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TuYV Virus im Raps - LG setzt als erster Züchter auf Resistenz

Das Wasserrübenvergilbungsvirus (TuYV) im Raps wurde lange kaum wahrgenommen. LG hat als erster Pflanzenzüchter das Thema aktiv und öffentlich aufgegriffen und die ersten Sorten im deutschen Markt eingeführt

Das Wasserrübenvergilbungsvirus (TuYV) im Raps wurde lange kaum wahrgenommen. LG hat als erster Pflanzenzüchter das Thema aktiv und öffentlich aufgegriffen und die ersten Sorten im deutschen Markt eingeführt

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<strong>LG</strong> HAT’S SCHON<br />

IMMER GEWUSST!<br />

VIRUS IM RAPS – <strong>TuYV</strong><br />

Alles rund um <strong>TuYV</strong>. Die wichtigsten Fakten. Die besten Strategien.


VIRUSBEFALL STELLT<br />

NEUE HERAUS FORDERUNG<br />

IM RAPSANBAU DAR<br />

Das Wasserrübenvergilbungsvirus (Turnip Yellows <strong>Virus</strong>,<br />

<strong>TuYV</strong>) <strong>im</strong> <strong>Raps</strong> wurde bislang kaum bewusst wahrgenommen.<br />

Sein Auftreten wird in den meisten Fällen nicht erkannt<br />

und die Bedeutung in der Forschung und Züchtung<br />

war eher gering.<br />

Doch <strong>auf</strong>grund veränderter Rahmenbedingungen rückt<br />

das <strong>Virus</strong> <strong>im</strong>mer weiter in den Fokus. Was es mit dem<br />

<strong>Virus</strong>, seiner Biologie, seinem Auftreten und seinen<br />

Schadwirkungen <strong>im</strong> <strong>Raps</strong> <strong>auf</strong> sich hat, soll <strong>im</strong> Folgenden<br />

vorgestellt werden.<br />

WOHER STAMMT TUYV?<br />

Das <strong>Virus</strong> gehört zur Familie der Luteoviridae, wie beispielsweise<br />

auch das Gerstengelbverzwergungsvirus (BaYDV) oder<br />

auch das Potato leafroll virus (PLRV).<br />

WELCHE SYMPTOME SPRECHEN FÜR DAS VIRUS?<br />

Blattrötung an Spitzen und Rand<br />

Verkleinerte Blattfläche<br />

Verringerte Wuchshöhe und weniger Hauptzweige<br />

WELCHE AUSWIRKUNGEN HAT DAS VIRUS?<br />

Verringerte Kornzahl in der Schote<br />

Verminderter Ölgehalt<br />

Erhöhter Gehalt an Erucasäure und Glucosinolat <strong>im</strong> Samen<br />

Ertragsverlust<br />

Jedoch sind eindeutige Symptome schwer abzuleiten, so dass<br />

eine Absicherung des Auftretens durch einen Labor-Test notwendig<br />

ist.


Herbst/Winter<br />

Frühjahr<br />

Rötlich-violette Verfärbung<br />

Rötliche Verfärbung (Quelle: Julius Kühn-Institut)<br />

WARUM WIRD TUYV ZUR GRÖSSEREN<br />

HERAUSFORDERUNG?<br />

Das <strong>Virus</strong> <strong>im</strong> <strong>Raps</strong> gibt es schon lange, doch erst seit kurzem<br />

ist es <strong>auf</strong>grund folgender Aspekte in den Fokus gerückt:<br />

1. Wegfall der insektiziden Beizung<br />

Seit dem Wegfall der insektiziden<br />

Beizung ist es nahezu unmöglich<br />

Blattläuse zielsicher zu bekämpfen,<br />

denn sie sind inzwischen gegen die<br />

meisten insektiziden Wirkstoffe resistent.<br />

Erschwerend kommt hinzu,<br />

dass sich vor allem die Herbstinfektion<br />

des <strong>TuYV</strong> ertragsmindernd<br />

auswirkt.<br />

Blattläuse <strong>als</strong> Überträger<br />

(Quelle: Angelika Ley)<br />

2. Kl<strong>im</strong>a-Erwärmung<br />

Mildere Temperaturen <strong>im</strong> Herbst und <strong>im</strong> Winter ermöglichen<br />

es den Blattläusen länger in den <strong>Raps</strong>beständen aktiv<br />

zu sein und das <strong>Virus</strong> von Pflanze zu Pflanze aus zubreiten.<br />

3. Greening-Auflagen<br />

Viele Leguminosen und Zwischenfrüchte dienen sowohl <strong>als</strong><br />

Rückzugsraum für Blattläuse sowie <strong>als</strong> Wirtspflanzen für das<br />

<strong>Virus</strong> und stellen damit „ Grüne Brücken“ dar.


VERBREITUNG DES TUYV DURCH<br />

DIE GRÜNE PFIRSICH-BLATTLAUS<br />

HERBST<br />

Kalte Temperaturen:<br />

Überwinterung an Pfirsichbäumen<br />

<strong>als</strong> Wintereier<br />

Milde Temperaturen:<br />

Über­winterung <strong>im</strong> <strong>Raps</strong><br />

Winterraps<br />

Einschleppung des <strong>TuYV</strong> in<br />

den neu gesäten Winterraps<br />

Nicht infektiöse<br />

­geflügelte Blattläuse<br />

Nicht infektiöse<br />

­un­geflügelte Blattläuse<br />

Mit <strong>TuYV</strong> beladene<br />

­geflügelte Blattläuse<br />

Mit <strong>TuYV</strong> beladene<br />

­un­geflügelte Blattläuse<br />

SOMMER<br />

BESIEDLUNG JUNGER RAPSBESTÄNDE<br />

Das Wasserrübenvergilbungsvirus <strong>TuYV</strong> (Turnip Yellows <strong>Virus</strong>)<br />

wird vor allem durch die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae)<br />

verbreitet. Der Befall ist oft flächendeckend, hängt aber sehr stark<br />

von der Witterung und von der Verbreitung der Blattläuse ab. Der<br />

junge Winterraps wird bereits kurz nach dem Aufl<strong>auf</strong>en von geflügelten<br />

Blattläusen besiedelt. Zu dieser Zeit kommen die Blattläuse<br />

von Zwischenwirten und sind bereits mit dem <strong>Virus</strong> infiziert.<br />

AUSBREITUNG DER VIRUS-INFEKTION IM RAPS<br />

Bei warmer Herbstwitterung entwickeln sich bereits vor dem<br />

Winter starke Blattlauspopulationen, die die <strong>Raps</strong>bestände<br />

in einer ganzen Region mit dem <strong>Virus</strong> infizieren können. Mit<br />

kürzerer Tagesdauer wandern die Blattläuse ab und überwintern


WINTER<br />

FRÜHLING<br />

Winterraps<br />

<strong>Virus</strong>-Verbreitung<br />

<strong>im</strong> Feld<br />

<strong>Virus</strong><strong>auf</strong>nahme durch<br />

die Blattläuse<br />

Verbreitung des <strong>TuYV</strong><br />

<strong>auf</strong> ­andere Kreuzblütler<br />

Quelle: Abbildung verändert<br />

nach Schliephake, Rabenstein,<br />

Habekuß (2016)<br />

in Pfirsichbäumen. In milden Wintern können die Populatio nen<br />

auch in den <strong>Raps</strong>beständen überdauern und das <strong>Virus</strong> pausenlos<br />

weiterverbreiten. Bei Frühjahrsbeginn verlassen die Blattläuse das<br />

Winterquartier, infizieren sich <strong>auf</strong> dem <strong>Raps</strong> erneut und setzen<br />

dort die Ausbreitung fort.<br />

ÜBERDAUERUNG DER BLATTLÄUSE IM SOMMER<br />

Gleichzeitig tragen die Blattläuse das <strong>Virus</strong> auch <strong>auf</strong> andere<br />

Kulturen bzw. Wildpflanzen wie Körnerleguminosen, Spinat oder<br />

Löwenzahn. Diese dienen dem <strong>Virus</strong> <strong>als</strong> Zwischenwirt. Dadurch<br />

bleibt auch in der Zeit, in der kein <strong>Raps</strong> <strong>auf</strong> den Feldern steht,<br />

<strong>im</strong>mer ein <strong>Virus</strong>-Reservoir bestehen. Von den infizierten Zwischenwirten<br />

erfolgt <strong>im</strong> Herbst be<strong>im</strong> Auftreten von Blattläusen<br />

eine Neuinfektion des jungen <strong>Raps</strong>es.


TUYV-BEFALLSSITUATION IN DEUTSCHLAND<br />

Seit 2015 werden regelmäßig <strong>im</strong> Frühjahr Befallserhebungen<br />

durchgeführt. Die Untersuchungen zeigen, dass das <strong>TuYV</strong>-<strong>Virus</strong> in<br />

Deutschland grundsätzlich <strong>im</strong>mer präsent ist, die Befallsintensität<br />

allerdings jährlichen und regionalen Schwankungen unterliegt.<br />

Waren die Infektionsraten in den Jahren 2015 und 2016 noch durch<br />

ein Nord-Süd-Gefälle geprägt, wurde zur Ernte 2017 ein bundesweit<br />

hoher bis sehr hoher <strong>TuYV</strong>-Befall festgestellt (siehe Abbildung).<br />

Im Folgejahr waren wiederum die großen <strong>Raps</strong>anbaugebiete<br />

<strong>im</strong> Nordosten besonders stark betroffen.<br />

ERGEBNIS VIRUSMONITORING 2017<br />

<strong>TuYV</strong>-Infektionsrate<br />

80 – 100%<br />

60 – 79%<br />

40 – 59%<br />

20 – 39%<br />

0 – 19%


WAS TUN GEGEN TUYV?<br />

ACKERHYGIENE: Ausfallraps & Unkräuter<br />

kontinuierlich bekämpfen, saubere Bestände!<br />

FRUCHTFO<strong>LG</strong>E: Winterraps nicht in direkter<br />

Nachbarschaft zu Körnerleguminosen, Zuckerrüben<br />

anbauen<br />

ANFLUG DER VEKTOREN REDUZIEREN: Sicherung<br />

eines lückenlosen <strong>Raps</strong>bestandes <strong>im</strong> Herbst<br />

VEKTOREN-BEKÄMPFUNG: intensive Kontrolle der<br />

Blattläuse <strong>im</strong> Herbst<br />

ANBAU RESISTENTER SORTEN<br />

RAPSSORTEN MIT VIRUSRESISTENZ<br />

Aus der <strong>Raps</strong>züchtung von L<strong>im</strong>agrain sind bereits<br />

zahlreiche Sorten mit <strong>Resistenz</strong> gegen das <strong>TuYV</strong>-<br />

<strong>Virus</strong> zugelassen. Hervorzugeben sind die Sorten<br />

<strong>LG</strong> ARCHITECT und <strong>LG</strong> A<strong>LG</strong>ARVE. Diese Hybriden erbrachten in<br />

den letzten Jahren einen teils deutlichen Mehrertrag gegenüber<br />

herkömmlichen Sorten. Nach ersten Einschätzungen kann davon<br />

ausgegangen werden, dass ein Befall mit <strong>TuYV</strong> zu Ertragsverlusten<br />

von 5 bis 15 % führt.<br />

VIRUSRESISTENTE RAPSSORTEN SICHERN DEN ERTRAG AB<br />

Korn-Ertrag rel. [%] zum Mittel der VRS<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

KEINE oder GERINGE<br />

<strong>TuYV</strong>-Infektion<br />

Quelle: L<strong>im</strong>agrain 2019, Illustration der Auswirkung unterschiedlicher<br />

<strong>TuYV</strong>-Infektionsniveaus <strong>auf</strong> den relativen Kornertrag<br />

VRS = <strong>TuYV</strong> anfällige Sorten<br />

Ertragssicherheit<br />

mit <strong>TuYV</strong> <strong>Resistenz</strong><br />

<strong>Züchter</strong>ischer Fortschritt<br />

von Top-Sorten<br />

MITTLERE<br />

<strong>TuYV</strong>-Infektion<br />

HOHE<br />

<strong>TuYV</strong>-Infektion<br />

SEHR HOHE<br />

<strong>TuYV</strong>-Infektion


HAT IHR RAPS VIRUSBEFALL?<br />

Das Wasserrübenvergilbungsvirus (<strong>TuYV</strong>) <strong>im</strong> <strong>Raps</strong> tritt vermehrt<br />

<strong>auf</strong>. Warum die Infektionen mit dem <strong>Virus</strong> in den letzten Jahren<br />

zugenommen haben und was Sie tun können, um <strong>TuYV</strong>-Infektionen<br />

zu min<strong>im</strong>ieren, das bringt das Video anschaulich und<br />

prägnant <strong>auf</strong> den Punkt.<br />

www.<strong>TuYV</strong>.de<br />

<strong>LG</strong> ARCHITECT —<br />

ERTRAG, AUF DEN SIE BAUEN KÖNNEN!<br />

VIER GUTE GRÜNDE<br />

FÜR <strong>LG</strong> ARCHITECT:<br />

<br />

Sehr ertragsstark<br />

<strong>TuYV</strong> <strong>Resistenz</strong><br />

Genetisch fixierte<br />

Schotenplatzfestigkeit<br />

Sehr gute Winterhärte<br />

Mehr unter www.<strong>LG</strong>seeds.de<br />

L<strong>im</strong>agrain GmbH<br />

L<strong>im</strong>agrain Field Seeds<br />

Griewenkamp 2, 31234 Edemissen<br />

Telefon: 05176-98910<br />

Fax: 05176-7060<br />

E-Mail: <strong>LG</strong>@L<strong>im</strong>agrain.de<br />

Web: www.<strong>LG</strong>seeds.de

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