Fleischmagazin 1-19
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Gregor Sche fer<br />
Geschäftsführer<br />
Thomas Wagner<br />
Manager Artisan<br />
Bernhard Lammers<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Hermann-Josef<br />
Nienho f<br />
Philipp Ehlert<br />
Geschäftsleitung<br />
Dr. Christoph Wienken<br />
Geschäftsführer<br />
Christopher Klotz<br />
Marketing Manager<br />
Dr. Falk Bartels<br />
Geschäftsführer<br />
Ferdinand Nock<br />
Firmengründer<br />
Hartmut Brettschneider<br />
Geschäftsführer<br />
Helmut Voßmann<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Marius Grathwohl<br />
Leiter Digitalisierung<br />
Ralf Oesingmann<br />
Geschäftsführer<br />
Tobias Weber<br />
Geschäftsführer<br />
Robert Wiedemann<br />
Geschäftsführer<br />
Karl-Heinz Krämer<br />
Vorstand<br />
w.tk-report.de<br />
Das Fachmagazin rund um Tiefkühlkost<br />
manufacture delicious tradition<br />
1-2 / 2018 ZKZ 245 4<br />
minus 18<br />
w.fleischmagazin.de C10152E<br />
Internationale Fachzeitschrift für die Fleischwirtschaft<br />
ww.fischmagazin.de C10152E<br />
@Teichwirtschaft<br />
Internationale Fachzeitschrift für die gesamte Fischwirtschaft<br />
+ Aquakultur<br />
Magazin für Teichwirtschaft und Aquakultur<br />
Durch den Einsatz hochwertigen Futters die<br />
optimalen Haltungsbedingungen ka n die Geschlechtreife<br />
in der Störzucht Firma Aquatir wesentlich früher<br />
als in der Natur e reicht werden – die Zeitersparnis<br />
beträgt etwa 25 Prozent.<br />
Heft im Heft<br />
www.fleisch-magazin.de<br />
1-2 / 20<strong>19</strong> C10278 E<br />
JAHRESHEFT MIT<br />
DIGITALISIERUNGS<br />
REPORT<br />
PLUS<br />
JAHRESHEFT<br />
DER LEBENSMITTEL<br />
WIRTSCHAFT 20<strong>19</strong><br />
Internationale Fachzeitschrift für die Fleischwirts<br />
DIGITALISIERUNGS REPORT<br />
Dominik Haug, Leiter Projekt-<br />
und Produktmanagement<br />
Ralf Schlangeno to, Geschäftsführung<br />
Zentrale Dienste/CFO<br />
Hans-Christian Achinger<br />
Geschäftsführer<br />
Manfred Kohler, Geschäftsführer<br />
Vertrieb, Produktion<br />
Stefan Sorgo<br />
Techniker Projektentwicklung<br />
Prognosen<br />
Trends<br />
Highlights<br />
■■■ SN-FACHPRESSE HAMBURG Jahresheft der Lebensmi telwirtschaft 20<strong>19</strong><br />
Jahresheft der<br />
Lebensmittelwirtschaft<br />
■ SN-VERLAG HAMBURG TK REPORT MINUS ACHTZEHN 1-2 / 2018<br />
Daten | Fakten | Statistiken<br />
Das Jahresheft der<br />
Lebensmittelwirtschaft<br />
ist eine Sonderausgabe<br />
der Redaktionen von<br />
TK-Report<br />
FleischMagazin<br />
FischMagazin<br />
TKREPORT<br />
<strong>Fleischmagazin</strong><br />
Fischmagazin<br />
1. Tiefkühlkost<br />
2. Fleisch / Wild / Geflügel<br />
3. Fisch / Seafood<br />
5. Backwaren<br />
■■■ SN-FACHPRESSE HAMBURG<br />
20<strong>19</strong><br />
4. Obst / Gemüse / Kartoffeln<br />
6. Süßwaren / Speiseeis<br />
7. Molkereiprodukte<br />
8. Kaffee<br />
9. Tee<br />
10. Wasser<br />
11. Saft<br />
12. Bier<br />
Guido Maßmann<br />
Geschäftsführer<br />
Guido Boberg<br />
Marketing-Leiter<br />
AVO-Produkte boomen auch im Ausland<br />
„Das Exportgeschäft treibt uns in die Welt“ Seite 32
Als spezialisierter Kontraktlogistikdienstleister in Lagerung und Transport tiefgekühlter<br />
Räuchern & Veredeln<br />
Verarbeiten & Schneiden<br />
Ladenbau & Küchentechnik<br />
Verpacken & Etikettieren<br />
Kälte & Klimatechnik<br />
Reinigung & Hygiene<br />
Baader-Maschinen bieten höchste<br />
Präzision und Prozessstabilität, wenn<br />
sie in eine Systemlösung integriert<br />
werden. Die Prozesslösungen können<br />
die gesamte Lachsverarbeitung von<br />
der Ernte bis zur Verpackung abdecken.<br />
Food Kompetenz<br />
nnn SN-FACHPRESSE HAMBURG FleischMagazin 12 / 2018<br />
www.fleisch-magazin.de<br />
12 / 2018 C10278 E<br />
Internationale Fachzeitschrift für die Fleischwirtschaft<br />
Steen Sönnichsen<br />
Westfleisch: Vorstand Steen Sönnichsen im Interview<br />
Zentrale Themen brauchen vereinte Kräfte Seite 40<br />
FleischMagazin<br />
ist die unabhängige Fachzeitschrift für Entscheider<br />
und Führungskräfte der industriellen und handwerk lichen<br />
Fleischverarbeitung, für den Großhandel, den Lebensmitteleinzelhandel<br />
sowie für die gesamte Zulieferindustrie.<br />
www.fleisch-magazin.de<br />
nnn SN-FACHPRESSE HAMBURG Fischmagazin 12 / 2018<br />
Technik<br />
www.fischmagazin.de<br />
12 / 2018 C10152E<br />
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Joachim Niehusen<br />
Hummer Pedersen<br />
Silikal-Böden für Fischwirtschaft, Handel und Gastronomie<br />
Zwei Stunden nach Verlegung mechanisch belastbar Seite 28<br />
FischMagazin<br />
ist die einzige Fachzeitschrift für die Fischwirtschaft<br />
(Handel, Distributoren, Erzeuger und Hersteller)<br />
in deutscher Sprache. FischMagazin wird von allen<br />
Fachleuten und Entscheidern der Branche intensiv gelesen.<br />
www.fischmagazin.de<br />
■■■ SN-VERLAG HAMBURG TK REPORT MINUS ACHTZEHN 12 / 2018<br />
www.tk-report.de<br />
TKREPORT<br />
Das Fachmagazin rund um Tiefkühlkost<br />
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12/ 2018 ZKZ 24544<br />
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Marken, Märkte, Macher und Trends finden Sie in unserer<br />
Fachzeitschrift.<br />
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nnn SN-FACHPRESSE HAMBURG
Gregor Scheffer<br />
Geschäftsführer<br />
Thomas Wagner<br />
Manager Artisan<br />
Bernhard Lammers<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Hermann-Josef<br />
Nienhoff<br />
Dominik Haug, Leiter Projekt-<br />
und Produktmanagement<br />
Philipp Ehlert<br />
Geschäftsleitung<br />
Dr. Christoph Wienken<br />
Geschäftsführer<br />
Christopher Klotz<br />
Marketing Manager<br />
Ralf Schlangenotto, Geschäftsführung<br />
Zentrale Dienste/CFO<br />
Dr. Falk Bartels<br />
Geschäftsführer<br />
Ferdinand Nock<br />
Firmengründer<br />
Hans-Christian Achinger<br />
Geschäftsführer<br />
Hartmut Brettschneider<br />
Geschäftsführer<br />
Manfred Kohler, Geschäftsführer<br />
Vertrieb, Produktion<br />
Stefan Sorgo<br />
Techniker Projektentwicklung<br />
Helmut Voßmann<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Marius Grathwohl<br />
Leiter Digitalisierung<br />
Ralf Oesingmann<br />
Geschäftsführer<br />
Tobias Weber<br />
Geschäftsführer<br />
Robert Wiedemann<br />
Geschäftsführer<br />
Karl-Heinz Krämer<br />
Vorstand<br />
■■■ SN-VERLAG HAMBURG TK REPORT MINUS ACHTZEHN 1-2 / 2018<br />
www.tk-report.de<br />
Das Fachmagazin rund um Tiefkühlkost<br />
manufactured delicious tradition<br />
Internationale Fachzeitschrift für die Fleischwirtschaft<br />
1-2 / 2018 ZKZ 24544<br />
minus 18<br />
Heft im Heft<br />
www.fischmagazin.de C10152E + Aquakultur<br />
Magazin für und Aquakultur<br />
@Teichwirtschaft<br />
Internationale Fachzeitschrift für die gesamte Fischwirtschaft<br />
Durch den Einsatz hochwertigen Futters und die<br />
optimalen Haltungsbedingungen kann die Geschlechtreife<br />
in der Störzucht der Firma Aquatir wesentlich früher<br />
als in der Natur erreicht werden – die Zeitersparnis<br />
beträgt etwa 25 Prozent.<br />
Editorial<br />
Lesenswerte Antworten<br />
auf aktuelle Fragen<br />
Bereits im Dezember des vergangenen<br />
Jahres haben wir<br />
damit begonnen, die erste<br />
Ausgabe 20<strong>19</strong> vorzubereiten. Das<br />
Ergebnis halten Sie jetzt in den<br />
Händen: Den hoffentlich gelungenen<br />
Start in ein (Fleisch-)Jahr voller<br />
interessanter Beiträge, Kontakte,<br />
Events und Informationen.<br />
Wie bereits im Vorjahr beginnen wir<br />
erneut mit einer Umfrage. Diesmal<br />
widmen wir uns der Frage, welche<br />
Aufgaben und Ziele die Akteure der Branche mit dem<br />
Thema Digitalisierung verbinden und wo dabei die<br />
größten Probleme liegen. Die lesenswerten Antworten<br />
zahlreicher Unternehmen finden Sie, auf insgesamt<br />
13 Seiten zusammengefasst, in diesem Heft. Die<br />
Rückmeldungen geben in Summe ein interessantes<br />
Bild des bereits Erreichten und des noch Möglichen,<br />
zeigen aber auch die Komplexität der Herausforderung<br />
´Digitale Transformation´, der sich die fleischwirtschaftlichen<br />
Betriebe stellen müssen.<br />
DIGITALISIERUNGS REPORT<br />
Prognosen<br />
Trends<br />
Highlights<br />
dieses Jahr planen. Auch diese Antworten<br />
finden Sie in der aktuellen<br />
Ausgabe.<br />
Mit diesem Heft beginnen wir außerdem<br />
die vierteilige Fachserie<br />
„Frische Konzepte für die moderne<br />
Lebensmittelverarbeitung“, die<br />
in enger Kooperation mit der Wolfertschwendener<br />
Multivac Gruppe<br />
entstanden ist. In dieser und den<br />
folgenden drei Ausgaben wird darin<br />
intensiv auf die Themen Automatisierung,<br />
Verpackungskonzepte, Slicen und Portionieren<br />
sowie Zuführsysteme eingegangen, Hintergründe<br />
erläutert und Praxisbeispiele aufgezeigt.<br />
Bleiben Sie gut informiert, Ihre<br />
Ausgehend von letztjährigen Trendreport haben wir<br />
darüber hinaus bei einigen Unternehmen der Branche<br />
nachgefragt, welche ihrer Ideen des vergangenen<br />
Jahres sie verwirklichen konnten und was sie für<br />
Susanne Fischer<br />
Chefredaktion<br />
Jahresheft der Lebensmittelwirtschaft<br />
Mit der aktuellen Ausgabe des <strong>Fleischmagazin</strong>s<br />
erhalten Sie als Extra die brandneue<br />
Publikation „Jahresheft der Lebensmittelwirtschaft“<br />
aus unserem Verlag mit<br />
Food-Kompetenz. In dieser Neuerscheinung<br />
haben wir die Kennzahlen der gesamten<br />
Nahrungsmittelbranche zusammengefasst,<br />
deren insgesamt fast 600.000 Beschäftigte<br />
allein im ersten Halbjahr 2018 über<br />
88 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet haben<br />
– eine Rekordsumme. Finden Sie neben<br />
spannenden Fakten zu Fleisch, Tiefkühlkost<br />
und Fisch auch Zahlen aus den Segmenten<br />
Obst, Gemüse, Kartoffeln sowie Back- und<br />
Süßwaren, Milchprodukte, Mineralwasser,<br />
Säfte und Bier, Kaffee und Tee – übersichtlich<br />
aufgearbeitet für einen kompakten<br />
Überblick.<br />
■■■ SN-FACHPRESSE HAMBURG Jahresheft der Lebensmittelwirtschaft 20<strong>19</strong><br />
20<strong>19</strong><br />
Jahresheft der<br />
Lebensmittelwirtschaft<br />
Daten | Fakten | Statistiken<br />
Das Jahresheft der<br />
Lebensmittelwirtschaft<br />
ist eine Sonderausgabe<br />
der Redaktionen von<br />
TK-Report<br />
FleischMagazin<br />
FischMagazin<br />
TKREPORT<br />
www.fleischmagazin.de<br />
C10152E<br />
<strong>Fleischmagazin</strong><br />
Fischmagazin<br />
1. Tiefkühlkost<br />
2. Fleisch / Wild / Geflügel<br />
3. Fisch / Seafood<br />
4. Obst / Gemüse / Kartoffeln<br />
5. Backwaren<br />
6. Süßwaren / Speiseeis<br />
7. Molkereiprodukte<br />
8. Kaffee<br />
9. Tee<br />
10. Wasser<br />
11. Saft<br />
12. Bier<br />
■■■ SN-FACHPRESSE HAMBURG<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 3
Inhalt<br />
n Aktuell<br />
Spektrum: International 6 · Nachrichten 7 · LEH kompakt 22<br />
GV kompakt 26 · LEH + GV Kurzmeldungen 31<br />
n Titel<br />
32 AVO-Produkte boomen auch im Ausland<br />
„Das Exportgeschäft treibt uns in die Welt“<br />
n Themen-Serie: Moderne Lebensmittelverarbeitung<br />
37 Automation in der Fleischverarbeitung bietet vielfältige Vorteile<br />
Mehr Wirtschaftlichkeit und bessere Hygiene (Teil 1)<br />
n Technik<br />
Neuheiten: TSC Auto ID 44 · Kelvion 45<br />
46 Sealpac<br />
Österreichische Fleischverarbeiter setzen auf FlatSkin-System<br />
Neuheiten: Micvac 48 · Multivac Marking & Inspection 49<br />
n Technik Räuchern + Reifen<br />
50 Bell Deutschland<br />
Schinkenherstellung ist Erfahrungssache<br />
54 Fessmann GmbH produziert Hightech-Räucher-,<br />
Koch- und Backanlagen<br />
Die Lösung steckt im Detail<br />
58 Dry Ager: Fleisch perfekt reifen lassen<br />
Auf das richtige Klima kommt es an<br />
60 Bastra GmbH<br />
Neue Firmierung, neue Ideen<br />
n Digitalisierungsreport<br />
61 Digitalisierungsreport<br />
Prognosen, Trends, Highlights<br />
76<br />
LOGIMAT 20<strong>19</strong><br />
Messereport<br />
n Messe<br />
76 Logimat 20<strong>19</strong><br />
Prozesse optimieren, Kosten senken<br />
78 Beumer Group<br />
Digital, vernetzt und präzise sortiert<br />
80 Logopak<br />
Vernetzt und digitalisiert<br />
81 Wagner Group<br />
Automatisierte Logistikprozesse wirksam schützen<br />
n Service<br />
Bezugsquellen 82 · Handelsregister 86 · Buchtipps 88<br />
Personalien 89 · Impressum 90 · Fleisch persönlich 91<br />
37<br />
NEUE THEMENSERIE<br />
Lebensmittelverarbeitung<br />
4 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
DIGITALISIERUNGS REPORT<br />
Prognosen<br />
Trends<br />
Highlights<br />
Gregor Scheffer<br />
Geschäftsführer<br />
Philipp Ehlert<br />
Geschäftsleitung<br />
Ferdinand Nock<br />
Firmengründer<br />
Thomas Wagner<br />
Manager Artisan<br />
Dr. Christoph Wienken<br />
Geschäftsführer<br />
Hans-Christian Achinger<br />
Geschäftsführer<br />
Helmut Voßmann<br />
Geschäftsführer<br />
Tobias Weber<br />
Geschäftsführer<br />
Bernhard Lammers<br />
Geschäftsführer<br />
Christopher Klotz<br />
Marketing Manager<br />
Hartmut Brettschneider<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Marius Grathwohl<br />
Leiter Digitalisierung<br />
Robert Wiedemann<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Hermann-Josef<br />
Nienhoff<br />
Ralf Schlangenotto, Geschäftsführung<br />
Zentrale Dienste/CFO führer Vertrieb,<br />
Manfred Kohler, Geschäfts-<br />
Produktion<br />
Ralf Oesingmann<br />
Geschäftsführer<br />
Karl-Heinz Krämer<br />
Vorstand<br />
Dominik Haug, Leiter Projekt-<br />
und Produktmanagement<br />
Dr. Falk Bartels<br />
Geschäftsführer<br />
Stefan Sorgo<br />
Techniker Projektentwicklung<br />
32 TITEL<br />
AVO setzt weiter auf Wachstum<br />
61<br />
DIGITALISIERUNGSREPORT<br />
20<strong>19</strong><br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 5
International<br />
Kroatien<br />
ggA-Status: Das Lammfleisch ‚Licka ˇ janjetina‘ hat im November<br />
von der Europäischen Kommission den ggA-Status<br />
erhalten. Es ist damit eines von insgesamt 20 Produkten des<br />
Landes, die die EU-Label ´geschützte geografische Angabe´<br />
tragen. Das Lika-Lammfleisch stammt von der lokalen<br />
Schafrasse Lika Curly, die in den Regionen Lika-Senj und<br />
Zadar gehalten werden. Das Fleisch der Tiere ist besonders<br />
aromatisch, was durch das Futter der Tiere in diesen Gebieten<br />
bedingt ist. Insgesamt stehen rund 1.400 hochwertige Lebensmittel<br />
auf der ggA-Liste der EU.<br />
Saudi Arabien<br />
Die Geflügelfleisch-Importe des Landes lagen im Jahr 2018<br />
um rund <strong>19</strong> Prozent niedriger als im Vorjahr, so vorläufige<br />
Angaben von USDA Foreign Agriculture Service. Hauptgrund<br />
dafür sei das von den Saudis durchgesetzte Verbot<br />
der Elektrobetäubung von Geflügel bei der Schlachtung.<br />
Die neue Anforderung gilt seit Mitte 2018 und hat die Importe<br />
aus Brasilien, dem Hauptlieferland, stark schrumpfen<br />
lassen. Auch Fleisch aus den USA war davon betroffen.<br />
Für 20<strong>19</strong> wird ein Anstieg der Geflügelfleisch-Importe Saudi<br />
Arabiens von derzeit 575.000 Tonnen auf 675.000 Tonnen<br />
prognostiziert.<br />
Portugal<br />
Neue Märkte: Mit einem Budget von rund 425.000 Euro<br />
sollen in einer Kampagne neue Märkte für portugiesisches<br />
Rindfleisch erschlossen werden. Betont werden soll vor allem<br />
die ´geschützte Ursprungsbezeichnung´ für das Fleisch,<br />
das von insgesamt sieben einheimischen Rinderrassen<br />
stammt. Das so genannte Internationalisierungs-Projekt, mit<br />
dessen Hilfe die Wettbewerbsfähigkeit des Landes gestärkt<br />
werden soll, wird mit 85 Prozent von der EU kofinanziert und<br />
läuft bis 2020.<br />
Serbien<br />
Der Fleischverbrauch der Serben liegt mit 41,4 kg pro Kopf<br />
jährlich deutlich unter dem Durchschnitt Europas, der mit<br />
72 kg angegeben wird – und er sinkt weiter. Die Fleischindustrie<br />
des Landes ist zwischen 2015 und 2017 um etwa sechs<br />
Prozent gewachsen, hat im vergangenen Jahr rund 524.000<br />
Tonnen für den Markt produziert. Die Branche ist gekennzeichnet<br />
von zu großen, häufig veralteten Betrieben, die<br />
nicht kostengünstig produzieren können.<br />
Spanien<br />
Neuer Vertrag mit China: Die spanische Fleischbranche kann<br />
jetzt das Angebot an Schweinefleisch-Importen ausweiten.<br />
Seit Dezember gehören nun auch frischer Schinken, Schulter,<br />
Lende und Wurst zum Lieferprogramm. Bisher wurden<br />
gefrorene Produkte nach China exportiert. Spanien bleibt mit<br />
über 370.000 Tonnen im Wert von 574 Mio. Euro der wichtigste<br />
Lieferant von Schweinefleisch für China.<br />
Dänemark<br />
Einrichtung eines Internationalen Forschungszentrums: Mit<br />
diesem Beschluss haben die Dänen einen wichtigen Schritt<br />
zur Erforschung von Antibiotikaresistenzen gemacht. Das<br />
Forschungszentrum soll sowohl Perspektiven entwickeln<br />
und aufzeigen als auch Länder mit niedrigem bzw. mittlerem<br />
Durchschnittseinkommen beraten, wie sie auf der Grundlage<br />
des interdisziplinären WHO-Ansatzes One Health Antibiotikaresistenzen<br />
bekämpfen können. Bis zu 500 Mitarbeiter<br />
sollen am Forschungszentrum arbeiten (s. auch Seite 16).<br />
Argentinien<br />
Rindfleisch-Export: Die erste Lieferung von 500 kg argentinischem<br />
Rindfleisch ist Mitte Dezember in den USA angekommen.<br />
Der vor 17 Jahren wegen der Maul-und-Klauen-Seuche<br />
verhängte Bann ist damit Geschichte. Argentinien will insgesamt<br />
jährlich 20.000 Tonnen Rindfleisch – sowohl als Burgerfleisch<br />
als auch hochwertige Cuts – in die USA exportieren.<br />
Nach eigenen Angaben hat das südamerikanische Land<br />
im vergangenen Jahr seine Rindfleisch-Exporte um 70,1 Prozent<br />
gesteigert, liegt weiterhin auf Platz sechs der Exporteure<br />
weltweit und ist zweiter innerhalb des Mercosur-Paktes.<br />
EU<br />
Arbeitsprogramm der EU: Für die Absatzförderung von Agrarerzeugnissen<br />
im Binnenmarkt sowie in Drittländern sind<br />
für das laufende Jahr <strong>19</strong>1,6 Mio. Euro als Kofinanzierungssumme<br />
vorgesehen. Das sind 12,5 Mio. Euro mehr als im<br />
vergangenen Jahr. Allein 89 Mio. sollen für Kampagnen in<br />
wachstumsstarken Ländern wie Kanada, China, Kolumbien,<br />
Japan, Korea, Mexiko und den USA bereitgestellt werden. In<br />
der EU selbst liegt der Schwerpunkt auf Maßnahmen, die für<br />
die unterschiedlichen EU-Qualitätsregelungen und -Siegel<br />
wie z. B. geschützte Ursprungsbezeichnungen (g. U.), geschützte<br />
geografische Angaben (g. g. A.) und garantiert traditionelle<br />
Spezialitäten (g. t. S.) sowie ökologische/biologische<br />
Erzeugnisse werben.<br />
6 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Spektrum<br />
Handtmann Vertrieb Nord<br />
Investition in Standort für neu<br />
gegründete Vertriebsniederlassung<br />
Nach Gründung der neuen Vertriebs- und Serviceorganisation<br />
Handtmann Niederlassung Nord folgte nun der Umzug<br />
an einen neuen Standort. In Georgsmarienhütte, nur wenige<br />
Kilometer südlich von Osnabrück, stehen jetzt rund 1.300 qm<br />
Fläche mit großem Maschinen- und Ersatzteillager sowie<br />
zahlreichen Büroräumen für Vertrieb und Kundendienst<br />
zur Verfügung. Ergänzend sind für Kundenschulungen und<br />
Beratung moderne und funktional ausgestattete Räumlichkeiten<br />
vorhanden. Somit wird am neuen Standort Georgsmarienhütte<br />
allen Kunden in ganz Norddeutschland das<br />
gesamte Programm an Maschinen und Dienstleistungen der<br />
Handtmann Maschinenfabrik direkt angeboten.<br />
Diese direkte Präsenz ist die Basis für eine noch engere<br />
Marktbetreuung und garantiert maximale Kontinuität und<br />
Betreuung der Kunden. Rund 50 Mitarbeiter der neuen<br />
Handtmann Niederlassung Vertrieb Nord, davon allein 40 in<br />
Anwendungsberatung und Kundendienst, bieten so sowohl<br />
industriellen als auch handwerklichen Fleischerei- und<br />
Nahrungsmittelbetrieben innovative und zuverlässige Maschinenlösungen<br />
und flexiblen Service direkt vor Ort.<br />
Foto: eurotier.de<br />
ZDG:<br />
Internationale Konferenz sucht den<br />
„Geflügelstall der Zukunft“<br />
Auf der<br />
Messe Eurotier<br />
in Hannover<br />
fanden<br />
Landwirte<br />
wieder viel<br />
Inspiration<br />
und Information<br />
für ihre<br />
Arbeit.<br />
Wie muss der Geflügelstall der Zukunft aussehen ? Wie lassen<br />
sich Tierwohl, Umweltschutz, Biosicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />
unter einen Hut bringen ? Mit diesem spannenden<br />
und wichtigen Themenkomplex hat sich die Internationale<br />
Geflügelkonferenz befasst, zu welcher der ZDG<br />
Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft gemeinsam<br />
mit der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft)<br />
und dem European Poultry Club anlässlich der EuroTier<br />
in Hannover eingeladen hatte. Unter dem Titel „Tierwohl.<br />
Umweltschutz. Biosicherheit. Drei Ziele = ein Stall ?“ diskutierten<br />
Wissenschaftler, Praktiker und Vertreter von<br />
Tier- und Umweltschutzverbänden vor mehreren hundert<br />
Gästen.<br />
Das Fazit nach zwei Stunden engagierter und durchaus kontroverser<br />
Diskussion: Eine einfache Lösung für die teilweise<br />
im direkten Zielkonflikt stehenden Herausforderungen wird<br />
es naturgemäß nicht geben können. Spürbar jedoch war die<br />
grundsätzliche Bereitschaft der Diskussionspartner, sich für<br />
eine zukunftsfähige und gesellschaftlich akzeptierte Tierhaltung<br />
gemeinsam auf den Weg zu machen.<br />
Die neue Niederlassung von Handtmann Vertrieb Nord in<br />
Georgsmarienhütte bei Osnabrück.<br />
Als „Minimalkonsens“ hielt Moderatorin Tanja Busse – auch<br />
unter dem Eindruck zahlreicher engagierter Wortbeiträge<br />
von Landwirten aus dem Auditorium – fest: „Ein Wandel in<br />
der Tierhaltung muss finanziert werden und darf nicht auf<br />
dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden.“<br />
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Spektrum<br />
Foto: QS<br />
QS<br />
Tiergesundheitsindices für Schlachtschweine<br />
berechnet<br />
Bereits zum zweiten Mal hat QS für Schweinemastbetriebe die<br />
betriebsindividuellen Tiergesundheitsindices berechnet. Auf<br />
Grundlage der Schlachtbefunddaten des 2. und 3. Quartals<br />
2018 wurden dafür Indices für die Befundgruppen Atemwegsgesundheit,<br />
Organgesundheit, Gelenkgesundheit und Unversehrtheit<br />
des Schlachtkörpers ermittelt.<br />
Grundlage der Tiergesundheitsindices sind die Ergebnisse der<br />
amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung. Sie sind für<br />
Tierhalter und Tierärzte wichtige Indikatoren für Tierschutz<br />
und -gesundheit im Betrieb, denn sie liefern wertvolle Hinweise<br />
auf Erkrankungen der Tiere und auf mögliche Defizite<br />
im Stall. Knapp 20.000 Schweinemastbetriebe haben in mindestens<br />
einer der vier Befundgruppen einen Index erhalten.<br />
Die jetzt ermittelten Tiergesundheitsindices zeigen, dass eine<br />
große Anzahl angelieferter Schweine in der amtlichen<br />
Schlachttier- und Fleischuntersuchung ohne Befund sind. Allerdings<br />
gibt es auch Betriebe, für die wiederholt Befunde ermittelt<br />
worden sind. Diese sollten die Möglichkeiten der Verbesserungen<br />
in den Ställen prüfen.<br />
In wissenschaftlichen Untersuchungen zur Häufigkeit von<br />
Schlachtbefunden sind zum Teil deutlich höhere Befundraten<br />
publiziert worden, die im QS-System so nicht bestätigt wurden.<br />
Zurückzuführen sind diese Differenzen laut QS unter<br />
anderem auf die Methodik der Erhebung und die Stichprobe<br />
der ausgewählten Betriebe. Daher müssen die Ergebnisse<br />
unterschiedlicher Analysen genau eingeordnet werden. Die<br />
Bemühungen um eine schrittweise schlachthofübergreifende<br />
Standardisierung der Schlachthofbefunde pro Einsendebetrieb<br />
werden verfolgt und die vielfältigen einschlägigen wissenschaftlichen<br />
Ergebnisse mit den Experten diskutiert und<br />
verglichen.<br />
Tiergesundheitsindices ermöglichen den Schweinehaltern<br />
eine kompakte Bewertung der Schlachtbefunde und<br />
den direkten Vergleich mit anderen Betrieben, die an den<br />
gleichen Schlachthof geliefert haben.<br />
Zahl des Monats<br />
24,3 Prozent<br />
Fast ein Viertel des Gesamtumsatzes der Ernährungsindustrie<br />
in Deutschland – im Jahr 2017 waren das<br />
insgesamt 179,6 Mrd. Euro – wird mit Fleisch und<br />
Fleischprodukten generiert. Das entspricht knapp<br />
44 Mrd. Euro. Mit diesem Anteil führt die Fleischbranche<br />
das Umsatz-Ranking aller Lebensmittel produzierenden<br />
Branchen an, gefolgt von Milch- und Milchprodukten mit<br />
rund 15 Prozent und Backwaren mit fast 10 Prozent.<br />
Quelle:<br />
Statistisches Bundesamt, BVE<br />
BÖLN: Ideenaufruf zu nachhaltigen<br />
Fleischprodukten<br />
Die Fleischbranche braucht innovative Lösungen. Der Forschungsbedarf<br />
in diesem Bereich ist groß: Von ökologisch<br />
oder nachhaltig produzierten Fleisch- und Wurstwaren,<br />
Ressourceneffizienz, optimierten Verpackungen bis hin<br />
zur Minimierung von Lebensmittelabfällen. Daher hat das<br />
Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen<br />
nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) im Auftrag des<br />
BMEL eine Bekanntmachung veröffentlicht.<br />
Neben Forschungseinrichtungen richtet sich der Aufruf<br />
an Unternehmen der Fleischverarbeitung und an das<br />
Fleischerhandwerk. Zu folgenden Themenfeldern sind<br />
Projektskizzen gefragt: ökologische/nachhaltige Lebensmittelverarbeitung,<br />
Beitrag des Ökolandbaus zur nachhaltigen<br />
Ernährung und Qualität ökologischer/nachhaltiger<br />
Lebensmittel. Die Projektskizzen können bis zum<br />
22. Februar 20<strong>19</strong> bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />
und Ernährung (BLE) eingereicht werden.<br />
Informationen zu Förderkriterien, Inhalt und Einreichung<br />
einer Projektskizze finden Interessenten unter der Internet-<br />
Adresse: www.ble.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/<br />
DE/2018/181108_Ideenaufruf.html<br />
Ansprechpartner für das Projekt sind Sigrid Manleitner<br />
(Tel.: 0228 6845 2901) und Leon Kampeter (Tel.: 0228 6845<br />
2680).<br />
8 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Spektrum<br />
Bell Food Group: Neugliederung der<br />
obersten Konzernebene<br />
Die Bell Food Group passt die Konzernstruktur dem Wachstum<br />
der letzten Jahre an und verstärkt die Gruppenleitung.<br />
Zudem erweitert der Fleisch- und Conveniencespezialist<br />
seine Produktionskapazitäten für Frisch-Convenience für<br />
den deutschen Markt.<br />
Auf der obersten Konzernebene werden die Geschäftsbereiche<br />
neu gegliedert. Während der Geschäftsbereich Bell<br />
Schweiz unverändert bleibt, werden die bisherigen Einheiten<br />
Bell Deutschland und Bell International in einen neuen<br />
Geschäftsbereich Bell International zusammengeführt. Die<br />
Unternehmenseinheiten Hilcona, Eisberg und Hügli wurden<br />
bereits im Verlauf des Jahres unter dem Geschäftsbereich<br />
Convenience eingegliedert. Im Geschäftsbereich Finanzen/Services<br />
wird die IT in einen neu geschaffenen Zentralbereich<br />
herausgelöst. Mit einem eigenen Zentralbereich<br />
wird die IT organisatorisch gestärkt, um der zunehmenden<br />
Komplexität Rechnung zu tragen. Die organisatorischen Änderungen<br />
sollen zum Juli 20<strong>19</strong> vollzogen werden.<br />
Mit der Anpassung der Organisation wird auch die Führungsstruktur<br />
verstärkt. Volker Baltes (Herta bzw. Garden<br />
Gourmet) wird als Leiter des Geschäftsbereiches Convenience<br />
sowie Xavier Buro (Transgourmet Central and Eastern<br />
Europe) als CFO seine Tätigkeit bei der Bell Food Group<br />
aufnehmen.<br />
Bell will seine Position im Bereich Frisch-Convenience in<br />
Deutschland weiter stärken. Für den deutschen Produktionsstandort<br />
Bad Wünnenberg wird aktuell ein Konzept für<br />
das interessante Marktsegment erarbeitet. Ein Bestandteil<br />
dieses Konzeptes ist, Teile des bisher hergestellten Sortiments<br />
an Fleisch-Convenience nach Marchtrenk (AT) zu<br />
verlagern. In Marchtrenk entsteht zurzeit ein moderner Conveniencebetrieb,<br />
der neben der bereits geplanten Frisch-<br />
Convenience die bestehenden Platzreserven für die Herstellung<br />
von Fleisch-Convenienceprodukten nutzen soll.<br />
Bell Food Group<br />
Vorsitz Gruppenleitung<br />
Lorenz Wyss<br />
Generalsekretariat<br />
Etienne Petitjean<br />
HR Bell Food Group<br />
Johannes Meister<br />
Corporate Marketing/<br />
Communication<br />
Davide Elia<br />
IT Bell Food Group<br />
Marco Tschanz i.P.<br />
Geschäftsbereich<br />
Bell Schweiz<br />
Lorenz Wyss i.P.<br />
Geschäftsbereich<br />
Bell International<br />
Marco Tschanz<br />
Geschäftsbereich<br />
Finanzen/Services<br />
Xavier Buro<br />
Geschäftsbereich<br />
Convenience<br />
Volker Baltes<br />
Division<br />
Bell Deutschland<br />
Christian Schröder<br />
Division<br />
Bell West-/Osteuropa<br />
Daniel Böhny<br />
Division<br />
Hubers/Sütag<br />
Johannes Huber<br />
Die neue Firmenstruktur der Bell Food Group soll ab 1. Juli 20<strong>19</strong> gelten.<br />
Division<br />
Eisberg<br />
Christian Guggisberg<br />
> 1.08.20<strong>19</strong><br />
André von Steiger<br />
Division<br />
Hilcona<br />
Martin Henck<br />
Division<br />
Hügli<br />
Thomas Bodenmann<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 9
Spektrum<br />
Den symbolischen Spatenstich und<br />
zugleich den offiziellen Baubeginn<br />
feierte Nordfrost Ende November in<br />
Herne. Dort entsteht nach Angaben<br />
des Unternehmens bis 2020 das<br />
größte Tiefkühllogistikzentrum<br />
Deutschlands.<br />
Foto: Olaf Behnel<br />
Nordfrost<br />
Spatenstich für neues XXL-Kühlhaus<br />
In Herne baut Tiefkühllogistiker Nordfrost auf der ehemaligen<br />
Bergwerksfläche „Unser Fritz“ ein neues Kühllogistikzentrum.<br />
Logistisch günstig direkt an der A42 gelegen wird<br />
die Anlage nach Fertigstellung auf einer überbauten Fläche<br />
von gut 34.000 qm über eine Lagerkapazität von 90.000<br />
Palettenstellplätzen verfügen. Nach Unternehmensangaben<br />
wird der Neubau das größte Tiefkühlhaus Deutschlands –<br />
und mit einem sehr hohen Automatisierungsgrad einer der<br />
leistungsfähigsten Logistikstandorte.<br />
Der Bau des neuen Kühllogistikzentrums wird sich nach<br />
Angaben von Nordfrost in zwei Bauphasen vollziehen: Im<br />
ersten Bauabschnitt werden zunächst 70.000 Palettenstellplätze<br />
eingerichtet, von denen im April 2020 bereits 28.000<br />
Stellplätze in Verfahrregalanlagen in Betrieb gehen werden,<br />
die wahlweise tiefgekühlt bei -24°C oder im plusgradigen<br />
Kühlbereich temperiert werden können. Damit passe Herne<br />
in die Zielsetzung des Unternehmens, ab der zweiten<br />
Jahreshälfte in die Frischelogistik einzusteigen. Im zweiten<br />
Bauabschnitt wird anschließend das rund 35 Meter hohe<br />
Hochregallager mit vollautomatischer Kommissionierung<br />
fertiggestellt, das mit mehr als 200.000 Kubikmetern Volumen<br />
und 42.000 tiefgekühlten Palettenstellplätzen knapp<br />
die Hälfte der Gesamtkapazität des Standortes darstellt. Aus<br />
diesem werden zum einen die großzügigen Bereitstellzonen<br />
für den Speditionsumschlag automatisiert bedient, so<br />
die Planungen. Zum anderen soll von dort die automatische<br />
Kommissionierung mit Waren erfolgen. So sei die automatische<br />
Kommissionieranlage in der Lage, pro Stunde bis<br />
zu 125 gemischte Paletten zu bewältigen, heißt es. Mit der<br />
Fertigstellung und Beendigung des zweiten Bauabschnitts<br />
rechnet Nordfrost im Oktober 2020. Die Gesamtinvestitionssumme,<br />
das insgesamt 13 ha große Grundstück eingeschlossen,<br />
beläuft sich auf rund 130 Millionen Euro. Für den<br />
Betrieb des Standortes in Herne werden rund 200 neue Arbeitskräfte<br />
geschaffen.<br />
10 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Spektrum<br />
Beyond-Burger: Marktstart in<br />
Deutschland<br />
Nun gibt es ihn also auch in Deutschland: Seit Ende Ende November<br />
ist der „Beyond Burger“ auch in Deutschland erhältlich.<br />
Die pflanzenbasierte Variante des klassischen Fleischgerichts<br />
besteht aus Erbsen-Protein und gilt als Vorzeigeprodukt<br />
im Veggie-Markt. Entwickelt wurde er vom US-Unternehmen<br />
Beyond Meat, das mit dem Produkt in den vergangenen Jahren<br />
bereits den amerikanischen Markt erobert hat.<br />
Exklusiver Vertriebspartner für das Produkt ist in Deutschland<br />
der Wiesenhof-Mutterkonzern PHW. Bereits im April 2018 hatte<br />
die PHW-Gruppe bekanntgegeben, für das kalifornische Unternehmen<br />
exklusiv den Vertrieb und die Distribution auf dem<br />
deutschen Markt zu übernehmen. „Ich freue mich sehr, dass wir<br />
heute mit der Belieferung des Beyond-Meat-Burgers an Burger-<br />
Restaurants in ganz Deutschland beginnen können“, erklärte<br />
Peter Wesjohann, Vorstandsvorsitzender der PHW-Gruppe, Ende<br />
November in einer Pressemitteilung. Geplant sei, zunächst<br />
die Gastronomie mit dem Beyond Meat Burger zu bedienen<br />
und erst zu einem späteren Zeitpunkt die Einführung in den Lebensmitteleinzelhandel<br />
zu starten, so Wesjohann. Der Launch<br />
des Trendproduktes sorgte hierzulande allerdings für Dissonanzen<br />
am Markt, denn auch Metro Deutschland bietet das Produkt<br />
in seinen C+C-Märkten an, beschafft sich die Veggie-Patties jedoch<br />
in den Niederlanden und umgeht somit die Exklusivrechte<br />
der PHW-Gruppe für den deutschen Markt. Gelistet wurde<br />
der Burger von Beyond Meat laut Metro Deutschland in Zusammenarbeit<br />
mit NX-Food über das Metro Trading Office in<br />
Rotterdam. Bei NX-Food handelt es sich um ein Programm, mit<br />
dem der Großhändler Start-ups unterstützt. Für die Niederlande<br />
und das Europageschäft außer dem Vereinigten Königreich<br />
und Deutschland ist Zandbergen<br />
der Vertriebspartner<br />
von Beyond Meat.<br />
Convenience-Index<br />
Deutschland liegt im unteren<br />
Mittelfeld<br />
Der deutsche Verhaltenswissenschaftler Gundolf<br />
Meyer-Hentschel hat einen so genannten Convenience-Index<br />
entwickelt. Dieser errechnet aus mehreren<br />
Faktoren im internationalen Vergleich die Vorliebe der<br />
Verbraucher für praktische und bequeme Lösungen.<br />
Diese Größen sind unter anderem die Arbeitszeiten,<br />
der Anteil berufstätiger Frauen und die Höhe der Löhne.<br />
Der Convenience-Index der USA zeigt mit einem<br />
Wert von 1,63 einen deutlichen Vorsprung vor allen<br />
anderen Ländern. An zweiter und dritter Stelle folgen<br />
die Schweiz (1,53) und Österreich (1,22). Deutschland<br />
liegt mit einem Wert von 0,97 im Mittelfeld. Weit abgeschlagen<br />
ist Mexiko mit einem Wert von 0,48.<br />
Gundolf Meyer-Hentschel kündigt an: „Wir werden<br />
den Convenience-Index weiterentwickeln und verfeinern.<br />
Ziel ist es, den Index nicht nur für Länder, sondern<br />
auch für Regionen und Städte zu bestimmen.<br />
Dann besteht die Möglichkeit, den Menschen noch<br />
besser auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Produkte<br />
und Dienstleistungen anzubieten.“<br />
Ist nun auch in<br />
Deutschland verfügbar:<br />
Der Beyond Burger von<br />
Beyond Meat.<br />
Foto: Beyond Meat<br />
Der Convenience-Trend ist weltweit unterschiedlich<br />
stark. Er soll zeigen, wie groß die Aufnahmebereitschaft<br />
der Verbraucher für Convenience-<br />
Produkte und -Dienstleistungen ist. Wichtige<br />
Einflussfaktoren sind die Jahresarbeitszeit, der<br />
Anteil berufstätiger Frauen und die Höhe der verfügbaren<br />
Einkommen.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 11
Spektrum<br />
Gesellschaft zur Förderung des<br />
Tierwohls:<br />
Handel einigt sich auf einheitliche<br />
Kennzeichnung der Haltungsform<br />
Ab 1. April wollen die in der Initiative Tierwohl (ITW)<br />
engagierten Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels<br />
(LEH) Fleisch nach dem einheitlichen System<br />
„Haltungsform“ kennzeichnen, zunächst schrittweise<br />
auf verpackten Produkten. Das System besteht aus vier<br />
Stufen, jeweils für Schweine, Geflügel und Rinder. Die<br />
Organisation des Kennzeichnungssystems erfolgt über<br />
die Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der<br />
Nutztierhaltung mbH, die auch Trägerin der Initiative<br />
Tierwohl ist.<br />
Haltungs-<br />
Stallhaltung<br />
Das neu geschaffene System des Handels sei grundsätzlich<br />
mit der geplanten staatlichen Tierwohlkennzeichnung<br />
vereinbar, teilte die Gesellschaft zur Förderung<br />
des Tierwohls in der Nutztierhaltung mit.<br />
1 12 32 43 4<br />
Stallhaltung<br />
haltungsform.de<br />
Stallhaltung:<br />
Die 1. Stufe „Stallhaltung“<br />
entspricht den gesetzlichen<br />
Anforderungen<br />
bzw. dem QS- oder einem<br />
vergleichbaren Standard.<br />
3<br />
3<br />
1 21 2 4 4<br />
Außenklima<br />
haltungsform.de<br />
Haltungs-<br />
form form<br />
haltungsform.de<br />
Außenklima:<br />
Noch mehr Platz als bei<br />
Stallhaltung plus und<br />
Frischluft-Kontakt.<br />
2<br />
2<br />
1 1 3 43 4<br />
StallhaltungPlus<br />
Stallhaltung plus:<br />
Haltung mit höheren<br />
Tierwohlstandards wie<br />
mindestens 10 Prozent<br />
mehr Platz im Stall und<br />
zusätzlichem Beschäftigungsmaterial.<br />
4<br />
1 21 32 3<br />
4<br />
Premium<br />
Haltungsforform<br />
Haltungs-<br />
form form<br />
haltungsform.de<br />
Die Haltungsform ist kein neues Tierwohl-Siegel, sondern<br />
ordnet alle bestehenden Tierwohlprogramme in<br />
Haltungsform<br />
welchem Standard das Tier form gehalten form wurde. Die Kenn-<br />
einem vierstufigen System<br />
Haltungs-<br />
ein und kennzeichnet, nach<br />
form<br />
zeichnung werden Verbraucher auf Verpackungen bei<br />
1 12 32 Aldi<br />
43 Nord,<br />
4<br />
Aldi Süd, Edeka,<br />
1 2Kaufland, 1 23 Lidl,<br />
43 Netto<br />
4<br />
Marken-Discount,<br />
Penny und Rewe finden. Die „Haltungsform“<br />
steht weiteren StallhaltungPlus<br />
Unternehmen offen. Vollständige<br />
Stallhaltung<br />
haltungsform.de<br />
Informationen zu den<br />
haltungsform.de<br />
Kriterien der einzelnen Stufen<br />
erhalten Verbraucher auf der Webseite zur Haltungsform<br />
unter haltungsform.de.<br />
Haltungs-<br />
form form<br />
Premium:<br />
Mehr Platz als bei Außenklima-Kennzeichnung,<br />
zwingend Auslaufmöglichkeit.<br />
Biofleisch wird in<br />
diese Stufe eingeordnet.<br />
Haltu<br />
for<br />
1 21<br />
Außen<br />
haltung<br />
BMEL:<br />
Ernährungsreport untersucht<br />
Essverhalten<br />
28 Prozent der Deutschen über 14 Jahren essen täglich Fleisch<br />
und Wurst, sechs Prozent ernähren sich vegetarisch oder vegan.<br />
Das stellt der aktuelle Ernährungsreport 20<strong>19</strong>, der aufgrund<br />
einer Forsa-Umfrage bei 1.000 Bundesbürgerinnen und<br />
Bürgern im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung<br />
und Landwirtschaft erstellt wurde, fest.<br />
Deutschland, wie es isst<br />
Der BMEL-Ernährungsreport 20<strong>19</strong><br />
Laut Report legen neun von<br />
zehn Bundesbürgern Wert<br />
auf gesundes Essen, 71 Prozent<br />
konsumieren täglich<br />
Der Ernährungsreport<br />
untersucht regelmäßig die<br />
Verbrauchergewohnheiten<br />
in Sachen Ernährung.<br />
Obst und Gemüse, 64 Prozent Milchprodukte. Immer mehr<br />
Verbraucher achten demnach auf als ungesund – oder zumindest<br />
bedenklich – geltende Inhaltsstoffe wie Zucker, Transfette<br />
und Salz und würden deren Reduktion begrüßen. Ernährungsministerin<br />
Julia Klöckner sieht sich in ihrem Kurs der<br />
nationalen Reduktionsstrategie bestätigt und erklärte: „Die<br />
Zahlen sind eine Bestätigung, dass wir hinsichtlich unseres<br />
grundsätzlichen Ansatzes und der bereits ergriffenen Maßnahmen<br />
im Rahmen der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie<br />
für Zucker, Fette und Salz den richtigen Weg<br />
eingeschlagen haben.“<br />
Der Ernährungsreport unterstütze zudem das Vorhaben der<br />
Bundesregierung, ein staatliches Tierwohlkennzeichen einzuführen,<br />
das über ein reines Haltungskennzeichen hinausgehe,<br />
so Klöckner weiter. 86 Prozent der Befragten gaben an, dass sie<br />
bei den freiwilligen Angaben auf Verpackungen die Angaben<br />
zur artgerechten Tierhaltung interessieren, 81 Prozent der Befragten<br />
wünschen sich ein staatliches Tierwohlkennzeichen.<br />
12 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Tönnies<br />
Kapazitätserweiterung für Standort<br />
Rheda-Wiedenbrück genehmigt<br />
Der Kreis Gütersloh hat als zuständige Genehmigungsbehörde<br />
dem Antrag auf Kapazitätserweiterung bei Tönnies<br />
in Rheda-Wiedenbrück zugestimmt. Mit dem Bescheid<br />
zur Erweiterung der Schlachtkapazität von 3.000t<br />
auf 3.500t pro Tag habe man nun Planungssicherheit für<br />
die mittelfristige Entwicklung in Ostwestfalen, meldet<br />
das Unternehmen.<br />
4. – 9. 5. 20<strong>19</strong><br />
Frankfurt am Main<br />
In dem 26 Monate dauernden Prüfungsverfahren wurden<br />
von der Genehmigungsbehörde zahlreiche Emissionsprüfungen,<br />
unter anderem auf Geruch, Abwasser,<br />
Lärm und Verkehrsbelastung durchgeführt. Wie der<br />
Kreis mitgeteilt hat, sind die Auswirkungen auf die Umweltemissionen<br />
ausreichend geprüft. Durch Präventionsmaßnahmen<br />
des Unternehmens konnten Emissionen<br />
eingedämmt werden, so dass nun die Genehmigung<br />
zugestellt wurde.<br />
„Wir freuen uns über den positiven Bescheid und erhalten<br />
damit die benötigte Planungssicherheit für unsere<br />
Entwicklung im Kreis Gütersloh“, sagt Tönnies Unternehmenssprecher<br />
Dr. André Vielstädte. „In den vergangenen<br />
Monaten haben sich Viele an der Diskussion beteiligt<br />
und eingebracht. Wir nehmen die Meinungen der<br />
Anwohner und Kritiker auch weiterhin sehr ernst, daher<br />
ist es uns wichtig, dass diese auch zukünftig mit uns das<br />
Gespräch führen.“<br />
Kurzfristige Baumaßnahmen wird das Unternehmen<br />
nicht umsetzen. Durch die Effizienzsteigerung in der<br />
Produktion und dem gleichzeitigen Ausbau der Automatisierungstechnik<br />
konnten die Produktionsprozesse<br />
kontinuierlich verbessert werden.<br />
Meet the Best<br />
IFFA. Eine Weltleitmesse, ein<br />
Fokus: das Lebensmittel Fleisch.<br />
Von Manufaktur bis Hightech<br />
zeigt die Innovationsplattform<br />
die Branchentrends der nächsten<br />
3 Jahre. Hier treffen sich<br />
Experten aus Industrie, Handel<br />
und Handwerk – erstmals auch<br />
in der neuen Halle 12!<br />
www.iffa.com<br />
Tönnies darf in Rheda mehr Schweine schlachten,<br />
baut dafür auf verbesserte Effizienz und moderne Technik.
Spektrum<br />
Interessante Vorträge zum<br />
Thema nachhaltige Verpackungen<br />
und ein Forum zum<br />
Ideen- und Wissensaustausch<br />
bieten Inge Jeß vom KIN-<br />
Lebensmittelinstitut und Björn<br />
Gallenkamp, Geschäftsführer<br />
der Ribbeck GmbH & Co. KG,<br />
mit dem „R.P.N.E.-Netzwerktreffen<br />
am <strong>19</strong>. und 20. Februar<br />
in Kolbermoor bei Rosenheim.<br />
Foto: Olaf Behnel<br />
R.P.N.E.-Netzwerkforum<br />
Wissen teilen, Synergien<br />
schaffen, Lösungen entwickeln<br />
„R.P.N.E. - Responsibility Packaging Network Event“ lautet der Name des neuen Forums, das sich am <strong>19</strong>. und<br />
20. Februar mit interessanten Beiträgen und Vorträgen rund um die Themen Verpackungen und Nachhaltigkeit<br />
an Experten und Hersteller aus der gesamten Lebensmittelindustrie richtet. Die gemeinsam von der Ribbeck<br />
GmbH & Co. KG und dem Lebensmittelinstitut KIN ins Leben gerufene zweitägige Veranstaltung in Kolbermoor<br />
bei Rosenheim versteht sich insbesondere als Plattform, die den Teilnehmern zusammen mit ihren Partnern aus<br />
der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie einen Rahmen für Gespräche, zum Erfahrungs- und Wissensaustausch<br />
sowie zum Netzwerken bietet.<br />
14 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Spektrum<br />
Materialreduktion, Recycling, der Einsatz alternativer<br />
Kunststoffe und die Suche nach tragfähigen Lösungen<br />
für nachhaltige Verpackungen sind Themen, mit<br />
denen sich die gesamte Lebensmittel- und Verpackungsbranche<br />
aktuell mehr denn je auseinandersetzen muss. Zum einen<br />
verlangt der Markt zunehmend nach innovativen Produkten,<br />
zum anderen stellen die Anforderungen des neuen Verpackungsgesetzes<br />
die Lebensmittel- und Verpackungsbranchen<br />
vor neue Herausforderungen. Nicht selten wirft dies neue Fragen<br />
auf und zieht insbesondere in der Lebensmittelindustrie<br />
erhöhten Aufklärungs- und Informationsbedarf nach sich. Was<br />
gibt es für Möglichkeiten, Fleisch, Fisch, Käse & Co. unter nachhaltigen<br />
Gesichtspunkten bestmöglich und sicher zu verpacken?<br />
Was ist derzeit technisch machbar und welchen Rahmen<br />
setzt dabei das neue Verpackungsgesetz?<br />
„To exchange the ideas“<br />
Vorträge und Live-Vorführungen<br />
Den Kern der zweitägigen Veranstaltung bietet ein Programm<br />
aus vier Vorträgen, das – jeweils inhaltsidentisch – entweder am<br />
Dienstag, den <strong>19</strong>. Februar oder am Mittwoch, den 20. Februar<br />
besucht werden kann. Den Auftakt bildet der Beitrag von Matthias<br />
Stein (KIN-Lebensmittelinstitut) mit dem Titel „Kunststoffrecycling<br />
und Konformität nach der Kunststoffverordnung<br />
EU 10/2011“, gefolgt vom Vortrag von Georg Schmidt (Der Grüne<br />
Punkt – Duales System Deutschland GmbH) mit dem Namen<br />
„Pflichtübung Design4Recycling – Neue gesetzliche Anforderungen<br />
zur Recyclingfähigkeit von Verpackungen“. „Verpackungsgesetz<br />
20<strong>19</strong> – nur so viel verpacken wie nötig“ lautet der<br />
Vortrag von Sylvia Knebelsberger (Hochschule Hannover). Den<br />
Schlusspunkt bildet Michael Thomas (BrandNewLove GmbH)<br />
mit seinem Beitrag „Nachhaltige Verpackung – von der Kostenlast<br />
zur Profit-Opportunity“.<br />
Um Antworten auf diese dringenden Sachfragen zu bieten und<br />
Lösungen rund um das Thema nachhaltige Verpackungen kompakt<br />
zu präsentieren haben die Ribbeck GmbH & Co. KG und<br />
das Lebensmittelinstitut KIN das „R.P.N.E.“ gegründet, das „Resonsibility<br />
Packaging Network Event“. Das Forum, laut Veranstalter<br />
einzigartig in seiner Konstellation, will sowohl mit aktuellen<br />
Beiträgen und Vorträgen sowie Live-Vorführungen und Podiumsdiskussionen<br />
das technisch Machbare in der modernen<br />
Verpackungswelt aufzeigen. Verantwortung mit Anderen teilen,<br />
Verpackungskonzepte für die Zukunft aufzeigen und Verbindungen<br />
zwischen Experten in einem exklusiven Rahmen schaffen<br />
bilden die Philosophie, die hinter der Veranstaltung steht.<br />
„To exchange the ideas“ lautet dabei die griffige Formel, mit der<br />
sich die Veranstalter am <strong>19</strong>. und 20. Februar in dem angenehmen<br />
Ambiente der Alten Spinnerei in Kolbermoor bei Rosenheim<br />
an Experten und Vertreter aus der gesamten Lebensmittel-<br />
und Verpackungsindustrie und aus dem Maschinenbau<br />
richten. „Wir wollen neue Impulse setzen, die Möglichkeit zum<br />
Ideen- und Wissensaustausch bieten und einen gedeihlichen<br />
Rahmen setzen, aus dem sich neue Lösungen und Synergien<br />
entwickeln können“, sagen die Initiatoren Inge Jeß vom KIN-<br />
Lebensmittelinstitut aus Neumünster und Björn Gallenkamp,<br />
Geschäftsführer der Ribbeck GmbH & Co. KG aus Bad Bramstedt.<br />
Am Ende des Tages sollen die Teilnehmer neue Denkanstöße<br />
erhalten und in die Lage versetzt werden, zusammen mit<br />
den Netzwerkpartnern bestehendes Wissen zu erweitern, sagen<br />
Jeß und Gallenkamp. „Aktuell erleben wir eine Zeit, die uns ob<br />
ihrer Herausforderungen immer enger zusammenrücken lässt<br />
und es daher erforderlich macht, sich den Problemen nicht nur<br />
gemeinsam zu stellen, sondern auch gemeinsam nach Lösungen<br />
zu suchen“, sagt Gallenkamp, der sich eine Fortsetzung der<br />
Veranstaltung im Herbst und die Etablierung des Netzwerks<br />
als dauerhafte Institution sehr gut vorstellen kann. „Mit dem<br />
‚R.P.N.E.‘ im Februar haben wir einen ersten Schritt getan, aber<br />
wir sehen noch sehr viel mehr Potenzial, das das Netzwerk den<br />
Teilnehmern bietet“, sagt Jeß.<br />
Früher eine Baumwollspinnerei, heute eine angesagte Eventlocation:<br />
Die Alte Spinnerei im Herzen Kolbermoors wird mit<br />
ihrem angenehmen Ambiente als Veranstaltungsort des<br />
„R.P.N.E.-Netzwerktreffens“ für die geeigneten Rahmenbedingungen<br />
sorgen.<br />
In den rund einstündigen Pausen zwischen den Vorträgen werde<br />
es in den Netzwerk-Treffen ausreichend Zeit für ausgiebige<br />
Gespräche und zum Ideenaustausch geben, sagen Jeß und Gallenkamp.<br />
Zudem werden Live-Vorführungen die Teilnehmer<br />
über neueste Trends und Verpackungskonzepte informieren.<br />
Eigens zu diesem Zweck werde eine komplette Verpackungslinie<br />
im Veranstaltungsraum zur Verfügung stehen, um neueste<br />
Produkte und Verfahren im Realbetrieb zu demonstrieren. Weitere<br />
Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden<br />
sich unter www.rpne.de. <br />
beh<br />
Ribbeck GmbH & Co. KG<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 15
Spektrum<br />
Antibiotika-Resistenzen<br />
zählen weltweit zu<br />
den größten Bedrohungen<br />
der Volksgesundheit.<br />
In Europa sterben<br />
derzeit jährlich rund<br />
33.000 Menschen an<br />
den Folgen von Infektionen<br />
mit resistenten<br />
Erregern.<br />
Dänemark<br />
Internationales<br />
Forschungszentrum zur<br />
Antibiotikaresistenz wird<br />
eingerichtet<br />
Um die internationalen Bestrebungen zur Lösung der Probleme durch Antibiotika-Resistenzen voranzutreiben,<br />
hat die dänische Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby Ende November einen Vertrag zur Einrichtung eines<br />
internationalen Forschungszentrums in Dänemark unterschrieben. In dem Zentrum sollen bis zu 500 Mitarbeiter<br />
arbeiten.<br />
Die Gesundheitsministerin sagte: „Antibiotika-Resistenzen<br />
stellen eine enorme gesellschaftliche Herausforderung<br />
dar, die wir nur durch internationale Zusammenarbeit<br />
in den Griff bekommen werden. Ich bin stolz, dass der<br />
Standort des neuen Forschungszentrums in Dänemark sein<br />
wird.” Umwelt- und Lebensmittelminister Jakob Ellemann-<br />
Jensen ergänzte: „Resistente Bakterien kennen keine Grenzen.<br />
Dänemark genießt internationale Anerkennung für seine Arbeit<br />
zur Antibiotika-Resistenz bei Mensch und Tier. Durch das neue<br />
Forschungszentrum wird unser Land noch attraktiver für Forscher,<br />
die an der Bewältigung dieser Herausforderung arbeiten.“<br />
Und Martin Merrild, Vorsitzender des Dänischen Fachverbands<br />
der Land- & Ernährungswirtschaft (DFLE), sieht in dem geplanten<br />
Forschungszentrum auch eine Anerkennung der von den<br />
dänischen Landwirten durchgeführten Maßnahmen zur Senkung<br />
des Antibiotikaverbrauchs in der Nutztierhaltung: „Durch<br />
ständig verbesserte Vorbeugung und Behandlung konnten wir<br />
den Einsatz immer weiter reduzieren. Kranke Tiere haben natürlich<br />
weiterhin Anspruch auf effiziente Behandlung.“<br />
Der Vertrag ist das Ergebnis langer und intensiver Diskussionen<br />
und Verhandlungen mit unterschiedlichen Instanzen,<br />
unter anderem der Weltbank. Das Forschungszentrum soll<br />
teils ganzheitliche Perspektiven entwickeln und aufzeigen,<br />
teils Länder mit niedrigem bzw. mittlerem Durchschnittseinkommen<br />
beraten, wie sie auf der Grundlage des interdisziplinären<br />
WHO-Ansatzes One Health Antibiotika-Resistenzen<br />
bekämpfen können.<br />
An der Einrichtung des Forschungszentrums sind neben führenden<br />
dänischen auch eine Reihe von internationalen Forschungsinstituten<br />
sowie weitere relevante Organisationen<br />
beteiligt.<br />
16 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Spektrum<br />
Niederländische Geflügelwirtschaft<br />
„Ehrlich kommunizieren, wie<br />
Hähnchenfleisch in den<br />
Niederlanden produziert wird“<br />
Der Verband der Niederländischen Geflügelschlachtereien und Geflügelverarbeitungsbetriebe (NEPLUVI) ist die Branchenorganisation<br />
für die Geflügelfleisch produzierenden Unternehmen in den Niederlanden und hatte gemeinsam mit<br />
dem Sektor in 2015 die nationale Kip in Nederland-Kampagne (Hähnchen in den Niederlanden) gestartet. <strong>Fleischmagazin</strong><br />
hat mit Gert-Jan Oplaat, Vorsitzender NEPLUVI, über die Imagekampagne des Sektors und zur Entwicklung<br />
der niederländischen Geflügelwirtschaft gesprochen.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Was ist die Motivation<br />
für die mehrjährige Kampagne „Kip in<br />
Nederland“ ?<br />
Gert-Jan Oplaat: Ziel der Imagekampagne<br />
ist es, das große Engagement aller an der<br />
Wertschöpfungskette Beteiligten zu kommunizieren<br />
und authentisch zu zeigen, wie<br />
ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Produkt<br />
verantwortlich erzeugt werden kann.<br />
Wir stellen fest, dass der Konsument immer<br />
weniger darüber weiß. Nach einer Untersuchung<br />
unseres Ministeriums geben nur 15<br />
Prozent der niederländischen Bevölkerung<br />
an, sich gut mit den Gegebenheiten eines<br />
landwirtschaftlichen Betriebs auszukennen.<br />
Und so etablieren sich in der Gesellschaft<br />
mitunter auch Unwahrheiten oder<br />
unsachgemäße Sichtweisen über die Abläufe<br />
im Sektor oder in der Produktion. Daher<br />
ist es unser großes Anliegen, mit Protagonisten<br />
aus der Branche im Rahmen unserer<br />
Imagekampagne für Aufklärung und Transparenz<br />
zu sorgen.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: In welchen Bereichen profiliert<br />
sich der niederländische Geflügelsektor<br />
besonders ?<br />
Oplaat: Unsere Branche ist wirklich sehr<br />
aktiv. Als Vorreiter auf dem Gebiet der Antibiotika-Reduktion<br />
haben wir den Einsatz<br />
dieser Mittel bis 2017 um 74 Prozent im Vergleich<br />
zu 2009 gesenkt. Auch sind wir Pioniere<br />
bei der Campylobacter-Bekämpfung<br />
und setzen hier nach unserer Auffassung<br />
das global beste Verfahren ein. Das gleiche<br />
gilt für das Monitoring und die Bekämpfung<br />
der Vogelgrippe.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Welche Innovationen<br />
würden Sie als besondere Errungenschaften<br />
bezeichnen ?<br />
Oplaat: Es beginnt bei der Zucht von robusten<br />
und gesunden Tieren. Das erreichen<br />
wir zum Beispiel durch „Early Feeding“, also<br />
indem Eintagsküken direkten Zugang<br />
zu Futter und Wasser bekommen. Oder indem<br />
wir auf Verbraucherwünsche reagieren<br />
und neue, langsam wachsende Rassen<br />
erzeugen. Diese werden nach bestimmten<br />
Kriterien des Tierwohlseins und der Nachhaltigkeit<br />
im „Kip von morgen“ (Hähnchen<br />
von morgen) -Programm aufgezogen: Aktuell<br />
ist das Fleisch von diesen Hähnchen<br />
in den Regalen unserer Supermärkte fast<br />
schon Standard. Das ist ein toller Erfolg der<br />
gesamten Wertschöpfungskette.<br />
Darüber hinaus sind wir mit Neuerungen<br />
in den Ställen beschäftigt. Wir arbeiten<br />
an der Entwicklung von energieneutralen<br />
Mastbetrieben. Auch in den Schlachtereien<br />
gibt es viel Neues – die Niederlande sind<br />
übrigens der weltweit führende Anbieter<br />
für Technik und Maschinen in Schlachtereien.<br />
Wir investieren viel auf dem Gebiet<br />
der Hygiene, um unsere gesetzlichen<br />
Regelungen – die über die EU-Gesetze<br />
hinausgehen – einzuhalten, sowie in alternative<br />
Betäubungsmethoden.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Erkennen die ausländischen<br />
Märkte Ihre Erfolge an ?<br />
Oplaat: Unser Status bleibt im Ausland<br />
nicht unbemerkt. Die starke internationale<br />
Nachfrage im Export zeigt ganz klar,<br />
dass unsere Reputation sehr gut ist. Zudem<br />
werden wir täglich von Organisationen aus<br />
der ganzen Welt auf unsere Methoden und<br />
Innovationen angesprochen. Die Inhalte<br />
und Botschaften unserer Imagekampagne<br />
kommunizieren wir auch gegenüber unsere<br />
ausländischen Partnern. In Kürze geht<br />
dafür die neue Website „Holland Poultry“<br />
online.<br />
„Die Erfolge unserer Branche bleiben im<br />
Ausland nicht unbemerkt!“ so Gert-Jan<br />
Oplaat (53), Vorsitzender NEPLUVI.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 17
Spektrum<br />
Nachgefragt – Wirtschaftsreport 2018<br />
Fleischbranche blickt auf<br />
ereignisreiches Jahr zurück<br />
Ende 2017, vor einem guten Jahr, wollten wir wissen, was<br />
die Unternehmen der Branche von 2018 erwarten, auf<br />
welche Trends, welche Highlights sie sich freuen, welche<br />
Herausforderungen auf sie warten.<br />
Ein Jahr später, im Dezember 2018, haben wir dann bei einigen<br />
Unternehmen nachgefragt, was aus ihren Plänen für 2018<br />
geworden ist und welche Aufgaben sie in das nun beginnende<br />
Jahr 20<strong>19</strong> mitnehmen. Die erneute Umfrage ist rein statistisch<br />
gesehen nicht repräsentativ, zeigt aber dennoch ein interessantes<br />
Abbild unserer Branche. Es ging und geht bei allen<br />
weiterhin um die Themen und Trends, die jeden Branchenteilnehmer<br />
bewegen: Tierwohl, Regionalität und Produktinnovationen<br />
ebenso wie Internationalisierung, Digitalisierung<br />
und den allgemeinen Fachkräftemangel.<br />
Aus den Antworten auf unsere erneute Umfrage lässt sich aber<br />
ebenso ersehen, dass auch 20<strong>19</strong> wieder alle Kräfte aktiviert<br />
werden, um den (Fleisch-)Markt auch zukünftig mit hochwertigen<br />
Lebensmitteln zu versorgen.<br />
Die ausführlichen Antworten lesen Sie auf den folgenden Seiten.<br />
Lothar Bentlage<br />
Rügenwalder Mühle, Bad Zwischenahn<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Welche<br />
Erwartungen Ihres<br />
Unternehmens an 2018<br />
haben sich erfüllt? An<br />
welchen werden Sie<br />
weiterarbeiten?<br />
Lothar Bentlage: Wir<br />
gehen davon aus, dass<br />
wir unseren Gesamtumsatz<br />
auch weiterhin<br />
konstant auf Wachstumskurs<br />
halten können.<br />
Zwar verzeichnet der<br />
Gesamtmarkt seit längerem<br />
einen leichten Rückgang bei den SB-Fleischwaren. Dies<br />
wird allerdings kompensiert durch die steigende Nachfrage nach<br />
Bio-Fleisch und -Wurst und insbesondere nach vegetarischen<br />
bzw. veganen Alternativen. Denn immer mehr Menschen essen<br />
sehr bewusst.<br />
20<strong>19</strong> werden uns wieder deutliche Trends begleiten: mehr Convenience<br />
und To-go-Artikel, stärkere Bemühungen in Nachhaltigkeit<br />
sowie regionale Konzepte. Außerdem werden auch weiterhin<br />
Marken mit Urvertrauen für den Konsumenten eine Art Anker<br />
bilden. Blickt man auf den LEH, so bringt das neue Jahr weitere<br />
Konzepte, die größere Nähe zum Konsumenten bieten und dabei<br />
auch digitale Elemente integrieren – und so den Handel immer<br />
perfekter auf die Erfolgsspur lenken.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Worauf freuen Sie sich 20<strong>19</strong><br />
besonders und was wird die größte Herausforderung?<br />
Lothar Bentlage: Auch 20<strong>19</strong> werden wir wieder leckere Neuheiten<br />
in die Regale bringen. Wann genau und worum es sich dabei<br />
handelt können wir momentan noch nicht verraten.<br />
Erstmalig werden wir 20<strong>19</strong> auch mit der Vermarktung eines<br />
speziell für den GV-Markt konzipierten Angebots starten. Zudem<br />
wird im Export mit der Erschließung neuer Märkte die Internationalisierung<br />
fortgesetzt.<br />
Zudem rechnen wir für dieses Jahr mit einer weiteren Internationalisierung<br />
des Konsums verbunden mit entsprechend verstärkten<br />
Bemühungen der Lebensmittelbranche. Und natürlich wird<br />
auch die Digitalisierung weiter an Bedeutung gewinnen.<br />
Marketingseitig sorgen unsere Spots und Anzeigen in Print,<br />
TV und online ganzjährig konstant für Aufmerksamkeit. Und<br />
schließlich investieren wir weiter an unserem Standort in Bad<br />
Zwischenahn: Es entsteht ein neues Zentrallager.<br />
18 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Spektrum<br />
Dr. Ingo Stryck, Geschäftsführer Marketing<br />
Wiesenhof, Visbek<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Welche Erwartungen Ihres Unternehmens an<br />
2018 haben sich erfüllt? An welchen werden Sie weiterarbeiten?<br />
Dr. Ingo Stryck: Wir blicken positiv auf 2018 zurück: Das<br />
gute Sommerwetter hat uns hervorragende Absätze in unserem<br />
Grillsortiment beschert. Zusätzlich hat die Fußball-WM<br />
die Grillsaison befeuert, auch wenn das frühe Ausscheiden der<br />
Deutschen Nationalmannschaft ein Wermutstropfen war. Mit der<br />
Absatzentwicklung unseres American BBQ-Sortiments sind wir<br />
zufrieden – stärkster Artikel war das Hähnchen-Oberkeulen-<br />
Steak „Steakpfeffer-Quinoa“, der so gut angekommen ist, dass<br />
wir ihn in unser Standard-Grillsortiment aufnehmen. 20<strong>19</strong> werden<br />
wir an unserem American BBQ-Konzept festhalten und dem<br />
LEH wieder neue Geflügelprodukte mit einem typisch amerikanischen<br />
Geschmacksfeeling präsentieren. Die US-Amerikaner<br />
sind für ihre kulinarische Experimentierfreude bekannt – viele<br />
Food-Trends kommen von dort. Davon inspiriert wollen wir den<br />
US-amerikanischen Lifestyle neu interpretieren. Passend dazu<br />
werden wir eine Promotion zum Motto „Summer of ’69“ haben<br />
und einen Roadtrip durch Kalifornien in einem Original VW-Bulli<br />
verlosen.<br />
Das Thema Tierwohl ist nach wie vor im Blickpunkt der Gesellschaft.<br />
Der Markt für Tierwohl-Produkte wird daher auch künftig<br />
weiter wachsen. Wir arbeiten in dem Bereich der alternativen<br />
Haltungsformen seit fast 20 Jahren und stehen hier im Austausch<br />
mit den Tierschutzorganisationen und der Wissenschaft.<br />
Insgesamt ist es gelungen, die deutschen Produktionsmengen<br />
sämtlicher Tierwohlprodukte im Jahr 2018 auf 60 Prozent zu<br />
steigern. Bis Ende 20<strong>19</strong> soll<br />
die deutsche Produktionsmenge<br />
sämtlicher Tierwohlprodukte<br />
in unserer Unternehmensgruppe<br />
auf mindestens<br />
70 Prozent erhöht werden.<br />
Auch 20<strong>19</strong> werden sich<br />
der Gesundheits- und<br />
Fitnesstrend fortsetzen. High-Protein-Produkte werden im Gespräch<br />
bleiben. Wir werden an diesen Themen weiter arbeiten.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Worauf freuen Sie sich 20<strong>19</strong><br />
besonders und was wird die größte Herausforderung?<br />
Dr. Ingo Stryck: Erfreulich ist, dass der Konsum von Geflügelfleisch<br />
weiter wächst: Ersten Schätzungen der MEG zufolge liegt<br />
der Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch in 2018 bei 21,9 kg.<br />
Dieses Wachstum von 1 kg pro Kopf im vergangenen Jahr ist<br />
enorm. Die starke Konkurrenzsituation bedingt, dass sich nur<br />
innovative und glaubwürdige Konzepte durchsetzen. Das<br />
Wiesenhof-Konzept „Deutsches Geflügel von regionalen Höfen“<br />
rückt unseren Wettbewerbsvorteil heimischer Ware in den Vordergrund,<br />
bei dem wir eine lückenlose Rückverfolgbarkeit bis<br />
zum einzelnen Landwirt abbilden können – nur in der gemeinschaftlichen<br />
Zusammenarbeit mit unseren Vertragslandwirten<br />
und der regionalen Lieferkette können wir die hochwertige<br />
Markenqualität liefern. Das Thema Regionalität werden wir auch<br />
20<strong>19</strong> stärker in unserer Kommunikation spielen.<br />
Foto: Timo Lutz Werbefotografie<br />
Anja Steinhaus-Nafe, Geschäftsführerin<br />
Steinhaus, Remscheid<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Welche Erwartungen Ihres Unternehmens an<br />
2018 haben sich erfüllt? An welchen werden Sie weiterarbeiten?<br />
Anja Steinhaus-Nafe: Unsere Erwartungen wurden in diesem Jahr<br />
mit den Neueinführungen unserer neuen japanischen Teigtaschen<br />
und den neuen Pastrami-Spezialitäten voll erfüllt. Für das neue Jahr<br />
steht bei uns die Fortführung des Roll-out unserer Neuheiten an.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Worauf freuen Sie sich 20<strong>19</strong><br />
besonders und was wird die größte Herausforderung?<br />
Anja Steinhaus-Nafe: Wir freuen uns im neuen Jahr auf die<br />
vollständige Inbetriebnahme unserer jüngsten Produktionsflächenerweiterung.<br />
Die größte Herausforderung wird der Umgang mit der<br />
Volatilität bei den Rohstoffmärkten.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> <strong>19</strong>
Spektrum<br />
Dr. Peter Schimitzek, Vorstandsvorsitzender<br />
CSB-System AG, Geilenkirchen<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Welche Erwartungen Ihres Unternehmens an<br />
2018 haben sich erfüllt? An welchen werden Sie weiterarbeiten?<br />
Dr. Peter Schimitzek: Wir hatten für dieses Jahr eine erhöhte<br />
Nachfrage nach spezialisierten IT-Lösungen erwartet. Und<br />
tatsächlich gab es in diesem Jahr sehr viele gute Gespräche mit<br />
Interessenten.<br />
Als ERP-Anbieter profitieren wir natürlich davon, dass die Digitalisierung<br />
aktuell auch in den Medien und der Politik so präsent ist.<br />
Aber wir haben das Thema auch in unserer aktuellen, globalen Digitalisierungsstudie<br />
untersucht. Und es hat sich bestätigt: Die IT ist<br />
für viele CEOs der Schlüssel für Verbesserungen. Rund 17 Prozent<br />
der Befragten stufen die Informationstechnologie sogar als sehr<br />
wichtig ein. Wir konzentrieren uns daher wie immer auf das, was<br />
unsere Kunden brauchen, um noch erfolgreicher zu sein: Neben<br />
neuen Features für mehr Transparenz und zur Kostenreduzierung<br />
stehen Lösungen für die Digitalisierung von Marketing und Vertrieb<br />
im Fokus, wie zum Beispiel Webshops.<br />
Aber wir haben auch eine kommunikative Aufgabe vor uns und<br />
müssen den Betrieben das volle Potenzial der Digitalisierung aufzeigen.<br />
Denn auch das haben wir in unserer Studie festgestellt: Viele<br />
kennen noch gar nicht die Möglichkeiten,<br />
die sich aktuell schon bieten.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Worauf freuen Sie sich 20<strong>19</strong> besonders und<br />
was wird die größte Herausforderung?<br />
Dr. Peter Schimitzek: Ich bin sehr gespannt darauf, wie unser<br />
neues BASIC ERP vom Markt angenommen wird. Damit bieten<br />
wir jetzt eine schlüsselfertige Branchenlösung, die speziell auf<br />
die Bedürfnisse kleinerer Fleischbetriebe, Metzgereien und Filialisten<br />
zugeschnitten ist. Das System ist weniger komplex, kann<br />
schnell eingeführt werden und kostet weniger in der Implementierung<br />
– für kleinere Betriebe also der optimale Einstieg in die<br />
Digitalisierung.<br />
Das Thema Fachkräftemangel bleibt in den nächsten Jahren sicher<br />
eine der großen Herausforderungen der Branche. Da sitzen<br />
wir alle im selben Boot: Produzenten, Händler und Zulieferer.<br />
Aber dieser Mangel befördert natürlich auch die Entwicklung<br />
neuer und die Verbesserung bestehender digitaler Lösungen, die<br />
den Betrieben helfen. Da sind wir als Softwareanbieter also ganz<br />
schön gefordert. All das zeigen wir auf der IFFA im Mai – und<br />
darauf freue ich mich natürlich.<br />
Hubert Kelliger, Strategische Vertriebsleitung<br />
Westfleisch SCE, Münster<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Welche Erwartungen Ihres<br />
Unternehmens an 2018 haben sich erfüllt? An<br />
welchen werden Sie weiterarbeiten?<br />
Hubert Kelliger: 2018 konnten wir unsere Position<br />
als einer der führenden Fleischvermarkter<br />
in Deutschland und Europa weiter festigen.<br />
Unsere Standorte haben wir – die Bedürfnisse<br />
des Marktes fest im Blick – gezielt modernisiert<br />
und ausgebaut. Diese Anstrengungen<br />
werden wir in den kommenden Monaten und Jahren weiter fortsetzen:<br />
Allen voran sollen die Schlachtkapazitäten in Erkenschwick und<br />
Coesfeld deutlich erhöht werden.<br />
International knüpften wir 2018 viele wertvolle neue Kontakte und<br />
erhielten Zugang zu weiteren Exportmärkten. Hier sehen wir für uns<br />
eine wichtige Chance. Denn wenn wir die Wertschöpfung im Export<br />
erhöhen, können wir uns im Inland noch mehr Tierwohl leisten. Ein<br />
Thema, das uns nicht erst seit unserer „Aktion Tierwohl“ 2011 am<br />
Herzen liegt, als wir das erste Tierwohllabel für Wurst- und Fleischwaren<br />
in Deutschland etablierten.<br />
Umso mehr freut es uns, dass das staatliche Tierwohllabel dank<br />
gemeinsamer Anstrengungen von Branche und Politik 20<strong>19</strong>/2020<br />
endlich auf die Straße gebracht wird. Mit ihm erhalten wir über den<br />
Handel eindeutige Rückmeldungen, was der Verbraucher möchte und<br />
können dann noch marktgerechter produzieren.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Worauf freuen Sie sich 20<strong>19</strong><br />
besonders und was wird die größte Herausforderung?<br />
Hubert Kelliger: Im kommenden Jahr wird unser ,Strukturprojekt<br />
2025‘ noch mehr an Fahrt aufnehmen. Wir verfolgen dabei keine<br />
reine Wachstums-, sondern vor allem eine Qualitätsstrategie. Das<br />
heißt: Wir wollen eine höhere Wertschöpfung über die gesamte<br />
Prozesskette erzielen – von der Landwirtschaft über den Rohstoff<br />
bis hin zur Verarbeitung. Dank unserer engen Verbindung sowohl zur<br />
Landwirtschaft als auch zum Handel besitzen wir eine hervorragende<br />
Position, diesen Mehrwert für uns auch zu generieren.<br />
Generell gilt: Wir investieren je nach Marktlage und entwickeln<br />
entsprechende Innovationen vor allem für unser Sortiment in den<br />
Bereichen SB-Fleisch, Convenience und Grillartikel.<br />
20 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
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LEH kompakt<br />
Alnatura<br />
Stärkeres Wachstum als der Bio-Markt<br />
Das Bio-Handelsunternehmen Alnatura ist in seinem Geschäftsjahr<br />
2017/2018 stärker als der Bio-Markt insgesamt gewachsen.<br />
Alnatura erzielte ein Umsatzplus von 6,8 Prozent<br />
auf 822 Mio. Euro netto – im Bio-Markt lag der Zuwachs bei<br />
insgesamt 5,9 Prozent.<br />
Im vergangenen Geschäftsjahr eröffnete das Unternehmen<br />
acht neue Super-Natur-Märkte. Somit kletterte die Zahl der<br />
Filialen auf 131 in 12 Bundesländern. Weitere Eröffnungen sind<br />
unter anderem in Freiburg, Regensburg, Stuttgart, Starnberg<br />
und im Frankfurter Ostend geplant. Die Marke Alnatura umfasst<br />
mit 1.390 verschiedenen Produkten das umfangreichste<br />
Bio-Sortiment in Deutschland. Das Sortiment ist mittlerweile<br />
in 14 Ländern Europas erhältlich. Für 20<strong>19</strong> plant das Unternehmen<br />
unter anderem den Umzug seines Unternehmenssitzes<br />
von Bickenbach nach Darmstadt. Dieser soll bereits im Januar<br />
erfolgen. Das Bürogebäude mit einer Bruttogeschossfläche<br />
von 13.500 Quadratmetern wird das europaweit größte Bürogebäude<br />
mit einer Außenfassade aus Lehm sein.<br />
Ritterwerk-Studie<br />
Bereitschaft zu mehr Bio-Einkäufen<br />
Das Verbraucherverhalten bleibt beim Einkauf und Konsum<br />
von Lebensmitteln widersprüchlich. Das ist eines der Ergebnisse<br />
einer repräsentativen Studie unter 1.000 Deutschen im<br />
Auftrag des Hausgeräteherstellers Ritterwerk.<br />
Die Studie hat ermittelt, dass 46 Prozent der Befragten monatlich<br />
zwischen 200 und 400 Euro für Lebensmittel ausgeben.<br />
Nur 26 Prozent geben mehr aus. Dabei achten 76 Prozent<br />
beim Lebensmitteleinkauf häufig auf den Preis.<br />
Unter der Marke Alnatura werden rund 1.400 verschiedene<br />
Produkte verkauft.<br />
FOTO: MARC DORADZILLO<br />
Aber: 58 Prozent würden laut Studie wertiger in Bezug auf Bio,<br />
Craft Food und regionalem Essen einkaufen, wenn Geld keine<br />
Rolle spielte. Zudem sind 26 Prozent bereit, für Bio-Essen<br />
bis zu 10 Prozent mehr zu zahlen – 24 Prozent, falls es aus der<br />
Region kommt und 20 Prozent, sofern es handwerklich hergestellt<br />
ist. Der Alltag sieht aktuell jedoch anders aus.<br />
Zurzeit spielt der Online-Handel für Lebensmittel in Deutschland<br />
mit 2,5 Prozent eine untergeordnete Rolle. Die Regionalauswertung<br />
zeigt, dass die Quote in Metropolen bereits bei 4,5<br />
Prozent liegt.<br />
Kaufland<br />
WhatsApp-Newsletter ergänzt Marketing-Maßnahmen<br />
Mit einem WhatsApp-Service ergänzt<br />
Kaufland seit kurzem seine Prospekte, die<br />
Website und den E-Mail-Newsletter um<br />
ein weiteres Marketing-Instrument. Der<br />
Konzern nimmt für sich an dieser Stelle<br />
eine Vorreiterrolle im Lebensmitteleinzelhandel<br />
in Anspruch.<br />
war naheliegend, mit WhatsApp auf einen<br />
Messenger-Dienst zu setzen, den mehr<br />
als 60 Prozent der Bevölkerung nutzen.<br />
Damit sind wir schnell, unkompliziert und<br />
punktgenau noch näher dran an der Lebens-<br />
und Einkaufswelt unserer Kunden.“<br />
In kurzen Push-Nachrichten kann der<br />
Kunde nach seiner Anmeldung Informationen<br />
zu aktuellen Aktionen und Hintergründe<br />
zu wöchentlichen Spezialthemen<br />
erhalten. Jeden Donnerstag gibt es ein<br />
Kochrezept, das auf dem Thema der Woche<br />
aufbaut.<br />
Christoph Schneider, Marketingleiter von<br />
Kaufland Deutschland, kommentiert: „Es<br />
Mit einem WhatsApp-Newsletter-Service ergänzt Kaufland Prospekte, Website<br />
und E-Mail-Newsletter.<br />
FOTO: KAUFLAND<br />
22 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Forscher der Universität Regensburg sehen unter<br />
anderem eine zunehmende Bedeutung von Health<br />
Food, Personalized Food, Medical Food und<br />
Functional Food voraus.<br />
FOTO: BLANCO PROFESSIONAL<br />
Uni Regensburg<br />
Studie sucht nach<br />
kommenden Food-Trends<br />
Ein Forschungsteam der Universität Regensburg<br />
hat sich für den Deutschen Fruchthandelsverband<br />
(DFHV) in einer Studie mit dem Fruchthandel von<br />
Morgen befasst – mit Ergebnissen, die zum Teil den<br />
gesamten Lebensmitteleinzelhandel interessieren<br />
dürften.<br />
Das trifft zum Beispiel auf die so genannten übergeordneten<br />
Gesellschaftstrends zu, die die Forscher<br />
ausmachen. Sie prognostizieren immer mehr Single-<br />
Haushalte und einen noch häufigeren Snack-Verzehr.<br />
Health Food, Personalized Food, Medical Food<br />
und Functional Food würden deutlich wichtiger –<br />
ebenso wie Körperstyling.<br />
Die Forscher formulieren: „Neue Ideologisierungen<br />
führen zunehmend auch zu Nationalisierungen.<br />
Beim Essen sehen wir eine Rückbesinnung auf das<br />
Deutsche, auf Heimat, Region und Tradition.“ Weil<br />
die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund<br />
wachse, bilde sich „eine Verbrauchergruppe mit völlig<br />
neuen Vorlieben“ heraus. Die alte gesellschaftliche<br />
Mitte, deren Konsummuster bisher Orientierung<br />
gegeben hätten, breche weg.
LEH kompakt<br />
EHI<br />
Initiative E-Mobilität soll für<br />
mehr Bewegung im Handel sorgen<br />
E-Mobilität führt derzeit noch ein Schattendasein, ihre Auswirkungen<br />
auf den Handel sind jedoch bereits spürbar.<br />
Das EHI Retail Institute hat die Initiative E-Mobilität gegründet.<br />
Sie möchte den Händlern Investitionsentscheidungen<br />
erleichtern, indem wichtige Daten, Fakten und Erkenntnisse<br />
zum Markt der E-Mobilität erhoben und in die<br />
Branche kommuniziert werden.<br />
FOTO: EWE AG/DAVID HECKER<br />
Eines der wichtigsten Themen, die analysiert und diskutiert<br />
werden sollen, wird die Ladeinfrastruktur sein. Hintergrund:<br />
Nach einer EHI-Befragung bei 30 großen Handelsunternehmen<br />
statten bereits jetzt 70 Prozent erste<br />
Kunden-Parkplätze mit Ladesäulen aus. Deren Nutzung<br />
ist entsprechend der geringen Verbreitung von Elektro-<br />
Fahrzeugen noch eher verhalten. Mit der EU-Richtlinie,<br />
die für Januar 2020 verbindlich sein wird, ist der Handel im<br />
Zugzwang.<br />
Partner bei der Gründung waren Chargepoint, Digital<br />
Energy Solutions, Digitronic, innO₂grid, Schneider Electric<br />
und Viessmann. Die Initiative sieht sich auch als eine<br />
Plattform für den Austausch und Dialog, damit gemeinsam<br />
Stärken oder Schwächen einzelner Lösungen diskutiert<br />
werden können.<br />
Globus<br />
Höchstes Ansehen für deutschen<br />
Lebensmittelhändler<br />
Die Globus SB-Warenhäuser zählen laut einer Studie des<br />
Wirtschaftsmagazins Bilanz zu den ´meistbewunderten<br />
Unternehmen Deutschlands´ und besitzen ´unter allen Lebensmittelhändlern<br />
die höchste Reputation´.<br />
Edeka Südwest<br />
Französisches Rindfleisch für die Kunden<br />
Bereits seit 20 Jahren führen zahlreiche<br />
Märkte der Edeka-Regionalgesellschaft<br />
Südwest das französische Markenrindfleisch<br />
Charoluxe im Sortiment. Von<br />
dessen Vorzügen konnten sich jüngst<br />
die Kunden von 60 regionalen Edeka-<br />
Märkten im Rahmen von Aktionswochen<br />
überzeugen. Zuvor waren mehrere Mitarbeiter<br />
von Edeka Südwest Fleisch nach<br />
Frankreich gereist, um sich vor Ort zu informieren,<br />
was Tierwohl und Transparenz<br />
bei Charoluxe in der Praxis bedeuten.<br />
Thekenaufstellern und Flyern. Highlight<br />
war ein Gewinnspiel mit Rubellosen und<br />
Gewinncodes, bei dem die Teilnehmer<br />
auf der Website www.charoluxe.de durch<br />
Eingabe des Codes direkt erfahren konnten,<br />
ob sie gewonnen haben. Insgesamt<br />
wurden Aktionen in 60 Märkten umgesetzt<br />
und 72.000 Lose verteilt.<br />
Wissensvermittlung über die nachhaltige<br />
Tierhaltung bei Charoluxe war – neben<br />
der Schaffung von Kaufanreizen<br />
– auch ein wichtiges Ziel der Charoluxe-<br />
Aktionswochen am POS. Klassische<br />
Verkostungstage und Handzettelinserate<br />
wurden dabei flankiert von einer Kommunikation<br />
an der Theke mit Postern,<br />
Mitarbeiter von Edeka Südwest zu Besuch bei einem Charoluxe-Züchter in<br />
Montreuil la Combe in Frankreich.<br />
FOTO: EDEKA/PATRICK REIMANN<br />
24 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
LEH kompakt<br />
„Tagtäglich geben wir bei Globus unser Bestes, um den Lebensmitteleinkauf<br />
für viele Menschen noch angenehmer zu<br />
gestalten“, sagt Karina Demminger, Bereichsleiterin Mitarbeiterentwicklung,<br />
Kommunikation und Kultur bei Globus.<br />
„Über die Auszeichnung als ‚Meistbewundertes Unternehmen‘<br />
freuen wir uns daher sehr. Sie spiegelt eine hohe Anerkennung<br />
der täglichen Arbeit unserer Mitarbeiter wider<br />
und bestärkt uns in unserem gegenwärtigen und zukünftigen<br />
Handeln.“<br />
Mit einer Gesamtnote von 2,13 belegt Globus mit deutlichem<br />
Vorsprung vor den Wettbewerbern den ersten Platz unter allen<br />
deutschen Lebensmittelhändlern und zählt damit in der<br />
Gesamtwertung zu den acht deutschen Unternehmen innerhalb<br />
der Studie, die höchste Reputation genießen.<br />
Um eine schnelle und sichere Belieferung der Kunden zu<br />
gewährleisten, hat Meister kürzlich die Lagerkapazitäten<br />
innerhalb des Werks erweitert und über fünf Millionen<br />
Euro in die Ultrafrische-Logistik investiert.<br />
FOTO: REAL<br />
Zur Produktpalette von Meister gehören Brühwurst, Kochwurst,<br />
Rohwurst, Schinken- und Pökelerzeugnisse, aber<br />
auch Grillfleisch, Grillwurst und Maultaschen. Die Produktqualität<br />
wurde bereits über 700 Mal durch die Deutsche<br />
Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) ausgezeichnet. Zudem<br />
erhielt das Unternehmen bereits fünfmal den Bundesehrenpreis<br />
vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft<br />
(BMEL).<br />
Bundeszentrum für Ernährung<br />
Geschlechtsspezifische Lebensmittel<br />
überflüssig<br />
Das hohe Ansehen von Globus begründet sich laut dem<br />
Händler unter anderem auf dessen Leitbild, das eigenverantwortliches<br />
Handeln und Gestaltungsfreiraum für die<br />
Mitarbeiter festschreibt.<br />
Real<br />
Fleischwerk in Gäufelden bietet<br />
ausgezeichnete Qualität<br />
Das Real-Fleischwerk, die „Meister feines Fleisch – feine<br />
Wurst GmbH“, hat ihren Produktionsstandort in Gäufelden<br />
im Landkreis Böblingen. Seit der Inbetriebnahme vor 27<br />
Jahren ist das Unternehmen kontinuierlich gewachsen und<br />
beschäftigt inzwischen über 280 Mitarbeiter. Das Meister-<br />
Fleischwerk produziert exklusiv für alle deutschen Real- wie<br />
Metro-Standorte. Es zählt zu den größten Arbeitgebern des<br />
Landkreises und erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen<br />
Umsatz von über 130 Mio. Euro.<br />
FOTO: GLOBUS<br />
Genderfood könnte ein neuer Trend werden, doch das<br />
Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) – eine Einrichtung des<br />
Bundes – zweifelt massiv am Nutzen solch geschlechtsspezifischer<br />
verarbeiteter Lebensmittel.<br />
Das BZfE räumt ein, dass sich die Essgewohnheiten von<br />
Männern und Frauen unterscheiden. Zum Beispiel essen<br />
Männer mehr Brot, Milchprodukte und Käse als Frauen. Besonders<br />
auffällig sind die Unterschiede beim Fleischverzehr,<br />
der eher eine Sache für Männer zu sein scheint. Hingegen<br />
nehmen Frauen eindeutig mehr Obst zu sich.<br />
Unterschiede bestehen ebenfalls in physiologischer Hinsicht.<br />
Männer haben aufgrund anderer Körpermasse und<br />
Körperzusammensetzung einen höheren Grundumsatz und<br />
höheren Energiebedarf als Frauen. Deshalb können sie im<br />
Durchschnitt auch mehr essen als Frauen, ohne an Gewicht<br />
zuzunehmen.<br />
Das BZfE betont allerdings, dass sich „durch eine ausgewogene<br />
und vollwertige Ernährung der Nährstoffbedarf beider<br />
Geschlechter ohne Probleme decken“ lasse. Maßgeschneiderte<br />
Produkte seien daher nicht notwendig.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 25
GV kompakt<br />
Frank Schwarz Gastro Group<br />
Catering ist<br />
kulinarischer Hochleistungssport<br />
Der Caterer Frank Schwarz hat zu aktuellen Trends in der<br />
Branche Stellung genommen. Der Geschäftsführer des<br />
Duisburger Unternehmens Frank Schwarz Gastro Group<br />
(FSGG) und Vizepräsident Nordrhein des Deutschen Hotel-<br />
und Gaststättenverbandes zieht dabei auch diesen<br />
Vergleich: „Was wir früher als Partyservice oder Catering<br />
bezeichnet haben, ist heute als kulinarischer Hochleistungssport<br />
einzuordnen.“ Schwarz: „Nur wer kulinarische<br />
Geschichten erzählen und lukullische Theaterstücke inszenieren<br />
kann, wird in Zukunft bei seinen Gästen punkten<br />
können.“<br />
Nach Auffassung des erfahrenen Unternehmers werden<br />
die Angebote immer stärker von ethnischen Einflüssen<br />
bestimmt – auch, weil zunehmend in ferne Länder gereist<br />
wird. Zugleich seien Heimat und Regionalität ein unverzichtbarer<br />
Punkt, so Schwarz. Bei den Partylocations gehe<br />
der Trend „zurück zu den Wurzeln“. So könnten Events zum<br />
Beispiel als rustikale Bauernmärkte inszeniert werden, bei<br />
denen die landwirtschaftlichen Produkte aus der Region im<br />
Mittelpunkt stehen.<br />
FOTO: AVEATO<br />
Ramen-Nudeln und Brühe bilden die Grundlage für das<br />
Buya Ramen, alle weiteren Zutaten können die Gäste nach<br />
Geschmack wählen.<br />
Die Grundlage der Gerichte sind Ramen-Nudeln und eine<br />
reichhaltige Brühe. Mit verschiedenen Toppings lassen sie<br />
sich garnieren: Diese können fleischhaltig oder auch vegetarisch<br />
und vegan ausfallen.<br />
Caterer Aveato unterhält Standorte in Berlin, Hamburg,<br />
Frankfurt am Main, Hannover und München. Die Geschäfte<br />
führen Kaspar Althaus und Alexander Schad.<br />
Unterdessen hat Michael Sponaugle, Inhaber des Buya Ramen,<br />
für 20<strong>19</strong> die Eröffnung eines weiteren Restaurants in Miami<br />
angekündigt. Außerdem erwägt er einen Betrieb in Berlin.<br />
Der bekannte Caterer Frank Schwarz hat zu aktuellen<br />
Trends in der Branche Stellung genommen.<br />
Aveato<br />
Japanische Küche der besonderen Art<br />
Event-Caterer Aveato rührt die Werbetrommel für das Buya<br />
Ramen – ein Restaurantkonzept aus Florida/USA, bei dem<br />
seit 2016 japanische Küche und westliches Industrial Chic<br />
eine Liaison eingehen. Um diese besondere Variante japanischer<br />
Küche in Deutschland bekannter zu machen, bietet<br />
Aveato in Berlin für einen begrenzten Zeitraum ein Pop-Up-<br />
Catering in Form eines modularen Buffets für Gruppen ab<br />
zehn Personen an, das sich an Kunden aus dem Event- und<br />
Business-Bereich richtet.<br />
FOTO: BERNERT<br />
United Against Waste<br />
Eindeutiger Wachstumskurs bei den<br />
Mitgliedszahlen<br />
Der Verein United Against Waste (UAW) ist weiter auf Wachstumskurs.<br />
Auf der Mitgliederversammlung in Kaarst berichtete<br />
der Vorstandsvorsitzende Klaus Ridderbusch, dass die<br />
Zahl der Mitglieder seit 2012 von zwölf auf mehr als 100 angewachsen<br />
sei. „Diesen Erfolg hat damals keiner erwartet“,<br />
stellte er fest.<br />
In seinem Geschäftsbericht ging Geschäftsführer Torsten<br />
von Borstel darauf ein, dass der Verein mit seinem Abfall-<br />
Analyse-Tool und umfangreichen Messungen die Voraussetzungen<br />
dafür geschaffen habe, dass die Vermeidung von<br />
Speiseresten in der Food-Branche und der Öffentlichkeit als<br />
Thema angekommen sei. Aus mehr als 400 Abfallmessungen<br />
liegen valide Daten vor – europaweit einmalig.<br />
26 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
GV kompakt<br />
Caterer des Jahres<br />
Sieger in vier Kategorien gewählt<br />
Die Fachzeitschrift Cooking & Catering Inside<br />
hat die „Caterer des Jahres“ gekürt.<br />
Nominierte in der Kategorie „Cooking“<br />
waren Klüh Catering (Düsseldorf), Broich<br />
Catering & Location (Düsseldorf) und<br />
A&Z Foodmanufaktur und Kaiserschote<br />
Catering (Bergheim/Pulheim-Brauweiler).<br />
Sieger wurde Broich Catering & Location<br />
für das Konzept „Pure Five“ mit der Zahl<br />
Fünf im Zentrum.<br />
In der Kategorie Corporate traten Kuffler<br />
Catering Service (Wiesbaden), Sodexo<br />
Services (Rüsselsheim) und Spreespeicher<br />
Event (Berlin) gegeneinander an.<br />
Am Ende hatte Sodexo Services die Nase<br />
vorn, weil dort Küchenhilfen pfiffig weiter<br />
qualifiziert werden.<br />
Sodexo Services Dave B. (Berlin), Apleona<br />
Culinaress (Ottobrunn) und Berlin Cuisine<br />
Jensen (Berlin) waren in der Kategorie<br />
Concepts nominiert – und Apleona für<br />
ein selbst entwickeltes Klimakonzept am<br />
Ende die Sieger.<br />
Die „Caterer des Jahres“ wurden im Rahmen einer Festveranstaltung vor 250<br />
Gästen bekannt gegeben.<br />
Der Sonderpreis Marketing ging an das<br />
Unternehmen Kuffler Catering, das seinen<br />
eigenen Bekanntheitsgrad mit einer<br />
Roadshow gesteigert hatte.<br />
FOTO: BROICH CATERING & LOCATION<br />
Apetito<br />
Seminarprogramm 20<strong>19</strong><br />
bietet auch ein Webinar<br />
Der Caterer Apetito hat sein Seminarprogramm für 20<strong>19</strong> veröffentlicht.<br />
Fünf neue Workshops ergänzen das Programm in diesem Jahr.<br />
Darunter ist unter anderem eine Ernährungsschulung, die sich<br />
nicht nur an Gruppenleiter und Pädagogen, sondern auch direkt an<br />
Menschen mit Behinderung richtet, welche in Werkstätten beschäftigt<br />
sind. Ebenso neu ist das Seminar „Service und Kundenorientierung“,<br />
in dem Mitarbeiter erfahren, was guten Service ausmacht.<br />
Apetito schult im Rahmen von rund 30 Seminaren in den Kompetenzfeldern<br />
Ernährung, Qualität und Hygiene, unterstützt<br />
durch Marketing-, Personal- und Servicethemen. 15 erfahrene<br />
Referenten – darunter Ökotrophologen, Kommunikationstrainer<br />
oder Unternehmensberater – vermitteln hilfreiches Wissen<br />
und praktische Tipps.<br />
Erstmals bietet Apetito auch ein kostenloses Webinar an. Wenn<br />
die technischen Voraussetzungen gegeben sind, ist die Teilnahme<br />
an dieser Onlineschulung von überall möglich.<br />
Apetito schult im Rahmen von rund 30 Seminaren in den<br />
Kompetenzfeldern Ernährung, Qualität und Hygiene, unterstützt<br />
durch Marketing-, Personal- und Servicethemen.<br />
FOTO: APETITO<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 27
GV kompakt<br />
Metro<br />
Online-Plattform erweitert Angebot für unabhängige Gastronomen<br />
Der Großhandelskonzern Metro bietet<br />
unabhängigen Gastronomen neuerdings<br />
die digitale Online-Plattform Dish an.<br />
Dish steht für „Digital Innovations and<br />
Solutions for Hospitality“. Angestrebt wird<br />
ein „Rundum-Service“ mit Zugriff auf<br />
eine kostenlose Internetpräsenz und ein<br />
Online-Reservierungstool. Metro verweist<br />
in diesem Zusammenhang auf seine<br />
21 Mio. Kunden und 7.000 Außendienstmitarbeiter.<br />
Außerdem will das Unternehmen dort<br />
weitere Tools anbieten, mit denen sich<br />
die Betriebe effizienter steuern lassen.<br />
Das Spektrum reicht hier von Tischreservierungssoftware<br />
über Instrumente<br />
zur Kalkulation von Gerichten bis hin zu<br />
einem komplexen betriebswirtschaftlichen<br />
Cockpit.<br />
Effizienter arbeiten dank digitaler Instrumente: Metro sieht da großen<br />
Handlungsbedarf im Gastgewerbe.<br />
Ferner punktet Dish mit Lösungen externer<br />
Partner, die sich zum Beispiel auf<br />
Personalplanung, webbasierte Kassensysteme<br />
und Social Media beziehen. Darüber<br />
hinaus sollen die Nutzer über aktuelle<br />
Food-Trends und Entwicklungen der Branche<br />
informiert werden und sich untereinander<br />
austauschen.<br />
FOTO: BAYERISCHE STAATSMINISTERIN FÜR<br />
ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN<br />
Bayern<br />
Neues Angebot für bessere Kitaund<br />
Schulverpflegung<br />
Der Freistaat Bayern hat einen neuen Telefonservice eingerichtet,<br />
mit dem die Verpflegung in Kindertagesstätten<br />
und Schulen verbessert werden soll. Nun können sich die<br />
Verantwortlichen gebührenfrei, schnell und unkompliziert<br />
von Ernährungsexperten Tipps zu aktuellen Fragen holen.<br />
Michaela Kaniber, Bayerische<br />
Staatsministerin für<br />
Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Forsten, findet, dass<br />
eine ausgewogene Ernährung<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
in den Einrichtungen<br />
endlich selbstverständlich<br />
werden muss.<br />
Es handelt sich um ein Angebot der Vernetzungsstelle Kitaund<br />
Schulverpflegung Bayern, die das Coaching-Paket der<br />
regionalen Vernetzungsstellen ergänzt.<br />
Michaela Kaniber, Bayerische Staatsministerin für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten, sagte anlässlich des Startschusses<br />
für den Telefonservice: „Eine ausgewogene Ernährung<br />
muss für Kinder und Jugendliche in den Einrichtungen<br />
endlich selbstverständlich werden.“ Inzwischen essen in<br />
Bayern fast 360.000 Kinder in den Kindertageseinrichtungen<br />
und rund 250.000 junge Menschen in den Schulen zu<br />
Mittag. Die Experten sind dienstags bis donnerstags von 10<br />
bis 15 Uhr persönlich sowie außerhalb dieser Zeiten online<br />
erreichbar.<br />
Umfrage „Going Out 2018“<br />
Gute Nachrichten für Gastronomen<br />
Eine Reihe junger Menschen in Deutschland gehen gern<br />
aus. Das ist eines der Ergebnisse der Ausgeh-Umfrage „Going<br />
Out 2018“ im Auftrage von Red Bull und Millennial Worx.<br />
28 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
GV kompakt<br />
33 Prozent der Befragten zwischen 18 und 35 Jahren gaben<br />
an, dass sie einmal pro Woche ausgehen. Weitere 33 Prozent<br />
sind zweimal pro Woche unterwegs, zehn Prozent sogar<br />
dreimal. 24 Prozent lockt das Angebot in der Gastronomie an<br />
zwei Abenden pro Monat oder seltener.<br />
14 Prozent lassen sich einen Abend mehr als 50 Euro kosten.<br />
27 Prozent der Befragten geben pro Ausgehtermin zwischen<br />
30 und 50 Euro, weitere 27 Prozent zwischen 20 und 30 Euro<br />
aus. 23 Prozent investieren 10 bis 20 Euro. Neun Prozent bleiben<br />
unter zehn Euro.<br />
Wie in den Vorjahren ist das Ausgehen bei den Personen<br />
zwischen 18 und 35 Jahren bevorzugt ein Erlebnis im Freundeskreis.<br />
Knapp die Hälfte der Befragten ist am liebsten mit<br />
vier oder mehr Freunden auf gastronomischer Achse.<br />
Digitalisierungsindex 2018<br />
Nur 53 von 100 Punkten<br />
für das Gastgewerbe<br />
www.agmadata.com<br />
Die Menüpläne lassen sich aus einer Auswahl von mehr als<br />
300 Speisekomponenten nach dem Baukastenprinzip zusammenstellen.<br />
Rund die Hälfte davon sind nun mit dem Logo<br />
versehen. Dazu gehören Fleisch, Fisch, Sättigungsbeilagen,<br />
Gemüse und Suppen.<br />
Zertifiziert werden ausschließlich Komponenten, die zum<br />
Beispiel folgenden Kriterien entsprechen: Sie halten festgelegte<br />
Höchstgrenzen für Fett und Zucker ein. Bei der Zubereitung<br />
oder Verfeinerung von Speisen kommen hochwertiges<br />
Raps- oder Olivenöl zum Einsatz. Der Fisch stammt aus nachhaltiger<br />
Fischerei. Das Muskelfleisch ist mager. Und Obst, Gemüse<br />
und Kräuter sind entweder frisch oder tiefgekühlt.<br />
Der „Digitalisierungsindex Mittelstand 2018“ billigt dem<br />
Gastgewerbe 53 von 100 möglichen Indexpunkten zu. Das<br />
bedeutet, dass Gastronomie und Hotellerie auf dem Weg zur<br />
digitalen Transformation Fortschritte gemacht haben. Allerdings<br />
hinkt das Gastgewerbe dem Gesamtdurchschnitt aller<br />
Branchen noch um zwei Punkte hinterher.<br />
Der Digitalisierungsindex wird von Techconsult im Auftrag<br />
der Deutschen Telekom erstellt. Dabei wird untersucht, ob<br />
ein Unternehmen in sämtlichen digitalen Handlungsfeldern<br />
gut aufgestellt und mit dem Stand zufrieden ist. Dem Digitalisierungsindex<br />
lässt sich unter anderem entnehmen, dass<br />
inzwischen 45 Prozent der Betriebe in Gastronomie und Hotellerie<br />
mit Hilfe der sozialen Netzwerke Kundenbeziehungen<br />
anbahnen oder halten.<br />
Cloud-Lösungen werden immer wichtiger: 85 Prozent der<br />
Unternehmer mit solchen Lösungen bestätigen positive Effekte<br />
auf die Kosteneffizienz, 90 Prozent eine bessere interne<br />
Prozessqualität. CRM-Systeme setzen sich ebenfalls vermehrt<br />
durch.<br />
FOTO: WISAG<br />
Frank Moning (Betriebskoordinator der Manufaktur der Wisag<br />
Care Catering), Professor Dr. Margit Bölts (Leiterin des Referats<br />
Gemeinschaftsverpflegung und Qualitätssicherung der DGE), Ernst<br />
Sandmann (Geschäftsführer der Wisag Care Catering) freuen sich.<br />
Wisag Manufaktur<br />
Neue DGE-Zertifizierung erstmals<br />
vergeben<br />
Zum ersten Mal wurde das neue Zertifizierungslogo „DGE<br />
Zert-Konform“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />
(DGE) an eine Produktionsküche vergeben, und zwar an die<br />
Bochumer Manufaktur der Wisag Care Catering. Dort werden<br />
täglich 7.000 Essen für Kliniken und Seniorenheime in<br />
ganz Deutschland im Cook & Chill-Verfahren zubereitet.
GV kompakt<br />
Compass Group Deutschland<br />
Caterer mit neuer Geschäftsführung<br />
Wechsel an der Spitze der Compass Group Deutschland<br />
GmbH und der Eurest Deutschland GmbH: Carsten Bick<br />
stellt sich nach 17 Jahren bei dem Unternehmen neuen beruflichen<br />
Herausforderungen, bleibt aber noch als Berater<br />
für das Unternehmen aktiv.<br />
Group, die Eurest Deutschland und Food affairs. Von 2010<br />
bis 2016 war Bick Mitglied der Geschäftsführung der Compass<br />
Group Deutschland GmbH, bevor er im Oktober 2017<br />
zum neuen Vorsitzenden bestellt wurde.<br />
Sein Nachfolger als Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />
Compass Group Deutschland und Vorsitzender der Eurest<br />
Deutschland ist nun Friedrich-Georg Lischke. Dieser war<br />
im Oktober 2018 als Managing Director DACH zur Compass<br />
Group gestoßen. Friedrich-Georg Lischke war zuletzt vier<br />
Jahre lang CEO und CSO bei der BFS Baur Fulfillment Solutions<br />
(BFS).<br />
Carsten Bick kam 2002 als Direktor Operative National Accounts<br />
zu Eurest. Von 2005 bis 2010 führte er als Geschäftsführer<br />
Operative die Food-Service-Töchter der Compass<br />
Friedrich-Georg Lischke hat die Geschäftsführung<br />
der Compass Group übernommen.<br />
FOTO: COMPASS GROUP<br />
Bremen<br />
Erfolgreich im Bundeswettbewerb „Mehr Bio in Bremer KiTas!“<br />
Beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“<br />
des Bundes gehörte die Hansestadt<br />
Bremen zu den Gewinnern. Für den<br />
Modellversuch „Mehr Bio in Bremer Ki-<br />
Tas!“ erhielt sie ein Preisgeld in Höhe von<br />
25.000 Euro. Kooperationspartner des<br />
Wettbewerbs im Rahmen der Nationalen<br />
Klimaschutzinitiative sind der Deutsche<br />
Städtetag, der Deutsche Landkreistag<br />
und der Deutsche Städte- und Gemeindebund.<br />
Ziel dieses Modellversuches: Es sollte<br />
geprüft werden, ob eine Umstellung auf klimafreundliche<br />
Bio-Produkte von regionalen<br />
Erzeugerbetrieben auch für streng ökonomisch<br />
ausgerichtete Großküchen möglich<br />
und sinnvoll ist. Drei ausgewählte Bremer<br />
Kindertagesstätten mit rund 350 Kindern<br />
bereiteten zehn Monate lang ihre Mahlzeiten<br />
komplett mit Bio-Lebensmitteln zu, die<br />
von fünf Erzeugerbetrieben aus der Region<br />
geliefert wurden. Das Ergebnis zeigte: Die<br />
Kostensteigerung liegt bei maximal 15<br />
Prozent. Die beteiligten Kindertagesstätten<br />
waren so überzeugt, dass sie seit dem Projektende<br />
weiterhin biologisch kochen.<br />
Der Modellversuch „Mehr Bio in Bremer KiTas!“ wurde auf Bundesebene hoch ausgezeichnet.<br />
FOTO: BUNDESUMWELTMINISTERIUM<br />
30 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
kompakt<br />
LEH + GV Kurzmeldungen<br />
Lebensmittelkennzeichnung: Seit November sammelt eine<br />
Bürgerinitiative in allen 28 Ländern der Europäischen<br />
Union Unterschriften zu einer verpflichtenden Kennzeichnung<br />
von Lebensmitteln als vegan oder vegetarisch.<br />
Die EU-Kommission muss sich mit dem Anliegen inhaltlich<br />
beschäftigen, falls innerhalb eines Jahres eine Million<br />
Unterschriften aus mindestens sieben EU-Ländern<br />
zusammenkommen.<br />
Aldi hat seine Rolle als stärkste Supermarktkette in der<br />
Gunst der Verbraucher verteidigt, muss sich aber zunehmender<br />
Konkurrenz von Rewe, Lidl und Edeka erwehren.<br />
Denn auch die Mitbewerber bringen es inzwischen auf vier<br />
von fünf Sternen. Das geht aus einer Studie von System 1<br />
Research hervor. Berücksichtigt wurden die mentale Verankerung<br />
in den Köpfen der Konsumenten, die emotionale<br />
Stärke und die Klarheit des Images der Marke.<br />
Discounter Norma hat innerhalb von drei Monaten den<br />
Kunststoffverbrauch für Frischfleisch- und Wurstverpackungen<br />
um elf Tonnen reduziert. Anders ausgedrückt,<br />
wurden 82 Prozent weniger Kunststoff und 40 Prozent<br />
weniger Verpackung verbraucht. Erreicht wurde das<br />
nach Unternehmensangaben durch geringere Abmessungen<br />
und Wandstärken der Verpackungen oder sogar<br />
durch den Verzicht auf Kunststofffolie sowie alternative<br />
Verpackungsmaterialien.<br />
Online-Handel: 49 Prozent der Bundesbürger können<br />
sich laut „Trendmonitor Deutschland 2018“ des Marktforschungsinstitutes<br />
Nordlight Research vorstellen, Lebensmittel<br />
auch online einzukaufen; zurzeit nutzen rund neun Prozent<br />
diese Möglichkeit. Viele digitale Innovationen im stationären<br />
Lebensmitteleinzelhandel werden ebenfalls positiv<br />
bewertet, so etwa Selbstcanner-Kassen (56 Prozent), digital<br />
vernetzte Supermärkte ganz ohne Kassen (43 Prozent) oder<br />
digitale Enkaufswagen und Einkaufsroboter (33 Prozent).<br />
Futures.coLAB sieht sich als Innovationsnetzwerk für die<br />
Branche der Fast Moving Consumer Goods und den Lebensmittelhandel.<br />
Kompetenzen sollen gebündelt, Geschäftsmodelle<br />
effektiver am Markt platziert werden. Sie<br />
wurde von Bünting, Carat, Coca-Cola European Partners,<br />
Dark Horse Innovation, Google, Mondelez International<br />
und Procter & Gamble ins Leben gerufen.<br />
Nestlé hat das Institute of Packaging Sciences gegründet.<br />
Es soll funktionelle, sichere und umweltfreundliche Verpackung<br />
entwickeln. Bis 2025 sollen alle Verpackungen<br />
recyclebar sein oder sich wiederverwenden lassen. Das<br />
Institut ist in Lausanne in der Schweiz ansässig und hat 50<br />
Mitarbeiter.<br />
Zertifizierung: Rund 185 Rewe- und Sky-Märkte bieten<br />
neuerdings an der Frischfleisch-Bedienungstheke Schweinefleisch<br />
mit dem Gütesiegel „Geprüfte Qualität – Schleswig-Holstein“<br />
an. Das Fleisch liefern ausschließlich landwirtschaftliche<br />
Familienbetriebe aus dem nördlichsten<br />
Bundesland. Sie unterziehen sich zusätzlich zur QS-Zertifizierung<br />
dem Prüfungssystem der Landwirtschaftskammer<br />
Schleswig-Holstein und erhalten deren Gütesiegel.<br />
Gastronomie-Führer: Die vierte Ausgabe des Genussführers<br />
von Slow Food Deutschland e.V. ist auf dem Markt. Der<br />
Restaurant-Guide in Buchform ist jetzt 752 Seiten dick. 548<br />
Lokale werden besprochen, darunter 150 neu aufgenommene<br />
Adressen. Wieder einmal stehen in dem im Oekom-<br />
Verlag erschienenen Buch nicht die Sterne-Lokale und die<br />
teure Spitzengastronomie im Fokus, sondern einfachere<br />
Gasthäuser und Restaurants.<br />
Die Bolero-Restaurantgruppe will 20<strong>19</strong> zwei weitere Lokale<br />
eröffnen, hat die Geschäftsführung angekündigt. Bisher<br />
bestehen zehn Standorte. Diese verteilen sich auf Hamburg<br />
und Bremen (jeweils zwei Filialen) sowie Braunschweig,<br />
Duisburg, Kassel, Lübeck und Schwerin. Das <strong>19</strong>90 gegründete<br />
Unternehmen wurde Anfang 2018 von dem Investor<br />
Aurelius aus München übernommen.<br />
Karriere-Netzwerk: Das erste deutsche Business- und Karrierenetzwerk<br />
für Frauen (auch) aus dem Gastgewerbe ist an<br />
den Start gegangen. Auf der Online-Plattform können sich<br />
weibliche Führungskräfte austauschen, vernetzen und über<br />
aktuelle Business- und Karrieretrends auf dem Laufenden<br />
halten. Außerdem werden Fachbeiträge, Podcasts, Videocasts,<br />
exklusive Mentorinnenvermittlung und regelmäßige<br />
redaktionelle Beiträge zu Beruf und Karriere angeboten.<br />
DNSV: Das Deutsche Netzwerk Schulverpflegung hat seinen<br />
„Goldenen Teller Wissenschaft“ in diesem Jahr an das Kompetenzzentrum<br />
Schulverpflegung der Universität Vechta vergeben.<br />
Aus Sicht des DNSV leistet das Kompetenzzentrum<br />
mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag zur politischen und<br />
wissenschaftlichen Diskussion zum Thema Schulverpflegung<br />
– und damit zur Gesundheits- und Ernährungsbildung.<br />
Kochwettbewerb: Beim Culinary World Cup in Luxemburg<br />
waren die deutschen Köche-Nationalmannschaften des<br />
Verbandes der Köche Deutschlands (VKD) erfolgreich. In<br />
den Kategorien Hot Kitchen und Culinary Arts holte das<br />
Nationalteam Silber und Bronze. Und in den Kategorien<br />
Hot Kitchen und Edible Buffet errang das Jugendteam Gold<br />
und Silber. Die Teams verfolgten eine Linie, bei der eine gesundheitsbewusste<br />
Küche mit wenig Fett und Zucker einen<br />
hohen Stellenwert hatte.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 31
TITEL<br />
Die positiven<br />
Geschäftszahlen<br />
und vor allem der<br />
anhaltend große<br />
Exporterfolg lassen<br />
Geschäftsführer<br />
Guido Maßmann (li.)<br />
und Marketing-Leiter<br />
Guido Boberg mit<br />
großer Zuversicht in<br />
die Zukunft blicken.<br />
AVO-Produkte boomen auch im Ausland<br />
„Das Exportgeschäft<br />
treibt uns in die Welt“<br />
Guter Geschmack, hohe Qualität und ein Gespür für Trends haben die AVO-Werke zum<br />
nationalen Marktführer und zu einem der führenden Gewürzspezialisten in Europa gemacht.<br />
Über 750 Mitarbeiter zählt das <strong>19</strong>21 unter dem Namen August Vodegel, Osnabrück<br />
gegründete Unternehmen heute. AVO beliefert insbesondere Lebensmittel-Unternehmen<br />
aus Handel und Industrie, Handwerk und Großverbraucher. Die Kunden können dabei<br />
aus einem mehr als 8.000 Artikel zählenden Sortiment wählen, das Naturgewürze,<br />
Gewürzmischungen, Flüssigwürzungen, Marinaden und Dressings umfasst. Das Fleisch-<br />
Magazin besuchte das Unternehmen in Belm bei Osnabrück und verschaffte sich<br />
einen Eindruck von der hohen Leistungsfähigkeit der Produktion.<br />
Belm<br />
Fast jeder kennt die berühmte Küchenszene<br />
aus Disney‘s Zeichentrick-Meisterwerk<br />
„Fantasia“: Zauberlehrling Micky nutzt die<br />
Gelegenheit, als der große Zaubermeister kurz außer<br />
Haus ist und versucht sich selbst als Magier. Und<br />
siehe da, es funktioniert! Die Besen können laufen,<br />
füllen die Eimer mit Wasser und wollen offensichtlich<br />
gar nicht mehr damit aufhören.<br />
Wer durch die Produktion der AVO-Werke am<br />
Stammsitz in Belm geht mag sich vielleicht an<br />
diese Bilder aus eigener Kindheit erinnern und<br />
sich erstaunt die Augen reiben, dass auch hier<br />
vieles scheinbar mit Magie funktioniert: Fahrerlose<br />
Transporter sausen selbständig in der Produktionshalle<br />
umher und eine vollautomatische<br />
Kommissionierung sorgt blitzschnell für die<br />
32 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Titel<br />
Zusammenstellung von Kundenbelieferungen aus<br />
dem rund 8.000 Artikel umfassenden Sortiment.<br />
Automatisierung und Optimierung<br />
Doch mit Zauberei hat die Produktion bei AVO rein<br />
gar nichts zu tun, sondern mit Hightech „a la Industrie<br />
4.0“. Bereits 2011 unternahmen die Gewürzspezialisten<br />
einen gewaltigen Schritt nach vorn, optimierten<br />
die intralogistischen Prozesse und automatisierten<br />
die Produktionsabläufe weitestgehend,<br />
von der Lagerung der Rohstoffe in Silos über deren<br />
Befüllung, die Dosierung, die Verwiegung und den<br />
Mischprozess bis hin zur Abfüllung.<br />
Die lasergesteuerten Fahrerlosen Transportsysteme<br />
– auch Auto Pallet Mover (APM) genannt – zählen<br />
seitdem mit zum Herzstück des automatisierten<br />
AVO-Lagers. Ihre Navigation übernimmt intelligente<br />
Software. Zum Einsatz kommen die APM in der<br />
Gewürzverwiegung. Dort befördern sie Sammelcontainer<br />
und positionieren sie mit hoher Genauigkeit<br />
unter den Abfüll- und Dosieranlagen. Insgesamt<br />
sechzig dieser wuchtigen Container rotieren<br />
im AVO-Produktionssystem. An zwanzig Abnahmestellen<br />
werden die Gewürze gewogen. „Früher<br />
haben wir unsere Rohwaren hauptsächlich manuell<br />
Seit 2011 im Einsatz und seitdem aus der Produktion bei AVO nicht mehr<br />
wegzudenken: Die Fahrerlosen Transportsysteme.<br />
transportiert“, erinnert sich Betriebsleiter Goran Milosevic.<br />
„Doch heute möchten wir die Vorteile des<br />
Fahrerlosen Transportsystems nicht mehr missen,<br />
denn es ermöglicht mit hoher Zuverlässigkeit standardisierte<br />
Abläufe, senkt Bearbeitungs- und Wartezeiten,<br />
vermeidet Transportschäden, entlastet<br />
unsere Mitarbeiter und optimiert die Routen in der<br />
Produktion“, so der Betriebsleiter.<br />
Milosevic zeigt auf eine an der Wand hängende Grafik,<br />
die die Komplexität der auf fünf Stockwerken installierten<br />
Fertigungsanlage verdeutlicht: „Die Auto<br />
Pallet Mover sind ein wichtiger Baustein in unserem<br />
Gesamtkonzept, durch das wir von einer noch höheren<br />
Genauigkeit unserer Mischungen sowie von<br />
einer hundertprozentigen Identifizierbarkeit und<br />
Rückverfolgbarkeit der Rezepturen profitieren.“<br />
Abgesehen davon könne das Unternehmen durch<br />
ihren Einsatz auch kurzfristig viele Aufträge mit<br />
großen und kleinen Chargengrößen und unterschiedlichsten<br />
Komponenten bearbeiten, sei damit<br />
höchstflexibel und vermeide Kontaminationen<br />
– letzteres auch durch das komplett geschlossene<br />
System.<br />
»In Kanada<br />
und in den USA<br />
werden vor<br />
allem unsere<br />
Ölmarinaden<br />
stark nachgefragt,<br />
sie sind<br />
dort etwas ganz<br />
Besonderes.<br />
Vorsprung (auch) durch Technik<br />
Das hochmoderne, vollautomatische Kommissioniersystem<br />
sorgt für die blitzschnelle Zusammenstellung<br />
von Einzelartikeln zu Warensendungen.<br />
„‚Industrie 4.0‘ und Digitalisierung gehören bei uns<br />
schon seit vielen Jahren zum Produktionsalltag“,<br />
sagt AVO-Geschäftsführer Guido Maßmann. Mit<br />
Innovationen und Prozessoptimierungen setze<br />
man sich seit jeher auseinander, zum einen aus der<br />
Notwendigkeit des gewaltigen, tagtäglich zu leistenden<br />
Outputs heraus, zum anderen aus Wettbewerbsgründen.<br />
Die stetige Investition in modernste<br />
Technik, Prozessoptimierungen und Logistik – in<br />
Höhe von 50 Millionen Euro in den vergangenen<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 33
AVO-Werke<br />
Trotz des hohes Automatisierungsgrades ist vereinzelt doch noch Handarbeit gefragt, so wie hier bei der Ausrichtung eines Big Bags im<br />
Befüllvorgang.<br />
»‚Industrie 4.0‘<br />
und Digitalisierung<br />
gehören<br />
bei uns schon<br />
seit vielen<br />
Jahren zum Produktionsalltag.<br />
Jahren und von 30 Millionen Euro in den kommenden<br />
– verschaffe notwendige Wettbewerbsvorteile<br />
und wirke sinkender Wertschöpfung entgegen, so<br />
Maßmann.<br />
Das in der Praxis bei über 12.000 Kunden bewährte<br />
Würz- und Technologie-Know-how und das hohe<br />
Qualitätsniveau der Produkte habe in der letzten Dekade<br />
fast jährlich zu zweistelligen Wachstumsraten<br />
geführt. National wie auch international setze das<br />
Unternehmen mit seinen insgesamt 750 Mitarbeitern<br />
auf die flexible, intensive Betreuung der Kunden<br />
vor Ort und besitzt Vertriebsniederlassungen und<br />
zahlreiche Vertretungen in Europa und Übersee.<br />
„Was uns auszeichnet ist, dass wir in der Lage sind,<br />
die Komplexität bei unseren Kunden zu erhöhen“,<br />
erklärt Maßmann Philosophie und Selbstverständnis<br />
des Unternehmens. „Wir nutzen dazu die komplette<br />
Breite unseres Sortiments, denn je breiter unsere<br />
Kunden im Wettbewerb aufgestellt sind, desto<br />
weniger austauschbar werden sie“, so der Geschäftsführer.<br />
„Wir sind nicht nur Gewürzlieferant, sondern<br />
denken auch in den Prozessen unserer Kunden, sind<br />
ein wichtiger Bestandteil von ihnen und unterstützen<br />
sie in der Vermarktung ihrer Produkte“, sagt<br />
Marketingleiter Guido Boberg. Der traditionell enge<br />
Kontakt zu den Kunden und der kundennahe Beratungsservice<br />
werde stets ein zentraler Schwerpunkt<br />
der AVO-Philosophie bleiben, so Boberg.<br />
AVO goes USA<br />
Die strikte B2B-Ausrichtung bleibe dabei laut Maßmann<br />
Kern des Geschäfts. „Sie essen uns jeden Tag<br />
und wissen gar nicht, dass wir das sind“, sagt der<br />
Geschäftsführer und erteilt der Ausweitung des Geschäfts<br />
auf B2C eine Absage: „Das können andere<br />
besser“. Sowohl Gewürze als auch Marinaden werden<br />
unter anderem an Lebensmittel verarbeitende<br />
Betriebe wie das Fleischerhandwerk (Anteil am Umsatz:<br />
circa 12 %), Molkereien oder Gemüseverarbeiter<br />
geliefert. Zum Angebot gehören standardisierte<br />
und individuelle Mischungen, wobei auch aktuelle<br />
Trends im prosperierenden Convenience-, Bio- und<br />
Wellness-Segment aufgegriffen werden und als Basis<br />
für die Entwicklung neuer Produkte wie zum Beispiel<br />
die Lafiness-Premium-Marinaden oder die Liq-<br />
Würz-Pflanzencremes dienen. Aspekte der Qualitätssicherung,<br />
Effizienz und Rentabilität ziehen sich wie<br />
ein roter Faden durch das gesamte Unternehmen.<br />
34 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Titel<br />
Der größte Mischer bei AVO ist für eine Charge von bis zu 10 t ausgelegt und<br />
ist nach eigenen Angaben der größte in der ganzen Branche.<br />
Täglich werden enorme Mengen an Rohgewürzen<br />
in der Produktion verwendet. Das Jahresoutput der<br />
Belmer beträgt nach eigenen Angaben 46.000 t.<br />
„Wir besetzen alle Marktführerpositionen, vor allem<br />
was Fleisch und Fleischwaren, den Lebensmittelhandel,<br />
das Fleischerhandwerk und die Flüssiggewürzproduktion<br />
betrifft“, sagt Maßmann. Doch trotz<br />
Marktführerschaft halten die Belmer Ausschau danach,<br />
in welchen Märkten sie noch wachsen können<br />
und haben ihr Engagement längst weltweit ausgedehnt,<br />
insbesondere auf Staaten wie den USA, Kanada<br />
und Australien. Dort sei man inzwischen in<br />
vielen großen Handelshäusern vertreten. „Das Exportgeschäft<br />
treibt uns in die Welt“, sagt Maßmann<br />
und verschafft seiner Freude darüber mit leuchtenden<br />
Augen Ausdruck. Dafür reist er um den ganzen<br />
Erdball um Geschäfte voranzutreiben, Vertriebskanäle<br />
zu öffnen, neue Kontakte zu knüpfen und<br />
bestehende zu pflegen. Mit Erfolg: „In Kanada und<br />
in den USA werden vor allem unsere Ölmarinaden<br />
stark nachgefragt, sie sind dort etwas ganz Besonderes“,<br />
so Maßmann. Eine starke Präsenz auf Messen<br />
mit nationaler wie internationaler Ausrichtung wie<br />
zum Beispiel der IFFA (Frankfurt/Main), der Anuga<br />
(Köln), der SIAL (Paris) und der Gulfood Manufacturing<br />
(Dubai) diene der weiteren Kundenbindung<br />
und -gewinnung.<br />
Rohstoffe:<br />
Thema mit vielen Facetten<br />
Schwarzer Pfeffer aus Brasilien, weißer Pfeffer aus<br />
Vietnam, Muskatnuss aus Indonesien und Paprika<br />
aus Spanien. Über kaum ein anderes Thema diskutiert<br />
Maßmann mit so viel Leidenschaft wie über<br />
Rohstoffe und der damit verbundenen Sicherstellung<br />
der für die eigene Produktion notwendigen<br />
Rohgewürze. „Wir benötigen sehr viele Rohstoffe,<br />
die bei uns nicht wachsen, und das noch dazu in<br />
großen Mengen“, betont Maßmann die Wichtigkeit<br />
dieses Geschäftsfeldes. „Daher beobachten<br />
wir weltweit alle Börsen und den globalen Rohstoffmarkt<br />
sehr genau, aber nicht nur aufgrund<br />
der internationalen Preisentwicklungen und<br />
»Was uns auszeichnet<br />
ist,<br />
dass wir in der<br />
Lage sind, die<br />
Komplexität bei<br />
unseren Kunden<br />
zu erhöhen.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 35
AVO-Werke<br />
Großen Erfolg mit Marinaden und Flüssigwürzungen hat AVO sowohl national<br />
als auch international. Das Bild zeigt die 2001 in die Produktion integrierte<br />
Flüssigabfüllung.<br />
AVO-Werke Firmentelegramm<br />
AVO-Werke August Beisse GmbH<br />
Industriestraße 7<br />
49<strong>19</strong>1 Belm<br />
Geschäftsfelder: Herstellung und<br />
Vermarktung von Gewürzen,<br />
Gewürzmischungen, Flüssigwürzungen,<br />
Marinaden, Saucen, Dressings<br />
und Lebensmittelzusatzstoffen;<br />
technologische Fachberatung bei<br />
der professionellen Herstellung und<br />
Präsentation von Produkten im Bereich<br />
Convenience; Unterstützung bei<br />
technologischen Fragen zu Bindung,<br />
Emulgierung, Geschmacksverbesserung<br />
oder Frischerhaltung<br />
Betriebsgröße: 30.000 qm<br />
(davon Produktion: 7.000 qm)<br />
Beschäftigte: 750 (davon Belm: 650)<br />
Kunden: Ausschließlich B2B<br />
(Lebensmittelunternehmen aus<br />
Handwerk, Industrie, Handel und<br />
Großverbraucher weltweit)<br />
Jahresoutput (2017): 46.000 t<br />
Rohgewürze, Kräuter etc.<br />
Jahresumsatz (2017): 200 Mio. Euro<br />
Exportanteil: 23 % vom Gesamtumsatz<br />
Vollsortiment: 5.000 Rezepturen<br />
(8.000 Artikel)<br />
Weitere Tochtergesellschaften<br />
und Niederlassungen:<br />
Gewürzmühle Ph. Seyfried<br />
GmbH & Co. KG in Mannheim<br />
seit 2004 (Tochtergesellschaft),<br />
seit <strong>19</strong>97 Vertriebsniederlassung im<br />
polnischen Kobierzyce nahe Breslau.<br />
Weitere Auslandvertretungen sind<br />
in der ganzen Welt verteilt.<br />
Blick ins Hochregallager der AVO am Standort<br />
in Belm.<br />
zur Sicherung der Versorgung, sondern auch aus<br />
Gründen der Nachhaltigkeit“, sagt er. Viele Anbauländer<br />
hätten andere Vorstellungen von Hygiene<br />
und Pflanzenschutz, unterschiedliche politische<br />
Einstellungen und teilweise andere Arbeitsweisen.<br />
„Für uns hat Compliance einen hohen Stellenwert,<br />
daher setzen wir uns intensiv mit Themen wie<br />
Nachhaltigkeit, Bio-Zertifizierungen und Fairtrade<br />
auseinander und schauen bei Händlern und Lieferanten<br />
sehr genau hin“, so Maßmann.<br />
„Wir blicken sehr zuversichtlich in die Zukunft“, sagen<br />
Maßmann und Boberg unisono. Zum einen werde die<br />
Nachfrage nach Convenience-Produkten weiter zunehmen,<br />
zum anderen könne das Unternehmen vor<br />
allem in den ausländischen Märkten mit überproportionalem<br />
Wachstum rechnen. Maßmann: „Wir spielen<br />
bereits eine wesentliche Rolle im Markt, gleichwohl<br />
wissen wir, dass wir noch ganz viel Potenzial<br />
haben, daher wünsche ich mir, dass wir uns einerseits<br />
unsere Stabilität und Tradition erhalten und andererseits<br />
ein modernes Unternehmen bleiben.“ beh<br />
36 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
in Kooperation mit<br />
THEMEN-SERIE<br />
Frische Konzepte für die moderne<br />
Lebensmittelverarbeitung<br />
Greifersysteme werden auf die<br />
Anforderungen der Produkte ausgelegt.<br />
Die Serie im Überblick<br />
TEIL 1<br />
TEIL 2<br />
TEIL 3<br />
TEIL 4<br />
Automatisierung in der fleischverarbeitenden Industrie<br />
in dieser Ausgabe<br />
Unterschiedliche Verpackungskonzepte und Methoden zum Qualitätserhalt von Fleisch<br />
in Ausgabe 3 / 20<strong>19</strong><br />
Portionieren und Slicen<br />
in Ausgabe 4 / 20<strong>19</strong><br />
Lösungen für die Zuführung von Fleischprodukten zur Verpackungsmaschine<br />
in Ausgabe 5 / 20<strong>19</strong>
SPEZIAL Moderne Lebensmittelverarbeitung<br />
Serie<br />
Teil 1<br />
Die Greifersysteme von Multivac bieten maximale Lebensmittelhygiene.<br />
Automation in der Fleischverarbeitung bietet vielfältige Vorteile<br />
Mehr Wirtschaftlichkeit<br />
und bessere Hygiene<br />
Die Lebensmittelindustrie boomt. Immer mehr frische und verarbeitete Lebensmittel, Snacks,<br />
Fertiggerichte und Convenience-Produkte müssen produziert und verpackt werden. Doch es ist<br />
schwieriger geworden, geeignete oder qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Insbesondere im Fleischwarenbereich<br />
herrscht derzeit akuter Personalmangel. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an<br />
die Hygiene und an die Qualität. Ein Ausweg aus dem Dilemma sind Automatisierungslösungen.<br />
Roboter jedoch werden in der Fleischwirtschaft bislang noch recht verhalten eingesetzt.<br />
38 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Im Vergleich zu anderen Branchen weist die Lebensmittelindustrie<br />
immer noch einen geringen<br />
Automatisierungsgrad auf. Jährlich werden<br />
nur etwa drei Prozent der Roboter in die Lebensmittelindustrie<br />
verkauft. Der größte und auch am meisten<br />
wachsende Markt ist der Bereich Automotive mit<br />
rund 100.000 verkauften Industrierobotern pro Jahr,<br />
gefolgt von der Elektro- und Elektronikbranche, der<br />
Metall- sowie der Chemie- und Kunststoffindustrie.<br />
Hauptursache für einen nur verhalten steigenden<br />
Automatisierungsgrad in der Lebensmittelbranche<br />
sind die verarbeiteten Produkte: Es handelt sich um<br />
natürliche, sensible und leicht verderbliche Ware.<br />
Der Verpackungsprozess muss in allen Teilbereichen<br />
individuell dem Produkt, seiner Form und<br />
seinen spezifischen Eigenschaften angepasst werden.<br />
Er lässt sich also kaum oder nur sehr schwer<br />
standardisieren.<br />
NEUE CHANCEN<br />
DANK AUTOMATISIERUNG<br />
In der Vergangenheit wurden daher bei steigenden<br />
Absatzzahlen in der Regel mehr oder andere<br />
Maschinen eingesetzt, größere bzw. zusätzliche<br />
Produktionsstätten errichtet, mehr Menschen für<br />
die unterschiedlichen Tätigkeiten und auch für die<br />
Kontrolle beschäftigt. Heute ist es ungleich schwieriger,<br />
geeignetes Personal zu finden. Vor allem dann,<br />
wenn es sich um wenig attraktive oder immer wiederkehrende<br />
Aufgaben handelt. Deshalb stehen<br />
aktuell nicht nur größere, sondern auch kleine Unternehmen<br />
vor der Frage, wie sie die täglichen Anforderungen<br />
effizient und vor allem wirtschaftlich<br />
bewältigen können.<br />
Personalmangel ist allerdings nicht der einzige Faktor,<br />
der die Betriebe dazu veranlasst, einen höheren<br />
Automatisierungsgrad anzustreben. Auch steigende<br />
Personalkosten durch die angespannte Wettbewerbssituation<br />
und die Einführung von Mindestlöhnen<br />
schlagen immens zu Buche. Allein in den Jahren<br />
2000 bis 2015 erhöhten sie sich auf 160 Prozent.<br />
Im gleichen Zeitraum konnten die Verkaufspreise<br />
an den Lebensmitteleinzelhandel nur bedingt angepasst<br />
werden. Erschwerend wirken sich darüber hinaus<br />
die immer strengeren Hygieneanforderungen<br />
aus, die unter anderem durch die EFSA (European<br />
Food Safety Authority), die amerikanische FDA<br />
(Food and Drug Administration) sowie den IFS Food<br />
Standard, einem von der Global Food Safety Initiative<br />
anerkannten Standard für die Auditierung von<br />
Lebensmittelherstellern, vorgeschrieben werden.<br />
Und nicht zuletzt steigen auch die Anforderungen<br />
Durch die modulare Bauweise bieten Handhabungsmodule<br />
eine maximale Flexibilität.<br />
an das Produkt, beispielsweise was die Mindesthaltbarkeit<br />
oder die Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit<br />
betrifft.<br />
EINSATZMÖGLICHKEITEN<br />
FÜR AUTOMATION<br />
Für all diese Herausforderungen ist die Automation<br />
ein zielführender Ansatz. Gerade im sensiblen<br />
Markt der Fleisch- und Wurstwaren reichen die<br />
Einsatzmöglichkeiten für Automatisierungslösungen<br />
innerhalb des Verpackungsprozesses von der<br />
Zuführung und dem Beladen über Kennzeichnung<br />
und Inspektion bis in den End-of-Line-Bereich mit<br />
Sekundärverpacken und Palettieren. Sinnvoll ist Automation<br />
allerdings nur dann, wenn der Automatisierungsgrad<br />
dem Bedarf des Unternehmens angepasst<br />
wird und sich wirtschaftlich darstellen lässt.<br />
Und wenn vor allem der Mensch im Prozess komplett<br />
ersetzt werden kann. Jedoch ist die Stelle, an<br />
der die meisten Menschen eingesetzt werden, nicht<br />
immer die beste Stelle, um Automatisierungskomponenten<br />
zu integrieren.<br />
ZUVERLÄSSIGE KONTROLLE<br />
MIT INSPEKTIONSLÖSUNGEN AUCH<br />
IM HOHEN LEISTUNGSBEREICH<br />
Ein Teilprozess, der sich in jedem Fall sinnvoll automatisieren<br />
lässt, ist der Bereich Kontrolle bzw. Inspektion.<br />
War bisher der Mensch als Kontrollinstanz<br />
für Produkt, Verpackung und Kennzeichnung das<br />
»Der größte<br />
und auch am<br />
stärksten wachsende<br />
Markt<br />
ist der Bereich<br />
Automotive.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 39
SPEZIAL Moderne Lebensmittelverarbeitung<br />
»Sobald<br />
natür liche<br />
Rohstoffe<br />
verarbeitet<br />
werden, bedarf<br />
es einer<br />
gewissen<br />
Flexibilität.<br />
„Maß aller Dinge“, lässt sich eine zuverlässige Kontrolle<br />
im hohen Leistungsbereich heute praktisch<br />
nicht mehr auf diese Art durchführen. Auch einzelne<br />
Stichproben genügen in der Regel nicht, um die<br />
gesetzlichen Vorgaben erfüllen und letztendlich die<br />
Verbrauchersicherheit gewährleisten zu können.<br />
Denn die Anforderungen gerade in der Lebensmittelindustrie<br />
sind sehr komplex. So müssen Packgut<br />
und Verpackung auch bei hohem Durchsatz zuverlässig<br />
auf sichtbare Fremdkörper hin überprüft werden.<br />
Hinsichtlich der Qualität ist sicherzustellen,<br />
dass zum Beispiel das zu verpackende oder verpackte<br />
Fleisch nicht unerwünschte Eigenschaften aufweist,<br />
die richtige Menge Würstchen in die Verpackung<br />
eingelegt werden oder die Schinkenscheiben<br />
in der Tiefziehverpackung korrekt angeordnet sind.<br />
Ebenso birgt der Bereich Kennzeichnung eine Vielzahl<br />
möglicher Fehlerquellen: Ist das Etikett an der<br />
richtigen Stelle aufgebracht ? Wurde es überhaupt<br />
appliziert ? Ist der Barcode lesbar ? Enthält er alle relevanten<br />
Informationen ? Wurde ein korrektes Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
angegeben ? Entsprechen alle<br />
Angaben den im System hinterlegten Referenzdaten ?<br />
Um sicherzugehen, dass nur korrekte Verpackungen<br />
in den Verkauf gelangen, muss also tatsächlich jede<br />
einzelne Packung überprüft werden.<br />
Diese Aufgabe erledigen nur automatische Inspektionssysteme<br />
schnell, präzise und dauerhaft zuverlässig.<br />
Als Kennzeichnungsspezialist, der das gesamte<br />
Lösungsspektrum für Aufgaben der Kennzeichnungskontrolle<br />
abdeckt, bietet MULTIVAC hierzu ein<br />
umfangreiches Produktportfolio, das von der Kontrolle<br />
von Anwesenheit und Position (Etikett, Druckbild,<br />
Produkt) über die Texterkennung und Textprüfung<br />
(OCR, OCV), Lesbarkeit und Inhaltsanalyse von<br />
ein- und zweidimensionalen Codes bis hin zur Mustererkennung<br />
reicht. Die Lösungen können entweder<br />
direkt in Verpackungslinien integriert oder als Standalone-Lösung<br />
ausgelegt werden. Zu den am häufigsten<br />
genutzten Inspektionssystemen zählen dabei einfache<br />
Sensoren, Barcodeleser, Visionsensoren sowie<br />
intelligente Kamerasysteme.<br />
VOR- UND NACHGELAGERTE<br />
PROZESSE BIETEN<br />
ZAHLREICHE OPTIONEN<br />
Aber nicht nur bei der Inspektion, auch in den der<br />
Verpackungsmaschine vor- wie nachgelagerten Prozessschritten<br />
lohnt sich Automatisierung. Meist handelt<br />
es sich um wiederkehrende oder auch schwere<br />
Tätigkeiten, die wenig ergonomisch sind. Beispiele<br />
hierfür sind das Einlegen von Fleisch- oder Wurstwaren<br />
in eine Verpackung, das Einlegen von Primär- in<br />
Sekundärverpackungen oder das Stapeln der Kartons<br />
auf eine Palette. Doch auch wenn sich diese Bereiche<br />
in hohem Maße für Automation eignen – sobald natürliche<br />
Rohstoffe verarbeitet werden, bedarf es einer<br />
gewissen Flexibilität.<br />
Ein Unternehmen, das hochflexibel verpacken muss,<br />
ist die Radeberger Fleisch- und Wurstwaren GmbH.<br />
Seit rund 25 Jahren kommen dort bedienerfreundliche,<br />
hocheffiziente Verpackungsmaschinen und Automatisierungskomponenten<br />
von MULTIVAC zum<br />
Einsatz. Mittlerweile sind insgesamt acht Anlagen in<br />
Betrieb, darunter ein Würstchenroboter, der die über<br />
30 Naturdarmwürstchensorten mit hoher Leistung<br />
sauber, ordentlich und in der gewünschten Stückzahl<br />
in die Packungsmulden einlegt. Damit das Handhabungsmodul<br />
H 240 die unterschiedlichen Würstchen<br />
auch gut greifen kann, werden sie zuvor über ein entsprechendes<br />
Zuführband sortiert und vereinzelt.<br />
Automatische Kartonierung von Fleischpackungen.<br />
Gut automatisieren lässt sich zudem der Verpackungsprozess<br />
für Aufschnittware. Hier können unterschiedliche<br />
Handhabungsmodule innerhalb einer<br />
40 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Abführung von Produkten durch Bandsystem.<br />
Verpackungslinie in hohem Maße zu einem deutlich<br />
effizienteren und auch hygienischeren Prozess beitragen,<br />
denn der Mensch ist immer noch das größte<br />
hygienische Risiko beim Verpacken von sensiblen<br />
Fleischwaren. Auf der Anuga FoodTec 2018 zeigte<br />
MULTIVAC zum Beispiel eine komplette Linie für<br />
das Verpacken von geslicter Ware, die sich gegenüber<br />
herkömmlichen Lösungen im Markt durch einen<br />
signifikant reduzierten Footprint auszeichnet.<br />
Die MULTIVAC Lösung umfasst die kompakte, flexible<br />
Tiefziehverpackungsmaschine R 245, die mit dem<br />
Horizontal Loader, einem produktschonenden und<br />
hygienischen Beladesystem für geslicte Produkte,<br />
ausgestattet ist. Alternativ kann auch ein leistungsfähiger<br />
Pick-and-Place-Roboter zum Einsatz kommen,<br />
der ebenfalls darauf ausgelegt ist, geslicte Produkte<br />
mit hoher Leistung sicher und hygienisch in die Packungen<br />
einzulegen.<br />
Ein weiteres Anwendungsfeld für einen Industrieroboter<br />
ist zudem das Aufnehmen von jeweils einer<br />
einzigen oder von mehreren Lebensmittelverpackungen,<br />
um diese dann gleichmäßig oder auch versetzt<br />
in einen Karton oder Mehrwegbehälter abzulegen.<br />
Darüber hinaus können diese Sekundärverpackungen<br />
mit einem Handhabungsmodul problemlos<br />
palettiert werden. Entsprechend der Größe des Produktionsraumes,<br />
der benötigten Funktionalitäten<br />
und der gewünschten Leistung können die Module<br />
individuell mit Zwei-, Drei- oder Vierachsrobotern<br />
und passenden Greifersystemen ausgestattet werden.<br />
Sie sind für variierende Produkte, Packungsformate,<br />
Gewichte und Taktzeiten flexibel einsetzbar<br />
und erfüllen dank des MULTIVAC Hygienic Design<br />
die Anforderungen der Lebensmittelindustrie.<br />
Aber immer gilt es, die jeweiligen Begebenheiten<br />
sorgfältig zu analysieren, Bedarfe und Anwendungen<br />
zu definieren und daraus gemeinsam mit dem<br />
Kunden eine auf ihn zugeschnittene Lösung zu entwickeln.<br />
Dies können nur Unternehmen aus der Zulieferindustrie<br />
leisten, die über erfahrene Mitarbeiter<br />
sowie über das notwendige Portfolio verfügen.<br />
NICHT NUR PERSONALKOSTEN,<br />
SONDERN AUCH<br />
MATERIALKOSTEN SPAREN<br />
Insgesamt gesehen können Handhabungsmodule<br />
also in etlichen Bereichen des Verpackungsprozesses<br />
eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen, die<br />
zuvor der Mensch erledigt hat. Hinsichtlich der<br />
»Insgesamt<br />
können Handhabungsmodule<br />
in etlichen<br />
Bereichen des<br />
Verpackungsprozesses<br />
eine<br />
Vielzahl von<br />
Aufgaben<br />
übernehmen,<br />
die zuvor<br />
der Mensch<br />
erledigt hat.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 41
SPEZIAL Moderne Lebensmittelverarbeitung<br />
Automatische Detektionssysteme tragen zur Prozesssicherheit bei.<br />
Weitere Informationen<br />
zum Thema<br />
Automatisierung<br />
finden Sie hier.<br />
Prozesssicherheit, der Hygiene, der Effizienz und<br />
der Wirtschaftlichkeit steht der Einsatz eines Roboters<br />
ohnehin außer Frage. Zudem lässt sich auch<br />
Verpackungsmaterial reduzieren, denn mit Hilfe<br />
von Automatisierung können beispielsweise Verpackungen<br />
auch kleiner gestaltet und damit Material<br />
eingespart werden.<br />
Der verringerte Einsatz von Kunststoffen in der<br />
Wurst- und Fleischverpackung macht sich ebenso<br />
wie niedrigere Personalkosten positiv in der Bilanz<br />
bemerkbar. Er ist zudem mit Blick auf die Novellierung<br />
des Verpackungsgesetzes, die zum 1.1.20<strong>19</strong> in<br />
Kraft getreten ist, sowie auf die Kunststoffstrategie<br />
der EU, die einen deutlich verringerten Einsatz von<br />
Kunststoff und die Recyclingfähigkeit der in der<br />
Verpackungsindustrie eingesetzten Materialien fordert,<br />
absolut zielführend.<br />
Gerade beim Thema Packstoffreduzierung gibt<br />
es eine Vielzahl weiterer Lösungsansätze. Neben<br />
innovativen Schneidsystemen wie etwa dem<br />
BAS 20 von MULTIVAC, der auf allen Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
eingesetzt und auf eine<br />
abfallfreie Schneidung ausgelegt werden kann,<br />
rücken hierbei vor allem moderne Verpackungstechnologien<br />
wie etwa MultiFresh oder Shrink-<br />
Verpackungen in den Fokus. Damit lässt sich<br />
Verpackungsmaterial einsparen, ohne dass die<br />
Stabilität oder die Schutzfunktion der Packung beeinträchtigt<br />
wird.<br />
Bei MultiFresh handelt es sich um ein Verpackungssystem<br />
für hochwertige Vakuum-Skinverpackungen,<br />
die formstabile und auch weiche Lebensmittel<br />
zuverlässig schützen, ohne sie zu verformen.<br />
Dabei legt sich die hochtransparente Oberfolie wie<br />
eine zweite Haut vollflächig um das Produkt und<br />
fixiert es in der Packung, wodurch diese stehend,<br />
hängend oder liegend am POS präsentiert werden<br />
kann. Die qualitativ hochwertigen Skinfolien verfügen<br />
über besonders gute mechanische Eigenschaften<br />
und sind dadurch auch für die Substitution dickerer<br />
Materialien geeignet.<br />
42 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Räuchern & Veredeln<br />
Verarbeiten & Schneiden<br />
Ladenbau & Küchentechnik<br />
Verpacken & Etikettieren<br />
Kälte & Klimatechnik<br />
Reinigung & Hygiene<br />
Baader-Maschinen bieten höchste<br />
Präzision und Prozessstabilität, wenn<br />
sie in eine Systemlösung integriert<br />
werden. Die Prozesslösungen können<br />
die gesamte Lachsverarbeitung von<br />
der Ernte bis zur Verpackung abdecken.<br />
Bei Schrumpfverpackungen und speziell bei dem<br />
MULTIVAC FormShrink Verfahren wird das Packgut<br />
in einer schrumpffähigen Spezialfolie verpackt.<br />
Die Schrumpfeigenschaften der Folie werden durch<br />
einen kurzen Kontakt mit heißem Wasser aktiviert.<br />
Beide Verfahren reduzieren den Materialverbrauch<br />
beim Verpacken signifikant – und damit auch die<br />
Kosten.<br />
ÜBERGEORDNETE STEUERUNG<br />
ALLER LINIENKOMPONENTEN<br />
Die Potenziale eines höheren Automatisierungsgrades<br />
in Bezug auf Effizienz, Prozesssicherheit,<br />
Wirtschaftlichkeit und Bedienbarkeit können jedoch<br />
nur dann voll ausgeschöpft werden, wenn<br />
alle Module in die Maschinensteuerung integriert<br />
und über ein einziges Bedienterminal gemanagt<br />
werden können. In MULTIVAC Verpackungslinien<br />
verbindet die übergeordnete MULTIVAC Line Control<br />
(MLC) alle Komponenten der Verpackungslinie<br />
des Kunden und koordiniert diese, bis hin zur<br />
Anbindung an das ERP-System. Das gewährleistet<br />
präzise, reproduzierbare und transparente Prozesse<br />
– und erfordert nur ein Minimum an Bedienpersonal.<br />
Während bislang alle spezifischen Parameter<br />
und Konfigurationen auch an allen einzelnen<br />
Linienkomponenten, etwa Handhabungsmodulen,<br />
Inspektions- oder Etikettierlösungen, vorgenommen<br />
und bei einem Produktwechsel jeweils<br />
auf das neue Produkt umgestellt werden mussten,<br />
sind mit einer übergeordneten Rezeptverwaltung<br />
die Einstellungen der einzelnen Linienkomponenten<br />
in Form von Unterrezepten mit dem Hauptrezept<br />
verknüpft, das an der Verpackungsmaschine<br />
aufgerufen wird. Das HMI sendet beim Aufrufen<br />
des Rezeptes für ein bestimmtes Produkt automatisch<br />
an alle Linienkomponenten die Meldung,<br />
die entsprechenden Unterrezepte aufzurufen. Der<br />
Verpackungsprozess wird also insgesamt einfacher,<br />
schneller und effizienter – und kann auch von einem<br />
kurz eingelernten Mitarbeiter sicher gesteuert<br />
werden.<br />
Schließlich muss bei einer weitgehend automatisierten<br />
Verpackungslösung gemeinhin das Ziel<br />
sein, den Footprint, also den Platzbedarf, der gesamten<br />
Anlage auf ein Minimum zu reduzieren.<br />
Ein automatisiertes Verpackungssystem sollte nicht<br />
mehr Fläche in Anspruch nehmen als eine konventionelle<br />
Lösung. Dies gelingt nur, wenn die Verpackungsmaschine<br />
ein Teil der Automatisierung wird<br />
und alle Automatisierungskomponenten, wie zum<br />
Beispiel in der Slicer-Lösung, intelligent integriert<br />
werden.<br />
nnn SN-FACHPRESSE HAMBURG FleischMagazin 12 / 2018<br />
nnn SN-FACHPRESSE HAMBURG Fischmagazin 12 / 2018<br />
■■■ SN-VERLAG HAMBURG TK REPORT MINUS ACHTZEHN 12 / 2018<br />
Food<br />
Kompetenz<br />
www.fleisch-magazin.de<br />
Internationale Fachzeitschrift für die Fleischwirtschaft<br />
Westfleisch: Vorstand Steen Sönnichsen im Interview<br />
Zentrale Themen brauchen vereinte Kräfte Seite 40<br />
www.fischmagazin.de<br />
Internationale Fachzeitschrift für die gesamte Fischwirtschaft<br />
12 / 2018 C10152E<br />
Joachim Niehusen<br />
Hummer Pedersen<br />
12 / 2018 C10278 E<br />
Steen Sönnichsen<br />
Technik<br />
Heft im Heft<br />
Silikal-Böden für Fischwirtschaft, Handel und Gastronomie<br />
Zwei Stunden nach Verlegung mechanisch belastbar Seite 28<br />
www.tk-report.de<br />
TKREPORT<br />
Das Fachmagazin rund um Tiefkühlkost<br />
Frozen logistics<br />
is our<br />
business.<br />
12/ 2018 ZKZ 24544<br />
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FleischMagazin<br />
ist die unabhängige Fachzeitschrift<br />
für Entscheider und Führungskräfte<br />
der industriellen und handwerk lichen<br />
Fleischverarbeitung, für den Großhandel,<br />
den Lebensmittel einzelhandel sowie<br />
für die gesamte Zulieferindustrie.<br />
www.fleisch-magazin.de<br />
FischMagazin<br />
ist die einzige Fachzeitschrift für die<br />
Fischwirtschaft (Handel, Distributoren,<br />
Erzeuger und Hersteller) in deutscher<br />
Sprache. FischMagazin wird von<br />
allen Fachleuten und Entscheidern<br />
der Branche intensiv gelesen.<br />
www.fischmagazin.de<br />
TK REPORT minus 18<br />
ist das einzige Tiefkühl-Fachmagazin<br />
in deutscher Sprache. Es dient<br />
den Profis in allen Sparten der<br />
TK-Branche als moderne, hochwertige<br />
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nnn SN-FACHPRESSE HAMBURG
TECHNIK<br />
TSC Auto ID<br />
Etikettendruck-Lösungen der neuesten Generation<br />
Messebesucher der LogiMAT 20<strong>19</strong> erwartet<br />
am Stand von TSC Auto ID ein starkes<br />
Angebot an unterschiedlichen Etikettendruck-Lösungen<br />
der beiden Marken TSC<br />
und Printronix Auto ID. Als herausragende<br />
Highlights präsentiert der innovationsfreudige<br />
taiwanesische Druckerhersteller in<br />
Halle 6 an Stand D11 mit PEX-1000 das derzeit<br />
schnellste Druckmodul sowie mit der<br />
CPX4 Serie seine erste Farbdruckerserie im<br />
Markt.<br />
Das in sechs Versionen verfügbare Druckmodul<br />
PEX-1000 kombiniert ein präzises,<br />
äußerst robustes Druckwerk mit modernster<br />
Hochleistungselektronik und<br />
umfassender Sensorik. Im Thermodirekt-<br />
und Thermotransferdruck können<br />
selbst Miniaturetiketten von nur 5 mm Höhe<br />
mit einer Geschwindigkeit von bis zu<br />
457,2 mm/s bedruckt werden. Damit nimmt<br />
die Neuentwicklung im TSC-Portfolio den<br />
Spitzenplatz in dieser Kategorie ein. Auch<br />
die zuverlässige Applikationskontrolle<br />
durch TSCs intelligente TSPL-EZD-Firmware<br />
ist bislang einzigartig im Markt.<br />
Die CPX4-Serie ist eine Hochleistungs-<br />
Kennzeichnungslösung für den wirtschaftlichen<br />
„Farbdruck on demand“. Dank einer<br />
Druckauflösung von 1.200 x 1.200 dpi<br />
können die leicht bedienbaren Allrounder<br />
CPX4D und CPX4P Bilder, Barcodes und<br />
Text auf Etiketten mit einer Breite bis max.<br />
120 mm mit brillanter Farbqualität drucken.<br />
Zusätzlich punkten sie mit niedrigen Kosten<br />
für Verbrauchsmaterial und pro gedruckter<br />
Seite und bieten mit 300 mm/s die schnellste<br />
Druckgeschwindigkeit in ihrer Klasse.<br />
Zu den herausragenden Exponaten der<br />
zweiten TSC-Marke Printronix Auto ID zählen<br />
das brandneue kompakte Desktopmodell<br />
T800 sowie die Industriedrucker-Serien<br />
T6000 und T8000. Eine große Auswahl an<br />
Verbrauchsmaterialien für beide Marken<br />
rundet den Messeauftritt von TSC Auto ID<br />
ab.<br />
TSC Auto ID hat eine<br />
große ´Druckerfamilie´<br />
entwickelt, in der<br />
sich für zahlreiche<br />
Bedarfsfälle eine<br />
Lösung findet.<br />
44 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Technik<br />
Kelvion<br />
Neue Schockfroster-Reihe<br />
mit höherer Leistung<br />
Bei Fleischprodukten, Pizzen, Backwaren<br />
oder Tiefkühlgemüse kommt es darauf<br />
an, dass die Schockkühlung und -tiefkühlung<br />
schnell und äußerst wirksam erfolgt.<br />
Um dies zu gewährleisten, bedarf es hoher<br />
Kälteleistungen und maximaler Luftgeschwindigkeiten<br />
für Kühlgüter im Luftstrom.<br />
Für solche Fälle haben die Kelvion<br />
Forschungs-und Entwicklungs-Ingenieure<br />
jetzt die neue Blastfreezer CMX-Baureihe<br />
ins Leben gerufen. Sie ist speziell<br />
auf diese Anforderungen hin entwickelt<br />
worden.<br />
Der neue Schockfroster<br />
CMX von<br />
Kelvion bietet eine<br />
um 31 Prozent höhere<br />
Luftleistung als<br />
Vorgängermodelle<br />
und eine größere<br />
Verdampferfläche.<br />
Der Stromverbrauch des CMX ist im<br />
Vergleich zu seinen Vorhängern erheblich<br />
gesunken. Die Luftleistung für das<br />
Schockfrosten hingegen fällt mit bis zu<br />
86.490 m³/h um 31 % höher aus. Größer<br />
darf auch die Verdampferfläche sein: Bis<br />
685 m² sind möglich.<br />
Die für die Bodenaufstellung vorgesehenen<br />
Geräte bestehen aus einem, zwei,<br />
drei oder vier Modulen mit zwei übereinander<br />
angeordneten, drückenden Ventilatoren,<br />
die den Luftstrom waagerecht<br />
verteilen.<br />
Die Kälteleistungen der Standardgeräte<br />
sind mit einer externen Pressung 50Pa<br />
angegeben. Als Variante bietet Kelvion<br />
den Blastfreezer CMX auch mit stärkeren<br />
Ventilatoren (100Pa) an. Die Wärmetauscher<br />
der CMX-Modelle sind mit drei verschiedenen<br />
Lamellenabständen lieferbar<br />
(7, 10 oder 12mm).<br />
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Damit das Kühlgut komplett und vollständig<br />
mit kalter Luft versehen werden<br />
kann, sind die Gerätemaße speziell auf<br />
handelsübliche Hordenwagenhöhen abgestimmt:<br />
Sollten die Abmessungen der<br />
Geräte mit den praktischen Erfordernissen<br />
einmal nicht ganz übereinstimmen,<br />
bieten die neuen Blastfreezer auch höhenverstellbare<br />
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Technik<br />
Überzeugende Produktpräsentation<br />
mit einer<br />
auffallend guten Planlage<br />
der Kartonboards – Sealpac<br />
FlatSkin.<br />
FOTO: OSI FOODWORKS AUSTRIA<br />
Sealpac<br />
Österreichische<br />
Fleischverarbeiter<br />
setzen auf FlatSkin-System<br />
Der Lebensmitteleinzelhandel setzt auch in Österreich zunehmend auf Skin-Verpackungen. In<br />
immer mehr Varianten erobern diese die Kühlregale. Denn ihre Vorteile überzeugen: Die verpackten<br />
Produkte werden unter hohem Vakuum versiegelt und gewinnen deutlich an Haltbarkeit<br />
hinzu. Darüber hinaus sorgen Skin-Verpackungen für eine besonders attraktive Präsentation am<br />
POS.<br />
Mit dem FlatSkin-Verfahren hat Sealpac jetzt<br />
eine revolutionäre neue Lösung marktfähig<br />
gemacht: Die innovative Weiterentwicklung<br />
des Verfahrens kombiniert den gefragten<br />
Skin-Verpackungsprozess mit einer Reduzierung des<br />
Folieneinsatzes von bis zu 75 Prozent. In Österreich<br />
bieten bereits mehrere Hersteller diverse Proteinprodukte<br />
in FlatSkin-Verpackung im Handel an.<br />
Das vom Oldenburger Verpackungsspezialisten Sealpac<br />
GmbH, der VG Nicolaus (Kempten) und Wentus-Kunststoffe<br />
(Höxter) gemeinsam entwickelte<br />
46 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Technik<br />
FlatSkin-Verfahren vereint eine attraktive Produktpräsentation<br />
mit verlängerter Haltbarkeit und einem<br />
besonders nachhaltigen Materialeinsatz: Statt<br />
wie üblicherweise aus Kunststoff bestehen die für<br />
das FlatSkin-Verfahren eingesetzten Produktträger<br />
aus Karton. Dieser lässt sich beidseitig mit migrationsarmen<br />
Farben und Lacken bedrucken. Das<br />
schafft Platz für Produktinformationen und bietet<br />
interessante Branding-Möglichkeiten. Der besonders<br />
flache Kartonträger wird danach mit einer polymeren<br />
Schutzschicht kaschiert, der dem Karton<br />
die notwendige Stabilität verleiht und eine zuverlässige<br />
Barriere gegen Fett, Feuchtigkeit und Sauerstoff<br />
bildet.<br />
FOTO: NORBERT MARCHER<br />
Mit einer hochtransparenten Barrierefolie wird das<br />
Produkt direkt auf den Kartonträger geskinnt. Das<br />
dabei erzeugte High-Vakuum erzielt eine deutlich<br />
verlängerte Haltbarkeit. Die wie eine zweite Haut<br />
anliegende Skin-Folie schützt das Packgut zuverlässig<br />
und fixiert es fest auf dem Produktträger. Damit<br />
eignet sich FlatSkin hervorragend für eine besonders<br />
attraktive vertikale Präsentation am POS.<br />
Eine Peellasche vereinfacht das Öffnen der Verpackung.<br />
Nach der Produktentnahme lässt sich die<br />
dünne Kunststoffbeschichtung des Produktträgers<br />
einfach vom Karton abziehen, um Träger und Folie<br />
getrennt zu entsorgen. Das FlatSkin-Verfahren<br />
kommt mit bis zu 75 Prozent weniger Kunststoff aus<br />
– und erfüllt damit die steigende Nachfrage nach<br />
nachhaltigeren Verpackungen. FlatSkin lässt sich<br />
für ein breites Produktspektrum einsetzen – zum<br />
Beispiel für Fleisch, Fisch, Geflügel, Käse und mehr.<br />
Hervorragende<br />
Branding-<br />
Möglichkeiten,<br />
ökologisch<br />
überzeugend<br />
und eine<br />
besonders<br />
attraktive Produkt-Präsentation<br />
– Sealpac<br />
FlatSkin für<br />
Marcher<br />
Fleischwerke,<br />
Österreich.<br />
Sealpac FlatSkin Recycling-Funktions-Prinzip.<br />
Österreichische FlatSkin-Vorreiter – OSI Austria<br />
Foodworks und Marcher Fleischwerke<br />
Die OSI Austria Foodworks GmbH beliefert seit einiger<br />
Zeit alle Märkte von Netto Marken-Discount in<br />
Deutschland mit in Österreich FlatSkin-verpackten<br />
Steaks aus verschiedenen Ländern. Ausschlaggebend<br />
für den Einsatz dieses Verpackungssystems<br />
war neben den Nachhaltigkeitsvorteilen die besonders<br />
überzeugende Produktpräsentation mit<br />
der auffallend guten Planlage der Kartonboards bei<br />
gleichbleibenden Haltbarkeiten gegenüber einer<br />
herkömmlichen Tray-Verpackung.<br />
FlatSkin-Verpackungen kommen auch beim Steak-<br />
Sortiment der Marcher-Fleischwerkstatt zum Einsatz.<br />
Außerdem werden ausschließlich FlatSkin Verpackungen<br />
für das Steak-Sortiment verwendet, das<br />
unter dem Hofer-Label „Zurück zum Ursprung“ in<br />
einzelnen Regionen von Marcher angeboten wird.<br />
Bei dieser Marke ist es besonders wichtig vom Produkt<br />
bis über die Verpackung eine nachhaltige Lösung<br />
anzubieten – diese ist mit den FlatSkin Verpackungen<br />
gegeben. Besonders Premium Cuts vom<br />
Rind kommen durch das Vakuum-Verfahren hervorragend<br />
zur Geltung.<br />
Auch die Unternehmen Sonnberg Biofleisch und<br />
Huber/Tirol setzen künftig auf FlatSkin. Die Produkte<br />
von Huber werden dann nicht nur bei der Spar<br />
AG in Österreich, sondern auch z. B. bei der Edeka<br />
Gruppe in Deutschland erhältlich sein.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 47
Technik<br />
Micvac<br />
Schweden gewinnen Nachhaltigkeitspreis<br />
Michael Bogdanski, CEO Micvac AB, wurde auf dem Sustainology Summit der SACCNY-Deloitte Green Award 2018 von<br />
Andreas Marcetic, Partner von Deloitte AB, überreicht.<br />
FOTO: MICVAC AB<br />
Der schwedische Food Tech Spezialist<br />
Micvac ist Gewinner des renommierten<br />
SACCNY-Deloitte Green Awards, der jedes<br />
Jahr von der Schwedisch-Amerikanischen<br />
Handelskammer in Kooperation<br />
mit Deloitte während des Sustainology<br />
Summits verliehen wird.<br />
Micvac hat ein System für gekühlte Fertiggerichte<br />
entwickelt, dass das Kochen<br />
und Pasteurisieren in der Verpackung<br />
während eines fortlaufenden Prozesses<br />
ermöglicht. Herzstück des Micvac Systems<br />
sind der Micvac Mikrowellentunnel<br />
48 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong><br />
sowie die patentierten Verpackungskomponenten<br />
von Micvac: das Micvac Ventil,<br />
die Schale und die speziell entwickelte<br />
Oberfolie. Mit diesem System können gekühlte<br />
Fertiggerichte hergestellt werden,<br />
die die Lebensmittelverschwendung reduzieren<br />
und ein hohes Maß an Lebensmittelsicherheit,<br />
höhere Kosteneffizienz<br />
und erhebliche Energieeinsparungen<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
bieten.<br />
Der SACCNY-Deloitte Green Award<br />
wird jedes Jahr an ein schwedisches<br />
Unternehmen verliehen, das eine bahnbrechende<br />
„grüne“ Lösung oder Technologie<br />
anbietet. Entscheidend ist, dass das<br />
preisgekrönte Unternehmen eine Vision<br />
zur Förderung der Nachhaltigkeit in der<br />
Lebensmittel-Wertschöpfungskette vorstellt<br />
und ein Produkt oder eine Dienstleistung<br />
mit dem Potenzial entwickelt<br />
hat, die Nahrungsmittelindustrie weltweit<br />
zu revolutionieren. Die Jury, bestehend<br />
aus Vordenkern, Risikokapitalgebern<br />
und auf dieses Gebiet spezialisierten<br />
Wissenschaftlern, wählte Micvac als<br />
Gewinner.
Technik<br />
Multivac Marking & Inspection<br />
Neuer Gebäudekomplex in Enger eingeweiht<br />
Mit einer feierlichen Eröffnungszeremonie<br />
hat Multivac Marking & Inspection im<br />
Dezember ein neues Produktions- und<br />
Bürogebäude eingeweiht – und zugleich<br />
seine 25-jährige Zugehörigkeit zur Multivac<br />
Unternehmensgruppe gefeiert. Zu den<br />
Festrednern zählten Christian Traumann,<br />
Geschäftsführender Direktor und CFO von<br />
Multivac, Volker Gerloff, Geschäftsführer<br />
von Multivac Marking & Inspection, sowie<br />
Thomas Meyer, Bürgermeister der Stadt<br />
Enger. Zahlreiche Gäste, Mitarbeiter und<br />
Pressevertreter nahmen an der Veranstaltung<br />
teil.<br />
Nach einer Begrüßung und der symbolischen<br />
Eröffnung des Neubaus mit dem<br />
Zerschneiden eines Bandes durch die Geschäftsleitung<br />
wurden die Gäste durch das<br />
moderne Gebäude geführt und die neuen<br />
Logistik- und Montageprozesse erläutert.<br />
„Wir freuen uns, heute mit Ihnen gemeinsam<br />
den neuen Gebäudekomplex offiziell<br />
zu eröffnen, in dem auf einer Fläche von<br />
1.600 Quadratmetern das neue Lager, die<br />
Fertigung und die Vormontage untergebracht<br />
sind. Im komplett renovierten Hallenbestand<br />
wird es somit möglich, die Produktionskapazitäten<br />
vor allem im Bereich<br />
Transportbandetikettierer und Inspektionssysteme<br />
auszubauen. Das Investitionsvolumen<br />
betrug rund drei Millionen Euro“,<br />
sagte Christian Traumann.<br />
„Im Zuge der Baumaßnahmen haben wir<br />
auch die Gelegenheit genutzt, unsere Logistik-<br />
und Montageprozesse weiter zu<br />
optimieren“, erklärte Volker Gerloff. „Die<br />
gesamten Prozessabläufe in Warenannahme<br />
und Lager, in der Fertigung und in<br />
den Montageabteilungen, in der Abnahme<br />
und auch im Versand werden hierzu umgestellt.<br />
Zusätzlich führen wir ein Shopfloor-Management<br />
als Baustein unseres<br />
Lean Managements ein. Ziel ist es, eine<br />
effizientere Planung und Kontrolle der Betriebsabläufe,<br />
eine höhere Transparenz,<br />
kürzere Reaktionszeiten sowie den verbesserten<br />
Umgang mit den Ressourcen zu<br />
erreichen.“<br />
Mit Hilfe des Shopfloor-Management-<br />
Systems und den dazugehörigen Tafeln<br />
werden die Arbeitsbereiche visualisiert,<br />
laufende Herausforderungen thematisiert<br />
und die schnelle Abwicklung sichergestellt.<br />
Dadurch soll auch eine schnelle und<br />
zielgerichtete Kommunikation über alle<br />
Ebenen hinweg sichergestellt werden.<br />
Insgesamt sind derzeit rund 200 Mitarbeiter<br />
bei Multivac Marking & Inspection<br />
in Enger beschäftigt. Mit dem Neubau hat<br />
sich die Betriebsfläche auf 7.400 Quadratmeter<br />
vergrößert. Dabei beansprucht die<br />
neue Montage-Logistik-Produktionsfläche<br />
ca. 900 Quadratmeter und 300 Quadratmeter<br />
stehen für die spanende Fertigung<br />
und Schweißerei zur Verfügung. Zusätzlich<br />
wurden im Obergeschoss rund 30 neue<br />
Büroarbeitsplätze eingerichtet.<br />
Feierliche Eröffnung in Enger (v.l.): Thomas Meyer, Bürgermeister der Stadt Enger; Guido Spix, Geschäftsführender Direktor, CTO und<br />
COO Multivac, Volker Gerloff, Geschäftsführer Multivac Marking & Inspection sowie Christian Traumann, Geschäftsführender Direktor<br />
und CFO Multivac.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 49
Technik Räuchern + Reifen<br />
FOTO: OLAF BEHNEL<br />
Mehrere Tausend<br />
Katenschinken stellt<br />
Bell Deutschland in<br />
der Woche im Werk<br />
in Seevetal her.<br />
»Es ist aber nicht<br />
damit getan, die<br />
Schinken nur<br />
ein Mal einzusalzen,<br />
vielmehr<br />
müssen sie<br />
immer wieder in<br />
die Hand genommen,<br />
erneut<br />
eingesalzen und<br />
umgeschichtet<br />
werden.<br />
Bell Deutschland<br />
Schinkenherstellung ist<br />
Erfahrungssache<br />
Katenschinken ist eine vor allem im norddeutschen Raum sehr beliebte und weit verbreitete<br />
Spezialität. Zur Herstellung dieses Traditionsproduktes bedarf es viel an Fachwissen, Erfahrung, Zeit<br />
und vor allem viel Handarbeit. Auch Bell Deutschland hat sich auf die hohe Kunst der Herstellung<br />
von Katenschinken spezialisiert und produziert mehrere Tausend Stück seines Premiumprodukts<br />
– in der Woche. Das <strong>Fleischmagazin</strong> hatte die Gelegenheit, sich ein Bild von der Produktion des<br />
Schinkenklassikers am südlich von Hamburg gelegenen Standort in Seevetal zu machen.<br />
Es ist ein wahrhaft imposanter Anblick: Rohschinken<br />
füllen, so weit das Auge blicken kann,<br />
die riesige Kühlhalle. Nur in einer Ecke des<br />
XXL-Areals sind ein halbes Dutzend Arbeiter in Arbeitskleidung<br />
und Handschuhen dabei, die Fleischstücke<br />
einzusalzen und von einer Lagerreihe auf die<br />
nächste zu packen. Konzentriert und ausdauernd<br />
schichten die Männer Schinken um Schinken überund<br />
nebeneinander, bis eine etwa brusthohe Reihe<br />
entstanden ist. Dann wird eine neue Linie in Angriff<br />
genommen, und das Spiel beginnt von vorn.<br />
Als Betrachter mag man sich zunächst fragen, worin<br />
im Zeitalter von Automatisierung und „Industrie<br />
4.0“ der tiefere Sinn dieser Mühsal besteht. Doch<br />
schnell wird klar: Konservieren mit Salz und anschließendes<br />
Räuchern sind eine Jahrhunderte alte<br />
Methode, um Fleisch haltbar zu machen und ihm die<br />
50 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Technik Räuchern + Reifen<br />
charakteristische Räuchernote zu geben. Auch bei<br />
Bell im Industriegebiet des Seevetaler Ortsteils Meckelfeld<br />
wird eine vor allem in Norddeutschland sehr<br />
beliebte Schinken-Spezialität nach langjähriger Tradition<br />
und unter hohem handwerklichen Anteil hergestellt:<br />
Katenschinken. Mehrere tausend der circa 14<br />
Kilo schweren „Brummer“ verlassen nach Angaben<br />
des Unternehmens pro Woche den südlich von Hamburg<br />
gelegenen Produktionsstandort. Doch bis die<br />
Delikatesse in den Handel kommt, vergeht gut und<br />
gerne ein halbes Jahr. Solange dauert es, bis der Rohschinken<br />
über verschiedene Verarbeitungsschritte<br />
schließlich in Scheiben geschnitten und in Folie verpackt<br />
im Kühlregal der Verbrauchermärkte liegt.<br />
Unerlässlich: Regelmäßiges Salzen<br />
Zunächst werden die wöchentlich angelieferten<br />
Schinken in einem Kühlraum mit einer Temperatur<br />
von vier Grad für einige Tage eingelagert. Erst dann<br />
werden sie Stück für Stück per Hand mit Salz eingerieben<br />
und in der Kühlhalle abgelegt. Dem Salz<br />
beigemischt sind Gewürze. Welche, ist ein Betriebsgeheimnis,<br />
aber Pfeffer, Koriander, Knoblauch und<br />
Muskatnuss gehören auf jeden Fall dazu. „Es ist aber<br />
nicht damit getan, die Schinken nur ein Mal einzusalzen,<br />
vielmehr müssen sie immer wieder in die Hand<br />
genommen, erneut eingesalzen und umgeschichtet<br />
werden“, erklärt Werksleiter Stefan Henke (47). Bis zu<br />
sieben Mal könne sich dieses Verfahren wiederholen.<br />
So vergehen im Durchschnitt bis zu 12 Wochen, bis<br />
der Schinken geräuchert werden kann. „Die Fleischstücke<br />
sind vergleichsweise dick, das mehrfache Salzen<br />
hat daher den Sinn, dass das Salz bis zur Mitte<br />
der Schinken vordringt und nicht nur an der Oberfläche<br />
haftet“, so Henke. Nur auf diese Weise ließen sich<br />
Haltbarkeit und die nötige rote Färbung der Schinken<br />
erzielen. „Das ist extrem aufwendig und braucht<br />
»Wird zu wenig<br />
Salz genommen<br />
kann sich<br />
Schimmel bilden,<br />
wird zu viel<br />
Salz genommen,<br />
ist der Schinken<br />
sehr schnell<br />
versalzen.<br />
FOTO: OLAF BEHNEL<br />
Schinken so weit<br />
das Auge blicken<br />
kann. Bis zu 45.000<br />
Stück befinden sich<br />
in der Reifehalle in<br />
Seevetal.<br />
FOTO: BELL DEUTSCHLAND<br />
PH-Wertmessung beim Rohwareneingang.<br />
Durch regelmäßiges Salzen und Umschichten erreichen die<br />
Schinken die nötige Reife.<br />
FOTO: OLAF BEHNEL<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 51
Technik Räuchern + Reifen<br />
FOTO: BELL DEUTSCHLAND<br />
FOTO: BELL DEUTSCHLAND<br />
Katenschinken und<br />
Spargel als saisonales<br />
Spitzenprodukt<br />
bieten ein nahezu<br />
unschlagbares<br />
Geschmacksduo.<br />
Werksleiter Stefan Henke, Senior-Produktmanagerin Jessica Trautmann und<br />
Räuchermeister Florian Schmalfeld (v.l.) mit einem frisch geräucherten Katenschinken<br />
in einer der 16 Räucherkammern.<br />
Im LEH weit verbreitet und ein bundesweit sehr<br />
beliebtes Produkt: Der Katenschinken von Bell<br />
unter dem Markennamen Abraham.<br />
ganz einfach seine Zeit, aber das ist es, was unseren<br />
Katenschinken letztlich zu einem Premiumprodukt<br />
macht“, so Henke.<br />
seinen typischen Geschmack und liefert den Grund<br />
dafür, dass er so beliebt ist“, sagt Senior-Produktmanagerin<br />
Jessica Trautmann.<br />
»Wir räuchern<br />
noch ganz traditionell<br />
und mit<br />
Buchenholzspäne,<br />
so, wie es für<br />
den norddeutschen<br />
Raum für<br />
die Herstellung<br />
von Katenschinken<br />
üblich ist.<br />
Rund 45.000 Schinken befinden sich im Durchschnitt<br />
in der Reifehalle, so der Werksleiter. Etwa die Hälfte<br />
von ihnen müsse jede Woche einmal umgesalzen<br />
werden. Dabei das richtige Quantum Salz einzusetzen<br />
sei ebenso Erfahrungssache wie die Herstellung<br />
des Katenschinkens insgesamt. „Wird zu wenig Salz<br />
genommen kann sich Schimmel bilden, wird zu viel<br />
Salz genommen, ist der Schinken sehr schnell versalzen“,<br />
so Henke.<br />
Ausreichend Zeit zum Reifen geben<br />
Erst danach geht es für die Schinken nach einer ausgiebigen<br />
Dusche in eine der 16 Räucherkammern.<br />
Geräuchert wird bei einer Kaltrauchtemperatur von<br />
25 Grad. „Wir räuchern noch ganz traditionell und<br />
mit Buchenholzspänen, so, wie es für den norddeutschen<br />
Raum für die Herstellung von Katenschinken<br />
üblich ist“, so Henke. „Das verleiht unserem Schinken<br />
Die Späne werde entzündet, zum Glimmen gebracht<br />
und der Schinken an Deckenschienen der Räucherkammer<br />
eingehängt. Ein Räucherdurchgang, der eine<br />
Charge von etwa 1.500 Schinken umfasst, beansprucht<br />
3 bis 5 Tage. Dann werde die Räucherkammer<br />
für 3 bis 5 Tage gelüftet, während der Schinken<br />
in dieser Zeit weitertrocknen kann und dabei Wasser<br />
und Fett verliert. Anschließend wiederholt sich der<br />
Turnus aus Räuchern, Lüften und Trocknen für etwa<br />
zwei bis drei Wochen bis zum perfekten Ergebnis.<br />
„Das lässt sich an der Farbe erkennen und auch<br />
am Gewicht ablesen“, sagt Räuchermeister Florian<br />
Schmalfeld (38).<br />
Der Feinschnitt für das Finish<br />
Anschließend wird der Schinken in die gewünschten<br />
Teilstücke zerlegt und in der Regel entschwartet.<br />
Insbesondere entfernen Mitarbeiter an der Pape,<br />
52 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Technik Räuchern + Reifen<br />
dem teuersten Stück, die Knochen. In einem nächsten<br />
Schritt werden die Schinken unter Luftabschluss<br />
vorverpackt. In dieser sogenannten Vakuumverpackung<br />
reifen sie dann noch zwei bis drei weitere<br />
Monate im Kühlraum bei einer Temperatur von 1-2<br />
Grad, ehe sie dann entweder am Stück, das ungefähr<br />
4-5 Kilo wiegt, weiterverkauft oder per Lkw nach<br />
Harkebrügge bei Oldenburg transportiert werden.<br />
Dort im Logistikzentrum, in dem zentral sämtliche<br />
der an den jeweiligen Rohschinken-Standorten produzierten<br />
Schinken eintreffen und weiterverarbeitet<br />
werden, wird der Katenschinken entweder in Scheiben<br />
geschnitten, verpackt und unter dem Markennamen<br />
„Abraham“ an den Handel geliefert oder<br />
kommt verpackt und am Stück als Bedienware zum<br />
Kunden.<br />
Werksleiter Henke gewährt schließlich noch Einblicke<br />
in einen weiteren, riesigen Kühlraum, der<br />
über die Hälfte mit fertig produzierten Katenschinken<br />
gefüllt und bereits für die kommende Spargelsaison<br />
bereitsteht. Auf mehrere Hundert Tonnen<br />
Ware werde dieser Bestand an Katenschinken für<br />
diese besondere Zeit zwischen März und Ende Juni<br />
noch aufgestockt, womit sich das Unternehmen<br />
wie in jedem Jahr für seine umsatzstärkste Zeit<br />
wappnet. „Unser Katenschinken ist zwar ein Dauerläufer<br />
und das ganze Jahr über gefragt, aber zur<br />
Spargelzeit eben ganz besonders“, so Henke. Beim<br />
umherschweifenden Blick auf die auch hier haushoch<br />
bereitgestellten Reihen an Schinken fällt es<br />
schwer, daran auch nur im Geringsten zu zweifeln.<br />
<br />
beh<br />
»Unser Katenschinken<br />
ist<br />
zwar ein Dauerläufer<br />
und das<br />
ganze Jahr über<br />
gefragt, aber<br />
zur Spargelzeit<br />
eben ganz besonders.<br />
FOTO: OLAF BEHNEL<br />
Die Zerlegung des Schinkens, u.a. das Entschwarten und<br />
die Entfernung der Knochen, ist eine sehr anspruchsvolle<br />
Tätigkeit, die neben sehr viel Kraft vor allem jahrelange<br />
Erfahrung erfordert.<br />
In Vakuum verschweißt reifen die Katenschinken noch<br />
mehrere Monate weiter oder werden am Stück an den<br />
Endkunden weiterveräußert.<br />
FOTO: ASTRID KRUSE<br />
Zur Info:<br />
Abraham Schinken wurde <strong>19</strong>64 von Rolf<br />
und Jürgen Abraham gegründet. <strong>19</strong>71<br />
eröffneten die Brüder eine Räucherei in<br />
Moisburg bei Buxtehude, <strong>19</strong>81 errichteten<br />
sie das Unternehmen mit Produktionsstätte<br />
in Seevetal. Im Januar 2009 übernahm die<br />
Bell Holding AG 75 Prozent der Anteile am<br />
deutschen Rohschinkenfabrikanten Abraham<br />
GmbH in Seevetal bei Hamburg. Seit 2012<br />
ist das Unternehmen vollständig Teil der Bell<br />
Deutschland GmbH. Bell Deutschland ist Teil<br />
der Bell Food Group AG Basel. Neben dem<br />
Hauptsitz in Seevetal verfügt Bell Deutschland<br />
in der Bundesrepublik mit Edewecht,<br />
Börger, Suhl, Bad Wünnenberg-Haaren,<br />
Schiltach, Harkebrügge (Reife- und Logistikzentrum)<br />
und im Ausland mit Casarrubios<br />
del Monte und Toledo (Spanien) sowie mit<br />
Libramont-Chevigny (Belgien) über weitere<br />
Produktionsstätten. Ein dritter Standort der<br />
Firmengruppe in Spanien befindet sich derzeit<br />
im Bau. Die Wahl der Standorte erfolgte<br />
ganz bewusst, um sehr regionalspezifische<br />
Produkte herzustellen. So kommt zum<br />
Beispiel der Schwarzwälder Schinken aus<br />
Schiltach, der Ammerländer Schinken aus<br />
Edewecht im Ammerland und der Serrano-<br />
Schinken aus Spanien. In Deutschland ist<br />
Bell neben „Abraham“ noch mit den Marken<br />
„Zimbo“ und „Bell“ präsent. Bell Deutschland<br />
ist mit seinen Produkten in 25 Ländern<br />
Europas vertreten und ist nach eigenen<br />
Angaben Marktführer für Rohschinken in<br />
Deutschland. Das Unternehmen beschäftigt<br />
insgesamt 1.663 Mitarbeiter – davon 50<br />
Arbeitskräfte im Werk in Seevetal und 150<br />
in der Verwaltung – und erzielte 2017 einen<br />
Umsatz von 477 Millionen Schweizer Franken<br />
(422 Millionen Euro).<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 53
Technik Räuchern + Reifen<br />
Fessmann GmbH produziert Hightech-Räucher-, Koch- und Backanlagen<br />
Die Lösung steckt im Detail<br />
Die Fessmann GmbH aus Winnenden bei Stuttgart zählt zu den weltweit führenden Herstellern von<br />
Hightechanlagen zur Lebensmittelbehandlung in der Fleisch, Wurst und Fisch verarbeitenden Industrie.<br />
Über 75.000 Anlagen zum Räuchern, Kochen, Braten, Backen und Kühlen hat das <strong>19</strong>24 gegründete Unternehmen<br />
nach eigenen Angaben in seiner Firmengeschichte hergestellt und ausgeliefert. Das Fleisch-<br />
Magazin besuchte das schwäbische Unternehmen und verschaffte sich einen Eindruck von der Vielfalt<br />
und Leistungsfähigkeit der Produktion.<br />
Schwaben gelten gemeinhin als besonders sparsame,<br />
fleißige und clevere Leute. „Wir können<br />
alles. Außer Hochdeutsch“ lautet einer der<br />
wohl bekanntesten Slogans aus dem im Süden der<br />
Republik gelegenen Bundesland. Obwohl er Anlass<br />
zum Schmunzeln bietet und eine tüchtige Portion<br />
Selbstironie enthält, enthält er auch ein Fünkchen<br />
Wahrheit, liegen doch viele erfolgreiche Unternehmen,<br />
zum Beispiel aus der Automobilbranche, im<br />
„Schwabenländle“. Auch die Fessmann GmbH darf<br />
sich getrost dazu zählen: Die allgemeine Konjunktur<br />
„brummt“, und die Geschäfte des Anlagenbauers<br />
ebenfalls. „Mit 2018 hatten wir eines der bisher<br />
erfolgreichsten Jahre unserer Firmengeschichte“,<br />
sagt Marketing-Leiter Arne Duss (24). Zu den Kunden<br />
der Schwaben zählen Fleischer-Fachgeschäfte<br />
ebenso wie mittelständische Betriebe aus der Industrie<br />
und Großindustrie. Entsprechend ausdifferenziert<br />
ist das Produktportfolio, das Chargenanlagen<br />
sämtlicher Größen, halb-kontinuierliche Anlagen<br />
bis hin zu automatisierten kontinuierlichen Durchlaufanlagen<br />
umfasst.<br />
Der „Alleskönner“: Die „T3000“<br />
Die „T3000“ ist der „Alleskönner“ aus dem Hause Fessmann. Die Anlage kann<br />
Trocknen, Röten, Räuchern und Kochen.<br />
54 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong><br />
FOTO: FESSMANN GMBH & CO KG<br />
Metzgereibetriebe wissen, dass sie von Wurst,<br />
Schinken & Co. hohe Stückzahlen von bester und<br />
gleichbleibender Qualität und möglichst kosteneffizient<br />
herstellen müssen, um heute im harten Wettbewerb<br />
konkurrenzfähig zu sein. Qualität und Produktivität<br />
unter einen Hut zu bekommen bilden daher<br />
die Herausforderung, denen sie sich, ganz gleich<br />
welcher Größe, heute stellen müssen.<br />
Diesem Anspruch gerecht zu werden und Unternehmen<br />
eine solide Basis für eine verlässliche und<br />
effiziente Produktion zu geben, setzt sich die Fessmann<br />
GmbH seit jeher zum Ziel, mit großem Erfolg.<br />
Weltweit haben die Schwaben nach eigenen<br />
Angaben rund 75.000 Anlagen produziert. Eine der
Technik Räuchern + Reifen<br />
Anlagen von Fessmann kommen auch in der großindustriellen Produktion zum Einsatz.<br />
FOTO: FESSMANN GMBH & CO KG<br />
»Die ‚T3000‘<br />
zeichnet sich<br />
durch minimale<br />
Gewichtsverluste,<br />
schnelle<br />
Prozesszeiten<br />
und niedrige<br />
Wartungs- und<br />
Betriebskosten<br />
aus.<br />
Grundlagen des Erfolges und zugleich das Aushängeschild<br />
des Unternehmens ist die Universalanlage<br />
„T3000“. Sie gilt als der „Alleskönner“ im Handwerksbereich<br />
und dient – in Bauweise und Konstruktion<br />
mal größer, mal kleiner – als Vorbild für andere Anlagen<br />
des Unternehmens. Sie kann Trocknen (Frischluft,<br />
Heizen, Umwälzen), Röten (Erwärmen, Befeuchten,<br />
Umwälzen), Räuchern (Glimm-, Reibe- und<br />
Flüssigrauch) und Kochen (Frischdampf, ND-Direktdampf,<br />
Delta T-Kochung) und mit entsprechender<br />
System-Erweiterung auch Duschen und Kühlen.<br />
„Die ‚T3000‘ zeichnet sich durch minimale Gewichtsverluste,<br />
schnelle Prozesszeiten und niedrige Wartungs-<br />
und Betriebskosten aus“, so Duss. So sei die<br />
„T3000“ komplett aus Edelstahl gefertigt und verfüge<br />
über eine besonders energieeffiziente Isolierung aus<br />
Edelstahl, Hochtemperatur-Isolierplatten und PU-<br />
Schaum anstelle von Mineralwolle, was insgesamt<br />
bis zu 20 Prozent weniger Wärmeverlust beim Betrieb<br />
der Anlage bewirke. Außerdem basiere die Luftführung<br />
der Anlage auf Über- und Unterdruck, so dass<br />
der Rauch nicht in die Kammer eingeblasen, sondern<br />
eingesaugt werde. „Dies sorgt für eine verlustarme<br />
und gleichmäßige Luftverteilung und für ein<br />
einheitliches Räucherklima“, so Duss. Mit ausschlaggebend<br />
für den Erfolg der „T3000“ sei Duss zufolge<br />
das der Anlage zugrunde gelegte „Turbomat-Prinzip“:<br />
Die besondere räumliche Nähe von Lüfter, Heizung<br />
(bzw. Kühlung) und zum zu räuchernden Produkt<br />
ermögliche einen optimalen und verlustarmen<br />
Temperaturübergang. Aufgrund der kürzeren Produktionszeit<br />
und höheren Effektivität können Unternehmen<br />
ihre Produkte dadurch in kürzerer Zeit<br />
und unter geringeren Gewichtsverlusten garen und<br />
räuchern und erzielen damit höheren Gewinn, so der<br />
Marketing-Leiter.<br />
Vielzahl patentierter Detaillösungen<br />
Kombinierbar ist die „T3000“ mit allen Fessmann-<br />
Raucherzeugungsgeräten der „Ratio-Familie“, und<br />
zwar mit dem „Ratio-Top“-Glimmraucherzeuger“,<br />
dem Reiberaucherzeuger „Ratio Friction“ sowie dem<br />
Flüssigraucherzeuger „Ratio Liquid“. „Bei unseren<br />
Glimmraucherzeugern verwenden wir Hackschnitzel<br />
anstelle von Sägespänen als Brennmaterial, weil sie<br />
im Gegensatz zu letzteren in der Größe standardisiert<br />
sind und sich beim Brennvorgang damit sehr gleichmäßig<br />
verhalten“, so Duss. Im Ergebnis führe das zu<br />
gleichmäßigeren Räucherprozessen und zu konsistenten<br />
Produkten.<br />
Neben der serienmäßigen automatischen Reinigungshilfe<br />
und der einfachen und bedienerfreundlichen<br />
Steuerung sämtlicher Anlagenparameter über<br />
die Software „Food.Con“ zeichnet sich die „T3000“<br />
vor allem durch seine Vielzahl weiterer durchdachter<br />
Detaillösungen aus. So sind die Türen mit Hebescharnieren<br />
ausgestattet. Sie verhindern, dass die Türen<br />
beim Öffnen bzw. Schließen auf dem Fußboden<br />
schleifen und schneller verschleißen.<br />
»Wir möchten<br />
unseren Kunden<br />
Top-Qualität<br />
in kürzester<br />
Zeit liefern, die<br />
Lean-Production<br />
hilft uns dabei.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 55
Technik Räuchern + Reifen<br />
noch in der ersten Jahreshälfte einen Schweißroboter<br />
in Betrieb nehmen, so Wilhelm. „Der Mensch<br />
übernimmt das Denken, die körperliche Tätigkeit<br />
hingegen die Maschine. Das wird zum einen unsere<br />
Fertigungsqualität und die Arbeitsgeschwindigkeit<br />
erhöhen und zum anderen die Ergonomie des Arbeitsplatzes<br />
verbessern“, so der gelernte Industriemechaniker<br />
und Wirtschaftsingenieur.<br />
Blick auf das Fessmann-Technikum.<br />
»Es ist vor allem<br />
die gute Qualifikation<br />
unserer<br />
Mitarbeiter, die<br />
die hohe Qualität<br />
unserer<br />
Produkte sicherstellt.<br />
Schlanke Produktion, gute<br />
Qualifikation<br />
Der Standort von Fessmann ist über die Jahre beständig<br />
gewachsen, weshalb ständig versucht<br />
wird, die zur Verfügung stehende Produktionsfläche<br />
optimal zu nutzen. Im Laufe der Jahre haben<br />
die Winnender ihre Produktion und Logistik daher<br />
verschlankt und auf Effizienz getrimmt. Orientiert<br />
werde sich am vom Autobauer Toyota entwickelten<br />
„Lean-Production“-Konzept, das den eigenen<br />
Bedürfnissen angepasst wurde: Lagerhaltung gibt<br />
es so gut wie keine und Bauteile kommen per Justin-time-Lieferung.<br />
„Wir möchten unseren Kunden<br />
Top-Qualität in kürzester Zeit liefern, die Lean-Production<br />
hilft uns dabei“, so Duss.<br />
In einem separaten Trakt ist das Technikum untergebracht,<br />
die Testküche. Hier können alle Geräte<br />
des Fessmann-Produktportfolios auf Herz und Nieren<br />
geprüft werden und Kunden ihr Wunschgerät<br />
unter Realbedingungen ausprobieren. „Dann wird<br />
schon mal eine ganze Charge Wiener geräuchert,<br />
damit sich Metzger ein Bild von der Qualität unserer<br />
Anlagen machen können“, sagt Duss. Drei Mitarbeiter<br />
kümmern sich in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />
um die Verbesserung bestehender<br />
und um die Entwicklung neuer Anlagen.<br />
„Es ist vor allem die gute Qualifikation unserer Mitarbeiter,<br />
die die hohe Qualität unserer Produkte sicherstellt“,<br />
sagt Produktionsleiter Daniel Wilhelm<br />
(35). Dennoch bestehe im Anlagenbau die Tendenz<br />
zur Teilautomatisierung, in der Mensch und Maschine<br />
Hand in Hand zusammenarbeiten. Daher<br />
habe sich auch Fessmann für den Einsatz sogenannter<br />
kollaborativer Roboter entschieden und werde<br />
FOTO: FESSMANN GMBH & CO KG<br />
Optimistischer Blick in die Zukunft<br />
„Technik und Technologie auf allerhöchstem Niveau<br />
miteinander zu vereinbaren, Anlagenbau auf<br />
der einen Seite und die Herstellung von Lebensmitteln<br />
auf der anderen, zeichnet uns aus“, erläutert Firmenchef<br />
Ulrich Fessmann (55), der das Unternehmen<br />
in dritter Generation leitet, die Firmenphilosophie.<br />
Fünf Jahre vor dem hundertjährigem Bestehen<br />
bereite ihm der Blick in die Zukunft keine Sorgen.<br />
Dennoch seien Innovationen von elementarer Bedeutung,<br />
um national und international am Markt<br />
weiterhin bestehen zu können, so Fessmann. Technologische<br />
Weiterentwicklungen im Bereich der<br />
Energieeinsparung, der Lebensmittelhygiene und<br />
der Nachhaltigkeit werden seiner Meinung nach in<br />
den nächsten Jahren im Anlagenbau an Bedeutung<br />
gewinnen. Chancen und Herausforderungen werde<br />
jedoch auch die digitale Transformation im Sinne<br />
der „Industrie 4.0“ mit sich bringen, so Fessmann.<br />
Mit diesem Wandel werden viele Daten gewonnen<br />
und zu neuen Informationen über Anlagen geformt.<br />
Im Mittelpunkt des Unternehmens werden aber<br />
trotz des zu erwartenden digitalen Transformationsprozesses<br />
die Mitarbeiter stehen. „Was am meisten<br />
zählt ist das Team, deswegen macht es so eine<br />
Freude, bei uns zu arbeiten“, erklärt Fessmann, der<br />
damit ein weiteres Kriterium dafür liefert, das dazu<br />
geeignet ist, den Mythos des erfolgreichen schwäbischen<br />
Unternehmens zu nähren. <br />
beh<br />
Fessmann GmbH & Co KG<br />
Firmentelegramm<br />
Anschrift: Herzog-Philipp-Straße 39<br />
71364 Winnenden<br />
Gründung: <strong>19</strong>24<br />
Mitarbeiter: 160<br />
Umsatz (2018): 30 Millionen Euro<br />
Anteil Export: 75 %<br />
Nationale Kunden: 25 %<br />
56 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
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optimalen Haltungsbedingungen kann die Geschlechtreife<br />
in der Störzucht der Firma Aquatir wesentlich früher<br />
als in der Natur erreicht werden – die Zeitersparnis<br />
beträgt etwa 25 Prozent.<br />
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Technik Räuchern + Reifen<br />
Dry Ager: Fleisch perfekt reifen lassen<br />
Auf das richtige Klima<br />
kommt es an<br />
Dry Aged Beef gilt derzeit als das am höchsten veredelte und geschmacksintensivste Fleisch. Um es<br />
herzustellen, wird Rindfleisch von höchster Qualität, viel Zeit – und ein Reifeschrank benötigt. „Dry<br />
Ager“-Reife- und Präsentationsschränke des Unternehmens Landig & Lava aus dem schwäbischen Bad<br />
Saulgau-Lampertsweiler lassen kostbare Fleischteile nicht nur unter klimatischen und hygienischen<br />
Idealbedingungen ihr volles Aroma entfalten. Sie zeigen außerdem ihren wertvollen Inhalt dank viel Glas<br />
und gebürsteter Stahloptik in einem ästhetischen Rahmen und ziehen so die Aufmerksamkeit auf sich.<br />
Dry Aging – übersetzt „Trockenreifung“ – ist<br />
die traditionelle Methode, um Fleisch außergewöhnlich<br />
zart und geschmacklich intensiv<br />
reifen zu lassen. Dabei wird das Fleisch am<br />
Knochen über einen längeren Zeitraum von bis zu<br />
sechs Wochen, teilweise auch länger, bei kontrollierter<br />
Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität<br />
in speziellen Kühlkammern bei Temperaturen<br />
zwischen 2 und 0 Grad gelagert. In den USA sind<br />
am Knochen gereifte Steaks schon seit Jahrzehnten<br />
Kult. Die neue Steakhauskultur und die wachsende<br />
Begeisterung der Konsumenten für qualitativ hochwertig<br />
erzeugte Lebensmittel haben dem Dry Aging<br />
aber inzwischen auch bei uns zu einem regelrechten<br />
Hype verholfen. Das zeitaufwendige Verfahren und<br />
ein Gewichtsverlust von 20 bis 40 Prozent erklären<br />
die teilweise erheblichen Preisaufschläge für Dry<br />
Aged Beef. Trockenreifung funktioniert jedoch nur,<br />
wenn Temperatur, permanente Durchlüftung, Luftfeuchtigkeit<br />
und der Schutz vor Keimen hochpräzise<br />
funktionieren. Wenn diese Parameter nicht stimmen,<br />
kann das edle Fleisch verderben.<br />
Ziel: Neue Maßstäbe setzen<br />
Nichts für Ungeduldige: Drei bis sechs Wochen – je nach<br />
Fleischsorte und Größe – benötigt ein Stück, bis es die richtige<br />
Reife erreicht. Dabei hilft der „Dry Ager“, hier im Bild das<br />
58 FleischMagazin Modell „DX 1000“. 1-2 / 20<strong>19</strong><br />
OTO: LAVA & LANDIG<br />
Auch die Brüder Christian und Aaron Landig vom<br />
Wildkühlungsspezialisten Landig & Lava aus Bad<br />
Saulgau und selbst begeisterte Köche und Griller<br />
ließen sich vom Dry-Age-Trend anstecken. Sie setzten<br />
sich zum Ziel, einen Reifeschrank zu entwickeln,<br />
der neue Maßstäbe in Design und Technik setzt und<br />
zu einem Preis auf den Markt kommt, der ihn für<br />
Gewerbetreibende lukrativ und für Privatnutzer erschwinglich<br />
macht. Mit Unterstützung zweier Metzger<br />
und einem Lebensmittellabor investierten die<br />
Brüder mehrere Jahre Entwicklungszeit – bis sie 2011<br />
mit dem ersten „Dry Ager“ durchstarteten.
Technik Räuchern + Reifen<br />
Inzwischen bietet Landig & Lava auch Lösungen im größeren Format an wie hier begehbare Reifezellen.<br />
OTO: LAVA & LANDIG<br />
In den folgenden Jahren bauten sie ihr Produktangebot<br />
immer weiter aus. Heute kann das Unternehmen<br />
mit verschiedenen „Dry Ager“-Modellen<br />
Lösungen für alle Größen und Branchen anbieten.<br />
Zum einen sind dies der Reifeschrank „Dry Ager DX<br />
500“ für bis zu 20 kg Fassungsvermögen, der sich<br />
primär an Privathaushalte richtet, sowie der Reifeschrank<br />
„Dry Ager DX 1000“ mit einer Kapazität für<br />
bis zu 100 kg, der sich eher an den Bedürfnissen von<br />
Metzgereien, Steak-Restaurants oder Supermarkt-<br />
Fleischabteilungen orientiert. Ausgereifte Technik<br />
und gleich ein Bündel aus mehreren Innovationen<br />
sorgen nach Angaben der Entwickler für die optimalen<br />
technischen Rahmenbedingungen, um in den<br />
„Dry Ager“-Reifeschränken Fleisch perfekt reifen zu<br />
lassen.<br />
Kein Wasseranschluss erforderlich<br />
So könne in den Geräten Fleisch am Knochen bei<br />
etwa 85 Prozent Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur<br />
von zwei Grad ideal reifen. Die elektronische<br />
Steuerung sorgt nach Angaben des Herstellers für<br />
die präzise Einhaltung der konstanten Temperatur<br />
(von 0 bis +25 °C), die in Schritten von nur einem<br />
Zehntel Grad Celsius geregelt werden kann. Auch<br />
die Luftfeuchtigkeit lasse sich per „Humi-Control“<br />
hochpräzise in 0,5er-Schritten zwischen 60 und 90<br />
Prozent einstellen, ein Wasseranschluss sei dabei<br />
nicht nötig. Das Durchlüftungssystem „DX AirReg“<br />
sorgt laut Landig & Lava auch bei großen Schwankungen<br />
der Umgebungstemperatur für das richtige<br />
Mikroklima im Inneren und eine konstante Luftströmung.<br />
Es kompensiere auch das häufige Öffnen der<br />
Tür.<br />
Ein ausgeklügeltes Entkeimungssystem gewährleiste<br />
laut Hersteller, dass die Luft im „Dry Ager“ hygienisch<br />
rein gehalten werde. Die Entkeimung des „Dry<br />
Agers“ findet hierbei einmal pro Minute über eine<br />
UVC-Entkeimungsbox statt, über die das Fleisch<br />
nicht direkt mit UV-Licht angestrahlt wird, um der<br />
Struktur der Fleischoberflächen nicht zu schaden.<br />
Die getönten, metallbedampften Isolier-Glastüren<br />
schützen ebenfalls vor UV-Strahlen. „Für den Metzger<br />
oder Fleischverarbeiter ist das in der Summe<br />
das A und O, nämlich ein sicheres Produkt für seine<br />
Kunden“, so die Gebrüder Landig. <br />
Selbst begehbare Reifezellen im individuellen Design<br />
hat das schwäbische Unternehmen inzwischen<br />
im Produktangebot. Auch für die bereits fast komplett<br />
ausgestatteten fleischverarbeitenden Betriebe<br />
hat „Dry Ager“ eine clevere Lösung gefunden: „Dry<br />
Ager“-Aggregate, die aus jeder normalen Kühlzelle<br />
eine voll ausgestattete Dry Aging-Reifekammer machen.<br />
„So einfach war Dry Aging noch nie“, sagen die<br />
Brüder Landig. <br />
beh<br />
»Heute kann das<br />
Unternehmen<br />
mit verschiedenen<br />
„Dry Ager“-<br />
Modellen<br />
Lösungen für<br />
alle Größen<br />
und Branchen<br />
anbieten.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 59
Technik Räuchern + Reifen<br />
Stärken bündeln: Auf die Zusammenarbeit freuen sich Claudia Buse (4.v.l.), Geschäftsführerin der Bastra GmbH und ihr Team sowie die<br />
Partner der familiengeführten mittelständischen Beteiligungsgesellschaft (MB) aus Osnabrück.<br />
FOTO: BASTRA<br />
Bastra GmbH<br />
Neue Firmierung, neue Ideen<br />
Bastra, Hersteller von hochwertigen Kochund<br />
Rauchanlagen, startet unter der neuen<br />
Firmierung Bastra GmbH ins neue Jahr. Zugleich<br />
hat sich die bisherige Bayha & Strackbein<br />
GmbH zum Ziel gesetzt, Erfahrung und<br />
Kompetenz zum Vorteil für ihre Kunden aus<br />
Handwerk und Industrie weiter auszubauen.<br />
Verstärkung hat sich das weltweit aktive<br />
Unternehmen dafür mit der familiengeführten<br />
mittelständischen Beteiligungsgesellschaft<br />
(MB) aus Osnabrück geholt, die<br />
ebenfalls über ausgewiesenes Branchen-<br />
Know-how verfügt.<br />
„Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsame<br />
Werte teilen und wertvolles Wissen ab<br />
sofort gewinnbringend für unsere Kunden<br />
vernetzen. Schon jetzt sind wir voller Ideen“,<br />
60 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong><br />
so Claudia Buse, die als geborene Bayha die<br />
Geschicke des Unternehmens in dritter Generation<br />
leitet. Im IFFA-Jahr 20<strong>19</strong> werde Bastra<br />
daher auch direkt einige Neuentwicklungen,<br />
Produkte und Services präsentieren,<br />
mit denen die Experten ihren nationalen<br />
wie internationalen Kunden die Arbeit einfacher<br />
machen wollen. „Wir kommen aus<br />
dem Handwerk und wollen hier auch in Zukunft<br />
der bewährte starke Partner bleiben“,<br />
so Buse. Mit fortschrittlichen Entwicklungen<br />
im Bereich der Industrie-Maschinen sei<br />
es aber gleichzeitig Ziel des Unternehmens,<br />
den Vertrieb in dieser Sparte weiter auszubauen<br />
und dafür das unternehmenseigene<br />
große Vertriebs-Service-Netz im In- und<br />
Ausland zu nutzen. Auch im Lebensmitteleinzelhandel<br />
sehen die Sauerländer ein<br />
deutliches Wachstumspotenzial. „Schließlich<br />
werden immer mehr Frischtheken installiert,<br />
an denen in unseren Koch- und<br />
Rauchanlagen Fleisch- und Wurstwaren sowie<br />
Fischprodukte frisch zubereitet und anschaulich<br />
präsentiert werden können“, gibt<br />
Claudia Buse die Marschrichtung vor.<br />
Zu einem starken Partner zählt für Bastra<br />
nach eigenen Angaben auch ein starker<br />
Service. Kunden stehe deshalb nicht nur<br />
ein bundesweites Netz an zertifizierten Servicepartnern<br />
zur Verfügung, auch im eigenen<br />
Unternehmen lerne Bastra Mitarbeiter<br />
an, um vor und nach Inbetriebnahme einer<br />
Produktionsanlage eine schnelle und kompetente<br />
Unterstützung zu gewährleisten.<br />
<br />
beh
DIGITALISIERUNGS REPORT<br />
Prognosen<br />
Trends<br />
Highlights<br />
Gregor Scheffer<br />
Meat Cracks Technologie<br />
Philipp Ehlert<br />
Gustav Ehlert<br />
Ferdinand Nock<br />
Nock Maschinenbau<br />
Thomas Wagner<br />
Hagesüd Interspice<br />
Dr. Christoph Wienken<br />
FreshDetect<br />
Hans-Christian Achinger<br />
Indasia Gewürzwerk<br />
Helmut Voßmann<br />
Agma Data<br />
Tobias Weber<br />
Weber Maschinenbau<br />
Bernhard Lammers<br />
Plukon Food Group<br />
Christopher Klotz<br />
Campofrio Food Group<br />
Hartmut Brettschneider<br />
Acclavis<br />
Dr. Marius Grathwohl<br />
Multivac<br />
Robert Wiedemann<br />
Beam<br />
Dr. Hermann-Josef Nienhoff<br />
QS<br />
Ralf Schlangenotto,<br />
Reinert<br />
Manfred Kohler,<br />
Hobart<br />
Ralf Oesingmann<br />
Meier Verpackungen<br />
Karl-Heinz Krämer<br />
Block Foods<br />
Dominik Haug, Leiter<br />
Treif GmbH<br />
Dr. Falk Bartels<br />
Nordfrost GmbH<br />
Stefan Sorgo<br />
Sorgo Anlagenbau
Firmenverzeichnis<br />
FOOD & CO.<br />
Acclavis Beilngries................................................................. 8<br />
Beam Altenstadt.....................................................................7<br />
Block Foods Hamburg..........................................................11<br />
Campofrio Food Group Deutschland..................................11<br />
„Das macht einfach richtig Spaß“......................................... 4<br />
Fresh Detect Pullach............................................................. 8<br />
Gustav Ehlert Verl.................................................................. 6<br />
Hagesüd Interspice Memmingen.........................................7<br />
Hobart Offenburg................................................................. 13<br />
Indasia Gewürzwerk Georgsmarienhütte..........................10<br />
Kalle Group Wiesbaden........................................................ 8<br />
Meier Verpackungen Hohenems/Österreich..................... 14<br />
Multivac Wolfertschwenden................................................ 12<br />
Nock Maschinenbau Friesenheim....................................... 6<br />
Nordfrost Schortens............................................................. 15<br />
Plukon Food Group Deutschland.......................................10<br />
QS Bonn................................................................................ 13<br />
Reinert Versmold.................................................................. 12<br />
Sorgo Anlagenbau................................................................ 15<br />
Treif Oberlahr....................................................................... 14<br />
Weber Maschinenbau Breidenbach.................................... 9<br />
Persönlich be(h)notet, ein Kommentar von Olaf Behnel<br />
Digitaler Wandel als selektives Merkmal?<br />
„Das Wichtigste ist, die Digitalisierung nicht als Gefahr, sondern als Chance<br />
zu begreifen“ bis hin zu „Die Digitalisierung ist für uns derzeit kein zentrales<br />
Thema“: Ebenso heterogen wie die Vielzahl der von uns in diesem<br />
Jahr befragten Unternehmen der Fleischbranche fielen auch die Antworten<br />
aus, die wir zurück erhielten. Doch unabhängig davon, wie weitreichend<br />
die Berücksichtigung der Digitalisierung im jeweiligen Unternehmen und<br />
ihre Wahrnehmung als positiv oder negativ auch sein mag: Neben anderen<br />
Wirtschaftszweigen hat sie offenbar – ähnlich wie die Globalisierung – längst<br />
auch die Fleischbranche erfasst und einen der eigenen Kontrolle entkoppelten<br />
Transformationsprozess in Gang gesetzt, dem sich kaum ein Unternehmen<br />
noch entziehen kann.<br />
Oder sollte man vielmehr sagen, entziehen sollte ? Immerhin hat der (globale)<br />
Wettbewerb mittlerweile einen Grad der Vernetzung und eine Intensität erreicht,<br />
der diejenigen zurücklässt, die sich ihm nicht bedingungslos unterwerfen<br />
und unangepasst bleiben.<br />
Lassen sich eines Tages Ziele wie etwa höhere Kosteneffizienz, verbesserter<br />
Kundenservice, Umsatzsteigerung und Gewinnmaximierung nur noch für die<br />
Unternehmen erreichen, die auch die Digitalisierung aktiv vorantreiben ? Sind<br />
digitales Bestellmanagement, der Einsatz von RFID-Chips oder KI, Augmented<br />
Reality, Robotertechnik und eine digitale Lieferlogistik unerlässlich, um<br />
am Markt bestehen zu können ? Je eher die Digitalisierung von Unternehmen<br />
akzeptiert und entsprechend umgesetzt wird, desto besser, so scheint es.<br />
Gewiss: Die Digitalisierung verlangt den kompromisslosen Einsatz aller Ressourcen<br />
– Know-how, Kapital, Fachkräfte. Nicht jedes Unternehmen ist dazu<br />
bereit oder in der Lage, entsprechend zu investieren, um auf den „digitalen<br />
Zug“ aufzuspringen. Begründet die Digitalisierung also letztlich einen gnadenlosen<br />
Selektionsprozess, der diejenigen erbarmungslos vom Markt fegt,<br />
der sich ihrer verschließt ? Keiner weiß das heute genau oder kann das mit<br />
Bestimmtheit vorhersagen. Doch viele Entwicklungen zeichnen sich heute<br />
bereits ab und lassen sich antizipieren. Daher sollte, wie schnell auch immer<br />
der digitale Wandel voranschreiten mag, einer in diesem Fachteil getätigten<br />
Aussage folgend die Digitalisierung nicht als Selbstzweck, sondern als eine<br />
von vielen Investitionen in die Zukunft betrachtet werden, damit auch morgen<br />
noch gesunde und bezahlbare Lebensmittel hergestellt werden können.<br />
62 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
DIGITALISIERUNGS REPORT<br />
Ressourceneinsatz<br />
Wie stark wird die Digitalisierung 20<strong>19</strong> Kräfte<br />
in Ihrem Unternehmen – Investition, Mitarbeiter, Zeit – binden ?<br />
Zielstellung<br />
Welche Entwicklung wird damit möglich,<br />
welches Ergebnis streben Sie damit an ?<br />
Hürde(n)<br />
Was ist für Sie, für Ihr Unternehmen<br />
die größte Hürde bei der Digitalisierung ?<br />
Vision 2024<br />
Was kann die Branche in fünf Jahren leisten,<br />
wenn die Digitalisierung weiter so voranschreitet ?<br />
Prognosen<br />
Trends<br />
Highlights<br />
Alle sprechen von Digitalisierung, doch was beinhaltet dieser Begriff konkret für die Fleischbranche<br />
? Wir wollten es wissen und haben Sie gefragt, welche Möglichkeiten und auch welche<br />
Aufgaben die digitale Transformation für die der Branche verbundenen Unternehmen<br />
bereithält. Unser Fazit: Die Digitalisierung ist eine Herausforderung, ermöglicht aber wiederum<br />
gewaltige Entwicklung – die Verantwortlichen haben das erkannt und sie daher zur Chefsache<br />
gemacht, denn dieses Thema in all seinen Facetten verlangt nicht nur viel Aufmerksamkeit,<br />
sondern auch richtungsweisende Entscheidungen. Der Einsatz IT-basierter Technologien<br />
ist als wichtiger Baustein für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen akzeptiert.<br />
Für Fleischverarbeiter, Maschinenbauer und andere ist es in diesem Prozess jedoch essentiell,<br />
eine gesunde Balance zu finden: Einerseits müssen die laufenden Geschäfte gepflegt,<br />
andererseits darf der Anschluss an die zunehmend digitale (Arbeits-)Welt nicht vernachlässigt<br />
werden. Dafür braucht es neben den – oft knappen – Ressourcen wie Fachkräfte, Zeit und<br />
Geld auch ein gewisses Durchhaltevermögen bei der Umsetzung der gesteckten Ziele.<br />
Die bestehen neben mehr Flexibilität in Prozessen und Produktion sowie verbessertem<br />
Service manchmal auch in einem wirkungsvolleren Marketing für die Produkte.<br />
Es gibt viele Hürden zu nehmen, damit aus durchaus funktionierenden analogen effizientere<br />
digitale Prozesse werden – das zeigen die Antworten auf die aktuelle Umfrage von <strong>Fleischmagazin</strong><br />
zum Stand der Dinge in der Branche.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 63
n Digitalisierungs|report<br />
Gewürzmischungen, funktionelle Additive<br />
sowie Starter- und Schutzkulturen gehören<br />
zum Lieferprogramm des Unternehmens.<br />
Meat Cracks: Digital Leadership im mittelständischen Unternehmen<br />
„Das macht einfach richtig Spaß“<br />
Gregor Scheffer (55) ist geschäftsführender Gesellschafter der Meat Cracks Technologie GmbH<br />
aus Steinfeld-Mühlen im Kreis Vechta. Er entwickelt und produziert dort Gewürzmischungen,<br />
funktionelle Additive sowie Starter- und Schutzkulturen für die Lebensmittelindustrie. Innerhalb<br />
von knapp drei Jahren ist es ihm gelungen, sein Unternehmen fit für die Zukunft zu gestalten und<br />
dabei selbst zum Digital Leader zu werden. Neben weiteren Firmengründungen und umfassenden<br />
Bauprojekten hat der mittelständische Unternehmer erfolgreich grundlegende Schritte zur<br />
Realisierung des Zukunftsprojektes „Industrie 4.0“ gemacht sowie die Unternehmensnachfolge<br />
eingeleitet und gesichert.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Wie ist es Ihnen gelungen,<br />
in dieser kurzen Zeit einen so<br />
umfassenden und nachhaltigen Wandel<br />
einzuleiten ?<br />
Gregor Scheffer: Begonnen hat alles<br />
mit einer Vision: Ich will langfristig eine<br />
gesunde und erfolgreiche Unternehmensgruppe<br />
an die nächste Generation<br />
weitergeben. Also machte ich mir<br />
Gedanken, wie aus meiner Idee Realität<br />
werden kann. Ich suchte und erkannte<br />
großes Potenzial in bestehenden<br />
64 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong><br />
Ressourcen, beschäftigte mich mit<br />
zukunftsrelevanten Themen wie<br />
„Industrie 4.0“ und „Management 4.0“<br />
(Digital Leadership) und beschloss,<br />
mich letztendlich diesen Herausforderungen<br />
zu stellen. Dabei ist mir klar<br />
geworden: Ich bin es, der genau jetzt<br />
die Weichen stellen muss – niemand<br />
anderes kann das für mich tun.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Welche Maßnahmen<br />
haben Sie ergriffen, um ihr Unternehmen<br />
fit für die Zukunft zu machen ?<br />
Scheffer: Zuerst habe ich mit meinem<br />
Sohn geredet – über meine Vision und<br />
seine Wünsche für die Zukunft. Dann<br />
habe ich die Meat Cracks Technologie<br />
GmbH und die Star-Mix Meat<br />
Technology GmbH zu 100 % übernommen<br />
und in eine mit meinem Sohn<br />
gegründete Holding eingebracht.<br />
Danach habe ich mit den Mitarbeitern<br />
über meine Ziele gesprochen, denn<br />
ich wollte unbedingt alle mit auf diese<br />
Reise nehmen, weil alle gebraucht<br />
werden.
Digitalisierungs|report n<br />
Ich sah außerdem unser Know-how<br />
auf dem Gebiet der Herstellung von<br />
Mikroorganismen und erkannte die<br />
vielfältigen Möglichkeiten – auch außerhalb<br />
der Lebensmittelindustrie. Also<br />
gründete ich gemeinsam mit einem<br />
Partner Microtec, ein mikrobiologisches<br />
Forschungszentrum mit Produktion,<br />
das sämtliche Herstellungsprozesse im<br />
Bereich Biofermente bündelt.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Haben Sie Experten<br />
hinzugezogen ?<br />
Scheffer: Ja, ich habe mir Experten ins<br />
Haus geholt. Sie unterstützen mich<br />
noch heute mit ihrem Know-how, damit<br />
ich meine Ziele effektiver, schneller<br />
und zielgerichteter erreiche, denn das<br />
Tagesgeschäft sollte immer parallel reibungslos<br />
weiterlaufen.<br />
Ein Steuerberater steht mir seit der<br />
Unternehmensgründung <strong>19</strong>96 zur Seite,<br />
berät mich in steuerlichen und betriebswirtschaftlichen<br />
Angelegenheiten<br />
sowie in Strategie- und Ausrichtungsfragen.<br />
Mit der Hilfe einer Consulting-<br />
Firma wiederum habe ich die Firmenleitbilder<br />
entwickelt und die kurz- und<br />
mittelfristigen Etappen sowie langfristige<br />
Ziele konkretisiert – quasi einen<br />
Fahrplan für die Reise entwickelt.<br />
Gregor Scheffer ist Geschäftsführer<br />
der Meat Cracks Technologie, einem<br />
Hersteller von Ingredients für die<br />
Lebensmittelindustrie.<br />
Und nicht zuletzt greife ich auf die Hilfe<br />
einer Coaching-Firma zurück, die mich<br />
von Anfang an bei Entwicklung der<br />
´neuen´ Organisation unterstützt. Sie<br />
berät und coacht mich, mein eigenes<br />
Potenzial viel kraftvoller und intensiver<br />
zu nutzen. Ich analysiere Prozesse jetzt<br />
anders, bewerte Situationen und Menschen<br />
ganz neu. Und genau deshalb<br />
entwickeln sich Projekte einfacher und<br />
schneller. Meine Führungskräfte werden<br />
ebenfalls vom Coach unterstützt, so<br />
dass auch sie ihre individuellen Stärken<br />
besser ausschöpfen können. Das bedeutet<br />
im Tagesgeschäft authentische,<br />
motivierte, hochbegeisterte Mitarbeiter<br />
sowie optimierte Prozesse durch neue<br />
Techniken und mehr Fokussierung auf<br />
die Kompetenzfelder.<br />
In Zahlen heißt das: Stark gestiegene<br />
Umsätze mit exponentiellem Aufwärtstrend<br />
für die nächsten Jahre. Das macht<br />
einfach richtig Spaß.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Wie unterscheidet<br />
sich diese ´neue´ Organisation aus Ihrer<br />
Sicht von anderen ?<br />
Scheffer: Neben dem messbaren Erfolg<br />
in Zahlen und dem Spaßfaktor haben<br />
mich die schnelle Umsetzung und der<br />
geringe Zeitaufwand sehr beeindruckt.<br />
Wie gesagt, das Tagesgeschäft lief problemlos<br />
weiter, trotz aller Neuerungen.<br />
Häufig werden die vielfältigen Möglichkeiten<br />
durch das Hinzuziehen von<br />
externen Experten gar nicht vollumfänglich<br />
erkannt. Auch ist die Auswahl<br />
an Beratern und Coaches sehr groß, so<br />
dass ich rückblickend froh bin, für mich<br />
und meine Unternehmen die richtigen<br />
Experten gefunden zu haben, welche<br />
mich bei der strategischen Neuausrichtung<br />
erfolgreich unterstützt haben.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Was raten Sie anderen<br />
Unternehmen, die sich auch fit für die<br />
Zukunft machen wollen ?<br />
Scheffer: Mut zu Visionen. Jedes Unternehmen<br />
kann sich dem digitalen Wandel<br />
stellen. Besonders mittelständische<br />
Unternehmen haben hier enorm viel<br />
Wachstumspotenzial. Wer erkennt, dass<br />
die Digitalisierung eine Riesenchance<br />
ist, wer in der Lage ist, das vielfältige<br />
Know-how seiner Mitarbeiter und die<br />
Kernkompetenzen seiner Unternehmung<br />
neu zu kombinieren und dann<br />
noch die richtigen Experten im Haus<br />
hat, kann Umsatz, Spaß und Erfolg um<br />
ein Vielfaches steigern.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Was war aus Ihrer<br />
Sicht das Wichtigste an diesem Prozess ?<br />
Im Zeitraum von drei Jahren wurde Meat Cracks fit für die Zukunft gemacht –<br />
nicht zuletzt dank digitaler Technologie.<br />
Scheffer: Meine Vision und die Unterstützung<br />
kompetenter Experten zum<br />
richtigen Zeitpunkt.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 65
n Digitalisierungs|report<br />
Gustav Ehlert<br />
Verl<br />
Philipp Ehlert<br />
Geschäftsleitung<br />
Ressourceneinsatz<br />
Stark. Wir werden den Ehlert Shop<br />
weiter ausbauen, zusätzliche Services<br />
anbieten und auch unsere Prozesse<br />
weiter digital unterstützen.<br />
Zielstellung<br />
Wir schaffen für unsere Kunden<br />
einen höheren Mehrwert durch<br />
komfortable Beschaffungsmöglichkeiten<br />
und mehr Transparenz.<br />
Durch optimierte Prozesse werden wir unsere Stellung im<br />
Markt weiter ausbauen und so weitere Vorteile für unsere<br />
Geschäftspartner schaffen.<br />
Hürde(n)<br />
Für uns liegt die größte Hürde immer noch bei der fehlenden<br />
Bereitschaft unserer Partner sich so essentieller<br />
Themen wie Produktstammdaten anzunehmen.<br />
Vision 2024<br />
Wenn sich die Branche übergreifend vernetzt und Daten<br />
sowie Technik auch über die gesamte Kette vom Feld bis<br />
zum Teller nutzt, wird sie die Ernährung der Gesellschaft<br />
gewährleisten und die Ressourcenverschwendung beenden.<br />
Zum Wohl von Mensch, Tier und Umwelt.<br />
FleischMagazin fragt<br />
Ressourceneinsatz<br />
Wie stark wird die Digitalisierung 20<strong>19</strong> Kräfte<br />
in Ihrem Unternehmen – Investition, Mitarbeiter,<br />
Zeit – binden ?<br />
Zielstellung<br />
Welche Entwicklung wird damit möglich,<br />
welches Ergebnis streben Sie damit an ?<br />
Hürde(n)<br />
Was ist für Sie, für Ihr Unternehmen<br />
die größte Hürde bei der Digitalisierung ?<br />
Vision 2024<br />
Was kann die Branche in fünf Jahren leisten,<br />
wenn die Digitalisierung weiter so voranschreitet ?<br />
Nock Maschinenbau<br />
Friesenheim<br />
Ferdinand Nock<br />
Firmengründer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Dieses zu quantifizieren ist<br />
sicherlich eher schwierig.<br />
Ein fixes Budget haben wir<br />
nicht dafür bereitgestellt,<br />
auch um uns das Maß des<br />
erforderlichen Engagements<br />
offen zu halten.<br />
Jedoch ist klar, dass die<br />
Digitalisierung im kommenden<br />
Jahr einen großen<br />
Raum einnehmen wird. Bezüglich der Mitarbeiter<br />
werden wir die Strategie fahren, eher die erfahrenen<br />
Kräfte damit zu betrauen und entsprechend<br />
neue Mitarbeiter in deren ursprünglichen Bereichen<br />
einzuarbeiten.<br />
Zielstellung<br />
Im Prinzip sind es zwei Dinge die wir vorantreiben.<br />
Zum einen ist es das Auslesen von Daten aus<br />
unseren Maschinen. Zum anderen werden wir<br />
sukzessive unsere Maschinen weiterentwickeln<br />
was die Steuerung und Bedienung betrifft. Also<br />
mittelfristig werden wir immer mehr Mechanik<br />
durch Elektronikbauteile ersetzen. Im Ergebnis<br />
soll der Kunde in die Lage versetzt werden seine<br />
Produktion optimal zu überwachen, Wartungsintervalle<br />
frühzeitig zu erkennen und die Bedienung<br />
zu optimieren.<br />
Hürde(n)<br />
Die große Herausforderung wird sicherlich sein,<br />
die Balance zu finden, die bestehenden Geschäftsprozesse<br />
nicht zu vernachlässigen und gleichzeitig<br />
genug Manpower zu haben für die neuen Aufgaben,<br />
die kommen. Insgesamt blicken wir aber sehr<br />
positiv auf das Thema Digitalisierung, da wir aufgrund<br />
unserer Struktur und den kurzen Entscheidungswegen<br />
sehr schnell Dinge umsetzen können.<br />
Vision 2024<br />
Ich denke, die Kunden werden neben der reinen<br />
Funktion der Maschine insbesondere durch das<br />
Auswerten der Daten zukünftig einen enormen<br />
Zusatznutzen haben, ihre Prozesse zu optimieren<br />
und diese somit wirtschaftlicher zu gestalten. Aber<br />
auch wir als Hersteller werden profitieren. Hierbei<br />
denken wir beispielsweise daran, als exportorientiertes<br />
Unternehmen sehr viel einfacher Ferndiagnosen<br />
machen zu können und somit einen Großteil<br />
des Supports abdecken zu können.
Digitalisierungs|report n<br />
Agma Data<br />
Nikolausdorf<br />
Helmut Voßmann<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Als IT-Dienstleister haben wir das<br />
Thema Digitalisierung seit 2015<br />
in unserer Jahresplanung. 20<strong>19</strong><br />
werden wir ein Budget von 80.000<br />
Euro für das Themenfeld bereitstellen;<br />
neben zwei zusätzlichen<br />
Fachkräften aus dem Bereich<br />
Informatik sowie Tierwirtschaft.<br />
Zielstellung<br />
Bei aller Digitalisierungseuphorie stehen zwei Themenkomplexe<br />
für uns im Vordergrund:<br />
Erstens: Dateneigentümer behalten die Souveränität über<br />
ihr Wirtschaftsgut Daten und entscheiden selbstbestimmt,<br />
wie und wem sie im Hinblick auf Datendienstleistung<br />
vertrauen.<br />
Zweitens: Dafür halten wir praxiserprobte Werkzeuge bereit<br />
und verbessern diese laufend.<br />
In ersten Projekten hoffen wir, 20<strong>19</strong> in der Praxis gelebte<br />
papierbegleitende Prozesse zu digitalisieren. Es braucht<br />
Zeit, damit der Mehrwert der Digitalisierung für alle Beteiligten<br />
der Prozesskette erkennbar wird. Hier leisten wir<br />
tägliche Aufklärungsarbeit. Sich vom Papier zu trennen, ist<br />
für viele Menschen und auch für Behörden eine herausfordernde<br />
Aufgabe.<br />
Hürde(n)<br />
Neben dem in der Kundschaft existierenden Kostendruck<br />
ist der Mangel an qualifiziertem Personal die größte Projektbremse.<br />
Dazu kommt, dass es zu wenig greifbare und<br />
verständliche „proof of concepts“ – Machbarkeitsnachweise<br />
– gibt, mit dem wir Kunden von digitalen verbesserten<br />
Prozessen überzeugen können. Wir sind Praktiker und<br />
brauchen für unsere Zielgruppe praktikable Lösungsbeispiele.<br />
Ich bin überzeugt, wir werden die 20<strong>19</strong> zeigen<br />
können.<br />
Vision 2024<br />
Beweisbar dokumentiertes Tierwohl als auch lückenlose<br />
Prozessdokumentationen lassen sich nur mit digitaler<br />
Hilfe im Kostenrahmen halten, denn Prozesse in ihrer zunehmenden<br />
Komplexität und Vielfalt können nicht durch<br />
mehr und mehr menschliche Überwachung und Kontrolle<br />
aufgezeichnet werden. Also heißt es: Die Anwendung von<br />
KI – Künstlicher Intelligenz – bei vernetzten Produktionsprozessen<br />
wie Kostenreserven veranschaulichen und neue<br />
Geschäftsmodelle beflügeln. Ich bin überzeugt, dass dies<br />
auch noch mit mehr Verbrauchervertrauen einhergehen<br />
kann. Unser Leitspruch in diesem Thema lautet „Denke<br />
anders“ oder „Think different and global“.<br />
Hagesüd Interspice<br />
Memmingen<br />
Thomas Wagner<br />
Manager Artisan<br />
Ressourceneinsatz<br />
Für die Zukunft haben wir sicher<br />
noch Arbeit vor uns. Wir wollen<br />
uns aktiv darum kümmern, dass<br />
unsere Kunden viele unserer<br />
Service-Leistungen auch digital<br />
nutzen können.<br />
Zielstellung<br />
Wir möchten hiermit unser<br />
Unternehmen fit für die Zukunft<br />
machen und unseren Kunden einen weiteren Kommunikationsweg<br />
bieten.<br />
Hürde(n)<br />
Den Faktor ,Mensch‘ können und wollen wir nicht ersetzen;<br />
es geht nicht ohne die Präsenz beim Kunden vor Ort.<br />
Vision 2024<br />
Vieles ist denkbar, was heute noch fern scheint, jedoch<br />
wird es für alle leichter, schneller, besser und kreativer zu<br />
werden.<br />
Beam<br />
Altenstadt<br />
Robert Wiedemann<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Vorrangig werden Mitarbeiter in<br />
der Entwicklung, im Vertrieb und<br />
im Marketing mehr als die Hälfte<br />
ihrer Zeit auf digitalisierte Lösungen<br />
verwenden. Bereits heute haben<br />
sich die Investitionen zu 70%<br />
auf Digitalisierung verlagert.<br />
Zielstellung<br />
Intuitive Handhabung unserer<br />
Geräte, Roboting, schnellerer Know-How-Transfer zwischen<br />
Zulieferer, Produzent und auch Kunden.<br />
Hürde(n)<br />
Die rasante Geschwindigkeit der Digitalisierung und die<br />
dafür benötigte Schulung unserer Mitarbeiter.<br />
Vision 2024<br />
Bessere zielgruppenspezifische Lösungen in allen Bereichen<br />
der umweltschonenden Reinigung.
n Digitalisierungs|report<br />
FreshDetect<br />
Pullach<br />
Dr. Christoph<br />
Wienken<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Als Start-up haben wir von Anfang an auf digitale Prozesse<br />
gesetzt. Wir sehen aber bei unseren Kunden die<br />
Herausforderung, bestehende analoge Verfahren zu<br />
digitalisieren. Um sie dabei zu unterstützen, entwickeln<br />
wir gemeinsam mit Partnern Schnittstellen für<br />
unser Handmessgerät BFD-100 mit digitalen Systemen<br />
wie ERP-Anwendungen. So ist uns durch die Kooperation<br />
mit der SLA Software Logistik Artland GmbH<br />
ein weiterer Schritt in Richtung der digitalisierten<br />
Produktion gelungen: Ab sofort können Anwender die<br />
per Fluoreszenzspektroskopie gewonnenen Messwerte<br />
vollautomatisch und in Echtzeit in jedes vorhandene ERP-System integrieren –<br />
ein deutliches Plus in Hinblick auf Wirtschaftlichkeit, Lebensmittelqualität und<br />
Verbraucherschutz.<br />
Zielstellung<br />
Das mobile Messgerät BFD-100 erfasst die Daten in jedem Schritt der Herstellungskette<br />
und gewährleistet damit einen schnellen und sicheren Weg zur<br />
Kontrolle von Lebensmitteln. Ob im Wareneingang, in der Schlachtung oder<br />
im Versand, durch sekundenschnelle Messungen werden wichtige Parameter<br />
erfasst und manipulationssicher gespeichert. Mit dem FD Connector stehen die<br />
gewonnenen Daten aus jedem Schritt der Prozesskette in Echtzeit zur Verfügung.<br />
Denn neben der sicheren und schnellen Datenerfassung steht auch die<br />
Datenverfügbarkeit im Fokus der Anwender, um intelligentere und zuverlässigere<br />
Entscheidungen zu treffen.<br />
Hürde(n)<br />
Das Wichtigste ist, die Digitalisierung nicht als Gefahr, sondern als Chance zu<br />
begreifen. Da spüren wir als Start-up in der Branche immer noch Widerstände.<br />
Insbesondere das Anpassen von bewährten, aber nicht mehr zukunftsfähigen<br />
analogen Prozessen erweist sich als schwierige Herausforderung. Aufgrund<br />
des ständig steigenden Wettbewerbs kommen Unternehmen in den nächsten<br />
Jahren aber nicht um die Digitalisierung herum. Vorreiter wie die Lüthi & Portmann<br />
Fleischwaren AG aus der Schweiz haben dies bereits erkannt. Sie ermittelt<br />
beispielsweise mit dem BFD-100 die Qualität von frischem Hackfleisch sowie<br />
Schweinelachs, um in allen Prozessschritten die optimale Qualität zu sichern.<br />
Vision 2024<br />
Im ersten Schritt ist es wichtig, noch vorhandene Bedenken in Bezug auf die digitale<br />
Transformation zu überwinden. Die Digitalisierung ermöglicht das Sammeln<br />
umfangreicher Informationen über den Prozess und den Einfluss einzelner Parameter.<br />
Daraus entsteht Prozesswissen, das unsere Produktion schlanker und effizienter<br />
gestalten kann. Zum Beispiel auch mit modernen Auswertealgorithmen<br />
wie maschinellem Lernen. Und die sofortige Verfügbarkeit der Messergebnisse<br />
hilft den QS-Verantwortlichen und Entscheidern bei Bedarf sofort zu reagieren<br />
und die Hygiene während der gesamten Herstellungskette verbessern. Insgesamt<br />
wird die digitalisierte Fleischproduktion aus intelligenten Abläufen bestehen, die<br />
optimal aufeinander abgestimmt sind. Dies führt zu besserer Qualität bei niedrigeren<br />
Kosten – ein Gewinn für Hersteller, Handel und Verbraucher.<br />
Acclavis<br />
Beilngries<br />
Hartmut<br />
Brettschneider<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Rund 20 Prozent unserer<br />
Kräfte, also etwa ein<br />
Fünftel, wird die Digitalisierung<br />
im Unternehmen<br />
binden.<br />
Zielstellung<br />
Wir wollen das Marketing<br />
stärken und die<br />
Vertriebskosten senken.<br />
Hürde(n)<br />
Fachlich qualifiziertes Personal für die Lösung<br />
der anstehenden Aufgaben zu finden.<br />
Vision 2024<br />
Da sehe ich in erster Linie die Themen Ressourcenschonung<br />
sowie die Verminderung des<br />
CO₂-Ausstoßes.<br />
Kalle Group<br />
Wiesbaden<br />
Christina Martinez<br />
Head of Global Business Development<br />
Ressourceneinsatz<br />
Niedrig bis mittel. Wir werden ein Webseiten-<br />
Relaunch durchführen, neue E-Mail Adressen<br />
auf die gruppenweite Domain übertragen,<br />
Visitenkarten Tool und Customer Relationship<br />
Management (CRM) einführen.<br />
Zielstellung<br />
Arbeiten an unserer Corporate Identity mit dem<br />
Ziel einer einheitlichen Darstellung – Webseite,<br />
E-Mail, Visitenkarten. Besseres Handling von<br />
Business Opportunities, also CRM.<br />
Hürde(n)<br />
Budgetrestriktionen. Die Einsicht, dass Digitalisierung<br />
eine Investition in die Zukunft ist und<br />
keine Ausgabe.<br />
68 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Digitalisierungs|report n<br />
Weber Maschinenbau<br />
Breidenbach<br />
Tobias Weber<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Digitalisierung ist für uns kein<br />
Selbstzweck, sondern eine der<br />
wichtigsten Investitionen in unsere<br />
Zukunft. Um die Digitalisierung<br />
voranzutreiben und im gesamten<br />
Unternehmen zu verankern, haben<br />
wir zahlreiche Innovations- und<br />
Strategieprojekte angestoßen. Jeder<br />
Unternehmensbereich stellt quer<br />
durch alle Hierarchieebenen und<br />
Kompetenzfelder Experten für die gemeinsame Arbeit an<br />
unseren Strategieprojekten frei. In Teilbereichen wie der<br />
Softwareentwicklung, die einen besonderen Beitrag zur<br />
Digitalisierung leisten, gehen wir noch einen Schritt weiter<br />
und haben begonnen, Mitarbeiter aus dem Tagesgeschäft<br />
herauszunehmen und in dedizierten Teams/Hubs zu<br />
bündeln, um ihnen die nötigen Gestaltungsspielräume zu<br />
geben, an unserer Zukunft zu arbeiten.<br />
Gleichzeitig bauen wir in den Hauptkompetenzfeldern der<br />
Digitalisierung wie Softwareentwicklung und IoT – Internet<br />
of Things – kontinuierlich Personal auf, zum Beispiel<br />
in Form von Data Scientists. Aber alle Anstrengungen sind<br />
vergebens, wenn sie nicht von der Mitarbeiterschaft mitgetragen<br />
werden. Die gesamte Mannschaft muss auf dieser<br />
Reise abgeholt und mitgenommen werden. Von zentraler<br />
Bedeutung ist daher für uns auch das Thema Weiterbildung<br />
und Mitarbeiterqualifikation.<br />
Wir können in diesem Transformationsprozess nur erfolgreich<br />
sein, wenn wir ihn konsequent angehen. Für uns gilt<br />
daher bei allen Entscheidungen: digital first.<br />
Zielstellung<br />
Als Technologieführer in unserer Branche wissen wir um<br />
die Bedeutung von Innovationen im Sinne konsequenter<br />
Nutzung wissenschaftlicher Fortschritte und ständiger Verbesserung<br />
unserer Produkte. Unsere Kunden mit innovativen<br />
Lösungen zu begeistern und zu unterstützen war immer<br />
unsere Triebfeder und wird auch in Zukunft oberstes Ziel<br />
unserer Bemühungen sein. Flexible Lösungen für sich stets<br />
verändernde Marktanforderungen und -entwicklungen zu<br />
bieten, die gleichzeitig ein Höchstmaß an Effizienz ermöglichen,<br />
steht für uns im Fokus. Und unsere Digitalisierungsprojekte<br />
bilden hierfür die Basis.<br />
Ziel ist es, unseren Kunden ein umfangreiches Angebot an<br />
digitalen Services zu bieten: vom ersten Beratungsgespräch<br />
über die Entwicklung und Inbetriebnahme der Anlagen und<br />
insbesondere für den optimalen, effizienten Betrieb und<br />
Prozesssicherheit. Das fängt bei RFID-Chips an und geht<br />
hin bis zu Predictive Maintenance und Machine Learning.<br />
Unabdingbar für die Realisierung ist dabei natürlich die<br />
Digitalisierung der eigenen Abläufe – und zwar in allen<br />
Bereichen. Für eine agile interne Kommunikation haben wir<br />
eine Mitarbeiter-App eingeführt, die von Kollegen weltweit<br />
genutzt wird, bei der Kollaboration unterstützt uns ein<br />
Projektmanagementtool. Zur Entwicklung von Maschinen<br />
nutzen wir Digitale Zwillinge, wir setzen auf die Automatisierung<br />
unserer Produktionsabläufe und digitalisieren all<br />
unsere Kunden-Touchpoints, beispielsweise mithilfe eines<br />
CRMs, um nur ein paar Entwicklungen und Möglichkeiten<br />
zu nennen.<br />
Hürde(n)<br />
Digitale Transformation gelingt nur mit einhergehendem<br />
kulturellen Wandel hin zu einer agilen Organisation mit<br />
flexiblen, adaptiven Strukturen und Prozessen. Das braucht<br />
Zeit und Geduld. Mit beidem gehen wir als Unternehmer in<br />
der Regel sehr sparsam um. Eine zentrale Herausforderung<br />
wird aus meiner Sicht die Ambidextrie, sprich die Koexistenz<br />
und gegenseitige Ergänzung von Innovationen und<br />
traditionellem Kerngeschäft, darstellen. Dualität in unserem<br />
Denken und Handeln ist eine notwendige organisationale<br />
Eigenschaft im Transformationsprozess, aber bringt auch<br />
neue Anforderungen mit. Wir müssen darauf achten, nicht<br />
zwei verschiedene Welten zu schaffen zwischen den Mitarbeitern<br />
im Tagesgeschäft und den Digital Hubs. An dieser<br />
Stelle werden insbesondere Führungskräfte gefragt sein.<br />
FleischMagazin-Anzeigenabteilung<br />
An der Alster 21 · 20099 Hamburg<br />
Tel.: 040 - 24 84 54-64<br />
astrid.kruse@snfachpresse.de<br />
FleischMagazin-Leserservice<br />
An der Alster 21 · 20099 Hamburg<br />
Tel.: 040 - 24 84 54-27<br />
vertrieb@snfachpresse.de<br />
Innovative Verpackungslösungen<br />
www.vc999.de
n Digitalisierungs|report<br />
Plukon Food Group<br />
Deutschland<br />
Bernhard Lammers<br />
Geschäftsführer<br />
FOTO: PLUKON FOOD GROUP<br />
Ressourceneinsatz<br />
Wir investieren kontinuierlich in neue Technologien.<br />
Damit hängt in gewisser Weise natürlich immer<br />
eine Weiterentwicklung und Verbesserung unserer<br />
Kompetenz im digitalen Bereich zusammen. Das betrifft<br />
vor allem unsere Produktionstechnik, aber auch<br />
den Bereich von Rückverfolgbarkeit, Monitoring und<br />
Reporting.<br />
Eine intelligente Vernetzung ermöglicht uns wichtige<br />
Optimierungsprozesse. Das beginnt mit digitalem<br />
Bestellmanagement, erstreckt sich über einen effizienten Energie- und Ressourceneinsatz<br />
und reicht über den Einsatz von Robotechnik in der Produktion<br />
bis hin zu nahtloser Rückverfolgung und umfangreicher Lieferlogistik.<br />
Bei uns vollzieht sich der Aufbau der entsprechenden digitalen Kompetenz<br />
innerhalb des normalen Workflow-Managements und zahlreichen Weiterbildungsprozessen,<br />
die in unserem Unternehmen zum Standard gehören. Darüber<br />
hinaus setzen wir zusätzlich auf spezielles Personalrecruiting, um mit gut<br />
ausgebildeten Fachkräften in unserem Unternehmen auf neue Anforderungen<br />
reagieren zu können.<br />
Zielstellung<br />
Bei uns kommt es vor allem auf ein verlässliches Qualitätsmanagement,<br />
aber auch auf eine schnelle und reibungslose Kommunikation mit unseren<br />
Zulieferern und Handelspartnern an. In diesen beiden Bereichen profitieren<br />
wir am allermeisten von der Digitalisierung. Modernes Controlling, direkte<br />
Kommunikationswege, all das senkt Kosten und steigert die Effizienz.<br />
Hürde(n)<br />
Die neuen Technologien stellen uns natürlich auch vor neue Herausforderungen.<br />
Zum einen brauchen wir die entsprechende Fachkompetenz im<br />
Unternehmen. Zum anderen spielt das Thema Sicherheit eine entscheidende<br />
Rolle. Die zu verarbeitenden Datenmengen vervielfachen sich, und natürlich<br />
wächst die Gefahr, Opfer von Cyber-Attacken zu werden. Sollten z.B. wichtige<br />
Tools wie Router o.a. ausfallen, können die Schäden in kürzester Zeit erheblich<br />
sein. Deshalb sind wir gerade in diesem Bereich sehr wachsam und schulen<br />
unsere Mitarbeiter in hohem Maße. Dass das mit erheblichem Aufwand<br />
verbunden ist, zeigt allein die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung.<br />
Hier haben wir im Frühjahr 2018 eine Menge Zeit und Geld investiert.<br />
Vision 2024<br />
Unsere Branche wird sich wie alle Branchen an die fortschreitende Digitalisierung<br />
in unserer gesamten Gesellschaft anpassen müssen. Der Wandel,<br />
der sich hier in fünf Jahren vollziehen wird, wird spannend und die unterschiedlichsten<br />
Bereiche betreffen. Gerade die fortschreitende Entwicklung im<br />
Bereich künstlicher Intelligenz lässt hier zahlreiche Gedankenspiele zu. Ob es<br />
nun der selbstständig einkaufende Kühlschrank ist oder eine fahrerlose Logistik,<br />
wir werden uns auf viele neue Herausforderungen einstellen müssen.<br />
Aber das Ziel unserer Anstrengungen wird bleiben und das lautet: Gesunde<br />
Lebensmittel so zu produzieren, dass Menschen sich mit gutem Gewissen<br />
und zu bezahlbaren Preisen vernünftig ernähren können.<br />
Indasia Gewürzwerk<br />
Georgsmarienhütte<br />
Hans-Christian<br />
Achinger<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Die Digitalisierung<br />
unserer Geschäftsprozesse<br />
ist für<br />
uns ein absolutes<br />
Top-Thema. 20<strong>19</strong><br />
wird geprägt sein,<br />
durch den Roll-out<br />
unseres neuen ERP-<br />
Systems im In- und<br />
Ausland. Hierfür investieren<br />
wir erhebliche<br />
finanzielle Mittel und einen nennenswerten<br />
Teil unserer Personalressourcen.<br />
Zielstellung<br />
Wir versprechen uns von der Digitalisierung<br />
neben deutlich mehr Transparenz (Fokus:<br />
Supply Chain) auch deutlich mehr Effizienz,<br />
vor allem im Hinblick auf die Supply Chain.<br />
Erreichen wollen wir auch eine Beschleunigung<br />
unserer Geschäftsprozesse sowie<br />
einen erhöhten Servicegrad für unsere Kunden.<br />
Wir haben für unsere Kunden unter<br />
anderem das IT-gestützte System ´Plan IT´<br />
eingeführt, welches unseren Rezeptservice<br />
revolutioniert. Plan IT bietet den Kunden<br />
neben LMIV-konformen Rezepten inklusive<br />
Nährwertangaben eine einfache Möglichkeit<br />
der Menü- und Produktionsplanung<br />
sowie der individuellen Endverbraucher-<br />
Ansprache. Und nicht zuletzt erwarten<br />
wir uns von der Digitalisierung ganz neue<br />
Geschäftsmodelle.<br />
Hürde(n)<br />
An dieser Stelle ist der Fachkräftemangel zu<br />
nennen.<br />
Vision 2024<br />
Mehr Transparenz für die Verbraucher, zum<br />
Beispiel hinsichtlich der Herkunft ihrer<br />
Waren. Und die Bereitstellung von noch<br />
differenzierteren und individualisierten<br />
Angeboten, noch mehr Effizienz mittels<br />
eines intensivierten und beschleunigten<br />
Austauschs von Informationen in der Supply<br />
Chain.<br />
70 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Digitalisierungs|report n<br />
Campofrio Food Group<br />
Deutschland<br />
Christopher Klotz<br />
Marketing Manager<br />
Ressourceneinsatz<br />
Wir werden 20<strong>19</strong> in den Monaten<br />
Januar und Februar erstmals eine<br />
Digitalkampagne für eine unserer<br />
Marken durchführen – für die<br />
Snacking Range Aoste Stickado.<br />
Die Auseinandersetzung mit der<br />
Thematik an sich, die Entwicklung<br />
des Kreativansatzes und die<br />
operative Planung haben also<br />
bereits finanzielle, zeitliche und<br />
personelle Kräfte bei uns gebunden. In Abhängigkeit vom<br />
Erfolg dieser Aktion ist ein zweiter Flight durchaus möglich.<br />
Daher werden hierfür sicherlich weitere Ressourcen<br />
bereitgestellt werden.<br />
Zielstellung<br />
Wir nutzen einerseits die sozialen Medien – allen voran<br />
Facebook – um mit unseren Verbrauchern im engen Austausch<br />
zu stehen und auch, um über Aktionen, Produkte<br />
etc. zu informieren. Daneben streben wir vor allem für<br />
unsere Stickados die Ansprache einer jungen und digitalen<br />
Zielgruppe an, die über traditionelle Medien wie z.B. TV<br />
oder Printmedien schwierig bis kaum noch zu erreichen<br />
sind. In erster Instanz zielen wir auf eine höhere Markenbekanntheit<br />
und ein höheres Markenbranding ab, um im<br />
Endeffekt die Käuferreichweite innerhalb der Zielgruppe<br />
zu erhöhen.<br />
Hürde(n)<br />
Sicherlich die schier unendlichen Möglichkeiten des digitalen<br />
Marketings. In der näheren Vergangenheit hat das<br />
Marketing branchenübergreifend alles ausprobiert – die<br />
technische Entwicklung macht es möglich – ohne oft im<br />
Vorfeld zu prüfen, ob es für die Marke oder das Ziel das<br />
Richtige war. Im Dschungel der Digitalisierung muss man<br />
für seine Marke die richtigen Pfade und Instrumente raussuchen<br />
und nicht immer umsetzen, was gerade neu oder<br />
„en vogue“ erscheint.<br />
Weiterhin sprechen wir bei Wurst- und Schinken häufig<br />
noch von Low-Involvement Produkten. Da ist die Ansprache<br />
der Konsumenten und vor allem das Erreichen eines<br />
Engagements gar nicht einfach.<br />
Vision 2024<br />
Die Themenfelder Aufklärung und Transparenz für den<br />
Konsumenten lassen sich wunderbar durch die Digitalisierung<br />
vorantreiben. Dafür bedarf es noch nicht einmal<br />
einer Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten.<br />
Block Foods<br />
Hamburg<br />
Karl-Heinz Krämer<br />
Vorstand<br />
Ressourceneinsatz<br />
Auch 20<strong>19</strong> wird die Digitalisierung ein<br />
wichtiges Thema in unserem Unternehmen<br />
sein. Neben Pick-by-voice<br />
haben wir für die Leergutverwaltung<br />
unserer eigenen Block Logistik eine<br />
Leihgut-App eingeführt, im nächsten<br />
Jahr planen wir, unseren ersten<br />
selbstfahrenden Stapler in die Logistikabläufe<br />
zu integrieren. In den<br />
Block House Restaurants werden wir<br />
das Zahlen per eigener App in den Fokus nehmen. Der in 2018<br />
online geschaltete Block House Webshop nimmt ebenfalls ein<br />
zentrales Thema ein und beschäftigt heute schon drei Mitarbeiter.<br />
Mit der Firma Signtek haben wir eine zukunftsorientierte<br />
Shoplösung entwickelt, die viele Erweiterungsoptionen, auch<br />
für weitere Vertriebskanäle, wie z.B. den Direktvertrieb in die<br />
Gastronomie, bietet.<br />
Zielstellung<br />
Ein Ziel ist das Umsatzwachstum des Webshops weiter zu steigern.<br />
Hier gilt es vor allem neue Käufer zu gewinnen, Reichweiten<br />
zu steigern und Neukunden zu Wiederkäufern zu machen.<br />
Unser mobiles Zahlsystem in den Restaurants soll unseren<br />
Gästen einen schnellen, sicheren und komfortablen Bezahlvorgang<br />
mit dem Smartphone bieten und das Restauranterlebnis<br />
weiter abrunden. Insgesamt denken wir, ist es wichtig, sich mit<br />
den digitalen Themen intensiv auseinanderzusetzen, um auf<br />
Marktentwicklungen schnell reagieren zu können.<br />
Hürde(n)<br />
In Bezug auf unseren Webshop sind dies sicherlich die Erlangung<br />
einer deutlichen Sichtbarkeit innerhalb des Wettbewerbes,<br />
eine Reichweitensteigerung sowie die gezielte Erreichbarkeit<br />
des Konsumenten. Insgesamt ist die Pflege der vielen Informationsplattformen,<br />
wie z.B. 1WorldSync, GS1, etc., aufgrund<br />
der dafür erforderlichen Fachkräfte sowie der hohe Investitionsbedarf<br />
eine große Herausforderung.<br />
Vision 2024<br />
Wer einen großen Sprung machen will, muss manchmal auch<br />
kleine Schritte gehen... Wichtig ist bei allem Fortschritt, sich<br />
nicht selbst zu verlieren. Auch in der Produktion spielt die<br />
Digitalisierung eine zunehmend relevantere Rolle, hier sind wir<br />
auf neue, digitalisierte Prozesse sogar zunehmend angewiesen,<br />
da es immer weniger Fachkräfte gibt, dasselbe gilt für Logistikabläufe.<br />
Zudem wird die Vernetzung der Land- und Ernährungswirtschaft<br />
zu einer Einheit, wie 2014 bereits durch unsere<br />
eigene Block House Rinderaufzucht vorgemacht, zunehmend<br />
zum Standard.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 71
n Digitalisierungs|report<br />
Multivac<br />
Wolfertschwenden<br />
Dr. Marius Grathwohl<br />
Leiter Digitalisierung<br />
Ressourceneinsatz<br />
Multivac wird auch im<br />
kommenden Jahr die Maßnahmen<br />
der bereits 2017<br />
verabschiedeten Digitalstrategie<br />
konsequent vorantreiben.<br />
Diese beinhaltet<br />
unterschiedliche Zielsetzungen:<br />
Ein Schwerpunkt liegt<br />
auf der Weiterentwicklung<br />
unserer digitalen Produkte<br />
und Services, die für Multivac-Kunden einen erheblichen<br />
Zusatznutzen hinsichtlich der Effizienz und<br />
Verfügbarkeit von Maschinen und kompletten Linien<br />
bieten. Deshalb bauen wir unsere Kapazitäten im Bereich<br />
Digitalisierung konsequent weiter aus. Parallel<br />
befassen wir uns mit der Evaluierung von digitalen<br />
Geschäftsprozessen für unser Unternehmen, die es<br />
uns erlauben, die Digitalisierung bei Multivac weiter<br />
voranzutreiben. Ebenso findet die Digitalisierung<br />
auch in unserem Portfolio weiter Einzug. So konnten<br />
wir unseren Kunden letztes Jahr die neue Generation<br />
an Tiefziehverpackungsmaschinen, die Multivac<br />
X-line, präsentieren, die sich durch eine umfassende<br />
Sensorik auszeichnet und dadurch maßgeblich zu<br />
einem erhöhten Ausstoß und einer hohen Qualitätssicherheit<br />
beiträgt. Diese Entwicklungen werden auch<br />
in weiteren Produkten unseres Portfolios Anwendung<br />
finden.<br />
Zielstellung<br />
Digitalisierung bietet viele neue Chancen – für uns<br />
ebenso wie für unsere Geschäftspartner und Kunden.<br />
Die größte Herausforderung ist die Bereitstellung<br />
ausreichender Ressourcen sowie eines umfassenden<br />
und intelligenten Wissensmanagements in unserer<br />
Organisation.<br />
Vision 2024<br />
Die Digitalisierung wird dazu beitragen, dass künftig<br />
auch kleinere und mittlere Betriebe der lebensmittelverarbeitenden<br />
Industrie ihre Produktions- und<br />
Verpackungsprozesse optimieren, die Produktsicherheit<br />
erhöhen und damit die Effizienz wie auch<br />
Prozesstransparenz signifikant steigern können. Als<br />
ganzheitlicher Lösungsanbieter mit umfassender<br />
Beratungs- und Automatisierungskompetenz unterstützt<br />
Multivac die Unternehmen im Markt hierbei<br />
mit bedarfsgerechten und vor allem wirtschaftlichen<br />
Lösungen für die unterschiedlichsten Anforderungen.<br />
Reinert<br />
Versmold<br />
Ralf Schlangenotto<br />
Geschäftsführung<br />
Zentrale Dienste/CFO<br />
Ressourceneinsatz<br />
In 20<strong>19</strong> investieren<br />
wir bei Reinert einen<br />
siebenstelligen<br />
Betrag in Digitalisierungsprojekte.<br />
Darüber hinaus<br />
haben wir bereits<br />
neue Mitarbeiter<br />
eingestellt, die auf<br />
das Thema Digitalisierung<br />
spezialisiert<br />
sind, sodass wir unser Know-how diesbezüglich<br />
stetig weiter ausbauen.<br />
Zielstellung<br />
Basis für jede Entwicklung sind moderne,<br />
sich an der Supply Chain orientierende und<br />
möglichst vollintegrierte und standardisierte<br />
Softwarelösungen. Damit wollen wir<br />
zukünftig möglichst viele Standardprozesse<br />
weitestgehend vollautomatisiert abwickeln.<br />
Wir streben hier eine höhere Effizienz auf<br />
allen Ebenen der Prozesskette an. Auch im<br />
Marketing und Vertrieb werden die sich<br />
verändernden Konsumentengewohnheiten<br />
zu Veränderung von Produktauftritt und<br />
Marketingmaßnahmen bzw. unserem Marketingmix<br />
führen.<br />
Hürde(n)<br />
Eine der größten Herausforderungen besteht<br />
für uns darin, qualifizierte Mitarbeiter<br />
zu finden, die dem hohen Anspruch der<br />
fortschreitenden Digitalisierungsprozesse<br />
auf allen Ebenen gerecht werden. Auch die<br />
integrierte Maschinensteuerung und die<br />
grundsätzliche Komplexität des Change-<br />
Managements sind Aspekte, die ein Umdenken<br />
erfordern.<br />
Vision 2024<br />
In der Verzahnung und Digitalisierung der<br />
Supply Chain zwischen Lieferant – Produzent<br />
– Handel und evtl. Konsument liegen<br />
aus meiner Sicht noch große ungenutzte<br />
Potentiale.<br />
72 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Digitalisierungs|report n<br />
Hobart<br />
Offenburg<br />
Manfred Kohler<br />
Geschäftsführer Vertrieb<br />
und Produktion<br />
Ressourceneinsatz<br />
Das Thema Internet<br />
of Things (IoT) und<br />
die damit verbundene<br />
Vernetzung von Geräten<br />
mit dem Internet<br />
gewinnen zunehmend an<br />
Bedeutung. Bezogen auf<br />
die Spülküche wird die<br />
zeitgleiche Überwachung<br />
von mehreren Maschinen<br />
immer wichtiger. Über das<br />
Internet kann der Zugriff ortsunabhängig erfolgen.<br />
Hinzu kommt, dass durch das IoT die Bedienung<br />
der Maschinen einfacher wird und gleichzeitig<br />
Prozesse und Abläufe optimiert werden können. So<br />
haben wir mit unserer App Washsmart eine Applikation<br />
entwickelt, die dem Nutzer einen Überblick<br />
über den Status seiner Spülmaschinen liefert. Dem<br />
Endkunden werden unter anderem rechtzeitig bevorstehende<br />
Wartungsintervalle, etwaige Systeminformationen<br />
oder die Betriebskosten mit Angaben<br />
zum aktuellen Wasser-, Strom- und Reinigerverbrauch<br />
kommuniziert. Im Allgemeinen gehen wir<br />
immer mehr in Richtung komplette Vernetzung<br />
– Küche 4.0 und wollen das Thema als Innovationsführer<br />
im Bereich gewerbliche Spültechnik weiter<br />
intensiv und aktiv vorantreiben.<br />
Zielstellung<br />
Die Kommunikation der einzelnen Maschinen<br />
untereinander ist beispielsweise ein essentielles<br />
Entwicklungsfeld. In der Zukunft könnte das dann<br />
so aussehen: Wir haben einen Kombi-Dämpfer,<br />
der in 20 Minuten zur Essensausgabe fertig ist. Der<br />
meldet an die Spülmaschine, dass sie in spätestens<br />
einer Stunde benötigt wird und diese schaltet sich<br />
an und macht sich betriebsbereit. Das wird durchaus<br />
spannend in den nächsten Jahren.<br />
Hürde(n)<br />
Die Maschinen in der gewerblichen Spülküche<br />
werden nach und nach vernetzt. Daher ist es<br />
wichtig, dass wir künftig Plattformen mit anderen<br />
Herstellern schaffen, um Standards für Schnittstellen<br />
zu entwickeln, die es dem Kunden ermöglichen<br />
Geräte unterschiedlicher Anbieter in ein System<br />
einzubinden. Das hat den Vorteil, dass sich der<br />
Nutzer nicht mit mehreren unterschiedlichen Anwendungen<br />
befassen muss.<br />
QS<br />
Bonn<br />
Dr. Hermann-Josef<br />
Nienhoff<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Schon im letzten<br />
Jahr haben wir<br />
unser gesamtes<br />
Vertragsmanagement,<br />
die Auditorenschulungen<br />
und<br />
die interne Organisation<br />
digitalisiert.<br />
Aktuell bauen wir<br />
das Angebot an<br />
E-Learning-Kursen<br />
deutlich aus. Im Frühjahr 2018 haben wir<br />
unser Projekt Datenmanagement 2025<br />
gestartet. Die ersten Umsetzungsschritte<br />
laufen jetzt. Im Dienste unserer Systempartner<br />
setzen wir modernste IT-Technik<br />
zur Erhebung, Speicherung und Verarbeitung<br />
der Audit- und Monitoringdaten ein.<br />
Dabei gilt es für uns Synergien zwischen der<br />
analogen und digitalen Welt zu schaffen.<br />
Denn bei der Umstellung geht es nicht<br />
nur um Technik, es geht auch um Menschen.<br />
Systempartner, Auditoren, Labore<br />
und alle, die im Austausch mit QS stehen,<br />
müssen mitgenommen werden. Auch diese<br />
Facette der Digitalisierung bindet Kräfte im<br />
Unternehmen.<br />
Zielstellung<br />
Für die Wirtschaftspartner und auch für<br />
Zertifizierungsstellen und Labore zählen in<br />
erster Linie praktikable und zuverlässige Lösungen<br />
im Datenmanagement. Gegenwärtig<br />
arbeiten wir an einer App für Landwirte.<br />
Wir wollen unseren Systempartnern aus<br />
der Landwirtschaft in Zukunft mehr Daten<br />
und Auswertungen – insbesondere aus dem<br />
eigenen Betrieb – zeitgerecht zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Hürde(n)<br />
Die Orientierung in der Vielfalt der technischen<br />
Möglichkeiten ist eine echte Herausforderung.<br />
Welche Anforderungen werden<br />
morgen an uns gestellt ? Digitalisierung bedeutet,<br />
den Blick in die Zukunft zu richten,<br />
Weichenstellungen und Entscheidungen für<br />
die Zukunft zu treffen.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 73
n Digitalisierungs|report<br />
Meier Verpackungen<br />
Hohenems/Österreich<br />
Ralf Oesingmann<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Wir arbeiten an<br />
verschiedenen<br />
Projekten, die die Digitalisierung<br />
unserer<br />
Prozesse und Kommunikation<br />
zum Ziel<br />
haben. Hier investieren<br />
wir an vielen<br />
Stellen Zeit und Geld,<br />
um die richtigen<br />
Schritte zu setzen.<br />
Zielstellung<br />
Uns geht es um eine verbesserte und<br />
transparente Kommunikation und somit<br />
Beschleunigung unserer Abläufe. Wir haben<br />
bereits in diesem Jahr sehr gute Fortschritte<br />
mit neuen Tools für unseren Außendienst gemacht.<br />
Hier arbeiten wir mittlerweile papierlos,<br />
können Aufträge beim Kunden erfassen<br />
und Verfügbarkeiten prüfen. Eine Funktionalität,<br />
die auch unseren Kunden zur Verfügung<br />
gestellt und sehr gut angenommen wird.<br />
Es ist unser Ziel, zukünftig wesentlich mehr<br />
Daten digital auszutauschen. Hier bieten wir<br />
unseren Partnern verschiedenste Möglichkeiten<br />
und Schnittstellen.<br />
Hürde(n)<br />
Die Einbindung der Geschäftspartner.<br />
Vision 2024<br />
Wir sehen eine deutliche Vereinfachung der<br />
Abläufe und bessere Informationsströme.<br />
Die Verpackungsbranche wird ihre Kunden<br />
schneller und besser mit maßgeschneiderten<br />
Lösungen versorgen können.<br />
Treif GmbH<br />
Oberlahr<br />
Dominik Haug<br />
Leiter Projekt- und<br />
Produktmanagement<br />
Ressourceneinsatz<br />
Den Kundennutzen vor Augen treiben wir<br />
in allen Geschäftsbereichen unter anderem<br />
Projekte zur Digitalisierung in unserem Unternehmen<br />
voran. Dabei konzentrieren wir uns in<br />
erster Linie auf Industrieanlagen – werden uns<br />
in 20<strong>19</strong> intensiv für unsere Shop-Lösungen mit<br />
diesem Thema befassen.<br />
Dabei stehen bei der technischen Realisierung<br />
auch neue Vorzüge für Kunden im Vordergrund.<br />
Mit einem hohen 6-stelligen Eurobereich<br />
investieren wir bereits heute in Maßnahmen, die die neuen<br />
technischen Möglichkeiten ausschöpfen. Auf der IFFA 20<strong>19</strong> werden wir<br />
einige davon präsentieren.<br />
Zielstellung<br />
Die Nähe zu unseren Kunden ist uns besonders wichtig. Ihre Bedürfnisse<br />
zu verstehen und entsprechende Lösungen anzubieten ist unser<br />
besonderer Antrieb für die Entwicklung und Forschung – auch der digitalen<br />
Mehrwerte. Wir gehen dabei über die einfache Datenanbindung<br />
unserer Maschinen hinaus. Somit werden alle Dimensionen unseres<br />
Werteversprechens weiter verbessert und neue innovative Trends ausgebaut.<br />
Unser Vorsprung wird unseren Kunden zum Nutzen, so dass<br />
wir auf diese Weise selbst weiter überdurchschnittlich wachsen werden.<br />
Hürde(n)<br />
Die Digitalisierung ermöglicht ganz neue Wege. Das bisherige System<br />
in Frage stellen und zukunftsorientierte Denkweisen zu ermöglichen<br />
stellt für viele Unternehmen – so auch für uns – die größte Hürde dar.<br />
Das bestehende Geschäft nicht zu gefährden und doch offen für neue<br />
Möglichkeiten zu sein – und diese auch zu realisieren – darf kein Zielkonflikt<br />
sein. Daneben erfordert die Digitalisierung als neue Disziplin<br />
auch neue, mittelstandgeeignete Kompetenzen und Neuorganisation.<br />
Dem Change Management und einer gesunden Unternehmenskultur<br />
kommt in diesem Zusammenhang besondere Bedeutung zu. Agilität,<br />
nicht die Unternehmensgröße, entscheidet über langfristigen Markterfolg.<br />
Das wird sich auch in flexiblen Produkt- und Servicelösungen<br />
widerspiegeln, die erst durch Digitalisierung ermöglicht werden. Sie<br />
bildet auch die Grundlage um neue Märkte zu eröffnen und von Beginn<br />
an für uns zu besetzen.<br />
Vision 2024<br />
Die Digitalisierung wird dazu führen, dass durch Transparenz kundenspezifische<br />
Problemstellungen individuell und schnell gelöst werden.<br />
Ein Netzwerk ist bekanntlich stärker als die Summe der einzelnen<br />
Akteure. Dadurch sind Effizienz- und Effektivitätssteigerungen zu<br />
erwarten. Zudem werden auch Technologien, die bisher für industrielle<br />
Anwendungen angewandt wurden, auch in Shopbereiche transferierbar<br />
sein.<br />
74 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Digitalisierungs|report n<br />
Nordfrost GmbH<br />
Schortens<br />
Dr. Falk Bartels<br />
Geschäftsführer<br />
Ressourceneinsatz<br />
Für 20<strong>19</strong> haben wir uns diverse<br />
Projekte vorgenommen, die man<br />
unter der Überschrift „Digitalisierung“<br />
versammeln kann. Sie<br />
sind aber nicht aus einer bewussten<br />
„Digitalisierungs-Strategie“<br />
heraus entstanden, sondern aus<br />
dem permanenten Bestreben, das<br />
Unternehmen zu expandieren und<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Die Mitarbeiter aus den Zentralabteilungen, insbesondere<br />
der EDV und der Technik, sind zum Teil sehr stark in diese<br />
Projekte eingebunden. Etwa 30 Personen wenden ständig<br />
zwischen 50% und 100% ihrer Arbeitszeit für diese Projekte<br />
auf. Ein ähnlich großer Kreis ist zu einem kleineren Teil<br />
und phasenweise einbezogen, wie z.B. Mitarbeiter aus dem<br />
operativen Bereich. Wir investieren in 20<strong>19</strong> einen 2-stelligen<br />
Millionenbetrag in Projekte, die im weiteren Sinne mit<br />
Digitalisierung zusammenhängen. Eingeschlossen sind<br />
dabei auch Investitionen in automatische Fördertechnik<br />
und Robotik.<br />
Zielstellung<br />
Ziele sind die Erhöhung der Transparenz der logistischen<br />
Prozesse im Lager und im Transport, auch aus Sicht der<br />
Kunden, das papierarme Arbeiten sowie die Automatisierung<br />
von bisher manuellen Arbeitsschritten. Weiterhin<br />
sollen Werkzeuge aus dem Bereich der Digitalisierung für<br />
Mitarbeiterschulungen genutzt werden.<br />
Hürde(n)<br />
Die Projekte können zum Teil nur von Mitarbeitern gestemmt<br />
werden, die über das fachliche Spezialwissen verfügen.<br />
Diese Mitarbeiter sind aber auch im Tagesgeschäft<br />
unverzichtbar. Damit wird die verfügbare Zeit der Spezialisten<br />
zum größten Engpass in den Projekten.<br />
Vision 2024<br />
Wir sehen in der Digitalisierung die Chance, die Leistungsfähigkeit<br />
und die Qualität der Logistik trotz des wachsenden<br />
Arbeitskräftemangels zu erhalten: Im Bereich von Automatisierungen<br />
ist dies offensichtlich und in der gesamten<br />
Supply-Chain führt die steigende Digitalisierung zu mehr<br />
Effizienz, weil Prozessabläufe noch besser aufeinander abgestimmt<br />
werden können.<br />
Sorgo Anlagenbau<br />
Klagenfurt<br />
Stefan Sorgo<br />
Techniker Projektentwicklung<br />
Ressourceneinsatz<br />
Digitalisierung bedeutet für Sorgo<br />
Anlagenbau ein Bindeglied zwischen<br />
dem Kunden, der Maschine<br />
und uns. Mit dem zunehmenden<br />
Bedarf der Industrie an Konnektivität<br />
unserer Maschinen und Anlagen<br />
versuchen wir im Jahr 20<strong>19</strong> eine<br />
eigene Stelle in unserem Unternehmen<br />
zu schaffen, um diesem Bedarf<br />
gerecht zu werden. Weiterhin steht<br />
eine größere Investition in ein neues<br />
ERP-System an, um auch in unseren Abteilungen Einkauf,<br />
Produktion, Vertrieb und Verwaltung die Digitalisierung weiter<br />
voranzutreiben.<br />
Zielstellung<br />
Die Schaffung einer neuen Stelle im Bereich der Digitalisierung<br />
soll für uns größere Kapazitäten und kürzere Reaktionszeiten<br />
im Bereich des Supports schaffen. Darüber hinaus<br />
soll der Informationsaustausch zwischen den Maschinen<br />
und unserem eigens entwickelten Visunet-System weiter<br />
ausgeweitet werden, um noch besser auf alle Eventualitäten<br />
reagieren zu können. Hierdurch können unnötige Einsätze<br />
unserer Technologen und Monteure gespart werden.<br />
Das neue ERP-System soll uns einen noch effektiveren<br />
Umgang mit Ressourcen und eine noch bessere Kontrolle<br />
der Qualität unserer Produkte ermöglichen. Dies soll sich<br />
in einem weiteren Wettbewerbsvorteil unserer Konkurrenz<br />
gegenüber widerspiegeln.<br />
Hürde(n)<br />
Eine große Hürde stellen die immer höher werdenden Sicherheitsanforderungen<br />
unserer Kunden aus der Industrie<br />
dar. Durch Einbindung unserer Maschinen und Anlagen,<br />
sowie Geräte wie Barcodescanner, Wiegeeinrichtungen,<br />
etc. in das EDV-System des Kunden können natürlich mehr<br />
und mehr Informationen generiert werden, die geschützt<br />
werden müssen und nur ausgewählten Personen zugänglich<br />
gemacht werden sollen.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 75
MESSE<br />
Foto: Messe Stuttgart<br />
Auch in diesem Jahr<br />
wird die Logimat laut<br />
Veranstalter, der Messe<br />
Stuttgart, wieder zum<br />
Treff- und Mittelpunkt<br />
der gesamten<br />
Intralogistik-Branche.<br />
Stuttgart<br />
Logimat 20<strong>19</strong><br />
Prozesse optimieren,<br />
Kosten senken<br />
Die Logimat, internationale Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss<br />
in Stuttgart, öffnet in diesem Jahr vom <strong>19</strong>. bis 21. Februar wieder ihre Tore. Als größte<br />
Intralogistikmesse Europas will sie dem Fachpublikum aus Industrie und Handel wieder einen<br />
kompletten Überblick über die aktuellen Trends an Produkten und Lösungen aufzeigen. Der<br />
Veranstalter rechnet nach eigenen Angaben mit der Teilnahme von 1.600 internationalen<br />
Ausstellern.<br />
Auch in diesem Jahr will die Logimat ihrem<br />
eigenen Anspruch gerecht werden, Intralogistik<br />
„aus erster Hand“ und einen vollständigen<br />
Marktüberblick über alles zu liefern, was die<br />
Intralogistik-Branche bewegt – von der Beschaffung<br />
über die Produktion bis zur Auslieferung. Angesprochene<br />
Branchen sind Vertreter aus Kommunikationstechnik,<br />
Logistik, Messtechnik, Reinigung, Sicherheitstechnik,<br />
Steuerungstechnik, Verpackung,<br />
Verpackungsmaschinen und Verpackungstechnik.<br />
Internationale Aussteller zeigen bereits zu Beginn<br />
des Jahres innovative Technologien, Produkte,<br />
Systeme und Lösungen zur Rationalisierung,<br />
76 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Messe<br />
Prozessoptimierung und Kostensenkung der innerbetrieblichen<br />
logistischen Prozesse. Darüber<br />
hinaus will die Veranstaltung die Messebesucher<br />
bei anstehenden Investitionsvorhaben unterstützen<br />
und im Rahmen der Ausstellung sowie im Rahmenprogramm<br />
Orientierungshilfe für aktuelle und<br />
künftige Anforderungen geben. „Spannend ist der<br />
Mix aus Global Playern und mittelständischen Unternehmen<br />
unter den Ausstellern. Dass der Messebesucher<br />
die Angebote auf Augenhöhe im direkten<br />
Umfeld vergleichen kann, macht die Logimat so einzigartig.<br />
An diesem Konzept werden wir auch weiterhin<br />
festhalten“, erklärt Messechef Michael Ruchty<br />
des Münchener Messeveranstalters Euroexpo Messe-<br />
und Kongress-GmbH.<br />
„Innovation Made in Germany“<br />
Um der starken Nachfrage nach mehr Ausstellungsfläche<br />
insgesamt gerecht zu werden, wird erstmals<br />
die Halle 2 mit knapp 5.000 Quadratmetern in die<br />
Veranstaltung integriert. Als einer der Schwerpunkte<br />
wird darin der Gemeinschaftsstand „Innovation<br />
Made in Germany“ zu finden sein, an dem Start-ups<br />
innovative Produkte und Lösungen aus den Bereichen<br />
Distribution, Materialfluss und Software/IT<br />
zeigen. Darüber hinaus präsentiert sich als Ankerkunde<br />
auf 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche in<br />
Halle 2 Toyota Material Handling Deutschland mit<br />
der Konzernschwester Vanderlande Industries und<br />
weitere namhafte Unternehmen wie Helge Nyberg,<br />
AutoStore und Itoh Denki. Einen weiteren Ausstellungsschwerpunkt<br />
in Halle 2 bildet die Kompetenz-<br />
Plattform für Handelsprozesse TradeWorld. Rund<br />
um das eigene TradeWorld-Fachforum mit Expertenvorträgen<br />
zu aktuellen handelslogistischen Themen<br />
präsentieren Aussteller Produkte und Lösungen<br />
zur Digitalisierung von Handelsprozessen in<br />
E-Commerce und Omnichannel. Im Rahmen der<br />
Logimat zeigt die TradeWorld damit die einzigartigen<br />
Synergien zwischen Handels- und Logistikprozessen<br />
auf. Im Vergleich zum Vorjahr wächst die<br />
Messe um 7.500 Quadratmeter auf die Gesamtfläche<br />
von 120.000 Quadratmetern. Rund 1.600 internationale<br />
Aussteller werden nach Angaben des Veranstalters,<br />
der Messe Stuttgart, erwartet.<br />
Ausstellung um Halle 1 erweitert<br />
Die Aussteller im Bereich der Anlagen- und Fördertechnik<br />
präsentieren sich wie gewohnt in den<br />
Hallen 1, 3, 5 und 7. Um auch hier dem gewachsenen<br />
Interesse auf Ausstellerseite gerecht zu<br />
werden, wird darüber hinaus mit diesem Ausstellungsangebot<br />
noch die Galerie in Halle 1 belegt.<br />
Flurförderzeuge und Zubehör, Fahrerlose Transportsysteme<br />
(FTS), Lösungen für das Batterieund<br />
Energiemanagement sowie die Bereiche der<br />
Kran-/Hebetechnik und der Ladungssicherung<br />
sind im nächsten Jahr wieder in der Halle 7 sowie<br />
in den sich gegenüberliegenden Hallen 9 und 10 zu<br />
finden. Der große Bereich der Verpackungen, Verpackungssysteme<br />
und Behälter befindet sich auch<br />
im nächsten Jahr in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
mit den Themen Identifikationstechnik/RFID in<br />
den Hallen 4 und 6 auf der Südachse. Die Anbieter<br />
von Softwarelösungen für die Intralogistik sind in<br />
den Hallen 6 und 8 vertreten. <br />
beh<br />
»Im Vergleich<br />
zum Vorjahr<br />
wächst die<br />
Messe um 7.500<br />
Quadratmeter<br />
auf die<br />
Gesamtfläche<br />
von 120.000<br />
Quadratmetern.<br />
Fakten Logimat 20<strong>19</strong><br />
Das Rahmenprogramm<br />
Foto: Messe Stuttgart<br />
Termin: <strong>19</strong>.02. - 21.02.20<strong>19</strong><br />
Adresse und Anfahrt: Landesmesse Stuttgart,<br />
Messepiazza 1, 70629 Stuttgart<br />
Turnus & Zutritt: Jährlich / Nur für Fachbesucher<br />
Öffnungszeiten 20<strong>19</strong>:<br />
täglich von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />
Eintrittspreise 20<strong>19</strong>:<br />
Tageskarte: 28,00 Euro<br />
Tageskarte ermäßigt: 14,00 Euro<br />
Dauerkarte: 42,00 Euro<br />
Katalog: 10,00 Euro<br />
Das Rahmenprogramm der Logimat umfasst rund 30<br />
Fachforen und Vorträge {Details www.logimat-messe.de,<br />
Stichwort Foren}, in denen mehr als 100 Referenten und<br />
Experten von führenden Branchenverbänden, Bildungseinrichtungen<br />
und Medien über topaktuelle Themen<br />
referieren. Nachhaltigkeit, Digitalisierung, autonome<br />
Transporte, Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik stehen<br />
dabei im Vordergrund. Darüber hinaus greifen drei serielle<br />
Live-Events und täglich mehr als 40 Fachvorträge der<br />
Aussteller aktuelle Fragestellungen und Best-Practice-<br />
Projekte auf, um dem Fachpublikum probate Lösungen<br />
für aktuelle Herausforderungen vorzustellen.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 77
Messe<br />
Auf der Logimat zeigt der Systemanbieter die<br />
„Beumer stretch hood A“. Diese Anlage will Kunden<br />
laut Hersteller insbesondere durch einfache,<br />
intuitive und sichere Bedienung überzeugen.<br />
Foto: Beumer Group GmbH & Co. KG<br />
Beumer Group<br />
Digital, vernetzt und<br />
präzise sortiert<br />
Die Beumer Group präsentiert auf der diesjährigen Logimat ihre neuentwickelten „BG Sorter“<br />
aus dem Geschäftsfeld Sortier- und Verteiltechnik. Die Hochleistungsanlagen bieten nach<br />
Herstellerangaben eine präzise und kontrollierte Sortierung bei maximaler Flexibilität. Damit<br />
setzt sich die Beumer Group zum Ziel, ihre Kunden insbesondere in Zeiten des E-Commerce<br />
und im Umfeld von Industrie 4.0 noch besser zu unterstützen.<br />
Zur Sortierung ganz unterschiedlicher Artikel<br />
wie Pakete oder Tütenwaren bietet der<br />
„BG Sorter CB“ („cross belt“) nach Angaben<br />
des Unternehmens eine verlässliche Lösung.<br />
Mit dem sogenannten „Full-Cross-Belt-Design“<br />
seien die Quergurtförderer so ausgeführt, dass eine<br />
maximale Gurtbreite erreicht werde. Der Vorteil<br />
für die Kunden: Bei gleicher Sortergröße stehe<br />
mehr nutzbare Gurtfläche zur Verfügung. Das<br />
Risiko, dass Produkte zwischen den Gurten liegen<br />
bleiben, werde reduziert. Auch die E-Tray-Ausführung<br />
(Kippschale) biete zahlreiche Vorteile. Ein<br />
verbessertes Kippschalen-Design verhindere ein<br />
Einklemmen der Fördergüter zwischen den Schalen.<br />
Kollisionen und im schlimmsten Fall Anlagenstillstände<br />
werden dadurch vermieden, so der<br />
Hersteller. Über Augmented Reality können die<br />
Besucher die neuen Technologien am Messestand<br />
78 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
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17. Internationale Fachmesse für<br />
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Foto: Beumer Group GmbH & Co. KG<br />
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Der BG Sorter der Beumer Group vereint die Erfahrungen<br />
und die Vorteile ihrer bewährten Kippschalen-<br />
mit denen der Quergurtsorter-Familien.<br />
in Aktion sehen, verschiedene Stationen genauer<br />
unter die Lupe nehmen und sie virtuell bedienen.<br />
Digital und vernetzt sind auch die kompletten<br />
Verpackungslinien, die der Systemanbieter an<br />
die Produkte des Anwenders anpasst. Zum Einsatz<br />
kommen diese maßgeschneiderten Lösungen<br />
nach Herstellerangaben unter anderem für Konsumgüter<br />
– von der Abfüllung in Säcke bis zum<br />
transportfertig verpackten Produktstapel, inklusive<br />
Steuerung und umfassendem Customer Support.<br />
Teil dieser Linien sind die Hochleistungs-Verpackungsanlagen<br />
der Serie „Beumer stretch hood<br />
A“. Sie verpacken nach Angaben des Unternehmens<br />
palettierte Waren mit einer hochdehnbaren<br />
Stretchhaube, fixieren sie damit für den Transport<br />
und Umschlag sicher auf der Palette und schützen<br />
sie bei der Außenlagerung vor Staub, Regen<br />
oder anderen Witterungseinflüssen. Auf der Logimat<br />
präsentiert die Beumer Group eine Anlage in<br />
Aktion. beh<br />
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Messe<br />
Logopak<br />
Vernetzt und digitalisiert<br />
Auf der diesjährigen Logimat zeigt das Unternehmen Logopak neben Etikettier- und Kennzeichnungssystemen<br />
auch innovative Produktneuheiten auf der Fachmesse. Dazu zählen unter<br />
anderem neue Lösungen zur halb- und vollautomatischen Prozessoptimierung im Bereich<br />
Palettenetikettierung, E-Commerce sowie Mail & Order.<br />
Logopak bietet 40 Jahre Erfahrung in der industriellen<br />
Kennzeichnung. Vernetzung und<br />
Digitalisierung sind die Themen, denen man<br />
sich heute stellen muss“, so Claudia Berg, Presseund<br />
Marketing-Leiterin bei Logopak. Roboter, Halbautomatik<br />
und Komplett-Lösungen helfen dabei,<br />
den Produktionsprozess wirtschaftlicher zu gestalten,<br />
weiß Berg<br />
Bei der Produktetikettierung für kleine bis mittlere<br />
Chargen verfügt Logopak eigenen Angaben nach<br />
über umfangreiche Lösungen, darunter auch solche<br />
für die Primäretikettierung, die am Logopak-Messestand<br />
mittels einer Live-Demonstration am Beispiel<br />
einer Süßwarenetikettierung gezeigt werden.<br />
Zudem informieren vier weitere Live-Vorführungen<br />
des Unternehmens mit Hauptstandort in Hartenholm<br />
bei Hamburg über Flexibilität und Anwenderfreundlichkeit<br />
der zahlreichen Logopak-Produkte,<br />
Infrastruktur und Netzwerklösungen werden zudem<br />
durch eine Digitalsimulation am Logopak-Stand demonstriert.<br />
„Aufgrund der einfachen Bedienung<br />
bietet sich der Einsatz von Logopak-Systemen und<br />
-Lösungen auch für kleinere und mittlere Unternehmen<br />
an, die noch nicht über umfassende Erfahrung<br />
mit der Automatisierung von Versand und Etikettierung<br />
verfügen“, erklärt Berg.<br />
Logopak ist auf der Logimat außerdem Partner<br />
im „Tracking & Tracing Theatre“ des Industrieverbands<br />
AIM. Das Auto-ID-Live-Szenario für die Simulation<br />
von Prozessabläufen bildet die gesamte<br />
logistische Wertschöpfungskette von der Beschaffungs-<br />
über die Intralogistik und Produktions- bis<br />
zur Distributionslogistik ab. In verschiedenen Einzelschritten<br />
zeigt es, wie man bewegte Objekte mit<br />
Auto-ID-Technologien wie RFID, Barcode, 2D-<br />
Code, RTLS (Real-Time Locating Systems) sowie<br />
Sensoren verfolgen kann. beh<br />
Foto: Logopak<br />
Logopak ist im „Tracking & Tracing Theatre“ mit<br />
einem Etikettiersystem für Barcode und RFID unter<br />
Verwendung von Smart Labels vertreten.<br />
80 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Messe<br />
Die Ansaugrauchmelder der<br />
„Titanus“-Familie detektieren<br />
bereits feinste Pyrolysepartikel<br />
und erkennen Brände so in<br />
einem sehr frühen Stadium.<br />
Fotos: Wagner Group GmbH<br />
Wagner Group<br />
Automatisierte<br />
Logistikprozesse wirksam<br />
schützen<br />
Sehr hohe Packdichte, intelligente Vernetzung, komplexe Prozesse: Automatisierte Lager<br />
stellen auch den Brandschutz vor neue Herausforderungen. Konventionelle Lösungen reichen<br />
in der Regel nicht aus, um die Schutzziele der Logistikanbieter, dazu zählen Aufrechterhalten<br />
der Prozesse und der Lieferfähigkeit, Verhinderung von Betriebsunterbrechungen sowie Schutz<br />
von Waren und Investitionen, zu erfüllen, so die Wagner Group. Speziell auf diese Anforderungen<br />
angepasste Lösungen stellt der Hersteller für technische Brandschutzanlagen auf der<br />
diesjährigen Logimat in Stuttgart vor.<br />
Im Fokus steht das aktive Brandvermeidungssystem,<br />
das Brände bereits während ihrer Entstehungsphase<br />
verhindert. „Intelligente, autonome Lagersysteme<br />
eröffnen neue Möglichkeiten für die Intralogistik,<br />
von denen Zeitersparnis und Energieeffizienz nur<br />
zwei der Vorteile sind, die sich aus diesen Entwicklungen<br />
ergeben“, sagt die Wagner Group. Um Anlagen<br />
und Werte innerhalb solch hochspezialisierter<br />
Lager konsequent zu schützen, empfiehlt sich laut<br />
Hersteller eine Lösung mit der aktiven Sauerstoffreduktionstechnologie<br />
„OxyReduct“, zu der eine effektive<br />
Brandfrüherkennung mit „Titanus“.<br />
Von einer solchen Variante profitiere unter anderem<br />
das sächsische Unternehmen Komsa, Kommunikation<br />
Sachsen AG – ein Dienstleister und Distributor für<br />
Produkte der Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />
An deren Hauptstandort in Hartmannsdorf<br />
schütze eine Kombination aus der Brandvermeidung<br />
„OxyReduct“ und Brandfrüherkennung<br />
„Titanus“ das sogenannte AutoStore-Kleinteilelager:<br />
In einer selbsttragenden Aluminiumkonstruktion<br />
stapeln sich 25.000 Kunststoffbehälter zu je 70 Litern<br />
Fassungsvermögen. Roboter sorgen für den optimalen<br />
Warenfluss. Aufgrund der Packungsdichte<br />
musste eine Brandschutzlösung abseits von Sprinklertechnik<br />
her. Unbedingt einzuhaltende Vorgabe:<br />
Keine Unterbrechung der Lieferfähigkeit – auch im<br />
Ernstfall. „Das wird durch eine intelligente Brandschutzlösung<br />
durch hochsensible Ansaugrauchmelder<br />
und eine Sauerstoffreduktionsanlage sichergestellt“,<br />
freut sich die Wagner Group. <br />
beh<br />
Die innovative<br />
Brandvermeidungstechnologie<br />
„Oxy-<br />
Reduct“ V-Line mit<br />
VPSA-Technologie<br />
setzt an, bevor sich<br />
Brände entwickeln<br />
können.<br />
»In einer selbsttragenden<br />
Aluminiumkonstruktion<br />
stapeln sich<br />
25.000 Kunststoffbehälter<br />
zu je 70 Litern<br />
Fassungsvermögen.<br />
Roboter sorgen<br />
für den<br />
optimalen<br />
Warenfluss.<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 81
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von Gastronomie. Weiterhin der Handel sowie der Im- und Export<br />
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Geschäftsführer: Jan-Dominik Edlich; Christian Erwin Geiger;<br />
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86 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
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Stammkapital: 25.000 Euro. Geschäftsführer: Mehmet Toker.<br />
n RO.WE GmbH & Co. KG,<br />
Am Eisenberg 5, 88167 Röthenbach (Allgäu). Gegenstand: Der<br />
Im- und Export von Vieh und Fleisch. Persönlich haftender Gesellschafter:<br />
RO.WE Verwaltungs GmbH, Röthenbach (Allgäu).<br />
n Huahui Fleisch GmbH,<br />
Steine 15, 29487 Luckau (Wendland). Gegenstand: Der Betrieb<br />
eines Schlachthofs. Stammkapital: 25.000 Euro. Bestellt als<br />
Geschäftsführer: Pingxian Wu.<br />
n ALBERTEN WORK - GROUP Sp. z.o.o.,<br />
Moränenweg 90, 38228 Salzgitter. Gegenstand: Verpacken von<br />
Fleisch und Fleischprodukten, Fleischzerlegung und Fleischverarbeitung.<br />
Stammkapital: 25.000 PLN. Vorstandsvorsitzender:<br />
Albert Dariusz Napieraj. Vorstandsmitglied: Violetta<br />
Katarzyna Napieraj.<br />
n Meet & Meat e.K., Königstraße 23, 76887 Bad Bergzabern.<br />
Gegenstand: Der Handel mit Nahrungs- und Genussmittel<br />
(insbesondere mit veredeltem Fleisch), Fleischveredelung und<br />
Eventcooking. Inhaber: Holger Schorr.<br />
n Die Fleischer F & C KG,<br />
Landstraße 15, 41516 Grevenbroich. Gegenstand: Produktion<br />
von sowie der Handel mit Fleisch und Wurstwaren, Partyservice,<br />
Verkauf von Getränken, Imbissversorgung sowie Verkauf.<br />
Persönlich haftender Gesellschafter: Cornel Schneider.<br />
n Traditionsmetzgerei Kramer GmbH & Co. KG,<br />
Am Mühlteich 6, 34582 Borken (Hessen). Gegenstand: Betrieb<br />
einer Metzgerei - insbesondere die Herstellung und der<br />
Verkauf von Fleisch- und Wurstwaren - und der Groß- und<br />
Einzelhandel von Fleisch- und Wurstwaren und sonstigen<br />
Metzgereiprodukten. Persönlich haftender Gesellschafter: Axel<br />
Kramer Verwaltungs-GmbH, Borken (Hessen).<br />
n Stiens Beef GmbH & Co. KG<br />
Mergelkaute 1, 34260 Kaufungen. Gegenstand: Groß- und Einzelhandel<br />
mit Fleisch- und Wurstprodukten einschließlich der<br />
dazu erforderlichen Logistikdienstleistungen und alle hierzu<br />
weiteren erforderlichen Geschäfte.<br />
n MH Meat GmbH,<br />
Marie-Curie-Straße 16, 51377 Leverkusen. Gegenstand: (i) der<br />
Handel, insbesondere Ein- und Verkauf sowie Ein- und Ausfuhr,<br />
mit Fleischprodukten und Wurstwaren jeder Art sowie von Lebensmitteln<br />
jeder Art, (ii) die Belieferung von Gastronomiebetrieben,<br />
sowie Restaurants, Cafes, Bistros und Schnellrestaurants<br />
und begleitende Beratung, insbesondere die Entwicklung<br />
und begleitende Beratung von Franchise- und Lizenzsystemen<br />
für Gastronomiekonzepte, sowie (iii) die Entwicklung von<br />
Produkten und die Erbringung von Dienstleistungen, die mit<br />
dem in Ziffer (i) und (ii) beschriebenen Untemehmensgegenstand<br />
im Zusammenhang stehen. Stammkapital: 50.000 Euro.<br />
Geschäftsführer: Güngör Can; Kay Müller.
n Service<br />
Buchtipps<br />
n Sales & Operations Planning in der<br />
Konsumgüterindustrie<br />
Mit Best-Practice-Prozessen nachhaltig<br />
die Wettbewerbsfähigkeit steigern<br />
Autoren: Matthias Lütke Entrup, Dennis<br />
Goetjes,<br />
120 Seiten, Hardcover<br />
Preis: 44,99 Euro (springer.com)<br />
ISBN 978-3-658-22890-3 (auch als e-book erhältlich)<br />
Die Supply-Chain-Experten der Höveler Holzmann Consulting<br />
GmbH, Prof. Dr. Mathias Lütke Entrup und Dennis Goetjes, haben<br />
ihre Praxiserfahrung aus zahlreichen Beratungsprojekten in<br />
der Konsumgüterindustrie in Buchform gebracht. Sie zeigen<br />
anhand anschaulich aufbereiteter Ansätze, wie Unternehmen<br />
der Konsumgüterindustrie ihre Absatz- und Produktionsgrobplanung<br />
(Sales and Operations Planning, S&OP) gewinnbringend<br />
optimieren können.<br />
Gezeigt wird, mit welchen Hebeln die Absatzplanung sowie<br />
die Planung und Steuerung der Prozesskette so effektiv und<br />
effizient wie möglich optimiert werden kann. Im Ergebnis lassen<br />
sich so die Lieferfähigkeit steigern, die Bestände senken und<br />
die Kosten der gesamten Supply Chain verringern. Dazu wird erläutert,<br />
wie die Einführung und Optimierung eines strukturierten<br />
S&OP-Prozesses umgesetzt und die Qualität von Absatzprognosen<br />
deutlich verbessert werden können bzw. welche Fallstricke<br />
es dabei gibt.<br />
n Meat Academy – Alles über gutes<br />
Fleisch Grundlagen, Praxis, Rezepte<br />
Autoren: Stephan, Michael &<br />
Wolfgang Otto,<br />
320 Seiten, Hardcover<br />
Preis: 36 Euro (emf-verlag.de)<br />
ISBN 978-3-96093-143-0<br />
In diesem Buch dreht sich alles um Fleisch. Das beliebte Grundnahrungsmittel<br />
ist reich an Proteinen, Vitaminen und Mineralien. Damit<br />
es tatsächlich so nährstoffreich bleibt, sind eine richtige Lagerung<br />
und ein geschickter Einkauf unerlässlich. Die artgerechte Haltung<br />
der Tiere ist nicht nur aus ethischen Gründen wünschenswert, sondern<br />
optimiert das Aroma von Filet, Steak und anderen Cuts. Neben<br />
einer Warenkunde zum Thema Fleisch von Stephan Otto finden sich<br />
auch 100 klassische und ausgefallene Rezepte mit Fleisch.<br />
Hilfreiche Tipps für die Beilagen und eine detaillierte Aromenkunde<br />
runden das Buch mit beiliegendem Cut-Guide-Poster ab.<br />
Die Brüder Wolfgang, Stephan und Michael Otto sind die<br />
Gründer des Fleisch-Onlinehandels ´Otto Gourmet´ mit Sitz<br />
im nordrhein-westfälischen Heinsberg. Wolfgang Otto gilt als<br />
Deutschlands erster Fleisch-Sommelier, gemeinsam mit seinen<br />
Brüdern hat er es sich zur Aufgabe gemacht, gesunde und<br />
ehrliche Fleischprodukte zu entdecken und zu fördern sowie das<br />
Wissen darum weiterzugeben.<br />
´Meat Academy – Alles über gutes Fleisch´ ist im EMF-Verlag<br />
(Edition Michael Fischer, Igling) erschienen<br />
Geburtstage im Februar<br />
02.02.63 Guido Spix, Geschäftsführer<br />
Multivac Sepp Haggenmüller (Wolfertschwenden)<br />
02.02.70 Carolin Grimbacher, Geschäftsführer<br />
Südpack Holding (Ochsenhausen)<br />
04.02.55 Reinhard Schürk, Geschäftsführer<br />
Wilhelm Brandenburg (Köln)<br />
04.02.71 Clemens Vosskötter, Geschäftsführer<br />
Vossko Tiefkühlkost(Ostbevern)<br />
06.02.58 Ferdinand Nock, Geschäftsführer<br />
Nock Maschinenbau (Friesenheim)<br />
09.02.60 Wolfgang Junglas, Geschäftsführer<br />
Bauerngut Fleisch- und Wurstwaren (Minden)<br />
09.02.69 Jens-Christian Rödenbeck, Prokurist<br />
50<br />
Tillman´s Convenience (Weißenfels)<br />
15.02.55 Ekkehard Heilemann, Geschäftsführer<br />
EWU Thüringer Wurst und Spezialitäten (Serba)<br />
15.02.63 Christian Traumann, Geschäftsführer<br />
Multivac Sepp Haggenmüller (Wolfertschwenden)<br />
17.02.55 Eckart Mittmann, Prokurist<br />
Multivac Sepp Haggenmüller (Wolfertschwenden)<br />
18.02.58 Engelbert Lange, Prokurist<br />
SB-Convenience (Rheda-Wiedenbrück)<br />
18.02.60 Horst Waldner, Head of Food Processing & Packaging Sales<br />
GEA Food Solutions Germany (Osnabrück)<br />
<strong>19</strong>.02.62 Hans Möhrle, Geschäftsführer<br />
Fleischerservice Bodensee (Hohentengen)<br />
20.02.69 Michael Kempkes, Geschäftsführer<br />
Golßener Fleisch- und Wurstwaren (Golßen) 50<br />
21.02.67 Dr. Detlev Weiler, Geschäftsführer<br />
Geti Wilba Wild- und Geflügel (Bremervörde)<br />
25.02.56 Ulrich Lauth, Prokurist<br />
Wilhelm Brandenburg (Köln)<br />
28.02.65 Werner Gruber, Geschäftsführer<br />
Südbayerische Fleischwaren (Ingolstadt)<br />
28.02.72 Björn Hartmann, Prokurist<br />
H. & E. Reinert Westfälische Privatfleischerei (Versmold)<br />
88 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
Personalien n<br />
n MÜLLER FLEISCH<br />
Horst Müller, Gründer<br />
des gleichnamigen<br />
Unternehmens<br />
in Birkenfeld, feierte<br />
kürzlich seinen 80.<br />
Geburtstag.<br />
Horst Müller gilt als ´Macher´, er hat in<br />
seinem Leben aus kleinsten Anfängen<br />
viel aufgebaut. Sein ebenso arbeitsreicher<br />
wie erfolgreicher Lebensweg – vom<br />
Viehkommissionär und „Dorfschlachter“<br />
über den ersten privaten Versandschlachter<br />
in Baden-Württemberg bis<br />
hin zum Chef und Patron des größten<br />
privaten in Familienbesitz befindlichen<br />
süddeutschen Unternehmensverbundes<br />
der Fleischbranche, der Müller Gruppe –<br />
spricht Bände.<br />
Frühzeitig hat Horst Müller seine Kinder<br />
Stefan, Martin und Susanne Müller<br />
ins Unternehmen eingeführt, die heute<br />
große Teile der Unternehmensgruppe<br />
führen.<br />
Die Müller Gruppe ist zwischenzeitlich an<br />
den Standorten Birkenfeld, Ulm, Bayreuth<br />
und Ingolstadt präsent, beschäftigt 1.600<br />
Mitarbeiter und ist mittlerweile das viertgrößte<br />
Schlacht-, Zerlege- und Verarbeitungsunternehmen<br />
von Rind- und Schweinefleisch<br />
in Deutschland.<br />
n METRO<br />
Das Großhandelsunternehmen Metro<br />
Deutschland besetzt zwei seiner sechs Geschäftsführungsposten<br />
neu.<br />
Thomas Klein hat im<br />
Januar 20<strong>19</strong> die Position<br />
des Geschäftsführers<br />
Vertrieb bei Metro<br />
Deutschland übernommen.<br />
Klein begann<br />
<strong>19</strong>95 seine Karriere<br />
bei Metro Deutschland<br />
und hatte in dieser Zeit verschiedene<br />
Positionen als Geschäftsleiter und Regional-manager<br />
inne. Marc Groenewoud, Geschäftsführer<br />
Vertrieb, scheidet aus der Geschäftsführung<br />
von Metro Deutschland aus.<br />
Über seine zukünftigen Aufgaben innerhalb<br />
FOTO: METRO DEUTSCHLAND<br />
des Metro-Konzerns wird das Unternehmen<br />
separat informieren.<br />
Christof Knop wird<br />
auf die Position des<br />
Geschäftsführers Finanzen<br />
bei Metro<br />
Deutschland berufen.<br />
Christof Knop startete<br />
seine Karriere bei<br />
Metro im Jahr 2015 als<br />
Value Creation Director Metro AG. Er löst<br />
Frank Hammerle ab, der aus der Geschäftsführung<br />
von Metro Deutschland ausscheidet.<br />
Über die zukünftigen Aufgaben von<br />
Hammerle innerhalb des Metro-Konzerns<br />
wird das Unternehmen ebenfalls separat<br />
informieren.<br />
Thomas Storck, CEO<br />
Metro Deutschland,<br />
hat seinen Vertrag vorzeitig<br />
verlängert, um<br />
die Transformation<br />
und Digitalisierung<br />
des Unternehmens<br />
weiter voranzutreiben.<br />
n VAN HEES<br />
Julia Gisder und Martin Kempkes gehören<br />
zum neue gegründeten Kompetenzzentrum<br />
Food.Pretect, das Van Hees<br />
eingerichtet hat. Die Wallufer beschreiten<br />
damit neue Wege für eine zukunftsorientierte<br />
strategische Ausrichtung des<br />
Unternehmens. Mit der Gründung des<br />
„Competence Centers Food.Pretect“<br />
will der Hersteller von Produkten für die<br />
Fleischwirtschaft gleichzeitig zu einem<br />
eigenständigen Lösungs- und Dienstleistungsanbieter<br />
für die gesamte Lebensmittelwirtschaft<br />
werden.<br />
Das Team Food.Pretect:<br />
Julia Gisder und Martin Kempkes.<br />
FOTO: METRO DEUTSCHLAND FOTO: METRO DEUTSCHLAND<br />
Food.Pretect wird getragen von einer<br />
Expertengruppe, die für Food-Produzenten<br />
individuelle Lösungen im Bereich<br />
der Lebensmittelsicherheit und<br />
der Lebensmittelhaltbarkeit erarbeitet.<br />
Die Experten führen eine Risikobewertung<br />
durch und entwickeln maßgeschneiderte<br />
Kundenlösungen. Es geht<br />
ihnen dabei um die Sicherheit auf allen<br />
Produktstufen und darum, frische<br />
Produkte mit hoher Qualität über die<br />
gesamte Haltbarkeit zu gewährleisten.<br />
Mit der Gründung des Competence Centers<br />
stellt Van Hees nicht mehr die Produkte<br />
selbst in den Vordergrund, sondern<br />
positioniert sich als Lösungs- und<br />
Dienstleistungsanbieter.<br />
n GÜNTNER<br />
Seit dem 01. Dezember<br />
ist Martin Haug<br />
neuer Güntner Geschäftsführer<br />
für<br />
den Bereich Vertrieb<br />
und Marketing und<br />
komplettiert damit<br />
die Führungsspitze.<br />
Martin Haug ist gelernter Kälteanlagenbauer-Meister<br />
und Betriebswirt und hat<br />
über 25 Jahre Erfahrung in der Kälte- und<br />
Klimabranche.<br />
Nach leitenden Positionen in verschiedenen<br />
namhaften Unternehmen war er<br />
zuletzt sechseinhalb Jahre Geschäftsführer<br />
bei Beijer Ref Deutschland<br />
GmbH. Für Güntner übernimmt er als<br />
Geschäftsführer den Bereich Vertrieb<br />
und Marketing für die EMEA-Region. Mit<br />
seiner Erfahrung soll das Wachstum von<br />
Güntner in einem dynamischen Markt<br />
und zunehmend globalen Wettbewerbsumfeld<br />
weiter vorangetreiben werden.<br />
Neben seinem Engagement in der<br />
N.I.K.K.I. – Nachwuchsinitiative Kälte<br />
– Klima – Industrie ist Martin Haug seit<br />
über 15 Jahren Mitglied des Meisterprüfungsausschusses<br />
an der Meisterschule<br />
für Kälte- und Klimatechnik in München.<br />
Zudem ist er Mitglied im ZVKKW<br />
(Zentralverband Kälte Klima Wärmepumpen)<br />
und VDKF (Verband Deutscher<br />
Kälte-Klima-Fachbetriebe).<br />
FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 89
Impressum<br />
Verlag<br />
Herausgeber<br />
Redaktion<br />
Layout<br />
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SN-Verlag Michael Steinert<br />
An der Alster 21<br />
D-20099 Hamburg<br />
Telefon: 040 / 24 84 54-0<br />
Fax: 040 / 280 37 88<br />
Michael Steinert<br />
Susanne Fischer (fis)<br />
Chefredakteurin<br />
Lübsche Burg 9a<br />
23966 Wismar<br />
Telefon: 0 38 41 / 62 93 66<br />
Fax: 0 38 41 / 62 93 67<br />
fleischmagazin@snfachpresse.de<br />
Olaf Behnel (beh)<br />
Redakteur<br />
An der Alster 21<br />
D-20099 Hamburg<br />
Tel. 040 / 24 84 54-62<br />
Fax. 040 / 280 37 88<br />
olaf.behnel@snfachpresse.de<br />
Matthias Hellmuth (verantw.)<br />
Anzeigenleitung<br />
Astrid Kruse<br />
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D-20099 Hamburg<br />
Telefon: 040 / 24 84 54-64<br />
Fax: 040 / 280 37 88<br />
astrid.kruse@snfachpresse.de<br />
Gültige Preisliste Nr. 35 vom 1. Januar 20<strong>19</strong><br />
Erscheinungsweise<br />
monatlich; mit zwei Doppelheften<br />
(Januar/Februar + Juli/August)<br />
Abo-Service 040 / 24 84 54 44<br />
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Abonnementsbezug<br />
Michael Knäble<br />
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FleischMagazin ist das offizielle Fachorgan des Bundesfachverbandes<br />
Fleisch e.V., Adenauerallee 176, 53113 Bonn.<br />
Im Rahmen der Organschaft erhalten die Mitglieder des Verbandes<br />
das FleischMagazin im Abonnement zugesandt. Der Bezug dieser<br />
Fachzeitschrift ist im Mitgliedsbeitrag des Bundesfachverbandes<br />
Fleisch e.V. enthalten.<br />
Abbestellungen müssen bis zum 30. September eines jeden Jahres<br />
zum 31. Dezember des Jahres erfolgen. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder und nicht<br />
unbedingt die der Redaktion oder des Verlages.<br />
Für unverlangt eingesandte Beiträge und Fotos wird nicht<br />
gehaftet. Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt, Streiks,<br />
Papierverknappung oder dergleichen bestehen keine Ansprüche<br />
an den Verlag.<br />
ISSN 0930-6536<br />
FleischMagazin ist der IVW, Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.,<br />
angeschlossen.<br />
Darf’s noch etwas<br />
mehr sein ?<br />
Liebe Leserinnen und Leser des FleischMagazins,<br />
dieses Jahr ist noch ganz jung, gerade erst einen Monat alt. Ich<br />
mag es sehr, wenn etwas anfängt und genieße das Gefühl von ´alles<br />
ist möglich´. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum ich die<br />
Startup-Szene im Food-Bereich so spannend finde: Meist junge Leute,<br />
die vor Energie sprühen und mit ihren kreativ-verrückten Ideen<br />
einen gesättigten Markt beleben, einfach weil sie frisch ticken und<br />
sich gern ausprobieren wollen.<br />
Mir gefallen auch die originellen Namen, die die ´jungen Wilden´<br />
ihren Unternehm(ung)en geben. Da muss man auch mal um die Ecke<br />
denken, um sie zu verstehen, aber es passt zu dieser hippen Szene<br />
– so finden sich beispielsweise Likies (Kekse in Form des Facebook-<br />
Like-Daumens), Bavariadogs (eine Hot-Dog-Variante mit Weißwurst),<br />
Frozzypacks (die Lunchbox mit integrierter Kühlung) oder Lizza<br />
(Low-Carb-Pizza aus Chia und Leinsamen). Schneller verständlich<br />
sind dafür Bezeichnungen wie Resteküche, Snack-Insects, Leckeres<br />
vom Vortag.<br />
Aber wie auch immer die Startup-Gründer ihre innovativen Ideen<br />
betiteln, es ist auf jeden Fall spannend, wie viele Konzepte in den<br />
vergangenen Jahren erdacht und umgesetzt wurden. Klar sind nicht<br />
alle erfolgreich, viele müssen aus den unterschiedlichsten Gründen<br />
wieder aufgeben. Trotzdem leisten Startups inzwischen einen wichtigen<br />
Beitrag, um Food-Trends zu bedienen oder sie teilweise sogar<br />
zu schaffen. Trends, an die sich große Lebensmittel-Unternehmen<br />
manchmal gar nicht erst ranwagen, weil sie auf den ersten Blick<br />
wenig Erfolg versprechen und es nicht lohnenswert scheint, das<br />
große Rad zu drehen. Da sind dann die meist nur mit einer oder zwei<br />
Personen agierenden Unternehmen ideal, um Marktlücken zu entdecken<br />
und zu füllen.<br />
Große Unternehmen, insbesondere Händler haben dieses Potenzial<br />
längst erkannt und räumen Startups – die naturgemäß begrenzt<br />
lieferfähig sind – gern auch vorübergehend einen Platz in ihren<br />
Regalen ein. So lässt sich nicht nur die Akzeptanz des geneigten<br />
Verbrauchers testen, man hat sich bestenfalls auch gleich Exklusiv-<br />
Rechte gesichert. Das hilft beiden Partnern und die Konsumenten<br />
können sich über neue Produkte freuen.<br />
Wie gesagt: Ich mag es, wenn etwas neu anfängt und in diesem Sinne<br />
wünsche ich allen 20<strong>19</strong>er Startups gute Ideen und faire Partner.<br />
Bleiben auch Sie neugierig !<br />
Ihre Astrid Kruse<br />
(Mediaberatung)<br />
90 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>
persönlich<br />
„Der fortschreitenden<br />
Entwertung aufwändig<br />
hergestellter Nahrungsmittel<br />
müssen wir unbedingt<br />
entgegenwirken.“<br />
Dr. Andreas<br />
Hennige<br />
Geschäftsführung der<br />
Tönnies Lebensmittel<br />
GmbH & Co. KG<br />
Was fasziniert Sie an der Fleischbranche ?<br />
Die Mischung aus handwerklicher Tradition und<br />
industrieller Effizienz.<br />
Welches ist in Ihren Augen der wichtigste Trend<br />
der Branche ?<br />
Die weiterhin fortschreitende Entwertung der von uns<br />
mühsam und aufwändig hergestellten Nahrungsmittel<br />
ist ein Trend, dem wir unbedingt entgegenwirken<br />
müssen.<br />
Welche Leistung der Branche finden Sie besonders<br />
beeindruckend ?<br />
Die Bewältigung der Aufgabe vom Erzeuger bis zum<br />
Einzelhändler „ums Eck“ täglich überall frische Ware<br />
in hervorragender Qualität und Auswahl anbieten zu<br />
können.<br />
Welches Fleischprodukt bevorzugen Sie ?<br />
Für ein gutes Rindersteak lasse ich alles andere<br />
stehen.<br />
Haben Sie Ihren Traumberuf ?<br />
Was wären Sie sonst gerne geworden ?<br />
Mir ist vor geraumer Zeit klar geworden, dass ich<br />
meinen Traumberuf tatsächlich ausübe, dass hilft mir<br />
erheblich – auch bezüglich der Frage nach meinem<br />
Umgang mit Stress.<br />
Welche besonderen Eigenschaften müssen andere<br />
beim Umgang mit Ihnen in Kauf nehmen ?<br />
Ich habe eine sehr direkte Art und einen unverwüstlichen<br />
Humor, nach dem Motto „nichts wird durch<br />
schlechte Laune besser“.<br />
Wie gehen Sie mit Stress um ?<br />
Ich lasse mich gern von der Familie ablenken und<br />
nutze zusätzlich die Kompetenz meiner Frau, die<br />
glücklicherweise Fachtherapeutin für Stressmanagement<br />
ist.<br />
Was machen Sie gerne in ihrer Freizeit; wobei<br />
können Sie entspannen ?<br />
Wenn ich völlig abschalten möchte, gehe ich mit einer<br />
Gruppe von Unterwasserarchäologen tauchen und<br />
arbeite als Unterwassergrabungstechniker bei der<br />
Erforschung versunkener Schiffe mit.<br />
Was bezeichnen sie als Heimat ?<br />
Ein Tisch, an dem ich mit der Familie sitze…wo der<br />
steht ist egal.<br />
Was erfüllt Sie mit Hoffnung?<br />
Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben ?<br />
Mein Nachwuchs, vier Töchter sowie ein vierjähriger<br />
Sohn, erfüllen mich mit Hoffnung. Ich habe die Hoffnung<br />
aufgegeben, dass mein Sohn am Wochenende<br />
länger als bis 6 Uhr schläft.<br />
Wenn Sie einem Kind nur einen Rat geben<br />
könnten – welcher wäre das ?<br />
Generell: Mach Dein Ding, aber mach es richtig!<br />
Aktuell rate ich meinem Sohn ein bisschen länger zu<br />
schlafen...<br />
Warum lesen Sie das FleischMagazin ?<br />
Weil ich dadurch einen sehr guten Überblick über das<br />
aktuelle und grundsätzliche Geschehen der Branche<br />
erhalte.<br />
Seit kurzem verstärkt<br />
Dr. Andreas Hennige die<br />
Geschäftsführung der Tönnies<br />
Lebensmittel GmbH & Co. KG<br />
als Technischer Leiter. Für<br />
den erfahrenen Lebensmittelspezialisten<br />
und studierten<br />
Chemiker steht die technische<br />
Weiterentwicklung der<br />
deutschen Standorte des Konzerns<br />
– insbesondere in den<br />
Themenbereichen Automatisierung<br />
und Digitalisierung<br />
– im Fokus. Tönnies ist als<br />
mehrstufiges Unternehmen<br />
der Fleisch- und Lebensmittelbranche<br />
weltweit tätig.