akzent April '19 BO
akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN www.akzent-magazin.com
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INTRO<br />
VOM SUCHEN & FINDEN –<br />
NICHT NUR ZU OSTERN<br />
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten für eigentlich alles: Ich suche oder ich<br />
finde!<br />
„Serendipität bezeichnet das Prinzip der Zufälligkeit einer ursprünglich nicht angestrebten<br />
Entdeckung“ – heutzutage leiden wir im positiven oder negativen Sinne alle<br />
an „Serendipität“. Positiv: Ich suche etwas und finde was ganz anderes. Negativ:<br />
dasselbe.<br />
Viagra, Amerika, der Klettverschluss, Teflon, die Röntgenstrahlen, Penizillin, selbst<br />
das Internet – ihre glücklichen Entdecker suchten nach etwas anderem. Doch darin<br />
enthalten ist das grundsätzlich Fatale: Eigentlich haben sie nicht gefunden, wonach<br />
sie suchten.<br />
Ein Umstand der uns tagtäglich vor Augen geführt wird, wenn wir eine der unsäglichen<br />
Suchmaschinen (Nomen est omen!) bedienen. Sie suchen nach der einen,<br />
bestimmten, leckeren Rosine im irrsinnig aufgeblähten Googlehupf und finden vor<br />
lauter Gekrümel: nix. Maschinen – angeblich die Suche transparent machend –<br />
die tatsächlich selbst völlig intransparent sind, und nur wenn es sich „ergebnisoptimiert“<br />
auf die Bilanz des jeweilig bevorzugten werbegeldgesteuerten Konzerns<br />
bezieht zu 100 Prozent treffsicher. Nach einer Findemaschine wird übrigens bis<br />
heute vergeblich gesucht …<br />
„Suchen“, schreibt Herrmann Hesse, „heißt: ein Ziel haben. Finden aber heißt viel<br />
mehr: frei sein, offen stehen und kein Ziel haben.“ Er selbst fand seinerzeit auf der<br />
Höri wohl nicht das, wonach er suchte, und zog weiter.<br />
Finden also macht glücklich, suchen nervt. Wer klassische Medien bevorzugt, stellt<br />
fest: Ich finde etwas. Wie hier in <strong>akzent</strong>. Wir suchen für Sie etwas aus, überlegen vorab,<br />
was für Sie passend sein könnte, und präsentieren es Ihnen dann. In der Tat sorgt<br />
das bei nicht wenigen Menschen in der Region für monatliche Glücksgefühle.<br />
Oft umschreiben uns die Menschen, die uns begegnen, dies als „das<br />
Konzert/diese Ausstellung/den neuen Laden habe ich bei Euch<br />
entdeckt“. Finden als die schönste Form: Entdeckung. Auch<br />
gut gemachte (darauf kommt es an!) klassische TV-Formate,<br />
Zeitungen oder Magazine funktionieren so: Man bietet etwas<br />
an. Zunehmend leider weniger …<br />
Virtuelle Medien arbeiten dagegen anders: Das eigene<br />
Such(t)verhalten bestimmt die weiteren Suchoptionen, verengt<br />
zusehends den Fokus unbemerkt (oft heimlich<br />
werbe- oder absichtgesteuert), bis die Suche zur<br />
eintönigen Bestätigung dessen verkommt, „was<br />
man ja immer schon gewusst hat“. Wenn dem<br />
Findungsprozess letztlich keine überraschende<br />
Entdeckung mehr folgt, dann fehlt allerdings<br />
das an sich glücklich machende Moment.<br />
Dass die Welt tatsächlich eher einem<br />
Oval gleicht denn einem Rund und der<br />
Mensch ein grundsätzlich Suchender<br />
ist, von Geburt bis zum Tode, sollte<br />
Sie beim Eiersuchen also demütig<br />
stimmen und …<br />
„Oh – ein Osterei! Wie schön …“<br />
FINDET MARKUS HOTZ<br />
HERAUSGEBER<br />
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