DMG-informiert 1/2019

Trainer!
Werden Sie
Wer hatte in Ihrem Leben
den größten Einfluss auf
Sie? Wer inspirierte Sie? Oft sind das
Menschen, die uns nicht einfache Antworten
geben, sondern gute Fragen
stellen. Personen, die uns helfen, über
den eigenen Tellerrand zu blicken und
uns neue Horizonte eröffnen. Wegbegleiter,
die Potenzial in uns entdecken
und durch ihre Förderung dazu beitragen,
dass wir diese Begabungen und
Fähigkeiten weiterentwickeln. Wenn
es gut läuft, endet der Prozess nicht
mit der persönlichen Weiterentwicklung,
sondern wir selbst investieren
uns wieder in andere Personen.
AUSBILDER SIND GEFRAGT,
NICHT EXPERTEN
Paulus schreibt in der Bibel über
die Aufgaben von uns Christen (Eph.
4,11–12): „Er hat die einen als Apostel,
die anderen als Propheten, wieder
andere als Prediger und schließlich einige
als Hirten und Lehrer eingesetzt. Ihre
Aufgabe ist es, die Gläubigen für ihren
Dienst vorzubereiten und die Gemeinde
– den Leib Christi – zu stärken.“
In einer Gemeinde gibt es Menschen
mit unterschiedlichen Begabungen und
Aufgaben. Paulus nennt zunächst einige
Personengruppen, die herausstechen:
Apostel, die den Blick für das große Ganze
haben; Propheten, die Gottes Wort
in die aktuelle Situation hineinsprechen;
Evangelisten (Prediger), die die gute
Nachricht so verkündigen, dass Menschen
angesprochen und zu Nachfolgern
von Jesus werden; Hirten, die Menschen
fördern, versorgen und führen; und
Lehrer, die die Wahrheiten aus Gottes
Wort gut erklären, sodass andere sie
verstehen und anwenden.
Für eine gesunde, geistliche Entwicklung
in der Gemeinde sind unterschiedliche
Begabungen notwendig.
Paulus würdigt die Mitarbeiter mit dem
jeweiligen Gabenprofil, weist sie aber
sofort darauf hin, dass ihre Aufgabe sich
nicht darin erschöpft, als Experten in
ihrem Fachgebiet zu arbeiten. Sie sollen
andere für ihren Dienst ausbilden. Alle
Christen sollen befähigt werden, Gott
und Menschen mit dem zu dienen, was
in ihnen steckt. Nur so vervielfältigt sich
ihr Dienst.
VON DER ZUSCHAUER-
TRIBÜNE AUFS SPIELFELD
Alle Nachfolger von Jesus sind gefragt,
sie sollen von der Zuschauertribüne aufs
Spielfeld wechseln. Menschen dürfen
entdecken, was Gott ihnen gegeben
hat. Die Gemeinde ist nicht das Kinopublikum,
das Sonntag für Sonntag zum
Gottesdienst kommt, um unterhalten zu
werden. Evangelisten, Pastoren und Missionare
sind auch nicht die Darsteller, die
sich feiern lassen sollen. Nein, sie sind
wie Trainer, die ihre Mannschaft anleiten.
Sie helfen, das Potenzial der Einzelnen
auszugraben und zu entwickeln, damit
die Mannschaft auf dem Feld ihr
Spiel macht.
Was würde sich ändern,
wenn Personen, die haupt- oder
ehrenamtlich Verantwortung
in der Gemeinde tragen und
eine der erwähnten Begabungen
besitzen, sich und ihre
Mitarbeit wie die eines Trainers
betrachten? Eventuell würden
sie seltener fragen, wie es den
Leuten gefallen hat. Vielleicht
würden sie sich eher darauf
konzentrieren, was die Leute
noch an Ausrüstung, Training
oder Befähigung brauchen.
So wachsen die Leute Gottes
zu einem echten Team zu -
sammen. Paulus fährt
fort (Eph. 4,16): „Durch
Christus wird der ganze Leib
zu einer Einheit. Und jeder Teil
erfüllt seine besondere Aufgabe
und trägt zum Wachstum der anderen
bei, sodass der ganze Leib gesund ist und
wächst und von Liebe erfüllt ist.“
AUCH DIE KOPIEN
BLEIBEN ORIGINALE
Erinnern Sie sich noch an die alten
Matrizendrucker, auch Blaudrucker
genannt, gepaart mit dem Duft von Spiritus?
Mit einem Matrizendrucker konnte
man 100, maximal 250 Abzüge von
einem speziell angefertigten Original,
der Matrize, herstellen. Je mehr Abzüge
man machte, umso schlechter wurde
die Kopie. Das ist bei uns Christen
anders: Wenn wir von der Vervielfältigung
eines Dienstes sprechen, von
Ausbildung und Schulung unserer Mitarbeiter,
hat das nichts mit einer guten
oder unleserlichen Kopie des Leiters zu
tun. Jeder geschulte Mitarbeiter bleibt
ein Original. Keiner von uns kann mit seinen
Gaben und seinem Persönlichkeitsprofil
alle erreichen. Deshalb müssen alle
Christen dazu befähigt werden, auf ihre
individuelle Weise die Menschen in ihrem
unmittelbaren Umfeld mit Jesus Christus
bekannt zu machen.
Einige werden nun einwenden: „Ich
habe aber keine besonderen Gaben und
bin kein Experte, um andere auszubilden!“
Herzlichen Glückwunsch, dann
sind Sie genau die richtige Person, die
Gott gebrauchen möchte! Wer sich
seiner eigenen Begrenzungen bewusst
ist, lässt anderen Raum, sich zu ent-
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DMG-informiert | 1 | 2019