Stadt-Magazin, Ausgabe Herdern (April 2019)
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Stadt-Magazin, Ausgabe Herdern (April 2019)

Anderen helfen: Elisabeth Schacher unterstützt mit dem Verein MOFA ältere und bedürftige Menschen.

Anderen helfen: Elisabeth Schacher unterstützt mit dem Verein MOFA ältere und bedürftige Menschen.

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<strong>April</strong> <strong>2019</strong><br />

<strong>Herdern</strong> <strong>Ausgabe</strong> 51<br />

Finanzschule<br />

WIDERSTAND DER<br />

ANWOHNER GEGEN<br />

DAS BAUPROJEKT<br />

Sarah Schäfle<br />

JUNGE AUTORIN<br />

SCHREIBT FANTASY-<br />

JUGENDROMANE<br />

Rennweg-Dreieck<br />

BAUARBEITEN FÜR<br />

DAS ACHTSTÖCKIGE<br />

WOHNHAUS HABEN<br />

BEGONNEN<br />

ANDEREN<br />

HELFEN<br />

ELISABETH SCHACHER<br />

UNTERSTÜTZT MIT DEM<br />

VEREIN MOFA<br />

ÄLTERE UND BEDÜRFTIGE<br />

MENSCHEN

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HEREIN SPAZIERT<br />

WERVOLLSTES KAPITAL<br />

Da eine große Zeitung wie die Frankfurter<br />

Allgemeine Sonntagszeitung gerade geschrieben<br />

hat, dass die Gründe dafür, warum<br />

Frauen weniger verdienen als Männer, eine<br />

Entscheidung sei, die im Privatleben getroffen<br />

werde, und weil eben diese Zeitung außerdem<br />

fälschlicherweise behauptet hat, Frauen<br />

würden durchschnittlich zwei Prozent weniger<br />

verdienen als Männer (in Wahrheit sind<br />

es 21 Prozent), muss an dieser Stelle noch<br />

einmal das Wort zu diesem Thema ergriffen<br />

werden. Vor kurzem wurde der internationale<br />

Gender Gap Report 2018 veröffentlicht. Jeder<br />

kann hier anhand konkreter Zahlen einsehen,<br />

wie sehr es weltweit – auch in Deutschland!<br />

– noch an Geschlechtergerechtigkeit fehlt.<br />

Der FAS-Journalist glaubt tatsächlich, dass<br />

gleicher Verdienst „vielen Frauen offenbar<br />

gar nicht so wichtig ist, wenn sie im Gegenzug Zeit mit der Familie haben können“.<br />

Wohlgemerkt: Es geht hier um den Verdienstvergleich bei gleicher Arbeit. Da hatten<br />

die Teilnehmerinnen beim Women‘s Networking Event jüngst im Carl-Schurz-Haus<br />

Freiburg ganz anderes zu berichten: schlechtere Karten bei Lohnverhandlungen für<br />

Frauen, fehlende berufliche Förderung, Zurückstufung nach Geburten, Auswirkungen<br />

äußerlicher Merkmale wie das Aussehen etc. Wir sollten uns das Schlusswort<br />

des Gender Gap Reports vor Augen führen: Geschlechtergleichheit ist der entscheidende<br />

Teil für die erfolgreiche Entwicklung des Humankapitals.<br />

Unter das Stichwort „Humankapital“ kann auch der Einsatz der Mitglieder des Vereins<br />

MOFA fallen. Der Mobile Freiburger Altenservice hilft ehrenamtlich bedürftigen<br />

Menschen bei kleinen Reparaturen oder Alltagshandgriffen. Wir stellen den Verein vor.<br />

Einer anderen Kultur auf der Spur ist der Deutsch-Finnische Stammtisch, den der<br />

Finnland-Fan R. Julian Eichmüller wieder neu organisiert. Wir widmen ihm ein Porträt.<br />

Und wir porträtieren die junge Autorin Sarah Schäfle, die eigentlich Lehrerin ist, aber unter<br />

Pseudonym ihrer großen Leidenschaft, dem Schreiben von Fantasy-Romanen, nachgeht.<br />

Eine anregende Lektüre wünscht<br />

Barbara Breitsprecher<br />

Chefredakteurin<br />

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<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 3

Inhaltsverzeichnis<br />

Bedürftigen helfen:<br />

Der Mobile Freiburger Altenservice<br />

(MOFA e.V.) unterstützt<br />

ältere Menschen im Alltag.<br />

Seite 5<br />

Anwohner protestieren:<br />

Eine Initiative wehrt sich gegen den<br />

geplanten Bau bei der Finanzschule.<br />

Seite 13<br />

Gastkolumne:<br />

Psychologin Birgit Schwetje prangert<br />

Baugebietsgegner an.<br />

Seite 21<br />

9<br />

©Foto: privat<br />

Blumenschmuck:<br />

Neue fernöstliche Ideen für<br />

die Osterdekoration<br />

Seite 24<br />

Raus gehts:<br />

Ausflug zum Schindelmatthof<br />

auf dem Schauinsland, wo es<br />

Bio-Rindfleisch zu kaufen gibt.<br />

Seite 26<br />

Alles was Recht ist:<br />

Aktuelle Gerichtsurteile zu<br />

Rechtsstreitigkeiten im Alltag<br />

Seite 28<br />

Technicus:<br />

Blitzer-Warner sind beliebt, aber<br />

eigentlich gesetzlich verboten.<br />

Seite 30<br />

18<br />

In eine andere Welt<br />

Sarah Schäfle schreibt Fantasy-<br />

Romane für Jugendliche, wo die<br />

reale Welt von Übersinnlichem<br />

durchdrungen ist.<br />

Schmecken:<br />

Happy-Carb-Rezept:<br />

Spinat-Lachslasagne<br />

Seite 33<br />

Wohlfühlen:<br />

Neues Buch mit Übungen:<br />

Faszien-Stretching<br />

Seite 34<br />

Finnland-Freunde:<br />

Der Deutsch-Finnische Stammtisch<br />

trifft sich wieder regelmäßig.<br />

Seite 37<br />

Tipps & Termine:<br />

Kabarett, Figurentheater,<br />

Musik und Lesung<br />

Seite 43<br />

©Foto: Aurelis Real Estate<br />

©Foto: Bachelard_Wagner_Architekten<br />

22<br />

Letzter Bauabschnitt<br />

Güterbahnhof Nord<br />

46<br />

8,5 Hektar werden nun<br />

mit 650 neuen Wohnungen<br />

bebaut, außerdem werden<br />

Geschäfte, Restaurants und<br />

Cafés entstehen.<br />

Abdruck<br />

Bauarbeiten<br />

für mehr<br />

Wohnraum<br />

Das Rennwegdreieck wird nun<br />

bebaut. Hier entsteht ein achtstöckiges<br />

Wohnhaus mit Indoorspielplatz.<br />

©Foto: Flammarion<br />

Die ersten Seiten aus dem neuen,<br />

wunderbaren Buch der Französin Alice<br />

Zeniter, „Die Kunst zu verlieren“, in<br />

dem sie der Geschichte der algerischen<br />

Soldaten in Frankreich und ihren<br />

eigenen Wurzeln nachforscht.<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Stadt</strong>magazin<br />

Zeitung am Samstag Verlags GmbH<br />

Benzstraße 22, 79232 March<br />

Tel. 07665-93 458-0<br />

Fax 07665-93 458-286<br />

Geschäftsführer:<br />

Christopher Kunz,<br />

Rüdiger van der Vliet<br />

4 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong><br />

Chefredakteurin:<br />

Barbara Breitsprecher (visdp)<br />

e-mail: redaktion@zas-freiburg.de<br />

Titelfoto: Achim Keller<br />

Anzeigen und Verkauf:<br />

Michael Metzger (Verkaufsleitung),<br />

Tel. 0761/ 15 434 2-0,<br />

anzeigen@zas-freiburg.de<br />

Grafik, Layout & Herstellung, Photoredaktion:<br />

dtpwork design, Herbolzheim<br />

Adrian Kempf, Tel. 07663 834 29 70<br />

e-mail: grafik@zas-freiburg.de<br />

Meisterdruck GmbH<br />

Druckerzeugnisse<br />

Kreuzmattenstraße 13<br />

79276 Reute bei Freiburg<br />

Tel: 07641-9178-0<br />

e-mail: info@meisterdruck.de

PORTRAIT<br />

MOFA e.V.<br />

©Foto: Achim Keller<br />

©Foto: Achim Keller<br />

BEDÜRFTIGEN MENSCHEN<br />

HELFEN<br />

Der Mobile Freiburger Altenservice e.V. (MOFA)<br />

hat seine Büro in der Hermannstraße 6 im Gebäude<br />

des Evangelischen Stifts<br />

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<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 5

PORTRAIT<br />

©Foto: Achim Keller<br />

Engagiertes MOFA<br />

e.V.-Team: Dieter<br />

Osterrath, Saskia<br />

Müller-Jäcksch<br />

(2. Vorsitzende),<br />

Joachim Muskalla<br />

(Kassenwart), Elisabeth<br />

Schacher<br />

(1. Vorsitzende(<br />

und Hans Peter<br />

Jansen (v.l.)<br />

Die meisten der MOFA-Mitglieder<br />

sind Rentner und Rentnerinnen.<br />

Die Zweite Vorsitzende Saskia Müller-Jäcksch<br />

ist da eine Ausnahme. Sie<br />

senkt den Altersdurchschnitt der Mitglieder,<br />

der zwischen 42 und 86 Jahren<br />

liegt, erheblich. Aber alle eint ein Ziel:<br />

Sie wollen sich nützlich einbringen in<br />

die Gesellschaft und ihre beruflichen,<br />

handwerklichen oder allgemeinen<br />

„Es sind humanistische<br />

Motive, die mich antreiben.<br />

Ich möchte mich nützlich<br />

machen.“<br />

Elisabeth Schacher, Erste Vorsitzende von MOFA e.V.<br />

Kenntnisse und Talente anderen hilfsbedürftigen<br />

Menschen zur Verfügung<br />

stellen. Deshalb sind sie Mitglieder<br />

beim Verein Mobiler Freiburger Altenservice,<br />

in der Abkürzung MOFA<br />

genannt, was nun rein gar nichts mit<br />

dem motorisierten Zweirad zu tun hat.<br />

Wenn es um Handgriffe im elektrischen<br />

Bereich geht oder eine Waschmaschine<br />

angeschlossen werden soll, wenn das<br />

Einkaufen Mühe macht oder eine Arztbegleitung<br />

gesucht ist, wenn das Internet<br />

6 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong><br />

plötzlich gar nicht mehr funktionieren will<br />

oder das Telefon keinen Ton mehr von<br />

sich gibt, wenn die Augen das Lesen nicht<br />

mehr zulassen und jemand zum Vorlesen<br />

gesucht wird oder aber wenn ein neues<br />

Möbelstück aufgebaut werden soll – bei<br />

all derartigen Alltagsproblemen, kommen<br />

Mitglieder des MOFA-Vereins gerne vorbei<br />

und bieten ihre Hilfe an, unentgeldlich<br />

bis auf eine Fahrtkosten-Entschädigung in<br />

Höhe von pauschal fünf Euro.<br />

Unter der Telefonnummer 0761/31913147<br />

kann ein solcher Wunsch zu den Bürozeiten<br />

(dienstags und donnerstags 10 bis 12<br />

Uhr) mitgeteilt oder auf den Anrufbeantworter<br />

gesprochen werden. Dafür muss<br />

niemand Mitglied bei MOFA e.V. werden,<br />

wenngleich sich der Verein, der auf Spenden<br />

angewiesen ist, natürlich über weitere<br />

Mitglieder, passiv oder aktiv, freut.<br />

Denn auch das betonen die MOFA-Mitglieder<br />

immer wieder: Es ist nicht allein<br />

der Wunsch anderen zu helfen und das<br />

eigene Geschick zur Verfügung zu stellen,<br />

sondern auch die Gemeinschaft, die gemeinsamen<br />

Unternehmungen, Feste und<br />

monatlichen Treffen, die Anreiz für eine<br />

Mitgliedschaft beim Verein sind. „Das Zusammensein<br />

soll nicht zu kurz kommen“,<br />

betont die Zweite Vorsitzende Saskia<br />

Müller-Jäcksch.<br />

Langjähriges und selbst eines der ältesten<br />

Mitglieder des Vereins ist Elisabeth Schacher,<br />

die Erste Vorsitzende von MOFA.<br />

Energisch und mit lebhaftem Blick bringt<br />

sie sich aktiv mit ein, in der Vereinsorganisation<br />

ebenso wie als Vorleserin,<br />

Einkäuferin oder Begleiterin bei älteren<br />

Menschen. „Die meisten Hilfesuchenden<br />

sind Frauen, alt und nicht mehr so beweglich“,<br />

weiß sie. „Sie können solche<br />

Haushaltsreparaturen oder Installationen<br />

nicht bewerkstelligen, weil sie es nie<br />

selbst gemacht haben. Das hatten immer<br />

deren Männer getan.“ Viele der älteren<br />

Menschen seien zunehmend isoliert, oft<br />

gebe es weder Nachbarn noch Kinder vor<br />

Ort, die helfen könnten, so die Erfahrung<br />

der MOFA-Mitglieder.<br />

Elisabeth Schacher hatte einst bei einem<br />

Zwiebelkuchenessen in einem Wirtshaus<br />

eine lustige Gruppe am Nachbartisch erlebt<br />

und sich für deren Zusammenkunft<br />

interessiert. Wie sich herausstellte, waren<br />

es Mitglieder von MOFA e.V. bei einem ihrer<br />

Treffen. Das gefiel ihr und so kam die<br />

aktive Dame selbst zu diesem Verein. „Es<br />

sind humanistische Motive, die mich antreiben“,<br />

erklärt Elisabeth Schacher. „Ich<br />

möchte mich nützlich machen.“ Wichtig<br />

ist ihr auch, dass der Verein konfessionell<br />

und politisch völlig neutral arbeitet.<br />

Hans-Peter Jansen ist gelernter Elektriker<br />

und wollte sich nach seiner Pensionierung<br />

handwerklich in einem Ehrenamt<br />

einbringen. Er hatte sich zunächst angeschaut,<br />

was es in Freiburg alles so an<br />

bürgerschaftlichem Engagement gab und

PORTRAIT<br />

<br />

<br />

<br />

sich dann für eine Mitgliedschaft bei MOFA entschieden. Seit elf<br />

Jahren ist Joachim Muskalla bereits beim MOFA-Verein Mitglied.<br />

Noch vor seiner Pensionierung hatte er Kurse besucht, die sich<br />

mit dem Thema „Rente – was nun?“ beschäftigten. Schon damals<br />

wurde er bei MOFA aktiv und hilft seitdem unermüdlich bei allen<br />

technischen Problemen.<br />

Der Vorsitzenden Elisabeth Schacher ist es jedoch wichtig, dass<br />

der Verein keine Konkurrenz zum lokalen Handwerk sein will.<br />

<br />

<br />

Joachim Muskalla in<br />

Aktion: Der gelernte<br />

Techniker hilft bei<br />

der Installation einer<br />

Lampe.<br />

©Foto: privat<br />

<br />

it 1893 – Ein Haus voll guter Wohnideen!<br />

<br />

5 Jahre WOERNER WOHNEN<br />

<br />

„Wir reparieren eine Tapetenecke, aber wir tapezieren kein ganzes<br />

Zimmer!“, erklärt sie entschieden.<br />

Der Verein hat rund 35 Mitglieder, zur Hälfte etwa aktiv, die<br />

anderen passiv. Die aktiven MOFA-Mitglieder sehen sich selbst<br />

als „Der gute Nachbar“, der kommt und hilft, wenn etwas ansteht<br />

– und das im ganzen Freiburger <strong>Stadt</strong>gebiet. Neben älteren Menschen<br />

gibt es aber ebenso Jüngere, die Unterstützung bei alltäglichen<br />

Gängen oder Problemen brauchen, und auch ihnen wird<br />

gerne geholfen. So besuchen die MOFA-Mitglieder beispielsweise<br />

eine junge Frau, die an Multiple Sklerose erkrankt ist und sich<br />

nur noch eingeschränkt bewegen kann, um auch ihr zur Hand<br />

zu gehen.<br />

Barbara Breitsprecher<br />

Seit 1893 – Ein Haus voll guter Wohnideen!<br />

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<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 7

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PORTRAIT<br />

©Foto: Achim Keller<br />

EINTAUCHEN<br />

IN EINE<br />

ANDERE WELT<br />

Wenn Sarah Schäfle sich in ihrem<br />

Arbeitszimmer an ihren Schreibtisch<br />

setzt, verwandelt sie sich in Sarah<br />

Short. Unter diesem Namen schreibt<br />

die 33-Jährige aus <strong>Herdern</strong> leidenschaftlich<br />

gerne Fantasy-Bücher für<br />

Jugendliche.<br />

<br />

<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 9

PORTRAIT<br />

Sarah Schäfle in „ihrem Reich“,<br />

ihrem Arbeitszimmer, wo ihre Urban-Fantasy-Romane<br />

entstehen.<br />

©Foto: Achim Keller<br />

Das erste Buch, das Sarah Schäfle<br />

geschrieben hat, ist noch unter<br />

ihrem richtigen Namen erschienen.<br />

Für alle weiteren hat sie sich dann<br />

das Pseudonym überlegt. Eigentlich<br />

ist die junge Frau Lehrerin. Doch da<br />

sie keine Festanstellung hat, sondern<br />

als „Springerin“ an verschiedenen<br />

Schulen eingesetzt wird, gibt es immer<br />

wieder Phasen, in denen sie arbeitslos<br />

– und dennoch nicht ohne Arbeit ist.<br />

Denn dann nutzt sie umgehend die Zeit,<br />

um sich an ihren Schreibtisch zu setzen<br />

und an einem Roman zu schreiben. Ihr<br />

Genre ist die sogenannte Urban Fantasy.<br />

Diese Gattung bezeichnet im Gegensatz<br />

zur „High Fantasy“ Erzählungen, die in<br />

der realen, meist städtischen Welt spielen,<br />

aber mit fantastischen oder übersinnlichen<br />

Elementen durchsetzt sind.<br />

Dazu passt auch das Pseudonym Sarah<br />

Short besser, findet sie, zumal gerade<br />

der Fantasy-Bereich von amerikanischen<br />

Autoren dominiert wird. „Das hört sich<br />

besser an“, erklärt sie lachend.<br />

Diese Art Bücher liest sie auch selbst<br />

am liebsten, und dass sie viel liest, sehr<br />

viel, lässt sich unschwer an den gefüllten<br />

Bücherregalen überall in ihrer Wohnung<br />

erkennen. „Ich bin überzeugt, dass man<br />

selbst viel lesen muss, um schreiben zu<br />

können.“<br />

Nach dem Studium und Referendariat<br />

wurde Sarah Schäfle schwanger und<br />

nahm sich eine Elternzeit. Derweil ist<br />

ihr erstes Buch „Turul“ fertig geworden.<br />

Zuvor hatte sie schon regelmäßig sogenannte<br />

Fan-Fiction im Internet veröffentlicht,<br />

die nicht auf eigenen Werken<br />

basieren, sondern bereits bestehende<br />

Bücher oder Figuren fortentwickeln. Ihr<br />

Buch schickte sie an rund 60 Verlage und<br />

10 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong>

PORTRAIT<br />

bekam schließlich fünf Angebote für eine<br />

Veröffentlichung. „Damit hatte ich gar<br />

nicht gerechnet“, bekennt Sarah Schäfle.<br />

Sie sei schon immer „textproduktiv“<br />

gewesen, sagt sie von sich. Als Kind entwickelte<br />

sie einen eigenen „Radiosender“<br />

und nahm dafür Cassetten auf, sie schrieb<br />

als Jugendliche Geschichten und gestaltete<br />

Fotosafaris oder führte Interviews mit<br />

Eltern und Verwandten. Die Entscheidung,<br />

Grund- und Hauptschullehrerin<br />

werden zu wollen, fiel, weil Sarah Schäfle<br />

„etwas Sinnvolles“ machen wollte, eine<br />

Ausbildung, „mit der man auch einen Job<br />

bekommt“. Daraus ist nur teilweise etwas<br />

geworden. Sie arbeitet als Krankheitsvertretung<br />

an Schulen, springt dort ein, wo<br />

Lehrerpersonal dringend fehlt.<br />

Ihr Sohn ist inzwischen sechs Jahre alt<br />

und geht jetzt in die Schule. So kann sie<br />

den „Springerjob“ durchaus als Vorteil<br />

sehen, denn dadurch bleibt ausreichend<br />

Zeit für ihr Schreiben. „Ich schreibe<br />

immer dann, wenn Zeit ist: in den Schulferien<br />

oder während meiner Arbeitslosenphasen“.<br />

„Ich bin gerne Lehrerin“, erklärt sie, „und<br />

dann gibt es eben wieder Phasen, in<br />

denen bin ich Schriftstellerin und Hausfrau“.<br />

Wirklich Geld verdienen kann sie<br />

mit dem Schreiben aber (noch) nicht.<br />

Mit ihrem vierten Buch, „Hekates Erbe“<br />

(Drachenmond Verlag) hat sie erstmals<br />

überhaupt ein wenig Honorar gesehen.<br />

Gerade ist ihr neues Buch für junge Erwachsene<br />

fertig geworden. Die bisherige<br />

Zielgrupope ihrer Bücher, in denen auch<br />

gefallene Engel und Dämonen sowie Paralleluniversien<br />

vorkommen, waren eher<br />

die 14- bis 16-Jährigen gewesen.<br />

Ihre literarischen Vorbilder sind J.R.R.<br />

Tolkien, der Autor von „Herr der Ringe“<br />

und „Hobbit“. „Das war eine Offenbarung!“<br />

Aber auch die „Harry Potter“-Romane<br />

von J.K. Rowling hat sie verschlungen<br />

und noch heute schwärmt sie von<br />

dem Jugendroman „Delphinensommer“<br />

von Katherine Allfrey, der auf poetische<br />

Weise die griechische Mythologie verarbeitet.<br />

Ihr nächstes eigenes Buch aber soll ein<br />

Liebesroman werden. Sie genießt es,<br />

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Ich fühle mich wohl in <strong>Herdern</strong><br />

Ich kenne <strong>Herdern</strong>!<br />

Ingrid Conzen<br />

Nachweisbarer<br />

Verkaufserfolg:<br />

daheim für sich in ihrem Zimmer zu sein<br />

und sich ins Schreiben zu vergraben. Ihr<br />

Arbeitszimmer ist ihr Reich: Hier hängen<br />

ihre alten Beatles-Poster, steht der frühere<br />

Küchenschrank ihrer Mutter und<br />

die vielen Bücher. Die Figuren, die sie<br />

sich beim schreiben ausdenkt, sagt sie,<br />

werden „ihre besten Freunde“. Manchmal<br />

zeichnet sie diese Figuren auch. Für<br />

jedes Buch sammelt sie einen Ideenordner,<br />

voller Bilder, Charakterisierungen,<br />

Story-Verläufen und Einfällen. „Diese<br />

Ideen zu ordnen ist das Schwierigste.“<br />

Das Schreiben sei für sie eine „extrem<br />

befriedigende Arbeit“.<br />

Und wenn ihr Ehemann „nett ist“, wie<br />

sie selbst sagt, dann liest er auch mal ein<br />

paar Seiten ihres neuen Werkes. Aber<br />

eigentlich entspreche diese Art Literatur<br />

nicht seinem Geschmack. Ihre Mutter,<br />

so erzählt Sarah Schäfle, lese dagegen<br />

alles von ihr, ebenso die Freundinnen.<br />

Für einen praktischen Menschen, wie<br />

ihren Mann, sei es nicht immer ganz<br />

einfach anzuschauen, wie sie so viel Zeit<br />

und Energie in die brotlose Tätigkeit des<br />

Schreibens investiere, räumt sie selbst<br />

ein. Er sei manchmal regelrecht hin und<br />

hergerissen zwischen Stolz und gewissen<br />

Schwierigkeiten damit. So bleibt es<br />

ihr Traum: genügend Zeit und Geld zu<br />

haben, um kreativ zu sein und viel Schreiben<br />

zu können.<br />

Barbara Breitsprecher<br />

Dag Mertins<br />

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KASTENBAU AN DIE<br />

RHEINSTRASSE?<br />

Gegen das Bauvorhaben der Oberfinanzdirektion für ein<br />

neues Wohnheim der Finanzschule an der Rheinstraße/Ecke<br />

Habsburgerstraße, protestiert eine Anwohnerinitiative, die<br />

nun einen Anwalt beauftragt hat.<br />

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Das Bildungszentrum der<br />

Oberfinanzschule Karlsruhe<br />

in Freiburg, gemeinhin<br />

als Finanzschule bekannt:<br />

Neben dem Gebäude<br />

an der Rheinstraße/<br />

Ecke Habsburgerstraße<br />

soll ein neues Wohnheim<br />

für die Auszubildenden<br />

entstehen. Dagegen erhebt<br />

sich der Protest.<br />

©Foto: Barbara Breitsprecher<br />

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<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 13

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Tatsachen geschaffen:<br />

Gegen den Protest von Anwohnern<br />

und Naturschutzverbänden<br />

wurden erste<br />

Bäume auf dem Areal der<br />

Finanzschule gefällt, um<br />

Platz für das Bauprojekt<br />

zu bekommen.<br />

©Foto: Achim Keller<br />

Gegen das Bauvorhaben der Oberfinanzdirektion für ein neues<br />

Wohnheim bei der Finanzschule an der Rheinstraße/Ecke<br />

Habsburgerstraße, protestiert eine Anwohnerinitiative, die<br />

nun einen Anwalt beauftragt hat.<br />

Anwohnerinnen und Anwohner<br />

der Habsburger- beziehungsweise<br />

Rheinstraße in der unmittelbaren<br />

Nachbarschaft zum Bildungszentrum<br />

der Oberfinanzdirektion Karlsruhe<br />

„Wir empfinden Trauer<br />

und ohnmächtige Wut.“<br />

Anwohnerinitiative gegen die<br />

Neubaupläne der Finanzschule<br />

in Freiburg – allgemein unter „Finanzschule“<br />

bekannt – wollen sich<br />

nicht damit abfinden, dass die <strong>Stadt</strong><br />

Mitte Dezember dem Amt für Vermögen<br />

und Bau Baden-Württemberg<br />

eine Baugenehmigung für ein neues<br />

Wohnheim auf dem Gelände an der<br />

14 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong><br />

Rheinstraße erteilt hat. Sie haben deshalb<br />

einen Rechtsanwalt beauftragt,<br />

Widerspruch gegen die Baugenehmigung<br />

einzulegen.<br />

Die Anwohnerinnen und Anwohner<br />

gehen davon aus, dass die Baugenehmigung<br />

rechtswidrig ist, weil sich<br />

das Bauvorhaben nicht in die nähere<br />

Umgebung einfügt. Außerdem ist das<br />

Bebauungsplanverfahren noch nicht<br />

abgeschlossen. Auch hat der beauftragte<br />

Freiburger Fachanwalt für Verwaltungsrecht<br />

zwischenzeitlich einen Eilantrag<br />

an das Verwaltungsgericht gestellt, damit<br />

das Bauvorhaben noch gestoppt<br />

werden kann.<br />

Der Versuch, im Rahmen des Widerspruchs<br />

das Fällen der Bäume im<br />

vorderen Bereich des Grundstücks zu<br />

verhindern, ist jedoch nicht gelungen.<br />

Die Bäume wurden bereits gefällt.<br />

Das Forum Neuburg unterstütze das Anliegen<br />

der Anwohnerinitiative, erklärte<br />

Bernhard Merk vom Forum. Und auch<br />

der Arbeitskreis Freiburg-Kaiserstuhl<br />

des Landesnaturschutzverbands wirft<br />

der <strong>Stadt</strong> Freiburg vor, kritische Stellungnahmen<br />

ignoriert und den demokratischen<br />

Entscheidungsprozess des<br />

Gemeinderats unterlaufen zu haben.<br />

Julia Mayer-Bühler, eine der Sprecherinnen<br />

der Anwohnergemeinschaft, betonte<br />

„unsere Enttäuschung über das<br />

Verhalten des neuen OB (…), der so<br />

viel Transparenz und Bürgernähe versprochen<br />

hat und uns noch mit unsere<br />

Initiative untertützt hat wie auf unserer<br />

Facebookseite zu sehen ist“.<br />

In einem Brief an die <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

schrieb die Initiative: „Mit großem<br />

Entsetzen haben wir am Donnerstag in<br />

der Früh, den 21.2.<strong>2019</strong>, das Fällen der<br />

Bäume auf dem Gelände der Finanzschule<br />

zur Kenntnis nehmen müssen.<br />

Sie haben damit vollendete Tatsachen<br />

geschaffen, obwohl unser Eilantrag

Zahnarzt-Termin?<br />

Geht auch stressfrei!<br />

noch beim Verwaltungsgericht zur Entscheidung aussteht. Wir<br />

wurden tags zuvor nach 18 Uhr, durch eine Nachricht im Briefkasten<br />

auf die Fällung am nächsten Tag aufmerksam gemacht.<br />

(Nur im Ausnahmefall schaut man um diese Uhrzeit noch in<br />

den Briefkasten.) Wir empfinden Trauer und ohnmächtige<br />

Wut“.<br />

Die Anwohnerinitiative stört sich an der geplanten fünfgeschossigen<br />

Bebauung in Kubus-Form, die nicht ins Straßenbild<br />

passe. Auch würden sie sich ein geneigtes Dach wünschen, das<br />

sich ihrer Ansicht nach besser in die umliegende Bebauung<br />

einfügen würde. Dem hielt Baubürgermeister Martin Haag<br />

schriftlich entgegen, dass es sich hier „durchaus um ein öffentliches<br />

Gebäude“ handle. Und er erklärt: „Bei Wohngebäuden<br />

sind überwiegend geneigte Dächer (…), öffentliche Gebäude<br />

(…) weisen mehrheitlich Flachdächer auf“. Der Kritik an der<br />

geplanten Neubauhöhe hält der Baubürgermeister entgegen,<br />

dass es sich hier für eine „für den <strong>Stadt</strong>teil typische, urbane<br />

fünfgeschossige Bebauung“ handele.<br />

Bereits im September 2018 übergab die Initiative 630 Unterschriften<br />

an OB Martin Horn, mit dem Anliegen, die Baupläne<br />

der Finanzschule zu revidieren. Vertreter der Initiative wurden<br />

von Martin Horn empfangen, der sie, so berichtet Julia Mayer-Bühler,<br />

dabei in ihrem Engagement bestärkt. Was jedoch<br />

weder die Anlieger, noch das Forum Neuburg zu diesem Zeitpunkt<br />

wussten: Bereits einen Monat zuvor, schon im August,<br />

hatte das Land einen Bauantrag gestellt.<br />

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<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 15

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und Jörg Scholz<br />

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Nicht das Fertige aus der Tüte und<br />

keine Massenveranstaltungen“<br />

– das war die Zielsetzung von Günter<br />

Straub und Jörg Scholz, als sie ihr Reisebüro<br />

FRfly am Zähringer Platz vor<br />

17 Jahren eröffneten. Das Prinzip, das<br />

sie seither erfolgreich mit ihrem Team<br />

verfolgen lautet „Bausteine-Reisen“<br />

und richtet sich an Menschen, die sich<br />

etwas gönnen wollen.<br />

Es sind individuelle, anspruchsvolle Reisen,<br />

auf die sich das Reisebüro-Team<br />

spezialisiert hat, und in all den Jahren<br />

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man sich bei FRfly ausreichend persönliche<br />

Beratungszeit, denn nur so können<br />

die individuellen Bedürfnisse herausgehört<br />

und berücksichtigt werden.<br />

Ein Schwerpunkt sind dabei Fernreisen<br />

und dafür sind Günter Straub und Jörg<br />

Scholz viel in anderen Ländern unterwegs,<br />

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16 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong>

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Am Zähringer<br />

Platz<br />

nimmt sich<br />

das Reisebüro-Team<br />

ausreichend<br />

Zeit<br />

für Beratungen.<br />

Hotels und Unterkünften zu machen,<br />

nach verschwiegenen Orten zu fahnden<br />

und Unternehmungsmöglichkeiten<br />

zu entdecken. So können sie<br />

authentisch aus erster Hand beraten<br />

und mit eigenen Fotografien viel deutlicher<br />

als mit Katalogen zeigen, wie<br />

es in einem Land oder auf einer Insel<br />

wirklich aussieht. Viele Menschen, so<br />

die Erfahrung von Jörg Scholz, sind<br />

„Luxus ist etwas,<br />

das man sich<br />

gönnt, was einem<br />

wichtig ist.“<br />

Jörg Scholz,<br />

Mitinhaber Reisebüro FRfly<br />

durch das Internet „überinformiert“.<br />

Zur Frage, wann die beste Reisezeit<br />

für einen Karibiktrip ist, findet man im<br />

Netz beispielsweise viele verschiedene<br />

Infos, die nicht unbedingt die Klimaveränderung<br />

berücksichtigen. Aktuelle<br />

Informationen aber, wann wirklich Hurricane-Gefahr<br />

besteht und wann nicht,<br />

gibt es im Reisebüro.<br />

Ein großes Thema, so Jörg Scholz, ist<br />

das Thema Luxus. Wann ist eine Reise<br />

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©Foto: Achim Keller<br />

eine „Luxusreise“? Luxus definiert<br />

der Reiseexperte als etwas, das man<br />

sich gönnt, das einem wichtig ist. Das<br />

kann nicht nur ein 5-Stern- Luxushotel<br />

auf den Seychellen , sondern<br />

beispielsweise auch eine besonderes<br />

Hotel oder Aktivitätsangebot mitten<br />

im Urwald sein. Ebenso aber auch<br />

eine Kreuzfahrt, bei der man eben<br />

nicht Passagier auf einem der Riesenschiffe<br />

ist, sondern<br />

an Bord eines eleganten,<br />

kleineren Schiffes geht.<br />

„Letztlich geht es darum,<br />

die Menschen, die<br />

eine Reise unternehmen<br />

wollen, glücklich und<br />

zufrieden zu machen“,<br />

so Jörg Scholz, „und<br />

da sagen Sterne kaum<br />

etwas aus“. Bucht man<br />

beim Reisebüro eine solch individuell<br />

passende „Bausteine-Reise“, die wie<br />

maßgeschneidert wirkt, so sorgt<br />

man gleichzeitig für eine Absicherung,<br />

beispielsweise wenn eine Airline mal<br />

wieder pleite geht oder es zu einem<br />

Ausfall kommt. Denn auch eine solche<br />

Reise gilt als Pauschalreise, auch wenn<br />

das für viele „altmodisch und nach<br />

Blümchensex“ klingt, wie Jörg Scholz<br />

lachend weiß. <br />

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WIRD NUN BEBAUT<br />

Die Straßen-und Kanalbauarbeiten im vierten und<br />

letzten Erschließungsabschnitt auf dem Güterbahnhof<br />

Nord haben begonnen. Auf dem 8,5 Hektar<br />

großen Teilbereich werden insgesamt rund 650 neue<br />

Wohnungen entlang der Eugen-Martin-Straße und<br />

im Kernbereich des neuen Quartiers entstehen.<br />

Wenn die Erschließungsarbeiten voraussichtlich Ende<br />

September <strong>2019</strong> beendet sein werden, beginnen die Baumaßnahmen<br />

für die Häuser. Von den insgesamt 650 neuen Wohnungen<br />

werden 160 bis 180 geförderter Wohnungsbau sein, die<br />

dafür vorgesehenen Flächen gehen im Rahmen des städtebaulichen<br />

Vertrags unentgeldlich an die <strong>Stadt</strong>. Im Kernbereich des<br />

Quartiers sollen im Zuge dieser letzten Erschließungsarbeiten<br />

auch Geschäfte für die Nahversorgung sowie Restaurants und<br />

Cafés für die rund 1700 künftigen Bewohnerinnen und Bewohner<br />

entstehen. Außerdem sind zwei Kindertagesstätten geplant,<br />

ebenso Büroflächen für Dienstleistungsbetriebe entlang der<br />

Paul-Ehrlich-Straße mit insgesamt 40.000 Quadratmetern.<br />

Die neu entstandene Eugen-Martin-Straße wird im Zuge der<br />

Baumaßnahmen fortgeführt und quert als Achse dann das Gebiet<br />

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18 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong>

BAUPROJEKT<br />

©Foto: Aurelis Real Estate<br />

©Foto: Aurelis Real Estate<br />

©Foto: Dirk Laubner<br />

in ostwestlicher Richtung.Gegenüber der alten Lokhalle, wo nun<br />

der sogenannte Kreativpark seinen Sitz hat, mündet die Straße in<br />

einen öffentlichen Platz.<br />

Die Arbeiten auf dem insgesamt 39 Hektar großen Areal des Güterbahnhof<br />

Nord wurden 2008 begonnen, in dem zunächst das<br />

denkmalgeschützte ehemalige Zollhallengebäude saniert und<br />

umgewandelt wurde. Im Auftrag des Immobilienunternehmens<br />

Aurelis folgten 2010 die ersten allgemeinen Erschließungsarbeiten<br />

sowie die Neugestaltung des rund 6000 Quadratmeter großen<br />

Zollhallenplatzes, der zur Schnittstelle zwischen Neunlindenstraße<br />

und Waldkircher Straße wurde.<br />

Von Süden aus sind seitdem etliche Wohn- und Gewerbeeinheiten<br />

sowie drei Studierendenwohnheime, zwei Hotels, ein<br />

Pflegewohnheim, eine Einrichtung für betreutes Wohnen sowie<br />

vier Kindertagesstätten entstanden.<br />

Die Erschließungsarbeiten<br />

im letzten<br />

Bauabschnitt auf<br />

dem Güterbahnhof<br />

Nord haben<br />

begonnen. Beim<br />

„Baggerbiss“<br />

waren die Verantwortlichen<br />

vertreten<br />

(oben).<br />

©Foto: Achim Keller<br />

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<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 19

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GASTKOLUMNE<br />

Gastkolumne von Psychologin<br />

Birgit Schwetje<br />

Baugebietsgegner<br />

Ich muss ständig alles Mögliche<br />

hinterfragen. Ich hab es einfach<br />

nicht im Griff... Es passiert unwillkürlich.<br />

Welcher fanatische<br />

Pazifist ist bitte Urheber des<br />

Spruches „Leben und leben<br />

lassen“? Nein, ich möchte mich<br />

aufregen und genervt sein,<br />

will lästern, möchte die Augen<br />

verdrehen, den Kopf schütteln,<br />

schmunzeln, spotten oder aber<br />

manchmal auch grübeln und<br />

philosophieren über ...<br />

Zur Autorin<br />

Birgit Schwetje lebt, lacht und lamentiert<br />

eigentlich sehr weit nördlich von Freiburg.<br />

Sie ist verheiratet, hat zwei Töchter, rennt<br />

gern durch Felder und Wälder, entstaubt ab<br />

und zu ihr Rennrad, hasst Schwimmbäder,<br />

liebt Berge und ihren Garten und arbeitet<br />

als Diplom-Psychologin, Kolumnistin<br />

und Autorin (ein Gedichtband unter dem<br />

Pseudonym Friederike Kniese wurde 2017<br />

veröffentlicht).<br />

Wir leben am Rand einer recht großen <strong>Stadt</strong> in einem<br />

Reihenhaus in einer Neubausiedlung. Früher, vor etwa 60<br />

Jahren war dieser Grund und Boden natürlich nicht der<br />

<strong>Stadt</strong>rand sondern irgendwo janzweitdraußen. Aber früher<br />

lebten hier auch noch nicht so viele Menschen, die alle ein<br />

Dach über ihrem Kopf brauchten. So sind die Städte natürlich<br />

überall in ihren Grenzen ausgedehnt worden. Und dies<br />

ist ein unvermeidlicher fortschreitender Prozess, der nur<br />

gestoppt werden könnte, wenn wir zukünftig ausschließlich<br />

in der Vertikalen Wohnraum erschlössen oder keine Nachkommen<br />

mehr zeugten.<br />

In unmittelbarer Nähe unserer Siedlung soll dort, wo im Moment<br />

noch janzweitdraußen ist, ein neues Wohngebiet entstehen.<br />

Ich hatte schon früher einmal die Vorahnung, dass<br />

wir möglicherweise nicht die letzten Bürger gewesen sein<br />

könnten, die sich gern am <strong>Stadt</strong>rand in der Nähe zur Natur<br />

und gleichzeitig in der Nähe zu all den Annehmlichkeiten<br />

urbanen Lebens niederlassen möchten. Also verwunderten<br />

mich die städteplanerischen Bestrebungen nicht sonderlich.<br />

Ganz anders war das jedoch bei vielen Mitbürgern. Plötzlich<br />

wurde eine von Vernunft und Sachlichkeit losgesagte und<br />

stattdessen von entarteter Emotionalität getriebene Debatte<br />

über das Bebauungsvorhaben entfacht. Im Kern geht es<br />

dabei um folgenden Inhalt: Die Sorge um die Sicherung der<br />

eigenen Privilegien (wo kommen wir denn hin, wenn am<br />

Ende jeder einfach so im städtischen Speckgürtel wohnen<br />

darf) wurde getarnt als Fürsorge für die Umwelt. Ganz schön<br />

gerissen! Da die eigene Umweltbilanz mit drei Flugreisen im<br />

Jahr und zwei Benzin-schluckenden ländlichen Nutzfahrzeugen<br />

vor der Tür eher schlecht aussieht, versucht man dies<br />

nun mit Engagement für den Erhalt der benachbarten Flora<br />

und Fauna auszugleichen. Als dann auch noch die Information<br />

durchsickerte, dass nicht etwa Einfamilienhäuser sondern<br />

asozialer Mehrfamilienwohnraum entstehen soll, wurde mit<br />

allen Mitteln (Apokalypse-ähnliche Zukunftsszenarien) mobilisiert.<br />

Ich bin mal gespannt, wie eine bestimmte alternative<br />

Partei in der nächsten Wahlperiode in unserem <strong>Stadt</strong>teil<br />

abschneiden wird. Ein super Wahlkampfthema hat sie ja nun<br />

bereits auf dem Silbertablett serviert bekommen.<br />

<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 21

BAUPROJEKT<br />

Rennweg/Stefan-Meier-Straße<br />

Ein auffallender Klinkerbau wird auf<br />

dem dreieckigen Grundstück zwischen<br />

Rennweg und Stefan-Meier-Straße<br />

entstehen. Die FSB betreibt hier aktiv<br />

Innenstadtentwicklung und schafft<br />

benötigten Wohnraum.<br />

©Foto: Bachelard Wagner Architekte<br />

START DER BAUARBEITEN<br />

FÜR MEHR WOHNRAUM<br />

Eifrig wird auf dem früheren kleinen Wiesenstück Ecke Rennweg/Stefan-Meier-Straße inzwischen gebaggert<br />

und gebaut: das große Haus mit Miet- und Eigentumswohnungen verspricht auffallend zu werden.<br />

Auf dem früheren Wiesenstück<br />

im Kreuzungsbereich Rennweg/<br />

Stefan-Meier-Straße hat die kommunale<br />

Wohnungsbaugesellschaft<br />

begonnen, ein architektonisch auffallendes<br />

Wohnhaus mit 49 Miet- und<br />

10 Jahre Schuhwerk<br />

10 % bis Ende März<br />

Eigentumswohnungen und einer Gewerbeeinheit<br />

zu errichten.<br />

Das Gebäude auf dem Rennwegdreieck<br />

wird nicht nur durch den Zuschnitt des<br />

Grundstücks, sondern auch durch eine<br />

gefaltete Klinkerfassade hervorstechen.<br />

Hier wird damit von der FSB Innenentwicklung<br />

realisiert und dringend benötigter<br />

neuer Wohnraum geschaffen, ohne<br />

aufs Umland oder in den Grünbereich<br />

auszuweichen.<br />

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22 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong>

Die 18 geförderten, sieben freifinanzierten<br />

und 24 Eigentumswohnungen<br />

werden zwei, drei und fünf Zimmer mit<br />

Wohnflächen von 42 bis 122 Quadratmetern<br />

bieten. Das Gebäude wird acht<br />

Stockwerke umfassen, die über einen<br />

Aufzug barrierefrei erreichbar sein werden.<br />

Im Erdgeschoss befinden sich neben<br />

dem Eingangsbereich, den erforderlichen<br />

Haustechnikräumen, den Abstellräumen<br />

der Wohnungen und einer Gewerbeeinheit<br />

mit 119 Quadratmetern Nutzfläche<br />

auch Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.<br />

Die FSB realisiert bei diesem Wohnbauprojekt<br />

den ersten Indoorspielplatz in<br />

ihrem Wohnungsbestand. Ähnlich wie<br />

bei einem Bewohnertreff wird es im Erd-<br />

BAUPROJEKT<br />

Die Bauarbeiten auf dem früheren Wiesenstückchen<br />

haben inzwischen begonnen.<br />

Das erste Wohnbauprojekt<br />

der FSB mit<br />

Indoorspielplatz im<br />

Erdgeschoss zum Spielen<br />

und Toben.<br />

©Foto: Achim Keller<br />

geschoss einen Gemeinschaftsraum<br />

geben, der zum Spielen und Toben für<br />

die Kinder der künftigen Bewohnerinnen<br />

und Bewohner vorgesehen ist.<br />

Eine weitere planerische Herausforderung<br />

war die Realisierung der<br />

Stellplätze. Da sich die Form des<br />

Grundstückes für unterirdisch angelegte<br />

Stellplätze nicht eignet, werden<br />

die baurechtlich erforderlichen Stellplätze<br />

auf dem gegenüberliegenden<br />

Grundstück der FSB entstehen.<br />

„Durch diese Lösung möchten wir<br />

einen Anreiz für die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner schaffen, nachhaltige<br />

Mobilitätsangebote zu nutzen“,<br />

erklärt FSB-Geschäftsführerin Magdalena<br />

Szablewska. Weshalb auch<br />

die Einrichtung von zwei Carsharing-Stellplätzen<br />

mit E-Ladestationen<br />

geplant ist.<br />

Der Entwurf für das Gebäude im<br />

Energiestandard „Freiburger Effizienzhaus<br />

55“ stammt vom Architekturbüro<br />

Bachelard Wagner aus Basel, das mit<br />

seinem Entwurf im Rahmen einer<br />

Mehrfachbeauftragung im Jahr 2016<br />

die Jury überzeugt hatte.<br />

<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 23<br />

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BLUMENSCHMUCK<br />

Kokedama aus Japan<br />

NEUE IDEEN<br />

FÜR DIE OSTERDEKO<br />

Fernöstliche Inspiration für eine originelle Osterdekoration mit Blumen<br />

©Fotos: Blumen – 1000 gute Gründe<br />

Kokedama ist ein Blumentrend<br />

aus Japan – hier frühlingshaft<br />

interpretiert als stimmungsvolle<br />

Osterdekoration.<br />

Ostern markiert für die<br />

meisten Menschen<br />

in Deutschland das Ende<br />

des Winters. Jetzt sprießen<br />

überall die ersten Blumen<br />

– und man holt sie sich<br />

gerne als Frühlingsboten<br />

ins Haus. Ganz klassisch<br />

sind Frühjahrsblüher im<br />

Topf auf dem Tisch oder<br />

Fensterbrett, gerne kombiniert<br />

mit Eiern, Federn und<br />

Hasen. Aber auch in fernen<br />

Ländern gibt es tolle Ideen,<br />

wie man mit Blumen und<br />

Pflanzen für Abwechslung<br />

sorgen kann – 1000 gute<br />

Gründe, bei der Festdekoration<br />

mal etwas anderes<br />

auszuprobieren! Wie wäre<br />

es zum Beispiel mit einem<br />

blühenden Kokedama?<br />

Diese hübschen hängenden<br />

Blumenkugeln sind in<br />

Japan sehr angesagt – und<br />

schmücken auch unsere<br />

Wohnungen ganz zauberhaft<br />

zu Ostern!<br />

In Japan ist die Dekoration<br />

mit Blumen und Pflanzen eine<br />

echte Kunstform – ob nun<br />

die arrangierten Blüten und<br />

Zweige des Ikebana oder<br />

die aufwändig gezüchteten<br />

Bonsais. Das Kokedama, zu<br />

Deutsch „Moosball“, gilt dabei<br />

als „Einsteiger- Version“<br />

des Bonsai. Es ist sowohl<br />

in der Herstellung als auch<br />

in der Pflege recht einfach.<br />

Am besten eignen sich dafür<br />

kleinbleibende Pflanzen, die<br />

24 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong>

BLUMENSCHMUCK<br />

Blumendekoration<br />

zu Ostern<br />

selbst herstellen:<br />

Das macht<br />

Spaß und bringt<br />

Frühlingsfarben<br />

ins Haus.<br />

Do - ‐ it - ‐ yourself:<br />

Frühlingshaftes Kokedama<br />

Das braucht man<br />

✔ Frühlingsblumen<br />

(Hyazinthen, Bellis, Primeln)<br />

✔ Bonsai- ‐ und Blumenerde sowie Moos<br />

✔ Paketschnur oder bunte Kordel<br />

Und so geht es:<br />

✔ In einer Schüssel oder Schale<br />

Bonsai- ‐ und Blumenerde im<br />

Verhältnis 1:1 mit etwas Wasser<br />

mischen, bis eine formbare<br />

Masse entsteht. Daraus drei<br />

Bälle mit einem Durchmesser<br />

von ca. 15 Zentimetern formen.<br />

✔ Die Wurzeln der Pflanzen von<br />

der Erde befreien und mit<br />

etwas Moos und Paketschnur<br />

umwickeln. Das Wurzelpaket<br />

kurz in Wasser legen.<br />

✔ Vorsichtig ein kleines Loch in<br />

die Erdkugeln formen und<br />

das Wurzelpaket einsetzen.<br />

Kugel ggf. noch einmal in<br />

Form pressen.<br />

©Fotos: Blumen – 1000 gute Gründe<br />

aus dem Topf genommen<br />

und in eine gepresste Kugel<br />

aus passendem Substrat –<br />

zum Beispiel Bonsai- oder<br />

Orchideenerde – gesetzt<br />

werden.<br />

Diese wird mit Moosplatten<br />

umwickelt und eingeschnürt:<br />

Edel wirken unsichtbare<br />

Anglerschnur oder<br />

dünner Draht, rustikaler und<br />

fröhlicher sind Naturkordel<br />

oder bunte Bänder. Zum<br />

Gießen legt man den Moosball<br />

direkt ins Wasser, danach<br />

etwas ausdrücken und<br />

abtropfen lassen. Am Gewicht<br />

merkt man, wann es<br />

Zeit für das nächste Tauchbad<br />

ist, das Moos außen<br />

sollte aber durch regelmäßiges<br />

Besprühen feuchtgehalten<br />

werden. Und wenn<br />

die Blütezeit vorbei ist, kann<br />

das Kokedama ganz einfach<br />

draußen eingepflanzt werden.<br />

Und wächst dann dort<br />

meist einfach weiter.<br />

✔ Die Kugel möglichst<br />

vollständig mit einem<br />

StückMoos bedecken.<br />

✔ Damit das Moos nicht mehr<br />

abfallen kann, die Kugel fest<br />

mit Paketschnur umwickeln.<br />

Die Enden des Bandes so lang<br />

lassen, dass das Kokedama am<br />

Ende daran aufgehängt werden<br />

kann.<br />

Tipp:<br />

Für farbige Akzente die<br />

Paketschnur durch eine bunte<br />

Kordel ersetzen.<br />

<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 25

DRAUSSEN<br />

Ausflug zum Schindelmatthof<br />

Auf dem Bauernhof gibt es auch Bio-Rindfleisch zu kaufen<br />

©Foto: privat<br />

Hoch oben auf dem Schauinsland,<br />

am Stohren, liegt malerisch der<br />

Schindelmatthof.<br />

Eintausendeinhundertzwanzig Meter hoch liegt der Schindelmatthof,<br />

herrlich gelegen auf dem Schauinsland am<br />

Stohren. Hier betreibt mit viel Herzblut das junge Ehepaar<br />

Anke und Thomas Riesterer einen Biobauernhof, wobei sie<br />

ihr Bio-Rindfleisch ab Hof selbst direkt vermarkten. Der Hof<br />

eignet sich wunderbar als Ausflugsziel für eine schöne Wanderung,<br />

denn der örtliche Wanderweg zwischen Gasthaus<br />

Giesshübel und Hotel Halde führt geradewegs über den Hof<br />

der Familie Riesterer. Die Strecke kann wahlweise durch die<br />

nahe Schauinslandbahn auch abgekürzt werden.<br />

Nach Anmeldung werden Besucher gerne durch die Ställe der etwa<br />

100 Rinder geführt und das Prinzips des Bio-Bauernhofs und<br />

der Direktvermarktung erklärt. „Unser Konzept ist die maximale<br />

Transparenz“, erläutert Anke Riesterer, die mit ihrem Mann Thomas<br />

und dem gemeinsamen kleinen Sohn hier oben lebt. „Wir<br />

wollen zeigen, so geht Landwirtschaft auch!“<br />

Der Schindelmatthof ist ein reiner Bio-Fleisch-Rinderzuchtbetrieb.<br />

Das Konzept ist klar und einfach: Das Fleisch wird ab Hof<br />

direkt an die Endverbraucher verkauft, ohne Zwischenhändler.<br />

„Wir legen ganz, ganz großen Wert auf die Wertschätzung gegenüber<br />

dem Nutztier“, betont Anke Riesterer. Deshalb hat auch<br />

jedes Tier einen eigenen Namen. Ziel ist es außerdem, jedes Teil<br />

des Tieres vollständig zu verwerten. Innereien oder Knochen<br />

werden beispielsweise für Hundebesitzer zurückgelegt. Deshalb<br />

gibt es das Bio-Fleisch auch nur nach Vorbestellung zu kaufen.<br />

Nur bei Bedarf wird geschlachtet.<br />

Die Mutterkühe, die für den Nachwuchs sorgen, werden auf dem<br />

Schindelmatthof bis zu 20 Jahre alt. Und hier gibt es auch noch<br />

einen Bullen, denn die Zeugung erfolgt per „Natursprung“. Die<br />

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26 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong>

DRAUSSEN<br />

Haben ein großes Herz für<br />

ihre Tiere: Thomas und<br />

Anke Riesterer<br />

©Foto: Achim Keller<br />

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Kälbchen dürfen dann zwei Jahre lang ganztägig auf den Weiden<br />

herum springen. Erst im Alter von zwei Jahren werden die jungen<br />

Mutterkühe erstmals gedeckt und auch nur höchstens einmal im<br />

Jahr, damit sie ausreichend Zeit haben, sich zu erholen.<br />

Thomas Riesterer ist gelernter Metzger und ist hier oben aufgewachsen<br />

und hat die Landwirtschaft von der Pike auf gelernt.<br />

Er fährt die Tiere, die Fahrten mit dem Hänger gewohnt sind,<br />

weil sie regelmäßig so zu anderen Weiden gebracht werden,<br />

stressfrei zum Schlachthof in Freiburg und zerlegt das Fleisch<br />

selbst. Für die Vermarktung und den Verkauf auf dem Hof ist<br />

seine Frau Anke zuständig. Sie hat ursprünglich „rein gar nichts“<br />

mit der Landwirtschaft zu tun und ist hier durch ihre Beziehung<br />

hineingewachsen. Längst ist ihr der Hof und die Arbeit dort oben<br />

aber eine „Herzenssache“, wie sie betont. „Ich bin total angekommen“,<br />

strahlt sie. „Ich bin hier daheim, wie ich mich noch nie<br />

irgendwo Zuhause gefühlt habe!“<br />

„Aus Überzeugung haben wir zusammen 2013 den Hof übernommen.<br />

Wir wollten unsere Vorstellung wahrmachen, im<br />

Einklang mit der Umwelt zu wirtschaften“, so Anke Riesterer.<br />

Entsprechend werden auf dem Bauernhof natürlich auch keine<br />

chemischen Düngemittel verwendet.<br />

<br />

Barbara Breitsprecher<br />

Infos: Schindelmatthof, Stohren 21, 79244 Münstertal,<br />

Tel.: 07602/ 920 87 46, www.schinelmatthof.de<br />

©Foto: Achim Keller<br />

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<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 27

RECHT<br />

Gerichtsurteile<br />

Alles was<br />

Recht<br />

ist<br />

Meldungen und<br />

Informationen<br />

zu aktuellen<br />

Rechtsprechungen<br />

aus verschiedenen<br />

alltäglichen<br />

Bereichen<br />

Mieter kann<br />

unter Verweis auf<br />

hohes Lebensalter<br />

Fortsetzung des<br />

Mietverhältnisses<br />

verlangen<br />

Landgericht Berlin stärkt Schutz alter Menschen vor<br />

(Eigenbedarfs-)Kündigung ihres Mietverhältnisses<br />

Das Landgericht Berlin hat entschieden, dass Mieter vom<br />

Vermieter allein unter Berufung auf ihr hohes Lebensalter<br />

die Fortsetzung des Mietverhältnisses verlangen können.<br />

Die Parteien des zugrunde liegenden Rechtsstreits streiten<br />

über die Räumung und Herausgabe einer von den mittlerweile<br />

87- und 84-jährigen Beklagten im Jahre 1997 von<br />

den Rechtsvorgängern der Klägerin angemieteten Wohnung.<br />

Die Klägerin erklärte im Jahre 2015 die Kündigung<br />

des Mietverhältnisses wegen Eigenbedarfs. Die Beklagten<br />

widersprachen der Kündigung unter Verweis auf ihr hohes<br />

Alter, ihren beeinträchtigten Gesundheitszustand, ihre<br />

langjährige Verwurzelung am Ort der Mietsache und ihre<br />

für die Beschaffung von Ersatzwohnraum zu beschränkten<br />

finanziellen Mittel.<br />

Das Amtsgericht Mitte wies die von der Klägerin erhobene<br />

Räumungsklage ab. Auch die dagegen erhobene Berufung<br />

der Klägerin hatte keinen Erfolg. Das Landgericht<br />

Berlin wies die Berufung mit der Begründung zurück,<br />

dass den Beklagten gemäß § 574 Abs. 1 Satz 1 BGB ein<br />

Anspruch auf eine zeitlich unbestimmte Fortsetzung des<br />

Mietverhältnisses zustehe. Die Mieter hätten sich berechtigt<br />

darauf berufen, dass der Verlust der Wohnung - unabhängig<br />

von gesundheitlichen und sonstigen Folgen - wegen<br />

des hohen Alters eine „Härte“ i.S.d. § 574 Abs. 1 Satz<br />

1 BGB bedeute. Die Vorschrift sei mit Blick auf den durch<br />

Art. 1 Abs. 1 des Grundgesetzes und das Sozialstaatsprinzip<br />

verkörperten und garantierten Wert- und Achtungsanspruch<br />

alter Menschen entsprechend weit auszulegen.<br />

Das Gericht ließ dabei offen, ab welchem Alter sich Mieter<br />

auf den Härtegrund „hohen Alters“ berufen können.<br />

Eine Interessenabwägung zu Gunsten des Vermieters<br />

komme grundsätzlich nur dann in Betracht, wenn der<br />

Vermieter besonders gewichtige persönliche oder wirtschaftliche<br />

Nachteile für den Fall des Fortbestandes des<br />

Mietverhältnisses geltend machen könne, die ein den<br />

Interessen des betagten Mieters zumindest gleichrangig<br />

gegenüber stehe. Ein solches müsse in seiner Bedeutung<br />

für den Vermieter über ein gewöhnliches „berechtigtes<br />

Interesse“ zur Kündigung hinausgehen. Ein entsprechend<br />

hohes Erlangungsinteresse könne die Klägerin aber nicht<br />

geltend machen, da die von ihr beabsichtigte Eigennutzung<br />

der Wohnung zum einen nicht auf eine ganzjährige<br />

Nutzung und zum anderen auf bloßen Komfortzuwachs<br />

und die Vermeidung unerheblicher wirtschaftlicher Nachteile<br />

gerichtet sei.<br />

©Foto: Yeko Photo Studio, fotolia<br />

Landgericht Berlin,<br />

Urteil vom 12.03.<strong>2019</strong> - 67 S 345/18<br />

28 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong>

Hausfriedensbruch durch<br />

Eindringen von Tierschützern<br />

in einen Schweinezuchtbetrieb<br />

zur Dokumentation nicht<br />

strafbar<br />

Vorliegen eines rechtfertigenden<br />

Notstands<br />

Dringen Tierschützer in einen Schweinezuchtbetrieb<br />

ein, um Verstöße gegen<br />

den Tierschutz zu dokumentieren, ist<br />

der damit verbundene Hausfriedensbruch<br />

gemäß § 34 StGB gerechtfertigt.<br />

Dies gilt aber nur, wenn die Gesetzesverstöße<br />

bekannt sind und die Behörden<br />

trotz dessen nichts unternehmen.<br />

Dies hat das Oberlandesgericht Sachsen-Anhalt<br />

entschieden.<br />

In dem zugrunde liegenden Fall wurden<br />

zwei Tierschützer wegen Hausfriedensbruch<br />

angeklagt, weil sie im Jahr<br />

2013 in einen Schweinezuchtbetrieb<br />

eindrangen, um Verstöße gegen die<br />

Tierschutznutztierhaltungsverordnung<br />

zu dokumentieren. Kenntnis von den<br />

Verstößen erhielten sie von einer anonymen<br />

Quelle. Zu der Maßnahme entschieden<br />

sich die Tierschützer, weil die<br />

zuständigen Behörden sich trotz erfolgter<br />

Anzeigen weigerten, etwas zu unternehmen.<br />

Die während des nächtlichen<br />

Besuchs angefertigten Bildaufnahmen<br />

wurden dem Landwirtschafts- und Umweltministerium<br />

sowie dem Landesverwaltungsamt<br />

von Sachsen-Anhalt vorgelegt.<br />

Zudem erstatteten die beiden<br />

Tierschützer Strafanzeige.<br />

Sowohl das Amtsgericht Haldensleben<br />

als auch das Landgericht Magdeburg<br />

sprachen die beiden Tierschützer vom<br />

Vorwurf des Hausfriedensbruchs frei.<br />

Nach Auffassung des Landgerichts sei<br />

die Tat durch Nothilfe (§ 32 StGB) und<br />

Notstand (§ 34 StGB) gerechtfertigt gewesen.<br />

Gegen diese Entscheidung legte<br />

die Staatsanwaltschaft Revision ein.<br />

Das Oberlandesgericht Sachsen-Anhalt<br />

bestätigte die Entscheidung der<br />

Vorinstanz und wies daher die Revision<br />

der Staatsanwaltschaft zurück.<br />

Die beiden Tierschützer haben sich<br />

nicht wegen Hausfriedensbruch gemäß<br />

§ 123 StGB strafbar gemacht. Da<br />

Oberlandesgericht Sachsen-Anhalt,<br />

Urteil vom 22.02.2018 - 2 Rv 157/17<br />

nach der zutreffenden Begründung<br />

des Landgerichts ein rechtfertigender<br />

Notstand nach § 34 StGB vorgelegen<br />

habe.<br />

Das Oberlandesgericht folgte nicht der<br />

Auffassung der Staatsanwaltschaft,<br />

wonach ein Vorgehen gegen die Misshandlung<br />

von Tieren nur dann wegen<br />

Notstands gerechtfertigt sei, wenn der<br />

Eigentümer der Tiere dies billige. Denn<br />

dies würde zu nicht nachvollziehbaren<br />

Ergebnissen führen. So dürfte etwa<br />

niemand die Scheibe eines in praller<br />

Hitze stehenden Autos einschlagen,<br />

in dem ein Hund zu ersticken droht,<br />

wenn der Tierhalter zugegen ist und das<br />

Aufschließen der Tür mit dem Hinweis<br />

verweigert, eine „kleine Abhärtung“<br />

werde dem Tier nicht schaden.<br />

Eine Rechtfertigung wegen Nothilfe<br />

gemäß § 32 StGB komme nach Ansicht<br />

des Oberlandesgerichts jedoch nicht in<br />

Betracht. Denn die Tierschützer seien<br />

nicht in die Schweinezuchtanlage eingedrungen,<br />

um durch die Dokumentation<br />

der Tierschutzverstöße Gefahren<br />

von dem zum Zeitpunkt des Eindringens<br />

dort untergebrachten Tieren abwenden<br />

zu wollen. Denn die Tierschützer<br />

haben davon ausgehen müssen,<br />

dass die Tiere bis zum Abstellen der<br />

Verstöße geschlachtet werden würden.<br />

Das Oberlandesgericht stellte schließlich<br />

nochmal klar, dass eine Rechtfertigung<br />

wegen Notstands nur in Betracht<br />

komme, wenn den Eingreifenden<br />

die Tatsachen bekannt seien, welche<br />

diesen rechtfertigen. Dazu reiche die<br />

bloße Vermutung, es werde generell<br />

oder gerade in diesem Betrieb gegen<br />

Vorschriften verstoßen, nicht aus. Es<br />

sei unzulässig, in fremde Rechte einzugreifen,<br />

um zu überprüfen, ob Verstöße<br />

vorliegen. Ebenso wenig könne das<br />

staatliche Gewaltmonopol umgangen<br />

werden, wenn nicht feststehe, dass die<br />

Behörden sich im konkreten Fall weigern,<br />

ihre Aufgaben zu erfüllen.<br />

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<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 29<br />

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Hauptstraße<br />

Brahmss<br />

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FORTSCHRITT<br />

Google Maps plant<br />

demnächst mit einer<br />

Warnfunktion für<br />

Blitzer-Apps auf den<br />

Markt zu kommen.<br />

©Foto: Christian, Stock Adobe<br />

BLITZER-WARNER SIND BELIEBT,<br />

ABER GESETZLICH VERBOTEN<br />

Auf unzähligen Smartphones sind bereits Blitzer-Warner installiert.<br />

Sie gehören zu den erfolgreichsten Programmen<br />

in den Appstores. Jetzt will auch Google Maps sein Kartenprogramm<br />

mit mit Blitzwarnern und einer Anzeige der zulässigen<br />

Höchstgeschwindigkeiten herausbringen. Das Problem: Die<br />

Nutzung von Blitzwarnern ist bei uns verboten.<br />

„Wer ein Fahrzeug führt, darf ein technisches Gerät nicht betreiben<br />

oder betriebsbereit mitführen, das dafür bestimmt ist,<br />

Verkehrs–überwachungsmaßnahmen anzuzeigen oder zu stören.<br />

Das gilt insbesondere für Geräte zur Störung oder Anzeige von<br />

Geschwindigkeitsmessungen“, so heißt es in § 23, Absatz 1a, der<br />

Straßenverkehrsordnung (StVO). Das Nutzen von Smartphones<br />

mit Blitzer-Apps während der Fahrt ist also verboten.<br />

Das Oberlandesgericht Rostock urteilte im Februar 2017, dass ein<br />

Autofahrer bereits gegen das Gesetzt verstößt, wenn er „während<br />

der Fahrt ein Mobiltelefon betriebsbereit mit sich führt, auf dem<br />

eine sogenannte Blitzer-App installiert und während der Fahrt<br />

aufgerufen ist“. Eine solche Ordnungswidrigkeit wird mit einem<br />

Bußgeld von 75 Euro bestraft, dazu gibt es einen Punkt in Flens-<br />

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30 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong>

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wiederkehrenden Wochentagen/Zeiten)<br />

Achtung Blitzer!<br />

Geräte, die davor<br />

warnen, sind<br />

für Autofahrer<br />

verboten.<br />

Blitzern warnen, ist zweifelhaft. Gesetzlich erlaubt sind dagegen<br />

Radiodurchsagen, in denen auf Blitzer hingewiesen wird. Denn sie<br />

sind unabhängig vom aktuellen Standort des Hörers und – in der<br />

Regel – ohne genaue Ortsangabe.<br />

Die Navigations-App Google Maps will künftig die erlaubte<br />

Höchstgeschwindigkeit und die Radarfallen auf der Karte des<br />

Smartphones anzeigen können. Bisher ist die Blitzer-Warn-Funktion<br />

von Google Maps nur in den USA verfügbar, als nächstes stehen<br />

England und Dänemark an und auch in Deutschland soll das neue<br />

Programm eingeführt werden.<br />

Einen Trick gibt es natürlich: Der Fahrer selbst darf zwar keine<br />

Blitzer-App nutzen – für den Beifahrer gilt dies allerdings nicht.<br />

Nach aktuellem Recht macht man sich also nicht strafbar, wenn<br />

der Beifahrer oder die Beifahrerin den Blitzerwarner nutzt und<br />

den Fahrer aufmerksam über den nächsten Standort informiert.<br />

Und auch andere Autofahrer dürfen vor Blitzern gewarnt werden,<br />

solange es ein warnendes Handzeichen ist. Verboten ist allerdings<br />

das Warnen per Lichthupe. Das kurze Aufleuchten darf nur in<br />

Gefahrensituationen oder außerhalb geschlossener Ortschaften<br />

zur Ankündigung eines Überholmanövers eingesetzt werden und<br />

kann sonst ein Bußgeld kosten.<br />

Barbara Breitsprecher<br />

Der Frühling fängt ja günstig an…<br />

burg. Die Strafe kann sogar dann zustande kommen, wenn die<br />

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Blitzer-App lediglich installiert, doch nicht geöffnet ist. Ein Blitzerwarner<br />

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<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 31

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Freiburg: CaRe Küchendesign GmbH ❘ Munzinger Str. 1 ❘ 79111 Freiburg ❘ Tel.: 07 61 / 45 34 56 00 ❘ plana.de/freiburg

SCHMECKEN<br />

Happy Carb Rezept<br />

SPINAT-LACHSLASAGNE<br />

MIT MOZARELLA<br />

Bei einer Keto-Diät verzichtet man komplett auf Kohlenhydrate<br />

und setzt im Gegenzug auf Fett als Energiequelle. Damit wird<br />

man schlank und fit, ganz ohne Hungern.<br />

Nahrungsmittel waren in der<br />

Geschichte der Menschheit<br />

regelmäßig Mangelware, weshalb<br />

er schon immer die Fähigkeit<br />

nutzte, körpereigene<br />

Fettreserven in Notzeiten anzuzapfen.<br />

In nahrungsreichen<br />

Phasen wurde dagegen „angespart“.<br />

Dieses Wissen kann man sich<br />

auch heute zunutze machen und durch<br />

eine ketogene Ernähung den Stoffwechsel<br />

dazu bringen, sich die Energie<br />

aus den eigenen Fettreserven zu holen.<br />

Die Mozzarellawürfel mit den Eiern und<br />

dem Olivenöl gemeinsam pürieren. Salz<br />

und Pfeffer und die Flohsamenschalen<br />

unterrühren. Auf ein mit Backpapier<br />

belegtes Blech geben und über die ganze<br />

Fläche dünn ausstreichen. Ich nutze dazu<br />

immer einen Kuchenheber. Für 6–8<br />

Minuten backen. Nach der Backzeit aus<br />

dem Ofen nehmen und den Nudelfladen<br />

mit Backpapier gedreht auf ein zweites<br />

Backpapier legen und das obere Papier<br />

abziehen. Dann in 4 Teile zu Lasagneplatten<br />

schneiden.<br />

In einem kleineren Topf den Spinat erhitzen<br />

und das Kokosöl und den Frischkäse<br />

einrühren. Mit dem Gemüsebrühepulver<br />

und der Muskatnuss würzen.<br />

3 Portionen<br />

Für die Mozzarella-Lasagneplatten:<br />

125 g Mozzarella, vollfett, in kleine Stücke<br />

geschnitten, 3 Eier, Größe M, 25 ml<br />

Olivenöl, nativ extra, 15 g Flohsamenschalen,<br />

Salz und Pfeffer<br />

Für den Rahmspinat:<br />

600 g gehackter TK-Spinat, 40 g Kokosöl,<br />

100 g Frischkäse, 5 g Gemüsebrühe, als<br />

Pulver, Muskatnuss, frisch gerieben<br />

150 g geräucherter Lachs, 50 g Macadamias,<br />

geröstet und gesalzen, gehackt<br />

Den Backofen auf 175 °C Umluft vorheizen.<br />

In einer Auflaufform ganz wenig von<br />

der Spinatmischung auf den Boden<br />

geben.<br />

Darauf die erste Lasagneplatte legen.<br />

Diese mit Spinat bedecken und des<br />

geräucherten Lachses auf den Spinat<br />

legen.<br />

Dann wieder eine Lasagneplatte, Spinat<br />

und Lachs usw. Die Lasagne schließt mit<br />

einer «Nudelplatte» und Spinat ab, worüber<br />

dann noch die gehackten Macadamias<br />

verteilt werden. Für 20 Minuten im<br />

Ofen backen.<br />

Nährwerte pro Portion:<br />

Kilokalorien: 719, Fett: 62,2 g,<br />

Kohlenhydrate: 5,1 g, Eiweiß: 33,6 g<br />

Die Ernährungsexpertin und Gründerin des erfolgreichen Low<br />

Carb-Blogs happycarb.de Bettina Meiselbach hat auf vielfachen<br />

Wunsch ihrer Leserinnen und Leser eine Rezeptsammlung<br />

ausschließlich zu Keto-Rezepten zusammengestellt. Und hier<br />

zeigt sich einmal mehr: Eine Keto-Diät muss nicht langweilig<br />

sein! Vom „Blumisotto“ mit Bacon und Lachs, über die Champignon-Schwarzwurzelsuppe<br />

bis zum Mascarponeküchlein mit<br />

Himbeeren kommen alle Keto-Fans auf ihre Kosten.<br />

Bei einer Keto-Diät verzichtet man quasi komplett auf Kohlenhy-<br />

drate und setzt im Gegenzug auf Fett als Energiequelle. Dadurch<br />

wird der Körper in die Ketose versetzt, ein Stoffwechselzustand,<br />

in dem die Leber Ketonkörper produziert. Daher kommt dann<br />

auch der Name „ketogen“, was für „Keton generierend“ steht.<br />

Das Keto-Kochbuch. Genussvoll abnehmen mit den 55<br />

besten keto-Rezepten, Bettina Meiselbach, Systemed im<br />

Riva Verlag München, <strong>2019</strong>, 12 Euro,<br />

ISBN: 978-3-95814-129-2<br />

<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 33

WOHLFÜHLEN<br />

FASZIEN WOLLEN<br />

GEDEHNT WERDEN<br />

Die Trainerin Suzanne Wylde hat ein neues Buch über<br />

Faszienstretching mit vielen klaren Übungen herausgebracht.<br />

Jeden Tag sieht man Menschen mit<br />

schlechter Haltung. Sie bewegen sich eingeschränkt,<br />

zur Seite oder vornüber geneigt<br />

und wirken verspannt. Der Grund,<br />

so weiß man inzwischen, sind meist<br />

verhärtete Faszien. Diese sind eine Art<br />

Bindegewebe und durchziehen in verbundener<br />

Weise unseren ganzen Körper.<br />

Wusste man früher nicht einmal um<br />

die Existenz dieses „Gummibandes“ in<br />

unserem Körper (man wunderte sich<br />

lediglich bei Obduktionen,<br />

welchen Zweck diese elastische,<br />

gelartige Substanz<br />

unter unserer Haut hat), so<br />

kennt man heute effektive<br />

Dehntechniken für lockere<br />

Faszien, weniger Verspannungen und<br />

Schmerzen sowie mehr Beweglichkeit .<br />

Beispiele liefert dafür die Stretchingtrainerin<br />

Suzanne Wylde mit ihrer eigens entwickelten<br />

Moving-Stretch®-Methode, die<br />

sie in ihrem neuen Buch vorstellt. Diese<br />

verbindet Dehnung mit Kräftigung und<br />

verhilft durch Stretching gegen Widerstand<br />

zu einer besseren und gesünderen<br />

Haltung sowie zu mehr Kraft. Alle Trainingseinheiten<br />

lassen sich<br />

von Zuhause in nur 10-20<br />

Minuten anwenden.<br />

Die 95 bebilderten Übungen<br />

im Buch – von denen wir hier<br />

zwei Übungsbeispiele zeigen<br />

– sind nach Körperbereichen<br />

gegliedert und können daher<br />

zu einem individuellen Workout<br />

zusammengestellt werden.<br />

Zudem liefert die Autorin<br />

auch acht Programme für<br />

unterschiedliche Zielsetzungen, sei es,<br />

um Schreibtischarbeiten auszugleichen,<br />

die eigene Leistungsfähigkeit im Sport<br />

zu steigern oder die Rückengesundheit<br />

gezielt zu verbessern.<br />

ÜBUNGEN AUS DEM AKTUELLEN BUCH VON SUZANNE WYLDE<br />

„DAS NEUE FASZIEN-STRETCHING“, ERSCHIENEN IM RIVA-VERLAG MÜNCHEN<br />

Rückendehnung am Tisch<br />

Schwerpunkt: Oberer und seitlicher Rücken<br />

Bewegungsablauf<br />

Stellen Sie sich vor einen Tisch und legen Sie die Handkanten etwa eine Handspanne voneinander<br />

entfernt auf die Tischfläche, die Handflächen weisen zueinander. Drücken Sie die Handkanten<br />

auf den Tisch, während Sie einen Fuß zurücksetzen und den Oberkörper vorbeugen.<br />

Die Arme bleiben stets gestreckt. Beugen Sie sich nur so weit hinunter, wie es sich angenehm<br />

anfühlt. Dann lösen Sie die Spannung und kehren locker in die Ausgangsposition zurück.<br />

Hinweise zur Ausführung:<br />

Das Gewicht liegt nicht auf den Händen, sondern auf dem vorderen Bein. Sie können die<br />

Knie beugen, wenn Ihnen die Übung dann leichter fällt.<br />

Wiederholungen pro Satz:<br />

7 bis 10<br />

©Fotos: Lucy Arrowsmith<br />

34 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong>

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Hüftbeugerdehnung im Sitzen<br />

Schwerpunkt: Hüftbeuger<br />

Bewegungsablauf<br />

Setzen Sie sich auf die Vorderkante eines Stuhls und schieben Sie einen Fuß darunter,<br />

sodass die Zehen nach hinten und das Knie nach unten zeigen. Drücken Sie nun den Fuß<br />

in den Boden und lehnen Sie gleichzeitig in einer flüssigen, langsamen Bewegung den<br />

Oberkörper nach hinten. Halten Sie sich dabei am Stuhl fest. Lösen Sie die Spannung und<br />

kehren Sie locker in die Ausgangsposition zurück.<br />

Hinweise zur Ausführung:<br />

Es ist besser, wenn der Fußrücken auf dem Boden aufliegt, aber wenn Sie dabei Schmerzen<br />

verspüren, können Sie auch die Zehen aufstellen.<br />

Wiederholungen pro Satz: 7 bis 10<br />

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<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 35

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PORTRAIT<br />

©Foto: Privat<br />

<br />

GESPRÄCHIGE UND<br />

SCHWEIGSAME<br />

FINNEN<br />

Jeden zweiten Monat und dabei jeweils am ersten<br />

Mittwoch des betreffenden Monats, trifft sich der<br />

Deutsch-Finnische Stammtisch in einer Gaststätte,<br />

zumeist in <strong>Herdern</strong>. Nach einer vorübergehenden<br />

Auflösung hat R. Julian Eichmüller-Fazekas im vergangenen<br />

Oktober begonnen, das ungewöhnliche<br />

Kulturtreffen wieder aufleben zu lassen.<br />

Als Student kam Julian Eichmüller nach Finnland, um<br />

dort Finno-Ugrische Sprachwissenschaft zu studieren.<br />

Das unerhört schwierig wirkende Finnische hat nämlich<br />

weit zurückliegende gemeinsame Sprachwurzeln mit dem<br />

ungemein kompliziert erscheinenden Ungarisch, das nicht<br />

– wie die meisten europäischen Sprachen – zur indogermanischen<br />

Sprachfamilie gehört.<br />

Ein Stipendium des finnischen Kultusministeriums führte ihn<br />

zwischen 1989 und 1993 an die Universität Helsinki und nach<br />

Lappland. 200 Kilometer musste er damals mit dem Zug zur Uni<br />

fahren, da er außerhalb der Hauptstadt lebte. Drei Jahre später<br />

kehrte er für seine Magisterarbeit zurück. Es war eine Zeit des politischen<br />

Umbruchs, denn die Sowjetunion, die für Finnland weitreichende<br />

wirtschaftliche Bedeutung hatte, brach auseinander.<br />

Als er nach diesem langen Aufenthalt damals nach Deutschland<br />

zurückgekehrte und nach der Fähre das Radio einschaltete, wurde<br />

ihm sofort alles zuviel: „Ich dachte, das halte ich nicht aus!<br />

So viel Gerede!“, erinnert sich Julian Eichmüller lachend. Finnen<br />

sind bekannt dafür, dass sie sehr reduziert miteinander kommunizieren,<br />

zumindest bei sich Zuhause. Im Ausland, so Julian<br />

<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 37

PORTRAIT<br />

©Fotos:privat<br />

Laskiaispuhe<br />

Fastnachtsrede<br />

Hyvät Suomalaiset ystävät, Liebe Freunde,<br />

hyvät Suomen, Suomen kielen ja kulttuurin<br />

ystävät, liebe Freunde Finnlands, der finnischen<br />

Sprache und Kultur,<br />

Eichmüllers Erfahrung, sind sie dagegen<br />

oft ungemein gesprächig. „Es teilt sich auf<br />

in Westfinnen und Ostfinnen“, erklärt er.<br />

„Westfinnen sagen sehr wenig. Ostfinnen<br />

sind dagegen sehr gesprächig, denn<br />

sie sind von der russischen Kultur her<br />

geprägt.“ Dann fügt er verschmitzt hinzu:<br />

„Es gibt allerdings deutlich weniger<br />

Ostfinnen als Westfinnen“. Das finnische<br />

Prinzip ist klar und einfach: Du sagst bloß<br />

etwas, wenn du was zu sagen hast. Sonst<br />

hältst du den Mund.<br />

Nach einer weiteren Zeit als Dozent in<br />

Estland zog R. Julian Eichmüller-Fazekas<br />

dann nach Norddeutschland. Doch<br />

inzwischen ist er im Badischen gelandet<br />

und betreibt dort mit seiner Partnerin<br />

Annette Hirtler eine Heilpraktiker-Praxis.<br />

Die Sehnsucht nach Finnland aber trieb<br />

ihn weiter um und so suchte er nach einer<br />

Möglichkeit, sich mit Finnen oder anderen<br />

an Finnland interessierten Menschen<br />

zu treffen, um sich mit ihnen auszutau-<br />

Gemütliche, fröhliche Runde: Beim<br />

Deutsch-Finnischen Stammtisch<br />

kommen Finnland-Fans und in Freiburg<br />

lebende Finnen zusammen. Ganz<br />

vorne rechts: Organisator R. Julian<br />

Eichmüller-Fazekas<br />

schen. Schließlich fand er heraus, dass<br />

es in Freiburg einen Deutsch-Finnischen<br />

Stammtisch gegeben hatte, der früher<br />

regelmäßig von rund 30 Teilnehmenden<br />

besucht wurde, zum großen Teil<br />

Studierende. Der Stammtisch war eine<br />

Untergruppierung der Deutsch-Finnischen-Gesellschaft<br />

(DFG), die sich der<br />

Kontaktpflege und der Organisation von<br />

Austauschprogrammen verschrieben hat.<br />

Julian Eichmüller machte sich daran, den<br />

Stammtisch wiederzubeleben und seit<br />

Oktober haben nun drei dieser Treffen<br />

neuerlich stattgefunden. „Die Organisation<br />

des Deutsch-Finnischen Stammtischs<br />

ist für mich eine Wiederbegegnung mit<br />

meiner Studentenzeit, eine sehr erfrischende<br />

Wiederbelebung meines schon<br />

recht verstaubten Finnisch und eine<br />

spannende menschliche und intellektuelle<br />

Herausforderung.“ Jeder Stammtisch<br />

steht locker unter einem Thema, dem<br />

dann auch die Tischdekoration ent-<br />

oljesta kudottu „tuohi“kenkä – yömyssy – helistin<br />

– räikkä: kuten näette, tänään meitä eivät<br />

ympäröi vain Suomen Lippu ja Fazerin minttutäytetyt<br />

konvehdit, elikkä Suomen kulttuurin<br />

symbolit, vaan myös Alemannisen karnevaalin<br />

virkamerkit! (…) Ovathan Karnevaalit varsinkin<br />

katolisissa maissa laskiaisen aikaan ennen<br />

paastoa vietetty riehakas juhla.Karnevalistisella<br />

naurulla, arjen kääntämisellä, oli sijansa jo antiikissa,<br />

jossa juhlittiin hedelmällisyyttä ja muun<br />

muassa Saturnaliaa. Karnevaalin lähtökohtana<br />

on nurin päin käännetty maailma: virallinen<br />

kulttuuri ja karnevalisoitu kulttuuri asettuvat<br />

silloin vastakkain. Alemanninen Faasnetti seuraa<br />

osittain yhä keskiajan perinteitä ja kuuluu nyt<br />

myös virallisesti UNESCO: immaterielaineettomaan<br />

maailmanperintöön. Sille on ominaista,<br />

että osanottajat käyttävät puusta veistettyjä<br />

naamareita ja perinteisiä pukuja „Häs“: nimellä,<br />

joita he usein perivät sukupolvelta toiselle. (…)<br />

Syödään „Scherbenchüechli“ nimistä pullaa sekä<br />

lauletaan vielerkaikenlaisia syvällisiä lauluja<br />

(…) Suomessa karnevaaliperinne on hieman<br />

kauempana; se seuraa enemmän hillitsemisen<br />

ja meditaation, sanalla: sisäisen valistumisen<br />

polkua. Laskiaissunnuntaina (Quinquagesima)<br />

ja -tiistaina (Mardi Gras) on juhlittu varsinkin<br />

leikkimällä (muun muassa laskemalla mäkeä)<br />

ja herkuttelemalla (kuten laskiaispullia), ennen<br />

kuin on ”laskeuduttu” paastoon.<br />

Nyt toivotan meille kaikille: Onnellista talven<br />

loppua, kevään tuloa,<br />

Nun wünsche ich uns allen: Ein glückliches Ende<br />

des Winters,<br />

Ankunft des Frühlings (…)<br />

R. Julian Eichmüller-Fazekas<br />

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38 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong><br />

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PORTRAIT<br />

Deutsch-<br />

Finnischer<br />

Stammtisch mit<br />

Krimi-Lesung<br />

Deutsch-Finnischer Stammtisch<br />

mit finnischen und<br />

alemannischen Insignien.<br />

Am 30. <strong>April</strong>, um 19<br />

Uhr, veranstaltet der<br />

Deutsch-Finnische<br />

Stammtisch im Café<br />

Liebes BIsschen,<br />

Komturstr. 33, eine<br />

Lesung mit dem<br />

Freiburger Autor<br />

Ulrich Land, der<br />

seinen Finnland-Krimi<br />

„Krätze eiskalt“<br />

vorstellt. Ab 18 Uhr<br />

wird bereits in den<br />

Vappu hinein gefeiert.<br />

Wer kann, bringt<br />

deshalb gerne seine<br />

Ylioppilas (Abiturienten)<br />

-Mütze mit.<br />

spricht . Dazu gibt es meist einen kleinen (nicht ganz ernsthaften)<br />

Beitrag auf Finnisch und Deutsch von ihm – jüngst einen zur<br />

Fastnacht (siehe nebenstehender Text, wobei sich die Redaktion<br />

entschieden hat, als Reverenz an die finnische Sprache nur diesen<br />

Teil abzudrucken). Derzeit nehmen rund zehn Frauen und<br />

Männer am Deutsch-Finnischen Stammtisch teil, der alle zwei<br />

Monate stattfindet und von der großen Unterschiedlichkeit der<br />

Teilnehmenden, den lebhaften Gesprächen und einer meist sehr<br />

heiteren Stimmung lebt. Weitere Interessierte sind herzlich willkommen.<br />

Kontakt: R. Julian Eichmüller-Fazekas, Organisation<br />

Deutsch-Finnischer Stammtisch Freiburg, Tel.: 0174 88 96 728.<br />

Barbara Breitsprecher<br />

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<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 39

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und Körperformung nachhaltig. Einzigartig<br />

ist Ihre Behandlung, bei der wohltuend<br />

angenehm mit einer Sonde über die zu<br />

behandelnde Körperregion mit einem speziellen<br />

elektrolytischen Gel gestrichen wird.<br />

An ausgewählten Stellen, ähnlich der Akupunktur,<br />

findet sodann ein energetischer<br />

Ausgleich statt, der die selbst reparativen<br />

Kräfte des Körpers anregt und beschleunigt.<br />

vorher<br />

nach 20 Behandlungen<br />

„Was man sonst mit Sport, Diät, Änderung<br />

der Lebensgewohnheiten und erheblichem<br />

Zeitaufwand beginnen muss, geht bei mir<br />

mit nur wenigen Behandlungen“, erklärt<br />

Sie. Zellstoff- und Fettstoffwechsel sowie<br />

Lymphfluss werden aktiviert, Haut und Gewebe<br />

straffen sich, wobei alt eingelagertes<br />

Fett und Schlackenstoffe abtransportiert und<br />

ausgeschieden werden. Auf Ihrer informativen<br />

Homepage, wo Sie noch mehr Behandlungsbeispiele<br />

sehen können, kann man sich<br />

bereits Zuhause eingehend über die Behandlungsweise<br />

informieren. In den Räumen von<br />

Anja Fiand fühlt man sich bestens aufgehoben,<br />

sie strahlen eine angenehme Atmosphäre<br />

aus, geben Energie, wirken wohltuend auf<br />

Körper und Seele. Seit über 15 Jahren bietet<br />

Sie ihre Behandlungen an.<br />

Um ein dauerhaftes Ergebnis zu erzielen,<br />

werden 12 Behandlungen im Zeitraum von<br />

etwa sechs Wochen benötigt, danach reicht<br />

es einmal im halben Jahr.<br />

„Meine Kunden genießen es und freuen sich<br />

über die sichtbaren Erfolge“. Diese Behandlungen<br />

stellen keinen Eingriff in die Natur<br />

dar, das Wunder ist der Körper selbst, der sich<br />

dank der Impulse des Gerätes wieder regeneriert<br />

und das ganz ohne Nebenwirkungen<br />

– außer der Freude und dem Glück der Kunden,<br />

die sich selbst etwas Gutes getan haben.<br />

Überzeugen Sie sich selbst, der Erfolg spricht<br />

für sich.<br />

Anja Fiand<br />

vorher<br />

nach 20<br />

Behandlungen<br />

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Tel. 0 76 41 / 93 26 27<br />

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Aus rechtlichen Gründen möchten wir Sie<br />

darauf hinweisen, dass wir keine Erfolgsversprechen<br />

geben dürfen, noch dass die Behandlungen<br />

wissenschaftlich belegt sind.<br />

42 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong>

AUSGEHEN<br />

Tipps & Termine<br />

Kabarett<br />

Kuba<br />

Christof Spörk<br />

Christof Spörk goes Kuba. Ob er dort auch<br />

wirklich ankommt, ist nebensächlich.<br />

Der Weg ist das Ziel. Das Ziel weit weg.<br />

Autostoppen wird jedenfalls schwierig.<br />

Außer die Klimaerwärmung zeigt sich einmal<br />

von ihrer kundenfreundlichen Seite<br />

und trocknet den Atlantik<br />

aus. Wenn es den überhaupt<br />

gibt, diesen Atlantik. Es wird<br />

ja so viel gelogen in letzter<br />

Zeit! Das ist übrigens eine<br />

der vielen Gemeinsamkeiten<br />

des vormals realen Sozialismus<br />

mit dem derzeit noch<br />

viel realeren Kapitalismus. Es<br />

wird gelogen wie gedruckt!<br />

Facebook o muerte! Twitter<br />

o muerte! Que viva la Digitalisierung!<br />

Weil wer nicht<br />

mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Keine<br />

Sorge, in Spörks Programm „Kuba“ gibt es<br />

weder tropische Gulags noch politische<br />

Umerziehung. Und Spörk verkauft weder<br />

Rum noch Zigarren für grapschende alte<br />

weiße Männer. Dafür verspricht Spörk,<br />

ganz viel Zucker zu geben. Azúcar! Dazu<br />

ganz viel SM wie ‚selbstgemachte Musik‘.<br />

Und KI wie ‚kabarettistische Intelligenz‘.<br />

Und EU wie ‚eloquente Unterhaltung‘.<br />

Außerdem USA wie ‚Und Singen auch‘.<br />

Caramba!<br />

Oder wie die Süddeutsche Zeitung unlängst<br />

über den Kabarettisten Christof<br />

Spörk schrieb: „Am schönsten aber sind<br />

die immer sprachlich funkelnden, musikalisch<br />

spannenden, grandios gesungenen<br />

Songs an Flügel, Harmonika und Klarinette.“<br />

Tja, auf der Klarinette Songs singen.<br />

Das kann wirklich nicht jeder.<br />

Und wer es immer noch nicht verstanden<br />

hat: Dies ist KEIN Lichtbildvortrag!<br />

• Vorderhaus, 11. <strong>April</strong>, 20 Uhr<br />

Seit über 20 Jahren Ihr<br />

Pflegedienst in Freiburg!<br />

marotte Figurentheater<br />

Der kleine<br />

Eisbär<br />

Nach den Büchern von Hans de Beer<br />

für Kinder ab 3 Jahren<br />

Wir suchen zur Erweiterung unseres gewachsenen Kernteams:<br />

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Hoch oben im Norden, wo Eis und<br />

Schnee ewig sind, wohnt Lars, der kleine<br />

Eisbär. Lars kann schon auf dem Rücken<br />

seines Vaters reiten und mit einer Pfote<br />

Fische fangen. Nur schwimmen, das<br />

kann er noch nicht so gut. Eines Tages<br />

passiert etwas Schreckliches. Lars treibt<br />

ganz allein auf einer Eisscholle auf das<br />

offene Meer hinaus.<br />

Doch dabei erlebt er sein erstes Abenteuer.<br />

Ein Stück für die ganz Kleinen.<br />

Darüber, wie schön es ist, die Welt zu<br />

entdecken. Und über das schönste Wort,<br />

wenn man genug gesehen hat: Nach<br />

Hause ...<br />

• Vorderhaus, 13. <strong>April</strong>, 15 Uhr sowie<br />

14. <strong>April</strong>, 11 Uhr<br />

<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 43

AUSGEHEN<br />

Tipps & Termine<br />

Musikkabarett<br />

Wellküren<br />

Abendlandler<br />

Das beschäftigt die drei Frauen: Die selbsternannten Retter des<br />

Abendlandes sitzen jetzt im Reichstag. Versorgte Wut-Bürger haben<br />

sie da reingebrüllt. Und die Bayerische Staatsregierung verwandelt<br />

vorauseilend und aus panischer Angst vor dem drohenden Machtverlust<br />

die (Popu-)Liste der AFD in Realpolitik: Asylplan, Ankerzentren,<br />

Polizeiaufgabengesetz, Grenzpolizei, Kreuzerlass …<br />

Die Wellküren, Gründerinnen der STUGIDA- Bewegung (Stubenmusik<br />

gegen die Idiotisierung des Abendlandes), verteidigen und feiern<br />

in ihrem Programm das freie Abendland und den Abend an sich. Mit<br />

bayerischem Dreigesang gegen stumpfe Einfalt. Sie blasen den Leitkultur-Marsch,<br />

spielen Mozarts A-Dur Klaviersonate in G-Dur auf Hackbrett,<br />

Harfe und Gitarre, haben extra Bass-Ukulele gelernt für ihre Nina Simone-Hommage<br />

„Mei Oida, der schaut auf mi“ im Stubenmusik-Format. Sie<br />

analysieren „Die Hormonelle Demenz von Männern im Wechsel“ und<br />

bekennen überzeugt, dass auch der nicht mehr ganz so junge Mensch<br />

noch was empfinden kann. Abendlandler ist besonders geeignet für<br />

Menschen, die, auch wenn es (politisch) dunkel wird, den Humor nicht<br />

verlieren. Nach über 30 Jahren auf der Bühne sind die drei Schwestern<br />

darin wahre Expertinnen geworden.<br />

• Vorderhaus, 5. <strong>April</strong>, 20 Uhr<br />

Ein Leben für den Frieden<br />

Lesung und Gespräch mit<br />

Sumaya Farhat-Naser<br />

Ramallah/Palästina<br />

Mittwoch, 15. Mai, 19:30 Uhr<br />

Gemeindesaal im Gerhard-Ritter-Haus<br />

an der Ludwigskirche, Starkenstr. 8<br />

Freiburg – <strong>Herdern</strong><br />

Kosten: Pay after<br />

44 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong>

AUSGEHEN<br />

Benefizveranstaltung<br />

Der Pianist aus den<br />

Trümmern<br />

Für die Kinder aus Yarmouk<br />

Der Syrer Aeham Ahmad, bekannt als „der Pianist aus den Trümmern“,<br />

kommt nach Freiburg. Dort wird er gemeinsam mit Gertrud<br />

Schröder und ihrem Dojo "Friedlicher Drache "mit Schülern<br />

und Schülerinnen eine Veranstaltung für die Kinder aus Yarmouk<br />

gestalten.<br />

Aeham Ahmad wurde 1988 in Yarmouk geboren, einem Vorort<br />

von Damaskus. Bereits mit vier Jahren begann er Keybord zu<br />

spielen und entschied sich im späteren Lebenslauf für ein Studium<br />

der Musikpädagogik in Homs. Tragisch war eine Kriegsverletzung<br />

seiner rechten Hand, welche seine weitere Karriere als Konzert–<br />

pianist zerstörte.<br />

Bekannt wurde Aeham Ahmad durch seine Auftritte als „Pianist<br />

aus den Trümmern" im syrischen Yarmouk. Er spielte dort gegen<br />

Hunger und Gewalt, sang mit den Kindern inmitten der kriegerisch<br />

zerstörten Ruinen. Im <strong>April</strong> 2015 nahm der IS auch Aehams<br />

Viertel unter Kontrolle und verbrannte sein Klavier. „Das Klavier<br />

war mein Freund, es war, als hätten sie meinen Freund getötet“,<br />

erinenrt er sich.<br />

Gertrud Schröder gründete bereits 1987 in ihrer Heimatstadt Freiburg<br />

eine Schule für Kampfkunst und Meditation, welche heute<br />

unter dem Namen "Friedlicher Drache" bekannt ist. Neben der<br />

Arbeit mit Erwachsenen und Kindern hat Gertrud Schröder auch<br />

regelmäßige Übungsgruppen für psychisch kranke Menschen,<br />

sowie Selbstbehauptungstraining für Menschen mit und ohne<br />

Handicaps.<br />

Gertrud Schröder nahm Kontakt zu Aeham Ahmad auf, um die Erlaubnis<br />

zur Nutzung seiner Musik zu erhalten, hieraus folgte eine<br />

Einladung an ihn zu einem Benefizkonzert in Waldshut-Tiengen.<br />

Daraus entstand die Idee einer gemeinsamen Benefizveranstaltung<br />

auch in Freiburg. Den Worten folgten Taten und schnell war<br />

ein gemeinsamer Termin gefunden.<br />

Am 27. Juli findet nun im Vorderhaus in Freiburg, Habsbugerstraße<br />

9, wird dieses gemeinsame Projekt stattfinden. Mit Lesungen<br />

aus den Büchern von Aeham und Gertrud, mit Kindergruppen<br />

und musikalischen Darbietungen von Schülern und Schülerinnen<br />

und natürlich von Aeham selbst am Klavier, soll dies ein Abend<br />

voller Überraschungen werden.<br />

Der gesamte Erlös dieser Veranstaltung wird den syrischen Kindern<br />

aus Yarmouk zu Gute kommen.<br />

• Vorderhaus, 27. Juli, 18.30 Uhr<br />

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<strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong> | 45

ABDRUCK<br />

Buch-Tipp<br />

Alice Zeniter<br />

Die Kunst zu verlieren<br />

Die Französin Alice Zeniter ist selbst Nachfahrin der algerischen Harkis,<br />

die einst für Frankreich kämpften und dann vergessen wurden.<br />

Seit einigen Jahren probiert Naïma eine<br />

neue Form der Verzweiflung aus: die<br />

Form, die sich konsequent mit einem Kater<br />

einstellt. Es handelt sich nicht einfach<br />

um Kopfschmerzen, einen pelzigen Mund<br />

oder einen verdorbenen Magen. Wenn sie<br />

die Augen nach einem der allzu feuchtfröhlichen<br />

Abende aufschlägt (sie musste<br />

unbedingt größere Abstände dazwischen<br />

einlegen, denn eine wöchentliche oder gar<br />

halbwöchentliche Katerstimmung konnte<br />

sie nicht ertragen), ist der erste Satz, der ihr<br />

in den Sinn kommt:<br />

Ich werde es nicht schaffen.<br />

Eine Zeit lang<br />

»<br />

fragte sie sie<br />

sich, was mit<br />

diesem unvermeidlichen<br />

Scheitern gemeint<br />

sei. Es könnte<br />

bedeuten, dass<br />

sie die Scham nicht<br />

ertrug, die ihr das<br />

Verhalten vom Vorabend<br />

einflößte (du sprichst zu laut, du<br />

erfindest Geschichten, du buhlst um Aufmerksamkeit,<br />

du bist ordinär), oder dass<br />

sie bedauerte, so viel getrunken zu haben<br />

und kein Ende finden zu können (du selbst<br />

warst es, die rief: »He Leute, so gehen wir<br />

doch nicht auseinander!«). Der Satz mochte<br />

auch dem körperlichen Un- wohlsein gelten,<br />

das sie räderte … Und dann begriff sie.<br />

An den verkaterten Tagen kann sie die<br />

unendliche Schwierigkeit mit Händen<br />

greifen, die daraus erwächst, zu leben,<br />

und die sich normalerweise durch Willenskraft<br />

verbergen lässt.<br />

Ich werde es nicht schaffen.<br />

Generell. Morgens aufzustehen. Drei Mal<br />

am Tag zu essen. Zu lieben. Nicht mehr<br />

zu lieben. Mir die Haare zu bürsten. Zu<br />

denken. Mich zu bewegen. Zu atmen.<br />

Zu lachen.<br />

Das Einzige, was die<br />

verkaterten Tage dulden,<br />

das sind Nudeln mit ein<br />

wenig Butter und Salz.“<br />

Manchmal kann sie es nicht verbergen,<br />

und das Geständnis rutscht ihr raus,<br />

wenn sie die Galerie betritt.<br />

– Wie fühlst du dich?<br />

– Ich werde es nicht schaffen.<br />

Kamel und Élise lachen oder zucken<br />

mit den Schultern. Sie haben nicht die<br />

geringste Ahnung. Naïma betrachtet<br />

sie, wie sie im Ausstellungsraum umhergehen,<br />

in ihren Bewegungen von<br />

den Exzessen des Vorabends kaum<br />

beeinträchtigt und unbehelligt von der<br />

Erkenntnis, die Naïma Qualen bereitet:<br />

Der Alltag<br />

ist eine höchst<br />

anspruchsvolle<br />

Disziplin, und<br />

sie hat sich gerade<br />

disqualifiziert.<br />

Da sie nichts<br />

schafft, darf an<br />

den verkaterten Tagen auch nichts<br />

sein. Nichts Gutes, das nur verdürbe,<br />

und nichts Schlechtes, das auf keinen<br />

Widerstand träfe und alles im Innersten<br />

zerstörte.<br />

Das Einzige, was die verkaterten Tage<br />

dulden, das sind Nudeln mit ein wenig<br />

Butter und Salz: beruhigende Mengen<br />

und ein neutraler Geschmack, fast nicht<br />

existent. Und Fernsehserien. Oft war in<br />

den letzten Jahren von den Kritikern zu<br />

hören, dass wir einen außergewöhnlichen<br />

Wandel erlebten. Dass die Fernsehserien<br />

in den Rang von Kunstwerken<br />

aufgestiegen seien. Dass das eine<br />

Sensation sei.<br />

Vielleicht. Aber das ändert nichts an<br />

Naïmas Auffassung, dass sich die wahre<br />

Existenzberechtigung der Fernsehserien<br />

aus den verkaterten Sonntagen<br />

Frankreichs<br />

Geschichte<br />

Alice Zeniter,1986 in<br />

der Normandie geboren,<br />

studierte in<br />

Paris und arbeitet als<br />

© Flammarion<br />

Lehrerin, Autorin und<br />

Dramaturgin. „ Die<br />

Kunst zu verlieren“ ist ihr fünfter Roman.<br />

Sie erhielt für ihn den Prix Goncourt des<br />

Lycées, den Prix des Libraires sowie den<br />

Prix Littéraire du Monde. Sie erzählt darin<br />

von drei Generationen, die Geschichte<br />

der algerischen Harkis, die für Frankreich<br />

kämpften und vergessen wurden.<br />

ergibt, die es irgendwie zu füllen gilt,<br />

ohne vor die Tür zu gehen.<br />

Der folgende Tag ist jedes Mal ein<br />

Wunder. Wenn der Lebensmut zurückkehrt,<br />

der Eindruck, man könne etwas<br />

bewerk- stelligen, dann ist das wie eine<br />

Wiedergeburt. Wahrscheinlich ist die<br />

Existenz dieser folgenden Tage der<br />

Grund, warum sie erneut trinkt.<br />

Die ersten Seiten aus:<br />

Alice Zeniter, Die Kunst zu verlieren,<br />

aus dem Französischen von Hainer<br />

Kober, Berlin Verlag München <strong>2019</strong>,<br />

25 Euro, ISBN: 978-3-8270-1373-6<br />

46 | <strong>Stadt</strong><strong>Magazin</strong>

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¹ Die Audi Wechselprämie gilt deutschlandweit bis 30.04.<strong>2019</strong> für private und gewerbliche Einzelkunden bei Inzahlungnahme<br />

eines Diesel-Altfahrzeugs mit Abgasnorm Euro 4 oder Euro 5, das vor oder im Dezember 2018 auf die Berechtigte/den<br />

Berechtigten zugelassen wurde, und gleichzeitigem Erwerb (Kauf/Leasing/Finanzierung) eines Audi Neufahrzeugs (außer<br />

RS- und R-Modelle) oder eines jungen Gebrauchtwagens (außer R8) mit mindestens Abgasnorm Euro 6. Die konkrete Höhe<br />

der Audi Wechselprämie ist abhängig vom erworbenen Modell. Weitergehende Informationen zu den Aktionsbedingungen<br />

erhalten Sie unter audi.de/umwelt-wechselpraemie oder bei uns, Ihrem Audi Partner.<br />

² Junge Gebrauchte sind ehemalige Audi Mietfahrzeuge (AMF) oder Audi Werksdienstwagen (WDW) der AUDI AG mit einem<br />

Fahrzeugalter von max. 18 Monaten nach Erstzulassung, die über das Audi Handelsnetz vertrieben werden. Ausgenommen<br />

hiervon sind händlereigene Mietfahrzeuge der Marke Audi, die in der Erstverwendung über externe Mietwagengesellschaften<br />

wie bspw. Euromobil vermietet wurden. Detaillierte Hinweise finden Sie unter www.audi.de/jungegebrauchte.<br />

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von 09:00 – 13:00 Uhr<br />

Montag Telefon Mooswaldallee 0761-60064380<br />

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