316g Zündstoff - Auszug
Konfirmandenworkbook
Konfirmandenworkbook
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1
2
Rainer Schemenauer<br />
Denkanstöße für die Konfirmandenzeit
»»<br />
Dieses Buch gehört:<br />
IMPRESSUM<br />
316 g <strong>Zündstoff</strong> (vormals "pimp your life")<br />
© 2010 by Rainer Schemenauer<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
www.ymms.de (youth ministry media support)<br />
Zu diesem Arbeitsbuch ist auf DVD Begleitmaterial mit<br />
Umsetzungstipps sowie passenden Filmclips, Spielen<br />
und Spielideen erschienen. Erhältlich ist die DVD (nur)<br />
über www.ymms.de bzw. info@ymms.de<br />
9. (leicht überarbeitete) Auflage 2017<br />
ISBN 978-3-88260-087-2<br />
Gestaltung: Rainer Schemenauer<br />
Comics: Daniel Janzen<br />
Fotos: dreamstime, fotolia, shutterstock, privat<br />
Lektorat: Sonja Schemenauer<br />
Druck & Verarbeitung: Laub GmbH & Co. KG<br />
Kontakt:<br />
Rainer Schemenauer<br />
Hauptstr. 3<br />
75210 Keltern-Weiler<br />
rainer@ymms.de
Einführung<br />
ab Seite 16<br />
Gott<br />
ab Seite 30<br />
Jesus<br />
ab Seite 52<br />
Bibel<br />
ab Seite 74<br />
Christ werden<br />
ab Seite 90<br />
Christ sein<br />
ab Seite 110<br />
Zuletzt<br />
ab Seite 134<br />
Warm-Up<br />
ab Seite 6
Halloservushigrüezimoin ...!<br />
Warm-Up<br />
Tu zuerst Folgendes:<br />
Lies dieses Vorwort. Ich weiß, du möchtest in diesem<br />
Buch am liebsten nur die Bilder anschauen, aber dafür<br />
bist du zu alt. Lesen ist anstrengend, aber ich<br />
stimme dafür, dass du dich trotzdem durch diese<br />
Zeilen arbeitest - jedes Wort, jeder Buchstabe ist von Bedeutung!<br />
Warum? Dafür gibt es zwei Gründe:<br />
1. Du hast viel Geld für dieses Buch ausgegeben (bzw.<br />
wahrscheinlich eher deine Eltern), und du solltest es deshalb<br />
auch so intensiv wie möglich nutzen. Du hast das<br />
Buch doch gekauft, oder ?<br />
2. Ich überlege gerade, was der zweite Grund war - bestimmt<br />
wird er mir wieder einfallen ...<br />
Da du jetzt schon mal so weit gekommen bist, habe ich die<br />
Hoffnung, dass du auch weiter dran bleibst. Gut so, denn<br />
ich will dir erklären, worum es auf den folgenden Seiten<br />
geht und warum es dieses Buch überhaupt gibt.* Um dich<br />
bei Laune zu halten, werde ich mich selbst interviewen.<br />
Ja, du hast richtig gelesen, ich werde mir einfach selbst<br />
ein paar Fragen zu diesem Buch stellen. Okay, lass mich<br />
kurz das Aufnahmegerät einschalten: so, fertig. Die erste<br />
Frage bitte:<br />
»»<br />
ICH: Rainer, bevor wir beginnen, muss ich dir<br />
noch sagen, dass du im Original wesentlich attraktiver<br />
und intelligenter bist, als du auf dem Foto wirkst.<br />
ICH: Danke. Das bekomme ich ständig zu hören.<br />
»»<br />
ICH: Warum hast du dieses Buch geschrieben?<br />
ICH: Nun, mit meinem eigentlichen Job als Gemeindediakon<br />
bin ich nicht ausgelastet gewesen und habe mir deshalb<br />
eine zusätzliche Beschäftigung gesucht. [Hoffentlich liest<br />
das niemand aus meiner Gemeinde ;-)] Da kam ich auf die<br />
Idee, ein Buch zu schrei ben. Ich habe damals in der Schule<br />
im Deutschunterricht - übrigens bei meinem jetzigen Schwiegerpapa<br />
- immer miese Aufsätze geschrieben und nutze nun<br />
dieses Buch dazu, im Schreiben fitter zu werden. Außerdem<br />
verdiene ich durch den Verkauf des Buches so viel Geld, dass<br />
ich mir nun ein fettes Leben leisten kann. Der Leser hat mit<br />
dem Kauf also eine gute soziale Tat vollbracht!<br />
6<br />
»»<br />
ICH: Wirklich?<br />
ICH: Nein. Der eigentliche Grund liegt darin, dass es mir Spaß<br />
macht, mit jungen Leuten zusammen zu sein und mit ihnen<br />
über Lebens- und Glaubensfragen nachzudenken. Unser Leben<br />
ist einmalig und deshalb so kostbar, dass wir uns immer<br />
wieder mal Zeit nehmen sollten, über den Sinn und Unsinn<br />
unseres Tuns nachzudenken. Dieses Buch ist quasi das<br />
Ergebnis aus vielen Begegnungen mit Jugendlichen und jungen<br />
Erwachsenen.<br />
»»<br />
ICH: Und wodurch unterscheidet sich dieses<br />
Buch von allen anderen (Konfi-)Büchern, die es auf<br />
dem Markt gibt?<br />
ICH: Dadurch, dass ich es geschrieben habe. ;-)<br />
»»<br />
ICH: Jetzt mal etwas mehr Ernst, bitte! Was<br />
willst du herausstellen, was war dir beim Schreiben<br />
besonders wichtig?<br />
ICH: Zwei Dinge: 1. Dieses Buch ist ein »Denk-mal-darübernach-Buch«<br />
und nicht ein »Erzähl-mir-alles-über-den-christlichen-Glauben-und-beseitige-alle-meine-Zweifel-Buch«.<br />
Auf<br />
fast jeder Seite dieses Buches geht es ausdrücklich um den<br />
Leser selbst. Ich hoffe, das kommt rüber. Das Buch soll persönlich<br />
sein: es ist daraufhin angelegt, dass man über sich<br />
selbst, sein Leben und seinen Glauben nachdenkt. 2. Ich habe<br />
mir grafisch Mühe gegeben; das Buch soll zum Stöbern und<br />
zum Lesen animieren.<br />
»»<br />
ICH: Und was fehlt in diesem Buch?<br />
ICH: Ein Starschnitt-Poster von Jesus und das Rezept meiner<br />
Mutter für ihre geniale Schokoladen-Sahne-Torte.<br />
»»<br />
ICH: Ich glaube, alles für den ordnungsgemäßen<br />
Gebrauch des Buches Unwichtige wurde von dir<br />
nun angesprochen. Gibt es zum Schluss noch etwas,<br />
was du dem Leser mit auf den Weg geben möchtest?<br />
ICH: Ja, wieder zwei Dinge: 1. Wichtig wäre es, immer eine<br />
Bibel, einen Spiegel und (s)ein Gehirn zur Hand zu haben.<br />
Die Bibel hilft, das Behauptete nachzuprüfen; der Spiegel er-<br />
*Die meisten dieser Vorbemerkungen sind eigentlich gar nicht für dich gedacht, sondern für deinen Pfarrer, Jugendreferenten,<br />
Diakon, Mitarbeiter oder sonst einen Hoschi (die weiblichen Geschöpfe sind hier mit eingeschlossen) - einfach für<br />
diejenigen, die dich durch die Konfirmandenzeit begleiten. Für die ist also dieses Vorwort nötig. Wobei, eigentlich stimmt<br />
auch das nicht. Der eigentliche Grund für diese Zeilen: Jedes vernünftige Buch hat ein Vorwort, deshalb muss dieses Buch<br />
halt auch unbedingt eines haben.
leichtert das Lesen der Lösungen der Rätsel in diesem Buch;<br />
das Gehirn ... - wofür war nochmal das Gehirn??? 2. Ich würde<br />
mich über Resonanz freuen. Es interessiert mich, was die<br />
Leute über das Buch und besser noch über die Inhalte denken.<br />
Also: Egal ob Konfirmand oder Doktorand, ob Kleriker oder<br />
Hysteriker, Nihilist oder Markenfetischist, Ästhet oder Prolet,<br />
Charismatiker oder Phlegmatiker, Philatelist oder Christ, Agnostiker<br />
oder Rostiger, Nonkonformist oder Atheist, egal ob<br />
Materialist oder Was-weiß-ich-was-für-nen-Ist - schreibt mir<br />
eure Meinung und eure Kommentare. Vielleicht hilft's ja was;<br />
entweder dir, dass du mal so richtig Luft ablassen und auf<br />
diesem Weg deine Aggressionen los werden kannst, oder mir,<br />
dass ich's beim nächsten Mal besser mache oder dass deine<br />
Worte, falls sie freundlicher Natur sind, mir ein Lächeln auf<br />
meine bärtigen Lippen zaubern. Im Impressum auf Seite 4<br />
steht, wo du hinschreiben kannst.<br />
»»<br />
ICH: Rainer, danke für dieses uninteressante,<br />
nichtssagende Interview!<br />
ICH: Ich wusste, dass du das sagen würdest.<br />
7
HERZLICH WILLKOMMEN!<br />
Warm-Up<br />
Cool, dass du dich entschieden hast, die Konfirmandenzeit<br />
mitzumachen! Weißt du, dass in Deutschland jedes<br />
Jahr weitere 250.000 Jugendliche dies tun? Du bist also<br />
kein Exot, auch wenn man öfter zu hören bekommt, dass Leute,<br />
die etwas mit "Kirche" zu tun haben, als leicht merkwürdig<br />
und verstaubt einzustufen seien. Ich selbst habe die Kirche<br />
und den christlichen Glauben zum Glück anders erlebt. Und<br />
das wünsche ich auch dir von Herzen. Natürlich wünsche ich<br />
dir auch, dass mit dir nicht das Gleiche passiert wie mit den<br />
Fledermäusen des dritten Pfarrers (siehe rechts) ...<br />
Bevor es gleich so richtig los geht, bevor du herausgefordert<br />
wirst über dich, dein Leben und deinen Glauben nachzudenken,<br />
gibt's auf den folgenden Seiten ein kleines "Warm-Up"<br />
für dich persönlich und für deine ganze Gruppe. Wer seid ihr<br />
überhaupt?<br />
8
Drei Pfarrer haben das gleiche Problem:<br />
Fledermäuse im Kirchturm. Sie unterhalten<br />
sich über Lösungsmöglichkeiten.<br />
Sagt der Erste: "Ich habe schon alles probiert.<br />
Erst kürzlich habe ich die Viecher<br />
alle eingesackt, bin 100 km weit weggefahren<br />
und habe sie freigelassen. Als ich<br />
zu Hause ankam, waren die schon alle<br />
wieder da."<br />
Meint der zweite Pfarrer: "Geht mir genauso.<br />
Zuletzt habe ich versucht, die<br />
Biester auszuräuchern, vergebens. Mir<br />
ist fast der Kirchturm abgefackelt, aber<br />
die Fledermäuse sind immer noch da."<br />
Grinst der dritte Pfarrer: "Ich weiß gar<br />
nicht, was ihr habt. Das ist doch ganz<br />
einfach. Ich habe das gemacht wie immer.<br />
Erst habe ich die Viecher getauft,<br />
dann konfirmiert - und danach kamen<br />
sie nie wieder!"
Wie kommt es, dass DU gerade DU bist - genau so und nicht anders? Natürlich spielen<br />
da deine Gene, die du von deinen Eltern mitbekommen hast, eine gewichtige<br />
Rolle. Aber das ist nicht alles: Du verfügst über einen eigenen, individuellen<br />
Schatz an Erfahrungen und Erlebnissen, den kein anderer Mensch dieser Erde mit dir teilt.<br />
Wobei, manchmal mag dir dieser Schatz eher wie schwerer Ballast vorkommen, den du in<br />
deinem Leben mit dir herumschleifst. In jedem Fall haben gute wie schlechte Erfahrungen<br />
und Erlebnisse dich geprägt und dich zu dem Menschen gemacht, der du heute bist. Wie<br />
du das Leben und die Welt siehst, was dir Not macht und was dich begeistert, all das verknüpft<br />
sich zu spannenden Facetten deiner einzigartigen Person.<br />
Das bist DU!<br />
»»<br />
ANGST<br />
Jeder Mensch hat<br />
Ängste. Wovor fürchtest<br />
du dich im Leben?<br />
Was wäre das<br />
Schlimmste, was dir<br />
passieren könnte?<br />
»»<br />
GEPÄCK<br />
Was "bringst du mit"?<br />
Welche Erfahrungen<br />
und Erlebnisse in der<br />
Vergangenheit haben<br />
dich positiv, welche negativ<br />
geprägt?<br />
» » MASKE<br />
Jeder Mensch<br />
trägt manchmal<br />
Masken. Was versteckst<br />
du vor<br />
anderen? In welchen<br />
Situationen<br />
zeigst du nicht<br />
dein wahres<br />
Gesicht?<br />
»»<br />
HERZ<br />
Wofür schlägt<br />
dein Herz? Was<br />
begeistert dich<br />
total? Wer oder<br />
was ist dir absolut<br />
wichtig?<br />
Warm-Up<br />
10<br />
»»<br />
ZIEL<br />
Wohin bist du unterwegs?<br />
Was ist dein Traum von der<br />
Zukunft? Was ist das Ziel<br />
deines Lebens?<br />
»»<br />
Denke mal darüber nach,<br />
was dich einzigartig macht.<br />
Eine Hilfe für's Nachdenken<br />
findest du auf dieser und auf<br />
der gegenüber liegenden Seite.
Ich kann auf den Tod nicht ausstehen, wenn ...<br />
Unikat<br />
Hier kannst du ein Foto<br />
von dir einkleben.<br />
Das<br />
kann<br />
ich gut<br />
Dafür kann ich mich begeistern<br />
:-)<br />
Mein Lieblings ort<br />
Mein<br />
Traumberuf wäre<br />
Eine schlechte Eigenschaft von mir<br />
Mein Lieblingskleidungsstück ist<br />
Das schätzen andere an mir<br />
Das will ich unbedingt einmal machen<br />
11
B Wieviel sind 1 kg besten Trüffels einem Gourmet wert?<br />
einmalichg =<br />
Wieviel ist das wert? Was kostet das? Schätz mal! ???<br />
A Welche Lösegeldsumme wurde 1996 für den Entführten Jan Philipp Reemtsma gezahlt?<br />
C Welche Rekordsumme wurde 2015 für das Gemälde "Les femmes d’Alger" von Pablo Picasso bezahlt?<br />
D Wieviel Euro Ablösesumme zahlte Paris St. Germain 2017 für den Fußballer Neymar?<br />
E Welchen chemischen Materialwert hat ein Mensch?<br />
Die Frage zu stellen, wie hoch der "Materialwert"<br />
eines Menschen ist, ist schon komisch. Kann man<br />
den Wert eines Menschen wirklich danach beurteilen,<br />
was er einen Chemiker im Chemiebedarfshandel kosten<br />
würde?<br />
Warm-Up<br />
12<br />
Natürlich nicht - der Mensch ist mehr wert! Aber wieviel? Ist er so viel wert,<br />
wie er zu leisten imstande ist? Für den Fußballclub Real Madrid war der geniale<br />
Fußballspieler Christiano Ronaldo eine unglaubliche Summe wert (siehe Lösungen<br />
unten). Was aber ist mit uns Normalos? Sind wir demnach weniger wert!?<br />
Das kann ja wohl nicht sein. Sind wir vielleicht etwa so viel wert, wie die Familie<br />
von Jan Philipp Reemtsma für ihn Lösegeld zu zahlen bereit war? Auch das<br />
kommt nicht hin, denn manchen Eltern sind ihre eigenen Söhne und Töchter ja<br />
praktisch gar nichts wert; nicht selten werden Kinder abgeschoben oder sogar<br />
misshandelt, weil sie "stören".<br />
Nein, unser Wert bemisst sich nicht daran, wieviel wir leisten können, wie sehr<br />
wir von Menschen anerkannt oder geliebt werden - und übrigens auch nicht daran,<br />
wie wertvoll wir uns selbst fühlen. Zwei Dinge aber fallen mir ein, die dich in<br />
der Tat bedingungslos kostbar machen.<br />
»»<br />
Wertvoll, weil ...<br />
Zuerst einmal: Du bist einmalig, dich gibt's kein zweites Mal. Du bist ein Unikat,<br />
ein Original. Das macht dich wertvoll! Du bist durch nichts und niemanden auf dieser<br />
Welt austauschbar, keine Kopie, kein Duplikat. Ohne dich wäre diese Welt ärmer!<br />
Und zweitens: Du bist unendlich viel wert, weil du vom größten Designer mit Fantasie,<br />
Geschick und Leidenschaft gestaltet worden bist. Du bist sein Kunstwerk. Du<br />
bist ein geliebtes Kind Gottes!<br />
Das kannst du jetzt vielleicht nicht so einfach glauben. Falls dem so sein sollte, dann<br />
hoffe ich, dass sich dies bald noch ändern wird.<br />
A: 30 Mio DM (also etwa 15 Mio €); B: 9000 €; C: 179,4 Mio $; D: 222 Mio €; E: etwa 1 €
1 x Ich<br />
» » Selbstwertgefühl<br />
Wenn du weißt, dass du unglaublich<br />
kostbar bist, dann kannst du<br />
dich glücklich schätzen. Aber wahrscheinlich<br />
kennst du auch solche<br />
Stimmen in dir: »Ich kann nichts.<br />
Anderen fällt alles leichter als mir.<br />
Ich bin nicht hübsch genug. Niemand<br />
mag mich. Wen interessiere<br />
ich eigentlich? Es macht doch gar keinen Unterschied, ob ich da bin oder nicht.«<br />
Jeder Mensch kennt solche Gefühle und Gedanken. Wir gehen nur unterschiedlich damit um.<br />
Die einen versuchen ihr geringes Selbstwertgefühl durch Leistung und Erfolg aufzumöbeln;<br />
wenn ich was leiste, bin ich was wert. Andere versuchen dieses Problem durch Beziehungen<br />
in den Griff zu bekommen; wenn andere mich toll finden, dann geht's mir gut. Und wieder<br />
andere schütten ihren Mangel an Selbstwertgefühl mit Alkohol und anderen Drogen zu; Betäubung<br />
hilft - aber nur, solange der Wirkstoff anhält. Bei all diesen Versuchen sich wertvoll<br />
zu fühlen: das Problem bleibt.<br />
Bin ich nur dann wertvoll, wenn in meinem Leben bestimmte Bedingungen erfüllt sind?<br />
Bin ich nur wertvoll, wenn ich mich selbst so fühle? Nein, du bist bedingungs-los wertvoll<br />
- weil Gott dich bedingungslos liebt!<br />
Materialwert eines Menschen<br />
INFO<br />
Zwei grundsätzlich verschiedene Berechnungsmethoden führen zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen:<br />
Zum einen lassen sich der Kalkulation die Tagespreise der chemischen Elemente zugrunde legen, aus denen der Mensch besteht:<br />
45,5 kg O [Sauerstoff], 12,6 kg C [Kohlenstoff], 7 kg H [Wasserstoff], 2,1 kg N [Stickstoff], 1,05 kg Ca [Kalzium],<br />
700 g P [Phosphor], 175 g S [Schwefel], 140 g K [Kalium], 105 g N [Natrium], 105 g Cl [Chlor], 35 g Mg [Magnesium], 4,2 g<br />
Fe [Eisen], 2,3 g Zn [Zink], 1,4 g Si [Silizium], 1,1 g Rb [Rubidium], 0,8 g F [Fluor] usw.<br />
Eine andere Berechnungsbasis bilden die Beschaffungskosten für die oft hochkomplizierten Naturstoffe (Enzyme, Koenzyme,<br />
Hormone, Eiweißstoffe, Nukleinsäuren usw.), die für die biochemischen Lebensvorgänge verantwortlich sind.<br />
Auf diese Weise ergeben sich Bewertungen für das Material "Mensch" zwischen etwa 1 Euro (Rohstoff-Wert) und ca. 4,5 Mio<br />
Euro (Biochemikalien-Wert) für 1 Exemplar vom Durchschnittsgewicht 75 kg (Stand von 1976). Bei dieser Schätzung wurden<br />
beispielsweise Grammpreise von 556 € für Prolactin angenommen – der Preis der 40 kg Wasser fällt dagegen nicht ins<br />
Gewicht.<br />
(Quelle: RÖMPPS, Chemielexikon, 8. Auflage 1985)<br />
13
Warm-Up<br />
BILDSCHÖN<br />
UNSERE GRUPPE<br />
Pfr. Kuhl<br />
Susi<br />
Tom<br />
LeaMartin<br />
Andreas<br />
Anna<br />
Lioba<br />
Christian<br />
P etra<br />
Emely<br />
Nicole<br />
14
» Hat<br />
»<br />
» Spielt<br />
schon mal » ein » öfter mal » schon mal<br />
Sushi gegessen Musikinstrument auf der Toilette auf einem anderen<br />
Kontinent<br />
» Liest<br />
dein Name<br />
» War<br />
» Hat/wurde<br />
»<br />
» Hat<br />
heute<br />
schon geküsst gel ein aufgeräum-<br />
» in der Retes<br />
Zimmer<br />
» Hatte<br />
»<br />
im letzten<br />
Zeugnis eine 1<br />
in Mathe<br />
» Hat<br />
»<br />
heute morgen<br />
Nuss-Nougat-<br />
Creme gegessen<br />
» Ist<br />
»<br />
(noch) nicht<br />
getauft<br />
» Ist<br />
»<br />
» Hat<br />
kein » in der<br />
Morgenmuffel Sch ule noch nie<br />
eine Strafarbeit<br />
bekommen<br />
» Treibt<br />
»<br />
mit Begeisterung<br />
Sport<br />
» Schläft<br />
»<br />
» Schminkt<br />
mit » sich<br />
Stofftieren regelmäßig oder ab<br />
und zu<br />
» Findet<br />
»<br />
» Möchte<br />
seine Eltern<br />
meistens cool mindestens 3<br />
» später<br />
Kinder<br />
Die Spielregeln<br />
»»<br />
Finde jemanden aus der Gruppe, der die jeweilige Beschreibung erfüllt. Diese Person muss<br />
dann im entsprechenden Kästchen unterschreiben.<br />
»»<br />
Falls eure Gruppe aus mehr als 18 Personen besteht, darf jede Unterschrift nur einmal auf<br />
dem Bingo-Bogen auftauchen. Falls ihr 18 oder weniger Personen seid, dürfen Unterschriften auch<br />
zweimal auf deinem Zettel stehen. Einigt euch vorher, wie viele Doppelungen dann erlaubt sind.<br />
»»<br />
Jeweils einen Punkt gibt es pro Kästchen für eine Unterschrift (also max. 16 Punkte). Zusätzlich<br />
bekommst du einen Punkt, wenn du eine Vierer-Reihe (waagerecht, senkrecht oder diagonal)<br />
mit Namen voll hast (also max. 10 Punkte). Du kannst also insgesamt 26 Punkte erzielen.<br />
»»<br />
Die Spielzeit beträgt 8 Minuten. Wer hat am Ende die meisten Punkte?<br />
15
Einführung<br />
16
Das Warm-Up auf den ersten Seiten deutet<br />
an, worum es in diesem Buch im Kern<br />
geht: um dich und all die anderen in<br />
deiner Gruppe. Natürlich geht es hier auch<br />
um den christlichen Glauben, um Gott, um Jesus und viele<br />
andere Themen, die damit zusammenhängen. Aber es geht dennoch<br />
im Wesentlichen um dich, weil all diese Themen belanglos wären, wenn sie nicht mit dir<br />
und deinem Leben etwas zu tun hätten.<br />
»»<br />
316 g <strong>Zündstoff</strong>?!<br />
Was soll der Titel dieses Buches? Nun, es waren auch andere<br />
Titel im Gespräch wie beispielsweise "Fleischkäsbrötchen",<br />
"FAQ", oder "brain.storm". (Danke, Andrea, für die<br />
Anregungen! Und nicht traurig sein.) Ich selbst wäre ja für<br />
"Fleischkäsbrötchen" gewesen, aber meine Frau war davon<br />
nicht wirklich überzeugt. Bis jetzt kann ich nicht nachvollziehen,<br />
warum eigentlich nicht!?<br />
»»<br />
<strong>Zündstoff</strong><br />
Dieses Buch heißt "<strong>Zündstoff</strong>", weil es <strong>Zündstoff</strong> enthält.<br />
Natürlich nicht für euren Ofen zu Hause (dafür ist sein<br />
Brennwert zu gering), sondern für deine Gedanken, für<br />
dein Tun und damit letztlich für dein Leben. Die folgenden<br />
Seiten sollen dich dazu anregen, über wichtige Fragen<br />
deines Lebens nachzudenken. Manche dieser Fragen<br />
kommen gerade erst so langsam bei dir auf, über manche<br />
hast du schon nachgedacht und manche werden dir erst<br />
später wichtig werden. Manches wird dich vielleicht provozieren,<br />
manches ärgern, und hoffentlich wird dich auch<br />
das ein oder andere herausfordern.<br />
Ich bin mir sicher, dass du in diesem Buch nicht alles nachvollziehen<br />
kannst und du öfter auch mal anderer Meinung<br />
sein wirst. Dann hat dieses Buch seinen Zweck erfüllt: es<br />
ist seinem Titel gerecht und zu <strong>Zündstoff</strong> geworden. Langweilt<br />
dich allerdings alles, entflammt dich nichts, dann ist<br />
euer Ofen vielleicht doch der richtige Ort für dieses Buch.<br />
»»<br />
316 g<br />
Aber wieso steht im Titel auch noch "316 g"? Ganz einfach:<br />
1. Weil ich den Titel "<strong>Zündstoff</strong>" alleine langweilig gefunden<br />
hätte.<br />
2. Weil ... STOPP! Wiege dieses Buch mal mit Mamas Küchenwaage<br />
... Hast du es gewogen, ehrlich? Ich denke<br />
eher nicht. Also tu es! Na, was wiegt es denn? 316 g?<br />
Dann geht eure Waage falsch (oder du hast es immer<br />
noch nicht gewogen). Es müsste so um die 465 g wiegen.<br />
Das macht also eine Differenz von 149 g. Diese<br />
149 g sind kein <strong>Zündstoff</strong>, sondern eher eingängige,<br />
leicht akzeptierbare Inhalte dieses Buches bzw. solches<br />
belangloses Geschwafel, wie du es gerade hier<br />
liest. Der <strong>Zündstoff</strong>gehalt dieses Buches beträgt genau<br />
316 g ;-)<br />
» » Leben im Überfluss<br />
Noch nie ist mir ein Mensch begegnet, der auf die Frage<br />
nach dem Ziel bzw. Sinn seines Lebens geantwortet hätte,<br />
dass er unglücklich werden wolle. Niemand hat das Lebensziel,<br />
unglücklich zu sein. Nein, jeder von uns will ein<br />
glückliches Leben leben. Das haben alle Menschen gemeinsam.<br />
Und das ist die Grundlage für alle Themen dieses<br />
Buches, denn ein glückliches, gelingendes und Sinn-erfülltes<br />
Leben ist auch das Ziel Gottes für das Leben jedes<br />
Menschen.<br />
Jesus selbst hat gesagt: "Ich bin gekommen, um ihnen das<br />
Leben zu geben, Leben im Überfluss." Damit meint Jesus<br />
uns, damit meint er dich: uns will er beschenken, er hat<br />
Gutes für uns im Sinn. "Leben im Überfluss" heißt doch,<br />
ein Leben zu leben, das mehr als genug hat, das glücklich<br />
ist, das anderen von seiner Lebensfreude abgeben kann,<br />
das Sinn-voll ist und das letztlich nicht einmal mit dem Tod<br />
zu Ende ist. So zumindest verstehe ich diesen Satz Jesu.<br />
Aber was sind die Zutaten eines glücklichen und erfüllten<br />
Lebens? Was macht das Leben im Kern aus? Das ist die erste<br />
Frage, der wir uns auf den nächsten Seiten stellen wollen.<br />
17
WAS ALLE<br />
MENSCHEN<br />
ANGEHT<br />
Na ja, dass die unten angeführten Fragen alle (oder wenigstens<br />
einige) Menschen beschäftigen, ist stark zu<br />
bezweifeln, denn die Antworten haben für niemanden<br />
einen wirklichen Wert bzw. Nutzen. Es ist beispielsweise<br />
für niemanden wirklich von Interesse, welche Schuhgröße<br />
die Freiheitsstatue hat - es sei denn, du bist Schuhmacher<br />
und bekommst den Auftrag "Lady Liberty" endlich mal ein<br />
Paar anständige Schuhe zu verpassen als Ersatz für die Sandalen,<br />
die sie zu jeder Jahreszeit tragen muss.<br />
»»<br />
Was interessiert wirklich<br />
jeden?<br />
Mehr Interesse bei den Menschen wecken<br />
erfahrungsgemäß Antworten auf<br />
Fragen der Art: "Wie lebt dieser oder<br />
jener Promi denn so privat?" oder<br />
"Wie wird eigentlich ein Film à la Ice<br />
Age oder Avatar gemacht?" Aber selbst<br />
solche Dinge interessieren nicht alle<br />
Menschen, weil wir einfach viel zu un-<br />
terschiedliche Neigungen und Bedürfnisse<br />
haben. Außerdem gibt es natürlich<br />
Unterschiede zwischen Menschen,<br />
die in der Steppe Afrikas, und solchen,<br />
die im Norden Sibiriens leben. Die einen<br />
quält vielleicht die Frage "Werden<br />
wir morgen etwas zu essen haben?",<br />
die anderen "Reichen die Brennstoffvorräte<br />
über den Winter?". Dich selbst<br />
interessiert vielleicht am brennendsten,<br />
ob sich deine Eltern wieder vertragen<br />
werden oder ob deine Oma wieder<br />
gesund wird.<br />
Aber mal abgesehen von all unseren<br />
individuell dringenden Themen - gibt<br />
es vielleicht tatsächlich auch Fragen,<br />
die sich jeder Mensch irgendwann einmal<br />
stellt? Gibt es Themen, über die<br />
sowohl das 12-jährige Mädchen im Regenwald<br />
des Amazonas als auch der<br />
76-jährige Mann in der Metropole New<br />
York nachdenken?<br />
»»<br />
Gibt es Fragen, die alle<br />
Menschen beschäftigen, egal<br />
wer sie sind, wie und wo sie<br />
leben?<br />
Einführung<br />
18<br />
Wer von euch kommt der Sache am nächsten? ???<br />
A Mit wie vielen Nieten wurde die Titanic zusammen gehalten?<br />
B Welchen Ton summt eine Stubenfliege?<br />
C Welche deutsche Schuhgröße hat die Freiheitsstatue?<br />
D Wie viele Einkerbungen hat ein Golfball?<br />
E Wie viele Strophen hat die spanische Nationalhymne?<br />
Text)<br />
keinen gar hat (sie Strophen 0 E: Einkerbungen; 392 D: 3500; Schuhgröße C: F; Ton den B: Nieten; Mio 3 A:
deine Gedanken<br />
Im Gegensatz zum Tier<br />
denkt der Mensch<br />
über sein Leben nach.<br />
19
Einführung<br />
Ich bin der Überzeugung, dass es Fragen gibt, die jeden<br />
Menschen irgendwann einmal zu beschäftigen beginnen.<br />
Den einen früher, den anderen später. Den einen<br />
vielleicht mehr, den anderen weniger. Aber es gibt halt<br />
doch Themen, die alle Menschen irgendwann in ihrem Leben<br />
berühren.<br />
»»<br />
Elementare Fragen<br />
Wenn wir in eine Situation oder in<br />
eine ganze Lebensphase geraten, in<br />
der es nicht so gut läuft, kommen<br />
wir schnell ins Grübeln, was denn das<br />
Ganze soll. Schwierige Zeiten fordern<br />
uns zum Nachdenken über den Wert<br />
unseres täglichen Tuns heraus. Und<br />
hier wären wir schon bei einer der elementarsten<br />
Fragen überhaupt: Was ist<br />
der Sinn meines Lebens?<br />
Oder wenn wir am Grab eines Menschen<br />
stehen, den wir gemocht oder<br />
gar geliebt haben, dann kommt unweigerlich<br />
die Frage nach<br />
dem »Danach« auf.<br />
Werde ich diesen lieben<br />
Menschen irgendwann,<br />
irgendwo<br />
wiedersehen?<br />
Gibt es ein Leben<br />
nach dem Tod? Oder<br />
ist nach ein paar<br />
Jährchen auf dieser<br />
Erde alles vorbei<br />
und wir werden<br />
alle zu Kompost? Falls<br />
nein, wie sieht das Leben nach dem<br />
Tod aus, und müssen wir etwas tun,<br />
um es zu erlangen?<br />
Auch die Frage nach dem Ursprung<br />
unseres Lebens ("Wo komme ich<br />
her?") und nach der Existenz Gottes<br />
("Gibt es ihn wirklich?") sind grundlegende<br />
Fragen, die die Menschheit zu<br />
allen Zeiten und überall beschäftigt<br />
haben - und so auch noch heute. Ist<br />
diese Welt, ist das Leben zufällig entstanden?<br />
Oder gibt es einen Gott, der<br />
hinter allem steht? Und wenn es einen<br />
Gott gibt, können wir Menschen<br />
dann in Kontakt mit ihm kommen,<br />
oder bleibt dieser Gott für uns Erdenbürger<br />
ein fernes und anonymes<br />
Wesen?<br />
»»<br />
Lebensverändernde Antworten<br />
Fragen über Fragen, die unser Leben<br />
betreffen und die so wichtig sind,<br />
dass wir uns mit ihnen beschäftigen<br />
sollten, weil die einzelnen Antworten<br />
darauf unser Leben entscheidend beeinflussen<br />
und verändern können. An<br />
einige dieser Fragen wollen wir uns<br />
nun heranwagen. Wir wollen sie fair<br />
und offen bedenken. Mitdenken, Kritik,<br />
Offenheit und vor allem Ehrlichkeit<br />
vor dir selbst sind also angesagt.<br />
Cool und locker so zu tun, als ob dich<br />
das Ganze nichts angehe, wäre dumm<br />
und feige.<br />
20
Eines ist allen Menschen klar: Jedem von uns steht nur ein begrenztes Maß an<br />
Lebenszeit zur Verfügung. Wie viel das ist, können wir letztlich nicht beeinflussen.<br />
Sicherlich können wir für unsere Gesundheit sorgen, indem wir<br />
uns gesund ernähren, Sport treiben und regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen<br />
zum Arzt gehen. Aber trotzdem kommt irgendwann der Tag, an dem wir<br />
gehen müssen, an dem wir diesem Leben und den Menschen, die wir<br />
lieben, "Auf Nimmer-Wiedersehen" sagen müssen. Trotz aller medizinischer<br />
Fortschritte können wir unser Leben nicht beliebig verlängern.<br />
Leben auf dem Bindestrich<br />
deine Gedanken<br />
»»<br />
Unumstößliche Daten<br />
Unser Leben wird von zwei unumstößlichen<br />
Daten umrahmt: dem Tag<br />
unserer Geburt und dem Tag unseres<br />
Sterbens. Unser Leben spielt sich sozusagen<br />
auf dem Bindestrich dazwischen<br />
ab, und keiner von uns weiß, wie<br />
viele Tage dieser Bindestrich lang ist.<br />
Und deshalb die Frage: Du hast ein<br />
Leben - was machst du damit? Was<br />
machst du mit der Zeit zwischen deinem<br />
Geburts- und deinem Todestag?<br />
Was machst du mit diesem kleinen Bindestrich?<br />
Das ist die entscheidende Frage<br />
deines Lebens.<br />
Um der Antwort darauf ein wenig näher<br />
zu kommen, ist eine kleine Zwischenanalyse<br />
sinnvoll. Denk mal über folgende Frage<br />
nach:<br />
»»<br />
Worin investierst du momentan deine Zeit?<br />
21
Lebensprioritäten<br />
Klar, dass momentan die Schule viel Zeit deines Alltags in Anspruch nimmt. Und logisch,<br />
dass du etwa ein Drittel deiner Lebenszeit schlafend im Bett verbringst. Aber<br />
jeder Mensch hat neben solchen fast unumstößlichen Zwängen auch Frei-Zeit zur<br />
Verfügung - Zeit, die er selbst frei gestalten kann.<br />
»»<br />
Was dir wichtig ist<br />
Wie jemand seine Freizeit verbringt, gibt darüber Aufschluss, was demjenigen<br />
im Leben wichtig ist. Wenn du beispielsweise deine ganze Freizeit vor dem<br />
Computer oder dem Fernseher verbringst, dann wage ich zu behaupten, dass<br />
dir Freunde folglich nicht so wichtig sind, denn sonst würdest du viel Zeit mit<br />
ihnen verbringen und nicht mit diesen viereckigen Kästen. Wahrscheinlich widersprichst<br />
du hier, aber das darfst und sollst du ja auch. Mir macht das nichts<br />
aus, ich kenne dich ja nicht persönlich... ;-)<br />
»»<br />
Was dich bestimmt<br />
Weder Computerspielen noch Fernsehen noch Weiß-der-Geier-Was sind an sich<br />
schlecht. Aber wenn diese Dinge beginnen, dich und dein Leben zu bestimmen,<br />
wenn sie einen (zu) großen Teil deiner Zeit in Anspruch nehmen, wenn<br />
sie quasi zu deinem Lebensinhalt werden, dann Achtung! Lass mich erklären,<br />
was daran gefährlich sein kann.<br />
»»(Ge)wichtige Lebensphasen<br />
Unsere Freizeitbeschäftigungen mögen ziemlich unterschiedlich aussehen.<br />
Anderes aber ähnelt sich im Leben der meisten Menschen sehr. Du siehst auf<br />
dieser Doppelseite einige Bilder von Lebensphasen oder Ereignissen, die mehr<br />
oder weniger jeder von uns durchlebt. Die Geburt und der Tod sind uns sowieso<br />
allen gemeinsam. Dazwischen dreht sich bei uns viel um die Schule, die Liebe,<br />
die Ausbildung und den Beruf, die eigene Familie, das eigene Haus. Und<br />
je älter wir werden, desto wichtiger wird uns in der Regel unsere Gesundheit.<br />
In jeder dieser Phasen bzw. Situationen gewinnen andere Gedanken, Gefühle<br />
und Werte an Bedeutung.<br />
Einführung<br />
»»<br />
Die Liebe<br />
Beispiel: Wenn du schon mal verliebt warst oder es gerade bist<br />
(und ich meine so richtig verliebt), dann weißt du, wovon ich hier<br />
spreche. Hast du SIE oder IHN gefunden, dann drehen sich die<br />
meisten deiner Gedanken, Gefühle und Handlungen nur noch um<br />
diese eine Person. Deine Konzentration auf die Schule lässt nach<br />
(falls sie überhaupt jemals da war), dein Duschverhalten ändert<br />
sich, dein Verbrauch an wohlriechenden Flüssigkeiten und Crèmes<br />
mag schlagartig zunehmen, und dein ganzes Verhalten ist auf einmal<br />
so anders (extrem zuvorkommend und aufmerksam - wenn davon<br />
doch auch deine Mutter etwas abbekommen könnte...).<br />
22
sehr wichtig<br />
»»<br />
Der Beruf<br />
Noch ein zweites Beispiel: Der Beruf<br />
spielt für die meisten Menschen eine<br />
gewichtige Rolle. Klar, denn letztlich<br />
muss das Geld ja irgendwie reinkommen.<br />
Der Arbeitgeber verlangt dafür<br />
aber ungefähr 40 Stunden deiner<br />
wöchentlichen Lebenszeit, damit du<br />
dann dein Schnitzel, deine Heizkosten<br />
und deinen Flachbildfernseher<br />
bezahlen kannst. Bei vielen geht sogar<br />
mehr Arbeitszeit drauf, weil in der<br />
Arbeitswelt mittlerweile immer mehr<br />
vom Einzelnen gefordert wird oder<br />
aber weil du selbst den Ehrgeiz hast,<br />
mehr Kohle zu scheffeln bzw. im Beruf<br />
besonders erfolgreich zu sein und<br />
Karriere zu machen. An der Schufterei<br />
kommt man nicht vorbei, will man<br />
sich und vielleicht seiner Familie ein<br />
nettes Leben ermöglichen.<br />
Aber wo liegt jetzt das Problem, wenn<br />
du der Liebe oder dem Beruf zeitweilig<br />
alles andere unterordnest? Was soll<br />
daran gefährlich sein?<br />
weniger wichtig<br />
unwichtig<br />
23
Einführung<br />
»»<br />
Ab in die Mülltonne<br />
Nun, die Gefahr liegt darin, dass all diese Dinge von heute<br />
auf morgen in die Mülltonne wandern können, alle deine<br />
Ziele und Lebensinhalte, die dir so wichtig sind.<br />
Deine 27ste Bewerbung wird dir zurückgeschickt - Kommentar:<br />
"Leider sind Sie bei uns nicht in die engere Auswahl<br />
gekommen. Wir wünschen Ihnen für Ihre weitere<br />
Zukunft alles Gute. Mit freundlichen Grüßen ..." - Mülltonne.<br />
Deine Beziehung geht auseinander, weil ihr<br />
euch nicht mehr versteht oder euch gegenseitig<br />
langweilt - Mülltonne. Du hast einen schweren<br />
Unfall und wirst querschnittsgelähmt - Mülltonne.<br />
Deine Familie zerbricht, weil man sich<br />
nichts mehr zu sagen und unterschiedliche Lebensentwürfe<br />
hat - Mülltonne.<br />
Und nicht selten zerbricht dabei auch der Mensch, der solches<br />
erlebt - seine Hoffnungen und Träume landen in der<br />
Mülltonne. Der Boden wird ihm unter den Füßen weggezogen.<br />
Das ganze Leben wird plötzlich leer und sinnlos.<br />
Nein, ich will hier wirklich nicht schwarz malen, aber das<br />
geschieht häufiger, als du denkst.<br />
»»<br />
That‘s life<br />
"That‘s life" könnte man sagen, und es stimmt sogar: So<br />
ist das Leben - manchmal brutal und ungerecht. Glücklich<br />
ist also der, bei dem nichts groß schief geht im "Russischen<br />
Roulette" des Lebens?<br />
Nein, glücklich ist der, der seinen Lebensinhalt nicht<br />
einzig und allein an diesen Dingen festmacht. Beziehungen,<br />
Familie, Schule, Beruf, Gesundheit, ein<br />
eigenes Haus, ein tolles Hobby, das sind alles wichtige<br />
Sachen, die unser Leben mit tiefer Freude und<br />
Zufriedenheit erfüllen können. Wenn sie uns aber<br />
- aus welchen Gründen auch immer - weggenommen<br />
werden bzw. abhanden kommen, dann darf<br />
unser Leben nicht daran zugrunde gehen. Wenn<br />
etwas dir Wichtiges in der Mülltonne deines Lebens<br />
landet, dann darf nicht dein ganzes Leben<br />
hinterherwandern...<br />
»»<br />
Ein Fundament<br />
Unser Leben muss auf einem Fundament stehen,<br />
das uns auch in den schweren Zeiten unseres Lebens sicheren<br />
Halt gibt. Unser Leben muss von etwas getragen<br />
sein, das nicht in der Mülltonne<br />
landen kann. Und da in unserer<br />
irdischen Welt und in unserem Leben<br />
nichts unkaputtbar ist, da es<br />
nichts gibt, was nicht in der Mülltonne<br />
landen könnte, müssen wir<br />
über diese Welt, die räumlich und<br />
zeitlich begrenzt ist, hinausblicken.<br />
Und so kommen wir unweigerlich zu<br />
der Frage: Gibt es etwas jenseits<br />
unseres Wahrnehmungshorizontes,<br />
das die Vergänglichkeit unseres<br />
Tuns und unseres Seins<br />
übersteigt?<br />
Wer hätte es gedacht -<br />
hier kommt Gott ins Spiel!<br />
Christen glauben an einen<br />
Gott, welcher der Schöpfer<br />
des Universums und<br />
damit auch unseres eigenen<br />
Lebens ist. Dieser<br />
Gott ist das Lebensfundament<br />
vieler Menschen,<br />
der Fels in der Brandung,<br />
der Anker in stürmischen Zeiten,<br />
der Sinngeber in einer Welt, die<br />
manchmal sinnlos zu sein scheint.<br />
Ich geh‘ kaputt.<br />
Gehst du mit?<br />
24
»»<br />
Mit welcher Lebensphilosophie<br />
kannst du<br />
dich am ehesten identifizieren?<br />
Oder welche<br />
andere Einstellung<br />
zum Leben<br />
hast du?<br />
25
&<br />
Für Lebenskrüppel<br />
Kompostis<br />
Ich kann deine Gedanken lesen. Du denkst jetzt: "Genau, der Glaube an Gott ist nur<br />
was für Menschen, die mit ihrem Leben nicht allein zurecht kommen, die eine Krücke<br />
für ihr Leben brauchen, damit sie einigermaßen anständig hindurchhumpeln können."<br />
Oder aber: "Der Glaube an Gott ist was für Leute, die den Tod bereits nah vor Augen haben,<br />
also vor allem für alte Menschen."<br />
Einführung<br />
»»<br />
Gottesglaube - für wen?<br />
So denken viele Menschen - und diese Gedanken sind ja auch nicht vollkommen<br />
falsch. Es ist interessant zu beobachten, dass Menschen sehr häufig<br />
erst, wenn sie keinen Ausweg mehr sehen oder wenn die eigene Kraft<br />
am Ende ist, damit beginnen sich mit Gott zu beschäftigen. Und<br />
nicht selten kommen sie dann auch zu der befreienden Erkenntnis,<br />
dass Gott existiert.<br />
Aber eigentlich gehört der Gedanke "Gottesglaube ist nur was für<br />
Lebenskrüppel und Kompostis" in die Mülltonne. Denn es gibt einfach<br />
zu viele Menschen auf dieser Erde, die mit ihrem Leben den<br />
Gegenbeweis liefern. Es gibt zu viele Gott-Gläubige, die ihr Leben<br />
sehr gut alleine meistern, die keinen Gott "nötig" hätten und<br />
auch noch nicht potentielle Todeskandidaten sind, aber trotzdem<br />
an ihn glauben und mit ihm leben (siehe auch Infokasten).<br />
26<br />
»»<br />
Auf der Suche nach ...<br />
Eine genauso interessante Beobachtung ist diese: Viele Menschen,<br />
denen es äußerlich an nichts fehlt, die alles haben, was<br />
man sich nur wünschen kann, sind zutiefst unzufrieden, innerlich<br />
auf der Suche oder zerbrechen gar an ihrem Alles-Haben.<br />
Beispiele gefällig? Elvis Presley, Marilyn Monroe, Curt Cobain,<br />
Whitney Houston, Robbie Williams, Amy Winehouse, Heath<br />
Ledger, Britney Spears, Michael Jackson ... (Soll ich weitermachen?)<br />
Wenn du das liest, sind vielleicht schon wieder andere<br />
Namen aktuell und bekannter. Die genannten Personen<br />
haben jedenfalls gemeinsam, dass sie außergewöhnlich schön/<br />
berühmt/erfolgreich/reich sind bzw. waren (sieben davon sind<br />
bereits jung gestorben) und trotzdem in genau diesen Phasen<br />
ihres Lebens offensichtlich unglücklich waren bzw. sind.<br />
Aber was kann man denn im Leben überhaupt noch mehr wollen<br />
als Schönheit, Berühmtheit, Erfolg und Reichtum? Wenn<br />
all das nicht der Weg zum Glück ist, was dann?<br />
Berühmte Wissenschaftler<br />
und ihr Gottesglaube<br />
Auffällig, dass ausgerechnet auch wirklich<br />
schlaue Leute, wie zum Beispiel berühmte<br />
Wissenschaftler, an Gott glauben.<br />
Oft hört man von ihnen, dass sie<br />
gerade aufgrund ihrer Forschungen zu<br />
dem Ergebnis gelangt seien, dass es einen<br />
Gott geben muss. Das ist doch interessant,<br />
oder!?<br />
Hier mal ein ganz berühmter Oberschlauer:<br />
Albert Einstein<br />
Physik-Nobelpreisträger<br />
"Jedem tiefen Naturforscher<br />
muss eine Art<br />
religiösen Gefühls naheliegen, weil er<br />
sich nicht vorzustellen vermag, dass die<br />
ungemein feinen Zusammenhänge, die<br />
er erschaut, von ihm zum ersten Mal gedacht<br />
werden. Im unbegreiflichen Weltall<br />
offenbart sich eine grenzenlos überlegene<br />
Vernunft.<br />
Die gängige Vorstellung, ich sei Atheist*,<br />
beruht auf einem großen Irrtum.<br />
Wer sie aus meinen wissenschaftlichen<br />
Theorien herausliest, hat sie kaum begriffen."<br />
* Ein Atheist ist ein Mensch, der behauptet,<br />
dass es keinen Gott gebe.<br />
INFO
Die "Toten Hosen" zählen zu den erfolgreichsten<br />
deutschen Bands. Auf<br />
dem Höhepunkt ihrer Karriere veröffentlichten<br />
die Jungs dieses Lied:<br />
Was für ne blöde Frage, ob das wirklich nötig ist.<br />
Ich habe halt zwei Autos, weil mir eins zu wenig ist.<br />
Sie passen beide in meine Garage, für mich ist das Grund genug.<br />
Was soll ich sonst in diese Garage neben meiner Riesen-Villa tun?<br />
Die Geräte für den Swimmingpool liegen schon im Gartenhaus<br />
und die Spielzeugeisenbahn ist im Keller aufgebaut.<br />
Jeden Sonntag zähle ich mein Geld, und es tut mir wirklich gut<br />
zu wissen, wieviel ich wert bin, und ich bin grad hoch im Kurs.<br />
Ich hatte mehr Glück als die meisten, habe immer fett gelebt.<br />
Und wenn ich wirklich etwas wollte, hab‘ ich‘s auch gekriegt!<br />
Warum werde ich nicht satt?<br />
»»<br />
Woran mag es wohl<br />
liegen, dass Geld, Besitz,<br />
Erfolg, Partys, Drogen<br />
und Sex uns Menschen<br />
letztlich nicht satt<br />
machen?<br />
Ich bin dankbar für mein Leben, hab vieles mitgenommen.<br />
Aus allen Abenteuern immer heil herausgekommen.<br />
Jede Menge P artys und Drogen sowieso.<br />
Und auch mit den Frauen war meistens etwas los.<br />
Ich habe wirklich tolle Freunde, man kümmert sich sehr nett.<br />
Und auf dem Friedhof ist der beste Platz reserviert für mich.<br />
Warum werde ich nicht satt? Warum werden wir nicht satt?<br />
Warum werden wir nicht<br />
satt?<br />
27
Einführung<br />
Was hat am meisten Kalorien pro 100 gr?<br />
Versuche mal einzuschätzen, welches Lebensmittel<br />
die meisten und welches die wenigsten Kalorien hat;<br />
sprich: Was sättigt am meisten, wenn du jeweils die<br />
gleiche Menge zu dir nimmst? Bekommst du die richtige<br />
Reihenfolge aller zehn Lebensmittel hin?<br />
• Pommes frites mit Ketchup<br />
• Salatgurke<br />
• Pizza Salami<br />
• Wurstsalat mit Käse<br />
• Kartoffelsuppe<br />
• Spaghetti mit Tomatensoße<br />
• Fischstäbchen<br />
• Schwarzwälder Kirschtorte<br />
• Wassermelone<br />
• Rührei<br />
Was sind Kalorien?<br />
Das sind die Männchen,<br />
die nachts kommen und<br />
die Kleider enger nähen.<br />
28<br />
1. Wurstsalat mit Käse (321 kcal) ~ 2. Pizza Salami (264 kcal) ~ 3. Schwarzwälder Kirschtorte (247 kcal) ~ 4. Fischstäbchen<br />
(193 kcal) ~ 5. Rührei (189 kcal) ~ 6. Spaghetti mit Tomatensoße (139 kcal) ~ 7. Pommes frites mit Ketchup<br />
(106 kcal) ~ 8. Kartoffelsuppe (79 kcal) ~ 9. Wassermelone (38 kcal) ~ 10. Salatgurke (12 kcal)
Wenn wir Menschen nicht satt werden, kann das eigentlich nur daran liegen,<br />
dass wir entweder zu wenig zu essen bekommen oder aber zu wenig Nahrhaftes<br />
zu uns nehmen. Hast du schon mal versucht, dich einen Tag lang nur<br />
von Salatgurken zu ernähren? Naja, um deinen Tagesbedarf an Kalorien zu decken,<br />
müsstest du ungefähr 20 kg solcher Gurken essen ...<br />
»»<br />
Lebenshunger<br />
Mit unserem Lebenshunger ist es genauso. Entweder wir bekommen zu<br />
wenig Nahrung, oder aber wir versuchen diesen Hunger mit der falschen<br />
"Nahrung" zu stillen.<br />
Das Beispiel vieler reicher, berühmter und erfolgreicher Menschen zeigt<br />
deutlich, dass Geld, Besitz, Erfolg, Partys, Drogen oder Sex zwar kurze<br />
Glücksmomente ermöglichen, aber eben kein Lebensglück bedeuten, unseren<br />
Lebenshunger also nicht stillen können.<br />
Und letztlich geht es uns nicht anders als diesen Promis. Auch wir sind st...<br />
reich (siehe auch Infokasten) und können uns dadurch viel leisten und ermöglichen.<br />
Wir leben in einem der reichsten Länder der Erde, aber das Handy,<br />
das eigene Haus, der Zweit-Wagen, der Dritt-PC oder die Urlaubsreise machen<br />
auch uns nicht satt. Wie kommt es, dass wir alles haben und zugleich<br />
unter Lebenshunger leiden?<br />
»»<br />
Die falsche Nahrung<br />
Meine Antwort auf dieses "Paradoxon", auf diesen Widerspruch, lautet, dass<br />
wir die falsche Nahrung zu uns nehmen. Wir können unseren Lebenshunger<br />
nicht mit äußerlichen Dingen stillen, genausowenig wie wir unseren leiblichen<br />
Hunger mit Salatgurken stillen können. Das "funktioniert" zwar kurzfristig,<br />
nicht aber auf Dauer und schon gar nicht ein Leben lang. Mit Gurken gefüllt<br />
wird sich dein Magen immer leer anfühlen.<br />
Der Physiker und Mathematiker Blaise Pascal hat einmal behauptet, dass sich<br />
im Herzen eines jeden Menschen ein Vakuum befinde, das durch nichts gefüllt<br />
werden könne als allein durch Gott. Das Herz eines jeden Menschen<br />
(andere nennen es die Seele) ist so gesehen eine Art Magen,<br />
der immer Lebenshunger verspürt. Wird das Herz durch<br />
materielle Dinge oder kurze Glücksmomente abgespeist, durch<br />
irgendwelche besonderen Happenings oder sonst was in dieser<br />
Art, so werden wir nicht dauerhaft satt werden. Letztlich<br />
geht es hier um unsere Sehnsucht nach dem Sinn und Ziel unseres<br />
Lebens.<br />
»»<br />
Sollte es Gott geben...<br />
Sollte es allerdings wirklich einen solchen Gott geben, von<br />
dem Blaise Pascal spricht, dann ist es tatsächlich vorstellbar,<br />
ja sogar naheliegend, dass dieser Gott unser Vakuum<br />
füllen und unseren Lebenshunger stillen kann. Wenn es eine<br />
Macht oder ein Wesen gibt, das diese Welt erschaffen hat<br />
und damit auch dafür verantwortlich ist, dass es uns Menschen<br />
überhaupt gibt, dann ist es nur logisch, nach diesem<br />
Schöpfer und Konstrukteur des Lebens zu fragen und uns<br />
von ihm die Antworten auf unsere Lebensfragen geben und<br />
unseren Lebenshunger stillen zu lassen.<br />
Dafür müssen wir allerdings zunächst einmal der Frage nachgehen, welche Hinweise<br />
es für die Existenz eines solchen Gottes gibt und welche Eigenschaften<br />
dieser Gott dann gegebenenfalls hat. Wie kann ich über Gott nachdenken,<br />
ohne dass ich mir nur meine eigenen eingebildeten Vorstellungen mache?<br />
So reich bist du<br />
Okay, du selbst wirst nicht wahnsinnig<br />
viel Geld verdienen, weil du<br />
noch mit der Schule beschäftigt<br />
bist. Aber vielleicht können dein<br />
Vater und deine Mutter dir mal offenbaren,<br />
was sie so jährlich zusammen<br />
verdienen. Und dann könnt ihr<br />
vergleichen: Wie viel Prozent der<br />
Menschheit sind ärmer als ihr - wie<br />
viel reicher? Was glaubst du?<br />
Klickt auf folgende Internetseite<br />
und gebt euer jährliches Einkommen<br />
ein.<br />
»»<br />
LESETIPP BIBEL<br />
INFO<br />
www.globalrichlist.com<br />
Jesus begegnete einmal einer Frau, deren Lebenshunger*<br />
offensichtlich auch nicht gestillt war. Sie suchte<br />
sich immer wieder andere Männer in der vergeblichen<br />
Hoffnung, bei ihnen Befriedigung und Liebe zu finden.<br />
Jesus kam mit dieser Frau ins Gespräch und veränderte<br />
ihr Leben.<br />
» Johannes<br />
»<br />
4,4-42<br />
Wenn's dir zu kompliziert und unverständlich wird,<br />
kannst du die Verse 19-26 und 35-38 auch auslassen.<br />
*Jesus redet bei dieser Begegnung übrigens von "Lebensdurst",<br />
was aber gleichbedeutend mit "Lebenshunger"<br />
ist.<br />
29
50/50<br />
Die Menschheit war schon immer religiös. Wir neigen dazu, nach einer höheren Macht<br />
zu suchen, nach dem Ursprung unseres Lebens, nach einer Erklärung, warum wir<br />
überhaupt da sind. Dieses Phänomen könnte man als unseren "geistlichen Hunger"<br />
bezeichnen. Irgendwie scheint es bei uns Menschen eine eingebaute Sehnsucht zu geben,<br />
nach dem Sinn unserer Existenz zu fragen. Das Woher, Wohin und Wozu unseres Daseins zu<br />
klären ist wahrscheinlich die wichtigste Herausforderung unseres Lebens. Eng damit verknüpft<br />
ist die Frage, ob Gott überhaupt existiert. Und je nachdem, wie du diese Fragen für<br />
dich beantwortest, kann sich dein Leben in radikal unterschiedliche Richtungen entwickeln.<br />
»»<br />
Möglichkeit 1: Es gibt keinen Gott<br />
Wenn du zu dem Schluss kommst, dass es keinen Gott gibt,<br />
dann wirst du dein Leben nach deinen eigenen Vorstellungen<br />
und Überzeugungen gestalten; du selbst bist das Maß<br />
aller Dinge, dein Gewissen und deine eigenen Wertvorstellungen<br />
sind die Leitplanken, innerhalb derer dein Leben<br />
sich bewegt. Klingt das attraktiv? Vielleicht.<br />
Doch sollte dir klar sein: Wenn es keinen Gott gibt, dann<br />
gibt es kein Gut und Böse, denn wer sollte das verbindlich<br />
festlegen? Wenn es keinen Gott gibt, gibt es keine wirkliche<br />
Hoffnung. Und jeder Mensch ist dann letztlich nur<br />
eine Art sinnlos im All umhertreibender Klumpen Atome ...<br />
Es gibt ihn nicht.<br />
Es gibt ihn.<br />
»»<br />
Möglichkeit 2: Gott existiert<br />
Wenn du dagegen zu dem Ergebnis kommst, dass es Gott<br />
wirklich gibt - und dass es dich gibt, weil er dich wollte -,<br />
dann interessiert dich vielleicht, was er<br />
mit dir, mit deinem Leben vor<br />
hat. Du wirst deinen Schöpfer<br />
mehr und mehr kennenlernen<br />
wollen, dich<br />
bemühen, ihn zu achten,<br />
auf ihn zu hören und ihm zu gehorchen, ihm zu dienen<br />
und seine Vorstellungen von deinem Leben zu deinen<br />
eigenen Wünschen zu machen. Das Geniale daran: Wenn<br />
es Gott tatsächlich gibt und er sich für dich interessiert<br />
(und du dich für ihn), dann ist diese Beziehung zwischen<br />
euch ein wirklich tragfähiges Fundament, um ein erfülltes<br />
Leben darauf aufzubauen.<br />
»»<br />
50/50<br />
Alles wäre doch so einfach, wenn man sicher beweisen<br />
könnte, ob Gott wirklich existiert oder nicht. Aber schon<br />
viele Jahrhunderte denken und diskutieren sich schlaue<br />
Leute die Köpfe heiß in der Hoffnung, diese Frage endgültig<br />
zu klären. Bis heute gibt es sehr unterschiedliche<br />
Standpunkte, aber eben keine allgemein anerkannte Antwort.<br />
Warum glauben die einen an Gott und die anderen<br />
wiederum nicht? Warum sind sich die einen so sicher und<br />
andere äußerst skeptisch? Wir haben doch alle einen Verstand<br />
bekommen, den wir benutzen können. Müssten wir<br />
daher nicht auch alle zum gleichen Ergebnis kommen? Tatsache<br />
aber ist: In dieser Frage steht es unentschieden -<br />
50/50.<br />
Es gibt ihn nicht.<br />
Es gibt ihn.<br />
Es gibt ihn nicht.<br />
Gott<br />
Es gibt ihn.<br />
30<br />
Es gibt ihn nicht.<br />
Es gibt ihn.
Wie sieht es denn bei euch aus? Einer<br />
aktuellen Studie zufolge glauben<br />
zwei Drittel aller Konfirmanden<br />
in Deutschland, dass es einen<br />
Gott gibt. Kein schlechtes Ergebnis! Andererseits<br />
bedeutet das aber auch, dass ein Drittel<br />
eben nicht an Gott glaubt. Wahrscheinlich gibt<br />
es auch in eurer Gruppe unterschiedliche Meinungen<br />
in Bezug auf die Existenz Gottes.<br />
Um eines gleich mal klar zu stellen: Es ist keine<br />
Schande, nicht an Gott zu glauben - genausowenig,<br />
wie es keine ist, an ihn zu glauben! Wichtig<br />
wäre es allerdings, offen über diese entscheidende<br />
Frage nachzudenken.<br />
»»<br />
Wie sieht's also bei dir aus?<br />
»»<br />
Dieser Cartoon ist eigentlich<br />
gar kein Witz. Versuche<br />
mal bei der Auskunft<br />
anzurufen und diese Frage<br />
zu stellen. Ich hab's schon<br />
gemacht - interessant ...<br />
Glaubst du, dass es einen Gott gibt?<br />
Ich bin der festen Überzeugung, dass es einen Gott gibt.<br />
Ich denke, es ist ziemlich wahrscheinlich, dass es einen Gott gibt.<br />
Ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass es einen Gott gibt.<br />
Ich bin davon überzeugt, dass es keinen Gott gibt.<br />
Mit wem sprichst du über Gott?<br />
Eltern<br />
Großeltern<br />
Geschwister<br />
Klassenkameraden<br />
Freunde<br />
Lehrer<br />
Pfarrer<br />
Jugendgruppenleiter<br />
mit niemandem<br />
Denkst du über Gott nach?<br />
..................................................<br />
Ja, eigentlich jeden Tag.<br />
Ich denke sehr oft über Gott nach.<br />
Ab und zu schon.<br />
Meist nur, wenn es mir schlecht geht oder etwas Schlimmes passiert ist.<br />
Ich denke eigentlich nie über Gott nach.<br />
31