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WZM-Skript-2011

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HS Merseburg<br />

Auslegung von<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Prof. Rolf Kademann<br />

Max Oehmigen<br />

SS <strong>2011</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

0. Vorbemerkungen ............................................................................................................................. 4<br />

0.1. Allgemeines ............................................................................................................................. 4<br />

0.2. Kosten bei der Konstruktion .................................................................................................... 4<br />

0.3. Einflüsse auf die Kostenentstehung ........................................................................................ 5<br />

1. Target costing ( Zielkostenermittlung) ................................................................................................ 7<br />

1.1 Weg der Notwendigkeit ................................................................................................................ 7<br />

1.3 Methoden zur Zielkostenermittlung ............................................................................................. 9<br />

1.3.1 Aufgabenklärung .................................................................................................................... 9<br />

1.3.2. Erarbeitung kostengünstiger Lösungsansätze ..................................................................... 14<br />

1.4. Lösungsauswahl .......................................................................................................................... 15<br />

1.4.1. Analyse der Produkteigenschaften ..................................................................................... 15<br />

1.4.2. Bewertung und Entscheidung ............................................................................................. 16<br />

1.4.3 Zusammenfassung des methodischen Vorgehens ............................................................... 17<br />

1.5 Fertigungs- und Kostenberatung der Konstruktion ..................................................................... 17<br />

1.5.1 Möglichkeiten zur Bildung von Kostenstrukturen ................................................................ 17<br />

1.5.2 Kostenstrukturen von Bauteilen........................................................................................... 18<br />

1.5.3 Funktionskosten ................................................................................................................... 18<br />

1.5.4 Relativkosten ........................................................................................................................ 19<br />

1.5.5. Regeln .................................................................................................................................. 20<br />

1.5.6. Checklisten .......................................................................................................................... 20<br />

1.6. Beispiel ....................................................................................................................................... 21<br />

1.6.1. Aufgabenklärung: ................................................................................................................ 21<br />

1.6.2. Lösungsversuche ................................................................................................................. 21<br />

1.6.3. Lösungsauswahl ................................................................................................................... 23<br />

2. Beeinflussung der Lebenslaufkosten ................................................................................................. 24<br />

2.1. Was sind Lebenslaufkosten ........................................................................................................ 24<br />

2.2. Was beeinflusst die Lebenslaufkosten ....................................................................................... 25<br />

2.3. Wie erfolgt die Entwicklung der Lebenslaufkosten? .................................................................. 27<br />

3. Einflüsse auf die Hauptkosten und ihre Kostensenkung ................................................................... 28<br />

3.2. Einfluss der Aufgabenstellung .................................................................................................... 29<br />

3.3. Einfluss des Konzeptes ............................................................................................................... 30<br />

3.4. Einfluss der Gestalt ..................................................................................................................... 31<br />

3.5. Einfluss der Stückzahl ................................................................................................................. 33<br />

3.5.1. Stückzahl relevante Vorgänge ............................................................................................. 34<br />

2


3.5.2. Ursachen für die Stückzahldegression ................................................................................ 35<br />

3.6. Einfluss der Baugröße und der Abmessungen ........................................................................... 38<br />

3.6.1. Pauschale Wachstumsgesetze für Kosten ........................................................................... 39<br />

3.6.2. Einfluss der Abmessungsverhältnisse von Wirkflächen ...................................................... 42<br />

3.7. Gemeinsamer Einfluss von Baugröße und Stückzahl ................................................................. 45<br />

3.7.1. Formale Beziehung .............................................................................................................. 45<br />

3.7.2. Berechnungsbeispiel ........................................................................................................... 46<br />

3.8. Einfluss der Auslegung ................................................................................................................ 49<br />

3.9. Einfluss des Materials ................................................................................................................. 50<br />

3.9.1. Materialkosten .................................................................................................................... 50<br />

3.9.2. Verringerung der Rohmaterialkosten.................................................................................. 51<br />

3


0. Vorbemerkungen<br />

0.1. Allgemeines<br />

<strong>WZM</strong> = Summe Baugruppen = Summe Einzelteilen <br />

Konstruieren, Fertigen und Verkaufen nach Anforderungen des Marktes.<br />

Technisches Produkt Grundsatz Betrieb Konstruktionstechnik, Fertigungstechnik und<br />

Vertriebstechnik.<br />

- KT: Übergeordneter Begriff für Entwicklung, Konstruktion und Arbeitsweisen bei der<br />

Konstruktion.<br />

- FT: (Produktionstechnik) Fertigungstechnologien, Fertigungsmittel und Produktionslogistik.<br />

- VT: technischer Vertrieb, für die Verkaufsorganisation. Verkauf erklärungswürdiger Artikel.<br />

Fähigkeit, Informationen aus unterschiedlichen Bereichen zu vermitteln.<br />

KT+FT+VT: Einheit von Ziel/Kosten-orientierter, fertigungsgerechter Konstruktion<br />

Ableitung von Ingenieursaufgaben.<br />

Die Verknüpfung von Praxiswissen mit theoretischen Kenntnissen.<br />

Schrittweise Entwicklung von Lösungsideen zu Produkten oder Verfahren<br />

FAZIT:<br />

- Konstrukteure müssen stets von einem entwickelten Produkt ein neues Produkt ableiten<br />

können, wobei minimale Kosten und Praxiswirksamkeit im Mittelpunkt stehen.<br />

- Ein entwickeltes Produkt muss beim Kunden hinsichtlich seiner Wirksamkeit beobachtet<br />

werden.<br />

0.2. Kosten bei der Konstruktion<br />

Kosten sind im Feld bewerteter Güterverbrauch durch Material, Energie, Arbeits- und Kapitaleinsatz<br />

der erforderlich ist, ein Produkt herzustellen oder eine Dienstleistung zu erbringen.<br />

Bedeutung der Kosten:<br />

- Langfristige Steigerung des Gewinns<br />

o Erhöhung des Erlöses<br />

• Hohe Stückzahl<br />

• Relativ hoher Verkaufspreis<br />

o Senkung der Kosten im eigenen Unternehmen<br />

• Rationalisierung des Produktentstehungsprozesses<br />

• Entwicklung kostengünstiger Produkte<br />

Einflussgrößen verschiedener Kostenbereiche<br />

4


- Lebenslaufkosten beinhalten die Selbstkosten, die beinhalten Entwicklungs- und<br />

Konstruktionskosten und die wiederum Herstellkosten. Lebenslaufkosten sind<br />

Nutzerbasierend und die anderen 3 Kosten Herstellerbasierend.<br />

- Herstellkosten sind abhängig von der Güte des Konstruktionsergebnisses.<br />

- E/W-Kosten beruhen auf der Wirtschaftlichkeit der Entwicklungsbereiche<br />

- Selbstkosten beruhen auf Wirtschaftlichkeit des Gesamtunternehmens<br />

- Lebenslaufkosten sind abhängig von Gebrauchswert des Produktes<br />

<br />

Schwerpunkt: Senkung Herstellkosten durch kostengerechtes Konstruieren und<br />

Entwicklungskosten<br />

Direkt dem Herstellprozess zuordenbare Kostenanteile:<br />

- Materialkosten<br />

- Fertigungskosten<br />

Also: Zusammenarbeit von den Ingenieuren aller Bereiche.<br />

Prüfung der Aufgabenstellung, sodass das ökonomische Prinzip gewahrt wird. „So gut wie nötig, nicht<br />

so gut wie möglich“<br />

Lösungskonzepte variieren. Z.B. Einsatz neuer Werkstoffe, neuer Technologien, Verringerung von<br />

Baugrößen, Berücksichtigung der effektiven Stückzahlen (Welche Fertigungsart ist sinnvoll?)<br />

- Großseriengerechte Konstruktion<br />

- Kostendegression durch Mengenrabatt beim Einkauf<br />

- Einsatz leistungsfähiger Fertigungsverfahren<br />

- Erhöhung normgerechter Teile<br />

0.3. Einflüsse auf die Kostenentstehung<br />

Ziel: Gewinnerhöhung <br />

1. Erlös erhöhen<br />

- Marktgerechtes Produkt<br />

- Bessere Qualität<br />

- Kürzere Lieferzeiten<br />

- Besserer Vertrieb<br />

- Besserer Service<br />

2. Selbstkosten<br />

2.1. Entwicklung kostengünstiger Produkte durch:<br />

o Bessere Produktkonzepte<br />

o Material-/Kostengünstige Konstruktion<br />

o Montagegünstige Konstruktion<br />

o Innerbetriebliche Normungen<br />

5


Vorteile:<br />

o Senkung der Baureihen<br />

o Senkung der Teilevielfalt<br />

o Senkung des Baukastenprinzips<br />

2.2. Rationalisierung des Produktherstellungsprozesses<br />

o Flexible Automatisierung der Fertigungstechnik<br />

o Verbesserte Planung und Steuerung des Auftragsdurchlaufes<br />

o Verringerung der Lagerbestände<br />

Fazit:<br />

Kosten<br />

Groß<br />

Möglichkeit der Kosteneinsparung<br />

Kostenentwicklung kumuliert<br />

1 2 3 4 5<br />

Klein<br />

Planung Entwicklung Produktion Nutzung Entsorgung<br />

Änderungskosten: 1€ 10€ - 100€ 1.000€ >10.000€<br />

Tendenz:<br />

- Je höher die Kosten in der Produktentwicklung, desto höher die Folgekosten bei<br />

Produktveränderung<br />

- Kostengünstige Konstruktion ohne Änderungsmaßnahmen verringert die Nachfolgekosten.<br />

1. Planungsphase: Projektentwicklung auf Kundenwunsch, Abschätzung der Kosten beim<br />

Hersteller, Ergebnis: Angebot an den Kunden<br />

o Realisierung einer Anpassungs- oder Variantenkonstruktion.<br />

o Produktplanung: Finden einer innerbetrieblichen Entscheidungsfindung mit<br />

längerfristigen Charakter Neu- oder Anpassungskonstruktion<br />

2. Produktentwicklungsphase: Summe aller Maßnahmen zur regulären<br />

Produktionsvorbereitung, Ergebnis: Fertigungs- und Nutzungsunterlagen<br />

3. Produktionsphase: alles was die Fertigung betrifft. Ergebnis: reale Produktion nach Vorgabe<br />

der Entwicklung<br />

4. Nutzungsphase: Einsatz des Herstellerproduktes beim potenziellen Käufer. Ziel:<br />

Nutzungsgewinn<br />

6


5. Entsorgung: Abschluss des Produktlebensprozesses, Ziel: Kostensparende<br />

Umweltverträgliche Entsorgung und Wiederverwertbarkeit von Komponenten.<br />

Resümee: Änderung sind umso teurer, je später sie erfolgen.<br />

1. Target costing ( Zielkostenermittlung)<br />

1.1 Weg der Notwendigkeit<br />

Jede technische Festlegung stellt auch eine Festlegung der Kosten dar.<br />

Die Kostenfestlegung muss simultan im Entwicklungsprozess kontrolliert werden.<br />

Dilemma:<br />

1. Kosten MÜSSTEN bei der technischen Entscheidung vorgehen<br />

2. Wird das Produkt zu teuer sind zeit- und kostenintensive Änderungen nötig<br />

Produkte sind dann kostengünstig, wenn sie zu Selbstkosten produziert werden, die deutlich<br />

unter dem erzielten Verkaufspreis liegen<br />

Ein gutes Entwicklungsteam schafft Produkte, die Kunden und das eigene Unternehmen<br />

zufriedenstellen<br />

Zielstellung: Kosten im Entwicklungsprozess steuern<br />

Dabei ist zu betrachten:<br />

Festlegung der Eigenschaften eines neu zu entwickelnden Produktes bei gleichzeitiger Entwicklung<br />

eines marktkonformen hypothetischen Verkaufspreises (Verkaufspreis – Gewinn = Zielkosten) <br />

Zielkosten stellen den finanziellen Rahmen für den Entwicklungs- und Fertigungsprozess dar<br />

-Entwiklung der Kosten steuerung und entwiklung<br />

-Festlegung der Egenschaften eines neuen bzw. entwikel<br />

-gleichzeitiges entwikeln eines Marktkomformen<br />

Verkaifspreises<br />

7


Die neuen Schwerpunkte sind zu lösende Probleme:<br />

1. Erstellung lösungsunabhängiger Anforderungslisten fällt oft schwer<br />

2. Veränderte Kundenerwartungen und Aktivitäten der Wettbewerber erschweren die<br />

Ermittlung der Gesamtzielkosten (keine Möglichkeit der Marktpreisbildung durch den<br />

Vertrieb)<br />

3. Ableitung von Teilzielkosten aus dem Gesamtziel erfordert hohen Abstimmungsaufwand<br />

zwischen den Beteiligten<br />

4. Die Erreichung der Zielkosten muss ständig während der Entwicklungsaktivitäten kontrolliert<br />

werden<br />

Umsetzung der Zielkostenbetrachtung führt auch zu Vorteilen:<br />

1. Frühzeitige Ausrichtung auf Kundenbedürfnisse und genaue Markanalyse<br />

2. Senkung der Gefahr unwirtschaftlicher Projekte<br />

3. Entstehung kurzer Regelkreise und schneller Korrekturmöglichkeiten Senkung der<br />

Entwicklungszeit<br />

Aufspaltung der Zielkosten<br />

\/<br />

Auf einzelne Funktionen auf Baugruppen auf Bauteile<br />

Teilkosten Teilkosten Teilkosten<br />

Überwachung<br />

\/<br />

Entwicklungsprozess<br />

\/<br />

Aussagen für den Fertigungsprozess<br />

\/<br />

Managementprozess:<br />

8


Entwicklungsvorhaben bis zur vollständigen<br />

Fertigungsdokumentation<br />

Vorkalkulation des Produktes<br />

Änderungen führten zu hohen Kosten<br />

Erhöhung der Zeitanteile für die Änderung<br />

Ergebnisse werden während aller Stadien der<br />

Produktentwicklung auf Einhaltung der<br />

Gesamtkosten überprüft<br />

erkannte Abweichungen werden sofort korrigiert<br />

verringerte Kosten, verringerte Zeitanteile für<br />

Änderungen<br />

Schnellere Marktpräsenz<br />

1. Möglichkeit in sehr frühen Phasen des Entwicklungsprozesses den Verkaufspreis zu ermitteln<br />

2. Konsequente mitlaufende Kontrolle der Teilzielkosten ermöglicht frühestmögliche Korrektur<br />

von Abweichungen<br />

3. Berücksichtigung aller mit dem Produktlebenslauf verbundenen Prozesse<br />

Klärbare Fragen:<br />

1. Wie ermittle ich die Gesamtkosten?<br />

2. Wie gelange ich von den Gesamtzielkosten zu den Teilzielkosten?<br />

3. Wie kontrolliere ich die Einhaltung der Zielkosten während der Produkterstellung?<br />

4. Wie steuere ich den Entwicklungsprozess möglichst zielkonfliktarm?<br />

1.3 Methoden zur Zielkostenermittlung<br />

1.3.1 Aufgabenklärung<br />

Anforderungsklärung Zielkostenermittlung Zielkostenaufspaltung<br />

a. Klärung der Anforderungen<br />

Notwendigkeit: Anforderungsliste 3 Schwerpunkte<br />

9


1. Festforderungen<br />

2. Mindestforderungen<br />

3. Wünsche<br />

Technisch-Wirtschaftlich<br />

1. Rein technische Anforderungen<br />

(Qualität, Schwingungen, Festigkeit, etc.)<br />

2. Schnittstellen:<br />

a. technische Umgebung<br />

(Sonderwerkzeuge, Herstellbare<br />

Geometrien…)<br />

b. Mensch, Gesellschaft, Umwelt<br />

(Arbeitsschutz, Ergonomie,<br />

Schmierstoffverbrauch…)<br />

3. Kosten (Gesamtzielkosten,<br />

Fertigungskosten, Planungskosten,<br />

Material- und Herstellkosten…)<br />

4. Gesetze, Normen, Patente, Garantien<br />

(Schutzrechte auf Maschine,<br />

Anschlussmaße,<br />

Abnahmebedingungen…)<br />

Organisatorisch<br />

1. Zeit (Terminplan, Zulieferteile,<br />

Inbetriebnahmezeit, Reparaturzeiten…)<br />

2. Personal (Qualifizierungen,<br />

Schulungsmaßnahmen…)<br />

3. Hilfsmittel (Software, Datenbanken,<br />

Hardware, Messgeräte….)<br />

b. Funktionsanalyse<br />

Definition der Funktionen die das Produkt erfüllen muss.<br />

Aufgabenbereiche:<br />

1. Entwickler veranlassen, dass sich Nutzer und Fertiger mit dem Zweck des zu konstruierenden<br />

Systems auseinandersetzen<br />

2. Formulierung der Grundfunktionen des technischen Systems z.B. Kraftverstärken, Stoff<br />

trennen….<br />

3. Veranschaulichung der Grundfunktionen an Prinzipdarstellungen<br />

10


Beispiel: Baugruppe Shutter<br />

Aufbau<br />

Teilfunktion Herstellkosten (Nachkalkulation)<br />

Prismenträger Teilfunktion 1: Laserstrahl ablenken 50€<br />

Drehmagnet TF2: Lageänderung der Ablenkeinrichtung 100€<br />

Strahlabsorber TF3: Aufnahme der Strahlenergie 70€<br />

Shutterpositionierblech TF4: Positionierung der Stellsensoren 75€<br />

Platine mit Elektronik und Sensoren TF5: prellfreie Stellungsüberwachung 40€<br />

Summe der Herstellkosten 335€<br />

Eine Orientierung für den gesamten weiteren Verlauf der Produktion, Schwerpunkt sind Funktion,<br />

Geometrie, Material und der Fertigungsprozess<br />

11


c. Ermittlung der Gesamtkosten<br />

Wodurch werden die Gesamtkosten beeinflusst?<br />

Fragen zur Klärung der Kosten:<br />

- Wie viel ist ein potentieller Kunde bereit für das Produkt zu zahlen?<br />

- Wie wird die technische Entwicklung in der Zukunft verlaufen?<br />

Potentieller Kunde<br />

Zulieferindustrie<br />

Produkthersteller<br />

Alternativhersteller<br />

Kostensenkungspotentiale, die von Seiten der Technik<br />

eingebracht werden können (z.B. Flexible Software für Steuerungen)<br />

Wettbewerberprodukte<br />

Wie viel werden die Produkte des Wettbewerbers leisten und kosten.<br />

- Kundennutzen anhand verfügbarer Konkurrenzprodukte abschätzen<br />

- Vermutete Innovationspotentiale einfließen lassen<br />

- Abschätzung welche Kosten der Konkurrenz bei der Herstellung der Produkte entstehen<br />

Eigene Vorgängerprodukte<br />

Wie viel leisten und kosten die eigenen Vorgängerprodukte?<br />

- Überprüfung der Realisierbarkeit der vom Markt abgeleiteten Zielkosten unter dem<br />

Entwicklungs- und Produktionsbedingungen des eigenen Unternehmens.<br />

12


Kritische Analyse:<br />

Warum ist das Produkt so teuer? Stückzahl ist zu klein, unangepasste Leistungsmerkmale sind<br />

vorhanden<br />

Warum kann die Konkurrenz so viel kostengünstiger anbieten? Stückzahl, Fertigung in<br />

Billiglohnländern<br />

Wofür ist der Kunde bereit viel zu bezahlen? Funktionsmöglichkeit eines Teils<br />

Braucht der Kunde ein leistungsstärkeres Produkt, was er honorieren würde?<br />

d. Aufspaltung der Gesamtzielkosten in Teilzielkosten<br />

Voraussetzungen:<br />

1. Kundennutzen<br />

2. Kostenstruktur der Vorläuferprodukte gilt als Orientierung<br />

3. Teilzielkosten sind möglichst für Baugruppen zu Bilden<br />

4. Zielkostenspaltung muss im interdisziplinären Rahmen erfolgen und visuell durchschaubar<br />

sein<br />

13


1.3.2. Erarbeitung kostengünstiger Lösungsansätze<br />

Konkretisierungsstufen:<br />

- Konzipieren = Lösungssuche mit Hilfe von Systematiken unter Zuhilfenahme von<br />

physikalischen Effekten oder Variation der Gestalt<br />

o Direkte Variation<br />

• Von Flächen und Körpern (Form, Zahl, Lage, Größe)<br />

• Flächen- und Körperbeziehungen (Verbindungsart, Berührungs-/Kontaktart,<br />

Kupplungsart, Verbindungsstruktur – Getriebevarianten, Reihenfolge,<br />

Kompaktheit der Bauweise)<br />

o Indirekte Variation<br />

• Stoffliche Eigenschaften (Werkstoff)<br />

• Fertigungs-/Montagebedingungen<br />

<br />

<br />

Bewegungen (Bezugssysteme, Bewegungsarten, zeitlicher Verlauf,<br />

Freiheitsgrade)<br />

Kraftübertragung (Lagerstellen, elastische Glieder, statischer<br />

Bestimmungsgrad, Schaltungsart)<br />

Getriebeart<br />

o Umkehrung<br />

• Geometrie des Teiles<br />

• Kinematik des Prozesses<br />

- Entwerfen = indirekte Gestaltvariation, Beeinflussung der Variation der<br />

Werkstoffeigenschaften und die Variation der Fertigungsverbindungs- und<br />

Montageverfahren. Gestalt Änderung der Bauweise<br />

o Leicht- bzw. Kleinbauweise<br />

o Fertigungsspezifische Bauweise (Blechbauweise)<br />

o Integralbauweise oder Differentialbauweise<br />

o Baureihen und Baukastenbauweise<br />

- Ausarbeiten = fließender Übergang zum Entstehen. Es gelten die gleichen Umsätze wie beim<br />

Entwerfen, aber mit spezielleren Vorgaben bezüglich Teilenormung, Maßtoleranz und<br />

Rauheit<br />

Produktionsgrundlagen = Entstehungsprozess Konstruktionsarten:<br />

1. Neukonstruktion<br />

Alle Konkretisierungsstufen müssen durchlaufen sein.<br />

2. Anpassungskonstruktion<br />

Sie behält das gegebene Konzept bei, es werden nur Details wesentlich geändert.<br />

(Abmessungen, Formen, Lage der Baugruppen zueinander, Material, Fertigungsbedingung)<br />

Nebenfunktionen sind neu auszulegen.<br />

3. Variantenkonstruktion<br />

Hauptsächliche Änderungen erfolgen für geometrische Festlegungen. Konzepte, Materialien<br />

und Fertigungsverfahren bleiben erhalten.<br />

2 Wege:<br />

1. Die Suche nach vorhandenen Lösungen<br />

2. Die Lösungssuche mit physikalischen Effekten<br />

14


Beispiel: Drucker:<br />

Druckerart<br />

Nadeldrucker<br />

Laserdrucker<br />

Physikalischer Effekt<br />

Elektromagnetische Anziehung, Trägheit der<br />

Mechanik, Stoßeffekt, Adhäsion (Kapillarwirk.)<br />

Strahlungswärme, Thermoeffekt, Elektrostatische<br />

Anziehung, Adhäsion (Kapillarwirk.)<br />

Fazit: Die Suche nach grundlegenden physikalischen Lösungsmöglichkeiten erfolgt in Form von der<br />

Zusammenfassung verschiedenster physikalischer Wechselwirkungen in Checklisten, Katalogen,<br />

Patentschriften<br />

Beispiel: „Shutter“ TFS: „Stellungsüberwachung“<br />

Physikalischer Effekt<br />

Resistiver Wegaufnehmer (Effekt: Ohmsche<br />

Gesetz und elektrischer Widerstand)<br />

Kapazitiver Wegaufnehmer (Effekt: Kapazität)<br />

Induktive Wegaufnehmer (Effekt: Induktion)<br />

Optoelektrischer Wegaufnehmer<br />

Wechselwirkung zwischen Reflektion und<br />

Adsorption)<br />

Im Handel erhältliche Teile<br />

Resistiver Drehwinkelgeber<br />

Induktiver Näherungsschalter<br />

Optoelelektrische Gabellichtschranke<br />

1.4. Lösungsauswahl<br />

In 2 Schritten:<br />

- Analyse der Eigenschaften der alternativen Lösungen<br />

- Bewerten von Lösungen im Hinblick auf definierte Entscheidungskriterien<br />

1.4.1. Analyse der Produkteigenschaften<br />

Der Vergleich der Ist-/Solleigenschaften aus technischer und wirtschaftlicher Sicht.<br />

Arten von Analysemethoden:<br />

- Überlegung und Diskussion mit dafür Kompetenten Personen<br />

- Berechnung/Optimierung von Kennzahlen<br />

- Wichtungs- und Wertungsmethodik (Simulation (techn. Bereich))<br />

- Versuchsstadium von RP-Modellen<br />

Erkenntnisse auf die Kostenanalyse: Kostenfrüherkennung, bei einer Vorentscheidung für eine<br />

Variante muss die kostengünstigste Variante bekannt sein, durch eine Überschlägige Vorkalkulation<br />

Holpflicht für Kosteninformation durch den Konstrukteur bei Entwicklungsprozessen<br />

Vorkalkulation: relativ späte aber sichere Kostenanalyse.<br />

Fertigungs- und Montageprozesse werden nach Kostenkriterien<br />

15


1.4.2. Bewertung und Entscheidung<br />

Wertzuweisung und Gewichtung für die einzelnen Eigenschaften durch den Nutzer oder den Markt<br />

Produktbewertung Vorgehensweise<br />

- Bildung von Kriterien für die Bewertung.<br />

- Wichtung der entsprechenden Bewertungen – Multiplikator für die Bewertung<br />

- Punktvergabe für die Bewertung<br />

- Punktsumme kritisch Vergleichen, Entscheidungsfindung<br />

Bewertungsmethoden:<br />

- Vorteil/Nachteilvergleich (immer im Team)<br />

- Einfache Punktebewertung<br />

- Gewichtete Punktebewertung<br />

- Technisch/wirtschaftliche Bewertung<br />

- Nutzwertanalyse<br />

Auswahlliste ist die Basis für die Zielkostenbestimmung im Entwicklungsprozess.<br />

Auswahlliste Beispiel Shutter TF 2: Lageänderung der Ablenkeinrichtung<br />

Analyse der Eigenschaften<br />

Bewertung der Eigenschaften<br />

Bewert.kriterium Halbmagnet Miniaturzyl Drehmagnet Halbmagnet Miniaturzyl Drehmagnet<br />

Kosten in € 15 30 80 + + -<br />

Antriebsenergie Elektr. Druckluft Elektr.<br />

Energie<br />

Energie<br />

+ - +<br />

Baugröße in mm 22x35x32 φ8x35 φ25x25 + + +<br />

Zeitverhalten ??? ??? ??? ??? ??? ???<br />

Lebensdauer Sehr gut Gut Sehr gut + (+) +<br />

Montierbarkeit Sehr gut Gut Sehr gut + (+) +<br />

Störschonheit Sehr gut Gut Sehr gut + (+) +<br />

Gesamtbewertung: ??? - -<br />

16


1.4.3 Zusammenfassung des methodischen Vorgehens<br />

1. Aufgabe und vorgehen klären<br />

1.0 Vorgehen planen, Team bilden, Verantwortlichen benennen<br />

1.1 Gesamtzielkosten festlegen Gewinnziel des Unternehmens, Wirtschaftlichkeitsziel am<br />

Markt, Kundenwünsche<br />

1.2 Analyse ähnlicher Objekte Kostenstruktur bezogen auf Funktionen, Bauteile,<br />

Fertigungsverfahren, Fremd-/Eigenfertigung festlegen<br />

1.3 Schwerpunkte zum Kostensenken suchen<br />

1.4 Gesamtkostenziel aufteilen, entsprechend den Aufgabenstellungen<br />

2. Lösungen suchen<br />

2.1 Suche bzgl. der Funktionen Funktionsvereinigung<br />

2.2 Suche bzgl. des Konzeptes Baugrößenverringerung<br />

2.3 Suche nach Gestaltungsmöglichkeiten weniger Einsatzmateriale, kostengünstigeres<br />

Material, weniger Abfall, Wiederholteile, Nutzung von Baureihen<br />

2.4 Suche nach Fertigungsmöglichkeiten andere oder weniger Fertigungsvorgänge,<br />

weniger oder geeignetere Betriebsmittel, „optimierte Genauigkeit“, neue Montagevarianten<br />

3. Lösung auswählen<br />

3.1 Analyse der Alternativen durch Kostenabschätzung oder Kalkulation<br />

3.2 Auswahl einer Lösung und Erstellung der Produktdokumentation<br />

1.5 Fertigungs- und Kostenberatung der Konstruktion<br />

Aufgaben:<br />

- Vergleichskalkulation aufstellen<br />

- Kostenabschätzung direkt am „Zeichenbrett“<br />

- Angebote für Zukaufteile und Auswärtsfertigung zusammen mit dem Einkauf einholen<br />

Ergebnisse und Ziele:<br />

- Verringerung des Aufwandes und der Durchlaufzeiten für Änderungen<br />

Konstruktion, Fertigungs- und Prüfplanung, Betriebsmittelplanung, NC-Programmierung,<br />

Lagerhaltung, Einkauf<br />

- Qualitätsverbesserung Fertigungsgerechtes Gestalten<br />

- Wegfall nachträglicher Kostensenkungsmaßnahmen<br />

1.5.1 Möglichkeiten zur Bildung von Kostenstrukturen<br />

- Kosten für Anforderungen: Selbstkosten pro Stück<br />

- Kosten für Produkteigenschaften /-Merkmale: Kosten für geringe Wartung<br />

- Kosten für Anteile am Lebenslauf: Ausfallkosten, Folgekosten<br />

- Kosten für Produktfunktionen: Funktionskosten, Maschinenstundenkostensätze<br />

- Kosten für ABC-Teile: Schnittstelle zwischen Konstruktion und Planung<br />

17


- Kosten für Baugruppen und Bauteile, sowie Material und Fertigung: Schnittstelle zw. Planung und<br />

Arbeitsvorbereitung<br />

- Fertigungskosten bzgl. Einzelner Arbeitsgänge<br />

- Fertigungskosten aus Rüst- und Einzelzeiten<br />

- Fixe und variable Kosten<br />

- Relativkostenbildung<br />

1.5.2 Kostenstrukturen von Bauteilen<br />

-Aufteilung von Kosten in verschiedene Anteile<br />

Bsp.: Turbinengetriebe = Einzelfertigung<br />

Leistung:<br />

Drehzahlregulierung:<br />

Achsabstand:<br />

Gewicht:<br />

10000kW<br />

von 9000 auf 3000 U/min<br />

450mm<br />

2500kg<br />

Teil € HK[%]<br />

Gehäuse aus GG 11580 28<br />

Räder aus 31CrMdV9 10780 26<br />

Ritzelwelle aus 17CrNi6 1000<br />

Radwelle<br />

2 Radlager<br />

2 Ritzellager 1660 4<br />

2 Dichtungen und Deckel<br />

Rohre 0,4<br />

HK ges 41400 100<br />

Montage 4520<br />

Probelauf 2440<br />

Fertigungsrisiko 4100<br />

Gesamtkosten 52460<br />

Erkenntnisse und Folgerungen:<br />

- GG-Gehäuse muss teilbar sein, Fertigungsgerechte Gestaltungsanforderung<br />

- Nitrierfähigkeit der Räder zum Erzielen der Laufeigenschaften Ist Einsatzhärten möglich?<br />

- Ist Aufschrumpfen der Räder auf die Welle möglich?<br />

- Materialsubstitution um die Kosten zu senken?<br />

1.5.3 Funktionskosten<br />

Kosten die zur Verwirklichung einer Funktion erforderlich sind<br />

- Kosten pro Teilfunktion bessere Vergleichbarkeit mit Konkurrenzprodukten<br />

- Kombinationen von Teillösungen mit den günstigsten Funktionskosten<br />

- Beurteilung der Kosten einer Funktion im Vergleich zum Wert des Teiles<br />

- Kostenabschätzung auf hohem Abstraktionsniveau<br />

18


Teilfunktionen:<br />

TF1: Drehmoment vergrößern<br />

TF2: Drehmoment teilen<br />

TF3: Zahnräderlager: Deckel und Wellen<br />

TF4: Getriebe abdichten: Dichtungen Deckel, Gehäuse<br />

TF5: Rohrleitungen: Räder und Lager schmieren<br />

Funktionskosten sind auf der Basis vorhandener konkreter Lösungen zu ermitteln.<br />

Funktionskosten sind generell die gesamten Herstellkosten zu Verbindung der Ermöglichung der<br />

einzelnen Funktionen<br />

Bsp.: Funktionen<br />

Achssicherung eines Kugellagers mit 50 mm <br />

Alternative A: mit Nutsicherung Funktionskosten: 100%<br />

- Nutmutter ist ein Kaufteil nach DIN 70851 Einkaufspreis: 28% 1/3 Kaufteil-<br />

- Sicherungsblech DIN 70952 EK: 5% Anteil<br />

-Gewinde und Freistich drehen Fertigungskosten: 23%<br />

-Einfräsung für Sicherheitsblech FK: 25%<br />

- Montage 20%<br />

Alternative B: mit Wellensicherungsring Funktionsk.: 40%<br />

- Wellensicherungsring EK: 4%<br />

- Einstich drehen FK: 20%<br />

Montage 16%<br />

1.5.4 Relativkosten<br />

Hilfsmittel zum kostengünstigen Konstruieren (VDI 2225 Blatt 2) DIN 32990, DIN 32992<br />

Relativkosten werden gebildet indem man die Kosten von Baureihen, Werkstoffen und<br />

Fertigungsverfahren auf die Kosten einer Basis bezieht.<br />

Bsp.: Basis<br />

- Rundmaterial 35-100 Ust-37-2 (DIN1013) Bezugsmenge 1000kg<br />

die Kosten der anderen Werkstoffe werden durch die Kosten des Basiswerkstoffes geteilt,<br />

Ergebnis ist eine Materialkostenrelativzahl relative Materialkosten K V *=0,5-30<br />

Vorteile der Relativkosten:<br />

- Relativkostenzahlen aus wenigen Ziffern sind leicht merkbar<br />

- Relativkosten ändern sich im Laufe der Zeit weniger als Absolutkosten<br />

- weniger Probleme bei der Geheimhaltung<br />

- Zahlen sind in Werksnormen integrierbar kostengünstige Vorauswahl für Lösungen<br />

19


1.5.5. Regeln<br />

Regeln sind Handlungsrichtlinien die auf Erfahrungen beruhen und Zielsetzungen<br />

Beinhalten. Hängen ab von Randbedingungen und Gültigkeitsdauer.<br />

Inhaltliche Zielstellungen:<br />

- Keine genaue Kalkulation „jeder Kleinigkeit“ Tendenzaussage allg. Art<br />

- Regeln sind immer „von Fall zu Fall-Entscheidungen“<br />

Beispiel: Entwicklungsaufwand<br />

- Konstruktionskosten + Herstellungskosten = f(Masse und Stückzahl eines Produktes)<br />

Konventionelle Konstruktion<br />

(ohne besonderen Aufwand<br />

bezüglich der Kosten)<br />

Kostengünstige Konstruktion<br />

(Verlängerung der<br />

Konstruktionszeit um 20%,<br />

Senkung der Kosten um 30%)<br />

Fall A: Herstellung einer kleinen Vorrichtung (10kg) mit Stückzahl 1<br />

Konstruktionskosten (60€/h) 5h = 300€ 5h + 20% = 6h = 360€<br />

Herstellungskosten 50€ 50€ - 30% = 35€<br />

Gesamtkosten 350€ 395€ (= 13% mehr)<br />

Fall B: Sondergetriebe mit 5 Stufen (250kg) Fertigungsstückzahl 1<br />

Konstruktionskosten (60€/h) 300h = 18.000€ 300h + 20% = 360h = 21.600€<br />

Herstellungskosten 50.000€ 50.000€ - 30% = 35.000€<br />

Gesamtkosten 68.000€ 56.600€ (= 17% weniger)<br />

Fall C: Herstellung einer kleinen Serienbaugruppe (10kg), Stückzahl 10.000<br />

Konstruktionskosten (60€/h) 200h = 12.000€ 200h + 20% = 240h = 14.400€<br />

Herstellungskosten 500.000€ 500.000€ - 30% = 350.000€<br />

Gesamtkosten 512.000€ 364.400€ (= 28% weniger)<br />

1.5.6. Checklisten<br />

Anforderungsliste<br />

- Funktionen<br />

o Sind die Funktionen der Baugruppe oder des Teiles geklärt?<br />

o Ist die Funktionserfüllung eindeutig, einfach und sicher?<br />

o Sind Funktionen in ein anderes Bauteil integrierbar?<br />

o Sind Funktionen auf mehrere Teile übertragbar?<br />

o Ist der Material- und Fertigungsaufwand für die Funktionserfüllung gerechtfertigt?<br />

- Material<br />

o Ist das Rohmaterial als Kaufteil kostengünstig zu beschaffen?<br />

o Kann anderes Kostengünstiges Material verwendet werden?<br />

o Können Norm- und Standardteile verwendet werden?<br />

o Kann das Rohteil aus einem anderen Werkzeug hergestellt werden?<br />

o Kann der Verschnitt durch die Gestaltung des Teiles realisiert werden?<br />

o Ist das Ausgangsteil als Guss-, Schmiede, Sinter- bzw. Blechteil herstellbar?<br />

o Kann das Halbzeug bzw. Rohteil vorbehandelt bezogen werden?<br />

- Fertigung<br />

o Wird die Fertigungstechnologie im Hause beherrscht?<br />

20


o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

Passt das Bauteil in das Firmenspezifische Spektrum?<br />

Muss das Teil im Hause gefertigt werden?<br />

Sind die Fertigungszeiten gerechtfertigt?<br />

Ist die Reihenfolge der Arbeitsgänge optimal?<br />

Ist die Fertigung auf anderen Maschinen kostengünstiger?<br />

Sind andere Verfahren zur Werkstofftrennung, zur Oberflächenbehandlung, zum<br />

Fügen und Montieren möglich?<br />

Dienen alle bearbeiteten Flächen der Funktionserfüllung?<br />

Müssen alle Wirkflächen bearbeitet werden?<br />

Ist eine geringere OF-Qualität und sind größere Toleranzen möglich?<br />

Können unterschiedliche Abmessungen vereinheitlicht werden?<br />

1.6. Beispiel<br />

1.6.1. Aufgabenklärung:<br />

1. Prinzipieller Aufbau der Gesamteinrichtung<br />

2. Detaillierte Aufschlüsselung der Baugruppe<br />

3. Zuordnung von Teilzielkosten auf die Baugruppe<br />

Forderungen:<br />

1. Senkung der Herstellkosten des Lasers um 23%<br />

a. Ableitung der Gesamtzielkosten<br />

2. Aufspaltung der Teilkosten auf der Basis des Vorgängermodells auf die einzelnen Baugruppen<br />

1.6.2. Lösungsversuche<br />

Baugruppe bestehend aus 5 Bauteilen mit jeweils definierter Teilfunktion und definierten<br />

Herstellkosten je Bauteil<br />

Bauteil Teilfunktion Herstellungskosten<br />

Prismenträger TF 1: Ablenkung des Laserstrahls 25€<br />

Drehmagnet TF 2: Lageränderung der Ablenkeinrichtung 50€<br />

Strahlabsorber TF 3: Aufnahme der Strahlungsenergie 35€<br />

Shutterpositionsblech TF 4: Positionierung der Stellsensoren 37,50€<br />

Shutterplatine mit Elektronik TF 5: Stellungsüberwachung 20€<br />

Anforderungsliste Funktionsanalyse<br />

Teilfunktionen Ergebnis:<br />

o TF 1: keine Alternative<br />

o TF 3: keine Alternative, alternativ kann das Teil<br />

aber gefertigt werden<br />

• Absorptionsprinzip<br />

• Kostensenkung durch Variantengestaltung<br />

TF 3<br />

21


o<br />

Schwachstellen:<br />

Kühlbohrungen sind ungünstig gestaltet<br />

o Spannvorrichtung ist nötig<br />

o keine Gleichmäßige Zu‐ und Abführung<br />

o Kein Günstiges Zusammentreffen der Bohrungen<br />

o Zu kleine Bohrungen<br />

o Strömungsgeschwindigkeit sehr gering<br />

Einbringung der Strahlablenkungsgeometrie<br />

Anzahl der Arbeitsschritte zu groß<br />

Variationsmerkmal<br />

Lage und Anzahl der Kühlbohrungen<br />

Durchmesser der Bohrungen<br />

Größe der Absorberplatte<br />

Form der Absorberplatte<br />

Dichtungspfropfen<br />

Auslegung der Kühlanschlüsse<br />

Größe der Absorberfläche<br />

Begründung<br />

sicheres Zusammentreffen der Bohrungen<br />

keine große Spannvorrichtung<br />

bessere Wärmeabführung<br />

Werkzeugbruchgefahr geringer<br />

größere Kühlleistung<br />

Folgt aus der Größe der Bohrungsdurchmesser<br />

Einfache Geometrie<br />

weniger Bearbeitungsschritte<br />

Blindpfropfen benötig<br />

Einfachere Auslegung der Kühlanschlüsse<br />

Größere Fräser = Senkung der Hauptzeit<br />

Variationsmerkmal<br />

Form der Absorptionsfläche<br />

Form des Absorbers<br />

Lage und Anzahl der Kühlbohrungen<br />

Begründung<br />

einfachere Fertigungsmöglichkeit<br />

besser Wärmeabführung<br />

besser Diffusionsmöglichkeit<br />

Gleichmäßige Temperaturverteilung<br />

Einfachere Fertigung<br />

sicheres Zusammentreffen der Bohrungen<br />

keine Spannvorrichtung<br />

bessere Wärmeabführung<br />

22


Variationsmerkmal<br />

Einheitliche Bohrungsgeometrie<br />

Größe des Absorbers<br />

Lage der Kühlbohrungen<br />

Begründung<br />

Einfachere Fertigung<br />

Kompaktere Bauweise<br />

Materialsparrender<br />

Einfacher Fertigung<br />

weniger Umspannungen<br />

allseitige gleichmäßige Kühlwirkung, da alle<br />

Prozesse in einer Ebene stattfinden<br />

Fazit:<br />

- Variante 1‐3 ermöglichen die Realisierung der TF1 und TF3<br />

- Es können physikalische Effekte und käufliche Nutzungen realisiert und genutzt werden (TF5)<br />

Ergebnis:<br />

- Der Shutterpositionsblock TF4 ist überflüssig<br />

1.6.3. Lösungsauswahl<br />

Bewertungskriterium Hubmagnet Miniaturzylinder Drehmagnet<br />

Kosten 12,50€ + 22,50€ + 60€ -<br />

Antriebsenergie Elektrische Energie + Druckluft - Elektrische Energie +<br />

Baugröße 22x25x32 mm + φ8x35mm + φ25x25 mm +<br />

Zeitverhalten ??? ? ??? ???<br />

Lebensdauer Sehr gut + Gut + Sehr gut +<br />

Montierbarkeit Sehr gut + Gut + Sehr gut +<br />

Störanfälligkeit Sehr gut + Gut + Sehr gut +<br />

Gesamtkosten + - -<br />

+ = Ausreichende Erfüllung des Kriteriums<br />

- =nicht ausreichende Erfüllung des Kriteriums<br />

? = keine Aussagefähigkeit<br />

Berechnung der Hubbewegung mit aufgesetztem Prismenträger<br />

- Nachweis dass die in der Anforderungsliste verlangten max. zulässigen 10ms für den<br />

Unterbrechervorgang eingehalten werden können.<br />

Ergebnis:<br />

- Erste grobe Kostenschätzung = 30% Senkung<br />

- TF4 fällt weg<br />

- TF1 und TF3 haben eine verbesserte Fertigungsgrundlage (siehe 2 Arbeitsblätter)<br />

23


2. Beeinflussung der Lebenslaufkosten<br />

Wie kann man Lebenslaufkosten eines Produktes zum Vorteil des Nutzers aus der Sicht des<br />

Produktplaners verringern?<br />

2.1. Was sind Lebenslaufkosten<br />

Das ist die Zeitdauer während der ein Produkt oder einen Produktprogramm vom Hersteller<br />

gebaut und vertrieben wird.<br />

Kosten, die beim Kauf anfallen, durch die Nutzung anfallen und bei seinem Rückbau erforderlich sind.<br />

24


2.2. Was beeinflusst die Lebenslaufkosten<br />

Fazit:<br />

- Die Zunahme der Komplexität der Optimierungsaufgabe (Produktgestaltung), führt zu einer<br />

Erhöhung der Lebenslaufkosten<br />

- Unterschiedliche Kostenschwerpunkte müssen vor Beginn der Produktentwicklung bekannt<br />

sein.<br />

Allgemeine Schwerpunkte der LLK<br />

25


Motor A: 2-Takt-Großdieselmotor, Leistung: 8800kW, Gewicht: 400t, komplett gegossen<br />

Motor B: 4-Takt-Mittelschnellläufer, Leistung: 8800kW, Getriebe: 17t, Gewicht: 120t<br />

- Reisekosten: Hafengebühren, Brennstoff<br />

- Tagungskosten: Unterhalt, Löhne, Versicherungen<br />

- Kapitalkosten: Abschreibungen<br />

- Motor B: wird mit hochwertigem Dieselöl betrieben<br />

- Durch Ölkrise Kraftstoffsteuer<br />

o Motor B = unrentabel<br />

- 1973 – 1990 Motor A wurde eingesetzt<br />

o Vorteile: Schweröl einsetzbar, direkte Bewegung der Schraube<br />

- Einflüsse auf die Lebenslaufkosten:<br />

o Produktart<br />

• Einzelfertigung / Serienfertigung? ; Qualität?<br />

o Konstruktionsprinzip<br />

• Mechanisch / hydraulisch / elektrisch ?<br />

o Produktnutzung<br />

• Wie lange will ich das Produkt nutzen / Einsatzdauer, Verschmutzungsgrad,<br />

Temperatureinflüsse<br />

o Wartung und Instandhaltung<br />

• Ersatzteilfrage, Fehlersuche /-Überwachung<br />

o Kostenstruktur beim Nutzer<br />

• Wenn Lohnkostenstruktur gesenkt wird, rückt Automatisierungsgrad in den<br />

Hintergrund<br />

o Kosten für umgesetzte Energie und Stoffe<br />

o Produktlebensdauer<br />

o Langfristiger Trend in der Entwicklung<br />

26


2.3. Wie erfolgt die Entwicklung der Lebenslaufkosten?<br />

3-Schritte-Prinzip:<br />

1. Aufgaben und Vorgaben klären<br />

2. Lösungen suchen<br />

o Funktionen<br />

o Prinzip (Konzept der Automatisierung)<br />

o Gestalt des Objektes (Integralbauweise, Zuverlässigkeit)<br />

o Material (Leichtbau, Verschleißfestigkeiten)<br />

3. Lösungen auswählen<br />

o Analyse und Bewertung<br />

o Erprobung und Versuche<br />

o Vorzuglösung begründet darstellen<br />

Regeln:<br />

- Allgemeine Bedingungen (verlustarme, zuverlässige und lebensdaueroptimale<br />

Konstruktionsprinzipien<br />

- Niedrige einmalige Kosten (Transportkosten, Aufstell- und Anlernkosten)<br />

- Niedrige Betriebskosten (Energiesparen, Rollreibung anstatt Gleitreibung, Senkung von<br />

Strömungsverlusten, Senken der Kosten für Betriebs- und Hilfsstoffe, wenig Sonderstoffe,<br />

Seltener Softwarewechsel)<br />

- Niedrige Instandhaltungskosten (Inspektion und Wartung [möglichst selten], einfache und<br />

sinnfällige Maßnahmen, gut Demontierfähigkeit für Inspektionsmaßnahmen)<br />

- Niedrige Instandsetzungskosten (Senkung durch einfache Wechselvorgänge, kostengünstige<br />

Ersatzteile, klare Hinweise für Wechselvorgänge, gute Zugänglichkeit zu den Wirkstätten,<br />

keine Sonderwerkzeuge, keine nachträglichen Montiermaßnahmen)<br />

- Niedrige Entsorgungskosten (direkter Wiederverkauf oder vollständig Recyclebarkeit<br />

27


3. Einflüsse auf die Hauptkosten und ihre Kostensenkung<br />

28


3.2. Einfluss der Aufgabenstellung<br />

29


3.3. Einfluss des Konzeptes<br />

30


- das neue Wirkprinzip bewirkt eine Teilreduzierung durch Einsatz neuer Werkstoffe und<br />

Fertigungsverfahren<br />

3.4. Einfluss der Gestalt<br />

Gestalt:<br />

31


32


3.5. Einfluss der Stückzahl<br />

Definition: Gesamtstückzahl, Loszahl, Losgröße<br />

33


3.5.1. Stückzahl relevante Vorgänge<br />

a) Kosten bei (Neu-)Konstruktionen<br />

- auf die gesamte Stückzahl bezogen<br />

- einmalig anfallende Kosten:<br />

o Planung<br />

o Marktanalyse<br />

o Konzept<br />

o Entwurf<br />

o Ausarbeitung<br />

o Berechnung<br />

o Orientierende Versuche<br />

o Spezifizierte Fertigungsinvestitionen<br />

o Prototypenherstellung<br />

o Erstmalige Vertriebs und Werbungskosten<br />

b) Herstellkosten<br />

- Auf die Losgröße bezogen<br />

-<br />

- Direkte Kosten<br />

Beschaffungskosten<br />

34


3.5.2. Ursachen für die Stückzahldegression<br />

Aus den Kostenstrukturen sind die Höhe des Rüstkostenanteiles und die Empfindlichkeit bezüglich<br />

der Degression ablesbar.<br />

Empfindlichkeit = Tendenzaussage<br />

Hoher Rüstkostenanteil [80%] Niedriger Rüstkostenanteil [20%]<br />

y-Achse = HK in €/Stück<br />

35


o Es ist anzustreben dass Fertigungskosten ein Mindestanteil von 50%<br />

rüstzeitbezogenen Kosten haben<br />

36


- Bei leistungsfähigen Fertigungsverfahren und steigender Losgröße, sinken die Stückkosten,<br />

aber meist steigen die einmaligen Kosten.<br />

37


Beispiel: Fertigungskosten fallen um ca. ein Viertel, wenn eine Tagesproduktion von 10 auf 1000<br />

Motoren gesteigert werden kann.<br />

n1 = Ausgangsstückzahl ; n2 = neue Stückzahl<br />

3.6. Einfluss der Baugröße und der Abmessungen<br />

38


3.6.1. Pauschale Wachstumsgesetze für Kosten<br />

39


d) Einflussgröße Baugröße<br />

40


41


3.6.2. Einfluss der Abmessungsverhältnisse von Wirkflächen<br />

42


Fazit:<br />

Lieber breite als schmale Filter<br />

Oberfläche (Stirnfläche, Mantel)<br />

Filterleistung<br />

c) Durchström-Wasserpumpen, Papier- und Druckmaschinen<br />

- Maßnahmen unter b) gelten auch für die Technik von c)<br />

43


- der Leistungszuwachs der Anlage erfolgt durch die Zunahme der Schaufelwirkfläche<br />

- die Breite der Wirkfläche ist wichtiger als der Durchmesser<br />

44


3.7. Gemeinsamer Einfluss von Baugröße und Stückzahl<br />

3.7.1. Formale Beziehung<br />

Bei steigender Stückzahl nehmen die Einzelkosten und die Materialkosten ab.<br />

Formel für Stückzahl- und Baugrößen-Einfluss:<br />

HK 0,1 = Einstückfertigung der Baugröße 0 (Grundvoraussetzung)<br />

Klammerwert: Kostenanteilsfaktor<br />

Ausgangspunkt: Kostenstruktur für die Einstückfertigung der Baugröße 0.<br />

45


3.7.2. Berechnungsbeispiel<br />

46


47


Ableitbare Konstruktionsregeln für Teile mit Gewichten über einer Tonne.:<br />

- derartige Teile haben immer überwiegend Material- und Wärmebehandlungskosten<br />

o materialsparend konstruieren (Rippen für Vollmaterial)<br />

o kostengünstiges Material<br />

- Fertigungskosten aus Einzelzeiten sind immer ein Minimum<br />

o Vermeidung von Fertigungsvorgängen (wenige Prozessstufen)<br />

o Rationelle Fertigungsverfahren einsetzen<br />

o Leicht ver- und bearbeitbares Material einsetzen<br />

o Stückzahl spielt keine Rolle<br />

48


3.8. Einfluss der Auslegung<br />

Festlegung der Nennbeanspruchung von Wirkflächen einer Maschine<br />

Allgemeine Festlegung der technischen Grenzen.<br />

• abrasiver Verschleiß als Grenze<br />

49


3.9. Einfluss des Materials<br />

3.9.1. Materialkosten<br />

50


3.9.2. Verringerung der Rohmaterialkosten<br />

3.9.2.1. Überblick<br />

3.9.2.2. Verringerung des Materialvolumens<br />

51


52


3.9.2.3. Verringerung der Materialkosten pro Volumen<br />

53


Regeln für die Bearbeitungszeit: Zerspanbarkeit:<br />

-<br />

- Gusswerkstoffe verhalten sich wie mittelfeste Stahlwerkstoffe<br />

- Hochfeste Werkstoffe und Sonderwerkstoffe gelten als schwer zerspanbar<br />

Kostengünstig durch Funktionssteuerung<br />

Kraftübertragung<br />

Kohlenstoffstähle<br />

Oberflächenbehandlung<br />

Verschleiß- und Korrosionsschutz<br />

Verschleißschutz<br />

gegen gleichmäßigen Abrieb,<br />

Festfressen verhindern, OF-Ermüdung<br />

Maßnahmen: Auftragsschweißen,<br />

Flammspritzen von Hartstoffschichten,<br />

Plattieren, Gummieren, Erhöhung der<br />

Werkstoffhärte (Induktionshärten)<br />

Verwendung: OF-gehärteten Bauteil<br />

anstatt durchgehärteten Bauteilen,<br />

Einsatzhärten, Gasnitrieren, Borieren<br />

Korrosionsschutz<br />

Gegen ebenmäßigen Abtrag,<br />

Spaltkorrosion, Kontaktkorrosion,<br />

Schwingungs- und Spannungsrisse<br />

54


3.10. Einfluss der Fertigungsverfahren<br />

3.10.1. Überblick<br />

55


Die Fertigungskosten werden von Fertigungsverfahren und deren Folgen sowie den davon<br />

abhängigen Montageprozess beeinflusst. Einfluss auf die Wahl der FV:<br />

56


57


Feinwahl:<br />

Fertigungs- und Montagegerechte Gestaltung<br />

a) Wahl des Fertigungsverfahrens:<br />

Ausgangspunkt sind die betrieblichen Möglichkeiten. Die Kenntnis der typischen Eigenschaften der<br />

Fertigungsverfahren ist notwendig. FV = f(Fertigungsaufgabe).<br />

Alternative FV = f(Werkstoff, Stückzahl, Bearbeitungsqualität), zum Beispiel:<br />

Schneiden<br />

Verbinden<br />

Laserstrahlschneiden Nibbeln Schweißen Schrauben<br />

Rollnahtschweißen Punktschweißen Mehrlagenschweißen<br />

LS-Schweißen Widerstands~<br />

Serienfertigung (KSF, MSF)<br />

Investitionskosten Anlagentechnik konstruktive Ausführung (für Schneiden) LS-Schneiden<br />

Welche Änderungen am Bauteil führen zur Senkung der Taktzeit?<br />

Welche Änderungen am Bauteil führen zur Verringerung der Nebenzeiten?<br />

Welche Änderung am Bauteil führen zur Senkung der Investitionskosten?<br />

b) Struktur der Fertigungskosten<br />

FK = FLK + FGK + SEK<br />

Teilefertigung + Montage<br />

Einflussnahme:<br />

- Hohe Investitionskosten<br />

- Einfache Arbeitsplätze<br />

- Fertigungsbedingungen<br />

Die Kostenstrukturen von Fertigungsfolgen für typische Bauteile sind dann notwendig, um zu<br />

beeinflussende Schwerpunkte zu erkennen, bei denen durch geeignete Fertigungsverfahren, der<br />

konstruktive Zusatzaufwand minimiert werden kann.<br />

58


c) Grenzstückzahl<br />

o Ist ein wesentliches Hilfsmittel zur Findung des richtigen Fertigungsverfahrens<br />

59


d) Fertigungsgerechte Gestaltung<br />

= f(Verfahren, Stückzahl)<br />

Fertigungsverfahren<br />

Schweißkonstruktion<br />

Stahlguss<br />

Grauguss (oder Sphäroguss)<br />

Spanen aus dem Vollen<br />

Blechpressteil<br />

Merkmal<br />

Schweißnaht (Lage, Art)<br />

Teilungsfuge + Rippenstruktur<br />

Teilungsfuge + Rippenstruktur<br />

Art des Graphit Art des Verfahrens<br />

Nur bei Einzelfertigung<br />

Schalenbauweise + Monturbauweise<br />

(Schweißen, Kleben, Schrauben)<br />

Gemeinsame Größen, die beachtet werden müssen:<br />

- Beachtung des Kraftflusses<br />

- Laufgenauigkeit (Schleifen)<br />

- Herstellung des Ausgangszustandes (Nahtvorbereitung, Einsenkungen)<br />

60

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