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Focus Style – Oktober 2018

Das Ziel von FOCUS STYLE: authentisch und nah am echten Menschen zu sein. Dafür sorgt ein Mix aus unterschiedlichen Lifestyle-Themen, wie Fashion, Reise oder Food. Auch die vierte Ausgabe mit Titelstar Friedrich Mücke zeigt sich kosmopolitisch und bietet angesagte und informative Lifestyle-Themen.

Das Ziel von FOCUS STYLE: authentisch und nah am echten Menschen zu sein. Dafür sorgt ein Mix aus unterschiedlichen Lifestyle-Themen, wie Fashion, Reise oder Food. Auch die vierte Ausgabe mit Titelstar Friedrich Mücke zeigt sich kosmopolitisch und bietet angesagte und informative Lifestyle-Themen.

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44<br />

SEITEN FOCUS STYLE<br />

Männer · Mode · Uhren · Interviews<br />

DER KOCHKÜNSTLER<br />

Anthony Sarpong im Interview<br />

FRIEDRICH MÜCKE<br />

STYLE<br />

über Optimismus, Saunieren und seine Liebe zur Musik<br />

N°4<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2018</strong>


PARKA<br />

169,99 EUR


COVER JÉRÔME BOATENG JOACHIM BALDAUF, MODE: T-SHIRT VON PALM ANGELS GES. BEI STYLEBOB.COM, SMOKING BLAZER UND HOSE VON PRADA, „AIR JORDAN1“ SNEAKER, SPECIAL EDITION FÜR JEROME BOATENG VON VIGIL ABLOH VON OFF WHITE FÜR NIKE.<br />

COVER CLEMENS SCHICK MICHELE DI DIO, MODE: ANZUG HUGO BOSS, SCHUHE VOR., STRÜMPFE FALKE_INHALT MICHELE DI DIO, CHRISTIAN BORTH, SILVIO KNEZEVIC, KATHRIN MAKOWSKI, JOACHIM BALDAUF, SANDRO BÄBLER, MATTHIS REKOWSKI (ILLUSTRATION)<br />

INHALT MICHELE DI DIO, CHRISTIAN BORTH, SILVIO KNEZEVIC, KATHRIN MAKOWSKI, JOACHIM BALDAUF, SANDRO BAEBLER, MATHIS REKOWSKI (ILLUSTRATION)<br />

9<br />

Clemens Schick<br />

Warum sein Vater für<br />

den Schauspieler ein<br />

<strong>Style</strong>-Vorbild ist<br />

26 28<br />

Coole<br />

Most<br />

Eleganz<br />

Wanted<br />

Der Fashion-Winter<br />

Die<br />

bringt<br />

besten<br />

klare<br />

Rooftop-<br />

Linien<br />

Bars und<br />

und<br />

18<br />

Purismus<br />

andere<br />

Favoriten für einen<br />

großen Sommer<br />

16<br />

Raus mit euch!<br />

Neue Beauty-Produkte<br />

locken zum Outdoor-Sport<br />

42<br />

4<br />

Haltung, bitte!<br />

Schauspieler Friedrich<br />

Mücke im Interview<br />

Pullover ERMENEGILDO<br />

ZEGNA COUTURE<br />

Brille JACQUES MARIE MAGE<br />

über Leidmann, München<br />

14<br />

About Hair<br />

Extra-Schicht<br />

Das liebste Accessoire<br />

des Schauspielers So geht das angesagte Layering,<br />

auch „Zwiebellook“ genannt<br />

INHALT<br />

INHALT<br />

Schwarzer Blazer von<br />

RICK OWENS ges. bei<br />

stylebob.com Hose von<br />

ACNE. Mesh Tanktop von<br />

FEAR OF GOD ges. bei<br />

stylebob.com<br />

18<br />

36<br />

Business Unusual<br />

Jérôme Boateng<br />

20<br />

Turn back time<br />

Eine Zeitenwende.<br />

Der Trend tickt<br />

für Retro-Uhren<br />

Smart Casual sollte den Dresscode<br />

verein fachen, leider ist<br />

es Ein nur knallharter komplizierter Abwehr-Chef geworden<br />

mit viel Herz für die Familie<br />

30<br />

4<br />

Am Puls der Zeit<br />

Männer in Mannheim<br />

Der Jazz-Musiker über<br />

Erfolgsgeschichten<br />

Stil vorbilder, seine 15<br />

aus<br />

Smokings<br />

Deutschlands<br />

und wieso<br />

Gründer-Metropole<br />

er gerne schwarz sieht<br />

34<br />

18<br />

Modemut<br />

Mindfulnes<br />

Trendbewusstsein<br />

ist für Männer heute<br />

Smart Casual sollte<br />

selbstverständlich.<br />

den Dresscode vereinfachen,<br />

leider ist es<br />

Und das ist gut so<br />

nur komplizierter<br />

geworden<br />

42<br />

Chelsea Boots<br />

Ein Allround-<br />

Klassiker, der auch<br />

zum Anzug passt<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredakteur Robert Schneider (V.i.S.d.P, Anschrift siehe Redaktionsadresse) FOCUS <strong>Style</strong> wird produziert von Storyboard GmbH<br />

Redaktionsleitung David Barnwell Creative Director Dirk Meycke Textchef Martin Fraas Bildredaktion Katjana Frisch, Katrin Schröer Schlussredaktion Elke Linn, Lektorat Süd<br />

Schlussgrafik Thomas Saible, David Klingl Mitarbeiter dieser Ausgabe Michele Di Dio, Joachim Baldauf, Jelena Pecic, Christian Borth, Dennis Braatz, Paula Faul, Silvio Knezevic, Kathrin Makowski,<br />

Gordon Detels, Mathis Rekowski, Alexander Posch, Alexander Hofmann, Ricarda Datz, Marlene Irausek, Laura Herz, Lynn Schmidt, Karin Brunner, Axel Gundermann<br />

Bildbearbeitung und Herstellung magazine solutions GbR FOCUS STYLE erscheint in der FOCUS Magazin Verlag GmbH, Arabellastraße 23, 81925 München.<br />

Anzeigenverkauf für FOCUS STYLE Ines Stille, Tel.: 089/9250-3167, Fax: 089/9250-3201, Ines.stille@burda.com<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil Kai Sahlfeld, Arabellastraße 23, 81925 München, Tel.: 089/9250-2950, Fax: 089/9250-2952. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 29b, gültig seit 1. Januar 2017.<br />

Deputy Managing Director Stefan Kossack CFO BurdaNews Gunnar Scheuer Geschäftsführer Burkhard Graßmann Gründungs-Chefredakteur Helmut Markwort Verleger Dr. Hubert Burda<br />

Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet. Dieses gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen<br />

auf CD-ROM. Sofern Sie Artikel aus FOCUS <strong>Style</strong> in Ihren internen elektronischen Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder unter Telefon 030/284930, PMG Presse-Monitor GmbH.<br />

FOCUS STYLE 33


David Barnwell<br />

EINFACH<br />

MAN SELBST<br />

SEIN<br />

Wer in diesem Jahr die sich ständig<br />

wandelnde und rasant drehende<br />

Welt der Männermode beobachtet<br />

hat, weiß: Wir leben in außergewöhnlichen,<br />

farbenfrohen und vor allem unvorhersehbaren<br />

Zeiten. Nicht viele hätten<br />

wohl den Summer of Sleaze, den Sommer<br />

des Schlamper-Looks, vorhergesagt.<br />

Es war ein Siegeszug des Elementaren,<br />

geradezu Schäbigen, den wirklich jeder<br />

feierte, von den großen Modehäusern<br />

und aufstrebenden Streetwear-Labels bis<br />

hin zu Promis wie Justin Bieber und Ryan<br />

Gosling. Wer hätte sich vorstellen können,<br />

dass etwas so „hässliches“ wie aufgeknöpfte<br />

Hawaii-Hemden, ungepflegte<br />

Bärte und schmutzigen Sneakers in derartigem<br />

Umfang zurückkehren würden?<br />

Ich ganz sicher nicht.<br />

Doch genau das <strong>–</strong> die Unvorhersehbarkeit<br />

und Überraschungen der Männermode<br />

<strong>–</strong> ist der Grund, warum wir sie so<br />

lieben. Die Mode lebt von ihrer Fähigkeit,<br />

die Vorstellungen derjenigen, die<br />

sie kreieren, und mehr noch derjenigen,<br />

die sie tragen, zum Leben zu erwecken.<br />

Das ist aber nur möglich, wenn wir ihr<br />

erlauben, sich frei zu entfalten und ihre<br />

eigenen unberechenbaren Wege zu gehen.<br />

Diese grundlegende Wahrheit trifft<br />

auf alles Kreative und Schöne zu: kompromisslos<br />

gefeiert werden diejenigen,<br />

die ständig überraschen und mit Konventionen<br />

brechen.<br />

Das führt uns zu einer weiteren maßgeblichen<br />

Modewahrheit, nämlich, dass Stil<br />

vor allem individuell ist. Individualität ist<br />

wichtig, heute mehr denn je. Selbst bei<br />

den größten Trends sind es die kleinen<br />

persönlichen Akzente, die den großen Unterschied<br />

machen. Wenn also die nächste<br />

Welle scheinbar verschrobener, verrückter<br />

oder hässlicher Trends heranrollt, so<br />

wie ganz aktuell der Hype um Workwearund<br />

Outdoor-Mode mit Arbeiterkleidung,<br />

Warnwesten und praktischen Regenjacken,<br />

denken Sie daran: Die Welle braucht<br />

Sie, um zum Trend zu werden. Mein Stiltipp<br />

für diese Saison ist daher ganz einfach:<br />

Seien Sie einfach Sie selbst. Bleiben<br />

Sie bei dem, was Ihnen gefällt, und leben<br />

Sie die Fantasien aus, die Sie reizen. Vor<br />

allen Dingen aber, bleiben Sie sich treu<br />

und geben Sie jedem neuen Trend Ihre<br />

ganz persönliche Note. Denn mehr als Sie<br />

die Männermode und ihre zahlreichen<br />

Trends brauchen, braucht die Männermode<br />

Sie, um lebendig zu werden.<br />

D GNAK<br />

ABASI ROSBOROUGH<br />

EMPORIO ARMANI<br />

4 FOCUS STYLE


EDITOR’S CHOICE<br />

Klassisch und essenziell: Eine schicke Sonnenbrille macht den Sommer-Look<br />

erst komplett. Etnia Barcelona hat sich bei den Entwürfen<br />

von Werken namhafter Künstler und Fotografen wie Steve McCurry<br />

und klassischen Farben. Eine Sonnenbrille, die jeden Kunstliebhaber<br />

in Sommer-Groove bringt. // 209 Euro<br />

BLACK IS<br />

Klassisch und essenziell: Eine<br />

schicke Sonnenbrille macht den<br />

Sommer-Look erst komplett.<br />

Etnia Barcelona hat sich bei den<br />

Entwürfen von Werken namhafter<br />

Künstler und Fotografen wie<br />

Steve McCurry und Basquiat inspirieren<br />

lassen. Das Modell Pilsen<br />

gibt es in vier klassischen Farben.<br />

Eine Sonnenbrille, die jeden<br />

Kunstliebhaber in Sommer-<br />

Groove bringt. // 209 Euro<br />

BEAUTIFUL<br />

Klassisch und essenziell: Eine schicke Sonnenbrille macht<br />

den Sommer-Look erst komplett. Etnia Barcelona hat sich<br />

bei den Entwürfen von Werken namhafter Künstler und<br />

Fotografen wie Steve McCurry und Basquiat inspirieren<br />

Sommer-Groove bringt. // 209 Euro<br />

Klassisch und essenziell:<br />

Eine schicke<br />

Sonnenbrille macht<br />

den Sommer-Look<br />

erst komplett. Etnia<br />

Barcelona hat sich<br />

bei den Entwürfen<br />

von Werken namhafter<br />

Künstler und<br />

Fotografen wie Steve<br />

McCurry und Basquiat<br />

inspirieren Sommer-Groove<br />

bringt. //<br />

209 Euro<br />

Feinschliff: Experimentieren Sie mit verrückten<br />

Trends, aber setzen Sie trotzdem persönliche<br />

Akzente. Wir haben fünf Artikel ausgewählt, die<br />

Ihnen helfen, Ihren persönlichen Weg durch den<br />

hippen Workwear-Dschungel zu finden.<br />

Klassisch und essenziell: Eine schicke Sonnenbrille<br />

macht den Sommer-Look erst komplett. Etnia Barcelona<br />

hat sich bei den Entwürfen von Werken namhafter<br />

Künstler und Fotografen wie Steve McCurry und Basquiat<br />

inspirieren Sommer-Groove bringt. // 209 Euro<br />

FOCUS STYLE 5


ASK THE EXPERT<br />

Flauschig<br />

oder<br />

flach gewebt?<br />

Synthetik<br />

oder<br />

Wolle?<br />

Welcher<br />

Teppich<br />

passt zu<br />

mir?<br />

VARIOPINTO<br />

GALAXY<br />

Der Teppich<br />

ist allergikerfreundlich<br />

und für Fußbodenheizung<br />

geeignet. Von<br />

Kibek, in<br />

sieben Größen,<br />

ab 49 Euro<br />

SILKE SEVECKE ist seit mehr als 20 Jahren Journalistin mit dem Schwerpunkt Inneneinrichtung.<br />

Sie schreibt Beratungs- und Lifestyle-Artikel in Magazinen wie zum Beispiel „Zuhause wohnen“.<br />

Viele Jahre waren Parkett und<br />

Holzdielen die Lieblinge auf dem<br />

Boden. Nun feiert Teppich ein<br />

Comeback, seiner Behaglichkeit<br />

sei Dank.<br />

Gerade im Bereich Wohngesundheit hat<br />

sich hier in letzter Zeit viel getan: Schadstoffe<br />

wie Formaldehyd oder Weichmacher<br />

kommen bei hochwertigen Teppichen<br />

auch in den Rücken nicht mehr vor.<br />

Die Vielfalt an Farben, Mustern und Qualitäten,<br />

die wohnliche Ausstrahlung, individuelle<br />

Gestaltungsmöglichkeiten sowie<br />

eine modernere Optik sind wei tere Gründe<br />

für die neue Beliebtheit des soften Bodenbelags.<br />

Je nach Raum empfiehlt sich<br />

Ware mit hohem oder niedrigem Flor. Im<br />

Schlafzimmer kommt flauschig gut an.<br />

Im Kinder- oder Esszimmer ist dagegen<br />

ein flacher Teppich besser, der sich leicht<br />

saugen und gut bespielen lässt. Grundsätzlich<br />

steht zunächst die Entscheidung<br />

zwischen Wolle und Synthetik an. Teppiche<br />

aus Synthetikfasern sind pflegeleichter,<br />

Flecken können meist mit Seifenlauge<br />

ausgewaschen werden. Einige laden sich<br />

aber statisch auf. Wollteppiche sind reine<br />

Naturprodukte und günstig für das<br />

Raumklima. Sie wirken feuchtigkeitsregulierend,<br />

schalldämmend und binden<br />

Feinstaub aus der Luft durch die Schuppenstruktur<br />

ihrer Fasern. Damit eignen<br />

sie sich für Hausstauballergiker, sofern<br />

sie regelmäßig abgesaugt werden. Beide<br />

Teppicharten sind fußwarm, geben ein<br />

weiches Laufgefühl und wirken gemütlich.<br />

Mit einem abgepassten Teppich setzen<br />

Sie auf unkomplizierte Weise einen<br />

dekorativen Akzent im Raum. Nur Mut!<br />

6 FOCUS STYLE


L I F E I S A B O U T M O M E N T S<br />

STAHL, 42 MM<br />

AUTOMATIK<br />

www.baume-et-mercier.com<br />

WEMPE · BUCHERER · CHRIST und bei führenden Juwelieren in Deutschland und Österreich


8 FOCUS STYLE


INTERVIEW<br />

Er braucht keinen großen Auftritt.<br />

Friedrich Mücke kommt ganz alleine<br />

ins Fotostudio. Ohne Entourage, ohne<br />

Wichtigmacher, lässig entspannt. Er trägt<br />

eine trendige minimalistische Brille. Dazu<br />

Bart und einen angesagten Buzz Cut.<br />

Ein ganz anderer Look als der Friedrich<br />

Mücke, den wir bisher aus seinen Rollen<br />

(zum Beispiel in „Ballon“, seit 27.September<br />

in den Kinos) und von der Bühne<br />

kennen. Wandlungsfähigkeit ist sein<br />

Markenzeichen. Und seine unerschütterliche<br />

Fröhlichkeit ebenfalls. Für ihn ist<br />

es keine lästige Routine, fotografiert zu<br />

werden. „Ich habe da richtig Bock drauf,“<br />

so formuliert es der 37-jährige Schauspieler<br />

in seiner kernigen Direktheit. Er<br />

ist völlig offen. Für neue Erfahrungen.<br />

Und auch, wenn er darüber berichtet,<br />

welche er bereits gemacht hat und wie er<br />

sich selbst sieht.<br />

Friedrich Mücke<br />

MANCHMAL<br />

MUSS MAN ABER<br />

AUCH EINFACH<br />

SAGEN: DAS IST<br />

EIN JOB FÜR DIE<br />

MIETE!<br />

Klassisch haben sie auch als Schauspieler<br />

begonnen, auf der Theaterbühne. Dann<br />

kamen große Produktionen, Serien, Kinderfilme,<br />

Kurzfilme, Arthouse. Wo fühlen<br />

Sie sich am wohlsten?<br />

Tatsächlich in der Komödie, diese Rollen<br />

fallen mir am leichtesten. Ich bin<br />

sowieso eher der heitere, unbeschwerte<br />

Typ mit Bock auf gute Laune. Mein Herz<br />

schlägt aber auch für Dramen, Sozialdramen,<br />

also alles, was nahe am Leben<br />

ist, die Geschichten der sogenannten<br />

kleinen Leute. Manchmal muss man<br />

aber auch einfach sagen: „Das ist ein Job<br />

für die Miete!“<br />

Beide Looks<br />

von PRADA<br />

FOCUS STYLE: Herr Mücke, Sie tragen<br />

heute einen sehr entspannten Look:<br />

Jeans, weißes T-Shirt, eine einfache Jacke.<br />

Sind Sie im Alltag immer so gekleidet?<br />

Friedrich Mücke: Eigentlich ja. Zwar trage<br />

ich gerne auch mal einen hochwertigen<br />

Anzug. Aber eigentlich nehme ich<br />

im Alltag meistens das, was gerade ganz<br />

oben im Schrank liegt.<br />

Gibt es denn irgendwelche Lieblingsstücke,<br />

die öfter oben liegen?<br />

Ja! Ich habe von der Band Journey ein<br />

Bandshirt, das ich bei eBay gekriegt habe.<br />

Wenn ich es anziehe, fühle ich mich<br />

krass wie ein Journey-Fan.<br />

Haben Sie eine <strong>Style</strong>-Ikone?<br />

Ja, den Sänger Jovanotti zum Beispiel.<br />

Mir gefällt es, wie er sich wandelt und<br />

trotzdem seinem <strong>Style</strong> treu bleibt. Er<br />

ist ja ein bisschen paradiesvogelmäßig<br />

unterwegs, aber ich mag seinen Mut zu<br />

Farben. Andererseits finde ich es etwas<br />

dezenter manchmal auch klasse. Mein<br />

Lieblingsanzug kommt von Hansen, ein<br />

Label aus Kopenhagen. Es ist so ein bisschen<br />

„Old <strong>Style</strong>“, mit klassischen Graublau-Tönen<br />

und von den 1930er Jahren<br />

inspiriert.<br />

FOCUS STYLE 9


INTERVIEW<br />

Gab es eine Rolle, die besonders schwierig<br />

war?<br />

Alle, in denen ich weinen musste. Klar,<br />

es gibt ein paar Tricks, die ich von einem<br />

Coach gelernt habe, aber es ist eine<br />

Horroraufgabe für mich. Colin Farrell<br />

hat mal richtig geil geweint in Brügge<br />

Sehen… und sterben? Er verdeckt einfach<br />

sein Gesicht, aber man glaubt ihm das.<br />

Einer Ihrer Karrierehöhepunkt ist sicher<br />

der <strong>2018</strong> ins Kino gekommene Thriller<br />

„Ballon“…<br />

Ja, als ich das Drehbuch bekam, war ich<br />

begeistert und habe gefragt: „Und wer<br />

macht den Film?“ Die Anwort war: „Bully<br />

Herbig.“ Ich dachte erst, ich hätte mich<br />

verhört. Aber ich fand es einfach Hammer,<br />

wie der Bully mit dem Stoff gearbeitet<br />

hat. Er hatte sich schon seit Jahren<br />

in das Thema reingefuchst. Der Film ist<br />

keine Komödie. Da ist nichts lustig, im<br />

Gegenteil. Aber es war trotzdem witzig,<br />

mit Bully zu arbeiten. Er ist locker, er ist<br />

cool, aber er ist auch volle Kanne auf die<br />

Arbeit konzentriert.<br />

Friedrich Mücke<br />

BIS 12 UHR<br />

MITTAGS DIE<br />

FINGER WEG VOM<br />

HANDY, DAS IST<br />

WIRKLICH SCHWER<br />

<strong>–</strong> ABER GUT.<br />

Du spielst in dem Film eine der Hauptrollen.<br />

Ich wollte den Lead haben, ja. Aber nicht<br />

einfach, weil es dann heisst „Friedrich<br />

Mücke spielt eine Hauptrolle“, sondern<br />

weil der Stoff ein Riesenpotential hat.<br />

Diese Figur ist einfach toll. Was für ein<br />

Typ, was für ein Abenteurer! Zweimal<br />

abzuheben in einem selbstgebauten<br />

Ballon <strong>–</strong> wie bescheuert, wie heroisch!<br />

Er war zudem Vater, und ich bin mittlerweile<br />

ebenfalls dreifacher Vater. So<br />

konnte ich also mal völlig glaubhaft<br />

einen Vater spielen. Ich bin durch „Ballon“<br />

bestimmt auch als Schauspieler<br />

erwachsener geworden.<br />

Sie sind in Ost-Berlin geboren. Hat diese<br />

Fluchtgeschichte für Sie auch eine persönliche<br />

Bedeutung?<br />

Ja, hat sie. Ich bin Baujahr 1981 und werde<br />

manchmal gefragt: „Was weisst du<br />

denn schon über die Wende, wenn du<br />

1989 erst acht Jahre alt warst?“ Aber auch<br />

für uns junge Kinder war der Mauerfall<br />

echt krass. Wir mussten plötzlich unser<br />

Jacke ETRO<br />

Hose DIGEL MOVE<br />

T-Shirt PHYNE<br />

Sneakers BRIONI<br />

Strümpfe FALKE<br />

10 FOCUS STYLE


Anzug und Shirt<br />

BOSS


12 FOCUS STYLE<br />

Kompleter<br />

Look<br />

DIOR


ganzes Umfeld neu sehen und verstehen<br />

lernen. Alles hat sich verändert. Das ist<br />

für meine Generation ein Lebensthema.<br />

Wenn ihr Leben anders gelaufen wäre,<br />

könnten Sie heute ein berühmter Fußballer<br />

sein…<br />

Haha. Ich war ein echt guter Fußballer,<br />

aber in der schlechtesten Liga Berlins.<br />

Da konnte man nicht mal absteigen!<br />

Schauspieler zu werden, war bereits als<br />

Teenager immer mein Traum. Es gab ein<br />

paar Filme, die mich inspiriert haben:<br />

Bandits von Katja von Garnier und Im<br />

Juli mit Moritz Bleibtreu und Christiane<br />

Paul. Ich dachte: „Boah, krass Alter, das<br />

ist deutsches Kino! Da könnte ich ja<br />

auch drin vorkommen!“ Dass es dann<br />

passiert ist, finde ich cool.<br />

Anzug FENDI<br />

Zipper und Hemd<br />

SALVATORE<br />

FERRAGAMO<br />

Brille JACQUES<br />

MARIE MAGE<br />

über Leidmann,<br />

München<br />

Sie leben heute in München. Was hat<br />

München, das Berlin nicht hat?<br />

Als Stadt ist München entspannter.<br />

Berlin kann kaum ruhig sein, und ich<br />

bin dort irgendwie beschwerter, mehr<br />

mit Schwierigkeiten und traurigen Geschichten<br />

konfrontiert. Aber wer weiß,<br />

vielleicht werde ich irgendwann mal in<br />

Florenz oder in Kalifornien leben.<br />

Was machen Sie zum Abschalten?<br />

Sauna.<br />

Sauna?<br />

Ja. Ich gehe echt oft in die Sauna und<br />

baue da komplette Lebenspläne auf. Alles<br />

was ich vergessen habe, fällt mir in der<br />

Sauna wieder ein. Ich habe Zeit für mich<br />

und kriege den Kopf frei. Total krass, aber<br />

wahr! Kürzlich habe ich auch von Digital<br />

Detox gelesen und das mal versucht. Bis<br />

12 Uhr mittags die Finger weg vom Handy,<br />

das ist wirklich schwer <strong>–</strong> aber gut. Ich<br />

hab´ für mich auch Bücher und Magazine<br />

wiederentdeckt. Geschichten gedruckt zu<br />

lesen, das bringt mir gerade viel.<br />

Entspannen Sie auch mit Musik?<br />

Musik ist für mich was anderes, sie hat<br />

immer eine Wirkung auf mich. Deswegen<br />

finde ich nicht, dass man mit Musik abschalten<br />

kann. Nun, vielleicht mit Jazz…<br />

Sie schützen Ihr Privatleben strikt,<br />

sind aber dennoch auf Facebook und<br />

Instagram sehr aktiv. Wie entscheiden<br />

KARRIERE<br />

Friedrich Mücke wurde<br />

1981 in Ostberlin geboren.<br />

Von 2007 bis 2010 war er<br />

Ensemblemitglied des<br />

Münchner Volkstheaters.<br />

Für seine Rolle in<br />

„Friendship“ an der Seite<br />

von Matthias Schweighöfer,<br />

bekam er 2009 den<br />

Bayerischen Filmpreis.<br />

Nach Rollen in den Filmen<br />

„Russendisko“ (2012) und<br />

„Vaterfreuden“ (2014) ist er<br />

derzeit im Thriller „Ballon“<br />

von Regisseur Michael<br />

„Bully“ Herbig zu sehen.<br />

Sie, was sie zeigen oder teilen wollen,<br />

und was nicht?<br />

Eine spannende Frage. Ich treffe die Entscheidungen<br />

selber und intuitiv. Ich habe<br />

nicht etwa, wie andere Schauspieler,<br />

einen Social Media Manager. Mir geht´s<br />

auch bei den Sozialen Netzwerken vor<br />

allem darum, Spass zu haben. Aber es<br />

gibt schon ein paar Themen, die ich nicht<br />

zeige. Meine Familie vor allem, meine<br />

Kinder, meine Frau und auch mein Haus.<br />

Es steckt bei mir aber keine Karriere-<br />

Strategie dahinter, und das merkt man<br />

glaube ich auch. Ich sehe Schauspieler,<br />

die auf Instagram Zehntausende von<br />

Followern haben, und vielleicht kriegen<br />

sie dadurch ja auch Jobs. Aber für mich<br />

gibt es einfach eine Grenze, wenn es zu<br />

krass privat wird.<br />

FOCUS STYLE 13


INTERVIEW<br />

Mit Ihrer Lebensgefährtin, Barbara<br />

Romaner, sind sie auch im Job durch gemeinsame<br />

Kino- und Theaterauftritte intensiv<br />

verbunden. Können Sie denn Beruf<br />

und Privatleben trennen?<br />

Wir arbeiten dran. Auch deshalb, weil<br />

wir Kinder haben. Aber das Leben ist in<br />

Bewegung, man verändert sich und geht<br />

mit den Themen Beruf, Karriere, dem<br />

nächsten Job und vor allem mit dem<br />

Bedürfnis, einander vertraut zu bleiben,<br />

immer wieder anders um. Es ist nicht<br />

immer alles easy, aber das finde ich auch<br />

vollkommen in Ordnung.<br />

Treffen Sie Entscheidungen eher mit dem<br />

Kopf oder Bauch?<br />

Mit dem Bauch und dem Herzen! Das<br />

habe ich immer getan. Ich entscheide<br />

mich sehr schnell. Und ich bin einfach<br />

ein krasser Optimist. Mein Vater dagegen<br />

ist eher Realist und wollte immer, dass<br />

ich ebenfalls ein bisschen realistischer<br />

werde. Aber ich bin mit 37 sehr happy<br />

mit meinem Leben und wie ich bin. Ich<br />

geniesse es auch, dass ich im Job so weit<br />

gekommen bin. Das gibt mir die Freiheit,<br />

ein bisschen mehr auf mich zu achten.<br />

Jacke<br />

FENDI<br />

T-Shirt<br />

HANRO<br />

Das heisst, Sie sind ein unaufhaltsamer<br />

Optimist?<br />

Ja, voll! Ich bin ein totaler Optimist. Immer<br />

hoffnungsvoll, und immer mit Bock<br />

auf mehr.<br />

STYLING Alexander Posch<br />

GROOMING Alexander Hofmann c/o Uschi Rabe<br />

GROOMING ASSISTENTIN Britney Robinson<br />

STYLINGASSISTENTIN Marie Fee Scharlipp<br />

FOTOASSISTENT Florian Lankes<br />

Wie genau sieht das aus?<br />

Ich trinke keinen Alkhol mehr und<br />

mache mehr Sport. Und ich lasse mich<br />

nicht mehr verbiegen, mache nicht mehr<br />

etwas, das ich absolut nicht möchte.<br />

Denn das macht mich körperlich krank.<br />

Gibt es etwas, das Sie heute bereuen?<br />

Ja, klar! Aber was genau, das möchte ich<br />

nicht sagen. Das ist mir zu intim. Ich<br />

bin kein Freund des Satzes „Ich bereue<br />

nichts!“ Es gibt einige Situationen, die<br />

ich heute bereue. Aber zum Glück haben<br />

sie mir keinen Schaden gebracht. Es<br />

muss nicht immer alles perfekt laufen.<br />

Mein Gott, das Leben ist so, das finde ich<br />

vollkommen in Ordnung. Es geht eher<br />

darum, wie man mit Fehlern umgeht.<br />

Ich kann auch in vielen schrägen Aktionen<br />

noch geile Sachen sehen. Genauso<br />

wie in meinen Filmen. Auch bei den<br />

heftigsten Dramen gibt es doch immer<br />

einen kleinen Hoffnungschimmer. Ja, ich<br />

versuche, das Leben positiv zu sehen!<br />

14 FOCUS STYLE


seidensticker.com


16 FOCUS STYLE<br />

WAS<br />

IST EIGENTLICH<br />

MINDFULNESS<br />

?


GUIDE<br />

HOW<br />

TO<br />

Achtsamkeit, Baby!<br />

Was früher nur im Straßenverkehr<br />

galt, ist jetzt die Norm<br />

für das ganze Leben:<br />

Achtsamkeit ist der hot shit.<br />

Muss man dem Trend folgen?<br />

Fragt sich unser Autor<br />

TEXT GORDON DETELS<br />

ILLUSTRATION PAULINE SCHLEIMER<br />

A<br />

Achtung Baby, hieß Anfang der 90er Jahre das siebte <strong>–</strong> und<br />

sehr erfolgreiche <strong>–</strong> Studioalbum der irischen Band U2. „Achtung,<br />

Achtsamkeit Baby!“ möchte man als Warnung vor Buchhandlungen<br />

allen Menschen zurufen, die immer noch so durchs Leben<br />

gehen wie es einst normal war: nicht immer ganz bei der Sache, mal<br />

vergesslich, neidisch auf den Kollegen mit mehr Gehalt und Ansehen.<br />

Mal hektisch, schlecht gelaunt gestresst. Man könnte es auch so nennen:<br />

menschlich.<br />

Menschlich geht leider nicht mehr: Wer heute beim Betreten einer<br />

Buchhandlung nicht ganz bei der Sache ist läuft Gefahr sich zu verletzen<br />

<strong>–</strong> und in einen großen Stapel mit Achtsamkeitsratgebern zu laufen,<br />

der mit Sicherheit im Eingangsbereich steht. Nach Yoga, Meditation,<br />

gesunder Ernährung, Nachhaltigkeit und Co. ist Achtsamkeit die<br />

neueste geistige Wellness-Sau, die immer schneller wachsend durchs<br />

Dorf getrieben wird.<br />

Dabei geht es bei dem vermeintlich neuen Trend und seinen x Ratgebern<br />

in analoger oder digitaler Form (einfach mal im App Store Achtsamkeit<br />

eingeben) um etwas ganz Altes: Um das Abschalten, zur Ruhe<br />

kommen, um das Genießen des Moments. Carpe Diem sagte man 23<br />

vor Christus dazu. Es geht der Definition nach darum aufmerksam zu<br />

sein, absichtsvoll zu handeln, sich auf den Moment zu beziehen und<br />

nicht wertend zu sein. Was gut ist. Aber wofür früher das Rumlümmeln<br />

auf der Couch oder die bewusst reizarm-entspannende Urlaubsreise<br />

reichte muss nun mehr getan werden. Wer achtsam ist<br />

duscht nicht nur, er zählt dabei Wassertropfen und spürt den Schaum<br />

auf der Haut. Er isst nicht nur sondern schaut sich erst den gefüllten<br />

Löffel an, nimmt ihn bewusst wahr, riecht und schmeckt erst dann<br />

den (vermutlich jetzt kalten) Aromen nach. Wer achtsam ist legt sich<br />

ein Mal am Tag auf den Rücken, atmet tief ein und spürt den Atem im<br />

rechten Zeh. Er oder sie schließt im Geschäft vor dem Kleiderständer<br />

die Augen und entscheidet sich achtsam-nachhaltig gegen den Kauf<br />

eines neuen T-Shirts.<br />

Achtsamkeit geht in jedem Moment <strong>–</strong> wie es der Autor David Gelles<br />

von der New York Times in seiner Kolumne Meditation for Real Life<br />

auf die Spitze treibt (Leider ist er kein Comedian, leider meint er es<br />

ernst.) Bei ihm kann man mindfull <strong>–</strong> kein Trend ohne englisches Buzz<br />

Word <strong>–</strong> heiraten, umziehen, krank sein, laufen, grillen oder ein Feuerwerk<br />

anschauen (nytimes.com/meditation-for-real-life). Sollten Sie<br />

also demnächst in der U-Bahn wen sehen, der auf sie wie ein geisteskranker,<br />

potentieller Amokläufer wirkt, hat er oder sie nur diesen Rat<br />

von Gelles befolgt: „Atmen Sie ein paar Mal tief ein, ziehen Sie ihre<br />

Lippen zu einem halben Lächeln hoch, schauen Sie freundlich eine<br />

andere Person im Waggon an, nehmen Sie die Gedanken oder Gefühle<br />

war die ihnen beim Anschauen der Person kommen. Seien Sie<br />

sanft, stellen Sie sich vor, diese Person sei ihr Freund.“<br />

Und sollte ihr Kollege im Büro demnächst in glazialer Geschwindigkeit<br />

arbeiten: Dann ist er achtsam. Denn Multitasking ist verpönt, immer<br />

schön im Moment leben, nicht nach vorne schauen, bitte stets<br />

eins nach dem anderen erledigen: Monotasking.<br />

Einen „Gegentrend zur Erregungskultur“ nennt Matthias Horx vom<br />

Frankfurter Zukunftsinstitut das. „MBSR“ murmelt der Coach vor sich<br />

hin. Wie bitte? Mindfulness-based stress reduction verbirgt sich hinter<br />

dieser Abkürzung, unter der weltweit Kurse abgehalten werden.<br />

Denn darum geht es bei der Achtsamkeit in Wirklichkeit: um Konsum.<br />

Man soll Seminare buchen, Mandala-Bücher kaufen und ausmalen,<br />

vegane Kondome der Firma Einhorn aus Berlin kaufen (bitte<br />

achtsam beim Sex sein!) und am besten noch die Gift und kinderarbeitfreie<br />

Karma Bag (von karma-classics.de) kaufen <strong>–</strong> damit die<br />

Achtsamkeitsindustrie verdient. Die natürlich Argumente für ihre<br />

Produkte hat. Sie ahnen es: „US-Forscher haben herausgefunden…“<br />

Zum Beispiel, dass achtsame Menschen bessere Blutzuckerwerte<br />

haben, ein stärkeres Immunsystem und seltener Rückenschmerzen.<br />

Ach(tsam).<br />

Zum Glück melden sich erste Kritiker zur Mindfulness-Bewegung zu<br />

Wort. McDonaldisierung nennen diese sie. Sie monieren, dass aus<br />

2500 Jahre alten buddhistischen Meditationspraktiken das große Geschäft<br />

gemacht wird <strong>–</strong> dass nur für die Anbieter, die achtsam auf ihren<br />

Umsatz achten, nachhaltig ist.<br />

Abseits davon übersehen allzu Achtsame eine grundlegende Sache:<br />

Ein Leben, dass normativ auf lauwarm temperiert wird mag vernünftig<br />

aber nicht lustig sein. Und: Gute Ideen kommen einem in der Regel<br />

dann wenn man unvernünftig ist, der Kopf auch mal sinnlos herumwandern<br />

kann statt sich nur mit dem Jetzt zu beschäftigten. „Alles was<br />

ist dauert drei Sekunden. Eine für vorher, eine für nachher, eine für<br />

mittendrin“, singt Peter Licht. Damit redet er aber nicht dem Trend<br />

das Wort sondern der sinnvollen Sinnlosigkeit, dem Konfusen <strong>–</strong> vor<br />

allem wenn er ein paar Zeilen später mal auf dem Sonnendeck, dann<br />

im Solarium oder am Radar ist. Wer achtsam permanent in sich reinhorcht,<br />

-fühlt und -spürt mag ganz doll im Hier und Jetzt sein. Kommt<br />

aber auch nicht vom Fleck.<br />

In dem erwähnten Konzeptalbum von U2 geht es übrigens um den<br />

Verlauf einer zerbrochenen Beziehung. Der Euphorie am Anfang folgen<br />

Vorwürfe und ein Zerwürfnis, am Ende steht die Depression. Also:<br />

Achtung, Achtsamkeit Baby.<br />

P.S: Sie haben gerade ganz trendbewusst minutenlang eine Achtsamkeitsübung<br />

gemacht: Beim Lesen fokussiert man sich nur auf<br />

den Moment und ist bei sich. Sehen Sie, geht auch alles ganz ohne<br />

Apps, Bücher, Kurse und Einhornkondome.<br />

Gordon Detels, 40, war fünf Jahre Redaktionsleiter des Stil-Magazins<br />

„GQ <strong>Style</strong>“.<br />

FOCUS STYLE 17


H<br />

AIR<br />

Nein, ohne Bart geht auch in dieser Saison gar nichts. Vollbärte bleiben voll im Trend <strong>–</strong><br />

und stellen in Kombination mit den neuen Hairstyles ihre Wandelbarkeit unter Beweis.<br />

Denn die sind für uns Männer der Spiegel unserer Persönlichkeit und Stimmung.<br />

ED<br />

FOTOS JOACHIM BALDAUF GROOMING ALEXANDER HOFMANN STYLING CLAUDIA HOFMANN<br />

FOTOS: SAMANTHA ANNIS/GALLERY STOCK (2)<br />

18 FOCUS STYLE


BEAUTY<br />

VOKUHILA 2.0<br />

Nicht nur die It-Pieces der 80er feiern dieses Jahr ihr Comeback, sondern auch die kultigen Frisuren. Der Vokuhila ist in der up-gegradeten Version sehr<br />

viel wandelbarer: Er wird mit Schnauzer oder mit Vollbart <strong>–</strong> und sogar von Frauen getragen. Sowohl die Trendfrisur als auch der Bart benötigen die richtigen<br />

Produkte, um nicht zu old school auszusehen. Haarwachs, zum Beispiel das „Cream Wax“ von Snip a Man, bringt aufmüpfige Strähnen in Form und<br />

fixiert das Ergebnis. Dank seiner cremigen Konsistenz lässt sich das Wachs leicht verteilen und verleiht dem Styling ein mattes Finish.<br />

100 gr, um 20 Euro, snipamanshop.de<br />

FOCUS STYLE 19


BEAUTY<br />

SCHARFE KANTE<br />

Neben dem Vokuhila ist der Athleisure-Trend aus den 90ern dieses Jahr wieder in. Ein kurzer Vollbart rundet den sportlichen Look ab. Ein Tipp für die tägliche<br />

Pflegeroutine: wer die Konturen des Barts an Wangen und Hals präzise trimmt, verleiht seinem Bart nicht nur eine definierte Form, sondern auch mehr<br />

Symmetrie. Wenn die Haut nach dem Trimmen gereizt ist und spannt, hilft das „After Shave Balsam“ von Sebamed. Der Wirkstoff Kamille und der Feuchtigkeitskomplex<br />

HydroGS beruhigen und regenerieren die Gesichtshaut.<br />

100 ml, um 6 Euro, sebamed.de<br />

20 FOCUS STYLE


BEAUTY<br />

FOCUS STYLE 21


Neue Produkte haben mit dem Vollbart<br />

Einzug in unser Badezimmer gehalten:<br />

Öle, Cremes, Shampoos, Balsam und<br />

After Shave - alles sorgfältig abgestimmt<br />

auf die Bartpflege. Vollbart zu tragen, das<br />

ist aber auch eine Philosophie, ein Ausdruck<br />

von Gelassenheit, Authentizität,<br />

von markanter und gepflegter Männlichkeit.<br />

Diese Saison zeigt er seine Wandelbarkeit<br />

wie nie. Egal ob zu Looks der<br />

80er und 90er Jahre oder kombiniert mit<br />

einem klassischen Stil: Vollbärte korrespondieren<br />

mit allen <strong>Style</strong>s. Topmodel<br />

Ben Dahlhaus zeigt nicht zuletzt mit dieser<br />

Fotostrecke, dass Vollbärte einen ruhigen<br />

Kontrapunkt zur Wechselhaftigkeit<br />

der Trends bilden. Sie sind ein Statement<br />

für Zeitlosigkeit in einer Welt, die von zunehmenden<br />

Tempo geprägt ist. So gesehen<br />

haben Bärte, entgegen dem sprichwörtlichen<br />

Image, eine große Zukunft!<br />

FOTO: SAMANTHA ANNIS/GALLERY STOCK<br />

22 FOCUS STYLE


BEAUTY<br />

ALLES GEKLÄRT<br />

Neben dem Bart ist ein strahlender Teint<br />

das hippste Accessoire der Saison. Wer mit<br />

müder Haut oder eingewachsenen Barthaaren<br />

zu kämpfen hat, probiert am besten mal<br />

das „Lactic Acid 10% + HA 2%“ Gesichtspeeling<br />

von The Ordinary: die enthaltene Milchsäure<br />

entfernt tote Hautschüppchen und hat<br />

einen reinigenden Effekt.<br />

30 ml, um 7 Euro, theordinary.com<br />

GESCHMEIDIG<br />

So sehr wir Bärte lieben: Ohne die richtige<br />

Pflege können sie die Gesichtshaut<br />

reizen. Gut, dass es das „BarberClub<br />

Bartöl Haut und Bart“ von L‘Oréal gibt:<br />

Das Öl bändigt und kräftigt die Barthaare<br />

nicht nur, sondern beruhigt auch<br />

die darunter liegende Haut. Dank der<br />

Anreicherung mit ätherischem Zedernholzöl<br />

verströmt es einen angenehmen<br />

Duft. Am besten ein paar Tropfen in den<br />

Bart einmassieren und das geschmeidige<br />

Ergebnis genießen.<br />

30 ml, um 8 Euro, menexpert.de<br />

AUFGEFRISCHT<br />

Ein gepflegter Bart ist ein Muss,<br />

klar. Aber die Gesichtshaut sollte<br />

man(n) nicht vernachlässigen.<br />

Für belebende Feuchtigkeit<br />

sorgt die Tagescreme „Dermo<br />

System Émulsion hydratante tonifiante“<br />

von Dior.<br />

50 ml, um 67 Euro, dior.com<br />

ABGEKÜHLT<br />

Beim Trimmen<br />

des Barts kann es<br />

schnell zu Hautirritationen<br />

kommen.<br />

Die Lösung:<br />

das „After Shave<br />

Balm Anti Age“<br />

von Ebenholz<br />

kühlt und beruhigt<br />

mit natürlichen<br />

Birken- und Magnolienextrakten.<br />

60 ml, um 29 Euro,<br />

ebenholzskincare.de<br />

GLÄNZEND<br />

Gesundes Haar vervollständigt<br />

den Look, ohne<br />

dem Bart die Show zu<br />

stehlen. Das „Haute Performance<br />

Shampoo“ von<br />

Iles Formula bewirkt dank<br />

natürlicher Antioxidantien<br />

und tiefenpflegenden<br />

Wirkstoffen eine milde<br />

Reinigung und eine volle<br />

griffige Haarstruktur.<br />

200 ml, um 36 Euro,<br />

ilesformula.com<br />

FOCUS STYLE 23


IT‘S TIME TO...<br />

Seit seiner Rolle in „Game of Thrones“ ist der deutsche<br />

Schauspieler auch international ein Star. Ein Gespräch über<br />

Statussymbole, geblümte Shorts und Stilsünden.<br />

FOTOS ATTILA HARTWIG<br />

SYTLING+PRODUKTION THORSTEN OSTERBERGER<br />

26 FOCUS STYLE


ACCESSOIRES<br />

RECHTS<br />

Mantel, Hose und Rockteil<br />

DRIES VAN NOTEN<br />

Hemd TOM FORD<br />

Krawatte PRADA<br />

beides über mrporter.com<br />

Schuhe EMPORIO ARMANI<br />

Brille ANDY WOLF<br />

DIESE SEITE<br />

Regenmantel und Hose<br />

FENDI<br />

Hemd CAMEL ACTIVE<br />

Rollie BRAX<br />

Brille LOUIS VUITTON<br />

FOCUS STYLE 27


ACCESSOIRES<br />

LINKS<br />

Mantel, Hose und Rockteil<br />

DRIES VAN NOTEN<br />

Hemd TOM FORD<br />

Krawatte PRADA<br />

beides über mrporter.com<br />

Schuhe EMPORIO ARMANI<br />

Brille ANDY WOLF<br />

RECHTS<br />

Regenmantel und Hose<br />

FENDI<br />

Hemd CAMEL ACTIVE<br />

Rollie BRAX<br />

Brille LOUIS VUITTON<br />

28 FOCUS STYLE


shop online I www.brax.com<br />

feel alive


DIESE SEITE<br />

Kompletter Look<br />

GIVENCHY<br />

LINKE SEITE<br />

Kompletter Look<br />

YOHJI<br />

YAMAMOTOBUSINESS<br />

UNUSUAL<br />

Business Chic mal ganz anders: Die Mäntel und Anzüge der<br />

neuen Fashion­Saison laden zum Experimentieren ein. Und<br />

sehen übrigens auch Out of Office stylish aus!<br />

FOTOS MICHELE DI DIO<br />

STYLING ALEXANDER POSCH<br />

30 FOCUS STYLE


MODE<br />

RECHTS<br />

Mantel, Hose und Rockteil<br />

DRIES VAN NOTEN<br />

Hemd TOM FORD<br />

Krawatte PRADA<br />

beides über mrporter.com<br />

Schuhe EMPORIO ARMANI<br />

Brille ANDY WOLF<br />

DIESE SEITE<br />

Regenmantel und Hose<br />

FENDI<br />

Hemd CAMEL ACTIVE<br />

Rollie BRAX<br />

Brille LOUIS VUITTON<br />

FOCUS STYLE31


32 FOCUS STYLE


LINKS<br />

Hemd TOMMY HILFIGER COLLECTION<br />

Rollie JOHN SMEDLEY Rucksack LOUIS VUITTON<br />

RECHTS<br />

Sakko und Stiefel DRIES VAN NOTEN<br />

Hose BOSS Hemd CANALI über mrporter.com<br />

Rollie JOHN SMEDLEY<br />

Brille OLIVER PEOPLES X THE ROW


OBEN Jacke und Hose ERMENEGILDO ZEGNA COUTURE Rollie BRUNELLO CUCCINELLI Brille ANDY WOLF EYEWEAR Schuhe EMPORIO ARMANI<br />

MITTE Mantel HERMÈS Brille ANDY WOLF EYEWEAR UNTEN Mantel MICHAEL KORS Hemd DRIES VAN NOTEN Rollie JOHN SMEDLEY<br />

34 FOCUS STYLE


MODE<br />

Grooming von<br />

Alexander Hofmann<br />

c/o Agentur Uschi Rabe<br />

mit Produkten von<br />

Iles Formula,<br />

Model: Lucas Ernst<br />

c/o PMA<br />

Foto assistent: Mitko<br />

Stylingassistent: Khuyen<br />

LINKS<br />

Jeansjacke<br />

und Hose<br />

WENDY & JIM<br />

Sonnenbrille<br />

PAWAKA<br />

Kette<br />

MODELS OWN<br />

RECHTS<br />

Jackett<br />

und Hose<br />

JOHN Mäntel, Hose,<br />

GALLIANO Schuhe,<br />

Tanktop Brustbeutel<br />

MAISON PRADA<br />

STANDARD Brille<br />

Sonnenbrille ANDY WOLF<br />

PAWAKA EYEWEAR<br />

FOCUS STYLE 35


GUIDE<br />

WAS<br />

IST AUF DER<br />

SKIPISTE ALLES<br />

ERLAUBT ?<br />

… und was<br />

nicht geht:<br />

Basecaps sind<br />

vorerst Modegeschichte<br />

Kurzarmhemden<br />

haben ihr<br />

modisches<br />

Verfallsdatum<br />

erreicht<br />

Was Sie<br />

tragen<br />

können …<br />

Bucket Hat im<br />

Knautsch-Look<br />

oder keine Kopfbedeckung<br />

Langarmhemden<br />

unterm Pulli oder<br />

Pullunder<br />

Strickpullis<br />

gerne Ton in Ton<br />

zur Hose<br />

Loopschals<br />

weichen dem<br />

Nickituch. Das<br />

wird gern mal<br />

ums Hand gelenk<br />

gewickelt<br />

Skinny-Hosen sind<br />

in dieser Saison<br />

ein No-Go<br />

Espadrilles<br />

schmutzen leider<br />

viel zu schnell<br />

Baggy Pants aus<br />

fließenden Stoffen<br />

und überlang<br />

Weiße Boat<br />

Shoes sind<br />

ein wichtiges<br />

Fashion -<br />

Statement<br />

FOTO: CATWALKING/GETTY IMAGES<br />

36 FOCUS STYLE


HOW<br />

TO<br />

So launisch ist die Mode:<br />

Was Jahrzehnte lang verpönt war,<br />

liegt plötzlich voll im Trend.<br />

Was gestern noch als<br />

Must-have galt, ist heute out.<br />

Wer bei diesen Eskapaden partout<br />

nicht mitziehen will, hält sich im<br />

Winter 2019 am besten an<br />

klassische Looks mit zeitgemäßen,<br />

pfiffigen Details.<br />

TEXT THORSTEN OSTERBERGER<br />

Wer in der Wintersaison <strong>2018</strong>/19 die Koffer für die<br />

Berge packt, der hat es diesmal extra leicht, denn<br />

zwei Sätze von Klamotten mitzunehmen <strong>–</strong> für die Piste und<br />

für Après-Ski <strong>–</strong> ist vollkommen unnötig. Warum das? Weil<br />

die aktuellen Kollektionen in Sachen sportlicher Winterurlaub<br />

zwar je nach Label mal stilvoll, mal verspielt oder im<br />

besten Sinne traditionell daherkommen, aber eines gemeinsam<br />

haben: Sie sind bei all ihrer überbordenden Laufstegtauglichkeit<br />

so funktionell, dass man sogar in ihnen Skifahren,<br />

Snowboarden und Eislaufen kann.<br />

Aber Spaß beiseite, Fakt ist, dass jeder modische Typ in diesem<br />

Winter auf seine Kosten kommt, beim Einkehrschwung<br />

ebenso wie bei anspruchsvoller sportlicher Betätigung,<br />

beim Bummel durchs romantisch verschneite Dorf wie bei<br />

der Glühweinparty unterm Sternenhimmel.<br />

Hier erst mal unser Tipp für nicht ganz so modemutige<br />

Ski-Kameraden: Was immer geht, und sich gerade wieder<br />

zunehmender Beliebtheit erfreut, sind <strong>Style</strong>s, die in klassicher,<br />

traditioneller Skimode wurzeln. Der TRADITIONA-<br />

LIST, der Wert auf zeitlosen Stil und Heritage-Qualität legt,<br />

wird bei Brands wie Woolrich, Engeneered Garments, Sorel<br />

oder Rossignol fündig. Kernige Sweater mit kontrastreichen<br />

Schulter-Patches, Jacken und Westen aus Leder und Lammfell,<br />

gepaddete Materialien, kontrastierende Innenfutter,<br />

dekorative Checks, Norweger-Muster, sportive Tunnelzüge<br />

und große aufgesetzte Taschen in starken Unifarben oder<br />

im derzeit extrem wichtigen Colour Blocking bestimmen<br />

das Bild. Dazu: robuste Backpacks, Weekender, Shopper<br />

und Messenger.<br />

Wer auch in der Freizeit gerne anpackt, und insgeheim schon<br />

immer mal das Pistenräumfahrzeug steuern, den Skihasen<br />

aus dem Schlepplift helfen oder die Schneekanone bedienen<br />

wollte, dem sollte der angesagte UNIFORMSTIL gefallen:<br />

Klar, Camouflage-Varianten sind da nicht wegzudenken, neu<br />

und überraschend aber stechen <strong>Style</strong>s ins Auge, die gleichermaßen<br />

an „Men at work“ wie an die Loveparade der 90er erinnern.<br />

Die Hauptrolle dabei spielt die Signalfarbe Orange, die<br />

sich auf Hosen, Jacken und applizierten Taschen wiederfindet<br />

<strong>–</strong> der perfekte Look für Snowboarder, die wollen, dass ihre<br />

Skills gebührend zur Geltung kommen. Dazu passen schmale<br />

getönte Brillen, die gerade ihr Comeback feiern. Wer bei der<br />

Party auf der Piste dabei sein will, sieht sich außerdem bei<br />

Marken wie Haglöfs, The North Face und Burton um.<br />

Mehr Aufsehen erregen, als mit „Skiuniformen“ in Knallorange<br />

geht nicht? Geht doch! Selbst wenn bei Modemutigen ja<br />

bekanntlich nach dem Zeitgeist-Motto „anything goes“ in Sachen<br />

Outfit keinerlei Regeln gelten, kann man ziemlich sicher<br />

davon ausgehen, dass der erfahrene FASHIONISTA von Welt<br />

in dieser Saison bei Labels wie Moncler oder Bogner nach<br />

Wintertauglichem Ausschau halten wird. Hier treffen Hightech<br />

und Funktionalität auf vielgeliebte Klassiker und gewagte<br />

neue Kombinationen: Für die Piste aufgerüstet wurden für<br />

das Umfeld eher ungewöhnliche Materialien wie Cord oder<br />

Raw Denim, Plüsch und Wolle haben ebenfalls einen großen<br />

Auftritt, und der gute alte Skioverall wird in Glitzer- oder Metallic-Optik<br />

zum totalen Hingucker. Dazu locken jede Menge<br />

Anoraks im Windbreaker-Stil, viele verspielte Muster und All-<br />

Over-Prints. Ebenfalls in diesem Segment vertreten: die in<br />

dieser Saison allgegenwärtigen aufgesetzten Taschen.<br />

Keinesfalls vergessen werden soll hier natürlich der PISTEN-<br />

PROFI, für den Sport das halbe Leben und Mode eher ein<br />

schönes Extra ist. Der umweltfreundliche Naturbursche greift<br />

gerne automatisch zur Marke Patagonia, die als Pionier in Sachen<br />

Nachhaltigkeit immer die neuesten Entwicklungen auf<br />

den Markt wirft. Auch in dieser Saison werden bei den überwiegend<br />

unifarbenen Modellen von Jacken, Hosen und Anoraks<br />

im Windbreaker-Look Recycling-Materialien ganz groß<br />

geschrieben. Wer die Hightech Ausstattung von Kopf bis Fuß<br />

sucht, wird auch bei Peak Performance oder Mammut nicht<br />

enttäuscht: Praktisch, funktional und versehen mit all den segensreichen<br />

Errungenschaften, die Smart Textiles heute zu<br />

bieten haben, lassen die Pistenoutfits auch dem anspruchsvollsten<br />

Bergfex nichts zu wünschen übrig.<br />

Aber ganz egal, für welches schicke Outfit Mann sich entscheidet,<br />

zu den unabdingbaren Accessoires zählen auf jeden<br />

Fall Lawinenschutz, GPS-Tracker, Sonnencreme und Lippenpflege.<br />

Stay safe <strong>–</strong> und Ski heil!<br />

Thorsten Osterberger ist ein international renommierter Lifestyle -Experte<br />

und Chefredakteur des Denim- und Streetwear-Magazins „J’N’C“.<br />

FOCUS STYLE 37


A NTHONY<br />

S ARPONG<br />

38 FOCUS STYLE


INTERVIEW<br />

Ein neuer Stern am Gastro-Himmel. Der 36-jährige<br />

Anthony Sarpong denkt den Foodkosmos gerade neu. Sein<br />

Geheimrezept: kulinarische Vielfalt, Teamplay, Bodenhaftung.<br />

INTERVIEW ILONA MARX FOTOS MARTIN GENTSCHOW<br />

Energiegeladen und trotzdem tiefenentspannt.<br />

Der 36-jährige Anthony<br />

passt mit seiner Offenherzigkeit und<br />

seiner variantenreichen Küche in keine<br />

Schublade. Als ehemaliges Fußballtalent<br />

ist er ein großer Teamplayer. Und Respekt<br />

ist seine wichtigste Ingredienz. Den hat er<br />

vor den Kollegen <strong>–</strong> und vor den Zutaten.<br />

Mit dieser Haltung ist Anthony Sarpong<br />

der neue Star in der Gastroszene geworden.<br />

Erst vor wenigen Monaten hat der<br />

Chef mit ghanaischen Wurzeln einen Michelin-Stern<br />

bekommen. Nun erscheint<br />

sein erstes Buch.<br />

FOCUS STYLE Ihre Familie stammt aus<br />

Ghana. Männer haben dort traditionell<br />

nichts in der Küche verloren. Daher haben<br />

Sie heimlich zu kochen begonnen<br />

<strong>–</strong> und das bereits im Kindertagen. Was<br />

haben Sie damals zubereitet?<br />

ANTHONY SARPONG Oh, ich erinnere<br />

mich noch genau: Ich war gerade mal<br />

acht Jahre alt und habe ein Omelett für<br />

meinen kleinen Bruder gemacht. Da ich<br />

bei meiner Mutter nicht genau gesehen<br />

hatte, ob die Eierschalen mit in die Pfanne<br />

kommen, hab ich sie zur Sicherheit<br />

mal dazugetan. Mein Bruder war etwas<br />

überrascht, hat das Omelett dann aber<br />

doch gegessen. Er dachte wohl, es wären<br />

Cornflakes drin. (lacht)<br />

Anthony Sarpong<br />

OHNE EHRGEIZ<br />

GEHT ES NICHT.<br />

ICH BIN KEINER,<br />

DER AUF SEIN<br />

GLÜCK WARTET.<br />

Ihre Karte ist extrem vielfältig. Von Topinambur<br />

über norwegische Jakobsmuschel<br />

bis zum Tiroler Milchkalbsbries.<br />

Was ist Ihr Leibgericht?<br />

Reis mit zerlassener Butter. Das könnte<br />

ich jederzeit essen <strong>–</strong> morgens, mittags,<br />

abends. Reis zu kochen ist ja nicht so einfach,<br />

wie manche Menschen annehmen.<br />

Es ist ein bisschen wie beim Risotto. Dazu<br />

gehört schon Fingerspitzengefühl.<br />

Sie schwärmen von der Kochkunst Ihrer<br />

Mutter. Haben Sie Rezepte von ihr übernommen?<br />

Sehr viele, aber ich koche diese ghanaischen<br />

Mahlzeiten eher privat. Manche<br />

Elemente der afrikanischen Esskultur<br />

binde ich zwar hier in die Küche mit ein,<br />

aber es ist nicht ganz einfach, den Spirit<br />

Woher rührt Ihre besondere Leidenschaft<br />

fürs Kochen?<br />

Ich bin Koch geworden, weil das gemeinsame<br />

Essen meiner Meinung nach<br />

eine der friedvollsten Angelegenheiten<br />

überhaupt ist. Das Essen bringt die Menschen<br />

zusammen. Und das ‚Mmmh!‘ als<br />

Ausdruck höchsten Genusses ist international.<br />

FOCUS STYLE 39


unserer Küche zu transportieren. Die afrikanischen<br />

Gewürze und Gerüche sind<br />

sehr intensiv, da tut sich wirklich eine<br />

ganz andere Geschmackswelt auf. Es<br />

braucht noch etwas Zeit, bis ich das hier<br />

wagen kann. Aber Obama hat ja auch eine<br />

Weile gebraucht, bis er Präsident wurde.<br />

(lacht)<br />

Die Karte bei Anthony’s Kitchen wechselt<br />

alle zwei bis drei Wochen. Wo lassen Sie<br />

sich für neue Gerichte inspirieren?<br />

Jeder, der bei mir arbeitet, bringt seine<br />

Ideen und Erfahrungen mit ein. Das ist<br />

mir sehr wichtig, ich bin ein Teamplayer.<br />

Hier arbeiten Spanier, Italiener, Peruaner,<br />

Engländer, Deutsche, Polen, Türken,<br />

Rumänen. Es ist ein bisschen wie bei den<br />

Vereinten Nationen.<br />

Einer eurer Gäste hat sich in einer Rezension<br />

über die „Plastikgläser“ beschwert,<br />

die in Wirklichkeit hauchdünne, mundgeblasene<br />

Zalto-Gläser sind. Ärgern Sie sich,<br />

wenn Qualität nicht wertgeschätzt wird?<br />

Naja, überrascht hat mich das schon. Aber<br />

ich habe zurückgeschrieben und versucht,<br />

das Missverständnis aufzuklären.<br />

Was ist <strong>–</strong> außer Plastikgläsern <strong>–</strong> ein stilistisches<br />

No-Go?<br />

Respektlosigkeit im Allgemeinen und die<br />

All-you-can-eat-Mentalität im Besonderen.<br />

Die ist für mich die größte Respektlosigkeit.<br />

Vor der Natur und unseren<br />

Nahrungsmitteln. Ich weiß ja, wie viel bei<br />

solchen Veranstaltungen in der Mülltonne<br />

landet.<br />

Die Kölner Straße, eine multikulturell<br />

geprägte Einkaufsstraße in Düsseldorf,<br />

ist Ihre Lieblingseinkaufsmeile. Ich schließe<br />

daraus, dass Sie kein großer Fan von<br />

Luxusgütern und Statussymbolen sind?<br />

Die Kölner Straße ist die bunteste Ecke<br />

von Düsseldorf. Ich fange bei den Afrikanern<br />

an, gehe dann zu den Arabern,<br />

den Persern, Marokkanern, den Türken<br />

und schaue überall, was sie an Produkten,<br />

Küchenutensilien und Gewürzen da<br />

haben. Das inspiriert mich immer ungemein<br />

und ich finde es wesentlich spannender<br />

als jede Luxus-Shoppingtour.<br />

Stimmt also, ich bin tatsächlich kein Fan<br />

von Statussymbolen.<br />

KOCHBUCH<br />

Gutes Essen bringt die<br />

Seele zum Leuchten,<br />

das ist die Überzeugung<br />

von Anthony Sarpong. In<br />

seinem ersten Kochbuch<br />

„Anthony´s Kitchen“<br />

veröffentlicht der junge,<br />

hochdekorierte Chef eine<br />

sehr persönliche Auswahl<br />

an Gerichten. Sarpong setzt<br />

auf regionale und saisonale<br />

Produkte, verfeinert diese<br />

jedoch mit Kochideen und<br />

Gewürzen, die er in aller<br />

Welt gesammelt hat.<br />

Sie haben außerdem mal gesagt, für<br />

Styling fehle Ihnen die Zeit. Gibt es<br />

dennoch ein Kleidungsstück in Ihrem<br />

Schrank, das Sie besonders lieben?<br />

Kein Einzelstück, nein. Und das mit der<br />

Zeit war bis vor Kurzem echt ein Problem.<br />

Letztes Jahr habe ich aber die Düsseldorfer<br />

Designerin Alexandra Kiefermann<br />

entdeckt. Sie hat eine eigene Kollektion<br />

und einen Laden gleich hier um die<br />

Ecke <strong>–</strong> bei ihr kleide ich mich immer von<br />

Kopf bis Fuß ein. Ein anderer Nachbar<br />

aus Meerbusch, Andreas Adenauer, der<br />

Enkel des ehemaligen Bundeskanzlers,<br />

entwirft ebenfalls eine Modelinie, die ich<br />

sehr gerne trage.<br />

Sie sind absolut fußballbegeistert und<br />

zählten in der U16 selbst zu den Nach-<br />

40 FOCUS STYLE


INTERVIEW<br />

wuchstalenten, bis eine Knieverletzung<br />

Sie aus dem Rennen warf. Für welchen<br />

Verein schlägt Ihr Herz? Und wie oft<br />

kommen Sie selbst noch zum Trainieren?<br />

Zum Fußballspielen reicht es leider nicht<br />

mehr, aber ab und zu gehe ich noch ins<br />

Fitness-Studio. Dafür spielt mein 11-jähriger<br />

Sohn Samjon schon sehr gut! Was<br />

die Lieblingsmannschaft betrifft: Da lege<br />

ich mich an dieser Stelle nicht fest. Ich<br />

bin in Wiesbaden groß geworden, daher<br />

ist die Eintracht seit Kindertagen mein<br />

Verein. Inzwischen habe ich aber auch<br />

einige Freunde unter den Spielern von<br />

Mönchengladbach. Wenn die beiden<br />

Teams gegeneinander antreten, schaue<br />

ich am liebsten zu Hause. Da schlagen<br />

zwei Herzen in meiner Brust.<br />

Von Ihnen stammt der Ausspruch: Ich<br />

bin Afrikaner, ich kenne keinen Druck.<br />

Im Timing der Sterne-Küche geht es mitunter<br />

um Sekunden. Platzt auch Ihnen<br />

schon mal der Kragen?<br />

Nein, das Timing sollte in der Profiküche<br />

stimmen und keinen Stress hervorrufen.<br />

Der Tag hat nur 24 Stunden. Daran<br />

ändert sich nichts, auch wenn man sich<br />

abhetzt. Allerdings habe ich viel Energie<br />

und kann bisweilen ein bisschen anstrengend<br />

sein. Mit meinen vielen Ideen<br />

und meiner Begeisterungsfähigkeit<br />

überfordere ich manche Menschen. Ohne<br />

Ehrgeiz geht es nicht. Ich bin keiner,<br />

der auf sein Glück wartet.<br />

STERNEKOCH<br />

Der gebürtige Ghanaer<br />

wuchs in Wiesbaden auf.<br />

Früh entdeckte er seine<br />

Leidenschaft fürs Kochen,<br />

widmete sich aber zunächst<br />

dem Fußball. Eine Verletzung<br />

zwang ihn jedoch,<br />

sich umzuorientieren.<br />

Berufserfahrung sammelte<br />

er in Zürich, Barcelona,<br />

Wien, Pisa, Paris, Tel Aviv,<br />

Izmir, und kochte eine<br />

Zeit lang sogar für den<br />

kasachischen Staatspräsidenten.<br />

Seit April 2015<br />

betreibt der 36-Jährige das<br />

Anthony’s <strong>–</strong> ein Restaurant<br />

mit Kochschule in Meerbusch<br />

bei Düsseldorf. Im<br />

November 2017 wurde es<br />

mit einem Michelin-Stern<br />

ausgezeichnet.<br />

Zwar kommen jetzt mehr Gäste, aber ich<br />

halte immer einen Tisch für Stammkunden<br />

frei.<br />

Im Herbst erscheint Ihr erstes Buch.<br />

Ja, das Buch ist kein klassisches Kochbuch,<br />

sondern erzählt von meiner Art<br />

zu leben <strong>–</strong> zum Teil auch mit einem Augenzwinkern.<br />

Daneben enthält es eine<br />

ganze Bandbreite von Rezepten. Von der<br />

Erbsensuppe über Flammkuchen bis hin<br />

zu kalt gebeiztem Saibling und einem<br />

langsam in Olivenöl gegarten Pulpo. Also<br />

einfache wie auch etwas elaboriertere<br />

Gerichte, die aber jeder leicht nachkochen<br />

kann.<br />

Zu Anthony’s Kitchen gehört auch<br />

eine Kochschule. Was reizt Sie daran,<br />

Ihr Wissen weiterzugeben?<br />

Ich teile einfach gern, nicht nur das Essen.<br />

Tatsächlich helfe ich auch befreundeten<br />

Köchen, wenn sie sich selbstständig<br />

machen und meinen Rat brauchen.<br />

Warum sollten sie auf ihrem Weg die<br />

gleichen Fehler machen, die mir einmal<br />

unterlaufen sind?<br />

Ihr Ausscheiden aus dem Sport und die<br />

Bilderbuchkarriere als Koch: Glauben<br />

Sie an Schicksal?<br />

Ich glaube, dass alles, was passiert, auch<br />

seinen Grund hat. Und heute bin ich sehr<br />

froh, dass ich mich für die Kochlehre entschieden<br />

habe.<br />

Im November letzten Jahres haben Sie für<br />

das Anthony’s den ersten Michelin-Stern<br />

bekommen. Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung?<br />

Haben Sie davon geträumt?<br />

Oder sogar darauf hingearbeitet?<br />

Nein, der Stern war nie mein Ziel. Es kam<br />

einfach eins zum anderen. Wir arbeiten<br />

schließlich seit Jahren auf diesem Niveau.<br />

Für mich als Chef ist am wichtigsten,<br />

dass ich am Ende des Monats meine<br />

Mieten, meine Lieferanten und meine<br />

Mitarbeiter bezahlen kann. Da bin ich<br />

ganz pragmatisch.<br />

Was hat sich seither für Sie geändert?<br />

Wir haben im Restaurant gar nichts geändert,<br />

daher hat sich auch für mich<br />

nichts geändert. Mein Ziel war und ist es,<br />

bezahlbare Gourmetküche anzubieten.<br />

FOCUS STYLE 41


ESSENTIALS<br />

KIDA<br />

RAMADAN<br />

UND SEIN<br />

ROLEX<br />

RING<br />

BEVOR KIDA KODR RAMADAN<br />

ZUM SUPERSTAR DES DEUTSCHEN<br />

FILMS WURDE, ARBEITETE ER<br />

NEBENBEI ALS TELLERWÄSCHER,<br />

UM SEINE FAMILIE DURCHZU-<br />

BRINGEN. SEIN GOLDRING<br />

IST EINE ERINNERUNG AN<br />

DIE HARTEN ZEITEN UND EIN<br />

GLÜCKSBRINGER FÜR ALLES,<br />

WAS NOCH KOMMT.<br />

STIL BEDEUTET FÜR viele Menschen sich schick<br />

und cool zu kleiden, dabei ist es viel mehr als das.<br />

Stil bedeutet für mich auch und besonders Haltung<br />

und Meinung zu besitzen und für diese auch einzustehen.<br />

Wer mich kennt, weiß, dass ich sicher kein<br />

Modeking bin. Ich mag es locker und bequem und<br />

trage deshalb auch gerne Jogginghosen und Shirts,<br />

wie ein typischer Kreuzberger eben. Ab uns zu liebe<br />

ich es aber auch einen Smoking anzuziehen,<br />

wenn es der Anlass erfordert. Und das kommt häufiger<br />

vor, da ich zuletzt sehr oft zu Preisverleihungen<br />

eingeladen bin. Egal ob ich Jogger und Sneaker<br />

oder Anzug und Lackschuhe trage, eine Sache<br />

bleibt immer gleich. Meinen Rolex-Ring ziehe ich<br />

so gut wie nie vom Finger. Er ist etwas ganz Spezielles<br />

und bedeutet mir viel, da der Ring ein Geschenk<br />

meiner Frau ist. Ich war etwa Mitte 30 als<br />

sie mich damit überraschte. Die Dinge liefen bei<br />

weitem nicht so gut wie heute. Ich hatte kaum Aufträge<br />

und arbeitete nebenbei als Tellerwäscher in<br />

einem Restaurant, um meine Familie durchzubringen.<br />

Meine Frau sah wie ich alles tat, um für uns<br />

und unsere fünf Kinder ein besseres Leben zu erlangen.<br />

Sie sparte so lange bis sie das Geld für den<br />

Goldring zusammenhatte, ging zum Juwelier und<br />

überraschte mich damit. Der Ring erinnert mich<br />

auch immer daran, wo ich herkomme und an die<br />

Zeiten, wo ich um alles hart kämpfen musste. Der<br />

Ring dient mir auch als Glücksbringer. Wenn ich<br />

Rollen spiele oder in Situationen bin, wo es eben<br />

nicht passt, den Ring am Finger zu tragen, habe ich<br />

ihn immer in der Hosentasche bei mir.<br />

<strong>–</strong> Davie Selke lebt mit seiner Freundin Evelyn in Berlin. Wenn er nicht gerade<br />

spielt oder trainiert, erkundet er die angesagtesten Spots der Hauptstadt.<br />

PROTOKOLL: MARLENE IRAUSEK; FOTO: MICHAEL COLELLA<br />

42 FOCUS STYLE


L I F E I S A B O U T M O M E N T S<br />

STAHL, 42 MM<br />

AUTOMATIK<br />

www.baume-et-mercier.com<br />

WEMPE · BUCHERER · CHRIST und bei führenden Juwelieren in Deutschland und Österreich

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