DMG-informiert 1/2019

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AFRIKA Es ist Regenzeit im Norden Mosambiks. Die Hauptbeschäftigung vieler Frauen jetzt, nach der Aussaat, ist, auf den schlammigen Feldern das rasch wuchernde Unkraut auszureißen. Eine mühsame Arbeit. Ihre ganze Sorge gilt den zarten Setzlingen: „Wird es eine gute Ernte oder zerstören die Stürme wieder alles?“ Mit derselben Mühe investieren wir uns als theologische Lehrerinnen in unsere Studenten. Im Bibelvers 2. Timotheus 2,2 fordert Paulus seinen jungen Mitmissionar auf: „Was du von mir gehört hast, das befiehl treuen Menschen an, die tüchtig sind, auch andere zu lehren.“ Daran orientieren wir uns. Wunderschön ist, wenn die Saat aufgeht. Beispielsweise beim biblischen Unterricht für Frauen, den wir vor 24 Jahren begonnen haben. Viele der ersten Teilnehmerinnen waren Analphabeten. Sie hörten Bibelgeschichten von uns und lernten, sie weiterzuerzählen. Einige fassten Mut und setzten das Gelernte in Frauengruppen ein. Elisa und Rosita erzählten die biblischen Geschichten und redeten mit Frauen darüber. Nach einigen Jahren begannen sie gezielt, unter unserer Anleitung, biblischen Unterricht für die Frauen ihrer Kirchen zu erarbeiten. Die Frauenarbeit in ihren Gemeinden wuchs. Jahre später besuchten beide das Bibelinstitut INTENA, an dem wir unterrichten, um geistlich zu wachsen und sich für ihre Frauenarbeit weiterzubilden. Heute erarbeiten sie selbständig Material für ihren Unterricht und schulen Mitarbeiterinnen. Dreimal im Jahr laden sie Pastorenfrauen und Leiterinnen zu Seminaren über biblischtheologische Fragen ein. Inzwischen kommen Frauen aus 15 Gemeindeverbänden. Sie tun sich zusammen und gehen in die Dörfer, um Frauen zu unterrichten. Gottes Wort wird ausgesät und Glaube wächst. Ihre Frauenarbeit zieht immer weitere Kreise. Wer mehr erfahren möchte, darf gern Inge Michel einladen, die bis Juli im Heimataufenthalt in Deutschland ist. Übrigens, im Internet finden Sie einen schönen Artikel von uns über die Einweihungsfeier der neuen Gebäude von INTENA: www.DMGint.de/ Mosambik Was du MOSAMBIK gelernt hast, gib weiter! Weitermachen Doppelblatt zum Heraustrennen für Ihren Hauskreis, zur Predigtvorbereitung oder für den Austausch. Wenn wir diesen Bibelvers grafisch darstellen, wird das Bild nach oben immer unübersichtlicher. Eine Bewegung entsteht. Andere Andere Bei der Vorbereitung von Bibelstunden, Andachten oder Predigten überlegen wir: „Wie können diese Worte der Heiligen Schrift meinen Zuhörern heute zum Segen werden?“ Das ist gut, aber Paulus denkt viel weiter. Er denkt an die, die es von denen hören, die es von denen hören, die es von denen hören, die es von ihm hören. Wie wäre es, wenn wir unsere Hauskreise und Gruppenstunden mit folgendem Austausch beschlössen: Was habe ich gelernt? ZUM THEMA Andere Andere Treue Menschen Andere Mit wem, Christ oder nicht, kann ich in der kommenden Woche darüber sprechen? Wie fange ich dieses Gespräch an? Was du von mir gehört hast durch viele Zeugen, das befiehl treuen Menschen an, die tüchtig sind, auch andere zu lehren. 2. Timotheus 2,2 Der Erfahrungsaustausch beim nächsten Treffen könnte unseren Kreis revolutionieren. Dann merken wir, ob unsere Themen überhaupt etwas bedeuten für die Menschen um uns herum. Liedvorschlȧ . ge Treue Menschen Timotheus Paulus Andere Trainer! Werden Sie Andere Andere Treue Menschen In welchem Liederbuch finde ich welches Lied? www.liederdatenbank.de Ich folge dir (Herr, dein Weg ist gut) .........................Feiert Jesus 5: 126 Komm in unser dürres Leben ........ Loben, Lieder der Hoffnung: 159 Wir bitten (Herr, wir bitten für unsere Gemeinde).......... Feiert Jesus 5: 218 Weitersagen, weitertragen, Jesus lädt uns ein .....Feiert Jesus 1: 200 Du dienst uns ..................................................... Feiert Jesus 1: 121 12 Angelika Maader P10410 Inge Michel P10449
PERU Von Brötchen und dem großen PLUS Wie die Hilfe für unterernährte Kinder den Aufbau christlicher Gemeinden fördert Vilma nimmt ihren Becher und schließt die Wellblechtür hinter sich ab. „Hallo Vilma, bei dir piept‘s wohl?!“, grüßt ihre Freundin Carina sie neckisch und spielt damit auf das Fiepen von Vilmas Meerschweinchen an, die gerade ihre Tagesration grünen Klee wegputzen. Ein guter Nebenverdienst für das Mädchen, denn zum Christfest steigen die Preise. Panierte „Cuys“, wie sie in Arequipa genannt werden, gelten in Peru als Delikatesse. Das Beste, was an Weihnachten auf den Tisch kommen kann. Mit dem Erlös sichert sich Vilma die Teilnahme an unserem Sommercamp. Nach dem Füttern gehen die Mädchen zur Kirche, wo das Frühstück unserer Kinderhilfe Arequipa ausgegeben wird. Um halb sieben in der Früh treffen sich hier 80 Kinder. Vilma hat Talent und hilft bereits mit, sie führt die Anwesenheitsliste unter Regie ihrer Tante Nicolassa. Gespannt wartet sie auf das große PLUS, die biblische Geschichte. Das war vor zehn Jahren. Vilma ist ein Kind vom Land und sie ist damals zum Glauben gekommen. Sie weiß mit Alpakas umzugehen und mit Lama-Dung ihre Hütte zu wärmen und Wasser für den Milchhaferbrei zu kochen. Ihre Heimat hat was. Die klare, dünne Andenluft auf 4.800 Metern Höhe und eine Traumkulisse, wenn sie vor die Tür tritt. Für den Handyempfang muss sie nochmal 500 Meter höher auf den Berg steigen, dort liegt ihr die ganze Welt zu Füßen. Aber wer will schon ein Leben lang nur in den blauen Himmel oder bis zum Horizont schauen? Mittlerweile wird ihr Dorf nur noch von Kindern und Alten bewohnt. Hinter dem Horizont muss noch mehr auf sie warten! Sie kann gut lesen und in Mathe ist sie auch nicht schlecht. Mit 17 packt Vilma ihre Siebensachen und tauscht ihr 300-Seelen-Dorf gegen die Metropole Arequipa ein; dicke Luft und Großstadtmief mit mehr als einer Million Einwohnern. Hier lernt sie Bürokauffrau und Rechnungsprüferin und hat täglich mehr Menschen um sich, als sonst zum Kirchenjubiläum in der Hochlandeinöde. Für viele der neuen Stadtbewohner bleiben die Anden noch Rückzugsort und Lebensversicherung. Herden werden auf eine Minimalstückzahl von 250 Tieren zusammengelegt und garantieren Bares für Notfälle. Irgendwann jedoch fordert der extreme Lebensstil selbst von den Alten seinen Tribut: Rheuma, Gicht und Tuberkulose verdammen auf kurz oder lang sogar sie zum Aufbruch in die Stadt. Dort machen die Bulldozer der Grundstücksinvestoren derweil das Umland von Arequipa platt. Staubwolken in den Rockfalten der Vulkane Chachani und Misti zeugen davon. Schweres Gerät kratzt Schachbrettmuster in die Steinwüste. Genug Platz für neue „Barrios“ und „Pueblos Jóvenes“, wie man die „Jungen Dörfer“ nennt. Ob Neugier, der Kampf ums nackte Überleben, Zeitgeist, Klima, Bildung, Fortschritt oder Politik die Hochlandbewohner zum Aufbruch drängen, sei dahingestellt. Gemeindegründung ist die Antwort der Christen. Christus ist nicht im Hochland zurückgeblieben! Hauskreise in Garagen und Privaträumen reichen fürs Erste. Gesang in Ketschua Mit viel Geduld und doch dem Tempo einer expandierenden Stadt wächst ihre junge Kirche. dringt durchs Wellblechdach und weckt Erinnerungen und Sehnsucht nach Gemeinschaft. Nachbarn gesellen sich dazu. Vilmas gelebter Glaube macht Eindruck und bleibt nicht unbemerkt. Der Name unserer Stadt, „Are Quipay!“, ist Ketschua und bedeutet: „Lagern, hier ist gut sein!“ Das soll ein Inka-König vor 500 Jahren an diesem Ort seinen Getreuen befohlen haben. Genau das hat Vilma, ebenfalls wieder unter der Obhut ihrer Tante, am äußersten Stadtrand getan. Eine fünf Kilometer entfernte Muttergemeinde hilft ihnen bei ihrer Gemeindegründung. Mit viel Geduld und doch dem Tempo einer expandierenden Stadt wächst ihre junge Kirche. Nach zwei Jahren sind Gottesdienst und Sonntagschule für die Kinder etabliert. Wie vor 2.000 Jahren, als Christus seinen Jüngern sagte: „Lasst sie Platz nehmen, setzt euch!“ 5.000 leere Mägen waren sensations- und worthungrig. „Bringt, was ihr habt. Dankt, teilt es aus. Es reicht. Was übrigbleibt, sammelt ein, damit nichts umkommt!“ Damals sprach Jesus von sich als dem großen PLUS Gottes: dem Brot des Lebens, das sich nicht verbraucht, verdaut, noch schlecht wird. Seit 2016 bitten Vilma und Nicolassa wie er seinerzeit freundlich viele, in ihrer Gemeinde Platz zu nehmen. Wie schon im Hochlanddorf, steht an ihrer Wand für jeden sichtbar der Bibelvers Josua 24,15: „Wir möchten mit unserem ganzen Haus Gott dienen.“ Und 30 Kinder warten jeden Morgen vor Beginn der Schule mit ihren Müttern bei der kleinen Gemeinde auf unsere Milch, Brötchen und die Andacht. Alle sind herzlich willkommen. Siegfried und Dorothee Reuter P10558 DMG-informiert | 1 | 2019 13
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