Nr. 24 (I-2019) - Osnabrücker Wissen

TOPTHEMA
AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS
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Wo sind spezielle
Reinigungsmaßnahmen nötig?
Besondere Orte erfordern besondere Reinigungsformen. Putzlappen und Besen allein reichen
nicht aus, um Krankenhäuser, Großküchen, Kirchen, Leichenfundorte oder Tiergehege zu säubern.
Wo wird mit Quarzsand gefegt?
„Da die Sandsteinplatten im Dom in
Quarzsand gelegt sind, werden diese auch
mit feuchtem Quarzsand gefegt“, verrät
Domküster Ansgar Stuckenberg. Eine
echte Herausforderung ist die Spezialreinigung
des Sandsteins vom herabtropfenden
Wachs der Opferkerzen durch den
Steinmetz.
Besonderes Augenmerk auf den Kirchenboden
haben auch Frank Albrecht
Uhlhorn, Pastor der Marienkirche und
sein Küster Carsten Niemeyer. Regelmäßig
müssen durch die Besucher hereingetragene
kleine Steinchen entfernt werden.
„Sie können dem Holzfußboden und insbesondere
den historischen Grabplatten
im Chorumgang erhebliche Schäden
zufügen“, erklärt er.
Wann kommt der Tatortreiniger?
Die Dienste dieser besonders zertifizierten
Reinigungskräfte würden in Osnabrück
glücklicherweise selten benötigt,
sagt Anke Hamker, Pressesprecherin der
Polizeiinspektion Osnabrück. „Tatortreiniger
werden dann angefordert, wenn
es darum geht, Spuren mit chemischen
Mitteln zu reinigen, beispielsweise wenn
Blutspuren am Tatort durch unsere Kriminaltechniker
sichtbar gemacht wurden,
Leichen über einen längeren Zeitraum in
Wohnungen gelegen haben oder auch zur
Reinigung sogenannter Messie-Wohnungen“.
Auftraggeber sind neben der Polizei
Hausverwaltungen, Hinterbliebene oder
die Ordnungsämter.
Wo ist das
gesamte Personal gefragt?
Je nach Gästeaufkommen werden in den
Mensen und Cafeterien des Studentenwerks
Osnabrück täglich zwischen 8.000
und 10.000 Essen zubereitet und ausgegeben.
Höchste Hygienestandards sind da
selbstverständlich. „Wir haben nach den
Richtlinien der Lebensmittelhygiene-Verordnung
ein sogenanntes Hygienemanagementsystem
(HACCP) eingerichtet.
Darüber hinaus werden wir jährlich von
der Lebensmittelüberwachung des Landkreises
Osnabrück kontrolliert“, erläutert
Philipp Heckmann, stellvertretender
Abteilungsleiter Hochschulgastronomie
beim Studentenwerk Osnabrück.
Alle Mensen und Cafeterien des Studentenwerks
Osnabrück sind mit dem Hygienesmiley
des Landkreises ausgezeichnet.
Dieser Standard kann nur gewährleistet
werden, wenn das gesamte, regelmäßig
geschulte Küchenpersonal mit anpackt.
Wie häufig werden
OP-Säle desinfiziert?
In einer Operationsabteilung reicht eine
normale Reinigung nicht aus, um Erreger
abzutöten. Deshalb werde dort mit Desinfektionsmitteln
gearbeitet, betont Bernd
Gruber, Hygienemanager der Niels-Stensen-Kliniken.
Grundsätzlich würden
zwischen zwei
Operationen die
patientennahen Flächen
(z.B. OP-Tische),
Instrumentiertische
sowie die Überwachungs-
und Narko-
Zoo reinigung © Zoo Osnabrück / Restliche Bilder © Bundesinnungsverband
segeräte desinfizierend gereinigt. Der
Aufwand der darüber hinausgehenden
Desinfektionen richte sich nach der
Art der Operation und den entsprechenden
Richtlinien bzw. Empfehlungen,
erklärt Gruber. Ähnlich wird
dies auch im Klinikum Osnabrück
gehandhabt. „Ergänzend findet täglich
nach Beendigung des OP-Programms
eine Schlussdesinfektion
statt, bei der alle Flächen, einschließlich
der Wände, desinfiziert werden“,
sagt Krankenhaushygienikerin Christiane
Körbel-Peceny. Grundlage seien
die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts,
genauer der Kommission für
Krankenhaushygiene und Infektionsprävention
(KRINKO).
Was tun, wenn der Hund
am Buch geknabbert hat?
„Wir haben nicht viele Verschmutzungen
zu beklagen und putzen unsere
Bücher nicht nach jeder Rückgabe“,
meint Stadtbibliotheksleiterin Martina
Dannert. Die Medien seien durch
einen Folieneinband geschützt. In den
meisten Fällen reiche ein feuchtes Tuch
oder in besonders hartnäckigen, klebrigen
Fällen stark verdünnter Spiritus.
Und wenn ein Buch doch Knabberoder
Wasserspuren aufweise, müsse es
durch den Entleiher ersetzt werden.
Wo wird zur Reinigung
das Wasser abgelassen?
Zur wöchentlichen Gehegereinigung
wird das Becken der Seehunde und
Seelöwen im Zoo Osnabrück trockengelegt.
Die Reinigung der elf unterschiedlichen
Reviere obliegt den Tierpflegern
und diese kann je nach Tierart
sehr unterschiedlich sein. „Beim Säubern
der Anlagen werden zum Beispiel
je nach Tierkot spezielle Reinigungsmittel
verwendet. Ist dieser fetthaltig,
wird ein Putzmittel mit speziell fettlösenden
Eigenschaften verwendet“,
erläutert Thorsten Vaupel, stellvertretender
Zooinspektor.
In allen Fällen aber müssen die Tierpfleger
auch an ihre persönliche Hygiene
denken und Hände gründlich
waschen und desinfizieren. | Yörn Kreib
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