Society 363 / 2013

Diversität
gesellschaft
Sozial & umweltbewusst
AfB ist Europas erstes gemeinnütziges IT-Systemhaus. Im Mittelpunkt
steht Arbeit für Menschen mit Behinderung und die
Wiederverwertung gebrauchter IT-Geräte.
Text: SOCIETY
Arbeit für behinderte
Menschen“ – das steht
bei AfB im Vordergrund.
Dahinter steht ein innovatives
Konzept: IT-Hardware
von Kooperationspartnern
wird abgeholt, Datenmaterial
professionell gelöscht und mit Garantie
zu einem günstigen Preis weiterverkauft.
Die ursprüngliche Idee des Deutschen
Paul Cvilak und seinen Gründungspartnern
war es, ein Unternehmen mit sozialem
Fokus zu gründen. So entstand 2004
in Deutschland das erste gemeinnützige
IT-Systemhaus Europas. Bis heute sind die
AfB-Werkstätten und Shops unabhängig.
Die bisher zwölf AfB-Betriebe lassen
sich vorrangig in der Nähe großer Kooperationspartner
nieder, um Transportwege
kurz zu halten.
Gemeinnützige Organisation
mit kompetentem Service.
•
Ein Plus für Image und
Geldbörse
Für die Geschäftspartner, die alte IT-
Ware günstig und verlässlich entsorgt
wissen wollen, ist AfB ein guter Partner
– nicht zuletzt deswegen, weil diese Kooperation
das Image der jeweiligen Firma
und somit ihre CSR-Agenden (Corporate
Social Responsibility) aufbessert.
Nach der Übernahme der Hardware
werden sämtliche Daten mit einem professionellen
Programm gelöscht. Der Kooperationspartner
erhält nach erfolgreicher
Löschung ein Zertifikat. Somit ist die
Datensicherheit gewährleistet.
Die funktionstüchtigen Geräte werden
in den Shops vor Ort sowie online zum
Verkauf angeboten. Defekte Geräte werden
entweder repariert oder fachgerecht
entsorgt, wobei verwertbare Teile und
Rohstoffe gesichert werden.
Für Kunden, die sich für AfB-Produkte interessieren,
bestehen ebenfalls Vorteile. Die
meist nur wenige Jahre alten Geräte sind
wesentlich günstiger als neue Produkte. Für
viele Privat-, aber auch für Geschäftskunden
erbringen diese eine völlig ausreichende
Leistung. Zudem gibt AfB eine zwölfmonatige
Garantie auf die Funktionstüchtigkeit.
•
Im Mittelpunkt: Miteinander
Trotz europaweit schlechter Wirtschaftslage
zahlt sich das Konzept von AfB
aus. Die meisten Standorte gibt es derzeit
in Deutschland, aber auch in Frankreich
und Österreich ist jeweils eine Niederlassung
in Betrieb. In Wien arbeitet AfB intensiv
mit ReINTEGRA (Gemeinde Wien)
zusammen: ReINTEGRA unterstützt die
Wiedereingliederung psychisch kranker
Personen am Arbeitsmarkt.
•
Vision
Die Dachorganisation von AfB „Initiative
500“ hat zum Ziel, mittelfristig 500
Arbeitsplätze für behinderte Menschen in
Europa zu schaffen. Die Chancen stehen
nicht schlecht, denn das Geschäftsmodell
erlaubt es, sich selbst unabhängig von
Förderungen zu erhalten und auch neue
Geschäftszweige einzuführen.
Ankerkennung erfuhr das Unternehmen
auch, als es im vergangen Jahr den
deutschen Nachhaltigkeitspreis erhielt.
www.afb24.at
124 | Society 1_2013