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Johann Nestroy Ring der Stadt Bad Ischl für Michael Niavarani 2014

JOHANN NESTROY RING der STADT BAD ISCHL für MICHAEL NIAVARANI 2014 Als im Jahre 2005 der erste Nestroy-Ring der Stadt Bad Ischl an Erwin Steinhauer verliehen wurde, wussten viele Bad Ischlerinnen und Bad Ischler nicht, welche besondere Beziehung die Stadt zum großen österreichischen Schriftsteller hat. Durch die nunmehr sechste Verleihung der besonderen Auszeichnung durch die und in der Stadt Bad Ischl, ist es gelungen die Kaiser- und Kulturstadt auch zu einer Nestroystadt zu machen. Vor dem „Lehár-Theater“, in dem Nestroy auf der Bühne gestanden, oder als Zuschauer bei Theateraufführungen in einer der Logen Platz genommen hat, steht heute eine Büste, die an ihn und sein Leben in Bad Ischl erinnert – genauso übrigens, wie jene Villa am Nestroyweg, die Johann Nestroy, dessen Aufenthalte in Ischl bereits seit 1845 belegt sind, 1859 kaufte und in der er einen großzügigen Garten anlegte. Die ehemalige „Kaiser Franz Josef Knabenbürgerschule“ ist heute eine Neue Mittelschule und trägt den Namen „Johann Nestroy Schule“. Vielleicht auch, um mit Augenzwinkern an dessen Werk „Die schlimmen Buben in der Schule“ zu erinnern. Erwin Steinhauer, Karlheinz Hackl, Peter Turrini, Karl Markovics und Nicholas Ofczarek konnten bereits ihren Nestroy-Ring im historischen Ambiente des „Lehár-Theaters“ entgegennehmen. Mit Michael Niavarani erhält eine vielseitige und beliebte Künstlerpersönlichkeit die Auszeichnung: Er hat als Theater- und Filmschauspieler, als Kabarettist und künstlerischer Leiter des „Simpl“ jene „außerordentlichen und herausragende Leistungen im Geiste von Johann Nestroy“ erbracht, die laut Verleihungsstatuten Voraussetzung für die Zuerkennung des Nestroy-Rings sind.

JOHANN NESTROY RING der STADT BAD ISCHL für MICHAEL NIAVARANI 2014

Als im Jahre 2005 der erste Nestroy-Ring der Stadt Bad Ischl an Erwin Steinhauer verliehen wurde, wussten viele Bad Ischlerinnen und Bad Ischler nicht, welche besondere Beziehung die Stadt zum großen österreichischen Schriftsteller hat. Durch die nunmehr sechste Verleihung der besonderen Auszeichnung durch die und in der Stadt Bad Ischl, ist es gelungen die Kaiser- und Kulturstadt auch zu einer Nestroystadt zu machen.

Vor dem „Lehár-Theater“, in dem Nestroy auf der Bühne gestanden, oder als Zuschauer bei Theateraufführungen in einer der Logen Platz genommen hat, steht heute eine Büste, die an ihn und sein Leben in Bad Ischl erinnert – genauso übrigens, wie jene Villa am Nestroyweg, die Johann Nestroy, dessen Aufenthalte in Ischl bereits seit 1845 belegt sind, 1859 kaufte und in der er einen großzügigen Garten anlegte.

Die ehemalige „Kaiser Franz Josef Knabenbürgerschule“ ist heute eine Neue Mittelschule und trägt den Namen „Johann Nestroy Schule“. Vielleicht auch, um mit Augenzwinkern an dessen Werk „Die schlimmen Buben in der Schule“ zu erinnern.

Erwin Steinhauer, Karlheinz Hackl, Peter Turrini, Karl Markovics und Nicholas Ofczarek konnten bereits ihren Nestroy-Ring im historischen Ambiente des „Lehár-Theaters“ entgegennehmen.

Mit Michael Niavarani erhält eine vielseitige und beliebte Künstlerpersönlichkeit die Auszeichnung: Er hat als Theater- und Filmschauspieler, als Kabarettist und künstlerischer Leiter des „Simpl“ jene „außerordentlichen und herausragende Leistungen im Geiste von Johann Nestroy“ erbracht, die laut Verleihungsstatuten Voraussetzung für die Zuerkennung des Nestroy-Rings sind.

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<strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong><br />

DeR staDt BaD ischl<br />

<strong>2014</strong><br />

Fotos: Wolfgang Stadler / Karoline Schodterer<br />

michael <strong>Niavarani</strong><br />

Fol<strong>der</strong> <strong>Niavarani</strong> <strong>2014</strong>.indd 1 28.04.<strong>2014</strong> 13:39:56


JOhaNN-NestROY-RiNG<br />

DeR staDt BaD ischl<br />

Wer bekommt den <strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> <strong>der</strong> stadt <strong>Bad</strong> ischl?<br />

Als im Jahre 2005 <strong>der</strong> erste <strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> an Erwin<br />

Steinhauer verliehen wurde, wussten viele <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>erinnen und <strong>Bad</strong><br />

<strong>Ischl</strong>er nicht, welche beson<strong>der</strong>e Beziehung die <strong>Stadt</strong> zum großen<br />

österreichischen Schriftsteller hat. Durch die nunmehr sechste Verleihung<br />

<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Auszeichnung durch die und in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, ist es gelungen die Kaiser- und Kulturstadt auch zu einer<br />

<strong>Nestroy</strong>stadt zu machen.<br />

Vor dem „Lehár-Theater“, in dem <strong>Nestroy</strong> auf <strong>der</strong> Bühne gestanden,<br />

o<strong>der</strong> als Zuschauer bei Theateraufführungen in einer <strong>der</strong> Logen<br />

Platz genommen hat, steht heute eine Büste, die an ihn und sein<br />

Leben in <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> erinnert – genauso übrigens, wie jene Villa am<br />

<strong>Nestroy</strong>weg, die <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>, dessen Aufenthalte in <strong>Ischl</strong> bereits<br />

seit 1845 belegt sind, 1859 kaufte und in <strong>der</strong> er einen großzügigen<br />

Garten anlegte.<br />

Die ehemalige „Kaiser Franz Josef Knabenbürgerschule“ ist heute<br />

eine Neue Mittelschule und trägt den Namen „<strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong><br />

Schule“. Vielleicht auch, um mit Augenzwinkern an dessen Werk<br />

„Die schlimmen Buben in <strong>der</strong> Schule“ zu erinnern.<br />

Erwin Steinhauer, Karlheinz Hackl, Peter Turrini, Karl Markovics und<br />

Nicholas Ofczarek konnten bereits ihren <strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> im historischen<br />

Ambiente des „Lehár-Theaters“ entgegennehmen. Am 24. Mai ist<br />

es <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong>, <strong>für</strong> den Otto Schenk die Laudatio halten wird.<br />

Mit ihm erhält eine vielseitige und beliebte Künstlerpersönlichkeit die<br />

Auszeichnung: Er hat als Theater- und Filmschauspieler, als Kabarettist<br />

und künstlerischer Leiter des „Simpl“ jene „außerordentlichen und<br />

herausragende Leistungen im Geiste von <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>“ erbracht,<br />

die laut Verleihungsstatuten Voraussetzung <strong>für</strong> die Zuerkennung des<br />

<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>s sind.<br />

In diesem Sinne bedanke ich mich bei <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> <strong>für</strong> seine<br />

satirisch kritische, phantasievolle künstlerische Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit den gesellschaftlichen Anliegen unserer Zeit und gratuliere ihm<br />

auf das Herzlichste zum <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong> <strong>Ring</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>!<br />

Hannes Heide - Bürgermeister <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Fotos: Wolfgang Stadler / Gerhard Flohberger<br />

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Bedeutungsvolle ehrung großer Persönlichkeiten<br />

<strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> wird damit Teil einer langen Reihe großer<br />

Persönlichkeiten wie Helmut Qualtinger, Leopold Lindtberg,<br />

Gustav Manker, Hans Weigel, Gerhard Bronner, Alexan<strong>der</strong><br />

Steinbrecher, Peter Wehle, Axel von Ambesser, Otto Basil, Elfriede<br />

Ott, Attila und Paul Hörbiger, Herbert Le<strong>der</strong>er, Lukas Resetarits,<br />

Werner Schney<strong>der</strong>, Robert Löffler, Kurt Sowinetz, Hans Kann,<br />

Heinz Petters, Lore Krainer, Fritz Muliar, Josef Meinrad, Erich Sokol,<br />

Inge Konradi, Christine Nöstlinger, Trude Marzik, Manfred Deix,<br />

Dolores Schmidinger, Helmuth Lohner, Hilde Sochor, Norbert<br />

Pawlicki, Karl Paryla, Karl Schuster, Houchang Allahyari, Otto<br />

Schenk, Gusti Wolf, Heli Deinboek, Robert Meyer, Roland<br />

Neuwirth, Elizabeth T. Spira, Peter Gruber, Marianne Mendt, Willi<br />

Resetarits, Otto Tausig, Brigitte Swoboda, H. C. Artmann, Louise<br />

Martini, Susi Nicoletti, Gertraud Jesserer, Paul Angerer, Reinhard<br />

Tramontana, Christine Ostermayer, Josef Ha<strong>der</strong>, Gustav Peichl,<br />

Erwin Steinhauer, Karlheinz Hackl, Karl Markovics und Nicholas<br />

Ofczarek.<br />

Sie alle sind Träger des <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>es, <strong>der</strong> - von <strong>der</strong> Internationalen<br />

<strong>Nestroy</strong>gesellschaft verliehen - von 1976 bis 1999<br />

von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Wien zur Verfügung gestellt wurde. Seit 2005 wird<br />

er von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> in Auftrag gegeben, zum Gedenken<br />

an <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>, <strong>der</strong> viele Sommer in seiner <strong>Ischl</strong>er Villa lebte<br />

und viel Zeit im Lehár-Theater sowohl als Gast im Publikum<br />

als auch als Darsteller auf <strong>der</strong> Bühne verbrachte.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, die den <strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> als Auftraggeber von<br />

<strong>der</strong> Internationalen <strong>Nestroy</strong>gesellschaft zugesprochen bekam,<br />

beauftragte den <strong>Ischl</strong>er Goldschmied Gerold Schodterer, ein<br />

neues Konzept zu entwickeln, das <strong>der</strong> Bedeutung dieses Preises<br />

gerecht wird. Sein Entwurf stellt eine Verbindung zwischen<br />

dem Genie <strong>Nestroy</strong>s, <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, den Verleihungskriterien,<br />

dem jeweiligen Preisträger, dessen Persönlichkeit und<br />

dessen künstlerischem Anliegen her.<br />

Bedeutungsvolle ehrung großer Persönlichkeiten<br />

Fotos: Wolfgang Stadler / Petra Benovsky<br />

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KONZePtiON und GestaltUNG<br />

Gestalt ist mehr als die summer <strong>der</strong> einzelnen teile<br />

Die Zahl 5 spielt im Konzept <strong>für</strong> den <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong><br />

eine tragende und verbindende Rolle. 5 Kriterien werden<br />

von <strong>der</strong> Jury als Grundlage <strong>für</strong> die Verleihung des Ehrenringes<br />

herangezogen.<br />

• Pflege von <strong>Nestroy</strong>s Erbe<br />

• Höchste künstlerische Ebene<br />

• Zeitkritik<br />

• Satire<br />

• Phantasie<br />

Das Werk <strong>Nestroy</strong>s ruht auf den 5 Säulen seiner Begabungen.<br />

Diese 5 Säulen bilden den <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> und<br />

verbinden sein Werk, die <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> und die Kriterien,<br />

die zur Wahl des <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>-Trägers führen.<br />

• lehrtätigkeit<br />

• schauspiel<br />

• Gesang<br />

• Komik<br />

• Dichtkunst<br />

i nstruktion<br />

s chauspiel<br />

c ouplets<br />

h umor<br />

l yrik<br />

Fol<strong>der</strong> <strong>Niavarani</strong> <strong>2014</strong>.indd 4 28.04.<strong>2014</strong> 13:40:19


Die Welt des <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong> war die Bühne<br />

So schwebt über dem <strong>Ring</strong> eine Bühne, auf <strong>der</strong> <strong>der</strong> jeweilige<br />

<strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>-Träger auftritt. Form und Gestaltung <strong>der</strong><br />

Bühne werden individuell auf seine Persönlichkeit abgestimmt.<br />

Unter <strong>der</strong> Bühne wirkt „<strong>Nestroy</strong>s Geist“<br />

<strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>, <strong>der</strong> es wie kein an<strong>der</strong>er verstand, den Menschen<br />

seiner Zeit einen Spiegel vorzuhalten, <strong>der</strong> im Laufe <strong>der</strong><br />

Jahre nichts an Klarheit eingebüßt hat, gibt sich im <strong>Ring</strong> durch<br />

den Spiegel zu erkennen.<br />

Dieser Spiegel durchdringt aber auch die Bühne, wird an <strong>der</strong><br />

Oberfläche sichtbar und stellt so den Bezug zwischen <strong>Nestroy</strong>s<br />

Vermächtnis und dem Künstler und Ehrenring-Träger her.<br />

Die außergewöhnliche und bizarre Formensprache des<br />

<strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>s, mit seiner „schwebenden” Bühne,<br />

unterstreicht die <strong>für</strong> <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong> so typische Ausdrucksweise<br />

und nimmt Bezug auf seine unvergleichlichen Satzgebilde,<br />

die trotz ihrer Tiefe und Treffsicherheit vollkommen leicht im<br />

Raum zu schweben scheinen.<br />

<strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>s Welt war die Bühne<br />

So wie <strong>Nestroy</strong> auf <strong>der</strong> Bühne stand und so wie je<strong>der</strong> Preisträger,<br />

<strong>der</strong> im Sinne <strong>Nestroy</strong>s wirkt, sowohl auf <strong>der</strong> Bühne als<br />

auch im Leben seinen Mann stellt, beweist auch <strong>der</strong> <strong>Johann</strong>-<br />

<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> sein „Stehvermögen“ als Kleinskulptur, wenn er<br />

nicht als <strong>Ring</strong> getragen wird.<br />

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lachen ist ein lebensmittel<br />

Fotos: Karoline Schodterer<br />

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Lachen ist ein Lebensmittel<br />

„Die Arbeit ist kein Has‘, die lauft nicht davon“, meint <strong>Johann</strong> Nepomuk <strong>Nestroy</strong>. „Mühsam, viel Arbeit, sehr<br />

lustig, völlig sinnlos, schwierig nach den Aufführungen noch ein gutes Restaurant zu finden!“ meint <strong>Michael</strong><br />

<strong>Niavarani</strong> und beschreibt mit diesen Begriffen seinen Beruf, den er liebt und von dem er sagt, dass<br />

es <strong>der</strong> einzige ist, den er sich vorstellen kann. „Denn“, so <strong>der</strong> Kabarettist wörtlich, „bei keinem an<strong>der</strong>en<br />

kann man bis Mittag schlafen.“ Und wie schon <strong>Nestroy</strong> wusste, sie läuft ohnehin nicht davon, die Arbeit.<br />

Aber fliegen tut sie manchmal, zumindest kommt einem das so vor, wenn <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> auf <strong>der</strong><br />

Bühne steht. Da kommt jedes Wort, je<strong>der</strong> Gedankengang so leicht daher, als ob ihm das gerade eingefallen<br />

wäre, als ob ihm <strong>der</strong> Zufall die Worte gerade ins Ohr gesäuselt hätte. Dabei ist alles genauestens<br />

einstudiert und geprobt, zumindest 95% des Programms werden immer so gespielt. „Alles sehr viel Arbeit<br />

und viel Handwerk“, meint <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> und führt weiter aus, dass die Kunst darin besteht, „auch<br />

nach dem 20. Mal so zu spielen, als wäre mir das gerade eingefallen.“ Und einmal in Fahrt gekommen<br />

erzählt er weiter: „In meinem Beruf muss man damit umgehen, dass alles unnatürlich ist. Schon allein die<br />

Tatsache, dass Situationen gespielt werden, ist unnatürlich, die Bühne ist unnatürlich, die Zuschauer sind<br />

unnatürlich, alles ist unnatürlich. Die Kunst ist es, das Geschehen auf <strong>der</strong> Bühne natürlich wirken zu lassen,<br />

und das ist nicht einfach. Im Film ist das zum Beispiel um vieles leichter, da hat man ganz an<strong>der</strong>e Voraussetzungen,<br />

allein deshalb, weil man im Film normal sprechen kann, auf <strong>der</strong> Bühne müssen wir schreien,<br />

das ist vollkommen unnatürlich. Man muss viel lauter sein, als es die Situation erfor<strong>der</strong>t. Bringen sie einmal<br />

in eine Liebesszene Gefühl hinein, wenn sie schreien müssen.“<br />

Vom Auswendiglernen hält er nichts, bei ihm entsteht <strong>der</strong> Text während <strong>der</strong> Proben. „Da merke ich ihn mir<br />

auch und das Stück wird dadurch viel lebendiger. Im Deutschen sagt man Schauspiel, ich finde <strong>der</strong> englische<br />

Begriff trifft es viel besser, da heißt es acting.“ Das Wichtigste ist <strong>für</strong> <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong>, die Menschen<br />

zum Lachen zu bringen. Sie, wenn auch nur <strong>für</strong> kurze Zeit, „zumindest bis zu den nächsten Nachrichten“<br />

aufzumuntern, meint er, denn „Lachen ist ein Lebensmittel.“<br />

Gemeinsamkeiten mit <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong> gibt es einige, so zum Beispiel seine gesellschaftskritische Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

in Verbindung mit Satire, wobei er letztere als ein Hilfsmittel beschreibt, um Beleidigungen<br />

ins Lustige hinübergleiten, beziehungsweise die Wahrheit nicht als beleidigend wirken zu lassen. Eine<br />

weitaus engere Verbindung zu <strong>Nestroy</strong> lässt den reisebegeisterten Kabarettisten, Schauspieler und Autor<br />

weit in die Vergangenheit reisen, in die Zeit, als er noch ins Gymnasium ging. Da nämlich hat er sich<br />

von einem Klassenkameraden 3.000 Schilling geborgt, denn von seinem Vater hätte er da<strong>für</strong> kein Geld<br />

bekommen, aber lassen wir <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> selber erzählen: „Also, das war so, mit diesen 3.000 Schilling<br />

habe ich mir damals eine Gesamtausgabe aller <strong>Nestroy</strong>werke gekauft, ich glaube, es waren zwölf<br />

Bände, und in den Ferien habe ich auf unserem Balkon in <strong>der</strong> Sonne gelegen und alle <strong>Nestroy</strong>stücke<br />

gelesen, während meine Freunde baden gingen. In <strong>der</strong> Schule haben wir fast nur <strong>Nestroy</strong> gespielt, ein<br />

wenig auch Raimund, danach hab ich mit <strong>Nestroy</strong> nichts mehr zu tun gehabt, aber die Gesamtausgabe,<br />

die steht immer noch in meinem Bücherregal.“ Ob bei diesem intensiven Studium ein nestroyscher Funke<br />

auf <strong>Niavarani</strong> übergesprungen ist?<br />

„Die mit den 7000 Jahren Geschichte, das sind die Perser“, schreibt <strong>der</strong> wienerischste Perser Österreichs in<br />

seiner Familiengeschichte ‚Vater Morgana‘. Beeinflussen die persischen Wurzeln seine Arbeit? „Eigentlich<br />

nicht“, meint <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong>, „denn wächst man als Kind in beiden Kulturen auf, ist das das normale<br />

Leben, da erkennt man keinen Unterschied, da ist man einfach Österreicher.“ Aber stolz ist er doch ein<br />

wenig auf seine zweite Herkunft.<br />

Angesprochen auf seine beiden Monatssteine und welchen <strong>der</strong> beiden, den Bergkristall o<strong>der</strong> den Diamanten,<br />

er bevorzugen würde, meint er: „NooooJaaaa! Den Diamaaaaant!“ Und so bekommt er im<br />

<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> auch seinen Diamanten, noch dazu einen zum Brillant geschliffenen, denn welcher Edelstein<br />

könnte besser zu jemandem passen, <strong>der</strong> seinem Beruf so viele strahlende Facetten verleiht und<br />

gleichzeitig da<strong>für</strong> sorgt, dass so viele Gesichter im Publikum erstrahlen.<br />

Lassen wir zum Abschluss noch einmal <strong>Nestroy</strong> zu<br />

Wort kommen, <strong>der</strong> mit <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> seine<br />

wahre Freude hätte: „G’fallen sollen meine Sachen,<br />

unterhalten, lachen sollen die Leut‘, und mir soll die<br />

G’schicht a Geld tragen, dass ich auch lach.“<br />

(Zusammenfassung des Gesprächs von Gerold Schodterer mit <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong>)<br />

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Die sYmBOliK<br />

im Kabarettisten-himmel<br />

Die Leichtigkeit, mit <strong>der</strong> <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> sein Publikum zum<br />

Lachen bringt, findet im <strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> in <strong>der</strong> Wahl des Bühnenbodens<br />

ihre Resonanz, denn was könnte Leichtigkeit besser<br />

symbolisieren, als ein fliegen<strong>der</strong> Perserteppich, mit dem auch<br />

gleich das väterliche und damit siebentausend Jahre alte Erbe<br />

auf die Bühne kommt.<br />

Die Gesamtausgabe von <strong>Nestroy</strong>s Werken darf natürlich in diesem<br />

<strong>Ring</strong> nicht fehlen, war dies doch ein ausdrücklicher Wunsch<br />

<strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong>s. Das Studium <strong>der</strong>selben hat, zumindest im<br />

Unterbewusstsein, den Funken eines satirischen Wortfeuerwerks<br />

hinterlassen, das nun wort- und ideenreich aus dem heutigen<br />

Großmeister zeitgeistiger Gesellschaftskritik in Form von Lachattacken<br />

erzeugenden Knallern einem begeisterten Publikum in<br />

voller Intensität entgegenfliegt.<br />

Zwischen den Bänden, dem Geist <strong>Nestroy</strong>s, schwebt ein brillantgeschliffener<br />

Diamant, <strong>der</strong> in einem Feuer sich spiegeln<strong>der</strong><br />

Facetten die künstlerische Vielfalt <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong>s wie<strong>der</strong>gibt<br />

und einerseits auf die Herangehensweise des Künstlers beim Erarbeiten<br />

seiner Rollen eingeht, in dem er den englischen Begriff<br />

„acting“ zum uneingeschränkten Inhalt seines Tuns macht. Zum<br />

an<strong>der</strong>en steht dieser Brillant <strong>für</strong> die Hauptarbeit <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong>s,<br />

<strong>für</strong> das Reflektieren <strong>der</strong> menschlichen Seele. Denn durch<br />

den Brillantschliff reflektiert <strong>der</strong> Diamant alles Licht, nichts davon<br />

bleibt im Stein, nichts fällt durch ihn hindurch.<br />

Und natürlich darf <strong>der</strong> Wurm nicht fehlen, <strong>der</strong> im <strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong><br />

nicht <strong>der</strong> ist, <strong>der</strong> einen „Vogel“ hat, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> späte, <strong>der</strong> herauskommt,<br />

wenn <strong>der</strong> Vogel längst fortgeflogen ist. Denn <strong>Michael</strong><br />

<strong>Niavarani</strong> identifiziert sich eher mit dem Wurm und tut alles, um<br />

dem Gefressenwerden zu entgehen. Auch langes Schlafen<br />

gehört da wie selbstverständlich dazu. Der Wurm kriecht in <strong>der</strong><br />

Geschichte des <strong>Ring</strong>es vollkommen ausgeschlafen aus einem<br />

<strong>der</strong> <strong>Nestroy</strong>werke und wird so zum Bücherwurm, hat <strong>Nestroy</strong><br />

sozusagen im Schlaf mitbekommen und macht sich auf<br />

den Weg zu seinem geistigen Schöpfer, <strong>der</strong> genauso<br />

belesen ist wie er, egal ob es sich um Physik, Lyrik<br />

o<strong>der</strong> Literatur handelt.<br />

Denn durch Zufall erreicht man den „Kabarettisten–<br />

Himmel“ nicht. Da ist viel Wissen, viel Einfühlungsvermögen,<br />

viel Realitätsbezug und viel genaues Hinsehen<br />

gefragt, gepaart mit einer übergroßen Portion<br />

Begabung. O<strong>der</strong> wie <strong>Nestroy</strong> treffsicher meint: „Die<br />

Kunst ist und bleibt einmal eine Leidenschaft“.<br />

Fol<strong>der</strong> <strong>Niavarani</strong> <strong>2014</strong>.indd 8 28.04.<strong>2014</strong> 13:40:28


<strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong><br />

wurde am 29. April 1968 als Sohn einer Österreicherin und eines<br />

Persers in Wien geboren und ist auch in Wien aufgewachsen.<br />

Schon während seiner Schulzeit spielt <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> Theater.<br />

Christoph Wagner-Trenkwitz, heutiger Chefdramaturg <strong>der</strong> Volksoper<br />

Wien, ist einer <strong>der</strong> Ersten <strong>der</strong> sein Talent erkennt: „Ich erinnere<br />

mich an seine unglaubliche Stimme! Eine Stimme, die nicht<br />

zu diesem jungen Burschen gepasst hat. Eine große, dunkle,<br />

männliche Stimme mit unglaublichen Möglichkeiten. Er konnte<br />

damals schon so komisch kolorieren. Das war beeindruckend.“<br />

Er ist es auch, <strong>der</strong> den damals 14-Jährigen in die Theatergruppe<br />

„Die Demoasten“ holt, wo <strong>Niavarani</strong> als Möbelpacker in dem<br />

Max Frisch Stück „Die große Wut des Philipp Hotz“ reüssiert. Eine<br />

stumme Rolle – eigentlich: „Schon am zweiten Abend ist mir das<br />

zu langweilig geworden und beim Abgang konnte ich mir nicht<br />

verkneifen zu sagen: Na dann hau‘ ma’s ausse, des Kramuri!“<br />

erinnert sich <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong>. „Die Demoasten“ erfahren, dass<br />

<strong>der</strong> Schauspieler <strong>Michael</strong> Mohapp einen Kellerraum hat, aus<br />

dem er ein Theater machen will. Gemeinsam renovieren sie,<br />

malen aus, verlegen den Boden und beginnen dort Theater zu<br />

spielen. Das „Graumanntheater“ ist geboren.<br />

Erst 16-jährig nimmt er – statt in die Schule zu gehen – Schauspielunterricht<br />

bei <strong>Michael</strong> Mohapp und Dany Sigl. Ersterer ist es<br />

dann auch <strong>der</strong> ihn Martin Flossmann, dem damaligen Simpl-<br />

Chef, ans Herz legt. Für die Simpl-Revue „Leben, Lieben, Lachen“<br />

wird <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> engagiert. Nach einer Saison kehrt er ans<br />

Graumanntheater zurück: „Kabarett interessierte mich zu diesem<br />

Zeitpunkt nicht, ich wollte Theater spielen, Schauspieler sein.<br />

Damals dachte ich, das eine schließt das an<strong>der</strong>e aus.“<br />

Anfang <strong>der</strong> 90er meldet sich Martin Flossmann wie<strong>der</strong> und fragt<br />

<strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong>, ob er Simpl-Chef werden will: „Ich war erst<br />

fassungslos, und erst nachdem mich meine damalige Freundin<br />

Sigrid Hauser und mein Freund und Kollege Leo Bauer fast<br />

genötigt haben zuzusagen, hab ich Ja gesagt.“ 1993 hat die<br />

erste Simpl-Revue unter <strong>der</strong> künstlerischen Leitung von <strong>Michael</strong><br />

<strong>Niavarani</strong> Premiere. „Hun<strong>der</strong>t Jahre Ketchup“ ist <strong>der</strong> Titel, sein<br />

Team besteht großteils aus den Graumanntheater-Mitglie<strong>der</strong>n.<br />

Im Fernsehen läuft „Wer lacht, gewinnt!“, im Kino „I love Vienna“<br />

und „Höhenangst“. Seine erste Hauptrolle spielt er im „Kaisermühlen<br />

Blues“ (1996), auch heute noch ein Publikumsmagnet.<br />

1999 folgt sein erstes Soloprogramm „<strong>Niavarani</strong>s Kühlschrank“, im<br />

Programmheft zur Show ist zu lesen: „Die Einsamkeit des Solokabarettisten<br />

gehört <strong>für</strong> mich immer schon zu den faszinierendsten<br />

Stimmungen, in denen man sich befinden kann. Nur ich<br />

und 280 Menschen. Man muss schon Egomane sein, um so<br />

etwas zu machen.“<br />

<strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong><br />

Foto: Petra Benovsky<br />

Fol<strong>der</strong> <strong>Niavarani</strong> <strong>2014</strong>.indd 9 28.04.<strong>2014</strong> 13:40:29


michael <strong>Niavarani</strong><br />

Zum Publikumsliebling wird <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> mit <strong>der</strong> Serie<br />

„Dolce Vita & Co“ unter an<strong>der</strong>em an <strong>der</strong> Seite von Elke Winkens,<br />

Gundula Rapsch, Andreas Vitásek, Kurt Sobotka, Erwin Steinhauer,<br />

Roland Düringer und Marianne Mendt: „Die Serie war<br />

sehr beliebt, aber die Leute konnten meistens meinen Nachnamen<br />

nicht aussprechen und haben mir deshalb auf <strong>der</strong> Straße<br />

‚Dolce Vita‘ o<strong>der</strong> ‚Lustiga‘ hinterhergerufen.“ Dieses Problem löst<br />

sich 2004 als die ORF-Rateshow „Was gibt es Neues?“ startet und<br />

ganz Österreich – angeregt durch den amikalen Umgang des<br />

Rateteams – <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> von nun an einfach „Nia“ nennt.<br />

<strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> wird 2006 mit <strong>der</strong> ROMY als beliebtester männlicher<br />

Seriendarsteller ausgezeichnet, 2007 und 2008 folgen noch<br />

zwei ROMYs als beliebtester Kabarettist. Seit Graumanntheater-<br />

Zeiten ist <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> mit Viktor Gernot befreundet. Auch<br />

im Kabarett Simpl sind sie 1993 schon zusammen auf <strong>der</strong> Bühne<br />

gestanden und <strong>für</strong>s Fernsehen haben sie 1999 gemeinsam<br />

„Wodka Orange“ entwickelt. 2005 folgt das erste gemeinsame<br />

Kabarett „Gefühlsecht“, das ein voller Erfolg wird, ebenso wie das<br />

Soloprogramm „Encyclopaedia <strong>Niavarani</strong>ca“ (2008) und das<br />

zweite Programm mit Viktor Gernot „Zwei Musterknaben“, das 2010<br />

mit dem „Österreichischen Kabarettpreis“ ausgezeichnet wird.<br />

Dass <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> kein Kabarettist im eigentlichen Sinn ist,<br />

son<strong>der</strong>n ein vielseitiger Künstler, beweist er einmal mehr 2008 als<br />

er die Serie „Ex – Eine romantische Komödie“ schreibt, inszeniert,<br />

spielt und produziert: „Ich sehe mich als Geschichtenerzähler.<br />

Ob ich diese Geschichten selbst erzähle, spiele, inszeniere o<strong>der</strong><br />

nie<strong>der</strong>schreibe und die Menschen sie lesen, macht <strong>für</strong> mich<br />

keinen Unterschied. Es hat <strong>für</strong> mich jede Form seinen eigenen Reiz.<br />

Aber meistens interessiert mich gerade das, was ich im Moment<br />

nicht tue.“ Sein Publikum sieht das genau so: 2009 erobert sein<br />

erster Roman „Vater Morgana“ Wochen lang die Bestsellerlisten.<br />

2011 folgt sein zweites Buch, <strong>der</strong> Erzählband „Der frühe Wurm hat<br />

einen Vogel“, und wird ebenfalls ein Bestseller. <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong><br />

wird deshalb 2010 und 2012 zum „Buchliebling“ gewählt.<br />

Nicht nur in seinem Buch „Vater Morgana“ beschäftigt sich<br />

<strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> mit seinen persischen Wurzeln: 2008 sucht <strong>der</strong><br />

in Deutschland lebende Regisseur Ali Samadi Ahadi persischstämmige<br />

Schauspieler <strong>für</strong> seinen Film „Salami Aleikum“:<br />

„Wir kannten uns vorher nicht, haben uns aber von Beginn<br />

an sehr gut verstanden. Durch die Dreharbeiten sind<br />

wir Freunde geworden.“ 2011 wurde er in <strong>der</strong> Sendung<br />

„Österreich wählt“ zum „Lustigsten Österreicher“<br />

gewählt. Seit 2011 ist <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> Intendant <strong>der</strong><br />

Festspiele Berndorf. „Das perfekte Desaster Dinner“<br />

von Marc Camoletti erreichte gleich in <strong>der</strong> ersten<br />

Saison 36 ausverkaufte Vorstellungen im <strong>Stadt</strong>theater<br />

Berndorf sowie in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>halle Wien.<br />

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34 meisteRJahRe<br />

Gäbe es keinen Kalen<strong>der</strong>, ich würde es nicht <strong>für</strong> möglich<br />

halten. Obwohl ich mich jung fühle, sind doch schon 34 Jahre<br />

vergangen, seit ich 1980 meine Meisterprüfung abgelegt habe.<br />

Nach wie vor fließen die Ideen aus mir heraus und die Freude<br />

an meinem Beruf hat sich nicht gelegt, son<strong>der</strong>n ist im Gegenteil<br />

um vieles stärker geworden. Zu dieser Freude hat sich noch<br />

ein weiteres Gefühl hinzu gesellt: die Dankbarkeit. Ja, ich<br />

bin dankbar da<strong>für</strong>, dass ich diesen Beruf erlernen durfte und<br />

dass ich die Möglichkeit habe, ihn in dieser Weise auszuüben.<br />

Vor allem, wenn mich Auftragswerke, wie <strong>der</strong> <strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>,<br />

for<strong>der</strong>n. Denn es ist <strong>für</strong> mich sehr spannend, mit dem designierten<br />

Preisträger über sein künstlerisches Wirken zu sprechen<br />

und die gewonnenen Eindrücke in eine Formensprache zu<br />

übersetzen, die die Essenz seiner Aussagen wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />

Gerold schodterer<br />

DialOG wird Gestalt<br />

Fotos: Wolfgang Stadler<br />

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Die <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>e seit 2005:<br />

2005<br />

erwin steinhauer<br />

2007<br />

Karlheinz hackl<br />

2008<br />

Peter turrini<br />

2010<br />

Karl markovics<br />

2012<br />

Nicholas Ofczarek<br />

„Ich will berühren, berühren auf allen drei<br />

Ebenen die ich bespiele. Auf <strong>der</strong> Kleinbühne,<br />

auf <strong>der</strong> ich begonnen habe, <strong>der</strong> Großbühne,<br />

wie dem Burgtheater und <strong>der</strong> größten<br />

Bühne, dem Film.“<br />

„Wenn ich mir mein Leben so anschau‘, ich<br />

glaub‘, ich bin <strong>der</strong> Herr von Lips. Ich war<br />

schon immer ein Zerrissener. Ich muss die Figuren<br />

im Probieren erarbeiten, mich in die<br />

Rolle hinein fühlen, nur mit dem Hirn allein<br />

kann ich niemals Leben hineinbringen.“<br />

„Im Grunde bin ich ein Handwerker wie mein<br />

Vater, nur dass meine Werkzeuge Bleistift und<br />

Schreibmaschine sind. Als ‚Katzlmacher-Bua‘<br />

wurde ich immer ausgeschlossen, durfte nur<br />

zuschauen – und daraus hab‘ ich eine Würde<br />

gemacht und habe genauer hingeschaut.“<br />

„Am liebsten sind mir wahrhaftige Rollen, die<br />

ich mit Leben füllen kann, die ein Geheimnis<br />

haben. In sie einzutauchen, um als Figur<br />

herauszuwachsen aus dem Werk, den Menschen<br />

Erkennen schenkend.“<br />

„Können Sie sich eine Black Box vorstellen,<br />

so ein Raum in dem völlige Dunkelheit<br />

herrscht und durch diese Dunkelheit<br />

schneidet ein scharfer, greller Lichtstrahl<br />

– das ist <strong>für</strong> mich das Idealbild <strong>für</strong> vollkommene<br />

Klarheit und Struktur.“<br />

Wenn sie gefunden haben, was sie nie suchten, waren sie bei uns...<br />

Goldschmiedeatelier Gerold und Karoline schODteReR<br />

Atelier <strong>für</strong> fantasievolle Schmuckunikate und Unikat-Eheringe<br />

4820 BAD ISCHL, Pfarrgasse 11, T +43 6132 23729-0, M +43 664 3575004 od. 2253646<br />

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Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.30 bis 18.00 Uhr,<br />

Sa. 9.30 bis 17.00 Uhr o<strong>der</strong> nach telefonischer Vereinbarung<br />

Fotos: <strong>Michael</strong> <strong>Niavarani</strong> - Petra Benovsky / Karoline Schodterer / Goldschmiede / Kultur - Wolfgang Stadler, www.artpaper-photo.at / Gerhard Flohberger<br />

Texte: Gerold Schodterer, BGM Hannes Heide / Vita - www.niavarani.at / Gestaltung: Karoline Schodterer, ARTist Werbegestaltung, www.sinn-bil<strong>der</strong>.at<br />

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