30 Fragen, die Jesus stellte

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EINFÜHRUNG<br />

<strong>Fragen</strong> zu stellen, ist eine der ältesten Formen des Lehrens. <strong>Jesus</strong> war ein<br />

Meister darin, <strong>die</strong> richtigen <strong>Fragen</strong> zu stellen. In <strong>die</strong>sem kleinen Büchlein<br />

werden wir <strong>30</strong> <strong>Fragen</strong> nachgehen, <strong>die</strong> <strong>Jesus</strong> <strong>stellte</strong>. Hunderte von <strong>Fragen</strong><br />

sind uns von <strong>Jesus</strong> überliefert. <strong>30</strong> <strong>Fragen</strong> findest du hier, weil ich dich herausfordern<br />

will, dir einen Monat lang Zeit zu nehmen, dir jeden Tag eine <strong>die</strong>ser <strong>Fragen</strong><br />

zu stellen. Ich glaube nämlich, dass <strong>die</strong> <strong>Fragen</strong> Jesu heute noch genauso viel Bedeutung<br />

für uns haben wie für <strong>die</strong> Menschen damals. Sie fordern uns auf jeden Fall<br />

heraus, wenn wir sie uns ehrlich stellen.<br />

Die von mir zitierten <strong>Fragen</strong> stehen natürlich nicht für sich allein. Deshalb empfehle<br />

ich dir, dass du deine Bibel aufschlägst und auch <strong>die</strong> Verse drumherum liest,<br />

damit du verstehst, in welchem Zusammenhang <strong>Jesus</strong> <strong>die</strong> Frage gestellt hat. Lies<br />

also am besten den EXTENDED-Bibelabschnitt.<br />

Falls <strong>die</strong> <strong>Fragen</strong> in deiner Bibel etwas anders formuliert sind, liegt es daran, dass<br />

ich eine andere Bibelübersetzung gewählt habe als du. Ich habe meistens <strong>die</strong><br />

„Neue Genfer Übersetzung“ und in wenigen Fällen auch <strong>die</strong> Übersetzung „Neues<br />

Leben“ verwendet.<br />

Erst nachdem du selbst <strong>die</strong> jeweilige Bibelstelle gelesen und dir deine eigenen<br />

Gedanken dazu gemacht hast, solltest du meinen Senf dazu lesen. Das sind meine<br />

Gedanken, und deshalb brauchst du ihnen auch nicht unbedingt zuzustimmen. Sie<br />

sollen nur eine kleine Anregung sein, wie man <strong>die</strong>se Frage Jesu verstehen kann<br />

und welche Bedeutung sie auch heute noch für uns haben könnte.<br />

That‘s it! Viel Freude beim Lesen!


Warum glaubst du?<br />

Ich glaube, weil<br />

Gott der Einzige ist,<br />

der mich bedingungslos<br />

liebt und der den<br />

Durchblick in meinem<br />

Leben behält.<br />

Julia<br />

Was machst du<br />

beim Telefonieren?<br />

Ich liege in meinem<br />

Bett oder schaue zum<br />

Fenster raus.<br />

Wie sieht dein<br />

Kleiderschrank aus?<br />

Zu unordentlich<br />

und zu voll!


Frage 1 | Matthäus 16,15<br />

„Und ihr, für wen haltet ihr mich?“<br />

In einem Internetforum habe ich eine Diskussion verfolgt, <strong>die</strong> sich um <strong>die</strong> Frage<br />

drehte, wer denn wohl <strong>die</strong> bedeutendste Person der Weltgeschichte sei. Ein Name<br />

tauchte da häufiger auf als alle anderen Namen wie beispielsweise Martin Luther,<br />

Albert Einstein, Julius Cäsar, Christoph Columbus oder Isaak Newton: <strong>Jesus</strong>. Hunderte<br />

Filme wurden über ihn gedreht, tausende Bücher und abertausende Lieder<br />

über ihn geschrieben. Es wurden sogar unzählige Bilder von ihm gemalt, obwohl<br />

wir gar nicht wissen, wie <strong>Jesus</strong> aussah. <strong>Jesus</strong> hat zweifellos seine Spuren in unserer<br />

Welt hinterlassen.<br />

Aber wer war <strong>die</strong>ser <strong>Jesus</strong>? Ein liebevoller, guter Mensch? Ein brillanter Redner<br />

und Geschichtenerzähler? Ein gescheiterter Weltverbesserer? Oder war er (wie <strong>die</strong><br />

Christen behaupten) der Mensch gewordene Gott, der in einem kleinen Zeitfenster<br />

der Weltgeschichte in unsere Welt gekommen ist? Wer war <strong>Jesus</strong>? Für wen hältst<br />

du ihn?<br />

EXTENDED<br />

Matthäus 16,13-20


Warum glaubst du?<br />

Weil ich erkannt<br />

habe, dass <strong>Jesus</strong> mein<br />

Retter ist und er für<br />

meine Sünden gestorben<br />

ist.<br />

Frank<br />

Was machst du<br />

beim Telefonieren?<br />

Zuhören und wenn<br />

ich zu Wort komme<br />

auch mal reden.<br />

Wie sieht dein<br />

Kleiderschrank aus?<br />

Außen Holz;<br />

innen chaotisch<br />

strukturiert


Frage 2 | Matthäus 6,27<br />

„Wer von euch kann dadurch, dass er sich Sorgen macht, sein<br />

Leben auch nur um eine einzige Stunde verlängern?“<br />

Eines ist allen Menschen klar: Jedem von uns steht nur ein begrenztes Maß an<br />

Lebenszeit zur Verfügung. Wie viel das ist, können wir nur sehr begrenzt beeinflussen.<br />

Sicherlich können wir für unsere Gesundheit sorgen, indem wir uns gesund<br />

ernähren, Sport treiben und regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zum Arzt gehen.<br />

Aber trotzdem kommt irgendwann der Tag, an dem wir gehen müssen, an dem<br />

wir <strong>die</strong>sem Leben und den Menschen, <strong>die</strong> wir lieben, „A<strong>die</strong>u“ sagen müssen. Trotz<br />

aller Sorgen, trotz allem Vorsorgen und aller medizinischer Fortschritte können wir<br />

unser Leben nicht beliebig verlängern.<br />

Heute ist also der erste Tag vom Rest deines Lebens. Deshalb scheint es nicht<br />

unsinnig zu sein, sich über <strong>die</strong>sen Rest Gedanken zu machen. Nicht in dem Sinne,<br />

wie ich mein Leben verlängern, sondern wie ich es vertiefen kann. Wie soll <strong>die</strong>ser<br />

Rest aussehen? Was ist mir im Leben wichtig? Wofür will ich meine kostbare Zeit<br />

einsetzen? Es geht hier also um <strong>die</strong> Prioritäten meines Lebens und letztlich um <strong>die</strong><br />

Frage nach dem Sinn meines Daseins hier auf <strong>die</strong>ser Erde. Kirbyjon Caldwell hat es<br />

einmal so formuliert: „Es gibt zwei wichtige Tage in jedem Leben: Den Tag, an dem<br />

du geboren wurdest, und den Tag, an dem du begreifst wozu.“<br />

EXTENDED<br />

Matthäus 6,24-34


EXTENDED<br />

Matthäus 6,24-34<br />

Frage 3 | Matthäus 6,28<br />

„Warum macht ihr euch Sorgen um eure Kleidung?“<br />

In unserer heutigen Zeit sind wir schon sehr auf Äußerlichkeiten fokussiert: Cooles<br />

Design, stylische Smartphones, trendy Kleidung. Eigenartig, dass <strong>Jesus</strong> schon vor<br />

2000 Jahren über „Klamotten“ spricht, obwohl es damals keinen Markenhype oder<br />

„Germanys Next Topmodel“ gab. Dabei bin ich mir sicher, dass <strong>Jesus</strong> nichts gegen<br />

schöne Kleidung hatte. Seine Frage zielt auf etwas anderes. Er spricht von „Sorgen<br />

um eure Kleidung“: Sorgen nehmen uns gedanklich gefangen, lähmen uns<br />

und beherrschen unser Leben. Wenn wir ständig besorgt sind, wie andere unsere<br />

Kleidung und unser äußeres Erscheinungsbild finden, dann läuft etwas schief,<br />

und zwar, dass wir aus einem Unterthema das Topthema unseres Lebens gemacht<br />

haben. Mehr oder weniger alles dreht sich dann nur noch um <strong>die</strong>se kleine, nette<br />

Nebensächlichkeit, welche <strong>die</strong> wichtigen Themen unseres Lebens verdrängt. Was<br />

<strong>die</strong> wichtigste Sache unseres Lebens ist, erklärt <strong>Jesus</strong> in den darauf folgenden<br />

Sätzen seiner Rede.<br />

Nimm dir eine Minute Zeit und schaue in einen Spiegel. Siehst du dort jemanden,<br />

der sich und sein Leben nur auf äußere Schönheit reduziert, oder siehst du einen<br />

Menschen, der eine Sehnsucht in sich spürt, <strong>die</strong> durch solche Äußerlichkeiten<br />

nicht gestillt werden kann.


Warum glaubst du?<br />

Ich glaube, weil<br />

<strong>Jesus</strong> der coolste<br />

Freund ist, den man<br />

haben kann!<br />

Was machst du<br />

beim Telefonieren?<br />

Ich gehe an einen<br />

Ort, an dem ich<br />

alleine sein kann.<br />

Wie sieht dein<br />

Kleiderschrank aus?<br />

Weiß, eckig,<br />

zu klein<br />

Simeon


EXTENDED<br />

Matthäus 7,1-5<br />

Frage 4 | Matthäus 7,3<br />

„Wie kommt es, dass du den Splitter im Auge deines Bruders<br />

siehst, aber den Balken in deinem eigenen Auge nicht bemerkst?“<br />

Das Bild, das <strong>Jesus</strong> hier gebraucht, mag uns etwas ungewöhnlich erscheinen - ein<br />

kleiner Splitter oder ein großer Balken in einem Auge. Wie komisch sieht das denn<br />

aus. Ein Fall für den Augenarzt!? Der Splitter bzw. Balken steht bildlich für unsere<br />

kleinen und großen Fehler und Schwächen. Jesu Frage erinnert uns daran, dass wir<br />

sehr vorsichtig mit unserer Kritik an anderen sein sollten, vor allem weil wir selbst<br />

offensichtliche eigene (oft sogar größere) Fehler haben. Aber <strong>die</strong>se sehen wir ja<br />

sehr häufig nicht (oder wollen sie einfach nicht sehen). Es geht <strong>Jesus</strong> nicht darum,<br />

dass wir prinzipiell keine Ratschläge geben oder jemanden gegenüber Kritik üben<br />

dürfen.<br />

Der erste Blick sollte aber immer zuerst auf uns selbst gerichtet sein: Wo sind meine<br />

eigenen Makel? An welchen Schwächen sollte ich zuerst selbst arbeiten, bevor<br />

ich andere kritisiere? Den Maßstab, den ich an andere anlege, muss ich auch bei<br />

mir selbst anlegen, sonst bin ich schlicht unglaubwürdig. Also schau mal wieder in<br />

den Spiegel und erkenne, welche Balken du selbst im Auge hast.


Frage 5 | Matthäus 8,26<br />

„Warum habt ihr solche Angst?“<br />

Wusstest du, dass Gelotophobie <strong>die</strong> Angst ist, ausgelacht zu werden? Oder Nomophobie<br />

<strong>die</strong> Angst, mobil nicht erreichbar zu sein (also ohne Mobiltelefonkontakt<br />

zu sein). Es soll sogar Menschen geben, <strong>die</strong> eine Spektrophobie haben, <strong>die</strong> Angst<br />

vor dem eigenen Spiegelbild bzw. vor Spiegeln im Allgemeinen. Angst ist ein interessantes<br />

Phänomen, das nicht prinzipiell schlecht ist. Denn Angst warnt uns<br />

oft vor objektiven Gefahren. Angst kann uns aber auch panisch machen und unser<br />

Handeln und manchmal sogar unser Leben lähmen. Angst kann uns aber genauso<br />

den Blick weiten auf etwas, das größer ist als wir selbst und unsere Angst, wie du<br />

in der Bibelstelle für heute nachlesen kannst.<br />

Wir können nicht allem aus dem Weg gehen, was uns Angst macht. Wir können<br />

auch nicht <strong>die</strong> Stürme unseres Lebens vermeiden. Was wir aber tun können, ist<br />

das, was uns <strong>die</strong>se Begebenheit mit <strong>Jesus</strong> und seinen Jüngern lehrt: Wenn wir<br />

uns an <strong>Jesus</strong> wenden (wie <strong>die</strong> Jünger es in ihrer Angst getan haben) und ihn um<br />

seine Hilfe bitten, kann er uns durch <strong>die</strong> Stürme unseres Lebens tragen und zum<br />

Angststiller in unserem Alltag werden. Er ist derjenige, der stärker ist als jede<br />

deiner Ängste.<br />

EXTENDED<br />

Matthäus 8,23-27


EXTENDED<br />

Frage 6 | Matthäus 9,4<br />

„Warum denkt ihr Böses in eurem Herzen?“<br />

Matthäus 9,1-8<br />

Calvin Hollywood, einer der besten People-Fotografen Deutschlands, hat einmal<br />

auf <strong>die</strong> Frage, wie er denn ein so exzellenter Fotograf geworden sei, geantwortet:<br />

„Ich umgebe mich so oft es geht mit Menschen, <strong>die</strong> besser sind als ich. Und: Ich<br />

schaue mir keine Fotos von Fotografen an, <strong>die</strong> schlechter sind als <strong>die</strong>, <strong>die</strong> ich selber<br />

mache.“ Wie weise! Dieser Fotograf hat ein wichtiges Lebensprinzip begriffen,<br />

dass nämlich das, was du in dich hineinlässt (in deine Augen, Gedanken ... in dein<br />

Leben), und das, mit dem du dich täglich umgibst, dich prägt und dich zu einem<br />

guten Teil zu dem macht, der du bist. Mach dir mal Gedanken über <strong>die</strong> Dinge, denen<br />

du erlaubst, dich zu beeinflussen: Werbung, Videospiele, Filme, deine Freunde<br />

... All das prägt dich und dein Denken und damit letztlich auch dein Herz. Und so<br />

kann es sein, dass sich ganz unscheinbar nicht nur Gutes in deinem Herzen breit<br />

macht, sondern auch Gedanken und Gefühle, <strong>die</strong> nicht gut sind für dich und <strong>die</strong><br />

Menschen um dich herum.<br />

Auf ähnliche Weise machte sich auch Böses in den Herzen der Pharisäer* breit. In<br />

ihrem täglichen Eifer darüber zu wachen, dass alle Gesetze des Alten Testaments<br />

genauestens eingehalten wurden, wurden sie hartherzig und verloren ihr Mitgefühl.<br />

Sie sahen nur, dass <strong>Jesus</strong> scheinbar Gott lästerte, und übersahen dabei <strong>die</strong><br />

Hilfsbedürftigkeit des Gelähmten. <strong>Jesus</strong> nennt <strong>die</strong>ses Denken und Verhalten böse.<br />

*Die Pharisäer waren zur Zeit Jesu <strong>die</strong> stärkste religiöse Partei im Judentum. Das Wort „Pharisäer“<br />

bedeutet „Abgesonderte“. Sie setzten sich mit leidenschaftlichem Eifer für das genaue Einhalten aller<br />

Gesetze ein, <strong>die</strong> in den fünf Büchern Mose aufgeführt waren.


Frage 7 | Matthäus 9,28<br />

„Glaubt ihr denn, dass ich euch helfen kann?“<br />

Von meinem Wesen her bin ich ein sehr kritischer und schwer-gläubiger Mensch.<br />

Vieles, was mir erzählt wird oder was in den Me<strong>die</strong>n berichtet wird, stelle ich in<br />

Frage. Vielleicht kommt das daher, dass ich in meinem Leben sehr häufig belogen<br />

wurde. Wir Menschen neigen ja dazu, <strong>die</strong> Wahrheit zu „verbiegen“. Und so fällt es<br />

mir auch nicht leicht, <strong>die</strong> wunderbaren Geschichten über <strong>Jesus</strong> einfach so anzunehmen.<br />

Auf der anderen Seite sind aber seine unglaublichen Taten ja gerade erst<br />

der Beweis dafür, dass <strong>Jesus</strong> nicht einfach nur ein guter Mensch und Prediger war.<br />

„Glaube ich bzw. glaubst du, dass <strong>Jesus</strong> mir/dir auch heute noch helfen kann?“ Das<br />

ist eine entscheidende Frage. Rechne ich mit der Hilfe und dem Eingreifen Jesu<br />

auch heute noch in meinem Leben?<br />

Hinter <strong>die</strong>ser Frage Jesu an <strong>die</strong> beiden Blinden in <strong>die</strong>ser Geschichte steckt aber<br />

noch eine andere Frage - nämlich: „Bist du bereit, dein ganzes Vertrauen in mich<br />

zu setzen?“ In den meisten Fällen vertrauen wir zuerst einmal uns selbst und unseren<br />

eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Ein Hinweis darauf ist, dass wir oft<br />

erst dann <strong>Jesus</strong> (oder Gott) um Hilfe bitten, wenn wir merken, dass wir es selbst<br />

nicht schaffen. An zweiter Stelle vertrauen wir vielem anderen - bestimmten Menschen<br />

oder der Technik. Oder hast du schon mal beim Einsteigen in den Bus den<br />

Busfahrer nach seinem Führerschein gefragt und <strong>die</strong> Bremsen auf ihre Funktionsfähigkeit<br />

geprüft? An welcher Stelle kommt dein Vertrauen <strong>Jesus</strong> gegenüber?<br />

EXTENDED<br />

Matthäus 9,27-31


Warum glaubst du?<br />

Ich glaube, weil<br />

<strong>Jesus</strong> Christus der<br />

einzige Weg zum<br />

ewigen Leben ist.<br />

Was machst du<br />

beim Telefonieren?<br />

Ich rede.<br />

Nathles<br />

Wie sieht dein<br />

Kleiderschrank aus?<br />

braun


Frage 8 | Matthäus 12,34<br />

„Wie solltet ihr auch Gutes reden können, wo ihr doch böse<br />

seid?“<br />

Es ist ein sehr alter und oft wiederholter Streich: Auf einer Jugendfreizeit hatten<br />

einige Spaßvögel aus unserem Ort vor dem Essen Salz in <strong>die</strong> beschrifteten Zuckerstreuer<br />

gefüllt. Das erste Opfer, das damit seinen Tee „süßte“ und den ersten<br />

Schluck aus der Tasse nahm, reagierte sehr schnell und eindeutig: Sein Tee breitete<br />

sich explosionsartig in hohem Bogen über den gesamten Tisch aus. Interessant,<br />

wie schnell der Teetrinker merkte, dass im Zuckerstreuer nicht das war, was darauf<br />

stand. Das einfache Prinzip, das hinter <strong>die</strong>sem Streich steckt, könnte man so beschreiben:<br />

Egal, was auf dem Etikett bzw. der Verpackung steht, es kommt darauf<br />

an, was wirklich drinnen ist.<br />

Genauso ist es, wenn du wissen willst, was im Herzen eines Menschen ist, was er<br />

liebt und was ihn prägt: Höre ihm einfach eine Weile beim Reden zu. Nicht selten<br />

geben wir ja vor, freundliche und liebevolle Menschen zu sein. Die Wahrheit ist<br />

aber häufig eine andere. <strong>Jesus</strong> sagt, dass unser Mund von dem überfließen wird,<br />

was in unseren Herzen ist. Unser Reden ist also ein Indikator für das, was wirklich<br />

an Gedanken und Gefühlen in uns stecken. Was wäre, wenn man dir mal für 3 Wochen<br />

rund um <strong>die</strong> Uhr ein Mikrofon anstecken und alles aufzeichnen würde, was<br />

du sagst (wie bspw. beim Dschungelcamp)? Was würde <strong>die</strong> Aufzeichnung über dich<br />

und dein Herz offenbaren?<br />

EXTENDED<br />

Matthäus 12,33-37


EXTENDED<br />

Matthäus 12,46-50<br />

Frage 9 | Matthäus 12,48<br />

„Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?“<br />

Kennst du das Oma-Opa-Prinzip? Du kennst es wahrscheinlich, wenn ich es dir<br />

erkläre. Ich bin in einem Mietshaus aufgewachsen, in dem noch andere Familien<br />

wohnten. Eine <strong>die</strong>ser „Familien“ war das Ehepaar Kautzmann, zwei ältere Herrschaften<br />

so Mitte bis Ende 70. Sowohl Oma als auch Opa Kautzmann kümmerten<br />

sich rührend um mich kleinen Jungen. Von Oma Kautzmann bekam ich regelmäßig<br />

Kuchen und durfte oft ihr leckeres Mittagessen genießen. Opa Kautzmann nahm<br />

mich immer in seinen Garten mit, um Erdbeeren zu ernten, und ich durfte manchmal<br />

sogar auf seinem Traktor mitfahren. Oma und Opa Kautzmann waren gar nicht<br />

meine wirklichen Großeltern; sie waren nicht mit mir verwandt. Trotzdem waren<br />

sie meine Oma und mein Opa, weil sie mir so wichtig waren wie meine echten<br />

Großeltern.<br />

<strong>Jesus</strong> wusste natürlich sehr gut, wer seine Mutter und seine leiblichen Brüder waren.<br />

Mit <strong>die</strong>ser komischen Frage wendete <strong>Jesus</strong> aber das Oma-Opa-Prinzip an und<br />

benannte einen anderen Maßstab als den der leiblichen Verwandtschaft dafür, wer<br />

wirklich zu ihm und seiner Familie gehört. Menschen, <strong>die</strong> <strong>Jesus</strong> nachfolgen und<br />

den Willen Gottes tun, gehören zu ihm und seiner Familie und sind ihm so wichtig<br />

wie seine leibliche Mutter und seine leiblichen Brüder. Und so stellt <strong>Jesus</strong> uns auch<br />

heute noch <strong>die</strong> Frage, ob wir zu seiner Familie gehören (wollen) oder nicht.


Frage <strong>30</strong> | Johannes 14,10<br />

„Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in<br />

mir ist?“<br />

Hast du es geschafft, <strong>30</strong> Tage mit Hilfe <strong>die</strong>ses Büchleins in der Bibel zu lesen?<br />

Dann gratuliere ich dir herzlich! Hoffentlich hat es dich angeregt, weiterzulesen<br />

und noch mehr über <strong>Jesus</strong> zu erfahren. In <strong>die</strong>sem Fall empfehle ich dir, dass du dir<br />

ein komplettes Evangelium* vornimmst. So bekommst du noch mehr ein Gespür<br />

dafür, wer <strong>Jesus</strong> ist.<br />

Die erste Frage Jesu, mit der ich dich hier konfrontiert hatte, war: „Und ihr, für<br />

wen haltet ihr mich?“ Die letzte Frage, mit der ich dich nun konfrontieren möchte,<br />

geht in <strong>die</strong> gleiche Richtung (siehe oben), nur dass <strong>Jesus</strong> in <strong>die</strong>ser Frage <strong>die</strong><br />

Antwort schon vorgibt. <strong>Jesus</strong> sagt selbst von sich, dass Gott in ihm ist, mehr<br />

noch, dass er und der Vater (also Gott) eins sind. Das bedeutet, wenn du auf <strong>Jesus</strong><br />

schaust, dann siehst du, wie Gott ist. Die Theologen nennen das „Inkarnation Gottes“:<br />

Gott wird Fleisch und Blut, Gott wird Mensch. Er macht genau das, was wir<br />

Menschen uns doch immer wünschen: Er wird sichtbar und greifbar, er lässt sich<br />

sehen und berühren. Wir müssen nur den biblischen Zeugen, <strong>die</strong> uns ihre Erlebnisse<br />

und Begegnungen mit <strong>Jesus</strong> überliefert haben, Vertrauen schenken. Ich weiß,<br />

dass <strong>die</strong>s nicht unbedingt leicht ist. Gerade deshalb wünsche ich dir von Herzen,<br />

dass du <strong>die</strong>s erkennen und glauben kannst. Gott mit dir!<br />

EXTENDED<br />

Johannes 14,1-14<br />

*also Matthäus, Markus, Lukas oder Johannes


Warum glaubst du?<br />

Weil ich davon überzeugt<br />

bin, dass <strong>Jesus</strong><br />

Christus der einzige Weg<br />

ist, um lebend aus <strong>die</strong>sem<br />

Leben herauszukommen.<br />

Bötty<br />

Was machst du<br />

beim Telefonieren?<br />

Wie wild durch <strong>die</strong><br />

Gegend laufen.<br />

Wie sieht dein<br />

Kleiderschrank aus?<br />

Sortiertes Chaos,<br />

ein Berg Pullis,<br />

ein Berg Hosen,<br />

ein Berg T-Shirts<br />

...


RAINER SCHEMENAUER<br />

Ehemann | Vater | Gemeindediakon | Fotograf<br />

Warmduscher | Kaffeetrinker | Grafik-Designer<br />

Gitarrist | Schokoladenliebhaber | Gern-Esser

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