Nr. 24 (I-2019) - Osnabrücker Wissen

Nr. 24 (I-2019) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de Nr. 24 (I-2019) - Osnabrücker Wissen

Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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GEWERKSCHAFTLICHER DRUCK Bernhard Heinrich Overberg BEITRÄGE GERECHT VERTEILT!* Warum gingen Lehrer doch einen beträchtlichen Fort- WIRKT! KRANKENKASSENschritt gegenüber der Situation, www.igmetall.de/zusatzbeitrag die Overberg vor allem in ländlichen Regionen vorgefunden in eine „Normalschule“? hatte. So forderte er unter anderem BEITRÄGE GERECHT VERTEILT!* auf das sture Auswendiglernen zu verzichten, denn es „erstickt die Begierde etwas gründlich zu erlernen, und entwöhnt den Verstand vom Nachdenken.“ Overberg plädierte stattdessen für eine freundliche, motivierende Unterrichtsatmosphäre, die im Dialog von Schülern und WIRKT! KRANKENKASSEN- www.igmetall.de/zusatzbeitragGEWERKSCHAFTLICHER Lehrern entstehen sollte. DRUCK Die Schulreformen, die auch die Grundlage für eine angemes- WIRKT! KRANKENKASSENsene Besoldung schufen, waren allerdings nur ein Teil seines www.igmetall.de/zusatzbeitrag weitgefächerten Aufgabengebietes. Der Krämersohn aus Voltlage fungierte überdies als Rektor der Lotharinger Chorschwestern, www.igmetall.de/zusatzbeitrag Seelsorger und enger Vertrauter der schillernden Fürstin Amalie von Gallitzin sowie Pfarrer der Überwasserkirche in Münster. Auch die neue preußische Landesherrschaft wusste seine Verdienste zu schätzen und ernannte ihn zum Oberkonsistorialrat und Ehrenmitglied des Provinzialschulkollegiums. Bernhard Heinrich Overberg starb am 9. November 1824 in „Was kann der neue Lehrer?“ Diese Frage stellt Albert Ankers Gemälde „Das Schulexamen“ auch noch 1862 Münster. Bis heute tragen zahlreiche Schulen seinen Namen, so etwa in Osnabrück, Münster, Vechta, Meppen oder Warendorf. | Thorsten Stegemann LEBEN & GESELLSCHAFT Wer halbwegs lesen und schreiben, Kirchenlieder singen und außerdem noch ein wenig rechnen konnte, hatte im 18. Jahrhundert gute Chancen, einen unbeliebten, schlecht bezahlten Job zu bekommen - und Lehrer zu werden. Für den 1754 in Voltlage geborenen Bernhard Heinrich Overberg war die Erziehung von Kindern und Jugendlichen dagegen eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben. Er begann deshalb Lehrer zu unterrichten. Portrait © commons.wikimedia.org/wiki/File:Overberg,_Bernhard.jpg?uselang=de WIRKT! KRANKENKASSEN- „Christkatholisches Religionshandbuch um sich und andere zu belehren“, Ausgabe von 1839 GEWERKSCHAFTLICHER DRUCK BEITRÄGE GERECHT VERTEILT!* BEITRÄGE GERECHT VERTEILT!* Overberg, der aus einer armen Krämerfamilie stammte, besuchte zunächst das Franziskaner-Gymnasium in Rheine, ehe er von 1774 bis 79 Philosophie und Theologie in Münster studierte. 1779 wurde er zum Priester geweiht und kurze Zeit später Kaplan in Everswinkel. 1783 berief ihn der Bildungsreformer und Generalvikar Franz von Fürstenberg zum Leiter des Elementarschulwesens, um die Ausbildung der Lehrer und damit auch deren Unterricht auf ein neues 38 Fundament zu stellen. Tief überzeugt von der „Würde und Wichtigkeit des Schullehreramtes“, das aus jungen Menschen „rechtschaffene Christen“ machen sollte, organisierte Overberg in der Münsteraner Normalschule eine mehrmonatige Ausbildung für bereits berufstätige und später auch für angehende Lehrer. Bernhard Heinrich Overbergs Einfluss reichte weit über Münster hinaus. Seine Bücher, allen voran die 1793 veröffentlichte, aus vielen zeitgenössischen Quellen gespeiste „Anweisung zum zweckmäßigen Schulunterricht für die Schullehrer im Hochstifte Münster“ wurden immer wieder nachgedruckt und vielerorts zur Basis einer katholischen Volksaufklärung. Auch wenn seine Erkenntnisse in manchen Punkten nicht mit modernen pädagogischen Anforderungen übereinstimmen, bedeuteten sie * AB DEM 1.1.2019 Das gedankenlose auswendig lernen karikiert Johann Peter Hasenclever (1810–53) mit seinem Gemälde "Die Dorfschule". Ob jung oder alt: Alle wollen eine Rente mit Zukunft. Aus * AB DEM 1.1.2019 der Politik gibt es Hoffnung. Die Wirtschaftslobby stellt sich dagegen. Noch ist der Ausgang offen. Deshalb ist es * AB DEM 1.1.2019 jetzt Zeit, um zusammen zu kämpfen: für die faire Rente - angemessen, rechtzeitig, von allen für alle. * AB DEM 1.1.2019 www.mehr-rente-mehr-zukunft.de GEWERKSCHAFTLICHER DRUC IG Metall Osnabrück August-Bebel-Platz 1 WIRKT! KRANKENKASSEN- 49074 Osnabrück BEITRÄGE GERECHT VERTEILT Telefon: 0541 33838-0 E-Mail: osnabrueck@igmetall.de www.igmetall.de/zusatzbeitrag www.igmetall-osnabrueck.de

GEWERKSCHAFTLICHER DRUCK<br />

Bernhard Heinrich Overberg<br />

BEITRÄGE GERECHT VERTEILT!*<br />

Warum gingen Lehrer<br />

doch einen beträchtlichen Fort-<br />

WIRKT! KRANKENKASSENschritt<br />

gegenüber der Situation,<br />

www.igmetall.de/zusatzbeitrag<br />

die Overberg vor allem in ländlichen<br />

Regionen vorgefunden<br />

in eine „Normalschule“?<br />

hatte.<br />

So forderte er unter anderem<br />

BEITRÄGE GERECHT VERTEILT!*<br />

auf das sture Auswendiglernen zu<br />

verzichten, denn es „erstickt die Begierde<br />

etwas gründlich zu erlernen, und<br />

entwöhnt den Verstand vom Nachdenken.“<br />

Overberg plädierte stattdessen für eine freundliche, motivierende<br />

Unterrichtsatmosphäre, die im Dialog von Schülern und<br />

WIRKT! KRANKENKASSEN-<br />

www.igmetall.de/zusatzbeitragGEWERKSCHAFTLICHER<br />

Lehrern entstehen sollte.<br />

DRUCK<br />

Die Schulreformen, die auch die Grundlage für eine angemes-<br />

WIRKT! KRANKENKASSENsene<br />

Besoldung schufen, waren allerdings nur ein Teil seines<br />

www.igmetall.de/zusatzbeitrag<br />

weitgefächerten Aufgabengebietes. Der Krämersohn aus Voltlage<br />

fungierte überdies als Rektor der Lotharinger Chorschwestern,<br />

www.igmetall.de/zusatzbeitrag<br />

Seelsorger und enger Vertrauter der schillernden Fürstin Amalie<br />

von Gallitzin sowie Pfarrer der Überwasserkirche in Münster.<br />

Auch die neue preußische Landesherrschaft wusste seine Verdienste<br />

zu schätzen und ernannte ihn zum Oberkonsistorialrat<br />

und Ehrenmitglied des Provinzialschulkollegiums.<br />

Bernhard Heinrich Overberg starb am 9. November 18<strong>24</strong> in<br />

„Was kann der neue Lehrer?“ Diese Frage stellt Albert Ankers Gemälde „Das Schulexamen“ auch noch 1862<br />

Münster. Bis heute tragen zahlreiche Schulen seinen Namen, so<br />

etwa in Osnabrück, Münster, Vechta, Meppen oder Warendorf.<br />

| Thorsten Stegemann<br />

LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Wer halbwegs lesen und schreiben, Kirchenlieder singen und außerdem<br />

noch ein wenig rechnen konnte, hatte im 18. Jahrhundert gute<br />

Chancen, einen unbeliebten, schlecht bezahlten Job zu bekommen -<br />

und Lehrer zu werden. Für den 1754 in Voltlage geborenen Bernhard<br />

Heinrich Overberg war die Erziehung von Kindern und Jugendlichen<br />

dagegen eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben. Er begann<br />

deshalb Lehrer zu unterrichten.<br />

Portrait © commons.wikimedia.org/wiki/File:Overberg,_Bernhard.jpg?uselang=de<br />

WIRKT! KRANKENKASSEN-<br />

„Christkatholisches Religionshandbuch um<br />

sich und andere zu belehren“, Ausgabe von 1839<br />

GEWERKSCHAFTLICHER DRUCK<br />

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BEITRÄGE GERECHT VERTEILT!*<br />

Overberg, der aus einer<br />

armen Krämerfamilie stammte, besuchte<br />

zunächst das Franziskaner-Gymnasium<br />

in Rheine, ehe er von 1774 bis 79 Philosophie<br />

und Theologie in Münster studierte.<br />

1779 wurde er zum Priester geweiht und<br />

kurze Zeit später Kaplan in Everswinkel.<br />

1783 berief ihn der Bildungsreformer<br />

und Generalvikar Franz von Fürstenberg<br />

zum Leiter des Elementarschulwesens,<br />

um die Ausbildung der Lehrer und<br />

damit auch deren Unterricht auf ein neues<br />

38<br />

Fundament zu stellen. Tief überzeugt von<br />

der „Würde und Wichtigkeit des Schullehreramtes“,<br />

das aus jungen Menschen<br />

„rechtschaffene Christen“ machen sollte,<br />

organisierte Overberg in der Münsteraner<br />

Normalschule eine mehrmonatige Ausbildung<br />

für bereits berufstätige und später<br />

auch für angehende Lehrer. Bernhard<br />

Heinrich Overbergs Einfluss reichte weit<br />

über Münster hinaus. Seine Bücher, allen<br />

voran die 1793 veröffentlichte, aus vielen<br />

zeitgenössischen Quellen gespeiste „Anweisung<br />

zum zweckmäßigen Schulunterricht<br />

für die Schullehrer im Hochstifte<br />

Münster“ wurden immer wieder nachgedruckt<br />

und vielerorts zur Basis einer<br />

katholischen Volksaufklärung. Auch wenn<br />

seine Erkenntnisse in manchen Punkten<br />

nicht mit modernen pädagogischen Anforderungen<br />

übereinstimmen, bedeuteten sie<br />

* AB DEM 1.1.<strong>2019</strong><br />

Das gedankenlose auswendig lernen karikiert Johann Peter<br />

Hasenclever (1810–53) mit seinem Gemälde "Die Dorfschule".<br />

Ob jung oder alt: Alle wollen eine Rente mit Zukunft. Aus<br />

* AB DEM 1.1.<strong>2019</strong><br />

der Politik gibt es Hoffnung. Die Wirtschaftslobby stellt<br />

sich dagegen. Noch ist der Ausgang offen. Deshalb ist es<br />

* AB DEM 1.1.<strong>2019</strong><br />

jetzt Zeit, um zusammen zu kämpfen: für die faire Rente -<br />

angemessen, rechtzeitig, von allen für alle.<br />

* AB DEM 1.1.<strong>2019</strong><br />

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IG Metall Osnabrück<br />

August-Bebel-Platz 1<br />

WIRKT! KRANKENKASSEN-<br />

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Telefon: 0541 33838-0<br />

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