Society 363 / 2013
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deutschland<br />
events<br />
Die Diskutanten gingen auf die Geschichte<br />
des Elysée-Vertrages und seine<br />
Folgen ein und sprachen die regelmäßigen<br />
deutsch-französischen Gipfel, das<br />
Deutsch-Französische Jugendwerk und<br />
das gemeinsame deutsch-französische Geschichtsbuch<br />
an. Thematisiert wurde die<br />
Vorbildfunktion für andere Länder sowie<br />
die trilaterale Zusammenarbeit mit Polen<br />
(Weimarer Dreieck). Mit zahlreichen Rückgriffen<br />
auf ihre privaten und beruflichen<br />
Erfahrungen in Parlament und Regierung<br />
berichteten sie anschaulich von Etappen<br />
und Phasen der deutsch-französischen Arbeit<br />
am Projekt Europa.<br />
Der Abend wurde durch deutsche und<br />
französische Chansons abgerundet, dargeboten<br />
von der Berliner Künstlerin Annika<br />
Krump.<br />
•<br />
Symposium zum interreligiösen<br />
Dialog<br />
Am 19. April veranstaltete die Deutsche<br />
Botschaft in Kooperation mit den Carl<br />
Friedrich von Weizsäcker-Gesellschaften<br />
Deutschland und Österreich sowie der<br />
kulturpolitischen Sektion des Bundesministeriums<br />
für europäische und internationale<br />
Angelegenheiten in ihrem Festsaal<br />
ein Symposium mit dem Titel „Die Ringparabel<br />
Lessings und der interreligiöse<br />
Dialog heute“.<br />
Nach einer Lesung der Parabel durch<br />
Kammerschauspieler Peter Matic präsentierten<br />
Vertreter der drei dort genannten<br />
Religionen Interpretationen im Hinblick<br />
auf unsere heutige Gesellschaft: aus jüdischer<br />
Sicht Oberrabbiner Prof. Paul Chaim<br />
Eisenberg, aus christlicher Sicht Univ.-<br />
Prof. Dr. Hans-Joachim Sander sowie aus<br />
islamischer Sicht Hamed Abdel-Samad.<br />
Nach der Pause hielt Univ.-Prof. Dr.<br />
Rudolf Burger einen Vortrag über die Herausforderungen<br />
moderner Gesellschaften.<br />
In der Podiumsdiskussion sowie in<br />
der Fragerunde mit dem Publikum wurde<br />
leidenschaftlich, teilweise kontrovers, oft<br />
auf hohem theologischen bzw. religionswissenschaftlichen<br />
Niveau und durchweg<br />
lebendig diskutiert, mit Blick auf die Geschichte<br />
ebenso wie auf die aktuellen Fragen<br />
unserer heutigen Gesellschaft.<br />
•<br />
Ordensverleihung an Michael<br />
Haneke<br />
Am 19. Dezember 2012 überreichte<br />
Botschafter Detlev Rünger dem Filmregisseur<br />
und Drehbuchautor Michael Haneke<br />
das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens<br />
der Bundesrepublik Deutschland.<br />
Michael Haneke schreibt seit fast vierzig<br />
Jahren Drehbücher und führt Regie. Unter<br />
seinen Werken sind viele international erfolgreiche<br />
Filme wie „Die Klavierspielerin“,<br />
„Wolfzeit“, „Caché“, „Funny Games“ und<br />
„Das weiße Band“. Er hat zahlreiche internationale<br />
Ehrungen und Auszeichnungen<br />
erhalten. Für seinen Film „Liebe“ wurde<br />
er unter anderem mit dem Oscar für den<br />
besten fremdsprachigen Film und dem<br />
Golden Globe für den besten nicht-englischsprachigen<br />
Film ausgezeichnet. Botschafter<br />
Rünger würdigte ihn als einen der<br />
wichtigsten Vertreter des europäischen Autorenfilms,<br />
der durch seine international<br />
erfolgreichen, anerkannten und einflussreichen<br />
Filme große Anerkennung und<br />
Aufmerksamkeit für die deutschsprachi-<br />
ge Filmkunst erworben hat. Die Laudatio<br />
hielt der Publizist Dr. Peter Huemer. Haneke<br />
sei der „größte lebende Filmemacher“,<br />
der bei seinen Werken nicht nur die Regie<br />
führe, sondern diese auch selbst schreibe.<br />
Hanekes Werk sei nicht „grausam, sondern<br />
zutiefst humanistisch geprägt, aber<br />
er erspart einem nichts“.<br />
Michael Haneke reflektierte in seiner<br />
Dankesrede u.a. über seine Verbindungen<br />
zu Deutschland. Er erwähnte seinen deutschen<br />
Vater, seine Geburt in München<br />
und seine Jahre im deutschen Fernseh-<br />
und Theatergeschäft, wo er das Filmhandwerk<br />
gelernt habe.<br />
•<br />
Ministerpräsident Winfried<br />
Kretschmann, S.E. Detlev Rünger,<br />
Prof. Dieter Hundt<br />
S.E. Detlev Rünger,<br />
Michael Haneke<br />
Foto: SOCIETY/Schiffl; Deutsche Botschaft<br />
Anschnitt der Festtagstorte<br />
Prof. Dr. Hans-Joachim<br />
Sander, Hamed Abdel-Samad,<br />
Prof. Heinz Nußbaumer und<br />
Prof. Paul Chaim Eisenberg<br />
<strong>Society</strong> 1_<strong>2013</strong> | 63