ECHO Top50 Standort Telfs 2019
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Februar <strong>2019</strong> | Ausgabe <strong>Standort</strong> <strong>Telfs</strong>, Euro 2,–<br />
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Wirtschaft<br />
<strong>Standort</strong> <strong>Telfs</strong><br />
<strong>2019</strong><br />
Das Original.<br />
<strong>Standort</strong><br />
Wirtschafts- und<br />
Bildungsstandort,<br />
Tourismus und Kultur<br />
Ranking<br />
Die 50 umsatzstärksten<br />
Unternehmen im<br />
Wirtschaftsraum <strong>Telfs</strong><br />
Interviews<br />
Wirtschaft und Politik<br />
am Wort: Chancen, Hürden,<br />
Potenziale<br />
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<strong>ECHO</strong> Wirtschaft Ausgabe 01/<strong>2019</strong> |<br />
Wirtschaftsraum <strong>Telfs</strong><br />
Herausgeber und Medieninhaber:<br />
<strong>ECHO</strong> Zeitschriften- und VerlagsgmbH<br />
Redaktion: Maria Witting, MA, Amata Steinlechner<br />
Layout/Bildbearbeitung: Daniela Steixner-Winkler<br />
Anzeigen: Mag. Birgit Steinlechner, Manuela Gabl<br />
E-Mail: anzeigen@echotirol.at<br />
Geschäftsführung: Mag. Birgit Steinlechner<br />
Redaktions-, Verwaltungs adresse:<br />
<strong>ECHO</strong> Zeitschriften- und VerlagsgmbH<br />
A-6020 Innsbruck, Museumstraße 11<br />
Tel.: +43 512 34 21 70; Fax: DW 20<br />
Höpperger 196x135.qxp 08.11.17 11:51 Seite 1<br />
Der Großraum <strong>Telfs</strong> hat sich in den vergangenen Jahren blühend<br />
entwickelt. Die Region zählt aus wirtschaftlicher Sicht zu<br />
den fünf wachstumsstärksten in ganz Österreich. Neben den<br />
großen Industriebetrieben, die sich seit Jahren im Aufschwung befinden<br />
und laufend neue Arbeitsplätze schaffen, freuen sich auch Handwerk und<br />
Gewerbe über die gute Konjunktur. Der Handel hat jedoch mit der Konkurrenz<br />
im Internet zu kämpfen und branchenübergreifend spüren die<br />
Unternehmen die Auswirkungen des Fachkräftemangels. Die Themen<br />
Wohnen, Pflege und Kinderbetreuung beschäftigen die Politik wohl auch<br />
in Zukunft, wenngleich auch in diesen Bereichen zahlreiche Projekte erfolgreich<br />
umgesetzt werden konnten. Auch was Kultur, Sport und Bildung<br />
betrifft, kann sich die Region sehen lassen. Das jährliche Highlight stellen<br />
die Tiroler Volksschauspiele dar, die nun neu ausgerichtet werden sollen.<br />
Im Bereich Tourismus hat die Region noch einiges an Potenzial. Dort soll<br />
in den nächsten Jahren investiert werden.<br />
Zum ersten Mal erhebt <strong>ECHO</strong> nun sein Ranking der Top 50 Unternehmen<br />
im Wirtschaftsraum <strong>Telfs</strong>, gestaffelt nach Umsatz. Um diese<br />
Rangliste, welche die Leistungsfähigkeit der Wirtschaftstreibenden in<br />
der Region in Zahlen gießt, kontinuierlich exakter und besser zu machen,<br />
bitten wir um Ihre Mithilfe.<br />
Eine aufschlussreiche Lektüre wünscht Ihnen die <strong>ECHO</strong>-Redaktion.<br />
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Inhalt<br />
08 <strong>Standort</strong> im Aufschwung<br />
Der Großraum <strong>Telfs</strong> hat sich in den letzten Jahren nicht nur wirtschaftlich<br />
sehr erfolgreich entwickelt.<br />
18 Dynamische Entwicklung<br />
Der Telfer Bürgermeister Christian Härting spricht im Interview über<br />
die Entwicklungen der letzten Jahre und die Pläne für die Zukunft der<br />
Marktgemeinde.<br />
22 Florierender Wirtschaftsstandort<br />
Alexander Schatz, Wirtschaftsausschussobmann von <strong>Telfs</strong>, zeigt sich im<br />
Interview zufrieden mit dem Wirtschaftsstandort.<br />
24 START-UP: Zahlen, Daten, Fakten<br />
Alles über die Start-up-Szene im Wirtschaftsraum.<br />
26 Digitale Wortemacher<br />
Das Start-up Onlim einwickelte eine multikanalfähige Kommunikationsplattform.<br />
28 Grüne Effizienz<br />
Das Start-up Etagrow entwickelt LED-Beleuchtungssysteme für Pflanzen.<br />
30 DIE TOP 50 UNTERNEHMEN<br />
34 Solidarität an erster Stelle<br />
AK-Bezirksstellenleiter Gregor Prantl spricht im Interview über<br />
den Stellenwert der Sozialpartnerschaft.<br />
36 Mit Muße – ohne Burnout!<br />
Organisationsberater und Psychotherapeut Manfred Steinlechner<br />
über eine Krankheit, die es nicht gibt, und Wege aus der Erschöpfung.<br />
38 Regionalität als Zukunftsmodell<br />
Andreas Wolf, Direktor der Raiffeisenbank <strong>Telfs</strong>-Mieming, betont<br />
im Interview den Stellenwert der regionalen Verwurzelung.<br />
42 Wohin driftet der Automarkt?<br />
Im Automobilsektor vollzieht sich ein tiefgreifender Wandel.<br />
50 Kultur im Wandel<br />
Eine Neuausrichtung soll für die Tiroler Volksschauspiele den<br />
Weg in die Zukunft ebnen.<br />
54 Geschichte hautnah<br />
Im Rahmen eines Projekts erforschten Schüler der Montessorischule<br />
die Telfer Industriegeschichte.<br />
58 Breites Ausbildungsspektrum<br />
Am Gymnasium in <strong>Telfs</strong> können die Schüler zwischen verschiedenen<br />
Ausbildungsschwerpunkten wählen.<br />
60 Individuelles Lernen<br />
Die eco telfs bietet ihren Schülern ein breites Ausbildungsangebot<br />
mit diversen Spezialisierungsmöglichkeiten.<br />
18 Dynamische<br />
Entwicklung<br />
Der Telfer Bürgermeister Christian<br />
Härting spricht im Interview über<br />
die Themen Wirtschaft, Infrastruktur,<br />
Pflege, Kinderbetreuung und<br />
Wohnen.<br />
Die Top<br />
50<br />
Unternehmen<br />
Wirtschaftsraum<br />
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<strong>Standort</strong> im Aufschwung<br />
<strong>Standort</strong>. Der Wirtschaftsraum <strong>Telfs</strong> zählt zu den fünf wachstumsreichsten<br />
Regionen in Österreich. Doch auch in anderen Bereichen gab es in den letzten<br />
Jahren viel Bewegung. Der gesamte <strong>Standort</strong> befindet sich im Aufwind.<br />
Die Marktgemeinde <strong>Telfs</strong><br />
und ihre Umlandgemeinden<br />
befinden sich im Aufwind.<br />
Die Wirtschaft im Großraum<br />
<strong>Telfs</strong> profitiert von der allgemein<br />
guten Konjunkturlage, in den letzten<br />
Jahren siedelten sich zahlreiche<br />
neue Betriebe in der Region an und<br />
bestehende Betreibe führten Erweiterungen<br />
durch. Der Großraum <strong>Telfs</strong><br />
gehört zu den fünf wachstumsstärksten<br />
Regionen in ganz Österreich.<br />
Die Telfer Industriebetreibe verzeichneten<br />
in den letzten Jahren ordentliche<br />
Gewinne und erweiterten<br />
ihre <strong>Standort</strong>e. Neben den Bereichen<br />
Industrie, Handwerk und Gewerbe<br />
gewinnt auch der Dienstleistungssektor<br />
an Bedeutung. Der Handel in der<br />
Region leidet zwar unter der Konkurrenz<br />
im Internet, doch auch in diesem<br />
Bereich haben sich viele Betriebe positiv<br />
entwickelt. Dabei profitiert der<br />
<strong>Standort</strong> von der zentralen Lage in<br />
der Inntalfurche und der Nähe zu Innsbruck<br />
und Imst. Vor allem am Mieminger<br />
Plateau und in Mösern schreiben<br />
auch die Tourismusbetriebe<br />
positive Zahlen und freuen sich über<br />
eine steigende Wertschöpfung. Doch<br />
nicht nur in der Wirtschaft hat sich in<br />
letzter Zeit viel getan. Das Mieminger<br />
Plateau verzeichnete einen überdurchschnittlichen<br />
Zuzug, wovon<br />
der Immobilienmarkt profitierte. Die<br />
Marktgemeinde <strong>Telfs</strong> konnte in den<br />
Fotos: MG <strong>Telfs</strong>/Stefan Dietrich (2), Leitner SPA AG (1), Lieber-Werk <strong>Telfs</strong> GmbH (1), Thöni Industriebetriebe GmbH (1)<br />
8
vergangenen Jahren zahlreiche<br />
Infrastrukturprojekte umsetzen<br />
und weitere befinden sich bereits<br />
in Planung. Der Schulstandort<br />
<strong>Telfs</strong> bietet den Kindern im<br />
Großraum ein breit gefächertes<br />
Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten.<br />
Im Sportbereich wurde<br />
neue Infrastruktur geschaffen,<br />
von der die ganze Region<br />
profitiert. Diesen Winter war<br />
Seefeld Austragungsort für die<br />
Nordische Ski WM und lockte<br />
tausende Zuschauer aus der<br />
29.213 Einwohner<br />
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Oberhofen 666 1.799<br />
Flaurling 386 1.289<br />
Pfaffenhofen 432 1.098<br />
Pettnau 419 1.057<br />
Polling 324 1.005<br />
Wildermieming 356 926<br />
Gesamt 12.142 29.213<br />
Quelle: Marktgemeinde <strong>Telfs</strong> (Stand 2016)<br />
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top 50 | standort<br />
ganzen Welt an. Auch Tradition und<br />
Kultur werden in <strong>Telfs</strong> großgeschrieben.<br />
Jeden Sommer finden in <strong>Telfs</strong><br />
die Tiroler Volksschauspiele statt. Im<br />
Jahr 2020 steht außerdem wieder der<br />
traditionelle Telfer Schleicherlauf an,<br />
der ein kulturelles Highlight in der<br />
Region darstellt.<br />
Umsatz<br />
Top 50 Unternehmen im<br />
Wirtschaftsraum <strong>Telfs</strong> 2017<br />
1.265.109.618<br />
Mitarbeiter<br />
Top 50 Unternehmen im<br />
Wirtschaftsraum <strong>Telfs</strong> 2017<br />
4.536<br />
starkes wirtschaftswachstum<br />
Der Wirtschaftsgroßraum <strong>Telfs</strong> hat<br />
sich in den letzten Jahren ausgesprochen<br />
stark entwickelt. Die Firma Liebherr,<br />
die in <strong>Telfs</strong> Raupen, Teleskoplader<br />
und Rohrleger baut, will bis 2022<br />
durch eine Erweiterung des Werks<br />
etwa 100 neue Arbeitsplätze schaffen.<br />
Die Thöni Industriegebiete setzt in<br />
Pfaffenhofen ein neues Produktionswerk<br />
um, wodurch weitere 150 Arbeitsplätze<br />
für die Region entstehen<br />
sollen. Die Top 50 Unternehmen im<br />
Wirtschaftsraum <strong>Telfs</strong> erwirtschafteten<br />
im Jahr 2017 zusammen einen Umsatz<br />
von 1.265.109.618 Euro und beschäftigten<br />
4.536 Mitarbeiter. „Nicht zuletzt<br />
durch die gute Lage und Infrastruktur<br />
ist <strong>Telfs</strong> für viele Betreibe ein attraktiver<br />
<strong>Standort</strong>“, weiß auch Alexander Schatz,<br />
Obmann des Wirtschaftsausschusses<br />
der Marktgemeinde (ganzes Interview<br />
auf Seite 22). Seit Jahren wird der<br />
Wirtschaftsstandort tatkräftig von der<br />
Kommunalpolitik unterstützt. Auch<br />
die blühende Wirtschaft im Großraum<br />
<strong>Telfs</strong> leidet allerdings unter einem Problem,<br />
das zunehmend im ganzen Bundesland<br />
spürbar ist. Die Suche nach<br />
Fachkräften gestaltet sich sowohl in<br />
der Industrie als auch in den anderen<br />
Sparten zunehmend schwierig. Das bestätigt<br />
auch Andreas Wolf, Direktor der<br />
Raiffeisenbank <strong>Telfs</strong>-Mieming (ganzes<br />
Interview auf Seite 38). „Man merkt,<br />
dass die Unternehmen zum Beispiel<br />
im Bau- und Baunebengewerbe in den<br />
letzten Jahren kleiner wurden, weil weniger<br />
Fachkräfte auf dem Markt sind.<br />
Und das, obwohl sich alle über eine<br />
gute Auftragslage freuen können,“ so<br />
Wolf.<br />
tourismus nimmt zu<br />
Neben Industrie, Handwerk, Gewerbe<br />
und Handel nimmt auch der<br />
Tourismus einen gewissen Stellenwert<br />
in der Region <strong>Telfs</strong> ein. Gäste<br />
finden sich vor allem am Mieminger<br />
und Seefelder Plateau und in Seefeld,<br />
wo sie das umfangreiche sportliche<br />
Angebot nutzen. Neben dem Wintertourismus<br />
nimmt auch der Sommertourismus<br />
laufend zu. Auch das<br />
Stift Stams und der Locherboden<br />
sind beliebte Destinationen. Die<br />
Marktgemeinde <strong>Telfs</strong> punktet mit<br />
ihrem kulturellen Angebot. Im Sommer<br />
kommen Gäste von überall, um<br />
die Volksschauspiele zu besuchten.<br />
Die Telfer Fasnacht ist ebenso sowohl<br />
bei Einheimischen wie bei Gästen<br />
beliebt. Im Bereich Tourismus sieht<br />
der Telfer Bürgermeister Christian<br />
thöni industriebetriebe<br />
Die Thöni Industriebetriebe GmbH<br />
ist das größte Unternehmen im<br />
Wirtschaftsgroßraum <strong>Telfs</strong>. Mit einem<br />
Jahresumsatz 2017 von 261.500.000<br />
Euro und 643 Mitarbeitern ist Thöni<br />
einer der wichtigsten Arbeitgeber in<br />
der Region. Das Familienunterehmen<br />
ist in den Bereichen Aluminium, Umwelt-<br />
und Energietechnik, Anlagenbau,<br />
Schlauchproduktion und Manifacturing<br />
tätig und betreibt neben seinem<br />
Hauptstandort in <strong>Telfs</strong> auch Produktionsstätten<br />
und Tochterunternehmen<br />
in Landeck, Kempten im Allgäu<br />
(Deutschland) und Rovereto (Italien).<br />
10 <strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
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Chancen der Zeit und der<br />
Digitalisierung mit Hilfe<br />
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top 50 | standort<br />
138 Vereine<br />
92 Nationalitäten<br />
16 Konfessionen<br />
Zahlen betreffen die Martgemeinde <strong>Telfs</strong><br />
Härting jedoch noch Luft nach oben.<br />
„Wir wollen in Zukunft verstärkt auch<br />
Sport- und Eventtourismus setzen“,<br />
erklärt er (ganzes Interview siehe Seite<br />
18). Im Ortszentrum ist außerdem<br />
ein neues Hotelprojekt in Planung.<br />
Die Nähe zu Innsburck soll stärker<br />
vermarktet werden, um mehr Gäste<br />
in die Region zu holen.<br />
liebherr-werk<br />
Mit einem Umsatz 2017 von<br />
201.766.369 Euro, 668 Mitarbeitern<br />
und einer Gesamtfläche von 170.000<br />
Quadratmetern ist die Liebherr-<br />
Werk <strong>Telfs</strong> GmbH die Nummer<br />
zwei im Wirtschaftsraum. 1976 für<br />
die Serienfertigung von Liebherr-<br />
Planierraupen gegründet, präsentierte<br />
die Liebherr-Werk <strong>Telfs</strong> GmbH 1978<br />
die erste hydrostatisch angetriebene<br />
Laderaupe. Das Produktprogramm<br />
wurde ständig erweitert und umfasst<br />
mittlerweile Planierraupentypen,<br />
Laderaupenmodelle, verschiedene<br />
Teleskopladertypen sowie Sondergeräte<br />
für die Öl- und Gasindustrie, wie<br />
Rohrleger und Schweißraupen.<br />
bunte gemeinde<br />
Die Bevölkerung in <strong>Telfs</strong> und Umgebung<br />
hat in den letzten Jahren ein<br />
regelmäßiges Wachstum verzeichnet.<br />
Die Marktgemeinde selbst wächst<br />
pro Jahr um ca. 200 Personen, die<br />
Bevölkerungszahl lag im September<br />
2017 bei 15.781 Personen in 6.441<br />
Haushalten. Der Dauersiedlungs<br />
leitner-gruppe<br />
Nummer drei im Großraum ist die<br />
Leitner-Gruppe mit ihrem <strong>Standort</strong><br />
in <strong>Telfs</strong>. Das Seilbahnunternehmen<br />
setzte im vergangenen Jahr<br />
162.386.000 Euro um und beschäftigt<br />
276 Mitarbeiter. Die Unternehmensgruppe<br />
Leitner mit Sitz in Sterzing<br />
ist seit über zehn Jahren in <strong>Telfs</strong><br />
ansässig und produziert dort unter<br />
anderem sämtliche Sesseltypen für<br />
alle Seilbahnen, die weltweit von<br />
Leitner Ropeways gebaut werden,<br />
und alle patentierten Direktantriebe.<br />
Weiters erfolgt in <strong>Telfs</strong> auch<br />
die Endmontage der automatisch<br />
kuppelbaren Klemmen und anderer<br />
Seilbahnkomponenten.<br />
raum in <strong>Telfs</strong> ist ca. 10,7 Quadratkilometer<br />
groß, die Bevölkerungsdichte<br />
entspricht 336 Einwohnern pro<br />
Quadratkilometer. Die Bevölkerung<br />
in <strong>Telfs</strong> ist bunt durchmischt. In<br />
<strong>Telfs</strong> leben Menschen mit 92 verschiedenen<br />
Nationalitäten, die sich<br />
zu 16 unterschiedlichen Religionen<br />
bekennen. Außerdem hat die Marktgemeinde<br />
ein Reges Vereinsleben.<br />
Insgesamt 138 Vereine sind hier<br />
tätig. Die Vielfalt in <strong>Telfs</strong> hängt eng<br />
mit der Industriegschichte des Orts<br />
zusammen, da schon sehr früh aktiv<br />
Gastarbeiter für die Fabriken in der<br />
Marktgemeinde angeworben wurden<br />
(Industriegeschichte siehe Seite<br />
54). Auch außerhalb von <strong>Telfs</strong> ist das<br />
Bevölkerungswachstum stabil. Vor<br />
allem am Mieminger Plateau ist die<br />
Bevölkerung auch durch den starken<br />
Zuzug in den letzten Jahren stetig gewachsen.<br />
immobilienmarkt<br />
schwierig<br />
Wie im restlichen Bundesland zeigt<br />
sich auch in <strong>Telfs</strong> der Immobilienmarkt<br />
angespannt. Vor allem die<br />
Grundpreisentwicklung war in den<br />
letzten Jahren schwierig. „Dieses<br />
Problem betrifft sowohl die Gewerbeimmobilien,<br />
sofern es diese<br />
gibt, als auch den Wohnungsmarkt“,<br />
informiert Andreas Wolf. In der Gemeinde<br />
<strong>Telfs</strong> sind die freien Flächen<br />
für Gewerbegebiete beschränkt, auch<br />
12 <strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
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250 neue Arbeitsplätze<br />
In den kommenden Jahren entstehen allein durch Werkserweiterungen<br />
der Firmen Thöni und Liebherr ca. 250 neue<br />
Arbeitsplätze im Großraum <strong>Telfs</strong>.<br />
wenn noch gewisse Flächen zur Verfügung<br />
stehen. Ein neues Gewerbegebiet<br />
entsteht hingegen auf der<br />
Gemeindefläche von Pfaffenhofen.<br />
Im Bereich Wohnen wurde in den<br />
vergangenen Jahren viel investiert,<br />
vor allem in <strong>Telfs</strong> selbst. Bürgermeister<br />
Härting hofft nun auf Verdichtungen<br />
in den Umlandgemeinden,<br />
<strong>Telfs</strong> selbst setzt künftig verstärkt auf<br />
Wohneigentum für die Bevölkerung.<br />
Starker<br />
Bildungsstandort<br />
Im Großraum <strong>Telfs</strong> sind zahlreiche<br />
Schulen angesiedelt, die zahlreiche<br />
Spezialisierungsmöglichkeiten bieten.<br />
Neben neuen Mittelschulen<br />
finden sich in <strong>Telfs</strong> außerdem eine<br />
Handelsakademie (Schulprofil auf<br />
Seite 60) und ein Bundesrealgymnasium<br />
(Schulprofil auf Seite 58). In<br />
Stams befindet sich mit dem Meinhardinum<br />
noch ein weiteres Gymnasium.<br />
Die Firma Thöni verfügt über<br />
eine eigene Akademie, an der sie die<br />
Fachkräfte von morgen ausbildet. Die<br />
Gemeinde <strong>Telfs</strong> bietet außerdem eine<br />
umfangreiche Kinderbetreuung<br />
und auch in den Umlandgemeinden<br />
wird dieses Angebot laufend ausgebaut.<br />
ausblick positiv<br />
Der Großraum <strong>Telfs</strong> hat sich in den<br />
vergangenen Jahren in fast allen<br />
Bereichen positiv entwickelt. Die<br />
Großbetriebe schaffen laufend neue<br />
Arbeitsplätze und auch Klein- und<br />
Mittelbetriebe in der Region florieren.<br />
Die Voraussetzungen für eine<br />
weiterhin positive Entwicklung sind<br />
durchaus gegeben. In der Gemeinde<br />
<strong>Telfs</strong> stehen weitere Infrastrukturprojekte<br />
an, die zur Attraktivierung der<br />
gesamten Region beitragen sollen.<br />
Eine weiterhin positiven Entwicklung<br />
des Wirtschaftsraums ist also zu<br />
erwarten. <br />
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langfristigen Erfolg der Liebherr-Werk <strong>Telfs</strong> GmbH.<br />
tivitäten im Fokus. Diesen Anspruch<br />
verfolgen alle Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der Firmengruppe in ihrer<br />
täglichen Arbeit. Wir arbeiten mit Leidenschaft<br />
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nehmen die Perspektive der Kunden<br />
ein, um für diese möglichst maßgeschneiderte<br />
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202 Millionen Euro (2017) haben<br />
wir letztes Jahr deutlich übertroffen.<br />
Mit einem Gesamtumsatz von rund<br />
288 Millionen Euro konnten wir eine<br />
Umsatzsteigerung von 42,6 Prozent<br />
erzielen.<br />
Mit mittlerweile über 800 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zählen<br />
wir zu den größten Arbeitgebern<br />
der Region. Auch heuer streben wir<br />
eine deutliche Steigerung der Mitarbeiterzahl<br />
an, um für die zukünftigen<br />
Herausforderungen bestmöglich gewappnet<br />
zu sein.<br />
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top 50 | interview<br />
Dynamische<br />
Entwicklung<br />
<strong>Telfs</strong>. Bürgermeister Christian Härting spricht im Interview über die<br />
Herausforderungen der letzten Jahre, erfolgreiche Infrastrukturprojekte<br />
und seine Pläne für die Zukunft der Marktgemeinde.<br />
<strong>ECHO</strong>: Wie hat sich der <strong>Standort</strong><br />
<strong>Telfs</strong> in den letzten Jahren entwickelt?<br />
Christian Härting: Wir hatten<br />
in den letzten Jahren einerseits das<br />
Glück, dass sich viele neue Betriebe<br />
in <strong>Telfs</strong> angesiedelt haben und andererseits<br />
auch die bestehenden<br />
Betriebe ein starkes Wachstum verzeichnen<br />
konnten. Die Großbetriebe<br />
in <strong>Telfs</strong> haben viele Millionen investiert<br />
und ihre <strong>Standort</strong>e ausgebaut.<br />
Auch die Klein- und Mittelbetriebe<br />
entwickeln sich positiv. In den letzten<br />
acht Jahren wurden in <strong>Telfs</strong> 500 neue<br />
Betriebe gegründet. Wenn man sich<br />
ansieht, dass die Kommunalsteuer<br />
von ca. drei auf rund fünf Millionen<br />
gestiegen ist, ist das schon sehr beachtlich.<br />
<strong>ECHO</strong>: Welche Projekte konnten<br />
in den letzten Jahren verwirklicht<br />
werden?<br />
Härting: Wir haben in den vergangenen<br />
Jahren viel in die Infrastruktur<br />
der Gemeinde investiert. Im Zentrum<br />
wurde ein großer Parkplatz<br />
gebaut, der sehr gut angenommen<br />
wird. Außerdem haben wir den Monatsmarkt<br />
ins Leben gerufen, mit<br />
dem wir versuchen, die Menschen<br />
aus der ganzen Region nach <strong>Telfs</strong><br />
zu holen. Auch im Sportbereich ha-<br />
Fotos:Witting<br />
18
Leistung durch<br />
Gemeinschaft<br />
ben wir einiges investiert und ein<br />
neues Schwimmbad und ein neues<br />
Kletterzentrum gebaut. Auch in den<br />
Bereichen Kinderbetreuung, Tagespflege<br />
und Abfallwirtschaft wurde<br />
und wird investiert. Im März steht der<br />
Spatenstich für eine Park-and-Ride-<br />
Anlage am Bahnhof <strong>Telfs</strong>-Pfaffenhofen<br />
bevor, die 300 neue Parkplätze<br />
bietet. Dieses Projekt haben wir in<br />
Zusammenarbeit mit ÖBB, Land Tirol<br />
und unseren Nachbargemeinden<br />
umgesetzt. Insgesamt hat sich <strong>Telfs</strong><br />
in den letzten Jahren sehr dynamisch<br />
entwickelt.<br />
<strong>ECHO</strong>: Welche Projekte stehen als<br />
nächstes an?<br />
Härting: Ein Projekt, an dem wir<br />
im Moment arbeiten, ist die Errichtung<br />
einer Begegnungszone im<br />
Ortskern, um die Aufenthaltsqualität<br />
„Insgesamt hat sich<br />
die Marktgemeinde <strong>Telfs</strong><br />
in den vergangenen<br />
Jahren sehr dynamisch<br />
entwickelt.“<br />
<br />
Christian Härting,<br />
Bürgermeister <strong>Telfs</strong><br />
zu steigern. Außerdem soll in <strong>Telfs</strong><br />
ein neues Hotelprojekt verwirklicht<br />
werden. Die Bettenzahlen sind durch<br />
die Schließung des Tiroler Hofs gesunken<br />
und decken den aktuellen<br />
Bedarf nicht ab. Natürlich haben wir<br />
Gästebetten in Mösern und Buchen,<br />
aber auch in der Inntalfurche sollten<br />
mehr Betten zur Verfügung stehen,<br />
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top 50 | interview<br />
zen können. Wir wollen in Zukunft<br />
verstärkt auf Sport- und Eventtourismus<br />
setzen. Das Inntalcenter plant<br />
auch eine Erweiterung nach Norden<br />
und Süden mit etwa 2.500 Quadratmetern<br />
mehr Kundenfläche. Wenn<br />
der Einkaufsstandort <strong>Telfs</strong> gestärkt<br />
wird, profitieren auch die kleineren<br />
Geschäfte von der Erweiterung. Außerdem<br />
errichten wir am Sportplatz<br />
der Bundesschule Kabinen für unsere<br />
Footballmannschaft.<br />
<strong>ECHO</strong>: Welche Strategie verfolgen<br />
Sie, wenn es um das Thema Wohnen<br />
geht?<br />
Härting: In den letzten Jahrzehnten<br />
wurde in <strong>Telfs</strong> viel Wohnraum geschaffen.<br />
Im Moment ist es uns wichtig,<br />
im Zentrum nachzuverdichten.<br />
In den Einzelhaussiedlungen wollen<br />
wir keine größeren Wohnblöcke<br />
schaffen, da es uns wichtig ist, die<br />
Erholungsgebiete für die Menschen<br />
aufrechtzuerhalten. Wir haben ein<br />
moderates Bevölkerungswachstum<br />
von ca. 200 Personen im Jahr und<br />
ich wünsche mir, dass das auch in<br />
Zukunft in etwa so bleibt. Wir haben<br />
unseren Beitrag zum sozialen<br />
Wohnbau bereits geleistet. <strong>Telfs</strong> hat<br />
über 1.800 geförderte Wohnungen<br />
bei über 6.500 Haushalten, wir stellen<br />
also für ein Drittel der Haushalte<br />
leistbaren Wohnraum zur Verfügung.<br />
Unser Fokus in den künftigen Jahren<br />
liegt mehr auf Eigentum und qualitätsvollem<br />
Wohnbau.<br />
<strong>ECHO</strong>: Wie geht <strong>Telfs</strong> mit der steigenden<br />
Nachfrage nach Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
um?<br />
Härting: Generell sind wir sehr gut<br />
aufgestellt, was die Kinderbetreuung<br />
betrifft. Vor zwei Jahren wurde das<br />
Kinderkompetenzzentrum (KiKo)<br />
mit vier Kindergarten- und zwei Kinderkrippengruppen<br />
eröffnet. Für<br />
Kinder zwischen eineinhalb und<br />
sechzehn Jahren bieten wir ganzjährige,<br />
ganztägige Kinderbetreuung<br />
an, und das von sieben bis 17<br />
Uhr. Außerdem haben wir mehrere<br />
private Anbieter wie das Haus der<br />
Telfer Kinder und das Eltern-Kind-<br />
Zentrum. Mit der Bevölkerung steigt<br />
aber natürlich auch die Nachfrage<br />
laufend. Alle Plätze sind inzwischen<br />
schon wieder besetzt. In den nächsten<br />
Jahren werden wir entweder<br />
eine weitere Einrichtung bauen oder<br />
die bestehenden erweitern müssen.<br />
Vor allem die laufenden Kosten für<br />
solche Einrichtungen sind aber nicht<br />
zu unterschätzen.<br />
<strong>ECHO</strong>: Wie sieht die Situation im<br />
Pfelgebereich aus?<br />
Härting: Zum Glück sind wir auch<br />
im Bereich der Pflege gut aufgestellt.<br />
In <strong>Telfs</strong> haben wir zwei Pflegeheime<br />
und gemeinsam mit dem Gesamtverband<br />
in der Region noch ein drittes<br />
„In Pflege und Kinderbetreuung<br />
werden wir<br />
in den nächsten Jahren<br />
weiter investieren<br />
müssen.“<br />
Christian Härting,<br />
Bürgermeister <strong>Telfs</strong><br />
in Seefeld. In der gesamten Region<br />
betreuen wir 215 Pflegeplätze und<br />
sieben Einrichtungen für betreutes<br />
Wohnen. Im Moment haben wir<br />
keine Wartelisten und sind auch, was<br />
die mobile Pflege betrifft, gut aufgestellt.<br />
Doch auch hier werden wir in<br />
den kommenden Jahren investieren<br />
müssen, um den Ansprüchen unserer<br />
Zeit gerecht zu werden. <br />
<br />
Interview: Maria Witting<br />
20<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
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top 50 | interview<br />
Florierender<br />
Wirtschaftsstandort<br />
Wirtschaft. Die Wirtschaft in <strong>Telfs</strong> hat sich in den letzten Jahren ausgezeichnet<br />
entwickelt, berichtet Wirtschaftsausschussobmann Alexander Schatz im<br />
Interview. Auch für die Zukunft ist er optimistisch.<br />
<strong>ECHO</strong>: Wie hat sich <strong>Telfs</strong><br />
in den letzten Jahren wirtschaftlich<br />
entwickelt?<br />
Alexander Schatz: Die<br />
Wirtschaft in <strong>Telfs</strong> hat sich<br />
in den letzten Jahren sehr<br />
gut entwickelt. Die großen<br />
Unternehmen, die bei uns<br />
angesiedelt sind, wie Thöni,<br />
Liebherr, Leitner und Ganner,<br />
sind wichtige Arbeitgeber<br />
und verzeichnen ausgesprochen<br />
positive Zahlen.<br />
Liebherr erweitert gerade<br />
sein Werk und auch Thöni<br />
baut in Pfaffenhofen weiter<br />
aus, wodurch wieder zahlreiche<br />
Arbeitsplätze für die<br />
gesamte Region entstehen.<br />
Durch die Erfolge dieser<br />
Unternehmen sind auch die<br />
Einnahmen in der Kommunalsteuer<br />
in den vergangenen<br />
Jahren angestiegen. Im<br />
letzten Jahr haben wir mit ca.<br />
fünf Millionen einen neuen<br />
Rekord verzeichnet. Doch<br />
nicht nur die Großbetriebe<br />
entwickeln sich sehr gut.<br />
Auch bei den Klein- und<br />
Mittelbetrieben ist die Entwicklung<br />
positiv. Unser Sorgenkind ist leider<br />
der Handel, der vor allem unter der<br />
„Wenn es um die Wirtschaft geht, darf das<br />
Denken nicht an der Gemeindegrenze aufhören.“<br />
<br />
Alexander Schatz,<br />
Wirtschaftsausschussobmann<br />
Konkurrenz durch den Onlinehandel<br />
leidet. Doch auch in diesem<br />
Bereich gibt es Betriebe, die sich<br />
gut entwickelt<br />
haben und durch<br />
ihre Individualität<br />
punkten. Die<br />
meisten Sparten<br />
profitieren im Moment<br />
natürlich<br />
auch von der guten<br />
Auftragslage,<br />
die hervorragende<br />
Konjunktur mit<br />
sich bringt. Alle<br />
Branchen spüren<br />
zwar auch den<br />
Fachkräftemangel,<br />
im Moment<br />
schaffen sie es aber<br />
noch, diesen gut<br />
abzudecken. Wir<br />
hoffen natürlich,<br />
dass das auch in<br />
Zukunft gelingt.<br />
<strong>ECHO</strong>: Womit<br />
kann <strong>Telfs</strong> punkten,<br />
wenn es um<br />
die Ansiedlung<br />
von Betrieben<br />
geht?<br />
Schatz: Te l f s<br />
bietet den Betrieben viele Vorzüge.<br />
Viele sehen vor allem unsere zentrale<br />
Lage in der Inn talfurche als großen<br />
Fotos:Witting, Stefan Dietrich<br />
22<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
Vorteil, die Nähe zu Innsbruck und<br />
Imst ist attraktiv. Auch bieten wir<br />
den Mitarbeitern der Unternehmen<br />
eine sehr gute Infrastruktur, von<br />
Schulen für die Kinder bis zu Sportund<br />
Freizeitmöglichkeiten. <strong>Telfs</strong> ist<br />
als Marktgemeinde für eine Vielzahl<br />
von Unternehmen ein attraktiver<br />
<strong>Standort</strong>.<br />
<strong>ECHO</strong>: Die Erweiterungsflächen<br />
für die großen Unternehmen sind<br />
in der Gemeinde <strong>Telfs</strong> nicht unbegrenzt.<br />
Sehen Sie es trotzdem positiv,<br />
wenn die Betriebe in den Nachbargemeinden<br />
erweitern?<br />
Betriebsbesuch bei Föger Woman pure: v.l.n.r. Föger Woman pure GF Matthias Moser,<br />
WK-Präsident Christoph Walser, GV Alexander Schatz, Bgm. Christian Härting,<br />
WK-GF Stefan Wanner und WK-Bezirksobmann Innsbruck-Land Patrick Weber<br />
„Nicht zuletzt durch<br />
die gute Lage und Infrastruktur<br />
ist <strong>Telfs</strong> für viele<br />
Betriebe ein attraktiver<br />
<strong>Standort</strong>.“<br />
<br />
Alexander Schatz,<br />
Wirtschaftsausschussobmann<br />
Schatz: Selbstverständlich profitiert<br />
<strong>Telfs</strong> auch davon, wenn in den Nachbargemeinden<br />
Arbeitsplätze entstehen.<br />
Wenn es um die Wirtschaft<br />
geht, darf das Denken nicht an der<br />
Gemeindegrenze aufhören. Wir sind<br />
ein gemeinsamer Wirtschaftsraum<br />
und unsere Telfer profitieren genauso<br />
davon, wenn Betriebe sich in den<br />
Nachbargemeinden ansiedeln oder<br />
dort erweitern.<br />
<strong>ECHO</strong>: Vor zwei Jahren hat die<br />
Gemeinde <strong>Telfs</strong> eine neue Wirtschaftsförderung<br />
ins Leben gerufen.<br />
Hat sich das bereits positiv auf die<br />
Gemeinde ausgewirkt?<br />
Schatz: Ein zentrales Anliegen von<br />
uns war es, durch diese Förderung<br />
das Ortszentrum von <strong>Telfs</strong> wieder<br />
mehr zu beleben. Die Wirtschaftsförderung<br />
wurde von einigen Betrieben<br />
gut angenommen. Zum Beispiel<br />
wurden mithilfe unserer Fassadenförderung<br />
bereits vier Hausfassaden<br />
erneuert. Wir übernehmen für solche<br />
Vorhaben 50 Prozent der Kosten.<br />
Auch ist es gelungen, neue Betriebe<br />
im Ortszentrum anzusiedeln.<br />
Eine Aufbruchstimmung ist spürbar.<br />
Allein in den letzten vier Monaten<br />
gab es fünf Neueröffnungen im Ortszentrum.<br />
Die Wirtschaftsförderung<br />
wird allgemein gut angenommen.<br />
Wir versuchen auch, die Wertschätzung<br />
gegenüber Unternehmern in<br />
<strong>Telfs</strong> zu steigern und haben hierfür<br />
eine Beratungsstelle eingerichtet, wo<br />
sie sich über jede Art von Unterstützung<br />
informieren können. Außerdem<br />
haben wir einen Lehrlingspreis<br />
eingeführt und führen zahlreiche<br />
Netzwerkveranstaltungen durch, bei<br />
denen die Unternehmer interessante<br />
Informationen erhalten. Die Zusammenarbeit<br />
zwischen Wirtschaft<br />
und Kommunalpolitik funktioniert<br />
bereits seit vielen Jahren sehr gut<br />
und wir freuen uns natürlich besonders,<br />
dass unsere Initiative schon so<br />
schnell Erfolge vorweisen kann.<br />
<strong>ECHO</strong>: Was ist für die Zukunft in<br />
dieser Hinsicht geplant?<br />
Schatz: Eines unserer Ziele ist es,<br />
den Ortskern noch weiter zu beleben.<br />
Die Gastronomie hat eine<br />
schwierige Phase hinter sich. Es geht<br />
aber im Moment schon wieder bergauf.<br />
Wir planen zur Attraktivierung<br />
des Zentrums eine Begegnungszone,<br />
in der alle Verkehrsteilnehmer<br />
gleichgestellt sind. Diese Zone wird<br />
auch mit Events bespielt. Es werden<br />
Sitzgelegenheiten geschaffen und<br />
die Aufenthaltsqualität im Zentrum<br />
soll gesteigert werden. Wir erhoffen<br />
uns, dass dadurch sowohl der<br />
Handel als auch die Gastronomie<br />
profitieren werden. Es wird ein Beirat<br />
eingerichtet, der diese Zone in<br />
Zusammenarbeit mit Bürgern, Betrieben<br />
und Experten gemeinsam<br />
gestalten wird. <br />
<br />
Interview: Maria Witting<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong><br />
23
TOP 50 | STARTUP<br />
START-UP:<br />
Zahlen,<br />
Daten,<br />
Fakten<br />
Das Start-up ist modern, populär,<br />
ein Hype. Tatsächlich ist<br />
die eindeutige Unterscheidung<br />
zwischen Jungunternehmen und<br />
Start-up aber oft schwer. Der Begriff bedeutet<br />
übersetzt nur „neu gegründetes<br />
Unternehmen“, das Verb „to start up“<br />
steht für „gründen“. Nicht jedes Start-up<br />
erfüllt alle Merkmale, die tendenziell Eigenschaften<br />
von Start-ups beschreiben.<br />
Statistische Erhebungen differenzieren<br />
oft nicht zwischen Unternehmen und<br />
Start-up. Hier eine Zusammenfassung<br />
des Wissens über die österreichische<br />
Start-up-Landschaft.<br />
WIE VIELE START-UPS GIBT ES?<br />
2017 wurden in<br />
Österreich 39.965<br />
Unternehmen<br />
gegründet.<br />
(2016: 40.828,<br />
2015: 38.636)<br />
Ca. 500–1.000<br />
der jährlichen<br />
Neugründungen<br />
sind Start-ups. Das<br />
entspricht 1,5–3 %.<br />
In Tirol<br />
werden jährlich<br />
ca. 50–100<br />
Start-ups gegründet.<br />
UNTERNEHMENSNEU-<br />
GRÜNDUNGEN IN TIROL<br />
249<br />
131<br />
297<br />
201<br />
201<br />
In Österreich<br />
gibt es aktuell<br />
ca. 2.000 bis<br />
4.000<br />
Start-ups.<br />
50 % der<br />
österreichischen<br />
Start-ups entstehen<br />
in Wien.<br />
159<br />
403<br />
631<br />
293<br />
Innsbruck Stadt Imst Innsbruck Land<br />
Kitzbühel Kufstein Landeck<br />
Lienz Reutte Schwaz<br />
WKO Statistik Österreich, Unternehmensneugründungen 1993–2017, Jänner 2018<br />
24<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
WER SIND DIE GRÜNDER VON START-UPS?<br />
Start-ups haben bei<br />
der Gründung im<br />
Durchschnitt<br />
2,3 Mitarbeiter.<br />
(später 8 inkl. Gründer)<br />
Gründer<br />
sind im<br />
Durchschnitt<br />
30,8 Jahre<br />
alt.<br />
60 % würden erneut<br />
ein Unternehmen gründen,<br />
wenn sie mit ihrem<br />
Projekt scheitern würden.<br />
11 % wünschen<br />
sich bessere<br />
Kommunikation<br />
und Zusammenarbeit<br />
mit Politik und<br />
Investoren.<br />
45 % der<br />
Start-ups wünschen<br />
sich mehr fi nanzielle<br />
Unterstützung durch<br />
die Politik.<br />
m Start-ups ist ein echter Hype ausgebrochen. Spektakuläre Übernahmen von<br />
men befeuern auch finanzielle Phantasien von Investoren und Gründern. Startht<br />
jede Gründung ist gleich ein Start-up.<br />
wachstum anstrebt bzw. aufweist und<br />
r mit einem innovativen Geschäftsmodell operiert<br />
Die Gründer von<br />
Start-ups sind zu<br />
92 % Männer und<br />
zu 8 % Frauen.<br />
Über 1/3 der<br />
Gründer gründet<br />
mehr als ein<br />
Unternehmen.<br />
Start-ups sind<br />
im Durchschnitt<br />
2,3 Jahre alt.<br />
WAS BRinGen START-UPS FüR Die GeSAMTWiRTSchAFT?<br />
Von Start-ups als spezifischen Unternehmensgründungen ausgehend, werden potenziell positive Effekte auf die Gesamtwirtschaft wie<br />
Umsatz- und Beschäftigungswachstum, Innovationsimpulse für Industrie 4.0, Know-how-Transfer und generell eine Erneuerung der<br />
Wirtschaft erwartet.<br />
Quelle: KMU Forschung Austria, Startup Report Österreich 2016<br />
WAS TReiBT START-UPS An?<br />
(Durchschnitt EU: 14,8 % Im Vergleich zur Gesamtheit der Jungunternehmer machen sich Gründer European von Start-ups Startup deutlich Monitor, häufiger Country Report selbstständig, Austria 2016 weil sie eine<br />
Gründerinnen) Idee umsetzen wollen oder eine Marktchance sehen. Mangelnde berufliche Aufstiegsmöglichkeiten im bisherigen Job oder die<br />
bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind hingegen weniger bedeutsame Motive.<br />
ungsintensität<br />
S?<br />
WAS TREIBT START-UPS AN?<br />
und Beschäftigungswachstum<br />
tart-ups<br />
TeRReich?<br />
Skalierbarkeit<br />
Im Vergleich jünger zur als Gesamtheit 10 Jahre der Jungunternehmer<br />
machen sich Start-up-Gründer<br />
innovation / innovatives Geschäftsmodell<br />
häufiger selbstständig, weil sie eine Idee<br />
umsetzen wollen oder eine Marktchance<br />
sehen. Mangelnde berufliche Aufstiegsmöglichkeiten<br />
im bisherigen Job oder die<br />
bessere Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf sind Quelle: hingegen KMU Forschung Austria, weniger Startup Report bedeutsame<br />
Österreich 2016<br />
Motive.<br />
rden in Österreich jährlich zwischen 500 und 1.000 Start-ups gegründet.<br />
r gewerblichen Wirtschaft pro Jahr Start-ups. Die Experten der KMU<br />
zeit zwischen 2.000 und 4.000 Start-ups laut obiger Definition gibt.<br />
Selbstverwirklichung<br />
78 %<br />
Umsetzung einer Idee<br />
75 %<br />
55 %<br />
Erreichung flexiblerer Zeiteinteilung, Unabhängigkeit<br />
63 %<br />
71 %<br />
Erkennen einer Marktchance<br />
61 %<br />
43 %<br />
Unzufriedenheit am ehemaligen Arbeitsplatz<br />
39 %<br />
32 %<br />
Keine weiteren beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten im vorherigen Job<br />
34 %<br />
24 %<br />
FinAnZieRUnG<br />
89 %<br />
Start-ups<br />
(nach Selbstzuordnung)<br />
alle Unternehmer<br />
inTeRnATiOnAliSieRUnG<br />
%<br />
der würden<br />
ustart mit einem<br />
nternehmen<br />
, wenn ihr<br />
scheitert<br />
500 bis 1.000<br />
aller Neugründungen* pro<br />
Jahr sind Start-ups.<br />
Das entspricht<br />
ken wir’s an !<br />
1,5 bis 3 %<br />
auf 2.000 bis 4.000<br />
wird der aktuelle Stand an<br />
Start-ups in Österreich<br />
geschätzt<br />
60,4 %<br />
der österreichischen<br />
Start-ups zählen zur<br />
digitalen Wirtschaft<br />
*2016 gab es in Österreich 39.973 Neugründungen inkl. Personenbetreuer. Quelle: WKO, Stand 01/2017<br />
Quelle: European Startup Monitor - Country Report Austria 2016;<br />
KMU Forschung Austria, Startup Report Österreich<br />
05262 / 62275<br />
Pfaffenhofen | Bahnweg 73<br />
Laut European Startup Monitor 2016 / Country<br />
Report Austria 2016 werden rund 24 % der<br />
europäischen Start-ups durch Business Angels<br />
unterstützt. Rund 18 % der Start-ups nützen<br />
Venture Capital. Diese Finanzierungsformen<br />
sind in Finnland (56 % über Business Angels<br />
finanziert, 44 % über Venture Capital) deutlich<br />
stärker verbreitet als in Österreich (21 % über<br />
Business Angels finanziert, 24 % über Venture<br />
Capital). Rund 86 % österreichischer Start-ups<br />
nützen Eigenmittel, 55 % erhalten öffentliche<br />
Förderungen.<br />
UNSER ANGEBOT: Finanzierungsquelle von österreichischen<br />
Start-ups:<br />
UNSER ANGEBOT:<br />
Gerade die österreichischen Start-ups konzentrieren<br />
sich laut European Startup Monitor<br />
2016 aufgrund des begrenzten nationalen Marktes<br />
auf europäische (41 %) und internationale (11<br />
%) Märkte. Innerhalb der im European Startup<br />
Monitor verglichenen Länder sind die österreichischen<br />
Start-ups am europäischen Markt die<br />
aktivsten.<br />
• Baustoffe – alles für Hausbau und Sanierung<br />
55 %<br />
• Garten-, Terrassenbau & 21 Grillen % erhalten<br />
öffentliche<br />
haben Förderungen<br />
• Fenster, Türen, Garagentore<br />
• Baustoffe<br />
Business inkl. Montage<br />
– alles für Hausbau und Sanierung<br />
Angels<br />
41 %<br />
24 %<br />
• Arbeits- und Outdoorbekleidung, • Garten-, 86 %<br />
nützenArbeitsschutz<br />
Terrassenbau & Grillen<br />
Venture nützen<br />
Capital Eigenmittel<br />
• Werkzeug und Maschinen • Fenster, Türen, Garagentore inkl. Montage<br />
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top 50 | START-UP<br />
Digitale Wortemacher<br />
Start-up. Die automatisierte Unternehmens- und Kundenkommunikation ist<br />
ebenso auf dem Vormarsch wie KI-Assistants zur Privatnutzung. Also<br />
entwickelte Onlim eine eigene KI sowie eine multikanalfähige<br />
Kommunikations-Plattform.<br />
Digitale Sprachassistenten<br />
sind längst in unserem Alltag<br />
angekommen. Beinahe<br />
jeder fünfte Internet-User soll bereits<br />
einen solchen digitalen Voice Assistant<br />
nutzen, so z. B. für die Websuche, das<br />
Abspielen von Musik und Text oder<br />
Smart-Home-Anwendungen. Auch im<br />
Bereich der Unternehmens- und Kundenkommunikation<br />
nimmt die Bedeutung<br />
von Conversational Interfaces<br />
rasant zu. Onlim erkannte den Trend<br />
und setzte mit seiner Technologie an<br />
dieser Schnittstelle an. 2015 wurde das<br />
Start-up von Dieter Fensel, Ioan Toma,<br />
Corneliu Stanciu und Alexander Wahler<br />
als Spin-off der Universität Inns bruck<br />
gegründet. Derzeit sind an mehreren<br />
<strong>Standort</strong>en insgesamt 25 Personen für<br />
Onlim im Einsatz.<br />
CHATBOT POWER<br />
Onlim ist ein Hightech-Start-up, fokussiert<br />
auf den Automatisierungsprozess<br />
von Kundenkommunikation über<br />
Chatbots und Sprachassistenten, wie<br />
Marc Isop, Chief Revenue Officer von<br />
Onlim, erklärt: „Wir sind überzeugt<br />
davon, dass sich die Kommunikation<br />
zwischen Unternehmen und Endkunden<br />
im Laufe der nächsten Jahre<br />
massiv in Richtung Conversational<br />
Interfaces verlagern wird. Besonders<br />
digitale Sprachassistenten wie Amazon<br />
Alexa, Google Assistent und Co<br />
werden eine wesentliche Rolle spielen.<br />
Unternehmen stehen daher vor der<br />
Herausforderung, welche Kanäle angebunden<br />
werden sollen und wie die<br />
Inhalte für natürlichsprachige Dialoge<br />
aufbereitet und verwaltet werden können.“<br />
Zur Beantwortung ebendieser<br />
Fragen entwickelte Onlim seine eigene<br />
Chatbot-KI und die multikanalfähige<br />
Onlim-Software-Plattform zur Verbindung<br />
zwischen Unternehmen und den<br />
neuen Kommunikationskanälen. Die<br />
Plattform dient der Generierung, Ver-<br />
Fotos: Onlim<br />
26 <strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
waltung und Verteilung von Inhalten<br />
für und über die Kommunikationskanäle<br />
und ermöglicht so automatisierte<br />
sowie personalisierte Kommunikation.<br />
Zudem zeichnen die Plattform hohe<br />
Benutzerfreundlichkeit und die Möglichkeit,<br />
über standardisierte Schnittstellen<br />
externe Datenquellen anzubinden,<br />
aus. Graph-basierte Konversationsmodule<br />
und -Templates sorgen für bessere<br />
automatisierte Dialoge in natürlicher<br />
Sprache.<br />
Marc Isop, Chief Revenue Offi cer von<br />
Onlim<br />
Die wissenschaftliche Expertise des Onlim-Teams ermöglicht die stete Weiterentwicklung<br />
der KI auf dem neuesten Stand der Technik.<br />
ZIELGRUPPE<br />
„Die Angebote von Onlim richten sich<br />
zum einen an große Unternehmen und<br />
Organisationen mit einem hohen Kundenkontaktvolumen<br />
und zum anderen<br />
auch an Unternehmen mittlerer Größe,<br />
die ihren Kunden und Interessenten einen<br />
zusätzlichen Kommunikationskanal<br />
anbieten möchten. Je nach Bedarf bietet<br />
Onlim die Programme Onlim Enterprise,<br />
Onlim Business und Onlim Free<br />
an. Die Programme eignen sich für allgemeine<br />
Kundendienstanwendungen,<br />
durch diverse intern entwickelte Module<br />
und Vorlagen jedoch auch für die spezifischen<br />
Anforderungen verschiedener<br />
Branchen, wie z. B. des Tourismus, des<br />
Öffentlichkeitssektors, der Energieversorgung<br />
oder des E-Commerce. Den<br />
jeweiligen Kundenbedürfnissen entsprechend,<br />
wird ein passendes Konzept ausgearbeitet.<br />
Onlim ist offen für die Ideen<br />
und Wünsche seiner Kunden und lässt<br />
diese in die Weiterentwicklung der Plattform<br />
einfließen. Durch die stetige Erweiterung<br />
der Onlim-Plattform entwickelt<br />
sich auch der Chatbot quasi von selbst<br />
weiter. „Unsere Ziele in näherer Zukunft<br />
sind eine massive technologische Weiterentwicklung<br />
unserer Plattform und<br />
ein starkes Kunden- und Umsatzwachstum<br />
in unserem Kernmarkt“, erläutert<br />
Isop.<br />
MEILENSTEINE<br />
Der deutsche Sprachraum bildet den<br />
derzeitigen Hauptmarkt des Unternehmens.<br />
Ausgehend von dieser Region<br />
sollen im Jahr <strong>2019</strong> weitere Internationalisierungsschritte<br />
gesetzt werden. Bereits<br />
heute verzeichnet das Start-up einige<br />
wichtige Meilensteine und Errungenschaften.<br />
2016 wurde es zum Gewinner<br />
des Startup Live Clash in Tel Aviv gekürt.<br />
2017 folgte der erste Platz in der Innovation<br />
Challenge der Wien Energie, die<br />
Auszeichnung als Born Global Champion<br />
durch die Wirtschaftskammer Österreich<br />
sowie die Beteiligung der feratel<br />
media technologies AG an Onlim. Nicht<br />
zuletzt ist Onlim 2017 als einer von 52<br />
Teilnehmern unter mehr als 1.000<br />
Bewerbern für den ersten Batch von<br />
WeXelerate, dem größten Innovations-<br />
Hub in CEE, ausgewählt worden. 2018<br />
schrieb sich die Erfolgsgeschichte fort:<br />
Die Plattform verfügte im vergangenen<br />
Jahr bereits über mehr als 40 Enterprise-<br />
Chatbot-Kunden. Über 1,5 Millionen<br />
Nachrichten wurden bereits über die<br />
Onlim-Plattform verarbeitet. Schließlich<br />
erfolgte 2018 die Gründung von Mind-<br />
Lab, einer der größten Forschungseinheiten<br />
in Österreich im Bereich der<br />
künstlichen Intelligenz, gemeinsam mit<br />
STI (Universität Innsbruck) und feratel.<br />
Amata Steinlechner<br />
ZAHLEN, DATEN,<br />
FAKTEN<br />
Rechtsform: Onlim GmbH,<br />
gegründet 2015<br />
Geschäftsführung: Alexander<br />
Wahler (CEO), Ioan Toma (COO)<br />
MitarbeiterInnen: aktuell 25<br />
Adresse: Michael-Gaismair-Straße<br />
13, 6410 <strong>Telfs</strong><br />
E-Mail: offi ce@onlim.com<br />
Web: https://onlim.com<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong><br />
27
top 50 | START-UP<br />
Grüne Effizienz<br />
Start-up. Etagrow entwickelt LED-Beleuchtungssysteme für Pflanzen aller<br />
Art, die das Gewächshausklima optimieren. Aus dem einstigen, sich stetig<br />
weiter professionalisierenden Hobby erwuchs ein Geschäftsmodell.<br />
Etagrow steht für nachhaltiges Design<br />
ohne unnötigen Schnickschnack.<br />
Florian Kapferer, Florian Ablinger und Stefan Hübl im Pilotprojekt. Etagrow zählt in<br />
seinem Bereich zu den wenigen Nischenspielern.<br />
Unsere Vision ist, das global<br />
energieeffizienteste und<br />
nachhaltigste Beleuchtungssystem<br />
für Pflanzen zu entwickeln<br />
und zu vertreiben. Ziel ist, maximales<br />
Pflanzenwachstum bei minimalem<br />
Stromverbrauch zu erreichen“, definiert<br />
Florian Ablinger, Gründer von Etagrow.<br />
Das Start-up zählt zu den einzigen drei<br />
Nischenspielern weltweit, die sich mit<br />
dieser Art der wassergekühlten Beleuchtung<br />
für den industriellen Pflanzenanbau<br />
beschäftigen, und ist der einzige, der dies<br />
im Klein- und Heimbereich tut. Der<br />
Anspruch auf höchstmögliche Effizienz<br />
offenbart sich bereits im Namen. Eta<br />
steht für die physikalische Einheit des<br />
Wirkungsgrads. „Bis 2050 muss sich die<br />
Nahrungsmittelproduktion, trotz stetig<br />
schrumpfender landwirtschaftlicher Flächen,<br />
verdoppeln. Gewächshäuser und<br />
Vertical Farming sind aufgrund ihrer<br />
enormen Produktivität dabei mitunter<br />
spielentscheidend. Auch im privaten Bereich<br />
boomt der Eigenanbau von Kräutern<br />
und Gemüse. Immer mehr Menschen<br />
möchten sich Autonomie und<br />
Kontrolle über ihre Ernährung zurückholen,<br />
z. B. im Urban Farming“, erläutert<br />
Ablinger. Aktuell steckt Etagrow in den<br />
letzten Zügen der Produktentwicklung.<br />
Gesellschaftsgründung und Markteintritt<br />
sind für März <strong>2019</strong> geplant. Die<br />
Resultate bisheriger Pilotprojekte und<br />
das Feedback von Testkunden stimmen<br />
optimistisch.<br />
DAS ETAGROW-SYSTEM<br />
Obgleich im Gewächshausanbau erheblich<br />
weniger Platz, Wasser und Dünger<br />
als im Freiland benötigt werden, ist die<br />
Energieeffizienz oft katastrophal, da<br />
reguläre Lampen oft mehr Wärme als<br />
Licht erzeugen, die dann über eine Klimaanlage<br />
reguliert werden muss. Hier<br />
hakt die Etagrow-Technologie ein. Jede<br />
Lampe der Anlage besitzt einen Kühlkanal<br />
und wird von einem Wasserkreislauf<br />
durchflossen, der die entstehende<br />
Abwärme, rund 40 Prozent der gesamten<br />
Anschlussleistung, aufnimmt. Diese<br />
Wärme kann infolge flexibel genutzt<br />
und verteilt, z. B. von einem überhitzten<br />
Bereich in einen unterkühlten Abschnitt<br />
geleitet, werden. Ohne Energieverlust<br />
gelingt so die Optimierung des Gewächshausklimas.<br />
Weiters lässt sich das<br />
erwärmte Wasser für die Warmwasseraufbereitung<br />
nutzen und z. B. in Boiler<br />
oder eine Fußbodenheizung einspeisen.<br />
Im Sommer fungiert das System zudem<br />
als Klimaanlage, indem überschüssige<br />
Wärme effektiv vom Anbaubereich<br />
ins Freie abgeführt wird. Etagrow bietet<br />
verschiedene Lösungen für diverse<br />
Kundensegmente an. Eine große B2B-<br />
Lösung für industrielle Anwendungen<br />
und ein kleineres Modell für professionelle<br />
Hobbygärtner und kleinere Firmen.<br />
Ferner zwei weitere Systeme, eine<br />
All-in-one-Lösung mit Filter, Belüftung<br />
und Beleuchtung sowie ein System zur<br />
Anzucht von Microgreens und Stecklingen.<br />
Letztere sind passivgekühlt, da<br />
Fotos: Raphael Haas<br />
28 <strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
die entstehende Wärme nur gering ist.<br />
Alle Systeme sind modular aufbaubar<br />
und simpel zu bedienen. Dies erklärt die<br />
Kosten, die trotz meist höherer Leistung<br />
im Marktdurchschnitt liegen. Etagrow<br />
arbeitet derzeit noch im Eigenheim und<br />
sucht darum nach leistbaren, fuß- oder<br />
radläufig erreichbaren Räumlichkeiten<br />
in <strong>Telfs</strong> und Umgebung. Auch hält das<br />
Start-up Ausschau nach Business Angels,<br />
die die Werte des Unternehmens und die<br />
Affinität zu Effizienz und Klimaschutz<br />
verstehen und teilen.<br />
INTERNATIONALE<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Denn die ausschlaggebende Motivation<br />
zur Entwicklung lieferte der hohe Anspruch<br />
auf Nachhaltigkeit, wie Ablinger<br />
darlegt: „Wir wollten unser eigenes Obst<br />
und Gemüse anbauen, aber nicht auf Kosten<br />
der Umwelt. Im Selbstversuch stellten<br />
wir jedoch fest, dass der Innenanbau<br />
mit der vorhandenen Technik enormen<br />
Stromverbrauch bedeutet.“ Etagrow<br />
nutzt so wenig Kunststoff wie möglich,<br />
achtet auf geringen Materialverbrauch<br />
und verzichtet auf für die Funktionsweise<br />
unnötige Extras. „Unser Ansatz ist minimalistisch.<br />
Es geht darum, hocheffizient<br />
Licht zu erzeugen. Um sonst nichts“, fährt<br />
Ablinger fort. Etagrow hat das Potenzial<br />
zur starken Internationalisierung. „Das<br />
Klima ist in Österreich nicht so schlecht,<br />
darum ist die Technologie andernorts<br />
noch wichtiger, z. B. in Norwegen oder<br />
Spanien. In Norwegen gibt es zu wenig<br />
Licht, effiziente Beleuchtung ist hier<br />
aufgrund der vielen Einschaltstunden<br />
überaus bedeutsam. In Spanien ist die<br />
Hitze groß, darum ist die Kühlungsoption<br />
spannend. Weiters sind z. B. die USA<br />
und Kanada, auch aufgrund der Cannabis-Legalisierung,<br />
wichtige Märkte. Der<br />
Cannabisanbau verbraucht bereits jetzt<br />
ein Prozent des gesamten Stromverbrauchs<br />
der USA. Unser System könnte<br />
diese Zahl auf die Hälfte reduzieren, das<br />
entspräche einer gewaltigen Energiemenge<br />
und wäre für die Umwelt ein enormer<br />
Gewinn“, erklärt Ablinger.<br />
<br />
Amata Steinlechner<br />
ZAHLEN, DATEN,<br />
FAKTEN<br />
Rechtsform: Etagrow, Einzelunternehmen,<br />
gegründet 2018<br />
Geschäftsführung: Florian Ablinger<br />
MitarbeiterInnen: 5<br />
Adresse: Gertrud-Fussenegger-<br />
Straße 43, 6410 <strong>Telfs</strong><br />
E-Mail: office@etagrow.at<br />
Web: www.etagrow.at<br />
Gemeinsam in Bewegung<br />
Therapie und Training in <strong>Telfs</strong><br />
THERAPIE & TRAINING| PR<br />
Das Team der Gemeinschaftspraxis<br />
Therapie und Training<br />
In der Gemeinschaftspraxis Therapie<br />
und Training bieten Heiko Maldoner<br />
und Daniel Junker mit ihrem erfahrenen<br />
Team aus Physio- und Ergotherapeuten<br />
zahlreiche Therapie- und Trainingsvarianten<br />
an und betreuen Patienten mit<br />
den verschiedensten Beschwerden.<br />
Die Behandlungsräume sind speziell<br />
für die professionelle Betreuung und<br />
Behandlung der Patienten eingerichtet.<br />
Das Team von Therapie und Training<br />
verfügt über Kompetenzen in der Behandlung<br />
orthopädischer, traumatologischer<br />
und neurologischer Beschwerdebilder<br />
und setzt dafür sowohl auf<br />
passive Behandlungsmaßnahmen wie<br />
Manualtherapie, Faszientherapie, Massage,<br />
Lymphdrainage, Refl exzonenund<br />
Elektrotherapie sowie Ultraschall<br />
als auch auf aktive Maßnahmen wie<br />
Trainingstherapie, funktionelles Training<br />
und Heilgymnastik. Ergotherapeutin<br />
Johanna Passer ist auf die Arm- und<br />
Handtherapie bei Erkrankungen, nach<br />
Verletzungen oder Operationen spezialisiert.<br />
Das professionelle Team gibt<br />
außerdem Tipps und hilft bei der Suche<br />
nach dem richtigen Arzt.<br />
KONTAKT<br />
Therapie und Training Maldoner<br />
& Junker Ges. b. R.<br />
Ärztehaus II, Marktplatz 5<br />
A-6410 <strong>Telfs</strong><br />
T. +43 5262 6296<br />
info@therapie-telfs.at<br />
www.therapie-telfs.com<br />
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Feuerwehr- und Industrieschläuchen, Komponentenfertigung für die<br />
Automobilindustrie; GJ: 1. 4. 2017 – 31. 3. 2018<br />
LIEBHERR WERK TELFS GMBH (1)<br />
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aller Art, insbesondere von Planier-, Laderaupen und Teleskopladern sowie deren<br />
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Herstellung Seilförderanlagen, Windkraft- und Beschneiungsanlagen, Pistenfahrzeuge;<br />
Gruppe: Leitner GmbH, Prinoth GmbH und DemacLenko GmbH<br />
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hollu Systemhygiene GmbH, Spezialist für ganzheitliche Reinigungssysteme und -lösungen<br />
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Weber Holding Tirol GmbH; Exportanteil: 14,67 %<br />
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Tank-, Kanal- u. Straßenreinigung, getrennte Abfallentsorgung, Kompostieranlage,<br />
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Ersatzteilen, Reparatur und Servicierung in unseren Werkstätten und vor Ort von unseren<br />
Kundendienst; Aebi Schmidt Holding AG, Frauenfeld (Schweiz)<br />
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Hotels (inkl. Motels)<br />
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Problemlöser für die Speiseverteilung in Krankenhäusern und der Außer-Haus-Versorgung;<br />
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Beratung, Planung und Bauen von Holzhäusern<br />
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Erzeugung und Vertrieb von Spezialholzbearbeitungsmaschinen; Exportanteil: 90 %<br />
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Hubert Waldhart GmbH (2)<br />
Einzelhandel mit Brennstoffen<br />
Ort Umsatz 17 Ma 17 Ums./MA 17 Info<br />
gereiht nach Umsatz : Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren ; (4) Angaben lt. letztem Jahr; . Die Ausgangsdaten des Kreditschutzverbandes<br />
bzw. des Rankings von 2017 wurden allen Unternehmen vorgelegt bzw. in eingschlägigen Datenbanken recherchiert. Sofern die Unternehmen Rückmeldung erstatteten, hat <strong>ECHO</strong> die von den Firmen angegeben Zahlen in das<br />
Ranking aufgenommen. Die Quelle der Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen bzw. der Fußnote zu entnehmen. Im Ranking scheinen nur Unternehmen auf, deren zentraler Firmensitz im Bezirk ist.<br />
<strong>Telfs</strong><br />
<strong>Telfs</strong><br />
<strong>Telfs</strong><br />
Oberhofen Inntal<br />
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261.500.000<br />
201.766.369<br />
162.386.000<br />
66.200.000<br />
53.150.000<br />
45.440.000<br />
34.424.000<br />
28.449.000<br />
27.493.000<br />
25.500.000<br />
24.913.912<br />
24.000.000<br />
21.600.000<br />
21.000.000<br />
20.403.481<br />
20.400.000<br />
13.500.000<br />
13.470.000<br />
12.100.000<br />
11.528.765<br />
10.000.000<br />
10.000.000<br />
643<br />
668<br />
276<br />
250<br />
409<br />
235<br />
146<br />
43<br />
75<br />
129<br />
291<br />
46<br />
173<br />
k.A.<br />
36<br />
238<br />
24<br />
50<br />
43<br />
66<br />
18<br />
12<br />
406.687<br />
302.045<br />
588.355<br />
264.800<br />
129.951<br />
193.362<br />
235.781<br />
661.605<br />
366.573<br />
197.674<br />
85.615<br />
521.739<br />
124.855<br />
-<br />
566.763<br />
85.714<br />
562.500<br />
269.400<br />
281.395<br />
174.678<br />
555.556<br />
833.333<br />
Seite 9<br />
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Seite 5
2018 Firmenname<br />
23<br />
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37<br />
38<br />
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40<br />
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43<br />
44<br />
45<br />
46<br />
47<br />
48<br />
49<br />
50<br />
GEMEINDEWERKE TELFS GMBH (1)<br />
Elektrizitätserzeugung, Kabel-TV und Internet, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung,<br />
Wirtschaftshof, Hausmeistertätigkeiten, Betrieb von Tankstellen, Elektrofachhandel<br />
Axon Lab AG Diagnostische und Life Science Produkte (2)<br />
Vertrieb von diagnostischen Produkten in Österreich<br />
RBA – Recycling- und Betonanlagen GmbH & Co Nfg KG (2)<br />
Betonproduktion<br />
Tiroler Lamellierholz GmbH (2)<br />
Produktion von lamellierten Fensterkanteln aus heimischem Nadelholz<br />
Pantacom Spedition Gmbh (2)<br />
Erbringung von Dienstleistungen für den Verkehr<br />
Wolf Fertigungs- und Fügetechnik GmbH (2)<br />
Herstellung von Verbundbauteilen aus Metall und technischer Keramik<br />
EdelweiSS Bike Travel Reisegesellschaft mbH (1)<br />
Motorrad-Reiseveranstalter, Motorrad-Vermietung, E-Bike-Reiseveranstalter<br />
Baumeister Ing. Josef Fritz GmbH & Co kG (2)<br />
Hoch- und Tiefbauunternehmen, Zimmerei, Transportbetonwerk<br />
Livestock GmbH (4)<br />
Export von Zuchtvieh; Exportanteil: 95 %<br />
Gustav Klein GmbH & Co KG (2)<br />
Stromversorgungsanlagen und -systeme<br />
Alpe Kommunal- und Umwelttechnik GmbH & Co KG (4)<br />
Großhandel mit Stahlrohren, Gußrohren, Formteilen, Armaturen für die Gas-, Wasser- und<br />
Abwasserwirtschaft, Wasserkraftwerkbau und Kläranlagenausrüstung, Beschneiungsanlagen;<br />
Exportanteil: 15 %<br />
LOESCHER FRIEDHELM GARDINEN Gmbh & Co KG (3)<br />
Herstellung von konfektionierten Textilwaren (ohne Bekleidung); Ardison Heimtextilien<br />
GmbH, Vetter Gardinen GmbH<br />
Richler Transport- u. Handelsgesellschaft mbH (2)<br />
Transportunternehmen<br />
PISCHL & PISCHL 1864 GmbH (2)<br />
Vertrieb von Textilien, vorwiegend Loden<br />
Harald Seiwald GmbH (2)<br />
Tankstelle<br />
Schwab Druck- Kartonagen GmbH (2)<br />
Druckerei<br />
Ganner Maschinenproduktionsgesellschaft mbH (2)<br />
Holzbearbeitungsmaschinen<br />
Klingler Energie-Holz GmbH (2)<br />
Holzrecycling und -verwertung, Handel mit Holzprodukten und Durchführung von<br />
Transportleistungen<br />
Markus Falkner Import-Export GmbH (2)<br />
Handel, Im- und Export von Obst und Gemüse<br />
Konrad Dummer GmbH (4)<br />
Be- und Verarbeitung von Metall, Zulieferer der Industrie; Exportanteil: 14 %<br />
infowerk Medien & Technik GmbH (2)<br />
Medien und Technik<br />
Tiroler Zeltverleih GmbH (3)<br />
Zeltverleih<br />
SFS-FLUIDSYSTEME Gesellschaft mbH (2)<br />
Konstruktion, Fertigung von fluidtechnischen Druckluftelementen<br />
Tyrolis HandelsGmbH (2)<br />
Künstler- und Werbeagentur<br />
Elektronikaltgeräte Recycling West GmbH (2)<br />
Recycling<br />
Dietrich-Touristik GmbH (1)<br />
Reiseveranstalter und Omnibusbetrieb; dem Firmenverbund gehört auch die Dietrich<br />
Touristik Reisen GmbH in Mittelbach (D) mit einer Betriebsleistung im Jahr 2017 von etwa<br />
1.380.000 Euro an<br />
Andreas Dablander Kraftfahrzeug-<br />
Reparaturwerkstätte GmbH (2)<br />
KFZ-Handel, Werkstätte<br />
Hermann Ploner (Toyota) (1)<br />
KFZ-Handel, Werkstätte<br />
Ort Umsatz 17 Ma 17 Ums./MA 17 Info<br />
<strong>Telfs</strong><br />
Polling<br />
Zirl<br />
Silz<br />
<strong>Telfs</strong><br />
Wildermieming<br />
Mieming<br />
Oberhofen Inntal<br />
Pettnau<br />
Inzing<br />
Stams<br />
Mieming<br />
Zirl<br />
<strong>Telfs</strong><br />
<strong>Telfs</strong><br />
Rietz<br />
<strong>Telfs</strong><br />
Zirl<br />
Zirl<br />
Inzing<br />
Zirl<br />
<strong>Telfs</strong><br />
Polling<br />
Zirl<br />
Pfaffenhofen<br />
<strong>Telfs</strong><br />
Mieming<br />
<strong>Telfs</strong><br />
9.868.400<br />
8.685.401<br />
8.000.000<br />
8.000.000<br />
7.500.000<br />
7.500.000<br />
7.400.000<br />
6.500.000<br />
6.400.000<br />
6.310.000<br />
6.000.000<br />
6.000.000<br />
6.000.000<br />
5.800.000<br />
5.000.000<br />
5.000.000<br />
5.000.000<br />
5.000.000<br />
5.000.000<br />
4.200.000<br />
3.900.000<br />
3.800.000<br />
3.550.000<br />
3.350.000<br />
3.320.690<br />
3.100.000<br />
3.100.000<br />
2.600.000<br />
47<br />
43<br />
6<br />
50<br />
30<br />
30<br />
20<br />
49<br />
3<br />
48<br />
11<br />
10<br />
17<br />
3<br />
4<br />
50<br />
31<br />
k.A.<br />
k.A.<br />
38<br />
12<br />
34<br />
45<br />
20<br />
19<br />
25<br />
12<br />
8<br />
209.966<br />
201.986<br />
1.333.333<br />
160.000<br />
250.000<br />
250.000<br />
370.000<br />
132.653<br />
2.133.333<br />
131.458<br />
545.455<br />
600.000<br />
352.941<br />
1.933.333<br />
1.250.000<br />
100.000<br />
161.290<br />
-<br />
-<br />
110.526<br />
325.000<br />
111.765<br />
78.889<br />
167.500<br />
174.773<br />
124.000<br />
258.333<br />
325.000 Seite 45
#WIRSINDSPORT<br />
Dafür steht <strong>Telfs</strong>: Ob Bouldern, Schwimmen, Eislaufen oder Radeln, ob<br />
gemeinsam oder allein, <strong>Telfs</strong> bewegt sich. Sportliche Vielfalt wird in <strong>Telfs</strong> großgeschrieben.<br />
Dafür stehen die mannigfaltigen Sportstätten und zahlreiche<br />
Sportvereine in der Marktgemeinde.<br />
<strong>Telfs</strong> verfügt über ein eigenes<br />
Sportzentrum, das direkt an<br />
der Autobahnabfahrt gelegen<br />
und somit sehr leicht erreichbar<br />
ist. Hier wird von Oktober bis März<br />
wetterunabhängiger Eisspaß unter<br />
der Kuppel geboten. Auf der 1800<br />
Quadratmeter großen Kunsteisfläche<br />
haben Publikumseislauf, Eishockey-<br />
und Kunsteislaufsport ihren<br />
Platz. Die Eisfläche ist für Turniere<br />
geeignet. Gleich angrenzend, in der<br />
Ice Sport Arena, findet ganzjähriges<br />
Eiskunstlauftraining statt.<br />
dreifach-turnhalle<br />
Eine teilbare Dreifach-Turnhalle,<br />
inklusive Tribüne und umfassender<br />
Fotos: Stefan Dietrich / Marktgemeinde <strong>Telfs</strong>; Bernhard Stelzl / Bernhard Stelzl Photography
TELFS | PROMOTION<br />
technischer Ausstattung, bietet<br />
Platz für verschiedenste Indoor-<br />
Ballsportarten, Turnen, Tanzen und<br />
vieles mehr. Die dahinter gelegene<br />
Freiluftanlage – ein Rasenplatz mit<br />
Flutlichtanlage – ist die Heimat der<br />
Telfer Footballer <strong>Telfs</strong> Patriots. Zum<br />
Außenbereich gehört ebenso eine18-Bahnen-Minigolfanlage.<br />
SPOrtZentruM<br />
Im Erdgeschoß des Sportzentrums<br />
befi nden sich drei Squashboxen,<br />
die internationalen Wettkampfbedingungen<br />
entsprechen. Dabei handelt<br />
es sich um die Heimstätte des<br />
erfolgreichen Telfer Squashclubs.<br />
Ebenfalls hier beheimatet ist die<br />
Tennishalle mit drei Courts, die als<br />
Trainings- und Turnierstätte genutzt<br />
werden kann. Im Obergeschoß des<br />
Sportzentrums können auf einer<br />
Kegelbahn, die ebenfalls internationalen<br />
Wettkampfbedingungen entspricht,<br />
die neun Keulen nach allen<br />
Regeln der Kunst zu Fall gebracht<br />
werden.<br />
KletterZentruM<br />
Ebenfalls am Areal des Sportzentrums<br />
gelegen ist das Kletterzentrum Bergstation.<br />
Ob Bouldern, Vorstieg oder<br />
Top-Rope, ob drinnen oder draußen,<br />
alles ist möglich.<br />
telfer Bad<br />
Das Telfer Bad bietet ein Hallenbad<br />
mit Sportbecken, ein Freibad mit großer<br />
Liegewiese, eine tolle Rutsche,<br />
eine großzügige Saunalandschaft,<br />
Beachvolleyball-Plätze und jede Menge<br />
Spaß für Klein und Groß.<br />
OutdOOr<br />
Natürlich ist auch Sport unter freiem<br />
Himmel möglich – Tennis in der<br />
Tennisanlage Birkenberg, Fußball<br />
am Emat, verschiedene Mountainbikestrecken,<br />
Wandern entlang des<br />
Klammsteigs u. v. m.<br />
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top 50 | interview<br />
Solidarität an erster Stelle<br />
Starker Partner. AK-Bezirksstellenleiter Gregor Prantl spricht über den<br />
Stellenwert der Arbeiterkammer, die Arbeitszeitflexibilisierung und die<br />
Sorgen und Anliegen der Arbeitnehmer.<br />
<strong>ECHO</strong>: Die Wahlbeteiligung bei<br />
der aktuellen AK-Wahl lag mit 33,6<br />
Prozent deutlich unter der der letzten<br />
Wahl. Muss man angesichts dessen<br />
über die Pflichtmitgliedschaft in der<br />
Arbeiterkammer diskutieren?<br />
Gregor Prantl: Ich war persönlich<br />
im Bezirk intensiv in die Organisation<br />
der Wahl involviert. Dabei haben wir<br />
auch viele Betriebswahlen organisiert,<br />
bei denen die Wahlbeteiligung<br />
deutlich höher lag als insgesamt. In<br />
den Betrieben kann man die Botschaften<br />
leichter kommunizieren.<br />
Ich denke, man sollte nicht zu viel in<br />
diese Zahl hineininterpretieren. Wir<br />
hier in <strong>Telfs</strong> werden täglich von den<br />
Menschen gewählt, die mit ihren Anliegen<br />
zu uns kommen. Der Andrang<br />
ist groß und die Menschen nehmen<br />
unsere Leistungen sehr gerne in Anspruch.<br />
Viele sind mit unserer Arbeit<br />
zufrieden, aber gehen deshalb nicht<br />
wählen, weil sie nicht wollen, dass<br />
sich etwas verändert. Die Nachwahlbefragungen<br />
zeigen, dass über 90<br />
Prozent der Meinung sind, dass wir<br />
gute und wichtige Arbeit leisten. Die<br />
Arbeit geht uns sicher nicht aus und<br />
die Mundpropaganda gibt uns recht.<br />
Immer mehr Menschen nehmen unser<br />
Angebot in Anspruch, vor allem<br />
die Rechtsinformationen.<br />
<strong>ECHO</strong>: Trotzdem verstehen vielleicht<br />
viele, die diese Leistungen nicht<br />
in Anspruch nehmen, nicht, warum<br />
Starke Bezirkskammer: Gregor Prantl kümmert sich mit seinem Team um die<br />
Anliegen der Beschäftigten im Bezirk.<br />
sie verpflichtend einen Mitgliedsbeitrag<br />
zahlen müssen.<br />
Prantl: Das Wort Pflichtmigliedschaft<br />
klingt sehr negativ. Ich sehe<br />
diese automatische Mitgliedschaft<br />
eher als eine Solidaritätsmitgliedschaft.<br />
In Zeiten, in denen der Egoismus<br />
in der Gesellschaft immer größer<br />
wird, ist es wichtig, dass man als<br />
Gemeinschaft handelt und denen, die<br />
die meiste Hilfe brauchen, unterstützend<br />
zur Seite steht. Auch wer unsere<br />
Leistungen nicht aktiv in Anpruch<br />
nimmt, profitiert von unserer Arbeit.<br />
Zum Beispiel sind wir im Konsumentenschutz<br />
sehr aktiv. Wir arbeiten<br />
an Bundes- und Landesgesetzen<br />
mit und vertreten die Anliegen der<br />
Arbeitnehmer auf allen Ebenen der<br />
Gesetzgebung. Deshalb ist eine starke<br />
Arbeiterkammer für jeden wichtig.<br />
<strong>ECHO</strong>: Haben Sie das Gefühl, dass<br />
die aktuelle Bundesregierung die<br />
Arbeiterkammer bei wichtigen Reformen<br />
nicht ausreichend einbindet?<br />
Prantl: Ich denke, und auch viele<br />
unserer Mitglieder sprechen uns<br />
Fotos: Witting, AK Tirol<br />
34<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
darauf an, dass es schon Versuche<br />
gibt, die Arbeitnehmervertretung zu<br />
schwächen. Umso wichtiger ist es,<br />
dass wir uns für diese Interessen einsetzen<br />
und auch jenen eine Stimme<br />
geben, die selbst nicht die Möglichkeit<br />
haben, sich für ihre Rechte einzusetzen.<br />
Strukturen werden im Moment<br />
zunehmend verändert. Dass die<br />
Parität in den Sozialversicherungen<br />
geändert werden soll, halte ich zum<br />
Beispiel für einen Versuch, die Arbeitnehmer<br />
zurückzudrängen. Ich<br />
zweifle auch an der Sinnhaftigkeit,<br />
das Kassensystem zu zentralisieren.<br />
Wir haben zum Beispiel hier in <strong>Telfs</strong><br />
eine Krankenkassenaußenstelle.<br />
Wenn aber die Tiroler Krankenkasse<br />
dann selbst nur noch eine Außenstelle<br />
ist, frage ich mich, ob es dann<br />
diese kleineren „Unteraußenstellen“<br />
in den Regionen noch geben wird.<br />
Auch der Versuch, bei den Funktionären<br />
einzusparen, scheint mir nicht<br />
sinnvoll. Jeder Funktionär leistet<br />
wichtige Arbeit, und das ehrenamtlich.<br />
Das macht niemand einfach nur<br />
aus Spaß, sondern weil es schlicht<br />
und einfach notwendig ist. Ob unter<br />
diesen Einsparungen dann auch der<br />
Service der Versicherungen leidet,<br />
wird sich noch zeigen. Das wäre auf<br />
jeden Fall bedauerlich. Eine andere<br />
Art von Reform wäre bei den Versicherungen<br />
sinnvoller, und zwar<br />
wenn jeder gesetzlich versichterte<br />
auch die gleichen Leistungen erhalten<br />
würde. Diese Unterschiede sind<br />
„In der AK-Bezirkskammer<br />
gibt es Beratung<br />
und Service vor Ort.<br />
Denn rasche Hilfe ist<br />
die beste Hilfe.“<br />
Erwin Zangerl,<br />
AK Tirol<br />
für mich heute nicht immer nachvollziehbar.<br />
<strong>ECHO</strong>: Die AK bezweifelt, dass<br />
die Freiwilligkeit bei der Arbeitszeitflexibilisierung<br />
in allen Betrieben<br />
eingehalten wird. Wie stellt sich die<br />
Situation aus Ihrer Sicht dar?<br />
Prantl: Das Gesetz ist in Kraft und<br />
natürlich nutzen die Betriebe diese<br />
neuen Möglichkeiten auch aus.<br />
Wir hatten selbst schon mehrere<br />
Fälle, wo Menschen mit Verträgen<br />
zu uns kamen, in denen die freiwillige<br />
Bereitschaft zu Überstunden<br />
vertraglich festgeschrieben werden<br />
sollte. Oft haben die Arbeitnehmer<br />
einfach keine Wahl. Natürlich kann<br />
ein Arbeitnehmer sich weigern, an<br />
einem Tag zwölf Stunden zu arbeiten.<br />
Aber wie oft kann er sich weigern,<br />
ohne dass es Konsequenzen<br />
hat? Selbst wenn man nicht sofort<br />
seine Anstellung verliert, kann es natürlich<br />
trotzdem passieren, dass man<br />
einfach bei der nächsten Beförderung<br />
nicht berücksichtigt wird oder eine<br />
Gehaltserhöhung nicht bekommt.<br />
Und im Extremfall kann natürlich<br />
trotzdem sogar der Jobverlust drohen<br />
– oder man wird einfach gleich<br />
nicht eingestellt. Ich rate allen, nicht<br />
vorschnell irgendwelche neuen Verträge<br />
zu unterschreiben, mit denen<br />
die Arbeitgeber dann Druck auf die<br />
Arbeitnehmer ausüben können.<br />
<strong>ECHO</strong>: Die Regierung diskutiert<br />
im Moment über einen Rechtsanspruch<br />
auf den sogenanten Papamonat.<br />
Wie stehen Sie zu diesem<br />
Thema?<br />
Prantl: Die Einführung eines Papamonats<br />
würde ich auf jeden Fall<br />
begrüßen. Nachdem die Regierung<br />
bis jetzt der Arbeitgeberseite etwas<br />
mehr entgegengekommen ist, wäre<br />
das ein willkommener Ausgleich für<br />
die Arbeitnehmer – wenn auch nur<br />
ein kleiner. <br />
<br />
Interview: Maria Witting<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong><br />
35
top 50 | interview<br />
Mit Muße –<br />
ohne Burnout!<br />
Arbeit. Manfred Steinlechner, u. a. tätig als Lehr- und Psychotherapeut,<br />
Organisationsberater und Konsulent, über eine Krankheit, die es nicht gibt,<br />
Burnout als Diskurs und Wege aus der Erschöpfung.<br />
<strong>ECHO</strong>: Wie erkennt ein Chef das<br />
Burnout seines Angestellten?<br />
Manfred Steinlechner: Unternehmer<br />
können Burnouts schlecht<br />
erkennen, denn erstens haben sie<br />
keine Diagnosekompetenz und zweitens<br />
existiert das Burnout nicht. Nach<br />
den Manualen zur Diagnose psychischer<br />
Erkrankungen gibt es nur die<br />
sogenannte Erschöpfungsdepression.<br />
Diese und alle anderen Formen der<br />
Depression lösen in den nächsten fünf<br />
Jahren die koronaren Erkrankungen an<br />
der Spitze aller Erkrankungen ab.<br />
„Solange Arbeitsphänomene<br />
auf psychologische<br />
Phänomene der<br />
beschädigten Subjektivität<br />
überspiegelt werden<br />
können, muss sich die<br />
Gesellschaft nicht verändern.“<br />
<strong>ECHO</strong>: Wie korrelieren gewisse<br />
Arbeitsstrukturen und ein steigendes<br />
Arbeitspensum mit dem Burnout?<br />
Steinlechner: Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer, wie überhaupt alle<br />
Menschen, leben einerseits in einer<br />
zyklischen, natürlichen, körpernahen<br />
Zeit der Lebens- und Biorhythmen,<br />
der Jahreszeiten, der Schlaf- und<br />
Wachrhythmen. Andererseits in einer<br />
neoliberalistischen Weltzeit, die bedingt,<br />
dass wir Tag und Nacht online<br />
und erreichbar sind und nur wenige<br />
Stunden schlafen. Diese beiden Zeitsysteme<br />
geraten natürlich in einen<br />
Konflikt, der nur durch Synchronisierungsstrategien<br />
lösbar ist, wie z. B.<br />
Yoga, Meditation, Sport, Achtsamkeitstrainings.<br />
Arbeitgeber sollten diese<br />
Desynchronisierung mitbedenken.<br />
Doch führt nicht die Arbeitsstruktur<br />
allein zu einer Depression, sondern<br />
die Kombination innerer und äußerer<br />
Stressoren, in Verbindung mit genetischen<br />
und frühkindlichen Mechanismen.<br />
All diese Faktoren bilden ein<br />
Stressprofil, aus dem unter Umständen<br />
eine Depression erwachsen kann.<br />
Äußere Stressoren sind Arbeitsverhältnisse,<br />
die tief ins Privatleben eindringen<br />
und Abgrenzung erschweren.<br />
Damit verbunden sind Gefühle wie<br />
„ich muss die Beste sein“, „ich bin unersetzlich“<br />
oder „ich erreiche niemals<br />
das, was ich eigentlich erreichen sollte“.<br />
Diese inneren Stressoren verursachen<br />
eine Diskrepanz zwischen Realität und<br />
Ideal-Ich, die mindestens so gefährlich<br />
ist wie die Desynchronisierung zwischen<br />
Welt- und Leibzeit.<br />
<strong>ECHO</strong>: Wie kann eine Führungskraft<br />
angemessen mit Betroffenen<br />
umgehen?<br />
Steinlechner: Meist besteht die<br />
Behandlungsstrategie in einem dreimal<br />
sechswöchigen Aufenthalt in<br />
einer psychosomatischen Klinik, in<br />
Kombination mit einer mehrjährigen<br />
psychotherapeutischen Stabilisierung.<br />
Je später die Behandlung<br />
Foto:Steinlechner, Fotolia<br />
36<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
eginnt, desto größer können die<br />
lebenslangen Nachwirkungen solch<br />
eines psychischen Zusammenbruchs<br />
sein. So ist es möglich, dass der Arbeitgeber<br />
nach der sogenannten Gesundung<br />
des Arbeitnehmers diesen<br />
verändert vorfindet. Das muss dem<br />
Arbeitspaket angepasst werden.<br />
Besser ist, gegen die unmittelbaren<br />
eigenen Interessen als Arbeitgeber<br />
frühzeitig darauf zu achten, dass die<br />
Balance zwischen Arbeit und Freizeit,<br />
zwischen Weltzeit und Leibzeit<br />
gelebt werden kann, z. B. durch eine<br />
klare Fünf-Tage-Woche oder die Begrenzung<br />
von Off-Online-Kontakten<br />
bis 19.00 Uhr, sodass wir schon als<br />
Arbeitgeber den unersetzlichen Mitarbeiter<br />
als unerwünschten Arbeitnehmer<br />
definieren.<br />
„Unternehmer können erkennen, wenn jemand sich<br />
unersetzlich fühlt, sich Tag und Nacht aufdrängt, in<br />
einer Krise steckt, keine Freunde hat, ein Missverhältnis<br />
zwischen Bewegung, Ernährung und guten Gedanken<br />
besteht oder eine Lebenspraxis entgleist.“<br />
<strong>ECHO</strong>: Welche Strategien wirken<br />
präventiv?<br />
Steinlechner: Strategien allein reichen<br />
nicht. Es braucht sehr gute, professionelle<br />
Führungskräfte. Die drei<br />
großen Themen der Salutogenese von<br />
Antonovsky, an KZ-Überlebenden erforscht<br />
und weltweit evaluiert, bestimmen<br />
über die langfristige Gesundheit<br />
von Arbeitskräften. Erstens: Verstehen<br />
die Angestellten ihre Tätigkeit und die<br />
der Führungskraft? Zweitens: Ist die<br />
Tätigkeit sinnvoll für die Gesellschaft<br />
oder deren Zukunft? Drittens: Können<br />
intrinsisch motivierte Arbeitskräfte<br />
ihre Tätigkeit bei einer gewissen<br />
Anstrengung gut handhaben? Arbeitgeber<br />
können vieles tun. Es geht um<br />
klare Kommunikationsstrukturen und<br />
klare Führungsstrukturen, Wertschätzung<br />
und Respekt, Konfliktmanagement,<br />
die Teilnahme an der Mobbing-<br />
Konvention, die Einhaltung der Menschenrechte,<br />
interkulturelle Kommunikationsfähigkeit,<br />
Gesundheits- und<br />
Resilienzförderung, um die Trias aus<br />
Sport, Ernährung und guten Gedanken<br />
sowie die frühzeitige Erkennung<br />
von Erschöpfungssymptomen.<br />
<strong>ECHO</strong>: Ist das Burnout ein Phänomen<br />
unserer Zeit?<br />
Steinlechner: Der Diskurs vom<br />
überforderten Subjekt ist uralt. Im<br />
19. Jahrhundert zeigte sich die kollektive<br />
Nervosität bei Sigmund Freuds<br />
Patientinnen als Neurasthenie. Die<br />
Welt war damals stark beschleunigt,<br />
Eisenbahnen und Telegrafen kamen<br />
auf. Die berühmten habsburgischen<br />
Kurzentren versprachen die ersehnte<br />
Erholung. Niemand beschrieb den<br />
Neurasthenie-Diskurs besser als Thomas<br />
Mann im „Zauberberg“ oder<br />
Elias Canetti im Gedicht „Die Müde“.<br />
Auch heute empfindet der Mensch<br />
die Welt als stark beschleunigt und<br />
sich selbst als restlos erschöpft und<br />
müde. Kurzentren bieten eine Rettung<br />
aus der schnellen Postmoderne<br />
an. Millionen Menschen klinken sich<br />
in einen Diskurs ein und deuten ihre<br />
Symptome zeitgemäß. Doch das Ende<br />
dieses 200-jährigen Diskurses finden<br />
wir nur in der völlig veränderten Wertschätzung<br />
der Muße. Nur dort, wo wir<br />
die Muße pflegen, brechen wir mit<br />
dem neurasthenischen Dauerdiskurs..<br />
Interview: Amata Steinlechner<br />
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<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong><br />
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top 50 | interview<br />
Regionalität als<br />
Zukunftsmodell<br />
Bank. Andreas Wolf, Direktor der Raiffeisenbank <strong>Telfs</strong>-Mieming, spricht im<br />
Interview über das Genossenschaftsmodell der Raiffeisenbanken und die<br />
Vorteile einer regionalen Verwurzelung.<br />
Die Raiffeisenbank <strong>Telfs</strong>-Mieming<br />
befindet sich im Moment in der komfortablen<br />
Lage, über ca. 20 Prozent Eigenmittel<br />
zu verfügen.<br />
<strong>ECHO</strong>: Die Raiffeisenbanken unterscheiden<br />
sich von anderen Banken,<br />
weil sie als Genossenschaften strukturiert<br />
sind. Was sind die Vorteile dieses<br />
Modells?<br />
Andreas Wolf: Durch das Modell<br />
der Genossenschaft unterscheiden<br />
wir uns grundlegend von unseren<br />
Mitbewerbern. Die Gewinne, die<br />
wir erzielen, fließen wieder zurück an<br />
die Genossenschaft. In kapitalgesellschaftsähnlich<br />
geführten Strukturen<br />
wollen die Eigentümer oder die Aktionäre<br />
immer eine Dividende sehen.<br />
Das heißt, solche Strukturen müssen<br />
regelmäßig Gewinne ausschütten.<br />
Unsere Gewinne werden auf die<br />
Rücklagen der Genossenschaft gebucht<br />
und deshalb haben wir eine<br />
sehr hohe Quote an Eigenmitteln.<br />
<strong>ECHO</strong>: Die Gewinne kommen also<br />
allen Genossenschaftern zugute?<br />
Wolf: Genau. Im ersten Paragraphen<br />
unserer Satzung ist festgeschrieben,<br />
dass die Förderung der Mitglieder<br />
unser primäres Ziel ist und somit<br />
über der Gewinnmaximierung steht.<br />
Der Grundgedanke einer Genossenschaft<br />
ist, dass Menschen innerhalb<br />
einer Gesinnungsgemeinschaft füreinander<br />
sorgen. Spannend ist, dass<br />
dieses Konzept auch als Bank funktioniert.<br />
Ich bin der Meinung, dass<br />
dieses Konzept, obwohl es schon so<br />
lange besteht, auch heute noch sehr<br />
aktuell und modern ist. In einer Welt,<br />
die sich im ständigen Wandel befindet,<br />
fördert die Genossenschaft die<br />
Stabilität in der Region.<br />
<strong>ECHO</strong>: Trägt die Genossenschaft<br />
durch ihre regionale Verwurzelung<br />
auch zur Entwicklung der Region bei?<br />
Wolf: Die Genossenschaft spielt für<br />
die Entwicklung der Region auf jeden<br />
Fall eine Rolle. Wir gehen davon aus,<br />
dass wir auch in vielen Jahren immer<br />
noch in dieser Form bestehen wer-<br />
Fotos:Witting<br />
38<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
den und daher folgen wir einer langfristigen<br />
Strategie, anhand derer wir<br />
unsere Entscheidungen treffen. Wir<br />
müssen also nachhaltig denken und<br />
entscheiden, nicht nur bei Bankgeschäften,<br />
sondern auch bei der Förderung<br />
von lokalen Einrichtungen.<br />
In unserem Einzugsgebiet befinden<br />
sich ca. 500 Vereine und Institutionen<br />
und wir unterstützen diese gern, sei es<br />
finanziell oder ideell. Wir verfügen<br />
auch über Räumlichkeiten, die wir für<br />
Veranstaltungen zur Verfügung stellen<br />
„Unsere Entscheidungen<br />
folgen einer langfristigen<br />
und nachhaltigen Strategie.“<br />
Andreas Wolf,<br />
<br />
Direktor Raiffeisenbank<br />
<strong>Telfs</strong>-Mieming<br />
können. Ein konkretes Anliegen von<br />
uns ist auch die Unterstützung der<br />
Kunst in der Region. Wir veranstalten<br />
Vernissagen und Veranstaltungen<br />
für junge und arrivierte lokale Künstler.<br />
Dieser Mehrwert für die Region<br />
kann genau dadurch bestehen, dass<br />
wir unsere Gewinne nicht ausschütten<br />
müssen.<br />
<strong>ECHO</strong>: Trägt die regionale Verwurzelung<br />
dazu bei, dass ein Vertrauensverhältnis<br />
zwischen Kunden und<br />
Bank aufgebaut wird?<br />
Wolf: Davon bin ich überzeugt. Unsere<br />
Zahlen belegen, dass wir trotz<br />
der Bankenkrise überproportional<br />
gewachsen sind. Wir profitieren also<br />
davon, dass das Vertrauen unserer<br />
Kunden in unser Genossenschaftsmodell<br />
so groß ist. Dennoch bewegen<br />
wir uns im Moment natürlich in<br />
einem Spannungsfeld. Immer mehr<br />
Anbieter im Internet können dadurch,<br />
dass sie keine Filialen in den Regionen<br />
betreiben, sehr günstige Leistungen<br />
anbieten. Das ist aktuell eine große<br />
Herausforderung für uns.<br />
<strong>ECHO</strong>: Immer mehr Menschen<br />
wickeln ihre Bankgeschäfte online ab.<br />
Welchen Stellenwert haben Bankfilialen<br />
mit persönlicher Betreuung heute<br />
noch?<br />
Wolf: Es stimmt natürlich, dass immer<br />
mehr Menschen die Services im<br />
Internet nutzen, anstatt in die Filiale<br />
zu kommen. Diese persönlichen Gesichter<br />
vor Ort sind aber natürlich Teil<br />
der Identität von Raiffeisen und gerade,<br />
wenn es um größere Geschäfte<br />
geht, schätzen die Kunden nach wie<br />
vor den persönlichen Kontakt. <strong>Telfs</strong><br />
ist eine große Gemeinde mit vielen<br />
verschiedenen Menschen. Es ist Teil<br />
unserer sozialen Verantwortung,<br />
auch jene Menschen persönlich zu<br />
unterstützen, die sich in der digitalen<br />
Welt nicht so leicht zurechtfinden.<br />
„Die persönlichen Gesichter<br />
vor Ort sind ein<br />
Teil unserer Raiffeisen-<br />
Identität. Wir stehen<br />
hinter unseren Filialen.“<br />
<br />
Andreas Wolf,<br />
Direktor Raiffeisenbank<br />
<strong>Telfs</strong>-Mieming<br />
Wir nehmen die Digitalisierung aber<br />
natürlich trotzdem sehr ernst und<br />
bleiben auch in diesem Bereich stets<br />
auf dem neuesten Stand. Für uns gibt<br />
es kein Entweder-oder, sondern ein<br />
Sowohl-als-auch.<br />
<strong>ECHO</strong>: Im Jahr 2016 kam es zur<br />
Fusion der Raiffeisenbanken <strong>Telfs</strong><br />
und Mieming. Wie hat sich die Bank<br />
seither entwickelt?<br />
Wolf: Wichtig ist zu sehen, dass diese<br />
Fusion nicht aus einer Situation<br />
der Schwäche, sondern aus einer Situation<br />
der Stärke heraus beschlossen<br />
wurde. In den letzten Jahren haben<br />
sich die Bereiche Abwicklung und<br />
Regulierung im Bankenwesen zunehmend<br />
verkompliziert, vor allem<br />
aufgrund neuer Vorschriften. Beide<br />
Banken haben sich dann überlegt,<br />
wie eine nachhaltige Strategie unter<br />
veränderten Umständen aussehen<br />
kann. Wir kamen zu dem Ergebnis,<br />
dass wir durch ein gemeinsames Auftreten<br />
profitieren. Die Abwicklung<br />
wurde durch natürliche Abgänge effizienter<br />
gestaltet. Gleichzeitig konnten<br />
wir unsere Außenstellen erhalten und<br />
unseren Marktanteil sogar noch vergrößern.<br />
Unserem regionalen Charakter<br />
sind wir dabei stets treu geblieben. <br />
<br />
Interview: Maria Witting<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong><br />
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Mitarbeiterwertschätzung<br />
1977 eröffnete Manfred Neurauter mit zwei Mitarbeitern das Autohaus<br />
Neurauter. Peu à peu erfolgten im Laufe der Jahre die Erweiterung und der<br />
Ausbau des Unternehmens.<br />
Seit 2014 besteht das Autohaus in<br />
<strong>Telfs</strong>, das Manfred Neurauter seit<br />
seiner Gründung mit viel Engagement<br />
und Arbeitskraft gestaltete, in seiner<br />
heutigen Form. Neurauter verkaufte<br />
den Betrieb damals an Günter Peer und<br />
Matthias Neuner. „Wir übernahmen<br />
eine gesunde Firma und entwickelten sie<br />
weiter. Der Erhalt des Namens Manfred<br />
Neurauter war für uns zentral. Dieser<br />
steht, wie kein anderer es könnte, für die<br />
Werte der Firma und ihre Bekanntheit.<br />
In den letzten vier Jahren steigerten wir<br />
den Umsatz um zehn Millionen Euro.<br />
Neurauter hat heute 46 Mitarbeiter, die<br />
pro Tag ca. 50 Autos warten und pflegen<br />
sowie knapp 20.000 Aufträge pro<br />
Jahr. Darauf sind wir schon ein bisschen<br />
stolz“, erzählt Peer.<br />
KUNDEN & MITARBEITER<br />
IM ZENTRUM<br />
Trotz dieser Entwicklung ist Neurauter<br />
seiner Philosophie treu<br />
geblieben. Den Kern des Unternehmens<br />
bilden die persönliche<br />
Kundenbetreuung und eine Arbeitskultur,<br />
durchdrungen vom<br />
Geben und Nehmen. Persönliche<br />
Gespräche mit den Kunden, über<br />
Wünsche und Anregungen, aber<br />
auch Beschwerden, sind für Peer<br />
unerlässlich: „Die persönliche<br />
Note unterscheidet uns wesentlich<br />
von großen Autohäusern und<br />
schenkt uns erheblichen Rückhalt<br />
bei unseren Kunden. So gelang es<br />
uns, den alten Kundenstamm, der<br />
sehr an Manfred hing, zu halten<br />
und neue Kunden anzuziehen. Es<br />
ist in unserer Branche schwer, die<br />
Kunden, die uns z. B. mit einem<br />
kaputten PKW aufsuchen, zu begeistern.<br />
Die Erwartungen mancher<br />
Kunden sind heute enorm.<br />
Aber den Kunden zu begeistern,<br />
Zufriedenheit zu gewährleisten, ist<br />
unser Ziel.“ Im vergangenen Jahr<br />
reduzierte Neurauter seine Werbekosten<br />
um 40.000 Euro. Diese<br />
kommen nun als Kulanzbeitrag<br />
den Kunden zugute, deren Garantie<br />
erloschen ist. „Das ist die<br />
bestmögliche Werbung. Medien<br />
sind wichtig, um im Gespräch zu<br />
bleiben, aber gerade im ländlichen<br />
Bereich ist Mundwerbung unbezahlbar“,<br />
erläutert Peer. Als dieser<br />
die Firma übernahm, entschied er<br />
sich dazu, nicht als Geschäftsführer,<br />
sondern als Serviceleiter in den<br />
Betrieb einzusteigen, um die Firma<br />
und ihre Angestellten, als ihr Mitarbeiter,<br />
verstehen und kennenzulernen.<br />
Peer proklamiert: „Das<br />
wichtigste Werkzeug einer Werkstatt<br />
ist ihr Mitarbeiter. Eine Technologie<br />
kann noch so gut sein, über<br />
die Qualität bestimmen immer die<br />
Mitarbeiter. Diese schmieden den<br />
Erfolg und die Firma. Wir übernahmen<br />
langjährige Mitarbeiter<br />
der GmbH und beschäftigen diese<br />
noch immer, denn sie bilden die<br />
tragende Säule des Betriebs. Unsere<br />
Mitarbeiter sind unsere Zukunft<br />
und für uns unentbehrlich.“<br />
WURZELN UND<br />
INNOVATION<br />
Das Autohaus Neurauter ist dermaßen<br />
erfolgreich, dass es nun<br />
aus allen Nähten platzt. Darum<br />
verwirklicht das Unternehmen aktuell<br />
einen Neubau, in der Nähe<br />
des ÖMTC in <strong>Telfs</strong>. Das hehre Ziel<br />
sieht eine Fertigstellung bis Frühjahr<br />
2020 vor. Die Marke Skoda<br />
soll dann an den neuen <strong>Standort</strong><br />
ausgelagert werden. Auch soll ein<br />
Fotos: MS Design
NEURAUTER | PROMOTION<br />
Matthias Neuner (links) und<br />
Günter Peer (rechts) erwarben<br />
2014 gemeinsam das Autohaus<br />
Manfred Neurauter. Günter Peer<br />
übernahm die Geschäftsführung<br />
und Technische Leitung, Matthias<br />
Neuner die Finanzleitung und<br />
Buchhaltung.<br />
markenoffenes Spenglerei- und<br />
Lackierzentrum entstehen sowie<br />
das Thema der E-Mobilität Berücksichtigung<br />
finden. Peer erklärt:<br />
„Wir möchten unseren Kunden<br />
mehr Raum geben, um bessere<br />
Betreuung zu ermöglichen. Unsere<br />
Auftragslage ist sehr gut, große<br />
Firmen zählen zu unseren Kunden.<br />
In dem Projekt stecken eine Menge<br />
Gedanken. Im Laufe der nächsten<br />
zehn bis 15 Jahre wird sich der Automobilsektor<br />
verändern. Gewisse<br />
Servicebereiche fallen künftig weg,<br />
andere, wie z. B. die Karosserietechnik,<br />
werden stets von Bedeutung<br />
bleiben.“<br />
Neben Verkauf, Reparatur und<br />
Spenglerei plant Neurauter, zukünftig<br />
zudem eine Autovermietung<br />
anzubieten. Peer analysiert:<br />
„Wir könnten mit ca. zehn Autos<br />
beginnen und den Bereich sukzessive<br />
erweitern, denn das Carsharing<br />
findet laufend mehr Anklang. Die<br />
PKW, die wir vom Hersteller kaufen,<br />
können wir später attraktiv an<br />
Privatkunden weiterverkaufen. Wir<br />
haben und generieren Ideen, um<br />
auch in Zukunft bestehen zu können<br />
und stehen vielen Innovationen<br />
offen gegenüber. Wir hoffen auf<br />
weiterhin wirtschaftlich gute Zeiten<br />
und darauf, die richtigen Impulse<br />
zu setzen. Wenn nicht, sind wir<br />
flexibel. Unsere Gegenwart ist<br />
sehr schnelllebig, eine agile Vorgehensweise<br />
und das Investieren in<br />
verschiedene Bereiche halte ich für<br />
unabdingbar, um auch in Zukunft<br />
erfolgreich bleiben zu können. Es<br />
geht darum, offen für Veränderungen<br />
zu sein und zugleich die eigenen<br />
Werte nicht zu vergessen, um<br />
die Fähigkeit, Ratschläge von anderen<br />
anzunehmen und nicht firmenblind<br />
zu sein. Es gilt, unseren Erfolg<br />
zu halten und auf unserem Weg der<br />
Qualität voranzuschreiten. Dabei<br />
sind wir keineswegs fehlerfrei, niemand<br />
ist das. Wichtig ist, sich dies<br />
einzugestehen und am Ausbügeln<br />
der Fehler zu arbeiten. Würde der<br />
Betrieb fehlerlos laufen, wüsste<br />
ich, dass ich entweder nicht mehr<br />
von Problemen erfahre oder das<br />
Geschäft zum Erliegen gekommen<br />
ist. Kritik offenbart uns erst, welche<br />
Aspekte gut, und welche noch besser<br />
funktionieren könnten.“<br />
... und Vertrauen<br />
führt zu Wachstum!<br />
Neubau<br />
<strong>2019</strong><br />
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Wohin driftet<br />
der Automarkt?<br />
Auto. Im Automobilsektor vollzieht sich ein tiefgreifender Wandel. Während<br />
sich zukunftsweisende Trends fortsetzen, ebben auch gewisse Negativentwicklungen<br />
nicht ab. Eine Expertenanalyse.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr entpuppte<br />
sich 2018 für die Automobilbranche<br />
als durchwachsenes<br />
Jahr. Insgesamt wurden 341.068<br />
PKW neu zugelassen, 3,5 Prozent weniger<br />
als 2017. Dennoch war 2018,<br />
nach 2011 und 2017, das bislang<br />
dritterfolgreichste Jahr der Automobilgeschichte.<br />
2018 wurden insgesamt<br />
16.807 alternativbetriebene PKW<br />
zugelassen, 56,9 Prozent mehr als im<br />
Vorjahr. Ca. 80 Prozent aller Elektro-<br />
Zulassungen wurden 2018 von Unternehmen,<br />
Gebietskörperschaften<br />
und juristischen Personen beantragt,<br />
der Anteil privater Zulassungen betrug<br />
19,9 Prozent. Im Jänner <strong>2019</strong> wurden<br />
25.257 PKW neu zugelassen.<br />
FALSCHE ZAHLEN?<br />
Nachdem sich der Erfolg von 2017<br />
im Jahr 2018 zunächst fortzusetzen<br />
schien, brach der Markt in der<br />
zweiten Jahreshälfte, aufgrund der<br />
Umstellung auf das neue Abgasprüfverfahren<br />
WLTP und die Euronorm<br />
6c/6d, massiv ein. Dieser Trend<br />
setzte sich auch im Frühjahr <strong>2019</strong><br />
fort. „Die erste Jahreshälfte 2018<br />
verlief sehr gut, die zweite nicht, da<br />
durch die WLTP-Umstellung plötzlich<br />
alle Fahrzeuge aus den Lagerbeständen,<br />
die nicht unter Ausnahmeregelungen<br />
fielen, angemeldet<br />
werden mussten. Sind die Fahrzeuge<br />
einmal angemeldet, müssen sie jedoch<br />
rasch verkauft werden, z. B. aufgrund<br />
der Garantie, die ab Anmeldedatum<br />
läuft. Diese Entwicklung<br />
drückte stark auf das Preisniveau und<br />
wirkte sich gravierend auf die Marktstatistik<br />
aus. Dieser Trend setzte sich<br />
im Jänner <strong>2019</strong> fort, da der Restbestand<br />
dieser Fahrzeuge noch immer<br />
auf den Markt drückt“, erklärt Martin<br />
Kornexl, Betriebsleiter der Unterberger<br />
Autowelt <strong>Telfs</strong>. Überhaupt seien<br />
solche Verkaufsstatistiken mit Vorsicht<br />
zu genießen, weiß Hermann<br />
Ploner, Geschäftsführer von Toyota<br />
Ploner: „Unter diesen Verkaufszahlen<br />
finden sich etliche PKW-Tageszulassungen<br />
bzw. Voranmeldungen, die<br />
dann 2018 bzw. noch <strong>2019</strong> verkauft<br />
werden mussten. Manche Marken<br />
nutzten den Trend für intensive Werbung<br />
und bieten Neukauf-Rabatte<br />
von einigen tausend Euro an. Beim<br />
Kunden entsteht so das Gefühl, der<br />
Händler würde beim Autoverkauf<br />
durch willkürliche Preisgestaltung<br />
Unsummen verdienen. Viele Aktionen<br />
versprechen vermeintliche<br />
Rabatte, bei denen eigentlich nicht<br />
der PKW, sondern nur das Zubehör<br />
günstiger verkauft bzw. scheinbar<br />
Fotos: Fotolia.at, Autohaus Ploner<br />
42 <strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
verschenkt wird. Mit solchen Zahlen<br />
wird viel getrickst.“ Während sich einige<br />
Marken frühzeitig auf die neuen<br />
Normvorgaben einstellten, kam es<br />
bei anderen, nicht zuletzt aufgrund<br />
ausgelasteter Prüfstände, zu erheblichen<br />
Lieferengpässen. Giovanni Di<br />
Valentino, Betriebsleiter von Denzel-<br />
Unterberger in Innsbruck bestätigt:<br />
„Bis zu einem gewissen Grad zeigte<br />
sich die Entwicklung auch bei uns.<br />
Doch zählt BMW zu jenen Marken,<br />
die rechtzeitig auf die neuen Vorschriften<br />
reagierten. Darum war die<br />
Problematik bei uns weit weniger<br />
spürbar als bei anderen Händlern.“<br />
DIESEL-PANIK?<br />
Während der Kauf von Diesel-PKW<br />
verglichen mit 2017 um 20,1 Prozent<br />
einbrach, legte der Benziner um<br />
12,5 Prozent zu. Als Auslöser dieser<br />
Trendwende gelten die neuen Abgasnormen,<br />
die Nachwirkungen des<br />
„Diesel-Skandals“ und die Debatte<br />
um mögliche Fahrverbote. Für Martin<br />
Kornexl sind die Medien mitverantwortlich<br />
für die Entwicklung:<br />
„Die Dieseldebatte wurde von den<br />
Medien unzählige Male aufgegriffen<br />
und dabei meist falsch dargestellt sowie<br />
im Vorfeld ungenügend recherchiert.<br />
Denn die Betonung, dass der<br />
Unterschied, um welchen Diesel es<br />
sich handelt, um welches Modell und<br />
welche Euro-Abgasnorm, essenziell<br />
ist, blieb aus. Darum sind die Medien<br />
mitverantwortlich für die tiefgreifende<br />
Verunsicherung der Kunden, die<br />
sich wiederum in einem rückläufigen<br />
Kaufverhalten ausdrückt. Inzwischen<br />
stabilisiert sich die Abwärtskurve des<br />
Diesels auf einem verringerten Niveau.“<br />
Diese Verunsicherung ist auch<br />
im Autohaus Brückl bemerkbar, wie<br />
Geschäftsführer Martin Brückl schildert:<br />
„Wir beobachten eine erhebliche<br />
Verunsicherung beim Kunden,<br />
v. a. bezogen auf mögliche Fahrverbote.<br />
Nur wenige wissen, dass diese,<br />
selbst wenn sie eingeführt werden<br />
sollten, nur alte Diesel beträfen. Kritik<br />
wird es aber immer geben. Vor 20<br />
Jahren galt der Benziner als denkbar<br />
schlechteste Option. Als der Diesel<br />
aufkam, galt dieser als schmutzigster<br />
Antrieb. Nun gibt es E-Autos und<br />
mit ihnen die Kritik, diese wären die<br />
schädlichsten, aufgrund der benötigten<br />
und im Abbau problematischen<br />
Quelle: Statistik Austria<br />
Hermann Ploner (li.), Geschäftsführer<br />
von Toyota Ploner<br />
seltenen Erden. Würde die Wasserstofftechnologie<br />
mehr forciert werden,<br />
würden sich Kritiker auch hier<br />
berufen fühlen. Wie Günter Peer,<br />
Geschäftsführer des Autohauses<br />
Neurauter erläutert, ist nicht nur<br />
diese Verunsicherung, sondern auch<br />
das Abschieben von Verantwortung<br />
auf den privaten Autofahrer problematisch:<br />
„Wir spüren eine enorme<br />
Verunsicherung der Kunden, insbesondere<br />
den Diesel betreffend. Dabei<br />
ist der Privatfahrer, der zunehmend<br />
hohe Steuerlasten und Kosten zu<br />
tragen hat, im Vergleich zu Containerschiffen<br />
oder der Flugindustrie<br />
geradezu vernachlässigbar. Der Satz<br />
ist beim Autofahrer und der E-Mobilität<br />
schlicht nicht zu Ende gedacht.“<br />
Schließlich sei der Umschwung<br />
zugunsten des Benziners auch für<br />
die Umwelt schlecht, wie Kornexl<br />
erörtert: „Die CO 2<br />
-Belastungswerte<br />
steigen durch ein erhöhtes Aufkommen<br />
von Benzinern, denn Diesel<br />
verbrauchen im Vergleich rund ein<br />
Vierten weniger CO 2<br />
.“ Zu bedenken<br />
sei jedoch, dass sich der Trend ohne-<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong><br />
43
top 50 | Auto<br />
hin nur bei gewissen Autoklassen bestätigt,<br />
fährt Kornexl fort: Bei SUVs<br />
und im Luxussegment (z. B. Jaguar,<br />
Landrover) ist der Diesel weiterhin<br />
dominierend, da es bezogen auf die<br />
Verbrauchswerte kaum Alternativen<br />
gibt. Bei kleinen Modellen und Kompaktfahrzeugen<br />
ist der Benziner viel<br />
präsenter, der Diesel bereits quasi inexistent,<br />
da die Erreichung gesetzlich<br />
vorgeschriebener Abgaswerte hier<br />
preislich unerschwinglich ist. Bezogen<br />
auf die Verbesserung der Abgasreinigung<br />
und Verbrennungsprozesse<br />
besitzen Diesel und Benziner aber<br />
noch viel Potenzial. Welcher Antrieb<br />
für den Kunden sinnvoll ist, hängt<br />
von seinen Fahrbedürfnissen ab.“ Di<br />
Valentino bemerkt: „Wir verkaufen<br />
noch immer mehr Diesel als Benziner.<br />
Generell ist es nicht klug, alles<br />
auf eine Karte zu setzen, sondern<br />
in diverse Sparten zu investieren, da<br />
niemand weiß, wohin diese Reise<br />
wirklich geht. “<br />
ALTERNATIVE ANTRIEBE<br />
„Elektromotoren sind bei uns ein<br />
großes Thema und werden von unseren<br />
Kunden stark nachgefragt. Die<br />
Auftragslage in dem Bereich ist sehr<br />
gut. Der Trend wird sich fortsetzen, zumal<br />
sich die Modellvielfalt von BMW<br />
in diesem Bereich erweitert. Auch Hybridmotoren<br />
sind zunehmend eine Alternative.<br />
Gas- und Wasserstoffantrieb<br />
konnten sich bislang nicht so durchsetzen,<br />
obgleich es Ersteren schon<br />
Jahre bis Jahrzehnte gibt“, berichtet<br />
Di Valentino. Neurauter favorisiert<br />
insbesondere den Hybrid, begründet<br />
Peer: „Die Zukunft sehe ich im Hybrid.<br />
Denn dieser besitzt das Potenzial, den<br />
CO 2<br />
-Ausstoß von ca. 140 g/km auf<br />
unter 100 g/km zu senken. Mit derzeitigen<br />
Mild- und Plugin-Hybriden<br />
erreichen wir 124 bis 115 g/km. Das<br />
ist gewaltig! Kostenmäßig wird sich der<br />
Hybrid noch einpendeln.“ Ploner konkretisiert<br />
exemplarisch einen genialen<br />
Hybrid von Toyota: „Toyota verkaufte<br />
Martin Brückl, Geschäftsführer Autohaus<br />
Brückl<br />
bereits zwölf Millionen Hybride und<br />
hat hier global unangefochten viel Erfahrung.<br />
Die Entwicklung von Dieselmotoren<br />
wurde schon vor Längerem<br />
eingestellt. Der Toyota Mirai, ein zu<br />
100 Prozent elektrisch betriebenes<br />
Auto, erzeugt den benötigten Strom<br />
über eine eingebaute Brennstoffzelle<br />
selbst. Dieser PKW hat null Emission,<br />
aus dem Auspuff dringt Wasserdampf.<br />
Diese Option ist wirklich nachhaltig.<br />
Auch die Produktion ist bei Weitem<br />
nicht mit Strom aus Atom- oder gar<br />
Kohlekraftwerken vergleichbar. Zwar<br />
wird die Nullemission von vielen versprochen,<br />
aber die Stromerzeugung<br />
für E-PKW verursacht natürlich CO 2<br />
.<br />
Die Kunden werden hier mitunter<br />
heftig angelogen und die Politik verhält<br />
sich etwas blauäugig. Der reine<br />
E-Antrieb wird sich, denke ich, nur im<br />
städtischen Bereich durchsetzen. Wie<br />
erfolgreich die E-Mobilität sein wird,<br />
hängt letztlich maßgeblich vom Ausbau<br />
der nötigen Infrastruktur ab, die<br />
bislang nur spärlich vorhanden ist, wie<br />
Brückl darlegt. „Die Infrastruktur ist in<br />
Tirol noch nicht gegeben und teils nur<br />
schwer realisierbar, z. B. im Hochgebirge.<br />
E-Mobilität für die Massen würde<br />
mit einer empfindlichen Stromverteuerung<br />
einhergehen, denn steigt die<br />
Nachfrage, verteuert sich das Angebot.<br />
Für Unternehmen ist die Technologie<br />
aufgrund steuerlicher Vorteile aktuell<br />
sehr interessant. Zu bedenken gilt,<br />
dass nicht nur das Fahrzeug, sondern<br />
auch die Ladestation erworben werden<br />
muss, die je nach Reichweite relativ<br />
günstig bis sehr teuer ist.“ Auch Di<br />
Valentino betont: „Die fehlende Infrastruktur<br />
hemmt die E-Mobilität, die für<br />
Ballungszentren aber wie geschaffen<br />
wäre. Gleichzeitig ist es im ländlichen<br />
Raum freilich einfacher, Voltboxen<br />
zu installieren, wie z. B. in städtischen<br />
Mehrparteien- und Hochhäusern. Inwiefern<br />
sich neue Antriebsmotoren flächendeckend<br />
durchsetzen, hängt vor<br />
allem von ihrer Reichweite ab, die die<br />
Motoren erst interessant macht. Alles<br />
steht und fällt mit der Infrastruktur, damit,<br />
ob die Politik die Entwicklungen<br />
forciert und welche Förderungen es<br />
gibt.“ Kornexl rechnet damit, dass<br />
wir noch in den nächsten zehn bis<br />
15 Jahren ein buntes Nebeneinander<br />
verschiedener Antriebsmotoren sehen<br />
würden. „Die momentan größte<br />
Herausforderung liegt in der Umsetzung<br />
wirklich umweltverträglicher<br />
Lösungen. Die E-Mobilität ist aktuell<br />
weder sehr ausgereift noch sehr grün,<br />
dafür wird sie stark promotet. Bisher<br />
stammen 40 Prozent unseres Stroms<br />
aus Kohlekraftwerken. In diesem Fall<br />
ist quasi jeder Verbrenner die bessere<br />
Wahl. Die Frage der Produktion und<br />
Entsorgung der Silizium-Ionen-Akkus<br />
ist katastrophal und ungeklärt. Wir verfügen<br />
noch nicht über das Know-how,<br />
Elektroenergie so zu speichern, wie es<br />
für diesen Zweck erforderlich wäre. Ich<br />
frage mich, wie weit hier vorausgedacht<br />
wurde. Je nachdem, wofür der PKW<br />
genutzt wird, kann die Technologie<br />
aber auch toll sein. Die Brennstoffzelle<br />
wäre ein Hit, aber auch hier gibt<br />
es noch Probleme hinsichtlich der<br />
enthaltenen, nicht unerschöpflichen<br />
Rohstoffe. Die bislang beste, sauberste<br />
und günstigste Option ist der Gasmotor.<br />
Viele Firmen und z. B. Taxiunternehmen<br />
sind bereits umgestiegen.<br />
Gasmotoren besitzen einen kleinen<br />
Notfall-Benzintank, falls die Gastank-<br />
Fotos: Brückl, Steinlechner<br />
44 <strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
stelle einmal unerreichbar ist. Die TI-<br />
GAS bietet attraktive Förderungen an.<br />
Zahlt ein Pendler pro Woche 60 Euro<br />
für Benzin, so zahlt er nur 9,50 für Gas.<br />
Dennoch konnte sich die Technologie<br />
bisher nicht so durchsetzen, obwohl<br />
diese nun auch von einigen Herstellern<br />
forciert wird“, analysiert Peer.<br />
Giovanni Di Valentino, Betriebsleiter von Unterberger-Denzel, Innsbruck<br />
SUV BOOM<br />
Es heißt, es sei das Jahrzehnt des SUV.<br />
Jahr für Jahr steigen die Verkaufszahlen.<br />
Wesentliche Gründe für den Erfolg<br />
und die Beliebtheit der großen PKW<br />
sind in Komfort und Bequemlichkeit<br />
sowie im Sicherheitsempfinden zu<br />
suchen. Insbesondere die Sitzhöhe,<br />
das erhöhte Ein- und Aussteigen, die<br />
Rundumsicht sowie das Platzangebot<br />
sind Gründe für die Begehrtheit des<br />
SUV, wie alle Autohäuser festgestellt<br />
haben. „Unsere Gesellschaft wird stetig<br />
älter. Allein darum ist der SUV so<br />
erfolgreich, da für ältere Menschen<br />
eine höhere Ein- und Aussteigeposition<br />
sehr vorteilhaft ist. Der SUV-Anteil<br />
steigt konstant, auf Kosten klassischer<br />
Limousinen und Kombis. Für den<br />
Flottenverbrauch ist das keine positive<br />
Entwicklung, da die Stirnfläche des<br />
SUV und somit der Verbrauch höher<br />
ist als bei kleineren, windschlüpfrigen<br />
Modellen“, folgert Kornexl. „Bereits in<br />
jungen Jahren treten heute vermehrt<br />
gesundheitliche Probleme wie z. B.<br />
Bandscheibenvorfälle auf. In einer Studie<br />
von Audi, an der 500 Studierende<br />
teilnahmen, wurden zwei Versionen<br />
desselben PKW getestet, einmal als<br />
SUV mit Wrap Around Cockpit, einmal<br />
in eckiger, kleinerer Form. Das<br />
eindeutige Ergebnis: Die Fahrer empfanden<br />
das SUV-Modell als erheblich<br />
sicherer und komfortabler“, klärt Peer<br />
auf. „Quasi alle Modelle gibt es heute<br />
Toyota Frey Austria<br />
#hybridnow
top 50 | Auto<br />
auch als SUV. Nicht zuletzt sind diese<br />
auch aufgrund veränderter Freizeitgestaltung<br />
und höherem Platzbedarf<br />
interessant. Es gibt Diesel-SUV, aber<br />
auch Elektro- und Hybrid-SUV erfreuen<br />
sich steigender Beliebtheit. Aktuell<br />
verkaufen wir den BMW Hybrid X5,<br />
2020 bekommen wir mit dem BMW<br />
X3 einen vollelektrischen SUV. Hier<br />
sind wir weit voraus“, verrät Di Valentino.<br />
SMART CAR & BIG DATA<br />
Unbestritten zukunftsweisend ist auch<br />
der Trend in Richtung Fahrassistenzsysteme<br />
und autonomes Fahren. Wichtig<br />
sei, den Kunden die Furcht vor den<br />
Technologien zu nehmen und Vertrauen<br />
in diese zu ermöglichen. Denn<br />
diejenigen Systeme, die die Sicherheit<br />
tatsächlich erhöhen und die Unfallgefahr<br />
verringern, seien auf jeden Fall<br />
zu unterstützen, argumentieren die<br />
Experten. So auch Peer: „Gute Fahrassistenzsysteme<br />
retten Leben, gestalten<br />
den Verkehr sicherer und sind darum<br />
selbstredend zu begrüßen. Die hohen<br />
Kosten regulieren sich zunehmend.<br />
Der Skoda Fabia besitzt bereits alle<br />
Martin Kornexl, Betriebsleiter der<br />
Autowelt Unterberger <strong>Telfs</strong><br />
möglichen Assistenzsysteme und ist<br />
dennoch eher im niedrigeren Preissegment<br />
angesiedelt. Gefährlich sind die<br />
Systeme nur, wenn sich der Fahrer allzu<br />
sehr auf sie verlässt oder ohne sie nicht<br />
zurechtkommt. Im LKW-Bereich ist<br />
die Entwicklung überaus wünschenswert,<br />
denn niemand kann von einem<br />
LKW-Fahrer erwarten, nach acht<br />
Stunden noch voll konzentriert zu sein.<br />
Etwa der Abbiegeassistent hat hier enormes<br />
Potenzial. Bislang ungeklärt ist<br />
die Schuldfrage im Falle eines Unfalls<br />
mit einem selbstfahrenden Auto. Noch<br />
nicht alle Hindernisse, wie z. B. Kreisverkehre,<br />
werden von autonom fahrenden<br />
Systemen erkannt.“ Die Gefahr<br />
eines Datenklaus durch die Hersteller<br />
sei nicht akut, zumal wir die Chance,<br />
unsere Daten geheim zu halten, schon<br />
lange verspielt hätten. „Wir sind bereits<br />
gläsern, wir nutzen Handys, Facebook<br />
und Google Earth“, meint Peer. „Dieses<br />
Thema ist stark aufgebauscht worden,<br />
zumal wir unsere Daten schon lange<br />
preisgeben. Zudem ist die Analyse<br />
von Daten zur Weiterentwicklung von<br />
Technologien ein wichtiges, durchaus<br />
positiv zu sehendes Thema“, so auch<br />
Di Valentino. „Die Datenanalyse ermöglicht<br />
den Herstellern, genau das zu<br />
produzieren, was wirklich benötigt und<br />
gewünscht wird. Denn sind nicht alle<br />
Assistenzen so wichtig und müssten<br />
nicht überall verbaut sein. Die Gefahr<br />
besteht darin, dass der Fahrer sich zu<br />
sehr auf die Systeme verlässt und die<br />
Konzentration dadurch sinkt, auch im<br />
Falle eines Unfalls handelt der PKW<br />
nach Programmierung“, gibt Hermann<br />
Ploner zu bedenken. Kornexl hebt ein:<br />
„Technisch wäre es bereits möglich, auf<br />
einem weit höheren Niveau autonom<br />
zu fahren, aber diese Möglichkeiten<br />
sind auf der Straße noch unerprobt<br />
und der Haftungsrahmen muss erst<br />
abgesteckt werden.“ Di Valentino ergänzt:<br />
„Der Fahrer muss erst lernen,<br />
Günter Peer, Geschäftsführer Autohaus<br />
Manfred Neurauter<br />
der Technologie zu vertrauen. Sein<br />
Eingreifen in den Lenkprozess wird immer<br />
seltener nötig sein.“ Ein nicht unerhebliches<br />
Problem bildet die Reparatur<br />
der neuen PKW. „Die Reparatur<br />
dieser hochtechnologischen Systeme<br />
ist zeit- und kostenintensiv. Aus einem<br />
mittelschweren Schaden wird schnell<br />
ein Totalschaden. Ein Kunde, der keine<br />
Kaskoversicherung besitzt, kann<br />
sich die Reparatur unter Umständen<br />
nicht leisten.“ „Die Reparaturen moderner<br />
Fahrzeuge sind viel komplexer<br />
und teurer. Sind zwei oder drei Steuergeräte<br />
kaputt und eines kostet ca. 2.000<br />
Euro, ist das ein wirtschaftlicher Totalschaden.<br />
Viele Kunden werden den<br />
PKW dann nicht reparieren, sondern<br />
verschrotten“, überlegt Kornexl.<br />
FACHKRÄFTE GESUCHT!<br />
Ein Negativtrend, den alle Autohäuser<br />
bestätigen konnten, ist der gravierende<br />
Facharbeitermangel. Dieser führe in<br />
der Branche langfristig zu erheblichen<br />
Problemen. Zudem führt die stetig<br />
steigende Komplexität, zu umfangreichem<br />
und kostenintensivem Schulungsbedarf.<br />
„Der Fachkräftemangel ist<br />
ein gewaltiges Problem. Unzähligen<br />
Betrieben fehlen Arbeitskräfte und<br />
Lehrlinge. Jungen Menschen wird<br />
46 <strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
oft vermittelt, dass die weiterführende<br />
Schule höherwertiger sei als der Lehrberuf.<br />
Dabei gibt es heute die Lehre<br />
mit Matura. Der KFZ-Beruf gilt als<br />
kompliziert und dreckig, viele möchten<br />
nicht mehr handwerklich arbeiten.<br />
Dabei besitzt ein Facharbeiter heute<br />
gute Aufstiegs- und Verdienstchancen.<br />
Ein Lehrling verdient vom ersten<br />
Tag an und ist dem Maturanten sein<br />
Leben lang um einige Verdienstjahre<br />
voraus. Der Fachkräftemangel führt zu<br />
einem Taktieren um den besten Lohn.<br />
Da die Komplexität steigt, erhöhen<br />
sich auch die finanziellen und zeitlichen<br />
Investitionen in Schulungen,<br />
die selbst stetig umfangreicher und<br />
anspruchsvoller werden. Mitarbeiter<br />
möchten am Abend keine Schulungen<br />
besuchen. Schulungen während<br />
der Arbeitszeit sind schlecht für den<br />
Betrieb, da die Arbeitskraft in dieser<br />
Zeit fehlt“, stellt Brückl klar. Zu lange<br />
habe man auf Kosten des Handwerks<br />
universitäre Ausbildungen gelobt, so<br />
Kornexl: „Das Hauptproblem liegt<br />
im negativen Image des Lehrberufs,<br />
das so extrem ist, dass heute kaum<br />
mehr jemand eine Lehre absolvieren<br />
will, weil er mit dieser kein Ansehen in<br />
der Gesellschaft findet. Früher war die<br />
Lehre ein solider und positiv besetzter<br />
Wert. Handwerk hat Gold im Mund,<br />
so hieß es. Seit zwei oder drei Jahren<br />
vollzieht sich eine Trendumkehr und<br />
zeigt sich ein gesteigertes Bemühen,<br />
die Lehre aufzuwerten und zu attraktivieren.<br />
Dieser Prozess ist jedoch ein<br />
längerfristiger.“ Auch Ploner kritisiert:<br />
„Es ist fast unmöglich, vernünftige und<br />
arbeitswillige Fachkräfte zu finden.<br />
Die Suche nach einem relativ guten<br />
Mechaniker kann Monate bis Jahre<br />
beanspruchen. Das Handwerk muss<br />
den ihm zustehenden Stellenwert zurückerlangen.<br />
Handwerkliche Berufe<br />
sind heute so komplex, dass keineswegs<br />
davon gesprochen werden kann,<br />
dass diese eine weniger intelligente<br />
Leistung erfordern würden. Der KFZ-<br />
Mechaniker ist heute KFZ-Techniker<br />
und in zunehmendem Maße auch<br />
-Elektriker. Nicht mehr die Mechanik,<br />
die Elektronik steht im Vordergrund.<br />
Die Fähigkeit, einen Schaltplan zu lesen,<br />
ist bereits jetzt unerlässlich für die<br />
Autoreparatur.“<br />
HÄNDLERKONKURRENZ?<br />
Die wachsende Konkurrenz unter<br />
den einzelnen Betrieben und die<br />
stetig steigenden Forderungen der<br />
Händler, die für Kleinbetriebe mehr<br />
und mehr unbezahlbar sind, bilden<br />
ein weiteres Problemfeld. „Das<br />
Händlersterben lässt sich seit zehn<br />
Jahren beobachten“, so Kornexl.<br />
Peer verdeutlicht: „Die Konkurrenz<br />
zwischen einzelnen Autohäusern ist<br />
heute so enorm, dass kaum mehr<br />
von einem Mitbewerb gesprochen<br />
werden kann. Ich denke, eine gemeinschaftliche<br />
Zusammenarbeit<br />
wäre unglaublich wichtig für den<br />
Gesamterfolg der Branche. Leider<br />
finden meine Worte bislang wenig<br />
Gehör.“ Auch Brückl legt dar: „Für<br />
Kleinst- und Großbetriebe ist es<br />
einfacher als für jene zwischendrin,<br />
da bei Ersteren nur relativ geringe<br />
Kosten entstehen und bei Zweiteren<br />
diese Kosten keinen Problemfaktor<br />
darstellen. Wir möchten wachsen<br />
und unseren Kunden alles aus einer<br />
Hand bieten. Darum müssen wir<br />
laufend investieren, um die stetig<br />
steigenden Anforderungen zu erfüllen.<br />
Gerade aufgrund unseres breiten<br />
Spektrums ist es aber unmöglich, alle<br />
Investitionen zeitgleich zu tätigen,<br />
zumal es ständig neue Technologien<br />
gibt, in die man investieren müsste.<br />
Der Kunde ist mit seinem Neuwagen<br />
anfänglich an den Hersteller gebunden.<br />
Daher treffen uns die Neuerungen<br />
stets verzögert. Helfen würde<br />
uns eine gewisse Zusammenarbeit<br />
mit und Gleichberechtigung gegenüber<br />
Vertragswerkstätten sowie mehr<br />
Transparenz bezogen auf Programme<br />
und Softwares, die kleine Werkstätten<br />
oft nicht erwerben können. Dafür ist<br />
die Kundenbetreuung in kleinen<br />
Werkstätten viel persönlicher.“ Auch<br />
Ploner erkennt die Kundennähe als<br />
Chance: „Kleine Händler können<br />
sich heute über Kundennähe profilieren,<br />
denn die persönliche Betreuung<br />
ist für Qualität und Verkauf immens<br />
wichtig. Großen Häusern ist relativ<br />
gleichgültig, welche Bedürfnisse ihre<br />
Kunden mitbringen. Auch wenn<br />
viele Kunden die etwas höheren Kosten<br />
für die persönliche Betreuung<br />
gerne in Kauf nehmen, ist es kaum<br />
möglich, die Preisschlacht der ganz<br />
Großen, mitzufechten. Die heutigen<br />
Fahrzeuge sind enorm komplex. Wir<br />
versuchen, dem Kunden das Fahrzeug<br />
zu verkaufen, das er wirklich<br />
benötigt und den größten Nutzen<br />
für ihn hat.“ Amata Steinlechner<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong><br />
47
UNTERBERGER | PROMOTION<br />
„Stillstand bedeutet<br />
Rückschritt“<br />
Der BMW-<strong>Standort</strong> in Innsbruck zählt seit 1994 zur Unterberger Gruppe und wurde seither<br />
sukzessive erweitert und ausgebaut. 2002 vollzog sich die Fusion zu Unterberger-Denzel.<br />
Unterberger-Denzel ist ein<br />
Multitalent und offeriert sowohl<br />
Autoverkauf und Zubehör<br />
als auch Service und Versicherungen<br />
sowie Werkstatt, Spenglerei<br />
und Lackiererei. „Wir sind ein Komplettanbieter<br />
und liefern dem Kunden<br />
rundum von A bis Z all das, was er<br />
benötigt. Das zeichnet uns aus. Die<br />
Harmonie in der Beziehung zum<br />
Kunden ist für uns maßgeblich. Uns<br />
besuchen End-, Firmen-, Flotten-,<br />
Groß- und Privatkunden. Jeder von<br />
ihnen ist für uns wichtig“, schildert<br />
Giovanni Di Valentino, Betriebsleiter<br />
des BMW-Vertragshändlers. Der<br />
<strong>Standort</strong> in Innsbruck ist für die Marken<br />
BMW und MINI sowie nun im<br />
Bereich der E-Mobilität und Motorräder<br />
bedeutend. Di Valentino offenbart:<br />
„Stillstand bedeutet Rückschritt.<br />
Unterberger steht für Innovation.<br />
Das ist in jedem der Betriebe spürbar,<br />
die alle auf den neuesten Stand der<br />
Technik ausgerichtet sind und darum<br />
diverse Bau- und Erneuerungsphasen<br />
durchliefen. Wir bemühen uns,<br />
immer up to date zu sein. Auch das<br />
ist ein wesentliches Merkmal von Unterberger.“<br />
Die aktuell 74 Mitarbeiter verkörpern<br />
das Herz des Unternehmens. „Unterberger<br />
ist in Tirol ein Begriff. Wir<br />
sind froh, in diesem Unternehmen zu<br />
arbeiten. Dieselbe Motivation spüren<br />
wir bei unseren Mitarbeitern. Es ist<br />
substanziell, dass Mitarbeiter gerne<br />
Giovanni Di Valentino,<br />
Unterberger-Denzel, Innsbruck<br />
zur Arbeit kommen, sich fortbilden<br />
können und wollen“, erläutert Di<br />
Valentino. Unterberger-Denzel wirkt<br />
dem im Automobilsektor wie in vielen<br />
anderen Branchen gravierenden<br />
Fachkräftemangel seit einigen Jahren<br />
mit einem hauseigenen Lehrlingsprogramm<br />
mit Matura entgegen. Di<br />
Valentino erklärt: „Es wird immer<br />
schwieriger, Facharbeiter, aber auch<br />
Lehrlinge zu fi nden. Das klassische<br />
Handwerk bleibt auf Kosten universitärer<br />
Ausbildungen auf der Strecke.<br />
Das ist sehr schade, denn ein schöner<br />
Lehrberuf mit zahlreichen Weiterbildungsangeboten<br />
ist sehr sinnvoll. Ein<br />
guter Lehrling bzw. Handwerker besitzt<br />
heute immenses Potenzial. Wir<br />
sind permanent auf der Suche. Da<br />
wir unsere Tätigkeit stetig verbessern<br />
und erweitern, sind gute Mitarbeiter<br />
essenziell. Darum sind wir sehr bemüht,<br />
uns weiterzuentwickeln und in<br />
die Fort- und Weiterbildung unserer<br />
Mitarbeiter zu investieren. Ziel ist,<br />
unsere Mitarbeiter so auszubilden,<br />
dass sie zum einen sehr zufrieden<br />
sind und zum anderen den gesamten<br />
Geschäftsbereich begleiten können.“<br />
KONTAKT<br />
Fritz Unterberger – Wolfgang Denzel<br />
GmbH & Co KG<br />
BMW – MINI – BMWi –<br />
BMW Motorrad<br />
Griesauweg 32, 6020 Innsbruck<br />
Tel.: +43 512 33435<br />
Mail: info@unterberger-denzel.bmw.at<br />
Web: https://bmw-unterbergerdenzel-innsbruck.at<br />
Bezahlte Anzeige
UNTERBERGER | PROMOTION<br />
Faszination Auto<br />
Das Autohaus Unterberger feierte 1976 die Ersteröffnung in Kufstein. Heute zählt die<br />
international sowie vielfältig tätige Unternehmensgruppe 17 Autohäuser in<br />
Tirol, Vorarlberg, Südbayern und dem Allgäu.<br />
Obgleich die Firma heute<br />
an Konzerngröße stößt,<br />
ist sie ein Familienunternehmen<br />
geblieben. Darin, und in<br />
der aufrichtigen Wertschätzung der<br />
Mitarbeiter, liegt das Erfolgsrezept,<br />
weiß Martin Kornexl, Betriebsleiter<br />
der Autowelt <strong>Telfs</strong>: „Das sind keine<br />
Marketingfl oskeln, sondern gelebte<br />
Werte. Die Mitarbeiterfl uktuation<br />
bei Unterberger ist gering, viele Angestellte<br />
sind langjährige Mitarbeiter.<br />
Das ist in unserer schnelllebigen Zeit<br />
Martin Kornexl, Betriebsleiter<br />
der Autowelt <strong>Telfs</strong><br />
nicht selbstverständlich, aber elementar<br />
für den Erfolg.“ Im Zentrum des<br />
Betriebs steht die Faszination. „Sind<br />
wir fasziniert und begeistert von unserer<br />
Arbeit, können wir auch unsere<br />
Kunden begeistern. Dann kann der<br />
Funke überspringen. Dies gilt für den<br />
Verkauf wie für Annahme und Reparatur“,<br />
schildert Kornexl. Die Autowelt<br />
in <strong>Telfs</strong> besteht seit 2017 und<br />
vervierfachte bereits ihren Umsatz.<br />
Dank der kompetenten Mitarbeiter<br />
kann der <strong>Standort</strong> u. a. auch BMW<br />
Jungwagen anbieten.<br />
WANDEL ALS CHANCE<br />
Die Automobilbranche durchlebt aktuell<br />
einen exorbitanten Wandel, der<br />
sich stetig weiter beschleunigt, wie<br />
Kornexl aus Erfahrung berichtet: „Die<br />
letzten vier Jahre veränderten mehr<br />
als die zwanzig zuvor. Veränderungen<br />
vollziehen sich aber ohnehin. Es gilt,<br />
sie frühzeitig zu erkennen und ihnen<br />
offen gegenüberzustehen.“ Neue<br />
Technologien und komplexe Technik<br />
erfordern immer anspruchsvolleres<br />
Wissen und Know-how. Damit steigern<br />
sich auch Aufwand und Umfang<br />
von Schulungen und Schulungspfl ichten.<br />
„Verlässt ein geschulter Mitarbeiter<br />
die Firma, fehlen Arbeitskraft und<br />
Know-how. Ein neuer Mitarbeiter<br />
muss die Schulungen erst absolvieren<br />
und fehlt deshalb wochenweise im<br />
Betrieb. Zudem gibt es kaum mehr<br />
gute Verkäufer und erst recht keine<br />
guten Facharbeiter. Die Berufe sterben<br />
aus“, konkretisiert Kornexl. Das<br />
intern entwickelte, strukturierte Programm<br />
zur Lehrlingsausbildung der<br />
Unterberger Beteiligungs-GmbH,<br />
„Lenke deine Karriere“, wirkt dieser<br />
Entwicklung seit 2015/16 entgegen.<br />
„Wir warten nicht ab, ob sich<br />
die Situation von selbst bessert. Wir<br />
möchten unsere Lehrlinge gut ausbilden,<br />
weiterbilden, im Unternehmen<br />
halten und so dem Fachkräftemangel<br />
entgegenwirken.<br />
KONTAKT<br />
Autowelt Unterberger <strong>Telfs</strong><br />
Land Rover – Jaguar – Mitsubishi<br />
– Hyundai – BMW Jungwagen<br />
Wildauweg 1, 6410 <strong>Telfs</strong><br />
Tel.: +43 5262 66766<br />
Mail: info.telfs@unterberger.cc<br />
Web: www.unterberger.cc<br />
Bezahlte Anzeige
Felix Mitterers „Stigma“ 1982 bei der Uraufführung in <strong>Telfs</strong>.<br />
Kultur im Wandel<br />
Kultur. Die Tiroler Volksschauspiele sind unbestritten eine Institution. In den<br />
letzten Jahren wurde jedoch immer wieder Kritik laut. Eine Neuausrichtung<br />
soll nun den Weg in die Zukunft sichern.<br />
Seit 1982 finden sich Kulturinteressierte<br />
aus ganz Österreich<br />
und darüber hinaus im Sommer<br />
in <strong>Telfs</strong> ein, um die Aufführungen<br />
der Tiroler Volksschauspiele zu besuchen.<br />
Was mit einem Skandal begann,<br />
wurde zu einer Erfolgsgeschichte.<br />
Das Festival begeistert seit vielen Jahren<br />
mit ungewöhnlichen Inszenierungen,<br />
ausgefallenen Spielorten und<br />
herausragenden schauspielerischen<br />
Darbietungen sowohl von professionellen<br />
SchauspielerInnen wie von<br />
Laiendarstellern. Doch auch wenn<br />
die Auslastung unverändert gut ist,<br />
wurde in den letzten Jahren die Kritik<br />
immer lauter. Die Qualität der Stücke<br />
lasse nach, hieß es da, es gelinge nicht<br />
mehr, die großen Stars nach Tirol zu<br />
holen, alles drehe sich im Kreis. Auch<br />
wurde es zunehmend schwierig, geeignete<br />
Aufführungsorte zu finden. Über<br />
mehrere Jahre mussten die Stücke in<br />
einem Zirkuszelt aufgeführt werden,<br />
was das Publikum nur bedingt goutierte.<br />
Seit Längerem wird nun über<br />
eine Neuausrichtung des Jahrzehnte<br />
alten Festivals gesprochen.<br />
kultursommer in<br />
tirol<br />
Der Schauspieler und Regisseur Kurt<br />
Weinzierl hatte Ende der 1970erJahre<br />
die Idee, Tiroler Schauspieler, Regisseure<br />
und Bühnenbildner, die überall<br />
im deutschsprachigen Raum mit<br />
Erfolg tätig waren, im Sommer, wenn<br />
die großen Theater Spielpause hatten,<br />
nach Tirol zu holen, um das heimische<br />
Volkstheater zu beleben. Damit waren<br />
die Tiroler Volksschauspiele geboren.<br />
1981 fanden die Spiele zum ersten<br />
Mal statt – damals noch in der Burg<br />
Hasegg in Hall. Für die zweite Spielzeit<br />
im Sommer 1982 war die Aufführung<br />
dreier Stücke geplant: „Kaiser Joseph<br />
und die Bahnwärterstochter“ von Fritz<br />
von Fritz von Herzmanovsky-Orlando,<br />
eine Neuinterpretation von Karl<br />
Schönherrs „Glaube und Heimat“ sowie<br />
die Uraufführung des Stücks eines<br />
unbekannten jungen Autors namens<br />
Felix Mitterer.<br />
Die Stadt Hall lehnte dieses Stück<br />
als „Ansammlung von Schweinereien<br />
und Religionsverhöhnung“ ab und<br />
war nicht bereit, die Volksschauspiele<br />
zu veranstalten, falls Mitterers Passionsstück<br />
auf dem Spielplan bliebe.<br />
Daraufhin bot der damalige Telfer<br />
Fotos: Stefan Dietrich, Rupert Larl, Günther Thöni<br />
50 <strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
Bürgermeister Helmut Kopp auf Anfrage<br />
von Wolfgang Pfaundler den<br />
Volksschauspielen eine neue Heimat<br />
an.<br />
der stigma-skandal<br />
Themen wie Religiosität, Teufelsglaube,<br />
kirchliche und politische Macht<br />
in einem Theaterstück aufzugreifen,<br />
war zum damaligen Zeitpunkt sicher<br />
provokant. Die wohlgemeinte Vorveröffentlichung<br />
in Wolfgang Pfaundlers<br />
Kulturmagazin Das Fenster tat ein Übriges<br />
und führte zu landesweiten Protesten<br />
und Empörungsbekundungen.<br />
Es regnete Drohbriefe und Strafanzeigen<br />
gegen die Verantwortlichen – bis<br />
Der junge Felix Mitterer (rechts) mit Ruth Drexel (mitte), Dietmar Schönherr<br />
(links), Klaus Rohrmoser (hinten links) und Silvia Wechselberger (hinten rechts).<br />
hin zu Bombendrohungen gegen Bürgermeister<br />
Kopp. Über 70 Zeitungen<br />
aus dem gesamten deutschsprachigen<br />
Raum schickten ihre Korrespondenten<br />
zur Uraufführung nach <strong>Telfs</strong>. Begleitet<br />
von Einsatzkräften wurde der Abend<br />
30 Jahre Gerry‘s Pub <strong>Telfs</strong><br />
1989 – <strong>2019</strong><br />
Seit bereits 30 Jahren sind Jung und<br />
Alt zu Gast in Gerry‘s Pub. Das<br />
klassisch eingerichtete Lokal besticht<br />
durch seine gemütliche Atmosphäre<br />
und sein großes Getränkesortiment.<br />
Neben einer Auswahl an drei<br />
verschiedenen Bieren vom Fass ist<br />
Gerhard „Gerry“ Sturm besonders<br />
stolz auf sein Sortiment an erlesenen<br />
Weinen. Whisky-Kenner kommen in<br />
Gerry‘s Pub ebenso auf ihre Kosten.<br />
Über 50 verschiedene Sorten stehen<br />
zu Auswahl. Auch bei Rum und Gin<br />
lässt Gerry es an nichts fehlen. Für den<br />
kleinen Hunger gibt es außerdem verschiedene,<br />
liebevoll zubereitete Toastkreationen.<br />
GERRY‘S PUB | PR<br />
Die Wirtsleute Gerry und Sonja<br />
Gerry‘s Pub übernimmt bereits seit<br />
vielen Jahren die Bewirtung der Tiroler<br />
Volksschauspiele in <strong>Telfs</strong>. Auch dieses<br />
Jahr ist er wieder mit dabei, wenn Felix<br />
Mitterers „Verkaufte Heimat“ in der<br />
alten Südtiroler Siedlung aufgeführt<br />
wird. Der Gastro-Profi wickelt durch<br />
seine jahrelange Erfahrung auch große<br />
Veranstaltungen verlässlich und professionell<br />
ab. Gerne bewirtet Gerry‘s Pub<br />
auch Ihr Firmenevent.<br />
Gerry‘s Pub<br />
Anton-Auer-Straße 9, 6410 <strong>Telfs</strong><br />
Öffnungszeiten: Mo–Sa 17 00 –1 00<br />
Telefon: +43 650 28 15 238<br />
Mail: gerrys-pub@telfs.com<br />
Bezahlte Anzeige
Im Jahr 1992 wurde „Das wunderbare Schicksal. Aus dem Leben des Hoftyrolers Peter Prosch“ von Felix Mitterer mit Hans Brenner<br />
in der Titelrolle uraufgeführt.<br />
zu einem fulminaten Erfolg. Die folgenden<br />
Aufführungen waren allesamt<br />
ausverkauft, Presse und Publikum waren<br />
begeistert.<br />
Die Vorbereitungen auf der Hohen Munde waren aufwendig.<br />
Felix Mitterers „Munde“ wurde im<br />
ORF übertragen.<br />
ausgefallene<br />
spielorte<br />
Durch die Aufführung von „Stigma“<br />
erhielten die Tiroler Volksschauspiele<br />
große Aufmerksamkeit. Mehrere Jahre<br />
lang wurden die Spiele vom ORF und<br />
vom Bayerischen Rundfunk aufgezeichnet<br />
und beeindruckten neben der<br />
künstlerischen Leistung auch durch<br />
ihre ausgefallenen Spielorte. So wurde<br />
im Jahr 1990 das Stück „Munde“ von<br />
Felix Mitterer unter großem Aufwand<br />
und Risiko für Künstler wie Publikum<br />
auf dem Gipfel der Hohen Munde<br />
aufgeführt. Nach dem unerwarteten<br />
Rückzug des ORF als Hauptgeldgeber<br />
folgten Jahre der finanziellen Unsicherheit,<br />
doch Ruth Drexel und Hans<br />
Brenner gelang es, die Volksschauspiele<br />
durch alle Krisen zu führen. Nach dem<br />
Tod von Hans Brenner leitete Ruth<br />
Drexel die Tiroler Volksschauspiele<br />
bis zu ihrem Tod 2009. Das erklärte<br />
Ziel der Tiroler Volksschauspiele,<br />
das Volkstheater wieder populär zu<br />
machen und eine Breitenwirkung zu<br />
erzielen, wurde mehr als erreicht. Das<br />
klassische Laientheater hat davon<br />
durch neue und moderne Impulse enorm<br />
profitiert.
Ruth Drexel (links) bei den Proben für „Das wunderbare Schicksal. Aus dem<br />
Leben des Hoftyrolers Peter Prosch“.<br />
Die Probe von Felix Mitterers „Munde“. Über die Gefährlichkeit des Spielorts<br />
wurde vielfach diskutiert.<br />
notwendige<br />
neuausrichtung<br />
Auch heute treffen sich Theaterbegeisterte<br />
im Sommer in <strong>Telfs</strong>, um die<br />
Volksschauspiele zu besuchen. Die<br />
Auslastungszahlen können sich unverändert<br />
sehen lassen. Doch immer<br />
öfter ist auch Kritik zu hören, sowohl<br />
an der inhaltlichen Ausrichtung der<br />
Volksschauspiele wie auch an deren<br />
bis heute nicht professionalisierter<br />
Struktur. Die Volksschauspiele sind<br />
nach wie vor als Verein und nicht<br />
etwa wie die Bregenzer oder die<br />
Salzburger Festspiele als GmbH organisiert.<br />
Das hat Vor- und Nachteile.<br />
Und die wechselnden Spielstätten in<br />
alter Bausubstanz oder im Freien verliehen<br />
den Aufführungen zwar einen<br />
besonderen, einzigartigen Charme,<br />
waren aber gleichzeitig mit hohem<br />
Aufwand verbunden. „In 37 Jahren<br />
haben wir 24 verschiedene Spielorte<br />
adaptiert und bespielt. Diese Adaptionen<br />
werden von den Auflagen her<br />
immer schwieriger und im Freien zu<br />
spielen, ist unter den Tiroler Witterungsbedingungen<br />
sehr riskant“,<br />
erläutert Silvia Wechselberger, die<br />
Geschäftsführerin des Vereins. „Die<br />
finanziellen Herausforderungen<br />
sind jeden Sommer enorm und die<br />
Künstler,” so Wechselberger, „sind<br />
durch die finanzielle Haftung angehalten,<br />
Publikumsakzeptanz und Finanzierbarkeit<br />
in unüblichem Maße<br />
mitzubedenken.“<br />
Das bestärkt Ruth Haas, Referatsleiterin<br />
für Wirtschaft und Kultur in<br />
der Marktgemeinde <strong>Telfs</strong>, in ihren<br />
Überlegungen: „Die handelnden<br />
Personen im Verein sind gleichzeitig<br />
auch jene, die auf der Bühne<br />
spielen oder Regie führen. Ich finde<br />
es nicht optimal, dass die Künstler<br />
die finanzielle Verantwortung tragen<br />
müssen. Das ist wahrscheinlich<br />
einzigartig bei einem Festival<br />
dieser Größenordnung.“ Deshalb<br />
bekennen sich sowohl Land wie<br />
Gemeinde zu einer Neuausrichtung<br />
der Tiroler Volksschauspiele.<br />
„Die Tiroler Volksschauspiele sind<br />
unser größtes und wichtigstes Kulturereignis<br />
und wir stehen voll und<br />
ganz hinter dieser Idee“, stellt Bürgermeister<br />
Christian Härting klar.<br />
„Dennoch wissen wir, dass es eine<br />
Weiterentwicklung und Professionalisierung<br />
des Festivals braucht.<br />
Wir sind derzeit mit Hochdruck<br />
dabei, eine rechtlich, wirtschaftlich<br />
und künstlerisch attraktive Organisationsstruktur<br />
zu entwickeln“,<br />
so der Telfer Bürgermeister. Mit<br />
vereinten Kräften von Bund, Land<br />
und Marktgemeinde <strong>Telfs</strong> wird es<br />
gelingen, das größte und wichtigste<br />
Sommertheaterfestival Tirols in eine<br />
erfolgreiche Zukunft zu führen.<br />
Maria Witting<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong><br />
53
Geschichte hautnah<br />
Bildung. Im Rahmen eines Projekts erforschten Schüler der Montessorischule<br />
die Industriegeschichte der Marktgemeinde <strong>Telfs</strong>. Das Fotoprojekt<br />
wurde in Wien im neuen Haus der Geschichte Österreichs präsentiert.<br />
Um jungen Menschen die<br />
Geschichte Österreichs<br />
näherzubringen, hat KulturKontakt<br />
Austria das Projekt „Geschichte<br />
gemeinsam verhandeln.<br />
Jugendliche befragen 100 Jahre<br />
Republik Österreich“ ins Leben gerufen.<br />
Aus <strong>Telfs</strong> beteiligte sich der<br />
Schulgarten – Aktive Montessori<br />
Schule an dem vom Bundeskanzleramt<br />
geförderten Projekt. Die Schüler<br />
erarbeiteten gemeinsam mit dem<br />
Künstler und Fotojournalisten Christian<br />
Martinelli einen Beitrag zur Telfer<br />
Industriegeschichte mit dem Titel<br />
„Arbeitswelten im Wandel – eine Fotorecherche<br />
in <strong>Telfs</strong>“. Claudia Mark<br />
vom Referat Wirtschaft und Kultur<br />
der Marktgemeinde übernahm die<br />
Koordination.<br />
rasante<br />
entwicklung<br />
Die Anfänge der Textilindustrie in<br />
<strong>Telfs</strong> reichen ins 18. Jahrhundert<br />
zurück. Weil die Region über ein<br />
großes Arbeitskräftepotenzial verfügte<br />
und große Energieressourcen<br />
in Form von Wasserkraft zur Verfügung<br />
standen, siedelten sich in <strong>Telfs</strong><br />
zunehmend Textilbetriebe an. Bereits<br />
1810 waren in <strong>Telfs</strong> 70 Weber<br />
als Heimarbeiter tätig. Im Jahr 1838<br />
gründete Josef Anton Graßmayer eine<br />
Spinnerei und errichtete das erste<br />
Fabriksgebäude. Als <strong>Telfs</strong> 1883 dann<br />
an die Arlbergbahn angeschlossen<br />
wurde, folgte der eigentliche Industrialisierungsschub<br />
und es etablierten<br />
sich drei große Textilfabriken, die das<br />
wirtschaftliche Schicksal von <strong>Telfs</strong><br />
prägen würden: die Schafwollspinnerei<br />
und -weberei Pischl, die Schlauchund<br />
Zelttuchweberei Elsinger und<br />
die Baumwollspinnerei und -weberei<br />
Jenny & Schindler. Letztere wurde als<br />
Teil eines bestehenden Vorarlberger<br />
Textilimperiums gegründet, währen<br />
die Fabrik Pischl vom Telfer Franz<br />
Pischl ins Leben gerufen wurde. In<br />
den folgenden Jahren wurden um-<br />
54 <strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
Für das Projekt besuchten die Schüler die Orte, an denen die historischen Bilder aufgenommen wurden, und stellten diese nach.<br />
fangreiche neue Betriebsanlagen gebaut<br />
und zu Beginn des zwanzigsten<br />
Jahrhunderts beschäftigten die Fabriken<br />
im 3.000-Einwohner-Ort in<br />
etwa 1.200 Arbeiter.<br />
kriege und krisen<br />
Nach Jahren der wirtschaftlichen<br />
Blüte wurde die Telfer Textilindustrie<br />
durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs<br />
in eine schwere Krise gestürzt.<br />
Mit Ausnahme der Fabrik Elsinger,<br />
die für militärische Zwecke produzierte,<br />
standen die Fabriken aufgrund<br />
des Rohstoffmangels still. Auch in<br />
der Zwischenkriegszeit kam die krisenanfällige<br />
Industrie nicht auf die<br />
Beine. Nach dem „Anschluss“ Österreichs<br />
an das Dritte Reich konnte ein<br />
kurzfristiger Aufschwung verzeichnet<br />
werden, der nahtlos in die Kriegswirtschaft<br />
überging. In dieser Zeit waren<br />
die Textilfabriken hauptsächlich mit<br />
Wehrmachtsaufträgen beschäftigt,<br />
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Offensive <strong>2019</strong>). Nicht gültig für Mitarbeiter der TIROLER VERSICHERUNG.
top 50 | industrie<br />
Ein türkischer Fabrikarbeiter bei Jenny &<br />
Schindler im Jahr 1981. <br />
Die Jugendlichen machten sich auf die Suche nach den historischen Orten, an denen<br />
die Bilder aufgenommen wurden.<br />
Christian Martinelli unterstützte die<br />
Schüler künstlerisch. <br />
Die Schüler blätterten in historischen<br />
Musterbüchern der Firma Pischl.<br />
<br />
für die mehrere hundert Zwangsarbeiter,<br />
hauptsächlich aus Osteuropa,<br />
nach <strong>Telfs</strong> gebracht wurden.<br />
Aufschwung und<br />
niedergang<br />
In den Fünfzigerjahren erlebte im<br />
Zuge des „Wirtschaftswunders“<br />
auch die Telfer Textilindustrie einen<br />
erneuten Aufschwung. Ab den<br />
1960er Jahren warben die Betriebe<br />
aktiv ausländische Arbeitskräfte –<br />
vor allem aus der Türkei – an, um<br />
dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken.<br />
Zwischen 1951 und<br />
1971 stieg die Bevölkerungszahl<br />
aufgrund der guten Wirtschaftslage<br />
von 4.786 auf 6.589 Einwohner<br />
an. In den 1970er Jahren stürzte die<br />
Textilindustrie jedoch in die nächste<br />
Krise und es drohte der Verlust<br />
hunderter Arbeitsplätze. 1974 sah<br />
sich der neue Bürgermeister Helmut<br />
Kopp deshalb mit gravierenden Problemen<br />
konfrontiert Über mehrere<br />
Jahre hinweg gelang es schließlich in<br />
einem Kraftakt, die Telfer Wirtschaft<br />
umzustrukturieren. Die Ansiedlung<br />
neuer Betriebe, vor allem aus der<br />
Metallindustrie, wurde massiv vorangetrieben.<br />
Vor allem die Firmen<br />
Liebherr, Thöni und Ganner spielten<br />
hierbei eine große Rolle für die<br />
Sicherung hunderter Arbeitsplätze.<br />
Arthur Thöni hatte bereits 1964 einen<br />
Schlosserbetrieb gegründet und<br />
übernahm 1970 die Schlauchproduktion<br />
der Firma Elsinger.<br />
„Die Schüler lernten die<br />
Telfer Geschichte hautnah<br />
kennen. Forschendes<br />
Lernen bedeutet aber vor<br />
allem, die Vergangenheit<br />
mit der Gegenwart in<br />
Beziehung zu setzen.“<br />
<br />
Claudia Mark,<br />
Referat Wirtschaft und Kultur<br />
geschichte selbst<br />
erkunden<br />
Basierend auf diesem Grundwissen<br />
begannen die Schüler mit ihrem<br />
Fotoprojekt. Es wurden historische<br />
Fotos herangezogen und die Schüler<br />
begaben sich auf die Suche nach<br />
den Orten, an denen diese Fotos vor<br />
Jahrzehnten entstanden sind. Mit<br />
Unterstützung von Christian Martinelli<br />
entstanden neue Aufnahmen.<br />
Die Jugendlichen kontaktierten dazu<br />
direkt vor Ort lebende oder arbeitende<br />
Menschen, erzählten ihnen<br />
Fotos: Christian Martinelli, Stefan Dietrich<br />
56 <strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
Die Schüler machten die Bilder mit einer Analogkamera und entwickelten diese im Anschluss selbst in der Dunkelkammer. <br />
<br />
über das Projekt und baten um das<br />
Posen vor der Kamera. So wurde<br />
der Bogen zwischen Geschichte und<br />
Gegenwart gespannt. Die Schüler<br />
entwickelten die analog fotografierten<br />
Bilder anschließend selbst in der<br />
Dunkelkammer. In Anlehnung an historische<br />
Musterbücher wurde eine<br />
aufwendige Fotokassette gestaltet, die<br />
die historischen Fotografien mit den<br />
heutigen Aufnahmen der mittlerweile<br />
anderweitig genutzten Industriekomplexe<br />
in Beziehung setzt. Gemeinsam<br />
mit den Ergebnissen der 29 anderen<br />
Vermittlungsprojekte aus ganz Österreich<br />
wurde die Kassette im Haus der<br />
Geschichte in Wien ausgestellt. Die<br />
Marktgemeinde <strong>Telfs</strong> ermöglichte<br />
durch finanzielle Unterstützung die<br />
Anreise von 14 Schülern und ihren<br />
Lehrern zur Eröffnungsveranstaltung<br />
in Wien. „Das Projekt war ein großer<br />
Erfolg. Die Schüler lernten die<br />
Telfer Geschichte hautnah kennen.<br />
Forschendes Lernen bedeutet aber<br />
vor allem, die Vergangenheit mit der<br />
Gegenwart in Beziehung zu setzen,“<br />
zeigt sich Claudia Mark zufrieden. „So<br />
funktioniert zeitgemäße Geschichtsvermittlung.“<br />
Maria Witting<br />
Gültig von März bis Mai <strong>2019</strong> | nicht in bar ablösbar!
top 50 | bildung<br />
Breites<br />
Ausbildungsspektrum<br />
Bildung. Am Gymnasium in <strong>Telfs</strong> können die Schüler zwischen diversen naturwissenschaftlichen<br />
und kreativen Ausbildungsschwerpunkten wählen. Das<br />
Technische Gymnasium ermöglicht zusätzlich eine praktische Ausbildung.<br />
Das Bundesrealgymnasium<br />
und Bundesoberstufenrealgymnasium<br />
(BRG/BORG) in <strong>Telfs</strong><br />
ist breit aufgestellt. Während<br />
in der Unterstufe der<br />
Fokus auf der Ausbildung<br />
sozialer Kompetenzen und<br />
dem Wecken des naturwissenschaftlichen<br />
Interesses<br />
liegt, bietet die Oberstufe<br />
neben dem klassischen<br />
naturwissenschaftlichen<br />
Schwerpunkt auch einen<br />
musischen und einen kreativen.<br />
Am Technischen<br />
Gymnasium unter dem<br />
Dach der Thöni Akademie<br />
absolvieren Schüler neben<br />
der dort fünfjährigen AHS-<br />
Oberstufe zusätzlich eine<br />
Berufsausbildung in Mechatronik<br />
oder Automatisierungstechnik.<br />
soziales lernen<br />
In der Unterstufe des Telfer<br />
Gymnasiums legt die<br />
Schule besonders großen<br />
Wert darauf, die Kinder<br />
bei der Eingliederung in<br />
das neue soziale Umfeld zu<br />
unterstützen. In einem sogenannten<br />
„Buddy-System“<br />
begleiten ältere Schüler<br />
die Erstklässler schon vor<br />
Schulbeginn und während<br />
des ersten Jahres im neuen<br />
Schulalltag. Außerdem erhalten<br />
die Schüler in dem<br />
modernen Schulgebäude<br />
bereits ab der ersten Klasse<br />
eine Grundausbildung in<br />
Informatik und als eLSAadvanced-Schule<br />
sind elektronische<br />
Lernmethoden<br />
Teil des Schulalltags. Die<br />
Schüler können zudem an<br />
unverbindlichen Übungen<br />
in den Bereichen Naturwissenschaft<br />
oder Robotik<br />
teilnehmen.<br />
naturwissenschaftliches<br />
arbeiten<br />
In der Oberstufe des Realgymnasiums<br />
liegt der<br />
Schwerpunkt auf den naturwissenschaftlichen<br />
Fächern.<br />
Physik und Biologie oder<br />
Darstellende Geometrie<br />
kommen als Schularbeitenfächer<br />
dazu und außerdem<br />
stehen naturwissenschaftliche<br />
Wahlpflichtfächer wie<br />
Humanbiologie, Naturwissenschaftliches<br />
Praktikum<br />
oder Chemieolympiade<br />
zur Auswahl.<br />
musik und kreativität<br />
im mittelpunkt<br />
Im Rahmen des reinen<br />
Oberstufengymnasiums<br />
können die Schüler zwischen<br />
einem kreativen und<br />
einem musischen Schwer<br />
Fotos: Gymnasium <strong>Telfs</strong>, Witting<br />
58 <strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
punkt wählen. Die Schule<br />
verfügt über eine Medienwerkstatt,<br />
hat einen Chor<br />
und eine Schulband und<br />
die Jugendlichen können<br />
ihre Kreativität im Rahmen<br />
des Kunst und Musikunterrichts<br />
frei entfalten. Die<br />
Kunstwerke der Schüler finden<br />
sich überall im Schulgebäude,<br />
die Band tritt bei<br />
diversen Veranstaltungen<br />
in der Region auf. In allen<br />
Oberstufenzweigen wählen<br />
die Schüler zwischen<br />
Französisch, Italienisch und<br />
Latein als zweite Fremdsprache<br />
und nehmen an<br />
Projekttagen, Sportwochen<br />
und Sprachwochen teil.<br />
soziales<br />
enGaGement<br />
Auch das soziale Engagement<br />
kommt am Gymnasium<br />
in <strong>Telfs</strong> keinesfalls<br />
zu kurz. Im Rahmen von<br />
diversen Projekten beschäftigen<br />
sich die Schüler<br />
mit der eigenen Herkuft<br />
und den Themen Flucht<br />
und Migration. Im Zuge<br />
des Programms Erasmus+<br />
arbeiten die Schüler gemeinsam<br />
mit Jugendlichen<br />
aus anderen europäischen<br />
Schulen an Projekten<br />
und lernen interkulturelle<br />
Kommunikation. Außerdem<br />
beteiligt sich das<br />
Gymnasium <strong>Telfs</strong> an zahlreichen<br />
Sozialprojekten in<br />
der Region.<br />
ahs und<br />
technik<br />
Das Technische Gymnasium<br />
<strong>Telfs</strong> ist ein fünfjähriges<br />
Oberstufengymnasium<br />
unter dem Dach der Thöni<br />
Akademie. Neben der<br />
vollwertigen AHSMatura<br />
absolvieren die Schüler<br />
eine duale Ausbildung in<br />
Mechatronik oder Automatisierungstechnik.<br />
Die<br />
Labors, Werkstätten und<br />
Klassenräume verfügen<br />
über modernste Ausstattung<br />
und ermöglichen den<br />
Schülern eine praxisnahe<br />
Ausbildung. Als zweite<br />
Fremdsprache wird am<br />
Technischen Gymnasium<br />
Italienisch unterrichtet.<br />
Im Zuge des Unterrichts<br />
absolvieren die Schüler<br />
zwei vierwöchige Praktika,<br />
wovon eines im Inland<br />
und eines im Ausland stattfindet.<br />
Im Fach Projektmanagement,<br />
Wirtschaft und<br />
Recht machen die Schüler<br />
den Unternehmensführerschein,<br />
der sie dazu<br />
berechtigt, eine Firma zu<br />
gründen. Maria Witting<br />
NATURWISSENSCHAFT KUNST MUSIK<br />
TECHNIK<br />
Die Labors und Werkstätten des Technischen Gymnasiums<br />
verfügen über eine hochmoderne Ausstattung.<br />
www.brg-telfs.tsn.at
top 50 | bildung<br />
Individuelles Lernen<br />
Bildung. An der eco telfs wählen Schüler zwischen verschiedenen Ausbildungsschwerpunkten,<br />
die ihren persönlichen Interessen entsprechen. Seit<br />
Herbst 2018 können Schüler außerdem die Sport-HAK besuchen.<br />
An der Bundeshandelsakademie<br />
und Bundeshandelsschule<br />
in <strong>Telfs</strong> gibt es ein<br />
breit gefächertes Bildungsangebot für<br />
junge Menschen. Wer sich an der eco<br />
telfs für die HAK oder den AUL entscheidet,<br />
kann zwischen drei verschiedenen<br />
Schwerpunkten wählen. Neu<br />
in diesem Schuljahr ist an der eco telfs<br />
die Sport-HAK für junge Sportler. Außerdem<br />
bietet die eco einen Aufbaulehrgang<br />
an, der es möglich macht, die<br />
HAK-Matura nach dem Handels- oder<br />
Fachschulabschluss innerhalb von nur<br />
drei Jahren nachzuholen. Das Bildungsangebot<br />
an der eco ist vielfältig und<br />
entspricht modernsten Standards, bei<br />
denen die individuelle Entfaltung der<br />
Schüler im Vordergrund steht. Der<br />
Schwerpunkt der Ausbildung liegt<br />
einerseits auf wirtschaftlichem Knowhow,<br />
andererseits auf einer breiten und<br />
praxisorientierten Allgemeinbildung.<br />
Die Schüler der HAK oder des AUL wählen zwischen den Schwerpunkten Marketing,<br />
Medien und Gesundheit.<br />
marketing – medien –<br />
gesundheit<br />
Wer die HAK an der eco telfs besucht,<br />
entscheidet sich in der dritten Klasse<br />
für einen der drei Schwerpunkte. Ein<br />
„Die Ausbildungsschwerpunkte<br />
erleichtern unseren Schülern<br />
später den Berufseinstieg.“<br />
<br />
Wolfgang Haupt,<br />
Direktor eco telfs<br />
Schwerpunkt, der für die Schüler angeboten<br />
wird, heißt eco.marketing<br />
– Management für Internationale<br />
Geschäftstätigkeiten mit Marketing.<br />
Mit diesem Schwerpunkt lernen die<br />
Schüler die verschiedenen Bereiche<br />
von Geschäftstätigkeiten kennen und<br />
befassen sich mit Themen wie Exportförderung,<br />
internationaler Marktforschung<br />
und den Grundzügen des<br />
EU-Rechts. „Dieser Ausbildungszweig<br />
entspricht dem klassischen Bild<br />
der Handelsakademie und bereitet<br />
die Schüler auf eine Tätigkeit in der<br />
Wirtschaft vor“, erklärt eco-Direktor<br />
Wolfgang Haupt. Beim Ausbildungsschwerpunkt<br />
eco.medien – Management<br />
für Multimedia, Webdesign und<br />
Fotos: eco telfs<br />
60 <strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>
Netzwerktechnik steht die Welt der<br />
Kommunikation im Vordergrund der<br />
Ausbildung. Schüler lernen die multimediale<br />
Welt, Telekommunikation,<br />
Internet und Netzwerke kennen, beschäftigen<br />
sich mit Webentwicklung<br />
und -design und so lernen sie Bild-, Video-<br />
und Soundbearbeitung genauso<br />
wie Netzwerktechnik, CMS-Systeme<br />
und E-Business. In diesem IT-Zweig<br />
ist jeweils ein Lehrer Experte für jeden<br />
Teilbereich und dient als Ansprechpartner<br />
für die Schüler. Außerdem<br />
verfügt die eco telfs über eine eigene<br />
Netzwerkstatt, in der die Schüler den<br />
Umgang mit der Hardware praxisnah<br />
lernen. „Dieser Ausbildungszweig<br />
bietet beste Berufschancen in der IT-<br />
Sparte, wo gut ausgebildete Fachkräfte<br />
mehr denn je gefragt sind. Gleichzeitig<br />
kann man mit dieser Ausbildung<br />
auch sehr gut in der Werbebranche<br />
arbeiten“, so Haupt. Der dritte Ausbildungsschwerpunkt<br />
heißt eco.vital<br />
– Management für Gesundheitsund<br />
Sozialmanagement und ist in<br />
dieser Form in Westösterreich bisher<br />
einzigartig. In diesem Schwerpunkt<br />
beschäftigen sich die Schüler ausführlich<br />
mit den verschiedenen Bereichen<br />
im Gesundheitswesen und in Non-<br />
Profit-Organisationen sowie mit den<br />
Wirtschaftsfaktoren Gesundheit und<br />
Prävention. Diesen Schwerpunkt<br />
bietet die eco seit etwa zehn Jahren<br />
an. „Damit nehmen wir Bezug auf<br />
die aktuellen Entwicklungen in der<br />
Gesellschaft. Das Gesundheitswesen<br />
nimmt einen immer höheren Stellenwert<br />
ein und in diesem Bereich gibt es<br />
zahlreiche Arbeitsplätze“, erklärt der<br />
Direktor.In allen Ausbildungszweigen<br />
„Ökologisch-ökonomisch-sozial“ ist das<br />
Leitbild der eco telfs, deren Logo die<br />
Hohe Munde abbildet.<br />
der HAK lernen die Schüler Englisch<br />
als erste Fremdsprache und können<br />
zwischen Italienisch und Französisch<br />
als zweite Fremdsprache wählen. Im<br />
Zuge der Ausbildung absolvieren sie<br />
außerdem verpflichtend Praktika in<br />
Betrieben und nehmen an Sport-,<br />
Sprach- und Projektwochen im Inund<br />
Ausland teil. Die Schule pflegt außerdem<br />
gute Kontakte zu zahlreichen<br />
Unternehmen und weiterführenden<br />
Bildungseinrichtungen in der Region.<br />
„Unsere Absolventen arbeiten in<br />
den verschiedensten Bereichen, vom<br />
Gesundheitswesen bis zum internationalen<br />
Unternehmen“, ist Direktor<br />
Haupt stolz.<br />
wirtschaft und<br />
sport<br />
„Unserem Leitbild ,ökologisch-ökonomisch-sozial‘<br />
entspricht auch unser<br />
neuester Ausbildungsschwerpunkt,<br />
die Handelsakademie für Sport- und<br />
Eventmanagement“, erklärt Wolfgang<br />
Haupt. „Die Gesundheit junger Menschen<br />
ist uns ein großes Anliegen. Im<br />
Rahmen der Sport-HAK bieten wir<br />
den Schülern die Möglichkeit, innerhalb<br />
der fünfjährigen Ausbildungszeit<br />
die HAK abzuschließen und gleichzeitig<br />
genug Zeit für den Sport zu<br />
haben.“ Die jungen Sportler werden<br />
zweimal pro Woche für das Frühtraining<br />
vom Unterricht freigestellt. Im<br />
Gegensatz zur regulären HAK wäh-<br />
Seit heuer gibt es für junge Sportler die Möglichkeit, die neue Sport-HAK an der<br />
eco telfs zu besuchen.<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong><br />
61
Auf die persönliche Entfaltung der Schüler wird in der eco telfs besonders Wert<br />
gelegt.<br />
len die Schüler nicht zwischen den<br />
drei Schwerpunkten, sondern haben<br />
eigene Fächer aus dem Bereich des<br />
Sport- und Eventmanagements. „Die<br />
Schüler können sich nach der Sport-<br />
HAK sehr gut im Sportmanagement<br />
weiterbilden oder eine weiterführende<br />
Trainerausbildung machen. Module<br />
aus diesen Bereichen, die in Kooperation<br />
mit der Bundessport-Organisation<br />
und der Bundessport-Akademie<br />
im Rahmen der HAK-Ausbildung<br />
absolviert wurden, können sich die<br />
Schüler später anrechnen lassen“, erklärt<br />
Haupt.<br />
aufBauLehrgang<br />
aLs chance<br />
Der Aufbaulehrgang, der an der eco<br />
telfs einzigartig ist, bietet Absolventen<br />
einer dreijährigen Handelsoder<br />
Fachschule die Möglichkeit,<br />
innerhalb von drei weiteren Jahren<br />
die HAK-Matura im Rahmen einer<br />
Tagesschule nachzuholen. Die<br />
Vorkenntnisse der Schüler sind die<br />
Voraussetzung für diese Ausbildung,<br />
in der nur der Differenzstoff zur Matura<br />
gelehrt wird. Im Aufbaulehrgang<br />
können die Schüler ebenfalls<br />
zwischen den drei Ausbildungsschwerpunkten<br />
der HAK wählen.<br />
Sie erlernen eine zweite lebende<br />
Fremdsprache und führen Diplomarbeiten<br />
durch. „Der Vorteil unseres<br />
Lehrgangs ist, dass er als Tagesschule<br />
stattfindet und die Schüler nur ein<br />
Jahr länger brauchen als durch den<br />
direkten Besuch der HAK“, erläutert<br />
der Direktor.<br />
fit fÜr die pfLege<br />
„Für Absolventen der Handelsschule<br />
ist es oft interessant, danach<br />
eine Ausbildung im Bereich der<br />
Pflege zu machen“, erzählt Direktor<br />
Haupt. „Aus diesem Grund haben<br />
wir in der HAS den Schwerpunkt<br />
Office- und Sozialmanagement<br />
eingeführt.“ In diesem Schwerpunkt<br />
wird den Schülern kombiniertes<br />
Wissen aus dem Büromanagement<br />
und dem Gesundheits- und Sozialmanagement<br />
vermittelt. Durch die<br />
Grundkenntnisse im Gesundheitsmanagement<br />
wird den Schülern<br />
der Einstieg in einen Pflegeberuf<br />
erleichtert.<br />
VieLfaLt aLs stÄrke<br />
Die eco telfs bietet für Schüler mit<br />
den verschiedensten Interessen die<br />
Möglichkeit, eine fundierte und<br />
moderne Ausbildung zu absolvieren.<br />
Die Schüler erwerben zahlreiche<br />
Qualifikationen, die ihnen<br />
später beim Berufseinstieg zugute<br />
kommen.<br />
Maria Witting<br />
Fotos: eco telfs, Fotolia<br />
Bildung für deine Zukunft<br />
Die Schule, die dich weiterbringt<br />
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diesen solidarischen Beitrag haben alle Beschäftigten eine<br />
starke Standesvertretung, die jedem Einzelnen Schutz und<br />
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Beschäftigte, Arbeitsuchende, Karenzierte und Präsenzbzw.<br />
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Millionen Euro zurück, die die AK für sie erkämpft hat. Auch deshalb<br />
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AK Mitgliedern sind mit ihrer Standesvertretung „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“.<br />
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