Digitalisierungsreport
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DIGITALISIERUNGS REPORT<br />
Prognosen<br />
Trends<br />
Highlights<br />
Gregor Scheffer<br />
Meat Cracks Technologie<br />
Philipp Ehlert<br />
Gustav Ehlert<br />
Ferdinand Nock<br />
Nock Maschinenbau<br />
Thomas Wagner<br />
Hagesüd Interspice<br />
Dr. Christoph Wienken<br />
FreshDetect<br />
Hans-Christian Achinger<br />
Indasia Gewürzwerk<br />
Helmut Voßmann<br />
Agma Data<br />
Tobias Weber<br />
Weber Maschinenbau<br />
Bernhard Lammers<br />
Plukon Food Group<br />
Christopher Klotz<br />
Campofrio Food Group<br />
Hartmut Brettschneider<br />
Acclavis<br />
Dr. Marius Grathwohl<br />
Multivac<br />
Robert Wiedemann<br />
Beam<br />
Dr. Hermann-Josef Nienhoff<br />
QS<br />
Ralf Schlangenotto,<br />
Reinert<br />
Manfred Kohler,<br />
Hobart<br />
Ralf Oesingmann<br />
Meier Verpackungen<br />
Karl-Heinz Krämer<br />
Block Foods<br />
Dominik Haug, Leiter<br />
Treif GmbH<br />
Dr. Falk Bartels<br />
Nordfrost GmbH<br />
Stefan Sorgo<br />
Sorgo Anlagenbau
Firmenverzeichnis<br />
FOOD & CO.<br />
Acclavis Beilngries................................................................. 8<br />
Beam Altenstadt.....................................................................7<br />
Block Foods Hamburg..........................................................11<br />
Campofrio Food Group Deutschland..................................11<br />
„Das macht einfach richtig Spaß“......................................... 4<br />
Fresh Detect Pullach............................................................. 8<br />
Gustav Ehlert Verl.................................................................. 6<br />
Hagesüd Interspice Memmingen.........................................7<br />
Hobart Offenburg................................................................. 13<br />
Indasia Gewürzwerk Georgsmarienhütte..........................10<br />
Kalle Group Wiesbaden........................................................ 8<br />
Meier Verpackungen Hohenems/Österreich..................... 14<br />
Multivac Wolfertschwenden................................................ 12<br />
Nock Maschinenbau Friesenheim....................................... 6<br />
Nordfrost Schortens............................................................. 15<br />
Plukon Food Group Deutschland.......................................10<br />
QS Bonn................................................................................ 13<br />
Reinert Versmold.................................................................. 12<br />
Sorgo Anlagenbau................................................................ 15<br />
Treif Oberlahr....................................................................... 14<br />
Weber Maschinenbau Breidenbach.................................... 9<br />
Persönlich be(h)notet, ein Kommentar von Olaf Behnel<br />
Digitaler Wandel als selektives Merkmal?<br />
„Das Wichtigste ist, die Digitalisierung nicht als Gefahr, sondern als Chance<br />
zu begreifen“ bis hin zu „Die Digitalisierung ist für uns derzeit kein zentrales<br />
Thema“: Ebenso heterogen wie die Vielzahl der von uns in diesem<br />
Jahr befragten Unternehmen der Fleischbranche fielen auch die Antworten<br />
aus, die wir zurück erhielten. Doch unabhängig davon, wie weitreichend<br />
die Berücksichtigung der Digitalisierung im jeweiligen Unternehmen und<br />
ihre Wahrnehmung als positiv oder negativ auch sein mag: Neben anderen<br />
Wirtschaftszweigen hat sie offenbar – ähnlich wie die Globalisierung – längst<br />
auch die Fleischbranche erfasst und einen der eigenen Kontrolle entkoppelten<br />
Transformationsprozess in Gang gesetzt, dem sich kaum ein Unternehmen<br />
noch entziehen kann.<br />
Oder sollte man vielmehr sagen, entziehen sollte ? Immerhin hat der (globale)<br />
Wettbewerb mittlerweile einen Grad der Vernetzung und eine Intensität erreicht,<br />
der diejenigen zurücklässt, die sich ihm nicht bedingungslos unterwerfen<br />
und unangepasst bleiben.<br />
Lassen sich eines Tages Ziele wie etwa höhere Kosteneffizienz, verbesserter<br />
Kundenservice, Umsatzsteigerung und Gewinnmaximierung nur noch für die<br />
Unternehmen erreichen, die auch die Digitalisierung aktiv vorantreiben ? Sind<br />
digitales Bestellmanagement, der Einsatz von RFID-Chips oder KI, Augmented<br />
Reality, Robotertechnik und eine digitale Lieferlogistik unerlässlich, um<br />
am Markt bestehen zu können ? Je eher die Digitalisierung von Unternehmen<br />
akzeptiert und entsprechend umgesetzt wird, desto besser, so scheint es.<br />
Gewiss: Die Digitalisierung verlangt den kompromisslosen Einsatz aller Ressourcen<br />
– Know-how, Kapital, Fachkräfte. Nicht jedes Unternehmen ist dazu<br />
bereit oder in der Lage, entsprechend zu investieren, um auf den „digitalen<br />
Zug“ aufzuspringen. Begründet die Digitalisierung also letztlich einen gnadenlosen<br />
Selektionsprozess, der diejenigen erbarmungslos vom Markt fegt,<br />
der sich ihrer verschließt ? Keiner weiß das heute genau oder kann das mit<br />
Bestimmtheit vorhersagen. Doch viele Entwicklungen zeichnen sich heute<br />
bereits ab und lassen sich antizipieren. Daher sollte, wie schnell auch immer<br />
der digitale Wandel voranschreiten mag, einer in diesem Fachteil getätigten<br />
Aussage folgend die Digitalisierung nicht als Selbstzweck, sondern als eine<br />
von vielen Investitionen in die Zukunft betrachtet werden, damit auch morgen<br />
noch gesunde und bezahlbare Lebensmittel hergestellt werden können.<br />
62 FleischMagazin 1-2 / 2019
DIGITALISIERUNGS REPORT<br />
Ressourceneinsatz<br />
Wie stark wird die Digitalisierung 2019 Kräfte<br />
in Ihrem Unternehmen – Investition, Mitarbeiter, Zeit – binden ?<br />
Zielstellung<br />
Welche Entwicklung wird damit möglich,<br />
welches Ergebnis streben Sie damit an ?<br />
Hürde(n)<br />
Was ist für Sie, für Ihr Unternehmen<br />
die größte Hürde bei der Digitalisierung ?<br />
Vision 2024<br />
Was kann die Branche in fünf Jahren leisten,<br />
wenn die Digitalisierung weiter so voranschreitet ?<br />
Prognosen<br />
Trends<br />
Highlights<br />
Alle sprechen von Digitalisierung, doch was beinhaltet dieser Begriff konkret für die Fleischbranche<br />
? Wir wollten es wissen und haben Sie gefragt, welche Möglichkeiten und auch welche<br />
Aufgaben die digitale Transformation für die der Branche verbundenen Unternehmen<br />
bereithält. Unser Fazit: Die Digitalisierung ist eine Herausforderung, ermöglicht aber wiederum<br />
gewaltige Entwicklung – die Verantwortlichen haben das erkannt und sie daher zur Chefsache<br />
gemacht, denn dieses Thema in all seinen Facetten verlangt nicht nur viel Aufmerksamkeit,<br />
sondern auch richtungsweisende Entscheidungen. Der Einsatz IT-basierter Technologien<br />
ist als wichtiger Baustein für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen akzeptiert.<br />
Für Fleischverarbeiter, Maschinenbauer und andere ist es in diesem Prozess jedoch essentiell,<br />
eine gesunde Balance zu finden: Einerseits müssen die laufenden Geschäfte gepflegt,<br />
andererseits darf der Anschluss an die zunehmend digitale (Arbeits-)Welt nicht vernachlässigt<br />
werden. Dafür braucht es neben den – oft knappen – Ressourcen wie Fachkräfte, Zeit und<br />
Geld auch ein gewisses Durchhaltevermögen bei der Umsetzung der gesteckten Ziele.<br />
Die bestehen neben mehr Flexibilität in Prozessen und Produktion sowie verbessertem<br />
Service manchmal auch in einem wirkungsvolleren Marketing für die Produkte.<br />
Es gibt viele Hürden zu nehmen, damit aus durchaus funktionierenden analogen effizientere<br />
digitale Prozesse werden – das zeigen die Antworten auf die aktuelle Umfrage von Fleischmagazin<br />
zum Stand der Dinge in der Branche.<br />
FleischMagazin 1-2 / 2019 63
n Digitalisierungs|report<br />
Gewürzmischungen, funktionelle Additive<br />
sowie Starter- und Schutzkulturen gehören<br />
zum Lieferprogramm des Unternehmens.<br />
Meat Cracks: Digital Leadership im mittelständischen Unternehmen<br />
„Das macht einfach richtig Spaß“<br />
Gregor Scheffer (55) ist geschäftsführender Gesellschafter der Meat Cracks Technologie GmbH<br />
aus Steinfeld-Mühlen im Kreis Vechta. Er entwickelt und produziert dort Gewürzmischungen,<br />
funktionelle Additive sowie Starter- und Schutzkulturen für die Lebensmittelindustrie. Innerhalb<br />
von knapp drei Jahren ist es ihm gelungen, sein Unternehmen fit für die Zukunft zu gestalten und<br />
dabei selbst zum Digital Leader zu werden. Neben weiteren Firmengründungen und umfassenden<br />
Bauprojekten hat der mittelständische Unternehmer erfolgreich grundlegende Schritte zur<br />
Realisierung des Zukunftsprojektes „Industrie 4.0“ gemacht sowie die Unternehmensnachfolge<br />
eingeleitet und gesichert.<br />
Fleischmagazin: Wie ist es Ihnen gelungen,<br />
in dieser kurzen Zeit einen so<br />
umfassenden und nachhaltigen Wandel<br />
einzuleiten ?<br />
Gregor Scheffer: Begonnen hat alles<br />
mit einer Vision: Ich will langfristig eine<br />
gesunde und erfolgreiche Unternehmensgruppe<br />
an die nächste Generation<br />
weitergeben. Also machte ich mir<br />
Gedanken, wie aus meiner Idee Realität<br />
werden kann. Ich suchte und erkannte<br />
großes Potenzial in bestehenden<br />
64 FleischMagazin 1-2 / 2019<br />
Ressourcen, beschäftigte mich mit<br />
zukunftsrelevanten Themen wie<br />
„Industrie 4.0“ und „Management 4.0“<br />
(Digital Leadership) und beschloss,<br />
mich letztendlich diesen Herausforderungen<br />
zu stellen. Dabei ist mir klar<br />
geworden: Ich bin es, der genau jetzt<br />
die Weichen stellen muss – niemand<br />
anderes kann das für mich tun.<br />
Fleischmagazin: Welche Maßnahmen<br />
haben Sie ergriffen, um ihr Unternehmen<br />
fit für die Zukunft zu machen ?<br />
Scheffer: Zuerst habe ich mit meinem<br />
Sohn geredet – über meine Vision und<br />
seine Wünsche für die Zukunft. Dann<br />
habe ich die Meat Cracks Technologie<br />
GmbH und die Star-Mix Meat<br />
Technology GmbH zu 100 % übernommen<br />
und in eine mit meinem Sohn<br />
gegründete Holding eingebracht.<br />
Danach habe ich mit den Mitarbeitern<br />
über meine Ziele gesprochen, denn<br />
ich wollte unbedingt alle mit auf diese<br />
Reise nehmen, weil alle gebraucht<br />
werden.
Digitalisierungs|report n<br />
Ich sah außerdem unser Know-how<br />
auf dem Gebiet der Herstellung von<br />
Mikroorganismen und erkannte die<br />
vielfältigen Möglichkeiten – auch außerhalb<br />
der Lebensmittelindustrie. Also<br />
gründete ich gemeinsam mit einem<br />
Partner Microtec, ein mikrobiologisches<br />
Forschungszentrum mit Produktion,<br />
das sämtliche Herstellungsprozesse im<br />
Bereich Biofermente bündelt.<br />
Fleischmagazin: Haben Sie Experten<br />
hinzugezogen ?<br />
Scheffer: Ja, ich habe mir Experten ins<br />
Haus geholt. Sie unterstützen mich<br />
noch heute mit ihrem Know-how, damit<br />
ich meine Ziele effektiver, schneller<br />
und zielgerichteter erreiche, denn das<br />
Tagesgeschäft sollte immer parallel reibungslos<br />
weiterlaufen.<br />
Ein Steuerberater steht mir seit der<br />
Unternehmensgründung 1996 zur Seite,<br />
berät mich in steuerlichen und betriebswirtschaftlichen<br />
Angelegenheiten<br />
sowie in Strategie- und Ausrichtungsfragen.<br />
Mit der Hilfe einer Consulting-<br />
Firma wiederum habe ich die Firmenleitbilder<br />
entwickelt und die kurz- und<br />
mittelfristigen Etappen sowie langfristige<br />
Ziele konkretisiert – quasi einen<br />
Fahrplan für die Reise entwickelt.<br />
Gregor Scheffer ist Geschäftsführer<br />
der Meat Cracks Technologie, einem<br />
Hersteller von Ingredients für die<br />
Lebensmittelindustrie.<br />
Und nicht zuletzt greife ich auf die Hilfe<br />
einer Coaching-Firma zurück, die mich<br />
von Anfang an bei Entwicklung der<br />
´neuen´ Organisation unterstützt. Sie<br />
berät und coacht mich, mein eigenes<br />
Potenzial viel kraftvoller und intensiver<br />
zu nutzen. Ich analysiere Prozesse jetzt<br />
anders, bewerte Situationen und Menschen<br />
ganz neu. Und genau deshalb<br />
entwickeln sich Projekte einfacher und<br />
schneller. Meine Führungskräfte werden<br />
ebenfalls vom Coach unterstützt, so<br />
dass auch sie ihre individuellen Stärken<br />
besser ausschöpfen können. Das bedeutet<br />
im Tagesgeschäft authentische,<br />
motivierte, hochbegeisterte Mitarbeiter<br />
sowie optimierte Prozesse durch neue<br />
Techniken und mehr Fokussierung auf<br />
die Kompetenzfelder.<br />
In Zahlen heißt das: Stark gestiegene<br />
Umsätze mit exponentiellem Aufwärtstrend<br />
für die nächsten Jahre. Das macht<br />
einfach richtig Spaß.<br />
Fleischmagazin: Wie unterscheidet<br />
sich diese ´neue´ Organisation aus Ihrer<br />
Sicht von anderen ?<br />
Scheffer: Neben dem messbaren Erfolg<br />
in Zahlen und dem Spaßfaktor haben<br />
mich die schnelle Umsetzung und der<br />
geringe Zeitaufwand sehr beeindruckt.<br />
Wie gesagt, das Tagesgeschäft lief problemlos<br />
weiter, trotz aller Neuerungen.<br />
Häufig werden die vielfältigen Möglichkeiten<br />
durch das Hinzuziehen von<br />
externen Experten gar nicht vollumfänglich<br />
erkannt. Auch ist die Auswahl<br />
an Beratern und Coaches sehr groß, so<br />
dass ich rückblickend froh bin, für mich<br />
und meine Unternehmen die richtigen<br />
Experten gefunden zu haben, welche<br />
mich bei der strategischen Neuausrichtung<br />
erfolgreich unterstützt haben.<br />
Fleischmagazin: Was raten Sie anderen<br />
Unternehmen, die sich auch fit für die<br />
Zukunft machen wollen ?<br />
Scheffer: Mut zu Visionen. Jedes Unternehmen<br />
kann sich dem digitalen Wandel<br />
stellen. Besonders mittelständische<br />
Unternehmen haben hier enorm viel<br />
Wachstumspotenzial. Wer erkennt, dass<br />
die Digitalisierung eine Riesenchance<br />
ist, wer in der Lage ist, das vielfältige<br />
Know-how seiner Mitarbeiter und die<br />
Kernkompetenzen seiner Unternehmung<br />
neu zu kombinieren und dann<br />
noch die richtigen Experten im Haus<br />
hat, kann Umsatz, Spaß und Erfolg um<br />
ein Vielfaches steigern.<br />
Fleischmagazin: Was war aus Ihrer<br />
Sicht das Wichtigste an diesem Prozess ?<br />
Im Zeitraum von drei Jahren wurde Meat Cracks fit für die Zukunft gemacht –<br />
nicht zuletzt dank digitaler Technologie.<br />
Scheffer: Meine Vision und die Unterstützung<br />
kompetenter Experten zum<br />
richtigen Zeitpunkt.<br />
FleischMagazin 1-2 / 2019 65
n Digitalisierungs|report<br />
Gustav Ehlert<br />
Verl<br />
Philipp Ehlert<br />
Geschäftsleitung<br />
Ressourceneinsatz<br />
Stark. Wir werden den Ehlert Shop<br />
weiter ausbauen, zusätzliche Services<br />
anbieten und auch unsere Prozesse<br />
weiter digital unterstützen.<br />
Zielstellung<br />
Wir schaffen für unsere Kunden<br />
einen höheren Mehrwert durch<br />
komfortable Beschaffungsmöglichkeiten<br />
und mehr Transparenz.<br />
Durch optimierte Prozesse werden wir unsere Stellung im<br />
Markt weiter ausbauen und so weitere Vorteile für unsere<br />
Geschäftspartner schaffen.<br />
Hürde(n)<br />
Für uns liegt die größte Hürde immer noch bei der fehlenden<br />
Bereitschaft unserer Partner sich so essentieller<br />
Themen wie Produktstammdaten anzunehmen.<br />
Vision 2024<br />
Wenn sich die Branche übergreifend vernetzt und Daten<br />
sowie Technik auch über die gesamte Kette vom Feld bis<br />
zum Teller nutzt, wird sie die Ernährung der Gesellschaft<br />
gewährleisten und die Ressourcenverschwendung beenden.<br />
Zum Wohl von Mensch, Tier und Umwelt.<br />
FleischMagazin fragt<br />
Ressourceneinsatz<br />
Wie stark wird die Digitalisierung 2019 Kräfte<br />
in Ihrem Unternehmen – Investition, Mitarbeiter,<br />
Zeit – binden ?<br />
Zielstellung<br />
Welche Entwicklung wird damit möglich,<br />
welches Ergebnis streben Sie damit an ?<br />
Hürde(n)<br />
Was ist für Sie, für Ihr Unternehmen<br />
die größte Hürde bei der Digitalisierung ?<br />
Vision 2024<br />
Was kann die Branche in fünf Jahren leisten,<br />
wenn die Digitalisierung weiter so voranschreitet ?<br />
Nock Maschinenbau<br />
Friesenheim<br />
Ferdinand Nock<br />
Firmengründer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Dieses zu quantifizieren ist<br />
sicherlich eher schwierig.<br />
Ein fixes Budget haben wir<br />
nicht dafür bereitgestellt,<br />
auch um uns das Maß des<br />
erforderlichen Engagements<br />
offen zu halten.<br />
Jedoch ist klar, dass die<br />
Digitalisierung im kommenden<br />
Jahr einen großen<br />
Raum einnehmen wird. Bezüglich der Mitarbeiter<br />
werden wir die Strategie fahren, eher die erfahrenen<br />
Kräfte damit zu betrauen und entsprechend<br />
neue Mitarbeiter in deren ursprünglichen Bereichen<br />
einzuarbeiten.<br />
Zielstellung<br />
Im Prinzip sind es zwei Dinge die wir vorantreiben.<br />
Zum einen ist es das Auslesen von Daten aus<br />
unseren Maschinen. Zum anderen werden wir<br />
sukzessive unsere Maschinen weiterentwickeln<br />
was die Steuerung und Bedienung betrifft. Also<br />
mittelfristig werden wir immer mehr Mechanik<br />
durch Elektronikbauteile ersetzen. Im Ergebnis<br />
soll der Kunde in die Lage versetzt werden seine<br />
Produktion optimal zu überwachen, Wartungsintervalle<br />
frühzeitig zu erkennen und die Bedienung<br />
zu optimieren.<br />
Hürde(n)<br />
Die große Herausforderung wird sicherlich sein,<br />
die Balance zu finden, die bestehenden Geschäftsprozesse<br />
nicht zu vernachlässigen und gleichzeitig<br />
genug Manpower zu haben für die neuen Aufgaben,<br />
die kommen. Insgesamt blicken wir aber sehr<br />
positiv auf das Thema Digitalisierung, da wir aufgrund<br />
unserer Struktur und den kurzen Entscheidungswegen<br />
sehr schnell Dinge umsetzen können.<br />
Vision 2024<br />
Ich denke, die Kunden werden neben der reinen<br />
Funktion der Maschine insbesondere durch das<br />
Auswerten der Daten zukünftig einen enormen<br />
Zusatznutzen haben, ihre Prozesse zu optimieren<br />
und diese somit wirtschaftlicher zu gestalten. Aber<br />
auch wir als Hersteller werden profitieren. Hierbei<br />
denken wir beispielsweise daran, als exportorientiertes<br />
Unternehmen sehr viel einfacher Ferndiagnosen<br />
machen zu können und somit einen Großteil<br />
des Supports abdecken zu können.
Digitalisierungs|report n<br />
Agma Data<br />
Nikolausdorf<br />
Helmut Voßmann<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Als IT-Dienstleister haben wir das<br />
Thema Digitalisierung seit 2015<br />
in unserer Jahresplanung. 2019<br />
werden wir ein Budget von 80.000<br />
Euro für das Themenfeld bereitstellen;<br />
neben zwei zusätzlichen<br />
Fachkräften aus dem Bereich<br />
Informatik sowie Tierwirtschaft.<br />
Zielstellung<br />
Bei aller Digitalisierungseuphorie stehen zwei Themenkomplexe<br />
für uns im Vordergrund:<br />
Erstens: Dateneigentümer behalten die Souveränität über<br />
ihr Wirtschaftsgut Daten und entscheiden selbstbestimmt,<br />
wie und wem sie im Hinblick auf Datendienstleistung<br />
vertrauen.<br />
Zweitens: Dafür halten wir praxiserprobte Werkzeuge bereit<br />
und verbessern diese laufend.<br />
In ersten Projekten hoffen wir, 2019 in der Praxis gelebte<br />
papierbegleitende Prozesse zu digitalisieren. Es braucht<br />
Zeit, damit der Mehrwert der Digitalisierung für alle Beteiligten<br />
der Prozesskette erkennbar wird. Hier leisten wir<br />
tägliche Aufklärungsarbeit. Sich vom Papier zu trennen, ist<br />
für viele Menschen und auch für Behörden eine herausfordernde<br />
Aufgabe.<br />
Hürde(n)<br />
Neben dem in der Kundschaft existierenden Kostendruck<br />
ist der Mangel an qualifiziertem Personal die größte Projektbremse.<br />
Dazu kommt, dass es zu wenig greifbare und<br />
verständliche „proof of concepts“ – Machbarkeitsnachweise<br />
– gibt, mit dem wir Kunden von digitalen verbesserten<br />
Prozessen überzeugen können. Wir sind Praktiker und<br />
brauchen für unsere Zielgruppe praktikable Lösungsbeispiele.<br />
Ich bin überzeugt, wir werden die 2019 zeigen<br />
können.<br />
Vision 2024<br />
Beweisbar dokumentiertes Tierwohl als auch lückenlose<br />
Prozessdokumentationen lassen sich nur mit digitaler<br />
Hilfe im Kostenrahmen halten, denn Prozesse in ihrer zunehmenden<br />
Komplexität und Vielfalt können nicht durch<br />
mehr und mehr menschliche Überwachung und Kontrolle<br />
aufgezeichnet werden. Also heißt es: Die Anwendung von<br />
KI – Künstlicher Intelligenz – bei vernetzten Produktionsprozessen<br />
wie Kostenreserven veranschaulichen und neue<br />
Geschäftsmodelle beflügeln. Ich bin überzeugt, dass dies<br />
auch noch mit mehr Verbrauchervertrauen einhergehen<br />
kann. Unser Leitspruch in diesem Thema lautet „Denke<br />
anders“ oder „Think different and global“.<br />
Hagesüd Interspice<br />
Memmingen<br />
Thomas Wagner<br />
Manager Artisan<br />
Ressourceneinsatz<br />
Für die Zukunft haben wir sicher<br />
noch Arbeit vor uns. Wir wollen<br />
uns aktiv darum kümmern, dass<br />
unsere Kunden viele unserer<br />
Service-Leistungen auch digital<br />
nutzen können.<br />
Zielstellung<br />
Wir möchten hiermit unser<br />
Unternehmen fit für die Zukunft<br />
machen und unseren Kunden einen weiteren Kommunikationsweg<br />
bieten.<br />
Hürde(n)<br />
Den Faktor ,Mensch‘ können und wollen wir nicht ersetzen;<br />
es geht nicht ohne die Präsenz beim Kunden vor Ort.<br />
Vision 2024<br />
Vieles ist denkbar, was heute noch fern scheint, jedoch<br />
wird es für alle leichter, schneller, besser und kreativer zu<br />
werden.<br />
Beam<br />
Altenstadt<br />
Robert Wiedemann<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Vorrangig werden Mitarbeiter in<br />
der Entwicklung, im Vertrieb und<br />
im Marketing mehr als die Hälfte<br />
ihrer Zeit auf digitalisierte Lösungen<br />
verwenden. Bereits heute haben<br />
sich die Investitionen zu 70%<br />
auf Digitalisierung verlagert.<br />
Zielstellung<br />
Intuitive Handhabung unserer<br />
Geräte, Roboting, schnellerer Know-How-Transfer zwischen<br />
Zulieferer, Produzent und auch Kunden.<br />
Hürde(n)<br />
Die rasante Geschwindigkeit der Digitalisierung und die<br />
dafür benötigte Schulung unserer Mitarbeiter.<br />
Vision 2024<br />
Bessere zielgruppenspezifische Lösungen in allen Bereichen<br />
der umweltschonenden Reinigung.
n Digitalisierungs|report<br />
FreshDetect<br />
Pullach<br />
Dr. Christoph<br />
Wienken<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Als Start-up haben wir von Anfang an auf digitale Prozesse<br />
gesetzt. Wir sehen aber bei unseren Kunden die<br />
Herausforderung, bestehende analoge Verfahren zu<br />
digitalisieren. Um sie dabei zu unterstützen, entwickeln<br />
wir gemeinsam mit Partnern Schnittstellen für<br />
unser Handmessgerät BFD-100 mit digitalen Systemen<br />
wie ERP-Anwendungen. So ist uns durch die Kooperation<br />
mit der SLA Software Logistik Artland GmbH<br />
ein weiterer Schritt in Richtung der digitalisierten<br />
Produktion gelungen: Ab sofort können Anwender die<br />
per Fluoreszenzspektroskopie gewonnenen Messwerte<br />
vollautomatisch und in Echtzeit in jedes vorhandene ERP-System integrieren –<br />
ein deutliches Plus in Hinblick auf Wirtschaftlichkeit, Lebensmittelqualität und<br />
Verbraucherschutz.<br />
Zielstellung<br />
Das mobile Messgerät BFD-100 erfasst die Daten in jedem Schritt der Herstellungskette<br />
und gewährleistet damit einen schnellen und sicheren Weg zur<br />
Kontrolle von Lebensmitteln. Ob im Wareneingang, in der Schlachtung oder<br />
im Versand, durch sekundenschnelle Messungen werden wichtige Parameter<br />
erfasst und manipulationssicher gespeichert. Mit dem FD Connector stehen die<br />
gewonnenen Daten aus jedem Schritt der Prozesskette in Echtzeit zur Verfügung.<br />
Denn neben der sicheren und schnellen Datenerfassung steht auch die<br />
Datenverfügbarkeit im Fokus der Anwender, um intelligentere und zuverlässigere<br />
Entscheidungen zu treffen.<br />
Hürde(n)<br />
Das Wichtigste ist, die Digitalisierung nicht als Gefahr, sondern als Chance zu<br />
begreifen. Da spüren wir als Start-up in der Branche immer noch Widerstände.<br />
Insbesondere das Anpassen von bewährten, aber nicht mehr zukunftsfähigen<br />
analogen Prozessen erweist sich als schwierige Herausforderung. Aufgrund<br />
des ständig steigenden Wettbewerbs kommen Unternehmen in den nächsten<br />
Jahren aber nicht um die Digitalisierung herum. Vorreiter wie die Lüthi & Portmann<br />
Fleischwaren AG aus der Schweiz haben dies bereits erkannt. Sie ermittelt<br />
beispielsweise mit dem BFD-100 die Qualität von frischem Hackfleisch sowie<br />
Schweinelachs, um in allen Prozessschritten die optimale Qualität zu sichern.<br />
Vision 2024<br />
Im ersten Schritt ist es wichtig, noch vorhandene Bedenken in Bezug auf die digitale<br />
Transformation zu überwinden. Die Digitalisierung ermöglicht das Sammeln<br />
umfangreicher Informationen über den Prozess und den Einfluss einzelner Parameter.<br />
Daraus entsteht Prozesswissen, das unsere Produktion schlanker und effizienter<br />
gestalten kann. Zum Beispiel auch mit modernen Auswertealgorithmen<br />
wie maschinellem Lernen. Und die sofortige Verfügbarkeit der Messergebnisse<br />
hilft den QS-Verantwortlichen und Entscheidern bei Bedarf sofort zu reagieren<br />
und die Hygiene während der gesamten Herstellungskette verbessern. Insgesamt<br />
wird die digitalisierte Fleischproduktion aus intelligenten Abläufen bestehen, die<br />
optimal aufeinander abgestimmt sind. Dies führt zu besserer Qualität bei niedrigeren<br />
Kosten – ein Gewinn für Hersteller, Handel und Verbraucher.<br />
Acclavis<br />
Beilngries<br />
Hartmut<br />
Brettschneider<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Rund 20 Prozent unserer<br />
Kräfte, also etwa ein<br />
Fünftel, wird die Digitalisierung<br />
im Unternehmen<br />
binden.<br />
Zielstellung<br />
Wir wollen das Marketing<br />
stärken und die<br />
Vertriebskosten senken.<br />
Hürde(n)<br />
Fachlich qualifiziertes Personal für die Lösung<br />
der anstehenden Aufgaben zu finden.<br />
Vision 2024<br />
Da sehe ich in erster Linie die Themen Ressourcenschonung<br />
sowie die Verminderung des<br />
CO₂-Ausstoßes.<br />
Kalle Group<br />
Wiesbaden<br />
Christina Martinez<br />
Head of Global Business Development<br />
Ressourceneinsatz<br />
Niedrig bis mittel. Wir werden ein Webseiten-<br />
Relaunch durchführen, neue E-Mail Adressen<br />
auf die gruppenweite Domain übertragen,<br />
Visitenkarten Tool und Customer Relationship<br />
Management (CRM) einführen.<br />
Zielstellung<br />
Arbeiten an unserer Corporate Identity mit dem<br />
Ziel einer einheitlichen Darstellung – Webseite,<br />
E-Mail, Visitenkarten. Besseres Handling von<br />
Business Opportunities, also CRM.<br />
Hürde(n)<br />
Budgetrestriktionen. Die Einsicht, dass Digitalisierung<br />
eine Investition in die Zukunft ist und<br />
keine Ausgabe.<br />
68 FleischMagazin 1-2 / 2019
Digitalisierungs|report n<br />
Weber Maschinenbau<br />
Breidenbach<br />
Tobias Weber<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Digitalisierung ist für uns kein<br />
Selbstzweck, sondern eine der<br />
wichtigsten Investitionen in unsere<br />
Zukunft. Um die Digitalisierung<br />
voranzutreiben und im gesamten<br />
Unternehmen zu verankern, haben<br />
wir zahlreiche Innovations- und<br />
Strategieprojekte angestoßen. Jeder<br />
Unternehmensbereich stellt quer<br />
durch alle Hierarchieebenen und<br />
Kompetenzfelder Experten für die gemeinsame Arbeit an<br />
unseren Strategieprojekten frei. In Teilbereichen wie der<br />
Softwareentwicklung, die einen besonderen Beitrag zur<br />
Digitalisierung leisten, gehen wir noch einen Schritt weiter<br />
und haben begonnen, Mitarbeiter aus dem Tagesgeschäft<br />
herauszunehmen und in dedizierten Teams/Hubs zu<br />
bündeln, um ihnen die nötigen Gestaltungsspielräume zu<br />
geben, an unserer Zukunft zu arbeiten.<br />
Gleichzeitig bauen wir in den Hauptkompetenzfeldern der<br />
Digitalisierung wie Softwareentwicklung und IoT – Internet<br />
of Things – kontinuierlich Personal auf, zum Beispiel<br />
in Form von Data Scientists. Aber alle Anstrengungen sind<br />
vergebens, wenn sie nicht von der Mitarbeiterschaft mitgetragen<br />
werden. Die gesamte Mannschaft muss auf dieser<br />
Reise abgeholt und mitgenommen werden. Von zentraler<br />
Bedeutung ist daher für uns auch das Thema Weiterbildung<br />
und Mitarbeiterqualifikation.<br />
Wir können in diesem Transformationsprozess nur erfolgreich<br />
sein, wenn wir ihn konsequent angehen. Für uns gilt<br />
daher bei allen Entscheidungen: digital first.<br />
Zielstellung<br />
Als Technologieführer in unserer Branche wissen wir um<br />
die Bedeutung von Innovationen im Sinne konsequenter<br />
Nutzung wissenschaftlicher Fortschritte und ständiger Verbesserung<br />
unserer Produkte. Unsere Kunden mit innovativen<br />
Lösungen zu begeistern und zu unterstützen war immer<br />
unsere Triebfeder und wird auch in Zukunft oberstes Ziel<br />
unserer Bemühungen sein. Flexible Lösungen für sich stets<br />
verändernde Marktanforderungen und -entwicklungen zu<br />
bieten, die gleichzeitig ein Höchstmaß an Effizienz ermöglichen,<br />
steht für uns im Fokus. Und unsere Digitalisierungsprojekte<br />
bilden hierfür die Basis.<br />
Ziel ist es, unseren Kunden ein umfangreiches Angebot an<br />
digitalen Services zu bieten: vom ersten Beratungsgespräch<br />
über die Entwicklung und Inbetriebnahme der Anlagen und<br />
insbesondere für den optimalen, effizienten Betrieb und<br />
Prozesssicherheit. Das fängt bei RFID-Chips an und geht<br />
hin bis zu Predictive Maintenance und Machine Learning.<br />
Unabdingbar für die Realisierung ist dabei natürlich die<br />
Digitalisierung der eigenen Abläufe – und zwar in allen<br />
Bereichen. Für eine agile interne Kommunikation haben wir<br />
eine Mitarbeiter-App eingeführt, die von Kollegen weltweit<br />
genutzt wird, bei der Kollaboration unterstützt uns ein<br />
Projektmanagementtool. Zur Entwicklung von Maschinen<br />
nutzen wir Digitale Zwillinge, wir setzen auf die Automatisierung<br />
unserer Produktionsabläufe und digitalisieren all<br />
unsere Kunden-Touchpoints, beispielsweise mithilfe eines<br />
CRMs, um nur ein paar Entwicklungen und Möglichkeiten<br />
zu nennen.<br />
Hürde(n)<br />
Digitale Transformation gelingt nur mit einhergehendem<br />
kulturellen Wandel hin zu einer agilen Organisation mit<br />
flexiblen, adaptiven Strukturen und Prozessen. Das braucht<br />
Zeit und Geduld. Mit beidem gehen wir als Unternehmer in<br />
der Regel sehr sparsam um. Eine zentrale Herausforderung<br />
wird aus meiner Sicht die Ambidextrie, sprich die Koexistenz<br />
und gegenseitige Ergänzung von Innovationen und<br />
traditionellem Kerngeschäft, darstellen. Dualität in unserem<br />
Denken und Handeln ist eine notwendige organisationale<br />
Eigenschaft im Transformationsprozess, aber bringt auch<br />
neue Anforderungen mit. Wir müssen darauf achten, nicht<br />
zwei verschiedene Welten zu schaffen zwischen den Mitarbeitern<br />
im Tagesgeschäft und den Digital Hubs. An dieser<br />
Stelle werden insbesondere Führungskräfte gefragt sein.<br />
FleischMagazin-Anzeigenabteilung<br />
An der Alster 21 · 20099 Hamburg<br />
Tel.: 040 - 24 84 54-64<br />
astrid.kruse@snfachpresse.de<br />
FleischMagazin-Leserservice<br />
An der Alster 21 · 20099 Hamburg<br />
Tel.: 040 - 24 84 54-27<br />
vertrieb@snfachpresse.de<br />
Innovative Verpackungslösungen<br />
www.vc999.de
n Digitalisierungs|report<br />
Plukon Food Group<br />
Deutschland<br />
Bernhard Lammers<br />
Geschäftsführer<br />
FOTO: PLUKON FOOD GROUP<br />
Ressourceneinsatz<br />
Wir investieren kontinuierlich in neue Technologien.<br />
Damit hängt in gewisser Weise natürlich immer<br />
eine Weiterentwicklung und Verbesserung unserer<br />
Kompetenz im digitalen Bereich zusammen. Das betrifft<br />
vor allem unsere Produktionstechnik, aber auch<br />
den Bereich von Rückverfolgbarkeit, Monitoring und<br />
Reporting.<br />
Eine intelligente Vernetzung ermöglicht uns wichtige<br />
Optimierungsprozesse. Das beginnt mit digitalem<br />
Bestellmanagement, erstreckt sich über einen effizienten Energie- und Ressourceneinsatz<br />
und reicht über den Einsatz von Robotechnik in der Produktion<br />
bis hin zu nahtloser Rückverfolgung und umfangreicher Lieferlogistik.<br />
Bei uns vollzieht sich der Aufbau der entsprechenden digitalen Kompetenz<br />
innerhalb des normalen Workflow-Managements und zahlreichen Weiterbildungsprozessen,<br />
die in unserem Unternehmen zum Standard gehören. Darüber<br />
hinaus setzen wir zusätzlich auf spezielles Personalrecruiting, um mit gut<br />
ausgebildeten Fachkräften in unserem Unternehmen auf neue Anforderungen<br />
reagieren zu können.<br />
Zielstellung<br />
Bei uns kommt es vor allem auf ein verlässliches Qualitätsmanagement,<br />
aber auch auf eine schnelle und reibungslose Kommunikation mit unseren<br />
Zulieferern und Handelspartnern an. In diesen beiden Bereichen profitieren<br />
wir am allermeisten von der Digitalisierung. Modernes Controlling, direkte<br />
Kommunikationswege, all das senkt Kosten und steigert die Effizienz.<br />
Hürde(n)<br />
Die neuen Technologien stellen uns natürlich auch vor neue Herausforderungen.<br />
Zum einen brauchen wir die entsprechende Fachkompetenz im<br />
Unternehmen. Zum anderen spielt das Thema Sicherheit eine entscheidende<br />
Rolle. Die zu verarbeitenden Datenmengen vervielfachen sich, und natürlich<br />
wächst die Gefahr, Opfer von Cyber-Attacken zu werden. Sollten z.B. wichtige<br />
Tools wie Router o.a. ausfallen, können die Schäden in kürzester Zeit erheblich<br />
sein. Deshalb sind wir gerade in diesem Bereich sehr wachsam und schulen<br />
unsere Mitarbeiter in hohem Maße. Dass das mit erheblichem Aufwand<br />
verbunden ist, zeigt allein die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung.<br />
Hier haben wir im Frühjahr 2018 eine Menge Zeit und Geld investiert.<br />
Vision 2024<br />
Unsere Branche wird sich wie alle Branchen an die fortschreitende Digitalisierung<br />
in unserer gesamten Gesellschaft anpassen müssen. Der Wandel,<br />
der sich hier in fünf Jahren vollziehen wird, wird spannend und die unterschiedlichsten<br />
Bereiche betreffen. Gerade die fortschreitende Entwicklung im<br />
Bereich künstlicher Intelligenz lässt hier zahlreiche Gedankenspiele zu. Ob es<br />
nun der selbstständig einkaufende Kühlschrank ist oder eine fahrerlose Logistik,<br />
wir werden uns auf viele neue Herausforderungen einstellen müssen.<br />
Aber das Ziel unserer Anstrengungen wird bleiben und das lautet: Gesunde<br />
Lebensmittel so zu produzieren, dass Menschen sich mit gutem Gewissen<br />
und zu bezahlbaren Preisen vernünftig ernähren können.<br />
Indasia Gewürzwerk<br />
Georgsmarienhütte<br />
Hans-Christian<br />
Achinger<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Die Digitalisierung<br />
unserer Geschäftsprozesse<br />
ist für<br />
uns ein absolutes<br />
Top-Thema. 2019<br />
wird geprägt sein,<br />
durch den Roll-out<br />
unseres neuen ERP-<br />
Systems im In- und<br />
Ausland. Hierfür investieren<br />
wir erhebliche<br />
finanzielle Mittel und einen nennenswerten<br />
Teil unserer Personalressourcen.<br />
Zielstellung<br />
Wir versprechen uns von der Digitalisierung<br />
neben deutlich mehr Transparenz (Fokus:<br />
Supply Chain) auch deutlich mehr Effizienz,<br />
vor allem im Hinblick auf die Supply Chain.<br />
Erreichen wollen wir auch eine Beschleunigung<br />
unserer Geschäftsprozesse sowie<br />
einen erhöhten Servicegrad für unsere Kunden.<br />
Wir haben für unsere Kunden unter<br />
anderem das IT-gestützte System ´Plan IT´<br />
eingeführt, welches unseren Rezeptservice<br />
revolutioniert. Plan IT bietet den Kunden<br />
neben LMIV-konformen Rezepten inklusive<br />
Nährwertangaben eine einfache Möglichkeit<br />
der Menü- und Produktionsplanung<br />
sowie der individuellen Endverbraucher-<br />
Ansprache. Und nicht zuletzt erwarten<br />
wir uns von der Digitalisierung ganz neue<br />
Geschäftsmodelle.<br />
Hürde(n)<br />
An dieser Stelle ist der Fachkräftemangel zu<br />
nennen.<br />
Vision 2024<br />
Mehr Transparenz für die Verbraucher, zum<br />
Beispiel hinsichtlich der Herkunft ihrer<br />
Waren. Und die Bereitstellung von noch<br />
differenzierteren und individualisierten<br />
Angeboten, noch mehr Effizienz mittels<br />
eines intensivierten und beschleunigten<br />
Austauschs von Informationen in der Supply<br />
Chain.<br />
70 FleischMagazin 1-2 / 2019
Digitalisierungs|report n<br />
Campofrio Food Group<br />
Deutschland<br />
Christopher Klotz<br />
Marketing Manager<br />
Ressourceneinsatz<br />
Wir werden 2019 in den Monaten<br />
Januar und Februar erstmals eine<br />
Digitalkampagne für eine unserer<br />
Marken durchführen – für die<br />
Snacking Range Aoste Stickado.<br />
Die Auseinandersetzung mit der<br />
Thematik an sich, die Entwicklung<br />
des Kreativansatzes und die<br />
operative Planung haben also<br />
bereits finanzielle, zeitliche und<br />
personelle Kräfte bei uns gebunden. In Abhängigkeit vom<br />
Erfolg dieser Aktion ist ein zweiter Flight durchaus möglich.<br />
Daher werden hierfür sicherlich weitere Ressourcen<br />
bereitgestellt werden.<br />
Zielstellung<br />
Wir nutzen einerseits die sozialen Medien – allen voran<br />
Facebook – um mit unseren Verbrauchern im engen Austausch<br />
zu stehen und auch, um über Aktionen, Produkte<br />
etc. zu informieren. Daneben streben wir vor allem für<br />
unsere Stickados die Ansprache einer jungen und digitalen<br />
Zielgruppe an, die über traditionelle Medien wie z.B. TV<br />
oder Printmedien schwierig bis kaum noch zu erreichen<br />
sind. In erster Instanz zielen wir auf eine höhere Markenbekanntheit<br />
und ein höheres Markenbranding ab, um im<br />
Endeffekt die Käuferreichweite innerhalb der Zielgruppe<br />
zu erhöhen.<br />
Hürde(n)<br />
Sicherlich die schier unendlichen Möglichkeiten des digitalen<br />
Marketings. In der näheren Vergangenheit hat das<br />
Marketing branchenübergreifend alles ausprobiert – die<br />
technische Entwicklung macht es möglich – ohne oft im<br />
Vorfeld zu prüfen, ob es für die Marke oder das Ziel das<br />
Richtige war. Im Dschungel der Digitalisierung muss man<br />
für seine Marke die richtigen Pfade und Instrumente raussuchen<br />
und nicht immer umsetzen, was gerade neu oder<br />
„en vogue“ erscheint.<br />
Weiterhin sprechen wir bei Wurst- und Schinken häufig<br />
noch von Low-Involvement Produkten. Da ist die Ansprache<br />
der Konsumenten und vor allem das Erreichen eines<br />
Engagements gar nicht einfach.<br />
Vision 2024<br />
Die Themenfelder Aufklärung und Transparenz für den<br />
Konsumenten lassen sich wunderbar durch die Digitalisierung<br />
vorantreiben. Dafür bedarf es noch nicht einmal<br />
einer Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten.<br />
Block Foods<br />
Hamburg<br />
Karl-Heinz Krämer<br />
Vorstand<br />
Ressourceneinsatz<br />
Auch 2019 wird die Digitalisierung ein<br />
wichtiges Thema in unserem Unternehmen<br />
sein. Neben Pick-by-voice<br />
haben wir für die Leergutverwaltung<br />
unserer eigenen Block Logistik eine<br />
Leihgut-App eingeführt, im nächsten<br />
Jahr planen wir, unseren ersten<br />
selbstfahrenden Stapler in die Logistikabläufe<br />
zu integrieren. In den<br />
Block House Restaurants werden wir<br />
das Zahlen per eigener App in den Fokus nehmen. Der in 2018<br />
online geschaltete Block House Webshop nimmt ebenfalls ein<br />
zentrales Thema ein und beschäftigt heute schon drei Mitarbeiter.<br />
Mit der Firma Signtek haben wir eine zukunftsorientierte<br />
Shoplösung entwickelt, die viele Erweiterungsoptionen, auch<br />
für weitere Vertriebskanäle, wie z.B. den Direktvertrieb in die<br />
Gastronomie, bietet.<br />
Zielstellung<br />
Ein Ziel ist das Umsatzwachstum des Webshops weiter zu steigern.<br />
Hier gilt es vor allem neue Käufer zu gewinnen, Reichweiten<br />
zu steigern und Neukunden zu Wiederkäufern zu machen.<br />
Unser mobiles Zahlsystem in den Restaurants soll unseren<br />
Gästen einen schnellen, sicheren und komfortablen Bezahlvorgang<br />
mit dem Smartphone bieten und das Restauranterlebnis<br />
weiter abrunden. Insgesamt denken wir, ist es wichtig, sich mit<br />
den digitalen Themen intensiv auseinanderzusetzen, um auf<br />
Marktentwicklungen schnell reagieren zu können.<br />
Hürde(n)<br />
In Bezug auf unseren Webshop sind dies sicherlich die Erlangung<br />
einer deutlichen Sichtbarkeit innerhalb des Wettbewerbes,<br />
eine Reichweitensteigerung sowie die gezielte Erreichbarkeit<br />
des Konsumenten. Insgesamt ist die Pflege der vielen Informationsplattformen,<br />
wie z.B. 1WorldSync, GS1, etc., aufgrund<br />
der dafür erforderlichen Fachkräfte sowie der hohe Investitionsbedarf<br />
eine große Herausforderung.<br />
Vision 2024<br />
Wer einen großen Sprung machen will, muss manchmal auch<br />
kleine Schritte gehen... Wichtig ist bei allem Fortschritt, sich<br />
nicht selbst zu verlieren. Auch in der Produktion spielt die<br />
Digitalisierung eine zunehmend relevantere Rolle, hier sind wir<br />
auf neue, digitalisierte Prozesse sogar zunehmend angewiesen,<br />
da es immer weniger Fachkräfte gibt, dasselbe gilt für Logistikabläufe.<br />
Zudem wird die Vernetzung der Land- und Ernährungswirtschaft<br />
zu einer Einheit, wie 2014 bereits durch unsere<br />
eigene Block House Rinderaufzucht vorgemacht, zunehmend<br />
zum Standard.<br />
FleischMagazin 1-2 / 2019 71
n Digitalisierungs|report<br />
Multivac<br />
Wolfertschwenden<br />
Dr. Marius Grathwohl<br />
Leiter Digitalisierung<br />
Ressourceneinsatz<br />
Multivac wird auch im<br />
kommenden Jahr die Maßnahmen<br />
der bereits 2017<br />
verabschiedeten Digitalstrategie<br />
konsequent vorantreiben.<br />
Diese beinhaltet<br />
unterschiedliche Zielsetzungen:<br />
Ein Schwerpunkt liegt<br />
auf der Weiterentwicklung<br />
unserer digitalen Produkte<br />
und Services, die für Multivac-Kunden einen erheblichen<br />
Zusatznutzen hinsichtlich der Effizienz und<br />
Verfügbarkeit von Maschinen und kompletten Linien<br />
bieten. Deshalb bauen wir unsere Kapazitäten im Bereich<br />
Digitalisierung konsequent weiter aus. Parallel<br />
befassen wir uns mit der Evaluierung von digitalen<br />
Geschäftsprozessen für unser Unternehmen, die es<br />
uns erlauben, die Digitalisierung bei Multivac weiter<br />
voranzutreiben. Ebenso findet die Digitalisierung<br />
auch in unserem Portfolio weiter Einzug. So konnten<br />
wir unseren Kunden letztes Jahr die neue Generation<br />
an Tiefziehverpackungsmaschinen, die Multivac<br />
X-line, präsentieren, die sich durch eine umfassende<br />
Sensorik auszeichnet und dadurch maßgeblich zu<br />
einem erhöhten Ausstoß und einer hohen Qualitätssicherheit<br />
beiträgt. Diese Entwicklungen werden auch<br />
in weiteren Produkten unseres Portfolios Anwendung<br />
finden.<br />
Zielstellung<br />
Digitalisierung bietet viele neue Chancen – für uns<br />
ebenso wie für unsere Geschäftspartner und Kunden.<br />
Die größte Herausforderung ist die Bereitstellung<br />
ausreichender Ressourcen sowie eines umfassenden<br />
und intelligenten Wissensmanagements in unserer<br />
Organisation.<br />
Vision 2024<br />
Die Digitalisierung wird dazu beitragen, dass künftig<br />
auch kleinere und mittlere Betriebe der lebensmittelverarbeitenden<br />
Industrie ihre Produktions- und<br />
Verpackungsprozesse optimieren, die Produktsicherheit<br />
erhöhen und damit die Effizienz wie auch<br />
Prozesstransparenz signifikant steigern können. Als<br />
ganzheitlicher Lösungsanbieter mit umfassender<br />
Beratungs- und Automatisierungskompetenz unterstützt<br />
Multivac die Unternehmen im Markt hierbei<br />
mit bedarfsgerechten und vor allem wirtschaftlichen<br />
Lösungen für die unterschiedlichsten Anforderungen.<br />
Reinert<br />
Versmold<br />
Ralf Schlangenotto<br />
Geschäftsführung<br />
Zentrale Dienste/CFO<br />
Ressourceneinsatz<br />
In 2019 investieren<br />
wir bei Reinert einen<br />
siebenstelligen<br />
Betrag in Digitalisierungsprojekte.<br />
Darüber hinaus<br />
haben wir bereits<br />
neue Mitarbeiter<br />
eingestellt, die auf<br />
das Thema Digitalisierung<br />
spezialisiert<br />
sind, sodass wir unser Know-how diesbezüglich<br />
stetig weiter ausbauen.<br />
Zielstellung<br />
Basis für jede Entwicklung sind moderne,<br />
sich an der Supply Chain orientierende und<br />
möglichst vollintegrierte und standardisierte<br />
Softwarelösungen. Damit wollen wir<br />
zukünftig möglichst viele Standardprozesse<br />
weitestgehend vollautomatisiert abwickeln.<br />
Wir streben hier eine höhere Effizienz auf<br />
allen Ebenen der Prozesskette an. Auch im<br />
Marketing und Vertrieb werden die sich<br />
verändernden Konsumentengewohnheiten<br />
zu Veränderung von Produktauftritt und<br />
Marketingmaßnahmen bzw. unserem Marketingmix<br />
führen.<br />
Hürde(n)<br />
Eine der größten Herausforderungen besteht<br />
für uns darin, qualifizierte Mitarbeiter<br />
zu finden, die dem hohen Anspruch der<br />
fortschreitenden Digitalisierungsprozesse<br />
auf allen Ebenen gerecht werden. Auch die<br />
integrierte Maschinensteuerung und die<br />
grundsätzliche Komplexität des Change-<br />
Managements sind Aspekte, die ein Umdenken<br />
erfordern.<br />
Vision 2024<br />
In der Verzahnung und Digitalisierung der<br />
Supply Chain zwischen Lieferant – Produzent<br />
– Handel und evtl. Konsument liegen<br />
aus meiner Sicht noch große ungenutzte<br />
Potentiale.<br />
72 FleischMagazin 1-2 / 2019
Digitalisierungs|report n<br />
Hobart<br />
Offenburg<br />
Manfred Kohler<br />
Geschäftsführer Vertrieb<br />
und Produktion<br />
Ressourceneinsatz<br />
Das Thema Internet<br />
of Things (IoT) und<br />
die damit verbundene<br />
Vernetzung von Geräten<br />
mit dem Internet<br />
gewinnen zunehmend an<br />
Bedeutung. Bezogen auf<br />
die Spülküche wird die<br />
zeitgleiche Überwachung<br />
von mehreren Maschinen<br />
immer wichtiger. Über das<br />
Internet kann der Zugriff ortsunabhängig erfolgen.<br />
Hinzu kommt, dass durch das IoT die Bedienung<br />
der Maschinen einfacher wird und gleichzeitig<br />
Prozesse und Abläufe optimiert werden können. So<br />
haben wir mit unserer App Washsmart eine Applikation<br />
entwickelt, die dem Nutzer einen Überblick<br />
über den Status seiner Spülmaschinen liefert. Dem<br />
Endkunden werden unter anderem rechtzeitig bevorstehende<br />
Wartungsintervalle, etwaige Systeminformationen<br />
oder die Betriebskosten mit Angaben<br />
zum aktuellen Wasser-, Strom- und Reinigerverbrauch<br />
kommuniziert. Im Allgemeinen gehen wir<br />
immer mehr in Richtung komplette Vernetzung<br />
– Küche 4.0 und wollen das Thema als Innovationsführer<br />
im Bereich gewerbliche Spültechnik weiter<br />
intensiv und aktiv vorantreiben.<br />
Zielstellung<br />
Die Kommunikation der einzelnen Maschinen<br />
untereinander ist beispielsweise ein essentielles<br />
Entwicklungsfeld. In der Zukunft könnte das dann<br />
so aussehen: Wir haben einen Kombi-Dämpfer,<br />
der in 20 Minuten zur Essensausgabe fertig ist. Der<br />
meldet an die Spülmaschine, dass sie in spätestens<br />
einer Stunde benötigt wird und diese schaltet sich<br />
an und macht sich betriebsbereit. Das wird durchaus<br />
spannend in den nächsten Jahren.<br />
Hürde(n)<br />
Die Maschinen in der gewerblichen Spülküche<br />
werden nach und nach vernetzt. Daher ist es<br />
wichtig, dass wir künftig Plattformen mit anderen<br />
Herstellern schaffen, um Standards für Schnittstellen<br />
zu entwickeln, die es dem Kunden ermöglichen<br />
Geräte unterschiedlicher Anbieter in ein System<br />
einzubinden. Das hat den Vorteil, dass sich der<br />
Nutzer nicht mit mehreren unterschiedlichen Anwendungen<br />
befassen muss.<br />
QS<br />
Bonn<br />
Dr. Hermann-Josef<br />
Nienhoff<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Schon im letzten<br />
Jahr haben wir<br />
unser gesamtes<br />
Vertragsmanagement,<br />
die Auditorenschulungen<br />
und<br />
die interne Organisation<br />
digitalisiert.<br />
Aktuell bauen wir<br />
das Angebot an<br />
E-Learning-Kursen<br />
deutlich aus. Im Frühjahr 2018 haben wir<br />
unser Projekt Datenmanagement 2025<br />
gestartet. Die ersten Umsetzungsschritte<br />
laufen jetzt. Im Dienste unserer Systempartner<br />
setzen wir modernste IT-Technik<br />
zur Erhebung, Speicherung und Verarbeitung<br />
der Audit- und Monitoringdaten ein.<br />
Dabei gilt es für uns Synergien zwischen der<br />
analogen und digitalen Welt zu schaffen.<br />
Denn bei der Umstellung geht es nicht<br />
nur um Technik, es geht auch um Menschen.<br />
Systempartner, Auditoren, Labore<br />
und alle, die im Austausch mit QS stehen,<br />
müssen mitgenommen werden. Auch diese<br />
Facette der Digitalisierung bindet Kräfte im<br />
Unternehmen.<br />
Zielstellung<br />
Für die Wirtschaftspartner und auch für<br />
Zertifizierungsstellen und Labore zählen in<br />
erster Linie praktikable und zuverlässige Lösungen<br />
im Datenmanagement. Gegenwärtig<br />
arbeiten wir an einer App für Landwirte.<br />
Wir wollen unseren Systempartnern aus<br />
der Landwirtschaft in Zukunft mehr Daten<br />
und Auswertungen – insbesondere aus dem<br />
eigenen Betrieb – zeitgerecht zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Hürde(n)<br />
Die Orientierung in der Vielfalt der technischen<br />
Möglichkeiten ist eine echte Herausforderung.<br />
Welche Anforderungen werden<br />
morgen an uns gestellt ? Digitalisierung bedeutet,<br />
den Blick in die Zukunft zu richten,<br />
Weichenstellungen und Entscheidungen für<br />
die Zukunft zu treffen.<br />
FleischMagazin 1-2 / 2019 73
n Digitalisierungs|report<br />
Meier Verpackungen<br />
Hohenems/Österreich<br />
Ralf Oesingmann<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Wir arbeiten an<br />
verschiedenen<br />
Projekten, die die Digitalisierung<br />
unserer<br />
Prozesse und Kommunikation<br />
zum Ziel<br />
haben. Hier investieren<br />
wir an vielen<br />
Stellen Zeit und Geld,<br />
um die richtigen<br />
Schritte zu setzen.<br />
Zielstellung<br />
Uns geht es um eine verbesserte und<br />
transparente Kommunikation und somit<br />
Beschleunigung unserer Abläufe. Wir haben<br />
bereits in diesem Jahr sehr gute Fortschritte<br />
mit neuen Tools für unseren Außendienst gemacht.<br />
Hier arbeiten wir mittlerweile papierlos,<br />
können Aufträge beim Kunden erfassen<br />
und Verfügbarkeiten prüfen. Eine Funktionalität,<br />
die auch unseren Kunden zur Verfügung<br />
gestellt und sehr gut angenommen wird.<br />
Es ist unser Ziel, zukünftig wesentlich mehr<br />
Daten digital auszutauschen. Hier bieten wir<br />
unseren Partnern verschiedenste Möglichkeiten<br />
und Schnittstellen.<br />
Hürde(n)<br />
Die Einbindung der Geschäftspartner.<br />
Vision 2024<br />
Wir sehen eine deutliche Vereinfachung der<br />
Abläufe und bessere Informationsströme.<br />
Die Verpackungsbranche wird ihre Kunden<br />
schneller und besser mit maßgeschneiderten<br />
Lösungen versorgen können.<br />
Treif GmbH<br />
Oberlahr<br />
Dominik Haug<br />
Leiter Projekt- und<br />
Produktmanagement<br />
Ressourceneinsatz<br />
Den Kundennutzen vor Augen treiben wir<br />
in allen Geschäftsbereichen unter anderem<br />
Projekte zur Digitalisierung in unserem Unternehmen<br />
voran. Dabei konzentrieren wir uns in<br />
erster Linie auf Industrieanlagen – werden uns<br />
in 2019 intensiv für unsere Shop-Lösungen mit<br />
diesem Thema befassen.<br />
Dabei stehen bei der technischen Realisierung<br />
auch neue Vorzüge für Kunden im Vordergrund.<br />
Mit einem hohen 6-stelligen Eurobereich<br />
investieren wir bereits heute in Maßnahmen, die die neuen<br />
technischen Möglichkeiten ausschöpfen. Auf der IFFA 2019 werden wir<br />
einige davon präsentieren.<br />
Zielstellung<br />
Die Nähe zu unseren Kunden ist uns besonders wichtig. Ihre Bedürfnisse<br />
zu verstehen und entsprechende Lösungen anzubieten ist unser<br />
besonderer Antrieb für die Entwicklung und Forschung – auch der digitalen<br />
Mehrwerte. Wir gehen dabei über die einfache Datenanbindung<br />
unserer Maschinen hinaus. Somit werden alle Dimensionen unseres<br />
Werteversprechens weiter verbessert und neue innovative Trends ausgebaut.<br />
Unser Vorsprung wird unseren Kunden zum Nutzen, so dass<br />
wir auf diese Weise selbst weiter überdurchschnittlich wachsen werden.<br />
Hürde(n)<br />
Die Digitalisierung ermöglicht ganz neue Wege. Das bisherige System<br />
in Frage stellen und zukunftsorientierte Denkweisen zu ermöglichen<br />
stellt für viele Unternehmen – so auch für uns – die größte Hürde dar.<br />
Das bestehende Geschäft nicht zu gefährden und doch offen für neue<br />
Möglichkeiten zu sein – und diese auch zu realisieren – darf kein Zielkonflikt<br />
sein. Daneben erfordert die Digitalisierung als neue Disziplin<br />
auch neue, mittelstandgeeignete Kompetenzen und Neuorganisation.<br />
Dem Change Management und einer gesunden Unternehmenskultur<br />
kommt in diesem Zusammenhang besondere Bedeutung zu. Agilität,<br />
nicht die Unternehmensgröße, entscheidet über langfristigen Markterfolg.<br />
Das wird sich auch in flexiblen Produkt- und Servicelösungen<br />
widerspiegeln, die erst durch Digitalisierung ermöglicht werden. Sie<br />
bildet auch die Grundlage um neue Märkte zu eröffnen und von Beginn<br />
an für uns zu besetzen.<br />
Vision 2024<br />
Die Digitalisierung wird dazu führen, dass durch Transparenz kundenspezifische<br />
Problemstellungen individuell und schnell gelöst werden.<br />
Ein Netzwerk ist bekanntlich stärker als die Summe der einzelnen<br />
Akteure. Dadurch sind Effizienz- und Effektivitätssteigerungen zu<br />
erwarten. Zudem werden auch Technologien, die bisher für industrielle<br />
Anwendungen angewandt wurden, auch in Shopbereiche transferierbar<br />
sein.<br />
74 FleischMagazin 1-2 / 2019
Digitalisierungs|report n<br />
Nordfrost GmbH<br />
Schortens<br />
Dr. Falk Bartels<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Für 2019 haben wir uns diverse<br />
Projekte vorgenommen, die man<br />
unter der Überschrift „Digitalisierung“<br />
versammeln kann. Sie<br />
sind aber nicht aus einer bewussten<br />
„Digitalisierungs-Strategie“<br />
heraus entstanden, sondern aus<br />
dem permanenten Bestreben, das<br />
Unternehmen zu expandieren und<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Die Mitarbeiter aus den Zentralabteilungen, insbesondere<br />
der EDV und der Technik, sind zum Teil sehr stark in diese<br />
Projekte eingebunden. Etwa 30 Personen wenden ständig<br />
zwischen 50% und 100% ihrer Arbeitszeit für diese Projekte<br />
auf. Ein ähnlich großer Kreis ist zu einem kleineren Teil<br />
und phasenweise einbezogen, wie z.B. Mitarbeiter aus dem<br />
operativen Bereich. Wir investieren in 2019 einen 2-stelligen<br />
Millionenbetrag in Projekte, die im weiteren Sinne mit<br />
Digitalisierung zusammenhängen. Eingeschlossen sind<br />
dabei auch Investitionen in automatische Fördertechnik<br />
und Robotik.<br />
Zielstellung<br />
Ziele sind die Erhöhung der Transparenz der logistischen<br />
Prozesse im Lager und im Transport, auch aus Sicht der<br />
Kunden, das papierarme Arbeiten sowie die Automatisierung<br />
von bisher manuellen Arbeitsschritten. Weiterhin<br />
sollen Werkzeuge aus dem Bereich der Digitalisierung für<br />
Mitarbeiterschulungen genutzt werden.<br />
Hürde(n)<br />
Die Projekte können zum Teil nur von Mitarbeitern gestemmt<br />
werden, die über das fachliche Spezialwissen verfügen.<br />
Diese Mitarbeiter sind aber auch im Tagesgeschäft<br />
unverzichtbar. Damit wird die verfügbare Zeit der Spezialisten<br />
zum größten Engpass in den Projekten.<br />
Vision 2024<br />
Wir sehen in der Digitalisierung die Chance, die Leistungsfähigkeit<br />
und die Qualität der Logistik trotz des wachsenden<br />
Arbeitskräftemangels zu erhalten: Im Bereich von Automatisierungen<br />
ist dies offensichtlich und in der gesamten<br />
Supply-Chain führt die steigende Digitalisierung zu mehr<br />
Effizienz, weil Prozessabläufe noch besser aufeinander abgestimmt<br />
werden können.<br />
Sorgo Anlagenbau<br />
Klagenfurt<br />
Stefan Sorgo<br />
Techniker Projektentwicklung<br />
Ressourceneinsatz<br />
Digitalisierung bedeutet für Sorgo<br />
Anlagenbau ein Bindeglied zwischen<br />
dem Kunden, der Maschine<br />
und uns. Mit dem zunehmenden<br />
Bedarf der Industrie an Konnektivität<br />
unserer Maschinen und Anlagen<br />
versuchen wir im Jahr 2019 eine<br />
eigene Stelle in unserem Unternehmen<br />
zu schaffen, um diesem Bedarf<br />
gerecht zu werden. Weiterhin steht<br />
eine größere Investition in ein neues<br />
ERP-System an, um auch in unseren Abteilungen Einkauf,<br />
Produktion, Vertrieb und Verwaltung die Digitalisierung weiter<br />
voranzutreiben.<br />
Zielstellung<br />
Die Schaffung einer neuen Stelle im Bereich der Digitalisierung<br />
soll für uns größere Kapazitäten und kürzere Reaktionszeiten<br />
im Bereich des Supports schaffen. Darüber hinaus<br />
soll der Informationsaustausch zwischen den Maschinen<br />
und unserem eigens entwickelten Visunet-System weiter<br />
ausgeweitet werden, um noch besser auf alle Eventualitäten<br />
reagieren zu können. Hierdurch können unnötige Einsätze<br />
unserer Technologen und Monteure gespart werden.<br />
Das neue ERP-System soll uns einen noch effektiveren<br />
Umgang mit Ressourcen und eine noch bessere Kontrolle<br />
der Qualität unserer Produkte ermöglichen. Dies soll sich<br />
in einem weiteren Wettbewerbsvorteil unserer Konkurrenz<br />
gegenüber widerspiegeln.<br />
Hürde(n)<br />
Eine große Hürde stellen die immer höher werdenden Sicherheitsanforderungen<br />
unserer Kunden aus der Industrie<br />
dar. Durch Einbindung unserer Maschinen und Anlagen,<br />
sowie Geräte wie Barcodescanner, Wiegeeinrichtungen,<br />
etc. in das EDV-System des Kunden können natürlich mehr<br />
und mehr Informationen generiert werden, die geschützt<br />
werden müssen und nur ausgewählten Personen zugänglich<br />
gemacht werden sollen.<br />
FleischMagazin 1-2 / 2019 75