Stadtmagazin CLP Ausgabe 28
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
schen auf den Tisch legen. Das Trinkwasser<br />
wird in 500 ml Plastikbeuteln<br />
verpackt, die wir zum Trinken mit den<br />
Zähnen öffnen. Etwas mehr Zeit werden<br />
wir wohl brauchen, um uns an die<br />
ghanaischen Gerichte unserer Region<br />
zu gewöhnen.<br />
Trinken aus Wasserbeuteln<br />
Bei einem gemeinsamen Mittagessen<br />
mit unserem Mentor Joseph und<br />
Monsignore haben wir Fufu probiert.<br />
Es wird aus der Cassava-Wurzel und<br />
Kochbananen gemacht und als Teigball<br />
zusammen mit einer Suppe serviert.<br />
Außerdem haben wir Banku, das<br />
aus Mais und Cassava gekocht wird,<br />
und Kenkey, einen gesäuerten Maisknödel,<br />
gekostet. Ehrlich gesagt ist<br />
der Geschmack noch ziemlich ungewohnt<br />
und keines dieser drei Gerichte<br />
ist bislang unser neues Lieblingsessen<br />
geworden.<br />
Doch wir werden es immer wieder<br />
probieren und werden auch nicht aufhören<br />
zu fragen, mit welchen Zutaten<br />
und wie die Gerichte zubereitet werden.<br />
Ansonsten essen wir gerne Redred<br />
mit Reis und Bohnen, frittierte Kochbananen,<br />
gekochten und frittierten Yam,<br />
der einer Kartoffel ähnelt – insgesamt<br />
alles etwas schärfer als gewohnt.<br />
Begeistert sind wir von den frischen<br />
Früchten, die wir gut und sehr günstig<br />
im Dorf oder in der nächsten Stadt<br />
kaufen können. So haben wir immer<br />
reichlich Bananen und Avocados im<br />
Haus – genauso wie Mandarinen und<br />
Orangen, die zurzeit an den Bäumen<br />
am Centre reif sind.<br />
Spaziergang nach Togo<br />
Da die Grenze zu Togo laut der großen<br />
Karte, die in unserem Wohnzimmer<br />
hängt, keine acht Kilometer entfernt<br />
ist, sind wir einfach mal dem Weg nach<br />
Osten gefolgt. Der Wegesrand ist von<br />
grünen Büschen und Bäumen gesäumt.<br />
Am Horizont sind die Hänge einer Bergkette<br />
zu erkennen. In regelmäßigen<br />
Abständen sieht man schmale Pfade<br />
abzweigen, die vermutlich zu den Feldern<br />
führen, wo Reis, Mais oder Bananen<br />
angebaut werden. Wir entdecken<br />
einige Kakaobäume, Palmen, Bambus<br />
und einzelne hoch aufragende Bäume.<br />
Im nächsten Dorf, das wir erreichen,<br />
werden wir auf Französisch begrüßt –<br />
Togo kann also nicht mehr weit sein.<br />
Doch zunächst wird der Weg schlammiger<br />
und ziemlich steil. Voller Bewunderung<br />
schauen wir den Motorrädern<br />
hinterher, die sich unbeirrt den Berg<br />
hoch mühen. Das hätten wir nicht für<br />
möglich gehalten…<br />
In der feuchtwarmen Luft geraten<br />
wir langsam ins Schwitzen, doch hinter<br />
einem weiteren Dorf sehen wir<br />
schließlich eine Schranke mit der Aufschrift<br />
„Ghana Immigration Service<br />
Ketsi Point“. Wir haben es geschafft.<br />
Näher können wir Togo ohne Visum<br />
nicht kommen. Auf dem Rückweg<br />
sorgt ein kurzer Regenschauer für die<br />
Wo die Straße endet, geht es mit dem Boot weiter<br />
Auf dem Weg durch den Busch zur Farm<br />
24<br />
Das <strong>Stadtmagazin</strong> für Cloppenburg & umzu | Weit über den Tellerrand hinaus – Serie