Nr. 24 (I-2019) - Osnabrücker Wissen

Nr. 24 (I-2019) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de Nr. 24 (I-2019) - Osnabrücker Wissen

Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

01.04.2019 Aufrufe

NATUR & UMWELT NATUR & UMWELT Welche Katzen leben im Rudel? Wer versorgt Osnabrücks Streuner? Vor 29 Jahren ging aus einem Catsitter-Club der Katzenschutzbund e.V. hervor. Seither sind die inzwischen 60 Ehrenamtlichen 24/7 aktiv und kümmern sich um alle Belange der Osnabrücker Samtpfoten – vor allem um die der Streuner. Wo finden Felltiger ein neues Zuhause? Werden die Ehrenamtlichen auf Jungtiere im Alter bis acht Wochen aufmerksam, werden diese in der Auffangstation in Belm-Vehrte oder bei anderen Tierschutzvereinen untergebracht. Dort werden die Fellbündel geimpft und entwurmt, um schließlich vermittelt zu werden. „Ältere Tiere lassen sich innerhalb eines Tierheimbetriebes kaum oder nur sehr schwer sozialisieren und kommen zurück an die Futterstellen“, so Andreas Renner, Vorsitzender des Katzenschutzbundes. Auch kränkliche Katzen — häufig von den Besitzern ausgesetzt — finden in der Auffangstation eine Bleibe. Versorgt werden die Tiere von einer angestellten Halbtagskraft, einer gelernten Tierpflegerin, und den Ehrenamtlichen. Gearbeitet wird in Drei-Stunden-Schichten. Die immensen Kosten der Auffangstation werden weitgehend durch Spenden und Mitgliedsbeiträge aufgefangen. Ein Partnernetzwerk aus Tierheimen, Tierschutzvereinen, Tierärzten und Futtermärkten leistet Unterstützung. Hier liegt auch die kostenlose Vereinszeitung „Samtpfote & Co.“ aus, die über Aktivitäten und einzelne Tiere berichtet oder Tipps zur Katzenhaltung und -gesundheit bietet. Auf samtpfote-online.de ermöglicht eine Live-Webcam rund um die Uhr einen Einblick in das derzeitige Heim der Vierbeiner. Bei einer Adoption fällt eine Schutzgebühr an, die direkt in die Auffangstation investiert wird. Wer keine Katze aufnehmen kann, hat die Möglichkeit durch eine Patenschaft ab 5 Euro pro Monat einen wertvollen Beitrag zu leisten. Das Geld wird für Futter, medizinische Versorgung und die Unterbringung genutzt. Seit zwei Jahren ist ein Außengehege in Planung, das den Stubentigern Platz zum Spielen und Klettern bietet. Eine glatte Mauer sorgt dafür, dass kein Schützling verschwindet. Von den insgesamt erforderlichen 17.000 Euro sind bereits 6.000 Euro gesammelt worden. | Sina-Christin Wilk Katzenschutzbund Osnabrück e.V. Dorfstr. 6 | 49191 Belm Tel.: 0541 4480080 info@katzenschutzbund.com Bilder © Katzenschutzbund Osnabrück e.V. Bilder © Zoo Osnabrück Sie sind die zweitgrößten Katzen nach dem Tiger und gelten als „Könige der Tierwelt“: Die Löwen. Ausgewachsene Männchen können eine Kopf-Rumpf-Länge von 1,7 bis 2,5 Meter erreichen und wiegen im Schnitt 190 Kilogramm. Ihre weiblichen Artgenossen sind etwas kleiner und leichter, sie bringen etwa 125 Kilogramm auf die Waage. Die afrikanischen Raubtiere leben im Gegensatz zu anderen Katzenarten im Rudel. Uberlegene Jager? Innerhalb des Rudels gehen meist die Weibchen auf die Jagd. Zu ihrer Beute gehören Antilopen, Gnus, Zebras und Gazellen. In seltenen Fällen können große Gruppen auch junge Giraffen, Elefanten oder Flusspferde erlegen. Die Raubkatzen sind mit bis zu 60 Stundenkilometern langsamer als einige ihrer Beutetiere und nicht sehr ausdauernd. Ihr Vorteil: Löwen pirschen sich bis auf wenige Meter an ihre Beute heran und jagen diese dann taktisch im Rudel. Harem oder Frauen-WG? Während die Weibchen meist ein Leben lang in einem Rudel bleiben, werden die führenden Männchen in der Natur oft nach zwei bis drei Jahren von jüngeren Konkurrenten abgelöst. Im Zoo Osnabrück lebt Rudelführer Nakuru gemeinsam mit den Weibchen Shaba und Nyota sowie seinen drei Söhnen Kipangi, Amani und Mahiri. Wie sieht die Kinderstube aus? Eine tragende Löwin bringt nach etwa vier Monaten zumeist ein bis vier Jungtiere zur Welt. Die kleinen Löwen sind anfangs noch blind, nur etwa 50 Zentimeter groß und circa 1,5 Kilogramm schwer. Zunächst sorgt nur die Mutter für ihren Nachwuchs, später kümmern sich auch andere Weibchen aus dem Rudel. Auch im Zoo Osnabrück soll es in Zukunft wieder Löwennachwuchs geben: Damit das Rudel dann genug Platz hat, soll die Anlage der Raubkatzen um das Dreifache vergrößert werden. Die Finanzierung des Umbaus unterstützt der Verein „Löwen für Löwen“. Löwen-Fans können den Zoo durch eine Spende oder die Mitgliedschaft im Verein unterstützen. Weitere Infos gibt es auf der Homepage des Zoos unter www.zoo-osnabrueck.de | Svenja Vortmann 28 29

NATUR & UMWELT<br />

NATUR & UMWELT<br />

Welche Katzen<br />

leben im Rudel?<br />

Wer versorgt Osnabrücks Streuner?<br />

Vor 29 Jahren ging aus einem Catsitter-Club der Katzenschutzbund e.V. hervor. Seither sind die<br />

inzwischen 60 Ehrenamtlichen <strong>24</strong>/7 aktiv und kümmern sich um alle Belange der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Samtpfoten – vor allem um die der Streuner.<br />

Wo finden Felltiger<br />

ein neues Zuhause?<br />

Werden die Ehrenamtlichen auf Jungtiere<br />

im Alter bis acht Wochen aufmerksam,<br />

werden diese in der Auffangstation in<br />

Belm-Vehrte oder bei anderen Tierschutzvereinen<br />

untergebracht. Dort werden die<br />

Fellbündel geimpft und entwurmt, um<br />

schließlich vermittelt zu werden. „Ältere<br />

Tiere lassen sich innerhalb eines Tierheimbetriebes<br />

kaum oder nur sehr schwer<br />

sozialisieren und kommen zurück an die<br />

Futterstellen“, so Andreas Renner, Vorsitzender<br />

des Katzenschutzbundes.<br />

Auch kränkliche Katzen — häufig von den<br />

Besitzern ausgesetzt — finden in der Auffangstation<br />

eine Bleibe. Versorgt werden<br />

die Tiere von einer angestellten Halbtagskraft,<br />

einer gelernten Tierpflegerin, und<br />

den Ehrenamtlichen. Gearbeitet wird in<br />

Drei-Stunden-Schichten. Die immensen<br />

Kosten der Auffangstation werden weitgehend<br />

durch Spenden und Mitgliedsbeiträge<br />

aufgefangen.<br />

Ein Partnernetzwerk aus Tierheimen,<br />

Tierschutzvereinen, Tierärzten und Futtermärkten<br />

leistet Unterstützung. Hier<br />

liegt auch die kostenlose Vereinszeitung<br />

„Samtpfote & Co.“ aus, die über Aktivitäten<br />

und einzelne Tiere berichtet oder<br />

Tipps zur Katzenhaltung und -gesundheit<br />

bietet.<br />

Auf samtpfote-online.de ermöglicht eine<br />

Live-Webcam rund um die Uhr einen Einblick<br />

in das derzeitige Heim der Vierbeiner.<br />

Bei einer Adoption fällt eine Schutzgebühr<br />

an, die direkt in die Auffangstation<br />

investiert wird. Wer keine Katze aufnehmen<br />

kann, hat die Möglichkeit durch eine<br />

Patenschaft ab 5 Euro pro Monat einen<br />

wertvollen Beitrag zu leisten. Das Geld<br />

wird für Futter, medizinische Versorgung<br />

und die Unterbringung genutzt.<br />

Seit zwei Jahren ist ein Außengehege in<br />

Planung, das den Stubentigern Platz zum<br />

Spielen und Klettern bietet. Eine glatte<br />

Mauer sorgt dafür, dass kein Schützling<br />

verschwindet. Von den insgesamt erforderlichen<br />

17.000 Euro sind bereits 6.000 Euro<br />

gesammelt worden. | Sina-Christin Wilk<br />

Katzenschutzbund<br />

Osnabrück e.V.<br />

Dorfstr. 6 | 49191 Belm<br />

Tel.: 0541 4480080<br />

info@katzenschutzbund.com<br />

Bilder © Katzenschutzbund Osnabrück e.V.<br />

Bilder © Zoo Osnabrück<br />

Sie sind die zweitgrößten Katzen nach dem Tiger und gelten als „Könige der Tierwelt“: Die<br />

Löwen. Ausgewachsene Männchen können eine Kopf-Rumpf-Länge von 1,7 bis 2,5 Meter<br />

erreichen und wiegen im Schnitt 190 Kilogramm. Ihre weiblichen Artgenossen sind etwas kleiner<br />

und leichter, sie bringen etwa 125 Kilogramm auf die Waage. Die afrikanischen Raubtiere leben<br />

im Gegensatz zu anderen Katzenarten im Rudel.<br />

Uberlegene Jager?<br />

Innerhalb des Rudels gehen meist die<br />

Weibchen auf die Jagd. Zu ihrer Beute<br />

gehören Antilopen, Gnus, Zebras und<br />

Gazellen. In seltenen Fällen können große<br />

Gruppen auch junge Giraffen, Elefanten<br />

oder Flusspferde erlegen. Die Raubkatzen<br />

sind mit bis zu 60 Stundenkilometern<br />

langsamer als einige ihrer Beutetiere und<br />

nicht sehr ausdauernd. Ihr Vorteil: Löwen<br />

pirschen sich bis auf wenige Meter an ihre<br />

Beute heran und jagen diese dann taktisch<br />

im Rudel.<br />

Harem oder Frauen-WG?<br />

Während die Weibchen meist ein Leben<br />

lang in einem Rudel bleiben, werden die<br />

führenden Männchen in der Natur oft<br />

nach zwei bis drei Jahren von jüngeren<br />

Konkurrenten abgelöst. Im Zoo Osnabrück<br />

lebt Rudelführer Nakuru gemeinsam<br />

mit den Weibchen Shaba und Nyota<br />

sowie seinen drei Söhnen Kipangi, Amani<br />

und Mahiri.<br />

Wie sieht die Kinderstube aus?<br />

Eine tragende Löwin bringt nach etwa<br />

vier Monaten zumeist ein bis vier Jungtiere<br />

zur Welt. Die kleinen Löwen sind<br />

anfangs noch blind, nur etwa 50 Zentimeter<br />

groß und circa 1,5 Kilogramm schwer.<br />

Zunächst sorgt nur die Mutter für ihren<br />

Nachwuchs, später kümmern sich auch<br />

andere Weibchen aus dem Rudel. Auch im<br />

Zoo Osnabrück soll es in Zukunft wieder<br />

Löwennachwuchs geben: Damit das Rudel<br />

dann genug Platz hat, soll die Anlage der<br />

Raubkatzen um das Dreifache vergrößert<br />

werden. Die Finanzierung des Umbaus<br />

unterstützt der Verein „Löwen für Löwen“.<br />

Löwen-Fans können den Zoo durch eine<br />

Spende oder die Mitgliedschaft im Verein<br />

unterstützen.<br />

Weitere Infos gibt es auf der Homepage<br />

des Zoos unter www.zoo-osnabrueck.de<br />

| Svenja Vortmann<br />

28<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!