Nr. 24 (I-2019) - Osnabrücker Wissen
Nr. 24 (I-2019) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de
Nr. 24 (I-2019) - Osnabrücker Wissen
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WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />
WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />
Wer traut sich<br />
mit Graviermaschine?<br />
Die Trauringgraviermaschine<br />
Trauring-Gravier-Maschine Cardan D.R.P. „Die vorzügliche, die billige, die verblüffend<br />
arbeitende und leicht zu handhabende Maschine.“ Schon der Werbespruch drückt die<br />
Eigenschaften der Maschine aus, die unscheinbar zwischen den vielen Exponaten im<br />
Depot des Museums Industriekultur steht. Parallel zum Erscheinen dieser Ausgabe von<br />
„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ ist die Graviermaschine im Haseschachtgebäude des Museums<br />
zu sehen.<br />
Eine Gravur die zum Anlass einer Ehe<br />
gefertigt wird, verleiht dem Ring eine Personalisierung<br />
und macht das Schmuckstück<br />
einzigartig. Schon in der Antike<br />
wurde der Spruch „Pignus amoris habes“,<br />
welcher so viel bedeutet wie „Du bist meiner<br />
Liebe Pfand“, in Trauringe graviert.<br />
Heutzutage fallen die Gravuren ausgelassener<br />
aus: Liebeszitate, Tag der Eheschließung<br />
und Namen oder Initialen<br />
der Ehepartner sind gängige Gravuren in<br />
Trauringen.<br />
Warum wurde die Maschine<br />
zum Exportschlager?<br />
Mit der Trauringgraviermaschine aus der<br />
Museumssammlung konnte die Innenseite<br />
von Trauringen mit Schablonen graviert<br />
werden. Erfunden, hergestellt und<br />
patentiert wurde sie im Jahre 1931 von Johann<br />
Peter Hartfuß, der in der Region um<br />
die saarländische Stadt Merzig als „genialer<br />
Tüftler“ bezeichnet wurde. In einer<br />
ehemaligen Öl- und<br />
Getreidemühle<br />
aus dem 18. Jahrhundert gründete<br />
er 1927 eine feinmechanische Werkstatt,<br />
in der Maschinen und Werkzeuge für<br />
Juwelier- und Uhrmachergewerbe hergestellt<br />
wurden.<br />
Hartfuß konnte mit seinen Maschinen im<br />
Ausland hohes Ansehen gewinnen. Trotz<br />
großer Konkurrenz war es<br />
ihm und seinen Mitarbeitern<br />
möglich, seine Erfindungen<br />
– besonders die<br />
Graviermaschine<br />
– in die ganze<br />
Welt zu verkaufen.<br />
Das einzigartige<br />
an der Trauringgraviermaschine<br />
war<br />
die vereinfachte Funktionsweise.<br />
Für die Bedienung<br />
musste man weder<br />
gelernter Graveur sein<br />
noch eine besondere Ausbildung haben.<br />
In kürzester Zeit konnten gleichmäßig<br />
gute Gravuren angefertigt werden. Die<br />
ehemalige feinmechanische Werkstatt<br />
von Jo- hann Peter Hartfuß ist heute<br />
noch in den historischen<br />
Gebäuden in Merzig vorzufinden<br />
– sie wird seit 1997 als „Feinmechanisches<br />
Museum Fellenbergmühle“<br />
geführt. Die Maschinen und Gerätschaften,<br />
die Hartfuß und seine Nachfolger<br />
einst selbst in Betrieb hatten, sind dort<br />
ausgestellt und noch funktionstüchtig.<br />
Auch im „Feinmechanischen<br />
Museum Fellenbergmühle“<br />
befindet sich<br />
eine Trauringgraviermaschine,<br />
wie<br />
sie in der Sammlung<br />
des Museums Industriekultur<br />
Osnabrück<br />
zu finden ist.<br />
In Merzig ist die Trauringgraviermaschine<br />
Cardan<br />
allerdings noch in Aktion:<br />
Wer sich traut, kann<br />
sich im Museum das Ja-Wort geben und<br />
seine Initialen in wenigen Minuten in die<br />
Trauringe gravieren lassen. | Isabel Jannack<br />
Bilder © Stadtwerke Osnabrück<br />
Bilder © Isabel Jannack<br />
Bilder © id|berlin<br />
- Anzeige -<br />
Wo verschwimmen die Grenzen zwischen Fahrrad und PKW?<br />
DIE BIKE-BRANCHE BLÜHT WIEDER AUF - DER MARKT WIRD VON ELEKTRISCH UNTERSTÜTZTEN RÄDERN DOMINIERT.<br />
WAREN DIE VERKAUFSZAHLEN 2007 NOCH STARK FAHRRADLASTIG, KIPPT DAS VERHÄLTNIS HEUTE ZUGUNSTEN<br />
DES E-ANTRIEBS. WAR DAS PEDELEC FRÜHER EIN „ALTE-LEUTE-FAHRRAD“, WANDELT SICH DAS IMAGE IMMER<br />
MEHR ZUM LIFESTYLE-PRODUKT.<br />
Lastenräder und Leichtmobilität nehmen<br />
zunehmend mehr Platz in den Städten ein.<br />
Die Mobilität des Einzelnen beginnt sich<br />
zu wandeln, dadurch erhöhen sich die Anforderungen<br />
an das klassische Fahrrad.<br />
Die Fahrzeuge sollen leicht und einfach,<br />
aber sicher sein sowie eine Transportmöglichkeit<br />
und einen Wetterschutz bei guter<br />
Wendigkeit bieten. Somit muss es zukünftig<br />
Lösungen geben, die zwischen den<br />
beiden Welten Fahrrad und PKW liegen.<br />
WER BEDIENT DEN BEDARF DER<br />
NEUEN LEICHTMOBILITÄT?<br />
Das neue Segment der Mobilität liegt<br />
näher am Fahrrad als am PKW, dennoch<br />
verschwimmen die Grenzen beider Industriezweige.<br />
Das zeigt sich auch an dem<br />
<strong>Osnabrücker</strong> Unternehmen K-os - Engineering.<br />
Deren Dipl.-Ing. Martin Herber<br />
kommt aus der Fahrradbranche und hat<br />
zehn Jahre Erfahrung in der Fahrrad-/<br />
E-Bike-Entwicklung. In Kooperation mit<br />
einem Automobilzulieferer und einem Designer<br />
entwickelt das Team die Fahrzeugkonzepte<br />
von morgen.<br />
WIE ENTSTEHT EIN LEICHTFAHR-<br />
ZEUG IN OSNABRÜCK?<br />
Steht die in Meetings besprochene Vision<br />
eines Fahrzeugs, machen sich Ingenieure<br />
und Designer daran, die Konzepte zu<br />
visualisieren. Die ersten Entwürfe entstehen<br />
als Handskizze oder als einfache,<br />
am Computer erzeugte Grafiken, um ein<br />
Gefühl für das Fahrzeug zu bekommen.<br />
Hier werden grundlegende Dinge für<br />
das spätere Fahrzeug festgelegt, wie z.B.<br />
die Akkuposition und die Proportionen.<br />
Nach der Konzeptionierung und dem<br />
groben Vorentwurf beginnt die technische<br />
Entwicklung des Fahrzeugs und<br />
der einzelnen Komponenten mittels<br />
moderner computergestützter<br />
3D-Programme. Das Fahrzeug wird<br />
virtuell komplett am Computer konstruiert<br />
und berechnet. Ziel ist es, nach<br />
abgeschlossener Konstruktion das Fahrzeug<br />
als Prototyp zu bauen und zu testen.<br />
Vieles davon geschieht bei K-os Engineering<br />
im InnovationsCentrum Osnabrück.<br />
| Redaktion<br />
www.k-os.info<br />
Kontakt<br />
ICO InnovationsCentrum Osnabrück GmbH<br />
Albert-Einstein-Straße 1<br />
49076 Osnabrück<br />
fon +49 541 202 80 - 0<br />
info@ico-os.de | www.ico-os.de<br />
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