Ausgabe_01_2019
Kundenmagazin der Stadtwerke Erfurt mit den Themen: Der egapark wird BUGA-fit/Der Erfurter Domschatz/Kinderbuchtage starten/50 Mio. Investition ins Kraftwerk/Ausbildung in den Bädern/21x1000 - Förderung der Stadtwerke für tolle Projekte/Müll trennen/Neue Technik in EVAG-Bussen
Kundenmagazin der Stadtwerke Erfurt mit den Themen:
Der egapark wird BUGA-fit/Der Erfurter Domschatz/Kinderbuchtage starten/50 Mio. Investition ins Kraftwerk/Ausbildung in den Bädern/21x1000 - Förderung der Stadtwerke für tolle Projekte/Müll trennen/Neue Technik in EVAG-Bussen
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Journal<br />
Frühjahr 2<strong>01</strong>9<br />
Das Magazin für unsere Kunden<br />
Der (M)egapark<br />
Fit für die BUGA Erfurt 2021<br />
Seite 6<br />
Hüter des Schatzes<br />
Geheimnisse im Erfurter Dom<br />
Seite 36<br />
Brand oder Geist?<br />
Destille-Genuss-Tour mit Stefan A. Beck im Katerexpress Seite 22
Inhalt<br />
Japan trifft Riesling<br />
Weinspaziergang im egapark................11<br />
Die Blaumacherin<br />
Hinter den Kulissen der<br />
Krämerbrücke..................................... 12<br />
Alle an einen Tisch<br />
21 Ideen für ein noch<br />
schöneres Erfurt................................. 16<br />
Trennen ist mit uns ganz einfach<br />
Ein Tag auf dem Wertstoffhof............... 18<br />
Wir schicken unsere Turbinen in Rente<br />
Energie investiert 50 Millionen Euro<br />
ins Kraftwerk....................................... 26<br />
Für unsere Sicherheit<br />
Rund ums Kabelnetz.............................30<br />
Grönemeyer rockt die Arena<br />
Vom Fußballstadion zur Konzertmeile... 32<br />
Wie ein Fisch im Wasser<br />
Ausbildung in den Bädern.....................34<br />
Warum hat Kranichfeld zwei Burgen?<br />
Ausflugstipp: Mit der EVAG<br />
unterwegs...........................................40<br />
Aqua-Agenten in Erfurt<br />
Oskarreife Vorstellung zum Tag<br />
des Wassers........................................42<br />
Erfurter Kinderbuchtage<br />
Im März geht es los<br />
Eben noch rannten sie wie ein Wirbelwind durch die Buchhandlung<br />
Peterknecht, lösten einen Alarm aus und sorgten für entsprechende<br />
Aufregung. Jetzt liegen sie ganz friedlich auf dem flauschigen Teppich<br />
und schmökern sich durch die Bücher, die in diesem Jahr zu den Erfurter<br />
Kinderbuchtagen präsentiert werden. Wer hätte das gedacht?<br />
Eigentlich waren Maxi, Piet und Lennard (v. l.) nur für das Fotoshooting<br />
gebucht. Jetzt lesen sie und lassen sich nicht stören, nicht mal<br />
von Steve Bauerschmidt, der sie so ganz nebenbei fotografiert.<br />
www.kinderbuchtage.de<br />
Mehr zu den Erfurter Kinderbuchtagen<br />
gibt es auf Seite 29. Details zum Programm<br />
verrät Peter Peterknecht in<br />
unserem Blog www.swefuererfurt.de.<br />
Einfach den QR-Code scannen.<br />
Ihre Stadtwerke im Netz:<br />
www.stadtwerke-erfurt.de<br />
Der Stadtwerke-Blog:<br />
www.swefuererfurt.de<br />
Unsere Facebook-Seite:<br />
www.facebook.com/sweerfurt<br />
Impressum<br />
HERAUSGEBER: SWE Stadtwerke Erfurt GmbH<br />
REDAKTION: Henry Köhlert, Anke Roeder-Eckert,<br />
E-Mail: presse@stadtwerke-erfurt.de, Telefon: 0361 564-1128<br />
BEIRAT: Udo Bauer, Ivo Dierbach, Annett Glase, Anne Griese,<br />
Christine Karpe, Inka Kaufmann, Sabine Lehmann,<br />
Barbara Mörstedt, Hanno Rupp, Anett Schmidt, Maxi Wähnert<br />
REDAKTIONSSCHLUSS: 15. Februar 2<strong>01</strong>9<br />
GESTALTUNG: Stefan Waldert<br />
TITELBILD: Steve Bauerschmidt<br />
2<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 3
egapark<br />
egapark<br />
F<br />
RÜHLING! Manchmal ist er schon ein<br />
wenig zu spüren, wenn die Sonne zwischen<br />
den Wolken hervorblitzt. Die<br />
Saison im egapark ist ab 9. März 2<strong>01</strong>9 eröffnet<br />
und auch in diesem Jahr können sich<br />
Gartenfans und Pflanzenfreunde auf eine<br />
Fülle von Veranstaltungen freuen, auf blumige<br />
Hallenschauen und Blütenpracht im<br />
Frühjahr, Sommer und Herbst. Im großen<br />
Blumenbeet warten 20.000 Frühjahrsblüher<br />
auf das Signal zum Wachsen, den Gärtnern<br />
juckt es in den Fingern, das Beet ruft.<br />
Die ersten Saisonhöhepunkte des Frühjahres<br />
stehen bevor. „Zeitlos spannend“ ist das<br />
Motto des egaparks im Bauhaus-Jahr. Entdecken<br />
Sie ihn. Dazu laden wir Sie ein!<br />
Ab ins<br />
Grüne!<br />
„Bauhaus trifft Garten“<br />
Im Jubiläumsjahr, dem 100. des Bauhauses,<br />
ist der egapark als einzige Parkanlage Teil der<br />
„Grand Tour der Moderne Thüringen“. 2<strong>01</strong>9<br />
steht diese ganz im Zeichen der berühmten<br />
Weimarer Kunstschule. Bezüge dazu finden sich<br />
überall im egapark-Jahresprogramm: so auch<br />
in der floralen Hallenschau bis 7. April 2<strong>01</strong>9<br />
in Halle 1, die einen Aspekt der Bauhauskunst<br />
herausgreift. Die geometrischen Grundformen<br />
Quadrat, Kreis und Dreieck finden sich in der<br />
Flächengliederung der Ausstellung wieder, in<br />
der Raumgestaltung sind es Würfel, Quader<br />
und Kugeln. Die Gestaltung zeigt sich reduziert<br />
und schnörkellos-modern. Strenge Formen<br />
treffen auf das Unregelmäßige der Beete und<br />
werden von Pflanzen umspielt.<br />
Saisonstart im egapark<br />
Ostersonntagsfest<br />
Zum Ostersonntagsfest kommt die ganze<br />
Familie am 21. April 2<strong>01</strong>9 in den egapark.<br />
Auf den Osterhasen ist Verlass, er<br />
landet 11:00 Uhr mit dem Hubschrauber<br />
im egapark. Von 9:00 bis 18:00 Uhr<br />
wartet nicht nur das Langohr mit Überraschungen<br />
auf. Für alle, die Spaß am<br />
Suchen haben, sind 50 der beliebten<br />
goldenen Eier auf dem Gelände versteckt.<br />
An der Bühne werden sie gegen<br />
tolle Preise eingetauscht. Jedes<br />
Kind erhält ein kleines Ostergeschenk.<br />
JONALU, bekannt durch das KIKA-Fernsehen,<br />
ist auf der Bühne von Antenne<br />
Thüringen zu erleben. Den ganzen Tag<br />
über können die kleinen Besucher auf<br />
den Hüpfburgen toben, in der Osterbastelstube<br />
basteln und an der großen Bühne<br />
zuhören oder mitmachen.<br />
„Schätze unterm Schnee“<br />
Mit seltenen Pflanzen der Vorfrühlingszeit startet die<br />
Saison, ein Muss für alle Fans von Schneeglöckchen,<br />
Winterlingen, Lerchenspornen, Adonisröschen, Alpenveilchen,<br />
Ranunkeln, Elfenblumen, Christ- und Lenzrosen<br />
und seltenen Gehölzen. Florale Schätze offerieren<br />
spezialisierte Gärtnereien und private Verkäufer auf<br />
der Raritätenbörse der Vorfrühlingsblüher am 9. und<br />
10. März 2<strong>01</strong>9 von 9:00 bis 18:00 Uhr in Halle 1. Dazu<br />
wird von den Experten fachkundig beraten.<br />
Spezialmarkt du und dein garten<br />
Gartenfreunde haben den Termin rot im Kalender markiert –<br />
drei Tage lockt der Spezialmarkt „du und dein garten“ Tausende<br />
Hobbygärtner und Pflanzenfreunde in den egapark. Mehr<br />
als 100 Händler haben Pflanzen aller Art im Sortiment, neue<br />
Ideen für Garten, Terrasse und Balkon sowie Gartentechnik und<br />
–zubehör wecken die Vorfreude auf die Gartensaison. Bekannt<br />
ist der Spezialmarkt auch für die exzellente Beratung von den<br />
Experten. Das Rahmenprogramm beinhaltet Fachvorträge sowie<br />
einen Bio- und Regionalmarkt.<br />
5. bis 7. April 2<strong>01</strong>9, Freigelände und Halle 1<br />
Japanisches<br />
Gartenfest<br />
Der Japanische Fels- und Wassergarten<br />
ist am 12. Mai 2<strong>01</strong>9 von<br />
11:00 bis 17:00 Uhr Schauplatz des<br />
Japanischen Gartenfestes mit japanischen<br />
Teezeremonien, Bonsai- und<br />
Ikebana-Ausstellung, Brettspielen<br />
und einem Japanisch-Sprachkurs.<br />
Kinder können sich nicht nur aufs<br />
Basteln, sondern auch auf ein Theaterstück<br />
freuen. Auf der Parkbühne<br />
werden japanische Kampfkünste,<br />
Tänze und Musik präsentiert. Auch<br />
die Blumensteckkunst Ikebana wird<br />
vorgeführt.<br />
Ganz weit weg – und doch so nah<br />
Eine Reise um die Welt, ohne Erfurt zu verlassen? Die Kindererlebnis-<br />
und Mitmachausstellung vom 4. Mai bis 28. Juli 2<strong>01</strong>9<br />
lädt zu einer Reise rund um den Globus ein. Leben, essen, bauen,<br />
schreiben, arbeiten, kommunizieren … Ganz weit weg – und<br />
doch so nah heißt: mit allen Sinnen die Freude an Unterschieden<br />
und Gemeinsamkeiten, an Fremdem und Vertrautem entdecken.<br />
Ob als Abenteuertrip, Weltreise, Ferienspaß, Stippvisite oder Bildungsreise:<br />
An farbenfrohen und bespielbaren Stationen wie der<br />
Geschichten-Jurte, der Spielschule, der Küche der Welt oder dem<br />
Marktplatz International stehen unterschiedliche Lebensweisen<br />
anderer Kulturen im Mittelpunkt.<br />
CHRISTINE KARPE<br />
CHRISTIAN FISCHER<br />
Live ist live<br />
Eine Firmenfeier im egapark?<br />
Gern in unserer Halle 1. Familienparty<br />
mit Kind und Kegel?<br />
Die moderne Parkbühne bietet<br />
Platz für bis zu 360 Personen,<br />
dann können auch alle entfernten<br />
Großtanten und -onkel eine<br />
Einladung erhalten. Das Wetter<br />
ist beinahe egal, wenn die Stimmung<br />
passt, die Bühne hat eine<br />
lichtdurchlässige Überdachung.<br />
Von Bäumen umschlossen ist sie<br />
der ideale Ort für ein Sommerfest<br />
im Grünen. Wenn es ein wenig<br />
kleiner sein soll – der Mainzpavillon<br />
ist beliebter Ort für<br />
Hochzeiten. Unsere ansässigen<br />
Gastronomen übernehmen gern<br />
den kulinarischen Part. Fragen<br />
Sie uns: 0361 564-3737!<br />
4<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 5
BUGA ERFURT 2021<br />
Der (M)egapark macht<br />
sich fit für die BUGA 2021<br />
Luftig: Natur- und Baumhausresort<br />
Auf dem Gelände der alten Freilichtbühne entstehen in Zusammenarbeit<br />
mit der Lebenshilfe Service gGmbH 14 Baumhäuser.<br />
Die 20 bis 24 Quadratmeter großen Häuser werden behutsam in<br />
das Areal mit alten Bäumen integriert. Ein weiteres, bereits begonnenes<br />
gemeinsames Vorhaben ist die Sanierung des Gästehauses.<br />
Pünktlich zur BUGA Erfurt 2021 sollen die ersten Gäste<br />
in luftiger Höhe ihr Quartier beziehen können. Ca. 4 Mio. Euro<br />
an Investitionen sind nötig.<br />
BUGA ERFURT 2021<br />
545.000 Besucher kamen im vergangenen<br />
Jahr in den Park und in<br />
zwei Jahren öffnen sich bereits die<br />
Türen des egaparks als eine der<br />
zwei Ausstellungsflächen für die<br />
Bundesgartenschau 2021. Bis dahin<br />
wird der egapark mega, ein richtiger<br />
(M)egapark! Das funktioniert<br />
nicht ganz ohne Baustellen, aber für<br />
die Geduld werden alle Besucher<br />
entschädigt – mit vielen neugestalteten<br />
Bereichen und einem komplett<br />
neuen Besuchserlebnis. So schön<br />
wird der egapark bis 2021:<br />
Über sich hinauswachsen: Staudenbeete<br />
Prächtige Stauden erfreuen die Besucher vom Bereich der Pflanzenschauhäuser<br />
bis hin zum Sternwarteturm. Von Frühjahr bis<br />
Herbst verspricht die an der Wasserachse gelegene Staudenschau<br />
neue Höhepunkte und selbst im Winter sehen die bereiften Pflanzen<br />
zauberhaft aus. Das Spektrum der Pflanzen reicht von kleinen<br />
Sukkulenten bis hin zu großen Prachtstauden, von Lilien, Pfingstrosen<br />
und Iris bis hin zu Funkien oder Astern. Für die BUGA 2021<br />
wird mit neuen Arten und moderner Pflanzgestaltung noch viel<br />
mehr Blütenpracht ins Beet kommen.<br />
Im Fluss: Wasserspiele<br />
24 Wasserspiele gehören zum egapark wie die prächtigen Staudenbeete,<br />
die ausgedehnten Rasenflächen und die schattenspendenden<br />
Bäume. Vom künftigen Wüsten- und Urwaldhaus<br />
Danakil bis zum Aussichtsturm verläuft die Wasserachse, eine<br />
Reihe von Wasserbecken mit Wasserspielen und einer Fläche von<br />
1.800 Quadratmetern. Technisch und optisch in die Jahre gekommen,<br />
erhielten die Becken und die Technik 2<strong>01</strong>4 eine Komplettsanierung.<br />
Die Brücke, die über die Wasserspiele führt, wurde<br />
erneuert und ist barrierefrei. Mehr als 860.000 Euro flossen in<br />
die Modernisierung des größten der egapark-Wasserspiele.<br />
Wissensreich:<br />
Deutsches Gartenbaumuseum<br />
In Vorbereitung auf die BUGA stehen auch im Deutschen<br />
Gartenbaumuseum umfangreiche Baumaßnahmen für ca.<br />
1,7 Mio. Euro an. Bereits aus der Ferne zu sehen – die neue<br />
Turmuhr. Zukünftig können die Besucher barrierefrei in das<br />
historische Gemäuer der Cyriaksburg gelangen. Neben der<br />
Neugestaltung der Außenanlagen sind ein Außenaufzug<br />
und eine Plattform auf dem Flachdach des Museums geplant.<br />
Für die Besucher entsteht ein attraktiver Zugang zum<br />
Foyer und zu den Ausstellungsbereichen. Die ursprüngliche<br />
Funktion der Cyriaksburg als Torhaus und der Durchgang in<br />
Richtung Stadtausgang werden wieder hergestellt.<br />
Im Hintergrund: Infrastruktur<br />
6<br />
Der egapark entwickelt sich nachhaltig in die Zukunft, das<br />
heißt auch sparsamer Ressourceneinsatz, wie ihn ein eigens<br />
für den Park erstelltes Wasserkonzept vorsieht. Das<br />
beinhaltet den Neubau des völlig veralteten Trinkwassernetzes<br />
und die Ertüchtigung der vorhandenen Brauchwasserversorgung.<br />
Außerdem wurden Elektro- und Datenleitungen<br />
zur Vernetzung der Infrastruktur verlegt<br />
und Bewässerungssysteme für die große Wiese, das große<br />
Blumenbeet und die Phillipswiese verlegt, um automatisch<br />
beregnen zu können. Wasser marsch!<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 7
BUGA ERFURT 2021<br />
Majestätisch: Rosengarten<br />
Die Königin der Blumen residiert auch im egapark.<br />
Über 500 Sorten sind bereits jetzt dort heimisch.<br />
Der Rosengarten in einer Gestaltung der<br />
1990er-Jahre soll modernisiert und die Bausubstanz<br />
saniert werden. Entstehen soll ein durchgängiges<br />
Rosenband mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten.<br />
Der Rosengarten ist einer der<br />
Hauptausstellungsbereiche für die BUGA 2021. Modern,<br />
attraktiv und mit Plätzen zum Verweilen, so<br />
ist die neue Residenz der Königin Rose angedacht.<br />
Verknüpft: Erlebnisrundgang<br />
Geplant ist 2021 ein Erlebnisrundgang mit den Stationen Wissenswald,<br />
GärtnerReich, Via Regia, Danakil und Erlebniszugang<br />
– Deutsches Gartenbaumuseum. Die Besucher entdecken<br />
die Natur und Naturphänomene auf verschiedene Weise,<br />
die unterschiedlichen Orte und Angebote werden so räumlich<br />
und thematisch miteinander vernetzt, und die besondere Geschichte<br />
Erfurts als Gartenbaustadt wird erlebbar.<br />
Einzigartig: Danakil<br />
Wir freuen uns auf Danakil! Das wichtigste und<br />
größte Vorhaben, der Neubau des Wüsten- und<br />
Urwaldhauses Danakil mit einer Gesamtinvestition<br />
von mehr als 20 Mio. Euro, wird großzügig vom<br />
Freistaat Thüringen gefördert. Die Struktur der<br />
Wüsten- und Urwaldbereiche ist bereits jetzt in großen<br />
Teilen ersichtlich. Ab Anfang April beginnt die<br />
Montage des außenliegenden Tragwerks und der<br />
Glasfassade. Wenn alles planmäßig läuft, ziehen im<br />
Herbst 2<strong>01</strong>9 bereits die Kakteen in das neue Haus.<br />
Neben DER Attraktion, dem Wüsten- und Urwaldhaus,<br />
entsteht die beliebte Rendezvousbrücke wieder,<br />
die einen einzigartigen Blick in den Park bietet.<br />
Servicefreundlich:<br />
Besucherzentrum<br />
Der egapark-Besuchershop ist seit seiner<br />
Eröffnung im Frühjahr 2<strong>01</strong>6 für die<br />
Parkbesucher der Eintritt in die Erlebniswelt.<br />
Der Shop ist der erste Teil des<br />
neuen Besucherzentrums. Das 2<strong>01</strong>9 eröffnete<br />
Besucherservicezentrum beinhaltet<br />
Serviceangebote wie den Bollerwagenverleih<br />
oder eine neue Toilettenanlage.<br />
In den Wartebereichen<br />
können die Besucher die Zeit bis zur<br />
Führung verkürzen und Filmimpressionen<br />
aus dem egapark ansehen. Das<br />
neue Besucherzentrum ist auch im Hinblick<br />
auf die kommende Bundesgartenschau<br />
2021 in Erfurt eine wichtige bauliche<br />
und funktionale Aufwertung für<br />
den egapark.<br />
Raum für Außergewöhnliches: Halle 1<br />
Direkt auf dem Festplatz und damit gegenüber dem Haupteingang gelegen,<br />
steht die größte der egapark-Hallen. Denkmalgerecht und für<br />
1,2 Mio. Euro saniert, bietet diese Halle auf 1.160 Quadratmetern Platz<br />
für bis zu 400 Personen. In der Halle gibt es zweimal im Jahr eine florale<br />
Hallenschau zu bewundern, finden Veranstaltungen und Märkte statt.<br />
Während der BUGA wird es hier zahlreiche spektakuläre Hallenschauen<br />
mit Tausenden Blumen geben, die mehrfach während der 178 Tage Gartenschau<br />
wechseln. Ein echter Heimvorteil für die egapark-Floristen, die<br />
von jeder BUGA zahlreiche Preise mitgebracht haben.<br />
BUGA ERFURT 2021<br />
Willkommen: Empfangsgebäude<br />
Das Empfangsgebäude am Haupteingang führte bisher<br />
ein Mauerblümchendasein. Das soll bis 2021 anders<br />
werden, ein Bauabschnitt ist bereits beendet. Der zweite<br />
umfasst die denkmalgerechte Sanierung der Empfangshalle<br />
sowie Dach und Fassaden des Bürobereiches. Vom<br />
Bund wird die Baumaßnahme aus dem Denkmal-Sonderprogramm<br />
unterstützt. Die Sanierung ist 2<strong>01</strong>9-2020 vorgesehen.<br />
Während der BUGA sind hier Veranstaltungen<br />
geplant.<br />
Völlig verspielt:<br />
GärtnerReich<br />
Ein Königreich für ein GärtnerReich,<br />
kann man in Abwandlung<br />
eines bekannten<br />
Sprichwortes formulieren.<br />
Der komplett erneuerte<br />
Spielplatz im egapark ist<br />
eine kunterbunte Kinderwelt<br />
voller Gemüse: Obstschaukeln,<br />
die Seltsamen<br />
im Sand, die Erdbeerkaktusrutsche<br />
oder das Bohnenhüpfkissen,<br />
wer sagt<br />
denn, dass Kinder Gemüse<br />
und Obst nicht mögen?<br />
Seit 2<strong>01</strong>6 wird hier eifrig<br />
gespielt, gegraben, geklettert<br />
und gerutscht. Zur<br />
BUGA 2021 gibt es noch<br />
mehr zu erleben.<br />
Grafik: Löwe Solutions GmbH<br />
CHRISTINE KARPE<br />
8<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 9
egapark<br />
egapark<br />
Zwischenstopp: egapark<br />
Comic- und Mangahelden geben sich die Ehre<br />
Spiderman ganz klassisch oder die vielen<br />
schillernden Helden aus japanischen<br />
Mangas und Animéfilmen sind am 27.<br />
und 28. April 2<strong>01</strong>9 wieder zu Gast im egapark,<br />
zum nunmehr dritten Comicpark.<br />
Es ist das größte Festival für illustrierte<br />
Literatur in Thüringen und ein abwechslungsreiches<br />
Wochenende für Familien<br />
im Grünen.<br />
Comic und Manga in all ihren Spielarten<br />
in Thüringen bekannter und interessanter<br />
zu machen, ist das Ziel von<br />
Veranstalter Jan Ettingshausen, der am<br />
Hirschgarten in Erfurt ein Comiccafé betreibt.<br />
Die zweitägige Veranstaltung ist<br />
ebenso ein Anlaufpunkt für Comicliebhaber,<br />
Otakus, Cosplayer, Rollenspieler und<br />
Japan-Fans, um sich zu treffen und auszutauschen.<br />
Die schrill-bunte Welt von Comic und<br />
Manga kommt mit einem vielfältigen<br />
Programm in die Hallen und auf das<br />
Parkgelände:<br />
● Show-Acts auf der Parkbühne<br />
● Cosplay-Wettbewerb für alle<br />
● Verlagspräsentationen mit den neuesten<br />
<strong>Ausgabe</strong>n und bekannten<br />
Zeichnern<br />
● Signierstunden mit international bekannten<br />
Comiczeichnern<br />
● Zeichner-Allee als Plattform für Nachwuchskünstler<br />
● Workshops mit Künstlern<br />
● Gamer-Ecke mit elektronischen und<br />
konventionellen Spielen<br />
● Händlerbereich mit Comics, Manga<br />
und Merchandising<br />
Auch die Festivalbesucher können den<br />
Spaß am Verkleiden ausleben. Der egapark<br />
mit seinem Japanischen Garten und<br />
das Festivalprogramm bilden eine großartige<br />
Kulisse für Erinnerungsfotos.<br />
Japan trifft Riesling<br />
Weinspaziergang im egapark<br />
„Wein ist so vielfältig, dass man ihn das ganze Jahr über trinken<br />
kann, im Sommer gut gekühlten Weißwein, im Winter roten Wein<br />
oder erwärmte Gewürzweine. Was gibt es Schöneres?“ Stefan<br />
A. Beck muss es wissen. Er ist ein Weinexperte, wie er im Buche<br />
steht. „Ich bin mit der Liebe zum Wein aufgewachsen. Seitdem<br />
ich laufen kann, war ich immer in den Weinbergen der Familie unterwegs“,<br />
sagt der 49-Jährige, der aus dem Württembergischen<br />
stammt. Seit 2<strong>01</strong>0 führt er die Weinmanufaktur in Erfurt und<br />
weiß so manches über einen guten Tropfen. Grund genug, sein<br />
Fachwissen weiterzugeben, und zwar im egapark Erfurt.<br />
Drei Führungen stehen in diesem Jahr noch an. Den Anfang<br />
macht der Riesling. Am 26. Mai 2<strong>01</strong>9 lädt er in kleiner Runde ab<br />
18:00 Uhr zum „Abendlichen Weinspaziergang“ durch den Japanischen<br />
Garten.<br />
Der Riesling gilt nicht nur als das Aushängeschild des deutschen<br />
Weinanbaus – immerhin wachsen 45 Prozent aller Rieslingtrauben<br />
in deutschen Weinbergen. Aufgrund seines hohen<br />
Säureanteils passt er perfekt zur asiatischen Küche, zu den Gewürzen<br />
des Fernen Ostens und nicht zuletzt zu Sushi & Co. „Das<br />
wollen wir zum Weinspaziergang zeigen und zu fünf verschiedenen<br />
Weinen – nicht nur Riesling – asiatische Köstlichkeiten anbieten“,<br />
sagt Stefan A. Beck, der nicht nur Weinliebhaber, sondern<br />
auch Neulinge gern von der Qualität des edlen Tropfens überzeugen<br />
möchte. „Junge, leichte Rieslingweine gibt es von trocken bis<br />
fruchtig. Die Vielfalt ist groß. Sie sind der ideale Begleiter für den<br />
Sommer“, sagt er.<br />
Doch nicht nur der Wein steht an diesem Abend im Fokus. Auch<br />
die fernöstliche Gartengestaltung. Ein Experte des egaparks<br />
führt die Besucher in die Symbolik der japanischen Gartenkultur<br />
ein, angefangen von Zen-Elementen bis hin zu Karikomi – dem<br />
Formschnitt für flächige Strauchpflanzungen. Auch Niwaki – der<br />
Schnitt für Gartenbäume – ist eine ganz besondere Kunst.<br />
„Wildobst & Organic/Vegane Weine“ stehen am 7. Juli 2<strong>01</strong>9<br />
auf dem Programm. Neben einer wahren Fülle an Blüten in vielen<br />
Formen und Farben erwartet Sie eine ganz besondere Weinverkostung.<br />
Am 1. September 2<strong>01</strong>9 geht es um „Kürbis,<br />
Kunst, Kerner & Co.“ Auch der Kerner ist<br />
ein charaktervoller Weißwein, der allerdings<br />
lange Zeit von Weingenießern<br />
im Genuss zurückgestellt wurde.<br />
„Erst seit fünf bis acht Jahren ist<br />
er wieder in vielen Anbaugebieten<br />
im Trend“, verrät Stefan A. Beck.<br />
Tickets für alle<br />
„Abendlichen Weinspaziergänge“<br />
gibt es nur im Vorverkauf zum<br />
Preis von 25 Euro im Besuchershop.<br />
Maximal 30 Personen können teilnehmen.<br />
Bei Fragen helfen die Mitarbeiter<br />
im Besucherservice gern weiter:<br />
Telefon: 0361 564-37 37 oder per<br />
E-Mail: besucherservice@<br />
egapark-erfurt.de.<br />
10<br />
Ticket-<br />
Vorverkauf<br />
unter www.comicpark.de/tickets<br />
bis 20. April 2<strong>01</strong>9 oder am Veranstaltungswochenende<br />
an der<br />
Comicpark-Tageskasse neben den<br />
egapark-Kassen<br />
CHRISTINE KARPE<br />
CHRISTIAN FISCHER<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
ANKE ROEDER-ECKERT<br />
BARBARA NEUMANN<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 11
KRÄMERBRÜCKE<br />
KRÄMERBRÜCKE<br />
Die<br />
BLAUMACHERIN<br />
von der Krämerbrücke<br />
Ihre Farben stellt Rosanna Minelli selbst<br />
her. Die Pflanzen zieht sie auf einem Feld<br />
bei Saatzucht Rose in Marbach. Der intensive<br />
Sommer hatte letztes Jahr auch<br />
sein Gutes: Der Farbton ist sehr dunkel<br />
und geht ins Violette.<br />
Rosanna Minelli – ein Name wie aus einem Märchen. Und märchenhaft<br />
ist das, was sie tut, ohne Zweifel. Denn die Restauratorin lässt<br />
das Blaue Wunder in Erfurt wieder auferstehen. Sie verkauft nicht<br />
nur Schals, Tücher und andere Textilien im schönsten Erfurter Waidblau.<br />
Sie färbt sie selbst, nur wenige Schritte entfernt in ihrem Atelier<br />
in der Gotthardstraße.<br />
Dass Rosanna Minelli Blau liebt, ist nicht zu übersehen. Blauer<br />
Schal, blaue Jeans, blauer Cardigan, blauer Ring und sogar blauer<br />
Nagellack. „Was sein muss, muss sein“, die Restauratorin lacht.<br />
Seit fünf Jahren führt sie auf der Krämerbrücke den Laden „Erfurter<br />
Blau“. Früher hatte sie ihr Domizil für Künstler- und Restauratorenbedarf<br />
in der alten Benary-Villa, später unter anderem in der Pergamentergasse.<br />
„Auf die Krämerbrücke wollte ich schon sehr lange,<br />
hier gehört das Erfurter Blau einfach hin“, erzählt die Italienerin,<br />
die über Rom, die Schweiz, München und Gotha schließlich nach Erfurt<br />
kam. Damit hatte sie das richtige Gefühl, denn die Stadtführer<br />
machen regelmäßig Station vor ihrer Tür, erklären den Gästen, was<br />
es mit der unscheinbaren Waidpflanze auf sich hat und wieso Blaumachen<br />
etwas mit Erfurt zu tun hat. Wo ginge das besser? Hier kann<br />
man sehen, was die Stadt an der Gera einst reich machte, und zwar<br />
in allen Farbschattierungen.<br />
Zur Waidfärberei kam sie eher durch Zufall. Waren italienische<br />
oder französische Gäste in Erfurt, führte sie die Besucher durch die<br />
Stadt und öffnete ihnen die Augen für die Besonderheiten der einstigen<br />
Waidmetropole.<br />
Zwar färbte im Mittelalter alle Welt mit der Pflanze, von Genua –<br />
ihrer Heimatstadt – bis Frankreich, aber in Erfurt war der größte<br />
Waidmarkt Europas, und zwar auf dem heutigen Anger, dem damaligen<br />
Weydtmarkt. „Immer wieder wurde ich von den Besuchern gefragt:<br />
‚Wo kann man das Erfurter Blau denn sehen?‘ Da war ich ratlos,<br />
denn es gab keine Farbpigmente, keine gefärbten Textilien. Also<br />
beschloss ich, es selbst zu versuchen“, erzählt sie. Und so kam sie<br />
In ihrem Atelier in<br />
der Gotthardstraße<br />
färbt sie ihre Stoffe,<br />
mit viel Geduld und<br />
Gespür für außergewöhnliche<br />
Muster.<br />
ANKE ROEDER-ECKERT<br />
STEVE BAUERSCHMIDT<br />
12<br />
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SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 13
KRÄMERBRÜCKE<br />
KRÄMERBRÜCKE<br />
zum Färben, das war vor über zehn Jahren.<br />
Lange Zeit hat sie experimentiert,<br />
vor allem mit alten Färbetechniken, die<br />
Methode immer weiter perfektioniert.<br />
So versteht sie sich auch auf die Shibori-Technik,<br />
eine über 1000 Jahre alte<br />
Methode, die in Japan beheimatet ist.<br />
„Das ist eine Kunst für sich. Die verschiedenen<br />
Farbschattierungen entstehen<br />
durch gezieltes Falten und Reservetechniken,<br />
nicht zu verwechseln mit<br />
dem Batiken, das im 16. Jahrhundert in<br />
Indonesien entstand und sich wesentlich<br />
einfacherer Verfahren wie der Wachstechnik<br />
bedient“, erzählt sie. Auch den<br />
traditionellen deutschen Blaudruck beherrscht<br />
sie, hat ihn aber individuell weiterentwickelt.<br />
Barbablus Geheimnis<br />
1<br />
2<br />
4<br />
5<br />
(1) Rosanna Minelli vor ihrem Lädchen<br />
„Erfurter Blau“ auf der Krämerbrücke.<br />
Wer mag, kann sich<br />
hier Samen für die Waidpflanze<br />
ziehen.<br />
(2) Sorgfältig setzt sie die Muster<br />
mit alten Schablonen.<br />
(3) Die blaue Weinrebe ist eng<br />
mit dem Haus Nr. 2 an der Krämerbrücke<br />
verbunden. Als Borte<br />
schmückt sie die Wände ihrer Manufaktur.<br />
(4) Auch für das Achava-Festival<br />
färbt sie ihre wunderbaren Schals.<br />
(5) Historische Schablonen aus<br />
Holz – bei Rosanna Minelli kommen<br />
sie noch heute zum Einsatz.<br />
(6) Ihre Kommoden sind gut gefüllt<br />
mit Schals, Tüchern und Läufern<br />
in allen Schattierungen – egal, ob<br />
Wolle, Seide oder Baumwolle.<br />
(7) Sorgfältig rührt sie die Küpe<br />
um. Mystisch: Wechselt das Wetter,<br />
ändert sich auch das Farbergebnis.<br />
3<br />
6<br />
7<br />
In ihrem Atelier in der Gotthardstraße<br />
steht ein großer Kübel. Hier hat sie die<br />
Farbe angerührt. An den Geruch der Mischung<br />
muss man sich gewöhnen, gibt<br />
sie zu. „Aber heute haben wir zum Glück<br />
andere Möglichkeiten und müssen nicht<br />
auf den Urin von Knaben, die sich rein<br />
vegetarisch ernähren, zurückgreifen,<br />
um dem Erfurter Blau zu neuem Leben<br />
zu verhelfen“, sagt sie schmunzelnd.<br />
Groß und lichtdurchflutet ist das Loft, in<br />
dem sie auch Färbekurse für Erwachsene<br />
gibt, den nächsten im September. Mit<br />
den Kindern vermahlt sie die Farbpigmente<br />
zu feinem Pulver und führt sie in<br />
die Aquarellmalerei ein, im Anschluss an<br />
eine Waidführung. Bei der fantasievollen<br />
Tour durch Erfurt geht es immer auch<br />
um Barbablu – ihren Urururururgroßvater<br />
aus Genua, um den sie ein spannendes<br />
Märchen rund um die Waidhändler<br />
von Erfurt gestrickt hat.<br />
Ihre Farbpigmente stellt sie selbst her,<br />
sie hat ein eigenes Waidfeld bei Saatzucht<br />
Rose in Marbach. „Sie unterstützen<br />
mich sehr in meiner Arbeit“, sagt<br />
sie dankbar und holt ein kleines Glasfläschen<br />
hervor. Dunkelblau bis violett<br />
schimmern die Farbpigmente. „Die sind<br />
alle von der letzten Ernte. Die langanhaltende<br />
Trockenheit hatte auch ihr Gutes.<br />
Die Farben sind traumhaft, so etwas<br />
habe ich noch nie gesehen, sie gehen fast<br />
in die Indigotöne hinein“, sagt sie stolz.<br />
Wer heute in ihren kleinen Laden<br />
kommt, kann sich von ihrer Kunstfertigkeit<br />
überzeugen. Getrocknete Waidbälle<br />
liegen in den Auslagen, Schals und<br />
Tücher aus Seide, Wolle und Baumwolle<br />
in den verschiedensten Farbnuancen<br />
von zartem Blau bis hin zu dunkleren Tönen<br />
lagern in den Kommoden. Aber auch<br />
feine Papiere, viele davon von ihr selbst<br />
entworfen, schmücken den kleinen Laden.<br />
Auch Notizbücher hat sie gestaltet,<br />
mit Erfurter Motiven im schönsten Waidblau.<br />
Gemütlich ist es in Rosanna Minellis<br />
Bohlenstübchen. Noch ist sie nicht<br />
ganz fertig mit der Restaurierung des<br />
Lädchens, ihrer kleinen Manufaktur, wie<br />
sie es liebevoll nennt. Möglichst originalgetreu<br />
möchte sie ihr Geschäft gestalten.<br />
So hat sie bei Aufräumarbeiten eine alte,<br />
zerfressene Holzbohle entdeckt. Auch<br />
wenn das Holz inzwischen mürbe ist,<br />
die nur noch in Ansätzen erhaltene Malerei<br />
auf dem kleinen Stück Vergangenheit<br />
ist noch gut zu erkennen: eine Weinrebe<br />
in sattem Erfurter Blau. „Ich konnte<br />
nicht anders, für mich war klar, mit dieser<br />
Borte muss ich den Laden ausmalen“,<br />
erzählt sie. Davon kann sich jeder selbst<br />
überzeugen, das Original hängt direkt<br />
hinter der Theke.<br />
Wer sich Zeit nimmt und mit Rosanna<br />
plaudert, erfährt viel über die Blütezeit<br />
des Erfurter Blau, historische Färbetechniken<br />
und ihre Arbeit als Restauratorin.<br />
Durch die Tür hinter der Theke kann man<br />
einen Blick in einen Nebenraum erhaschen.<br />
Dort ist das Bildnis eines Jungen<br />
zu sehen. „Es zeigt den Sohn des Erfurter<br />
Malers Friedrich Nerly. Das Original<br />
ist im Angermuseum zu sehen“, verrät<br />
sie. Ihren ersten Laden hatte sie in der<br />
alten Benary-Villa. Dort restaurierte sie<br />
das komplett bemalte Musikzimmer. Aber<br />
auch im Schloss Friedenstein in Gotha<br />
verhalf sie alten Wand- und Deckenmalereien<br />
zu neuem Glanz. Dort restaurierte<br />
sie eine Fresco-Malerei, Braune Galerie<br />
genannt, sicherte die Deckenmalerei in<br />
der Schlosskirche. Im Chorraum der Feiningerkirche<br />
in Weimar restaurierte sie<br />
Wandmalereien aus dem 12. Jahrhundert.<br />
Dieses Blau hat<br />
Erfurt reich gemacht<br />
Seit dem 13. Jahrhundert wurde Waid in Italien,<br />
Frankreich und Deutschland angebaut. In<br />
Thüringen waren die Voraussetzungen hinsichtlich<br />
Klima und Boden ideal. Die Waidmetropolen<br />
des mittelalterlichen Europas waren<br />
Toulouse, Amiens, Urbino und Erfurt.<br />
Noch heute ist die Altstadt Erfurts durch die<br />
mittelalterliche Blütezeit des Waidanbaus<br />
und -handels geprägt. Der unscheinbaren<br />
Pflanze ist es auch zu verdanken, dass Erfurt<br />
zugleich die älteste und die jüngste Universität<br />
auf heutigem deutschen Boden hat.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.erfurterblau.de<br />
14<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 15
21 x 1000<br />
Alle an<br />
einen Tisch<br />
21 x 1000: Die BürgerStiftung<br />
Erfurt ist einer unserer Projektpartner,<br />
die in diesem Jahr mit<br />
1.000 Euro gefördert werden.<br />
Es ist Februar und eiskalt. Dennoch sitzen Simone Rau, Dieter<br />
Stompe, Sigrid Odau und Maria Wischeropp bei Kaffee und Keksen<br />
im Garten. Auf dem festlich gedeckten Tisch stehen Tulpen.<br />
Das Gespräch ist trotz 2 Grad Außentemperatur angeregt, denn<br />
die Vorbereitungen für den Tag der offenen Gesellschaft laufen.<br />
„Wir proben für den Ernstfall“, sagt Simone Rau vom Vorstand<br />
der BürgerStiftung. „Setzen Sie sich doch gleich dazu,<br />
das ist der Sinn der Sache“, meint sie und erklärt: „Überall im<br />
Land werden am 15. Juni Stühle rausgestellt, Tische schön eingedeckt,<br />
um ein Zeichen für Demokratie zu setzen. Auch wir als<br />
BürgerStiftung sind dabei und laden alle ein, mit uns zu essen<br />
und zu debattieren.“<br />
Von 17 bis 21 Uhr sind Freunde, Fremde, Nachbarn und Neugierige<br />
eingeladen, sich in der Kirchgasse 1b gemeinsam an einen<br />
Tisch zu setzen. „Etwas zu essen und zu trinken – gern bio,<br />
regional und fair gehandelt – kann mitgebracht werden. Und<br />
alle können mitmachen, um zu zeigen, was wirklich zählt“, sagt<br />
Simone Rau. Die Idee dazu hatte Dieter Stompe, der gemeinsam<br />
mit seiner Frau Sigrid Odau seinen Garten zur Verfügung stellt.<br />
2005 wurde die Erfurter BürgerStiftung, die sich nachhaltigen<br />
Projekten verschrieben hat, gegründet. Das Bürgerfest<br />
„Stadt im Wandel“, das jedes Jahr im Erfurter Hirschgarten<br />
stattfindet, gehört genauso dazu wie der faire Adventsmarkt<br />
in der Barfüßerkirche. Inzwischen sind auch Jüngere am Ruder:<br />
Maria Wischeropp zum Beispiel. Sie ist mit 28 Jahren die jüngste<br />
Stifterin der Organisation. Lange Jahre war sie Vorsitzende<br />
des Jugendrechtshauses Erfurt, suchte aber nach einer neuen<br />
ehrenamtlichen Aufgabe.<br />
Sie ist von der Idee der offenen Gesellschaft völlig begeistert.<br />
„Wenn man sagt, wir setzen uns jetzt zusammen und reden über<br />
Politik, dann funktioniert das nicht. Aber ein gemeinsames Essen<br />
macht locker, man kommt ins Gespräch, spricht über Ideen,<br />
teilt Meinungen, diskutiert Vorbehalte“, sagt sie. Damit das<br />
Sigrid Odau, Dieter Stompe (links),<br />
Simone Rau (vorn rechts), Maria<br />
Wischeropp (hinten rechts)<br />
sitzen gern mit Fremden am<br />
Tisch, zum Beispiel mit mir.<br />
auch wirklich funktioniert, überlassen die Organisatoren nichts<br />
dem Zufall. „Wir wollen die Tafel moderieren, die Menschen dabei<br />
unterstützen, miteinander ins Gespräch zu kommen“, sagt<br />
Simone Rau, die auch in diesem Jahr wieder auf einen Wunschbaum<br />
setzt. Denn den Gesprächen sollen Taten folgen. Wo sich<br />
erste Netzwerke und Ideen entwickeln, sollen Nägel mit Köpfen<br />
gemacht werden.<br />
Und wenn ganz viele kommen? „Dann freuen wir uns“, sagt Simone<br />
Rau und lacht. Biertischgarnituren werden beim Augustinerkloster<br />
angemietet, auch Getränke stellt die BürgerStiftung<br />
dank der Unterstützung der Stadtwerke Erfurt. „Die Tafel kann<br />
der Anfang für viele tolle Projekte sein. Wir freuen uns immer<br />
über frische Ideen und neue Mitstreiter“, sagt sie. Denn die BürgerStiftung<br />
hat viele Pläne. „Wir wollen uns noch stärker sozial<br />
engagieren, raus in die Stadt, den Menschen zeigen, was<br />
wir machen“, so Simone Rau und erzählt vom Generationendialog,<br />
wo junge und ältere Menschen gemeinsam aktiv werden,<br />
sei es beim Garden Sharing – hier teilen sich Junge und Alte<br />
Projektpartner 21 x 1000<br />
● Schule am Andreasried<br />
● Erfurter Theatersommer e. V.<br />
● Thüringer Folklore Ensemble Erfurt e. V.<br />
● Gesellschaft für Geschichte und Heimatkunde von Erfurt e. V.<br />
● Edith-Stein-Schulsportverein Erfurt e. V. 98<br />
● Aktion Sonnenschein Thüringen e. V.<br />
● Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Erfurt e. V.<br />
Förderverein „Abenteuerland“<br />
● Förderverein der Montessori-Schule Erfurt<br />
● Grundschule 9 „Humboldtschule“<br />
● DLRG Stadtverband Erfurt e. V.<br />
● Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen e. V.<br />
● AIDS-Hilfe Thüringen e. V.<br />
● Elterninitiative leukämie- und tumorerkrankter Kinder<br />
Erfurt/Suhl e. V.<br />
● Reha-Sport-Bildung e. V.<br />
● SV Alach e. V.<br />
● Skisportverein Erfurt 02 e. V.<br />
● ThreeSixOne über Plattform e. V.<br />
● Förderverein des Staatlichen Gymnasiums Heinrich Hertz e. V.<br />
● Lauf- und Triathlon-Verein Erfurt e. V.<br />
● Verein „Freunde der Citadelle Petersberg zu Erfurt e. V.<br />
Mehr zu den Projektpartnern und<br />
ihren Vorhaben gibt es im Blog<br />
unter www.swefuererfurt.de.<br />
Einfach den QR-Code scannen.<br />
ANKE ROEDER-ECKERT<br />
STEVE BAUERSCHMIDT<br />
einen Garten – oder beim Lebenszeich(n)en, wenn Schüler der<br />
Kunstschule IMAGO ältere Menschen porträtieren. Auch der Generationenflyer<br />
ist ein Projekt der BürgerStiftung Erfurt. „Hier<br />
listen wir die Angebote auf, die junge und ältere Menschen zusammenbringen“,<br />
sagt Simone Rau. Nicht zu vergessen das Erfurter<br />
SpendenParlament, das konkrete Projekte und Initiativen<br />
fördert. Gemeinsam wird diskutiert, welche Vorhaben unterstützt<br />
werden sollen. Das Geld dazu stammt aus den eigenen<br />
Reihen. Denn jeder kann Parlamentarier werden, wenn er<br />
50 Euro spendet.<br />
Übrigens: Vom 28. August bis 1. September 2<strong>01</strong>9 ist die Offene<br />
Gesellschaft in Erfurt zu Gast im Einsatz für mehr Offenheit<br />
und Vielfalt im täglichen Miteinander. „Mit einer Wanderausstellung<br />
und einer Denkwerkstatt machen wir uns in der ganzen<br />
Stadt auf die Suche nach Antworten“, sagt Maria Wischeropp.<br />
Mehr über die BürgerStiftung gibt es im Internet unter<br />
www.buergerstiftung-erfurt.de<br />
16<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 17
UMWELT<br />
UMWELT<br />
Der neue Wertstoffhof in der Eugen-Richter-Straße hat eine<br />
Rampe und ist überdacht.<br />
T|R|E|N|N|E|N<br />
ist mit uns<br />
ganz einfach<br />
Andreas Schuchardt, 39, ist einer von<br />
fünf Mitarbeitern, die beim Trennen<br />
helfen. Er ist kein Scheidungsanwalt.<br />
Nein, es geht um Dinge, die nutzlos<br />
geworden sind. Dinge, die man als<br />
Abfall bezeichnet. Aber das hört er<br />
nicht so gern. Für ihn sind es Wertstoffe<br />
oder besser, Dinge, die man<br />
noch weiternutzen kann. Sein Arbeitsplatz:<br />
der Wertstoffhof in der<br />
Eugen-Richter-Straße. Einer von drei<br />
Erfurter Wertstoffhöfen.<br />
Im Frühjahr und im Herbst ist Saison für Grünabfälle auf den<br />
Wertstoffhöfen.<br />
Elektronikschrott gehört nicht in die Hausmülltonne, hierfür<br />
stehen Container auf dem Wertstoffhof bereit.<br />
D<br />
onnerstagmorgen, 9 Uhr. Frühschicht. Ein Tross aus vollgeladenen<br />
Kombis, SUVs, Kleinwagen, Fahrrädern mit<br />
Anhängern oder Menschen mit Beuteln zu Fuß macht<br />
sich auf den Weg. Die „menschlichen“ Trennhilfen erwarten sie<br />
bereits. Vorher wurden schon die ersten Telefonate geführt.<br />
„Was kann ich wo entsorgen?“, ist die Klassikerfrage am Telefon,<br />
aber auch vor Ort auf der Rampe, wo viele orangefarbene<br />
Container bereitstehen, gefüllt zu werden.<br />
Der erste Kunde kommt zu Fuß. Im Stoffbeutel befindet<br />
sich eine kaputte Mikrowelle. Warum zu Fuß? Die<br />
Frau hat das Auto, er hätte Zeit als Rentner und ein<br />
800-Meter-Spaziergang sei ja gesund. Schuchardt<br />
nimmt die Mikrowelle entgegen und wirft das nutzlos<br />
gewordene Gerät in den Elektroschrottcontainer.<br />
Schon kommt der Nächste. Diesmal ein<br />
SUV voll mit Computertechnik aus Nullerjahren.<br />
Alles kommt in den Elektroschrottcontainer.<br />
Ein roter VW-Bus bringt eine Fuhre Sperrmüll. Der<br />
Boden wurde endlich mal aufgeräumt. Ein kurioser<br />
Fund: ein Ski. Der zweite? Weg. Eigentlich hatte der<br />
VW-Fahrer vor zwei Jahren eine komplette Skiausrüstung<br />
verschenkt. Vielleicht war sie nicht ganz komplett…<br />
Es geht weiter, ein Audi Kombi bringt einen Teppich – Sperrmüll.<br />
20 Jahre leistete ein Mini-Elektroherd gute Dienste in der<br />
Gartenlaube. Nun nicht mehr. Ein Rentnerpärchen trennt sich<br />
jetzt von ihm auf dem Wertstoffhof. Wo sonst? Auf dem Wertstoffhof<br />
scheint zwischen Mitarbeitern und Kunden ein unaufgeregtes<br />
Miteinander zu herrschen. Man kommt ins Gespräch,<br />
fachsimpelt über die Kurzlebigkeit der Dinge. Diese Gespräche<br />
liebt Wertstoffhofmitarbeiter Schuchardt. Hier kann er<br />
den Sinn des Trennens vermitteln. Das ist praktizierter Umweltschutz.<br />
Da passt es, dass das von den Stadtwerken betriebene<br />
Gebrauchtwarenhaus, bekannt als das Stöberhaus,<br />
gleich nebenan ist. Gerade will jemand zwei Kinderfahrräder<br />
in den Schrottcontainer hieven. Nicht doch, die sind gut. Bisschen<br />
Luft auf die Räder, und sie sind wie neu. Ab zum Stöberhaus.<br />
Da freuen sich noch andere Kinder daran. Von der benachbarten<br />
Kleingartenanlage schiebt ein älterer Herr seinen<br />
Fahrradanhänger heran. Er kommt einmal die Woche, zur gleichen<br />
Stunde. Schuchardt erlebt viele menschliche Geschichten.<br />
Die aufregendste: eine Hochzeitsgesellschaft, die schnell noch<br />
Schrott entsorgen wollte, dabei aber gleich den Autoschlüssel<br />
mit wegwarf. Nach einer Stunde Suche konnte die Hochzeit gerettet<br />
werden.<br />
Der Wertstoffhof ist ein Ort voller Geschichten, erzählt von<br />
Dingen, mit denen man gelebt hat, die abgegeben und getrennt<br />
werden, von Abfällen, die zu Wertstoffen werden.<br />
3 Fakten<br />
zum Müll<br />
112.000 Kundenbesuche im Jahr. Spitzentage<br />
sind der Samstag und der Montag.<br />
18<br />
In Gesprächen kann Wertstoffhofexperte Andreas Schuchardt den<br />
Sinn des Trennens vermitteln. Das ist praktizierter Umweltschutz.<br />
IVO DIERBACH<br />
STEVE BAUERSCHMIDT<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
1.030 Tonnen Grünabfälle bringen die<br />
Erfurter pro Jahr auf die Wertstoffhöfe.<br />
Die Annahme von Sonderabfällen braucht eine besondere<br />
Mitarbeiterschulung. Sicherheit geht vor.<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
46 Tonnen Öle, Farben, Batterien<br />
und Putzmittel nehmen die<br />
Wertstoffhöfe im Jahr an.<br />
19
WISSENSWERT<br />
Schöner leben in Thüringen<br />
Bauen, Wohnen und schöner leben: Unter diesem Motto steht die „Thüringen<br />
Ausstellung“. Sie findet vom 9. bis 17. März 2<strong>01</strong>9 in der Messe Erfurt<br />
statt und bietet Anregungen für nahezu alle Bereiche des Lebens. Mit<br />
ihren neun Sonderschauen, sechs Thementagen, dem unterhaltsamen<br />
Bühnen- und Familienprogramm sowie den informativen Vorträgen bietet<br />
die Thüringen Ausstellung dazu zahlreiche Gelegenheiten. Auch der<br />
egapark präsentiert sich an den Wochenenden, unter anderem zur integrierten<br />
Messe „Hochzeit & Feste“ am 9. und 10. März 2<strong>01</strong>9: Im egapark<br />
kann man auch heiraten. Die Thüringen Ausstellung ist täglich<br />
von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, am 15. März bis 20:00 Uhr.<br />
Weitere Informationen gibt es unter www.thueringen-ausstellung.de.<br />
Foto: Susann Nürnberger<br />
Fire & Ice: Mit der SWE-App gewinnen<br />
Was? Sie sind Kunde bei uns und haben unsere neue App „SWE für Erfurt.“<br />
noch nicht? Na dann schnell runterladen! Hier gibt es nicht nur<br />
einen tollen Überblick über alle Veranstaltungen in Erfurt. In unserer<br />
Vorteilswelt gibt es regelmäßig attraktive Aktionen für unsere Kunden.<br />
Zum Beispiel einen exklusiven Sauna-Abend. Unter dem Motto<br />
„Fire & Ice“ verlosen wir für den 6. April 2<strong>01</strong>9 6 x 2 Karten. Von 18:30<br />
bis 22:00 Uhr können Sie sich in der Außensauna der Roland Matthes<br />
Schwimmhalle ganz exklusiv entspannen. Genießen Sie kleine Highlights<br />
wie: Feuerschale im Garten, Eiswürfelaufgüsse und feurige Cocktails<br />
oder Fruchtsorbet.<br />
Das Gewinnspiel richtet sich an Kunden der SWE Energie GmbH, Inhaber<br />
der egapark-Saisonkarte und Abonnenten der EVAG als Dank für<br />
ihre Treue. Bitte hinterlegen Sie im Profil der App mindestens eine dieser<br />
SWE Geschäftspartnernummern. Erst dann können Sie an der Vorteilsverlosung<br />
teilnehmen. Die Gewinner werden nach dem Einsendeschluss<br />
am 25.03.2<strong>01</strong>9 ausgelost und schriftlich benachrichtigt.<br />
Die App gibt es über iOS und Android. Mehr Infos und den direkten Weg zum<br />
Herunterladen gibt es unter www.stadtwerke-erfurt.de/swe-app oder<br />
direkt über den QR-Code. Einfach den QR-Code mit dem Handy scannen.<br />
Foto: Adobe Stock/afitz<br />
Ran ans Leder: Auf zur 6. SWE<br />
Stadtmeisterschaft im Fußball<br />
Inzwischen ist sie schon Tradition: die SWE Stadtmeisterschaft.<br />
Auch in diesem Jahr kann der Fußball-Nachwuchs<br />
wieder zeigen, was in ihm steckt: am 16. Juni 2<strong>01</strong>9. Die<br />
Turniere für die F-Junioren beginnen 10:30 Uhr. Gespielt<br />
wird auf dem Sportplatz in der Grubenstraße. Bis zu 150<br />
Jungen und Mädchen im Alter zwischen 8 und 9 Jahren<br />
aus allen Erfurter Fußballvereinen können mitspielen.<br />
Als Kooperationspartner mit im Boot ist auch der FC Erfurt<br />
Nord, der sich durch sehr gute Nachwuchsarbeit auszeichnet.<br />
Das Nachwuchsleistungszentrum des FC RWE<br />
übernimmt die komplette Organisation und Ausgestaltung<br />
der SWE Stadtmeisterschaft.<br />
Ansprechpartner: Christian Hasselmann/David Scheunert<br />
Fragen und Anmeldung per E-Mail unter:<br />
nachwuchs@rot-weiss-erfurt.de<br />
Foto: Karina Heßland-Wissel<br />
Wir bereiten den<br />
Sommer vor<br />
Der nächste Sommer kommt bestimmt. Ob er heiß wird, weiß<br />
keiner. Unsere Schwimmmeister stehen aber schon in den Startlöchern.<br />
Die Vorbereitungen für die Freibadsaison laufen auf<br />
Hochtouren. Im Nordbad geht es zuerst los. Hier wird schon<br />
eifrig gewirbelt. Bereits im Herbst wurde der Wasserspiegel in<br />
den Becken zum Frostschutz um 50 Zentimeter abgesenkt. Jetzt<br />
geht es ans Putzen, aber mit System: Erst das große Sportbecken,<br />
dann folgen Sprung- und Attraktionsbecken. Es wird aber<br />
nicht nur geputzt: Jede Schweißnaht wird kontrolliert.<br />
Viel Arbeit steckt auch in den Außenanlagen. Die müssen<br />
nicht nur in der laufenden Saison gepflegt werden. Bereits<br />
sechs Wochen, bevor das Bad öffnet, geht es daran, das Unkraut<br />
zu zupfen, die Beete umzugraben und das Moos zu entfernen.<br />
Die Hecken werden beschnitten, der Rasen wird gestutzt.<br />
Spielgeräte sind wieder auszupacken und auf ihre Funktionstüchtigkeit<br />
zu kontrollieren. „Da kann man nicht auf besseres<br />
Wetter warten, sonst schaffen wir es nicht“, sagt Kathrin<br />
Knabe-Lange, Betriebsleiterin der SWE Bäder GmbH. Denn das<br />
Bad soll am 4. Mai wieder öffnen.<br />
Auch die Techniker haben ordentlich zu tun. Sie schauen<br />
im Keller nach dem Rechten: Dort sind die zahlreichen<br />
Pumpen wieder anzuschließen und in Betrieb zu<br />
nehmen, die Filter zu reinigen. 17 davon reihen sich<br />
aneinander, Schaltschränke und Computer ergänzen<br />
das System. Aktivkohle ist in allen Filtern nachzufüllen.<br />
Immerhin 35.000 Kubikmeter Wasser werden hier<br />
in der Saison pro Tag umgewälzt.<br />
Drei Wasserkreisläufe gibt es im vollautomatischen Betrieb,<br />
die bestimmte Vorgaben an die Wasserqualität zu erfüllen<br />
haben: Stündlich durchlaufen 480 Kubikmeter Wasser die<br />
Aufbereitungsanlagen für das Schwimmerbecken. Im Sprungbecken<br />
sind es 60 Kubikmeter und im Attraktionsbecken 860<br />
Kubikmeter pro Stunde.<br />
ANKE ROEDER-ECKERT<br />
ARTUS.ATELIER<br />
Am Ende der Arbeiten stehen die Wasserproben durch das<br />
Gesundheitsamt. Alle Becken, Duschen und Wasserhähne werden<br />
überprüft. Erst dann gibt es das Go und das Bad kann wieder<br />
für seine Besucher öffnen.<br />
Das Nordbad öffnet am 4. Mai 2<strong>01</strong>9, Strandbad Stotternheim,<br />
Dreienbrunnenbad und Freibad Möbisburg folgen<br />
eine Woche später, am 11. Mai 2<strong>01</strong>9.<br />
Frühjahrsmüde? Nein Danke!<br />
Während die einen noch den Winter austreiben, sind die anderen<br />
schon wieder frühjahrsmüde. Da haben wir was! Wir<br />
machen Sie fit für den Frühling, und zwar mit unseren Sauna-Themenwochen.<br />
Saunafreunde können sich unter dem<br />
Motto „Duftreise“ bei aromatischen Aufgüssen und entspannenden<br />
Naturklängen erholen. Die Vielfalt ist groß und<br />
reicht von Ingwer-Limette über Holunder bis hin<br />
Sauna-<br />
Themenwochen<br />
8. bis 14. April, 10:00 bis 22:00<br />
Uhr, Roland Matthes Schwimmhalle<br />
23. bis 28. April, Dienstag bis Freitag<br />
14:00 bis 22:00 Uhr, Samstag und<br />
Sonntag 10:00 bis 18:00 Uhr,<br />
Schwimmhalle Johannesplatz<br />
zu Chili-Orange. Verwöhnung für alle Sinne<br />
– speziell für die Haut – bieten belebende<br />
Peelings und Honiganwendungen.<br />
Für den Frischekick gibt es einen<br />
Barfußpfad und fruchtige Überraschungen.<br />
Zum Abschluss gibt es einen<br />
Gute-Nacht-Aufguss mit Lavendel.<br />
BÄDER<br />
Foto: Adobe Stock/detailblick-foto<br />
Umfrage: Gefällt Ihnen unser Journal?<br />
20<br />
50 €<br />
Gutschein<br />
zu gewinnen<br />
Ab dieser <strong>Ausgabe</strong> verteilen wir unser Journal an alle Erfurter Haushalte – das ist unser<br />
erklärtes Ziel. Aber klappt das auch? Wie finden Sie unsere Mischung aus Geschichten<br />
über die Erfurter und ihre Stadt sowie die Themen rund die Stadtwerke Erfurt? Gefallen Ihnen die Bilder,<br />
das Layout, unsere Schreibe? Das würden wir gern wissen. Schenken Sie uns fünf Minuten Ihrer Zeit<br />
und beantworten Sie unsere Fragen. Über oben abgebildeten QR-Code können Sie an der Befragung<br />
teilnehmen. Sagen Sie uns, was Ihnen gut gefällt und was wir verbessern können. Welche Themen finden<br />
Sie interessant? Unter allen Teilnehmern verlosen wir fünf 50-Euro-Freizeit-Gutscheine (einlösbar in unseren<br />
Bädern, im egapark oder bei der EVAG). Teilnahmeschluss ist der 30.04.2<strong>01</strong>9.<br />
Wir sagen Danke!<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 21
EVAG<br />
EVAG<br />
Brand oder<br />
Geist – das ist<br />
hier die Frage<br />
Stefan A. Beck am Brennkessel<br />
in der Destille.<br />
Samstags gibt es hier um<br />
16:30 Uhr eine Einführung<br />
in die Welt der Brennkunst<br />
– einfach dazukommen<br />
und mitprobieren!<br />
Hochprozentig wird es im April im Katerexpress der EVAG.<br />
Stefan A. Beck lädt zur Destille-Genuss-Tour, denn nicht<br />
nur mit Weinen kennt sich der 49-Jährige Wahlerfurter<br />
bestens aus. Auch die Welt der Edeldestillate ist ihm ein<br />
Begriff.<br />
Brand und Geist, ist das nicht alles das Gleiche? „Nein, hier<br />
gibt es große Unterschiede“, sagt Stefan A. Beck und lacht.<br />
„Genau das wollen wir erklären.“ Doch bei der grauen Theorie<br />
allein bleibt es nicht, versichert er. Der Mit-Betreiber<br />
der Destille am Petersberg nimmt seine Fahrgäste mit auf<br />
eine genussvolle Tour. Die Gäste können sich nicht nur auf<br />
amüsante Brenner-Geschichten, sondern auch auf eine Verkostung<br />
ausgewählter Spirituosen aus Thüringen<br />
freuen, denn Stefan A. Beck möchte<br />
bei den Erfurtern die Liebe für<br />
Die Fahrten<br />
finden am 6. April 2<strong>01</strong>9 jeweils<br />
16:00 Uhr, 17:30 und 19:00 Uhr<br />
statt. Karten gibt es zum Preis von<br />
24,50 Euro im Vorverkauf im EVAG-<br />
Mobilitätszentrum am Anger und im<br />
Ticketshop Thüringen. Abfahrt ist<br />
jeweils an der Haltestelle<br />
„Stadtrundfahrt“ am<br />
Domplatz Süd.<br />
Thüringer hochprozentig Feines<br />
wecken, und davon gibt es einiges,<br />
manches davon sehr<br />
ausgefallen.<br />
„Gemeinsam mit Born<br />
Senf & Feinkost stellen wir<br />
Senfgeiste und Senfgin her,<br />
sogar einen Senflikör haben<br />
wir im Portfolio“, erzählt er.<br />
Wer nicht ganz so experimentierfreudig<br />
ist, kann es mit dem<br />
edlen Erfurter Geist aus Rosenblättern<br />
der Baum- und Rosenschule Kühr<br />
aus Tiefthal versuchen, für den es im vergangenen Jahr sogar<br />
die Goldmedaille auf der „Destillata“ gab. Hier treten<br />
Brennmeister aus rund zehn europäischen Ländern gegeneinander<br />
an.<br />
Allein vier Ginsorten hat er im Angebot, zwei davon aus<br />
ganz natürlichen Thüringer Ingredienzien. Stefan A. Beck<br />
liebt es zu experimentieren. Und so hat die Destille nicht nur<br />
Schlehen-, Himbeer-, Kaffee- oder Schokoladengeist, sondern<br />
auch Bratwurstgeist im Angebot. „Auch wenn es mich<br />
reizt, immer wieder neue Zutaten zu kombinieren, die Kreation<br />
der wahren Genüsse ist Sache des Brennmeisters und<br />
Co-Betreibers Gerhard Liebl – der 2<strong>01</strong>8 wiederholt zum europäischen<br />
Edelbrenner des Jahres in Gold gekürt wurde.“<br />
Mehr zu den Geheimnissen<br />
der<br />
Erfurter Brennkunst<br />
lesen Sie<br />
in unserem Blog.<br />
Einfach den QR-<br />
Code scannen.<br />
ANKE ROEDER-ECKERT<br />
STEVE BAUERSCHMIDT<br />
Groß ist die Vielfalt der Erfurter Destillate.<br />
Mit dem Katerexpress der EVAG geht es am 6. April auf Genuss-Tour durch die Welt der Brände.<br />
22<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 23
ENERGIE<br />
ENERGIE<br />
Vorsicht vor den<br />
Strom-Abzockern<br />
Warum immer wieder Stromanbieter<br />
pleitegehen und wem Sie<br />
vertrauen können<br />
Foto: Adobe Stock/bht2000<br />
HENRY KÖHLERT<br />
W<br />
as war das früher einfach! Da gab’s nur den regionalen<br />
Energieversorger. Die Bezugspreise waren<br />
gesetzt. Und da gab’s die Abnehmer. Die kauften<br />
Strom zu einem festgelegten, vom Ministerium genehmigten<br />
Preis – Alternativen? Fehlanzeige. Das war’s.<br />
Und heute? Heute ist diese Zeit der regionalen Monopole<br />
längst Geschichte, hat sich der freie Markt auch beim Strom<br />
durchgesetzt. Der beste Preis gewinnt – also je günstiger, desto<br />
besser?<br />
Das funktioniert so nicht. Denn dass ein Stromvertrag bei Billiganbietern<br />
auch seine Schattenseiten haben kann, beweisen<br />
die jüngsten Pleiten diverser Stromversorger, die sich im Kampf<br />
um den Kunden verzockt haben und sogar Großkunden wie den<br />
Deutschen Bundestag, so manche Kommunen oder die Hamburger<br />
Elbphilharmonie aufs Glatteis führten.<br />
Doch woran orientieren? „Sicher ist der Preis eine Entscheidungshilfe,<br />
aber auch Seriosität und Bodenständigkeit eines Unternehmens<br />
der Energiebranche sollten mitentscheiden“, sagt<br />
Karel Schweng, Chef der SWE Energie GmbH. „Wer seit Jahrzehnten<br />
im Markt unterwegs ist und bewiesen hat, dass er zuverlässig<br />
liefern kann und das dauerhaft zu fairen Preisen – dem<br />
kann der Kunde auch sein Vertrauen schenken. Und wenn der<br />
Anbieter dann auch noch ein regionales Unternehmen ist und<br />
das Geld in der Region bleibt – umso besser.“<br />
Doch wie kommt es immer wieder zu Dumpingpreisen auf<br />
dem Markt? Thomas Jacob weiß es, er ist ein Stromhändler. Er<br />
und seine Mitstreiter bei der SWE Energie GmbH müssen Strom<br />
und Gas (auch zur Stromerzeugung) nach festgelegten Strategien<br />
beschaffen, um Risiken für den Verbraucher zu minimieren.<br />
„Doch ganz so einfach ist das auch wieder nicht“, sagt Jacob.<br />
Vom Strompreis sind nur ein Viertel die reinen Energiekosten –<br />
die große Mehrheit sind Steuern, Abgaben und Umlagen. „Einen<br />
großen Hebel gibt es da nicht – für keinen Stromhändler und<br />
auch nicht für Stromerzeuger.“ Strom wird mittlerweile an Börsen<br />
gehandelt, so wie Schweinehälften oder Edelmetalle. Wer<br />
also mit Dumpingpreisen lockt, muss früher oder später seine<br />
Preise kräftig anheben.<br />
Denn: Der Strom, der in diesem Augenblick aus Ihrer Steckdose<br />
kommt, wurde vor Monaten (oder noch länger) vom Stromanbieter<br />
an der Börse eingekauft – er ist aber frisch produziert.<br />
Ein Termingeschäft also, das durchaus Risiken hat, je nachdem,<br />
wie sich die Preise in der Zwischenzeit entwickelt haben. Jacob<br />
erklärt: „Die SWE Energie GmbH kauft Gas an der Börse, um<br />
damit in ihrem eigenen Kraftwerk Strom und Wärme zu produzieren.<br />
Während wir die Wärme direkt an unsere Kunden liefern,<br />
um zum Beispiel Wohnungen zu heizen, haben wir unseren<br />
Strom schon vor Langem an der Börse zu einem hoffentlich<br />
guten Preis verkauft.“<br />
Das System ist kompliziert. Aus einer Erfurter Steckdose kommt<br />
ja nicht nur in Erfurt produzierter Strom – der kommt aus allen<br />
Ecken Europas, je nachdem, wer gerade Strom produziert. Jacob:<br />
„Jeder platziert seinen Strom an der Börse, der Preis wird<br />
bestimmt von Angebot und Nachfrage.“ Beispiel: Die SWE Energie<br />
GmbH produziert im Sommer logischerweise weniger heißes<br />
Wasser, produziert in Folge weniger Strom – und diese Lücke<br />
muss gefüllt werden, da der Stromverbrauch ja gleich bleibt.<br />
Jacob: „Hier muss also an der Börse dazugekauft werden.“<br />
Den richtigen Zeitpunkt für Kauf und Verkauf zu finden, ist<br />
„Finanzmathematik und Fundamentalanalyse“, so Jacob. Doch<br />
sich sicher sein, optimal gehandelt zu haben, kann keiner – immer<br />
wieder kann etwas die Preise nach oben treiben oder sinken<br />
lassen. Jacob: „Sicher kann man seinen ganzen Bedarf<br />
an Strom auch kurzfristig an der Börse kaufen, doch wer das<br />
macht, geht ein höheres Risiko ein, als der, der langfristig handelt.“<br />
Jacob: „So mancher Newcomer auf dem Markt spekuliert darauf,<br />
dass die Preise dauerhaft sinken – und kommt in große<br />
Nöte, wenn die Entwicklung anders verläuft.“<br />
Dass man sich auch verzocken kann, zeigt die Preisentwicklung<br />
von Strom im vergangenen Jahr: Der ist an der Börse im<br />
Mai noch für 2,6 Cent die Kilowattstunde gehandelt worden, nur<br />
sieben Monate später waren es bereits 5,4 Cent! Jacob: „Jeder<br />
Stromerzeuger lebt mit dem dauernden Risiko, dass seine Planungen<br />
nicht aufgehen, dass ihm etwas dazwischenkommt. Also<br />
angenommen, sein Kraftwerk geht kaputt und der Stromerzeuger<br />
muss seinen bereits verkauften Strom an der Börse teuer<br />
nachkaufen – dann macht er möglicherweise Minus.“<br />
Bodenständige Erzeuger lassen es gar nicht so weit kommen,<br />
investieren in ihre Anlagen. Und das macht ihren Strom etwas<br />
teurer – aber dafür auch sicherer…<br />
Was passiert, wenn der Stromanbieter<br />
Insolvenz anmeldet, lesen Sie hier:<br />
einfach den QR-Code scannen.<br />
24<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 25
ENERGIE<br />
ENERGIE<br />
Wir schicken unsere<br />
Turbinen in Rente<br />
Marco Türke (links) und Maximilian Bube<br />
vor dem Generatorgehäuse von<br />
„Alexandra“, sie ist eine der beiden Flugzeugturbinen,<br />
die ersetzt werden müssen.<br />
HENRY KÖHLERT<br />
STEVE BAUERSCHMIDT<br />
SWE Energie investiert bis zu 50 Millionen<br />
Euro in die Modernisierung des Kraftwerks<br />
E<br />
s gibt einen Ort an der Stotternheimer Straße,<br />
der ist so heiß, dass hier sogar härteste Metalle<br />
schmelzen würden – wenn nicht pfiffige Ingenieure<br />
eine luftige Idee gehabt hätten…<br />
Doch von Anfang an, Ortstermin in der „GuD“ der<br />
SWE Energie GmbH im Nordosten der Landeshauptstadt.<br />
„GuD“ – das steht für „Gas- und Dampfturbinenanlage“<br />
und die wiederum sorgt für warme Stuben<br />
bei rund 40.000 Erfurter Haushalten. Denn hier,<br />
in einem Kraftwerk, das zu den effektivsten und<br />
saubersten in der Republik zählt, wird jede Menge<br />
Dampf produziert – und ganz viel Strom, damit uns<br />
nicht das Licht ausgeht.<br />
Wer kennt sie nicht, die reinen Gaskraftwerke<br />
auf der grünen Wiese, aus deren Kühltürmen weißer<br />
Dampf hervorquillt und eigene Wolken im Himmel<br />
über unseren Köpfen bildet. Der energiereiche<br />
Dampf, der nutzlos in die Luft entweicht, ist ein Abfallprodukt<br />
der Stromerzeugung. Gerade mal ein<br />
Drittel der eingesetzten Energie, die im Rohstoff<br />
Gas steckt, wird in solchen Anlagen genutzt. Der<br />
Rest verpufft.<br />
„Das ist bei unserer Anlage anders“, sagt Marco<br />
Türke, Kraftwerksleiter bei der SWE Energie GmbH.<br />
„Gas ist ein edler Brennstoff und viel zu schade, um<br />
ihn einfach nur zu verbrennen.“ Bei der „GuD“ an der<br />
Stotternheimer Straße beginnt die Wertschöpfung<br />
mit „Annabell“ und „Alexandra“, den beiden rund<br />
fünf Tonnen schweren Turbinen mit den weiblichen<br />
Namen, die eigentlich Flugzeugtriebwerke sind. Gas<br />
wird in die Brennkammer geleitet und gezündet, die<br />
Temperaturen liegen dabei um die 1.100 Grad. Das<br />
Schaufelrad, das nach der Brennkammer eingebaut<br />
ist, nimmt die Energie auf und leitet sie in den Generator<br />
weiter, der dann Strom erzeugt – rund 22 Megawatt<br />
pro Turbine! Das Schaufelrad kann der enormen<br />
Hitze aus der Brennkammer nur trotzen, weil durch<br />
kleine Düsen Luft aus seinem hohlen Inneren entweicht<br />
und sich wie ein Schutzfilm um das Metall legt.<br />
Bis zu diesem Schritt gleichen „Annabell“ und<br />
„Alexandra“ den meisten anderen Kraftwerken in<br />
der Republik – vorne Gas rein, hinten Strom raus.<br />
Und jede Menge Abwärme, die bei den anderen über<br />
die Kühltürme entweicht. Bei der Erfurter Anlage<br />
geht’s aber weiter: 540 Grad ist die Luft heiß, wenn<br />
sie in eine der beiden Abhitzekessel gelangt. Wärmetauscher<br />
nehmen hier Energie auf, Wasser wird<br />
in 520 Grad heißen Dampf verwandelt, der wiederum<br />
eine Dampfturbine antreibt – um erneut Strom<br />
zu erzeugen. „Unter Volllast kommen pro Stunde bis<br />
zu 160 Tonnen Heißdampf zur Dampfturbine“, sagt<br />
Maximilian Bube, der Anlagenverantwortliche für die<br />
Gasturbinentechik. Der Generator dahinter erzeugt<br />
noch einmal 32 Megawatt.<br />
Doch der Dampf hat danach noch Power (200<br />
Grad!), weiter geht’s zu einem geschlossenen Wasserkreislauf,<br />
um diesen auf 125 Grad zu erhitzen. Dieser<br />
Kreislauf ist das Fernwärmenetz, das rund 40.000<br />
Erfurter Haushalte über Wärmetauscher an den rund<br />
1.100 Übergabestationen mit heißem Wasser für Heizung<br />
und Dusche versorgt. Wenn das Wasser nach<br />
seiner rund 180 Kilometer langen Runde durch Erfurt<br />
am Kraftwerk ankommt, ist es 60 Grad warm<br />
– um hier wieder auf 125 Grad erhitzt zu werden.<br />
26<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 27
ENERGIE<br />
EVAG<br />
Marco Türke: „Bei uns funktioniert das Fernwärmenetz<br />
wie ein Kühlturm.“<br />
Etwas mehr als 80 Prozent ist der Gesamtwirkungsgrad<br />
der Erfurter „GuD“ – mehr geht kaum noch.<br />
Seit 20 Jahren sind „Annabell“ und „Alexandra“ im<br />
Einsatz, rund 145.000 Betriebsstunden haben sie hinter<br />
sich gebracht. Im Winter, also von Ende November<br />
bis in den März hinein, laufen die beiden Turbinen<br />
fast rund um die Uhr, wandern in Spitzenzeiten<br />
bis zu 400 Megawatt Gas in die Anlage. „Wenn’s einmal<br />
läuft, dann läuft’s“, meint Marco Türke. Ein Blick in<br />
den Raum, der die Turbinen umgibt, verrät, wie heiß es<br />
dabei hergeht: Die Maschinen glühen…<br />
Und auch an Flugzeugturbinen nagt irgendwann<br />
der Zahn der Zeit, sie müssen ersetzt werden: Im April<br />
2020 ist „Alexandra“ dran, ein Jahr später „Annabell“.<br />
„Außerdem bauen wir noch eine zusätzliche Dampfturbine<br />
ein, quasi die kleine Schwester von der, die<br />
wir seit 20 Jahren betreiben“, sagt Marco Türke. „Damit<br />
können wir im Sommer noch flexibler reagieren.“<br />
Außerdem werden noch die beiden Abhitzekessel, die<br />
E-Technik und die Leittechnik modernisiert. Der Heizkondensator,<br />
durch den das Heißwasser erwärmt wird,<br />
muss durch die Leistungserhöhung ebenso getauscht<br />
werden. Ein zusätzlicher Wärmespeicher (Inhalt 9.000<br />
Kubikmeter bis zu 98 Grad heißes Wasser) soll überschüssige<br />
Wärme speichern.<br />
Bis zu 50 Millionen Euro wird die Modernisierung<br />
kosten, damit wird der Gesamtwirkungsgrad noch einmal<br />
verbessert und der Schadstoffausstoß um ein Drittel<br />
verringert. Gut für Erfurt.<br />
Übrigens: Drei Mitarbeiter kümmern sich pro Schicht<br />
darum, dass Erfurt reibungslos mit Energie versorgt<br />
wird – 32 Männer und eine Frau arbeiten insgesamt im<br />
Kraftwerk an der Stotternheimer Straße.<br />
Neue Technik in EVAG-Bussen<br />
Die EVAG setzt auf neue Technik. Alle EVAG-Busse sind<br />
auf Hybridentwerter umgerüstet. Die neuen Geräte verbinden<br />
die klassische Papierentwertung mit einem Kontrollterminal<br />
für elektronische Tickets. Damit können<br />
nicht nur Papiertickets entwertet, sondern auch Barcodes<br />
geprüft werden.<br />
Auch die Abo-Chipkarten können durch das neue System<br />
einfach und unkompliziert auf ihre Gültigkeit überprüft<br />
werden. Durch die Umstellung auf die moderne<br />
Technik werden die Fahrer entlastet, der Einsteigevorgang<br />
wird effektiver gestaltet.<br />
Wie die neue Technik funktioniert,<br />
erklärt Ihnen ein kurzer Film.<br />
Einfach den QR-Code scannen.<br />
Steigende Zahlen<br />
Die Fahrgastzahlen der EVAG wachsen kontinuierlich, im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent (2<strong>01</strong>7:<br />
52,4 Millionen). Immer mehr Erfurter fahren mit Bus und Stadtbahn zur Arbeit, in die Schule oder ins<br />
Grüne. Ein Trend, der seit 2<strong>01</strong>6 zu beobachten ist.<br />
„Wir freuen uns, dass immer mehr Menschen auf die umweltfreundlichen Alternativen von Bus und<br />
Stadtbahn setzen“, sagt Myriam Berg, Vorstand der EVAG, ist sich aber auch der Herausforderungen<br />
des Fahrgastanstiegs bewusst. „Wir wissen, dass einzelne Stadtbahn-Linien sehr stark frequentiert sind.<br />
Deshalb setzen wir bei den neuen Bahnen von Stadler auf größere Fahrzeuge, in denen mehr Fahrgäste<br />
bequem Platz finden. Im Sommer startet die Produktion, Ende 2020 rollen die ersten der 42 Meter langen<br />
Bahnen durch Erfurt“, sagt Myriam Berg. Die Neubeschaffung der Fahrzeuge wird mit Fördermitteln<br />
vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und vom Freistaat Thüringen unterstützt.<br />
Fasten mal anders<br />
Sie sind Autofahrer? Was halten Sie davon,<br />
Ihren Wagen mal stehen zu lassen<br />
und auf Stadtbahn und Bus umzusteigen?<br />
Vielleicht brauchen Sie Ihr Auto<br />
ja viel weniger als gedacht? Um Ihnen<br />
den Umstieg leichter zu machen, gibt<br />
es während der Fastenzeit ein besonderes<br />
Angebot im Verkehrsverbund Mittelthüringen<br />
(VMT).<br />
Wer in der Zeit vom 6. März bis 20.<br />
April 2<strong>01</strong>9 einen Abovertrag – egal, ob Abo Solo, Abo Plus oder<br />
Abo Mobil65 – abschließt, bekommt einen Monat freie Fahrt mit<br />
Stadtbahn und Bus geschenkt. Dafür bei Vertragsabschluss einfach<br />
den Aktionscode „Autofasten“ angeben. Das VMT-Angebot<br />
gilt für alle, die in den letzten Monaten kein Abo der EVAG oder<br />
anderer Partnern im VMT genutzt haben.<br />
Mehr Informationen gibt es im EVAG-Mobilitätszentrum am<br />
Anger oder unter www.evag-erfurt.de.<br />
Die „GuD“ – Gas- und Dampfturbinenanlage: Kunterbunt geht’s in einigen Teilen der Halle zu, hier ein Blick auf einen Abhitzekessel<br />
(oben). Kraftwerksleiter Marco Türke blickt auf eine der beiden Turbinen (Foto li.) – gemeinsam mit seinem Kollegen Maximilian Bube (Anlagenverantwortlicher<br />
für die Gasturbinentechik) und 30 Kollegen sorgt er für 40.000 warme Wohnungen in Erfurt.<br />
28<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
Linie 4 | Greg<br />
Die Erfurter Kinderbuchtage<br />
Schmökertour durch die Stadt<br />
Bald geht’s los. Vom 15. bis 31. März 2<strong>01</strong>9 sind<br />
wieder Kinderbuchtage in Erfurt angesagt. Da<br />
dürfen die Schmökertouren der EVAG nicht<br />
fehlen. Seit 2003 werden die Helden beliebter<br />
Kinderbücher in unseren Stadtbahnen lebendig.<br />
Eine tolle Aktion, die jedes Jahr seitens der<br />
EVAG liebevoll vorbereitet wird und großen Anklang<br />
findet. Die Bahnen fahren am 23. März<br />
ab 09:57 Uhr durch die Stadt. Alle drei starten<br />
am Anger. Zusteigen kann man überall, denn<br />
zwei Stunden lang werden Geschichten vorgelesen.<br />
Auf der Stadtbahn-Linie 2 geht es um<br />
Linie 2 | Lauras Stern<br />
„Lauras Stern“. „Greg“ macht die Stadtbahn-<br />
Linie 4 unsicher, und „Petronella Apfelmus“<br />
ist auf der Linie 6 unterwegs.<br />
Schmökerfahrplan<br />
Linie 2 Lauras Stern Bahn ab 5 Jahre<br />
10:10 Uhr ab Anger in Richtung Ringelberg<br />
Linie 4 Greg Bahn ab 8 Jahre<br />
09:57 Uhr ab Anger in Richtung Hauptfriedhof<br />
Linie 6 Petronella Bahn ab 7 Jahre<br />
10:05 Uhr ab Anger in Richtung Steigerstraße<br />
Linie 6 | Petronella Apfelmus<br />
Mehr zum Programm<br />
gibt es in<br />
unserem Blog.<br />
Einfach den<br />
QR-Code scannen.<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 29
UNSERE NETZE<br />
Mit den öffentlichen<br />
Netzen<br />
für die Kommunikation,<br />
also die,<br />
die wir alle für PC,<br />
Handy und Co. nutzen,<br />
ist das so eine<br />
Sache: Mal gehen sie,<br />
mal gehen sie eher weniger.<br />
Und manchmal gehen<br />
sie gar nicht.<br />
Dünn sind die<br />
Glasfaserkabel, die<br />
etwas dickeren sind<br />
Kupferkabel.<br />
Die drei von der SWE Fernmeldetruppe:<br />
Stefan Schwarzer (v. l.), Sven Hasenstein und Sandor Fazekas.<br />
■<br />
Kabelnetze für<br />
unsere Sicherheit<br />
Kein Netz? Das kann der SWE nicht passieren – die Stadtwerke<br />
haben ihr eigenes, genauer gesagt sogar drei. „Informationskabelnetz“<br />
ist die Bezeichnung dafür, und dahinter verbirgt<br />
sich die Notwendigkeit für das kommunale Unternehmen, rund um<br />
die Uhr störungsfrei unterwegs zu sein und auch dann noch kommunizieren<br />
zu können, wenn’s die anderen nicht mehr schaffen.<br />
Fachverantwortlich ist Stefan Schwarzer, seit 40 Jahren „Telefoner“<br />
bei der SWE, und einer von drei Technikern, die sich um das<br />
Netz kümmern: „Wir müssen sicherstellen, dass es immer Strom,<br />
Gas, Wasser und Fernwärme gibt, das ist unsere Aufgabe als Versorger<br />
der Landeshauptstadt. Dafür brauchen wir ein eigenes Netz<br />
für die Kommunikation und das transportiert alles, was mit Telefon<br />
und Datenerfassung zu tun hat.“<br />
Ein Netz, das mit Abstand größte, haben die Unternehmen SWE<br />
Energie GmbH und SWE Netz GmbH gemeinsam, eines die ThüWa<br />
ThüringenWasser GmbH, also der Wasserversorger für Erfurt, und<br />
ein kleineres der egapark. Allen ist gemeinsam, dass sie einzelne<br />
Stationen der Unternehmen miteinander verbinden, die verschiedensten<br />
Daten transportieren und Steuerbefehle hin- und herschicken<br />
können.<br />
Schwarzer: „Energieversorger haben schon seit vielen Jahrzehnten<br />
ein eigenes Kommunikationsnetz, sie mussten ja die Anlagen<br />
von den Zentralen aus steuern, regeln und überwachen<br />
können. Dafür brauchten sie rund um die Uhr alle erdenklichen<br />
Informationen über deren Zustand. Nach wie vor wird auf die<br />
konventionelle Kupferkabeltechnologie gesetzt. Doch zunehmend<br />
wird auch das wesentlich schnellere Glasfasernetz ausgebaut.“<br />
Und so besteht das Fernmeldenetz der SWE Energie GmbH und<br />
der SWE Netz GmbH aus rund 600 Kilometern Kupfer- und 200<br />
Kilometern Glasfaserkabel, tief in der Erfurter Erde verbuddelt<br />
und meist zusammen mit Strom, Gas und Fernwärme verlegt.<br />
Rund 1.200 Verteilerstandorte wurden im Stadtgebiet positioniert.<br />
Schwarzer: „Beim nur ca. 15 Millimeter starken Glasfaserkabel<br />
sorgt ein Schutzrohr für extra Sicherheit. Diese Kabel sind<br />
sehr empfindlich, die Fasern mit 125 Mikrometern nicht stärker<br />
als ein Haar.“ Bis zu einem Terabit Daten pro Sekunde können<br />
durch jede einzelne Glasfaser geleitet werden. In Verbindung mit<br />
einer passenden Übertragungstechnik wird so die schnellstmögliche<br />
Vernetzung aller SWE Standorte gesichert.<br />
HENRY KÖHLERT<br />
JAKOB SCHRÖTER<br />
Dass die Informationskabelnetze dafür rund um die Uhr störungsfrei<br />
funktionieren müssen, liegt auf der Hand, da die Strom-,<br />
Gas-, Wasser- und Wärmelieferanten der Landeshauptstadt damit<br />
zur richtigen Zeit die richtigen Daten weiterleiten müssen. Ob das<br />
zum Beispiel die aktuellen Füllstände für den gewaltigen Behälter<br />
der Wärmeversorgung sind, die Videoüberwachung der Gasstationen,<br />
die Kontrolle der EVAG-Unterwerke oder die Schaltbefehle<br />
und Schalterstellungen der sieben, bald acht Umspannwerke – alles<br />
muss weitergeleitet werden, damit die Versorgung Erfurts mit<br />
Energie gewährleistet ist. Im Gegenzug werden die Verbrauchsdaten<br />
hunderter Strom- und Wärmezähler der Kunden wieder „eingesammelt“<br />
und zur betrieblichen Auswertung bereitgestellt. Und<br />
auch die SWE Netz GmbH, das Unternehmen, das mit seinen Stromkabeln,<br />
Gasrohren und hunderten Verteilerstationen dafür sorgt,<br />
dass Energie von A nach B gelangt, braucht das Fernmeldenetz,<br />
um für einen reibungslosen Betrieb schnellstmöglich an die nötigen<br />
Informationen zu kommen.<br />
Schwarzer: „Ich plane das Netz, dessen Erweiterung und Wartung.<br />
Meine Kollegen Sandor Fazekas und Sven Hasenstein kümmern<br />
sich um den Betrieb, die Zustandskontrolle der Kabel und<br />
Blick in einen LWL-Straßenverteiler. LWL steht für Lichtwellenleiterkabel<br />
(Glasfaser)…<br />
technischen Anlagen sowie um die Verbindungsschaltungen. Unser<br />
Ziel ist es, in Zukunft alle Stationen damit erreichen zu können.<br />
Im Schadensfall, also wenn zum Beispiel ein Bagger unsere Leitungen<br />
beschädigt oder gar gekappt hat, müssen wir die Störungen<br />
schnellstmöglich beseitigen. Man muss sich auf uns verlassen<br />
können, egal, was passiert. Wir haben einen Bereitschaftsdienst,<br />
sind an sieben Tagen 24 Stunden erreichbar und einsatzbereit.“<br />
Manche Kupferkabel liegen schon seit mehr als 50 Jahren unter<br />
der Erde: „Wir kennen den Zustand unserer Kabel gut, turnusmäßige<br />
Wartung und regelmäßige Kontrollen der Anlagen sind für uns<br />
ein Muss.“ Übrigens: Natürlich kann man über das Netz der SWE<br />
auch telefonieren – auch in alle Welt. Und natürlich erfolgt auch die<br />
Bürokommunikation, also die PC-Technik, über die eigenen Netze.<br />
Fast 2.000 Stadtwerker zählen zu den Nutzern.<br />
Dass die Netze der SWE künftig noch mehr Bedeutung bekommen,<br />
liegt an den Herausforderungen, die die Zukunft bringen<br />
wird: Stichwort Smart City, intelligente Stadt. So werden auch über<br />
die Informationskabelnetze der Stadtwerke Erfurt immer mehr Daten<br />
rauschen, damit Computer und Anlagen, Menschen und Maschinen<br />
miteinander kommunizieren können.<br />
30<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 31
ARENA<br />
ARENA<br />
Bevor Herbert Grönemeyer am<br />
30. August 2<strong>01</strong>9 auf die Bühne<br />
steigen und das Steigerwaldstadion<br />
rocken kann, ist einiges zu tun,<br />
um die Arena in die perfekte Kulisse<br />
für das Konzert unter freiem Himmel<br />
zu verwandeln. Dinge, an die<br />
man im Traum nicht denken würde,<br />
wenn man sich ein Ticket kauft…<br />
Grönemeyer<br />
rockt die Arena<br />
Die Arbeit für ein Open-Air in dieser Größenordnung fängt<br />
im Schnitt eineinhalb Jahre früher an, nämlich mit der Akquise.<br />
„Die liegt in den Händen von professionellen Veranstaltern,<br />
die auch für uns feste Ansprechpartner sind,<br />
wenn es um Großveranstaltungen geht. Wir werden immer<br />
wieder gefragt: Warum holt ihr nicht mal Helene oder Fanta<br />
4? Dabei sind wir nur der Vermieter. Die Buchung von<br />
Künstlern liegt in den Händen von Event-Agenturen, die<br />
auch das wirtschaftliche Risiko tragen. Fünf haben wir davon<br />
in der Region. Das Grönemeyer-Konzert im August hat<br />
InMove aus Chemnitz organisiert“, erzählt Christian Fothe,<br />
Prokurist der Arena Erfurt GmbH. „Unabhängig davon<br />
müssen die räumlichen Gegebenheiten stimmen, und für<br />
Helene Fischer sind wir einfach zu klein“, meint er.<br />
„Unsere Aufgabe ist es, die Rahmenbedingungen so<br />
optimal wie möglich zu gestalten und dabei die Interessen<br />
von Künstlern, Besuchern und Anwohnern auf dem<br />
Schirm zu haben“, betont Christian Fothe und verweist auf<br />
das detaillierte Anwohnerschutzkonzept zu Großveranstaltungen.<br />
In solchen Fällen dürfen nur bestimmte Straßen<br />
befahren werden, Anwohner erhalten Einfahrtskarten, Einfahrtskontrollen<br />
regeln die Verkehrsströme.<br />
Bereits vor einem Jahr haben die Abstimmungen für das<br />
Grönemeyer-Open-Air im August begonnen. Dazu gehören<br />
Vor-Ort-Termine und Rundgänge, vor allem mit dem Technischen<br />
Leiter der Veranstaltungsagentur. Viele Fragen wurden<br />
schon im September letzten Jahres geklärt. An erster<br />
Stelle: Wie sieht die Bühne aus, gibt es einen oder mehrere<br />
Stege für den direkten Fankontakt? Und zu guter Letzt:<br />
Wo steht sie? Denn davon ist abhängig, wie die Besucherströme<br />
gelenkt werden, wo die Fluchtwege sind. „Wir bauen<br />
die Bühne quer, direkt vor die Westtribüne, das ist ideal<br />
für die Fluchtwege“, verrät Christian Fothe.<br />
Im Januar gab es dazu das erste große Behördenmeeting:<br />
Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Security, EVAG,<br />
die SWE Parken GmbH, Bauordnungs- und Verkehrsamt sowie<br />
das Umweltamt, nicht zu vergessen der Erfurter Sportbetrieb<br />
trafen sich vor Ort. Auch das Sportgymnasium ist<br />
einbezogen, denn wenn die Aufbauarbeiten für die große<br />
Show laufen, gibt es auch kein Training auf der Tartanbahn.<br />
„Drei bis vier Behördenmeetings gibt es im Vorfeld. Darauf<br />
aufbauend, wird ein individuelles Sicherheitskonzept<br />
erstellt, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, egal, ob<br />
es um technische Probleme oder Evakuierungen im Ernstfall<br />
geht“, sagt Christian Fothe.<br />
Ganz wichtig sind natürlich auch die Aufenthaltsräume<br />
für den Künstler. „Schließlich soll sich Herbert Grönemeyer<br />
bei uns wohlfühlen. In der Heimkabine entsteht für wenige<br />
Tage eine hübsche kleine Dreiraumwohnung. Direkt daneben<br />
zieht der Manager ein“, sagt er.<br />
Circa zehn Tage vor dem Konzert wird es dann turbulent.<br />
In diesem Jahr startet Grönemeyer seine Open-Air-Tour in<br />
Erfurt, dadurch wird es etwas entspannter als sonst. Denn<br />
die Crew hat mehr Zeit für den Aufbau.<br />
Große Trucks rollen an, denn das Stadion muss für das<br />
Konzert hergerichtet werden. Als erstes wird die Fahrspur<br />
direkt zur Bühne gelegt. Die Tartanbahn wird mit Schwerlastplatten<br />
abgedeckt, damit sie nicht beschädigt wird.<br />
Schließlich kommt ein Autokran, damit die riesige Bühne<br />
aufgebaut werden kann. Alles tagsüber, mit Rücksicht auf<br />
die Anwohner. Der Bühnenstrom läuft über einen Generator,<br />
denn die Belastung für das normale Stromnetz wäre zu<br />
groß. Große LED-Wände werden errichtet. Ganz wichtig ist<br />
der FOH – der Front-of-House. Zu Deutsch der Regieplatz<br />
genau gegenüber der Bühne. Von hier aus werden das Licht<br />
und die Beschallung gesteuert.<br />
„Der Rasenschutz ist für uns ein sehr wichtiges Thema.<br />
Einen Tag vor dem Konzert wird schließlich die Rasenfläche<br />
– unser Heiligtum – mit Kunststoffplatten abgedeckt,<br />
denn hier stehen später die Besucher. Die Platten sind fußgängerfreundlich,<br />
rutschfest und lassen jede Menge Licht<br />
durch“, sagt Christian Fothe. Zuvor wird der Rasen noch<br />
mal ordentlich gedüngt und gewässert, damit er das Event<br />
unbeschadet übersteht. Sollte doch etwas sein, trägt der<br />
Veranstalter das Risiko. Spätestens nach 72 Stunden sind<br />
die Platten wieder weg. Dann ist das Konzert vorbei und<br />
Grönemeyer steht schon wieder auf der nächsten Bühne.<br />
ANKE ROEDER-ECKERT<br />
CHRISTIAN FISCHER<br />
32<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 33
BÄDER<br />
BÄDER<br />
Tobias Fischer mit Cornelia Sirch, Ausbildungsbeauftragte der SWE Bäder<br />
GmbH, in der Kanzel der Roland Matthes Schwimmhalle. Von hier aus<br />
werden Wettkämpfe überwacht.<br />
Tobias Fischer mit Christiane Anders. Heute<br />
schaut er der Schwimmmeisterin beim Seepferdchenkurs<br />
über die Schulter.<br />
Wie ein Fisch<br />
im Wasser<br />
Tobias Fischer ist mit der Schule<br />
fertig. Seit August lernt er Fachangestellter<br />
für Bäderbetriebe<br />
bei den Stadtwerken Erfurt.<br />
Tobias Fischer ist im 1. Lehrjahr. Rettungsschwimmer<br />
ist er schon, jetzt will er „Schwimmmeister“ werden.<br />
ANKE ROEDER-ECKERT<br />
STEVE BAUERSCHMIDT<br />
Tobias Fischer checkt die Wasserwerte. „Passt alles“, sagt er.<br />
Tobias Fischer weiß genau, was er will: Fachangestellter<br />
für Bäderbetriebe werden – so die offizielle Bezeichnung.<br />
Der 17-Jährige kommt aus Sömmerda und fühlt sich im<br />
Wasser wie zu Hause. Von Kindheit an trainiert er im Schwimmverein.<br />
Drei Schulpraktika später war für ihn klar: Es kann nur<br />
einen Beruf geben. Mit 15 hat er seinen Rettungsschwimmer<br />
gemacht und im letzten Sommer schon in Bad Doberan an der<br />
Ostsee in der Strandaufsicht gejobbt. Dementsprechend sind<br />
die schwimmerischen Anforderungen für ihn ein Klacks. „Das ist<br />
wunderbar, ist aber keine Grundvoraussetzung. Schließlich sind<br />
die Azubis bei uns, um etwas zu lernen, nicht nur die Theorie,<br />
sondern auch die Praxis. Es reicht, wenn man sportlich ist und<br />
gerne schwimmt. Dafür haben wir drei Jahre Zeit“, sagt Cornelia<br />
Sirch, Ausbildungsbeauftragte bei der SWE Bäder GmbH.<br />
Allerdings ist das Sportliche nicht alles. In Chemie, Physik und<br />
Mathe sollten angehende Azubis gut beschlagen sein, denn der<br />
Schwimmmeister steht nicht nur am Beckenrand. Wie die Wasserumwälzung<br />
funktioniert, was es mit Lüftungs- und Heizungsanlagen<br />
auf sich hat, wie man Chlorwerte misst und die Konzentration<br />
auf dem richtigen Level hält, aber auch der Umgang mit<br />
Chemikalien oder Desinfektionsmitteln, all das und noch einiges<br />
mehr gehören zum Alltagswissen. Da Tobias aktuell im 1. Lehrjahr<br />
ist, ist er vorerst nur in begleitender Funktion unterwegs.<br />
Das heißt, er lernt alle Abläufe kennen.<br />
Auch die morgendliche Reinigung gehört dazu. Bevor die ersten<br />
Gäste kommen – in der Roland Matthes Schwimmhalle kann<br />
ab 6 Uhr geschwommen werden – reinigen die Schwimmmeister<br />
Toiletten, Rutsche und Beckenumläufe. Duschen und Umkleiden<br />
übernimmt das Servicepersonal.<br />
„Auch ein Rundgang gehört jeden<br />
Morgen dazu, um zu kontrollieren, ob alle Unterwasserlampen<br />
leuchten, ob die Attraktionsgeräte funktionieren oder Auffälligkeiten<br />
vorliegen. Wasseruhren werden abgelesen, Abdeckgullys<br />
und Startblöcke kontrolliert. Schließlich soll sich niemand<br />
verletzen“, erzählt er. In der Schwimmmeisterkabine steht er<br />
gemeinsam mit gestandenen Schwimmmeistern am Pult, kontrolliert<br />
die Wasser- und Lufttemperaturen ebenso wie die<br />
ph-Werte, überwacht am Monitor die einzelnen Becken. Sechs<br />
davon gibt es in der großen Schwimmhalle im Erfurter Süden.<br />
Heute ist er mit Christiane Anders unterwegs. Sie bringt Kindern<br />
ab fünf Jahren das Schwimmen bei. „Mit Kindern zu arbeiten,<br />
ist schon toll. Es ist schön, zu sehen, wie sehr sie sich über<br />
das Seepferdchen freuen“, sagt er. Tobias kann es kaum erwarten,<br />
später selbst Kurse zu geben, nicht nur im Schwimmen,<br />
sondern auch in Aqua-Fitness. Der Beruf ist spannend, ohne<br />
Frage, und hat viel an Abwechslung zu bieten. „Auch für die Badegäste<br />
sind wir erste Ansprechpartner, nicht nur bei Fragen<br />
und Problemen, sondern auch bei kleineren Verletzungen“, sagt<br />
er. Bis dahin aber hat er noch gut zu tun. Schwimmtheorie und<br />
-praxis, Sport und Fitness, Gesundheitslehre, Biologie, Mathe,<br />
Physik und Chemie stehen auf dem Stundenplan. Die Berufsschule<br />
ist in Chemnitz. Zwei Wochen am Stück sitzen die Azubis<br />
auf der Schulbank, dann geht es wieder in die Praxis. Wie<br />
er nach Chemnitz kommt? „Ich fahre mit dem Flixbus, und in<br />
Chemnitz haben wir eine Ferienwohnung. Das ist cool, wir sind<br />
zu zweit“, erzählt er.<br />
34<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
Auch 2<strong>01</strong>9 bilden wir Fachangestellte<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
für Bäderbetriebe aus.<br />
35<br />
Hier geht es zur Bewerbung:
UNSER ERFURT<br />
Beeindruckend: die Kulisse des Erfurter Doms.<br />
Der Hüter des<br />
Domschatzes<br />
Tausende Besucher zählt der Erfurter Dom jedes Jahr. Aus der<br />
ganzen Welt kommen die Gäste, um das beeindruckende sakrale<br />
Bauwerk zu besuchen. Doch die kostbarsten Schätze lagern in der<br />
Domschatzkammer. Dr. Falko Bornschein, Kunstgutbeauftragter des<br />
Bistums Erfurt, öffnet für uns die Türen.<br />
ANKE ROEDER-ECKERT<br />
STEVE BAUERSCHMIDT<br />
Als wir uns mit Falko Bornschein treffen, ist strahlender<br />
Sonnenschein. Zwischen den Wintermänteln<br />
der Touristen ist er der einzige Farbtupfer. Er trägt<br />
ein korallenrotes Hemd. Gut, so erkennen wir ihn<br />
gleich. Zwar geht es heute um die Schatzkammer,<br />
aber wenn man einmal die Chance auf eine Privatführung durch<br />
den Erfurter Dom hat, sollte man sie nutzen. Leider wird es<br />
nur ein kurzer Rundgang, denn Falko Bornschein ist ein vielbeschäftigter<br />
Mann. Seit 1991 ist er am Dom, seit 2004 arbeitet er<br />
als Kunstgutbeauftragter des Bistums Erfurt. „Eigentlich habe<br />
ich vier Arbeitsplätze“, sagt er mit einem Schmunzeln und zählt<br />
auf: die Glaswerkstatt, die Schatzkammer, sein Büro unterm<br />
Dach und das Kunstmagazin – hier lagern sakrale Kunstschätze<br />
aus ganz Thüringen, darunter Tafelmalereien und Leinwandgemälde,<br />
Glas, Textilien und Skulpturen aus verschiedenen künstlerischen<br />
Epochen – alles Gebrauchsgegenstände, die eng mit<br />
der Katholischen Kirche, dem Gottesdienst und dem Glauben<br />
verbunden sind.<br />
Vieles davon hat er selbst inventarisiert, eine enorme Arbeit,<br />
denn die einzelnen Objekte belaufen sich auf fast 40.000.<br />
Sie gehören den Einzelgemeinden des Bistums. „Einige, die<br />
nicht mehr in Gebrauch sind, werden bei uns gelagert, denn<br />
hier sind die konservatorischen Voraussetzungen besser als<br />
vor Ort“, sagt Falko Bornschein. Viele davon sind hochinteressant,<br />
nicht nur für ihn, sondern auch für Kunsthistoriker aus<br />
vielen Ländern, die regelmäßig bei ihm anklopfen. So flattern<br />
häufig wissenschaftliche Anfragen auf seinen Schreibtisch, von<br />
Doktoranden, aber auch von Studenten, die ihre Bachelor- oder<br />
Masterarbeit schreiben.<br />
Sie kommen nicht nur aus Jena oder Leipzig, sondern auch<br />
aus Frankreich und Österreich, Italien oder Australien. „Venezianische<br />
Hartkristallkreuze des 13. Jahrhunderts sind gerade<br />
sehr gefragt. Wir haben eins“, sagt er schon ein bisschen stolz.<br />
Auch die Anfragen für Ausstellungen landen bei ihm. „Die romanische<br />
Sabbatampel aus dem 12. Jahrhundert war beispielsweise<br />
in Rouen zu sehen. In der Erfurter Bierausstellung war<br />
eine Bischofsmitra aus unserem Schatz ausgestellt. Im Schnitt<br />
verleihen wir im Jahr an bis zu fünf Museen in ganz Europa“,<br />
so Falko Bornschein.<br />
Viele der Objekte, die unter seiner Obhut stehen, stammen<br />
aus dem Mittelalter. Oft sind sie stark geschädigt. Hier gilt es,<br />
36 SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 37
UNSER ERFURT<br />
dem Verfall Einhalt zu gebieten: Und so gehört auch die Restaurierungskonzeption<br />
zu seinen Aufgaben – in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Ämtern der Thüringer Denkmalpflege.<br />
Es ist angenehm, mit ihm durch den Dom zu streifen, nicht<br />
nur, weil uns die leicht neidischen Blicke der anderen Besucher<br />
treffen. Entspannt führt er uns durch das gotische Bauwerk,<br />
bleibt hier vor dem Wolframleuchter stehen, zeigt uns da den<br />
Taufstein und öffnet uns die Augen für die Besonderheiten der<br />
riesigen Glasfenster im Hohen Chor. Über 600 Jahre sind die<br />
über 18 Meter hohen Maßwerkfenster alt. Viele davon wurden<br />
bereits restauriert. Zwei Jahre brauchen die Fachleute aus der<br />
Glaswerkstatt des Domes für die Bearbeitung eines einzelnen.<br />
Schätze aus acht Jahrhunderten<br />
Auch Reliquien gehören zum Erfurter Domschatz. Das rechte<br />
ist ein sogenanntes sprechendes Reliquiar. Durch die äußere<br />
Gestaltung kann der Betrachter erkennen, für welche Reliquie<br />
es bestimmt ist. So zeigt das hölzerne Kopfreliquiar rechts<br />
einen der 10.000 Märtyrer der Thebäischen Legion, die sich<br />
dem Christentum anschlossen und dafür sterben mussten.<br />
Während wir noch darüber nachdenken, ob die Glaswerkstatt<br />
nicht eine Extrareportage wert ist, bleibt Falko Bornschein erneut<br />
stehen und öffnet eine Absperrung, damit wir ein besonderes<br />
Highlight genauer in Augenschein nehmen können. Die<br />
Stuckmadonna – ein Bogenrelief aus den 1150er-Jahren. Sie ist<br />
eingerahmt von Bischöfen und Märtyrern. „Der älteste Schatz,<br />
den wir haben. Früher war das Kunstwerk farblich abgesetzt<br />
und mit Bergkristallen verziert. Der Himmel war blutrot. Einst<br />
stand die Madonna im 1. Obergeschoss des Nordturms vor einem<br />
Altar. Zu Maria Himmelfahrt erstrahlte eine Lichtgloriole<br />
um ihren Kopf – dank eines Loches, das in die Ostwand eingelassen<br />
war“, erzählt Falko Bornschein.<br />
Während die Madonna und der Wolframleuchter im Dom bewundert<br />
werden können, ebenso wie das Gemälde „Die Verlobung<br />
der Heiligen Katharina“ von Lucas Cranach d. Ä., sind<br />
die anderen wertvollen Kunstwerke in der Domschatzkammer<br />
ausgestellt.<br />
Erst 2<strong>01</strong>4 wurde sie eröffnet. Lediglich mittwochs und samstags<br />
öffnet sich die schwere Holztür für Besucher, für uns macht<br />
Falko Bornschein eine Ausnahme. Der Raum, die ehemalige Paramentenkammer<br />
und Bibliothek im Südflügel des Domkreuzganges,<br />
ist in dunklen Purpurtönen gehalten. Die Gestaltung<br />
übernahm Evelyn Körber, eine Künstlerin aus Hohenfelden.<br />
Über ausgetretene Steinstufen geht es ins Kostbarste. Nicht<br />
mehr als 50 Quadratmeter fasst der Raum, ein vierteiliges Gewölbe<br />
über einem Mittelpfeiler. Auf den ersten Blick wirkt die<br />
Anmeldung zur Führung<br />
Die Domschatzkammer ist nur mittwochs und samstags,<br />
jeweils 15 Uhr, für Führungen geöffnet. Bis zu 15 Personen<br />
können teilnehmen. Die Anmeldung erfolgt über die Dominformation<br />
unter der Telefonnummer 0361 646-1265.<br />
Der Eintritt kostet 4,50 Euro pro Person.<br />
Falko Bornschein vor der Elisabethkasel. Das ärmellose<br />
liturgische Gewand aus dem frühen 14. Jahrhundert<br />
ist sehr kostbar und mit farbiger Seide und Perlen bestickt.<br />
Früher wurde es zu besonderen Gottesdiensten<br />
von hochrangigen Geistlichen getragen.<br />
Schatzkammer fast karg. Wer Gold und Edelsteine in dem Gewölbe<br />
erwartet, mag vielleicht enttäuscht sein, denn viele der<br />
ausgestellten Kunstschätze stammen aus dem gottesdienstlichen<br />
Gebrauch, und so ist der liturgische Wert höher als der<br />
Goldwert. „Die Auswahl fiel uns sehr schwer, schließlich wollten<br />
wir den Raum nicht überfrachten. Ausschlaggebend war<br />
die künstlerische Qualität der zumeist mittelalterlichen Objekte,<br />
viele davon sind in Thüringen entstanden und eng mit<br />
der Geschichte des Doms verbunden. Dementsprechend erlesen<br />
ist die Auswahl der 50 Stücke“, sagt Falko Bornschein und<br />
erklärt: „Breit sollte das Spektrum der ausgestellten Objekte<br />
sein, um die Vielfalt des Domschatzes zu repräsentieren. Und<br />
so finden sich neben einem überaus wertvollen Tafelgemälde<br />
der Einhornjagd, das aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts<br />
stammt, Alabasterskulpturen und Paramente, Reliquiare<br />
und kunsthandwerkliche Objekte.“<br />
Einen Großteil nehmen sakrale Geräte ein – Monstranzen<br />
und Kelche oder seltene Altarkreuze. „Uns war es wichtig,<br />
die Kunstschätze nicht nur zu zeigen, sondern auch ihren<br />
ursprünglichen funktionellen Zusammenhang anzudeuten“, betont<br />
er. Doch die Schau ist nicht in Stein gemeißelt. So lohnt es<br />
sich, immer mal wieder in der Domschatzkammer vorbeizuschauen,<br />
denn nach wie vor sind einige der wertvollen Objekte<br />
im lebendigen Gebrauch. „Wenn auch in beschränktem Maße<br />
werden sie im Gottesdienst verwendet, dann stellen wir andere<br />
Kostbarkeiten aus acht Jahrhunderten aus.“<br />
Falko Bornschein vor dem Eingang zum<br />
Kunstmagazin. Hier lagern über 1.000 Kunstschätze<br />
der Katholischen Kirche aus ganz<br />
Thüringen.<br />
Falko Bornschein vor der Stuckmadonna im<br />
Erfurter Dom. In der Hand hält er eine Zeichnung<br />
der ursprünglich farbigen Gestaltung.<br />
Blick in die Domschatzkammer: Sie zeigt eine Auswahl der kostbarsten Schätze.<br />
Rechts: Falko Bornschein mit der romanischen Sabbatampel. Sie entstand um 1180<br />
und ist die älteste ihrer Art. Ornamentale und figürliche Reliefs schmücken den konischen<br />
Zylinder, der in sechs Abschnitte unterteilt ist.<br />
38<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 39
Foto: Förderkreis Schloss Kranichfeld e. V.<br />
Foto: Stadt Kranichfeld<br />
UNTERWEGS<br />
Oberschloss<br />
Warum hat<br />
Kranichfeld<br />
zwei Burgen?<br />
40<br />
Schlossverwalter Thomas Schiffer<br />
erklärt, was es damit auf sich hat<br />
Niederburg<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
Ganz<br />
entspannt<br />
kommt man mit der Bus-Linie 155<br />
der EVAG ins Ilmtal. An Wochenenden<br />
und thüringenweiten Feiertagen fährt<br />
ein Radwanderbus. Größere Gruppen<br />
sollten sich vorher per E-Mail<br />
anmelden: sonderfahrten@<br />
stadtwerke-erfurt.de.<br />
W<br />
er von Erfurt durchs schöne Ilmtal nach Kranichfeld fährt, staunt. Das<br />
beschauliche Städtchen hat kaum mehr als 3.000 Einwohner, dafür<br />
aber zwei stattliche Burgen. Auf dem rechten Berghang thront – von<br />
Erfurt aus kommend – das Oberschloss, links die Niederburg. Beide<br />
entstanden im 12. Jahrhundert. Seit Mitte der 1990er-Jahre wirbt Kranichfeld<br />
mit dem Slogan Zweiburgenstadt. „Dabei hatten wir eigentlich mal fünf“, sagt<br />
Thomas Schiffer. Seit 1994 kümmert er sich als Schlossverwalter um das Oberschloss. Angestellt<br />
ist er bei der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. „Was für ein Glück, das ich<br />
mein Hobby zum Beruf machen konnte“, sagt er rückblickend.<br />
Schon in den Achtzigern entdeckte er seine Liebe zur Historie der kleinen Stadt an der<br />
Ilm. Ganz besonders das Oberschloss hatte es ihm angetan, mit vielen anderen engagierte<br />
er sich damals für die Burg. „Viele Handwerker waren damals in der Interessengemeinschaft<br />
und packten selbst an, um das Oberschloss vor dem Verfall zu bewahren“, sagt<br />
er. Erst nach der Wende wurde die Burg an die Stiftung übertragen, da aber kannte er<br />
schon jeden Stein des alten Gemäuers, wusste so manche Geschichte zu erzählen. Unter<br />
anderem die Legende um die beiden Herren von Kranichfeld, zwei Fürstenbrüder, nach<br />
der der ältere, Wolfer, sich am Arsche leckte (und dabei das Genick brach), als Lutger, der<br />
Jüngere, ihm mitteilte, er wolle sich genau gegenüber eine Burg errichten. Die Rede ist<br />
von der heutigen Niederburg. „Eine schöne Geschichte um den Leckarsch, nur leider eine<br />
Sage“, lacht Thomas Schiffer und zeigt uns die Figur an der Südwestecke des Oberschlosses,<br />
direkt am Erker. Dargestellt ist ein Mann, der<br />
eine Pose einnimmt, die anatomisch unmöglich<br />
ist. Wen wundert es da, dass die Figur die Fantasie<br />
der Kranichfelder beflügelte… Doch der Leckarsch<br />
stammt nicht aus den Anfängen der Burg,<br />
vielmehr ist er zur Zeit der Reussen entstanden,<br />
als die Burg im 16. Jahrhundert zum Schloss ausgebaut<br />
wurde, erzählt Thomas Schiffer.<br />
Warum aber hat Kranichfeld zwei Burgen? „Das<br />
ist ganz einfach und aus heutiger Sicht wenig<br />
spektakulär. Hier führte eine alte Handelsstraße<br />
entlang, direkt nach Böhmen. Damals war das<br />
Ilmtal eine bewegte Gegend und die Slawen nicht<br />
weit. Um die Grenzen zu schützen – und natürlich<br />
Der Leckarsch<br />
auch die West-Ost-Verbindung nach Prag – wurden<br />
deshalb hier Leute angesiedelt, die wehrhaft<br />
entstand zur Zeit<br />
der Reussen.<br />
waren und sich verteidigen konnten. Jeweils eine<br />
Burg links und rechts der Ilm hatten da schon abschreckende<br />
Wirkung“, sagt Thomas Schiffer.<br />
Heute sind Oberschloss und Niederburg beliebte Ausflugsziele. Der Förderkreis Oberschloss<br />
Kranichfeld e. V. kümmert sich mit großem Engagement um die kulturelle Belebung<br />
der Burg, die Stadt um den musealen Betrieb, die Stiftung um den Erhalt der Anlage.<br />
Viele Spendengelder wurden zusammengetragen, um den Bergfried zu sanieren und<br />
eine neue Treppe einzubauen. Jedes Jahr gibt es auf dem Oberschloss ein großes Mittelalterfest<br />
zu Pfingsten, nicht zu verwechseln mit den Mittelaltertagen auf der Niederburg,<br />
die Anfang Oktober stattfinden. Pfingstsonntag und Pfingstmontag verwandelt sich die<br />
Burg, fahrendes Volk und umherziehende Händler, Trommeln, Pfeifen und Gesänge lassen<br />
den Geist des Mittelalters wieder aufleben, jeweils ab 11:00 Uhr. Nicht zu vergessen<br />
die Schlossweihnacht am 3. Adventswochenende. Wer das Oberschloss im Stillen auf sich<br />
wirken lassen will, kann ab Mitte März den Aufstieg wagen. Dienstags bis sonntags von<br />
10:00 bis 16:00 Uhr, ab Mai bis 17:00 Uhr. Der Obolus ist mit 2,50 Euro vergleichsweise<br />
gering. Kassiert wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern. „Die Stadt freut sich immer über<br />
Hilfe. Ganz besonders sind jüngere Mitstreiter gefragt, die den musealen Betrieb absichern<br />
und beim Kassieren unterstützen“, sagt Thomas Schiffer.<br />
ANKE ROEDER-ECKERT<br />
UNTERWEGS<br />
STEVE BAUERSCHMIDT<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
Sie wollen mehr über die fünf<br />
Burgen Kranichfelds und weitere<br />
Ausflugstipps ins Ilmtal wissen?<br />
Dann lesen Sie unseren Blog:<br />
einfach den QR-Code scannen.<br />
41
KINDER<br />
KINDER<br />
Oskarreif Erfurts<br />
Schüler als Aqua-Agenten<br />
Wasser? Na, dazu ist doch alles klar. Die Dritt- und Viertklässler<br />
der Grundschule am Steigerwald sind Experten. Stolz zeigen<br />
sie ihre Hefter, die sie in den vergangenen Wochen angelegt und<br />
mit ganz viel Wissen zum Thema Wasser gefüllt haben. Sogar<br />
einen Film haben sie gedreht und ein Lied einstudiert. Der Film<br />
ist ihr Beitrag zum Wettbewerb, den Erfurts Wasserversorger,<br />
die ThüWa ThüringenWasser GmbH, für alle Aqua-Agenten 2<strong>01</strong>8<br />
ausgelobt hat. Die Sieger stehen fest – anlässlich des diesjährigen<br />
Tages des Wassers im März werden sie geehrt.<br />
Agenten im Auftrag des Wassers, 007 für unser Lebensmittel<br />
Nummer 1? Genau und die Grundschüler aus dem Erfurter<br />
Süden sind echte Profis. James Bond für H 2O und ziemlich fit<br />
in allen Wissensbereichen zu dem Element, das Quelle unseres<br />
Lebens ist.<br />
Das Aqua-Agentenprojekt der Michael-Otto-Stiftung ist 2<strong>01</strong>8<br />
in Erfurt gestartet. Die Schulkommunikation der Stadtwerke Erfurt<br />
ist Partner dieser bundesweiten Aktion und lud Grundschullehrer<br />
zur Fortbildung ein. Die teilnehmenden Schulen erhielten<br />
den tollen Medienkoffer für den Unterricht. Als Wasserdetektive<br />
sind Grundschüler – ausgestattet mit einem Agentenkoffer<br />
– unterwegs. Der enthält keine Spezialerfindungen wie beim<br />
berühmten britischen Agenten, sondern Spiele, Arbeitsblätter,<br />
kleine Projekte und Wissenssammlungen zum Thema Wasser.<br />
Inhalt des Koffers sind 34 Agentenaufträge in vier Themenbereichen:<br />
Wasserversorgung, Wasserentsorgung, Lebensraum<br />
Wasser und Gewässernutzung. Die Aufgaben sind auf die Rahmenlehrpläne<br />
des Heimat- und Sachkundeunterrichts abgestimmt.<br />
Ob „Toiletten-Quiz“, „Tier-Memory“ oder „Die Reise einer<br />
Jeans“ – alle sind in die motivierende AQUA-AGENTEN-Story<br />
eingebunden. Das Aqua-Agentenprojekt regt im Sinne nachhaltiger<br />
Entwicklung dazu an, Verantwortung zu übernehmen und<br />
die Umwelt aktiv mitzugestalten. Soweit die Theorie. Und wie<br />
funktioniert das im Schulalltag?<br />
Stammgruppenleiterin Sandra Jaschke, die Ober-Aqua-Agentin<br />
sozusagen, ist vom Agentenkoffer begeistert: „Er bietet eine<br />
Vielzahl von Themen rund ums Wasser und vielfältige Materialien<br />
zum Lernen und Spielen. Unsere Kinder haben sich allein<br />
oder in Gruppen über einen längeren Zeitraum intensiv mit dem<br />
Wasser beschäftigt. Jeder Schüler hat einen Wasserhefter erstellt<br />
und die Ergebnisse darin festgehalten. So können die Kinder<br />
auch nachschlagen, wenn die Themen im Sachkundeunterricht<br />
behandelt werden. Aus der Arbeit mit dem Koffer sind auch<br />
viele neue Ideen entstanden wie unser Video als Beitrag zum<br />
Wettbewerb und unser Wasserlied.“<br />
Mit diesen einzigartigen Beiträgen haben zwei Stammgruppen<br />
der Grundschule am Steigerwald den Wettbewerb der<br />
ThüWa ThüringenWasser GmbH gewonnen<br />
und sich so ihre Preise gesichert. Den Film<br />
der Schüler, ein Video zu den Aqua-Agenten<br />
und das Lied gibt es unter folgendem<br />
QR-Code anzusehen. Wir finden, beides ist<br />
oskarreif!<br />
CHRISTINE KARPE<br />
STEVE BAUERSCHMIDT<br />
Alles klar! Oder?<br />
● 12 Mio. Kubikmeter Wasser wurden 2<strong>01</strong>8 im Versorgungsgebiet<br />
der ThüWa ThüringenWasser GmbH in<br />
Erfurt und der Region gebraucht. Das sind ca. 90 Liter pro<br />
Einwohner und Tag.<br />
● 243.000 Einwohner versorgt das Unternehmen. Das<br />
Rohrleistungsnetz ist ca. 1.700 Kilometer lang.<br />
● Im Wasserleitungsnetz wird durch das mit hohem<br />
Druck fließende Wasser zusätzlich Strom erzeugt, 474<br />
MWh pro Jahr – das reicht für 100.000 Haushalte.<br />
● Der 22. März ist der Tag des Wassers, zu dem<br />
alljährlich die Vereinten Nationen aufrufen.<br />
Thema 2<strong>01</strong>9 ist: „Niemand zurücklassen<br />
– Wasser und Sanitärversorgung<br />
für alle“.<br />
42<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9<br />
SWE-Journal <strong>01</strong>_2<strong>01</strong>9 43
KINDER<br />
Wie viel Wasser ...<br />
... sollte man am Tag trinken? Finde den Weg zum richtigen Glas.<br />
Mit Basketball<br />
in die Sommerferien<br />
SWE FÜR ERFURT<br />
25 L<br />
500 ml<br />
Ihre Kinder haben in den Sommerferien noch nichts vor?<br />
Sie sind zwischen 13 und 17 Jahre alt und lieben es, Körbe zu<br />
werfen? Wie wäre es dann mit dem SWE Basketballcamp 2<strong>01</strong>9?<br />
2-3 L<br />
START<br />
6-8 L<br />
In der ersten Ferienwoche, vom 8. bis 12. Juli 2<strong>01</strong>9, geht es im<br />
Erfurter Sportgymnasium zur Sache. Nicht nur Profis kommen<br />
hier voll auf ihre Kosten, auch Anfänger sind gern gesehen und<br />
dürfen sich ausprobieren. Fünf Tage lang geben die Basketball-Löwen<br />
Tipps und Tricks rund um das rasante Spiel. Die<br />
Freude am Spiel und das Teamerlebnis stehen dabei im Vordergrund.<br />
Dafür sorgen die qualifizierten Nachwuchstrainer<br />
des Vereins. Insgesamt können am Camp 50 Jugendliche teilnehmen.<br />
Zusätzlich zum Basketballtraining sind viele weitere Aktionen<br />
geplant, unter anderem Einblicke in die Arbeitswelt bei<br />
den Stadtwerken Erfurt. Ausflüge, zum Beispiel zum EVAG-Betriebshof<br />
oder zur Stadtwirtschaft stehen ebenso an wie zur<br />
Gas- und Dampfturbinenanlage. Aber auch ein Blick hinter die<br />
Kulissen der Wasser aufbereitung in den Erfurter Bädern ist<br />
angedacht. Wer mag, kann sich im Rahmen der Exkursion mit<br />
den Stadtwerke-Azubis austauschen und mehr über die unterschiedlichen<br />
Ausbildungswege bei den Stadtwerken Erfurt erfahren.<br />
Aber auch Spannung und Spiel stehen auf dem Programm<br />
des SWE Basketballcamps. Die Teilnehmer können die SWE Wissenswelt<br />
– die interaktive Schnitzeljagd – ausprobieren und sich<br />
mit dem Tablet auf digitale Wissenssafari in die Stadt begeben.<br />
An verschiedenen Orten gilt es Aufgaben zu lösen. Nur dann<br />
gibt es weitere Hinweise für die Tour.<br />
Einen ganzen Tag lang gibt es sportliche Wettbewerbe im<br />
Strandbad Stotternheim. Am Ende der Woche stehen ein großes<br />
Sportturnier und der Besuch im egapark Erfurt an.<br />
Das Basketballcamp findet von Montag bis Freitag jeweils<br />
von 9:00 bis 16:00 Uhr statt und kostet 85,00 Euro. Die Trainer<br />
sind jeweils ab 8:00 Uhr vor Ort, sodass an jedem Tag eine<br />
Betreuung von 8:00 bis 17:00 Uhr gewährleistet ist. Im Preis<br />
inbegriffen sind Training, Ausflüge, Camp-T-Shirt und Mittagsversorgung.<br />
Wichtig: Da die An- und Abfahrt zu den einzelnen Stationen<br />
individuell zu regeln ist, empfiehlt sich der Kauf eines Schüler-<br />
Ferientickets. Damit sind die Kinder die Sommerferien über in<br />
ganz Thüringen günstig unterwegs.<br />
Anmeldung<br />
44<br />
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Anmeldungen nehmen die Basketball-Löwen per E-Mail<br />
ANKE ROEDER-ECKERT STEVE BAUERSCHMIDT<br />
unter kim.mauermann@basketball-loewen.com<br />
entgegen.<br />
Für weitere Informationen einfach den QR-Code scannen.<br />
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UNSER ERFURT<br />
UNSER ERFURT<br />
Christian Büttner (li.) und Christian Gottschalk vor der Zentrale<br />
der WBG Einheit, dem Haus des Wohnens am Karl-Marx-Platz.<br />
Neue Bücherinseln<br />
für alle Erfurter<br />
„Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie<br />
nicht mehr zurück.“ Das hat der Schriftsteller Theodor Fontane<br />
einmal gesagt, und da ist etwas Wahres dran…<br />
Denn wer kennt das nicht: Man verleiht ein Buch, weil der andere<br />
(egal, ob Freund oder nicht) es unbedingt auch lesen will,<br />
doch man bekommt es einfach nicht wieder. Und irgendwann<br />
hat das Buch dann endgültig den Besitzer gewechselt.<br />
Christian Büttner und Christian Gottschalk wollen sehr wohl,<br />
dass Bücher ihren Besitzer wechseln – sie tun sogar ganz viel<br />
dafür. Sie sind keine Bibliothekare, keine Buchhändler und auch<br />
keine Schriftsteller – sie verantworten eine Wohnungsbaugenossenschaft<br />
mit genau 7.246 Wohnungen vorwiegend im Südosten<br />
der Landeshauptstadt. Büttner und Gottschalk sind die<br />
Vorstände der „WBG Einheit“ (gegründet am 2. Dezember 1892<br />
von Handwerkern, Arbeitern und Bahnangestellten) und sie haben<br />
ein Herz für das gedruckte Wort. „Weil wir an Werte glauben,<br />
die uns wichtig sind. Genossenschaft ist so ein Wert, Gemeinschaft<br />
ebenfalls, Lesen aber auch. Lesen ist Bildung, Lesen<br />
Christian Büttner (li.) und Christian Gottschalk an einer Bücherinsel<br />
im sanierten Plattenbaugebiet am Wiesenhügel.<br />
Unten: „Vor Ort-Bibliothek“ heißen die umgebauten Telefonzellen<br />
der Genossenschaft.<br />
HENRY KÖHLERT<br />
STEVE BAUERSCHMIDT<br />
heißt Erdung des Menschen, Lesen ist ein Grundpfeiler unserer<br />
Gesellschaft“, sagt Christian Büttner.<br />
Gemeinschaft ist für Wohnungsbaugenossenschaften ein<br />
Muss, Feste mit den Mietern gehören dazu. „Wir hatten viele<br />
Jahre auf unseren Feiern oder Veranstaltungen Bücherstände“,<br />
sagt Christian Gottschalk. „Die liefen immer sehr gut, waren mit<br />
Büchern – zum Beispiel aus Haushaltsauflösungen – gefüllt“, ergänzt<br />
Christian Büttner. „Da gab es auch immer eine Spendenbox,<br />
die war am Schluss immer prall voll, und viele Bücher haben<br />
den Besitzer gewechselt.“<br />
„Bücher erleben zur Zeit eine Renaissance, sie werden wieder<br />
zum Zentrum des Wohnens. Denn wo liest es sich am schönsten?<br />
Natürlich in den eigenen vier Wänden“, sagt Christian Büttner,<br />
der in Sachen Wohnen berufsbedingt Experte ist. „Und wir fragten<br />
uns, wie können wir unseren Mietern die tolle Sache Buch<br />
noch näher bringen?“ Nichts liegt da näher, als in den Siedlungen<br />
der WBG Einheit (zwei Drittel sanierter Plattenbau, ein Drittel<br />
sanierter Altbau) kleine Bücherinseln zu schaffen: „Wir kauften<br />
eine ausrangierte Telefonzelle, füllten sie mit Büchern, die<br />
sich jeder nehmen konnte“, sagt Christian Gottschalk. „Die Bücherzelle<br />
ist quasi die kleinste Einheit der WBG Einheit.“<br />
Das war im April 2<strong>01</strong>6. Jetzt sind es schon vier Telefonzellen<br />
(verteilt am Drosselberg und Wiesenhügel), vollgestellt mit<br />
den verschiedensten Titeln, die von den Mietern vorbeigebracht<br />
(und entnommen) werden. Romane (klassisch oder modern),<br />
Krimis, Herz und Schmerz, Kochbücher, Sachbücher, Kinderbücher,<br />
Reiseliteratur und und und. Aber auch Schallplatten gibt<br />
es in den hohen vier Wänden aus Stahl, die guten alten Kassetten<br />
oder VHS. „Allen Objekten ist gemein, dass sie nicht lange<br />
in der Telefonzelle bleiben.“ Geben und Nehmen ist gute Tradition<br />
geworden…<br />
Die Telefonzellen, die von der WBG Einheit vor dem Aufstellen<br />
gründlich renoviert werden, sind an 364 Tagen rund um die<br />
Uhr geöffnet, nur Silvester ist (aus naheliegenden Gründen) zu:<br />
„Wir haben an den Bücherzellen null Vandalismus“, sagt Christian<br />
Büttner, der genauso wie sein Vorstandspartner Bücher<br />
bringt und nimmt. Büttner steuerte zum Beispiel „Durchs wilde<br />
Kurdistan“ von Karl May bei, Kollege Gottschalk die Mangas<br />
seiner Tochter.<br />
Übrigens: Die WBG Einheit will weitere fünf Telefonzellen zu<br />
kleinen Bibliotheken umgestalten – Ende des Jahres soll es soweit<br />
sein.<br />
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Termine von März bis Juni<br />
egapark-Highlights<br />
Schätze unterm Schnee – Raritätenbörse<br />
10.–11.03.2<strong>01</strong>9, Halle 1<br />
Florale Hallenschau im Frühling<br />
09.03.–07.04.2<strong>01</strong>9, Halle 1<br />
Spezialmarkt „du und dein garten“<br />
05.–07.04.2<strong>01</strong>9, Halle 1 & Freigelände<br />
Ostersonntagsfest<br />
21.04.2<strong>01</strong>9, 09:00–18:00 Uhr, Freigelände<br />
Comicpark<br />
27.–28.04.2<strong>01</strong>9, Freigelände<br />
Kindererlebnisausstellung<br />
„Ganz weit weg und doch so nah“<br />
04.05.–28.07.2<strong>01</strong>9, Halle 1<br />
Florale Hallenschau Sommer<br />
11.05.–10.06.2<strong>01</strong>9, Halle 1<br />
Japanisches Gartenfest<br />
12.05.2<strong>01</strong>9, 11:00–17:00 Uhr, Parkbühne, Freigelände<br />
Kinderspielfest mit AOK-Familientag<br />
<strong>01</strong>.06.2<strong>01</strong>9, Freigelände<br />
Sommerkino<br />
<strong>01</strong>.06.2<strong>01</strong>9, 21:30 Uhr, Parkbühne<br />
StreetFood & More<br />
08.–10.06.2<strong>01</strong>9, Freigelände<br />
Ökumenischer Pfingstgottesdienst<br />
10.06.2<strong>01</strong>9, 17:00 Uhr, Parkbühne<br />
egapark-Führungen<br />
Treffpunkt jeweils Haupteingang<br />
Nun will der Lenz uns grüßen –<br />
Dem Vorfrühling auf der Spur<br />
10.03.2<strong>01</strong>9, 11:00 Uhr<br />
Schneeball, Forsythie & Co –<br />
Frühblühende Stauden und Gehölze<br />
14.04.2<strong>01</strong>9, 11:00 Uhr<br />
Zauber aus Fernost –<br />
Blütezeit im Japanischen Garten<br />
05.05.2<strong>01</strong>9, 11:00 Uhr<br />
Lebensraum Park –<br />
Wildes Leben im egapark<br />
19.05.2<strong>01</strong>9, 11:00 Uhr<br />
Staudenschau –<br />
Vorsommerliche Blüte im Staudengarten<br />
09.06.2<strong>01</strong>9, 11:00 Uhr<br />
Stöberhaus<br />
Stöber- und Kleidermarkt<br />
09.03. | 06.04. | 04.05. | 15.06.2<strong>01</strong>9<br />
Bücherwochen<br />
11.03.–15.03.2<strong>01</strong>9 | 13.05.–17.05.2<strong>01</strong>9<br />
Osterwochen<br />
25.03.–18.04.2<strong>01</strong>9<br />
BUGA<br />
BUGA-Bürgersprechstunde<br />
28.02., 28.03., 25.03., 30.05.2<strong>01</strong>9, 16:00–18:00 Uhr,<br />
Rathaus<br />
BUGA-Eröffnungstag<br />
In Erfurt wird es am 23. April 2<strong>01</strong>9 wieder BUGA, in<br />
zwei Jahren begrüßen wir am 23. April die ersten<br />
BUGA-Besucher! Mehr unter www.buga2021.de!<br />
Kinderbuchtage ’19<br />
Präsentation Schmökerhits<br />
20.03.2<strong>01</strong>9, 16 Uhr, Kulturquartier, Schauspielhaus<br />
Lesungen EVAG-Schmökerbahnen<br />
23.03.2<strong>01</strong>9, 09:57–12:00 Uhr,<br />
ab Anger, Stadtbahn-Linien 2, 4 und 6<br />
Petronella Apfelmus –<br />
Schnattergans und Hexenhaus<br />
25.03.2<strong>01</strong>9, 16:00 Uhr, Lesung mit Sabine<br />
Städing, Atrium der Stadtwerke Erfurt<br />
Tickets 4 Euro<br />
Gregs Superparty zum Abschluss<br />
der Kinderbuchtage<br />
31.03.2<strong>01</strong>9, 15:00 Uhr, Atrium der Stadtwerke<br />
Tickets 4 Euro, Erwachsene 5 Euro<br />
Bäder<br />
Süddeutsche Meisterschaft im Finswimming<br />
16.–17.03.2<strong>01</strong>9, 08:00–19:30 bzw. 18:30 Uhr,<br />
Roland Matthes Schwimmhalle<br />
Frühjahrsmüde? Nein Danke! –<br />
Sauna-Themenwoche<br />
08.–14.04.2<strong>01</strong>9, ganztägig,<br />
Roland Matthes Schwimmhalle<br />
23.–28.04.2<strong>01</strong>9, ganztägig,<br />
Schwimmhalle Johannesplatz<br />
Roland Matthes Pokal<br />
06.04.2<strong>01</strong>9, 08:00–18:00 Uhr,<br />
07.04.2<strong>01</strong>9, 08:00–16:00 Uhr,<br />
Roland Matthes Schwimmhalle<br />
Wasserballturnier des ESSC e. V.<br />
18.05.2<strong>01</strong>9, 15:00–22:00 Uhr,<br />
Roland Matthes Schwimmhalle<br />
Erfurter Stadtmeisterschaften des Erfurter<br />
Stadtsportbundes<br />
16.06.2<strong>01</strong>9, 07:00–16:00 Uhr,<br />
Schwimmhalle Johannesplatz<br />
EVAG-Thementouren<br />
Destille-Genuss-Tour<br />
06.04.2<strong>01</strong>9, 16:00 | 17:30 | 19:00 Uhr<br />
Krimitour<br />
26.04.2<strong>01</strong>9, 17:00 | 18:30 | 20:00 Uhr<br />
Eingeladen zur Muttertagstour<br />
12.05.2<strong>01</strong>9, 14:00 | 15:30 | 17:00 Uhr<br />
Vatertag mit dem Bierausrufer<br />
30.05.2<strong>01</strong>9, 17:00 | 18:30 | 20:00 Uhr<br />
Volle Fahrt zum Kindertag<br />
<strong>01</strong>.06.2<strong>01</strong>9, 14:30 | 16:00 Uhr, für Kinder von<br />
6 bis 10 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen<br />
Luther und der Wein<br />
06.07.2<strong>01</strong>9, 17:00 | 18:30 | 20:00 Uhr<br />
Abfahrt: Kindertagstour ab EVAG-Betriebshof<br />
Magdeburger Allee, sonstige Themenfahrten ab<br />
Haltestelle Stadtrundfahrt, Domplatz Süd<br />
Abendlicher Weinspaziergang<br />
Japan trifft Riesling<br />
26.05.2<strong>01</strong>9, 18:00 Uhr, egapark<br />
Wildobst & Organic – Vegane Weine<br />
07.07.2<strong>01</strong>9, 18:00 Uhr, egapark<br />
Kürbis, Kunst, Kerner & Co<br />
<strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>9, 18:00 Uhr, egapark<br />
nur über den Vorverkauf im Besuchershop des<br />
egaparks, Informationen über Besucherservice:<br />
0361 564-3737<br />
Nicht verpassen!<br />
Tag der Berufe<br />
06.03.2<strong>01</strong>9, 14:00 Uhr, EVAG-Betriebshof<br />
Urbicher Kreuz, Roland Matthes Schwimm halle,<br />
egapark Erfurt, Wasserwerk Möbisburg,<br />
Gas- und Dampfturbinenanlage Erfurt-Ost,<br />
Stadtwirtschaft Apoldaer Straße<br />
(Anmeldung erforderlich!)<br />
Bauen, Wohnen und schöner leben –<br />
Thüringenausstellung<br />
09.–17.03.2<strong>01</strong>9, Messe Erfurt<br />
Deponiewanderung<br />
04.05.2<strong>01</strong>9, 10:00 Uhr, Treffpunkt Eingang<br />
Deponie Schwerborn<br />
Magdeburger Allee Fest<br />
<strong>01</strong>.06.2<strong>01</strong>9, ab 10:00 Uhr,<br />
Vorplatz Stadtwerke Erfurt<br />
RUN Unternehmenslauf<br />
05.06.2<strong>01</strong>9, ab 19:00 Uhr<br />
Tierheimfest am Lutherstein<br />
29.06.2<strong>01</strong>9, ab 11:00 Uhr<br />
Kontakte<br />
■ SWE-HAUPTSITZ<br />
Magdeburger Allee 34, Erfurt<br />
■ VERSORGUNG<br />
Kommunales Dienstleistungszentrum<br />
An-, Um- und Abmeldungen Gas, Strom und<br />
Wasser, Telefon: 0361 564-1<strong>01</strong>0<br />
Störungsnummern<br />
Strom 0361 564-1000<br />
Wärme 0361 564-3000<br />
Erdgas 0361 564-3333<br />
Wasser 0361 51113<br />
Entsorgung<br />
Kundendienst<br />
Telefon: 0361 564-3455<br />
■ MOBILITÄT<br />
EVAG-Mobilitätszentrum<br />
am Anger: Beratung, Verkauf<br />
und Information<br />
Fahrplan und Tarifauskünfte<br />
Telefon: 0361 19449<br />
Kundenbetreuung<br />
Telefon: 0361 564-4644<br />
■ FREIZEIT<br />
egapark Erfurt<br />
Besucherservice<br />
Telefon: 0361 564-3737<br />
Bäder<br />
Telefon: 0361 564-3532