Leseprobe-ZZP
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5. Dass2Jesus2„an2die2Tür2klopft“2,<br />
6. Der2„Löwe2aus2dem2Stamme2Juda“2,<br />
7. Das2„Lamm“2mit2„sieben2Augen“2,<br />
8. Die2„Ölbäume“2und2die2„Leuchter“2,<br />
9. Die2„Frau“2die2„mit2der2Sonne2bekleidet“2ist2,<br />
10. Der2große2„rote2Drache“2,<br />
11. Das2siebenköpfige2„Tier“2,<br />
12. Die2„große2Hure,2die2an2vielen2Wassern2sitzt“2,<br />
4. Das2Angebot2von2Christus,2uns2„Gold“,2„weiße2Kleider“2und2„Augensalbe“2zu2verkaufen2,<br />
Wohl2die2meisten,2selbst2hartgesottenen2„wörtlichen“2Ausleger2würden2beipflichten,<br />
dass diese Stellen zweifellos symbolisch zu verstehen sind. Was wir<br />
verstehen müssen, ist, dass Symbole ständig und in der gesamten Bibel an<br />
vielen Stellen direkt neben sehr wörtlich gemeinten Aussagen zu finden sind.<br />
Der2Grund2dafür2ist,2dass2die2Bibel2„Literatur“2ist2- zwar göttlich inspiriert,<br />
aber trotzdem bleibt es Literatur. Einige Teile davon sind wörtlich zu verstehen,<br />
und so sind sie auch geschrieben – als geschichtliche Berichte, theologische<br />
Lehrsätze oder dergleichen. Aber niemand würde ernsthaft das Buch<br />
der Psalmen oder das Hohelied Salomos mit demselben literarischen Verständnis<br />
lesen wie zum Beispiel den Römerbrief. Es wäre wie wenn man<br />
Hamlets2 Monolog2 „wörtlich“2 verstehen2 wollte:2 „O2 dass2 dieses2 allzu feste<br />
Fleisch2schmelzen2und2in2Tränen2aufgelöst2zerrinnen2möchte!“<br />
Wir sehen also, dass wir die Aussagen der Bibel nicht wirklich (wörtlich) verstehen<br />
können, es sei denn wir berücksichtigen den Gebrauch ihres literarischen<br />
Stils. Könnten wir die Aussage des 23. Psalm wirklich verstehen, wenn<br />
wir2ihn2„wörtlich“2auslegen2würden?2Wäre2das2nicht2ein2wenig2albern?2Tatsächlich<br />
würde eine wörtliche Interpretation dieses Psalms eine falsche Aussage<br />
ergeben; wage ich doch zu behaupten, dass der Herr nicht jeden Christen<br />
auf einer buchstäblichen grünen Wiese lagern will. Normalerweise machen<br />
wir kaum solch grobe Fehler, wenn wir biblische Poesie lesen. Wir wissen<br />
einfach intuitiv, dass diese Bücher der Bibel in poetischer Sprache geschrieben<br />
sind und sehr oft symbolische Sprache enthalten.<br />
Was wir jedoch zu oft nicht realisieren ist die Tatsache, dass genau dasselbe<br />
für die prophetischen Bücher gilt. Die Propheten sprachen ebenfalls sehr oft<br />
in Gedichten, Figuren und Symbolen, die sie einem reichen Schatz göttlicher<br />
Bildersprache entnahmen, der – wie wir gleich sehen werden – bereits im<br />
Garten Eden seinen Anfang nahm. Tatsächlich wurde der Gebrauch von Pro-<br />
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