Nr. 24 (I-2019) - Osnabrücker Wissen
Nr. 24 (I-2019) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de
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SOMMER<br />
NATUR & UMWELT<br />
Wie steigen Fische auf?<br />
Die Düte ist das zweitgrößte städtische Fließgewässer und Heimat für viele Fischarten, die<br />
stromaufwärts wandern. An der Mühle Bohle in Wersen wäre ihr Weg zu Ende, doch mittlerweile<br />
können Fische hier aufsteigen.<br />
In ihrer über 700-jährigen Geschichte<br />
diente sie als Walke- und Boke, Korn-,<br />
Öl- und Sägemühle. Heute fungiert das<br />
aufwändig restaurierte Gelände rund um<br />
die Mühle Bohle als außerschulischer<br />
Lernstandort, der spannende Einblicke in<br />
die Technik vergangener Zeiten ermöglicht.<br />
Derweil leben in der Düte Elritzen, Groppen<br />
und Döbel, Aale, Barsche, Forellen und<br />
Bachneunaugen. Mehr als 20 verschiedene<br />
Arten zieht es an der Mühle vorbei stromaufwärts,<br />
vor allem im Frühjahr, wenn es<br />
zu den Laichgründen geht.<br />
2016 wurde deshalb eine Aufstiegsanlage<br />
errichtet. Der kiesgefüllte Stahltrog, der<br />
in neun Kammern geteilt ist, kann mit<br />
Wasser geflutet werden. Die Fische durchschwimmen<br />
die einzelnen Becken, können<br />
mitunter eine Pause in den Ruhezonen<br />
machen und überwinden so die Höhenunterschiede<br />
am Mühlenwehr.<br />
Am Ende der Fischtreppe wurde eine Reuse<br />
installiert, deren Kontrolle durch den<br />
Wersener Naturschutz- und Fischereiverein<br />
erstaunliche Zahlen ergab. Innerhalb<br />
eines Jahres passierten rund 4.000 Fische<br />
die Anlage. | Thorsten Stegemann<br />
Infos zur Historie, Öffnungszeiten und<br />
Veranstaltungen der Mühle gibt es unter:<br />
www.muehle-bohle.de.<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
MIT DEM RAD ZUR MÜHLE<br />
Die Mühle Bohle ist bequem mit<br />
dem Auto, aber auch sehr gut mit<br />
dem Fahrrad zu erreichen. Über den<br />
Haseuferweg geht es nach Eversburg<br />
und von dort aus am Stichkanal<br />
entlang, bevor ein Bahnübergang<br />
Richtung Achmerstraße führt.<br />
Von dort zweigt der Mühlengrund<br />
Richtung Mühle Bohle ab.<br />
Bilder © Thorsten Stegemann<br />
Bilder © Paul Stegemann<br />
Wo ist die GELBE Flöte?<br />
Nördlich von Hunteburg liegt ein Eschen-Ulmen-Auenwald, der<br />
seit 1982 unter Naturschutz steht. Hier brüten Graureiher und<br />
andere bedrohte Vogelarten in unmittelbarer Nähe eines jahrhundertealten<br />
Rittersitzes. Ein idyllischer Ort, der obendrein<br />
von einem kleinen Fluss durchzogen wird – oder durchzogen<br />
werden sollte.<br />
Die einstige Verbindung zwischen Elze<br />
und Hunte, die den pittoresken Namen<br />
„Gelbe Flöte“ trägt, könnte als Laichgewässer<br />
eine wichtige ökologische Rolle<br />
spielen. Eben deshalb wurde sie seit 2005<br />
mit großem Aufwand und einer fünfstelligen<br />
Summe renaturiert.<br />
Doch die Maßnahmen zeigten nicht den<br />
gewünschten dauerhaften Erfolg und<br />
natürlich forderten die Hitzewellen des<br />
vergangenen Jahres auch hier ihren Tribut.<br />
Die „Gelbe Flöte“ trocknete aus, außerdem<br />
verstopften herabfallende Blätter,<br />
Äste und umgestürzte Bäume das ohnehin<br />
flache Flussbett.<br />
Erst im Winter, wie hier auf den kurz vor<br />
Weihnachten 2018 fotografierten Bildern<br />
zu sehen ist, füllte sich der Lauf nach<br />
starken Regenfällen wieder mit Wasser.<br />
| Thorsten Stegemann<br />
WINTER<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
RITTERGUT IM<br />
NATURSCHUTZGEBIET<br />
Das Rittergut Streithorst wurde zu<br />
Beginn des 14. Jahrhunderts erstmals<br />
urkundlich erwähnt und später<br />
mehrfach zerstört, auf- und umgebaut.<br />
Seit 2004 befindet es sich<br />
wieder in Familienbesitz. Hausherr<br />
Eberhard Clamor stammt aus der<br />
Hünnefelder Linie der alteingesessenen<br />
Adelsfamilie von dem Bussche.<br />
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