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Society 363 / 2013

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deutschland<br />

Interview<br />

»Siemens hat in<br />

Österreich rund<br />

12.700 Beschäftigte<br />

und ist ein<br />

wichtiger Wertschöpfungsund<br />

Innovationsmotor<br />

des<br />

Landes.<br />

«<br />

Wolfgang<br />

Hesoun<br />

Curriculum<br />

Vitae<br />

Ing. Wolfgang Hesoun<br />

ist Generaldirektor von<br />

Siemens Österreich und<br />

zuständig für den gesamten<br />

19 Länder umfassenden Siemens-CEE-Raum<br />

(inkl. Türkei<br />

und Israel). Zuvor war er<br />

in verschiedenen führenden<br />

Positionen beim börsennotierten<br />

österreichischen<br />

Bauunternehmen PORR AG<br />

tätig. Hesoun ist Präsident<br />

der Industriellenvereinigung<br />

Wien und engagiert sich für<br />

die Integration von Menschen<br />

mit Migrationshintergrund<br />

als Vorstandsmitglied<br />

des Vereins Wirtschaft für<br />

Integration.<br />

Intelligente Technik<br />

Ing. Wolfgang Hesoun, Generaldirektor Siemens<br />

Österreich, im SOCIETY-Interview über neue Entwicklungen<br />

und „smart technologies“ der Zukunft.<br />

Interview: SOCIETY<br />

Siemens ist ein<br />

deutsches Traditionsunternehmen.<br />

Was sind die<br />

Prioritäten in der<br />

Firmenstrategie<br />

für morgen?<br />

Die Siemens AG ist ein weltweit<br />

führendes Unternehmen<br />

der Elektronik und Elektrotechnik.<br />

Der Konzern ist auf den Gebieten<br />

Industrie, Energie sowie<br />

im Gesundheitssektor tätig und<br />

liefert Infrastrukturlösungen,<br />

insbesondere für Städte und urbane<br />

Ballungsräume. Siemens<br />

steht seit mehr als 165 Jahren<br />

für technische Leistungsfähigkeit, Innovation,<br />

Qualität, Zuverlässigkeit und Internationalität.<br />

Wie viele Beschäftigte und welche Schwerpunkte<br />

gibt es am Standort Österreich?<br />

Siemens hat in Österreich rund 12.700 Beschäftigte<br />

und ist ein wichtiger Wertschöpfungs- und<br />

Innovationsmotor des Landes. Aufgrund unserer<br />

langjährigen Unternehmensgeschichte und unserer<br />

hohen Expertise im komplexen Lösungs- und<br />

Produktgeschäft ist Siemens Österreich fest im<br />

heimischen Wirtschafts- und Gesellschaftsgefüge<br />

verankert.<br />

Auf welche jüngsten Entwicklungen sind<br />

Sie besonders stolz?<br />

In Wien-Simmering liegt das Siemens Welt-<br />

Headquarter für den Bereich des Schienenverkehrs.<br />

Siemens entwickelt und produziert hier U-<br />

Bahnen, Straßenbahnen und Reisezugwagen, wie<br />

etwa den Hochgeschwindigkeitszug railjet der<br />

ÖBB, den wir auch in der Tschechischen Republik<br />

erfolgreich am Markt positionieren konnten. Vor<br />

kurzem erhielten wir den Zuschlag für 100 Regionalzüge,<br />

die wir an die ÖBB liefern.<br />

Um im internationalen Wettbewerb weiter<br />

punkten zu können, haben wir kürzlich mit der<br />

Eröffnung der modernsten robotergesteuerten Lackieranlage<br />

Europas in Simmering einen wichtigen<br />

Akzent gesetzt. Siemens ist damit europaweit<br />

der erste Hersteller, der Gesamtfahrzeuge mit Hilfe<br />

von Robotern lackieren kann.<br />

Können Sie zum Thema<br />

„green society“ Ihre persönlichen<br />

Vorstellungen nennen?<br />

Die zwei großen Entwicklungen<br />

– der Klimawandel<br />

und die Endlichkeit fossiler<br />

Ressourcen – prägen immer<br />

wieder die Schlagzeilen. Ein<br />

Schlüssel zur Lösung ist daher<br />

die Ressourcen- und Energieeffizienz.<br />

Mit notwendigen<br />

technischen Innovationen<br />

lassen sich große Effizienzgewinne<br />

realisieren. So sparen<br />

unsere Industriemotoren im<br />

Zusammenspiel mit drehzahlveränderbarer<br />

Antriebstechnik etwa bis zu 70 Prozent<br />

Energie. Ebenso sind unsere hocheffizienten<br />

Gasturbinen im Kraftwerksbereich Weltrekordhalter<br />

beim Wirkungsgrad.<br />

Was kann man sich unter „smart technology“<br />

vorstellen?<br />

Smart Cities zeichnen sich durch den Einsatz<br />

innovativer Technologien, einen nachhaltigen Planungsansatz<br />

und den klaren Fokus auf Ressourcenschonung<br />

besonders für Ballungsräume aus.<br />

Eine solche Lösung sind etwa die Elektrobusse,<br />

die in Wien im Linienverkehr im Einsatz sind. Diese<br />

europaweit einzigartige Lösung besticht durch<br />

einen um ein Viertel geringeren Energiebedarf im<br />

Vergleich zu Diesel- oder Gas-Bussen, einen minimalen<br />

Wartungsbedarf und einen vollkommen<br />

emissionsfreien Betrieb.<br />

Einer unserer Forschungsschwerpunkte und<br />

ein anderes Feld innovativer Technologien sind<br />

intelligente Stromnetze. Hierbei geht es um das<br />

wirtschaftliche Management der Stromversorgungsinfrastruktur,<br />

die durch den Ausbau von<br />

erneuerbaren Energien einen massiven Wandel<br />

durchmacht. Unter Einbeziehung von Automatisierungskomponenten<br />

und IT bleibt das System<br />

beherrschbar. Erfolgreich unter Beweis gestellt haben<br />

wir dies bereits im Salzburger Lungau. Intelligente<br />

Technologien im Energie-, Verkehrs- und Gebäudetechnikbereich<br />

wollen wir gemeinsam mit<br />

der Stadt Wien auch im Stadtentwicklungsgebiet<br />

Seestadt Aspern zur Anwendung bringen. •<br />

Foto: Siemens<br />

64 | <strong>Society</strong> 1_<strong>2013</strong>

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