kommt, den stattet das Bikecenter Reiteralm<br />
direkt bei der Talstation Preunegg<br />
Jet mit dem richtigen Equipment aus.<br />
KONTAKT<br />
Reiteralm Bergbahnen<br />
Gleiming 34<br />
8973 Schladming<br />
T. +43/64 54/73 57 0<br />
info@reiteralm.at<br />
www.reiteralm-trails.at<br />
ANZEIGE/Foto: Lorenz Masser Fotografie<br />
WETTKAMPF MIT<br />
VIEL SPASS<br />
Die Bosch eMTB-Challenge, die auch<br />
heuer wieder im Rahmen der Salzkammergut-Trophy<br />
von 12. bis 14.<br />
Juli in Österreich Station macht, ist<br />
eine Wettkampfserie mit maximalem<br />
Spaßfaktor.<br />
In Deutschland, der Schweiz, Frankreich,<br />
Italien und Großbritannien<br />
macht die eMTB-Challenge von Bosch<br />
powered by Trek schon Station. Und<br />
natürlich in Österreich bei der Salzkammergut-Trophy.<br />
Wie beliebt die Rennserie<br />
mit Spaßfaktor bereits ist, zeigen die<br />
Anmeldezahlen. Aufgrund der großen<br />
Nachfrage sind die Startplätze heuer<br />
erstmals auf 150 pro Veranstaltung limitiert.<br />
Im Schnitt müssen die Fahrer<br />
35 Kilometer und 1000 Höhenmeter<br />
bewältigen, Fahrtechnik und Orientierung<br />
sind dabei ebenso wichtig wie<br />
Kondition und cleveres Akku-Management.<br />
Gefahren wird in drei<br />
Klassen, die das gesamte Biker-Spektrum<br />
abdecken: Amateur, Advanced<br />
und Explorer, wobei in Letzterer ohne<br />
Zeitmessung gefahren wird und der<br />
Spaß eindeutig im Vordergrund steht.<br />
GEFÜHRTE TESTFAHRTEN<br />
MIT GRETA WEITHALER<br />
Von 12. bis 14. Juli<br />
Fr. 13 Uhr,<br />
Sa.: 9.45, 13, 15, 17 und 18.30 Uhr.<br />
So.: 9.30, 11.30 Uhr<br />
www.trophy.at/MTB-Touren<br />
Foto: Daniel Hug<br />
86 <strong>SPORTaktiv</strong>
PERFECT FIT!<br />
Die Bike-Shorts Cape York<br />
von QLOOM sind aus einem<br />
hochelastischen 4-Wege-<br />
Stretchmaterial gefertigt.<br />
Die per Laser geschnittenen<br />
Lüftungslöcher machen diese<br />
Qloom-Short zur perfekten<br />
Sommerhose. Finde zur Short<br />
das perfekte Shirt:<br />
www.qloom.com<br />
GÜTESIEGEL<br />
MADE IN ENGLAND<br />
Der britische Komponenten-Experte<br />
HOPE genießt Kultstatus in Bikerkreisen.<br />
Das werden die neuen Evo Cranks noch<br />
untermauern. Die innovativen Kurbeln sind<br />
leichter (560 g) und steifer und sorgen mit<br />
dem selbstabziehenden Kurbelarm für eine<br />
einfachere Montage.<br />
www.hopetech.com<br />
BIKE<br />
NEWS<br />
KUNTERBUNTER RUNTER|<br />
Auf den Namen „Short Stack NoShock“<br />
hört der neue All-Mountain-Helm von<br />
SHRED. Das Rotational-Energy-System<br />
(RES) ist die superleichte Lösung gegen<br />
Rotationskräfte beim Aufprall, der<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
87
<strong>SPORTaktiv</strong> am Bike:<br />
Claudia (links) wird<br />
von <strong>Bikeguide</strong> Michi<br />
instruiert, dann geht<br />
es für sie und Nicole<br />
(Bild rechts) auf<br />
den Flowtrail.<br />
GORILLA<br />
UND GRAZIEN<br />
NOCH NIE AM BIKE UND DANN GLEICH EIN<br />
BIKEPARK UND FLOWTRAIL?<br />
SPORTAKTIV VON 0 AUF 100.<br />
VON NICOLE THÜRINGER<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
Die Zeit ist gekommen und wir folgen dem Ruf<br />
des Trails. Meine Hände zittern vor Aufregung<br />
und meine Beine werden plötzlich ganz weich.<br />
Ich bin angespannt, verkrampft und in meinem Kopf<br />
spielen sich erste Sturzszenarien ab. „Grundposition“,<br />
ruft mir der Guide zu, und bevor ich losstarte, nicke<br />
ich den anderen noch locker flockig zu, um meine<br />
Unsicherheit zu überspielen. Obwohl ich innerlich<br />
unruhig bin, ein flaues Gefühl im Magen habe und<br />
mein Herz wie verrückt rast. Der Helm und die<br />
Knie- und Ellbogenschützer engen mich ein und am<br />
liebsten würde ich das Bike einfach hinschmeißen.<br />
Wie zum Teufel bin ich hier gelandet und warum tue<br />
ich mir das überhaupt an?<br />
Darf ich vorstellen: Die zwei <strong>SPORTaktiv</strong>-Onlineredakteurinnen<br />
Claudia & Nicole. Sportlich, angriffslustig,<br />
elegant. Wir beweisen, dass Frauen mindestens<br />
genauso gut biken können und überlassen<br />
88 <strong>SPORTaktiv</strong>
den Herren der Schöpfung das Mountainbikefeld<br />
nicht kampflos. Biken als<br />
reine Männerdomäne? Fehlanzeige! Wir<br />
starten ein kleines Bike-Experiment, bei<br />
dem wir als komplette Bike-Neulinge<br />
an der Seite eines Mountainbike-Guides<br />
einen Tag lang in die Welt der Wexl<br />
Trails in St. Corona (NÖ) eintauchen<br />
dürfen.<br />
Das erste Mal<br />
Zur Begrüßung werden wir von Wexl-<br />
Trail-Sonnenschein und Bike-Lady Ines<br />
in Empfang genommen. Sie selbst ist<br />
leidenschaftliche Bikerin und ganz aus<br />
dem Häuschen, als sie von der neuen<br />
Frauenverstärkung in der Mountainbike-Szene<br />
erfährt. Bevor das ganze Bike-Trara<br />
losgeht, gibt uns Guide Michi<br />
einen kurzen Überblick über den Park<br />
und unser Tagesprogramm. Ein unheimlich<br />
sympathischer Kerl und ein absoluter<br />
Bike-Pro, der seit mehr als zehn<br />
Jahren auf dem Fahrrad unterwegs ist.<br />
Wir starten mit einer Theorie-Session<br />
und Michi erklärt uns die Basics des<br />
Bikens und der Fahrtechnik. Dabei<br />
jongliert er nur so mit exotischen Bike-Begriffen<br />
und ich muss gestehen, dass<br />
ich außer der Hardware eines Fahrrads,<br />
wie Lenkung und Sattel, so gut wie<br />
nichts kannte. Das Fahrrad war für mich<br />
immer ein funktionelles Ding. Abgesehen<br />
davon, dass ich als Kind zur Schule<br />
geradelt bin oder während meiner Studienzeit<br />
mit blumengeschmücktem Stadtrad<br />
in Wien herumgekurvt bin, habe<br />
ich das Bike nie als Sportgerät benutzt.<br />
Mach den Gorilla!<br />
Für unser Trockentraining geht es zum<br />
Parkplatz. Um zunächst einmal ein<br />
Gefühl für das Fahrrad zu bekommen,<br />
schieben wir das Bike neben uns entlang,<br />
von links nach rechts, zuerst mit<br />
beiden Händen, danach mit nur einer<br />
Hand, am Asphalt, dann auf Schotter.<br />
Wir lernen die Grundlagen der Kurvenund<br />
Bremstechnik, indem wir entlang<br />
von Hütchen Slalom fahren oder mit<br />
hoher Geschwindigkeit anfahren, um<br />
danach rasch zu bremsen. „Jetzt üben<br />
wir die Grundposition des Bikens und<br />
machen den Gorilla“, schmunzelt uns<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
89
Michi zu. Im selben Moment treffen sich Claudias<br />
und mein Blick: „Zwei Grazien und eine<br />
machohafte Gorillahaltung? Schlechter Scherz!“<br />
Doch ehe wir darüber nachdenken können, wie<br />
dämlich wir als aufgeplusterte Gorillas am Bike<br />
aussehen würden – schwups, sind wir schon in<br />
der Grundposition. Bei dieser Haltung liegt der<br />
Körperschwerpunkt zentral über dem Tretlager<br />
und man steht mit angewinkelten Beinen auf<br />
den Pedalen, Arme sind ebenfalls angewinkelt.<br />
So kann man beispielsweise bei Hindernissen<br />
schneller reagieren.<br />
Ach, und Balance am Bike? Negativ! Während<br />
ich in meinen Yogakursen nur so vor Ausgeglichenheit<br />
strotze, ist beim Biken auf einmal die<br />
Balance weg. Futsch. Erst nach mehrmaligem<br />
Probieren schaffe ich es, mit vorausschauendem<br />
Blick durch zwei parallel aufgelegte Schnüre zu<br />
fahren.<br />
Doch es hilft alles nix und wir müssen jetzt<br />
beweisen, was wir draufhaben, und wagen uns<br />
zum Mini-Bikepark. Der Mini-Bikepark ist der<br />
Ort, an dem Väter Freudentränen vergießen,<br />
weil der jüngste Nachwuchs zum ersten Mal am<br />
Laufrad den Parcours fährt. Hier schreiben die<br />
„<br />
BEIM YOGA STROTZE<br />
ICH NUR SO VOR<br />
AUSGEGLICHENHEIT,<br />
BEIM BIKEN IST<br />
DIE BALANCE WEG.<br />
FUTSCH.<br />
INFO<br />
Die Wexl Trails liegen in<br />
St. Corona am Wechsel (NÖ)<br />
und bieten ideales<br />
Gelände für Anfänger. Plus:<br />
Pumptrack, Bikeshop,<br />
Bikeschule, Verleih, Guiding.<br />
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Freiheit, Gipfel zu<br />
erklimmen.<br />
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90 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
www.facebook.com/flyerbikes
Zunächst erklärt<br />
uns Michi die<br />
Bikes, am<br />
Parkplatz gibt es<br />
dann erste Tipps<br />
für uns Neulinge.<br />
jüngsten Biker Geschichte. Inklusive Claudia und<br />
mir. Zum ersten Mal fahren wir den Parcours<br />
und zirkeln durch die Anlieger-Kurven, bevor es<br />
auf die „echten“ Trails geht.<br />
Freiheit und Flow<br />
Biken fordert nicht nur Körper, sondern auch<br />
Geist. Wenn du einen Trail fährst, brauchst du<br />
hundertprozentige Fokussierung. Ein besonderer<br />
Thrill sind die Sekunden, bevor du in den Trail<br />
einsteigst, wenn das Herz ein bisschen schneller<br />
pocht und du es kaum erwarten kannst, loszulegen.<br />
Das schärft noch mal die Sinne und verhilft<br />
einem zu mehr Entschlossenheit. Du spürst die<br />
Kontrolle über das Bike und gleichzeitig ist es<br />
eine Lockerheit und ein Gefühl von Leichtigkeit,<br />
das den ganzen Körper durchflutet.<br />
Der Flowtrail schlängelt sich zwar relativ flach<br />
durch den Wald, beansprucht mich aber trotzdem<br />
und bei den Kurven muss ich meine Geschwindigkeit<br />
oft drosseln, um nicht aus der Bahn zu geraten<br />
und sie sauber auszufahren. Wir sporteln auf eine<br />
spielerische Art und Weise. Fazit: Vorausschauend<br />
fahren, nicht zu schnell werden, Kurven nicht unterschätzen,<br />
rechtzeitig bremsen und darauf achten,<br />
das Körpergewicht möglichst zentral zu halten.<br />
Am Ende sind wir richtig k.o., aber auch ein<br />
bisschen stolz über unseren schnellen Fortschritt.<br />
Zugegeben, richtig biken lernt man zwar nicht<br />
an einem Tag, doch mit den richtigen Tricks<br />
kann man einiges rausholen. Es war ein absolutes<br />
Privileg, einen Tag lang von einem echten<br />
Bike-Pro lernen zu dürfen. Besonders cool fand<br />
ich den gemeinschaftlichen Spirit und den haben<br />
wir definitiv auch bei den Wexl Trails zu spüren<br />
bekommen.<br />
In unserer Leistungsgesellschaft dreht sich ohnehin<br />
immer alles um „schneller, höher, weiter“.<br />
Am liebsten würden wir jeden Schritt, jeden Kilometer<br />
und jeden Höhenmeter messen. Beim Biken<br />
habe ich das Gefühl, dass der Moment zählt<br />
und dass der Spaß im Vordergrund steht. Sobald<br />
man sich am Bike sicher fühlt, den Moment<br />
genießt und im „Flow“ ist, bringt der Sport ein<br />
unheimliches Freiheitsgefühl mit sich. Für zwei<br />
Online-Redakteurinnen war die Premiere auf<br />
den Trails jedenfalls ein kleiner Meilenstein und<br />
die Grazien können sich nur allzu gut vorstellen,<br />
künftig noch öfter in die Pedale zu treten und<br />
zum Gorilla zurückzukehren.<br />
© Saalbach.com / Christian Woeckinger © Saalbach.com / bause.at<br />
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91
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STRICKFABRIK<br />
Klima-Wind-<br />
Tunnel, 3D- Body-<br />
Scanner, medizinische<br />
Abteilung.<br />
Strick-Experte<br />
UYN wird seit<br />
jeher von Innovationen<br />
getrieben.<br />
Und rüstet jetzt<br />
Stars und Hobbysportler<br />
aus.<br />
Design, Funktionalität und<br />
Innovation treiben seit jeher die<br />
Familie Redini und ihr Unternehmen<br />
an. Ende der 1950er-Jahre<br />
hat Firmengründer Guido Redini mit<br />
Damensocken eine aufregende Reise<br />
angetreten und in den vergangenen 70<br />
Jahren ist aus der lombardischen Manufaktur<br />
mit „Trerè Innovation“ ein internationaler<br />
Wegweiser geworden. Die<br />
Richtung vorgeben und nicht Trends<br />
hinterherlaufen ist ein Credo und heute<br />
vertrauen auch die ÖSV-Stars rund um<br />
Marcel Hirscher bei den Baselayern auf<br />
das Wissen und die Technik von UYN.<br />
„Unleash your Nature – Entfessle deine<br />
Natur“ setzt mit einer einzigartigen<br />
Gewebetechnik neue Maßstäbe in der<br />
Sportbekleidung. Für UYN wurde das<br />
Stricken zwar nicht neu erfunden, aber<br />
auf eine neue Ebene gehoben.<br />
Der dreidimensionale Aufbau des Stoffes<br />
schafft die Voraussetzung, Athleten<br />
aktiv zu unterstützen. Durch eine feine<br />
Komposition aus Fasern, Struktur und<br />
Materialstärke ist es möglich, einen<br />
durchgehenden Stoff zu erzeugen, der<br />
exakt auf die Bedürfnisse der einzelnen<br />
Körperzonen abgestimmt ist. Stabilität,<br />
Kompression, Wärmeregulierung oder<br />
Atmungsaktivität – der Athlet bekommt<br />
das, was er wo benötigt. Um künftig<br />
noch besser die Ansprüche der Sportler<br />
abdecken zu können, wird in Asola<br />
auf mehr als 3500 Quadratmetern ein<br />
Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
mit einem Klima-Wind-Tunnel,<br />
3D-Body-Scannern und einer sportmedizinischer<br />
Abteilung errichtet. „Unsere<br />
Kernkompetenz liegt seit Jahren im<br />
Bereich der Baselayer, also der Unterwäsche<br />
und der Socken“, sagt Giuseppe<br />
Bovo, Brandmanager bei UYN,<br />
„da haben wir einen reichen Schatz<br />
an Erfahrungen gesammelt, den wir<br />
nun in die Entwicklung unserer ersten<br />
Lauf- und Radbekleidung einfließen<br />
haben lassen.“ So wird mit Natex eine<br />
Nylonfaser verarbeitet, die aus dem Öl<br />
der Rizinussamen erzeugt wird. „Sie ist<br />
um 25 Prozent leichter als vergleichbare<br />
ANZEIGE Fotos: Alice Russolo<br />
92 <strong>SPORTaktiv</strong>
Giuseppe Bovo<br />
vom Baselayer-<br />
Experten UYN hat<br />
als erster Italiener<br />
1990 den Ötztaler<br />
Radmarathon<br />
gewonnen.<br />
DIE ALPHA-<br />
BIKING-LINIE<br />
Um an seine Grenzen zu<br />
gehen, braucht man eine<br />
Ausrüstung, die keine<br />
Kompromisse eingeht. Die<br />
Alpha-Bike-Kollektion unterstützt<br />
auf dem Weg zur<br />
Hochleistung.<br />
www.uynsports.com<br />
Nylonfasern und trocknet auch um bis<br />
zu 50 Prozent schneller“, sagt Bovo,<br />
der 1990 den Ötztaler Radmarathon<br />
gewonnen hat. Mit speziellen Konstruktionen<br />
wie Hypermotion2 wird<br />
bei UYN die Anzahl störender Nähte<br />
minimiert. „Das Material ist leicht, angenehm<br />
weich und wird nicht nass. Die<br />
Bewegungsfreiheit in den Schultern ist<br />
einzigartig“, sagt Bovo. „Entfessle deine<br />
Natur. Das ist nicht einfach ein Spruch,<br />
das funktioniert wirklich.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
93
STARKE KOMBI<br />
FÜR SAUWETTER<br />
AGU hat den Klassiker der<br />
Schlechtwetterbekleidung, seit<br />
1977 mit Auszeichnungen<br />
überhäuft, wieder neu<br />
aufgelegt. „The Original“ hat<br />
hochwertige Materialien und<br />
den traditionellen Streifenlook.<br />
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DIE BIKESAISON HAT GERADE SO|<br />
RICHTIG BEGONNEN. HAST DU DEINE|<br />
AUSRÜSTUNG PARAT? HIER NOCH|<br />
EIN PAAR SCHNELLE TIPPS.|<br />
SPOTLIGHT|<br />
Das Spitzenmodell „LS 760 I-Go Vision“<br />
von TRELOCK hat eine minutengenaue<br />
Akkuanzeige und kann mittels Level-<br />
Funktion am LCD-Display exakt<br />
horizontal ausgerichtet werden, um<br />
niemanden zu blenden. 5 Stufen, bis zu<br />
100 Lux, per USB aufladbar.<br />
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Schaut gut aus und schützt. Der modische<br />
Enduro – und All-Mountain-Helm von BBB<br />
hat zwölf Ventilationsöffnungen und das<br />
TriFit-System für einhändige Bedienung. Die<br />
antibakteriellen Innenpolster sind waschbar.<br />
www.bbbcycling.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
STONEMAN<br />
TAURISTA<br />
360°-Alpenpanorama: Auf 123 km mit<br />
gewaltigen 4500 Höhenmetern führt<br />
die exklusive Österreichausgabe des<br />
„Stoneman by Roland Stauder powered<br />
by Rocky Mountain“ entlang<br />
von Almwiesen und Berghütten.<br />
In 3 Etappen führt die Tour von Flachau<br />
über das Grießenkareck und durch den<br />
Bikepark nach Wagrain-Kleinarl. Über<br />
Altenmarkt-Zauchensee geht es hinauf<br />
zum 1768 m hohen Rossbrand bei Radstadt.<br />
Ein überwältigender 360°-Panoramablick<br />
über 150 markante Alpengipfel<br />
wie Dachstein, Bischofsmütze oder<br />
Großglockner krönt die Auffahrt. Der<br />
Stoneman Taurista passiert in Richtung<br />
Süden auf 1860 m die Almlandschaft<br />
des Oberhüttensees – eingebettet in die<br />
schroffen Berge der Schladminger und<br />
Radstädter Tauern. Mit dem 2110 m<br />
hohen Königsanstieg führt die Mountainbike-Challenge<br />
Stoneman Taurista<br />
auch durch Obertauern und zurück<br />
nach Flachau. Starterpakete inkl. Starterkarte<br />
bei Logis-Partnern oder Flachau<br />
Tourismus erhältlich. Übernachtungspackages:<br />
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KONTAKT<br />
Flachau Tourismus<br />
T. +43/64 57/22 14<br />
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www.flachau.com/stoneman<br />
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94 <strong>SPORTaktiv</strong>
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<strong>SPORTaktiv</strong> 95<br />
Buchungshotline +43(0) 6457/2311<br />
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1. HARDTAILS UND<br />
RACE-FULLYS<br />
2. TOUR UND ALL-<br />
MOUNTAIN<br />
3. ENDURO<br />
AUF KEINEN<br />
FALL ROSA!<br />
Im Vorjahr haben wir die Lady-Bikes nach langer<br />
Diskussion aus unserer Auflistung gestrichen. Viele<br />
Hersteller sind sich auch jetzt nicht sicher, ob es eigene<br />
Räder für Frauen und Männer braucht. Es gäbe in der<br />
Regel weniger anatomische Unterschiede zwischen<br />
den Geschlechtern als im Spezialfall zwischen unterschiedlich<br />
gebauten, großen und kleinen Männern<br />
oder zwischen einzelnen Frauen, wird oft als Argument<br />
genannt. Es leisten sich auch nur wenige Hersteller den<br />
Luxus, wirklich eigene Damen-Modelle anzubieten.<br />
Oft wird der Rahmen gleich gelassen und es werden<br />
nur Anbauteile wie Sattel, Lenker, Griffe, Vorbau<br />
geändert und in weiblicheren Farben lackiert. Über das<br />
Thema Dämpfung bei der im Normalfall doch deutlich<br />
leichteren Damenwelt trauen sich auch nicht alle<br />
drüber.<br />
Doch unübersehbar sitzen immer mehr Frauen auf<br />
sportlichen Mountainbikes und halten auf Trails, bei<br />
Touren und im Bikepark mit. Gut so, sagen wir! Und<br />
deshalb haben wir heuer wieder einen Überblick über<br />
spezielle Bikes für Frauen im <strong>Bikeguide</strong>.<br />
Allerdings muss betont werden, dass „Lady-Bikes“<br />
noch viel weniger eine treffende Schubladisierung ist,<br />
als es die anderen Kartegorien sind. Denn extra für<br />
Damen entwickelte Räder können genauso leichte<br />
Hardtails sein wie Tourenbikes, E-Bikes, fetzige Enduros,<br />
29 Zoll und 27,5. Insofern bieten sich hier keine<br />
verallgemeinernden Basics an, nur der Hinweis, dass die<br />
Bikes auf die weibliche Anatomie (Beinlänge, Oberkörper,<br />
Becken, Schultern) optimiert sind. Zum Schluss<br />
eine Bitte der Damen („Auf keinen Fall Rosa!“) und der<br />
Hinweis, dass Frauen mit passenden „Männerbikes“<br />
natürlich genauso hervorragend biken können.<br />
Foto: Trek/Wolfgang Watzke<br />
96 <strong>SPORTaktiv</strong>
4. LADY-BIKES<br />
5. TOUREN-E-MTB<br />
6. ENDURO E-MTB<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
97
LADYKRACHER LEICHTE HARDTAILS UND FÄHIGE<br />
TRAILBIKES, FOR LADYS ONLY.<br />
BOOST-STANDARD<br />
PERFORMANCE CARBON<br />
INTERNAL CABLE ROUTING<br />
KTM MYROON GLORY 12<br />
RAHMEN: Myroon 29“ Performance Carbon<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,25<br />
GABEL: RockShox Reba RL, 110 mm<br />
SCHALTUNG: Sram GX Eagle<br />
BREMSEN: Magura MT4, 180/160 mm<br />
GEWICHT: 10,64 kg<br />
PREIS (UVP): € 2499,–<br />
www.ktm-bikes.at<br />
LEICHTES LADY-HARDTAIL<br />
SHIMANO-DEORE-SCHALTUNG<br />
SHIMANO-SCHEIBENBREMSEN<br />
IDEALES FULL-SUSPENSION-TRAILBIKE<br />
RAHMEN MIT NIEDRIGERER ÜBERSTANDSHÖHE<br />
GRIFFIGE 27,5“-PLUS-REIFEN<br />
STEVENS MIRA<br />
RAHMEN: Aluminium 6061 TB<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,25<br />
GABEL: SR Suntour Raidon XC RL-R Air,<br />
100 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano Deore<br />
BREMSEN: Shimano BR-MT400<br />
GEWICHT: 12,8 kg<br />
PREIS (UVP): € 899,–<br />
www.stevensbikes.de<br />
TREK FUEL EX 8 WOMEN’S<br />
RAHMEN: Alpha Platinum Aluminium<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,8<br />
GABEL: Fox Rhythm 34 Float, 140 mm<br />
DÄMPFER: Fox Performance Float Evol, 130 mm<br />
SCHALTUNG: Sram GX Eagle<br />
BREMSEN: Shimano Deore<br />
GEWICHT: 14,51 kg<br />
PREIS (UVP): € 2999,–<br />
www.trekbikes.com<br />
ÜBERRAGENDES HANDLING<br />
INDIVIDUELL ABGESTIMMTE FEDERUNG<br />
SCHNELLE 29“-LAUFRÄDER<br />
SPECIALIZED WOMEN’S STUMP-<br />
JUMPER ST COMP CARBON<br />
RAHMEN: Carbon<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,3<br />
GABEL: Fox Float Rhythm 34, 130 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float DPS Performance,<br />
120 mm<br />
SCHALTUNG: Sram NX Eagle<br />
BREMSEN: Sram Guide R, 200/180 mm<br />
GEWICHT: k. A.<br />
PREIS (UVP): € 4299,–<br />
www.specialized.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
98 <strong>SPORTaktiv</strong>
FRAUENSPEZIFISCHER RAHMEN<br />
ZUSÄTZLICH GEDICHTETE HINTERBAULAGER<br />
WERKZEUGLOSE BEDIENUNG DER HINTERACHSE<br />
CANYON SPECTRAL WMN AL 4.0<br />
RAHMEN: Aluminium<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,4<br />
GABEL: Fox 34 Rhythm, 150 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float DPS Performance, 140 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano Deore XT<br />
BREMSEN: Shimano MT400, 180 mm<br />
GEWICHT: 14,6 kg<br />
PREIS (UVP): € 1899,–<br />
www.canyon.com<br />
SHIMANO DEORE XT<br />
MAXXIS-IKON-REIFEN<br />
100 MM FEDERWEG<br />
CENTURION EVE PRO 800<br />
RAHMEN: Centurion EVE Pro<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,25<br />
GABEL: Manitou Machete Comp<br />
Remote, 100 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano Deore XT<br />
BREMSEN: Shimano Acera<br />
GEWICHT: 12,60<br />
PREIS (UVP): € 1299,–<br />
www.centurion.de<br />
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AUSGEWOGENE AGILITÄT<br />
VON FRAUEN FÜR FRAUEN<br />
LIV INTRIQUE ADVANCED 1<br />
RAHMEN: Carbon-Vorderbau/Aluminium-<br />
Hinterbau<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,5<br />
GABEL: Fox Performance Elite 36 Float, 150 mm<br />
DÄMPFER: Fox Performance Float, 140 mm<br />
SCHALTUNG: Sram GX Eagle<br />
BREMSEN: Sram Guide RS, 180 mm<br />
GEWICHT: 12,4 kg<br />
PREIS (UVP): € 4699,–<br />
www.liv-cycling.com<br />
MTB FÜR FRAUEN<br />
KOMFORTABEL UND SPORTLICH<br />
SHIMANO DEORE SCHALTUNG<br />
CONWAY ML 5<br />
RAHMEN: Conway Lady, Alu<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,25<br />
GABEL: RST Blaze, 100 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano Deore<br />
BREMSEN: Shimano BR-MT200, 160 mm<br />
GEWICHT: 14,4 kg<br />
PREIS (UVP): € 599,95<br />
www.conway-bikes.de<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
99
Bike Trail Hahnenkamm?<br />
Kitzbüheler Horn? Überblick<br />
über Radtouren in Kitzbühel<br />
maps.kitzbuehel.com<br />
IN KITZBÜHEL IST<br />
JETZT RADSAISON<br />
Kitzbühel Tourismus<br />
Hinterstadt 18<br />
6370 Kitzbühel<br />
servus@kitzbuehel.com<br />
bike.kitzbuehel.com<br />
DAS TIROLER SKI-MEKKA<br />
HAT AUCH IM SOMMER VIEL<br />
ZU BIETEN. AM HAHNEN-<br />
KAMM ERÖFFNET IM JULI EIN<br />
NEUER BIKE-TRAIL UND DIE<br />
Ö-TOUR MACHT HEUER SOGAR<br />
ZWEI MAL STATION.<br />
D<br />
ie abwechslungsreiche Landschaft<br />
Kitzbühels ist nicht nur prädestiniert fürs<br />
Skifahren. Auch mit dem Rad – egal, ob<br />
Rennrad, Mountain- oder E-Bike – lässt<br />
sich die Gegend rund um die Gamsstadt<br />
auf 340 Kilometern erobern (im ganzen<br />
Bezirk sind es sogar 1100 Kilometer).<br />
Als neues Mountainbike-Highlight wird<br />
heuer der Bike Trail Hahnenkamm die<br />
Biker anziehen. Die Eröffnung des neuen<br />
Flowtrails ist für den 6. Juli geplant.<br />
Für Mountainbiker und Rennradfahrer<br />
ist das Kitzbüheler Horn ein Berg, den<br />
jeder einmal bewältigt haben will. Er gilt<br />
als Klassiker der internationalen Radsportszene.<br />
Auf der Alpenstraße werden<br />
bei einer durchgehenden Steigung von 10<br />
bis 22 Prozent auf nur 10 Kilometer Strecke<br />
rund 900 Höhenmeter vom Tal bis<br />
zum Alpenhaus überwunden. Biker können<br />
oben noch zusätzliche 320 Höhenmeter<br />
zum Gipfel in Angriff nehmen.<br />
Tipp: die permanente Zeitmessanlage<br />
zum Alpenhaus.<br />
Das 20. Jubiläum<br />
Dann kommen die Profis: Kitzbühel ist<br />
mit dem Horn bereits zum 20. Mal Etappenort<br />
der Österreich-Rundfahrt. Zu diesem<br />
Jubiläum endet die vorletzte Etappe<br />
am 11. Juli in der Jochbergerstraße, die<br />
Finaletappe führt am nächsten Tag über<br />
zwei kurze und eine längere Runde auf<br />
das Kitzbüheler Horn.<br />
Vor dem Rennen der Profis findet am<br />
12. Juli für Hobbyfahrer die zweite Auflage<br />
der Kitzbüheler Horn Bike Attack mit<br />
kostenloser Auffahrt für Zuschauer statt.<br />
Fotos: Kitzbühel Tourismus | Michael Werlberger, medialounge<br />
100 <strong>SPORTaktiv</strong>
<strong>SPORTaktiv</strong> 101
BREMSEN<br />
LOSLASSEN UND ABSPRINGEN<br />
HELENE FRUHWIRTH (35) WEISS,<br />
WAS BEI DROPS UND OBSTACLES<br />
IM BIKEPARK ZU TUN IST – UND WIE<br />
MAN GROSSE HINDERNISSE IM<br />
LEBEN MEISTERT.<br />
VON MANUELA MANDL<br />
Helene ist Fourcross-Athletin. Sie<br />
fährt also gleichzeitig mit drei anderen<br />
Frauen auf Bikes (speziellen<br />
Mountainbikes, „4X“-Bikes) mit Maximalgeschwindigkeit<br />
durch einen vorgegebenen<br />
Kurs mit diversen Features wie<br />
riesigen Sprüngen, Steilkurven, Drops<br />
und Richtungstoren.<br />
Helene ist aber auch Passagierin.<br />
Einmal ist das Leben schon ganz überraschend,<br />
ganz scharf abgebogen mit ihr.<br />
Dass sie heute noch so biken kann, ist<br />
längst nicht selbstverständlich. Wenn<br />
man Helene so sieht, kann man beides<br />
schwer glauben – dass sie eine extreme<br />
Bikerin ist und dass ihr Leben von ein<br />
paar Jahren an der Kippe stand.<br />
Vor uns steht eine schlanke, blonde<br />
Frau mit extrem gutem Style. Ihre<br />
Augen blitzen, sobald das Wort „Bike“<br />
fällt. Was Helene am Rennenfahren<br />
reizt: die Herausforderung, die eigenen<br />
Grenzen zu erweitern. Beim Start<br />
muss man sich „zsamreißen“ – für die<br />
Renndauer sind keine Fehler erlaubt,<br />
sonst wird es ziemlich schmerzhaft.<br />
Die Strecken reizen oft die Gesetze der<br />
Physik aus, manche Sprünge kosten den<br />
Athletinnen einiges an Überwindung.<br />
Angefangen hat die Leidenschaft für<br />
Rennen bei Helene eigentlich aus einer<br />
Not heraus: Bei ihren ersten Rennen<br />
um die Jahrtausendwende waren die<br />
Rennstrecken echte Highlights. Man<br />
konnte Strecken befahren, die sonst<br />
nicht freigegeben waren. Das perfekte<br />
Flowerlebnis, bevor es Bikeparks in der<br />
heutigen Form gab.<br />
„Ich bin ein Wettkampfmensch. Bei<br />
den Rennen am Wochenende konnte<br />
ich Sachen ausprobieren, riskieren, meine<br />
Grenzen erweitern. Manchmal stand<br />
ich mit Tränen im Startgate und habe<br />
mich gefürchtet, aber ich wollte unbedingt<br />
gewinnen.“<br />
Tränen in den Augen, gefürchtet.<br />
Damit sind wir wieder beim großen<br />
Einschnitt, der zeigt, dass das strahlende<br />
Äußere nicht heißen muss, dass im<br />
Leben immer die Sonne scheint. 2013<br />
stürzt Helene mit dem Mountainbike –<br />
nichts gänzlich Ungewöhnliches. Bei einer<br />
Untersuchung wird eher zufällig eine<br />
Anomalie im Gehirn festgestellt. Ein<br />
Tumor. Gutartig zwar, aber dennoch mit<br />
dem Potenzial lebensgefährliche Kom-<br />
Fotos: Helene Fruhwirth, Haibike<br />
102 <strong>SPORTaktiv</strong>
HELENE<br />
FRUHWIRTH<br />
wohnt in Mödling.<br />
JOB: Bikecoach, Athletin, Shopverkäuferin.<br />
DINGE, DIE MIR WICHTIG SIND: Familie,<br />
Freunde, mein Hund, Biken und Sport.<br />
BIKEN HEISST FÜR MICH: Natur, viel Spaß,<br />
Profisport, Grenzerlebnisse, Siege.<br />
GRÖSSTE ERFOLGE:<br />
WM Bronze-Medaille 2017 im Four-Cross,<br />
Overallweltcup Fourcross 2014/15,<br />
Goldenes Verdienstkreuz der<br />
Republik Österreich 2018<br />
FOLLOW ME:<br />
Facebook:<br />
www.facebook.com/HeleneFruhwirth/<br />
Instagram: @helenefruhwirth<br />
www.helenefruhwirth.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
103
plikationen zu verursachen oder das Gehirn<br />
dauerhaft zu schädigen. Also muss er entfernt<br />
werden.<br />
Doch Helene Fruhwirth bleibt in dieser Extremsituation<br />
so pragmatisch und zielorientiert,<br />
wie sie auch Rennen absolviert. Nach aufwendigen<br />
Voruntersuchungen wird sie im Wiener<br />
AKH operiert, auch im Rudolfinerhaus betreut.<br />
Spätfolgen gibt es keine. Im Gegenteil: In den<br />
darauffolgenden Jahren feiert sie ihre größten<br />
Erfolge und gewinnt die Bronzemedaille bei<br />
der WM 2017. Für die Leistungen verlieh ihr<br />
die Republik Österreich 2018 das Goldene<br />
Verdienstkreuz. „Es war ziemlich schön, vom<br />
Staat eine Anerkennung für meine sportlichen<br />
Leistungen zu bekommen.“<br />
Dabei hat sich das Interesse am Biken durch<br />
einen puren Zufall entwickelt: Beim Gassigehen<br />
mit ihrem Hund als Jugendliche kam sie in<br />
der Hinterbrühl an einer MTB-Strecke vorbei.<br />
Sie war von der Dynamik und Geschwindigkeit<br />
fasziniert. Danach wünschte sie sich bei jeder<br />
Gelegenheit von ihren Eltern ein Mountainbike.<br />
Zielstrebig erlernte sie nach unzähligen<br />
Versuchen und mit vielen Stürzen alleine die<br />
Strecke ohne Bremsen durchzufahren. Erst<br />
CHOSEN BY<br />
WINNERS<br />
ROX 12.0 SPORT<br />
„<br />
Für mich ist der ROX 12.0 SPORT die<br />
ideale Mischung aus Trainingscomputer<br />
und Navigationsgerät.<br />
“<br />
Sina Frei<br />
U23 Europameisterin MTB XC0 2018<br />
U23 Weltcupgesamtsiegerin MTB XCO 2018<br />
„MIT EINEM E-BIKE<br />
KANN MAN NACH DER<br />
ARBEIT SCHNELL WO<br />
RAUFFAHREN UND<br />
EINEN TRAIL STATT<br />
EINMAL DREIMAL<br />
FAHREN – DAS IST<br />
DER ASPEKT, DER MIR<br />
EXTREM GEFÄLLT.”<br />
104 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
www.sigmasport.com
dann sprach sie die anderen Mountainbiker<br />
vor Ort an. Die Rennen motivieren<br />
Helene, immer besser zu werden.<br />
Die Steigerung<br />
Mittlerweile ist die Vermittlung der<br />
Leidenschaft fürs Biken ein großer<br />
Schwerpunkt im Leben der 35-Jährigen.<br />
Als studierte Sportwissenschafterin<br />
und Sportmanagerin leitet sie die<br />
„Vienna Bike Academy“, ihre eigene<br />
Bikeschule, wo sie Biketechnikkurse<br />
und mit „Niva! NoDiva“ auch Women<br />
Only Racecamps anbietet. Bei den<br />
Camps zeigt sie den Teilnehmerinnen<br />
einen Weg zur gefahrlosen Steigerung<br />
ihres Eigenkönnens.<br />
Bei den Women-only-Camps gibt’s<br />
auch noch eine zusätzliche Komponente:<br />
„Frauen glauben zu wenig an<br />
sich selbst und trauen sich nicht so viel<br />
zu“ – wenn dann eine Frau wie Helene<br />
Gas gibt und zuerst springt, ist das für<br />
die Teilnehmerinnen eine Inspiration.<br />
Schließlich ist es beim Biken oft<br />
das Gefährlichste, die Bremsen zum<br />
falschen Zeitpunkt zu betätigen. Vor<br />
dem Ob stacle muss man die Bremsen<br />
einfach loslassen, „durchbremsen“ und<br />
zweifeln ist dann gefährlicher als einfach<br />
laufen lassen.<br />
Gerade bei Race-Camps profitieren<br />
junge Athletinnen von ihren Jahren an<br />
Erfahrung im internationalen Rennzirkus.<br />
Beim Trackwalk, der Streckenbesichtigung<br />
vorab, wird jede Kurve<br />
genau analysiert. Welche Linie ist die<br />
schnellste, wo liegen die Schwierigkeiten?<br />
Natürlich coacht Helene nicht nur<br />
Frauen, sondern gibt ihr Wissen empathisch<br />
und strukturiert an Bikerinnen<br />
und Biker verschiedener Könnensstufen<br />
weiter. Als Haibike-Hero wird<br />
Helene auch bei unseren <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />
E-MTB-Women-Days von 20. bis 23.<br />
Juni in St. Anton coachen.<br />
Neben Technik und Fitness ist auch<br />
ein technisch intaktes und passendes<br />
Bike für den Fahrspaß ausschlaggebend.<br />
Und da ist Helene ein Fan der<br />
Do-it-yourself-Mentalität. Wie lernt<br />
man nun, sein eigenes Bike richtig in<br />
Schuss zu halten? Pragmatische Antwort:<br />
Bike-Magazine und Youtube-<br />
Videos.<br />
Tipps zum Finale<br />
Als Frau muss man in manchen Situationen<br />
besonders selbstbewusst agieren.<br />
Helene weiß einige Bikepark-Anekdoten<br />
zu erzählen: Wenn sie ohne Sponsorenkleidung<br />
unterwegs ist, droppen<br />
einige Männer absichtlich vor ihr in<br />
den Trail, weil sie glauben eine Frau<br />
bremst sie nur. „Denen fahr ich dann<br />
richtig knapp auf, sodass sie ein bissl<br />
gestresst sind“, grinst sie. Bleibt also<br />
noch viel zu tun, um Klischees beim<br />
Biken zu überwinden. Was Helene all<br />
den Frauen da draußen sagen möchte:<br />
„Macht euch selbst ein Bild, verlasst<br />
euch auf euer Bauchgefühl und nicht<br />
auf die lautesten Kommentare. Und<br />
glaubt immer an euch selbst!“<br />
ANZEIGE Fotos: Vaude<br />
RADBEKLEIDUNG<br />
UNTER STROM<br />
Mit dem eMoab-Shirt und den<br />
eMoab-Shorts präsentiert VAUDE<br />
ein Bekleidungsduo speziell für die<br />
Bedürfnisse von E-Mountainbikern.<br />
E-Biker haben etwas andere Bedürfnisse<br />
als ihre „stromlosen“ Kollegen. Um<br />
diesen gerecht zu werden, hat VAUDE<br />
mit E-Bike-Visionär Stefan Schlie die<br />
eMoab-Shirt und -Shorts entworfen.<br />
Wo liegen die Unterschiede? Generell<br />
sind beim E-Biken ein verbesserter<br />
Windschutz aufgrund stärkeren<br />
Fahrtwinds sowie robuste Materialien<br />
gefragt, um den höheren Belastungen<br />
standzuhalten.<br />
Beim eMoab-Shirt setzt VAUDE auf<br />
winddichte Materialien und eine optimierte<br />
Temperaturregulierung. Ein extralanger<br />
Reißverschluss bietet optimale<br />
Belüftung in jeder Fahrsituation.<br />
Die eMoab-Shorts bieten dank eines<br />
speziellen Softshell-Materials an der<br />
Vorderseite ebenfalls besonders zuverlässigen<br />
Windschutz, während der verstärkte<br />
Gesäßbereich mit Silikonprints<br />
auch bei höheren Geschwindigkeiten<br />
und bergauf für einen festen Halt auf<br />
dem Sattel sorgt.<br />
MEHR INFOS<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
105
FLACHER TRETER<br />
Mit dem GR 700 bringt<br />
SHIMANO einen Flat-<br />
Pedal-Schuh auf den<br />
Markt, der dank Michelin-<br />
Außensohle aus Gummi<br />
für hervorragenden Halt<br />
auf Pedal und Boden sorgt.<br />
Sprunggelenk und Zehen sind<br />
extra geschützt.<br />
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BIKE<br />
LIEBLING DER<br />
TOUREN-BIKER<br />
Komplett überarbeitet sitzt<br />
der Trans Alpine Pro 28 von<br />
DEUTER perfekt auf dem<br />
Trail und sorgt durch geringe<br />
Auflagefläche des Airstripes-<br />
Rückensystems für beste<br />
Belüftung. Funktionelle<br />
Aufteilung und das große Fach<br />
machen ihn zum Bikerliebling.<br />
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KNIE NIEDER<br />
Crash-Absorb-Polster,<br />
maximale Belüftung und<br />
Mobilität sorgen beim Enduro<br />
Knee Guard von DAINESE für<br />
tollen Tragekomfort. Er wurde<br />
auch an die Form des Knies<br />
angepasst. Kunststoffplatten<br />
an Knie und Unterschenkel<br />
lassen dich nach einem Sturz<br />
am Boden gleiten.<br />
www.dainese.com<br />
NAVI UND<br />
TRAININGSGERÄT<br />
Der GPS-Bike-Computer<br />
Rox 12.0 von SIGMA<br />
kombiniert Kartennavigation<br />
und ein Trainingssystem<br />
mit einem strukturierten<br />
Bedienkonzept und starker<br />
Hardware. Eine WiFi-<br />
Schnittstelle sorgt für schnelle<br />
Datenübertragung sowie eine<br />
direkte Anbindung an STRAVA,<br />
Komoot, GPSies oder Training<br />
Peaks.<br />
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Fotos: Hersteller<br />
106 <strong>SPORTaktiv</strong>
Erleben Sie einen Tag mit neuen Seiten.<br />
Menschen. Geschichten. Perspektiven.<br />
DiePresse.com/Sonntagsjubiläum<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
107
W<br />
as sie eint: Alle lieben das Radeln, wegen der<br />
„Bewegung in der Natur“, weil man „abschalten<br />
und einfach im Flow“ sein kann.<br />
Die Triathletin Valerie aus Graz ist mit dem<br />
Rennrad und dem Zeitfahrrad unterwegs,<br />
Nina aus Wien und Sabrina aus Innsbruck<br />
sind Mountainbikerinnen. Alle haben Wege<br />
gefunden, mehrere Stunden Biken pro Woche<br />
in ihren Alltag zu integrieren.<br />
Valerie arbeitet mit einem professionellen<br />
Trainer zusammen und hat einen straffen<br />
Zeitplan. Schließlich muss man für Triathlon<br />
auch Laufen und Schwimmen trainieren<br />
sowie das Krafttraining sehr strukturiert<br />
angehen. Ihr Tagesablauf ist durch den<br />
Sport geprägt, nur so gehen sich durchschnittlich<br />
15 Stunden Training pro Woche<br />
neben ihrem Job aus.<br />
Nina arbeitet als IT-Managerin in Wien<br />
und ist in einer normalen Arbeitswoche<br />
während der Bikesaison bis zu 12 Stunden<br />
auf dem Bike, außerhalb der Saison oder<br />
wenn viel zu tun ist, können es aber auch<br />
nur 3 bis 4 Stunden sein, zusätzlich macht<br />
sie Krafttraining, Stabilisationstraining und<br />
Yoga. So viele Stunden auf dem Rad funktionieren<br />
am besten mit Routinen. „Ich<br />
habe mir angewöhnt früh aufzustehen und<br />
vor der Arbeit eine gemütliche Runde zu<br />
drehen. Das funktioniert gerade im Sommer<br />
besonders gut und man startet mit viel<br />
Energie in den Tag.“<br />
Sabrina lebt in Innsbruck und ihr Rad<br />
ist ihr „Verkehrsmittel Nummer 1“, das<br />
ist nicht nur für die Seele, sondern auch<br />
für die Umwelt gut. Im Winter ist sie im<br />
Schnee unterwegs und geht Skitouren, im<br />
Sommer gehen sich pro Woche ein bis zwei<br />
Runden am Abend aus – und am Wochenende<br />
größere Touren, wenn sie nicht gerade<br />
coacht. Der Ausgleich zum Biken sind regelmäßige<br />
Pilateseinheiten.<br />
„Mit dem Rad nach Hause ‚rollen‘ ist<br />
FRAUEN KÖNNEN<br />
FRAUEN DIDAKTISCH<br />
EINIGES BESSER<br />
VERMITTELN. DA<br />
KOMMT MEISTENS<br />
AUCH DAS EGO<br />
WENIGER IN DIE<br />
QUERE.<br />
Fotos: WINNI, Markus Fruehmann<br />
108 <strong>SPORTaktiv</strong>
FRAUEN<br />
IM SATTEL<br />
Leidenschaftliche<br />
Bikerinnen: Nina<br />
(oben), Valerie<br />
(links) und Sabrina<br />
im Trail-Einsatz.<br />
BIKEN IST IN GANZ VERSCHIEDENEN<br />
LEBENSSITUATIONEN EINE BEREI-<br />
CHERUNG. WIR HABEN WEIBLICHEN<br />
BIKEGUIDES AUS GANZ ÖSTERREICH<br />
DIE WICHTIGEN FRAGEN DES LEBENS<br />
GESTELLT. DREI FRAUEN AN UNTER-<br />
SCHIEDLICHEN ORTEN, IN VERSCHIE-<br />
DENEN LEBENSSITUATIONEN.<br />
VON MANUELA MANDL<br />
wunderbar zum Kopfauslüften nach<br />
einem Tag in der Arbeit.“<br />
Was sind nun die wichtigsten Tipps<br />
für alle Frauen, die auch mit dem Biken<br />
beginnen wollen? Zuerst mit Fachberatung<br />
das richtige Rad ausleihen<br />
beziehungsweise kaufen. Die Geometrie<br />
des Rahmens ist ausschlaggebend für<br />
die spätere Performance und auf Sattel,<br />
Griffe und Pedale/Radschuhe sollte man<br />
besonderes Augenmerk legen. Das sind<br />
die direkten Berührungspunkte mit dem<br />
Rad und unpassende Produkte können<br />
hier zu großer Frustration (und Schmerzen,<br />
von Sehnenscheidenentzündung bis<br />
wunden Stellen) führen. Es gibt hier besondere,<br />
ergonomische und frauenspezifische<br />
Produkte (z.B. Sättel von SQlab<br />
oder Fahrräder von Liv). Die Bikerinnen<br />
sind sich einig: Ganz am Beginn der<br />
Bikeleidenschaft sollte man unabhängig<br />
von der Disziplin ein Grundlagen-Fahrtechniktraining<br />
absolvieren.<br />
Nina: „Das bringt schnell Erfolgserlebnisse<br />
und man tut sich später leichter,<br />
wenn es um größere technische Herausforderungen<br />
geht.“<br />
Auch für Rennradfahrerinnen macht<br />
ein Techniktraining Sinn, so radelte<br />
Valerie am Anfang mit zu hohem Kraftaufwand<br />
und hatte dann Probleme mit<br />
dem beim Triathlon anschließenden<br />
Laufen. Also: „Weniger kraftvoll, aber<br />
dafür mit höherer Frequenz treten, um<br />
auf dieselben Watt zu kommen. 85<br />
Umdrehungen pro Minute sollten es im<br />
Flachen sein. Im Winter, wenn speziell<br />
die Grundlage trainiert wird, kann man<br />
auch mit 90 Umdrehungen radeln.“<br />
Und dann heißt es erst mal „üben,<br />
üben, üben“, sagt Sabrina.<br />
Um die Motivation zu steigern und<br />
Ausdauer aufzubauen, macht es Sinn,<br />
sich einem Verein oder einer Crew<br />
am Heimatort anzuschließen. Es gibt<br />
viele Vereine wie WienerWaldTrails<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
109
(www.wienerwaldtrails.at) in Wien, die<br />
Ausfahrten anbieten, aber auch reine<br />
Frauenvereine, wie die Velochicks (www.<br />
velochicks.at) mit Communities in<br />
Wien, Graz und Salzburg. Außerdem<br />
werden österreichweit kostenfrei die Liv<br />
Women’s Rides angeboten. (www.facebook.com/LivCyclingAustria/)<br />
Wer sein Können steigern will, sollte<br />
ein intensiveres, mehrtägiges Bikecamp<br />
besuchen. Gerade Women-only-Camps<br />
werden vermehrt angeboten. „Frauen<br />
können anderen Frauen das Thema in<br />
einigen Fällen didaktisch besser vermitteln.<br />
Da kommt meistens auch das Ego<br />
weniger in die Quere“, sagt Nina mit<br />
einem Lächeln. Außerdem lernt man so<br />
bikebegeisterte Menschen am Heimatort<br />
kennen. Im Juli findet in Innsbruck das<br />
Women’s Educational Camp (12.–14.7.)<br />
statt, mit ausschließlich weiblichen Guides.<br />
Wir von <strong>SPORTaktiv</strong> veranstalten<br />
heuer sogar drei reine Frauen-Camps,<br />
alle Infos dazu auf www.sportaktiv.com.<br />
Nina und Sabrina guiden nebenberuflich<br />
beziehungsweise ehrenamtlich.<br />
Sabrina coacht alle zwei Wochen auch<br />
Kinder zwischen 6 und 14 Jahren in den<br />
Bergen um Innsbruck. Was muss man<br />
können, um Guide zu werden? Nina<br />
meint: „Man sollte eine gewisse Erfahrung<br />
und fahrtechnisches Grundkönnen<br />
mitbringen und in der Lage sein, in<br />
bekanntem und unbekanntem Gebiet zu<br />
guiden.“ Also, so Sabrina „Karten lesen<br />
und gut mit Menschen umgehen.<br />
Leidenschaft vermitteln<br />
Staatliche Ausbildungen zum Mountainbike-Instruktor<br />
bieten die Bundessportakademien<br />
an. Vereine wie der Alpenverein<br />
beziehungsweise der Verband<br />
alpiner Vereine (www.vavoe.at) und die<br />
Vereinigung österreichischer Radführer<br />
(BikePro.at) bilden auch Guides aus.<br />
Bei der Ausbildung von bikepro.at wird<br />
vorausgesetzt, dass man 1500 hm und<br />
60 km über mehrere Tage hintereinander<br />
problemlos bewältigen kann und<br />
auch mit technische Sektionen auf Trails<br />
vertraut ist. Die Bezahlung reicht zum<br />
Überleben, allerdings ist Guiden körperlich<br />
extrem herausfordernd. Das ist auch<br />
der Grund, warum die von uns befragten<br />
Guides den Job nur nebenberuflich<br />
ausüben.<br />
Was aber beide Guides sagen: Es ist ein<br />
extrem lohnender Nebenjob, die Leidenschaft<br />
zum Mountainbiken zu vermitteln<br />
und die schnellen Fortschritte in<br />
Gruppen zu beobachten. Und vor allem<br />
würden sich alle über mehr Frauen am<br />
Bike freuen.<br />
Mountainbiken eröffnet auch ganz<br />
neue Möglichkeiten, Naturräume hautnah<br />
und umweltfreundlich zu erleben.<br />
Die Alpen bieten unglaubliche Möglichkeiten,<br />
aber auch die hügelige Voralpenlandschaft<br />
im Osten Österreichs ist<br />
perfektes Biketerrain.<br />
Also, Ladies, mit den Worten von<br />
Sabrina: „Geht raus und habt Spaß!“<br />
110 <strong>SPORTaktiv</strong>
Alle Daten, Fakten, Preise<br />
zu den Kinder- und Jugend-<br />
Mountainbikes zwischen<br />
20“ und 29“ sowie alle<br />
weiteren Infos:<br />
www.federleicht-bike.at<br />
LEICHT, LEICHTER,<br />
FEDERLEICHT<br />
ANZEIGE / Fotos: Federleicht Bike<br />
FEDERLEICHT BIKE<br />
BESCHÄFTIGT SICH SEIT<br />
2011 MIT DER ENTWICK-<br />
LUNG VON KINDERBIKES<br />
UND KOMPONENTEN.<br />
RESULTAT SIND DIE<br />
BESTEN NACHWUCHS-<br />
MOUNTAINBIKES AUF<br />
DEM MARKT.<br />
Die Philosophie, die Federleicht Bike<br />
verfolgt, ist in vielerlei Hinsicht<br />
einzigartig. Die von Alexander Friedl,<br />
Mountainbiker und Vater von drei<br />
Kindern, gegründete Bikeschmiede in<br />
Graz bietet etwa als einziger Hersteller<br />
selbst entwickelte Komponenten wie<br />
Kurbelgarnituren, Sättel oder Rahmen.<br />
Diese sind den üblichen Zukaufteilen<br />
hinsichtlich Qualität, Ergonomie und<br />
Gewicht weit überlegen.<br />
Das Federleicht 24er<br />
Disc passt Kindern ab<br />
110 cm. Ab 6 kg,<br />
UVP: ab € 2780,–<br />
Bei den Bikes wird der „29er-Gedanke“<br />
– kleiner Rahmen/große Räder – konsequent<br />
umgesetzt. Das „Early Large<br />
Wheel System“ ermöglicht es, frühzeitig<br />
große Laufräder zu fahren, ohne<br />
Abstriche bei Handling oder Agilität.<br />
Bei Federleicht Bike sind 26˝-Laufräder<br />
passend, wo andere Anbieter 24˝ oder<br />
gar 20˝ empfehlen.<br />
Als einziger Hersteller bietet Federleicht<br />
Bike auch Kurbelgarnituren von<br />
120 bis 160 mm in 10-mm-Abstufung<br />
an. Die passende Kurbellänge ist<br />
wichtig, um einen runden Tritt und<br />
eine hohe Trittfrequenz zu fördern und<br />
Gelenksprobleme zu vermeiden.<br />
Kein anderer Hersteller entwickelt<br />
und fertigt alle eigenen Komponenten<br />
in Österreich. Ein Großteil der Rahmen<br />
wird in der EU gefertigt.<br />
Die gesamte Federleicht-Mannschaft<br />
hat langjährige Wettbewerbserfahrung.<br />
Die Mission: Die leichtesten und besten<br />
Bikes für den Nachwuchs zu schaffen –<br />
auf und abseits der Rennstrecke.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
111
MEHR ZUR<br />
BIKE-DESTINATION<br />
INNSBRUCK<br />
www.innsbruck.info/biking<br />
FLOWIG,<br />
KULTIG,<br />
SPORTLICH<br />
VON GEMÜTLICH BIS<br />
EXTREM HERAUSFOR-<br />
DERND. VOM SIGHT-<br />
SEEING BIS ZU EINEM<br />
DER STEILSTEN<br />
SINGLETRAILS EUROPAS:<br />
DIE BIKE-DESTINATION<br />
INNSBRUCK HAT VIELE<br />
SPANNENDE SEITEN.<br />
Crankworx steht für das größte Gravity-<br />
Mountainbike-Festival der Welt und<br />
bildet dieses Jahr mit Innsbruck den einzigen<br />
Europa-Stopp der World Tour. Der Bikepark<br />
Innsbruck ist Austragungsort von Crankworx<br />
und „The First One“ und „The Chainless<br />
One“ sind nur einige der Singletrails im Bikepark<br />
Innsbruck, die Nachwuchsfahrern und<br />
Familien ebenso Vergnügen bereiten. Wer<br />
noch nicht genug hat, testet sein Können auf<br />
dem offiziellen Crankworx Pumptrack an der<br />
Talstation des Bikepark-Innsbruck.<br />
Gut zu wissen: Mit der Bike City Card<br />
erobert man alle Singletrails rund um Innsbruck<br />
wie den Bikepark Innsbruck, die Innsbrucker<br />
Nordkette, die Trails der Elferlifte in<br />
Neustift im Stubaital und den Bikepark Tirol<br />
in Steinach am Brenner. Apropos Singletrails:<br />
Einer der technisch anspruchsvollsten in<br />
Europa, dazu noch steil, lang und schwierig,<br />
heißt Nordkette Singletrail und führt 1000<br />
Meter von der Seegrube auf die Hungerburg<br />
oberhalb Innsbrucks. Nicht immer lässt diese<br />
Downhill-Challenge den Fahrern noch genug<br />
Aufmerksamkeit für den fantastischen Blick<br />
auf die Stadt – wo auch das Après-Bike zum<br />
Sport dazugehört. Ob Bierlokal, Irish Pub,<br />
Edel-Hamburger, Bar oder Clubbing, für die<br />
passende Stimmung und zum Austausch guter<br />
Tipps trifft man sich im entspannten Ambiente.<br />
Innsbruck verfügt zudem über ein bestens<br />
ausgebautes, gewartetes und beschildertes<br />
Mountainbike-Wegenetz, das sich zwischen<br />
600 und 2200 Metern Höhe ausbreitet. Von<br />
Anfängern jeder Altersstufe bis zu Bikern<br />
mit Biss finden alle ihre Traumrouten. Viele<br />
Gelegenheiten zum entspannten Biken bieten<br />
etwa die zahlreichen Almen in der Region<br />
Innsbruck. Nicht nur Wanderer, sondern<br />
auch geübte Mountainbiker genießen Gipfelerlebnisse,<br />
wenn sie etwa den Innsbrucker<br />
Hausberg, den 2248 Meter hohen Patscherkofel,<br />
per Bike erklimmen.<br />
Fotos: Innsbruck Tourismus<br />
112 <strong>SPORTaktiv</strong>
The<br />
Global<br />
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Die Zukunft<br />
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7. Sept.<br />
eurobike-show.de<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> 113<br />
#EUROBIKESHOW
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MACHEN<br />
BIKER<br />
ENG UND SCHNELL – DER KLASSIKER<br />
In der Welt der Radmode ist beides<br />
etabliert: Style und Funktion.<br />
Auf Zweiteres setzen die Anhänger<br />
der klassischen Kollektion.<br />
Leicht und schnell soll es sein,<br />
die Hose schwarz, die Trikots<br />
eng, gerne mit einem dynamischen<br />
Schriftzug. „Das spricht<br />
den Racer und klassischen Tourenbiker<br />
an“, sagt Andreas Ertl,<br />
der Experte bei „RadAktiv“ in<br />
Graz. „90 Prozent dieser Kunden<br />
wollen Shorts mit Trägern, 10<br />
Prozent ohne Träger.“ Die Helme<br />
sind nicht mehr die minimalistischen<br />
Rennschüsseln von früher,<br />
sondern tiefergezogen und bieten<br />
alle modernen Sicherheitsmerkmale.<br />
Der Klassiker schätzt Kurzfinger-Handschuhe<br />
(vielleicht,<br />
weil er auch Rennradfahrer ist)<br />
und harte Schuhe für Klickpedale.<br />
Leichte Windjacken und<br />
ärmellose Gilets sind genauso auf<br />
der Ausstattungsliste wie schnittige<br />
Sportbrillen für die Vollendung<br />
des Racer-Looks.<br />
114 <strong>SPORTaktiv</strong>
DAS PERFEKTE RAD HAST DU SCHON IN DER<br />
GARAGE. ABER JETZT WILLST DU AUCH AM<br />
BERG, AM TRAIL, IM BIKEPARK UND VOR<br />
ALLEM BEIM EISSCHLECKEN EINE GUTE<br />
FIGUR MACHEN. ALSO REIN INS<br />
BIKEROUTFIT, ES IST SO STYLISH<br />
WIE NOCH NIE.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
FOTOS: THOMAS POLZER<br />
LOCKER & LÄSSIG – DER WEIBLICHE STYLE<br />
ANDREAS ERTL<br />
ist Experte für alle Fragen<br />
rund ums Rad und<br />
Store-Leiter bei<br />
„RadAktiv“ in Graz.<br />
www.radaktiv.at<br />
„Immer mehr Männer greifen<br />
zu weiblichen Schnitten und<br />
Farben“, lacht Andreas Ertl. Die<br />
Bikemode wird trotz Top-Funktion<br />
immer stylisher, pastellige<br />
und erdige Farben dominieren.<br />
Mit diesem Look kann man auch<br />
noch lässig zum Einkaufen oder<br />
zum Après-Bike. Die Hosen sind<br />
weite Baggy-Shorts (zum Teil<br />
mit Innenhosen), in diversen<br />
Taschen verschwinden Handy,<br />
Autoschlüssel und Notfall-5er.<br />
Die Trikots sind fast wie T-Shirts,<br />
weitgeschnitten und ohne Reißverschluss.<br />
Statt knittriger Windjacken<br />
setzt der Style-Biker lieber<br />
Hoodies ein, wenn es später oder<br />
kälter wird. Die Sockenmode<br />
erlaubt aktuell Wadenlänge, das<br />
bietet mehr Schutz am Trail. Bei<br />
den Schuhen sind robuste Trailmodelle<br />
mit griffiger Sohle en<br />
vogue – durch den Endurotrend<br />
für Klickpedale und die wieder<br />
trendigen Flatpedals. Handschuhe?<br />
Langfinger, what else?<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
115
ICH BIN EIN ENDUROBIKER!<br />
DEIN BERGERLEBNIS AUF ZWEI RÄDERN<br />
Cruisen im Tal, steil bergauf oder rasant am Singletrail<br />
talwärts? Zell am See-Kaprun erfüllt alle Bikerwünsche.<br />
SALZBURG. 240 Kilometer Routen und Freeride-Trails<br />
versprechen eine perfekte Spielwiese für jeden Biker. Die<br />
vielseitige Landschaft bietet einfaches Terrain und sanfte<br />
Berge ebenso wie knackige Herausforderungen im hochalpinen<br />
Gelände. Der Anschluss an das 2000 Kilometer<br />
lange Radwegenetz der Hohen Tauern ist inklusive. Das ist<br />
perfekt für Genussradler, sportliche Mountainbiker und<br />
abenteuerlustige Downhiller. Die Zell-am-See-Kaprun-<br />
Touren-App lotst alle Radler per GPS-Navigation sicher<br />
durch die Region. www.zellamsee-kaprun.com<br />
Foto: David Schultheiß<br />
Knapp vor dem richtiger Downhiller<br />
greift der trendige Endurobiker ins<br />
Regal: Ellbogenschützer, Knieprotektoren<br />
und Trinkrucksack sind logisch<br />
und fast Pflicht, denn die Trails<br />
verlangen ihm alles ab, bergauf und<br />
bergab. Der Vollvisierhelm ist ein<br />
Safety-Plus, mit abnehmbarer unterer<br />
Kinnpartie macht er auch bergauf<br />
gute Laune.<br />
Die Schuhe sind im All-Mountain-Style,<br />
griffig, robust und haben<br />
einen erhöhten Knöchelschutz. Auch<br />
hier: SPD-System oder Flatpedals.<br />
Mit Langarmshirts und Hoodies bist<br />
du voll im Trend, die Hosen sind so<br />
weit wie möglich. Die Handschuhe<br />
sind robust und sollen bei Stürzen<br />
schützen – denn die sind hier nicht<br />
auszuschließen.<br />
Bei den Farben dominieren die<br />
traditionell dezenten, erdigen Töne.<br />
Modefarbe heuer: Olive.<br />
116 <strong>SPORTaktiv</strong>
WILLKOMMEN<br />
AUF TOP-NIVEAU<br />
WELCOME HOME!<br />
Schwingen Sie sich in den Sattel und erkunden<br />
Sie bei traumhaften Bedingungen auf und abseits<br />
der Trails herrliche Berglandschaften.<br />
welcomehome.holiday/bike<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
117
UYN ALPHA BIKING SHIRT SHORT<br />
SLEEVES<br />
• Hypermotion² für noch mehr<br />
Bewegungsfreiheit im Schultergürtel<br />
• Meta-Ribs für eine korrekte Körperhaltung,<br />
was den Brustkorb<br />
erweitert und die Atmung erleichtert<br />
• T-Hexagon für eine optimale<br />
Klimaregulierung<br />
PREIS (UVP): € 149,–<br />
www.uynsports.com<br />
LÖFFLER BIKE SHIRT FLOW<br />
• schnell trocknend und<br />
atmungsaktiv<br />
• sehr angenehmer Tragekomfort<br />
• praktische Zip-Rückentasche<br />
• Reflektoren<br />
• großteils in Österreich – vom<br />
Strick weg – produziert<br />
PREIS (UVP): € 69,99<br />
www.loeffler.at<br />
UYN ALPHA BIKING BIB SHORT<br />
• einmalige Kombination aus nahtloser<br />
Konstruktion für Beine/Träger und einer<br />
Dynamic Flow-Einlage im Gesäßbereich<br />
und an der Bein-Innenseite<br />
• Dynamic Flow für optimale<br />
Belüftung und wenig Reibung<br />
• Ultramotion für korrekte Körper haltung<br />
und uneingeschränkte<br />
Bewegungsfreiheit<br />
PREIS (UVP): € 199,–<br />
LÖFFLER BIKE SHORTS<br />
ROMANO<br />
• 4-Wege-Stretch<br />
• PFC-freie, wasser- und<br />
schmutzabweisende<br />
Imprägnierung<br />
• herausnehmbare, hochwertige<br />
hotBOND®-Light-Rad-<br />
Innenhose<br />
PREIS (UVP): € 149,99<br />
DER TRAIL ALS<br />
LAUFSTEG<br />
SO MODISCH WAREN BIKEHOSEN|<br />
UND TRIKOTS NOCH NIE. UNSERE|<br />
FAVORITEN IM ÜBERBLICK.|<br />
PEARL IZUMI MTB LTD JERSEY<br />
• Transfer-Dry-Gewebe sorgt für<br />
optimalen Feuchtigkeitstransport<br />
• durchgehender Belüftungsreißverschluss<br />
• lockerer Bund- und Ärmelabschluss<br />
PREIS (UVP): € 79,95<br />
www.pearlizumi.com<br />
PEARL IZUMI CANYON PRINT<br />
SHORT<br />
• leichtes und dehnbares<br />
2-Wege-Transfer-Gewebe<br />
• umweltfreundliche<br />
C6-DWR-Behandlung, wasser-<br />
und schmutzabweisend<br />
• neue Premium-Innenhose mit<br />
SELECT-Escape-1:1®-Sitzpolster<br />
PREIS (UVP): € 99,95<br />
Fotos: Hersteller<br />
118 <strong>SPORTaktiv</strong>
DOWE CARBON PRO TRIKOT<br />
• leistungserhaltend und hochfunktionell<br />
dank Carbonfasern<br />
• wärmeregulierend<br />
• sportiver Schnitt<br />
• antibakteriell und antistatisch<br />
PREIS (UVP): € 99,90<br />
www.dowe-shop.com<br />
DOWE ULTRA II BIBSHORT<br />
• Outlast Ultra II Pad: reduziert<br />
Wärme, transportiert Feuchtigkeit<br />
und verringert Reibung<br />
• Power-Lycra: sorgt für den<br />
perfekten Sitz mit 3D-Passform<br />
PREIS (UVP): € 199,90<br />
DOWE RACE SHORT<br />
• ultraleicht und robust<br />
• Dowe Air Control – kein<br />
Hitzestau mehr<br />
• innovatives DOWE-Anti-Rutsch-<br />
System<br />
PREIS (UVP): € 99,90<br />
DAINESE AWA TEE 4<br />
• das spezielle ‚Hydrophilic Fibre Yarn‘ auf<br />
der Innenseite nimmt Feuchtigkeit auf<br />
• das ‚Hydrophobic Fibre Yarn‘ auf der<br />
Außenseite stößt Wasser ab<br />
PREIS (UVP): € 79,90<br />
www.dainese.com<br />
DAINESE AWA SHORT<br />
• Leichtgewichtshorts für<br />
All-Mountain-Einsätze<br />
• trocknen sehr schnell,<br />
deshalb auch nach dem<br />
Biken sehr angenehm zu<br />
tragen<br />
PREIS (UVP): € 99,–<br />
VAUDE LESSEAM SHIRT<br />
• nachhaltig produzierte<br />
Radbekleidung<br />
• seamless, also nahtlos<br />
• unterschiedliche Strickzonen<br />
sorgen dafür, dass Körperfeuchtigkeit<br />
schnell nach außen<br />
verdampfen kann<br />
• meshartiger Strickbereich an<br />
der Rückenpartie bietet eine<br />
besonders gute Belüftung<br />
PREIS (UVP): € 55,–<br />
www.vaude.com<br />
VAUDE SQLAB LESSEAM SHORTS<br />
• ergonomischer SQlab-Sitzpolster<br />
• wurde speziell für komfortorientierte<br />
Mountainbiker und sportliche<br />
Trekkingfahrer mit einer aufrechteren<br />
Sitzposition entwickelt und sorgt auch<br />
auf längeren Strecken für das<br />
entscheidende Plus an Komfort<br />
PREIS (UVP): € 80,–<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
119
AUS DEM<br />
ZILLERTAL<br />
WO LÄSST ES SICH BESSER MOUNTAINBIKES<br />
BAUEN ALS DORT, WO SIE ZUM EINSATZ<br />
KOMMEN? CARSTEN SOMMER HAT DIE<br />
PRODUKTION SEINER NOX CYCLES VON BERLIN<br />
MITTEN IN DIE ALPEN NACH ZELL AM ZILLER VERLEGT.<br />
NOX HYBRID ALL-MOUNTAIN 5.9 PRO<br />
RAHMEN: Hybrid All-Mountain 5.9 Pro<br />
FEDERUNG: Fox 160 mm vorne und 150 mm hinten<br />
SCHALTUNG: SRAM X0 Eagle 12-fach<br />
MOTOR: Brose Drive S<br />
AKKU: 630 Wh, per<br />
Klick-Verschluss entnehmbar<br />
BREMSEN: Magura MT7<br />
LAUFRÄDER: Stan’s Notubes<br />
Flow Team 27,5<br />
REIFEN: Continental Baron/Trail King 2,6<br />
PREISE: je nach Modell<br />
(Comp, Expert, Pro) zwischen<br />
4399,– und 6399,– Euro<br />
www.noxcycles.com<br />
ANZEIGE / Fotos: Rudi Wyhlidal<br />
120 <strong>SPORTaktiv</strong>
MICHAEL<br />
FORSTINGER<br />
ist bei NOX zuständig für Marketing und<br />
passionierter Enduro- und DH-Fahrer.<br />
NOCH<br />
DREI FRAGEN<br />
AN DEN EXPERTEN<br />
Was ist für Sie der besondere Reiz<br />
am E-Bike?<br />
Von Berlin ins Zillertal? „In der alpinen Umgebung können<br />
unsere Bikes wesentlich besser auf Herz und Nieren<br />
getestet werden – und wir sind näher am Kunden“, erklärt<br />
Carsten Sommer, Geschäftsführer von NOX, den Schritt.<br />
2017 hat er die Produktion aus Berlin nach Zell verlegt.<br />
Das beste aus zwei Welten kombiniert NOX nun nach dem<br />
Motto „German Design – built in Austria“. Denn Entwicklung<br />
und Engineering sitzen nach wie vor in Deutschlands Hauptstadt<br />
und profitieren dort von der unmittelbaren Nachbarschaft zum<br />
renommierten Motorenhersteller Brose. Der bewährte Antrieb<br />
zählt nicht nur zu den leisesten und feinfühligsten am Markt,<br />
sondern ermöglicht durch die vollständige Entkoppelung im<br />
Leerlauf auch ohne Motor ein natürliches Fahrradfahren.<br />
Die perfekte Symbiose aus Muskelkraft und Antrieb ist für<br />
NOX die Zukunft des Mountainbikens, die Deutsch-Tiroler<br />
haben deshalb die „Nox Hybrid“-Serie entwickelt, mit der von<br />
gemütlichen und ausgedehnten Cross-Country-Touren bis zu<br />
anspruchsvollen und extremen Trailabfahrten alles möglich ist.<br />
Ein Vertreter dieser Zunft ist das All Mountain 5.9 (siehe<br />
Modell links), das mit dem bärenstarken Brose-Antrieb,<br />
630 Wh-Akku und 150 mm Federweg für alle Trails gerüstet<br />
ist. Das Bike setzt je nach Modell auf klassische All-Mountain-Komponenten<br />
von Fox, RockShox und Continental und<br />
hat für Touren sogar eine Trinkflaschenaufnahme. Bei den<br />
Laufrädern sind 27,5+ und 29 Zoll möglich.<br />
Das E-Biken ermöglicht einen<br />
leichten Einstieg in einen gesunden<br />
Sport, den man je nach Unterstützungslevel,<br />
Bikemodell und<br />
Trail beschaffenheit bis zum Exzess<br />
betreiben kann – das perfekte<br />
„Spielzeug“ für die Alpenregion.<br />
Ist E-Biken mittlerweile auch<br />
„sexy“ geworden?<br />
Absolut! E-Biken ist längst kein<br />
Eingeständnis mehr, es ohne Unterstützung<br />
nicht zu schaffen. Das<br />
merken wir ganz stark an unserer<br />
immer jünger werdenden Käuferschicht.<br />
Die Einsatzmöglichkeiten<br />
unserer Bikes reichen vom umweltfreundlichen<br />
Autoersatz im Alltag<br />
über Langstrecken-Alpentouren bis<br />
zum extremen Downhillrennen.<br />
Was kann man in Zukunft noch<br />
alles von NOX erwarten?<br />
Wir haben wahnsinnig spannende<br />
Projekte in der Pipeline. E-Biken<br />
hat so viele Facetten. Diese zu eruieren<br />
und ins Rad zu transformieren,<br />
ist unser klarer Fokus. Daran<br />
arbeiten wir täglich und mit voller<br />
Leidenschaft.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
121
1. HARDTAILS UND<br />
RACE-FULLYS<br />
2. TOUR UND ALL-<br />
MOUNTAIN<br />
3. ENDURO<br />
MIT SCHUB<br />
Keine Kategorie ist in den vergangenen Jahren so unter<br />
Strom gestanden wie das E-Bike, in unserem Fall die<br />
Geländevariante E-Mountainbike. Für viele wurde es zur<br />
idealen Einstiegshilfe in den Bikesport. Wer nur schnuppern<br />
will, die Kondition nicht hat, mit dem Partner mithalten will,<br />
ein Wehwehchen kompensieren muss oder einfach Spaß beim<br />
Biken haben will, kommt am E-MTB fast nicht vorbei.<br />
Die Technik und die aufgerüsteten Forschungsabteilungen<br />
der Bike- und Antriebshersteller erlauben von Saison zu Saison<br />
große Entwicklungsschritte, was Motoreffizienz, Akkuleistung<br />
und generell das „Feeling“ beim Kurbeln betrifft.<br />
Einsteigen kann man in die E-Welt analog zu den „Muskelbikes“<br />
mit dem klassischen Hardtail mit Federgabel. Bis<br />
zu 120 mm Federweg und griffige Reifen (meist im breiten<br />
Plus-Format) geben Sicherheit bei ersten Geländeausflügen,<br />
aber auch auf Asphalt schnurren die E-Brummer zielstrebig<br />
dahin. Die Power-Motoren von Bosch, Shimano, Brose, Panasonic<br />
und Co. sind leistungsmäßig über jeden Zweifel erhaben<br />
und dürfen bis max. 600 Watt und 25 km/h anschieben. Speziell<br />
abgestimmte Federelemente, eigene E-Bike-Schaltungskomponenten<br />
(starke Kette!) und futuristische Features auf<br />
den Displays sorgen für Spaß und Sicherheit.<br />
Wem das Hardtail nicht reicht, der findet in den E-Tourenfullys<br />
potente Sportkameraden. Bis zu 150 mm Federweg<br />
vorne und hinten, starke Bremsen und bis zu 630 Wh große<br />
Akkus lassen viele Abenteuer zu. Die Hersteller haben weiter<br />
an der Gewichtsschraube gedreht, ab 20 kg ist man bei klassischen<br />
Mittelmotoren dabei. Alternative Motorenkonzepte<br />
(Antrieb via Nabe bzw. Sattelrohr) ermöglichen Bikes mit 11,<br />
12 kg. Preise? Ab etwa 2500 Euro (Hardtail) bzw. 3500 Euro<br />
(Fully).<br />
BASICS<br />
BAUART Hardtail oder Full-Suspension<br />
RAHMEN<br />
FEDERWEG<br />
STÄRKEN<br />
GEWICHT<br />
LAUFRÄDER<br />
REIFEN<br />
122 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
Carbon, Alu<br />
100 bis 150 mm<br />
starke Motoren, wechselbare Akkus<br />
12 bis 24 kg<br />
27,5 Zoll, selten 29 bzw. Mix<br />
2,5 bis 2,8 Zoll breit<br />
Foto: Centurion/Alex Ganster
4. LADY-BIKES 5. TOUREN-E-MTB<br />
6. ENDURO E-MTB<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
123
HELFERLEIN<br />
ANTRIEBSSTARKE BIKEKONZEPTE FÜR<br />
E-BIKE-EINSTEIGER UND FORTGESCHRITTENE.<br />
GROSSER 720-WH-AKKU<br />
PERFEKTE INTEGRATION<br />
LEISTUNGSSTARKER ALLROUNDER<br />
BH BIKES XTEP PRO-S<br />
MOTOR/AKKU: Shimano E8000 / 720Wh<br />
RAHMEN: X-Serie, Aluminium<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2.8<br />
GABEL: Fox 32 Float Rhythm, 100 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano XT<br />
BREMSEN: Shimano SLX, 200 mm<br />
GEWICHT: 21,9 kg<br />
PREIS (UVP): € 4999,–<br />
www.bhbikes.com<br />
1400 HM REICHHÖHE<br />
LINEAR UNTERSTÜTZENDE MOTOR-CHARAKTERISTIK<br />
ANTRIEBSNEUTRALES FAHRVERHALTEN AB 25KM/H<br />
TECHNIBIKE VOTARO-HT<br />
MOTOR/AKKU: Continental 36V / Lithium-<br />
Ionen-Akku 600 Wh<br />
RAHMEN: Aluminium<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,4<br />
GABEL: Fox Performance Series 34 Float,<br />
120 mm<br />
SCHALTUNG: Sram GX 1x11<br />
BREMSEN: Magura MT5, 180 mm<br />
GEWICHT: 21 kg<br />
PREIS (UVP): € 3999,–<br />
www.technibike.de<br />
SCHEINWERFER MIT TAGFAHRLICHT UND FERNLICHT<br />
AUSGESTATTET MIT ECONNECT<br />
HAIBIKE TWIN TAILLIGHTS<br />
HAIBIKE XDURO ALLMTN 10.0<br />
MOTOR/AKKU: Flyon HPR120S/630 Wh<br />
RAHMEN: Carbon/Aluminium<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,5 bzw. 27,5 x 2,8<br />
GABEL: DT Swiss F535-One Lockout, 150 mm<br />
DÄMPFER: DT Swiss R535 One, 150 mm<br />
SCHALTUNG: Sram XX1 Eagle<br />
BREMSEN: Magura MT7, 203 mm<br />
GEWICHT: k. A.<br />
PREIS (UVP): € 8.999,–<br />
www.haibike.com<br />
PANASONIC-GX0-ANTRIEB MIT 90 NM<br />
KAPAZITÄTSSTARKER 630-WH-AKKU<br />
VIELSEITIGES ALL-MOUNTAIN-FULLY<br />
FLYER UPROC4 6.30<br />
MOTOR/AKKU: Panasonic 36V GX0 Front Mount<br />
RAHMEN: Full Suspension, Aluminium<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,6<br />
GABEL: Fox 34 Performance Float E-Bike, 140 mm<br />
DÄMPFER: Fox Performance Float, 140 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano XT/SLX<br />
BREMSEN: Shimano ZEE M640, 203/180 mm<br />
GEWICHT: ca. 24 kg<br />
PREIS (UVP): € 4499,–<br />
www.flyer-bikes.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
124 <strong>SPORTaktiv</strong>
DESIGNED IN GERMANY<br />
BUILT IN AUSTRIA<br />
MULITALENT FÜR WALD UND STADT<br />
NOX HYBRID XC TOUR<br />
MOTOR/AKKU: Brose Drive S Alu Mittelmotor 36 V/250 W/<br />
URV8 630 Wh Unterrohr-Wechselakku<br />
RAHMEN: NOX Frame XCTour Hybrid<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,8<br />
GABEL: SR Suntour XCM 34, 130 mm<br />
SCHALTUNG: Sram NX 11fach Schaltung<br />
BREMSEN: Magura MT<br />
GEWICHT: 24,2 kg<br />
PREIS (UVP): € 3899,–<br />
www.noxcycles.com<br />
HOCHWERTIGER CARBONRAHMEN<br />
GERINGES GEWICHT<br />
BIS 160 MM FEDERWEG<br />
SIMPLON STEAMER CARBON<br />
MOTOR/AKKU: Shimano E 800 Steps, 500 Wh<br />
RAHMEN: Carbon<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,6<br />
GABEL: RockShox und Fox 36 (optional),<br />
150–160 mm<br />
DÄMPFER: RockShox deluxe, 150 mm<br />
SCHALTUNG: Sram GX1 Eagle oder Shimano<br />
Deore XT (optional)<br />
BREMSEN: Shimano oder Magura (optional),<br />
203/180 mm<br />
GEWICHT: ab 21,5 kg<br />
PREIS (UVP): ab € 6399,-<br />
www.simplon.com<br />
ROCKSHOX-FEDERGABEL<br />
1X11-ANTRIEB VON SHIMANO<br />
E-MTB-SYSTEM VON BOSCH<br />
TREK POWERFLY 7<br />
MOTOR/AKKU: Bosch Powertube, 500 Wh<br />
RAHMEN: Alpha Platinum Aluminium<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,4<br />
GABEL: RockShox Sektor R, 100 mm<br />
SCHALTUNG: Sram NX Eagle<br />
BREMSEN: Shimano Deore XT<br />
GEWICHT: 22,4 kg<br />
PREIS (UVP): € 3899,–<br />
www.trekbikes.com<br />
SPEZIELLER E-MTB-SATTEL<br />
WERKZEUGLOSE BEDIENUNG DER HINTERACHSE<br />
USB-PORT AM OBERROHR<br />
CANYON NEURON ON AL 5.0<br />
MOTOR/AKKU: Shimano Steps E8000 /<br />
Shimano Steps E8010 504 Wh<br />
RAHMEN: Aluminium<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,6<br />
GABEL: RockShox Recon RL, 130 mm<br />
DÄMPFER: RockShox Deluxe R, 130 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano Deore XT<br />
BREMSEN: Shimano MT501, 180 mm<br />
GEWICHT: 22,7 kg<br />
PREIS (UVP): € 3199,–<br />
www.canyon.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
125
BOSCH PERFORMANCE CX MITTELMOTOR<br />
HOCHWERTIGE FOX GABEL UND DÄMPFER<br />
SCHWALBE HANS DAMPF BEREIFUNG<br />
CONWAY E MF 527 PLUS<br />
MOTOR/AKKU: Bosch Mittelmotor Performance CX, 36 V,<br />
250 Wh/ Bosch 500 Wh<br />
RAHMEN: Conway Fully IT Bosch, Alu<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,6<br />
GABEL: Fox Rythm 34 Float, 140 mm<br />
DÄMPFUNG: Fox Float EVOL LV<br />
SCHALTUNG: Shimano Deore XT<br />
BREMSEN: Shimano BR-MT520, 203 mm<br />
GEWICHT: 23,8 kg<br />
PREIS (UVP): € 3999,95<br />
www.ffgfasfasfasfa<br />
E-BIKE-SPEZIFISCHE RAHMENTECHNOLOGIE<br />
BIG-WHEEL-CONCEPT<br />
APS-SUSPENSION<br />
BMC DNA SPEEDFOX AMP ALLOY<br />
MOTOR/AKKU: Shimano Steps MTB E-8000,<br />
250 W / Shimano Steps MTB E-8020, 500 Wh<br />
RAHMEN: Speedfox AMP Carbon<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,35<br />
GABEL: Fox Float 34<br />
SCHALTUNG: Fox Float DPS<br />
BREMSEN: Shimano XT Deore, 200/200 mm<br />
GEWICHT: k. A.<br />
PREIS (UVP): € 4999,–<br />
www.bmc-switzerland.com<br />
BOSCH-PERFORMANCE-CX-MOTOR<br />
HOCHLEISTUNGS-PEDELEC<br />
INTUBE<br />
CENTURION E-FIRE SPORT R2500 I<br />
MOTOR/AKKU: Bosch Performance Line CX /<br />
Bosch PowerTube 500 Wh<br />
RAHMEN: Centurion E-Fire Sport<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,25<br />
GABEL: SR Suntour NCX-D Air<br />
SCHALTUNG: Shimano SLX<br />
BREMSEN: Shimano Deore XT<br />
GEWICHT: 24,6 kg<br />
PREIS (UVP): € 3499,–<br />
www.centurion.de<br />
SHIMANO-E8000-TECHNOLOGIE<br />
MODERNE ALL-MOUNTAIN-GEOMETRIE<br />
MAVIC-E-XA-ELITE-LAUFRADSATZ<br />
BERGAMONT E-TRAILSTER ELITE 27<br />
MOTOR/AKKU: Shimano E8000, 250 W, 36 V/<br />
Shimano BT-E8020, 504 Wh,<br />
RAHMEN: Aluminium L-6061 Ultra Lite<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,6<br />
GABEL: Fox 36 Float Performance Elite<br />
DÄMPFER: Fox Float Performance<br />
SCHALTUNG: Sram XX1 Eagle<br />
BREMSEN: Sram Code R, 200/200 mm<br />
GEWICHT: 24,9 kg<br />
PREIS (UVP): € 5999,–<br />
www.bergamont.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
126 <strong>SPORTaktiv</strong>
E-MTB WOMEN CAMP<br />
www.sportaktiv.com<br />
Fotos: St. Anton Tourismus/Patrick Bätz, Hersteller, Bosch, Helene Fruhwirth, Salzkammergut Trophy<br />
1. E-MOUNTAINBIKE<br />
WOMEN-CAMP IN<br />
ST. ANTON AM ARLBERG<br />
20. bis 23. Juni <strong>2019</strong><br />
(Donnerstag bis Sonntag)<br />
3 Übernachtungen im Hotel Schwarzer<br />
Adler in St. Anton am Arlberg<br />
• Halbpension<br />
• kostenfreies WLAN<br />
• 3 E-Bike-Touren (zwei längere, eine<br />
kürzere) in St. Anton mit Bosch-<br />
Uphill-Flow-Expertin Greta Weithaler,<br />
Haibike-Botschafterin Helene Fruhwirth<br />
und weiblichen Guides<br />
• Fahrtechniktraining mit Greta Weithaler<br />
und Helene Fruhwirth<br />
• Thule-Bikerucksack als Geschenk<br />
• Top-Testräder von Haibike<br />
• Massage<br />
• optional <strong>SPORTaktiv</strong>-Campschutz<br />
powered by Nürnberger Versicherung<br />
für die Dauer des Camps<br />
PREIS: € 350,– pro Person im DZ<br />
(Aufenthalt im Doppelzimmer Standard,<br />
Einzelzimmeraufschlag auf Anfrage)<br />
PREIS für den Guide: € 40,– pro Person<br />
(wird vor Ort abgerechnet)<br />
TEILNEHMERINNEN<br />
max. 15 Personen<br />
PROGRAMM<br />
Donnerstag, 20. Juni<br />
• selbstständige Anreise<br />
• gemeinsames Abendessen der<br />
Teilnehmerinnen mit den Guides (19 Uhr)<br />
Freitag, 21. Juni<br />
• Ausgabe/Einstellen der E-MTBs<br />
• 1. gemeinsame Ausfahrt (rund 4 Stunden)<br />
mit Fahrtechniktraining<br />
• Massage<br />
Samstag, 22. Juni<br />
• 2. Ausfahrt (rund 5 Stunden)<br />
• Massage<br />
• gemeinsames Abendessen (19 Uhr)<br />
Sonntag, 23. Juni<br />
• kurze Abschlusstour (ca. 2 Stunden)<br />
Programmänderungen vorbehalten<br />
DAS ANGEBOT:<br />
4 TAGE UND 3 NÄCHTE<br />
MIT HALBPENSION, TESTRAD<br />
UND GESCHENKEN UM € 350,–<br />
DEINE GESCHENKE<br />
Wir statten dich mit Goodies<br />
unserer Partner aus: Thule<br />
schenkt dir einen edlen Bikerucksack,<br />
Bosch sorgt für trockene<br />
Füße und von Peeroton<br />
gibt es Energie für unterwegs.<br />
ZUM TESTEN|<br />
Haibike stellt eine Flotte an<br />
Testbikes zur Verfügung wie<br />
z. B. das SDURO Full-<br />
Seven 9.0 mit 120<br />
mm Federweg und<br />
Bosch-Antrieb.<br />
DIE UNTERKUNFT<br />
Hotel Schwarzer Adler ****s<br />
in St. Anton am Arlberg<br />
Helene Fruhwirth (Haibike,<br />
oben) und Greta Weithaler<br />
von Bosch stehen beim<br />
Camp als Profi-Coaches<br />
zur Verfügung.<br />
ZIMMERBUCHUNG<br />
KONTAKT & BUCHUNG mit Kennwort<br />
„<strong>SPORTaktiv</strong> E-MTB-WOMEN-CAMP“<br />
Hotel Schwarzer Adler ****s<br />
sport & spa<br />
Fam. Tschol GmbH<br />
6580 St. Anton am Arlberg<br />
hotel@schwarzeradler.com<br />
www.schwarzeradler.com
TRAUMKULISSE<br />
FÜR ALLE BIKER<br />
1000 KILOMETER RADWEGE UND DAZU<br />
DER ATEMBERAUBENDE AUSBLICK AUF<br />
DIE UMLIEGENDE BERGWELT DER<br />
KITZBÜHELER ALPEN.<br />
FERIENREGION HOHE SALVE<br />
Innsbrucker Straße 1<br />
6300 Wörgl<br />
info@hohe-salve.com<br />
www.hohe-salve.com<br />
EVENT-TIPP<br />
Beim „eldoRADo Bike & Run<br />
Festival“ am 18. und 19. Mai<br />
warten in Angerberg<br />
spektakuläre Strecken,<br />
traumhafte Panoramen und<br />
echte Herausforderungen<br />
auf Marathonbiker<br />
und Trailrunner.<br />
www.eldorado-festival.at<br />
Wintersportlern muss man die<br />
Ferienregion Hohe Salve und die<br />
Kitzbüheler Alpen nicht näher erklären,<br />
ein Winterparadies der Extraklasse. Doch<br />
auch im Sommer zeigen die acht Orte<br />
um den schönsten Aussichtsberg Tirols,<br />
die Hohe Salve (1829 m), ihre Exzellenz.<br />
1000 km Radwege mit rund 38.000<br />
Höhenmetern garantieren Bikespass ohne<br />
Ende. Rundumblicke auf die Traumkulisse<br />
von Wildem Kaiser, Kitzbüheler Horn,<br />
Hohe Salve, Großvenediger und Großglockner<br />
gibt’s inklusive.<br />
Familien, Mountainbiker und Elektroradler<br />
treten ins Vergnügen. Die sanften<br />
Grasberge und breiten Talschaften bieten<br />
aber auch passionierten Straßenrennradfahrern<br />
ein weites Betätigungsfeld. Für<br />
das leibliche Wohl wird in urgemütlichen<br />
Almwirtschaften und Wirtshäusern gesorgt<br />
– Wohlbefinden für Körper und<br />
Seele. Ambitionierte Mountainbiker nehmen<br />
den KAT Bike in Angriff, der in vier<br />
Etappen über 180 km von der Hohen<br />
Salve bis ins Pillerseetal führt. Für jeden<br />
Abschnitt stehen Varianten zur Wahl, die<br />
von 2820 bis 6250 Höhenmeter reichen.<br />
Gut markiert führen die Wege über einsame<br />
Bergstraßen und Graspfade, vorbei<br />
an urigen Almhütten, hinauf zu den<br />
Weitblick-Highlights der Region. Komplett<br />
organisiert mit Karten, Gepäcktransport,<br />
Hotel und Halbpension bieten<br />
die KAT-Bike-Pauschalen sorgenfreie<br />
Bike-Erlebnisse von Juni bis Oktober<br />
(ab € 389,99 pro Person im DZ für 3<br />
Nächte).<br />
Gästekarte = Fahrkarte<br />
Dank hervorragender Bahnanbindung<br />
können Gäste stressfrei in die Region<br />
reisen. Vor Ort nutzen Sie die Gästekarte<br />
als Fahrkarte – diese inkludiert die Fahrt<br />
in allen Nahverkehrszügen der ÖBB von<br />
Wörgl bis nach Hochfilzen und in allen<br />
Bussen in der Region.<br />
Fotos: Norbert Eisele-Hein, Kurt Tropper<br />
128 <strong>SPORTaktiv</strong>
hohesalve.at<br />
Begeisterung?<br />
KENNT KEINE GRENZEN.<br />
LEISTUNGS-<br />
DIAGNOSTIK<br />
MITTELS<br />
SPIROERGOMETRIE<br />
€ 159,-<br />
Genießen Sie Ihre Radsaison in den Kitzbühler Alpen<br />
und lassen Sie sich von unserem Mountainbikeguide die schönsten Biketouren<br />
in der Region zeigen. Gönnen Sie Ihren Beinen und Ihrem Bewegungsapparat<br />
die richtige Entspannung und lassen Sie sich von unseren Masseuren die<br />
Muskulatur lockern. Zusätzlich rdern wir Ihre Durchblutung durch die<br />
aktive Regeneration in unserem Hydroxeur Bad.<br />
Meierhofgasse 26 | 6361 Hopfgarten im Brixental<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> 129<br />
T +43 5335 2420 | welcome@hohesalve.at
VON HUTTWIL<br />
BIS INS ZILLERTAL.<br />
SPORTAKTIV AUF<br />
HAUSBESUCH BEI<br />
DEN E-BIKE-SPEZIALISTEN<br />
FLYER UND NOX.<br />
QUALITÄT UND<br />
LEIDENSCHAFT<br />
130 <strong>SPORTaktiv</strong>
FLYER<br />
Schweizer Qualität,<br />
E-Bike-Pionier seit 1995,<br />
in Summe 300 Mitarbeiter,<br />
5000 Räder pro Monat in der<br />
Fertigung. Premium-E-Bikes<br />
für jedes Bedürfnis<br />
(Tour, Urban, Mountain)<br />
www.flyer-bikes.com<br />
ANZEIGE/Fotos: Arnold Pauly<br />
Es bedarf oft großer Worte. Und<br />
manchmal reicht die bloße Sinneserfassung<br />
durch die Augen. Da steht er,<br />
der „Rote Büffel“, und plötzlich sieht man<br />
25 Jahre E-Bike-Evolution auf einen Blick<br />
und braucht keine Erklärung. Wir stehen<br />
im Museum beim Schweizer E-Bike-Pionier<br />
Flyer. Hier in Huttwil im Kanton Bern am<br />
Rande des Emmentals. Die Holzdecke im<br />
Emmentaler Look und als Architekturelement<br />
die Säulen wie Speichen angeordnet<br />
sagen klar: Hier wird Fahrrad gelebt.<br />
Der Rote Büffel ist ein abenteuerlich<br />
adaptiertes, klassisches Herrenfahrrad in<br />
Weinrot aus dem Jahr 1993, mit Lkw-Batterie,<br />
Amperemeter und wahnwitzigem Antriebskonzept.<br />
Das steht im modernen und<br />
durch viel Glas luftigen Showroom im Teil<br />
namens „Museum“ und darf von den jährlich<br />
10.000 Besuchern besichtigt werden.<br />
Der Büffel als Spaßprojekt war der Anfang.<br />
1995 begann unter der Marke Flyer die<br />
Produktion einer ersten ernstzunehmenden<br />
Kleinserie. Flyer feiert im nächsten Jahr sein<br />
25. Jubiläum, keine Marke in Europa kann<br />
auf so eine Historie verweisen. Pioniere<br />
werden die Schweizer genannt, zu Recht.<br />
Mit dem Headquarter in Huttwil ist Flyer<br />
mit 250 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber<br />
im überschaubar großen Ort, die<br />
Schweiz selbst ist bei der E-Bike-Nutzung<br />
dem Rest Europas schon ein Stück voraus,<br />
auch schnelle Pedelecs bis 45 km/h sieht<br />
man an jeder Ecke.<br />
Die riesigen Flyer-Hallen sind topmodern,<br />
die Fotovoltaikanlage am Dach<br />
erzeugt mehr Strom, als die Firma verbrauchen<br />
kann, auch das Regenwasser wird<br />
genutzt. Energie braucht man, immerhin<br />
hat man hier Labor, Prüfstand, Administration,<br />
Management, die komplette Fertigung<br />
und eine eigene Entwicklungsabteilung im<br />
Haus. Flyer ist stolz, die Software für die<br />
individuellen Lösungen selbst herzustellen.<br />
„Unsere Plattform FIT vernetzt alle Komponenten<br />
am Rad“, sagt Simon, der helle<br />
Kopf der Entwicklungsabteilung und zeigt<br />
uns die Eigenproduktionen bei den Schaltern<br />
und Displays.<br />
Flyer hat als Erster das Potenzial von<br />
motorisierten Rädern erkannt und ist heute<br />
noch am Puls der Zeit. Die Uproc-Serie<br />
zählt zu den besten E-MTBs, die man<br />
derzeit kaufen kann, und in den Tiefen der<br />
Hallen gibt es mehr: Dutzende Modelle,<br />
Tiefeinsteiger, Urbanbikes, Cityflitzer. „Wir<br />
sind ein Vollanbieter“, erklärt Anja Knaus,<br />
die Leiterin der Unternehmenskommunikation.<br />
Zudem arbeitet man seit Anbeginn<br />
eng mit Tourismusagenturen zusammen, ist<br />
Sponsor für die beliebten Radrouten durch<br />
die Schweiz („Herzroute“) und bietet auch<br />
jetzt noch organisierte Ausfahrten mit regionaler<br />
Kulinarik und Lagerfeuer an.<br />
5000 Fahrräder werden hier in Huttwil<br />
im Monat gebaut, selbst Laufräder werden<br />
aufwendig eingespeicht. Über das Fachhändlernetz<br />
beliefert man die Kunden im<br />
Hauptmarkt Deutschland, Schweiz und<br />
Österreich. Das fahrradverrückte Frankreich<br />
steht als nächstes auf der Expansionskarte.<br />
Auf der grünen Wiese<br />
Ähnlich spektakulär schöne Landschaft,<br />
anderes Land, wir sind in Österreich gelandet,<br />
im traumhaften Zillertal. Die Wiesen<br />
sind saftig grün, von oben blitzen noch<br />
die weißen Riesen herunter. Und hier hat<br />
es sich NOX Cycles häuslich eingerichtet.<br />
„Mountainbikes gehören in die Berge“,<br />
lacht Carsten Sommer im Vorbeigehen. Der<br />
Geschäftsführer der kleinen E-Bike-Schmiede<br />
hat seine Firma 2017 kurzerhand aus<br />
Berlin nach Zell übersiedelt. „Ich habe<br />
mich in die Landschaft einfach verliebt.“ In<br />
Deutschland gibt es die Marke NOX schon<br />
seit 2004, man war für wettbewerbsfähige<br />
Gravity-Bikes bekannt, im Enduro- und<br />
Downhillbereich haben sich die Berliner<br />
einen guten Namen gemacht. Vor ein<br />
paar Jahren startete NOX neu durch und<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
131
produziert nur noch E-Mountainbikes.<br />
„Wir sind quasi ein ,Start-up +‘“, scherzt<br />
Michael Forstinger, der fürs Marketing<br />
verantwortlich ist. In Berlin sitzen die<br />
Abteilungen Entwicklung und Konstruktion,<br />
dort pflegt man auch besten<br />
Kontakt zu den Nachbarn von Antriebslieferant<br />
Brose, Tirol beherbergt das dynamische,<br />
pulsierende Element.<br />
Die Zentrale im Zillertal ist im zweiten<br />
Stock eines eher unscheinbaren<br />
Gebäudes. Das Erdgeschoss ist abwechselnd<br />
Skiverleih und NOX-Showroom.<br />
Drüber sammeln sich die Jungs von<br />
NOX, die Dichte an Bärten, Hauben,<br />
Käppis und Tätowierungen ist hoch.<br />
Hier wird sinniert, gebastelt, probiert,<br />
verpackt – und mit Enthusiasmus Bike<br />
gefahren. Mal auf YouTube „Welcome<br />
to NOX“ eingeben und den Leuten bei<br />
der Arbeit zuschauen. „Let’s go for a<br />
lunchride“, schreit einer und die ganze<br />
Bude hechtet aufs E-Bike. Dass die<br />
Fotos: Rudi Wyhlidal<br />
NOX CYCLES<br />
German Design, built in Austria.<br />
Marke seit 2004 in Berlin am<br />
Markt, seit 2017 Neuausrichtung<br />
in Zell am Ziller,<br />
15 Mitarbeiter, Maß statt<br />
Masse, E-Mountainbikes<br />
mit Leidenschaft<br />
www.noxcycles.com<br />
KITZALPBIKE MTB FESTIVAL<br />
KIRCHBERG . BRIXEN . WESTENDORF<br />
22.-30. JUNI <strong>2019</strong><br />
kitzalpbike.com<br />
132 <strong>SPORTaktiv</strong>
,,WIR<br />
STEHEN<br />
FÜR LEIDEN-<br />
SCHAFT,<br />
SPIRIT UND<br />
FITNESS<br />
IN VOLLER<br />
BANDBREITE.“<br />
halbe Belegschaft aus dem Downhill/<br />
Endurobereich kommt, sieht man auch<br />
hier. Von Bikern für Biker. „Wir sind<br />
eine Hightech-Manufaktur und stehen<br />
für Leidenschaft, Spirit und Fitness<br />
in voller Bandbreite“, umschreibt das<br />
Forstinger. Übrigens: Drei Serien mit<br />
markant quadratischem Unterrohr<br />
bauen die Zillertalberliner aktuell. Ein<br />
Cross-Country (Hardtail) und zwei<br />
E-Fullys als All-Mountain bzw. Enduro.<br />
Ein Urban-Projekt ist in der Pipeline,<br />
aber auch das wird – wie bei NOX<br />
üblich – kein Bike von der Stange. Per<br />
Konfigurator kann man sein Traumbike<br />
selbst zusammenstellen.<br />
Ach ja, der Name! Wenn man die<br />
drei Buchstaben von NOX untereinander<br />
reiht, entsteht wie bei einem<br />
Kreuzworträtsel No mOre eXcuses,<br />
keine Ausreden. Perfect E-Bike, perfect<br />
Day. Unter diesem Motto werden die<br />
Neo-Tiroler gerade richtig lebendig.<br />
HOTELS<br />
SAALBACH HINTERGLEMM<br />
Die bike’n soul Hotels in Saalbach Hinterglemm füllen ein breites Spektrum an<br />
Unterkünften, von Luxushotels bis hin zu Appartments, die Entscheidung liegt bei Ihnen.<br />
400 km Bikestrecken für Freerider, Downhiller & Tourenbiker lassen keine Wünsche offen.<br />
Mit Guiding, speziellen Bike-Vorteilen, bike‘n soul Shops & Rentals sowie einem eigenen<br />
Bike-InfoCenter sind die bike’n soul Hotels Ihre Top-Adresse für einen lässigen und<br />
unkomplizierten Bikeurlaub!<br />
TIPP:<br />
bike‘n soul UP & DOWN Package mit Guiding und speziellen Vorteilen für Biker!<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
133
SOFTWARE UND<br />
SCHMIERFETT<br />
ALLES ELEKTRONIK<br />
ODER WAS? WAS DER<br />
E-BIKE-BOOM FÜR SCHRAUBER<br />
BEDEUTET – DAHEIM IN DER<br />
GARAGE UND IN DEN<br />
WERKSTÄTTEN DER HÄNDLER.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
FOTO: THOMAS POLZER<br />
Alle reden vom E-MTB, manche<br />
haben schon eines, viele wünschen<br />
sich eines (einige wenige<br />
verwünschen es auch). Schnäppchen<br />
sind die kraftzuschießenden Bikes jedenfalls<br />
keine und da stellt sich fast<br />
zwangsläufig die Frage: Wie kann man<br />
den „Schatz“, einmal gehoben, dann<br />
möglichst gut pflegen und im Wert<br />
erhalten? Muss man als Besitzer eines<br />
E-Mountainbikes seine Heimwerkstatt<br />
neu ausstatten? Oder muss das Hightech-Werk’l<br />
dann bei Kleinigkeiten<br />
schon zum Profi in die Werkstatt – weil<br />
mit der Technisierung und dem Einzug<br />
der Elektronik die simple Reparierbarkeit<br />
flöten geht?<br />
Roman Neubauer, Bikehändler in<br />
Graz, gibt dazu gleich grundsätzliche<br />
Entwarnung: „Für den Biker selbst ändert<br />
sich mit einem E-Mountainbike<br />
kaum etwas. Die fahrradspezifischen<br />
Komponenten sind exakt gleich zu warten<br />
wie bei jedem gewöhnlichen Mountainbike.<br />
Und das elektronische System<br />
selbst ist weitgehend wartungsfrei. Ausnahme<br />
ist der Akku – aber auch da ist<br />
die Wartung keine Hexerei.“<br />
Im Einzelnen: Bei den mechanischen<br />
Teilen ist mit höherem Verschleiß<br />
„Laptop statt<br />
Schraubenzieher“<br />
heißt<br />
es auch für<br />
Roman Neubauer<br />
immer<br />
öfter.<br />
zu rechnen. Das betrifft die E-Bike-<br />
Antriebskomponenten (also Kette,<br />
Zahnkranz und Kurbelblatt) aufgrund<br />
der Motorpower. Und die Bremsen aufgrund<br />
des höheren Gewichts. Es heißt<br />
also: Etwas öfter die entsprechenden Teile<br />
prüfen und pflegen bzw. dem Fachhändler<br />
zum Service überlassen. Wer viel<br />
fährt, sollte einmal jährlich seinem Bike<br />
ein Service gönnen. Es gilt aber auch:<br />
Eine Schaltung lässt sich beim E-Bike<br />
genauso und mit den gleichen Werkzeugen<br />
einstellen wie eine Schaltung beim<br />
motorlosen Bike. Selbiges gelte auch bei<br />
den anderen mechanischen Komponenten<br />
– und übrigens auch für elektronische<br />
Schaltungen.<br />
Eher schon hat sich in den Profi-<br />
Werkstätten durchs E-Bike einiges<br />
geändert: Da hat mit der Elektronik<br />
134 <strong>SPORTaktiv</strong>
ROMAN NEUBAUER<br />
ist Inhaber von<br />
„Zweirad Neubauer“ in Graz.<br />
www.neubauer-zweirad.at<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Das E-Bike regelmäßig waschen,<br />
dafür den Akku und falls möglich das<br />
Display abnehmen. Keinen Hochdruckreiniger<br />
verwenden, ansonsten<br />
sind Wasser und handelsübliche<br />
Pflegemittel unproblematisch.<br />
Wenn nicht in Gebrauch, Akku<br />
abnehmen und in trockener<br />
Umgebung bei einer Raumtemperatur<br />
zwischen 15 bis 20 Grad aufbewahren.<br />
Der ideale Ladezustand zum<br />
Lagern liegt bei 30 bis 60 Prozent.<br />
Auf die Bremsbeläge und die<br />
Antriebskomponenten achten, der<br />
Verschleiß ist größer<br />
als bei normalen Bikes.<br />
Bike regelmäßig zum Service<br />
bringen, von Zeit zu Zeit<br />
Softwareupdates<br />
aufspielen lassen.<br />
die Software Einzug gehalten. Nicht<br />
einfacher wird die Sache, weil jeder Motorenhersteller<br />
seine eigenen Diagnoseprogramme<br />
hat, auf die Fahrradmechaniker<br />
jeweils eigens eingeschult werden.<br />
„Wenn du dich bei Bosch auskennst,<br />
hast du von Shimano noch keinen Tau“,<br />
so formuliert es Neubauer.<br />
Für Heimschrauber ist bei elektronischen<br />
Problemen sowieso nichts selbst<br />
zu richten, weil die benötigte Software<br />
für sie nicht zugänglich ist. Für die<br />
Werkstattprofis gilt jedoch: „Es gibt<br />
kaum einen Fehler, den wir nicht selbst<br />
beheben können“ – sehr selten komme<br />
es vor, dass ein Teil an den Hersteller<br />
eingeschickt werden müsse. Auch hier<br />
eine Ausnahme von der Regel: Eine<br />
Akku-Reparatur ist kaum möglich. Der<br />
Händler prüft, ob die Ursache wirklich<br />
der Akku ist – dann werden die defekten<br />
Stromspeicher ausgetauscht.<br />
Warum man sein E-MTB ab und zu<br />
zum Händler stellen sollte, liegt auch<br />
an den Softwareupdates, die Hersteller<br />
verordnen: „Da geht es zum Beispiel<br />
um Reichweitenverbesserung.“ Updates<br />
werden beim Service aufgespielt. Wobei<br />
gilt: Auch feinfühlige Naturen spüren<br />
in der Praxis kaum Unterschiede durch<br />
eine neue Motorsoftware, sondern können<br />
sich einfach über weiterhin klaglosen<br />
Betrieb freuen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
135
DA SCHLÄGT<br />
DAS BIKER-HERZ HÖHER<br />
Die unvergleichliche Landschaft mit dem breiten Talboden,<br />
den blühenden Almlandschaften sowie dem imposanten<br />
Panorama mit zahlreichen Dreitausendern bietet<br />
die besten Voraussetzungen, das Zillertal mit dem Bike<br />
zu erkunden. Hier findet jeder seine Traumstrecke.<br />
Kontakt und Info:<br />
T. +43/52 88/87 1 87<br />
holiday@zillertal.at<br />
www.zillertal.at<br />
Das Zillertal ist weit über Tirols Grenzen<br />
bekannt für seine hervorragenden<br />
Hütten und topmodernen Bergbahnen<br />
im Winter. In diesen Genuss kommen im<br />
Sommer auch Biker, denn sie müssen sich<br />
nicht immer auf reine Muskelkraft verlassen,<br />
um die Gipfel der Zillertaler und Tuxer<br />
Alpen zu erreichen. Die Lösung sind die<br />
Sommerbergbahnen, die mit der Zillertal-Activcard<br />
in der Trikottasche täglich<br />
eine Berg- und Talfahrt gratis anbieten. An<br />
den Talstationen können Biker über Zufahrtsrampen<br />
fahren, um ebenerdig in die<br />
Gondeln einzusteigen. Dies erspart die Vorderraddemontage.<br />
So erreicht jeder nahezu<br />
mühelos die schönsten Ausgangspunkte für<br />
grandiose Panoramarunden. Während man<br />
die ersten Höhenmeter überfliegt, hat man<br />
Zeit die Natur zu bewundern und weiß,<br />
was das Zillertal zu einer der Top-Bike-<br />
Destinationen der Alpen macht.<br />
Bike & hike: Mit Tritt und Schritt ans Ziel<br />
Mountainbiken boomt, Wandern ist wieder<br />
schwer angesagt und das E-Mountainbiken<br />
lässt momentan kaum jemanden kalt. Eine<br />
Kombination daraus eröffnet völlig neue<br />
Dimensionen. Mit dem Rad geht es entlang<br />
eines Sees oder durch Almlandschaften zum<br />
sicheren Bike-Parkplatz, oftmals sogar mit<br />
E-Ladestation. So lassen sich die langen<br />
Gehstrecken leicht überbrücken und entlegenere<br />
Gipfel oder Hütten in einer Tagestour<br />
erreichen.<br />
Das Rad wird am Ausgangspunkt der<br />
Wanderung sicher geparkt, geladen und<br />
abgesperrt. Weiter geht es auf „Schusters<br />
Rappen“ zum Gipfel oder zur Hütte weiter<br />
oben. Und nach der Wanderung fährt<br />
man nicht mit dem Auto oder Bus ins Tal,<br />
sondern wieder im Sattel des Bikes – die<br />
Natur bedankt sich für den ökologischen<br />
Fußabdruck.<br />
Fotos: TVB Zillertal<br />
136 <strong>SPORTaktiv</strong>
ANZEIGE/Foto: Markus Kreiner<br />
GIPFELSTURM &<br />
STERNFAHRT<br />
Die bikeCULTure-Region Graz bietet<br />
Strecken und Veranstaltungen für<br />
alle Biketypen. Los geht es am<br />
30. April mit dem großen<br />
Bike-Opening in Stattegg bei Graz.<br />
Gipfelsturm ohne schwierige Trails rund<br />
um und auf den Schöckl, genussvoll<br />
sternfahren aus der ganzen Region nach<br />
Hitzendorf, österreichische MTB-Enduro-Meisterschaften<br />
auf den Schöckl-<br />
Trails und Cross-Country-Rennen für<br />
Kids und Profis.<br />
Die bikeCULTure-Region Graz<br />
entwickelt wieder eine magische Anziehungskraft<br />
auf die Bike-Community.<br />
Vom Bergauf-Biker über gemütliche<br />
Genussradler bis hin zu den Trail-Typen<br />
der Enduro-Szene und den Profis bei<br />
den UCI-Rennen findet praktisch jeder<br />
Mountainbiker das Spiegelbild seines<br />
Bike-Profils in den Höhenprofilen der<br />
bikeCULTure-Strecken und -Rennen<br />
wieder! Los geht es von 30. April bis<br />
1. Mai mit dem Grazer Bike-Opening<br />
Stattegg, der Junior Challenge und der<br />
ÖM Eliminator.<br />
SparkRC_Product_210x135mm_Advertisement_2018_BIKE_SCOTT_Sports_DE.pdf 1 18.03.19 15:14<br />
TERMINE<br />
30. APRIL–1. MAI:<br />
Grazer Bike-Opening<br />
Stattegg,<br />
Junior Challenge,<br />
ÖM Eliminator.<br />
10. JUNI:<br />
bikeCULTure-Sternfahrt<br />
nach Hitzendorf.<br />
15.–18. AUGUST:<br />
Grazer Bike-Festival<br />
Stattegg, UCI C1,<br />
UCI Junior World Series,<br />
ÖM Enduro,<br />
Schöckl-Gipfelsturm,<br />
MTB-Challenge.<br />
ALLE INFOS<br />
www.bike09.at<br />
www.bikeCULTure.at<br />
www.regiongraz.at<br />
www.schoeckl-trail-area.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
137
ISCHGL IRONBIKE:<br />
EIN KLASSIKER<br />
WIRD 25<br />
Was 1994 als Tagesrennen für<br />
Locals begann, ist heute ein<br />
Rennen mit Fahrern aus aller Welt,<br />
das stets für neue Rekorde sorgt.<br />
Der Ischgl Ironbike feiert am 3. August<br />
<strong>2019</strong> sein 25. Jubiläum. Was mit einem<br />
Tagesrennen für Locals begann, ist mittlerweile<br />
ein viertägiges Mountainbike-Festival<br />
geworden, das Teilnehmer aus verschiedensten<br />
Ländern anzieht. In den Kategorien „Stage<br />
Race“ mit Einzelzeitfahren, „Alpenhaus Trophy<br />
Night Hill Climb“, „Cross Country Short<br />
Track“ und dem Marathon über die Hard-Distanz<br />
können sich Amateure mit den Profis<br />
messen, die um UCI-Punkte für die Weltrangliste<br />
fighten.<br />
Abgerundet wird diese einmalige Erfahrung<br />
mit einem vielfältigen Rahmenprogramm, das<br />
den Ischgl Ironbike vom 31. Juli bis zum 3.<br />
August zum Festival werden lässt, bei dem es<br />
– entsprechend dem Motto „Ischgl Ironbike –<br />
Relax. If you can …“ – sehr schwerfallen wird,<br />
eine ruhige Minute zu finden. Jeder einzelne<br />
Tag ist vollgepackt mit spannenden Events,<br />
die den Puls von Teilnehmern ebenso wie von<br />
Zusehern beschleunigen.<br />
Gratis-Startplatz<br />
Das 25-Jahre-Jubiläum muss gebührend<br />
gefeiert werden, das liegt auf der Hand. Daher<br />
starten <strong>2019</strong> alle Athleten, die im Jahr 1994<br />
geboren wurden, kostenlos. So funktioniert es:<br />
zum Ischgl Ironbike anmelden, Geburtsdatum<br />
eingeben, am Renntag einen gültigen Licht-<br />
bildausweis vorweisen und keine Startgebühr<br />
bezahlen!<br />
Wer auf Gesamtsieg gepolt ist, muss vom 31.<br />
Juli bis 3. August <strong>2019</strong> alle vier Rennen des<br />
Ischgl Ironbike Stage Race absolvieren. Gestartet<br />
wird mit einem knackigen Einzelzeitfahren,<br />
weiter geht’s mit dem nächtlichen Hill Climb<br />
bei Flutlicht rauf auf die Idalp und dem spektakulären<br />
„Cross Country Short Track“.<br />
Am Samstag steht das Königsrennen, der<br />
„Ischgl Ironbike Marathon Hard“, auf dem<br />
Fotos: TVB Paznaun – Ischgl<br />
138 <strong>SPORTaktiv</strong>
KONTAKT<br />
TVB Paznaun/Ischgl<br />
Dorfstraße 43<br />
6561 Ischgl<br />
T. +43/50 990 100<br />
info@paznaun-ischgl.com<br />
facebook.com/ischglironbike<br />
Instagram: @ischglironbike<br />
www.ischgl.com<br />
Auf die Kleinsten wartet ein Pumptrack und die Kids- und<br />
Junior-Trophy, auf die Großen vier harte Rennen, in denen es<br />
um den Gesamtsieg bei der Jubiläumsauflage geht.<br />
Programm. Hier zählt jede Sekunde, denn für<br />
das Gesamtergebnis werden alle Zeiten addiert.<br />
Gut zu wissen: Das Rennen steht Profis und<br />
Amateuren offen und wird für beide Klassen<br />
getrennt gewertet.<br />
Top-Kulinarik<br />
Auf höchstem Niveau präsentiert sich auch die<br />
Küche, die alle Teilnehmer und Besucher des<br />
Ischgl Ironbike am Silvrettaparkplatz versorgt.<br />
Kein geringerer als Haubenkoch Martin Sieberer<br />
schwingt mit seinem Team den Kochlöffel<br />
und sorgt für kulinarische Hochgenüsse. Top-<br />
DJs und Livebands sorgen am Freitag und<br />
Samstag für beste Stimmung am Eventplatz.<br />
Der Pumptrack und die Kids- und Junior-Trophy<br />
lässt untertags die Herzen aller kleinen und<br />
großen Bikefans höher schlagen.<br />
Spartipp: Athleten, die sich bis zum 31. Mai<br />
<strong>2019</strong> anmelden, zahlen vergünstigte Startgelder.<br />
Weitere Infos und Anmeldung unter:<br />
www.ironbike.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
139
1. HARDTAILS UND<br />
RACE-FULLYS<br />
2. TOUR UND ALL-<br />
MOUNTAIN<br />
3. ENDURO<br />
140 <strong>SPORTaktiv</strong>
4. LADY-BIKES 5. TOUREN-E-MTB 6. ENDURO E-MTB<br />
MINI-MOTOCROSSER<br />
Bikes ab etwa 160 mm Federweg heißen seit ein<br />
paar Jahren Enduro. Haben sie einen Motor,<br />
sind sie folglich E-Enduros. Und was man früher<br />
kaum für möglich hielt, ist (auch dank geschicktem<br />
Marketing, Imagepolitur durch Profi-Biker<br />
und Aufnahme seitens des Weltradsportverbandes<br />
UCI) Realität: Selbst fitte Sportler und Hardcore-Mountainbiker<br />
greifen zum Spaßgerät und<br />
fräsen über ihre Trails. Bergauf lassen sich jetzt<br />
Wege beschreiten, die früher undenkbar waren,<br />
dank Motorpower und guter Fahrtechnik jetzt<br />
aber zum Fahrspaß werden. „E-Enduristen“ lieben<br />
schwere Trails bergauf, legen ihren Fokus aber auf<br />
die Performance im Downhill. Da soll es krachen.<br />
Flache Lenkwinkel und potente Fahrwerke sorgen<br />
für nach oben zeigende Mundwinkel.<br />
Diese Bikes sind wegen der robusten Auslegung<br />
nicht leicht – in der Regel 21 kg aufwärts – und<br />
nicht günstig. Unter 5000 Euro wird man schwer<br />
ein taugliches E-Enduro finden.<br />
BASICS<br />
BAUART Full-Suspension<br />
RAHMEN<br />
FEDERWEG<br />
STÄRKEN<br />
GEWICHT<br />
Alu oder Carbon<br />
140 bis 180 mm<br />
Downhill, Handling<br />
18 bis 28 kg<br />
LAUFRÄDER 27,5 oder Mix mit 29<br />
REIFEN<br />
2,4 bis 2,8 Zoll,<br />
aggressives Profil<br />
Foto: Nox/Rudi Wyhlidal<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
141
E-ENDUROS<br />
VIEL FEDERWEG, POTENTE FAHRWERKE<br />
ROBUSTE KOMPONENTEN – DAS GEHT AB!<br />
DIMMIX 29“ VORNE 27,5+ HINTEN<br />
BOSCH-POWERTUBE-AKKU<br />
160 MM FEDERWEG<br />
KTM MACINA KAPOHO 2971<br />
MOTOR/AKKU: Powertube Horizontal 500 Wh<br />
RAHMEN: Aluminium 27,5+<br />
LAUFRÄDER: 29 vorne und 27,5 hinten<br />
GABEL: Fox 36 A Float, 160 mm<br />
DÄMPFER: Fox A Float, 160 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano XTR<br />
BREMSEN: Shimano XTR, 203/180 mm<br />
GEWICHT: 23,8 kg<br />
PREIS (UVP): € 5899,–<br />
www.ktm-bikes.at<br />
NEUER DRIVE-S-MAG-MOTOR<br />
VOLLCARBON-RAHMEN<br />
120 % STEIFER ALS ALU-VERSION<br />
BH BIKES ATOMX CARBON<br />
LYNX 6<br />
MOTOR/AKKU: Brose Drive S Mag / 720 Wh<br />
RAHMEN: High Modulus Carbon<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,8<br />
GABEL: Fox 36 Float Performance, 160 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float DPS, 160 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano XT<br />
BREMSEN: Shimano SLX, 200 mm<br />
GEWICHT: ca. 22 kg<br />
PREIS (UVP): € 6999,–<br />
www.bhbikes.com<br />
TESTSIEGER<br />
KRAFTVOLLER SHIMANO-ANTRIEB<br />
PERFEKTE GEOMETRIEAUSLEGUNG<br />
CENTURION NUMINIS TRAIL E F3500<br />
MOTOR/AKKU: Shimano E8000 / Shimano E8010 500 Wh<br />
RAHMEN: Centurion Numinis TrailE<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,6<br />
GABEL: Fox 36 Float Factory, 140 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float DPX2 Factory, 135 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano Deore XT<br />
BREMSEN: Shimano EBOOO<br />
GEWICHT: 21,7 kg<br />
PREIS (UVP): € 6199,–<br />
www.centurion.de<br />
TRIPLE BUTTED ALUMINIUMRAHMEN<br />
SHIMANO STEPS-ANTRIEB<br />
FOX E-BIKE+<br />
STEVENS E-SLEDGE+ ES<br />
MOTOR/AKKU: Shimano Steps E8000<br />
RAHMEN: Aluminium 7005 TB<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,8<br />
GABEL: Fox 36 Float Performance, 160 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float DPS, 150mm<br />
SCHALTUNG: Shimano Deore XT Di2 Shadow+<br />
BREMSEN: Shimano Deore XT, 180 mm<br />
GEWICHT: 22,2 kg<br />
PREIS (UVP): € 5299,–<br />
www.stevensbikes.de<br />
Fotos: Hersteller<br />
142 <strong>SPORTaktiv</strong>
E-MTB SPEZIFISCHE GEOMETRIE<br />
APS – ADVANCED PIVOT SYSTEM<br />
TWIN HOLLOW-CORE TECHNOLOGY<br />
BMC TRAILFOX AMP SX<br />
MOTOR/AKKU: Shimano STEPS MTB E-8000, 250 W /<br />
Shimano STEPS MTB E-8020, 500 Wh<br />
RAHMEN: Trailfox AMP – Carbon<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,5<br />
GABEL: Fox Float 36, 170 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float DPX2, 150 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano XT, Shadow Plus<br />
BREMSEN: Magura MT7 200/200 mm<br />
GEWICHT: k. A.<br />
PREIS (UVP): € 7999,–<br />
www.bmc-switzerland.com/at-de<br />
PANASONIC-GX0-ANTRIEB MIT 90 NM<br />
KAPAZITÄTSSTARKER 630-WH-AKKU<br />
NEUE GEOMETRIE FÜR DYNAMIK UND AGILITÄT<br />
FLYER UPROC 7 6.30<br />
MOTOR/AKKU: Panasonic 36V GX0 Front<br />
Mount / 630-Wh-Akku<br />
RAHMEN: Full Suspension, Aluminium<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,6<br />
GABEL: RockShox Lyrik RC, 160 mm<br />
DÄMPFER: RockShox Deluxe RC3, 160 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano XT/SLX<br />
BREMSEN: Shimano ZEE M640, 203/180 mm<br />
GEWICHT: ca. 24 kg<br />
PREIS (UVP): € 4999,–<br />
www.flyer-bikes.com<br />
SHIMANO-MITTELMOTOR<br />
SHIMANO DEORE XT<br />
MAGIC MARY & HANS DAMPF<br />
CONWAY E WME 727<br />
MOTOR/AKKU: Shimano Mittelmotor E8000,<br />
250 W / Shimano 36 V, 504 Wh<br />
RAHMEN: Conway Fully E8000, Aluminuim<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,6<br />
GABEL: Fox Factory 36 Float, 160 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float DPX 2, 160 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano Deore XT<br />
BREMSEN: Shimano Deore XT, 203 mm<br />
GEWICHT: 21,9 kg<br />
PREIS (UVP): € 4999,95<br />
www.conway-bikes.de<br />
SHIMANO STEPS E8000 MITTELMOTOR<br />
FOX FEDERGABEL UND DÄMPFER<br />
SHIMANO DEORE XT<br />
HUSQVARNA BICYCLES HC 9<br />
MOTOR/AKKU: Shimano Steps E8000,<br />
250 W/Simplo, 630 Wh<br />
RAHMEN: Aluminium 6061<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,6<br />
GABEL: Fox 36 K Float, 180 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float X2, 180 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano Deore XT<br />
BREMSEN: Shimano Deore XT, 203/203 mm<br />
GEWICHT: 24,8 kg<br />
PREIS (UVP): € 7199,–<br />
www.husqvarna-bicycles.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
143
ENERGYPAK MIT 500 WH<br />
E-BIKE-APP<br />
MAESTRO-FEDERUNG<br />
GIANT TRANCE E+ SX 1 PRO<br />
MOTOR/AKKU: Giant SyncDrive Pro, 360 % tuneable<br />
support, powered by YAMAHA<br />
RAHMEN: Aluxx SL-grade aluminum<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,6<br />
GABEL: Fox 36 Performance, 160 mm<br />
DÄMPFER: Fox Performance Elite, 140 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano Deore XT<br />
BREMSEN: Shimano BR-MT520, 203 mm<br />
GEWICHT: 24,1 kg<br />
PREIS (UVP): € 4999,–<br />
www.giant-bicycles.com/at<br />
180 MM FEDERWEG<br />
ALUMINIUM-RAHMEN MIT TRAIL-GEOMETRIE<br />
CUSTOM-TURBO-1.2E-MOTOR<br />
SPECIALIZED TURBO KENEVO<br />
COMP<br />
MOTOR/AKKU: Specialized 1.2E, custom Rx<br />
Trail-tuned motor, 250 W/ Akku 460 Wh<br />
RAHMEN: Specialized M5 Premium Aluminum<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,6<br />
GABEL: RockShox Yari RC, 180 mm<br />
DÄMPFER: Fox Van RC Coil, 180 mm<br />
SCHALTUNG: Shimano SLX<br />
BREMSEN: SRAM Guide RE, 200/200 mm<br />
GEWICHT: k. A.<br />
PREIS (UVP): € 4599,–<br />
www.specialized.com/de<br />
GENIUS-ERIDE-ALU-RAHMEN<br />
TWINLOC-FEDERUNGSSYSTEM<br />
500 WH-INT.- AKKU<br />
SCOTT ERIDE GENIUS 910<br />
MOTOR/AKKU: Shimano STEPS E8000, 250 W<br />
RAHMEN: Alurahmen<br />
LAUFRÄDER: 29 x 2,6<br />
GABEL: Fox 36 Float Performance Elite Air, 150 mm<br />
DÄMPFER: Fox Nude T Evol Trunnion, 100–150 mm<br />
SCHALTUNG: Sram NX Eagle<br />
BREMSEN: Shimano BR-M640, 203 mm<br />
GEWICHT: 23,7 kg<br />
PREIS (UVP): € 5999,–<br />
www.scott-sports.com/at<br />
SKYBEAMER 5000 MIT<br />
TAGFAHRLICHT UND FERNLICHT<br />
AUSGESTATTET MIT ECONNECT<br />
HAIBIKE XDURO NDURO 10.0<br />
MOTOR/AKKU: Flyon HPR120S/Akku: 630 Wh<br />
RAHMEN: Haibike Carbon/Aluminium<br />
LAUFRÄDER: 27.5 x 2,6<br />
GABEL: Fox 36 Float Factory 180 mm<br />
DÄMPFER: Fox Float X2 Factory 180 mm<br />
SCHALTUNG: Sram EX1<br />
BREMSEN: Magura MT7<br />
GEWICHT: 28 kg<br />
PREIS (UVP): € 8999,–<br />
www.haibike.com/de<br />
Fotos: Hersteller<br />
144 <strong>SPORTaktiv</strong>
UNTERWEGS<br />
E-BIKES LADEN<br />
ANZEIGE/Fotos: bike energy<br />
E-Biken liegt voll im Trend.<br />
Doch was tun, wenn sich<br />
unterwegs die Ladung des<br />
Akkus dem Ende zuneigt?<br />
E-Biken ohne Sorgen, dass der Akku nicht<br />
ausreicht? Das macht das intelligente Ladekabel<br />
von bike-energy möglich, das auch bei<br />
jeder Witterung im Freien verwendet werden<br />
kann. E-Biker können ihren Akku auch<br />
ohne Heimladegerät aufladen – in Tourismusregionen,<br />
bei Gaststätten und Cafés.<br />
Das Kabel erkennt den jeweiligen Akku sofort<br />
und lädt ihn mit optimaler Leistung bis<br />
zu zweimal schneller auf. Das erfreut nicht<br />
nur die E-Biker selbst, die sich sorgenfrei auf<br />
ihre Lieblingstour machen können. Für den<br />
Betreiber ist die Ladestation ein willkommener<br />
Gästemagnet.<br />
Weitere Infos zur bike-energy-Ladestation<br />
findest du unter:<br />
verkauf@bike-energy.com<br />
www.bike-energy.com<br />
#weareenergy<br />
DEINE ZEIT<br />
GEHÖRT DIR.<br />
#myridemytime<br />
bergamont.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
145
FLAGGSCHIFF<br />
FÜR DIE ALPEN<br />
140 MM FEDERWEG, FEINSTE<br />
KOMPONENTENWAHL UND<br />
EIN BÄRENSTARKER MOTOR:<br />
TECHNIBIKE STELLT MIT DEM<br />
VOTARO FS EIN „E-BIKE FÜR<br />
ALLE“ AUF DIE RÄDER. DANK<br />
600 WH AKKU SIND BIS ZU<br />
120 KM UND 1400 HM<br />
MÖGLICH.<br />
146 <strong>SPORTaktiv</strong>
MARC PRÜM<br />
ist Geschäftsführer<br />
beim E-Bike-Hersteller<br />
Technibike<br />
www.technibike.de<br />
TECHNIBIKE VOTARO FS<br />
MOTOR: Continental 36 V<br />
AKKU: Lithium Ionen 600 Wh<br />
RAHMEN: Aluminium<br />
DÄMPFER: Fox Float DPS Evol, 140 mm<br />
FEDERGABEL: Fox Factory 34 Float, 140 mm<br />
SCHALTUNG: Sram GX<br />
BREMSEN: Magura MT5<br />
LAUFRÄDER: 27,5 x 2,4<br />
PREIS: € 4999,–<br />
www.technibike.de<br />
NOCH<br />
DREI FRAGEN<br />
AN DEN EXPERTEN<br />
Was zeichnet das Flaggschiff der<br />
ersten Modellrange aus dem Hause<br />
Technibike aus?<br />
Hochwertige Komponenten, eine<br />
formschöne Akku-Integration und eine<br />
hervorragende Motorleistung. Uns war<br />
es wichtig, dass wir mit diesem Bike eine<br />
große Zielgruppe erreichen. Deshalb<br />
haben wir uns für ein 140-mm-Trailbike<br />
entschieden, das dem sportiven Biker auf<br />
der Feierabendrunde ein Lächeln auf die<br />
Lippen zaubert und auf alpinen Trails<br />
über genügend Reserven verfügt.<br />
Du hast die Motorleistung angesprochen.<br />
Was erwartet den Käufer beim<br />
Continental 36V?<br />
In erster Linie ein Kraftpaket, das mit<br />
bis zu 90 Nm Drehmoment unterstützt.<br />
Dazu eine lineare Unterstützungscharakteristik<br />
und die Besonderheit, dass<br />
sich das Bike jenseits der 25 Km/h antriebsneutral<br />
bewegen lässt. Komplettiert<br />
durch einen leistungsstarken Akku-Pack,<br />
der mit über 600 Wh eine Reichhöhe<br />
von bis zu 1400 hm ermöglicht.<br />
ANZEIGE / Fotos: Technibike<br />
Wie geht es bei Technibike weiter?<br />
Auch zukünftig werden wir unsere<br />
Entwicklungsarbeit der E-Mobilität<br />
widmen. Die Planungen laufen auf<br />
Hochtouren und schließen die eine oder<br />
andere Herausforderung, die der urbane<br />
Arbeitsalltag mit sich bringt, mit ein.<br />
Mehr wird noch nicht verraten.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
147
148 <strong>SPORTaktiv</strong>
DIE FREIHEIT,<br />
DIE ICH MEINE<br />
DAS RAD UND ICH. WARUM DAS RADFAHREN IM<br />
GELÄNDE IMMER SCHON EINE FASZINATION FÜR<br />
MICH WAR UND ES AUCH BLEIBEN WIRD.<br />
VON KLAUS MOLIDOR<br />
Fotos: iStock, Christoph Heigl<br />
W<br />
as ist jetzt eigentlich so toll, so schön<br />
am Radfahren im Gelände? Ist es nicht<br />
nur anstrengend? Ist es die meditative<br />
Wiederholung der Tritte, das eigene<br />
Schnaufen, die Vögel, die Geräusche des Waldes,<br />
der Wind in den Blättern? Oder das Schaffen,<br />
das Tun, das Vordringen in Sphären, die<br />
eigentlich nicht dem Fahrrad vorbehalten sind?<br />
Das Rad, das war für mich schon immer<br />
Freiheit, ein im Prinzip einfaches Ding, das<br />
starke Emotionen auszulösen vermag. Zwei<br />
meiner schönsten und einprägsamsten Kindheitserinnerungen<br />
verdanke ich dem Fahrrad.<br />
Die erste: Ende der 1970er-Jahre im Volksgarten<br />
in Graz. Ich auf einem weißen Kinderrad<br />
mit rotem Sattel, mein Papa einen halben<br />
Schritt dahinter, die Stützräder daheim im<br />
Keller. „Uuund treten, treten, treten“, höre ich<br />
meinen Vater reden, die rechte Hand am Sattel,<br />
um mir das Gleichgewicht zu ermöglichen.<br />
„Treten, treten, treten“, höre ich, bis ich mich<br />
mutig in eine Linkskurve lege und sehe: Der<br />
Papa steht schon 20 Meter weiter hinten. „Ich<br />
kann Rad fahren“, durchzuckt es das Hirn des<br />
schmächtigen End-Vierers. Freiheit, der erste<br />
Schritt in die Selbstständigkeit, eine unglaubliche<br />
Ausweitung des Aktionsradius. Unvergessen,<br />
auch fast 40 Jahre danach.<br />
Die zweite Erinnerung: das erste BMX. Wolltest<br />
du in den 1980ern was gelten, war dieses<br />
„Bicycle Moto Xross“ unerlässlich. An einem<br />
sonnigen Samstagvormittag war es so weit.<br />
Ein Traum in Schwarz mit gelben Polstern am<br />
Lenker und am Oberrohr. Und erst die Fahrt<br />
vom kleinen Fahrradgeschäft nach Hause. Alleine<br />
durch enge Gasserln, alleine, obwohl ich<br />
weder 12 Jahre alt war noch den Fahrradschein<br />
hatte. Die Brust weit von der Freiheit, der Kopf<br />
voll Glück. Von da an war das Ding bei jedem<br />
Sonntagsspaziergang und bei vielen Wanderungen<br />
dabei. Rad fahren, wo andere „nur“ gehen.<br />
Durchs herbstliche Laub rascheln, durch den<br />
Gatsch pflügen. Später dann im Dunkeln auf<br />
der nahen Baustelle mit Freunden im Schnee<br />
herumkurven, kleine Hügel rauf und runter,<br />
zarte Sprungversuche.<br />
Am Ende immer das Gefühl, etwas geschafft<br />
zu haben, das man noch nie gemacht hat. Eine<br />
Welt betreten zu haben, zu der nicht jeder<br />
Zugang hatte. „Great things never came out of<br />
comfort zones“, hab ich kürzlich auf einem Häferl<br />
gelesen. Das trifft es wohl auf den Punkt.<br />
Mit dem BMX habe ich die Komfortzone<br />
verlassen und bin genau diesen Schritt oder<br />
besser Tritt darüber gegangen, der gerade noch<br />
schaffbar und gerade kein Klacks mehr war. Ich<br />
hab den Flow gespürt, ehe der „Flow“ gewusst<br />
hat, dass es mich gibt. Dann kamen die 1990er<br />
und mit ihnen andere Ablenkungen, Interessen<br />
und vor allem Mountainbikes. Sportgeräte, die<br />
ich als BMXler abgelehnt habe.<br />
Radfahren war für mich Mittel zum Zweck<br />
geworden. Leidenschaft sieht anders aus. Erst<br />
mit meinen Söhnen hab ich mich dann zu<br />
einem Mountainbike überwunden und wieder<br />
sanft, sehr sanft begonnen, die ausgetretenen<br />
Pfade zu verlassen. Biken würde ich das nicht<br />
nennen. Aber so ganz langsam ist die alte<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
149
Foto: Tony Hutcheson<br />
www.bikehotels.it<br />
BikeHotels Südtirol.<br />
Urlaub von Mountainbiker*innen<br />
für Mountainbiker*innen.<br />
Nothing else matters.<br />
#BikenistChefsache<br />
Liebe zurückgekehrt. Dieses Verlangen, etwas<br />
zu tun, das die Erwartungshaltung bricht. Denn<br />
wenn mich immer schon etwas fasziniert hat und<br />
wenn mich heute immer noch etwas fasziniert,<br />
dann sind es die Brüche. Wenn Dinge an Orten<br />
auftauchen, wo man sie nicht erwarten würde,<br />
außerhalb ihres natürlichen Habitats. So wie mein<br />
ältester Freund, der sich mitten in der Nacht sein<br />
Snowboard geschnappt hat, auf den Schloßberg in<br />
Graz gegangen ist und damit bis auf den Hauptplatz<br />
gefahren ist. Wenn man so will, war das<br />
im Rückblick mit ein Auslöser dafür, warum ich<br />
mich wieder mit dem Fahrrad ins Gelände gewagt<br />
habe. Auf einen Berg zu fahren, mit Muskelkraft,<br />
und dann die eine Abfahrt zu genießen. Der Lohn<br />
für den Schweiß, so unmittelbar und direkt und<br />
gleichzeitig ohne die Gefahr einer Lawine.<br />
Seit der Zweirad-Initialzündung im Park ist das<br />
Leben für mich immer komplexer geworden. Studium,<br />
Arbeit, digitale Revolution und vor allem<br />
Verkehr, Hektik, Reizüberflutung. Da braucht es<br />
einen Gegenpol, der den Geist in ruhige und lange<br />
Schwingungen bringt und nicht wild auf und<br />
ab oszilliert im Tempo einer Nähmaschine.<br />
Auf dem Bike fällt der Stress ab. Schon auf dem<br />
Weg in den Wald bläst der Fahrtwind die Alltagsgedanken<br />
weg. Sobald es dann bergauf geht, wird es<br />
meditativ. Treten, schnaufen, treten, schnaufen. So<br />
bei mir bin ich selten. Ich spüre den Brustkorb, die<br />
Oberschenkel, die Handballen. Mit jedem Lufteinsaugen<br />
gleite ich weiter in die Meditation. Und<br />
dann der Ausblick – grün, grün, grün. Eine Wohltat<br />
für die Augen, kein blaues Licht von Computerbildschirmen<br />
oder Handys. Dafür trotz all des<br />
„Für uns ist Mountainbiken Herzenssache und unsere<br />
Heimat, der „wilden Osten” Südtirols, das lohnendste<br />
Bikerevier überhaupt. Wir freuen uns auf euch!”<br />
Agnes und Edith Innerhofer<br />
Hotel Innerhofer *** | www.hotel-innerhofer.com<br />
Der Autor in aller<br />
Früh, dabei<br />
dem Nebel<br />
davonzubiken<br />
„Mein Herz schlägt für die Berge und für alles was<br />
damit zu tun hat. Es ist einfach genial, dass die<br />
Bike- und Bergsaison rund um Naturns so lang wie<br />
nirgends sonst in den Alpen ist!“<br />
150 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
Thomas Schuler<br />
Hotel Ansitz Schulerhof | www.schulerhof.it
Atemlärms Stille und die Geräusche des Waldes.<br />
Auf dem Bike bist du auch nie allein. Die Maschine<br />
ist dir nicht nur Vehikel zu Freude und<br />
Aufstieg, sondern bester Freund und Rettungsboot<br />
zugleich. Das Alu gewordene psychologische<br />
Hintertürl für den Fall, dass die Kraft ausgeht.<br />
Was beim Laufen am Berg ein Problem ist, fällt<br />
hier weg. Geht es nicht mehr bergauf, wende ich<br />
die Maschine und rolle heim. Das Gefühl dieser<br />
Exitstrategie im Hinterkopf lässt mich mehr wagen.<br />
So erweitere ich die Komfortzone von Mal zu<br />
Mal und trete doch immer wieder aus ihr hinaus.<br />
Bergab meide ich schon Forstwege und versuche<br />
EINE 100-JÄHRIGE<br />
ERFOLGSGESCHICHTE<br />
Die Marke Lazer wurde 1919 gegründet<br />
und ist damit die älteste Helmmarke. Im<br />
Jubiläumsjahr gibt es zwei neue MTB-<br />
Helme: den „Coyote“ und den „Impala“.<br />
,,TRETEN, SCHNAUFEN,<br />
TRETEN, SCHNAUFEN.<br />
SO BEI MIR BIN ICH<br />
SELTEN.“<br />
mich an leichten Trails, dem mittlerweile neuen<br />
Fully wird es nicht so bald zu schwer.<br />
Es ist für mich – und das wird es auch bleiben<br />
– aber immer eine besinnliche Tätigkeit. Ein Erlebnis<br />
für Körper, Geist und Seele und nicht eines<br />
für Strava und virtuelle oder reale Bike-Stammtischgespräche<br />
über Wurzelteppiche, Downhillpassagen,<br />
Winkel- und Federweg-Diskussionen.<br />
Freedom statt Freakyness.<br />
Biken erweitert den Horizont. Meine unmittelbare<br />
Umgebung habe ich erst in jüngster Zeit<br />
so richtig kennengelernt – auf Feierabendrunden<br />
mit Freunden. Da glückt sogar die Quadratur des<br />
Kreises. Aus dem Büro mit dem Rad nach Hause,<br />
über einen Berg hinaufschwitzen und einen Trail<br />
hinunter. Stunden danach pumpen dann die Endorphine<br />
noch durch den ganzen Körper und das<br />
Freiheitsgefühl aus der Kindheit flackert wieder<br />
auf.<br />
Mit dem Bike rückt die Möglichkeit eines<br />
Abenteuers, zu dem ich jederzeit aufbrechen kann<br />
und von dem ich rechtzeitig zum Abendessen<br />
wieder zurück sein kann an die eigene Haustür<br />
heran. Der deutsche Schriftsteller und Journalist<br />
Alfred Kerr hat eine Theaterkritik einmal sehr<br />
treffend so geschrieben: „Die Vorstellung begann<br />
um acht Uhr, als ich zwei Stunden später auf die<br />
Uhr schaute, war es 8.30 Uhr.“ Mit dem Fahrrad<br />
im Gelände verhält es sich genau umgekehrt.<br />
ANZEIGE / Fotos: Lazer<br />
O<br />
b die Brüder Lacroix 1919 ahnten, was ihnen<br />
mit der Gründung ihres Unternehmens im<br />
belgischen Nivelles gelingen sollte? 100 Jahre<br />
später ist LAZER mit Radhelmen weltweit erfolgreich,<br />
seit 2016 unter dem Dach von Shimano.<br />
Heuer neu im Programm ist der Lazer Coyote<br />
(unteres Bild): Ein In-Mold-Helm mit 21 Lüftungsöffnungen,<br />
verstellbarem Visier und hohem<br />
Schutz im Schläfen- und Hinterkopfbereich. Er ist<br />
auch stark im Preis-Leistungs-Verhältnis: Um<br />
€ 109,95 mit MIPS und € 89,95 ohne MIPS.<br />
Der neue ultimative Trail-MTB-Helm ist der<br />
Lazer Impala (oberes Bild), mit noch besserem<br />
Style und Performance: um € 149,95 mit MIPS<br />
und € 129,95 ohne MIPS. Beide Helme gibt es in<br />
mehreren Farben sowie edlem Mattschwarz.<br />
Mehr zur Helm- und Brillenmarke mit 100-jähriger<br />
Erfolgsgeschichte auf www.lazersport.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
151
BIKEN MIT EINER<br />
OLYMPIASIEGERIN<br />
INFOS & BUCHUNGEN<br />
BODENMAIS TOURISMUS<br />
D-94249 Bodenmais/Bayern<br />
T. 49 99 24/778-155<br />
veranstalter@bodenmais.de<br />
www.bodenmais.de<br />
Auf geht‘s nach Bodenmais<br />
im Bayerischen Wald: In diesem<br />
Bikerevier mit Geheimtipp-Charakter<br />
nimmt dich Deutschlands<br />
erfolgreichste Mountainbikerin<br />
Sabine Spitz mit auf Tour.<br />
PACKAGE-TIPP<br />
BIKECAMPS MIT SABINE SPITZ<br />
Termine: 13.–16. Juni,<br />
4.–17. Juli<br />
7.–10. Juli <strong>2019</strong><br />
Inkludiert sind:<br />
3 Übernachtungen mit HP im<br />
Sporthotel „Natura“<br />
2 geführte Tagestouren mit<br />
Sabine Spitz<br />
1 Grillabend mit Lagerfeuer<br />
Vorträge, Fragestunde u.v.m.<br />
PREIS: ab € 299,– p. P. im DZ<br />
Dürfen wir dir einen neuen Geheimtipp<br />
für Mountainbiker verraten?<br />
Bodenmais! Die Wälder rund um den<br />
Urlaubsort Nummer 1 im Bayerischen<br />
Wald bieten flowige Trails, Mountainbikewege<br />
mit grandiosen Aussichten,<br />
zahlreiche Gipfel und urige Einkehrmöglichkeiten.<br />
Im Juni und Juli erwartet dich sogar<br />
ein besonderes Schmankerl: Olympiasiegerin<br />
Sabine Spitz nimmt dich mit auf<br />
Tour und zeigt dir die abwechslungsreichen<br />
Strecken rund um Bodenmais.<br />
Genuss, Spaß und Gemütlichkeit stehen<br />
bei ihren drei viertägigen Bikecamps im<br />
Vordergrund. Bei jeweils zwei Tagestouren<br />
führt dich Sabine Spitz durch die<br />
herrlichen Bergmischwälder des Bayerischen<br />
Waldes vorbei an atemberaubenden<br />
Naturschauspielen. Unterwegs<br />
bleibt natürlich Zeit für nette Gespräche,<br />
die sich bei einem Grillabend am<br />
Lagerfeuer gerne vertiefen lassen.<br />
Eine entspannte und lockere Atmosphäre<br />
bietet auch deine Unterkunft,<br />
das brandneue Sport- und Bike-Hotel<br />
„Natura“. Für drei Nächte mit Halbpension<br />
wirst du hier unter Gleichgesinnten<br />
eine entspannte Zeit verbringen<br />
und spannenden Vorträgen von Sabine<br />
Spitz zu Themen wie Ernährung oder<br />
Training lauschen.<br />
Auch top: In Bodenmais sind gerade<br />
17 neue Bikestrecken entstanden. Von<br />
Kinder- über Hütten- und Rundtouren<br />
bis hin zu Etappentouren auf den Spuren<br />
der Trans Bayerwald ist für jeden<br />
Bikertyp die passende Strecke dabei!<br />
Fotos: Bodenmais Tourismus & Marketing GmbH/ Ralf Schäuble<br />
152 <strong>SPORTaktiv</strong>
TVB OSTBAYERN<br />
D-93059 Regensburg<br />
Tel.: 0941/58 53 9-0<br />
E-Mail: info@transbayerwald.de<br />
www.transbayerwald.de<br />
ABENTEUER<br />
TRANS BAYERWALD<br />
FORDERND, WILD, AUSSICHTSREICH<br />
UND GRÜN: DAS ALLES IST DIE NEUE<br />
TRANS BAYERWALD-TOUR IN BAYERN.<br />
Fotos: Andreas Meyer<br />
Ein klingender Name, der hält, was er<br />
verspricht: Die Trans Bayerwald ist<br />
eine neue Mountainbikerunde, die auf<br />
insgesamt 700 Kilometern und mit 17.000<br />
Höhenmetern zwischen Furth im Wald<br />
und Passau durch den Bayerischen Wald<br />
führt. Die Tour ist fahrtechnisch einfach,<br />
konditionell durchaus fordernd und dabei<br />
ein besonders ursprüngliches Erlebnis. Ein<br />
wahres Bikeabenteuer in der Kultur- und<br />
Naturlandschaft des Bayerischen Waldes.<br />
Die Runde kann man auf einer Nord- und<br />
einer Südroute mit je sieben Etappen fahren.<br />
Der MTB-Zone-Bikepark Geißkopf<br />
und das MTB-Paradies Sankt Englmar befinden<br />
sich ebenso auf der Trans Bayerwald<br />
wie Touren am Hohenbogen oder durch<br />
den Nationalpark Bayerischer Wald.<br />
Kostenloses Starterpaket holen<br />
Tipp: Das kostenlose Starterpaket für das<br />
Abenteuer mit vielen Informationen und<br />
Tipps kann man einfach per E-Mail an<br />
info@trans-bayerwald.de anfordern.Weitere<br />
Infos gibt’s auf: www.trans-bayerwald.de<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
153
E-MTB WOMEN CAMP<br />
www.sportaktiv.com<br />
2. E-MOUNTAINBIKE-<br />
WOMEN-CAMP<br />
23. bis 26. Mai <strong>2019</strong><br />
(Donnerstag bis Sonntag)<br />
3 Übernachtungen im Narzissen<br />
Vital Resort **** in Bad Aussee<br />
• Halbpension<br />
• kostenfreies WLAN<br />
• 3 E-Bike-Touren (2 längere, 1 kürzere)<br />
im Ausseerland-Salzkammergut mit<br />
Bosch-Uphill-Flow-Expertin Greta<br />
Weithaler und weiblichen Guides des<br />
Narzissen Vital Resorts<br />
• Fahrtechniktraining mit Greta Weithaler<br />
• Bikehelm von ABUS als Geschenk<br />
• Testrad von FLYER<br />
• Relaxen im Solebad<br />
• regenerierende „Narzissen Vital Resort“-<br />
Wadenpackung<br />
• optional <strong>SPORTaktiv</strong>-Campschutz<br />
powered by Nürnberger Versicherung<br />
für die Dauer des Camps<br />
PREIS: € 395,– pro Person im DZ Standard<br />
(EZ-Zuschlag pro Person € 90,– )<br />
TEILNEHMERINNEN<br />
max. 15 Personen<br />
PROGRAMM<br />
Donnerstag, 23. Mai<br />
• selbstständige Anreise<br />
• gemeinsames Abendessen der Teilnehmerinnen<br />
mit den Guides (19 Uhr)<br />
Freitag, 24. Mai<br />
• Ausgabe/Einstellen der E-MTBs<br />
• 1. gemeinsame Ausfahrt (rund 4 Stunden)<br />
mit Fahrtechniktraining<br />
• „Narzissen Vital-Resort“-Wadenpackung<br />
Samstag, 25. Mai<br />
• 2. Ausfahrt (rund 5 Stunden)<br />
• gemeinsames Abendessen (19 Uhr)<br />
Sonntag, 26. Mai<br />
• kurze Abschlusstour (ca. 2 Stunden)<br />
Programmänderungen vorbehalten<br />
DAS ANGEBOT:<br />
4 TAGE UND 3 NÄCHTE<br />
MIT HALBPENSION, TESTRAD<br />
UND GESCHENKEN AB € 395,–<br />
DEIN GESCHENK<br />
Diesen superlässigen Bikehelm<br />
von ABUS und 1 Paar<br />
Radsocken gibt es als<br />
Geschenk für alle Damen.<br />
Dazu ein Sportnahrungspaket<br />
von Peeroton für genügend<br />
Energie unterwegs.<br />
ZUM TESTEN<br />
FLYER versorgt uns mit<br />
Top-Testbikes wie z. B.<br />
mit dem Uproc 3, ein<br />
bärenstarkes<br />
E-MTB mit<br />
Bosch-<br />
Antrieb.<br />
Greta Weithaler (l.) von<br />
Bosch steht im Camp<br />
als Uphill-Flow-Expertin<br />
zur Verfügung.<br />
DIE UNTERKUNFT<br />
Das Narzissen Vital Resort Bad Aussee<br />
inmitten der Ausseer Bergwelt<br />
ZIMMERBUCHUNG<br />
KONTAKT & BUCHUNG mit Kennwort<br />
„<strong>SPORTaktiv</strong> E-MTB-WOMEN-CAMP“<br />
Narzissen Vital Resort Bad Aussee<br />
Pötschenstraße 172<br />
T.: +43 36 22/553 00-202<br />
E-Mail: reservierung@vitalresort.at<br />
www.vitalresort.at<br />
Fotos: Narzissen Vital Resort, Hersteller, Bosch Salzkammergut Trophy<br />
154 <strong>SPORTaktiv</strong>
INFOS & BUCHUNGEN<br />
NARZISSEN VITAL RESORT<br />
A-8990 Bad Aussee<br />
T. +43 36 22/55 300-200<br />
M. hotel@vitalresort.at<br />
www.vitalresort.at<br />
BIKE-GENUSS IM<br />
AUSSEERLAND<br />
AKTIVITÄT, ENTSPANNUNG UND<br />
VITALITÄT UMGEBEN VON EINER<br />
MAGISCHEN NATURKULISSE: DAS<br />
VERSPRICHT DAS NARZISSEN VITAL<br />
RESORT IN BAD AUSSEE.<br />
Ex-Profi Lukas Islitzer<br />
geht mit Gästen auf<br />
Tour.<br />
Fotos: Narzissen Vital Resort<br />
PACKAGE-TIPP<br />
4 Nächte zum Preis von 3 (Anreise<br />
nur Sonntag). Inklusive<br />
Solepackung und Narzissen Vital<br />
Resort Inklusivleistungen sowie<br />
ein MTB-Energiepaket<br />
INTENSIV-PAKET<br />
inkl. Techniktraining in der Bike-<br />
Arena Obertraun und geführter<br />
Intensiv-Radtour (Dauer ca. 4–6<br />
h) mit professionellem Guide.<br />
AB € 486,– pro Person<br />
EINSTEIGER-PAKET<br />
inkl. Radfitting und geführter<br />
Kennenlern-Radtour mit<br />
professionellem Guide.<br />
AB € 414,– pro Person<br />
Eine herrliche Berg- und Seenlandschaft<br />
kombiniert mit jeder Menge<br />
Möglichkeiten, diese auf zwei Rädern<br />
zu erkunden: Besser geht’s nicht. Rund<br />
75 Touren, 1450 Kilometer und knapp<br />
40.000 Höhenmeter werden Bike-Begeisterten<br />
in Bad Aussee – übrigens dem<br />
geografischen Mittelpunkt Österreichs –<br />
vor die Füße gelegt.<br />
Die Mountainbike-Strecken rund um<br />
den Dachstein locken jährlich zahlreiche<br />
ambitionierte Biker ins Salzkammergut.<br />
Doch egal, ob Fortgeschrittener, Einsteiger<br />
oder Genießer: Das Angebot ist ideal<br />
für jeden Anspruch.<br />
Der beste Stützpunkt zum Erkunden<br />
der Bikeregion ist das Narzissen Vital<br />
Resort in Bad Aussee. Das 4-Sterne-Hotel<br />
bietet einen Raum mit Radständern<br />
und E-Bike-Ladestation, einen Waschplatz<br />
und Werkzeug für Reparaturen.<br />
Mountainbikes und E-Bikes (auch<br />
Rennräder) können gemietet werden<br />
und seit <strong>2019</strong> bietet das Haus auch<br />
Bike-Packages mit geführten Touren<br />
von Ex-Bikeprofi Lukas Islitzer.<br />
Weil nach einer Tour Erholung gefragt<br />
ist, ist man im Narzissen Vital Resort<br />
ebenfalls goldrichtig. Entspannung<br />
bietet das Solebad mit dem natürlichen<br />
Heilmittel der Region, der Ausseer Sole.<br />
Dazu kommt ein 600 m² großer Saunabereich.<br />
Viel Raum zum Wohlfühlen<br />
erwartet die Gäste auch in jeder der 52<br />
Suiten. Ein traumhafter Panoramablick<br />
auf die Berge schürt schon die Vorfreude<br />
darauf, sich am nächsten Morgen<br />
wieder aufs Bike zu schwingen.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
155
VON<br />
GROSSEN<br />
UND KLEINEN LÖSUNGEN<br />
WAS DENKT<br />
EIN TOURISTIKER UND<br />
BIKER ÜBER<br />
LEGALES BIKEN,<br />
NEUE ZIELGRUPPEN<br />
UND DAS<br />
TOURISTISCHE<br />
WEST-OST-GEFÄLLE<br />
IN ÖSTERREICH?<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Fotos: Tropper, Erwin Haiden<br />
156 <strong>SPORTaktiv</strong>
KURT TROPPER<br />
Ist stellvertretender<br />
Geschäftsführer im<br />
Tourismusverband<br />
Kitzbüheler Alpen – Brixental,<br />
zuständig für Werbung und den<br />
Produktbereich Bike<br />
(u.a. KAT-Bike, Kitzalpbike),<br />
Veranstalter des Hillclimbs<br />
beim Kitzalpbike-Festival)<br />
www.kitzbueheler-alpen.com<br />
www.kitzalpbike.at<br />
D<br />
ie Vorfreude auf die Bikesaison ist bei Kurt<br />
Tropper nicht zu überhören. Nicht nur, weil<br />
er in seinem Tourismusverband Kitzbüheler<br />
Alpen – Brixental für das Mountainbiken<br />
zuständig ist, sondern weil er selbst leidenschaftlicher<br />
Biker, Hobbyracer und Rennveranstalter<br />
ist.<br />
Das Biken bleibt im Aufwind. Als Beweis:<br />
„Brixen ist kein großer Ort, aber wir<br />
haben ein Sportgeschäft, das heuer 100<br />
E-Mountainbikes zum Ausleihen hat.“<br />
Diese „technische Revolution“, wie es<br />
Tropper nennt, hat dem Biketourismus<br />
neue Türen geöffnet. „Biken war früher etwas<br />
für Superfitte. Jetzt fahren Hinz und<br />
Kunz auf den Berg.“ Das E-Mountainbike<br />
lässt Frauen mit Männern mithalten,<br />
bringt ältere Menschen wieder mit dem<br />
Sport in Kontakt und bietet ein Urlaubsangebot.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
157
Kurt Tropper ist<br />
Touristiker und Mountainbiker.<br />
Für seine<br />
Rennen und die Salzkammergut-Trophy<br />
(Bild) wird er sogar<br />
zum Vollblutracer.<br />
Die in Österreich jetzt zum Saisonstart<br />
wieder aufpoppende Diskussion<br />
um legales Biken verfolgt Tropper natürlich.<br />
Aber betont sachlich kommentiert<br />
er die in Mountainbikekreisen mit<br />
Häme bedachte Radkampagne der Österreich-Werbung<br />
(„You like it? Bike<br />
it!“) samt etwas verunglücktem Videoauftritt<br />
von Ministerin Elisabeth Köstinger<br />
und Social-Media-Populismus<br />
seitens der Biker. „Köstinger ist Ministerin<br />
für Landwirtschaft und Tourismus,<br />
ich hoffe, dass sie Konstruktives<br />
zusammenbringt. Wir müssen gemeinsam<br />
etwas schaffen.“<br />
Auch Tropper sieht diesbezüglich in<br />
Österreich ein West-Ost-Gefälle. In<br />
Tirol und Salzburg gibt es ein großes<br />
Streckennetz an legalen Mountain bike-<br />
BASISLAGER IN DEN ALPEN<br />
Kitzbühel<br />
Zillertal<br />
Hinterstoder<br />
Ötztal<br />
Montafon<br />
Berchtes gaden<br />
Neuschwanstein<br />
Oberstdorf<br />
Unkompliziert, trendig, preiswert und<br />
mitten in den Alpen gelegen. Damit sind<br />
die Explorer Hotels die passende Location,<br />
um aktiv in die Berge zu starten. Lockere<br />
Atmosphäre, modernes Design und sportliche<br />
Gäste versprechen Urlaubsfeeling für<br />
Entdecker. Die Design-Zimmer bieten genug<br />
Stauraum für die Sportausrüstung und eine<br />
gemütliche Sitzecke mit Bergblick. Kurz: das<br />
ideale Basislager für Sport in der Natur.<br />
BIKE DEAL<br />
• 3 bis 6 Nächte im trendigen Design-Zimmer<br />
• 1 geführte Mountainbike-Halbtagestour<br />
• Sport-Spa<br />
• gratis WLAN<br />
• MTB-Verleih (gegen Gebühr) und Werkbank<br />
ab € 149,– p.P.<br />
T. +43/55 58/20 333 445<br />
www.explorer-hotels.com/sommer<br />
Explorer Hotels Entwicklungs GmbH<br />
An der Breitach 3, 87538 Fischen<br />
GF: K. Leveringhaus<br />
Fotos: Explorer Hotels<br />
158 <strong>SPORTaktiv</strong>
angeboten. Das ist zum einen auf die<br />
Tourismushochburgen im Westen zurückzuführen,<br />
zum anderen auf das<br />
seit 1997 (!) bestehende Tiroler<br />
Mountainbikemodell, das Rechtssicherheit,<br />
Versicherungsschutz und ein<br />
Leitsystem beeinhaltet. „Wir und die<br />
Salzburger sind Vorreiter, das war Pionierarbeit“,<br />
weiß der Tiroler. „Bei uns<br />
ist viel Landwirtschaft und es gibt<br />
Gott sei Dank noch viele Bauern. Im<br />
Osten Österreichs gibt es mehr Großgrund-<br />
und Waldbesitz. Da ist weniger<br />
Verständnis für Tourismus und Freizeitverhalten<br />
vorhanden.“ Von der Politik<br />
wünscht sich Tropper, dass sie öffentliches<br />
Interesse bewertet und im<br />
Sinne der Lenkungsmaßnahmen gesetzliche<br />
Verbesserungen schafft. „Dafür,<br />
dass alles freigegeben wird, bin ich<br />
zwar nicht, aber der österreichische<br />
Staat muss sich was überlegen. Erholung<br />
im Wald sehe ich als öffentliches<br />
Recht.“ Und Tropper plädiert dafür,<br />
außerhalb der Tourismusgebiete den<br />
Einheimischen als Bikerzielgruppe<br />
nicht zu vergessen.<br />
Viel Potenzial<br />
Der Tourismusverband umfasst nur<br />
die Orte Westendorf, Brixen und<br />
Kirchberg, generiert aber beachtliche<br />
1,7 Millionen Nächtigungen im Jahr.<br />
Die Nähe zu Deutschland und die<br />
holländischen Urlauber sind der größte<br />
Faktor. „Und wir haben früh das<br />
Potenzial des Mountainbikens erkannt.<br />
Wir haben die ideale Topographie<br />
mit den Almen und Seitentälern –<br />
ein Paradies für Skitouren und Biken.“<br />
1000 Kilometer Radwege hat die Region,<br />
davon sind 800 km MTB-Routen.<br />
Schon seit 1995 veranstaltet man den<br />
Kitzalpbike-Marathon, eines der größten<br />
Rennen Österreichs. Für das<br />
25-Jahr-Jubiläum 2020 ist die Erweiterung<br />
Richtung Kitzbühel und neuen<br />
Hahnenkamm-Trail in Planung. Der<br />
KAT-Bike verbindet vier Tagesetappen<br />
quer durch die Kitzbüheler Alpen, das<br />
Angebot an Trails ist groß. „Und das<br />
passt besser zu unserer Region, als<br />
wenn wir einen Bikepark hinstellen.“<br />
Fazit: Die Tiroler zeigen mit großen<br />
und kleinen Lösungen vor, wie es gehen<br />
kann. Wäre doch gelacht, wenn nicht<br />
ganz Österreich davon lernen kann ...<br />
© TVB Serfaus-Fiss-Ladis, Franz Oss<br />
****Su perior<br />
Hotel TIROL Fiss<br />
Hier lebt der GENUSS<br />
~ 50 Zimmer und Suiten<br />
~ Gipfel-Spa (ab 16 Jahren) mit Rooftop-Infinity-Pool<br />
~ Eigener Family-Spa<br />
~ Verwöhnpension „TIROL“ mit ausgezeichneter Küche<br />
~ Herzliche Gastfreundschaft<br />
~ Top Rad-Region Serfaus-Fiss-Ladis für Bikes, E-Bikes, MTBs,<br />
Downhill, Bikepark u.v.m.<br />
2 Nächte mit ¾-Pension und € 30,- Spa-Gutschein<br />
AB € 318,- P.P.<br />
Familie Pregenzer GmbH & Co KG, Hubert Pregenzer, Angerweg 1, A-6358 Fiss, Tel.: +43 5476 6358, info@hotel-tirol.net<br />
Mehr auf: www.hotel-tirol.net<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
159
VOLL IM FLOW<br />
AM BRENNSEE<br />
Sporthotel Brennseehof<br />
Seestraße 19<br />
9544 Feld am See, Kärnten<br />
T. +43 42 46/24 95<br />
hotel@brennseehof.com<br />
brennseehof.com<br />
WER LUST AUF BEWEGTE FERIEN MIT<br />
DER FAMILIE HAT, IST IM BRENNSEE-<br />
HOF IN FELD AM SEE (K) RICHTIG.<br />
BIKE-SPASS INKLUSIVE!<br />
PACKAGE-TIPP<br />
FRÜHJAHRS BIKE-DEAL<br />
7 Nächte mit 3/4 Pension im DZ<br />
inkl. aller Genussleistungen<br />
€ 20,– Wellnessgutschein p.P.,<br />
1 Haustour, 2x1/2-tägig geführte Touren,<br />
Karte, Trinkflasche, Massage<br />
AB € 749.– P. P. (OHNE BIKE) BZW.<br />
€ 779 (MIT BIKE)<br />
BUCHBAR VON<br />
4. MAI–6. JULI <strong>2019</strong><br />
Die Zutaten für einen tollen Urlaub<br />
mit den Kids? Ein familiengeführtes<br />
Hotel, Freizeit- und Wellnesseinrichtungen<br />
sowie spannende Biketouren. Wo<br />
das zu finden ist? Im Brennseehof in den<br />
Kärntner Nockbergen!<br />
Das Kinderhotel bietet eine wöchentliche<br />
60-h-Kinderbetreuung, Kinderspielplätze<br />
und noch vieles mehr. Mama<br />
und Papa können sich in der Zwischenzeit<br />
in den Radsattel schwingen oder in<br />
der Seewellness-Anlage entspannte Momente<br />
genießen. Apropos Rad fahren:<br />
Über 1000 km beschilderte Bike touren<br />
sind hier zu „erradeln“, wobei alle Könnerstufen<br />
dank anspruchsvoller Freeride-Touren,<br />
dem neuen Flow-Trail bis<br />
hin zum familiengerechten Seeradweg<br />
die passende Strecke finden.<br />
Der Brennseehof hat sich dem Zweirad<br />
verschrieben und bietet mit dem<br />
Bikekompetenzzentrum von Wolfgang<br />
Krainer ein Wochenprogramm mit<br />
Techniktraining, E-Bike-Touren, Kidson-Bike<br />
& Co. An „bikefreien“ Tagen<br />
nutzt man die Tennisplätze, geht segeln<br />
oder surfen oder gönnt sich ein Schmankerl<br />
aus der erstklassigen Küche.<br />
Fotos: Bad Kleinkirchheim Region Marketing GmbH/Franz Gerdl, Sporthotel Brennseehof<br />
DAS SPORTAKTIV-<br />
BIKE-FLOW-CAMP<br />
19. bis 22. September <strong>2019</strong><br />
in Feld am See, Kärnten<br />
3 Nächte mit Verwöhnpension im Doppelzimmer;<br />
nach Wahl im Vier-Sterne- Superior-<strong>SPORTaktiv</strong>-<br />
Hotel „Brennseehof “ in Feld am See; oder als noch<br />
günstigere Variante in der nebenan gelegenen<br />
Sportpension „Seehof “<br />
Frühstück, Mittag- und Abendessen auch für die<br />
Sportpensions-Gäste im „Brennseehof “<br />
Begleitung und Betreuung durch Profi-Guides der<br />
Sportschule Krainer<br />
als Geschenk: ein BUFF-<strong>SPORTaktiv</strong>- Headband<br />
und eine Dose Panaceo<br />
optional <strong>SPORTaktiv</strong>-Bergschutz powered by Nürnberger-Versicherung<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> für die Dauer des 160 Camps<br />
CAMPLEITUNG<br />
Sportschule Krainer<br />
(www.sportschule.at)<br />
SPEZIALPREISE<br />
FÜRS<br />
EXKLUSIVE CAMP:<br />
€ 415,– (****S Hotel<br />
Brennseehof)<br />
oder € 385,– (Sportpension<br />
Seehof)<br />
PROGRAMM<br />
3 geguidete Mountainbike-Tages touren<br />
mit hohem Singletrail anteil Befahrung des<br />
neuen Flow-Trails in den Nockbergen<br />
(Einteilung in drei Leistungsgruppen)<br />
Fahrtechniktipps von den Profi-Guides<br />
Testmöglichkeit von Hardtails und Fullys<br />
ZIELGRUPPE<br />
aktive Mountainbiker<br />
(Hobbyfahrer & ambitionierte Biker)<br />
TEILNEHMER<br />
maximal 25<br />
ANMELDUNG<br />
Direkt (und rasch) beim<br />
Hotel „Brennseehof “ buchen –<br />
die ersten 25 kommen zum Zug!<br />
Hotel „Brennseehof“<br />
Seestraße 19, 9544 Feld am See<br />
Tel.: +43 (0) 42 46/24 95<br />
E-Mail: hotel@brennseehof.com<br />
Web: www.brennseehof.com
Die AWA-Black-<br />
Kollektion von<br />
Dainese. Stile<br />
italiano trifft<br />
umweltbewusste<br />
Fortbewegung.<br />
www.dainese.com<br />
ITALIENISCHER STIL|<br />
FÜR DEN RAD-ALLTAG<br />
PROTEKTOR-SPEZIALIST DAINESE<br />
BRINGT ZUM ERSTEN MAL EINE KOLLEK-<br />
TION FÜR STILBEWUSSTE ALLTAGS-<br />
RADFAHRER AUF DEN MARKT.<br />
ANZEIGE / Fotos: Dainese.com<br />
Radfahren ist nicht immer nur biken<br />
oder Kilometer fressen am Rennrad.<br />
Immer mehr Leute fahren einfach<br />
mit dem Fahrrad zur Arbeit. Mit der<br />
AWA-Black-Kollektion hat der italienische<br />
Protektor-Spezialist Dainese nun eine<br />
Kollektion auf den Markt gebracht, die den<br />
Rad-Pendlern Style und Funktionalität verspricht<br />
– bei allen Witterungsverhältnissen.<br />
Das Layering-System vertraut auf innovative<br />
Materialien aus der Rennsportwelt und ist<br />
herausragend in Bezug auf Undurchlässigkeit,<br />
Wetterschutz und Komfort. In zahlreichen<br />
Taschen finden alle wichtigen Accessoires<br />
Platz, reflektierende Einsätze sorgen<br />
für hohe Sicherheit im „Verkehrswahnsinn“<br />
der Städte. „Eine Kollektion, bei der die<br />
Funktionalität in Ästhetik umgesetzt wird“,<br />
erklärt Art Director Renato Montagner.<br />
„Gedacht für alle, die das Fahrrad als<br />
umweltfreundliches Fortbewegungsmittel<br />
nutzen.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
161
„<br />
UNSERE ZIELE SIND,<br />
NICHT AUFZUGEBEN<br />
UND DASS UNSERE<br />
FREUNDSCHAFT NICHT<br />
ZERBRICHT.<br />
FABIO (22, RECHTS)<br />
UND ELIAS (19)<br />
„<br />
162 <strong>SPORTaktiv</strong>
NEXT STOP<br />
TOKIO<br />
ZWEI JUNGE STEIRER RADELN VON GRAZ NACH JAPAN.<br />
MIT VIELEN FRAGEZEICHEN, EINEM ZELT UND EINEM EURO<br />
PRO KILOMETER. SPORTAKTIV BEGLEITET SIE AUF IHRER<br />
14.000 KILOMETER LANGEN REISE. TEXTLICH, WOHLGEMERKT.<br />
VON CHRISTOPH HEIGL<br />
Fotos: www.graz-tokyo.at<br />
Die Statements machen neugierig.<br />
„Wir sind davon überzeugt, dass<br />
viele Menschen unerfüllte Träume<br />
in sich tragen und sie nur deswegen<br />
nicht leben, weil die Gesellschaft etwas<br />
anderes von ihnen erwartet. Wir wollen<br />
den Menschen aufzeigen, dass es essenziell<br />
ist, seine Träume zu verwirklichen.“<br />
Bumm, das sitzt. Und es geht weiter.<br />
„Wir sind der Meinung, dass in jedem<br />
Menschen mehr steckt, als er sich selber<br />
zutraut. Die Angst vor dem Scheitern<br />
und der innere Schweinehund stehen<br />
einem meistens im Weg.“ Diese Sätze<br />
stammen nicht von renommierten Philosophen<br />
oder weisen Gesellschaftskritikern.<br />
Sie finden sich auf der Homepage<br />
von Elias Trenn (19) und Fabio Lang<br />
(22), zwei aufgeweckten Burschen aus<br />
Graz. Dass viele ihrer Alterskollegen<br />
gerade normale gesellschaftskonforme<br />
Pfade (Beruf, Studium etc.) betreten,<br />
nehmen sie zum Anlass, genau das Gegenteil<br />
zu machen.<br />
Schauplatz Ostungarn, nahe der rumänischen<br />
Grenze bei Oradea. Fabio<br />
und Elias sind am 10. März vom Grazer<br />
Uhrturm in Richtung Japan, also in<br />
Richtung Oststeiermark, aufgebrochen.<br />
„Wir sind ganz gut vorangekommen“,<br />
berichten die beiden. Geschlafen wurde<br />
bislang nur im Zelt. „Das Wildcampen<br />
war die ersten Tage sehr ungewöhnlich,<br />
wir hatten ständig Angst, dass uns<br />
jemand erwischt. Mittlerweile fühlen<br />
wir uns sicher, es ist zur Routine<br />
geworden“, schreiben sie. „Zweimal<br />
hatten wir das Glück, zu Kaffee eingeladen<br />
worden zu sein. Aus der zweiten<br />
Einladung wurde ein Abendessen und<br />
eine Übernachtung. Attila und seine<br />
Freundin zeigten uns, was ungarische<br />
Gastfreundschaft bedeutet.“ Nämlich:<br />
das Nationalgetränk Palinka.<br />
Doch auch erste Sorgenfalten gibt es:<br />
Fabios Steißbein und Knie schmerzen<br />
und sind angeschwollen, eine Zwangspause<br />
wurde nötig. Dinge, die sie daheim<br />
vergessen haben (Wasserfilter, ein<br />
weiterer Wassersack und Halstücher)<br />
wurden ihnen dabei nachgeschickt. Die<br />
Reise dauert noch lange.<br />
Die etwas anderen Typen<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Leser kennen und schätzen<br />
unsere Porträts von Sportlern oder<br />
auch ganz normalen Menschen, die<br />
Außergewöhnliches leisten. Die meisten<br />
haben sehr konkrete Vorstellungen,<br />
einen ausgetüftelten Plan, besondere<br />
körperliche Fähigkeiten. Unsere zwei<br />
Burschen haben das alles nicht. Sie<br />
haben vor allem eines: ganz viel Abenteuerlust.<br />
„Unsere Ziele sind, nicht aufzugeben<br />
und dass unsere Freundschaft<br />
nicht zerbricht“, sagt Fabio und schaut<br />
zu Elias. Sie kennen sich aus Volksschulzeiten.<br />
Möglichst viele Länder wollen<br />
sie auf der Reise nach Tokio erleben und<br />
möglichst viele Kulturen.<br />
Ihre Motivation muss sehr stark sein,<br />
denn sie lassen sich relativ bedenkenlos<br />
in das Abenteuer ein. Vor dem Start<br />
der 14.000 Kilometer langen Strapaz<br />
nach der bislang längsten Radfahrt ihres<br />
Lebens befragt, sagt Fabio: „55 km.<br />
In die Südsteiermark.“ Fitnesscenter,<br />
Muskeltraining, Ergometerradeln über<br />
den Winter? Fehlanzeige. Elias kann zumindest<br />
auf gute DNA bauen, denn sein<br />
Papa ist früher durch den Jemen geradelt<br />
und bis nach England. „Insofern haben<br />
meine Eltern wohl geahnt, dass ich so<br />
was auch einmal machen will“, grinst<br />
der großgewachsene Blondschopf. „Gemischte<br />
Reaktionen“ will Fabio aus seinem<br />
Umfeld erhalten haben. „Manche<br />
finden das voll cool, aber meine Großeltern<br />
haben echt Bedenken und Angst.<br />
Die vielen fremden Länder!“ Gerade so<br />
was spornt die Jungs aber an. „Erfüllt<br />
eure Träume!“ steht auf der Website über<br />
einem Bild mit der auf eine Weltkarte<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
163
gekritzelten Reiseroute. „Genau dieser bewusst<br />
naive Ansatz taugt mir bei unserem<br />
Projekt“, strahlt Fabio. „Wir wollen andere<br />
motivieren, auch aufzubrechen.“ Im Blog<br />
auf www.graz-tokyo.at kann man sie begleiten,<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> wird in den kommenden<br />
Ausgaben von den Herausforderungen berichten,<br />
auch einen Film werden sie drehen.<br />
Die Strecke führt durch zwölf Länder,<br />
über Gebirgspässe, durch Wüsten. Die<br />
Grenzübertritte sind genau geplant, die<br />
Strecken dazwischen eher vage. Über Russland<br />
und Kasachstan geht es durch China<br />
und bis Shanghai. Von dort nehmen die<br />
Grazer den Flieger nach Südkorea und anschließend<br />
die Fähre nach Japan. Warum<br />
eigentlich Tokio? Fabio: „Wir haben vor<br />
DIE STRECKE<br />
12 Länder, 14.000 km. Durch Osteuropa, Russland<br />
und China geht es nach Shanghai. Von<br />
dort im Flieger nach Südkorea, mit der Fähre<br />
nach Japan und ins Ziel nach Tokio.<br />
www. graz-tokyo.at<br />
zwei Jahren die Doku der Hoepner-Brüder<br />
gesehen. Die sind von Berlin nach Shanghai<br />
geradelt. Da haben wir gesagt: Dann<br />
nehmen wir Tokio.“<br />
Bis Ende November wollen sie in Tokio<br />
angekommen sein. Bei günstigem Verlauf<br />
der Reise. Im Schnitt wollen sie 50 Kilometer<br />
pro Tag fahren. Theoretisch hätten sie<br />
aber sogar ein Jahr Zeit, denn Ausbildung<br />
und Jusstudium pausieren offiziell. „Wir<br />
wollen uns keinen Stress machen. Wir sind<br />
ja keine Spitzensportler.“<br />
EDGE ®<br />
SERIE<br />
MIT DEN BENUTZERFREUNDLICHEN<br />
FAHRRADCOMPUTERN VON GARMIN KOMMST<br />
DU SICHER AN DEIN ZIEL.<br />
5 € pro Person<br />
14.000 Euro haben sie als Budget für die<br />
14.000 Kilometer seit dem Projektstart<br />
2017 gesammelt. Sie haben einige Partner,<br />
die für Rückenwind sorgen, KTM etwa<br />
stellt neue, robuste Trekkingbikes zur Verfügung.<br />
Wie viel Asphalt und wie viel unbefestigte<br />
Straßen warten? „Keine Ahnung,<br />
mal schauen.“ Essen wollen sie jedenfalls<br />
164 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
GARMIN.COM
Erste Wochen,<br />
erste Pannen,<br />
die Reise hat erst<br />
begonnen.<br />
Der Filzstift<br />
zeichnet die<br />
Strecke grob vor,<br />
genau geplant<br />
sind nur die Grenzübertritte.<br />
Dazwischen:<br />
Abenteuer.<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
Fotos: www.graz-tokyo.at<br />
Reis und viel Gemüse. Mit nur 10 Euro pro<br />
Tag wird kalkuliert. „5 Euro pro Person.<br />
Ab Rumänien geht das sicher.“ Genächtigt<br />
wird bis auf wenige Ausnahmen im<br />
Zelt, navigiert mit einer Handy-App und<br />
SIM-Karten für jedes Land.<br />
Das Schwierigste in der Planung sind die<br />
Visa für Russland und China, erzählen sie,<br />
weil sie keine Hotelbuchungen als Reisebeleg<br />
vorlegen können. Bis zum Tag vor der<br />
Abfahrt blieb vieles unklar. Auch, ob sie in<br />
China mit den Rädern überhaupt einreisen<br />
dürfen, wird sich erst am Tag X zeigen.<br />
Macht nix, genau so soll ein Abenteuer<br />
nach ihrem Geschmack ausschauen.<br />
Wenn Fabio und Elias dann in Tokio<br />
ankommen, wollen sie – je nach Zeitpunkt<br />
– etwas Urlaub machen und die japanische<br />
Kultur kennenlernen. Was sie nach<br />
der Rückkehr nach Österreich erwartet?<br />
Studium? Beruf? Fades, abenteuerloses Alltagsleben?<br />
„Wir werden verändert zurückkommen“,<br />
sagt Fabio, der wie Elias schon<br />
verändert aufgebrochen ist. Bart und Haare<br />
wurden komplett abrasiert. „Was danach<br />
kommt, halte ich für mich völlig offen.“<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
165
BIKEWORLD OF<br />
MOUNTAINS & LAKES<br />
Das Versprechen „grenzenloser<br />
Bike-Erlebnisse“<br />
kann man in der Kärntner<br />
Region Nassfeld-Pressegger<br />
See – Lesachtal<br />
– Weissensee durchaus<br />
wörtlich nehmen.<br />
Karnische Alpen, Julische Alpen<br />
und Gailtaler Alpen sind gleichzeitig<br />
Bühne und Kulisse dieser<br />
grenzenlosen „BIKEworld“ – in Österreich<br />
und Italien. Grenzenlose Freiheit<br />
erlebt ihr auf den 41 markierten MTBund<br />
Radrouten sowie Bikerunden. Die<br />
Vision: gemeinsam mit den italienischen<br />
Nachbarn eine BIKEworld anzubieten,<br />
die Gäste begeistert.<br />
Ein Herzstück dieser neuen BIKE-<br />
World ist die „TRAILworld of Mountains“:<br />
Hinter diesem Namen verbergen<br />
sich 12 Singletrails, davon neun am<br />
Nassfeld sowie drei am Weissensee.<br />
Nagelneu ist der Flowtrail „MEX-Line<br />
1“ in Tröpolach. Das Versprechen: Die<br />
„TRAILworld of Mountains“ wird stetig<br />
größer und wird auch in Zukunft<br />
deutlich weiterentwickelt.<br />
Alle Trails sind über Bikerouten erreichbar.<br />
Vor allem aber auch bequem<br />
mit den Sommerbergbahnen, sowohl<br />
am Nassfeld (dort sind es gleich drei<br />
Bahnen) als auch am Weissensee.<br />
Für noch mehr Unabhängigkeit sorgt<br />
Fotos: NLW Tourismus Marketing GmbH.<br />
166 <strong>SPORTaktiv</strong>
INFO & SERVICE<br />
www.nassfeld.at<br />
M. info@nassfeld.at<br />
T. +43 (0) 42 85/82 41<br />
www.weissensee.com<br />
M. info@weissensee.com<br />
T. +43 (0) 47 13/22 20<br />
PACKAGE-TIPP<br />
• 3 Übernachtungen<br />
• Nassfeld +CARDholiday<br />
• 1 Tag Bergbahnen-<br />
Biketransport<br />
Preise:<br />
ÜF ab € 133,–<br />
HP ab € 206,–<br />
FÜNF HIGHLIGHTS<br />
das Verleihsystem Papin, mit dem jeder<br />
ganz easy ein Bike oder ein E-Bike ausborgen<br />
und an einer beliebigen Stelle<br />
wieder abgeben kann.<br />
Für Familien bestens geeignet ist zum<br />
Beispiel eine genussvolle E-Bike-Tour<br />
entlang des Gailtalradweges. Und weil die<br />
Kärntner „BIKEworld of Mountains &<br />
Lakes“ auch wesentlich von der Kombination<br />
zwischen Bergen und Seen geprägt<br />
ist, gehört nach dem Biken ein Sprung in<br />
den badewarmen Pressegger See oder den<br />
Weissensee einfach fix dazu!<br />
41 MTB-ROUTEN MIT 850 KILOMETERN<br />
IN ÖSTERREICH UND ITALIEN<br />
Kraftvoll bergauf fahren, die vier<br />
Sommerberg bahnen nützen oder das E-Bike<br />
leihen – ganz wie es dir gefällt.<br />
Tipp: Den Gailttal-Radweg kann man auch<br />
mit dem Alpe-Adria-Radweg kombinieren.<br />
12 SINGLE TRAILS UND DER NEUE<br />
FLOW TRAIL „MEX-LINE 1“<br />
Single sind hier nur die Trails: Du bist Teil<br />
einer großen Community, die sich auf den<br />
Trails oder an der Bergbahn trifft.<br />
BIKE- UND E-BIKE-VERLEIH: ÜBERALL<br />
AUSLEIHEN, ÜBERALL ABGEBEN<br />
Du möchtest täglich ein neues Bike<br />
probieren? Du bevorzugst Bus oder Zug<br />
für die Rückfahrt? Alles kein Problem –<br />
gib das Bike einfach beim<br />
nächstgelegenen Verleih ab.<br />
DIE NASSFELD „+CARD holiday“<br />
Baden im Pressegger See, drei<br />
Sommerbergbahnen benützen,<br />
geführte Biketouren genießen: Das<br />
alles und noch viel mehr inkludiert<br />
die „+Card holiday“.<br />
Du kannst ganz ohne weitere<br />
Kosten (exkl. Biketransport) deinen<br />
Urlaub genießen.<br />
NASSFELD „MOUNTAIN<br />
BIKE PEAK“<br />
5.–7. Juli <strong>2019</strong>: Das MTB-Event<br />
in den sonnigen Südalpen.<br />
Sei Teil der Community!<br />
www.bikepeak.nassfeld.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
167
DEIN FREUND<br />
UND HELFER<br />
WASSER, TOOLS, HANDY.|<br />
OHNE BIKERUCKSACK SOLLTEST DU AUF|<br />
KEINE LÄNGERE TOUR AUFBRECHEN.|<br />
KOMPERDELL TOURPACK M<br />
• mehrschichtiger Cross-Bike-7.1-<br />
FB-Rückenprotektor aus adaptivem<br />
Dual-Density Foam, EN-geprüft 1621-2<br />
• anatomisch geformtes Rückenteil<br />
• leicht und flexibel<br />
• höchste Schutzwerte<br />
• schlanker Nierengurt für beste Passform<br />
• CARGO PACK mit viel Stauraum und 50 %<br />
Volumensvergrößerung,<br />
PREIS (UVP): € 189,95<br />
www.komperdell.com<br />
OSPREY RAVEN 14 W<br />
• speziell angepasster<br />
Damenrucksack<br />
• AirScape-Rückenplatte mit<br />
Schaumstoffrippen für<br />
Tragekomfort und Passform<br />
• inklusive 2.5L-Hydraulics-LT-<br />
Trinkblase<br />
• BioStretch Hüft- und<br />
Schultergurt<br />
• Integriertes aufrollbares<br />
ToolWrap<br />
• LidLock-Fahrradhelmbefestigung<br />
PREIS (UVP): € 140,–<br />
www.ospreyeurope.at<br />
TATONKA BAIX 15<br />
• kleiner, kompakter<br />
Bikerucksack mit 15 Liter Volumen<br />
und kraftschlüssigem Sitz<br />
• lässt sich durch einen Bauchgurt<br />
fixieren<br />
• ist mit Trinksystemvorbereitung,<br />
Reißverschluss-Fronttasche inklusive<br />
Helmhalterung und seitlichen<br />
Netztaschen ausgestattet<br />
PREIS (UVP): € 55,–<br />
www.tatonka.com<br />
THULE RAIL 12L PRO<br />
• trinken ohne anzuhalten mit dem<br />
freihändigen ReTrakt-Schlauchrückholsystem<br />
• Schutz des unteren Rückens<br />
und der Wirbelsäule vor Stößen<br />
und Verletzungen<br />
• perfekter Halt für aggressives<br />
Downhillfahren und Sprünge<br />
dank sicherer Passform<br />
• verbessertes Fahrverhalten des<br />
Fahrrads und geringere Muskelbelastung<br />
dank optimaler Gewichtsverteilung<br />
und niedrigem<br />
Schwerpunkt<br />
PREIS (UVP): € 199,95<br />
www.thule.com/de-de<br />
Fotos: Hersteller<br />
168 <strong>SPORTaktiv</strong>
VAUDE EBRACKET 28<br />
• hochfunktioneller All-Mountain-Rucksack<br />
speziell für die Bedürfnisse der E-Biker<br />
konzipiert<br />
• separates Fach für zweiten Akku und Ladegerät<br />
• Rückenpolster stärker aufgepolstert und<br />
Schulterträger stabiler als bei anderen<br />
Bikerucksäcken, um höheren Gewichtsanforderungen<br />
beim E-Biken gerecht<br />
zu werden<br />
• umweltfreundlich hergestellt<br />
PREIS (UVP): € 160,–<br />
www.vaude.com<br />
BBB MARATOUR BSB-101<br />
• ergonomisch geformter Tagestour-<br />
Rucksack mit angenehmer Polsterung<br />
• perfekt für das Zwei-Liter-Trinksystem<br />
BSB-105<br />
• alle Reißverschlüsse sind auch mit<br />
Handschuhen einfach zu öffnen<br />
PREIS (UVP): € 89,99<br />
https://bbbcycling.com<br />
ORTLIEB ATRACK 25<br />
• wasserdichter Reise- und<br />
Outdoorrucksack<br />
• innovatives Verschluss- und<br />
Bedienkonzept mit großer Reißverschlussöffnung<br />
am Rücken<br />
• Schulterträger mit stufenloser<br />
Rückenlängenverstellung<br />
• atmungsaktive Rückenauflagenflächen,<br />
gepolsterter Hüftgurt,<br />
Hüftgurttaschen, Netzaußentaschen,<br />
entfernbare<br />
Kompressionsgurte, Daisy-Chains<br />
auf der Front<br />
PREIS (UVP): € 179,95<br />
www.ortlieb.com/de<br />
DEUTER TRANS ALPINE PRO<br />
• Helmhalterung (Full-Face-tauglich)<br />
• eigene Brillenhalterung am<br />
Schulterträger<br />
• verstärktes Trägermaterial zum<br />
Tragen des Bikes<br />
• ausgeklügeltes und großes<br />
Organisationsfach für Kleinteile<br />
und Werkzeug<br />
• neues Meshmaterial sowie<br />
Rückensystem<br />
• abtrennbares Nasswäschefach<br />
PREIS (UVP): € 179,95<br />
www.deuter.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
169
BIKEN IN BRIXEN:<br />
STADT, LAND,<br />
FLOW!<br />
Brixen in Südtirol ist der<br />
erste Mountainbike-Hotspot<br />
südlich des Brenners.<br />
Und das hat gute Gründe.<br />
Mountainbiker lieben die Natur, das<br />
Erlebnis. Und sie lieben Südtirol<br />
mit seinen unzähligen Trails und<br />
Forstwegen. Südtirol wiederum liebt seine<br />
Mountainbiker-Gäste – die südlich des Brenners<br />
die Region Brixen als ersten lohnenden<br />
Bike-Hotspot vorfinden. Hier trifft man auf<br />
sonnige Gemüter, heiteres Wetter von April<br />
bis November und eine herzliche Willkommenskultur.<br />
Erst 2018 öffnete der Brixen-Bikepark auf<br />
der Plose seine Lines. Vier Strecken von sehr<br />
easy bis anspruchsvoll finden sich dort – für<br />
drei davon zeichnen sich die Whistler-Väter<br />
von Gravity Logic aus. Was Biker hier<br />
erwartet? Viel Flow für jede Könnerstufe,<br />
viele Tiefenmeter, Airtime auf der Hammer<br />
Line und fahrtechnische Challenges auf der<br />
Palm Pro Line. Für Familien perfekt ist die<br />
easy Jerry Line, die nie zu steil, nie zu ruppig<br />
und nie zu eng angelegt ist. Die Adrenalin-<br />
Junkies hingegen sollten sich die Sky Line<br />
hinunterstürzen: 1000 Höhenmeter vom<br />
Start bis zum Ziel, steile Stücke und pures<br />
Fahrvergnügen sind garantiert!<br />
Wie es sich für einen Bikepark gehört,<br />
wird nicht geshuttelt, sondern geliftelt. Alle<br />
Lines sind mit der Plose-Kabinenbahn von<br />
St. Andrä aus erreichbar und starten beim<br />
Liftausstieg an der Bergstation. Zudem ist<br />
der Palmschoß-Sessellift in Betrieb, um wieder<br />
zurück zur Bergstation zu gelangen.<br />
Von geführten Touren bis Fahrtechniktrainings<br />
und „Specials“ gibt es weitere<br />
Top-Angebote für Biker. Das Kids-Camp im<br />
August oder das Women-Camp im August<br />
und September sind perfekt für bikebegeisterte<br />
Familien. Den „Wow-Moment“ erlebt<br />
man bei der Sonnenaufgangstour auf der<br />
Plose. Seit 2011 hostet die Region auch das<br />
MOUNTAINBIKE-Testival und ist daher<br />
Schauplatz der größten Bike-Expo Südtirols.<br />
Heuer geht es vom 19. bis 22. September<br />
über die Bühne.<br />
Brixen bietet auch den perfekten Lifestyle.<br />
Denn neben dem Biken zählen auch gutes<br />
Essen, gemütliche Hütten, herrliche Aussichten<br />
und natürlich pures Genießen! Traditionelle<br />
Südtiroler Küche, gemixt mit mediterranem<br />
Touch, findet man in der Stadt<br />
wie am Berg. Den Abend kann man bei einem<br />
Aperitivo in der City ausklingen lassen.<br />
Und die Möglichkeiten zum Übernachten<br />
sind ebenso vielfältig wie verlockend: Im<br />
urbanen Hotel, in einem Appartement oder<br />
direkt am Berg in den Almhütten kann jeder<br />
seinen Traum-Urlaubsstützpunkt finden.<br />
BRIXEN TOURISMUS<br />
brixenbike@brixen.org<br />
www.brixen.org/bike<br />
Geführte Touren und Camps:<br />
Bikeschule Plose Bike<br />
www.plosebike.com<br />
Bikeschule BrixBike<br />
www.brixbike.it<br />
MOUNTAINBIKE<br />
Testival Brixen<br />
19.–22. September<br />
www.mountainbiketestival.de<br />
170 <strong>SPORTaktiv</strong>
VOM BACHERHOF|<br />
ZUM BACHER’STAY|<br />
TOLLES ERÖFFNUNGSANGEBOT<br />
IM NEUEN APPARTEMENTHAUS<br />
„BACHER’STAY“ AUF DER PLOSE.<br />
Aus Alt mach Neu: Aus der Pension<br />
Bacherhof wurde das neue Bacher’stay.<br />
Es bietet 10 wunderschöne Appartements auf<br />
der Plose, dem Hausberg über Brixen. Du<br />
wohnst dort stilvoll, aber mit der gewohnten<br />
Lässigkeit; modern, aber mit der benötigten<br />
Behaglichkeit. Oder anders gesagt: Alpine Gemütlichkeit<br />
trifft auf urbane Zwanglosigkeit.<br />
Gäste können sich außerdem auf täglich geführte<br />
Touren von der hauseigenen Bikeschule<br />
Plose Bike freuen!<br />
In der Stadt Brixen<br />
wie in der Bergwelt<br />
darüber finden<br />
Mountainbiker alles,<br />
was den Urlaub<br />
schöner macht.<br />
ANGEBOTS-TIPP<br />
Zur Eröffnung des neuen Bacher’stay bekommst du<br />
ab einem Aufenthalt von 4 Tagen eine Übernachtung<br />
geschenkt, also: „4=3“.<br />
Bei einem Aufenthalt von sieben Tagen ersparst du dir gleich<br />
zwei Übernachtungen, heißt: „7=5“<br />
Wähle zwischen deiner passenden Appartementkategorie:<br />
Rookie, Intermediate, Advanced, Expert<br />
Das Angebot gilt bis 1. Juni <strong>2019</strong><br />
Fotos: Brixen Tourismus<br />
Bacher‘stay<br />
I-39042 Brixen/Südtirol<br />
T. +39/04 72/83 48 46<br />
info@bacherstay.com<br />
www.bacherstay.com<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
171
BOLLE TRACKDOWN MIPS<br />
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• Opti-Dock-System zum sicheren<br />
Verstauen der Brille während der Fahrt<br />
• AViD-Progressive-EPS-Konstruktion für<br />
bestmöglichen Schutz und optimale<br />
Belüftung<br />
• MIPS-Technologie für mehr Schutz vor<br />
Rotationsbewegungen, die bei einem angewinkelten<br />
Aufprall auf das Gehirn wirken<br />
PREIS (UVP): € 149,99<br />
www.bolle.com<br />
KEINE HALBEN<br />
SACHEN<br />
100 % STYLE UND VOLLE PUNKTE BEI DER|<br />
SICHERHEIT. FÜR ALLE BIKER MIT KÖPFCHEN.|<br />
ABUS MONTRAILER ACE MIPS<br />
• In-Mold für langlebige Verbindung der<br />
Außenschale mit dem stoßabsorbierenden<br />
Helmmaterial (EPS)<br />
• Ponytail-Kompatibilität: Helm für Zopf-<br />
Trägerinnen gut geeignet<br />
• gute Ventilation durch 5 Luftein- und 7<br />
Luftauslässe, die durch Strömungskanäle<br />
verbunden sind<br />
• halb umschließender, mit Verstellsystem<br />
verbundener Kunststoffring für optimale<br />
Stabilität und Formschlüssigkeit<br />
PREIS (UVP): € 199,95<br />
www.abus.com<br />
SHRED SHORT STACK NOSHOCK<br />
SHRASTA<br />
• überlegene Passform, außergewöhnlicher<br />
Komfort<br />
• strategisch designt und optimiert<br />
• Shred-Rotational-Enery-System für<br />
die Bekämpfung von Rotationskräften<br />
• mit Slytech erweitert für optimale<br />
Sicherheit<br />
• strategisches System mit 20 Belüftungsöffnungen<br />
PREIS (UVP): € 140,–<br />
https://shredoptics.com<br />
LAZER COYOTE<br />
• verzichtet auf unnötigen Schnickschnack<br />
und fokussiert auf das<br />
Wesentliche<br />
• Top-Belüftung: 21 große<br />
Belüftungsöffnungen<br />
• bester Schutz<br />
• hoher Tragekomfort<br />
• leicht: 320 g<br />
PREIS (UVP): € 109,95 mit MIPS<br />
www.lazersport.com<br />
GIRO MONTARO MIPS<br />
• die kompakte Helmschale ist für<br />
besseren Schutz weit heruntergezogen<br />
• das Roc-Loc®-Air-Anpassungssystem<br />
steigert die Belüftung und verbessert die<br />
Passform<br />
• hydrophile, antimikrobielle Pads<br />
für noch mehr Kühlung und einen<br />
angenehmen Tragekomfort<br />
PREIS (UVP): € 179,99<br />
www.giro.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
172 <strong>SPORTaktiv</strong>
LADIES-BIKECAMP FÜR EINSTEIGERINNEN<br />
www.sportaktiv.com<br />
Fotos: Heiko Mandl/Alrbergerhof<br />
DAS 3. SPORTAKTIV-<br />
LADIES-BIKECAMP<br />
Termin: 07.–10. Juni <strong>2019</strong><br />
im Naturpark Weissensee<br />
TEILNEHMER<br />
max. 24, die in 3 Gruppen aufgeteilt werden<br />
und mit wechselnden Guides fahren<br />
ZIELGRUPPE<br />
Bike-Einsteigerinnen<br />
CAMPINHALT<br />
• Technik und Trailtechnik mit<br />
Angie Hohenwarter<br />
• Abfahren auf unseren<br />
3 Weissensee-Trails<br />
• Schrauber-Workshop<br />
• Bike- und SEEnerlebnis<br />
LEISTUNGEN<br />
• 3 Übernachtungen im<br />
Hotel Arlbergerhof Vital im<br />
Naturpark Weissensee<br />
• Verpflegung: Halbpension mit kulinarischen<br />
Genüssen aus Christines Küche<br />
• Teilnahme am dreitägigen Bikecamp-<br />
Programm, an zwei Tagen mit Angie<br />
Hohenwarter als Guide<br />
• optional <strong>SPORTaktiv</strong>-Campschutz<br />
powered by Nürnberger für die Dauer<br />
des Camps<br />
• exklusives Maloja-Ladies-Shirt<br />
• Gratis-Bergbahnbenutzung<br />
• Top-Preis für <strong>SPORTaktiv</strong>-Leserinnen:<br />
€ 365,– p. P.<br />
• Aufpreis für Einzelzimmer: € 30,–<br />
BUCHUNGEN<br />
Direkt beim Hotel Arlbergerhof<br />
am Weissensee: T. 0 47 13/22 80<br />
info@arlbergerhof.at<br />
Infos zum Hotel: www.arlbergerhof.at<br />
Es gelten die allg. Bedingungen des<br />
österreichischen Hotelgesetzes<br />
DEIN GESCHENK<br />
Ein Ultrasun-LSF-30-Sports-Gel; ein<br />
Top-Sportnahrungspaket von Peeroton;<br />
und ein <strong>SPORTaktiv</strong>-Headband<br />
von BUFF<br />
DAS ANGEBOT:<br />
3 NÄCHTE IM<br />
ARLBERGERHOF<br />
VITAL UND 2 TAGE<br />
BIKEN MIT ANGIE<br />
HOHENWARTER<br />
UM € 365,–<br />
Die Vorfreude ist riesig – denn eine<br />
der bekanntesten Bikerinnen der<br />
heimischen Szene wird die Teilnehmerinnen<br />
beim 3. <strong>SPORTaktiv</strong>-<br />
Ladies-Bikecamp begleiten: Angie<br />
Hohenwarter verbringt mit euch unvergessliche<br />
Tage im Naturpark Weissensee.<br />
Beim Techniktraining kommen Einsteigerinnen<br />
voll auf ihre Kosten, bei den<br />
Touren steht der Teamgeist ganz klar<br />
im Vordergrund. Die Ex-Downhillerin<br />
nimmt euch mit und zeigt euch die<br />
schönsten Plätze am See.<br />
Die Umgebung könnte nicht besser<br />
sein. Denn die Region Weissensee ist<br />
ein echtes Naturparadies für Biker. In<br />
Kombination mit dem Hybridschiff<br />
„MS Alpenperle“ ergeben sich zahlreiche<br />
Tourenmöglichkeiten.<br />
Residieren werden die Teilnehmerinnen<br />
bei unserem Camp im besten<br />
ANGIE HOHENWARTER<br />
fuhr Four-Cross- und<br />
Downhill-Rennen. Heute<br />
reist die Kärntnerin um<br />
die Welt, immer auf<br />
der Suche nach<br />
den besten Trails.<br />
Stützpunkt: dem Arlbergerhof Vital am<br />
Weissensee. Hausherr Peter Schwarzenbacher<br />
ist sonst selbst der beste Guide<br />
für seine bikenden Gäste – bloß diesmal<br />
wird er Angie Hohenwarter den Vortritt<br />
lassen ...<br />
WEISSENSEE<br />
Spielplatz der Natur<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
173
COOLE<br />
SCHULE<br />
EIN SKIFAHRERLEBEN<br />
BEGINNT FAST IMMER IN<br />
EINER SKISCHULE. BEIM<br />
MOUNTAINBIKEN SOLLTE<br />
ES NICHT ANDERS SEIN,<br />
MEINT PETER SCHROTT-<br />
MAYER, DER EIN LEHR-<br />
KONZEPT FÜRS KINDER-<br />
BIKEN ENTWICKELT HAT.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Soll man bikenden Kindern schon<br />
Grundsätze der Fahrtechnik näherbringen?<br />
Oder sie einfach tun<br />
und ausprobieren lassen? „Sowohl als<br />
auch“, sagt Peter Schrottmayer. Das eine<br />
schließt nämlich das andere nicht aus,<br />
sagt der Leiter der Bikeschule im Trailcenter<br />
Hohe Wand Wiese in Wien.<br />
Schrottmayer hat ein Mountain bike-<br />
Fahrtechniklehrkonzept entwickelt, abgestimmt<br />
auf verschiedene Altersstufen<br />
von den ganz kleinen Bike-Debütanten<br />
bis zum Erwachsenenalter. „Beim Skifahren<br />
gibt es festgeschriebene Lehrpläne.<br />
Im Mountainbiken jedoch nichts<br />
in dieser Richtung.“ Und um noch<br />
beim Vergleich mit den Winternationalsport<br />
zu bleiben: Dort leuchte jedem<br />
ein, „dass eine gewisse Skitechnik als<br />
Grundlage sinnvoll ist. Beim Biken ist<br />
es genauso – aber die Sportart ist noch<br />
so jung, dass das noch nicht allgemein<br />
so gesehen wird.“ Zumindest gelte das,<br />
wenn man Mountainbiken nicht nur als<br />
Dahinrollen auf Forststraßen begreife.<br />
Geht es nach Schrottmayer, macht es<br />
aber für jedes Kind Sinn, hochwertige<br />
Fahrtechnikkurse zu besuchen oder im<br />
Vereinstraining zu lernen. Auch als zusätzliches<br />
Sicherheitspolster beim Fahren<br />
im Straßenverkehr. Dass Kinder in eine<br />
Bikeschule dürfen, sollte so selbstverständlich<br />
sein wie der Skischulbesuch<br />
zum Einstieg ins Skifahren.<br />
Hütchen, Schnur und Kreide<br />
Rad fahren lernen Kinder heute am<br />
besten mit dem Laufrad. Und schon da<br />
ist es sinnvoll, ihnen mountainbikespezifische<br />
Fahrtechnik näherzubringen,<br />
sagt Schrottmayer. „In jedem Park oder<br />
Waldstück gibt es kleine Trampelpfade,<br />
Böschungen, Rodelhügel. Mit ein paar<br />
Hütchen, einer Schnur und einer Kreide<br />
ENGE KURVEN SIND<br />
DAS UM UND AUF<br />
FÜRS GLEICH GEWICHT,<br />
KLEINE STUFEN<br />
UND RÜTTELPISTEN<br />
MACHEN<br />
RIESENSPASS.<br />
kann man ganz schnell einen Parcours<br />
mit Slalom, Spurgasse und Ziel für die<br />
Zielbremsung aufbauen. Kinder lieben<br />
es, wenn sie dabei selbst kreativ sein<br />
dürfen und Mitspracherecht besitzen“,<br />
erklärt der 30-Jährige studierte Sportpädagoge.<br />
Als Elternteil oder Trainer fährt man<br />
am besten selbst mit. Oder versucht es.<br />
Schrottmayers Neffe ist fünfeinhalb, „er<br />
Fotos: Woom Bikes, Peter Schrottmayer<br />
174 <strong>SPORTaktiv</strong>
MAG. PETER SCHROTTMAYER<br />
ist 30 und Leiter der Bikeschule im Trailcenter<br />
„Hohe Wand Wiese“ in Wien sowie Ausbildner<br />
bei „Bikepro“. www.hohewandwiese.com<br />
www.bikepro.com<br />
Für die Naturfreunde bildet er von 2.–5. Mai<br />
erstmals „Kinder-MTB- Betreuer/-innen“ aus.<br />
www.akademie.naturfreunde.at<br />
liebt es, mir mit seinem kleinen Rad so<br />
enge Kurven vorzufahren, dass ich mit<br />
meinem keine Chance habe, dranzubleiben.“<br />
Enge Kurven seien generell<br />
das Um und Auf fürs Gleichgewicht.<br />
Gruppensituationen motivieren, kleine<br />
Wettkämpfe machen Spaß. „Kleine Stufen<br />
und Rüttelpisten sowieso.“ Und spätestens<br />
da ist man also schon mittendrin<br />
in der Bike-Fahrtechnik.<br />
Wie schaut es mit dem passenden Rad<br />
aus? „Kinderräder sind oft zu schwer<br />
und entsprechen genauso häufig nicht<br />
den kindlichen Proportionen“, weiß<br />
Peter Schrottmayer. Seine Empfehlung:<br />
„Es gibt Firmen, die sich auf wirklich<br />
kindgerechte Räder spezialisiert haben,<br />
zum Beispiel die heimische Marke<br />
woom.“ Zwischen „normalem“ Rad und<br />
Mountainbike müsse man dabei gar<br />
nicht unterscheiden: „Kinder brauchen<br />
keine Federgabel und erst recht keinen<br />
Hinterbau-Dämpfer: beide machen das<br />
Rad nur schwer und funktionieren bei<br />
dem geringen Gewicht auch gar nicht.“<br />
Werden Kinder von klein auf regelmäßig<br />
zum Fahren auf kleinen Wegerln<br />
ermutigt, steige automatisch die Lust<br />
auf mehr. Mit vier, fünf könnten manche<br />
Kinder schon leichte Trails fahren.<br />
Auch hier kann man Fahrtechnikgrundsätze<br />
altersgerecht verpacken: „Für das<br />
Trailverhalten – stehend, die Ellbogen<br />
gebeugt und nach außen gedreht –<br />
spielen wir Gorilla. Weil Gorillas eben<br />
so ausschauen. Oder: Das Vorderrad<br />
wird nach der Stufe gleich zum Boden<br />
gedrückt, weil es den Boden lieb hat<br />
und nicht lange getrennt sein will.“ Mit<br />
zunehmendem Alter bräuchten Kinder<br />
dann solche „Motivationshilfen“ auch<br />
nicht mehr, „sie entwickeln selbst die<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
175
intrinsische Motivation dafür, etwas<br />
besser machen zu wollen“.<br />
Alles ausprobieren lassen<br />
Generelle Empfehlungen, in welchem<br />
Alter man Kindern welches Können<br />
zutrauen und mit welchen Aufgaben<br />
konfrontieren könne: Solche<br />
Angaben seien stets mit Vorsicht zu<br />
genießen, sagt Schrottmayer. Was<br />
mancher Fünfjährige schon könne,<br />
lerne ein anderes Kind vielleicht mit<br />
sieben oder noch später. Ungeduld<br />
ist dabei fehl am Platz. Generell gilt:<br />
„Kinder lernen faszinierend schnell.<br />
Enorm wichtig für die motorische<br />
Entwicklung ist, sie alles ausprobieren<br />
und auch Fehler machen zu lassen.“<br />
Natürlich in abgesichertem Rahmen.<br />
Vermeiden sollte man, Kids zu etwas<br />
zu drängen. „Da entstehen schnell negative<br />
Assiziationen mit und das Bike<br />
verstaubt in der Folge im Keller.“<br />
Wie eingangs schon erwähnt,<br />
sind Grundkenntnisse in Mountainbike-Fahrtechnik<br />
auch für die<br />
Teilnahme am Straßenverkehr ein<br />
Sicherheitsfaktor. Nicht im Radalltag,<br />
sehr wohl in Extremsituationen. Etwa<br />
Rollsplit oder eine aufgehende Autotür:<br />
„Um solche Situationen sicher<br />
zu meistern, braucht es Fahrkönnen,<br />
das man am besten beim Mountainbiken<br />
lernt.“ Und das gilt für große<br />
genauso wie für kleine Biker.<br />
PAPA HAT‘S<br />
GERICHTET<br />
WENN DIE KIDS EINEM SCHON UM DIE<br />
OHREN FAHREN: DANN KÖNNTE EIN<br />
RAD VON ALEXANDER FRIEDL EIN THE-<br />
MA SEIN. „FEDERLEICHT“ HEISSEN DIE<br />
BIKES, DIE GROSSE NEIDISCH MACHEN.<br />
VON CHRISTOF DOMENIG<br />
Der Name „Federleicht“ sagt<br />
viel, aber nicht alles über die<br />
Produkteigenschaften. Denn neben<br />
zu hohem Gewicht muss man bei<br />
Kinder-Mountainbikes aus der Großserie<br />
in vielen Punkten Kompromisse<br />
in Kauf nehmen, sagt Federleicht-<br />
Bike-Gründer Alexander Friedl: „Die<br />
Rahmengeometrie passt meist überhaupt<br />
nicht, die Front ist zu hoch, die<br />
Kettenstreben sind zu lang. Laufräder<br />
sind viel zu klein.“ Oder: „Manchmal<br />
werden Erwachsenen-Kurbeln verbaut<br />
– oder die Kurbeln einfach gekürzt,<br />
womit die Länge, aber die Breite überhaupt<br />
nicht passt.“<br />
Der gebürtige Wiener Alexander<br />
Friedl fuhr Mountainbikerennen und<br />
arbeitete in Graz in der Autoindustrie.<br />
Für seinen ersten Sohn kaufte er ein<br />
9-Kilo-Rad als Erstrad und war schockiert,<br />
als er es zerlegte und die Teile<br />
auf die Waage legte. So begann 2011<br />
die Geschichte der Kinder-Mountainbikeschmiede<br />
– mit einer leichten Kurbel.<br />
Weitere Teile folgten bald – und<br />
Ende 2012 das erste komplette Rad.<br />
Heute hat das Unternehmen drei<br />
Mitarbeiter und bietet neben Tuningteilen<br />
edle Kinder- und Jugend-Mountainbikes<br />
zwischen 20 und 29 Zoll.<br />
Das 20-Zoll-Rad wiegt 5,4 kg, andere<br />
Bikes der Größe oft das Doppelte. Das<br />
29er gibt es ab 7,3 kg.<br />
Was beim Blick auf das Datenblatt<br />
der Federleicht-Bikes auch schnell<br />
DIE RÄDER SIND SICHER<br />
DIE KOMPROMISS-<br />
LOSESTEN AM MARKT.<br />
DER WIEDERVERKAUFS-<br />
WERT RELATIVIERT<br />
DEN PREIS.<br />
auffällt, sind die Größenempfehlungen:<br />
Das 20-Zoll-Rad wird ab 100 cm Körpergröße<br />
empfohlen, das 24er ab 110.<br />
Andere Hersteller empfehlen für 100 cm<br />
14, für 110 cm 16 Zoll. Setzen so große<br />
Laufräder nicht schon ein sehr gutes<br />
Fahrkönnen der Kids voraus? „Unsere<br />
kompakten Rahmen wirken sich so gut<br />
aufs Handling aus, dass für die großen<br />
Räder genau die Vorteile zum Tragen<br />
kommen, die die Industrie bei der Einführung<br />
der 29er auf und ab gepredigt<br />
hat“, sagt Alexander Friedl. Also: Viel<br />
bessere Rolleigenschaften, einfacheres<br />
Überfahren von Wurzeln und anderen<br />
Hindernissen, bessere Traktion ...<br />
Die Räder werden zwar überwiegend<br />
in Nachwuchs-Cross-Country-Rennen<br />
eingesetzt, „Federleicht ist die erfolgreichste<br />
Marke im Nachwuchsrennsport<br />
Fotos: Federleicht Bike<br />
176 <strong>SPORTaktiv</strong>
VON ALASKA NACH FEUERLAND<br />
MIT DEM RAD<br />
Nicht nur die<br />
eigenen drei<br />
Kids sind auf<br />
Alexander<br />
Friedls Bikes<br />
erfolgreich<br />
unterwegs.<br />
23.112 km und 195.800 Höhenmeter<br />
in 95 Tagen<br />
Mehr Infos zu dieser sensationellen Reise<br />
auf www.chiba.de/stories/jonas-deichmann<br />
einschließlich U13“, erklärt Alexander<br />
Friedl. Siege fahren auch seine eigenen<br />
drei Kinder (die heute 12, 10 und 7<br />
sind) ein. Die Bikes sind aber trotz des<br />
leichten Gewichts stabil genug für alle<br />
Einsätze im Alltag und auf Trails, betont<br />
Friedl. Ein 26er-Trailbike ist mittlerweile<br />
zusätzlich im Programm.<br />
Alle Komponenten sind sorgfältig<br />
ausgewählt oder selbst entwickelt, viele<br />
werden in Österreich gefertigt: „Aus<br />
dem vollen gefräste Kurbeln, handeingespeichte<br />
Laufradsätze und Carbonsättel“.<br />
Alexander Friedl und Mitarbeiter<br />
beraten auch, wenn es darum geht,<br />
Kinderräder zu tunen. „Mittlerweile<br />
verkaufen wir aber hauptsächlich Kom-<br />
plettbikes“, erklärt der Unternehmer.<br />
Und der Preis? Ab 2380 Euro beginnt<br />
der Einstieg in die Welt der Federleicht-Bikes.<br />
Da müssen wohl auch<br />
gutverdienende Eltern einmal schlucken,<br />
wenn man weiß, dass Kindern<br />
nach 1,5 bis 2 Jahren ein Rad oft zu<br />
klein geworden ist. „Unsere Räder<br />
sind sicher die schlüssigsten und<br />
kompromisslosesten am Markt“, sagt<br />
Alexander Friedl. Der auch betont,<br />
dass sich am Gebrauchtmarkt sehr<br />
gute Preise erzielen lassen. Ein Blick<br />
auf www.federleicht-bike.at oder in<br />
den Schauraum im Norden von Graz<br />
lohnt sich jedenfalls – nicht bloß für<br />
absolute Bike-Enthusiasten.<br />
Jonas Deichmann<br />
„Die Hände sind der wichtigste Kontakt<br />
zum Rad. Beim Lenken, Bremsen<br />
und Schalten darf die Funktion der<br />
Hände nicht eingeschränkt sein. Ich<br />
vertraue deshalb auf BioXCell, um<br />
Taubheitsgefühle an den Händen<br />
effektiv zu verhinden.“<br />
>> 2017 - Weltrekord für die<br />
schnellste Fahrraddurchquerung<br />
Eurasiens.<br />
(14.331 km in 64 Tagen)<br />
>> 2015 - Weltumrundung mit dem<br />
<strong>SPORTaktiv</strong> 177<br />
Fahrrad (64.000 km)
MOUNTAINBIKEN<br />
MIT AUSSICHT<br />
Die Mountainbike-Szene entdeckt<br />
die Region Villach – Faaker See –<br />
Ossiacher See immer mehr als<br />
attraktive Destination<br />
Die Region Villach – Faaker See – Ossiacher<br />
See liegt derzeit bei Mountainbikern<br />
aus dem gesamten Alpen-Adria-Raum<br />
hoch im Kurs. Nagelneu gestaltete und naturnah<br />
und harmonisch in die Nordhänge der<br />
Karawanken eingebettete Bergabfahrten, so bezeichnete<br />
Trails für Kids, Anfänger und Profis,<br />
locken immer mehr Radfreaks in Österreichs<br />
südlichstes Bundesland. Immer mit dabei: der<br />
Blick auf einen der vielen herrlichen Badeseen<br />
mit Trinkwasserqualität.<br />
Früher Saisonstart<br />
Ein großer Vorteil der Mountainbike-Destination<br />
Kärnten ist das südliche, mildere<br />
Klima: Wenn im Frühling in den Alpen noch<br />
meterhoch Schnee liegt, treten die Biker auf<br />
den Kärntner Sonnenseiten bereits kräftig in<br />
die Pedale und eröffnen im Frühling, nach<br />
den abgeschlossenen Aufräumarbeiten auf den<br />
Strecken, die Radsaison.<br />
Bei der Weiterentwicklung des Angebotes,<br />
das speziell alpine Radler ansprechen soll,<br />
haben die Verantwortlichen jetzt ordentlich<br />
Fahrtwind gemacht. Neben dem Bau von zwei<br />
familienfreundlichen Flowtrails, die im Mai<br />
eröffnet werden, wurde auch das Übungsgelände<br />
„areaONE“ auf dem Kumitzberg in Villach<br />
erweitert. Neben den bestehenden Trails in<br />
den Karawanken wie Kopein-, Shorty- oder<br />
Samonigg-Trail punktet die Region auch mit<br />
grenzüberschreitenden Raderlebnissen für<br />
Genuss- und Freizeitradler. Viele Radgäste<br />
strampeln mit Cross- oder E-Bike auf dem<br />
Drauradweg nach Slowenien oder über ehemalige<br />
Eisenbahntrassen am Alpen-Adria-Radweg<br />
an die Küsten Norditaliens.<br />
Bikerszene entdeckt Villach<br />
In der Region Villach – Faaker See – Ossia-<br />
Fotos: Martin Hofmann<br />
178 <strong>SPORTaktiv</strong>
TRAILS IN DER REGION<br />
VILLACH – FAAKER SEE –<br />
OSSIACHER SEE<br />
KOPEIN-TRAIL<br />
Länge 1,8 km, 160 Höhenmeter,<br />
Schwierigkeit mittel<br />
SAMONIGG-TRAIL<br />
Länge 1,9 km, 260 Höhenmeter,<br />
Schwierigkeit mittel bis schwer<br />
FLOWGARTNER-TRAIL (neu <strong>2019</strong>)<br />
Länge 2,3 km, 160 Höhenmeter,<br />
Schwierigkeit leicht<br />
ISCHNIG-TRAIL (neu <strong>2019</strong>)<br />
Länge 2,3 km, 160 Höhenmeter,<br />
Schwierigkeit leicht<br />
SHORTY-TRAIL<br />
Länge 0,6 km, 80 Höhenmeter,<br />
Schwierigkeit mittel<br />
LOWGARTNER TRAIL (neu <strong>2019</strong>)<br />
Länge 1,0 km, Höhenmeter 60m<br />
Schwierigkeit leicht<br />
www.lake.bike<br />
Neue, legale Trails und herrliche Ausblicke<br />
auf die Kärntner Seen machen<br />
Biken im südlichsten Bundesland<br />
Österreichs zum Genuss.<br />
cher See wurde vor zwei Jahren mit Andreas<br />
Holzer erstmals ein Radbeauftragter eingestellt.<br />
Holzer kümmert sich hauptsächlich um die<br />
Entwicklung der Mountainbike-Projekte und<br />
die gesamte Servicekette. „Die internationale<br />
Bikerszene ist schon auf uns aufmerksam<br />
geworden und etabliert sich mittlerweile bereits<br />
zu einer nächtigungsrelevanten Gästegruppe,<br />
die nun bei uns in Zukunft nahezu ganzjährig<br />
Top-Routen in zunehmender Zahl vorfinden<br />
wird“, betont Holzer.<br />
Radgäste werden auch online über das neue<br />
Infoportal „www.lake.bike“ auf alle Routen<br />
aufmerksam gemacht. Die Kärntner setzen<br />
auch immer stärker auf legalisierte und topausgebaute<br />
Mountainbike-Trails. Mit „lake.<br />
bike“ wurde jetzt ein eigener deutlicher<br />
Markenauftritt speziell von Mountainbikern<br />
für Mountainbiker gestartet. Bei der Entwicklung<br />
neuer Mountainbike-Angebote schalten<br />
Tourismusregion, Tourismusverbände und<br />
Gemeinden jetzt noch einen Gang höher. In<br />
den vergangenen Monaten wurde das Angebot<br />
durch neue Strecken im ehemaligen Skigebiet<br />
„Baumgartnerhöhe“ bei Finkenstein mit dem<br />
Flowgartner und Lowgartner Trail erweitert, die<br />
am 25.–26. Mai <strong>2019</strong> eröffnet werden.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
179
EIN NEUER FLOW-TRAIL<br />
GEHÖRT GEFEIERT<br />
Bike ins Auto<br />
und ab auf die<br />
Sonnenseite von<br />
Österreichs Bergwelt:<br />
Mit dem „NASSFELD<br />
MOUNTAIN BIKE<br />
PEAK“ feiern die<br />
BikeDays in den<br />
Südalpen heuer<br />
Premiere.<br />
Am Fuße des Nassfelds dreht<br />
sich Anfang Juli erstmals alles<br />
rund ums Bike. Vor allem ums<br />
Mountainbike einschließlich des<br />
E-MTB. Von der Einweihung<br />
des neuen Nassfeld Flow-Trails<br />
„MEX-Line 1“ über die Österreichischen<br />
Meisterschaften im<br />
Mountainbike-HillClimb, E-BIKE-<br />
MTB-HillClimb, diverse Junior-<br />
MTB-Challenges bis hin zum<br />
Straßen-Bergrennen und zum Familien-Radwandertag<br />
wird extraviel<br />
geboten. Jede Menge Musik, Show<br />
und Kulinarik sind auch inklusive –<br />
man kann schon voraussagen: Diese<br />
Premiere wird ihre Fortsetzung<br />
finden.<br />
Fotos: Nassfeld Mountain Bike Peak<br />
180 <strong>SPORTaktiv</strong>
DAS PROGRAMM<br />
FREITAG, 5. JULI<br />
17 Uhr: 15. Nassfeld Rad Classic um die<br />
Wulfenia-Trophy – das Bergrennen<br />
für jedermann<br />
19 Uhr: Siegerehrung und Nudelparty<br />
SAMSTAG, 6. JULI<br />
8 Uhr: Start des Familienradwandertags<br />
am R3 (powered by KEM) zum neuen<br />
Flow-Trail nach Tröpolach<br />
10 Uhr: Junior Mountainbike Challenge<br />
XCO & ARBÖ Kärnten Sport – der<br />
Nachwuchscup im Cross Country<br />
für die Klassen U5 bis U17<br />
12 Uhr: Grillfest & Schmankerln<br />
13 Uhr: Einweihung des neuen Flow-Trails<br />
„MEX-Line 1“<br />
14 Uhr: Siegerehrung der Junior Challenge<br />
und des Nachwuchscups mit Livemusik<br />
& ShowACTs<br />
Shuttlebusse für die Rückfahrt im Rahmen<br />
des Familienradwandertags<br />
SONNTAG, 7. JULI<br />
10 Uhr: Start zum Nassfeld Pramollo Hero<br />
E-Bike Challenge für Jedermann<br />
Mountainbike Hillclimb – Österr.<br />
Meisterschaft mit Preisgeldern bis<br />
zu € 500,–<br />
Mountainbike Hillclimb –<br />
Hobbyklasse<br />
14 Uhr: Siegerehrung des Nassfeld<br />
Pramollo Hero mit großem Grillfest<br />
ALLE INFOS UND<br />
AUSSCHREIBUNGEN:<br />
www.bikepeak.nassfeld.at<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
181
V<br />
or 2000 Jahren gab es eine Explosion, die<br />
100.000 Mal so stark war wie jene bei der<br />
Detonation der Atombombe auf Hiroshima<br />
1945. Der Vesuv brach aus, spuckte Lava<br />
und Asche über 32 Kilometer in die Luft<br />
und begrub zahlreiche römische Siedlungen<br />
unter einem Schwall an Vulkangestein und<br />
Asche. Die bekanntesten davon waren Pompeji<br />
und Herculaneum.<br />
In diese Region führte mich mein jüngstes<br />
Urban Adventure. Wir wollten die historische<br />
Stadt Neapel und ihr Umland in<br />
fünf Tagen auf Bikes durchqueren. Von der<br />
atemberaubenden Amalfiküste über Pompeji<br />
zum Krater des Vesuv, hinein in den Großstadtdschungel.<br />
Geschichte, Kultur, Verkehr<br />
und Chaos der 3000 Jahre alten Straßen von<br />
Napoli bis zur wunderschönen Insel Ischia<br />
in der Bucht von Neapel.<br />
Während ich den Trip plante, hörte ich<br />
noch von allen Seiten Warnungen, wie gefährlich<br />
die Stadt ist, wie exorbitant hoch die<br />
Kriminalitätsrate ist, wie einflussreich und<br />
korrupt die Camorra nicht sei. Das hat mich<br />
schon sehr nervös gemacht. Zudem haben<br />
dann noch zwei italienische Fotografen, die<br />
ich eingeladen hatte, abgesagt. „Viel zu gefährlich.“<br />
Noch vor dem Start würden wir<br />
ausgeraubt und überfallen werden.<br />
Schließlich konnte ich den Schweizer<br />
Fotografen Martin Bissig und den französischen<br />
Filmer Cedric Tassan überzeugen,<br />
mich zu begleiten, und wir trafen uns am<br />
Golf von Salerno in der Touristenstadt<br />
Amalfi, umrahmt von dramatischen Klippen<br />
an der Küste. Dabei war auch Ottavio Massa,<br />
ein italienischer <strong>Bikeguide</strong>, der mir bei<br />
der Planung geholfen und den Kontakt zu<br />
den einheimischen Fahrern hergestellt hatte.<br />
RITT AUF<br />
DEM<br />
VULKAN<br />
Das köstlichste Eis der Welt<br />
Amalfis Kultur hat über Jahrhunderte geblüht,<br />
von den alten Griechen, die in der<br />
Gegend gesiedelt haben, über einen der<br />
wichtigsten Häfen des Mittelalters bis hin<br />
zur beliebten Destination für Flitterwochen.<br />
Essen und Restaurants haben die Erwartungen<br />
voll und ganz erfüllt. Pasta al dente,<br />
Meeresfrüchte von den örtlichen Fischern,<br />
herzhafte Tomaten, Olivenöl, Wein und das<br />
köstlichste Eis der Welt waren ein großarti-<br />
Fotos: Martin Bissig<br />
182 <strong>SPORTaktiv</strong>
LAVA, ASCHE UND<br />
3000 JAHRE GESCHICHTE ODER:<br />
MIT DEM BIKE UM UND DURCH<br />
BELLA NAPOLI. EIN URBAN ADVENTURE<br />
DER EXTRAKLASSE.<br />
VON HANS REY<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
183
ger Auftakt, bevor wir früh am nächsten<br />
Morgen auf den berühmten „Pfad der<br />
Götter“-Trail gestartet sind, der die<br />
steilen Klippen überquert und durch die<br />
Dörfer über der Küste führt.<br />
Der Pfad ist weder ein wirklicher<br />
Biketrail noch ist er anfängerfreundlich.<br />
Man darf sich weder von der<br />
exponierten Lage noch von den Stufen<br />
einschüchtern lassen. Teile des Trails<br />
führen durch private Gärten und winzige<br />
Orte mit Straßen, die so schmal sind,<br />
dass selbst ein kleines Auto gerade einmal<br />
durchpasst. Dafür bietet der Trail<br />
unfassbare Ausblicke. Wie heißt es so<br />
schön? Neapel sehen und sterben – dazu<br />
waren wir aber noch nicht bereit. Es war<br />
ja erst Tag 1 und wir waren schon dabei,<br />
Italien von seiner schönsten Seite zu erleben<br />
– abgesehen vom Wetter. Ein paar<br />
dunkle Wolken warfen ihre Schatten<br />
auf uns und nach dem Pfad der Götter<br />
mussten wir einer Bar bei einem Espresso<br />
Schutz suchen, ehe wir den Berg<br />
überqueren konnten, der die Amalfiküste<br />
von der Bucht von Neapel trennt. Wir<br />
waren auf normalen Fullys unterwegs,<br />
während ich für Stadtetappen den Einsatz<br />
von E-Bikes geplant hatte.<br />
Das Naturschauspiel<br />
Nach einem frühen Start erreichten wir<br />
am zweiten Tag den Krater des Vesuvs.<br />
Als Überraschungsgast hat uns meine<br />
Schwester Silvia, die in Italien lebt, begleitet.<br />
Die Fahrt am Kraterrand wird<br />
mir immer in Erinnerung bleiben, mit<br />
den Blicken auf Neapel, Pompeji und<br />
die Küste bis hin zur Insel Ischia, wo<br />
meine TransNapoli in ein paar Tagen enden<br />
würde. Der Krater ist 300 Meter tief<br />
und misst 610 Meter im Durchmesser.<br />
Seine heutige Form hat er beim letzten<br />
Ausbruch 1944 erhalten. Die Location<br />
war wahrscheinlich die spektakulärste,<br />
an der ich je gefahren bin. Und glaubt<br />
mir, ich bin in meiner Bikerlaufbahn an<br />
vielen unglaublichen Orten gewesen.<br />
Dank einer Spezialgenehmigung<br />
hatten wir die guten Trails auf der Rückseite<br />
des Vulkans für uns alleine – nach<br />
Waldbränden ist das Gebiet nämlich<br />
gesperrt. Hier herrscht ein Mikroklima<br />
mit üppiger Vegetation am Monte Somma<br />
und im Tal der Riesen, beide Teil des<br />
Vesuv-Massivs. Der Berg selbst ist heute<br />
1281 Meter hoch. Vor der berüchtigten<br />
Eruption war er noch doppelt so hoch.<br />
Es war regelrecht unheimlich, an die<br />
Zerstörung zu denken, die exakt an<br />
dem Ort stattgefunden hat, an dem wir<br />
gefahren sind, und wie es gewesen sein<br />
muss, als der Berg gewütet hat. Wir<br />
fragten uns, wann der wohl wieder böse<br />
wird und Lava spuckt? Die Schwefeldämpfe<br />
sind ein Zeichen dafür, dass es<br />
nur eine Frage der Zeit ist. Noch deutlicher<br />
hat das die Ankunft in Pompeji<br />
und Herculaneum gemacht. Im Jahr 79<br />
n. Chr. hat das Leben hier abrupt geendet<br />
und die körperlichen Überreste der<br />
Bewohner, konserviert unter der Asche,<br />
geben Zeugnis davon.<br />
Tag 3 war der Start in den städtischen<br />
Tumult. Ich wechselte auf mein E-Bike,<br />
AUFTAKT ZUR<br />
GRÖSSTEN SERIE<br />
In St. Veit an der Gölsen (NÖ) startet<br />
am 28. April mit der Mountainbike<br />
Challenge die größte Marathon-Serie<br />
Österreichs. Bis 17. August wird<br />
an acht weiteren Stationen fleißig<br />
geradelt.<br />
Die Mountainbike Challenge startet im<br />
niederösterreichischen Alpenvorland.<br />
Die Anmeldezahlen zeigen, dass der<br />
Kurs in St. Veit an der Gölsen ideal ist,<br />
um die Winterpause aus den Knochen<br />
zu schütteln: moderate, nicht allzu lange<br />
Anstiege, größtenteils griffiger Untergrund<br />
und wenig technisch anspruchsvolle<br />
Abfahrten in herrlich frühlingshafter<br />
Umgebung. Schon eine Woche<br />
später steigt in Krumbach der „Bike the<br />
Bugles Marathon“, der heuer seinen 25.<br />
Geburtstag feiert. Egal, ob als Einzelstarter<br />
oder im Team mit Freunden und<br />
Kollegen: Die Teilnahme an einem Challenge-Marathon<br />
ist ein tolles Sport- und<br />
Naturerlebnis mit Gleichgesinnten!<br />
Weitere Challenge-Stationen sind: Maria<br />
Lankowitz (18. Mai), Kleinzell<br />
(9. Juni), Pöllau (22. Juni), Kirchberg<br />
(29. Juni), Bad Goisern (13. Juli), Mank<br />
(10. August), Graz/Stattegg (17. August).<br />
Mehr Infos unter:<br />
www.mountainbike-challenge.at<br />
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184 <strong>SPORTaktiv</strong>
„<br />
BIKES STELLTEN|<br />
SICH ALS DAS|<br />
PERFEKTE FAHRZEUG|<br />
HERAUS, UM DIESE|<br />
PULSIERENDE STADT|<br />
ZU SEHEN UND ZU|<br />
FÜHLEN.|<br />
um die Straßen und Nachbarschaften der<br />
antiken Stadt zu erobern, in der heute eine<br />
Million Menschen lebt. Der Verkehr in<br />
Neapel ist verrückt, mit einer Lärm-Kakofonie,<br />
einer Mischung aus schreienden<br />
Hupen und quietschenden Bremsen, ausgelöst<br />
von Autos und Motorrädern, die sich<br />
im Gewühl um ihren Platz auf der Straße<br />
raufen.<br />
Aber siehe da: Bikes stellten sich als das<br />
perfekte Fahrzeug heraus, um diese pulsierende<br />
Stadt zu sehen und zu fühlen. Der<br />
neapolitanische Verkehr ist berüchtigt,<br />
chaotisch und funktioniert auf wundersame<br />
Weise doch wie selbstverständlich. Um ihm<br />
auszuweichen, kann man die Seitengässchen<br />
nehmen und die vielen Stiegenaufund<br />
Abgänge, die die Stadtviertel miteinander<br />
verbinden. Neapel, das bedeutet alte<br />
Straßen, über die Wäscheleinen gespannt<br />
sind. Märkte mit farbenfrohen Früchten<br />
und Gemüse, frische Meeresfrüchte, Pizzastände,<br />
Cafés, Souvenirläden. Die älteste<br />
Pizzeria der Welt befindet sich hier und<br />
man kann darüber streiten, ob man die<br />
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<strong>SPORTaktiv</strong><br />
185
este Pizza der Welt nicht tatsächlich in<br />
Napoli bekommt.<br />
Am vierten Tag sind wir an der Küstenlinie<br />
entlanggefahren, vom Zentrum<br />
in den Norden der Stadt, zum alten<br />
Hafen Pozzuoli und Europas „jüngstem“<br />
Berg, dem Monte Nuovo, der nur 134<br />
Meter hoch und das Ergebnis eines Vulkanausbruchs<br />
vor 450 Jahren ist. Wir<br />
konnten sogar die faszinierende Unterwelt<br />
erkunden, die „Napoli Sotteranea“,<br />
und sind durch antike Korridore und<br />
Tunnel gefahren, die schon vor Christi<br />
Geburt als Keller, Schutzräume und Zisternen<br />
genutzt wurden.<br />
Gleich in der Nähe von Diego Maradonas<br />
ehemaliger Wirkungsstätte, dem<br />
Stadio San Paolo, wurden wir an Napolis<br />
gewaltiges Giftmüllproblem erinnert.<br />
Die korrupte Camorra hat Giftmüll<br />
einfach irgendwo abgeladen und damit<br />
viele Plätze und Dörfer vergiftet. Ein<br />
Industriegelände nahe der Küste von<br />
Bagnoli ist jetzt eine kontaminierte und<br />
völlig unzugängliche Geisterstadt.<br />
Mein Geständnis<br />
Ich gestehe: Ich liebe E-Bikes. Auch<br />
wenn ich noch nicht dazu bereit bin, auf<br />
normale Bikes zu verzichten. Mir gefällt<br />
die Extraleistung beim Treten und man<br />
kann damit nicht nur weiter und steilere<br />
Sachen fahren. Mit E-Bikes werden<br />
sogar Stiegenaufgänge zu einer Möglichkeit<br />
– und davon haben wir viele<br />
gefunden. Der Motor gibt dem Bike ein<br />
bisschen extra „Vavavoom“. Er öffnet<br />
viele neue Zweirad-Möglichkeiten.<br />
Am nächsten Morgen haben wir ganz<br />
früh die Fähre von Pozzuoli nach Ischia<br />
genommen. Die idyllische Insel ist<br />
nur 10 mal 7 Kilometer groß, über ihr<br />
thront der Monte Epomeo als höchster<br />
Punkt. Es hat sich ausgezahlt, bis auf<br />
789 Meter zum Gipfel hochzuklettern,<br />
auch wenn es geregnet hat. Nach ein<br />
paar Tagen in der Stadt bekamen wir<br />
eine ordentliche Dosis „echtes Biken“<br />
– das Trail-Netzwerk in den Bergen ist<br />
fantastisch, die Fahrten sind sehr technisch<br />
auf steinigem Untergrund. Vorbei<br />
an heißen Thermalquellen und durch<br />
Auch wenn es<br />
so aussieht wie<br />
Mailand...das ist<br />
nicht in Mailand,<br />
sondern die weltberühmte<br />
Galleria<br />
Umberto in Napoli.<br />
ein paar Weinberge radelten wir ins Ziel,<br />
das malerische Fischerdorf Sant’Angelo.<br />
Die Neapolitaner sind laut, gestikulieren<br />
dramatisch und sie sprühen vor Gefühlen,<br />
Wärme und Leidenschaft. Ihre<br />
ungebremste Begeisterung für das Leben<br />
müssen sie mit einfachem, aber exzellentem<br />
Essen füttern, hergestellt aus Gemüse<br />
und Früchten, die unter der warmen<br />
Sonne und auf dem vulkanischen Boden<br />
prächtig gedeihen. Wenn du das Leben<br />
in Italien als „La Dolce Vita“ verstehst,<br />
dann ab in den Süden, denn Napoli ist<br />
der Inbegriff des süßen Lebens. In diesem<br />
Sinne stoßen wir zum Ende unserer<br />
fünftägigen Bikereise mit einem Limoncello<br />
auf „La Dolce Vita“ an.<br />
IMPRESSUM<br />
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