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Whitepaper_Der Antriebsstrang in der Transformation_SEG Automotive

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1. Management Summary<br />

b. Käuferperspektive:<br />

Für den <strong>in</strong>dividuellen Käufer stehen im Wesentlichen zwei Punkte im Fokus:<br />

1. Was kostet mich me<strong>in</strong> Fahrzeug?<br />

2. Ist me<strong>in</strong> Fahrerlebnis irgendwie e<strong>in</strong>geschränkt?<br />

Weitere Faktoren wie die Umweltfreundlichkeit nehmen maximal sekundär E<strong>in</strong>fluss – bester<br />

Beweis dafür ist die steigende SUV-Quote. 1<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Kosten haben EVs heute noch e<strong>in</strong>en deutlichen Nachteil – sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anschaffung<br />

als auch <strong>in</strong> den Gesamtkosten über die Lebenszeit. Dazu kommt noch e<strong>in</strong> ungewisser Wie<strong>der</strong>verkaufswert.<br />

Langfristig könnte die Preisschere durch Kostensenkungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Batterieproduktion<br />

kle<strong>in</strong>er werden. Über entsprechende Steuervorteile o<strong>der</strong> Subventionen können auch<br />

kurzfristig effektive Kaufanreize geschaffen werden.<br />

EVs und PHEVs haben deutlich höhere Gesamtkosten<br />

Benz<strong>in</strong>er<br />

PHEV<br />

EV<br />

48V-Diesel-Hybrid<br />

0%<br />

Diesel<br />

Referenzwert<br />

+5%<br />

+10%<br />

Unterschied <strong>in</strong> den Gesamt-Betriebskosten*<br />

* Abschätzung <strong>der</strong> Mehrkosten über die gesamte Lebenszeit (<strong>in</strong>kl. Anschaffung, Betriebskosten, Wertm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung) im<br />

Vergleich zu e<strong>in</strong>em Dieselfahrzeug ähnlicher Ausführung. Detaillierte Rechenbeispiele siehe Kapitel 4.2.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich Fahre<strong>in</strong>schränkungen sehen sich EVs und Verbrenner unterschiedlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

gegenüber: Die Reichweite, Ladezeiten und Lade<strong>in</strong>frastruktur werden auch mittelfristig<br />

noch viele Käufer von e<strong>in</strong>em EV abhalten, bis es deutliche Verbesserungen bei <strong>der</strong> Batterietechnologie<br />

gibt. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite kommen regional bei Verbrennungsmotoren bereits<br />

Fahrverbote o<strong>der</strong> Zulassungsbeschränkungen zum E<strong>in</strong>satz, welche sich als durchaus effektiv<br />

erweisen.<br />

+15%<br />

+20%<br />

+25%<br />

+30%<br />

Kurz gesagt: Mit dem Verbrenner kommt man nicht <strong>in</strong> jede Stadt, dafür problemlos über Land.<br />

Mit dem teureren EV darf man fast überall fahren, hat aber nicht für jedes Ziel genug Reichweite<br />

o<strong>der</strong> Ladestationen. E<strong>in</strong> PHEV kann pr<strong>in</strong>zipiell beides, ist aber durch se<strong>in</strong>e zwei Antriebe (E-Motor<br />

+ Verbrennungsmotor) beson<strong>der</strong>s teuer und von hohen CO 2<br />

-Emissionen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Herstellung<br />

gekennzeichnet.<br />

In diesem Spannungsfeld werden viele Verbraucher auch mittelfristig zum Verbrenner greifen,<br />

solang es für ihre spezielle Mobilitätssituation die beste Lösung sche<strong>in</strong>t. Als s<strong>in</strong>nvoller Kompromiss<br />

h<strong>in</strong>sichtlich Kosten und Emissionen deutet sich die 48V-Hybridtechnologie an, welche<br />

Verbrennungsmotoren kostengünstig deutlich effizienter macht.<br />

Für mehr Informationen siehe Kapitel 4.2.<br />

IV. Schlüsselmärkte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Analyse:<br />

In den wichtigsten Fahrzeugmärkten <strong>der</strong> Welt gibt es gravierende Unterschiede, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

h<strong>in</strong>sichtlich folgen<strong>der</strong> Gesichtspunkte:<br />

- CO 2<br />

Gesetzgebung (Grenzwerte, Fahrverbote, Subventionen)<br />

- Aktueller und zukünftiger Strommix und damit Umweltfreundlichkeit von<br />

EVs jetzt und perspektivisch<br />

- Marktanteil EVs, Marktsättigung <strong>in</strong> Fahrzeugen pro 1000 E<strong>in</strong>wohner<br />

sowie Marktwachstum<br />

- Lade<strong>in</strong>frastruktur<br />

Informationen, wie sich dies <strong>in</strong> den Schlüsselmärkten Ch<strong>in</strong>a, Europa, USA und Indien auf die<br />

Verbreitung <strong>der</strong> Elektromobilität auswirkt, f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> Kapitel 6.<br />

V. Fazit:<br />

Auch wenn sie langfristig s<strong>in</strong>nvoll ist, hat die Elektromobilität noch e<strong>in</strong>en langen Weg vor sich.<br />

Trotz exponentieller Absatzsteigerungen ist ihr Marktanteil ger<strong>in</strong>g. Zudem ist sie aktuell re<strong>in</strong> aus<br />

CO 2<br />

-Sicht gegenüber an<strong>der</strong>en Antriebstechnologien nur <strong>in</strong> ausgewählten Märkten die bessere<br />

Wahl. Insbeson<strong>der</strong>e im Schlüsselmarkt Ch<strong>in</strong>a und vielen Schwellenlän<strong>der</strong>n wird selbst 2040 <strong>der</strong><br />

Strommix noch so stark von fossilen Brennstoffen geprägt se<strong>in</strong>, dass EVs im laufenden Betrieb<br />

ke<strong>in</strong>e deutlichen Vorteile gegenüber effizienten Verbrennern aufweisen. Global werden laut International<br />

Energy Outlook 2017 <strong>der</strong> EIA auch 2040 erst 31% des Stroms aus regenerativen<br />

Quellen stammen – und immer noch ebenso viel aus Kohle. 6 In Regionen mit gutem Strommix<br />

– vorneweg Norwegen und Frankreich – können EVs dagegen schon heute über die Lebenszeit<br />

des PKWs mehr als 50% <strong>der</strong> CO 2<br />

-Emissionen e<strong>in</strong>sparen. 4<br />

Für e<strong>in</strong>e globale Verbreitung gibt es zudem noch e<strong>in</strong>e Reihe an H<strong>in</strong><strong>der</strong>nissen auszuräumen. Vorneweg<br />

s<strong>in</strong>d weitere technologische Durchbrüche und Preissenkungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Batterietechnologie<br />

notwendig – sowie die Ausräumung möglicher Engpässe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktion und h<strong>in</strong>sichtlich<br />

zentraler Komponenten wie Kobalt und Lithium. Denn aktuell s<strong>in</strong>d es <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Mehrkosten,<br />

Reichweite und Lade<strong>in</strong>frastruktur, die Käufer h<strong>in</strong>sichtlich EVs abschrecken.<br />

Deswegen werden nach aktuellen Prognosen auch 2025 noch 85% <strong>der</strong> PKW mit e<strong>in</strong>em Verbrennungsmotor<br />

produziert werden. 3 Für diese Fahrzeuge gilt es die CO 2<br />

-Emissionen möglichst<br />

ger<strong>in</strong>g zu halten. Neben bekannten Technologien wie Start-Stopp ersche<strong>in</strong>t hier als kurzfristig<br />

verfügbare Lösung die 48V-Hybridtechnologie als vielversprechend [vgl. Kapitel 5]. Aber auch<br />

an<strong>der</strong>e Konzepte – wie synthetische Kraftstoffe, Erdgasautos o<strong>der</strong> die Brennstoffzelle – können<br />

mittel- bis langfristig s<strong>in</strong>nvolle Ansätze se<strong>in</strong>, die sich parallel zu Elektrofahrzeugen entwickeln.<br />

Denn am Ende wird es vermutlich nicht e<strong>in</strong>e Lösung geben, die für alle Anwendungsfälle<br />

(Stadt vs. Überland, Erst- vs. Zweitauto vs. Shar<strong>in</strong>g, Industrienation vs. Entwicklungsland) universell<br />

die Beste ist – sowohl was Emissionen, als auch die verfügbare Infrastruktur angeht.<br />

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