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Fleischmagazin 1-19

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Gregor Sche fer<br />

Geschäftsführer<br />

Thomas Wagner<br />

Manager Artisan<br />

Bernhard Lammers<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Hermann-Josef<br />

Nienho f<br />

Philipp Ehlert<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr. Christoph Wienken<br />

Geschäftsführer<br />

Christopher Klotz<br />

Marketing Manager<br />

Dr. Falk Bartels<br />

Geschäftsführer<br />

Ferdinand Nock<br />

Firmengründer<br />

Hartmut Brettschneider<br />

Geschäftsführer<br />

Helmut Voßmann<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Marius Grathwohl<br />

Leiter Digitalisierung<br />

Ralf Oesingmann<br />

Geschäftsführer<br />

Tobias Weber<br />

Geschäftsführer<br />

Robert Wiedemann<br />

Geschäftsführer<br />

Karl-Heinz Krämer<br />

Vorstand<br />

w.tk-report.de<br />

Das Fachmagazin rund um Tiefkühlkost<br />

manufacture delicious tradition<br />

1-2 / 2018 ZKZ 245 4<br />

minus 18<br />

w.fleischmagazin.de C10152E<br />

Internationale Fachzeitschrift für die Fleischwirtschaft<br />

ww.fischmagazin.de C10152E<br />

@Teichwirtschaft<br />

Internationale Fachzeitschrift für die gesamte Fischwirtschaft<br />

+ Aquakultur<br />

Magazin für Teichwirtschaft und Aquakultur<br />

Durch den Einsatz hochwertigen Futters die<br />

optimalen Haltungsbedingungen ka n die Geschlechtreife<br />

in der Störzucht Firma Aquatir wesentlich früher<br />

als in der Natur e reicht werden – die Zeitersparnis<br />

beträgt etwa 25 Prozent.<br />

Heft im Heft<br />

www.fleisch-magazin.de<br />

1-2 / 20<strong>19</strong> C10278 E<br />

JAHRESHEFT MIT<br />

DIGITALISIERUNGS<br />

REPORT<br />

PLUS<br />

JAHRESHEFT<br />

DER LEBENSMITTEL­<br />

WIRTSCHAFT 20<strong>19</strong><br />

Internationale Fachzeitschrift für die Fleischwirts<br />

DIGITALISIERUNGS REPORT<br />

Dominik Haug, Leiter Projekt-<br />

und Produktmanagement<br />

Ralf Schlangeno to, Geschäftsführung<br />

Zentrale Dienste/CFO<br />

Hans-Christian Achinger<br />

Geschäftsführer<br />

Manfred Kohler, Geschäftsführer<br />

Vertrieb, Produktion<br />

Stefan Sorgo<br />

Techniker Projektentwicklung<br />

Prognosen<br />

Trends<br />

Highlights<br />

■■■ SN-FACHPRESSE HAMBURG Jahresheft der Lebensmi telwirtschaft 20<strong>19</strong><br />

Jahresheft der<br />

Lebensmittelwirtschaft<br />

■ SN-VERLAG HAMBURG TK REPORT MINUS ACHTZEHN 1-2 / 2018<br />

Daten | Fakten | Statistiken<br />

Das Jahresheft der<br />

Lebensmittelwirtschaft<br />

ist eine Sonderausgabe<br />

der Redaktionen von<br />

TK-Report<br />

FleischMagazin<br />

FischMagazin<br />

TKREPORT<br />

<strong>Fleischmagazin</strong><br />

Fischmagazin<br />

1. Tiefkühlkost<br />

2. Fleisch / Wild / Geflügel<br />

3. Fisch / Seafood<br />

5. Backwaren<br />

■■■ SN-FACHPRESSE HAMBURG<br />

20<strong>19</strong><br />

4. Obst / Gemüse / Kartoffeln<br />

6. Süßwaren / Speiseeis<br />

7. Molkereiprodukte<br />

8. Kaffee<br />

9. Tee<br />

10. Wasser<br />

11. Saft<br />

12. Bier<br />

Guido Maßmann<br />

Geschäftsführer<br />

Guido Boberg<br />

Marketing-Leiter<br />

AVO-Produkte boomen auch im Ausland<br />

„Das Exportgeschäft treibt uns in die Welt“ Seite 32


Als spezialisierter Kontraktlogistikdienstleister in Lagerung und Transport tiefgekühlter<br />

Räuchern & Veredeln<br />

Verarbeiten & Schneiden<br />

Ladenbau & Küchentechnik<br />

Verpacken & Etikettieren<br />

Kälte & Klimatechnik<br />

Reinigung & Hygiene<br />

Baader-Maschinen bieten höchste<br />

Präzision und Prozessstabilität, wenn<br />

sie in eine Systemlösung integriert<br />

werden. Die Prozesslösungen können<br />

die gesamte Lachsverarbeitung von<br />

der Ernte bis zur Verpackung abdecken.<br />

Food Kompetenz<br />

nnn SN-FACHPRESSE HAMBURG FleischMagazin 12 / 2018<br />

www.fleisch-magazin.de<br />

12 / 2018 C10278 E<br />

Internationale Fachzeitschrift für die Fleischwirtschaft<br />

Steen Sönnichsen<br />

Westfleisch: Vorstand Steen Sönnichsen im Interview<br />

Zentrale Themen brauchen vereinte Kräfte Seite 40<br />

FleischMagazin<br />

ist die unabhängige Fachzeitschrift für Entscheider<br />

und Führungskräfte der industriellen und handwerk lichen<br />

Fleischverarbeitung, für den Großhandel, den Lebensmitteleinzelhandel<br />

sowie für die gesamte Zulieferindustrie.<br />

www.fleisch-magazin.de<br />

nnn SN-FACHPRESSE HAMBURG Fischmagazin 12 / 2018<br />

Technik<br />

www.fischmagazin.de<br />

12 / 2018 C10152E<br />

Heft im Heft<br />

Internationale Fachzeitschrift für die gesamte Fischwirtschaft<br />

Joachim Niehusen<br />

Hummer Pedersen<br />

Silikal-Böden für Fischwirtschaft, Handel und Gastronomie<br />

Zwei Stunden nach Verlegung mechanisch belastbar Seite 28<br />

FischMagazin<br />

ist die einzige Fachzeitschrift für die Fischwirtschaft<br />

(Handel, Distributoren, Erzeuger und Hersteller)<br />

in deutscher Sprache. FischMagazin wird von allen<br />

Fachleuten und Entscheidern der Branche intensiv gelesen.<br />

www.fischmagazin.de<br />

■■■ SN-VERLAG HAMBURG TK REPORT MINUS ACHTZEHN 12 / 2018<br />

www.tk-report.de<br />

TKREPORT<br />

Das Fachmagazin rund um Tiefkühlkost<br />

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business.<br />

12/ 2018 ZKZ 24544<br />

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Lebensmittel innerhalb der Nagel-Group stehen wir Ihnen mit über 375.000 Palettenplätzen<br />

im Lager und 4,0 Mio. Paletten Transportkapazität europaweit zur Verfügung. Für die<br />

Leistungserbringung sind täglich über 1.000 Mitarbeiter im Einsatz. Wir freuen uns auf Sie!<br />

TK REPORT minus 18<br />

ist das einzige Tiefkühl-Fachmagazin in deutscher Sprache.<br />

Es dient den Profis in allen Sparten der TK-Branche<br />

als moderne, hochwertige Kommunikations-Plattform.<br />

Detaillierte Analysen und Berichte über Firmen, Produkte,<br />

Marken, Märkte, Macher und Trends finden Sie in unserer<br />

Fachzeitschrift.<br />

www.tk-18.de<br />

nnn SN-FACHPRESSE HAMBURG


Gregor Scheffer<br />

Geschäftsführer<br />

Thomas Wagner<br />

Manager Artisan<br />

Bernhard Lammers<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Hermann-Josef<br />

Nienhoff<br />

Dominik Haug, Leiter Projekt-<br />

und Produktmanagement<br />

Philipp Ehlert<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr. Christoph Wienken<br />

Geschäftsführer<br />

Christopher Klotz<br />

Marketing Manager<br />

Ralf Schlangenotto, Geschäftsführung<br />

Zentrale Dienste/CFO<br />

Dr. Falk Bartels<br />

Geschäftsführer<br />

Ferdinand Nock<br />

Firmengründer<br />

Hans-Christian Achinger<br />

Geschäftsführer<br />

Hartmut Brettschneider<br />

Geschäftsführer<br />

Manfred Kohler, Geschäftsführer<br />

Vertrieb, Produktion<br />

Stefan Sorgo<br />

Techniker Projektentwicklung<br />

Helmut Voßmann<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Marius Grathwohl<br />

Leiter Digitalisierung<br />

Ralf Oesingmann<br />

Geschäftsführer<br />

Tobias Weber<br />

Geschäftsführer<br />

Robert Wiedemann<br />

Geschäftsführer<br />

Karl-Heinz Krämer<br />

Vorstand<br />

■■■ SN-VERLAG HAMBURG TK REPORT MINUS ACHTZEHN 1-2 / 2018<br />

www.tk-report.de<br />

Das Fachmagazin rund um Tiefkühlkost<br />

manufactured delicious tradition<br />

Internationale Fachzeitschrift für die Fleischwirtschaft<br />

1-2 / 2018 ZKZ 24544<br />

minus 18<br />

Heft im Heft<br />

www.fischmagazin.de C10152E + Aquakultur<br />

Magazin für und Aquakultur<br />

@Teichwirtschaft<br />

Internationale Fachzeitschrift für die gesamte Fischwirtschaft<br />

Durch den Einsatz hochwertigen Futters und die<br />

optimalen Haltungsbedingungen kann die Geschlechtreife<br />

in der Störzucht der Firma Aquatir wesentlich früher<br />

als in der Natur erreicht werden – die Zeitersparnis<br />

beträgt etwa 25 Prozent.<br />

Editorial<br />

Lesenswerte Antworten<br />

auf aktuelle Fragen<br />

Bereits im Dezember des vergangenen<br />

Jahres haben wir<br />

damit begonnen, die erste<br />

Ausgabe 20<strong>19</strong> vorzubereiten. Das<br />

Ergebnis halten Sie jetzt in den<br />

Händen: Den hoffentlich gelungenen<br />

Start in ein (Fleisch-)Jahr voller<br />

interessanter Beiträge, Kontakte,<br />

Events und Informationen.<br />

Wie bereits im Vorjahr beginnen wir<br />

erneut mit einer Umfrage. Diesmal<br />

widmen wir uns der Frage, welche<br />

Aufgaben und Ziele die Akteure der Branche mit dem<br />

Thema Digitalisierung verbinden und wo dabei die<br />

größten Probleme liegen. Die lesenswerten Antworten<br />

zahlreicher Unternehmen finden Sie, auf insgesamt<br />

13 Seiten zusammengefasst, in diesem Heft. Die<br />

Rückmeldungen geben in Summe ein interessantes<br />

Bild des bereits Erreichten und des noch Möglichen,<br />

zeigen aber auch die Komplexität der Herausforderung<br />

´Digitale Transformation´, der sich die fleischwirtschaftlichen<br />

Betriebe stellen müssen.<br />

DIGITALISIERUNGS REPORT<br />

Prognosen<br />

Trends<br />

Highlights<br />

dieses Jahr planen. Auch diese Antworten<br />

finden Sie in der aktuellen<br />

Ausgabe.<br />

Mit diesem Heft beginnen wir außerdem<br />

die vierteilige Fachserie<br />

„Frische Konzepte für die moderne<br />

Lebensmittelverarbeitung“, die<br />

in enger Kooperation mit der Wolfertschwendener<br />

Multivac Gruppe<br />

entstanden ist. In dieser und den<br />

folgenden drei Ausgaben wird darin<br />

intensiv auf die Themen Automatisierung,<br />

Verpackungskonzepte, Slicen und Portionieren<br />

sowie Zuführsysteme eingegangen, Hintergründe<br />

erläutert und Praxisbeispiele aufgezeigt.<br />

Bleiben Sie gut informiert, Ihre<br />

Ausgehend von letztjährigen Trendreport haben wir<br />

darüber hinaus bei einigen Unternehmen der Branche<br />

nachgefragt, welche ihrer Ideen des vergangenen<br />

Jahres sie verwirklichen konnten und was sie für<br />

Susanne Fischer<br />

Chefredaktion<br />

Jahresheft der Lebensmittelwirtschaft<br />

Mit der aktuellen Ausgabe des <strong>Fleischmagazin</strong>s<br />

erhalten Sie als Extra die brandneue<br />

Publikation „Jahresheft der Lebensmittelwirtschaft“<br />

aus unserem Verlag mit<br />

Food-Kompetenz. In dieser Neuerscheinung<br />

haben wir die Kennzahlen der gesamten<br />

Nahrungsmittelbranche zusammengefasst,<br />

deren insgesamt fast 600.000 Beschäftigte<br />

allein im ersten Halbjahr 2018 über<br />

88 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet haben<br />

– eine Rekordsumme. Finden Sie neben<br />

spannenden Fakten zu Fleisch, Tiefkühlkost<br />

und Fisch auch Zahlen aus den Segmenten<br />

Obst, Gemüse, Kartoffeln sowie Back- und<br />

Süßwaren, Milchprodukte, Mineralwasser,<br />

Säfte und Bier, Kaffee und Tee – übersichtlich<br />

aufgearbeitet für einen kompakten<br />

Überblick.<br />

■■■ SN-FACHPRESSE HAMBURG Jahresheft der Lebensmittelwirtschaft 20<strong>19</strong><br />

20<strong>19</strong><br />

Jahresheft der<br />

Lebensmittelwirtschaft<br />

Daten | Fakten | Statistiken<br />

Das Jahresheft der<br />

Lebensmittelwirtschaft<br />

ist eine Sonderausgabe<br />

der Redaktionen von<br />

TK-Report<br />

FleischMagazin<br />

FischMagazin<br />

TKREPORT<br />

www.fleischmagazin.de<br />

C10152E<br />

<strong>Fleischmagazin</strong><br />

Fischmagazin<br />

1. Tiefkühlkost<br />

2. Fleisch / Wild / Geflügel<br />

3. Fisch / Seafood<br />

4. Obst / Gemüse / Kartoffeln<br />

5. Backwaren<br />

6. Süßwaren / Speiseeis<br />

7. Molkereiprodukte<br />

8. Kaffee<br />

9. Tee<br />

10. Wasser<br />

11. Saft<br />

12. Bier<br />

■■■ SN-FACHPRESSE HAMBURG<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 3


Inhalt<br />

n Aktuell<br />

Spektrum: International 6 · Nachrichten 7 · LEH kompakt 22<br />

GV kompakt 26 · LEH + GV Kurzmeldungen 31<br />

n Titel<br />

32 AVO-Produkte boomen auch im Ausland<br />

„Das Exportgeschäft treibt uns in die Welt“<br />

n Themen-Serie: Moderne Lebensmittelverarbeitung<br />

37 Automation in der Fleischverarbeitung bietet vielfältige Vorteile<br />

Mehr Wirtschaftlichkeit und bessere Hygiene (Teil 1)<br />

n Technik<br />

Neuheiten: TSC Auto ID 44 · Kelvion 45<br />

46 Sealpac<br />

Österreichische Fleischverarbeiter setzen auf FlatSkin-System<br />

Neuheiten: Micvac 48 · Multivac Marking & Inspection 49<br />

n Technik Räuchern + Reifen<br />

50 Bell Deutschland<br />

Schinkenherstellung ist Erfahrungssache<br />

54 Fessmann GmbH produziert Hightech-Räucher-,<br />

Koch- und Backanlagen<br />

Die Lösung steckt im Detail<br />

58 Dry Ager: Fleisch perfekt reifen lassen<br />

Auf das richtige Klima kommt es an<br />

60 Bastra GmbH<br />

Neue Firmierung, neue Ideen<br />

n Digitalisierungsreport<br />

61 Digitalisierungsreport<br />

Prognosen, Trends, Highlights<br />

76<br />

LOGIMAT 20<strong>19</strong><br />

Messereport<br />

n Messe<br />

76 Logimat 20<strong>19</strong><br />

Prozesse optimieren, Kosten senken<br />

78 Beumer Group<br />

Digital, vernetzt und präzise sortiert<br />

80 Logopak<br />

Vernetzt und digitalisiert<br />

81 Wagner Group<br />

Automatisierte Logistikprozesse wirksam schützen<br />

n Service<br />

Bezugsquellen 82 · Handelsregister 86 · Buchtipps 88<br />

Personalien 89 · Impressum 90 · Fleisch persönlich 91<br />

37<br />

NEUE THEMENSERIE<br />

Lebensmittelverarbeitung<br />

4 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


DIGITALISIERUNGS REPORT<br />

Prognosen<br />

Trends<br />

Highlights<br />

Gregor Scheffer<br />

Geschäftsführer<br />

Philipp Ehlert<br />

Geschäftsleitung<br />

Ferdinand Nock<br />

Firmengründer<br />

Thomas Wagner<br />

Manager Artisan<br />

Dr. Christoph Wienken<br />

Geschäftsführer<br />

Hans-Christian Achinger<br />

Geschäftsführer<br />

Helmut Voßmann<br />

Geschäftsführer<br />

Tobias Weber<br />

Geschäftsführer<br />

Bernhard Lammers<br />

Geschäftsführer<br />

Christopher Klotz<br />

Marketing Manager<br />

Hartmut Brettschneider<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Marius Grathwohl<br />

Leiter Digitalisierung<br />

Robert Wiedemann<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Hermann-Josef<br />

Nienhoff<br />

Ralf Schlangenotto, Geschäftsführung<br />

Zentrale Dienste/CFO führer Vertrieb,<br />

Manfred Kohler, Geschäfts-<br />

Produktion<br />

Ralf Oesingmann<br />

Geschäftsführer<br />

Karl-Heinz Krämer<br />

Vorstand<br />

Dominik Haug, Leiter Projekt-<br />

und Produktmanagement<br />

Dr. Falk Bartels<br />

Geschäftsführer<br />

Stefan Sorgo<br />

Techniker Projektentwicklung<br />

32 TITEL<br />

AVO setzt weiter auf Wachstum<br />

61<br />

DIGITALISIERUNGSREPORT<br />

20<strong>19</strong><br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 5


International<br />

Kroatien<br />

ggA-Status: Das Lammfleisch ‚Licka ˇ janjetina‘ hat im November<br />

von der Europäischen Kommission den ggA-Status<br />

erhalten. Es ist damit eines von insgesamt 20 Produkten des<br />

Landes, die die EU-Label ´geschützte geografische Angabe´<br />

tragen. Das Lika-Lammfleisch stammt von der lokalen<br />

Schafrasse Lika Curly, die in den Regionen Lika-Senj und<br />

Zadar gehalten werden. Das Fleisch der Tiere ist besonders<br />

aromatisch, was durch das Futter der Tiere in diesen Gebieten<br />

bedingt ist. Insgesamt stehen rund 1.400 hochwertige Lebensmittel<br />

auf der ggA-Liste der EU.<br />

Saudi Arabien<br />

Die Geflügelfleisch-Importe des Landes lagen im Jahr 2018<br />

um rund <strong>19</strong> Prozent niedriger als im Vorjahr, so vorläufige<br />

Angaben von USDA Foreign Agriculture Service. Hauptgrund<br />

dafür sei das von den Saudis durchgesetzte Verbot<br />

der Elektrobetäubung von Geflügel bei der Schlachtung.<br />

Die neue Anforderung gilt seit Mitte 2018 und hat die Importe<br />

aus Brasilien, dem Hauptlieferland, stark schrumpfen<br />

lassen. Auch Fleisch aus den USA war davon betroffen.<br />

Für 20<strong>19</strong> wird ein Anstieg der Geflügelfleisch-Importe Saudi<br />

Arabiens von derzeit 575.000 Tonnen auf 675.000 Tonnen<br />

prognostiziert.<br />

Portugal<br />

Neue Märkte: Mit einem Budget von rund 425.000 Euro<br />

sollen in einer Kampagne neue Märkte für portugiesisches<br />

Rindfleisch erschlossen werden. Betont werden soll vor allem<br />

die ´geschützte Ursprungsbezeichnung´ für das Fleisch,<br />

das von insgesamt sieben einheimischen Rinderrassen<br />

stammt. Das so genannte Internationalisierungs-Projekt, mit<br />

dessen Hilfe die Wettbewerbsfähigkeit des Landes gestärkt<br />

werden soll, wird mit 85 Prozent von der EU kofinanziert und<br />

läuft bis 2020.<br />

Serbien<br />

Der Fleischverbrauch der Serben liegt mit 41,4 kg pro Kopf<br />

jährlich deutlich unter dem Durchschnitt Europas, der mit<br />

72 kg angegeben wird – und er sinkt weiter. Die Fleischindustrie<br />

des Landes ist zwischen 2015 und 2017 um etwa sechs<br />

Prozent gewachsen, hat im vergangenen Jahr rund 524.000<br />

Tonnen für den Markt produziert. Die Branche ist gekennzeichnet<br />

von zu großen, häufig veralteten Betrieben, die<br />

nicht kostengünstig produzieren können.<br />

Spanien<br />

Neuer Vertrag mit China: Die spanische Fleischbranche kann<br />

jetzt das Angebot an Schweinefleisch-Importen ausweiten.<br />

Seit Dezember gehören nun auch frischer Schinken, Schulter,<br />

Lende und Wurst zum Lieferprogramm. Bisher wurden<br />

gefrorene Produkte nach China exportiert. Spanien bleibt mit<br />

über 370.000 Tonnen im Wert von 574 Mio. Euro der wichtigste<br />

Lieferant von Schweinefleisch für China.<br />

Dänemark<br />

Einrichtung eines Internationalen Forschungszentrums: Mit<br />

diesem Beschluss haben die Dänen einen wichtigen Schritt<br />

zur Erforschung von Antibiotikaresistenzen gemacht. Das<br />

Forschungszentrum soll sowohl Perspektiven entwickeln<br />

und aufzeigen als auch Länder mit niedrigem bzw. mittlerem<br />

Durchschnittseinkommen beraten, wie sie auf der Grundlage<br />

des interdisziplinären WHO-Ansatzes One Health Antibiotikaresistenzen<br />

bekämpfen können. Bis zu 500 Mitarbeiter<br />

sollen am Forschungszentrum arbeiten (s. auch Seite 16).<br />

Argentinien<br />

Rindfleisch-Export: Die erste Lieferung von 500 kg argentinischem<br />

Rindfleisch ist Mitte Dezember in den USA angekommen.<br />

Der vor 17 Jahren wegen der Maul-und-Klauen-Seuche<br />

verhängte Bann ist damit Geschichte. Argentinien will insgesamt<br />

jährlich 20.000 Tonnen Rindfleisch – sowohl als Burgerfleisch<br />

als auch hochwertige Cuts – in die USA exportieren.<br />

Nach eigenen Angaben hat das südamerikanische Land<br />

im vergangenen Jahr seine Rindfleisch-Exporte um 70,1 Prozent<br />

gesteigert, liegt weiterhin auf Platz sechs der Exporteure<br />

weltweit und ist zweiter innerhalb des Mercosur-Paktes.<br />

EU<br />

Arbeitsprogramm der EU: Für die Absatzförderung von Agrarerzeugnissen<br />

im Binnenmarkt sowie in Drittländern sind<br />

für das laufende Jahr <strong>19</strong>1,6 Mio. Euro als Kofinanzierungssumme<br />

vorgesehen. Das sind 12,5 Mio. Euro mehr als im<br />

vergangenen Jahr. Allein 89 Mio. sollen für Kampagnen in<br />

wachstumsstarken Ländern wie Kanada, China, Kolumbien,<br />

Japan, Korea, Mexiko und den USA bereitgestellt werden. In<br />

der EU selbst liegt der Schwerpunkt auf Maßnahmen, die für<br />

die unterschiedlichen EU-Qualitätsregelungen und -Siegel<br />

wie z. B. geschützte Ursprungsbezeichnungen (g. U.), geschützte<br />

geografische Angaben (g. g. A.) und garantiert traditionelle<br />

Spezialitäten (g. t. S.) sowie ökologische/biologische<br />

Erzeugnisse werben.<br />

6 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Spektrum<br />

Handtmann Vertrieb Nord<br />

Investition in Standort für neu<br />

gegründete Vertriebsniederlassung<br />

Nach Gründung der neuen Vertriebs- und Serviceorganisation<br />

Handtmann Niederlassung Nord folgte nun der Umzug<br />

an einen neuen Standort. In Georgsmarienhütte, nur wenige<br />

Kilometer südlich von Osnabrück, stehen jetzt rund 1.300 qm<br />

Fläche mit großem Maschinen- und Ersatzteillager sowie<br />

zahlreichen Büroräumen für Vertrieb und Kundendienst<br />

zur Verfügung. Ergänzend sind für Kundenschulungen und<br />

Beratung moderne und funktional ausgestattete Räumlichkeiten<br />

vorhanden. Somit wird am neuen Standort Georgsmarienhütte<br />

allen Kunden in ganz Norddeutschland das<br />

gesamte Programm an Maschinen und Dienstleistungen der<br />

Handtmann Maschinenfabrik direkt angeboten.<br />

Diese direkte Präsenz ist die Basis für eine noch engere<br />

Marktbetreuung und garantiert maximale Kontinuität und<br />

Betreuung der Kunden. Rund 50 Mitarbeiter der neuen<br />

Handtmann Niederlassung Vertrieb Nord, davon allein 40 in<br />

Anwendungsberatung und Kundendienst, bieten so sowohl<br />

industriellen als auch handwerklichen Fleischerei- und<br />

Nahrungsmittelbetrieben innovative und zuverlässige Maschinenlösungen<br />

und flexiblen Service direkt vor Ort.<br />

Foto: eurotier.de<br />

ZDG:<br />

Internationale Konferenz sucht den<br />

„Geflügelstall der Zukunft“<br />

Auf der<br />

Messe Eurotier<br />

in Hannover<br />

fanden<br />

Landwirte<br />

wieder viel<br />

Inspiration<br />

und Information<br />

für ihre<br />

Arbeit.<br />

Wie muss der Geflügelstall der Zukunft aussehen ? Wie lassen<br />

sich Tierwohl, Umweltschutz, Biosicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />

unter einen Hut bringen ? Mit diesem spannenden<br />

und wichtigen Themenkomplex hat sich die Internationale<br />

Geflügelkonferenz befasst, zu welcher der ZDG<br />

Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft gemeinsam<br />

mit der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft)<br />

und dem European Poultry Club anlässlich der EuroTier<br />

in Hannover eingeladen hatte. Unter dem Titel „Tierwohl.<br />

Umweltschutz. Biosicherheit. Drei Ziele = ein Stall ?“ diskutierten<br />

Wissenschaftler, Praktiker und Vertreter von<br />

Tier- und Umweltschutzverbänden vor mehreren hundert<br />

Gästen.<br />

Das Fazit nach zwei Stunden engagierter und durchaus kontroverser<br />

Diskussion: Eine einfache Lösung für die teilweise<br />

im direkten Zielkonflikt stehenden Herausforderungen wird<br />

es naturgemäß nicht geben können. Spürbar jedoch war die<br />

grundsätzliche Bereitschaft der Diskussionspartner, sich für<br />

eine zukunftsfähige und gesellschaftlich akzeptierte Tierhaltung<br />

gemeinsam auf den Weg zu machen.<br />

Die neue Niederlassung von Handtmann Vertrieb Nord in<br />

Georgsmarienhütte bei Osnabrück.<br />

Als „Minimalkonsens“ hielt Moderatorin Tanja Busse – auch<br />

unter dem Eindruck zahlreicher engagierter Wortbeiträge<br />

von Landwirten aus dem Auditorium – fest: „Ein Wandel in<br />

der Tierhaltung muss finanziert werden und darf nicht auf<br />

dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden.“<br />

SPM * Sun Products Vertriebs GmbH - Parkstraße 21 - 76131 Karlsruhe<br />

Tel.: 0721-62811-0 - E-Mail: spm@sun-products.de - www.sun-products.de


Spektrum<br />

Foto: QS<br />

QS<br />

Tiergesundheitsindices für Schlachtschweine<br />

berechnet<br />

Bereits zum zweiten Mal hat QS für Schweinemastbetriebe die<br />

betriebsindividuellen Tiergesundheitsindices berechnet. Auf<br />

Grundlage der Schlachtbefunddaten des 2. und 3. Quartals<br />

2018 wurden dafür Indices für die Befundgruppen Atemwegsgesundheit,<br />

Organgesundheit, Gelenkgesundheit und Unversehrtheit<br />

des Schlachtkörpers ermittelt.<br />

Grundlage der Tiergesundheitsindices sind die Ergebnisse der<br />

amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung. Sie sind für<br />

Tierhalter und Tierärzte wichtige Indikatoren für Tierschutz<br />

und -gesundheit im Betrieb, denn sie liefern wertvolle Hinweise<br />

auf Erkrankungen der Tiere und auf mögliche Defizite<br />

im Stall. Knapp 20.000 Schweinemastbetriebe haben in mindestens<br />

einer der vier Befundgruppen einen Index erhalten.<br />

Die jetzt ermittelten Tiergesundheitsindices zeigen, dass eine<br />

große Anzahl angelieferter Schweine in der amtlichen<br />

Schlachttier- und Fleischuntersuchung ohne Befund sind. Allerdings<br />

gibt es auch Betriebe, für die wiederholt Befunde ermittelt<br />

worden sind. Diese sollten die Möglichkeiten der Verbesserungen<br />

in den Ställen prüfen.<br />

In wissenschaftlichen Untersuchungen zur Häufigkeit von<br />

Schlachtbefunden sind zum Teil deutlich höhere Befundraten<br />

publiziert worden, die im QS-System so nicht bestätigt wurden.<br />

Zurückzuführen sind diese Differenzen laut QS unter<br />

anderem auf die Methodik der Erhebung und die Stichprobe<br />

der ausgewählten Betriebe. Daher müssen die Ergebnisse<br />

unterschiedlicher Analysen genau eingeordnet werden. Die<br />

Bemühungen um eine schrittweise schlachthofübergreifende<br />

Standardisierung der Schlachthofbefunde pro Einsendebetrieb<br />

werden verfolgt und die vielfältigen einschlägigen wissenschaftlichen<br />

Ergebnisse mit den Experten diskutiert und<br />

verglichen.<br />

Tiergesundheitsindices ermöglichen den Schweinehaltern<br />

eine kompakte Bewertung der Schlachtbefunde und<br />

den direkten Vergleich mit anderen Betrieben, die an den<br />

gleichen Schlachthof geliefert haben.<br />

Zahl des Monats<br />

24,3 Prozent<br />

Fast ein Viertel des Gesamtumsatzes der Ernährungsindustrie<br />

in Deutschland – im Jahr 2017 waren das<br />

insgesamt 179,6 Mrd. Euro – wird mit Fleisch und<br />

Fleischprodukten generiert. Das entspricht knapp<br />

44 Mrd. Euro. Mit diesem Anteil führt die Fleischbranche<br />

das Umsatz-Ranking aller Lebensmittel produzierenden<br />

Branchen an, gefolgt von Milch- und Milchprodukten mit<br />

rund 15 Prozent und Backwaren mit fast 10 Prozent.<br />

Quelle:<br />

Statistisches Bundesamt, BVE<br />

BÖLN: Ideenaufruf zu nachhaltigen<br />

Fleischprodukten<br />

Die Fleischbranche braucht innovative Lösungen. Der Forschungsbedarf<br />

in diesem Bereich ist groß: Von ökologisch<br />

oder nachhaltig produzierten Fleisch- und Wurstwaren,<br />

Ressourceneffizienz, optimierten Verpackungen bis hin<br />

zur Minimierung von Lebensmittelabfällen. Daher hat das<br />

Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen<br />

nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) im Auftrag des<br />

BMEL eine Bekanntmachung veröffentlicht.<br />

Neben Forschungseinrichtungen richtet sich der Aufruf<br />

an Unternehmen der Fleischverarbeitung und an das<br />

Fleischerhandwerk. Zu folgenden Themenfeldern sind<br />

Projektskizzen gefragt: ökologische/nachhaltige Lebensmittelverarbeitung,<br />

Beitrag des Ökolandbaus zur nachhaltigen<br />

Ernährung und Qualität ökologischer/nachhaltiger<br />

Lebensmittel. Die Projektskizzen können bis zum<br />

22. Februar 20<strong>19</strong> bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />

und Ernährung (BLE) eingereicht werden.<br />

Informationen zu Förderkriterien, Inhalt und Einreichung<br />

einer Projektskizze finden Interessenten unter der Internet-<br />

Adresse: www.ble.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/<br />

DE/2018/181108_Ideenaufruf.html<br />

Ansprechpartner für das Projekt sind Sigrid Manleitner<br />

(Tel.: 0228 6845 2901) und Leon Kampeter (Tel.: 0228 6845<br />

2680).<br />

8 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Spektrum<br />

Bell Food Group: Neugliederung der<br />

obersten Konzernebene<br />

Die Bell Food Group passt die Konzernstruktur dem Wachstum<br />

der letzten Jahre an und verstärkt die Gruppenleitung.<br />

Zudem erweitert der Fleisch- und Conveniencespezialist<br />

seine Produktionskapazitäten für Frisch-Convenience für<br />

den deutschen Markt.<br />

Auf der obersten Konzernebene werden die Geschäftsbereiche<br />

neu gegliedert. Während der Geschäftsbereich Bell<br />

Schweiz unverändert bleibt, werden die bisherigen Einheiten<br />

Bell Deutschland und Bell International in einen neuen<br />

Geschäftsbereich Bell International zusammengeführt. Die<br />

Unternehmenseinheiten Hilcona, Eisberg und Hügli wurden<br />

bereits im Verlauf des Jahres unter dem Geschäftsbereich<br />

Convenience eingegliedert. Im Geschäftsbereich Finanzen/Services<br />

wird die IT in einen neu geschaffenen Zentralbereich<br />

herausgelöst. Mit einem eigenen Zentralbereich<br />

wird die IT organisatorisch gestärkt, um der zunehmenden<br />

Komplexität Rechnung zu tragen. Die organisatorischen Änderungen<br />

sollen zum Juli 20<strong>19</strong> vollzogen werden.<br />

Mit der Anpassung der Organisation wird auch die Führungsstruktur<br />

verstärkt. Volker Baltes (Herta bzw. Garden<br />

Gourmet) wird als Leiter des Geschäftsbereiches Convenience<br />

sowie Xavier Buro (Transgourmet Central and Eastern<br />

Europe) als CFO seine Tätigkeit bei der Bell Food Group<br />

aufnehmen.<br />

Bell will seine Position im Bereich Frisch-Convenience in<br />

Deutschland weiter stärken. Für den deutschen Produktionsstandort<br />

Bad Wünnenberg wird aktuell ein Konzept für<br />

das interessante Marktsegment erarbeitet. Ein Bestandteil<br />

dieses Konzeptes ist, Teile des bisher hergestellten Sortiments<br />

an Fleisch-Convenience nach Marchtrenk (AT) zu<br />

verlagern. In Marchtrenk entsteht zurzeit ein moderner Conveniencebetrieb,<br />

der neben der bereits geplanten Frisch-<br />

Convenience die bestehenden Platzreserven für die Herstellung<br />

von Fleisch-Convenienceprodukten nutzen soll.<br />

Bell Food Group<br />

Vorsitz Gruppenleitung<br />

Lorenz Wyss<br />

Generalsekretariat<br />

Etienne Petitjean<br />

HR Bell Food Group<br />

Johannes Meister<br />

Corporate Marketing/<br />

Communication<br />

Davide Elia<br />

IT Bell Food Group<br />

Marco Tschanz i.P.<br />

Geschäftsbereich<br />

Bell Schweiz<br />

Lorenz Wyss i.P.<br />

Geschäftsbereich<br />

Bell International<br />

Marco Tschanz<br />

Geschäftsbereich<br />

Finanzen/Services<br />

Xavier Buro<br />

Geschäftsbereich<br />

Convenience<br />

Volker Baltes<br />

Division<br />

Bell Deutschland<br />

Christian Schröder<br />

Division<br />

Bell West-/Osteuropa<br />

Daniel Böhny<br />

Division<br />

Hubers/Sütag<br />

Johannes Huber<br />

Die neue Firmenstruktur der Bell Food Group soll ab 1. Juli 20<strong>19</strong> gelten.<br />

Division<br />

Eisberg<br />

Christian Guggisberg<br />

> 1.08.20<strong>19</strong><br />

André von Steiger<br />

Division<br />

Hilcona<br />

Martin Henck<br />

Division<br />

Hügli<br />

Thomas Bodenmann<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 9


Spektrum<br />

Den symbolischen Spatenstich und<br />

zugleich den offiziellen Baubeginn<br />

feierte Nordfrost Ende November in<br />

Herne. Dort entsteht nach Angaben<br />

des Unternehmens bis 2020 das<br />

größte Tiefkühllogistikzentrum<br />

Deutschlands.<br />

Foto: Olaf Behnel<br />

Nordfrost<br />

Spatenstich für neues XXL-Kühlhaus<br />

In Herne baut Tiefkühllogistiker Nordfrost auf der ehemaligen<br />

Bergwerksfläche „Unser Fritz“ ein neues Kühllogistikzentrum.<br />

Logistisch günstig direkt an der A42 gelegen wird<br />

die Anlage nach Fertigstellung auf einer überbauten Fläche<br />

von gut 34.000 qm über eine Lagerkapazität von 90.000<br />

Palettenstellplätzen verfügen. Nach Unternehmensangaben<br />

wird der Neubau das größte Tiefkühlhaus Deutschlands –<br />

und mit einem sehr hohen Automatisierungsgrad einer der<br />

leistungsfähigsten Logistikstandorte.<br />

Der Bau des neuen Kühllogistikzentrums wird sich nach<br />

Angaben von Nordfrost in zwei Bauphasen vollziehen: Im<br />

ersten Bauabschnitt werden zunächst 70.000 Palettenstellplätze<br />

eingerichtet, von denen im April 2020 bereits 28.000<br />

Stellplätze in Verfahrregalanlagen in Betrieb gehen werden,<br />

die wahlweise tiefgekühlt bei -24°C oder im plusgradigen<br />

Kühlbereich temperiert werden können. Damit passe Herne<br />

in die Zielsetzung des Unternehmens, ab der zweiten<br />

Jahreshälfte in die Frischelogistik einzusteigen. Im zweiten<br />

Bauabschnitt wird anschließend das rund 35 Meter hohe<br />

Hochregallager mit vollautomatischer Kommissionierung<br />

fertiggestellt, das mit mehr als 200.000 Kubikmetern Volumen<br />

und 42.000 tiefgekühlten Palettenstellplätzen knapp<br />

die Hälfte der Gesamtkapazität des Standortes darstellt. Aus<br />

diesem werden zum einen die großzügigen Bereitstellzonen<br />

für den Speditionsumschlag automatisiert bedient, so<br />

die Planungen. Zum anderen soll von dort die automatische<br />

Kommissionierung mit Waren erfolgen. So sei die automatische<br />

Kommissionieranlage in der Lage, pro Stunde bis<br />

zu 125 gemischte Paletten zu bewältigen, heißt es. Mit der<br />

Fertigstellung und Beendigung des zweiten Bauabschnitts<br />

rechnet Nordfrost im Oktober 2020. Die Gesamtinvestitionssumme,<br />

das insgesamt 13 ha große Grundstück eingeschlossen,<br />

beläuft sich auf rund 130 Millionen Euro. Für den<br />

Betrieb des Standortes in Herne werden rund 200 neue Arbeitskräfte<br />

geschaffen.<br />

10 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Spektrum<br />

Beyond-Burger: Marktstart in<br />

Deutschland<br />

Nun gibt es ihn also auch in Deutschland: Seit Ende Ende November<br />

ist der „Beyond Burger“ auch in Deutschland erhältlich.<br />

Die pflanzenbasierte Variante des klassischen Fleischgerichts<br />

besteht aus Erbsen-Protein und gilt als Vorzeigeprodukt<br />

im Veggie-Markt. Entwickelt wurde er vom US-Unternehmen<br />

Beyond Meat, das mit dem Produkt in den vergangenen Jahren<br />

bereits den amerikanischen Markt erobert hat.<br />

Exklusiver Vertriebspartner für das Produkt ist in Deutschland<br />

der Wiesenhof-Mutterkonzern PHW. Bereits im April 2018 hatte<br />

die PHW-Gruppe bekanntgegeben, für das kalifornische Unternehmen<br />

exklusiv den Vertrieb und die Distribution auf dem<br />

deutschen Markt zu übernehmen. „Ich freue mich sehr, dass wir<br />

heute mit der Belieferung des Beyond-Meat-Burgers an Burger-<br />

Restaurants in ganz Deutschland beginnen können“, erklärte<br />

Peter Wesjohann, Vorstandsvorsitzender der PHW-Gruppe, Ende<br />

November in einer Pressemitteilung. Geplant sei, zunächst<br />

die Gastronomie mit dem Beyond Meat Burger zu bedienen<br />

und erst zu einem späteren Zeitpunkt die Einführung in den Lebensmitteleinzelhandel<br />

zu starten, so Wesjohann. Der Launch<br />

des Trendproduktes sorgte hierzulande allerdings für Dissonanzen<br />

am Markt, denn auch Metro Deutschland bietet das Produkt<br />

in seinen C+C-Märkten an, beschafft sich die Veggie-Patties jedoch<br />

in den Niederlanden und umgeht somit die Exklusivrechte<br />

der PHW-Gruppe für den deutschen Markt. Gelistet wurde<br />

der Burger von Beyond Meat laut Metro Deutschland in Zusammenarbeit<br />

mit NX-Food über das Metro Trading Office in<br />

Rotterdam. Bei NX-Food handelt es sich um ein Programm, mit<br />

dem der Großhändler Start-ups unterstützt. Für die Niederlande<br />

und das Europageschäft außer dem Vereinigten Königreich<br />

und Deutschland ist Zandbergen<br />

der Vertriebspartner<br />

von Beyond Meat.<br />

Convenience-Index<br />

Deutschland liegt im unteren<br />

Mittelfeld<br />

Der deutsche Verhaltenswissenschaftler Gundolf<br />

Meyer-Hentschel hat einen so genannten Convenience-Index<br />

entwickelt. Dieser errechnet aus mehreren<br />

Faktoren im internationalen Vergleich die Vorliebe der<br />

Verbraucher für praktische und bequeme Lösungen.<br />

Diese Größen sind unter anderem die Arbeitszeiten,<br />

der Anteil berufstätiger Frauen und die Höhe der Löhne.<br />

Der Convenience-Index der USA zeigt mit einem<br />

Wert von 1,63 einen deutlichen Vorsprung vor allen<br />

anderen Ländern. An zweiter und dritter Stelle folgen<br />

die Schweiz (1,53) und Österreich (1,22). Deutschland<br />

liegt mit einem Wert von 0,97 im Mittelfeld. Weit abgeschlagen<br />

ist Mexiko mit einem Wert von 0,48.<br />

Gundolf Meyer-Hentschel kündigt an: „Wir werden<br />

den Convenience-Index weiterentwickeln und verfeinern.<br />

Ziel ist es, den Index nicht nur für Länder, sondern<br />

auch für Regionen und Städte zu bestimmen.<br />

Dann besteht die Möglichkeit, den Menschen noch<br />

besser auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Produkte<br />

und Dienstleistungen anzubieten.“<br />

Ist nun auch in<br />

Deutschland verfügbar:<br />

Der Beyond Burger von<br />

Beyond Meat.<br />

Foto: Beyond Meat<br />

Der Convenience-Trend ist weltweit unterschiedlich<br />

stark. Er soll zeigen, wie groß die Aufnahmebereitschaft<br />

der Verbraucher für Convenience-<br />

Produkte und -Dienstleistungen ist. Wichtige<br />

Einflussfaktoren sind die Jahresarbeitszeit, der<br />

Anteil berufstätiger Frauen und die Höhe der verfügbaren<br />

Einkommen.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 11


Spektrum<br />

Gesellschaft zur Förderung des<br />

Tierwohls:<br />

Handel einigt sich auf einheitliche<br />

Kennzeichnung der Haltungsform<br />

Ab 1. April wollen die in der Initiative Tierwohl (ITW)<br />

engagierten Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels<br />

(LEH) Fleisch nach dem einheitlichen System<br />

„Haltungsform“ kennzeichnen, zunächst schrittweise<br />

auf verpackten Produkten. Das System besteht aus vier<br />

Stufen, jeweils für Schweine, Geflügel und Rinder. Die<br />

Organisation des Kennzeichnungssystems erfolgt über<br />

die Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der<br />

Nutztierhaltung mbH, die auch Trägerin der Initiative<br />

Tierwohl ist.<br />

Haltungs-<br />

Stallhaltung<br />

Das neu geschaffene System des Handels sei grundsätzlich<br />

mit der geplanten staatlichen Tierwohlkennzeichnung<br />

vereinbar, teilte die Gesellschaft zur Förderung<br />

des Tierwohls in der Nutztierhaltung mit.<br />

1 12 32 43 4<br />

Stallhaltung<br />

haltungsform.de<br />

Stallhaltung:<br />

Die 1. Stufe „Stallhaltung“<br />

entspricht den gesetzlichen<br />

Anforderungen<br />

bzw. dem QS- oder einem<br />

vergleichbaren Standard.<br />

3<br />

3<br />

1 21 2 4 4<br />

Außenklima<br />

haltungsform.de<br />

Haltungs-<br />

form form<br />

haltungsform.de<br />

Außenklima:<br />

Noch mehr Platz als bei<br />

Stallhaltung plus und<br />

Frischluft-Kontakt.<br />

2<br />

2<br />

1 1 3 43 4<br />

StallhaltungPlus<br />

Stallhaltung plus:<br />

Haltung mit höheren<br />

Tierwohlstandards wie<br />

mindestens 10 Prozent<br />

mehr Platz im Stall und<br />

zusätzlichem Beschäftigungsmaterial.<br />

4<br />

1 21 32 3<br />

4<br />

Premium<br />

Haltungsforform<br />

Haltungs-<br />

form form<br />

haltungsform.de<br />

Die Haltungsform ist kein neues Tierwohl-Siegel, sondern<br />

ordnet alle bestehenden Tierwohlprogramme in<br />

Haltungsform<br />

welchem Standard das Tier form gehalten form wurde. Die Kenn-<br />

einem vierstufigen System<br />

Haltungs-<br />

ein und kennzeichnet, nach<br />

form<br />

zeichnung werden Verbraucher auf Verpackungen bei<br />

1 12 32 Aldi<br />

43 Nord,<br />

4<br />

Aldi Süd, Edeka,<br />

1 2Kaufland, 1 23 Lidl,<br />

43 Netto<br />

4<br />

Marken-Discount,<br />

Penny und Rewe finden. Die „Haltungsform“<br />

steht weiteren StallhaltungPlus<br />

Unternehmen offen. Vollständige<br />

Stallhaltung<br />

haltungsform.de<br />

Informationen zu den<br />

haltungsform.de<br />

Kriterien der einzelnen Stufen<br />

erhalten Verbraucher auf der Webseite zur Haltungsform<br />

unter haltungsform.de.<br />

Haltungs-<br />

form form<br />

Premium:<br />

Mehr Platz als bei Außenklima-Kennzeichnung,<br />

zwingend Auslaufmöglichkeit.<br />

Biofleisch wird in<br />

diese Stufe eingeordnet.<br />

Haltu<br />

for<br />

1 21<br />

Außen<br />

haltung<br />

BMEL:<br />

Ernährungsreport untersucht<br />

Essverhalten<br />

28 Prozent der Deutschen über 14 Jahren essen täglich Fleisch<br />

und Wurst, sechs Prozent ernähren sich vegetarisch oder vegan.<br />

Das stellt der aktuelle Ernährungsreport 20<strong>19</strong>, der aufgrund<br />

einer Forsa-Umfrage bei 1.000 Bundesbürgerinnen und<br />

Bürgern im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung<br />

und Landwirtschaft erstellt wurde, fest.<br />

Deutschland, wie es isst<br />

Der BMEL-Ernährungsreport 20<strong>19</strong><br />

Laut Report legen neun von<br />

zehn Bundesbürgern Wert<br />

auf gesundes Essen, 71 Prozent<br />

konsumieren täglich<br />

Der Ernährungsreport<br />

untersucht regelmäßig die<br />

Verbrauchergewohnheiten<br />

in Sachen Ernährung.<br />

Obst und Gemüse, 64 Prozent Milchprodukte. Immer mehr<br />

Verbraucher achten demnach auf als ungesund – oder zumindest<br />

bedenklich – geltende Inhaltsstoffe wie Zucker, Transfette<br />

und Salz und würden deren Reduktion begrüßen. Ernährungsministerin<br />

Julia Klöckner sieht sich in ihrem Kurs der<br />

nationalen Reduktionsstrategie bestätigt und erklärte: „Die<br />

Zahlen sind eine Bestätigung, dass wir hinsichtlich unseres<br />

grundsätzlichen Ansatzes und der bereits ergriffenen Maßnahmen<br />

im Rahmen der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie<br />

für Zucker, Fette und Salz den richtigen Weg<br />

eingeschlagen haben.“<br />

Der Ernährungsreport unterstütze zudem das Vorhaben der<br />

Bundesregierung, ein staatliches Tierwohlkennzeichen einzuführen,<br />

das über ein reines Haltungskennzeichen hinausgehe,<br />

so Klöckner weiter. 86 Prozent der Befragten gaben an, dass sie<br />

bei den freiwilligen Angaben auf Verpackungen die Angaben<br />

zur artgerechten Tierhaltung interessieren, 81 Prozent der Befragten<br />

wünschen sich ein staatliches Tierwohlkennzeichen.<br />

12 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Tönnies<br />

Kapazitätserweiterung für Standort<br />

Rheda-Wiedenbrück genehmigt<br />

Der Kreis Gütersloh hat als zuständige Genehmigungsbehörde<br />

dem Antrag auf Kapazitätserweiterung bei Tönnies<br />

in Rheda-Wiedenbrück zugestimmt. Mit dem Bescheid<br />

zur Erweiterung der Schlachtkapazität von 3.000t<br />

auf 3.500t pro Tag habe man nun Planungssicherheit für<br />

die mittelfristige Entwicklung in Ostwestfalen, meldet<br />

das Unternehmen.<br />

4. – 9. 5. 20<strong>19</strong><br />

Frankfurt am Main<br />

In dem 26 Monate dauernden Prüfungsverfahren wurden<br />

von der Genehmigungsbehörde zahlreiche Emissionsprüfungen,<br />

unter anderem auf Geruch, Abwasser,<br />

Lärm und Verkehrsbelastung durchgeführt. Wie der<br />

Kreis mitgeteilt hat, sind die Auswirkungen auf die Umweltemissionen<br />

ausreichend geprüft. Durch Präventionsmaßnahmen<br />

des Unternehmens konnten Emissionen<br />

eingedämmt werden, so dass nun die Genehmigung<br />

zugestellt wurde.<br />

„Wir freuen uns über den positiven Bescheid und erhalten<br />

damit die benötigte Planungssicherheit für unsere<br />

Entwicklung im Kreis Gütersloh“, sagt Tönnies Unternehmenssprecher<br />

Dr. André Vielstädte. „In den vergangenen<br />

Monaten haben sich Viele an der Diskussion beteiligt<br />

und eingebracht. Wir nehmen die Meinungen der<br />

Anwohner und Kritiker auch weiterhin sehr ernst, daher<br />

ist es uns wichtig, dass diese auch zukünftig mit uns das<br />

Gespräch führen.“<br />

Kurzfristige Baumaßnahmen wird das Unternehmen<br />

nicht umsetzen. Durch die Effizienzsteigerung in der<br />

Produktion und dem gleichzeitigen Ausbau der Automatisierungstechnik<br />

konnten die Produktionsprozesse<br />

kontinuierlich verbessert werden.<br />

Meet the Best<br />

IFFA. Eine Weltleitmesse, ein<br />

Fokus: das Lebensmittel Fleisch.<br />

Von Manufaktur bis Hightech<br />

zeigt die Innovationsplattform<br />

die Branchentrends der nächsten<br />

3 Jahre. Hier treffen sich<br />

Experten aus Industrie, Handel<br />

und Handwerk – erstmals auch<br />

in der neuen Halle 12!<br />

www.iffa.com<br />

Tönnies darf in Rheda mehr Schweine schlachten,<br />

baut dafür auf verbesserte Effizienz und moderne Technik.


Spektrum<br />

Interessante Vorträge zum<br />

Thema nachhaltige Verpackungen<br />

und ein Forum zum<br />

Ideen- und Wissensaustausch<br />

bieten Inge Jeß vom KIN-<br />

Lebensmittelinstitut und Björn<br />

Gallenkamp, Geschäftsführer<br />

der Ribbeck GmbH & Co. KG,<br />

mit dem „R.P.N.E.-Netzwerktreffen<br />

am <strong>19</strong>. und 20. Februar<br />

in Kolbermoor bei Rosenheim.<br />

Foto: Olaf Behnel<br />

R.P.N.E.-Netzwerkforum<br />

Wissen teilen, Synergien<br />

schaffen, Lösungen entwickeln<br />

„R.P.N.E. - Responsibility Packaging Network Event“ lautet der Name des neuen Forums, das sich am <strong>19</strong>. und<br />

20. Februar mit interessanten Beiträgen und Vorträgen rund um die Themen Verpackungen und Nachhaltigkeit<br />

an Experten und Hersteller aus der gesamten Lebensmittelindustrie richtet. Die gemeinsam von der Ribbeck<br />

GmbH & Co. KG und dem Lebensmittelinstitut KIN ins Leben gerufene zweitägige Veranstaltung in Kolbermoor<br />

bei Rosenheim versteht sich insbesondere als Plattform, die den Teilnehmern zusammen mit ihren Partnern aus<br />

der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie einen Rahmen für Gespräche, zum Erfahrungs- und Wissensaustausch<br />

sowie zum Netzwerken bietet.<br />

14 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Spektrum<br />

Materialreduktion, Recycling, der Einsatz alternativer<br />

Kunststoffe und die Suche nach tragfähigen Lösungen<br />

für nachhaltige Verpackungen sind Themen, mit<br />

denen sich die gesamte Lebensmittel- und Verpackungsbranche<br />

aktuell mehr denn je auseinandersetzen muss. Zum einen<br />

verlangt der Markt zunehmend nach innovativen Produkten,<br />

zum anderen stellen die Anforderungen des neuen Verpackungsgesetzes<br />

die Lebensmittel- und Verpackungsbranchen<br />

vor neue Herausforderungen. Nicht selten wirft dies neue Fragen<br />

auf und zieht insbesondere in der Lebensmittelindustrie<br />

erhöhten Aufklärungs- und Informationsbedarf nach sich. Was<br />

gibt es für Möglichkeiten, Fleisch, Fisch, Käse & Co. unter nachhaltigen<br />

Gesichtspunkten bestmöglich und sicher zu verpacken?<br />

Was ist derzeit technisch machbar und welchen Rahmen<br />

setzt dabei das neue Verpackungsgesetz?<br />

„To exchange the ideas“<br />

Vorträge und Live-Vorführungen<br />

Den Kern der zweitägigen Veranstaltung bietet ein Programm<br />

aus vier Vorträgen, das – jeweils inhaltsidentisch – entweder am<br />

Dienstag, den <strong>19</strong>. Februar oder am Mittwoch, den 20. Februar<br />

besucht werden kann. Den Auftakt bildet der Beitrag von Matthias<br />

Stein (KIN-Lebensmittelinstitut) mit dem Titel „Kunststoffrecycling<br />

und Konformität nach der Kunststoffverordnung<br />

EU 10/2011“, gefolgt vom Vortrag von Georg Schmidt (Der Grüne<br />

Punkt – Duales System Deutschland GmbH) mit dem Namen<br />

„Pflichtübung Design4Recycling – Neue gesetzliche Anforderungen<br />

zur Recyclingfähigkeit von Verpackungen“. „Verpackungsgesetz<br />

20<strong>19</strong> – nur so viel verpacken wie nötig“ lautet der<br />

Vortrag von Sylvia Knebelsberger (Hochschule Hannover). Den<br />

Schlusspunkt bildet Michael Thomas (BrandNewLove GmbH)<br />

mit seinem Beitrag „Nachhaltige Verpackung – von der Kostenlast<br />

zur Profit-Opportunity“.<br />

Um Antworten auf diese dringenden Sachfragen zu bieten und<br />

Lösungen rund um das Thema nachhaltige Verpackungen kompakt<br />

zu präsentieren haben die Ribbeck GmbH & Co. KG und<br />

das Lebensmittelinstitut KIN das „R.P.N.E.“ gegründet, das „Resonsibility<br />

Packaging Network Event“. Das Forum, laut Veranstalter<br />

einzigartig in seiner Konstellation, will sowohl mit aktuellen<br />

Beiträgen und Vorträgen sowie Live-Vorführungen und Podiumsdiskussionen<br />

das technisch Machbare in der modernen<br />

Verpackungswelt aufzeigen. Verantwortung mit Anderen teilen,<br />

Verpackungskonzepte für die Zukunft aufzeigen und Verbindungen<br />

zwischen Experten in einem exklusiven Rahmen schaffen<br />

bilden die Philosophie, die hinter der Veranstaltung steht.<br />

„To exchange the ideas“ lautet dabei die griffige Formel, mit der<br />

sich die Veranstalter am <strong>19</strong>. und 20. Februar in dem angenehmen<br />

Ambiente der Alten Spinnerei in Kolbermoor bei Rosenheim<br />

an Experten und Vertreter aus der gesamten Lebensmittel-<br />

und Verpackungsindustrie und aus dem Maschinenbau<br />

richten. „Wir wollen neue Impulse setzen, die Möglichkeit zum<br />

Ideen- und Wissensaustausch bieten und einen gedeihlichen<br />

Rahmen setzen, aus dem sich neue Lösungen und Synergien<br />

entwickeln können“, sagen die Initiatoren Inge Jeß vom KIN-<br />

Lebensmittelinstitut aus Neumünster und Björn Gallenkamp,<br />

Geschäftsführer der Ribbeck GmbH & Co. KG aus Bad Bramstedt.<br />

Am Ende des Tages sollen die Teilnehmer neue Denkanstöße<br />

erhalten und in die Lage versetzt werden, zusammen mit<br />

den Netzwerkpartnern bestehendes Wissen zu erweitern, sagen<br />

Jeß und Gallenkamp. „Aktuell erleben wir eine Zeit, die uns ob<br />

ihrer Herausforderungen immer enger zusammenrücken lässt<br />

und es daher erforderlich macht, sich den Problemen nicht nur<br />

gemeinsam zu stellen, sondern auch gemeinsam nach Lösungen<br />

zu suchen“, sagt Gallenkamp, der sich eine Fortsetzung der<br />

Veranstaltung im Herbst und die Etablierung des Netzwerks<br />

als dauerhafte Institution sehr gut vorstellen kann. „Mit dem<br />

‚R.P.N.E.‘ im Februar haben wir einen ersten Schritt getan, aber<br />

wir sehen noch sehr viel mehr Potenzial, das das Netzwerk den<br />

Teilnehmern bietet“, sagt Jeß.<br />

Früher eine Baumwollspinnerei, heute eine angesagte Eventlocation:<br />

Die Alte Spinnerei im Herzen Kolbermoors wird mit<br />

ihrem angenehmen Ambiente als Veranstaltungsort des<br />

„R.P.N.E.-Netzwerktreffens“ für die geeigneten Rahmenbedingungen<br />

sorgen.<br />

In den rund einstündigen Pausen zwischen den Vorträgen werde<br />

es in den Netzwerk-Treffen ausreichend Zeit für ausgiebige<br />

Gespräche und zum Ideenaustausch geben, sagen Jeß und Gallenkamp.<br />

Zudem werden Live-Vorführungen die Teilnehmer<br />

über neueste Trends und Verpackungskonzepte informieren.<br />

Eigens zu diesem Zweck werde eine komplette Verpackungslinie<br />

im Veranstaltungsraum zur Verfügung stehen, um neueste<br />

Produkte und Verfahren im Realbetrieb zu demonstrieren. Weitere<br />

Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden<br />

sich unter www.rpne.de. <br />

beh<br />

Ribbeck GmbH & Co. KG<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 15


Spektrum<br />

Antibiotika-Resistenzen<br />

zählen weltweit zu<br />

den größten Bedrohungen<br />

der Volksgesundheit.<br />

In Europa sterben<br />

derzeit jährlich rund<br />

33.000 Menschen an<br />

den Folgen von Infektionen<br />

mit resistenten<br />

Erregern.<br />

Dänemark<br />

Internationales<br />

Forschungszentrum zur<br />

Antibiotikaresistenz wird<br />

eingerichtet<br />

Um die internationalen Bestrebungen zur Lösung der Probleme durch Antibiotika-Resistenzen voranzutreiben,<br />

hat die dänische Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby Ende November einen Vertrag zur Einrichtung eines<br />

internationalen Forschungszentrums in Dänemark unterschrieben. In dem Zentrum sollen bis zu 500 Mitarbeiter<br />

arbeiten.<br />

Die Gesundheitsministerin sagte: „Antibiotika-Resistenzen<br />

stellen eine enorme gesellschaftliche Herausforderung<br />

dar, die wir nur durch internationale Zusammenarbeit<br />

in den Griff bekommen werden. Ich bin stolz, dass der<br />

Standort des neuen Forschungszentrums in Dänemark sein<br />

wird.” Umwelt- und Lebensmittelminister Jakob Ellemann-<br />

Jensen ergänzte: „Resistente Bakterien kennen keine Grenzen.<br />

Dänemark genießt internationale Anerkennung für seine Arbeit<br />

zur Antibiotika-Resistenz bei Mensch und Tier. Durch das neue<br />

Forschungszentrum wird unser Land noch attraktiver für Forscher,<br />

die an der Bewältigung dieser Herausforderung arbeiten.“<br />

Und Martin Merrild, Vorsitzender des Dänischen Fachverbands<br />

der Land- & Ernährungswirtschaft (DFLE), sieht in dem geplanten<br />

Forschungszentrum auch eine Anerkennung der von den<br />

dänischen Landwirten durchgeführten Maßnahmen zur Senkung<br />

des Antibiotikaverbrauchs in der Nutztierhaltung: „Durch<br />

ständig verbesserte Vorbeugung und Behandlung konnten wir<br />

den Einsatz immer weiter reduzieren. Kranke Tiere haben natürlich<br />

weiterhin Anspruch auf effiziente Behandlung.“<br />

Der Vertrag ist das Ergebnis langer und intensiver Diskussionen<br />

und Verhandlungen mit unterschiedlichen Instanzen,<br />

unter anderem der Weltbank. Das Forschungszentrum soll<br />

teils ganzheitliche Perspektiven entwickeln und aufzeigen,<br />

teils Länder mit niedrigem bzw. mittlerem Durchschnittseinkommen<br />

beraten, wie sie auf der Grundlage des interdisziplinären<br />

WHO-Ansatzes One Health Antibiotika-Resistenzen<br />

bekämpfen können.<br />

An der Einrichtung des Forschungszentrums sind neben führenden<br />

dänischen auch eine Reihe von internationalen Forschungsinstituten<br />

sowie weitere relevante Organisationen<br />

beteiligt.<br />

16 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Spektrum<br />

Niederländische Geflügelwirtschaft<br />

„Ehrlich kommunizieren, wie<br />

Hähnchenfleisch in den<br />

Niederlanden produziert wird“<br />

Der Verband der Niederländischen Geflügelschlachtereien und Geflügelverarbeitungsbetriebe (NEPLUVI) ist die Branchenorganisation<br />

für die Geflügelfleisch produzierenden Unternehmen in den Niederlanden und hatte gemeinsam mit<br />

dem Sektor in 2015 die nationale Kip in Nederland-Kampagne (Hähnchen in den Niederlanden) gestartet. <strong>Fleischmagazin</strong><br />

hat mit Gert-Jan Oplaat, Vorsitzender NEPLUVI, über die Imagekampagne des Sektors und zur Entwicklung<br />

der niederländischen Geflügelwirtschaft gesprochen.<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Was ist die Motivation<br />

für die mehrjährige Kampagne „Kip in<br />

Nederland“ ?<br />

Gert-Jan Oplaat: Ziel der Imagekampagne<br />

ist es, das große Engagement aller an der<br />

Wertschöpfungskette Beteiligten zu kommunizieren<br />

und authentisch zu zeigen, wie<br />

ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Produkt<br />

verantwortlich erzeugt werden kann.<br />

Wir stellen fest, dass der Konsument immer<br />

weniger darüber weiß. Nach einer Untersuchung<br />

unseres Ministeriums geben nur 15<br />

Prozent der niederländischen Bevölkerung<br />

an, sich gut mit den Gegebenheiten eines<br />

landwirtschaftlichen Betriebs auszukennen.<br />

Und so etablieren sich in der Gesellschaft<br />

mitunter auch Unwahrheiten oder<br />

unsachgemäße Sichtweisen über die Abläufe<br />

im Sektor oder in der Produktion. Daher<br />

ist es unser großes Anliegen, mit Protagonisten<br />

aus der Branche im Rahmen unserer<br />

Imagekampagne für Aufklärung und Transparenz<br />

zu sorgen.<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: In welchen Bereichen profiliert<br />

sich der niederländische Geflügelsektor<br />

besonders ?<br />

Oplaat: Unsere Branche ist wirklich sehr<br />

aktiv. Als Vorreiter auf dem Gebiet der Antibiotika-Reduktion<br />

haben wir den Einsatz<br />

dieser Mittel bis 2017 um 74 Prozent im Vergleich<br />

zu 2009 gesenkt. Auch sind wir Pioniere<br />

bei der Campylobacter-Bekämpfung<br />

und setzen hier nach unserer Auffassung<br />

das global beste Verfahren ein. Das gleiche<br />

gilt für das Monitoring und die Bekämpfung<br />

der Vogelgrippe.<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Welche Innovationen<br />

würden Sie als besondere Errungenschaften<br />

bezeichnen ?<br />

Oplaat: Es beginnt bei der Zucht von robusten<br />

und gesunden Tieren. Das erreichen<br />

wir zum Beispiel durch „Early Feeding“, also<br />

indem Eintagsküken direkten Zugang<br />

zu Futter und Wasser bekommen. Oder indem<br />

wir auf Verbraucherwünsche reagieren<br />

und neue, langsam wachsende Rassen<br />

erzeugen. Diese werden nach bestimmten<br />

Kriterien des Tierwohlseins und der Nachhaltigkeit<br />

im „Kip von morgen“ (Hähnchen<br />

von morgen) -Programm aufgezogen: Aktuell<br />

ist das Fleisch von diesen Hähnchen<br />

in den Regalen unserer Supermärkte fast<br />

schon Standard. Das ist ein toller Erfolg der<br />

gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Darüber hinaus sind wir mit Neuerungen<br />

in den Ställen beschäftigt. Wir arbeiten<br />

an der Entwicklung von energieneutralen<br />

Mastbetrieben. Auch in den Schlachtereien<br />

gibt es viel Neues – die Niederlande sind<br />

übrigens der weltweit führende Anbieter<br />

für Technik und Maschinen in Schlachtereien.<br />

Wir investieren viel auf dem Gebiet<br />

der Hygiene, um unsere gesetzlichen<br />

Regelungen – die über die EU-Gesetze<br />

hinausgehen – einzuhalten, sowie in alternative<br />

Betäubungsmethoden.<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Erkennen die ausländischen<br />

Märkte Ihre Erfolge an ?<br />

Oplaat: Unser Status bleibt im Ausland<br />

nicht unbemerkt. Die starke internationale<br />

Nachfrage im Export zeigt ganz klar,<br />

dass unsere Reputation sehr gut ist. Zudem<br />

werden wir täglich von Organisationen aus<br />

der ganzen Welt auf unsere Methoden und<br />

Innovationen angesprochen. Die Inhalte<br />

und Botschaften unserer Imagekampagne<br />

kommunizieren wir auch gegenüber unsere<br />

ausländischen Partnern. In Kürze geht<br />

dafür die neue Website „Holland Poultry“<br />

online.<br />

„Die Erfolge unserer Branche bleiben im<br />

Ausland nicht unbemerkt!“ so Gert-Jan<br />

Oplaat (53), Vorsitzender NEPLUVI.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 17


Spektrum<br />

Nachgefragt – Wirtschaftsreport 2018<br />

Fleischbranche blickt auf<br />

ereignisreiches Jahr zurück<br />

Ende 2017, vor einem guten Jahr, wollten wir wissen, was<br />

die Unternehmen der Branche von 2018 erwarten, auf<br />

welche Trends, welche Highlights sie sich freuen, welche<br />

Herausforderungen auf sie warten.<br />

Ein Jahr später, im Dezember 2018, haben wir dann bei einigen<br />

Unternehmen nachgefragt, was aus ihren Plänen für 2018<br />

geworden ist und welche Aufgaben sie in das nun beginnende<br />

Jahr 20<strong>19</strong> mitnehmen. Die erneute Umfrage ist rein statistisch<br />

gesehen nicht repräsentativ, zeigt aber dennoch ein interessantes<br />

Abbild unserer Branche. Es ging und geht bei allen<br />

weiterhin um die Themen und Trends, die jeden Branchenteilnehmer<br />

bewegen: Tierwohl, Regionalität und Produktinnovationen<br />

ebenso wie Internationalisierung, Digitalisierung<br />

und den allgemeinen Fachkräftemangel.<br />

Aus den Antworten auf unsere erneute Umfrage lässt sich aber<br />

ebenso ersehen, dass auch 20<strong>19</strong> wieder alle Kräfte aktiviert<br />

werden, um den (Fleisch-)Markt auch zukünftig mit hochwertigen<br />

Lebensmitteln zu versorgen.<br />

Die ausführlichen Antworten lesen Sie auf den folgenden Seiten.<br />

Lothar Bentlage<br />

Rügenwalder Mühle, Bad Zwischenahn<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Welche<br />

Erwartungen Ihres<br />

Unternehmens an 2018<br />

haben sich erfüllt? An<br />

welchen werden Sie<br />

weiterarbeiten?<br />

Lothar Bentlage: Wir<br />

gehen davon aus, dass<br />

wir unseren Gesamtumsatz<br />

auch weiterhin<br />

konstant auf Wachstumskurs<br />

halten können.<br />

Zwar verzeichnet der<br />

Gesamtmarkt seit längerem<br />

einen leichten Rückgang bei den SB-Fleischwaren. Dies<br />

wird allerdings kompensiert durch die steigende Nachfrage nach<br />

Bio-Fleisch und -Wurst und insbesondere nach vegetarischen<br />

bzw. veganen Alternativen. Denn immer mehr Menschen essen<br />

sehr bewusst.<br />

20<strong>19</strong> werden uns wieder deutliche Trends begleiten: mehr Convenience<br />

und To-go-Artikel, stärkere Bemühungen in Nachhaltigkeit<br />

sowie regionale Konzepte. Außerdem werden auch weiterhin<br />

Marken mit Urvertrauen für den Konsumenten eine Art Anker<br />

bilden. Blickt man auf den LEH, so bringt das neue Jahr weitere<br />

Konzepte, die größere Nähe zum Konsumenten bieten und dabei<br />

auch digitale Elemente integrieren – und so den Handel immer<br />

perfekter auf die Erfolgsspur lenken.<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Worauf freuen Sie sich 20<strong>19</strong><br />

besonders und was wird die größte Herausforderung?<br />

Lothar Bentlage: Auch 20<strong>19</strong> werden wir wieder leckere Neuheiten<br />

in die Regale bringen. Wann genau und worum es sich dabei<br />

handelt können wir momentan noch nicht verraten.<br />

Erstmalig werden wir 20<strong>19</strong> auch mit der Vermarktung eines<br />

speziell für den GV-Markt konzipierten Angebots starten. Zudem<br />

wird im Export mit der Erschließung neuer Märkte die Internationalisierung<br />

fortgesetzt.<br />

Zudem rechnen wir für dieses Jahr mit einer weiteren Internationalisierung<br />

des Konsums verbunden mit entsprechend verstärkten<br />

Bemühungen der Lebensmittelbranche. Und natürlich wird<br />

auch die Digitalisierung weiter an Bedeutung gewinnen.<br />

Marketingseitig sorgen unsere Spots und Anzeigen in Print,<br />

TV und online ganzjährig konstant für Aufmerksamkeit. Und<br />

schließlich investieren wir weiter an unserem Standort in Bad<br />

Zwischenahn: Es entsteht ein neues Zentrallager.<br />

18 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Spektrum<br />

Dr. Ingo Stryck, Geschäftsführer Marketing<br />

Wiesenhof, Visbek<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Welche Erwartungen Ihres Unternehmens an<br />

2018 haben sich erfüllt? An welchen werden Sie weiterarbeiten?<br />

Dr. Ingo Stryck: Wir blicken positiv auf 2018 zurück: Das<br />

gute Sommerwetter hat uns hervorragende Absätze in unserem<br />

Grillsortiment beschert. Zusätzlich hat die Fußball-WM<br />

die Grillsaison befeuert, auch wenn das frühe Ausscheiden der<br />

Deutschen Nationalmannschaft ein Wermutstropfen war. Mit der<br />

Absatzentwicklung unseres American BBQ-Sortiments sind wir<br />

zufrieden – stärkster Artikel war das Hähnchen-Oberkeulen-<br />

Steak „Steakpfeffer-Quinoa“, der so gut angekommen ist, dass<br />

wir ihn in unser Standard-Grillsortiment aufnehmen. 20<strong>19</strong> werden<br />

wir an unserem American BBQ-Konzept festhalten und dem<br />

LEH wieder neue Geflügelprodukte mit einem typisch amerikanischen<br />

Geschmacksfeeling präsentieren. Die US-Amerikaner<br />

sind für ihre kulinarische Experimentierfreude bekannt – viele<br />

Food-Trends kommen von dort. Davon inspiriert wollen wir den<br />

US-amerikanischen Lifestyle neu interpretieren. Passend dazu<br />

werden wir eine Promotion zum Motto „Summer of ’69“ haben<br />

und einen Roadtrip durch Kalifornien in einem Original VW-Bulli<br />

verlosen.<br />

Das Thema Tierwohl ist nach wie vor im Blickpunkt der Gesellschaft.<br />

Der Markt für Tierwohl-Produkte wird daher auch künftig<br />

weiter wachsen. Wir arbeiten in dem Bereich der alternativen<br />

Haltungsformen seit fast 20 Jahren und stehen hier im Austausch<br />

mit den Tierschutzorganisationen und der Wissenschaft.<br />

Insgesamt ist es gelungen, die deutschen Produktionsmengen<br />

sämtlicher Tierwohlprodukte im Jahr 2018 auf 60 Prozent zu<br />

steigern. Bis Ende 20<strong>19</strong> soll<br />

die deutsche Produktionsmenge<br />

sämtlicher Tierwohlprodukte<br />

in unserer Unternehmensgruppe<br />

auf mindestens<br />

70 Prozent erhöht werden.<br />

Auch 20<strong>19</strong> werden sich<br />

der Gesundheits- und<br />

Fitnesstrend fortsetzen. High-Protein-Produkte werden im Gespräch<br />

bleiben. Wir werden an diesen Themen weiter arbeiten.<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Worauf freuen Sie sich 20<strong>19</strong><br />

besonders und was wird die größte Herausforderung?<br />

Dr. Ingo Stryck: Erfreulich ist, dass der Konsum von Geflügelfleisch<br />

weiter wächst: Ersten Schätzungen der MEG zufolge liegt<br />

der Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch in 2018 bei 21,9 kg.<br />

Dieses Wachstum von 1 kg pro Kopf im vergangenen Jahr ist<br />

enorm. Die starke Konkurrenzsituation bedingt, dass sich nur<br />

innovative und glaubwürdige Konzepte durchsetzen. Das<br />

Wiesenhof-Konzept „Deutsches Geflügel von regionalen Höfen“<br />

rückt unseren Wettbewerbsvorteil heimischer Ware in den Vordergrund,<br />

bei dem wir eine lückenlose Rückverfolgbarkeit bis<br />

zum einzelnen Landwirt abbilden können – nur in der gemeinschaftlichen<br />

Zusammenarbeit mit unseren Vertragslandwirten<br />

und der regionalen Lieferkette können wir die hochwertige<br />

Markenqualität liefern. Das Thema Regionalität werden wir auch<br />

20<strong>19</strong> stärker in unserer Kommunikation spielen.<br />

Foto: Timo Lutz Werbefotografie<br />

Anja Steinhaus-Nafe, Geschäftsführerin<br />

Steinhaus, Remscheid<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Welche Erwartungen Ihres Unternehmens an<br />

2018 haben sich erfüllt? An welchen werden Sie weiterarbeiten?<br />

Anja Steinhaus-Nafe: Unsere Erwartungen wurden in diesem Jahr<br />

mit den Neueinführungen unserer neuen japanischen Teigtaschen<br />

und den neuen Pastrami-Spezialitäten voll erfüllt. Für das neue Jahr<br />

steht bei uns die Fortführung des Roll-out unserer Neuheiten an.<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Worauf freuen Sie sich 20<strong>19</strong><br />

besonders und was wird die größte Herausforderung?<br />

Anja Steinhaus-Nafe: Wir freuen uns im neuen Jahr auf die<br />

vollständige Inbetriebnahme unserer jüngsten Produktionsflächenerweiterung.<br />

Die größte Herausforderung wird der Umgang mit der<br />

Volatilität bei den Rohstoffmärkten.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> <strong>19</strong>


Spektrum<br />

Dr. Peter Schimitzek, Vorstandsvorsitzender<br />

CSB-System AG, Geilenkirchen<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Welche Erwartungen Ihres Unternehmens an<br />

2018 haben sich erfüllt? An welchen werden Sie weiterarbeiten?<br />

Dr. Peter Schimitzek: Wir hatten für dieses Jahr eine erhöhte<br />

Nachfrage nach spezialisierten IT-Lösungen erwartet. Und<br />

tatsächlich gab es in diesem Jahr sehr viele gute Gespräche mit<br />

Interessenten.<br />

Als ERP-Anbieter profitieren wir natürlich davon, dass die Digitalisierung<br />

aktuell auch in den Medien und der Politik so präsent ist.<br />

Aber wir haben das Thema auch in unserer aktuellen, globalen Digitalisierungsstudie<br />

untersucht. Und es hat sich bestätigt: Die IT ist<br />

für viele CEOs der Schlüssel für Verbesserungen. Rund 17 Prozent<br />

der Befragten stufen die Informationstechnologie sogar als sehr<br />

wichtig ein. Wir konzentrieren uns daher wie immer auf das, was<br />

unsere Kunden brauchen, um noch erfolgreicher zu sein: Neben<br />

neuen Features für mehr Transparenz und zur Kostenreduzierung<br />

stehen Lösungen für die Digitalisierung von Marketing und Vertrieb<br />

im Fokus, wie zum Beispiel Webshops.<br />

Aber wir haben auch eine kommunikative Aufgabe vor uns und<br />

müssen den Betrieben das volle Potenzial der Digitalisierung aufzeigen.<br />

Denn auch das haben wir in unserer Studie festgestellt: Viele<br />

kennen noch gar nicht die Möglichkeiten,<br />

die sich aktuell schon bieten.<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Worauf freuen Sie sich 20<strong>19</strong> besonders und<br />

was wird die größte Herausforderung?<br />

Dr. Peter Schimitzek: Ich bin sehr gespannt darauf, wie unser<br />

neues BASIC ERP vom Markt angenommen wird. Damit bieten<br />

wir jetzt eine schlüsselfertige Branchenlösung, die speziell auf<br />

die Bedürfnisse kleinerer Fleischbetriebe, Metzgereien und Filialisten<br />

zugeschnitten ist. Das System ist weniger komplex, kann<br />

schnell eingeführt werden und kostet weniger in der Implementierung<br />

– für kleinere Betriebe also der optimale Einstieg in die<br />

Digitalisierung.<br />

Das Thema Fachkräftemangel bleibt in den nächsten Jahren sicher<br />

eine der großen Herausforderungen der Branche. Da sitzen<br />

wir alle im selben Boot: Produzenten, Händler und Zulieferer.<br />

Aber dieser Mangel befördert natürlich auch die Entwicklung<br />

neuer und die Verbesserung bestehender digitaler Lösungen, die<br />

den Betrieben helfen. Da sind wir als Softwareanbieter also ganz<br />

schön gefordert. All das zeigen wir auf der IFFA im Mai – und<br />

darauf freue ich mich natürlich.<br />

Hubert Kelliger, Strategische Vertriebsleitung<br />

Westfleisch SCE, Münster<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Welche Erwartungen Ihres<br />

Unternehmens an 2018 haben sich erfüllt? An<br />

welchen werden Sie weiterarbeiten?<br />

Hubert Kelliger: 2018 konnten wir unsere Position<br />

als einer der führenden Fleischvermarkter<br />

in Deutschland und Europa weiter festigen.<br />

Unsere Standorte haben wir – die Bedürfnisse<br />

des Marktes fest im Blick – gezielt modernisiert<br />

und ausgebaut. Diese Anstrengungen<br />

werden wir in den kommenden Monaten und Jahren weiter fortsetzen:<br />

Allen voran sollen die Schlachtkapazitäten in Erkenschwick und<br />

Coesfeld deutlich erhöht werden.<br />

International knüpften wir 2018 viele wertvolle neue Kontakte und<br />

erhielten Zugang zu weiteren Exportmärkten. Hier sehen wir für uns<br />

eine wichtige Chance. Denn wenn wir die Wertschöpfung im Export<br />

erhöhen, können wir uns im Inland noch mehr Tierwohl leisten. Ein<br />

Thema, das uns nicht erst seit unserer „Aktion Tierwohl“ 2011 am<br />

Herzen liegt, als wir das erste Tierwohllabel für Wurst- und Fleischwaren<br />

in Deutschland etablierten.<br />

Umso mehr freut es uns, dass das staatliche Tierwohllabel dank<br />

gemeinsamer Anstrengungen von Branche und Politik 20<strong>19</strong>/2020<br />

endlich auf die Straße gebracht wird. Mit ihm erhalten wir über den<br />

Handel eindeutige Rückmeldungen, was der Verbraucher möchte und<br />

können dann noch marktgerechter produzieren.<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Worauf freuen Sie sich 20<strong>19</strong><br />

besonders und was wird die größte Herausforderung?<br />

Hubert Kelliger: Im kommenden Jahr wird unser ,Strukturprojekt<br />

2025‘ noch mehr an Fahrt aufnehmen. Wir verfolgen dabei keine<br />

reine Wachstums-, sondern vor allem eine Qualitätsstrategie. Das<br />

heißt: Wir wollen eine höhere Wertschöpfung über die gesamte<br />

Prozesskette erzielen – von der Landwirtschaft über den Rohstoff<br />

bis hin zur Verarbeitung. Dank unserer engen Verbindung sowohl zur<br />

Landwirtschaft als auch zum Handel besitzen wir eine hervorragende<br />

Position, diesen Mehrwert für uns auch zu generieren.<br />

Generell gilt: Wir investieren je nach Marktlage und entwickeln<br />

entsprechende Innovationen vor allem für unser Sortiment in den<br />

Bereichen SB-Fleisch, Convenience und Grillartikel.<br />

20 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


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LEH kompakt<br />

Alnatura<br />

Stärkeres Wachstum als der Bio-Markt<br />

Das Bio-Handelsunternehmen Alnatura ist in seinem Geschäftsjahr<br />

2017/2018 stärker als der Bio-Markt insgesamt gewachsen.<br />

Alnatura erzielte ein Umsatzplus von 6,8 Prozent<br />

auf 822 Mio. Euro netto – im Bio-Markt lag der Zuwachs bei<br />

insgesamt 5,9 Prozent.<br />

Im vergangenen Geschäftsjahr eröffnete das Unternehmen<br />

acht neue Super-Natur-Märkte. Somit kletterte die Zahl der<br />

Filialen auf 131 in 12 Bundesländern. Weitere Eröffnungen sind<br />

unter anderem in Freiburg, Regensburg, Stuttgart, Starnberg<br />

und im Frankfurter Ostend geplant. Die Marke Alnatura umfasst<br />

mit 1.390 verschiedenen Produkten das umfangreichste<br />

Bio-Sortiment in Deutschland. Das Sortiment ist mittlerweile<br />

in 14 Ländern Europas erhältlich. Für 20<strong>19</strong> plant das Unternehmen<br />

unter anderem den Umzug seines Unternehmenssitzes<br />

von Bickenbach nach Darmstadt. Dieser soll bereits im Januar<br />

erfolgen. Das Bürogebäude mit einer Bruttogeschossfläche<br />

von 13.500 Quadratmetern wird das europaweit größte Bürogebäude<br />

mit einer Außenfassade aus Lehm sein.<br />

Ritterwerk-Studie<br />

Bereitschaft zu mehr Bio-Einkäufen<br />

Das Verbraucherverhalten bleibt beim Einkauf und Konsum<br />

von Lebensmitteln widersprüchlich. Das ist eines der Ergebnisse<br />

einer repräsentativen Studie unter 1.000 Deutschen im<br />

Auftrag des Hausgeräteherstellers Ritterwerk.<br />

Die Studie hat ermittelt, dass 46 Prozent der Befragten monatlich<br />

zwischen 200 und 400 Euro für Lebensmittel ausgeben.<br />

Nur 26 Prozent geben mehr aus. Dabei achten 76 Prozent<br />

beim Lebensmitteleinkauf häufig auf den Preis.<br />

Unter der Marke Alnatura werden rund 1.400 verschiedene<br />

Produkte verkauft.<br />

FOTO: MARC DORADZILLO<br />

Aber: 58 Prozent würden laut Studie wertiger in Bezug auf Bio,<br />

Craft Food und regionalem Essen einkaufen, wenn Geld keine<br />

Rolle spielte. Zudem sind 26 Prozent bereit, für Bio-Essen<br />

bis zu 10 Prozent mehr zu zahlen – 24 Prozent, falls es aus der<br />

Region kommt und 20 Prozent, sofern es handwerklich hergestellt<br />

ist. Der Alltag sieht aktuell jedoch anders aus.<br />

Zurzeit spielt der Online-Handel für Lebensmittel in Deutschland<br />

mit 2,5 Prozent eine untergeordnete Rolle. Die Regionalauswertung<br />

zeigt, dass die Quote in Metropolen bereits bei 4,5<br />

Prozent liegt.<br />

Kaufland<br />

WhatsApp-Newsletter ergänzt Marketing-Maßnahmen<br />

Mit einem WhatsApp-Service ergänzt<br />

Kaufland seit kurzem seine Prospekte, die<br />

Website und den E-Mail-Newsletter um<br />

ein weiteres Marketing-Instrument. Der<br />

Konzern nimmt für sich an dieser Stelle<br />

eine Vorreiterrolle im Lebensmitteleinzelhandel<br />

in Anspruch.<br />

war naheliegend, mit WhatsApp auf einen<br />

Messenger-Dienst zu setzen, den mehr<br />

als 60 Prozent der Bevölkerung nutzen.<br />

Damit sind wir schnell, unkompliziert und<br />

punktgenau noch näher dran an der Lebens-<br />

und Einkaufswelt unserer Kunden.“<br />

In kurzen Push-Nachrichten kann der<br />

Kunde nach seiner Anmeldung Informationen<br />

zu aktuellen Aktionen und Hintergründe<br />

zu wöchentlichen Spezialthemen<br />

erhalten. Jeden Donnerstag gibt es ein<br />

Kochrezept, das auf dem Thema der Woche<br />

aufbaut.<br />

Christoph Schneider, Marketingleiter von<br />

Kaufland Deutschland, kommentiert: „Es<br />

Mit einem WhatsApp-Newsletter-Service ergänzt Kaufland Prospekte, Website<br />

und E-Mail-Newsletter.<br />

FOTO: KAUFLAND<br />

22 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Forscher der Universität Regensburg sehen unter<br />

anderem eine zunehmende Bedeutung von Health<br />

Food, Personalized Food, Medical Food und<br />

Functional Food voraus.<br />

FOTO: BLANCO PROFESSIONAL<br />

Uni Regensburg<br />

Studie sucht nach<br />

kommenden Food-Trends<br />

Ein Forschungsteam der Universität Regensburg<br />

hat sich für den Deutschen Fruchthandelsverband<br />

(DFHV) in einer Studie mit dem Fruchthandel von<br />

Morgen befasst – mit Ergebnissen, die zum Teil den<br />

gesamten Lebensmitteleinzelhandel interessieren<br />

dürften.<br />

Das trifft zum Beispiel auf die so genannten übergeordneten<br />

Gesellschaftstrends zu, die die Forscher<br />

ausmachen. Sie prognostizieren immer mehr Single-<br />

Haushalte und einen noch häufigeren Snack-Verzehr.<br />

Health Food, Personalized Food, Medical Food<br />

und Functional Food würden deutlich wichtiger –<br />

ebenso wie Körperstyling.<br />

Die Forscher formulieren: „Neue Ideologisierungen<br />

führen zunehmend auch zu Nationalisierungen.<br />

Beim Essen sehen wir eine Rückbesinnung auf das<br />

Deutsche, auf Heimat, Region und Tradition.“ Weil<br />

die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund<br />

wachse, bilde sich „eine Verbrauchergruppe mit völlig<br />

neuen Vorlieben“ heraus. Die alte gesellschaftliche<br />

Mitte, deren Konsummuster bisher Orientierung<br />

gegeben hätten, breche weg.


LEH kompakt<br />

EHI<br />

Initiative E-Mobilität soll für<br />

mehr Bewegung im Handel sorgen<br />

E-Mobilität führt derzeit noch ein Schattendasein, ihre Auswirkungen<br />

auf den Handel sind jedoch bereits spürbar.<br />

Das EHI Retail Institute hat die Initiative E-Mobilität gegründet.<br />

Sie möchte den Händlern Investitionsentscheidungen<br />

erleichtern, indem wichtige Daten, Fakten und Erkenntnisse<br />

zum Markt der E-Mobilität erhoben und in die<br />

Branche kommuniziert werden.<br />

FOTO: EWE AG/DAVID HECKER<br />

Eines der wichtigsten Themen, die analysiert und diskutiert<br />

werden sollen, wird die Ladeinfrastruktur sein. Hintergrund:<br />

Nach einer EHI-Befragung bei 30 großen Handelsunternehmen<br />

statten bereits jetzt 70 Prozent erste<br />

Kunden-Parkplätze mit Ladesäulen aus. Deren Nutzung<br />

ist entsprechend der geringen Verbreitung von Elektro-<br />

Fahrzeugen noch eher verhalten. Mit der EU-Richtlinie,<br />

die für Januar 2020 verbindlich sein wird, ist der Handel im<br />

Zugzwang.<br />

Partner bei der Gründung waren Chargepoint, Digital<br />

Energy Solutions, Digitronic, innO₂grid, Schneider Electric<br />

und Viessmann. Die Initiative sieht sich auch als eine<br />

Plattform für den Austausch und Dialog, damit gemeinsam<br />

Stärken oder Schwächen einzelner Lösungen diskutiert<br />

werden können.<br />

Globus<br />

Höchstes Ansehen für deutschen<br />

Lebensmittelhändler<br />

Die Globus SB-Warenhäuser zählen laut einer Studie des<br />

Wirtschaftsmagazins Bilanz zu den ´meistbewunderten<br />

Unternehmen Deutschlands´ und besitzen ´unter allen Lebensmittelhändlern<br />

die höchste Reputation´.<br />

Edeka Südwest<br />

Französisches Rindfleisch für die Kunden<br />

Bereits seit 20 Jahren führen zahlreiche<br />

Märkte der Edeka-Regionalgesellschaft<br />

Südwest das französische Markenrindfleisch<br />

Charoluxe im Sortiment. Von<br />

dessen Vorzügen konnten sich jüngst<br />

die Kunden von 60 regionalen Edeka-<br />

Märkten im Rahmen von Aktionswochen<br />

überzeugen. Zuvor waren mehrere Mitarbeiter<br />

von Edeka Südwest Fleisch nach<br />

Frankreich gereist, um sich vor Ort zu informieren,<br />

was Tierwohl und Transparenz<br />

bei Charoluxe in der Praxis bedeuten.<br />

Thekenaufstellern und Flyern. Highlight<br />

war ein Gewinnspiel mit Rubellosen und<br />

Gewinncodes, bei dem die Teilnehmer<br />

auf der Website www.charoluxe.de durch<br />

Eingabe des Codes direkt erfahren konnten,<br />

ob sie gewonnen haben. Insgesamt<br />

wurden Aktionen in 60 Märkten umgesetzt<br />

und 72.000 Lose verteilt.<br />

Wissensvermittlung über die nachhaltige<br />

Tierhaltung bei Charoluxe war – neben<br />

der Schaffung von Kaufanreizen<br />

– auch ein wichtiges Ziel der Charoluxe-<br />

Aktionswochen am POS. Klassische<br />

Verkostungstage und Handzettelinserate<br />

wurden dabei flankiert von einer Kommunikation<br />

an der Theke mit Postern,<br />

Mitarbeiter von Edeka Südwest zu Besuch bei einem Charoluxe-Züchter in<br />

Montreuil la Combe in Frankreich.<br />

FOTO: EDEKA/PATRICK REIMANN<br />

24 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


LEH kompakt<br />

„Tagtäglich geben wir bei Globus unser Bestes, um den Lebensmitteleinkauf<br />

für viele Menschen noch angenehmer zu<br />

gestalten“, sagt Karina Demminger, Bereichsleiterin Mitarbeiterentwicklung,<br />

Kommunikation und Kultur bei Globus.<br />

„Über die Auszeichnung als ‚Meistbewundertes Unternehmen‘<br />

freuen wir uns daher sehr. Sie spiegelt eine hohe Anerkennung<br />

der täglichen Arbeit unserer Mitarbeiter wider<br />

und bestärkt uns in unserem gegenwärtigen und zukünftigen<br />

Handeln.“<br />

Mit einer Gesamtnote von 2,13 belegt Globus mit deutlichem<br />

Vorsprung vor den Wettbewerbern den ersten Platz unter allen<br />

deutschen Lebensmittelhändlern und zählt damit in der<br />

Gesamtwertung zu den acht deutschen Unternehmen innerhalb<br />

der Studie, die höchste Reputation genießen.<br />

Um eine schnelle und sichere Belieferung der Kunden zu<br />

gewährleisten, hat Meister kürzlich die Lagerkapazitäten<br />

innerhalb des Werks erweitert und über fünf Millionen<br />

Euro in die Ultrafrische-Logistik investiert.<br />

FOTO: REAL<br />

Zur Produktpalette von Meister gehören Brühwurst, Kochwurst,<br />

Rohwurst, Schinken- und Pökelerzeugnisse, aber<br />

auch Grillfleisch, Grillwurst und Maultaschen. Die Produktqualität<br />

wurde bereits über 700 Mal durch die Deutsche<br />

Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) ausgezeichnet. Zudem<br />

erhielt das Unternehmen bereits fünfmal den Bundesehrenpreis<br />

vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft<br />

(BMEL).<br />

Bundeszentrum für Ernährung<br />

Geschlechtsspezifische Lebensmittel<br />

überflüssig<br />

Das hohe Ansehen von Globus begründet sich laut dem<br />

Händler unter anderem auf dessen Leitbild, das eigenverantwortliches<br />

Handeln und Gestaltungsfreiraum für die<br />

Mitarbeiter festschreibt.<br />

Real<br />

Fleischwerk in Gäufelden bietet<br />

ausgezeichnete Qualität<br />

Das Real-Fleischwerk, die „Meister feines Fleisch – feine<br />

Wurst GmbH“, hat ihren Produktionsstandort in Gäufelden<br />

im Landkreis Böblingen. Seit der Inbetriebnahme vor 27<br />

Jahren ist das Unternehmen kontinuierlich gewachsen und<br />

beschäftigt inzwischen über 280 Mitarbeiter. Das Meister-<br />

Fleischwerk produziert exklusiv für alle deutschen Real- wie<br />

Metro-Standorte. Es zählt zu den größten Arbeitgebern des<br />

Landkreises und erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen<br />

Umsatz von über 130 Mio. Euro.<br />

FOTO: GLOBUS<br />

Genderfood könnte ein neuer Trend werden, doch das<br />

Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) – eine Einrichtung des<br />

Bundes – zweifelt massiv am Nutzen solch geschlechtsspezifischer<br />

verarbeiteter Lebensmittel.<br />

Das BZfE räumt ein, dass sich die Essgewohnheiten von<br />

Männern und Frauen unterscheiden. Zum Beispiel essen<br />

Männer mehr Brot, Milchprodukte und Käse als Frauen. Besonders<br />

auffällig sind die Unterschiede beim Fleischverzehr,<br />

der eher eine Sache für Männer zu sein scheint. Hingegen<br />

nehmen Frauen eindeutig mehr Obst zu sich.<br />

Unterschiede bestehen ebenfalls in physiologischer Hinsicht.<br />

Männer haben aufgrund anderer Körpermasse und<br />

Körperzusammensetzung einen höheren Grundumsatz und<br />

höheren Energiebedarf als Frauen. Deshalb können sie im<br />

Durchschnitt auch mehr essen als Frauen, ohne an Gewicht<br />

zuzunehmen.<br />

Das BZfE betont allerdings, dass sich „durch eine ausgewogene<br />

und vollwertige Ernährung der Nährstoffbedarf beider<br />

Geschlechter ohne Probleme decken“ lasse. Maßgeschneiderte<br />

Produkte seien daher nicht notwendig.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 25


GV kompakt<br />

Frank Schwarz Gastro Group<br />

Catering ist<br />

kulinarischer Hochleistungssport<br />

Der Caterer Frank Schwarz hat zu aktuellen Trends in der<br />

Branche Stellung genommen. Der Geschäftsführer des<br />

Duisburger Unternehmens Frank Schwarz Gastro Group<br />

(FSGG) und Vizepräsident Nordrhein des Deutschen Hotel-<br />

und Gaststättenverbandes zieht dabei auch diesen<br />

Vergleich: „Was wir früher als Partyservice oder Catering<br />

bezeichnet haben, ist heute als kulinarischer Hochleistungssport<br />

einzuordnen.“ Schwarz: „Nur wer kulinarische<br />

Geschichten erzählen und lukullische Theaterstücke inszenieren<br />

kann, wird in Zukunft bei seinen Gästen punkten<br />

können.“<br />

Nach Auffassung des erfahrenen Unternehmers werden<br />

die Angebote immer stärker von ethnischen Einflüssen<br />

bestimmt – auch, weil zunehmend in ferne Länder gereist<br />

wird. Zugleich seien Heimat und Regionalität ein unverzichtbarer<br />

Punkt, so Schwarz. Bei den Partylocations gehe<br />

der Trend „zurück zu den Wurzeln“. So könnten Events zum<br />

Beispiel als rustikale Bauernmärkte inszeniert werden, bei<br />

denen die landwirtschaftlichen Produkte aus der Region im<br />

Mittelpunkt stehen.<br />

FOTO: AVEATO<br />

Ramen-Nudeln und Brühe bilden die Grundlage für das<br />

Buya Ramen, alle weiteren Zutaten können die Gäste nach<br />

Geschmack wählen.<br />

Die Grundlage der Gerichte sind Ramen-Nudeln und eine<br />

reichhaltige Brühe. Mit verschiedenen Toppings lassen sie<br />

sich garnieren: Diese können fleischhaltig oder auch vegetarisch<br />

und vegan ausfallen.<br />

Caterer Aveato unterhält Standorte in Berlin, Hamburg,<br />

Frankfurt am Main, Hannover und München. Die Geschäfte<br />

führen Kaspar Althaus und Alexander Schad.<br />

Unterdessen hat Michael Sponaugle, Inhaber des Buya Ramen,<br />

für 20<strong>19</strong> die Eröffnung eines weiteren Restaurants in Miami<br />

angekündigt. Außerdem erwägt er einen Betrieb in Berlin.<br />

Der bekannte Caterer Frank Schwarz hat zu aktuellen<br />

Trends in der Branche Stellung genommen.<br />

Aveato<br />

Japanische Küche der besonderen Art<br />

Event-Caterer Aveato rührt die Werbetrommel für das Buya<br />

Ramen – ein Restaurantkonzept aus Florida/USA, bei dem<br />

seit 2016 japanische Küche und westliches Industrial Chic<br />

eine Liaison eingehen. Um diese besondere Variante japanischer<br />

Küche in Deutschland bekannter zu machen, bietet<br />

Aveato in Berlin für einen begrenzten Zeitraum ein Pop-Up-<br />

Catering in Form eines modularen Buffets für Gruppen ab<br />

zehn Personen an, das sich an Kunden aus dem Event- und<br />

Business-Bereich richtet.<br />

FOTO: BERNERT<br />

United Against Waste<br />

Eindeutiger Wachstumskurs bei den<br />

Mitgliedszahlen<br />

Der Verein United Against Waste (UAW) ist weiter auf Wachstumskurs.<br />

Auf der Mitgliederversammlung in Kaarst berichtete<br />

der Vorstandsvorsitzende Klaus Ridderbusch, dass die<br />

Zahl der Mitglieder seit 2012 von zwölf auf mehr als 100 angewachsen<br />

sei. „Diesen Erfolg hat damals keiner erwartet“,<br />

stellte er fest.<br />

In seinem Geschäftsbericht ging Geschäftsführer Torsten<br />

von Borstel darauf ein, dass der Verein mit seinem Abfall-<br />

Analyse-Tool und umfangreichen Messungen die Voraussetzungen<br />

dafür geschaffen habe, dass die Vermeidung von<br />

Speiseresten in der Food-Branche und der Öffentlichkeit als<br />

Thema angekommen sei. Aus mehr als 400 Abfallmessungen<br />

liegen valide Daten vor – europaweit einmalig.<br />

26 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


GV kompakt<br />

Caterer des Jahres<br />

Sieger in vier Kategorien gewählt<br />

Die Fachzeitschrift Cooking & Catering Inside<br />

hat die „Caterer des Jahres“ gekürt.<br />

Nominierte in der Kategorie „Cooking“<br />

waren Klüh Catering (Düsseldorf), Broich<br />

Catering & Location (Düsseldorf) und<br />

A&Z Foodmanufaktur und Kaiserschote<br />

Catering (Bergheim/Pulheim-Brauweiler).<br />

Sieger wurde Broich Catering & Location<br />

für das Konzept „Pure Five“ mit der Zahl<br />

Fünf im Zentrum.<br />

In der Kategorie Corporate traten Kuffler<br />

Catering Service (Wiesbaden), Sodexo<br />

Services (Rüsselsheim) und Spreespeicher<br />

Event (Berlin) gegeneinander an.<br />

Am Ende hatte Sodexo Services die Nase<br />

vorn, weil dort Küchenhilfen pfiffig weiter<br />

qualifiziert werden.<br />

Sodexo Services Dave B. (Berlin), Apleona<br />

Culinaress (Ottobrunn) und Berlin Cuisine<br />

Jensen (Berlin) waren in der Kategorie<br />

Concepts nominiert – und Apleona für<br />

ein selbst entwickeltes Klimakonzept am<br />

Ende die Sieger.<br />

Die „Caterer des Jahres“ wurden im Rahmen einer Festveranstaltung vor 250<br />

Gästen bekannt gegeben.<br />

Der Sonderpreis Marketing ging an das<br />

Unternehmen Kuffler Catering, das seinen<br />

eigenen Bekanntheitsgrad mit einer<br />

Roadshow gesteigert hatte.<br />

FOTO: BROICH CATERING & LOCATION<br />

Apetito<br />

Seminarprogramm 20<strong>19</strong><br />

bietet auch ein Webinar<br />

Der Caterer Apetito hat sein Seminarprogramm für 20<strong>19</strong> veröffentlicht.<br />

Fünf neue Workshops ergänzen das Programm in diesem Jahr.<br />

Darunter ist unter anderem eine Ernährungsschulung, die sich<br />

nicht nur an Gruppenleiter und Pädagogen, sondern auch direkt an<br />

Menschen mit Behinderung richtet, welche in Werkstätten beschäftigt<br />

sind. Ebenso neu ist das Seminar „Service und Kundenorientierung“,<br />

in dem Mitarbeiter erfahren, was guten Service ausmacht.<br />

Apetito schult im Rahmen von rund 30 Seminaren in den Kompetenzfeldern<br />

Ernährung, Qualität und Hygiene, unterstützt<br />

durch Marketing-, Personal- und Servicethemen. 15 erfahrene<br />

Referenten – darunter Ökotrophologen, Kommunikationstrainer<br />

oder Unternehmensberater – vermitteln hilfreiches Wissen<br />

und praktische Tipps.<br />

Erstmals bietet Apetito auch ein kostenloses Webinar an. Wenn<br />

die technischen Voraussetzungen gegeben sind, ist die Teilnahme<br />

an dieser Onlineschulung von überall möglich.<br />

Apetito schult im Rahmen von rund 30 Seminaren in den<br />

Kompetenzfeldern Ernährung, Qualität und Hygiene, unterstützt<br />

durch Marketing-, Personal- und Servicethemen.<br />

FOTO: APETITO<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 27


GV kompakt<br />

Metro<br />

Online-Plattform erweitert Angebot für unabhängige Gastronomen<br />

Der Großhandelskonzern Metro bietet<br />

unabhängigen Gastronomen neuerdings<br />

die digitale Online-Plattform Dish an.<br />

Dish steht für „Digital Innovations and<br />

Solutions for Hospitality“. Angestrebt wird<br />

ein „Rundum-Service“ mit Zugriff auf<br />

eine kostenlose Internetpräsenz und ein<br />

Online-Reservierungstool. Metro verweist<br />

in diesem Zusammenhang auf seine<br />

21 Mio. Kunden und 7.000 Außendienstmitarbeiter.<br />

Außerdem will das Unternehmen dort<br />

weitere Tools anbieten, mit denen sich<br />

die Betriebe effizienter steuern lassen.<br />

Das Spektrum reicht hier von Tischreservierungssoftware<br />

über Instrumente<br />

zur Kalkulation von Gerichten bis hin zu<br />

einem komplexen betriebswirtschaftlichen<br />

Cockpit.<br />

Effizienter arbeiten dank digitaler Instrumente: Metro sieht da großen<br />

Handlungsbedarf im Gastgewerbe.<br />

Ferner punktet Dish mit Lösungen externer<br />

Partner, die sich zum Beispiel auf<br />

Personalplanung, webbasierte Kassensysteme<br />

und Social Media beziehen. Darüber<br />

hinaus sollen die Nutzer über aktuelle<br />

Food-Trends und Entwicklungen der Branche<br />

informiert werden und sich untereinander<br />

austauschen.<br />

FOTO: BAYERISCHE STAATSMINISTERIN FÜR<br />

ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN<br />

Bayern<br />

Neues Angebot für bessere Kitaund<br />

Schulverpflegung<br />

Der Freistaat Bayern hat einen neuen Telefonservice eingerichtet,<br />

mit dem die Verpflegung in Kindertagesstätten<br />

und Schulen verbessert werden soll. Nun können sich die<br />

Verantwortlichen gebührenfrei, schnell und unkompliziert<br />

von Ernährungsexperten Tipps zu aktuellen Fragen holen.<br />

Michaela Kaniber, Bayerische<br />

Staatsministerin für<br />

Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Forsten, findet, dass<br />

eine ausgewogene Ernährung<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

in den Einrichtungen<br />

endlich selbstverständlich<br />

werden muss.<br />

Es handelt sich um ein Angebot der Vernetzungsstelle Kitaund<br />

Schulverpflegung Bayern, die das Coaching-Paket der<br />

regionalen Vernetzungsstellen ergänzt.<br />

Michaela Kaniber, Bayerische Staatsministerin für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Forsten, sagte anlässlich des Startschusses<br />

für den Telefonservice: „Eine ausgewogene Ernährung<br />

muss für Kinder und Jugendliche in den Einrichtungen<br />

endlich selbstverständlich werden.“ Inzwischen essen in<br />

Bayern fast 360.000 Kinder in den Kindertageseinrichtungen<br />

und rund 250.000 junge Menschen in den Schulen zu<br />

Mittag. Die Experten sind dienstags bis donnerstags von 10<br />

bis 15 Uhr persönlich sowie außerhalb dieser Zeiten online<br />

erreichbar.<br />

Umfrage „Going Out 2018“<br />

Gute Nachrichten für Gastronomen<br />

Eine Reihe junger Menschen in Deutschland gehen gern<br />

aus. Das ist eines der Ergebnisse der Ausgeh-Umfrage „Going<br />

Out 2018“ im Auftrage von Red Bull und Millennial Worx.<br />

28 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


GV kompakt<br />

33 Prozent der Befragten zwischen 18 und 35 Jahren gaben<br />

an, dass sie einmal pro Woche ausgehen. Weitere 33 Prozent<br />

sind zweimal pro Woche unterwegs, zehn Prozent sogar<br />

dreimal. 24 Prozent lockt das Angebot in der Gastronomie an<br />

zwei Abenden pro Monat oder seltener.<br />

14 Prozent lassen sich einen Abend mehr als 50 Euro kosten.<br />

27 Prozent der Befragten geben pro Ausgehtermin zwischen<br />

30 und 50 Euro, weitere 27 Prozent zwischen 20 und 30 Euro<br />

aus. 23 Prozent investieren 10 bis 20 Euro. Neun Prozent bleiben<br />

unter zehn Euro.<br />

Wie in den Vorjahren ist das Ausgehen bei den Personen<br />

zwischen 18 und 35 Jahren bevorzugt ein Erlebnis im Freundeskreis.<br />

Knapp die Hälfte der Befragten ist am liebsten mit<br />

vier oder mehr Freunden auf gastronomischer Achse.<br />

Digitalisierungsindex 2018<br />

Nur 53 von 100 Punkten<br />

für das Gastgewerbe<br />

www.agmadata.com<br />

Die Menüpläne lassen sich aus einer Auswahl von mehr als<br />

300 Speisekomponenten nach dem Baukastenprinzip zusammenstellen.<br />

Rund die Hälfte davon sind nun mit dem Logo<br />

versehen. Dazu gehören Fleisch, Fisch, Sättigungsbeilagen,<br />

Gemüse und Suppen.<br />

Zertifiziert werden ausschließlich Komponenten, die zum<br />

Beispiel folgenden Kriterien entsprechen: Sie halten festgelegte<br />

Höchstgrenzen für Fett und Zucker ein. Bei der Zubereitung<br />

oder Verfeinerung von Speisen kommen hochwertiges<br />

Raps- oder Olivenöl zum Einsatz. Der Fisch stammt aus nachhaltiger<br />

Fischerei. Das Muskelfleisch ist mager. Und Obst, Gemüse<br />

und Kräuter sind entweder frisch oder tiefgekühlt.<br />

Der „Digitalisierungsindex Mittelstand 2018“ billigt dem<br />

Gastgewerbe 53 von 100 möglichen Indexpunkten zu. Das<br />

bedeutet, dass Gastronomie und Hotellerie auf dem Weg zur<br />

digitalen Transformation Fortschritte gemacht haben. Allerdings<br />

hinkt das Gastgewerbe dem Gesamtdurchschnitt aller<br />

Branchen noch um zwei Punkte hinterher.<br />

Der Digitalisierungsindex wird von Techconsult im Auftrag<br />

der Deutschen Telekom erstellt. Dabei wird untersucht, ob<br />

ein Unternehmen in sämtlichen digitalen Handlungsfeldern<br />

gut aufgestellt und mit dem Stand zufrieden ist. Dem Digitalisierungsindex<br />

lässt sich unter anderem entnehmen, dass<br />

inzwischen 45 Prozent der Betriebe in Gastronomie und Hotellerie<br />

mit Hilfe der sozialen Netzwerke Kundenbeziehungen<br />

anbahnen oder halten.<br />

Cloud-Lösungen werden immer wichtiger: 85 Prozent der<br />

Unternehmer mit solchen Lösungen bestätigen positive Effekte<br />

auf die Kosteneffizienz, 90 Prozent eine bessere interne<br />

Prozessqualität. CRM-Systeme setzen sich ebenfalls vermehrt<br />

durch.<br />

FOTO: WISAG<br />

Frank Moning (Betriebskoordinator der Manufaktur der Wisag<br />

Care Catering), Professor Dr. Margit Bölts (Leiterin des Referats<br />

Gemeinschaftsverpflegung und Qualitätssicherung der DGE), Ernst<br />

Sandmann (Geschäftsführer der Wisag Care Catering) freuen sich.<br />

Wisag Manufaktur<br />

Neue DGE-Zertifizierung erstmals<br />

vergeben<br />

Zum ersten Mal wurde das neue Zertifizierungslogo „DGE<br />

Zert-Konform“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />

(DGE) an eine Produktionsküche vergeben, und zwar an die<br />

Bochumer Manufaktur der Wisag Care Catering. Dort werden<br />

täglich 7.000 Essen für Kliniken und Seniorenheime in<br />

ganz Deutschland im Cook & Chill-Verfahren zubereitet.


GV kompakt<br />

Compass Group Deutschland<br />

Caterer mit neuer Geschäftsführung<br />

Wechsel an der Spitze der Compass Group Deutschland<br />

GmbH und der Eurest Deutschland GmbH: Carsten Bick<br />

stellt sich nach 17 Jahren bei dem Unternehmen neuen beruflichen<br />

Herausforderungen, bleibt aber noch als Berater<br />

für das Unternehmen aktiv.<br />

Group, die Eurest Deutschland und Food affairs. Von 2010<br />

bis 2016 war Bick Mitglied der Geschäftsführung der Compass<br />

Group Deutschland GmbH, bevor er im Oktober 2017<br />

zum neuen Vorsitzenden bestellt wurde.<br />

Sein Nachfolger als Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />

Compass Group Deutschland und Vorsitzender der Eurest<br />

Deutschland ist nun Friedrich-Georg Lischke. Dieser war<br />

im Oktober 2018 als Managing Director DACH zur Compass<br />

Group gestoßen. Friedrich-Georg Lischke war zuletzt vier<br />

Jahre lang CEO und CSO bei der BFS Baur Fulfillment Solutions<br />

(BFS).<br />

Carsten Bick kam 2002 als Direktor Operative National Accounts<br />

zu Eurest. Von 2005 bis 2010 führte er als Geschäftsführer<br />

Operative die Food-Service-Töchter der Compass<br />

Friedrich-Georg Lischke hat die Geschäftsführung<br />

der Compass Group übernommen.<br />

FOTO: COMPASS GROUP<br />

Bremen<br />

Erfolgreich im Bundeswettbewerb „Mehr Bio in Bremer KiTas!“<br />

Beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“<br />

des Bundes gehörte die Hansestadt<br />

Bremen zu den Gewinnern. Für den<br />

Modellversuch „Mehr Bio in Bremer Ki-<br />

Tas!“ erhielt sie ein Preisgeld in Höhe von<br />

25.000 Euro. Kooperationspartner des<br />

Wettbewerbs im Rahmen der Nationalen<br />

Klimaschutzinitiative sind der Deutsche<br />

Städtetag, der Deutsche Landkreistag<br />

und der Deutsche Städte- und Gemeindebund.<br />

Ziel dieses Modellversuches: Es sollte<br />

geprüft werden, ob eine Umstellung auf klimafreundliche<br />

Bio-Produkte von regionalen<br />

Erzeugerbetrieben auch für streng ökonomisch<br />

ausgerichtete Großküchen möglich<br />

und sinnvoll ist. Drei ausgewählte Bremer<br />

Kindertagesstätten mit rund 350 Kindern<br />

bereiteten zehn Monate lang ihre Mahlzeiten<br />

komplett mit Bio-Lebensmitteln zu, die<br />

von fünf Erzeugerbetrieben aus der Region<br />

geliefert wurden. Das Ergebnis zeigte: Die<br />

Kostensteigerung liegt bei maximal 15<br />

Prozent. Die beteiligten Kindertagesstätten<br />

waren so überzeugt, dass sie seit dem Projektende<br />

weiterhin biologisch kochen.<br />

Der Modellversuch „Mehr Bio in Bremer KiTas!“ wurde auf Bundesebene hoch ausgezeichnet.<br />

FOTO: BUNDESUMWELTMINISTERIUM<br />

30 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


kompakt<br />

LEH + GV Kurzmeldungen<br />

Lebensmittelkennzeichnung: Seit November sammelt eine<br />

Bürgerinitiative in allen 28 Ländern der Europäischen<br />

Union Unterschriften zu einer verpflichtenden Kennzeichnung<br />

von Lebensmitteln als vegan oder vegetarisch.<br />

Die EU-Kommission muss sich mit dem Anliegen inhaltlich<br />

beschäftigen, falls innerhalb eines Jahres eine Million<br />

Unterschriften aus mindestens sieben EU-Ländern<br />

zusammenkommen.<br />

Aldi hat seine Rolle als stärkste Supermarktkette in der<br />

Gunst der Verbraucher verteidigt, muss sich aber zunehmender<br />

Konkurrenz von Rewe, Lidl und Edeka erwehren.<br />

Denn auch die Mitbewerber bringen es inzwischen auf vier<br />

von fünf Sternen. Das geht aus einer Studie von System 1<br />

Research hervor. Berücksichtigt wurden die mentale Verankerung<br />

in den Köpfen der Konsumenten, die emotionale<br />

Stärke und die Klarheit des Images der Marke.<br />

Discounter Norma hat innerhalb von drei Monaten den<br />

Kunststoffverbrauch für Frischfleisch- und Wurstverpackungen<br />

um elf Tonnen reduziert. Anders ausgedrückt,<br />

wurden 82 Prozent weniger Kunststoff und 40 Prozent<br />

weniger Verpackung verbraucht. Erreicht wurde das<br />

nach Unternehmensangaben durch geringere Abmessungen<br />

und Wandstärken der Verpackungen oder sogar<br />

durch den Verzicht auf Kunststofffolie sowie alternative<br />

Verpackungsmaterialien.<br />

Online-Handel: 49 Prozent der Bundesbürger können<br />

sich laut „Trendmonitor Deutschland 2018“ des Marktforschungsinstitutes<br />

Nordlight Research vorstellen, Lebensmittel<br />

auch online einzukaufen; zurzeit nutzen rund neun Prozent<br />

diese Möglichkeit. Viele digitale Innovationen im stationären<br />

Lebensmitteleinzelhandel werden ebenfalls positiv<br />

bewertet, so etwa Selbstcanner-Kassen (56 Prozent), digital<br />

vernetzte Supermärkte ganz ohne Kassen (43 Prozent) oder<br />

digitale Enkaufswagen und Einkaufsroboter (33 Prozent).<br />

Futures.coLAB sieht sich als Innovationsnetzwerk für die<br />

Branche der Fast Moving Consumer Goods und den Lebensmittelhandel.<br />

Kompetenzen sollen gebündelt, Geschäftsmodelle<br />

effektiver am Markt platziert werden. Sie<br />

wurde von Bünting, Carat, Coca-Cola European Partners,<br />

Dark Horse Innovation, Google, Mondelez International<br />

und Procter & Gamble ins Leben gerufen.<br />

Nestlé hat das Institute of Packaging Sciences gegründet.<br />

Es soll funktionelle, sichere und umweltfreundliche Verpackung<br />

entwickeln. Bis 2025 sollen alle Verpackungen<br />

recyclebar sein oder sich wiederverwenden lassen. Das<br />

Institut ist in Lausanne in der Schweiz ansässig und hat 50<br />

Mitarbeiter.<br />

Zertifizierung: Rund 185 Rewe- und Sky-Märkte bieten<br />

neuerdings an der Frischfleisch-Bedienungstheke Schweinefleisch<br />

mit dem Gütesiegel „Geprüfte Qualität – Schleswig-Holstein“<br />

an. Das Fleisch liefern ausschließlich landwirtschaftliche<br />

Familienbetriebe aus dem nördlichsten<br />

Bundesland. Sie unterziehen sich zusätzlich zur QS-Zertifizierung<br />

dem Prüfungssystem der Landwirtschaftskammer<br />

Schleswig-Holstein und erhalten deren Gütesiegel.<br />

Gastronomie-Führer: Die vierte Ausgabe des Genussführers<br />

von Slow Food Deutschland e.V. ist auf dem Markt. Der<br />

Restaurant-Guide in Buchform ist jetzt 752 Seiten dick. 548<br />

Lokale werden besprochen, darunter 150 neu aufgenommene<br />

Adressen. Wieder einmal stehen in dem im Oekom-<br />

Verlag erschienenen Buch nicht die Sterne-Lokale und die<br />

teure Spitzengastronomie im Fokus, sondern einfachere<br />

Gasthäuser und Restaurants.<br />

Die Bolero-Restaurantgruppe will 20<strong>19</strong> zwei weitere Lokale<br />

eröffnen, hat die Geschäftsführung angekündigt. Bisher<br />

bestehen zehn Standorte. Diese verteilen sich auf Hamburg<br />

und Bremen (jeweils zwei Filialen) sowie Braunschweig,<br />

Duisburg, Kassel, Lübeck und Schwerin. Das <strong>19</strong>90 gegründete<br />

Unternehmen wurde Anfang 2018 von dem Investor<br />

Aurelius aus München übernommen.<br />

Karriere-Netzwerk: Das erste deutsche Business- und Karrierenetzwerk<br />

für Frauen (auch) aus dem Gastgewerbe ist an<br />

den Start gegangen. Auf der Online-Plattform können sich<br />

weibliche Führungskräfte austauschen, vernetzen und über<br />

aktuelle Business- und Karrieretrends auf dem Laufenden<br />

halten. Außerdem werden Fachbeiträge, Podcasts, Videocasts,<br />

exklusive Mentorinnenvermittlung und regelmäßige<br />

redaktionelle Beiträge zu Beruf und Karriere angeboten.<br />

DNSV: Das Deutsche Netzwerk Schulverpflegung hat seinen<br />

„Goldenen Teller Wissenschaft“ in diesem Jahr an das Kompetenzzentrum<br />

Schulverpflegung der Universität Vechta vergeben.<br />

Aus Sicht des DNSV leistet das Kompetenzzentrum<br />

mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag zur politischen und<br />

wissenschaftlichen Diskussion zum Thema Schulverpflegung<br />

– und damit zur Gesundheits- und Ernährungsbildung.<br />

Kochwettbewerb: Beim Culinary World Cup in Luxemburg<br />

waren die deutschen Köche-Nationalmannschaften des<br />

Verbandes der Köche Deutschlands (VKD) erfolgreich. In<br />

den Kategorien Hot Kitchen und Culinary Arts holte das<br />

Nationalteam Silber und Bronze. Und in den Kategorien<br />

Hot Kitchen und Edible Buffet errang das Jugendteam Gold<br />

und Silber. Die Teams verfolgten eine Linie, bei der eine gesundheitsbewusste<br />

Küche mit wenig Fett und Zucker einen<br />

hohen Stellenwert hatte.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 31


TITEL<br />

Die positiven<br />

Geschäftszahlen<br />

und vor allem der<br />

anhaltend große<br />

Exporterfolg lassen<br />

Geschäftsführer<br />

Guido Maßmann (li.)<br />

und Marketing-Leiter<br />

Guido Boberg mit<br />

großer Zuversicht in<br />

die Zukunft blicken.<br />

AVO-Produkte boomen auch im Ausland<br />

„Das Exportgeschäft<br />

treibt uns in die Welt“<br />

Guter Geschmack, hohe Qualität und ein Gespür für Trends haben die AVO-Werke zum<br />

nationalen Marktführer und zu einem der führenden Gewürzspezialisten in Europa gemacht.<br />

Über 750 Mitarbeiter zählt das <strong>19</strong>21 unter dem Namen August Vodegel, Osnabrück<br />

gegründete Unternehmen heute. AVO beliefert insbesondere Lebensmittel-Unternehmen<br />

aus Handel und Industrie, Handwerk und Großverbraucher. Die Kunden können dabei<br />

aus einem mehr als 8.000 Artikel zählenden Sortiment wählen, das Naturgewürze,<br />

Gewürzmischungen, Flüssigwürzungen, Marinaden und Dressings umfasst. Das Fleisch-<br />

Magazin besuchte das Unternehmen in Belm bei Osnabrück und verschaffte sich<br />

einen Eindruck von der hohen Leistungsfähigkeit der Produktion.<br />

Belm<br />

Fast jeder kennt die berühmte Küchenszene<br />

aus Disney‘s Zeichentrick-Meisterwerk<br />

„Fantasia“: Zauberlehrling Micky nutzt die<br />

Gelegenheit, als der große Zaubermeister kurz außer<br />

Haus ist und versucht sich selbst als Magier. Und<br />

siehe da, es funktioniert! Die Besen können laufen,<br />

füllen die Eimer mit Wasser und wollen offensichtlich<br />

gar nicht mehr damit aufhören.<br />

Wer durch die Produktion der AVO-Werke am<br />

Stammsitz in Belm geht mag sich vielleicht an<br />

diese Bilder aus eigener Kindheit erinnern und<br />

sich erstaunt die Augen reiben, dass auch hier<br />

vieles scheinbar mit Magie funktioniert: Fahrerlose<br />

Transporter sausen selbständig in der Produktionshalle<br />

umher und eine vollautomatische<br />

Kommissionierung sorgt blitzschnell für die<br />

32 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Titel<br />

Zusammenstellung von Kundenbelieferungen aus<br />

dem rund 8.000 Artikel umfassenden Sortiment.<br />

Automatisierung und Optimierung<br />

Doch mit Zauberei hat die Produktion bei AVO rein<br />

gar nichts zu tun, sondern mit Hightech „a la Industrie<br />

4.0“. Bereits 2011 unternahmen die Gewürzspezialisten<br />

einen gewaltigen Schritt nach vorn, optimierten<br />

die intralogistischen Prozesse und automatisierten<br />

die Produktionsabläufe weitestgehend,<br />

von der Lagerung der Rohstoffe in Silos über deren<br />

Befüllung, die Dosierung, die Verwiegung und den<br />

Mischprozess bis hin zur Abfüllung.<br />

Die lasergesteuerten Fahrerlosen Transportsysteme<br />

– auch Auto Pallet Mover (APM) genannt – zählen<br />

seitdem mit zum Herzstück des automatisierten<br />

AVO-Lagers. Ihre Navigation übernimmt intelligente<br />

Software. Zum Einsatz kommen die APM in der<br />

Gewürzverwiegung. Dort befördern sie Sammelcontainer<br />

und positionieren sie mit hoher Genauigkeit<br />

unter den Abfüll- und Dosieranlagen. Insgesamt<br />

sechzig dieser wuchtigen Container rotieren<br />

im AVO-Produktionssystem. An zwanzig Abnahmestellen<br />

werden die Gewürze gewogen. „Früher<br />

haben wir unsere Rohwaren hauptsächlich manuell<br />

Seit 2011 im Einsatz und seitdem aus der Produktion bei AVO nicht mehr<br />

wegzudenken: Die Fahrerlosen Transportsysteme.<br />

transportiert“, erinnert sich Betriebsleiter Goran Milosevic.<br />

„Doch heute möchten wir die Vorteile des<br />

Fahrerlosen Transportsystems nicht mehr missen,<br />

denn es ermöglicht mit hoher Zuverlässigkeit standardisierte<br />

Abläufe, senkt Bearbeitungs- und Wartezeiten,<br />

vermeidet Transportschäden, entlastet<br />

unsere Mitarbeiter und optimiert die Routen in der<br />

Produktion“, so der Betriebsleiter.<br />

Milosevic zeigt auf eine an der Wand hängende Grafik,<br />

die die Komplexität der auf fünf Stockwerken installierten<br />

Fertigungsanlage verdeutlicht: „Die Auto<br />

Pallet Mover sind ein wichtiger Baustein in unserem<br />

Gesamtkonzept, durch das wir von einer noch höheren<br />

Genauigkeit unserer Mischungen sowie von<br />

einer hundertprozentigen Identifizierbarkeit und<br />

Rückverfolgbarkeit der Rezepturen profitieren.“<br />

Abgesehen davon könne das Unternehmen durch<br />

ihren Einsatz auch kurzfristig viele Aufträge mit<br />

großen und kleinen Chargengrößen und unterschiedlichsten<br />

Komponenten bearbeiten, sei damit<br />

höchstflexibel und vermeide Kontaminationen<br />

– letzteres auch durch das komplett geschlossene<br />

System.<br />

»In Kanada<br />

und in den USA<br />

werden vor<br />

allem unsere<br />

Ölmarinaden<br />

stark nachgefragt,<br />

sie sind<br />

dort etwas ganz<br />

Besonderes.<br />

Vorsprung (auch) durch Technik<br />

Das hochmoderne, vollautomatische Kommissioniersystem<br />

sorgt für die blitzschnelle Zusammenstellung<br />

von Einzelartikeln zu Warensendungen.<br />

„‚Industrie 4.0‘ und Digitalisierung gehören bei uns<br />

schon seit vielen Jahren zum Produktionsalltag“,<br />

sagt AVO-Geschäftsführer Guido Maßmann. Mit<br />

Innovationen und Prozessoptimierungen setze<br />

man sich seit jeher auseinander, zum einen aus der<br />

Notwendigkeit des gewaltigen, tagtäglich zu leistenden<br />

Outputs heraus, zum anderen aus Wettbewerbsgründen.<br />

Die stetige Investition in modernste<br />

Technik, Prozessoptimierungen und Logistik – in<br />

Höhe von 50 Millionen Euro in den vergangenen<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 33


AVO-Werke<br />

Trotz des hohes Automatisierungsgrades ist vereinzelt doch noch Handarbeit gefragt, so wie hier bei der Ausrichtung eines Big Bags im<br />

Befüllvorgang.<br />

»‚Industrie 4.0‘<br />

und Digitalisierung<br />

gehören<br />

bei uns schon<br />

seit vielen<br />

Jahren zum Produktionsalltag.<br />

Jahren und von 30 Millionen Euro in den kommenden<br />

– verschaffe notwendige Wettbewerbsvorteile<br />

und wirke sinkender Wertschöpfung entgegen, so<br />

Maßmann.<br />

Das in der Praxis bei über 12.000 Kunden bewährte<br />

Würz- und Technologie-Know-how und das hohe<br />

Qualitätsniveau der Produkte habe in der letzten Dekade<br />

fast jährlich zu zweistelligen Wachstumsraten<br />

geführt. National wie auch international setze das<br />

Unternehmen mit seinen insgesamt 750 Mitarbeitern<br />

auf die flexible, intensive Betreuung der Kunden<br />

vor Ort und besitzt Vertriebsniederlassungen und<br />

zahlreiche Vertretungen in Europa und Übersee.<br />

„Was uns auszeichnet ist, dass wir in der Lage sind,<br />

die Komplexität bei unseren Kunden zu erhöhen“,<br />

erklärt Maßmann Philosophie und Selbstverständnis<br />

des Unternehmens. „Wir nutzen dazu die komplette<br />

Breite unseres Sortiments, denn je breiter unsere<br />

Kunden im Wettbewerb aufgestellt sind, desto<br />

weniger austauschbar werden sie“, so der Geschäftsführer.<br />

„Wir sind nicht nur Gewürzlieferant, sondern<br />

denken auch in den Prozessen unserer Kunden, sind<br />

ein wichtiger Bestandteil von ihnen und unterstützen<br />

sie in der Vermarktung ihrer Produkte“, sagt<br />

Marketingleiter Guido Boberg. Der traditionell enge<br />

Kontakt zu den Kunden und der kundennahe Beratungsservice<br />

werde stets ein zentraler Schwerpunkt<br />

der AVO-Philosophie bleiben, so Boberg.<br />

AVO goes USA<br />

Die strikte B2B-Ausrichtung bleibe dabei laut Maßmann<br />

Kern des Geschäfts. „Sie essen uns jeden Tag<br />

und wissen gar nicht, dass wir das sind“, sagt der<br />

Geschäftsführer und erteilt der Ausweitung des Geschäfts<br />

auf B2C eine Absage: „Das können andere<br />

besser“. Sowohl Gewürze als auch Marinaden werden<br />

unter anderem an Lebensmittel verarbeitende<br />

Betriebe wie das Fleischerhandwerk (Anteil am Umsatz:<br />

circa 12 %), Molkereien oder Gemüseverarbeiter<br />

geliefert. Zum Angebot gehören standardisierte<br />

und individuelle Mischungen, wobei auch aktuelle<br />

Trends im prosperierenden Convenience-, Bio- und<br />

Wellness-Segment aufgegriffen werden und als Basis<br />

für die Entwicklung neuer Produkte wie zum Beispiel<br />

die Lafiness-Premium-Marinaden oder die Liq-<br />

Würz-Pflanzencremes dienen. Aspekte der Qualitätssicherung,<br />

Effizienz und Rentabilität ziehen sich wie<br />

ein roter Faden durch das gesamte Unternehmen.<br />

34 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Titel<br />

Der größte Mischer bei AVO ist für eine Charge von bis zu 10 t ausgelegt und<br />

ist nach eigenen Angaben der größte in der ganzen Branche.<br />

Täglich werden enorme Mengen an Rohgewürzen<br />

in der Produktion verwendet. Das Jahresoutput der<br />

Belmer beträgt nach eigenen Angaben 46.000 t.<br />

„Wir besetzen alle Marktführerpositionen, vor allem<br />

was Fleisch und Fleischwaren, den Lebensmittelhandel,<br />

das Fleischerhandwerk und die Flüssiggewürzproduktion<br />

betrifft“, sagt Maßmann. Doch trotz<br />

Marktführerschaft halten die Belmer Ausschau danach,<br />

in welchen Märkten sie noch wachsen können<br />

und haben ihr Engagement längst weltweit ausgedehnt,<br />

insbesondere auf Staaten wie den USA, Kanada<br />

und Australien. Dort sei man inzwischen in<br />

vielen großen Handelshäusern vertreten. „Das Exportgeschäft<br />

treibt uns in die Welt“, sagt Maßmann<br />

und verschafft seiner Freude darüber mit leuchtenden<br />

Augen Ausdruck. Dafür reist er um den ganzen<br />

Erdball um Geschäfte voranzutreiben, Vertriebskanäle<br />

zu öffnen, neue Kontakte zu knüpfen und<br />

bestehende zu pflegen. Mit Erfolg: „In Kanada und<br />

in den USA werden vor allem unsere Ölmarinaden<br />

stark nachgefragt, sie sind dort etwas ganz Besonderes“,<br />

so Maßmann. Eine starke Präsenz auf Messen<br />

mit nationaler wie internationaler Ausrichtung wie<br />

zum Beispiel der IFFA (Frankfurt/Main), der Anuga<br />

(Köln), der SIAL (Paris) und der Gulfood Manufacturing<br />

(Dubai) diene der weiteren Kundenbindung<br />

und -gewinnung.<br />

Rohstoffe:<br />

Thema mit vielen Facetten<br />

Schwarzer Pfeffer aus Brasilien, weißer Pfeffer aus<br />

Vietnam, Muskatnuss aus Indonesien und Paprika<br />

aus Spanien. Über kaum ein anderes Thema diskutiert<br />

Maßmann mit so viel Leidenschaft wie über<br />

Rohstoffe und der damit verbundenen Sicherstellung<br />

der für die eigene Produktion notwendigen<br />

Rohgewürze. „Wir benötigen sehr viele Rohstoffe,<br />

die bei uns nicht wachsen, und das noch dazu in<br />

großen Mengen“, betont Maßmann die Wichtigkeit<br />

dieses Geschäftsfeldes. „Daher beobachten<br />

wir weltweit alle Börsen und den globalen Rohstoffmarkt<br />

sehr genau, aber nicht nur aufgrund<br />

der internationalen Preisentwicklungen und<br />

»Was uns auszeichnet<br />

ist,<br />

dass wir in der<br />

Lage sind, die<br />

Komplexität bei<br />

unseren Kunden<br />

zu erhöhen.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 35


AVO-Werke<br />

Großen Erfolg mit Marinaden und Flüssigwürzungen hat AVO sowohl national<br />

als auch international. Das Bild zeigt die 2001 in die Produktion integrierte<br />

Flüssigabfüllung.<br />

AVO-Werke Firmentelegramm<br />

AVO-Werke August Beisse GmbH<br />

Industriestraße 7<br />

49<strong>19</strong>1 Belm<br />

Geschäftsfelder: Herstellung und<br />

Vermarktung von Gewürzen,<br />

Gewürzmischungen, Flüssigwürzungen,<br />

Marinaden, Saucen, Dressings<br />

und Lebensmittelzusatzstoffen;<br />

technologische Fachberatung bei<br />

der professionellen Herstellung und<br />

Präsentation von Produkten im Bereich<br />

Convenience; Unterstützung bei<br />

technologischen Fragen zu Bindung,<br />

Emulgierung, Geschmacksverbesserung<br />

oder Frischerhaltung<br />

Betriebsgröße: 30.000 qm<br />

(davon Produktion: 7.000 qm)<br />

Beschäftigte: 750 (davon Belm: 650)<br />

Kunden: Ausschließlich B2B<br />

(Lebensmittelunternehmen aus<br />

Handwerk, Industrie, Handel und<br />

Großverbraucher weltweit)<br />

Jahresoutput (2017): 46.000 t<br />

Rohgewürze, Kräuter etc.<br />

Jahresumsatz (2017): 200 Mio. Euro<br />

Exportanteil: 23 % vom Gesamtumsatz<br />

Vollsortiment: 5.000 Rezepturen<br />

(8.000 Artikel)<br />

Weitere Tochtergesellschaften<br />

und Niederlassungen:<br />

Gewürzmühle Ph. Seyfried<br />

GmbH & Co. KG in Mannheim<br />

seit 2004 (Tochtergesellschaft),<br />

seit <strong>19</strong>97 Vertriebsniederlassung im<br />

polnischen Kobierzyce nahe Breslau.<br />

Weitere Auslandvertretungen sind<br />

in der ganzen Welt verteilt.<br />

Blick ins Hochregallager der AVO am Standort<br />

in Belm.<br />

zur Sicherung der Versorgung, sondern auch aus<br />

Gründen der Nachhaltigkeit“, sagt er. Viele Anbauländer<br />

hätten andere Vorstellungen von Hygiene<br />

und Pflanzenschutz, unterschiedliche politische<br />

Einstellungen und teilweise andere Arbeitsweisen.<br />

„Für uns hat Compliance einen hohen Stellenwert,<br />

daher setzen wir uns intensiv mit Themen wie<br />

Nachhaltigkeit, Bio-Zertifizierungen und Fairtrade<br />

auseinander und schauen bei Händlern und Lieferanten<br />

sehr genau hin“, so Maßmann.<br />

„Wir blicken sehr zuversichtlich in die Zukunft“, sagen<br />

Maßmann und Boberg unisono. Zum einen werde die<br />

Nachfrage nach Convenience-Produkten weiter zunehmen,<br />

zum anderen könne das Unternehmen vor<br />

allem in den ausländischen Märkten mit überproportionalem<br />

Wachstum rechnen. Maßmann: „Wir spielen<br />

bereits eine wesentliche Rolle im Markt, gleichwohl<br />

wissen wir, dass wir noch ganz viel Potenzial<br />

haben, daher wünsche ich mir, dass wir uns einerseits<br />

unsere Stabilität und Tradition erhalten und andererseits<br />

ein modernes Unternehmen bleiben.“ beh<br />

36 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


in Kooperation mit<br />

THEMEN-SERIE<br />

Frische Konzepte für die moderne<br />

Lebensmittelverarbeitung<br />

Greifersysteme werden auf die<br />

Anforderungen der Produkte ausgelegt.<br />

Die Serie im Überblick<br />

TEIL 1<br />

TEIL 2<br />

TEIL 3<br />

TEIL 4<br />

Automatisierung in der fleischverarbeitenden Industrie<br />

in dieser Ausgabe<br />

Unterschiedliche Verpackungskonzepte und Methoden zum Qualitätserhalt von Fleisch<br />

in Ausgabe 3 / 20<strong>19</strong><br />

Portionieren und Slicen<br />

in Ausgabe 4 / 20<strong>19</strong><br />

Lösungen für die Zuführung von Fleischprodukten zur Verpackungsmaschine<br />

in Ausgabe 5 / 20<strong>19</strong>


SPEZIAL Moderne Lebensmittelverarbeitung<br />

Serie<br />

Teil 1<br />

Die Greifersysteme von Multivac bieten maximale Lebensmittelhygiene.<br />

Automation in der Fleischverarbeitung bietet vielfältige Vorteile<br />

Mehr Wirtschaftlichkeit<br />

und bessere Hygiene<br />

Die Lebensmittelindustrie boomt. Immer mehr frische und verarbeitete Lebensmittel, Snacks,<br />

Fertiggerichte und Convenience-Produkte müssen produziert und verpackt werden. Doch es ist<br />

schwieriger geworden, geeignete oder qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Insbesondere im Fleischwarenbereich<br />

herrscht derzeit akuter Personalmangel. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an<br />

die Hygiene und an die Qualität. Ein Ausweg aus dem Dilemma sind Automatisierungslösungen.<br />

Roboter jedoch werden in der Fleischwirtschaft bislang noch recht verhalten eingesetzt.<br />

38 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Im Vergleich zu anderen Branchen weist die Lebensmittelindustrie<br />

immer noch einen geringen<br />

Automatisierungsgrad auf. Jährlich werden<br />

nur etwa drei Prozent der Roboter in die Lebensmittelindustrie<br />

verkauft. Der größte und auch am meisten<br />

wachsende Markt ist der Bereich Automotive mit<br />

rund 100.000 verkauften Industrierobotern pro Jahr,<br />

gefolgt von der Elektro- und Elektronikbranche, der<br />

Metall- sowie der Chemie- und Kunststoffindustrie.<br />

Hauptursache für einen nur verhalten steigenden<br />

Automatisierungsgrad in der Lebensmittelbranche<br />

sind die verarbeiteten Produkte: Es handelt sich um<br />

natürliche, sensible und leicht verderbliche Ware.<br />

Der Verpackungsprozess muss in allen Teilbereichen<br />

individuell dem Produkt, seiner Form und<br />

seinen spezifischen Eigenschaften angepasst werden.<br />

Er lässt sich also kaum oder nur sehr schwer<br />

standardisieren.<br />

NEUE CHANCEN<br />

DANK AUTOMATISIERUNG<br />

In der Vergangenheit wurden daher bei steigenden<br />

Absatzzahlen in der Regel mehr oder andere<br />

Maschinen eingesetzt, größere bzw. zusätzliche<br />

Produktionsstätten errichtet, mehr Menschen für<br />

die unterschiedlichen Tätigkeiten und auch für die<br />

Kontrolle beschäftigt. Heute ist es ungleich schwieriger,<br />

geeignetes Personal zu finden. Vor allem dann,<br />

wenn es sich um wenig attraktive oder immer wiederkehrende<br />

Aufgaben handelt. Deshalb stehen<br />

aktuell nicht nur größere, sondern auch kleine Unternehmen<br />

vor der Frage, wie sie die täglichen Anforderungen<br />

effizient und vor allem wirtschaftlich<br />

bewältigen können.<br />

Personalmangel ist allerdings nicht der einzige Faktor,<br />

der die Betriebe dazu veranlasst, einen höheren<br />

Automatisierungsgrad anzustreben. Auch steigende<br />

Personalkosten durch die angespannte Wettbewerbssituation<br />

und die Einführung von Mindestlöhnen<br />

schlagen immens zu Buche. Allein in den Jahren<br />

2000 bis 2015 erhöhten sie sich auf 160 Prozent.<br />

Im gleichen Zeitraum konnten die Verkaufspreise<br />

an den Lebensmitteleinzelhandel nur bedingt angepasst<br />

werden. Erschwerend wirken sich darüber hinaus<br />

die immer strengeren Hygieneanforderungen<br />

aus, die unter anderem durch die EFSA (European<br />

Food Safety Authority), die amerikanische FDA<br />

(Food and Drug Administration) sowie den IFS Food<br />

Standard, einem von der Global Food Safety Initiative<br />

anerkannten Standard für die Auditierung von<br />

Lebensmittelherstellern, vorgeschrieben werden.<br />

Und nicht zuletzt steigen auch die Anforderungen<br />

Durch die modulare Bauweise bieten Handhabungsmodule<br />

eine maximale Flexibilität.<br />

an das Produkt, beispielsweise was die Mindesthaltbarkeit<br />

oder die Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit<br />

betrifft.<br />

EINSATZMÖGLICHKEITEN<br />

FÜR AUTOMATION<br />

Für all diese Herausforderungen ist die Automation<br />

ein zielführender Ansatz. Gerade im sensiblen<br />

Markt der Fleisch- und Wurstwaren reichen die<br />

Einsatzmöglichkeiten für Automatisierungslösungen<br />

innerhalb des Verpackungsprozesses von der<br />

Zuführung und dem Beladen über Kennzeichnung<br />

und Inspektion bis in den End-of-Line-Bereich mit<br />

Sekundärverpacken und Palettieren. Sinnvoll ist Automation<br />

allerdings nur dann, wenn der Automatisierungsgrad<br />

dem Bedarf des Unternehmens angepasst<br />

wird und sich wirtschaftlich darstellen lässt.<br />

Und wenn vor allem der Mensch im Prozess komplett<br />

ersetzt werden kann. Jedoch ist die Stelle, an<br />

der die meisten Menschen eingesetzt werden, nicht<br />

immer die beste Stelle, um Automatisierungskomponenten<br />

zu integrieren.<br />

ZUVERLÄSSIGE KONTROLLE<br />

MIT INSPEKTIONSLÖSUNGEN AUCH<br />

IM HOHEN LEISTUNGSBEREICH<br />

Ein Teilprozess, der sich in jedem Fall sinnvoll automatisieren<br />

lässt, ist der Bereich Kontrolle bzw. Inspektion.<br />

War bisher der Mensch als Kontrollinstanz<br />

für Produkt, Verpackung und Kennzeichnung das<br />

»Der größte<br />

und auch am<br />

stärksten wachsende<br />

Markt<br />

ist der Bereich<br />

Automotive.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 39


SPEZIAL Moderne Lebensmittelverarbeitung<br />

»Sobald<br />

natür liche<br />

Rohstoffe<br />

verarbeitet<br />

werden, bedarf<br />

es einer<br />

gewissen<br />

Flexibilität.<br />

„Maß aller Dinge“, lässt sich eine zuverlässige Kontrolle<br />

im hohen Leistungsbereich heute praktisch<br />

nicht mehr auf diese Art durchführen. Auch einzelne<br />

Stichproben genügen in der Regel nicht, um die<br />

gesetzlichen Vorgaben erfüllen und letztendlich die<br />

Verbrauchersicherheit gewährleisten zu können.<br />

Denn die Anforderungen gerade in der Lebensmittelindustrie<br />

sind sehr komplex. So müssen Packgut<br />

und Verpackung auch bei hohem Durchsatz zuverlässig<br />

auf sichtbare Fremdkörper hin überprüft werden.<br />

Hinsichtlich der Qualität ist sicherzustellen,<br />

dass zum Beispiel das zu verpackende oder verpackte<br />

Fleisch nicht unerwünschte Eigenschaften aufweist,<br />

die richtige Menge Würstchen in die Verpackung<br />

eingelegt werden oder die Schinkenscheiben<br />

in der Tiefziehverpackung korrekt angeordnet sind.<br />

Ebenso birgt der Bereich Kennzeichnung eine Vielzahl<br />

möglicher Fehlerquellen: Ist das Etikett an der<br />

richtigen Stelle aufgebracht ? Wurde es überhaupt<br />

appliziert ? Ist der Barcode lesbar ? Enthält er alle relevanten<br />

Informationen ? Wurde ein korrektes Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

angegeben ? Entsprechen alle<br />

Angaben den im System hinterlegten Referenzdaten ?<br />

Um sicherzugehen, dass nur korrekte Verpackungen<br />

in den Verkauf gelangen, muss also tatsächlich jede<br />

einzelne Packung überprüft werden.<br />

Diese Aufgabe erledigen nur automatische Inspektionssysteme<br />

schnell, präzise und dauerhaft zuverlässig.<br />

Als Kennzeichnungsspezialist, der das gesamte<br />

Lösungsspektrum für Aufgaben der Kennzeichnungskontrolle<br />

abdeckt, bietet MULTIVAC hierzu ein<br />

umfangreiches Produktportfolio, das von der Kontrolle<br />

von Anwesenheit und Position (Etikett, Druckbild,<br />

Produkt) über die Texterkennung und Textprüfung<br />

(OCR, OCV), Lesbarkeit und Inhaltsanalyse von<br />

ein- und zweidimensionalen Codes bis hin zur Mustererkennung<br />

reicht. Die Lösungen können entweder<br />

direkt in Verpackungslinien integriert oder als Standalone-Lösung<br />

ausgelegt werden. Zu den am häufigsten<br />

genutzten Inspektionssystemen zählen dabei einfache<br />

Sensoren, Barcodeleser, Visionsensoren sowie<br />

intelligente Kamerasysteme.<br />

VOR- UND NACHGELAGERTE<br />

PROZESSE BIETEN<br />

ZAHLREICHE OPTIONEN<br />

Aber nicht nur bei der Inspektion, auch in den der<br />

Verpackungsmaschine vor- wie nachgelagerten Prozessschritten<br />

lohnt sich Automatisierung. Meist handelt<br />

es sich um wiederkehrende oder auch schwere<br />

Tätigkeiten, die wenig ergonomisch sind. Beispiele<br />

hierfür sind das Einlegen von Fleisch- oder Wurstwaren<br />

in eine Verpackung, das Einlegen von Primär- in<br />

Sekundärverpackungen oder das Stapeln der Kartons<br />

auf eine Palette. Doch auch wenn sich diese Bereiche<br />

in hohem Maße für Automation eignen – sobald natürliche<br />

Rohstoffe verarbeitet werden, bedarf es einer<br />

gewissen Flexibilität.<br />

Ein Unternehmen, das hochflexibel verpacken muss,<br />

ist die Radeberger Fleisch- und Wurstwaren GmbH.<br />

Seit rund 25 Jahren kommen dort bedienerfreundliche,<br />

hocheffiziente Verpackungsmaschinen und Automatisierungskomponenten<br />

von MULTIVAC zum<br />

Einsatz. Mittlerweile sind insgesamt acht Anlagen in<br />

Betrieb, darunter ein Würstchenroboter, der die über<br />

30 Naturdarmwürstchensorten mit hoher Leistung<br />

sauber, ordentlich und in der gewünschten Stückzahl<br />

in die Packungsmulden einlegt. Damit das Handhabungsmodul<br />

H 240 die unterschiedlichen Würstchen<br />

auch gut greifen kann, werden sie zuvor über ein entsprechendes<br />

Zuführband sortiert und vereinzelt.<br />

Automatische Kartonierung von Fleischpackungen.<br />

Gut automatisieren lässt sich zudem der Verpackungsprozess<br />

für Aufschnittware. Hier können unterschiedliche<br />

Handhabungsmodule innerhalb einer<br />

40 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Abführung von Produkten durch Bandsystem.<br />

Verpackungslinie in hohem Maße zu einem deutlich<br />

effizienteren und auch hygienischeren Prozess beitragen,<br />

denn der Mensch ist immer noch das größte<br />

hygienische Risiko beim Verpacken von sensiblen<br />

Fleischwaren. Auf der Anuga FoodTec 2018 zeigte<br />

MULTIVAC zum Beispiel eine komplette Linie für<br />

das Verpacken von geslicter Ware, die sich gegenüber<br />

herkömmlichen Lösungen im Markt durch einen<br />

signifikant reduzierten Footprint auszeichnet.<br />

Die MULTIVAC Lösung umfasst die kompakte, flexible<br />

Tiefziehverpackungsmaschine R 245, die mit dem<br />

Horizontal Loader, einem produktschonenden und<br />

hygienischen Beladesystem für geslicte Produkte,<br />

ausgestattet ist. Alternativ kann auch ein leistungsfähiger<br />

Pick-and-Place-Roboter zum Einsatz kommen,<br />

der ebenfalls darauf ausgelegt ist, geslicte Produkte<br />

mit hoher Leistung sicher und hygienisch in die Packungen<br />

einzulegen.<br />

Ein weiteres Anwendungsfeld für einen Industrieroboter<br />

ist zudem das Aufnehmen von jeweils einer<br />

einzigen oder von mehreren Lebensmittelverpackungen,<br />

um diese dann gleichmäßig oder auch versetzt<br />

in einen Karton oder Mehrwegbehälter abzulegen.<br />

Darüber hinaus können diese Sekundärverpackungen<br />

mit einem Handhabungsmodul problemlos<br />

palettiert werden. Entsprechend der Größe des Produktionsraumes,<br />

der benötigten Funktionalitäten<br />

und der gewünschten Leistung können die Module<br />

individuell mit Zwei-, Drei- oder Vierachsrobotern<br />

und passenden Greifersystemen ausgestattet werden.<br />

Sie sind für variierende Produkte, Packungsformate,<br />

Gewichte und Taktzeiten flexibel einsetzbar<br />

und erfüllen dank des MULTIVAC Hygienic Design<br />

die Anforderungen der Lebensmittelindustrie.<br />

Aber immer gilt es, die jeweiligen Begebenheiten<br />

sorgfältig zu analysieren, Bedarfe und Anwendungen<br />

zu definieren und daraus gemeinsam mit dem<br />

Kunden eine auf ihn zugeschnittene Lösung zu entwickeln.<br />

Dies können nur Unternehmen aus der Zulieferindustrie<br />

leisten, die über erfahrene Mitarbeiter<br />

sowie über das notwendige Portfolio verfügen.<br />

NICHT NUR PERSONALKOSTEN,<br />

SONDERN AUCH<br />

MATERIALKOSTEN SPAREN<br />

Insgesamt gesehen können Handhabungsmodule<br />

also in etlichen Bereichen des Verpackungsprozesses<br />

eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen, die<br />

zuvor der Mensch erledigt hat. Hinsichtlich der<br />

»Insgesamt<br />

können Handhabungsmodule<br />

in etlichen<br />

Bereichen des<br />

Verpackungsprozesses<br />

eine<br />

Vielzahl von<br />

Aufgaben<br />

übernehmen,<br />

die zuvor<br />

der Mensch<br />

erledigt hat.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 41


SPEZIAL Moderne Lebensmittelverarbeitung<br />

Automatische Detektionssysteme tragen zur Prozesssicherheit bei.<br />

Weitere Informationen<br />

zum Thema<br />

Automatisierung<br />

finden Sie hier.<br />

Prozesssicherheit, der Hygiene, der Effizienz und<br />

der Wirtschaftlichkeit steht der Einsatz eines Roboters<br />

ohnehin außer Frage. Zudem lässt sich auch<br />

Verpackungsmaterial reduzieren, denn mit Hilfe<br />

von Automatisierung können beispielsweise Verpackungen<br />

auch kleiner gestaltet und damit Material<br />

eingespart werden.<br />

Der verringerte Einsatz von Kunststoffen in der<br />

Wurst- und Fleischverpackung macht sich ebenso<br />

wie niedrigere Personalkosten positiv in der Bilanz<br />

bemerkbar. Er ist zudem mit Blick auf die Novellierung<br />

des Verpackungsgesetzes, die zum 1.1.20<strong>19</strong> in<br />

Kraft getreten ist, sowie auf die Kunststoffstrategie<br />

der EU, die einen deutlich verringerten Einsatz von<br />

Kunststoff und die Recyclingfähigkeit der in der<br />

Verpackungsindustrie eingesetzten Materialien fordert,<br />

absolut zielführend.<br />

Gerade beim Thema Packstoffreduzierung gibt<br />

es eine Vielzahl weiterer Lösungsansätze. Neben<br />

innovativen Schneidsystemen wie etwa dem<br />

BAS 20 von MULTIVAC, der auf allen Tiefziehverpackungsmaschinen<br />

eingesetzt und auf eine<br />

abfallfreie Schneidung ausgelegt werden kann,<br />

rücken hierbei vor allem moderne Verpackungstechnologien<br />

wie etwa MultiFresh oder Shrink-<br />

Verpackungen in den Fokus. Damit lässt sich<br />

Verpackungsmaterial einsparen, ohne dass die<br />

Stabilität oder die Schutzfunktion der Packung beeinträchtigt<br />

wird.<br />

Bei MultiFresh handelt es sich um ein Verpackungssystem<br />

für hochwertige Vakuum-Skinverpackungen,<br />

die formstabile und auch weiche Lebensmittel<br />

zuverlässig schützen, ohne sie zu verformen.<br />

Dabei legt sich die hochtransparente Oberfolie wie<br />

eine zweite Haut vollflächig um das Produkt und<br />

fixiert es in der Packung, wodurch diese stehend,<br />

hängend oder liegend am POS präsentiert werden<br />

kann. Die qualitativ hochwertigen Skinfolien verfügen<br />

über besonders gute mechanische Eigenschaften<br />

und sind dadurch auch für die Substitution dickerer<br />

Materialien geeignet.<br />

42 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Räuchern & Veredeln<br />

Verarbeiten & Schneiden<br />

Ladenbau & Küchentechnik<br />

Verpacken & Etikettieren<br />

Kälte & Klimatechnik<br />

Reinigung & Hygiene<br />

Baader-Maschinen bieten höchste<br />

Präzision und Prozessstabilität, wenn<br />

sie in eine Systemlösung integriert<br />

werden. Die Prozesslösungen können<br />

die gesamte Lachsverarbeitung von<br />

der Ernte bis zur Verpackung abdecken.<br />

Bei Schrumpfverpackungen und speziell bei dem<br />

MULTIVAC FormShrink Verfahren wird das Packgut<br />

in einer schrumpffähigen Spezialfolie verpackt.<br />

Die Schrumpfeigenschaften der Folie werden durch<br />

einen kurzen Kontakt mit heißem Wasser aktiviert.<br />

Beide Verfahren reduzieren den Materialverbrauch<br />

beim Verpacken signifikant – und damit auch die<br />

Kosten.<br />

ÜBERGEORDNETE STEUERUNG<br />

ALLER LINIENKOMPONENTEN<br />

Die Potenziale eines höheren Automatisierungsgrades<br />

in Bezug auf Effizienz, Prozesssicherheit,<br />

Wirtschaftlichkeit und Bedienbarkeit können jedoch<br />

nur dann voll ausgeschöpft werden, wenn<br />

alle Module in die Maschinensteuerung integriert<br />

und über ein einziges Bedienterminal gemanagt<br />

werden können. In MULTIVAC Verpackungslinien<br />

verbindet die übergeordnete MULTIVAC Line Control<br />

(MLC) alle Komponenten der Verpackungslinie<br />

des Kunden und koordiniert diese, bis hin zur<br />

Anbindung an das ERP-System. Das gewährleistet<br />

präzise, reproduzierbare und transparente Prozesse<br />

– und erfordert nur ein Minimum an Bedienpersonal.<br />

Während bislang alle spezifischen Parameter<br />

und Konfigurationen auch an allen einzelnen<br />

Linienkomponenten, etwa Handhabungsmodulen,<br />

Inspektions- oder Etikettierlösungen, vorgenommen<br />

und bei einem Produktwechsel jeweils<br />

auf das neue Produkt umgestellt werden mussten,<br />

sind mit einer übergeordneten Rezeptverwaltung<br />

die Einstellungen der einzelnen Linienkomponenten<br />

in Form von Unterrezepten mit dem Hauptrezept<br />

verknüpft, das an der Verpackungsmaschine<br />

aufgerufen wird. Das HMI sendet beim Aufrufen<br />

des Rezeptes für ein bestimmtes Produkt automatisch<br />

an alle Linienkomponenten die Meldung,<br />

die entsprechenden Unterrezepte aufzurufen. Der<br />

Verpackungsprozess wird also insgesamt einfacher,<br />

schneller und effizienter – und kann auch von einem<br />

kurz eingelernten Mitarbeiter sicher gesteuert<br />

werden.<br />

Schließlich muss bei einer weitgehend automatisierten<br />

Verpackungslösung gemeinhin das Ziel<br />

sein, den Footprint, also den Platzbedarf, der gesamten<br />

Anlage auf ein Minimum zu reduzieren.<br />

Ein automatisiertes Verpackungssystem sollte nicht<br />

mehr Fläche in Anspruch nehmen als eine konventionelle<br />

Lösung. Dies gelingt nur, wenn die Verpackungsmaschine<br />

ein Teil der Automatisierung wird<br />

und alle Automatisierungskomponenten, wie zum<br />

Beispiel in der Slicer-Lösung, intelligent integriert<br />

werden.<br />

nnn SN-FACHPRESSE HAMBURG FleischMagazin 12 / 2018<br />

nnn SN-FACHPRESSE HAMBURG Fischmagazin 12 / 2018<br />

■■■ SN-VERLAG HAMBURG TK REPORT MINUS ACHTZEHN 12 / 2018<br />

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Joachim Niehusen<br />

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12 / 2018 C10278 E<br />

Steen Sönnichsen<br />

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Silikal-Böden für Fischwirtschaft, Handel und Gastronomie<br />

Zwei Stunden nach Verlegung mechanisch belastbar Seite 28<br />

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TK REPORT minus 18<br />

ist das einzige Tiefkühl-Fachmagazin<br />

in deutscher Sprache. Es dient<br />

den Profis in allen Sparten der<br />

TK-Branche als moderne, hochwertige<br />

Kommunikations-Plattform.<br />

Detaillierte Analysen und Berichte<br />

über Firmen, Produkte, Marken,<br />

Märkte, Macher und Trends finden<br />

Sie in unserer Fachzeitschrift.<br />

www.tk-18.de<br />

nnn SN-FACHPRESSE HAMBURG


TECHNIK<br />

TSC Auto ID<br />

Etikettendruck-Lösungen der neuesten Generation<br />

Messebesucher der LogiMAT 20<strong>19</strong> erwartet<br />

am Stand von TSC Auto ID ein starkes<br />

Angebot an unterschiedlichen Etikettendruck-Lösungen<br />

der beiden Marken TSC<br />

und Printronix Auto ID. Als herausragende<br />

Highlights präsentiert der innovationsfreudige<br />

taiwanesische Druckerhersteller in<br />

Halle 6 an Stand D11 mit PEX-1000 das derzeit<br />

schnellste Druckmodul sowie mit der<br />

CPX4 Serie seine erste Farbdruckerserie im<br />

Markt.<br />

Das in sechs Versionen verfügbare Druckmodul<br />

PEX-1000 kombiniert ein präzises,<br />

äußerst robustes Druckwerk mit modernster<br />

Hochleistungselektronik und<br />

umfassender Sensorik. Im Thermodirekt-<br />

und Thermotransferdruck können<br />

selbst Miniaturetiketten von nur 5 mm Höhe<br />

mit einer Geschwindigkeit von bis zu<br />

457,2 mm/s bedruckt werden. Damit nimmt<br />

die Neuentwicklung im TSC-Portfolio den<br />

Spitzenplatz in dieser Kategorie ein. Auch<br />

die zuverlässige Applikationskontrolle<br />

durch TSCs intelligente TSPL-EZD-Firmware<br />

ist bislang einzigartig im Markt.<br />

Die CPX4-Serie ist eine Hochleistungs-<br />

Kennzeichnungslösung für den wirtschaftlichen<br />

„Farbdruck on demand“. Dank einer<br />

Druckauflösung von 1.200 x 1.200 dpi<br />

können die leicht bedienbaren Allrounder<br />

CPX4D und CPX4P Bilder, Barcodes und<br />

Text auf Etiketten mit einer Breite bis max.<br />

120 mm mit brillanter Farbqualität drucken.<br />

Zusätzlich punkten sie mit niedrigen Kosten<br />

für Verbrauchsmaterial und pro gedruckter<br />

Seite und bieten mit 300 mm/s die schnellste<br />

Druckgeschwindigkeit in ihrer Klasse.<br />

Zu den herausragenden Exponaten der<br />

zweiten TSC-Marke Printronix Auto ID zählen<br />

das brandneue kompakte Desktopmodell<br />

T800 sowie die Industriedrucker-Serien<br />

T6000 und T8000. Eine große Auswahl an<br />

Verbrauchsmaterialien für beide Marken<br />

rundet den Messeauftritt von TSC Auto ID<br />

ab.<br />

TSC Auto ID hat eine<br />

große ´Druckerfamilie´<br />

entwickelt, in der<br />

sich für zahlreiche<br />

Bedarfsfälle eine<br />

Lösung findet.<br />

44 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Technik<br />

Kelvion<br />

Neue Schockfroster-Reihe<br />

mit höherer Leistung<br />

Bei Fleischprodukten, Pizzen, Backwaren<br />

oder Tiefkühlgemüse kommt es darauf<br />

an, dass die Schockkühlung und -tiefkühlung<br />

schnell und äußerst wirksam erfolgt.<br />

Um dies zu gewährleisten, bedarf es hoher<br />

Kälteleistungen und maximaler Luftgeschwindigkeiten<br />

für Kühlgüter im Luftstrom.<br />

Für solche Fälle haben die Kelvion<br />

Forschungs-und Entwicklungs-Ingenieure<br />

jetzt die neue Blastfreezer CMX-Baureihe<br />

ins Leben gerufen. Sie ist speziell<br />

auf diese Anforderungen hin entwickelt<br />

worden.<br />

Der neue Schockfroster<br />

CMX von<br />

Kelvion bietet eine<br />

um 31 Prozent höhere<br />

Luftleistung als<br />

Vorgängermodelle<br />

und eine größere<br />

Verdampferfläche.<br />

Der Stromverbrauch des CMX ist im<br />

Vergleich zu seinen Vorhängern erheblich<br />

gesunken. Die Luftleistung für das<br />

Schockfrosten hingegen fällt mit bis zu<br />

86.490 m³/h um 31 % höher aus. Größer<br />

darf auch die Verdampferfläche sein: Bis<br />

685 m² sind möglich.<br />

Die für die Bodenaufstellung vorgesehenen<br />

Geräte bestehen aus einem, zwei,<br />

drei oder vier Modulen mit zwei übereinander<br />

angeordneten, drückenden Ventilatoren,<br />

die den Luftstrom waagerecht<br />

verteilen.<br />

Die Kälteleistungen der Standardgeräte<br />

sind mit einer externen Pressung 50Pa<br />

angegeben. Als Variante bietet Kelvion<br />

den Blastfreezer CMX auch mit stärkeren<br />

Ventilatoren (100Pa) an. Die Wärmetauscher<br />

der CMX-Modelle sind mit drei verschiedenen<br />

Lamellenabständen lieferbar<br />

(7, 10 oder 12mm).<br />

Bleiben Sie in Form<br />

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Marktführer<br />

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Formen ändern sich -<br />

Qualität bleibt.<br />

Wir bringen Fleisch innovativ in<br />

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Spindelkochpressen bieten<br />

optimale Rohstoffausnutzung<br />

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Eberhardt Fleischpressen<br />

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Handwerk.<br />

Damit das Kühlgut komplett und vollständig<br />

mit kalter Luft versehen werden<br />

kann, sind die Gerätemaße speziell auf<br />

handelsübliche Hordenwagenhöhen abgestimmt:<br />

Sollten die Abmessungen der<br />

Geräte mit den praktischen Erfordernissen<br />

einmal nicht ganz übereinstimmen,<br />

bieten die neuen Blastfreezer auch höhenverstellbare<br />

Standkonsolen.<br />

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Technik<br />

Überzeugende Produktpräsentation<br />

mit einer<br />

auffallend guten Planlage<br />

der Kartonboards – Sealpac<br />

FlatSkin.<br />

FOTO: OSI FOODWORKS AUSTRIA<br />

Sealpac<br />

Österreichische<br />

Fleischverarbeiter<br />

setzen auf FlatSkin-System<br />

Der Lebensmitteleinzelhandel setzt auch in Österreich zunehmend auf Skin-Verpackungen. In<br />

immer mehr Varianten erobern diese die Kühlregale. Denn ihre Vorteile überzeugen: Die verpackten<br />

Produkte werden unter hohem Vakuum versiegelt und gewinnen deutlich an Haltbarkeit<br />

hinzu. Darüber hinaus sorgen Skin-Verpackungen für eine besonders attraktive Präsentation am<br />

POS.<br />

Mit dem FlatSkin-Verfahren hat Sealpac jetzt<br />

eine revolutionäre neue Lösung marktfähig<br />

gemacht: Die innovative Weiterentwicklung<br />

des Verfahrens kombiniert den gefragten<br />

Skin-Verpackungsprozess mit einer Reduzierung des<br />

Folieneinsatzes von bis zu 75 Prozent. In Österreich<br />

bieten bereits mehrere Hersteller diverse Proteinprodukte<br />

in FlatSkin-Verpackung im Handel an.<br />

Das vom Oldenburger Verpackungsspezialisten Sealpac<br />

GmbH, der VG Nicolaus (Kempten) und Wentus-Kunststoffe<br />

(Höxter) gemeinsam entwickelte<br />

46 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Technik<br />

FlatSkin-Verfahren vereint eine attraktive Produktpräsentation<br />

mit verlängerter Haltbarkeit und einem<br />

besonders nachhaltigen Materialeinsatz: Statt<br />

wie üblicherweise aus Kunststoff bestehen die für<br />

das FlatSkin-Verfahren eingesetzten Produktträger<br />

aus Karton. Dieser lässt sich beidseitig mit migrationsarmen<br />

Farben und Lacken bedrucken. Das<br />

schafft Platz für Produktinformationen und bietet<br />

interessante Branding-Möglichkeiten. Der besonders<br />

flache Kartonträger wird danach mit einer polymeren<br />

Schutzschicht kaschiert, der dem Karton<br />

die notwendige Stabilität verleiht und eine zuverlässige<br />

Barriere gegen Fett, Feuchtigkeit und Sauerstoff<br />

bildet.<br />

FOTO: NORBERT MARCHER<br />

Mit einer hochtransparenten Barrierefolie wird das<br />

Produkt direkt auf den Kartonträger geskinnt. Das<br />

dabei erzeugte High-Vakuum erzielt eine deutlich<br />

verlängerte Haltbarkeit. Die wie eine zweite Haut<br />

anliegende Skin-Folie schützt das Packgut zuverlässig<br />

und fixiert es fest auf dem Produktträger. Damit<br />

eignet sich FlatSkin hervorragend für eine besonders<br />

attraktive vertikale Präsentation am POS.<br />

Eine Peellasche vereinfacht das Öffnen der Verpackung.<br />

Nach der Produktentnahme lässt sich die<br />

dünne Kunststoffbeschichtung des Produktträgers<br />

einfach vom Karton abziehen, um Träger und Folie<br />

getrennt zu entsorgen. Das FlatSkin-Verfahren<br />

kommt mit bis zu 75 Prozent weniger Kunststoff aus<br />

– und erfüllt damit die steigende Nachfrage nach<br />

nachhaltigeren Verpackungen. FlatSkin lässt sich<br />

für ein breites Produktspektrum einsetzen – zum<br />

Beispiel für Fleisch, Fisch, Geflügel, Käse und mehr.<br />

Hervorragende<br />

Branding-<br />

Möglichkeiten,<br />

ökologisch<br />

überzeugend<br />

und eine<br />

besonders<br />

attraktive Produkt-Präsentation<br />

– Sealpac<br />

FlatSkin für<br />

Marcher<br />

Fleischwerke,<br />

Österreich.<br />

Sealpac FlatSkin Recycling-Funktions-Prinzip.<br />

Österreichische FlatSkin-Vorreiter – OSI Austria<br />

Foodworks und Marcher Fleischwerke<br />

Die OSI Austria Foodworks GmbH beliefert seit einiger<br />

Zeit alle Märkte von Netto Marken-Discount in<br />

Deutschland mit in Österreich FlatSkin-verpackten<br />

Steaks aus verschiedenen Ländern. Ausschlaggebend<br />

für den Einsatz dieses Verpackungssystems<br />

war neben den Nachhaltigkeitsvorteilen die besonders<br />

überzeugende Produktpräsentation mit<br />

der auffallend guten Planlage der Kartonboards bei<br />

gleichbleibenden Haltbarkeiten gegenüber einer<br />

herkömmlichen Tray-Verpackung.<br />

FlatSkin-Verpackungen kommen auch beim Steak-<br />

Sortiment der Marcher-Fleischwerkstatt zum Einsatz.<br />

Außerdem werden ausschließlich FlatSkin Verpackungen<br />

für das Steak-Sortiment verwendet, das<br />

unter dem Hofer-Label „Zurück zum Ursprung“ in<br />

einzelnen Regionen von Marcher angeboten wird.<br />

Bei dieser Marke ist es besonders wichtig vom Produkt<br />

bis über die Verpackung eine nachhaltige Lösung<br />

anzubieten – diese ist mit den FlatSkin Verpackungen<br />

gegeben. Besonders Premium Cuts vom<br />

Rind kommen durch das Vakuum-Verfahren hervorragend<br />

zur Geltung.<br />

Auch die Unternehmen Sonnberg Biofleisch und<br />

Huber/Tirol setzen künftig auf FlatSkin. Die Produkte<br />

von Huber werden dann nicht nur bei der Spar<br />

AG in Österreich, sondern auch z. B. bei der Edeka<br />

Gruppe in Deutschland erhältlich sein.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 47


Technik<br />

Micvac<br />

Schweden gewinnen Nachhaltigkeitspreis<br />

Michael Bogdanski, CEO Micvac AB, wurde auf dem Sustainology Summit der SACCNY-Deloitte Green Award 2018 von<br />

Andreas Marcetic, Partner von Deloitte AB, überreicht.<br />

FOTO: MICVAC AB<br />

Der schwedische Food Tech Spezialist<br />

Micvac ist Gewinner des renommierten<br />

SACCNY-Deloitte Green Awards, der jedes<br />

Jahr von der Schwedisch-Amerikanischen<br />

Handelskammer in Kooperation<br />

mit Deloitte während des Sustainology<br />

Summits verliehen wird.<br />

Micvac hat ein System für gekühlte Fertiggerichte<br />

entwickelt, dass das Kochen<br />

und Pasteurisieren in der Verpackung<br />

während eines fortlaufenden Prozesses<br />

ermöglicht. Herzstück des Micvac Systems<br />

sind der Micvac Mikrowellentunnel<br />

48 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong><br />

sowie die patentierten Verpackungskomponenten<br />

von Micvac: das Micvac Ventil,<br />

die Schale und die speziell entwickelte<br />

Oberfolie. Mit diesem System können gekühlte<br />

Fertiggerichte hergestellt werden,<br />

die die Lebensmittelverschwendung reduzieren<br />

und ein hohes Maß an Lebensmittelsicherheit,<br />

höhere Kosteneffizienz<br />

und erhebliche Energieeinsparungen<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

bieten.<br />

Der SACCNY-Deloitte Green Award<br />

wird jedes Jahr an ein schwedisches<br />

Unternehmen verliehen, das eine bahnbrechende<br />

„grüne“ Lösung oder Technologie<br />

anbietet. Entscheidend ist, dass das<br />

preisgekrönte Unternehmen eine Vision<br />

zur Förderung der Nachhaltigkeit in der<br />

Lebensmittel-Wertschöpfungskette vorstellt<br />

und ein Produkt oder eine Dienstleistung<br />

mit dem Potenzial entwickelt<br />

hat, die Nahrungsmittelindustrie weltweit<br />

zu revolutionieren. Die Jury, bestehend<br />

aus Vordenkern, Risikokapitalgebern<br />

und auf dieses Gebiet spezialisierten<br />

Wissenschaftlern, wählte Micvac als<br />

Gewinner.


Technik<br />

Multivac Marking & Inspection<br />

Neuer Gebäudekomplex in Enger eingeweiht<br />

Mit einer feierlichen Eröffnungszeremonie<br />

hat Multivac Marking & Inspection im<br />

Dezember ein neues Produktions- und<br />

Bürogebäude eingeweiht – und zugleich<br />

seine 25-jährige Zugehörigkeit zur Multivac<br />

Unternehmensgruppe gefeiert. Zu den<br />

Festrednern zählten Christian Traumann,<br />

Geschäftsführender Direktor und CFO von<br />

Multivac, Volker Gerloff, Geschäftsführer<br />

von Multivac Marking & Inspection, sowie<br />

Thomas Meyer, Bürgermeister der Stadt<br />

Enger. Zahlreiche Gäste, Mitarbeiter und<br />

Pressevertreter nahmen an der Veranstaltung<br />

teil.<br />

Nach einer Begrüßung und der symbolischen<br />

Eröffnung des Neubaus mit dem<br />

Zerschneiden eines Bandes durch die Geschäftsleitung<br />

wurden die Gäste durch das<br />

moderne Gebäude geführt und die neuen<br />

Logistik- und Montageprozesse erläutert.<br />

„Wir freuen uns, heute mit Ihnen gemeinsam<br />

den neuen Gebäudekomplex offiziell<br />

zu eröffnen, in dem auf einer Fläche von<br />

1.600 Quadratmetern das neue Lager, die<br />

Fertigung und die Vormontage untergebracht<br />

sind. Im komplett renovierten Hallenbestand<br />

wird es somit möglich, die Produktionskapazitäten<br />

vor allem im Bereich<br />

Transportbandetikettierer und Inspektionssysteme<br />

auszubauen. Das Investitionsvolumen<br />

betrug rund drei Millionen Euro“,<br />

sagte Christian Traumann.<br />

„Im Zuge der Baumaßnahmen haben wir<br />

auch die Gelegenheit genutzt, unsere Logistik-<br />

und Montageprozesse weiter zu<br />

optimieren“, erklärte Volker Gerloff. „Die<br />

gesamten Prozessabläufe in Warenannahme<br />

und Lager, in der Fertigung und in<br />

den Montageabteilungen, in der Abnahme<br />

und auch im Versand werden hierzu umgestellt.<br />

Zusätzlich führen wir ein Shopfloor-Management<br />

als Baustein unseres<br />

Lean Managements ein. Ziel ist es, eine<br />

effizientere Planung und Kontrolle der Betriebsabläufe,<br />

eine höhere Transparenz,<br />

kürzere Reaktionszeiten sowie den verbesserten<br />

Umgang mit den Ressourcen zu<br />

erreichen.“<br />

Mit Hilfe des Shopfloor-Management-<br />

Systems und den dazugehörigen Tafeln<br />

werden die Arbeitsbereiche visualisiert,<br />

laufende Herausforderungen thematisiert<br />

und die schnelle Abwicklung sichergestellt.<br />

Dadurch soll auch eine schnelle und<br />

zielgerichtete Kommunikation über alle<br />

Ebenen hinweg sichergestellt werden.<br />

Insgesamt sind derzeit rund 200 Mitarbeiter<br />

bei Multivac Marking & Inspection<br />

in Enger beschäftigt. Mit dem Neubau hat<br />

sich die Betriebsfläche auf 7.400 Quadratmeter<br />

vergrößert. Dabei beansprucht die<br />

neue Montage-Logistik-Produktionsfläche<br />

ca. 900 Quadratmeter und 300 Quadratmeter<br />

stehen für die spanende Fertigung<br />

und Schweißerei zur Verfügung. Zusätzlich<br />

wurden im Obergeschoss rund 30 neue<br />

Büroarbeitsplätze eingerichtet.<br />

Feierliche Eröffnung in Enger (v.l.): Thomas Meyer, Bürgermeister der Stadt Enger; Guido Spix, Geschäftsführender Direktor, CTO und<br />

COO Multivac, Volker Gerloff, Geschäftsführer Multivac Marking & Inspection sowie Christian Traumann, Geschäftsführender Direktor<br />

und CFO Multivac.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 49


Technik Räuchern + Reifen<br />

FOTO: OLAF BEHNEL<br />

Mehrere Tausend<br />

Katenschinken stellt<br />

Bell Deutschland in<br />

der Woche im Werk<br />

in Seevetal her.<br />

»Es ist aber nicht<br />

damit getan, die<br />

Schinken nur<br />

ein Mal einzusalzen,<br />

vielmehr<br />

müssen sie<br />

immer wieder in<br />

die Hand genommen,<br />

erneut<br />

eingesalzen und<br />

umgeschichtet<br />

werden.<br />

Bell Deutschland<br />

Schinkenherstellung ist<br />

Erfahrungssache<br />

Katenschinken ist eine vor allem im norddeutschen Raum sehr beliebte und weit verbreitete<br />

Spezialität. Zur Herstellung dieses Traditionsproduktes bedarf es viel an Fachwissen, Erfahrung, Zeit<br />

und vor allem viel Handarbeit. Auch Bell Deutschland hat sich auf die hohe Kunst der Herstellung<br />

von Katenschinken spezialisiert und produziert mehrere Tausend Stück seines Premiumprodukts<br />

– in der Woche. Das <strong>Fleischmagazin</strong> hatte die Gelegenheit, sich ein Bild von der Produktion des<br />

Schinkenklassikers am südlich von Hamburg gelegenen Standort in Seevetal zu machen.<br />

Es ist ein wahrhaft imposanter Anblick: Rohschinken<br />

füllen, so weit das Auge blicken kann,<br />

die riesige Kühlhalle. Nur in einer Ecke des<br />

XXL-Areals sind ein halbes Dutzend Arbeiter in Arbeitskleidung<br />

und Handschuhen dabei, die Fleischstücke<br />

einzusalzen und von einer Lagerreihe auf die<br />

nächste zu packen. Konzentriert und ausdauernd<br />

schichten die Männer Schinken um Schinken überund<br />

nebeneinander, bis eine etwa brusthohe Reihe<br />

entstanden ist. Dann wird eine neue Linie in Angriff<br />

genommen, und das Spiel beginnt von vorn.<br />

Als Betrachter mag man sich zunächst fragen, worin<br />

im Zeitalter von Automatisierung und „Industrie<br />

4.0“ der tiefere Sinn dieser Mühsal besteht. Doch<br />

schnell wird klar: Konservieren mit Salz und anschließendes<br />

Räuchern sind eine Jahrhunderte alte<br />

Methode, um Fleisch haltbar zu machen und ihm die<br />

50 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Technik Räuchern + Reifen<br />

charakteristische Räuchernote zu geben. Auch bei<br />

Bell im Industriegebiet des Seevetaler Ortsteils Meckelfeld<br />

wird eine vor allem in Norddeutschland sehr<br />

beliebte Schinken-Spezialität nach langjähriger Tradition<br />

und unter hohem handwerklichen Anteil hergestellt:<br />

Katenschinken. Mehrere tausend der circa 14<br />

Kilo schweren „Brummer“ verlassen nach Angaben<br />

des Unternehmens pro Woche den südlich von Hamburg<br />

gelegenen Produktionsstandort. Doch bis die<br />

Delikatesse in den Handel kommt, vergeht gut und<br />

gerne ein halbes Jahr. Solange dauert es, bis der Rohschinken<br />

über verschiedene Verarbeitungsschritte<br />

schließlich in Scheiben geschnitten und in Folie verpackt<br />

im Kühlregal der Verbrauchermärkte liegt.<br />

Unerlässlich: Regelmäßiges Salzen<br />

Zunächst werden die wöchentlich angelieferten<br />

Schinken in einem Kühlraum mit einer Temperatur<br />

von vier Grad für einige Tage eingelagert. Erst dann<br />

werden sie Stück für Stück per Hand mit Salz eingerieben<br />

und in der Kühlhalle abgelegt. Dem Salz<br />

beigemischt sind Gewürze. Welche, ist ein Betriebsgeheimnis,<br />

aber Pfeffer, Koriander, Knoblauch und<br />

Muskatnuss gehören auf jeden Fall dazu. „Es ist aber<br />

nicht damit getan, die Schinken nur ein Mal einzusalzen,<br />

vielmehr müssen sie immer wieder in die Hand<br />

genommen, erneut eingesalzen und umgeschichtet<br />

werden“, erklärt Werksleiter Stefan Henke (47). Bis zu<br />

sieben Mal könne sich dieses Verfahren wiederholen.<br />

So vergehen im Durchschnitt bis zu 12 Wochen, bis<br />

der Schinken geräuchert werden kann. „Die Fleischstücke<br />

sind vergleichsweise dick, das mehrfache Salzen<br />

hat daher den Sinn, dass das Salz bis zur Mitte<br />

der Schinken vordringt und nicht nur an der Oberfläche<br />

haftet“, so Henke. Nur auf diese Weise ließen sich<br />

Haltbarkeit und die nötige rote Färbung der Schinken<br />

erzielen. „Das ist extrem aufwendig und braucht<br />

»Wird zu wenig<br />

Salz genommen<br />

kann sich<br />

Schimmel bilden,<br />

wird zu viel<br />

Salz genommen,<br />

ist der Schinken<br />

sehr schnell<br />

versalzen.<br />

FOTO: OLAF BEHNEL<br />

Schinken so weit<br />

das Auge blicken<br />

kann. Bis zu 45.000<br />

Stück befinden sich<br />

in der Reifehalle in<br />

Seevetal.<br />

FOTO: BELL DEUTSCHLAND<br />

PH-Wertmessung beim Rohwareneingang.<br />

Durch regelmäßiges Salzen und Umschichten erreichen die<br />

Schinken die nötige Reife.<br />

FOTO: OLAF BEHNEL<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 51


Technik Räuchern + Reifen<br />

FOTO: BELL DEUTSCHLAND<br />

FOTO: BELL DEUTSCHLAND<br />

Katenschinken und<br />

Spargel als saisonales<br />

Spitzenprodukt<br />

bieten ein nahezu<br />

unschlagbares<br />

Geschmacksduo.<br />

Werksleiter Stefan Henke, Senior-Produktmanagerin Jessica Trautmann und<br />

Räuchermeister Florian Schmalfeld (v.l.) mit einem frisch geräucherten Katenschinken<br />

in einer der 16 Räucherkammern.<br />

Im LEH weit verbreitet und ein bundesweit sehr<br />

beliebtes Produkt: Der Katenschinken von Bell<br />

unter dem Markennamen Abraham.<br />

ganz einfach seine Zeit, aber das ist es, was unseren<br />

Katenschinken letztlich zu einem Premiumprodukt<br />

macht“, so Henke.<br />

seinen typischen Geschmack und liefert den Grund<br />

dafür, dass er so beliebt ist“, sagt Senior-Produktmanagerin<br />

Jessica Trautmann.<br />

»Wir räuchern<br />

noch ganz traditionell<br />

und mit<br />

Buchenholzspäne,<br />

so, wie es für<br />

den norddeutschen<br />

Raum für<br />

die Herstellung<br />

von Katenschinken<br />

üblich ist.<br />

Rund 45.000 Schinken befinden sich im Durchschnitt<br />

in der Reifehalle, so der Werksleiter. Etwa die Hälfte<br />

von ihnen müsse jede Woche einmal umgesalzen<br />

werden. Dabei das richtige Quantum Salz einzusetzen<br />

sei ebenso Erfahrungssache wie die Herstellung<br />

des Katenschinkens insgesamt. „Wird zu wenig Salz<br />

genommen kann sich Schimmel bilden, wird zu viel<br />

Salz genommen, ist der Schinken sehr schnell versalzen“,<br />

so Henke.<br />

Ausreichend Zeit zum Reifen geben<br />

Erst danach geht es für die Schinken nach einer ausgiebigen<br />

Dusche in eine der 16 Räucherkammern.<br />

Geräuchert wird bei einer Kaltrauchtemperatur von<br />

25 Grad. „Wir räuchern noch ganz traditionell und<br />

mit Buchenholzspänen, so, wie es für den norddeutschen<br />

Raum für die Herstellung von Katenschinken<br />

üblich ist“, so Henke. „Das verleiht unserem Schinken<br />

Die Späne werde entzündet, zum Glimmen gebracht<br />

und der Schinken an Deckenschienen der Räucherkammer<br />

eingehängt. Ein Räucherdurchgang, der eine<br />

Charge von etwa 1.500 Schinken umfasst, beansprucht<br />

3 bis 5 Tage. Dann werde die Räucherkammer<br />

für 3 bis 5 Tage gelüftet, während der Schinken<br />

in dieser Zeit weitertrocknen kann und dabei Wasser<br />

und Fett verliert. Anschließend wiederholt sich der<br />

Turnus aus Räuchern, Lüften und Trocknen für etwa<br />

zwei bis drei Wochen bis zum perfekten Ergebnis.<br />

„Das lässt sich an der Farbe erkennen und auch<br />

am Gewicht ablesen“, sagt Räuchermeister Florian<br />

Schmalfeld (38).<br />

Der Feinschnitt für das Finish<br />

Anschließend wird der Schinken in die gewünschten<br />

Teilstücke zerlegt und in der Regel entschwartet.<br />

Insbesondere entfernen Mitarbeiter an der Pape,<br />

52 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Technik Räuchern + Reifen<br />

dem teuersten Stück, die Knochen. In einem nächsten<br />

Schritt werden die Schinken unter Luftabschluss<br />

vorverpackt. In dieser sogenannten Vakuumverpackung<br />

reifen sie dann noch zwei bis drei weitere<br />

Monate im Kühlraum bei einer Temperatur von 1-2<br />

Grad, ehe sie dann entweder am Stück, das ungefähr<br />

4-5 Kilo wiegt, weiterverkauft oder per Lkw nach<br />

Harkebrügge bei Oldenburg transportiert werden.<br />

Dort im Logistikzentrum, in dem zentral sämtliche<br />

der an den jeweiligen Rohschinken-Standorten produzierten<br />

Schinken eintreffen und weiterverarbeitet<br />

werden, wird der Katenschinken entweder in Scheiben<br />

geschnitten, verpackt und unter dem Markennamen<br />

„Abraham“ an den Handel geliefert oder<br />

kommt verpackt und am Stück als Bedienware zum<br />

Kunden.<br />

Werksleiter Henke gewährt schließlich noch Einblicke<br />

in einen weiteren, riesigen Kühlraum, der<br />

über die Hälfte mit fertig produzierten Katenschinken<br />

gefüllt und bereits für die kommende Spargelsaison<br />

bereitsteht. Auf mehrere Hundert Tonnen<br />

Ware werde dieser Bestand an Katenschinken für<br />

diese besondere Zeit zwischen März und Ende Juni<br />

noch aufgestockt, womit sich das Unternehmen<br />

wie in jedem Jahr für seine umsatzstärkste Zeit<br />

wappnet. „Unser Katenschinken ist zwar ein Dauerläufer<br />

und das ganze Jahr über gefragt, aber zur<br />

Spargelzeit eben ganz besonders“, so Henke. Beim<br />

umherschweifenden Blick auf die auch hier haushoch<br />

bereitgestellten Reihen an Schinken fällt es<br />

schwer, daran auch nur im Geringsten zu zweifeln.<br />

<br />

beh<br />

»Unser Katenschinken<br />

ist<br />

zwar ein Dauerläufer<br />

und das<br />

ganze Jahr über<br />

gefragt, aber<br />

zur Spargelzeit<br />

eben ganz besonders.<br />

FOTO: OLAF BEHNEL<br />

Die Zerlegung des Schinkens, u.a. das Entschwarten und<br />

die Entfernung der Knochen, ist eine sehr anspruchsvolle<br />

Tätigkeit, die neben sehr viel Kraft vor allem jahrelange<br />

Erfahrung erfordert.<br />

In Vakuum verschweißt reifen die Katenschinken noch<br />

mehrere Monate weiter oder werden am Stück an den<br />

Endkunden weiterveräußert.<br />

FOTO: ASTRID KRUSE<br />

Zur Info:<br />

Abraham Schinken wurde <strong>19</strong>64 von Rolf<br />

und Jürgen Abraham gegründet. <strong>19</strong>71<br />

eröffneten die Brüder eine Räucherei in<br />

Moisburg bei Buxtehude, <strong>19</strong>81 errichteten<br />

sie das Unternehmen mit Produktionsstätte<br />

in Seevetal. Im Januar 2009 übernahm die<br />

Bell Holding AG 75 Prozent der Anteile am<br />

deutschen Rohschinkenfabrikanten Abraham<br />

GmbH in Seevetal bei Hamburg. Seit 2012<br />

ist das Unternehmen vollständig Teil der Bell<br />

Deutschland GmbH. Bell Deutschland ist Teil<br />

der Bell Food Group AG Basel. Neben dem<br />

Hauptsitz in Seevetal verfügt Bell Deutschland<br />

in der Bundesrepublik mit Edewecht,<br />

Börger, Suhl, Bad Wünnenberg-Haaren,<br />

Schiltach, Harkebrügge (Reife- und Logistikzentrum)<br />

und im Ausland mit Casarrubios<br />

del Monte und Toledo (Spanien) sowie mit<br />

Libramont-Chevigny (Belgien) über weitere<br />

Produktionsstätten. Ein dritter Standort der<br />

Firmengruppe in Spanien befindet sich derzeit<br />

im Bau. Die Wahl der Standorte erfolgte<br />

ganz bewusst, um sehr regionalspezifische<br />

Produkte herzustellen. So kommt zum<br />

Beispiel der Schwarzwälder Schinken aus<br />

Schiltach, der Ammerländer Schinken aus<br />

Edewecht im Ammerland und der Serrano-<br />

Schinken aus Spanien. In Deutschland ist<br />

Bell neben „Abraham“ noch mit den Marken<br />

„Zimbo“ und „Bell“ präsent. Bell Deutschland<br />

ist mit seinen Produkten in 25 Ländern<br />

Europas vertreten und ist nach eigenen<br />

Angaben Marktführer für Rohschinken in<br />

Deutschland. Das Unternehmen beschäftigt<br />

insgesamt 1.663 Mitarbeiter – davon 50<br />

Arbeitskräfte im Werk in Seevetal und 150<br />

in der Verwaltung – und erzielte 2017 einen<br />

Umsatz von 477 Millionen Schweizer Franken<br />

(422 Millionen Euro).<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 53


Technik Räuchern + Reifen<br />

Fessmann GmbH produziert Hightech-Räucher-, Koch- und Backanlagen<br />

Die Lösung steckt im Detail<br />

Die Fessmann GmbH aus Winnenden bei Stuttgart zählt zu den weltweit führenden Herstellern von<br />

Hightechanlagen zur Lebensmittelbehandlung in der Fleisch, Wurst und Fisch verarbeitenden Industrie.<br />

Über 75.000 Anlagen zum Räuchern, Kochen, Braten, Backen und Kühlen hat das <strong>19</strong>24 gegründete Unternehmen<br />

nach eigenen Angaben in seiner Firmengeschichte hergestellt und ausgeliefert. Das Fleisch-<br />

Magazin besuchte das schwäbische Unternehmen und verschaffte sich einen Eindruck von der Vielfalt<br />

und Leistungsfähigkeit der Produktion.<br />

Schwaben gelten gemeinhin als besonders sparsame,<br />

fleißige und clevere Leute. „Wir können<br />

alles. Außer Hochdeutsch“ lautet einer der<br />

wohl bekanntesten Slogans aus dem im Süden der<br />

Republik gelegenen Bundesland. Obwohl er Anlass<br />

zum Schmunzeln bietet und eine tüchtige Portion<br />

Selbstironie enthält, enthält er auch ein Fünkchen<br />

Wahrheit, liegen doch viele erfolgreiche Unternehmen,<br />

zum Beispiel aus der Automobilbranche, im<br />

„Schwabenländle“. Auch die Fessmann GmbH darf<br />

sich getrost dazu zählen: Die allgemeine Konjunktur<br />

„brummt“, und die Geschäfte des Anlagenbauers<br />

ebenfalls. „Mit 2018 hatten wir eines der bisher<br />

erfolgreichsten Jahre unserer Firmengeschichte“,<br />

sagt Marketing-Leiter Arne Duss (24). Zu den Kunden<br />

der Schwaben zählen Fleischer-Fachgeschäfte<br />

ebenso wie mittelständische Betriebe aus der Industrie<br />

und Großindustrie. Entsprechend ausdifferenziert<br />

ist das Produktportfolio, das Chargenanlagen<br />

sämtlicher Größen, halb-kontinuierliche Anlagen<br />

bis hin zu automatisierten kontinuierlichen Durchlaufanlagen<br />

umfasst.<br />

Der „Alleskönner“: Die „T3000“<br />

Die „T3000“ ist der „Alleskönner“ aus dem Hause Fessmann. Die Anlage kann<br />

Trocknen, Röten, Räuchern und Kochen.<br />

54 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong><br />

FOTO: FESSMANN GMBH & CO KG<br />

Metzgereibetriebe wissen, dass sie von Wurst,<br />

Schinken & Co. hohe Stückzahlen von bester und<br />

gleichbleibender Qualität und möglichst kosteneffizient<br />

herstellen müssen, um heute im harten Wettbewerb<br />

konkurrenzfähig zu sein. Qualität und Produktivität<br />

unter einen Hut zu bekommen bilden daher<br />

die Herausforderung, denen sie sich, ganz gleich<br />

welcher Größe, heute stellen müssen.<br />

Diesem Anspruch gerecht zu werden und Unternehmen<br />

eine solide Basis für eine verlässliche und<br />

effiziente Produktion zu geben, setzt sich die Fessmann<br />

GmbH seit jeher zum Ziel, mit großem Erfolg.<br />

Weltweit haben die Schwaben nach eigenen<br />

Angaben rund 75.000 Anlagen produziert. Eine der


Technik Räuchern + Reifen<br />

Anlagen von Fessmann kommen auch in der großindustriellen Produktion zum Einsatz.<br />

FOTO: FESSMANN GMBH & CO KG<br />

»Die ‚T3000‘<br />

zeichnet sich<br />

durch minimale<br />

Gewichtsverluste,<br />

schnelle<br />

Prozesszeiten<br />

und niedrige<br />

Wartungs- und<br />

Betriebskosten<br />

aus.<br />

Grundlagen des Erfolges und zugleich das Aushängeschild<br />

des Unternehmens ist die Universalanlage<br />

„T3000“. Sie gilt als der „Alleskönner“ im Handwerksbereich<br />

und dient – in Bauweise und Konstruktion<br />

mal größer, mal kleiner – als Vorbild für andere Anlagen<br />

des Unternehmens. Sie kann Trocknen (Frischluft,<br />

Heizen, Umwälzen), Röten (Erwärmen, Befeuchten,<br />

Umwälzen), Räuchern (Glimm-, Reibe- und<br />

Flüssigrauch) und Kochen (Frischdampf, ND-Direktdampf,<br />

Delta T-Kochung) und mit entsprechender<br />

System-Erweiterung auch Duschen und Kühlen.<br />

„Die ‚T3000‘ zeichnet sich durch minimale Gewichtsverluste,<br />

schnelle Prozesszeiten und niedrige Wartungs-<br />

und Betriebskosten aus“, so Duss. So sei die<br />

„T3000“ komplett aus Edelstahl gefertigt und verfüge<br />

über eine besonders energieeffiziente Isolierung aus<br />

Edelstahl, Hochtemperatur-Isolierplatten und PU-<br />

Schaum anstelle von Mineralwolle, was insgesamt<br />

bis zu 20 Prozent weniger Wärmeverlust beim Betrieb<br />

der Anlage bewirke. Außerdem basiere die Luftführung<br />

der Anlage auf Über- und Unterdruck, so dass<br />

der Rauch nicht in die Kammer eingeblasen, sondern<br />

eingesaugt werde. „Dies sorgt für eine verlustarme<br />

und gleichmäßige Luftverteilung und für ein<br />

einheitliches Räucherklima“, so Duss. Mit ausschlaggebend<br />

für den Erfolg der „T3000“ sei Duss zufolge<br />

das der Anlage zugrunde gelegte „Turbomat-Prinzip“:<br />

Die besondere räumliche Nähe von Lüfter, Heizung<br />

(bzw. Kühlung) und zum zu räuchernden Produkt<br />

ermögliche einen optimalen und verlustarmen<br />

Temperaturübergang. Aufgrund der kürzeren Produktionszeit<br />

und höheren Effektivität können Unternehmen<br />

ihre Produkte dadurch in kürzerer Zeit<br />

und unter geringeren Gewichtsverlusten garen und<br />

räuchern und erzielen damit höheren Gewinn, so der<br />

Marketing-Leiter.<br />

Vielzahl patentierter Detaillösungen<br />

Kombinierbar ist die „T3000“ mit allen Fessmann-<br />

Raucherzeugungsgeräten der „Ratio-Familie“, und<br />

zwar mit dem „Ratio-Top“-Glimmraucherzeuger“,<br />

dem Reiberaucherzeuger „Ratio Friction“ sowie dem<br />

Flüssigraucherzeuger „Ratio Liquid“. „Bei unseren<br />

Glimmraucherzeugern verwenden wir Hackschnitzel<br />

anstelle von Sägespänen als Brennmaterial, weil sie<br />

im Gegensatz zu letzteren in der Größe standardisiert<br />

sind und sich beim Brennvorgang damit sehr gleichmäßig<br />

verhalten“, so Duss. Im Ergebnis führe das zu<br />

gleichmäßigeren Räucherprozessen und zu konsistenten<br />

Produkten.<br />

Neben der serienmäßigen automatischen Reinigungshilfe<br />

und der einfachen und bedienerfreundlichen<br />

Steuerung sämtlicher Anlagenparameter über<br />

die Software „Food.Con“ zeichnet sich die „T3000“<br />

vor allem durch seine Vielzahl weiterer durchdachter<br />

Detaillösungen aus. So sind die Türen mit Hebescharnieren<br />

ausgestattet. Sie verhindern, dass die Türen<br />

beim Öffnen bzw. Schließen auf dem Fußboden<br />

schleifen und schneller verschleißen.<br />

»Wir möchten<br />

unseren Kunden<br />

Top-Qualität<br />

in kürzester<br />

Zeit liefern, die<br />

Lean-Production<br />

hilft uns dabei.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 55


Technik Räuchern + Reifen<br />

noch in der ersten Jahreshälfte einen Schweißroboter<br />

in Betrieb nehmen, so Wilhelm. „Der Mensch<br />

übernimmt das Denken, die körperliche Tätigkeit<br />

hingegen die Maschine. Das wird zum einen unsere<br />

Fertigungsqualität und die Arbeitsgeschwindigkeit<br />

erhöhen und zum anderen die Ergonomie des Arbeitsplatzes<br />

verbessern“, so der gelernte Industriemechaniker<br />

und Wirtschaftsingenieur.<br />

Blick auf das Fessmann-Technikum.<br />

»Es ist vor allem<br />

die gute Qualifikation<br />

unserer<br />

Mitarbeiter, die<br />

die hohe Qualität<br />

unserer<br />

Produkte sicherstellt.<br />

Schlanke Produktion, gute<br />

Qualifikation<br />

Der Standort von Fessmann ist über die Jahre beständig<br />

gewachsen, weshalb ständig versucht<br />

wird, die zur Verfügung stehende Produktionsfläche<br />

optimal zu nutzen. Im Laufe der Jahre haben<br />

die Winnender ihre Produktion und Logistik daher<br />

verschlankt und auf Effizienz getrimmt. Orientiert<br />

werde sich am vom Autobauer Toyota entwickelten<br />

„Lean-Production“-Konzept, das den eigenen<br />

Bedürfnissen angepasst wurde: Lagerhaltung gibt<br />

es so gut wie keine und Bauteile kommen per Justin-time-Lieferung.<br />

„Wir möchten unseren Kunden<br />

Top-Qualität in kürzester Zeit liefern, die Lean-Production<br />

hilft uns dabei“, so Duss.<br />

In einem separaten Trakt ist das Technikum untergebracht,<br />

die Testküche. Hier können alle Geräte<br />

des Fessmann-Produktportfolios auf Herz und Nieren<br />

geprüft werden und Kunden ihr Wunschgerät<br />

unter Realbedingungen ausprobieren. „Dann wird<br />

schon mal eine ganze Charge Wiener geräuchert,<br />

damit sich Metzger ein Bild von der Qualität unserer<br />

Anlagen machen können“, sagt Duss. Drei Mitarbeiter<br />

kümmern sich in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />

um die Verbesserung bestehender<br />

und um die Entwicklung neuer Anlagen.<br />

„Es ist vor allem die gute Qualifikation unserer Mitarbeiter,<br />

die die hohe Qualität unserer Produkte sicherstellt“,<br />

sagt Produktionsleiter Daniel Wilhelm<br />

(35). Dennoch bestehe im Anlagenbau die Tendenz<br />

zur Teilautomatisierung, in der Mensch und Maschine<br />

Hand in Hand zusammenarbeiten. Daher<br />

habe sich auch Fessmann für den Einsatz sogenannter<br />

kollaborativer Roboter entschieden und werde<br />

FOTO: FESSMANN GMBH & CO KG<br />

Optimistischer Blick in die Zukunft<br />

„Technik und Technologie auf allerhöchstem Niveau<br />

miteinander zu vereinbaren, Anlagenbau auf<br />

der einen Seite und die Herstellung von Lebensmitteln<br />

auf der anderen, zeichnet uns aus“, erläutert Firmenchef<br />

Ulrich Fessmann (55), der das Unternehmen<br />

in dritter Generation leitet, die Firmenphilosophie.<br />

Fünf Jahre vor dem hundertjährigem Bestehen<br />

bereite ihm der Blick in die Zukunft keine Sorgen.<br />

Dennoch seien Innovationen von elementarer Bedeutung,<br />

um national und international am Markt<br />

weiterhin bestehen zu können, so Fessmann. Technologische<br />

Weiterentwicklungen im Bereich der<br />

Energieeinsparung, der Lebensmittelhygiene und<br />

der Nachhaltigkeit werden seiner Meinung nach in<br />

den nächsten Jahren im Anlagenbau an Bedeutung<br />

gewinnen. Chancen und Herausforderungen werde<br />

jedoch auch die digitale Transformation im Sinne<br />

der „Industrie 4.0“ mit sich bringen, so Fessmann.<br />

Mit diesem Wandel werden viele Daten gewonnen<br />

und zu neuen Informationen über Anlagen geformt.<br />

Im Mittelpunkt des Unternehmens werden aber<br />

trotz des zu erwartenden digitalen Transformationsprozesses<br />

die Mitarbeiter stehen. „Was am meisten<br />

zählt ist das Team, deswegen macht es so eine<br />

Freude, bei uns zu arbeiten“, erklärt Fessmann, der<br />

damit ein weiteres Kriterium dafür liefert, das dazu<br />

geeignet ist, den Mythos des erfolgreichen schwäbischen<br />

Unternehmens zu nähren. <br />

beh<br />

Fessmann GmbH & Co KG<br />

Firmentelegramm<br />

Anschrift: Herzog-Philipp-Straße 39<br />

71364 Winnenden<br />

Gründung: <strong>19</strong>24<br />

Mitarbeiter: 160<br />

Umsatz (2018): 30 Millionen Euro<br />

Anteil Export: 75 %<br />

Nationale Kunden: 25 %<br />

56 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


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optimalen Haltungsbedingungen kann die Geschlechtreife<br />

in der Störzucht der Firma Aquatir wesentlich früher<br />

als in der Natur erreicht werden – die Zeitersparnis<br />

beträgt etwa 25 Prozent.<br />

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Technik Räuchern + Reifen<br />

Dry Ager: Fleisch perfekt reifen lassen<br />

Auf das richtige Klima<br />

kommt es an<br />

Dry Aged Beef gilt derzeit als das am höchsten veredelte und geschmacksintensivste Fleisch. Um es<br />

herzustellen, wird Rindfleisch von höchster Qualität, viel Zeit – und ein Reifeschrank benötigt. „Dry<br />

Ager“-Reife- und Präsentationsschränke des Unternehmens Landig & Lava aus dem schwäbischen Bad<br />

Saulgau-Lampertsweiler lassen kostbare Fleischteile nicht nur unter klimatischen und hygienischen<br />

Idealbedingungen ihr volles Aroma entfalten. Sie zeigen außerdem ihren wertvollen Inhalt dank viel Glas<br />

und gebürsteter Stahloptik in einem ästhetischen Rahmen und ziehen so die Aufmerksamkeit auf sich.<br />

Dry Aging – übersetzt „Trockenreifung“ – ist<br />

die traditionelle Methode, um Fleisch außergewöhnlich<br />

zart und geschmacklich intensiv<br />

reifen zu lassen. Dabei wird das Fleisch am<br />

Knochen über einen längeren Zeitraum von bis zu<br />

sechs Wochen, teilweise auch länger, bei kontrollierter<br />

Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität<br />

in speziellen Kühlkammern bei Temperaturen<br />

zwischen 2 und 0 Grad gelagert. In den USA sind<br />

am Knochen gereifte Steaks schon seit Jahrzehnten<br />

Kult. Die neue Steakhauskultur und die wachsende<br />

Begeisterung der Konsumenten für qualitativ hochwertig<br />

erzeugte Lebensmittel haben dem Dry Aging<br />

aber inzwischen auch bei uns zu einem regelrechten<br />

Hype verholfen. Das zeitaufwendige Verfahren und<br />

ein Gewichtsverlust von 20 bis 40 Prozent erklären<br />

die teilweise erheblichen Preisaufschläge für Dry<br />

Aged Beef. Trockenreifung funktioniert jedoch nur,<br />

wenn Temperatur, permanente Durchlüftung, Luftfeuchtigkeit<br />

und der Schutz vor Keimen hochpräzise<br />

funktionieren. Wenn diese Parameter nicht stimmen,<br />

kann das edle Fleisch verderben.<br />

Ziel: Neue Maßstäbe setzen<br />

Nichts für Ungeduldige: Drei bis sechs Wochen – je nach<br />

Fleischsorte und Größe – benötigt ein Stück, bis es die richtige<br />

Reife erreicht. Dabei hilft der „Dry Ager“, hier im Bild das<br />

58 FleischMagazin Modell „DX 1000“. 1-2 / 20<strong>19</strong><br />

OTO: LAVA & LANDIG<br />

Auch die Brüder Christian und Aaron Landig vom<br />

Wildkühlungsspezialisten Landig & Lava aus Bad<br />

Saulgau und selbst begeisterte Köche und Griller<br />

ließen sich vom Dry-Age-Trend anstecken. Sie setzten<br />

sich zum Ziel, einen Reifeschrank zu entwickeln,<br />

der neue Maßstäbe in Design und Technik setzt und<br />

zu einem Preis auf den Markt kommt, der ihn für<br />

Gewerbetreibende lukrativ und für Privatnutzer erschwinglich<br />

macht. Mit Unterstützung zweier Metzger<br />

und einem Lebensmittellabor investierten die<br />

Brüder mehrere Jahre Entwicklungszeit – bis sie 2011<br />

mit dem ersten „Dry Ager“ durchstarteten.


Technik Räuchern + Reifen<br />

Inzwischen bietet Landig & Lava auch Lösungen im größeren Format an wie hier begehbare Reifezellen.<br />

OTO: LAVA & LANDIG<br />

In den folgenden Jahren bauten sie ihr Produktangebot<br />

immer weiter aus. Heute kann das Unternehmen<br />

mit verschiedenen „Dry Ager“-Modellen<br />

Lösungen für alle Größen und Branchen anbieten.<br />

Zum einen sind dies der Reifeschrank „Dry Ager DX<br />

500“ für bis zu 20 kg Fassungsvermögen, der sich<br />

primär an Privathaushalte richtet, sowie der Reifeschrank<br />

„Dry Ager DX 1000“ mit einer Kapazität für<br />

bis zu 100 kg, der sich eher an den Bedürfnissen von<br />

Metzgereien, Steak-Restaurants oder Supermarkt-<br />

Fleischabteilungen orientiert. Ausgereifte Technik<br />

und gleich ein Bündel aus mehreren Innovationen<br />

sorgen nach Angaben der Entwickler für die optimalen<br />

technischen Rahmenbedingungen, um in den<br />

„Dry Ager“-Reifeschränken Fleisch perfekt reifen zu<br />

lassen.<br />

Kein Wasseranschluss erforderlich<br />

So könne in den Geräten Fleisch am Knochen bei<br />

etwa 85 Prozent Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur<br />

von zwei Grad ideal reifen. Die elektronische<br />

Steuerung sorgt nach Angaben des Herstellers für<br />

die präzise Einhaltung der konstanten Temperatur<br />

(von 0 bis +25 °C), die in Schritten von nur einem<br />

Zehntel Grad Celsius geregelt werden kann. Auch<br />

die Luftfeuchtigkeit lasse sich per „Humi-Control“<br />

hochpräzise in 0,5er-Schritten zwischen 60 und 90<br />

Prozent einstellen, ein Wasseranschluss sei dabei<br />

nicht nötig. Das Durchlüftungssystem „DX AirReg“<br />

sorgt laut Landig & Lava auch bei großen Schwankungen<br />

der Umgebungstemperatur für das richtige<br />

Mikroklima im Inneren und eine konstante Luftströmung.<br />

Es kompensiere auch das häufige Öffnen der<br />

Tür.<br />

Ein ausgeklügeltes Entkeimungssystem gewährleiste<br />

laut Hersteller, dass die Luft im „Dry Ager“ hygienisch<br />

rein gehalten werde. Die Entkeimung des „Dry<br />

Agers“ findet hierbei einmal pro Minute über eine<br />

UVC-Entkeimungsbox statt, über die das Fleisch<br />

nicht direkt mit UV-Licht angestrahlt wird, um der<br />

Struktur der Fleischoberflächen nicht zu schaden.<br />

Die getönten, metallbedampften Isolier-Glastüren<br />

schützen ebenfalls vor UV-Strahlen. „Für den Metzger<br />

oder Fleischverarbeiter ist das in der Summe<br />

das A und O, nämlich ein sicheres Produkt für seine<br />

Kunden“, so die Gebrüder Landig. <br />

Selbst begehbare Reifezellen im individuellen Design<br />

hat das schwäbische Unternehmen inzwischen<br />

im Produktangebot. Auch für die bereits fast komplett<br />

ausgestatteten fleischverarbeitenden Betriebe<br />

hat „Dry Ager“ eine clevere Lösung gefunden: „Dry<br />

Ager“-Aggregate, die aus jeder normalen Kühlzelle<br />

eine voll ausgestattete Dry Aging-Reifekammer machen.<br />

„So einfach war Dry Aging noch nie“, sagen die<br />

Brüder Landig. <br />

beh<br />

»Heute kann das<br />

Unternehmen<br />

mit verschiedenen<br />

„Dry Ager“-<br />

Modellen<br />

Lösungen für<br />

alle Größen<br />

und Branchen<br />

anbieten.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 59


Technik Räuchern + Reifen<br />

Stärken bündeln: Auf die Zusammenarbeit freuen sich Claudia Buse (4.v.l.), Geschäftsführerin der Bastra GmbH und ihr Team sowie die<br />

Partner der familiengeführten mittelständischen Beteiligungsgesellschaft (MB) aus Osnabrück.<br />

FOTO: BASTRA<br />

Bastra GmbH<br />

Neue Firmierung, neue Ideen<br />

Bastra, Hersteller von hochwertigen Kochund<br />

Rauchanlagen, startet unter der neuen<br />

Firmierung Bastra GmbH ins neue Jahr. Zugleich<br />

hat sich die bisherige Bayha & Strackbein<br />

GmbH zum Ziel gesetzt, Erfahrung und<br />

Kompetenz zum Vorteil für ihre Kunden aus<br />

Handwerk und Industrie weiter auszubauen.<br />

Verstärkung hat sich das weltweit aktive<br />

Unternehmen dafür mit der familiengeführten<br />

mittelständischen Beteiligungsgesellschaft<br />

(MB) aus Osnabrück geholt, die<br />

ebenfalls über ausgewiesenes Branchen-<br />

Know-how verfügt.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsame<br />

Werte teilen und wertvolles Wissen ab<br />

sofort gewinnbringend für unsere Kunden<br />

vernetzen. Schon jetzt sind wir voller Ideen“,<br />

60 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong><br />

so Claudia Buse, die als geborene Bayha die<br />

Geschicke des Unternehmens in dritter Generation<br />

leitet. Im IFFA-Jahr 20<strong>19</strong> werde Bastra<br />

daher auch direkt einige Neuentwicklungen,<br />

Produkte und Services präsentieren,<br />

mit denen die Experten ihren nationalen<br />

wie internationalen Kunden die Arbeit einfacher<br />

machen wollen. „Wir kommen aus<br />

dem Handwerk und wollen hier auch in Zukunft<br />

der bewährte starke Partner bleiben“,<br />

so Buse. Mit fortschrittlichen Entwicklungen<br />

im Bereich der Industrie-Maschinen sei<br />

es aber gleichzeitig Ziel des Unternehmens,<br />

den Vertrieb in dieser Sparte weiter auszubauen<br />

und dafür das unternehmenseigene<br />

große Vertriebs-Service-Netz im In- und<br />

Ausland zu nutzen. Auch im Lebensmitteleinzelhandel<br />

sehen die Sauerländer ein<br />

deutliches Wachstumspotenzial. „Schließlich<br />

werden immer mehr Frischtheken installiert,<br />

an denen in unseren Koch- und<br />

Rauchanlagen Fleisch- und Wurstwaren sowie<br />

Fischprodukte frisch zubereitet und anschaulich<br />

präsentiert werden können“, gibt<br />

Claudia Buse die Marschrichtung vor.<br />

Zu einem starken Partner zählt für Bastra<br />

nach eigenen Angaben auch ein starker<br />

Service. Kunden stehe deshalb nicht nur<br />

ein bundesweites Netz an zertifizierten Servicepartnern<br />

zur Verfügung, auch im eigenen<br />

Unternehmen lerne Bastra Mitarbeiter<br />

an, um vor und nach Inbetriebnahme einer<br />

Produktionsanlage eine schnelle und kompetente<br />

Unterstützung zu gewährleisten.<br />

<br />

beh


DIGITALISIERUNGS REPORT<br />

Prognosen<br />

Trends<br />

Highlights<br />

Gregor Scheffer<br />

Meat Cracks Technologie<br />

Philipp Ehlert<br />

Gustav Ehlert<br />

Ferdinand Nock<br />

Nock Maschinenbau<br />

Thomas Wagner<br />

Hagesüd Interspice<br />

Dr. Christoph Wienken<br />

FreshDetect<br />

Hans-Christian Achinger<br />

Indasia Gewürzwerk<br />

Helmut Voßmann<br />

Agma Data<br />

Tobias Weber<br />

Weber Maschinenbau<br />

Bernhard Lammers<br />

Plukon Food Group<br />

Christopher Klotz<br />

Campofrio Food Group<br />

Hartmut Brettschneider<br />

Acclavis<br />

Dr. Marius Grathwohl<br />

Multivac<br />

Robert Wiedemann<br />

Beam<br />

Dr. Hermann-Josef Nienhoff<br />

QS<br />

Ralf Schlangenotto,<br />

Reinert<br />

Manfred Kohler,<br />

Hobart<br />

Ralf Oesingmann<br />

Meier Verpackungen<br />

Karl-Heinz Krämer<br />

Block Foods<br />

Dominik Haug, Leiter<br />

Treif GmbH<br />

Dr. Falk Bartels<br />

Nordfrost GmbH<br />

Stefan Sorgo<br />

Sorgo Anlagenbau


Firmenverzeichnis<br />

FOOD & CO.<br />

Acclavis Beilngries................................................................. 8<br />

Beam Altenstadt.....................................................................7<br />

Block Foods Hamburg..........................................................11<br />

Campofrio Food Group Deutschland..................................11<br />

„Das macht einfach richtig Spaß“......................................... 4<br />

Fresh Detect Pullach............................................................. 8<br />

Gustav Ehlert Verl.................................................................. 6<br />

Hagesüd Interspice Memmingen.........................................7<br />

Hobart Offenburg................................................................. 13<br />

Indasia Gewürzwerk Georgsmarienhütte..........................10<br />

Kalle Group Wiesbaden........................................................ 8<br />

Meier Verpackungen Hohenems/Österreich..................... 14<br />

Multivac Wolfertschwenden................................................ 12<br />

Nock Maschinenbau Friesenheim....................................... 6<br />

Nordfrost Schortens............................................................. 15<br />

Plukon Food Group Deutschland.......................................10<br />

QS Bonn................................................................................ 13<br />

Reinert Versmold.................................................................. 12<br />

Sorgo Anlagenbau................................................................ 15<br />

Treif Oberlahr....................................................................... 14<br />

Weber Maschinenbau Breidenbach.................................... 9<br />

Persönlich be(h)notet, ein Kommentar von Olaf Behnel<br />

Digitaler Wandel als selektives Merkmal?<br />

„Das Wichtigste ist, die Digitalisierung nicht als Gefahr, sondern als Chance<br />

zu begreifen“ bis hin zu „Die Digitalisierung ist für uns derzeit kein zentrales<br />

Thema“: Ebenso heterogen wie die Vielzahl der von uns in diesem<br />

Jahr befragten Unternehmen der Fleischbranche fielen auch die Antworten<br />

aus, die wir zurück erhielten. Doch unabhängig davon, wie weitreichend<br />

die Berücksichtigung der Digitalisierung im jeweiligen Unternehmen und<br />

ihre Wahrnehmung als positiv oder negativ auch sein mag: Neben anderen<br />

Wirtschaftszweigen hat sie offenbar – ähnlich wie die Globalisierung – längst<br />

auch die Fleischbranche erfasst und einen der eigenen Kontrolle entkoppelten<br />

Transformationsprozess in Gang gesetzt, dem sich kaum ein Unternehmen<br />

noch entziehen kann.<br />

Oder sollte man vielmehr sagen, entziehen sollte ? Immerhin hat der (globale)<br />

Wettbewerb mittlerweile einen Grad der Vernetzung und eine Intensität erreicht,<br />

der diejenigen zurücklässt, die sich ihm nicht bedingungslos unterwerfen<br />

und unangepasst bleiben.<br />

Lassen sich eines Tages Ziele wie etwa höhere Kosteneffizienz, verbesserter<br />

Kundenservice, Umsatzsteigerung und Gewinnmaximierung nur noch für die<br />

Unternehmen erreichen, die auch die Digitalisierung aktiv vorantreiben ? Sind<br />

digitales Bestellmanagement, der Einsatz von RFID-Chips oder KI, Augmented<br />

Reality, Robotertechnik und eine digitale Lieferlogistik unerlässlich, um<br />

am Markt bestehen zu können ? Je eher die Digitalisierung von Unternehmen<br />

akzeptiert und entsprechend umgesetzt wird, desto besser, so scheint es.<br />

Gewiss: Die Digitalisierung verlangt den kompromisslosen Einsatz aller Ressourcen<br />

– Know-how, Kapital, Fachkräfte. Nicht jedes Unternehmen ist dazu<br />

bereit oder in der Lage, entsprechend zu investieren, um auf den „digitalen<br />

Zug“ aufzuspringen. Begründet die Digitalisierung also letztlich einen gnadenlosen<br />

Selektionsprozess, der diejenigen erbarmungslos vom Markt fegt,<br />

der sich ihrer verschließt ? Keiner weiß das heute genau oder kann das mit<br />

Bestimmtheit vorhersagen. Doch viele Entwicklungen zeichnen sich heute<br />

bereits ab und lassen sich antizipieren. Daher sollte, wie schnell auch immer<br />

der digitale Wandel voranschreiten mag, einer in diesem Fachteil getätigten<br />

Aussage folgend die Digitalisierung nicht als Selbstzweck, sondern als eine<br />

von vielen Investitionen in die Zukunft betrachtet werden, damit auch morgen<br />

noch gesunde und bezahlbare Lebensmittel hergestellt werden können.<br />

62 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


DIGITALISIERUNGS REPORT<br />

Ressourceneinsatz<br />

Wie stark wird die Digitalisierung 20<strong>19</strong> Kräfte<br />

in Ihrem Unternehmen – Investition, Mitarbeiter, Zeit – binden ?<br />

Zielstellung<br />

Welche Entwicklung wird damit möglich,<br />

welches Ergebnis streben Sie damit an ?<br />

Hürde(n)<br />

Was ist für Sie, für Ihr Unternehmen<br />

die größte Hürde bei der Digitalisierung ?<br />

Vision 2024<br />

Was kann die Branche in fünf Jahren leisten,<br />

wenn die Digitalisierung weiter so voranschreitet ?<br />

Prognosen<br />

Trends<br />

Highlights<br />

Alle sprechen von Digitalisierung, doch was beinhaltet dieser Begriff konkret für die Fleischbranche<br />

? Wir wollten es wissen und haben Sie gefragt, welche Möglichkeiten und auch welche<br />

Aufgaben die digitale Transformation für die der Branche verbundenen Unternehmen<br />

bereithält. Unser Fazit: Die Digitalisierung ist eine Herausforderung, ermöglicht aber wiederum<br />

gewaltige Entwicklung – die Verantwortlichen haben das erkannt und sie daher zur Chefsache<br />

gemacht, denn dieses Thema in all seinen Facetten verlangt nicht nur viel Aufmerksamkeit,<br />

sondern auch richtungsweisende Entscheidungen. Der Einsatz IT-basierter Technologien<br />

ist als wichtiger Baustein für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen akzeptiert.<br />

Für Fleischverarbeiter, Maschinenbauer und andere ist es in diesem Prozess jedoch essentiell,<br />

eine gesunde Balance zu finden: Einerseits müssen die laufenden Geschäfte gepflegt,<br />

andererseits darf der Anschluss an die zunehmend digitale (Arbeits-)Welt nicht vernachlässigt<br />

werden. Dafür braucht es neben den – oft knappen – Ressourcen wie Fachkräfte, Zeit und<br />

Geld auch ein gewisses Durchhaltevermögen bei der Umsetzung der gesteckten Ziele.<br />

Die bestehen neben mehr Flexibilität in Prozessen und Produktion sowie verbessertem<br />

Service manchmal auch in einem wirkungsvolleren Marketing für die Produkte.<br />

Es gibt viele Hürden zu nehmen, damit aus durchaus funktionierenden analogen effizientere<br />

digitale Prozesse werden – das zeigen die Antworten auf die aktuelle Umfrage von <strong>Fleischmagazin</strong><br />

zum Stand der Dinge in der Branche.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 63


n Digitalisierungs|report<br />

Gewürzmischungen, funktionelle Additive<br />

sowie Starter- und Schutzkulturen gehören<br />

zum Lieferprogramm des Unternehmens.<br />

Meat Cracks: Digital Leadership im mittelständischen Unternehmen<br />

„Das macht einfach richtig Spaß“<br />

Gregor Scheffer (55) ist geschäftsführender Gesellschafter der Meat Cracks Technologie GmbH<br />

aus Steinfeld-Mühlen im Kreis Vechta. Er entwickelt und produziert dort Gewürzmischungen,<br />

funktionelle Additive sowie Starter- und Schutzkulturen für die Lebensmittelindustrie. Innerhalb<br />

von knapp drei Jahren ist es ihm gelungen, sein Unternehmen fit für die Zukunft zu gestalten und<br />

dabei selbst zum Digital Leader zu werden. Neben weiteren Firmengründungen und umfassenden<br />

Bauprojekten hat der mittelständische Unternehmer erfolgreich grundlegende Schritte zur<br />

Realisierung des Zukunftsprojektes „Industrie 4.0“ gemacht sowie die Unternehmensnachfolge<br />

eingeleitet und gesichert.<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Wie ist es Ihnen gelungen,<br />

in dieser kurzen Zeit einen so<br />

umfassenden und nachhaltigen Wandel<br />

einzuleiten ?<br />

Gregor Scheffer: Begonnen hat alles<br />

mit einer Vision: Ich will langfristig eine<br />

gesunde und erfolgreiche Unternehmensgruppe<br />

an die nächste Generation<br />

weitergeben. Also machte ich mir<br />

Gedanken, wie aus meiner Idee Realität<br />

werden kann. Ich suchte und erkannte<br />

großes Potenzial in bestehenden<br />

64 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong><br />

Ressourcen, beschäftigte mich mit<br />

zukunftsrelevanten Themen wie<br />

„Industrie 4.0“ und „Management 4.0“<br />

(Digital Leadership) und beschloss,<br />

mich letztendlich diesen Herausforderungen<br />

zu stellen. Dabei ist mir klar<br />

geworden: Ich bin es, der genau jetzt<br />

die Weichen stellen muss – niemand<br />

anderes kann das für mich tun.<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Welche Maßnahmen<br />

haben Sie ergriffen, um ihr Unternehmen<br />

fit für die Zukunft zu machen ?<br />

Scheffer: Zuerst habe ich mit meinem<br />

Sohn geredet – über meine Vision und<br />

seine Wünsche für die Zukunft. Dann<br />

habe ich die Meat Cracks Technologie<br />

GmbH und die Star-Mix Meat<br />

Technology GmbH zu 100 % übernommen<br />

und in eine mit meinem Sohn<br />

gegründete Holding eingebracht.<br />

Danach habe ich mit den Mitarbeitern<br />

über meine Ziele gesprochen, denn<br />

ich wollte unbedingt alle mit auf diese<br />

Reise nehmen, weil alle gebraucht<br />

werden.


Digitalisierungs|report n<br />

Ich sah außerdem unser Know-how<br />

auf dem Gebiet der Herstellung von<br />

Mikroorganismen und erkannte die<br />

vielfältigen Möglichkeiten – auch außerhalb<br />

der Lebensmittelindustrie. Also<br />

gründete ich gemeinsam mit einem<br />

Partner Microtec, ein mikrobiologisches<br />

Forschungszentrum mit Produktion,<br />

das sämtliche Herstellungsprozesse im<br />

Bereich Biofermente bündelt.<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Haben Sie Experten<br />

hinzugezogen ?<br />

Scheffer: Ja, ich habe mir Experten ins<br />

Haus geholt. Sie unterstützen mich<br />

noch heute mit ihrem Know-how, damit<br />

ich meine Ziele effektiver, schneller<br />

und zielgerichteter erreiche, denn das<br />

Tagesgeschäft sollte immer parallel reibungslos<br />

weiterlaufen.<br />

Ein Steuerberater steht mir seit der<br />

Unternehmensgründung <strong>19</strong>96 zur Seite,<br />

berät mich in steuerlichen und betriebswirtschaftlichen<br />

Angelegenheiten<br />

sowie in Strategie- und Ausrichtungsfragen.<br />

Mit der Hilfe einer Consulting-<br />

Firma wiederum habe ich die Firmenleitbilder<br />

entwickelt und die kurz- und<br />

mittelfristigen Etappen sowie langfristige<br />

Ziele konkretisiert – quasi einen<br />

Fahrplan für die Reise entwickelt.<br />

Gregor Scheffer ist Geschäftsführer<br />

der Meat Cracks Technologie, einem<br />

Hersteller von Ingredients für die<br />

Lebensmittelindustrie.<br />

Und nicht zuletzt greife ich auf die Hilfe<br />

einer Coaching-Firma zurück, die mich<br />

von Anfang an bei Entwicklung der<br />

´neuen´ Organisation unterstützt. Sie<br />

berät und coacht mich, mein eigenes<br />

Potenzial viel kraftvoller und intensiver<br />

zu nutzen. Ich analysiere Prozesse jetzt<br />

anders, bewerte Situationen und Menschen<br />

ganz neu. Und genau deshalb<br />

entwickeln sich Projekte einfacher und<br />

schneller. Meine Führungskräfte werden<br />

ebenfalls vom Coach unterstützt, so<br />

dass auch sie ihre individuellen Stärken<br />

besser ausschöpfen können. Das bedeutet<br />

im Tagesgeschäft authentische,<br />

motivierte, hochbegeisterte Mitarbeiter<br />

sowie optimierte Prozesse durch neue<br />

Techniken und mehr Fokussierung auf<br />

die Kompetenzfelder.<br />

In Zahlen heißt das: Stark gestiegene<br />

Umsätze mit exponentiellem Aufwärtstrend<br />

für die nächsten Jahre. Das macht<br />

einfach richtig Spaß.<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Wie unterscheidet<br />

sich diese ´neue´ Organisation aus Ihrer<br />

Sicht von anderen ?<br />

Scheffer: Neben dem messbaren Erfolg<br />

in Zahlen und dem Spaßfaktor haben<br />

mich die schnelle Umsetzung und der<br />

geringe Zeitaufwand sehr beeindruckt.<br />

Wie gesagt, das Tagesgeschäft lief problemlos<br />

weiter, trotz aller Neuerungen.<br />

Häufig werden die vielfältigen Möglichkeiten<br />

durch das Hinzuziehen von<br />

externen Experten gar nicht vollumfänglich<br />

erkannt. Auch ist die Auswahl<br />

an Beratern und Coaches sehr groß, so<br />

dass ich rückblickend froh bin, für mich<br />

und meine Unternehmen die richtigen<br />

Experten gefunden zu haben, welche<br />

mich bei der strategischen Neuausrichtung<br />

erfolgreich unterstützt haben.<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Was raten Sie anderen<br />

Unternehmen, die sich auch fit für die<br />

Zukunft machen wollen ?<br />

Scheffer: Mut zu Visionen. Jedes Unternehmen<br />

kann sich dem digitalen Wandel<br />

stellen. Besonders mittelständische<br />

Unternehmen haben hier enorm viel<br />

Wachstumspotenzial. Wer erkennt, dass<br />

die Digitalisierung eine Riesenchance<br />

ist, wer in der Lage ist, das vielfältige<br />

Know-how seiner Mitarbeiter und die<br />

Kernkompetenzen seiner Unternehmung<br />

neu zu kombinieren und dann<br />

noch die richtigen Experten im Haus<br />

hat, kann Umsatz, Spaß und Erfolg um<br />

ein Vielfaches steigern.<br />

<strong>Fleischmagazin</strong>: Was war aus Ihrer<br />

Sicht das Wichtigste an diesem Prozess ?<br />

Im Zeitraum von drei Jahren wurde Meat Cracks fit für die Zukunft gemacht –<br />

nicht zuletzt dank digitaler Technologie.<br />

Scheffer: Meine Vision und die Unterstützung<br />

kompetenter Experten zum<br />

richtigen Zeitpunkt.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 65


n Digitalisierungs|report<br />

Gustav Ehlert<br />

Verl<br />

Philipp Ehlert<br />

Geschäftsleitung<br />

Ressourceneinsatz<br />

Stark. Wir werden den Ehlert Shop<br />

weiter ausbauen, zusätzliche Services<br />

anbieten und auch unsere Prozesse<br />

weiter digital unterstützen.<br />

Zielstellung<br />

Wir schaffen für unsere Kunden<br />

einen höheren Mehrwert durch<br />

komfortable Beschaffungsmöglichkeiten<br />

und mehr Transparenz.<br />

Durch optimierte Prozesse werden wir unsere Stellung im<br />

Markt weiter ausbauen und so weitere Vorteile für unsere<br />

Geschäftspartner schaffen.<br />

Hürde(n)<br />

Für uns liegt die größte Hürde immer noch bei der fehlenden<br />

Bereitschaft unserer Partner sich so essentieller<br />

Themen wie Produktstammdaten anzunehmen.<br />

Vision 2024<br />

Wenn sich die Branche übergreifend vernetzt und Daten<br />

sowie Technik auch über die gesamte Kette vom Feld bis<br />

zum Teller nutzt, wird sie die Ernährung der Gesellschaft<br />

gewährleisten und die Ressourcenverschwendung beenden.<br />

Zum Wohl von Mensch, Tier und Umwelt.<br />

FleischMagazin fragt<br />

Ressourceneinsatz<br />

Wie stark wird die Digitalisierung 20<strong>19</strong> Kräfte<br />

in Ihrem Unternehmen – Investition, Mitarbeiter,<br />

Zeit – binden ?<br />

Zielstellung<br />

Welche Entwicklung wird damit möglich,<br />

welches Ergebnis streben Sie damit an ?<br />

Hürde(n)<br />

Was ist für Sie, für Ihr Unternehmen<br />

die größte Hürde bei der Digitalisierung ?<br />

Vision 2024<br />

Was kann die Branche in fünf Jahren leisten,<br />

wenn die Digitalisierung weiter so voranschreitet ?<br />

Nock Maschinenbau<br />

Friesenheim<br />

Ferdinand Nock<br />

Firmengründer<br />

Ressourceneinsatz<br />

Dieses zu quantifizieren ist<br />

sicherlich eher schwierig.<br />

Ein fixes Budget haben wir<br />

nicht dafür bereitgestellt,<br />

auch um uns das Maß des<br />

erforderlichen Engagements<br />

offen zu halten.<br />

Jedoch ist klar, dass die<br />

Digitalisierung im kommenden<br />

Jahr einen großen<br />

Raum einnehmen wird. Bezüglich der Mitarbeiter<br />

werden wir die Strategie fahren, eher die erfahrenen<br />

Kräfte damit zu betrauen und entsprechend<br />

neue Mitarbeiter in deren ursprünglichen Bereichen<br />

einzuarbeiten.<br />

Zielstellung<br />

Im Prinzip sind es zwei Dinge die wir vorantreiben.<br />

Zum einen ist es das Auslesen von Daten aus<br />

unseren Maschinen. Zum anderen werden wir<br />

sukzessive unsere Maschinen weiterentwickeln<br />

was die Steuerung und Bedienung betrifft. Also<br />

mittelfristig werden wir immer mehr Mechanik<br />

durch Elektronikbauteile ersetzen. Im Ergebnis<br />

soll der Kunde in die Lage versetzt werden seine<br />

Produktion optimal zu überwachen, Wartungsintervalle<br />

frühzeitig zu erkennen und die Bedienung<br />

zu optimieren.<br />

Hürde(n)<br />

Die große Herausforderung wird sicherlich sein,<br />

die Balance zu finden, die bestehenden Geschäftsprozesse<br />

nicht zu vernachlässigen und gleichzeitig<br />

genug Manpower zu haben für die neuen Aufgaben,<br />

die kommen. Insgesamt blicken wir aber sehr<br />

positiv auf das Thema Digitalisierung, da wir aufgrund<br />

unserer Struktur und den kurzen Entscheidungswegen<br />

sehr schnell Dinge umsetzen können.<br />

Vision 2024<br />

Ich denke, die Kunden werden neben der reinen<br />

Funktion der Maschine insbesondere durch das<br />

Auswerten der Daten zukünftig einen enormen<br />

Zusatznutzen haben, ihre Prozesse zu optimieren<br />

und diese somit wirtschaftlicher zu gestalten. Aber<br />

auch wir als Hersteller werden profitieren. Hierbei<br />

denken wir beispielsweise daran, als exportorientiertes<br />

Unternehmen sehr viel einfacher Ferndiagnosen<br />

machen zu können und somit einen Großteil<br />

des Supports abdecken zu können.


Digitalisierungs|report n<br />

Agma Data<br />

Nikolausdorf<br />

Helmut Voßmann<br />

Geschäftsführer<br />

Ressourceneinsatz<br />

Als IT-Dienstleister haben wir das<br />

Thema Digitalisierung seit 2015<br />

in unserer Jahresplanung. 20<strong>19</strong><br />

werden wir ein Budget von 80.000<br />

Euro für das Themenfeld bereitstellen;<br />

neben zwei zusätzlichen<br />

Fachkräften aus dem Bereich<br />

Informatik sowie Tierwirtschaft.<br />

Zielstellung<br />

Bei aller Digitalisierungseuphorie stehen zwei Themenkomplexe<br />

für uns im Vordergrund:<br />

Erstens: Dateneigentümer behalten die Souveränität über<br />

ihr Wirtschaftsgut Daten und entscheiden selbstbestimmt,<br />

wie und wem sie im Hinblick auf Datendienstleistung<br />

vertrauen.<br />

Zweitens: Dafür halten wir praxiserprobte Werkzeuge bereit<br />

und verbessern diese laufend.<br />

In ersten Projekten hoffen wir, 20<strong>19</strong> in der Praxis gelebte<br />

papierbegleitende Prozesse zu digitalisieren. Es braucht<br />

Zeit, damit der Mehrwert der Digitalisierung für alle Beteiligten<br />

der Prozesskette erkennbar wird. Hier leisten wir<br />

tägliche Aufklärungsarbeit. Sich vom Papier zu trennen, ist<br />

für viele Menschen und auch für Behörden eine herausfordernde<br />

Aufgabe.<br />

Hürde(n)<br />

Neben dem in der Kundschaft existierenden Kostendruck<br />

ist der Mangel an qualifiziertem Personal die größte Projektbremse.<br />

Dazu kommt, dass es zu wenig greifbare und<br />

verständliche „proof of concepts“ – Machbarkeitsnachweise<br />

– gibt, mit dem wir Kunden von digitalen verbesserten<br />

Prozessen überzeugen können. Wir sind Praktiker und<br />

brauchen für unsere Zielgruppe praktikable Lösungsbeispiele.<br />

Ich bin überzeugt, wir werden die 20<strong>19</strong> zeigen<br />

können.<br />

Vision 2024<br />

Beweisbar dokumentiertes Tierwohl als auch lückenlose<br />

Prozessdokumentationen lassen sich nur mit digitaler<br />

Hilfe im Kostenrahmen halten, denn Prozesse in ihrer zunehmenden<br />

Komplexität und Vielfalt können nicht durch<br />

mehr und mehr menschliche Überwachung und Kontrolle<br />

aufgezeichnet werden. Also heißt es: Die Anwendung von<br />

KI – Künstlicher Intelligenz – bei vernetzten Produktionsprozessen<br />

wie Kostenreserven veranschaulichen und neue<br />

Geschäftsmodelle beflügeln. Ich bin überzeugt, dass dies<br />

auch noch mit mehr Verbrauchervertrauen einhergehen<br />

kann. Unser Leitspruch in diesem Thema lautet „Denke<br />

anders“ oder „Think different and global“.<br />

Hagesüd Interspice<br />

Memmingen<br />

Thomas Wagner<br />

Manager Artisan<br />

Ressourceneinsatz<br />

Für die Zukunft haben wir sicher<br />

noch Arbeit vor uns. Wir wollen<br />

uns aktiv darum kümmern, dass<br />

unsere Kunden viele unserer<br />

Service-Leistungen auch digital<br />

nutzen können.<br />

Zielstellung<br />

Wir möchten hiermit unser<br />

Unternehmen fit für die Zukunft<br />

machen und unseren Kunden einen weiteren Kommunikationsweg<br />

bieten.<br />

Hürde(n)<br />

Den Faktor ,Mensch‘ können und wollen wir nicht ersetzen;<br />

es geht nicht ohne die Präsenz beim Kunden vor Ort.<br />

Vision 2024<br />

Vieles ist denkbar, was heute noch fern scheint, jedoch<br />

wird es für alle leichter, schneller, besser und kreativer zu<br />

werden.<br />

Beam<br />

Altenstadt<br />

Robert Wiedemann<br />

Geschäftsführer<br />

Ressourceneinsatz<br />

Vorrangig werden Mitarbeiter in<br />

der Entwicklung, im Vertrieb und<br />

im Marketing mehr als die Hälfte<br />

ihrer Zeit auf digitalisierte Lösungen<br />

verwenden. Bereits heute haben<br />

sich die Investitionen zu 70%<br />

auf Digitalisierung verlagert.<br />

Zielstellung<br />

Intuitive Handhabung unserer<br />

Geräte, Roboting, schnellerer Know-How-Transfer zwischen<br />

Zulieferer, Produzent und auch Kunden.<br />

Hürde(n)<br />

Die rasante Geschwindigkeit der Digitalisierung und die<br />

dafür benötigte Schulung unserer Mitarbeiter.<br />

Vision 2024<br />

Bessere zielgruppenspezifische Lösungen in allen Bereichen<br />

der umweltschonenden Reinigung.


n Digitalisierungs|report<br />

FreshDetect<br />

Pullach<br />

Dr. Christoph<br />

Wienken<br />

Geschäftsführer<br />

Ressourceneinsatz<br />

Als Start-up haben wir von Anfang an auf digitale Prozesse<br />

gesetzt. Wir sehen aber bei unseren Kunden die<br />

Herausforderung, bestehende analoge Verfahren zu<br />

digitalisieren. Um sie dabei zu unterstützen, entwickeln<br />

wir gemeinsam mit Partnern Schnittstellen für<br />

unser Handmessgerät BFD-100 mit digitalen Systemen<br />

wie ERP-Anwendungen. So ist uns durch die Kooperation<br />

mit der SLA Software Logistik Artland GmbH<br />

ein weiterer Schritt in Richtung der digitalisierten<br />

Produktion gelungen: Ab sofort können Anwender die<br />

per Fluoreszenzspektroskopie gewonnenen Messwerte<br />

vollautomatisch und in Echtzeit in jedes vorhandene ERP-System integrieren –<br />

ein deutliches Plus in Hinblick auf Wirtschaftlichkeit, Lebensmittelqualität und<br />

Verbraucherschutz.<br />

Zielstellung<br />

Das mobile Messgerät BFD-100 erfasst die Daten in jedem Schritt der Herstellungskette<br />

und gewährleistet damit einen schnellen und sicheren Weg zur<br />

Kontrolle von Lebensmitteln. Ob im Wareneingang, in der Schlachtung oder<br />

im Versand, durch sekundenschnelle Messungen werden wichtige Parameter<br />

erfasst und manipulationssicher gespeichert. Mit dem FD Connector stehen die<br />

gewonnenen Daten aus jedem Schritt der Prozesskette in Echtzeit zur Verfügung.<br />

Denn neben der sicheren und schnellen Datenerfassung steht auch die<br />

Datenverfügbarkeit im Fokus der Anwender, um intelligentere und zuverlässigere<br />

Entscheidungen zu treffen.<br />

Hürde(n)<br />

Das Wichtigste ist, die Digitalisierung nicht als Gefahr, sondern als Chance zu<br />

begreifen. Da spüren wir als Start-up in der Branche immer noch Widerstände.<br />

Insbesondere das Anpassen von bewährten, aber nicht mehr zukunftsfähigen<br />

analogen Prozessen erweist sich als schwierige Herausforderung. Aufgrund<br />

des ständig steigenden Wettbewerbs kommen Unternehmen in den nächsten<br />

Jahren aber nicht um die Digitalisierung herum. Vorreiter wie die Lüthi & Portmann<br />

Fleischwaren AG aus der Schweiz haben dies bereits erkannt. Sie ermittelt<br />

beispielsweise mit dem BFD-100 die Qualität von frischem Hackfleisch sowie<br />

Schweinelachs, um in allen Prozessschritten die optimale Qualität zu sichern.<br />

Vision 2024<br />

Im ersten Schritt ist es wichtig, noch vorhandene Bedenken in Bezug auf die digitale<br />

Transformation zu überwinden. Die Digitalisierung ermöglicht das Sammeln<br />

umfangreicher Informationen über den Prozess und den Einfluss einzelner Parameter.<br />

Daraus entsteht Prozesswissen, das unsere Produktion schlanker und effizienter<br />

gestalten kann. Zum Beispiel auch mit modernen Auswertealgorithmen<br />

wie maschinellem Lernen. Und die sofortige Verfügbarkeit der Messergebnisse<br />

hilft den QS-Verantwortlichen und Entscheidern bei Bedarf sofort zu reagieren<br />

und die Hygiene während der gesamten Herstellungskette verbessern. Insgesamt<br />

wird die digitalisierte Fleischproduktion aus intelligenten Abläufen bestehen, die<br />

optimal aufeinander abgestimmt sind. Dies führt zu besserer Qualität bei niedrigeren<br />

Kosten – ein Gewinn für Hersteller, Handel und Verbraucher.<br />

Acclavis<br />

Beilngries<br />

Hartmut<br />

Brettschneider<br />

Geschäftsführer<br />

Ressourceneinsatz<br />

Rund 20 Prozent unserer<br />

Kräfte, also etwa ein<br />

Fünftel, wird die Digitalisierung<br />

im Unternehmen<br />

binden.<br />

Zielstellung<br />

Wir wollen das Marketing<br />

stärken und die<br />

Vertriebskosten senken.<br />

Hürde(n)<br />

Fachlich qualifiziertes Personal für die Lösung<br />

der anstehenden Aufgaben zu finden.<br />

Vision 2024<br />

Da sehe ich in erster Linie die Themen Ressourcenschonung<br />

sowie die Verminderung des<br />

CO₂-Ausstoßes.<br />

Kalle Group<br />

Wiesbaden<br />

Christina Martinez<br />

Head of Global Business Development<br />

Ressourceneinsatz<br />

Niedrig bis mittel. Wir werden ein Webseiten-<br />

Relaunch durchführen, neue E-Mail Adressen<br />

auf die gruppenweite Domain übertragen,<br />

Visitenkarten Tool und Customer Relationship<br />

Management (CRM) einführen.<br />

Zielstellung<br />

Arbeiten an unserer Corporate Identity mit dem<br />

Ziel einer einheitlichen Darstellung – Webseite,<br />

E-Mail, Visitenkarten. Besseres Handling von<br />

Business Opportunities, also CRM.<br />

Hürde(n)<br />

Budgetrestriktionen. Die Einsicht, dass Digitalisierung<br />

eine Investition in die Zukunft ist und<br />

keine Ausgabe.<br />

68 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Digitalisierungs|report n<br />

Weber Maschinenbau<br />

Breidenbach<br />

Tobias Weber<br />

Geschäftsführer<br />

Ressourceneinsatz<br />

Digitalisierung ist für uns kein<br />

Selbstzweck, sondern eine der<br />

wichtigsten Investitionen in unsere<br />

Zukunft. Um die Digitalisierung<br />

voranzutreiben und im gesamten<br />

Unternehmen zu verankern, haben<br />

wir zahlreiche Innovations- und<br />

Strategieprojekte angestoßen. Jeder<br />

Unternehmensbereich stellt quer<br />

durch alle Hierarchieebenen und<br />

Kompetenzfelder Experten für die gemeinsame Arbeit an<br />

unseren Strategieprojekten frei. In Teilbereichen wie der<br />

Softwareentwicklung, die einen besonderen Beitrag zur<br />

Digitalisierung leisten, gehen wir noch einen Schritt weiter<br />

und haben begonnen, Mitarbeiter aus dem Tagesgeschäft<br />

herauszunehmen und in dedizierten Teams/Hubs zu<br />

bündeln, um ihnen die nötigen Gestaltungsspielräume zu<br />

geben, an unserer Zukunft zu arbeiten.<br />

Gleichzeitig bauen wir in den Hauptkompetenzfeldern der<br />

Digitalisierung wie Softwareentwicklung und IoT – Internet<br />

of Things – kontinuierlich Personal auf, zum Beispiel<br />

in Form von Data Scientists. Aber alle Anstrengungen sind<br />

vergebens, wenn sie nicht von der Mitarbeiterschaft mitgetragen<br />

werden. Die gesamte Mannschaft muss auf dieser<br />

Reise abgeholt und mitgenommen werden. Von zentraler<br />

Bedeutung ist daher für uns auch das Thema Weiterbildung<br />

und Mitarbeiterqualifikation.<br />

Wir können in diesem Transformationsprozess nur erfolgreich<br />

sein, wenn wir ihn konsequent angehen. Für uns gilt<br />

daher bei allen Entscheidungen: digital first.<br />

Zielstellung<br />

Als Technologieführer in unserer Branche wissen wir um<br />

die Bedeutung von Innovationen im Sinne konsequenter<br />

Nutzung wissenschaftlicher Fortschritte und ständiger Verbesserung<br />

unserer Produkte. Unsere Kunden mit innovativen<br />

Lösungen zu begeistern und zu unterstützen war immer<br />

unsere Triebfeder und wird auch in Zukunft oberstes Ziel<br />

unserer Bemühungen sein. Flexible Lösungen für sich stets<br />

verändernde Marktanforderungen und -entwicklungen zu<br />

bieten, die gleichzeitig ein Höchstmaß an Effizienz ermöglichen,<br />

steht für uns im Fokus. Und unsere Digitalisierungsprojekte<br />

bilden hierfür die Basis.<br />

Ziel ist es, unseren Kunden ein umfangreiches Angebot an<br />

digitalen Services zu bieten: vom ersten Beratungsgespräch<br />

über die Entwicklung und Inbetriebnahme der Anlagen und<br />

insbesondere für den optimalen, effizienten Betrieb und<br />

Prozesssicherheit. Das fängt bei RFID-Chips an und geht<br />

hin bis zu Predictive Maintenance und Machine Learning.<br />

Unabdingbar für die Realisierung ist dabei natürlich die<br />

Digitalisierung der eigenen Abläufe – und zwar in allen<br />

Bereichen. Für eine agile interne Kommunikation haben wir<br />

eine Mitarbeiter-App eingeführt, die von Kollegen weltweit<br />

genutzt wird, bei der Kollaboration unterstützt uns ein<br />

Projektmanagementtool. Zur Entwicklung von Maschinen<br />

nutzen wir Digitale Zwillinge, wir setzen auf die Automatisierung<br />

unserer Produktionsabläufe und digitalisieren all<br />

unsere Kunden-Touchpoints, beispielsweise mithilfe eines<br />

CRMs, um nur ein paar Entwicklungen und Möglichkeiten<br />

zu nennen.<br />

Hürde(n)<br />

Digitale Transformation gelingt nur mit einhergehendem<br />

kulturellen Wandel hin zu einer agilen Organisation mit<br />

flexiblen, adaptiven Strukturen und Prozessen. Das braucht<br />

Zeit und Geduld. Mit beidem gehen wir als Unternehmer in<br />

der Regel sehr sparsam um. Eine zentrale Herausforderung<br />

wird aus meiner Sicht die Ambidextrie, sprich die Koexistenz<br />

und gegenseitige Ergänzung von Innovationen und<br />

traditionellem Kerngeschäft, darstellen. Dualität in unserem<br />

Denken und Handeln ist eine notwendige organisationale<br />

Eigenschaft im Transformationsprozess, aber bringt auch<br />

neue Anforderungen mit. Wir müssen darauf achten, nicht<br />

zwei verschiedene Welten zu schaffen zwischen den Mitarbeitern<br />

im Tagesgeschäft und den Digital Hubs. An dieser<br />

Stelle werden insbesondere Führungskräfte gefragt sein.<br />

FleischMagazin-Anzeigenabteilung<br />

An der Alster 21 · 20099 Hamburg<br />

Tel.: 040 - 24 84 54-64<br />

astrid.kruse@snfachpresse.de<br />

FleischMagazin-Leserservice<br />

An der Alster 21 · 20099 Hamburg<br />

Tel.: 040 - 24 84 54-27<br />

vertrieb@snfachpresse.de<br />

Innovative Verpackungslösungen<br />

www.vc999.de


n Digitalisierungs|report<br />

Plukon Food Group<br />

Deutschland<br />

Bernhard Lammers<br />

Geschäftsführer<br />

FOTO: PLUKON FOOD GROUP<br />

Ressourceneinsatz<br />

Wir investieren kontinuierlich in neue Technologien.<br />

Damit hängt in gewisser Weise natürlich immer<br />

eine Weiterentwicklung und Verbesserung unserer<br />

Kompetenz im digitalen Bereich zusammen. Das betrifft<br />

vor allem unsere Produktionstechnik, aber auch<br />

den Bereich von Rückverfolgbarkeit, Monitoring und<br />

Reporting.<br />

Eine intelligente Vernetzung ermöglicht uns wichtige<br />

Optimierungsprozesse. Das beginnt mit digitalem<br />

Bestellmanagement, erstreckt sich über einen effizienten Energie- und Ressourceneinsatz<br />

und reicht über den Einsatz von Robotechnik in der Produktion<br />

bis hin zu nahtloser Rückverfolgung und umfangreicher Lieferlogistik.<br />

Bei uns vollzieht sich der Aufbau der entsprechenden digitalen Kompetenz<br />

innerhalb des normalen Workflow-Managements und zahlreichen Weiterbildungsprozessen,<br />

die in unserem Unternehmen zum Standard gehören. Darüber<br />

hinaus setzen wir zusätzlich auf spezielles Personalrecruiting, um mit gut<br />

ausgebildeten Fachkräften in unserem Unternehmen auf neue Anforderungen<br />

reagieren zu können.<br />

Zielstellung<br />

Bei uns kommt es vor allem auf ein verlässliches Qualitätsmanagement,<br />

aber auch auf eine schnelle und reibungslose Kommunikation mit unseren<br />

Zulieferern und Handelspartnern an. In diesen beiden Bereichen profitieren<br />

wir am allermeisten von der Digitalisierung. Modernes Controlling, direkte<br />

Kommunikationswege, all das senkt Kosten und steigert die Effizienz.<br />

Hürde(n)<br />

Die neuen Technologien stellen uns natürlich auch vor neue Herausforderungen.<br />

Zum einen brauchen wir die entsprechende Fachkompetenz im<br />

Unternehmen. Zum anderen spielt das Thema Sicherheit eine entscheidende<br />

Rolle. Die zu verarbeitenden Datenmengen vervielfachen sich, und natürlich<br />

wächst die Gefahr, Opfer von Cyber-Attacken zu werden. Sollten z.B. wichtige<br />

Tools wie Router o.a. ausfallen, können die Schäden in kürzester Zeit erheblich<br />

sein. Deshalb sind wir gerade in diesem Bereich sehr wachsam und schulen<br />

unsere Mitarbeiter in hohem Maße. Dass das mit erheblichem Aufwand<br />

verbunden ist, zeigt allein die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung.<br />

Hier haben wir im Frühjahr 2018 eine Menge Zeit und Geld investiert.<br />

Vision 2024<br />

Unsere Branche wird sich wie alle Branchen an die fortschreitende Digitalisierung<br />

in unserer gesamten Gesellschaft anpassen müssen. Der Wandel,<br />

der sich hier in fünf Jahren vollziehen wird, wird spannend und die unterschiedlichsten<br />

Bereiche betreffen. Gerade die fortschreitende Entwicklung im<br />

Bereich künstlicher Intelligenz lässt hier zahlreiche Gedankenspiele zu. Ob es<br />

nun der selbstständig einkaufende Kühlschrank ist oder eine fahrerlose Logistik,<br />

wir werden uns auf viele neue Herausforderungen einstellen müssen.<br />

Aber das Ziel unserer Anstrengungen wird bleiben und das lautet: Gesunde<br />

Lebensmittel so zu produzieren, dass Menschen sich mit gutem Gewissen<br />

und zu bezahlbaren Preisen vernünftig ernähren können.<br />

Indasia Gewürzwerk<br />

Georgsmarienhütte<br />

Hans-Christian<br />

Achinger<br />

Geschäftsführer<br />

Ressourceneinsatz<br />

Die Digitalisierung<br />

unserer Geschäftsprozesse<br />

ist für<br />

uns ein absolutes<br />

Top-Thema. 20<strong>19</strong><br />

wird geprägt sein,<br />

durch den Roll-out<br />

unseres neuen ERP-<br />

Systems im In- und<br />

Ausland. Hierfür investieren<br />

wir erhebliche<br />

finanzielle Mittel und einen nennenswerten<br />

Teil unserer Personalressourcen.<br />

Zielstellung<br />

Wir versprechen uns von der Digitalisierung<br />

neben deutlich mehr Transparenz (Fokus:<br />

Supply Chain) auch deutlich mehr Effizienz,<br />

vor allem im Hinblick auf die Supply Chain.<br />

Erreichen wollen wir auch eine Beschleunigung<br />

unserer Geschäftsprozesse sowie<br />

einen erhöhten Servicegrad für unsere Kunden.<br />

Wir haben für unsere Kunden unter<br />

anderem das IT-gestützte System ´Plan IT´<br />

eingeführt, welches unseren Rezeptservice<br />

revolutioniert. Plan IT bietet den Kunden<br />

neben LMIV-konformen Rezepten inklusive<br />

Nährwertangaben eine einfache Möglichkeit<br />

der Menü- und Produktionsplanung<br />

sowie der individuellen Endverbraucher-<br />

Ansprache. Und nicht zuletzt erwarten<br />

wir uns von der Digitalisierung ganz neue<br />

Geschäftsmodelle.<br />

Hürde(n)<br />

An dieser Stelle ist der Fachkräftemangel zu<br />

nennen.<br />

Vision 2024<br />

Mehr Transparenz für die Verbraucher, zum<br />

Beispiel hinsichtlich der Herkunft ihrer<br />

Waren. Und die Bereitstellung von noch<br />

differenzierteren und individualisierten<br />

Angeboten, noch mehr Effizienz mittels<br />

eines intensivierten und beschleunigten<br />

Austauschs von Informationen in der Supply<br />

Chain.<br />

70 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Digitalisierungs|report n<br />

Campofrio Food Group<br />

Deutschland<br />

Christopher Klotz<br />

Marketing Manager<br />

Ressourceneinsatz<br />

Wir werden 20<strong>19</strong> in den Monaten<br />

Januar und Februar erstmals eine<br />

Digitalkampagne für eine unserer<br />

Marken durchführen – für die<br />

Snacking Range Aoste Stickado.<br />

Die Auseinandersetzung mit der<br />

Thematik an sich, die Entwicklung<br />

des Kreativansatzes und die<br />

operative Planung haben also<br />

bereits finanzielle, zeitliche und<br />

personelle Kräfte bei uns gebunden. In Abhängigkeit vom<br />

Erfolg dieser Aktion ist ein zweiter Flight durchaus möglich.<br />

Daher werden hierfür sicherlich weitere Ressourcen<br />

bereitgestellt werden.<br />

Zielstellung<br />

Wir nutzen einerseits die sozialen Medien – allen voran<br />

Facebook – um mit unseren Verbrauchern im engen Austausch<br />

zu stehen und auch, um über Aktionen, Produkte<br />

etc. zu informieren. Daneben streben wir vor allem für<br />

unsere Stickados die Ansprache einer jungen und digitalen<br />

Zielgruppe an, die über traditionelle Medien wie z.B. TV<br />

oder Printmedien schwierig bis kaum noch zu erreichen<br />

sind. In erster Instanz zielen wir auf eine höhere Markenbekanntheit<br />

und ein höheres Markenbranding ab, um im<br />

Endeffekt die Käuferreichweite innerhalb der Zielgruppe<br />

zu erhöhen.<br />

Hürde(n)<br />

Sicherlich die schier unendlichen Möglichkeiten des digitalen<br />

Marketings. In der näheren Vergangenheit hat das<br />

Marketing branchenübergreifend alles ausprobiert – die<br />

technische Entwicklung macht es möglich – ohne oft im<br />

Vorfeld zu prüfen, ob es für die Marke oder das Ziel das<br />

Richtige war. Im Dschungel der Digitalisierung muss man<br />

für seine Marke die richtigen Pfade und Instrumente raussuchen<br />

und nicht immer umsetzen, was gerade neu oder<br />

„en vogue“ erscheint.<br />

Weiterhin sprechen wir bei Wurst- und Schinken häufig<br />

noch von Low-Involvement Produkten. Da ist die Ansprache<br />

der Konsumenten und vor allem das Erreichen eines<br />

Engagements gar nicht einfach.<br />

Vision 2024<br />

Die Themenfelder Aufklärung und Transparenz für den<br />

Konsumenten lassen sich wunderbar durch die Digitalisierung<br />

vorantreiben. Dafür bedarf es noch nicht einmal<br />

einer Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten.<br />

Block Foods<br />

Hamburg<br />

Karl-Heinz Krämer<br />

Vorstand<br />

Ressourceneinsatz<br />

Auch 20<strong>19</strong> wird die Digitalisierung ein<br />

wichtiges Thema in unserem Unternehmen<br />

sein. Neben Pick-by-voice<br />

haben wir für die Leergutverwaltung<br />

unserer eigenen Block Logistik eine<br />

Leihgut-App eingeführt, im nächsten<br />

Jahr planen wir, unseren ersten<br />

selbstfahrenden Stapler in die Logistikabläufe<br />

zu integrieren. In den<br />

Block House Restaurants werden wir<br />

das Zahlen per eigener App in den Fokus nehmen. Der in 2018<br />

online geschaltete Block House Webshop nimmt ebenfalls ein<br />

zentrales Thema ein und beschäftigt heute schon drei Mitarbeiter.<br />

Mit der Firma Signtek haben wir eine zukunftsorientierte<br />

Shoplösung entwickelt, die viele Erweiterungsoptionen, auch<br />

für weitere Vertriebskanäle, wie z.B. den Direktvertrieb in die<br />

Gastronomie, bietet.<br />

Zielstellung<br />

Ein Ziel ist das Umsatzwachstum des Webshops weiter zu steigern.<br />

Hier gilt es vor allem neue Käufer zu gewinnen, Reichweiten<br />

zu steigern und Neukunden zu Wiederkäufern zu machen.<br />

Unser mobiles Zahlsystem in den Restaurants soll unseren<br />

Gästen einen schnellen, sicheren und komfortablen Bezahlvorgang<br />

mit dem Smartphone bieten und das Restauranterlebnis<br />

weiter abrunden. Insgesamt denken wir, ist es wichtig, sich mit<br />

den digitalen Themen intensiv auseinanderzusetzen, um auf<br />

Marktentwicklungen schnell reagieren zu können.<br />

Hürde(n)<br />

In Bezug auf unseren Webshop sind dies sicherlich die Erlangung<br />

einer deutlichen Sichtbarkeit innerhalb des Wettbewerbes,<br />

eine Reichweitensteigerung sowie die gezielte Erreichbarkeit<br />

des Konsumenten. Insgesamt ist die Pflege der vielen Informationsplattformen,<br />

wie z.B. 1WorldSync, GS1, etc., aufgrund<br />

der dafür erforderlichen Fachkräfte sowie der hohe Investitionsbedarf<br />

eine große Herausforderung.<br />

Vision 2024<br />

Wer einen großen Sprung machen will, muss manchmal auch<br />

kleine Schritte gehen... Wichtig ist bei allem Fortschritt, sich<br />

nicht selbst zu verlieren. Auch in der Produktion spielt die<br />

Digitalisierung eine zunehmend relevantere Rolle, hier sind wir<br />

auf neue, digitalisierte Prozesse sogar zunehmend angewiesen,<br />

da es immer weniger Fachkräfte gibt, dasselbe gilt für Logistikabläufe.<br />

Zudem wird die Vernetzung der Land- und Ernährungswirtschaft<br />

zu einer Einheit, wie 2014 bereits durch unsere<br />

eigene Block House Rinderaufzucht vorgemacht, zunehmend<br />

zum Standard.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 71


n Digitalisierungs|report<br />

Multivac<br />

Wolfertschwenden<br />

Dr. Marius Grathwohl<br />

Leiter Digitalisierung<br />

Ressourceneinsatz<br />

Multivac wird auch im<br />

kommenden Jahr die Maßnahmen<br />

der bereits 2017<br />

verabschiedeten Digitalstrategie<br />

konsequent vorantreiben.<br />

Diese beinhaltet<br />

unterschiedliche Zielsetzungen:<br />

Ein Schwerpunkt liegt<br />

auf der Weiterentwicklung<br />

unserer digitalen Produkte<br />

und Services, die für Multivac-Kunden einen erheblichen<br />

Zusatznutzen hinsichtlich der Effizienz und<br />

Verfügbarkeit von Maschinen und kompletten Linien<br />

bieten. Deshalb bauen wir unsere Kapazitäten im Bereich<br />

Digitalisierung konsequent weiter aus. Parallel<br />

befassen wir uns mit der Evaluierung von digitalen<br />

Geschäftsprozessen für unser Unternehmen, die es<br />

uns erlauben, die Digitalisierung bei Multivac weiter<br />

voranzutreiben. Ebenso findet die Digitalisierung<br />

auch in unserem Portfolio weiter Einzug. So konnten<br />

wir unseren Kunden letztes Jahr die neue Generation<br />

an Tiefziehverpackungsmaschinen, die Multivac<br />

X-line, präsentieren, die sich durch eine umfassende<br />

Sensorik auszeichnet und dadurch maßgeblich zu<br />

einem erhöhten Ausstoß und einer hohen Qualitätssicherheit<br />

beiträgt. Diese Entwicklungen werden auch<br />

in weiteren Produkten unseres Portfolios Anwendung<br />

finden.<br />

Zielstellung<br />

Digitalisierung bietet viele neue Chancen – für uns<br />

ebenso wie für unsere Geschäftspartner und Kunden.<br />

Die größte Herausforderung ist die Bereitstellung<br />

ausreichender Ressourcen sowie eines umfassenden<br />

und intelligenten Wissensmanagements in unserer<br />

Organisation.<br />

Vision 2024<br />

Die Digitalisierung wird dazu beitragen, dass künftig<br />

auch kleinere und mittlere Betriebe der lebensmittelverarbeitenden<br />

Industrie ihre Produktions- und<br />

Verpackungsprozesse optimieren, die Produktsicherheit<br />

erhöhen und damit die Effizienz wie auch<br />

Prozesstransparenz signifikant steigern können. Als<br />

ganzheitlicher Lösungsanbieter mit umfassender<br />

Beratungs- und Automatisierungskompetenz unterstützt<br />

Multivac die Unternehmen im Markt hierbei<br />

mit bedarfsgerechten und vor allem wirtschaftlichen<br />

Lösungen für die unterschiedlichsten Anforderungen.<br />

Reinert<br />

Versmold<br />

Ralf Schlangenotto<br />

Geschäftsführung<br />

Zentrale Dienste/CFO<br />

Ressourceneinsatz<br />

In 20<strong>19</strong> investieren<br />

wir bei Reinert einen<br />

siebenstelligen<br />

Betrag in Digitalisierungsprojekte.<br />

Darüber hinaus<br />

haben wir bereits<br />

neue Mitarbeiter<br />

eingestellt, die auf<br />

das Thema Digitalisierung<br />

spezialisiert<br />

sind, sodass wir unser Know-how diesbezüglich<br />

stetig weiter ausbauen.<br />

Zielstellung<br />

Basis für jede Entwicklung sind moderne,<br />

sich an der Supply Chain orientierende und<br />

möglichst vollintegrierte und standardisierte<br />

Softwarelösungen. Damit wollen wir<br />

zukünftig möglichst viele Standardprozesse<br />

weitestgehend vollautomatisiert abwickeln.<br />

Wir streben hier eine höhere Effizienz auf<br />

allen Ebenen der Prozesskette an. Auch im<br />

Marketing und Vertrieb werden die sich<br />

verändernden Konsumentengewohnheiten<br />

zu Veränderung von Produktauftritt und<br />

Marketingmaßnahmen bzw. unserem Marketingmix<br />

führen.<br />

Hürde(n)<br />

Eine der größten Herausforderungen besteht<br />

für uns darin, qualifizierte Mitarbeiter<br />

zu finden, die dem hohen Anspruch der<br />

fortschreitenden Digitalisierungsprozesse<br />

auf allen Ebenen gerecht werden. Auch die<br />

integrierte Maschinensteuerung und die<br />

grundsätzliche Komplexität des Change-<br />

Managements sind Aspekte, die ein Umdenken<br />

erfordern.<br />

Vision 2024<br />

In der Verzahnung und Digitalisierung der<br />

Supply Chain zwischen Lieferant – Produzent<br />

– Handel und evtl. Konsument liegen<br />

aus meiner Sicht noch große ungenutzte<br />

Potentiale.<br />

72 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Digitalisierungs|report n<br />

Hobart<br />

Offenburg<br />

Manfred Kohler<br />

Geschäftsführer Vertrieb<br />

und Produktion<br />

Ressourceneinsatz<br />

Das Thema Internet<br />

of Things (IoT) und<br />

die damit verbundene<br />

Vernetzung von Geräten<br />

mit dem Internet<br />

gewinnen zunehmend an<br />

Bedeutung. Bezogen auf<br />

die Spülküche wird die<br />

zeitgleiche Überwachung<br />

von mehreren Maschinen<br />

immer wichtiger. Über das<br />

Internet kann der Zugriff ortsunabhängig erfolgen.<br />

Hinzu kommt, dass durch das IoT die Bedienung<br />

der Maschinen einfacher wird und gleichzeitig<br />

Prozesse und Abläufe optimiert werden können. So<br />

haben wir mit unserer App Washsmart eine Applikation<br />

entwickelt, die dem Nutzer einen Überblick<br />

über den Status seiner Spülmaschinen liefert. Dem<br />

Endkunden werden unter anderem rechtzeitig bevorstehende<br />

Wartungsintervalle, etwaige Systeminformationen<br />

oder die Betriebskosten mit Angaben<br />

zum aktuellen Wasser-, Strom- und Reinigerverbrauch<br />

kommuniziert. Im Allgemeinen gehen wir<br />

immer mehr in Richtung komplette Vernetzung<br />

– Küche 4.0 und wollen das Thema als Innovationsführer<br />

im Bereich gewerbliche Spültechnik weiter<br />

intensiv und aktiv vorantreiben.<br />

Zielstellung<br />

Die Kommunikation der einzelnen Maschinen<br />

untereinander ist beispielsweise ein essentielles<br />

Entwicklungsfeld. In der Zukunft könnte das dann<br />

so aussehen: Wir haben einen Kombi-Dämpfer,<br />

der in 20 Minuten zur Essensausgabe fertig ist. Der<br />

meldet an die Spülmaschine, dass sie in spätestens<br />

einer Stunde benötigt wird und diese schaltet sich<br />

an und macht sich betriebsbereit. Das wird durchaus<br />

spannend in den nächsten Jahren.<br />

Hürde(n)<br />

Die Maschinen in der gewerblichen Spülküche<br />

werden nach und nach vernetzt. Daher ist es<br />

wichtig, dass wir künftig Plattformen mit anderen<br />

Herstellern schaffen, um Standards für Schnittstellen<br />

zu entwickeln, die es dem Kunden ermöglichen<br />

Geräte unterschiedlicher Anbieter in ein System<br />

einzubinden. Das hat den Vorteil, dass sich der<br />

Nutzer nicht mit mehreren unterschiedlichen Anwendungen<br />

befassen muss.<br />

QS<br />

Bonn<br />

Dr. Hermann-Josef<br />

Nienhoff<br />

Geschäftsführer<br />

Ressourceneinsatz<br />

Schon im letzten<br />

Jahr haben wir<br />

unser gesamtes<br />

Vertragsmanagement,<br />

die Auditorenschulungen<br />

und<br />

die interne Organisation<br />

digitalisiert.<br />

Aktuell bauen wir<br />

das Angebot an<br />

E-Learning-Kursen<br />

deutlich aus. Im Frühjahr 2018 haben wir<br />

unser Projekt Datenmanagement 2025<br />

gestartet. Die ersten Umsetzungsschritte<br />

laufen jetzt. Im Dienste unserer Systempartner<br />

setzen wir modernste IT-Technik<br />

zur Erhebung, Speicherung und Verarbeitung<br />

der Audit- und Monitoringdaten ein.<br />

Dabei gilt es für uns Synergien zwischen der<br />

analogen und digitalen Welt zu schaffen.<br />

Denn bei der Umstellung geht es nicht<br />

nur um Technik, es geht auch um Menschen.<br />

Systempartner, Auditoren, Labore<br />

und alle, die im Austausch mit QS stehen,<br />

müssen mitgenommen werden. Auch diese<br />

Facette der Digitalisierung bindet Kräfte im<br />

Unternehmen.<br />

Zielstellung<br />

Für die Wirtschaftspartner und auch für<br />

Zertifizierungsstellen und Labore zählen in<br />

erster Linie praktikable und zuverlässige Lösungen<br />

im Datenmanagement. Gegenwärtig<br />

arbeiten wir an einer App für Landwirte.<br />

Wir wollen unseren Systempartnern aus<br />

der Landwirtschaft in Zukunft mehr Daten<br />

und Auswertungen – insbesondere aus dem<br />

eigenen Betrieb – zeitgerecht zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Hürde(n)<br />

Die Orientierung in der Vielfalt der technischen<br />

Möglichkeiten ist eine echte Herausforderung.<br />

Welche Anforderungen werden<br />

morgen an uns gestellt ? Digitalisierung bedeutet,<br />

den Blick in die Zukunft zu richten,<br />

Weichenstellungen und Entscheidungen für<br />

die Zukunft zu treffen.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 73


n Digitalisierungs|report<br />

Meier Verpackungen<br />

Hohenems/Österreich<br />

Ralf Oesingmann<br />

Geschäftsführer<br />

Ressourceneinsatz<br />

Wir arbeiten an<br />

verschiedenen<br />

Projekten, die die Digitalisierung<br />

unserer<br />

Prozesse und Kommunikation<br />

zum Ziel<br />

haben. Hier investieren<br />

wir an vielen<br />

Stellen Zeit und Geld,<br />

um die richtigen<br />

Schritte zu setzen.<br />

Zielstellung<br />

Uns geht es um eine verbesserte und<br />

transparente Kommunikation und somit<br />

Beschleunigung unserer Abläufe. Wir haben<br />

bereits in diesem Jahr sehr gute Fortschritte<br />

mit neuen Tools für unseren Außendienst gemacht.<br />

Hier arbeiten wir mittlerweile papierlos,<br />

können Aufträge beim Kunden erfassen<br />

und Verfügbarkeiten prüfen. Eine Funktionalität,<br />

die auch unseren Kunden zur Verfügung<br />

gestellt und sehr gut angenommen wird.<br />

Es ist unser Ziel, zukünftig wesentlich mehr<br />

Daten digital auszutauschen. Hier bieten wir<br />

unseren Partnern verschiedenste Möglichkeiten<br />

und Schnittstellen.<br />

Hürde(n)<br />

Die Einbindung der Geschäftspartner.<br />

Vision 2024<br />

Wir sehen eine deutliche Vereinfachung der<br />

Abläufe und bessere Informationsströme.<br />

Die Verpackungsbranche wird ihre Kunden<br />

schneller und besser mit maßgeschneiderten<br />

Lösungen versorgen können.<br />

Treif GmbH<br />

Oberlahr<br />

Dominik Haug<br />

Leiter Projekt- und<br />

Produktmanagement<br />

Ressourceneinsatz<br />

Den Kundennutzen vor Augen treiben wir<br />

in allen Geschäftsbereichen unter anderem<br />

Projekte zur Digitalisierung in unserem Unternehmen<br />

voran. Dabei konzentrieren wir uns in<br />

erster Linie auf Industrieanlagen – werden uns<br />

in 20<strong>19</strong> intensiv für unsere Shop-Lösungen mit<br />

diesem Thema befassen.<br />

Dabei stehen bei der technischen Realisierung<br />

auch neue Vorzüge für Kunden im Vordergrund.<br />

Mit einem hohen 6-stelligen Eurobereich<br />

investieren wir bereits heute in Maßnahmen, die die neuen<br />

technischen Möglichkeiten ausschöpfen. Auf der IFFA 20<strong>19</strong> werden wir<br />

einige davon präsentieren.<br />

Zielstellung<br />

Die Nähe zu unseren Kunden ist uns besonders wichtig. Ihre Bedürfnisse<br />

zu verstehen und entsprechende Lösungen anzubieten ist unser<br />

besonderer Antrieb für die Entwicklung und Forschung – auch der digitalen<br />

Mehrwerte. Wir gehen dabei über die einfache Datenanbindung<br />

unserer Maschinen hinaus. Somit werden alle Dimensionen unseres<br />

Werteversprechens weiter verbessert und neue innovative Trends ausgebaut.<br />

Unser Vorsprung wird unseren Kunden zum Nutzen, so dass<br />

wir auf diese Weise selbst weiter überdurchschnittlich wachsen werden.<br />

Hürde(n)<br />

Die Digitalisierung ermöglicht ganz neue Wege. Das bisherige System<br />

in Frage stellen und zukunftsorientierte Denkweisen zu ermöglichen<br />

stellt für viele Unternehmen – so auch für uns – die größte Hürde dar.<br />

Das bestehende Geschäft nicht zu gefährden und doch offen für neue<br />

Möglichkeiten zu sein – und diese auch zu realisieren – darf kein Zielkonflikt<br />

sein. Daneben erfordert die Digitalisierung als neue Disziplin<br />

auch neue, mittelstandgeeignete Kompetenzen und Neuorganisation.<br />

Dem Change Management und einer gesunden Unternehmenskultur<br />

kommt in diesem Zusammenhang besondere Bedeutung zu. Agilität,<br />

nicht die Unternehmensgröße, entscheidet über langfristigen Markterfolg.<br />

Das wird sich auch in flexiblen Produkt- und Servicelösungen<br />

widerspiegeln, die erst durch Digitalisierung ermöglicht werden. Sie<br />

bildet auch die Grundlage um neue Märkte zu eröffnen und von Beginn<br />

an für uns zu besetzen.<br />

Vision 2024<br />

Die Digitalisierung wird dazu führen, dass durch Transparenz kundenspezifische<br />

Problemstellungen individuell und schnell gelöst werden.<br />

Ein Netzwerk ist bekanntlich stärker als die Summe der einzelnen<br />

Akteure. Dadurch sind Effizienz- und Effektivitätssteigerungen zu<br />

erwarten. Zudem werden auch Technologien, die bisher für industrielle<br />

Anwendungen angewandt wurden, auch in Shopbereiche transferierbar<br />

sein.<br />

74 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Digitalisierungs|report n<br />

Nordfrost GmbH<br />

Schortens<br />

Dr. Falk Bartels<br />

Geschäftsführer<br />

Ressourceneinsatz<br />

Für 20<strong>19</strong> haben wir uns diverse<br />

Projekte vorgenommen, die man<br />

unter der Überschrift „Digitalisierung“<br />

versammeln kann. Sie<br />

sind aber nicht aus einer bewussten<br />

„Digitalisierungs-Strategie“<br />

heraus entstanden, sondern aus<br />

dem permanenten Bestreben, das<br />

Unternehmen zu expandieren und<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Die Mitarbeiter aus den Zentralabteilungen, insbesondere<br />

der EDV und der Technik, sind zum Teil sehr stark in diese<br />

Projekte eingebunden. Etwa 30 Personen wenden ständig<br />

zwischen 50% und 100% ihrer Arbeitszeit für diese Projekte<br />

auf. Ein ähnlich großer Kreis ist zu einem kleineren Teil<br />

und phasenweise einbezogen, wie z.B. Mitarbeiter aus dem<br />

operativen Bereich. Wir investieren in 20<strong>19</strong> einen 2-stelligen<br />

Millionenbetrag in Projekte, die im weiteren Sinne mit<br />

Digitalisierung zusammenhängen. Eingeschlossen sind<br />

dabei auch Investitionen in automatische Fördertechnik<br />

und Robotik.<br />

Zielstellung<br />

Ziele sind die Erhöhung der Transparenz der logistischen<br />

Prozesse im Lager und im Transport, auch aus Sicht der<br />

Kunden, das papierarme Arbeiten sowie die Automatisierung<br />

von bisher manuellen Arbeitsschritten. Weiterhin<br />

sollen Werkzeuge aus dem Bereich der Digitalisierung für<br />

Mitarbeiterschulungen genutzt werden.<br />

Hürde(n)<br />

Die Projekte können zum Teil nur von Mitarbeitern gestemmt<br />

werden, die über das fachliche Spezialwissen verfügen.<br />

Diese Mitarbeiter sind aber auch im Tagesgeschäft<br />

unverzichtbar. Damit wird die verfügbare Zeit der Spezialisten<br />

zum größten Engpass in den Projekten.<br />

Vision 2024<br />

Wir sehen in der Digitalisierung die Chance, die Leistungsfähigkeit<br />

und die Qualität der Logistik trotz des wachsenden<br />

Arbeitskräftemangels zu erhalten: Im Bereich von Automatisierungen<br />

ist dies offensichtlich und in der gesamten<br />

Supply-Chain führt die steigende Digitalisierung zu mehr<br />

Effizienz, weil Prozessabläufe noch besser aufeinander abgestimmt<br />

werden können.<br />

Sorgo Anlagenbau<br />

Klagenfurt<br />

Stefan Sorgo<br />

Techniker Projektentwicklung<br />

Ressourceneinsatz<br />

Digitalisierung bedeutet für Sorgo<br />

Anlagenbau ein Bindeglied zwischen<br />

dem Kunden, der Maschine<br />

und uns. Mit dem zunehmenden<br />

Bedarf der Industrie an Konnektivität<br />

unserer Maschinen und Anlagen<br />

versuchen wir im Jahr 20<strong>19</strong> eine<br />

eigene Stelle in unserem Unternehmen<br />

zu schaffen, um diesem Bedarf<br />

gerecht zu werden. Weiterhin steht<br />

eine größere Investition in ein neues<br />

ERP-System an, um auch in unseren Abteilungen Einkauf,<br />

Produktion, Vertrieb und Verwaltung die Digitalisierung weiter<br />

voranzutreiben.<br />

Zielstellung<br />

Die Schaffung einer neuen Stelle im Bereich der Digitalisierung<br />

soll für uns größere Kapazitäten und kürzere Reaktionszeiten<br />

im Bereich des Supports schaffen. Darüber hinaus<br />

soll der Informationsaustausch zwischen den Maschinen<br />

und unserem eigens entwickelten Visunet-System weiter<br />

ausgeweitet werden, um noch besser auf alle Eventualitäten<br />

reagieren zu können. Hierdurch können unnötige Einsätze<br />

unserer Technologen und Monteure gespart werden.<br />

Das neue ERP-System soll uns einen noch effektiveren<br />

Umgang mit Ressourcen und eine noch bessere Kontrolle<br />

der Qualität unserer Produkte ermöglichen. Dies soll sich<br />

in einem weiteren Wettbewerbsvorteil unserer Konkurrenz<br />

gegenüber widerspiegeln.<br />

Hürde(n)<br />

Eine große Hürde stellen die immer höher werdenden Sicherheitsanforderungen<br />

unserer Kunden aus der Industrie<br />

dar. Durch Einbindung unserer Maschinen und Anlagen,<br />

sowie Geräte wie Barcodescanner, Wiegeeinrichtungen,<br />

etc. in das EDV-System des Kunden können natürlich mehr<br />

und mehr Informationen generiert werden, die geschützt<br />

werden müssen und nur ausgewählten Personen zugänglich<br />

gemacht werden sollen.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 75


MESSE<br />

Foto: Messe Stuttgart<br />

Auch in diesem Jahr<br />

wird die Logimat laut<br />

Veranstalter, der Messe<br />

Stuttgart, wieder zum<br />

Treff- und Mittelpunkt<br />

der gesamten<br />

Intralogistik-Branche.<br />

Stuttgart<br />

Logimat 20<strong>19</strong><br />

Prozesse optimieren,<br />

Kosten senken<br />

Die Logimat, internationale Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss<br />

in Stuttgart, öffnet in diesem Jahr vom <strong>19</strong>. bis 21. Februar wieder ihre Tore. Als größte<br />

Intralogistikmesse Europas will sie dem Fachpublikum aus Industrie und Handel wieder einen<br />

kompletten Überblick über die aktuellen Trends an Produkten und Lösungen aufzeigen. Der<br />

Veranstalter rechnet nach eigenen Angaben mit der Teilnahme von 1.600 internationalen<br />

Ausstellern.<br />

Auch in diesem Jahr will die Logimat ihrem<br />

eigenen Anspruch gerecht werden, Intralogistik<br />

„aus erster Hand“ und einen vollständigen<br />

Marktüberblick über alles zu liefern, was die<br />

Intralogistik-Branche bewegt – von der Beschaffung<br />

über die Produktion bis zur Auslieferung. Angesprochene<br />

Branchen sind Vertreter aus Kommunikationstechnik,<br />

Logistik, Messtechnik, Reinigung, Sicherheitstechnik,<br />

Steuerungstechnik, Verpackung,<br />

Verpackungsmaschinen und Verpackungstechnik.<br />

Internationale Aussteller zeigen bereits zu Beginn<br />

des Jahres innovative Technologien, Produkte,<br />

Systeme und Lösungen zur Rationalisierung,<br />

76 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Messe<br />

Prozessoptimierung und Kostensenkung der innerbetrieblichen<br />

logistischen Prozesse. Darüber<br />

hinaus will die Veranstaltung die Messebesucher<br />

bei anstehenden Investitionsvorhaben unterstützen<br />

und im Rahmen der Ausstellung sowie im Rahmenprogramm<br />

Orientierungshilfe für aktuelle und<br />

künftige Anforderungen geben. „Spannend ist der<br />

Mix aus Global Playern und mittelständischen Unternehmen<br />

unter den Ausstellern. Dass der Messebesucher<br />

die Angebote auf Augenhöhe im direkten<br />

Umfeld vergleichen kann, macht die Logimat so einzigartig.<br />

An diesem Konzept werden wir auch weiterhin<br />

festhalten“, erklärt Messechef Michael Ruchty<br />

des Münchener Messeveranstalters Euroexpo Messe-<br />

und Kongress-GmbH.<br />

„Innovation Made in Germany“<br />

Um der starken Nachfrage nach mehr Ausstellungsfläche<br />

insgesamt gerecht zu werden, wird erstmals<br />

die Halle 2 mit knapp 5.000 Quadratmetern in die<br />

Veranstaltung integriert. Als einer der Schwerpunkte<br />

wird darin der Gemeinschaftsstand „Innovation<br />

Made in Germany“ zu finden sein, an dem Start-ups<br />

innovative Produkte und Lösungen aus den Bereichen<br />

Distribution, Materialfluss und Software/IT<br />

zeigen. Darüber hinaus präsentiert sich als Ankerkunde<br />

auf 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche in<br />

Halle 2 Toyota Material Handling Deutschland mit<br />

der Konzernschwester Vanderlande Industries und<br />

weitere namhafte Unternehmen wie Helge Nyberg,<br />

AutoStore und Itoh Denki. Einen weiteren Ausstellungsschwerpunkt<br />

in Halle 2 bildet die Kompetenz-<br />

Plattform für Handelsprozesse TradeWorld. Rund<br />

um das eigene TradeWorld-Fachforum mit Expertenvorträgen<br />

zu aktuellen handelslogistischen Themen<br />

präsentieren Aussteller Produkte und Lösungen<br />

zur Digitalisierung von Handelsprozessen in<br />

E-Commerce und Omnichannel. Im Rahmen der<br />

Logimat zeigt die TradeWorld damit die einzigartigen<br />

Synergien zwischen Handels- und Logistikprozessen<br />

auf. Im Vergleich zum Vorjahr wächst die<br />

Messe um 7.500 Quadratmeter auf die Gesamtfläche<br />

von 120.000 Quadratmetern. Rund 1.600 internationale<br />

Aussteller werden nach Angaben des Veranstalters,<br />

der Messe Stuttgart, erwartet.<br />

Ausstellung um Halle 1 erweitert<br />

Die Aussteller im Bereich der Anlagen- und Fördertechnik<br />

präsentieren sich wie gewohnt in den<br />

Hallen 1, 3, 5 und 7. Um auch hier dem gewachsenen<br />

Interesse auf Ausstellerseite gerecht zu<br />

werden, wird darüber hinaus mit diesem Ausstellungsangebot<br />

noch die Galerie in Halle 1 belegt.<br />

Flurförderzeuge und Zubehör, Fahrerlose Transportsysteme<br />

(FTS), Lösungen für das Batterieund<br />

Energiemanagement sowie die Bereiche der<br />

Kran-/Hebetechnik und der Ladungssicherung<br />

sind im nächsten Jahr wieder in der Halle 7 sowie<br />

in den sich gegenüberliegenden Hallen 9 und 10 zu<br />

finden. Der große Bereich der Verpackungen, Verpackungssysteme<br />

und Behälter befindet sich auch<br />

im nächsten Jahr in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

mit den Themen Identifikationstechnik/RFID in<br />

den Hallen 4 und 6 auf der Südachse. Die Anbieter<br />

von Softwarelösungen für die Intralogistik sind in<br />

den Hallen 6 und 8 vertreten. <br />

beh<br />

»Im Vergleich<br />

zum Vorjahr<br />

wächst die<br />

Messe um 7.500<br />

Quadratmeter<br />

auf die<br />

Gesamtfläche<br />

von 120.000<br />

Quadratmetern.<br />

Fakten Logimat 20<strong>19</strong><br />

Das Rahmenprogramm<br />

Foto: Messe Stuttgart<br />

Termin: <strong>19</strong>.02. - 21.02.20<strong>19</strong><br />

Adresse und Anfahrt: Landesmesse Stuttgart,<br />

Messepiazza 1, 70629 Stuttgart<br />

Turnus & Zutritt: Jährlich / Nur für Fachbesucher<br />

Öffnungszeiten 20<strong>19</strong>:<br />

täglich von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />

Eintrittspreise 20<strong>19</strong>:<br />

Tageskarte: 28,00 Euro<br />

Tageskarte ermäßigt: 14,00 Euro<br />

Dauerkarte: 42,00 Euro<br />

Katalog: 10,00 Euro<br />

Das Rahmenprogramm der Logimat umfasst rund 30<br />

Fachforen und Vorträge {Details www.logimat-messe.de,<br />

Stichwort Foren}, in denen mehr als 100 Referenten und<br />

Experten von führenden Branchenverbänden, Bildungseinrichtungen<br />

und Medien über topaktuelle Themen<br />

referieren. Nachhaltigkeit, Digitalisierung, autonome<br />

Transporte, Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik stehen<br />

dabei im Vordergrund. Darüber hinaus greifen drei serielle<br />

Live-Events und täglich mehr als 40 Fachvorträge der<br />

Aussteller aktuelle Fragestellungen und Best-Practice-<br />

Projekte auf, um dem Fachpublikum probate Lösungen<br />

für aktuelle Herausforderungen vorzustellen.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 77


Messe<br />

Auf der Logimat zeigt der Systemanbieter die<br />

„Beumer stretch hood A“. Diese Anlage will Kunden<br />

laut Hersteller insbesondere durch einfache,<br />

intuitive und sichere Bedienung überzeugen.<br />

Foto: Beumer Group GmbH & Co. KG<br />

Beumer Group<br />

Digital, vernetzt und<br />

präzise sortiert<br />

Die Beumer Group präsentiert auf der diesjährigen Logimat ihre neuentwickelten „BG Sorter“<br />

aus dem Geschäftsfeld Sortier- und Verteiltechnik. Die Hochleistungsanlagen bieten nach<br />

Herstellerangaben eine präzise und kontrollierte Sortierung bei maximaler Flexibilität. Damit<br />

setzt sich die Beumer Group zum Ziel, ihre Kunden insbesondere in Zeiten des E-Commerce<br />

und im Umfeld von Industrie 4.0 noch besser zu unterstützen.<br />

Zur Sortierung ganz unterschiedlicher Artikel<br />

wie Pakete oder Tütenwaren bietet der<br />

„BG Sorter CB“ („cross belt“) nach Angaben<br />

des Unternehmens eine verlässliche Lösung.<br />

Mit dem sogenannten „Full-Cross-Belt-Design“<br />

seien die Quergurtförderer so ausgeführt, dass eine<br />

maximale Gurtbreite erreicht werde. Der Vorteil<br />

für die Kunden: Bei gleicher Sortergröße stehe<br />

mehr nutzbare Gurtfläche zur Verfügung. Das<br />

Risiko, dass Produkte zwischen den Gurten liegen<br />

bleiben, werde reduziert. Auch die E-Tray-Ausführung<br />

(Kippschale) biete zahlreiche Vorteile. Ein<br />

verbessertes Kippschalen-Design verhindere ein<br />

Einklemmen der Fördergüter zwischen den Schalen.<br />

Kollisionen und im schlimmsten Fall Anlagenstillstände<br />

werden dadurch vermieden, so der<br />

Hersteller. Über Augmented Reality können die<br />

Besucher die neuen Technologien am Messestand<br />

78 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Die weltweit führende<br />

Plattform der Intralogistik<br />

geprüft<br />

17. Internationale Fachmesse für<br />

Intralogistik-Lösungen und<br />

Prozessmanagement<br />

<strong>19</strong>. – 21. Feb. 20<strong>19</strong><br />

Messe Stuttgart<br />

Foto: Beumer Group GmbH & Co. KG<br />

INTRALOGISTIK<br />

AUS ERSTER HAND<br />

Intelligent • Effizient • Innovativ<br />

Der BG Sorter der Beumer Group vereint die Erfahrungen<br />

und die Vorteile ihrer bewährten Kippschalen-<br />

mit denen der Quergurtsorter-Familien.<br />

in Aktion sehen, verschiedene Stationen genauer<br />

unter die Lupe nehmen und sie virtuell bedienen.<br />

Digital und vernetzt sind auch die kompletten<br />

Verpackungslinien, die der Systemanbieter an<br />

die Produkte des Anwenders anpasst. Zum Einsatz<br />

kommen diese maßgeschneiderten Lösungen<br />

nach Herstellerangaben unter anderem für Konsumgüter<br />

– von der Abfüllung in Säcke bis zum<br />

transportfertig verpackten Produktstapel, inklusive<br />

Steuerung und umfassendem Customer Support.<br />

Teil dieser Linien sind die Hochleistungs-Verpackungsanlagen<br />

der Serie „Beumer stretch hood<br />

A“. Sie verpacken nach Angaben des Unternehmens<br />

palettierte Waren mit einer hochdehnbaren<br />

Stretchhaube, fixieren sie damit für den Transport<br />

und Umschlag sicher auf der Palette und schützen<br />

sie bei der Außenlagerung vor Staub, Regen<br />

oder anderen Witterungseinflüssen. Auf der Logimat<br />

präsentiert die Beumer Group eine Anlage in<br />

Aktion. beh<br />

Im Rahmen der LogiMAT<br />

Jetzt informieren<br />

und dabei sein!<br />

Tel. +49 (0)89 32391-259<br />

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Messe<br />

Logopak<br />

Vernetzt und digitalisiert<br />

Auf der diesjährigen Logimat zeigt das Unternehmen Logopak neben Etikettier- und Kennzeichnungssystemen<br />

auch innovative Produktneuheiten auf der Fachmesse. Dazu zählen unter<br />

anderem neue Lösungen zur halb- und vollautomatischen Prozessoptimierung im Bereich<br />

Palettenetikettierung, E-Commerce sowie Mail & Order.<br />

Logopak bietet 40 Jahre Erfahrung in der industriellen<br />

Kennzeichnung. Vernetzung und<br />

Digitalisierung sind die Themen, denen man<br />

sich heute stellen muss“, so Claudia Berg, Presseund<br />

Marketing-Leiterin bei Logopak. Roboter, Halbautomatik<br />

und Komplett-Lösungen helfen dabei,<br />

den Produktionsprozess wirtschaftlicher zu gestalten,<br />

weiß Berg<br />

Bei der Produktetikettierung für kleine bis mittlere<br />

Chargen verfügt Logopak eigenen Angaben nach<br />

über umfangreiche Lösungen, darunter auch solche<br />

für die Primäretikettierung, die am Logopak-Messestand<br />

mittels einer Live-Demonstration am Beispiel<br />

einer Süßwarenetikettierung gezeigt werden.<br />

Zudem informieren vier weitere Live-Vorführungen<br />

des Unternehmens mit Hauptstandort in Hartenholm<br />

bei Hamburg über Flexibilität und Anwenderfreundlichkeit<br />

der zahlreichen Logopak-Produkte,<br />

Infrastruktur und Netzwerklösungen werden zudem<br />

durch eine Digitalsimulation am Logopak-Stand demonstriert.<br />

„Aufgrund der einfachen Bedienung<br />

bietet sich der Einsatz von Logopak-Systemen und<br />

-Lösungen auch für kleinere und mittlere Unternehmen<br />

an, die noch nicht über umfassende Erfahrung<br />

mit der Automatisierung von Versand und Etikettierung<br />

verfügen“, erklärt Berg.<br />

Logopak ist auf der Logimat außerdem Partner<br />

im „Tracking & Tracing Theatre“ des Industrieverbands<br />

AIM. Das Auto-ID-Live-Szenario für die Simulation<br />

von Prozessabläufen bildet die gesamte<br />

logistische Wertschöpfungskette von der Beschaffungs-<br />

über die Intralogistik und Produktions- bis<br />

zur Distributionslogistik ab. In verschiedenen Einzelschritten<br />

zeigt es, wie man bewegte Objekte mit<br />

Auto-ID-Technologien wie RFID, Barcode, 2D-<br />

Code, RTLS (Real-Time Locating Systems) sowie<br />

Sensoren verfolgen kann. beh<br />

Foto: Logopak<br />

Logopak ist im „Tracking & Tracing Theatre“ mit<br />

einem Etikettiersystem für Barcode und RFID unter<br />

Verwendung von Smart Labels vertreten.<br />

80 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Messe<br />

Die Ansaugrauchmelder der<br />

„Titanus“-Familie detektieren<br />

bereits feinste Pyrolysepartikel<br />

und erkennen Brände so in<br />

einem sehr frühen Stadium.<br />

Fotos: Wagner Group GmbH<br />

Wagner Group<br />

Automatisierte<br />

Logistikprozesse wirksam<br />

schützen<br />

Sehr hohe Packdichte, intelligente Vernetzung, komplexe Prozesse: Automatisierte Lager<br />

stellen auch den Brandschutz vor neue Herausforderungen. Konventionelle Lösungen reichen<br />

in der Regel nicht aus, um die Schutzziele der Logistikanbieter, dazu zählen Aufrechterhalten<br />

der Prozesse und der Lieferfähigkeit, Verhinderung von Betriebsunterbrechungen sowie Schutz<br />

von Waren und Investitionen, zu erfüllen, so die Wagner Group. Speziell auf diese Anforderungen<br />

angepasste Lösungen stellt der Hersteller für technische Brandschutzanlagen auf der<br />

diesjährigen Logimat in Stuttgart vor.<br />

Im Fokus steht das aktive Brandvermeidungssystem,<br />

das Brände bereits während ihrer Entstehungsphase<br />

verhindert. „Intelligente, autonome Lagersysteme<br />

eröffnen neue Möglichkeiten für die Intralogistik,<br />

von denen Zeitersparnis und Energieeffizienz nur<br />

zwei der Vorteile sind, die sich aus diesen Entwicklungen<br />

ergeben“, sagt die Wagner Group. Um Anlagen<br />

und Werte innerhalb solch hochspezialisierter<br />

Lager konsequent zu schützen, empfiehlt sich laut<br />

Hersteller eine Lösung mit der aktiven Sauerstoffreduktionstechnologie<br />

„OxyReduct“, zu der eine effektive<br />

Brandfrüherkennung mit „Titanus“.<br />

Von einer solchen Variante profitiere unter anderem<br />

das sächsische Unternehmen Komsa, Kommunikation<br />

Sachsen AG – ein Dienstleister und Distributor für<br />

Produkte der Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />

An deren Hauptstandort in Hartmannsdorf<br />

schütze eine Kombination aus der Brandvermeidung<br />

„OxyReduct“ und Brandfrüherkennung<br />

„Titanus“ das sogenannte AutoStore-Kleinteilelager:<br />

In einer selbsttragenden Aluminiumkonstruktion<br />

stapeln sich 25.000 Kunststoffbehälter zu je 70 Litern<br />

Fassungsvermögen. Roboter sorgen für den optimalen<br />

Warenfluss. Aufgrund der Packungsdichte<br />

musste eine Brandschutzlösung abseits von Sprinklertechnik<br />

her. Unbedingt einzuhaltende Vorgabe:<br />

Keine Unterbrechung der Lieferfähigkeit – auch im<br />

Ernstfall. „Das wird durch eine intelligente Brandschutzlösung<br />

durch hochsensible Ansaugrauchmelder<br />

und eine Sauerstoffreduktionsanlage sichergestellt“,<br />

freut sich die Wagner Group. <br />

beh<br />

Die innovative<br />

Brandvermeidungstechnologie<br />

„Oxy-<br />

Reduct“ V-Line mit<br />

VPSA-Technologie<br />

setzt an, bevor sich<br />

Brände entwickeln<br />

können.<br />

»In einer selbsttragenden<br />

Aluminiumkonstruktion<br />

stapeln sich<br />

25.000 Kunststoffbehälter<br />

zu je 70 Litern<br />

Fassungsvermögen.<br />

Roboter sorgen<br />

für den<br />

optimalen<br />

Warenfluss.<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 81


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NEUEINTRAGUNGEN<br />

n European Convenience Food GmbH<br />

Eichkamp 16, 49681 Garrel. Sitzverlegung von Borken nach<br />

Garrel beschlossen. Gegenstand: Herstellung von und Handel<br />

mit Fleisch- und Wurstwaren; Produktion von Lebensmitteln;<br />

Handel, Produktion und Vertrieb von Tiefkühl-Convenience-<br />

Produkten aller Art; Erwerben, Veräußern und Halten von Beteiligungen;<br />

Erbringung von Dienstleistungen jeder Art. Stammkapital:<br />

1.570.057 Euro. Geschäftsführer: Thorsten Groß.<br />

Einzelprokura: Stefan Arntz. Gesamtprokura: Reiner Fitze.<br />

n Fine Food Company GmbH<br />

Stieglitzweg 9, 38108 Braunschweig. Sitzverlegung von<br />

Garbsen nach Braunschweig. Gegenstand: 1. Produktion und<br />

Vertrieb von Fleisch- und Wurstwaren jeglicher Art. 2. Die<br />

Gesellschaft ist berechtigt, andere Unternehmen gleicher oder<br />

ähnlicher Art zu übernehmen, zu vertreten und sich an solchen<br />

Unternehmen zu beteiligen und auch Zweigniederlassungen zu<br />

errichten. Stammkapital: 25.000 Euro. Nicht mehr Geschäftsführer:<br />

Angelika Pupka Lipinski. Bestellt als Geschäftsführer:<br />

Eldari Nasibov.<br />

n Frischetheke Leinach GmbH<br />

Rathausstraße 23, 97274 Leinach. Gegenstand: Handel mit<br />

Fleisch- und Wurstwaren. Stammkapital: 25.000 Euro. Bestellt<br />

als Geschäftsführer: Erhard Franz.<br />

n Steaks und Co GmbH<br />

Schloßstraße 163 b, 82140 Olching. Gegenstand: Handel und<br />

Vertrieb mit Feinkost, Getränken und hochwertigem Fleisch<br />

und Fleischwaren. Stammkapital: 25.000 Euro. Geschäftsführer:<br />

Christian Evers.<br />

n Meier & Cap Food & Beverage oHG<br />

Ilmendorfer Straße 9, 85290 Geisenfeld. Gegenstand: Vertrieb<br />

von Nahrungs- und Genussmitteln der Marke Dieter Meier,<br />

insbesondere Schokolade und Schokoladenprodukte sowie<br />

Fleisch und Wein. Persönlich haftender Gesellschafter: Alain<br />

Cap; Nitro Booking GmbH.<br />

n Buy Meat GmbH & Co. KG<br />

August-Wilhelm-Kühnholz-Straße 5, 26135 Oldenburg. Gegenstand:<br />

Handel mit Fleisch- und Fleischprodukten sowie<br />

die Erbringung von Dienstleistungen aller Art, insbesondere<br />

Fleischzerlegung. Persönlich haftender Gesellschafter: Buy<br />

Meat Verwaltungs GmbH.<br />

n Seefisch Produktion GmbH<br />

Maifischstr. 3-9, 27572 Bremerhaven. Gegenstand: Die Produktion,<br />

die Veredelung, die Distribution und die Vermarktung<br />

von Fischen, Fischerzeugnissen, Fischwaren, Meeresfrüchten<br />

und Feinkost sowie von Fleisch, Wild, Geflügel, Gemüse<br />

und Lebensmitteln aller Art in frischem, tiefgekühltem und<br />

konserviertem Zustand sowie alle damit zusammenhängenden<br />

Tätigkeiten. Kapital: 25.000 Euro. Geschäftsführer: Dirk-Jan<br />

Parlevliet. Es besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag<br />

mit der Deutsche See GmbH, Bremerhaven.<br />

n H-Gastronomie GmbH<br />

Bismarckstr. 101, 40210 Düsseldorf. Gegenstand: Der Betrieb<br />

von Gastronomie. Weiterhin der Handel sowie der Im- und Export<br />

mit Waren aller Art, insbesondere Lebensmittel, Getränke,<br />

Fleisch- und Fischprodukten. Stammkapital: 500.000 Euro.<br />

Geschäftsführer: Elisabeth Hiridis.<br />

n Yingyuan Europe GmbH<br />

Königsallee 106, 40215 Düsseldorf. Sitzverlegung von Köln<br />

nach Düsseldorf. Gegenstand: Der Im- und Export von Lebensmitteln<br />

aller Art, insbesondere Fleisch und Geflügel, die Lagerung<br />

solcher Produkte sowie die Verwaltung und Investition<br />

von Vermögen. Stammkapital: 25.0000 Euro. Geschäftsführer:<br />

Silian Peng; Tao Wang; Jue Xu.<br />

n BEST FOOD GmbH, Bismarckstraße 96, 40210 Düsseldorf.<br />

Gegenstand: Der Im- und Export von und der Handel<br />

mit Lebensmitteln, insbesondere frisches und tiefgefrorenes<br />

Fleisch, Fleischprodukte, Oliven und Speiseöle, der Betrieb von<br />

Fleischverarbeitungsstätten und Metzgereien sowie Im- und<br />

Export von und der Handel mit lebenden Tieren. Stammkapital:<br />

25.000 Euro. Geschäftsführer: Vasileios Gotas.<br />

n Metzgerei Geiger GmbH, Hauptstraße 102, 74226<br />

Nordheim. Gegenstand: Die Produktion, der Handel und der<br />

Verkauf von Fleisch- und Wurstwaren aller Art und von Nahrungsmitteln<br />

sowie Partyservice. Stammkapital: 30.000 Euro.<br />

Geschäftsführer: Jan-Dominik Edlich; Christian Erwin Geiger;<br />

Dennis Andreas Geiger.<br />

n HSF Food & Nonfood GmbH, Auf der Höhe 63, 47059<br />

Duisburg. Gegenstand: Der Im- und Export sowie der Handel<br />

mit Lebensmitteln und Waren aller Art, insbesondere mit<br />

Fleisch, Obst, Gemüse und Getränken sowie Gastronomie- und<br />

Verpackungsmaterial, Cash and Carry Haushaltswaren, Textilien<br />

und elektronischen Geräten. Stammkapital: 25.000 Euro.<br />

Geschäftsführer: Savas Hirabas.<br />

86 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Service n<br />

n Bittner GmbH & Co. KG<br />

Feinkostspezialitäten, Bleichereistraße 11+12, 48565 Steinfurt.<br />

Gegenstand: Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren sowie<br />

der Vertrieb von Feinkostspezialitäten. Persönlich haftender<br />

Gesellschafter: BiFein Verwaltungs-GmbH, Steinfurt.<br />

n TUNA BERLIN GmbH,<br />

Buttmannstraße 1 A, 13357 Berlin. Gegenstand: Handel und<br />

Verkauf von Fleisch, Fleischwaren, Geflügelfleischwaren,<br />

Wurst- und Fleischspezialitäten, Fertigprodukten, Lebensmitteln<br />

wie z. B. Gewürzen, Tiefkühlprodukten, Getränken.<br />

Stammkapital: 25.000 Euro. Geschäftsführer: Mehmet Toker.<br />

n RO.WE GmbH & Co. KG,<br />

Am Eisenberg 5, 88167 Röthenbach (Allgäu). Gegenstand: Der<br />

Im- und Export von Vieh und Fleisch. Persönlich haftender Gesellschafter:<br />

RO.WE Verwaltungs GmbH, Röthenbach (Allgäu).<br />

n Huahui Fleisch GmbH,<br />

Steine 15, 29487 Luckau (Wendland). Gegenstand: Der Betrieb<br />

eines Schlachthofs. Stammkapital: 25.000 Euro. Bestellt als<br />

Geschäftsführer: Pingxian Wu.<br />

n ALBERTEN WORK - GROUP Sp. z.o.o.,<br />

Moränenweg 90, 38228 Salzgitter. Gegenstand: Verpacken von<br />

Fleisch und Fleischprodukten, Fleischzerlegung und Fleischverarbeitung.<br />

Stammkapital: 25.000 PLN. Vorstandsvorsitzender:<br />

Albert Dariusz Napieraj. Vorstandsmitglied: Violetta<br />

Katarzyna Napieraj.<br />

n Meet & Meat e.K., Königstraße 23, 76887 Bad Bergzabern.<br />

Gegenstand: Der Handel mit Nahrungs- und Genussmittel<br />

(insbesondere mit veredeltem Fleisch), Fleischveredelung und<br />

Eventcooking. Inhaber: Holger Schorr.<br />

n Die Fleischer F & C KG,<br />

Landstraße 15, 41516 Grevenbroich. Gegenstand: Produktion<br />

von sowie der Handel mit Fleisch und Wurstwaren, Partyservice,<br />

Verkauf von Getränken, Imbissversorgung sowie Verkauf.<br />

Persönlich haftender Gesellschafter: Cornel Schneider.<br />

n Traditionsmetzgerei Kramer GmbH & Co. KG,<br />

Am Mühlteich 6, 34582 Borken (Hessen). Gegenstand: Betrieb<br />

einer Metzgerei - insbesondere die Herstellung und der<br />

Verkauf von Fleisch- und Wurstwaren - und der Groß- und<br />

Einzelhandel von Fleisch- und Wurstwaren und sonstigen<br />

Metzgereiprodukten. Persönlich haftender Gesellschafter: Axel<br />

Kramer Verwaltungs-GmbH, Borken (Hessen).<br />

n Stiens Beef GmbH & Co. KG<br />

Mergelkaute 1, 34260 Kaufungen. Gegenstand: Groß- und Einzelhandel<br />

mit Fleisch- und Wurstprodukten einschließlich der<br />

dazu erforderlichen Logistikdienstleistungen und alle hierzu<br />

weiteren erforderlichen Geschäfte.<br />

n MH Meat GmbH,<br />

Marie-Curie-Straße 16, 51377 Leverkusen. Gegenstand: (i) der<br />

Handel, insbesondere Ein- und Verkauf sowie Ein- und Ausfuhr,<br />

mit Fleischprodukten und Wurstwaren jeder Art sowie von Lebensmitteln<br />

jeder Art, (ii) die Belieferung von Gastronomiebetrieben,<br />

sowie Restaurants, Cafes, Bistros und Schnellrestaurants<br />

und begleitende Beratung, insbesondere die Entwicklung<br />

und begleitende Beratung von Franchise- und Lizenzsystemen<br />

für Gastronomiekonzepte, sowie (iii) die Entwicklung von<br />

Produkten und die Erbringung von Dienstleistungen, die mit<br />

dem in Ziffer (i) und (ii) beschriebenen Untemehmensgegenstand<br />

im Zusammenhang stehen. Stammkapital: 50.000 Euro.<br />

Geschäftsführer: Güngör Can; Kay Müller.


n Service<br />

Buchtipps<br />

n Sales & Operations Planning in der<br />

Konsumgüterindustrie<br />

Mit Best-Practice-Prozessen nachhaltig<br />

die Wettbewerbsfähigkeit steigern<br />

Autoren: Matthias Lütke Entrup, Dennis<br />

Goetjes,<br />

120 Seiten, Hardcover<br />

Preis: 44,99 Euro (springer.com)<br />

ISBN 978-3-658-22890-3 (auch als e-book erhältlich)<br />

Die Supply-Chain-Experten der Höveler Holzmann Consulting<br />

GmbH, Prof. Dr. Mathias Lütke Entrup und Dennis Goetjes, haben<br />

ihre Praxiserfahrung aus zahlreichen Beratungsprojekten in<br />

der Konsumgüterindustrie in Buchform gebracht. Sie zeigen<br />

anhand anschaulich aufbereiteter Ansätze, wie Unternehmen<br />

der Konsumgüterindustrie ihre Absatz- und Produktionsgrobplanung<br />

(Sales and Operations Planning, S&OP) gewinnbringend<br />

optimieren können.<br />

Gezeigt wird, mit welchen Hebeln die Absatzplanung sowie<br />

die Planung und Steuerung der Prozesskette so effektiv und<br />

effizient wie möglich optimiert werden kann. Im Ergebnis lassen<br />

sich so die Lieferfähigkeit steigern, die Bestände senken und<br />

die Kosten der gesamten Supply Chain verringern. Dazu wird erläutert,<br />

wie die Einführung und Optimierung eines strukturierten<br />

S&OP-Prozesses umgesetzt und die Qualität von Absatzprognosen<br />

deutlich verbessert werden können bzw. welche Fallstricke<br />

es dabei gibt.<br />

n Meat Academy – Alles über gutes<br />

Fleisch Grundlagen, Praxis, Rezepte<br />

Autoren: Stephan, Michael &<br />

Wolfgang Otto,<br />

320 Seiten, Hardcover<br />

Preis: 36 Euro (emf-verlag.de)<br />

ISBN 978-3-96093-143-0<br />

In diesem Buch dreht sich alles um Fleisch. Das beliebte Grundnahrungsmittel<br />

ist reich an Proteinen, Vitaminen und Mineralien. Damit<br />

es tatsächlich so nährstoffreich bleibt, sind eine richtige Lagerung<br />

und ein geschickter Einkauf unerlässlich. Die artgerechte Haltung<br />

der Tiere ist nicht nur aus ethischen Gründen wünschenswert, sondern<br />

optimiert das Aroma von Filet, Steak und anderen Cuts. Neben<br />

einer Warenkunde zum Thema Fleisch von Stephan Otto finden sich<br />

auch 100 klassische und ausgefallene Rezepte mit Fleisch.<br />

Hilfreiche Tipps für die Beilagen und eine detaillierte Aromenkunde<br />

runden das Buch mit beiliegendem Cut-Guide-Poster ab.<br />

Die Brüder Wolfgang, Stephan und Michael Otto sind die<br />

Gründer des Fleisch-Onlinehandels ´Otto Gourmet´ mit Sitz<br />

im nordrhein-westfälischen Heinsberg. Wolfgang Otto gilt als<br />

Deutschlands erster Fleisch-Sommelier, gemeinsam mit seinen<br />

Brüdern hat er es sich zur Aufgabe gemacht, gesunde und<br />

ehrliche Fleischprodukte zu entdecken und zu fördern sowie das<br />

Wissen darum weiterzugeben.<br />

´Meat Academy – Alles über gutes Fleisch´ ist im EMF-Verlag<br />

(Edition Michael Fischer, Igling) erschienen<br />

Geburtstage im Februar<br />

02.02.63 Guido Spix, Geschäftsführer<br />

Multivac Sepp Haggenmüller (Wolfertschwenden)<br />

02.02.70 Carolin Grimbacher, Geschäftsführer<br />

Südpack Holding (Ochsenhausen)<br />

04.02.55 Reinhard Schürk, Geschäftsführer<br />

Wilhelm Brandenburg (Köln)<br />

04.02.71 Clemens Vosskötter, Geschäftsführer<br />

Vossko Tiefkühlkost(Ostbevern)<br />

06.02.58 Ferdinand Nock, Geschäftsführer<br />

Nock Maschinenbau (Friesenheim)<br />

09.02.60 Wolfgang Junglas, Geschäftsführer<br />

Bauerngut Fleisch- und Wurstwaren (Minden)<br />

09.02.69 Jens-Christian Rödenbeck, Prokurist<br />

50<br />

Tillman´s Convenience (Weißenfels)<br />

15.02.55 Ekkehard Heilemann, Geschäftsführer<br />

EWU Thüringer Wurst und Spezialitäten (Serba)<br />

15.02.63 Christian Traumann, Geschäftsführer<br />

Multivac Sepp Haggenmüller (Wolfertschwenden)<br />

17.02.55 Eckart Mittmann, Prokurist<br />

Multivac Sepp Haggenmüller (Wolfertschwenden)<br />

18.02.58 Engelbert Lange, Prokurist<br />

SB-Convenience (Rheda-Wiedenbrück)<br />

18.02.60 Horst Waldner, Head of Food Processing & Packaging Sales<br />

GEA Food Solutions Germany (Osnabrück)<br />

<strong>19</strong>.02.62 Hans Möhrle, Geschäftsführer<br />

Fleischerservice Bodensee (Hohentengen)<br />

20.02.69 Michael Kempkes, Geschäftsführer<br />

Golßener Fleisch- und Wurstwaren (Golßen) 50<br />

21.02.67 Dr. Detlev Weiler, Geschäftsführer<br />

Geti Wilba Wild- und Geflügel (Bremervörde)<br />

25.02.56 Ulrich Lauth, Prokurist<br />

Wilhelm Brandenburg (Köln)<br />

28.02.65 Werner Gruber, Geschäftsführer<br />

Südbayerische Fleischwaren (Ingolstadt)<br />

28.02.72 Björn Hartmann, Prokurist<br />

H. & E. Reinert Westfälische Privatfleischerei (Versmold)<br />

88 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


Personalien n<br />

n MÜLLER FLEISCH<br />

Horst Müller, Gründer<br />

des gleichnamigen<br />

Unternehmens<br />

in Birkenfeld, feierte<br />

kürzlich seinen 80.<br />

Geburtstag.<br />

Horst Müller gilt als ´Macher´, er hat in<br />

seinem Leben aus kleinsten Anfängen<br />

viel aufgebaut. Sein ebenso arbeitsreicher<br />

wie erfolgreicher Lebensweg – vom<br />

Viehkommissionär und „Dorfschlachter“<br />

über den ersten privaten Versandschlachter<br />

in Baden-Württemberg bis<br />

hin zum Chef und Patron des größten<br />

privaten in Familienbesitz befindlichen<br />

süddeutschen Unternehmensverbundes<br />

der Fleischbranche, der Müller Gruppe –<br />

spricht Bände.<br />

Frühzeitig hat Horst Müller seine Kinder<br />

Stefan, Martin und Susanne Müller<br />

ins Unternehmen eingeführt, die heute<br />

große Teile der Unternehmensgruppe<br />

führen.<br />

Die Müller Gruppe ist zwischenzeitlich an<br />

den Standorten Birkenfeld, Ulm, Bayreuth<br />

und Ingolstadt präsent, beschäftigt 1.600<br />

Mitarbeiter und ist mittlerweile das viertgrößte<br />

Schlacht-, Zerlege- und Verarbeitungsunternehmen<br />

von Rind- und Schweinefleisch<br />

in Deutschland.<br />

n METRO<br />

Das Großhandelsunternehmen Metro<br />

Deutschland besetzt zwei seiner sechs Geschäftsführungsposten<br />

neu.<br />

Thomas Klein hat im<br />

Januar 20<strong>19</strong> die Position<br />

des Geschäftsführers<br />

Vertrieb bei Metro<br />

Deutschland übernommen.<br />

Klein begann<br />

<strong>19</strong>95 seine Karriere<br />

bei Metro Deutschland<br />

und hatte in dieser Zeit verschiedene<br />

Positionen als Geschäftsleiter und Regional-manager<br />

inne. Marc Groenewoud, Geschäftsführer<br />

Vertrieb, scheidet aus der Geschäftsführung<br />

von Metro Deutschland aus.<br />

Über seine zukünftigen Aufgaben innerhalb<br />

FOTO: METRO DEUTSCHLAND<br />

des Metro-Konzerns wird das Unternehmen<br />

separat informieren.<br />

Christof Knop wird<br />

auf die Position des<br />

Geschäftsführers Finanzen<br />

bei Metro<br />

Deutschland berufen.<br />

Christof Knop startete<br />

seine Karriere bei<br />

Metro im Jahr 2015 als<br />

Value Creation Director Metro AG. Er löst<br />

Frank Hammerle ab, der aus der Geschäftsführung<br />

von Metro Deutschland ausscheidet.<br />

Über die zukünftigen Aufgaben von<br />

Hammerle innerhalb des Metro-Konzerns<br />

wird das Unternehmen ebenfalls separat<br />

informieren.<br />

Thomas Storck, CEO<br />

Metro Deutschland,<br />

hat seinen Vertrag vorzeitig<br />

verlängert, um<br />

die Transformation<br />

und Digitalisierung<br />

des Unternehmens<br />

weiter voranzutreiben.<br />

n VAN HEES<br />

Julia Gisder und Martin Kempkes gehören<br />

zum neue gegründeten Kompetenzzentrum<br />

Food.Pretect, das Van Hees<br />

eingerichtet hat. Die Wallufer beschreiten<br />

damit neue Wege für eine zukunftsorientierte<br />

strategische Ausrichtung des<br />

Unternehmens. Mit der Gründung des<br />

„Competence Centers Food.Pretect“<br />

will der Hersteller von Produkten für die<br />

Fleischwirtschaft gleichzeitig zu einem<br />

eigenständigen Lösungs- und Dienstleistungsanbieter<br />

für die gesamte Lebensmittelwirtschaft<br />

werden.<br />

Das Team Food.Pretect:<br />

Julia Gisder und Martin Kempkes.<br />

FOTO: METRO DEUTSCHLAND FOTO: METRO DEUTSCHLAND<br />

Food.Pretect wird getragen von einer<br />

Expertengruppe, die für Food-Produzenten<br />

individuelle Lösungen im Bereich<br />

der Lebensmittelsicherheit und<br />

der Lebensmittelhaltbarkeit erarbeitet.<br />

Die Experten führen eine Risikobewertung<br />

durch und entwickeln maßgeschneiderte<br />

Kundenlösungen. Es geht<br />

ihnen dabei um die Sicherheit auf allen<br />

Produktstufen und darum, frische<br />

Produkte mit hoher Qualität über die<br />

gesamte Haltbarkeit zu gewährleisten.<br />

Mit der Gründung des Competence Centers<br />

stellt Van Hees nicht mehr die Produkte<br />

selbst in den Vordergrund, sondern<br />

positioniert sich als Lösungs- und<br />

Dienstleistungsanbieter.<br />

n GÜNTNER<br />

Seit dem 01. Dezember<br />

ist Martin Haug<br />

neuer Güntner Geschäftsführer<br />

für<br />

den Bereich Vertrieb<br />

und Marketing und<br />

komplettiert damit<br />

die Führungsspitze.<br />

Martin Haug ist gelernter Kälteanlagenbauer-Meister<br />

und Betriebswirt und hat<br />

über 25 Jahre Erfahrung in der Kälte- und<br />

Klimabranche.<br />

Nach leitenden Positionen in verschiedenen<br />

namhaften Unternehmen war er<br />

zuletzt sechseinhalb Jahre Geschäftsführer<br />

bei Beijer Ref Deutschland<br />

GmbH. Für Güntner übernimmt er als<br />

Geschäftsführer den Bereich Vertrieb<br />

und Marketing für die EMEA-Region. Mit<br />

seiner Erfahrung soll das Wachstum von<br />

Güntner in einem dynamischen Markt<br />

und zunehmend globalen Wettbewerbsumfeld<br />

weiter vorangetreiben werden.<br />

Neben seinem Engagement in der<br />

N.I.K.K.I. – Nachwuchsinitiative Kälte<br />

– Klima – Industrie ist Martin Haug seit<br />

über 15 Jahren Mitglied des Meisterprüfungsausschusses<br />

an der Meisterschule<br />

für Kälte- und Klimatechnik in München.<br />

Zudem ist er Mitglied im ZVKKW<br />

(Zentralverband Kälte Klima Wärmepumpen)<br />

und VDKF (Verband Deutscher<br />

Kälte-Klima-Fachbetriebe).<br />

FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong> 89


Impressum<br />

Verlag<br />

Herausgeber<br />

Redaktion<br />

Layout<br />

Anzeigen<br />

SN-Verlag Michael Steinert<br />

An der Alster 21<br />

D-20099 Hamburg<br />

Telefon: 040 / 24 84 54-0<br />

Fax: 040 / 280 37 88<br />

Michael Steinert<br />

Susanne Fischer (fis)<br />

Chefredakteurin<br />

Lübsche Burg 9a<br />

23966 Wismar<br />

Telefon: 0 38 41 / 62 93 66<br />

Fax: 0 38 41 / 62 93 67<br />

fleischmagazin@snfachpresse.de<br />

Olaf Behnel (beh)<br />

Redakteur<br />

An der Alster 21<br />

D-20099 Hamburg<br />

Tel. 040 / 24 84 54-62<br />

Fax. 040 / 280 37 88<br />

olaf.behnel@snfachpresse.de<br />

Matthias Hellmuth (verantw.)<br />

Anzeigenleitung<br />

Astrid Kruse<br />

An der Alster 21<br />

D-20099 Hamburg<br />

Telefon: 040 / 24 84 54-64<br />

Fax: 040 / 280 37 88<br />

astrid.kruse@snfachpresse.de<br />

Gültige Preisliste Nr. 35 vom 1. Januar 20<strong>19</strong><br />

Erscheinungsweise<br />

monatlich; mit zwei Doppelheften<br />

(Januar/Februar + Juli/August)<br />

Abo-Service 040 / 24 84 54 44<br />

Vertrieb<br />

Abonnementsbezug<br />

Michael Knäble<br />

Telefon: 040 / 24 84 54-27<br />

Fax: 040 / 280 37 88<br />

michael.knaeble@snfachpresse.de<br />

Der Jahresbezugspreis beträgt im Inland<br />

87,50 € + Porto + MwSt.<br />

FleischMagazin ist das offizielle Fachorgan des Bundesfachverbandes<br />

Fleisch e.V., Adenauerallee 176, 53113 Bonn.<br />

Im Rahmen der Organschaft erhalten die Mitglieder des Verbandes<br />

das FleischMagazin im Abonnement zugesandt. Der Bezug dieser<br />

Fachzeitschrift ist im Mitgliedsbeitrag des Bundesfachverbandes<br />

Fleisch e.V. enthalten.<br />

Abbestellungen müssen bis zum 30. September eines jeden Jahres<br />

zum 31. Dezember des Jahres erfolgen. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder und nicht<br />

unbedingt die der Redaktion oder des Verlages.<br />

Für unverlangt eingesandte Beiträge und Fotos wird nicht<br />

gehaftet. Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt, Streiks,<br />

Papierverknappung oder dergleichen bestehen keine Ansprüche<br />

an den Verlag.<br />

ISSN 0930-6536<br />

FleischMagazin ist der IVW, Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.,<br />

angeschlossen.<br />

Darf’s noch etwas<br />

mehr sein ?<br />

Liebe Leserinnen und Leser des FleischMagazins,<br />

dieses Jahr ist noch ganz jung, gerade erst einen Monat alt. Ich<br />

mag es sehr, wenn etwas anfängt und genieße das Gefühl von ´alles<br />

ist möglich´. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum ich die<br />

Startup-Szene im Food-Bereich so spannend finde: Meist junge Leute,<br />

die vor Energie sprühen und mit ihren kreativ-verrückten Ideen<br />

einen gesättigten Markt beleben, einfach weil sie frisch ticken und<br />

sich gern ausprobieren wollen.<br />

Mir gefallen auch die originellen Namen, die die ´jungen Wilden´<br />

ihren Unternehm(ung)en geben. Da muss man auch mal um die Ecke<br />

denken, um sie zu verstehen, aber es passt zu dieser hippen Szene<br />

– so finden sich beispielsweise Likies (Kekse in Form des Facebook-<br />

Like-Daumens), Bavariadogs (eine Hot-Dog-Variante mit Weißwurst),<br />

Frozzypacks (die Lunchbox mit integrierter Kühlung) oder Lizza<br />

(Low-Carb-Pizza aus Chia und Leinsamen). Schneller verständlich<br />

sind dafür Bezeichnungen wie Resteküche, Snack-Insects, Leckeres<br />

vom Vortag.<br />

Aber wie auch immer die Startup-Gründer ihre innovativen Ideen<br />

betiteln, es ist auf jeden Fall spannend, wie viele Konzepte in den<br />

vergangenen Jahren erdacht und umgesetzt wurden. Klar sind nicht<br />

alle erfolgreich, viele müssen aus den unterschiedlichsten Gründen<br />

wieder aufgeben. Trotzdem leisten Startups inzwischen einen wichtigen<br />

Beitrag, um Food-Trends zu bedienen oder sie teilweise sogar<br />

zu schaffen. Trends, an die sich große Lebensmittel-Unternehmen<br />

manchmal gar nicht erst ranwagen, weil sie auf den ersten Blick<br />

wenig Erfolg versprechen und es nicht lohnenswert scheint, das<br />

große Rad zu drehen. Da sind dann die meist nur mit einer oder zwei<br />

Personen agierenden Unternehmen ideal, um Marktlücken zu entdecken<br />

und zu füllen.<br />

Große Unternehmen, insbesondere Händler haben dieses Potenzial<br />

längst erkannt und räumen Startups – die naturgemäß begrenzt<br />

lieferfähig sind – gern auch vorübergehend einen Platz in ihren<br />

Regalen ein. So lässt sich nicht nur die Akzeptanz des geneigten<br />

Verbrauchers testen, man hat sich bestenfalls auch gleich Exklusiv-<br />

Rechte gesichert. Das hilft beiden Partnern und die Konsumenten<br />

können sich über neue Produkte freuen.<br />

Wie gesagt: Ich mag es, wenn etwas neu anfängt und in diesem Sinne<br />

wünsche ich allen 20<strong>19</strong>er Startups gute Ideen und faire Partner.<br />

Bleiben auch Sie neugierig !<br />

Ihre Astrid Kruse<br />

(Mediaberatung)<br />

90 FleischMagazin 1-2 / 20<strong>19</strong>


persönlich<br />

„Der fortschreitenden<br />

Entwertung aufwändig<br />

hergestellter Nahrungsmittel<br />

müssen wir unbedingt<br />

entgegenwirken.“<br />

Dr. Andreas<br />

Hennige<br />

Geschäftsführung der<br />

Tönnies Lebensmittel<br />

GmbH & Co. KG<br />

Was fasziniert Sie an der Fleischbranche ?<br />

Die Mischung aus handwerklicher Tradition und<br />

industrieller Effizienz.<br />

Welches ist in Ihren Augen der wichtigste Trend<br />

der Branche ?<br />

Die weiterhin fortschreitende Entwertung der von uns<br />

mühsam und aufwändig hergestellten Nahrungsmittel<br />

ist ein Trend, dem wir unbedingt entgegenwirken<br />

müssen.<br />

Welche Leistung der Branche finden Sie besonders<br />

beeindruckend ?<br />

Die Bewältigung der Aufgabe vom Erzeuger bis zum<br />

Einzelhändler „ums Eck“ täglich überall frische Ware<br />

in hervorragender Qualität und Auswahl anbieten zu<br />

können.<br />

Welches Fleischprodukt bevorzugen Sie ?<br />

Für ein gutes Rindersteak lasse ich alles andere<br />

stehen.<br />

Haben Sie Ihren Traumberuf ?<br />

Was wären Sie sonst gerne geworden ?<br />

Mir ist vor geraumer Zeit klar geworden, dass ich<br />

meinen Traumberuf tatsächlich ausübe, dass hilft mir<br />

erheblich – auch bezüglich der Frage nach meinem<br />

Umgang mit Stress.<br />

Welche besonderen Eigenschaften müssen andere<br />

beim Umgang mit Ihnen in Kauf nehmen ?<br />

Ich habe eine sehr direkte Art und einen unverwüstlichen<br />

Humor, nach dem Motto „nichts wird durch<br />

schlechte Laune besser“.<br />

Wie gehen Sie mit Stress um ?<br />

Ich lasse mich gern von der Familie ablenken und<br />

nutze zusätzlich die Kompetenz meiner Frau, die<br />

glücklicherweise Fachtherapeutin für Stressmanagement<br />

ist.<br />

Was machen Sie gerne in ihrer Freizeit; wobei<br />

können Sie entspannen ?<br />

Wenn ich völlig abschalten möchte, gehe ich mit einer<br />

Gruppe von Unterwasserarchäologen tauchen und<br />

arbeite als Unterwassergrabungstechniker bei der<br />

Erforschung versunkener Schiffe mit.<br />

Was bezeichnen sie als Heimat ?<br />

Ein Tisch, an dem ich mit der Familie sitze…wo der<br />

steht ist egal.<br />

Was erfüllt Sie mit Hoffnung?<br />

Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben ?<br />

Mein Nachwuchs, vier Töchter sowie ein vierjähriger<br />

Sohn, erfüllen mich mit Hoffnung. Ich habe die Hoffnung<br />

aufgegeben, dass mein Sohn am Wochenende<br />

länger als bis 6 Uhr schläft.<br />

Wenn Sie einem Kind nur einen Rat geben<br />

könnten – welcher wäre das ?<br />

Generell: Mach Dein Ding, aber mach es richtig!<br />

Aktuell rate ich meinem Sohn ein bisschen länger zu<br />

schlafen...<br />

Warum lesen Sie das FleischMagazin ?<br />

Weil ich dadurch einen sehr guten Überblick über das<br />

aktuelle und grundsätzliche Geschehen der Branche<br />

erhalte.<br />

Seit kurzem verstärkt<br />

Dr. Andreas Hennige die<br />

Geschäftsführung der Tönnies<br />

Lebensmittel GmbH & Co. KG<br />

als Technischer Leiter. Für<br />

den erfahrenen Lebensmittelspezialisten<br />

und studierten<br />

Chemiker steht die technische<br />

Weiterentwicklung der<br />

deutschen Standorte des Konzerns<br />

– insbesondere in den<br />

Themenbereichen Automatisierung<br />

und Digitalisierung<br />

– im Fokus. Tönnies ist als<br />

mehrstufiges Unternehmen<br />

der Fleisch- und Lebensmittelbranche<br />

weltweit tätig.

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