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Society 359 / 2011

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WIRTSCHAFT ■ POLITIK ■ DIPLOMATIE ■ WISSENSCHAFT ■ KULTUR ■ LEUTE<br />

03_04|11<br />

SEIT 1945 | 66. ERSCHEINUNGSJAHR | NR. <strong>359</strong>/360_HERBST/WINTER <strong>2011</strong><br />

WWW.SOCIETY.AT<br />

P.B.B. GZ 03Z034905M, ERSCHEINUNGSORT, VERLAGSPOSTAMT 1140,2120, PREIS ¤ 4,–<br />

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Haben Sie genügend Stauraum? Steht bei Ihnen alles im Bad herum<br />

oder ist alles gut und übersichtlich verstaut?<br />

Ist die Beleuchtung klar und echt, damit die Schminke im Spiegel<br />

genauso gut aussieht wie „im echten Leben“?<br />

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EDITORIAL<br />

Event- und Netzwerktornado<br />

The Answer Is Blowing<br />

In the Wind...<br />

***<br />

Rumänien – das windreichste Land Europas<br />

Unser Rumänienschwerpunkt hat uns diesmal<br />

aufhorchen lassen, als die rumänische Botschafterin<br />

in Wien, I.E. Silvia Davidoiu, uns über den Windreichtum<br />

ihres Landes berichtete und dass Rumänien<br />

den Wirtschaftsschwerpunkt auf alternative<br />

Energien legt. Das vollständige Interview über die<br />

vielen Wirtschaftsaktivitäten zwischen Österreich<br />

und Rumänien nicht nur auf diesem besonderen<br />

Sektor bringen wir in dieser Ausgabe gemeinsam<br />

mit einem Exklusivinterview des rumänischen<br />

Außenministers, S.E. Teodor Baconschi. So sind wir<br />

nicht nur den Spuren Draculas gefolgt sondern dem<br />

Innovationsgeist des wichtigen, jungen, seit 2007 integrierten, EU-<br />

Landes begegnet, das dabei ist, intensiv „seine Hausaufgaben“ für<br />

den Beitritt zur EU-Währungsunion zu machen.<br />

***<br />

SOCIETY Veranstaltungen<br />

Wir blicken auf ein aktives Veranstaltungsquartal zurück. So<br />

konnten wir unsere Sommerausgabe mit einem fulminanten<br />

Empfang in der österreichischen Nationalbibliothek für mehr als<br />

450 Personen gemeinsam mit dem Botschafter der Mongolei, S.E.<br />

Jargalsaikhan Enkhsaikhan, präsentieren. Gleichzeitig hatten<br />

wir zu dieser Veranstaltung eine Delegation aus Treviso geladen,<br />

die der Direktorin der Nationalbibliothek, Dr. Johanna Rachinger,<br />

ein Gastgeschenk aus dem italienischen Privatmuseum Mario del<br />

Monaco, einen „leone di venezia“, überreichte. Der Anlass dazu<br />

war die Eröffnung des ersten Auslandsbüros des „Istituto lirico<br />

Mario del Monaco di Treviso“ in den Räumlichkeiten von SOCIE-<br />

TY, der Villa Flora, wo wir am gleichen Tag eine Replik der Statue<br />

„Mario del Monaco“ in Anwesenheit des italienischen Botschafters,<br />

S.E. Eugenio d’Auria, und der italienischen Delegation enthüllten.<br />

Die Urstatue in Bronze wurde am 4. Oktober an der Piazza<br />

della Borsa di Treviso in Anwesenheit vieler prominenter<br />

Gäste enthüllt. Wir waren auch dort und haben das italienische<br />

Ambiente sehr genossen. Eine Reise in die Mongolei im nächsten<br />

Jahr für den Aufbau einer Partnerschaft mit unserem SOCIETY<br />

Magazin steht ebenfalls bevor. Wir werden darüber berichten.<br />

Unser neues Format, die Junior Diplomats Reception, konnten<br />

wir an einer neuen, angesagten Location nunmehr zum dritten<br />

Mal erfolgreich realisieren. Der chillige Dachboden<br />

des 25hours Hotels mit seiner Rundumblikkterrasse<br />

bot den gemütlichen Rahmen für diesen<br />

Empfang, wo wir traditionell eine Tombola<br />

mit einem iPad2 als Hauptpreis veranstalteten.<br />

Diesmal war der Hauptpreisgewinner Herbert Daniel<br />

Espinoza Solano aus der Botschaft von Costa<br />

Rica.<br />

Kurz danach konnten wir im imperialen Rahmen<br />

in den Festsaal des Hotels Imperial zum Botschafterempfang<br />

der neu akkreditierten Botschafter<br />

einladen. Mehr als sechzig Botschafter<br />

und insgesamt mehr als 200 Gäste konnten sich<br />

an dem eleganten Rahmen und dem exquisiten<br />

Buffet erfreuen. Dieses Event ist eine Veranstaltung der Superlative<br />

für das Netzwerken von hochkarätiger Diplomatie, Wirtschaft<br />

und Kultur. Die Opernsängerin Elisabeth Wolfbauer mit ihrer musikalischen<br />

Einlage „O don fatale“ aus der Oper „Don Carlo“ von<br />

Giuseppe Verdi gab dem gemütlichen Beisammensein den gewohnt<br />

klassischen Touch.<br />

Nicht zuletzt sei unsere Preview-Veranstaltung der Boteroausstellung<br />

im Bank Austria Kunstforum mit darauf folgendem<br />

Empfang im Palais Daun-Kinsky erwähnt, bei der wir unter dem<br />

Ehrenschutz des kolumbianischen Botschafters S.E. Freddy Padilla<br />

de León den Künstler Fernando Botero persönlich begrüßen<br />

durften. Die Ausstellungen ebendort sind wie immer ein Highlight<br />

in unserem Veranstaltungsreigen.<br />

Mit dieser Ausgabe haben wir uns wieder einmal sehr bemüht,<br />

Ihren Geschmack zu treffen und freuen uns, wenn Sie mit uns die<br />

Brise aus der Welt der Diplomatie, Wirtschaft und Kultur genießen<br />

können.<br />

Viel Freude dabei wünscht Ihnen herzlich Ihre<br />

Gerti Tauchhammer<br />

COVER: (C) FERNANDO BOTERO, „BALLERINA AN DER STANGE“, 2001, ÖL AUF LEINWAND,<br />

164X116 CM (AUSSCHNITT)<br />

SOCIETY 3/4_11 | 5


INHALT<br />

HERBST_WINTER | <strong>2011</strong><br />

■ SOCIETY EVENTS<br />

Präsentation der SOCIETY-Sommerausgabe „Mongolei“ ........ 30<br />

Die neuen Botschafter im Hotel Imperial ........ 34<br />

„3rd Junior Diplomats‘ Reception“ ........ 36<br />

Botschafterausflug nach Salzburg ........ 37<br />

Botschafter-Preview: Fernando Botero im BA Kunstforum ........ 110<br />

■ LÄNDERSCHWERPUNKT<br />

Rumänien: Tradition Meets Modern Life ........ 10<br />

I.E. Botschafterin Silvia Davidoiu im Interview ........ 14<br />

Interview mit S.E. Außenminister Teodor Baconschi ........ 20<br />

Interview mit S.E. Justizminister Catalin Marian Predoiu ........ 22<br />

Wirtschaft: Wege aus der Krise ........ 24<br />

WKO-Interview mit Rudolf Lukavsky ........ 25<br />

Kulturüberblick Rumänien ........ 26<br />

Kommentar: Hermine Schreiberhuber ........ 27<br />

■ DIPLOMATIE UND POLITIK<br />

Diplomatenkarussell ........ 40<br />

Interview mit dem deutschen Botschafter in Österreich ........ 44<br />

Europäische Gesellschaft Coudenhove-Kalergi ........ 46<br />

Der Internationale Seegerichtshof ........ 47<br />

Usbekistan: 20 Jahre Unabhängigkeit ........ 50<br />

20 Jahre Kasachstan ........ 54<br />

Events der Diplomatie ........ 56<br />

■ WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT<br />

Toleranzpreis für Daniel Barenboim ........ 64<br />

Sergey Danilin: Investieren in Russland ........ 68<br />

James Cumes: Nothing Without Labour. ........ 70<br />

Richtiges Zeitmanagement von Sonja Littig-Wengersky ........ 74<br />

„Der Kunstsammler und sein Recht“ ........ 77<br />

European Diversity & Inclusion Congress ........ 79<br />

■ LIFE UND STYLE<br />

Global Family Charity Resort ........ 82<br />

Detox-Kosmetik im Parkhotel Igls ........ 83<br />

Viva Mayr am Wörthersee ........ 84<br />

Karl Kaltenegger: Wow! Krakau ........ 86<br />

Lifestyle mit Jeannine Nujic ........ 88<br />

FitFlops für den Winter ........ 91<br />

Styling: Wenn Frauen Männer anziehen ........ 93<br />

Modestrecke: Susanne Bisovsky ........ 94<br />

■ KUNST UND KULTUR<br />

Life.Sunlight: Chinesische Tanz-Akrobatik ........ 101<br />

Istituto Mario del Monaco di Treviso in der Villa Flora ........102<br />

Roman Bartl: Goldene Ehrenmedaille für José Carreras ........104<br />

Festspielkarussell Salzburg ........106<br />

Coverstory: Fernando Botero ........ 112<br />

Interview mit Direktorin Ingried Brugger ........ 114<br />

IMPRESSUM<br />

WIRTSCHAFT ■ POLITIK ■ DIPLOMATIE<br />

WISSENSCHAFT ■ KULTUR ■ LEUTE<br />

MEDIA EVENTS NETWORKING<br />

ERSCHEINUNGSWEISE: vierteljährlich<br />

PREIS: Jahresabonnement ¤ 16,--, zzgl. ¤ 7,-- Versand<br />

Einzelheft: ¤ 4,--<br />

BESTELLUNG: abo@society.at<br />

MEDIENINHABER, VERLEGER ZU 100%: Tauchhammer KG<br />

HERAUSGEBERIN UND CHEFREDAKTEURIN:<br />

Mag. Gertrud Tauchhammer<br />

LEITUNG REDAKTION:<br />

Mag. Stephan Hofstätter<br />

REDAKTION UND EVENTS: Mag. Tanja Tauchhammer<br />

REDAKTIONELLE MITARBEIT: Stephanie Humm<br />

AUTOREN DIESER AUSGABE:<br />

Mag. Ingrid Chladek, Prof. Gerhard Gutruf, Dr. Adrian<br />

Hollaender, Karl Kaltenegger, Gerhard von Lentner,<br />

Dr. Sonja Littig-Wengersky, Jeannine Nujic, Mag. Eva von<br />

Schilgen, Wolf von Schilgen, Dr. Susanne Scholl, Mag. Hermine<br />

Schreiberhuber, Dr. Monika Türk, Dr. Helmut Türk<br />

NEW YORK AUSLANDSKORRESPONDENZ: Lea Millesi<br />

ANZEIGENVERKAUF: G. Tauchhammer<br />

GESTALTUNG: Hermann Stöckl, www.hermannsgrafik.at<br />

REDAKTIONSADRESSE: Villa Flora, A-1140 Wien,<br />

Hüttelbergstraße 23A,<br />

TELEFON: 01-914 77 44-0, Fax: 01-914 77 44-8<br />

E-MAIL: mail@society.at<br />

www.society.at<br />

FOTOS: Katharina Schiffl, B.Sc., Ekaterina Prokofiefa,<br />

Heeresbild- und Filmstelle, 1070 Wien, Stiftgasse 2a,<br />

Tel.: 01/5200-37240; UNOV, CTBTO, UNIDO Wagramerstraße<br />

5, 1400 Wien<br />

DRUCK: Druckerei Berger, Wienerstraße 80, 3580 Horn,<br />

Tel.: 02982/4161-0 www.berger.at<br />

HERAUSGEBERIN: Kommerzialrat Honorarkonsulin<br />

Mag. Gertrud Tauchhammerin in Kooperation mit der<br />

ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR AUSSEN-<br />

POLITIK UND DIE VEREINTEN NATIONEN (ÖGAVN)<br />

Seit 1945<br />

VORSTAND (SEIT DEZEMBER 2008)<br />

PRÄSIDENT:<br />

Altbundeskanzler NRAbg. Dr. Wolfgang Schüssel<br />

VIZEPRÄSIDENTEN:<br />

BM a.D. Bot. i.R. Dr. Peter Jankowitsch<br />

Bot. i.R. Dr. Gregor Woschnagg<br />

BM a.D. NRAbg. Herbert Scheibner<br />

NRAbg. Univ.-Prof. Dr. Alexander Van der Bellen<br />

EHRENPRÄSIDENTEN:<br />

BM a.D. Dr. Willibald Pahr<br />

Bot. i.R. Dr. Wolfgang Schallenberg<br />

GENERALSEKRETÄR: Michael F. Pfeifer<br />

VERTRETER DER ZWEIGVEREINE:<br />

Ass.-Prof. DDr. Renate Kicker (Landessektion Steiermark)<br />

Gregor Waldhauser (AFA)<br />

WEITERE VORSTANDSMITGLIEDER:<br />

Bot. i.R. Dr. Alexander Christiani<br />

Bot. Dr. Johannes Kyrle (als Generalsekr. für ausw. Angel.)<br />

Bot. i.R. Dr. Eva Nowotny<br />

Bot. i.R. Dkfm. Dr. Karl Peterlik<br />

BM a.D. NRabg. Dr. Ursula Plassnik<br />

Gen Mag. Raimund Schittenhelm<br />

Mag. Liselotte Waldheim-Natural<br />

Dr. Axel Wüstenhagen<br />

SOCIETY IST OFFIZIELLER MEDIENPARTNER<br />

DER ÖGAVN<br />

BLATTLINIE: SOCIETY berichtet über Top-Ereignisse aus<br />

Wirtschaft, Politik, Diplomatie, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft.<br />

SOCIETY informiert außerdem in Zusammenarbeit<br />

mit der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die<br />

Vereinten Nationen über Einrichtungen der Vereinten Nationen.<br />

Jede Ausgabe ist einem Fokusland gewidmet. Durch die Zusammenarbeit<br />

mit der jeweiligen Botschaft in Österreich trägt<br />

SOCIETY wesentlich zur Kommunikation zwischen Österreich<br />

und dem Fokusland bei und ist dadurch ein medialer Multiplikator<br />

der Spitzenklasse in Österreich und in der ganzen Welt.<br />

6 | SOCIETY 3/4_11


TREASURES OF VIENNA:<br />

EDLE MOMENTE<br />

Bei Schmuck aus Wien gilt: Das Beste ist gerade gut genug.<br />

Die wertvollsten Steine und Edelmetalle dieser Welt finden sich wieder in den Wiener<br />

Juwelierläden und Schmieden, wo noble Schmuckstücke und handwerkliche Meisterwerke<br />

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Mit TREASURES OF VIENNA präsentiert WIEN PRODUCTS ausgewählte Unternehmen,<br />

die stilvolle Accessoires sowie traditionellen und modernen Schmuck in<br />

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Schullin Wien huldigt der funkelnden<br />

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WIEN PRODUCTS ist ein Projekt der Wirtschaftskammer Wien,<br />

welches 1995, mit dem Ziel ausgewählte Wiener Konsumgüterhersteller in ihren Exportaktivitäten<br />

zu unterstützen, gegründet wurde. Die derzeit 53 WIEN PRODUCTS Betriebe<br />

stehen für höchste Produktqualität, exzellenten Service sowie das Bestreben den einzigartigen<br />

Flair und die Ästhetik Wiens in ihre Erzeugnisse einfließen zu lassen.<br />

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VIENNA<br />

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Nähere Informationen zu WIEN PRODUCTS erhalten Sie im<br />

Internet unter www.wienproducts.at oder im WIEN PRODUCTS<br />

Service Center unter der Telefonnummer +43 1 514 50 1517.<br />

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GASTAUTOREN<br />

HERBST/WINTERAUSGABE<br />

Partner von SOCIETY<br />

Qualität verbindet<br />

Zahlreiche prominente Gastautoren schreiben in der aktuellen Herbst/Winterausgabe von<br />

SOCIETY zu den unterschiedlichsten Themen aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Lifestyle.<br />

Herbert Pietschmann Hermine Schreiberhuber Susanne Scholl Gerhard Gutruf Karl Kaltenegger<br />

***<br />

HERBERT PIETSCHMANN ist Emeritus<br />

am Institut für theoretische Physik der<br />

Universität Wien und Buchautor. Er verbrachte<br />

viele Jahre als Forscher im Ausland.<br />

Seit fünf Jahren schreibt er für<br />

SOCIETY über Themen der Wissenschaft,<br />

Philosophie und Gesellschaft. In dieser<br />

Ausgabe berichtet er über den Streit um<br />

den ersten motorisierten Flug.<br />

***<br />

HERMINE SCHREIBERHUBER war stellvertretende<br />

Ressortleiterin der Außenpolitik<br />

bei der APA. Für die SOCIETY-Länderschwerpunkte<br />

verfasst sie regelmäßig<br />

politische Analysen und Hintergrundberichte.<br />

Dieses Mal geht sie der Frage über<br />

Rumäniens Weg in den Schengen-Raum<br />

nach.<br />

***<br />

SUSANNE SCHOLL ist weithin als ORF-<br />

Korrespondentin in Moskau bekannt, wo<br />

sie ab 2000 das ORF-Büro leitete. In zahlreichen<br />

Publikationen beschäftigt sie sich<br />

mit dem Thema Russland. Die Trägerin des<br />

Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft<br />

und Kunst und ausgezeichnete<br />

Journalistin des Jahres 2009 geht in ihrer<br />

Rezension eines Essays von Anneliese Rohrer<br />

auf die Suche nach „Mutbürgern“.<br />

***<br />

GERHARD GUTRUF ist Maler und Grafiker.<br />

Als Kunsttheoretiker interessieren<br />

ihn besonders Fragen der Wahrnehmung<br />

und Perspektiven. Seine künstlerischen Arbeiten<br />

bewegen sich im Spannungsfeld<br />

zwischen Utopien und der Auseinandersetzung<br />

mit großen Meistern der Malerei.<br />

Für SOCIETY schreibt er über kunsthistorische<br />

sowie kunst- und kulturphilosophische<br />

Phänomene.<br />

***<br />

KARL KALTENEGGER war langjähriger<br />

ORF-Journalist, Manager und Moderator<br />

für Radio Salzburg, Ö3 (u. a. Ö3-Wecker)<br />

und Radio Wien. Mittlerweile ist er als Reisejournalist<br />

aktiv und schreibt für verschiedene<br />

Publikationen. Dieses Mal berichtet<br />

er von der heimlichen Hauptstadt<br />

Polens, Krakau, UNESCO Weltkulturerbe<br />

und Kulturhauptstadt Europas.<br />

***<br />

JEANNINE NUJIC eroberte die Hundelifestyle-Welt<br />

mit „Dogue in the City“. Nun<br />

liefert sie für SOCIETY die neuesten Lifestyle-<br />

und Modetrends der Frauen- und<br />

Männerwelt. Dieses Mal war sie an den<br />

internationalen Modeschauen auf der Suche<br />

nach den zwei L: „Labels and Love“ und<br />

interviewte Martina Müller vom Fashion-<br />

Label CALLISTI.<br />

***<br />

INGRID CHLADEK ist Gesellschafterin der<br />

Dresscode Company und Head von Dressforsuccess.<br />

Sie berät in Fragen Business-Outfit,<br />

Image, Stil und Styling. Ihr Wissen präsentiert<br />

sie u. a. anhand von Prominenten-<br />

Styling- Checks. In dieser Ausgabe spricht sie<br />

über „Frauen, die Männer anziehen“ und<br />

worauf es bei der Kleiderwahl ankommt.<br />

***<br />

SONJA LITTIG-WENGERSKY ist Trainerin<br />

für Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Für SOCIETY schreibt sie<br />

regelmäßig Gastartikel zu den Themen<br />

Selbst-Coaching, Selbstmotivation und Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Sie erklärt dem<br />

Leser dieses Mal, wie modernes Zeitmanagement<br />

funktioniert.<br />

***<br />

GERHARD VON LENTNER blickt für<br />

SOCIETY in die Sterne. Der mediale Berater,<br />

Kartenleger, Heiler und Buchautor beschäftigt<br />

sich intensiv mit Lebensberatung<br />

und verrät den SOCIETY-Lesern in jeder<br />

Ausgabe, wohin Österreich und die Welt<br />

steuern und was die Sterne in Beruf, Liebe,<br />

Finanzen und Gesundheit für jeden bereithalten.<br />

***<br />

WOLF und EVA VON SCHILGEN sind<br />

langjährige Stammschreiber für SOCIETY.<br />

Die Unternehmerin, Kulturmanagerin und<br />

Journalistin Eva von Schilgen ist das<br />

SOCIETY-Standbein in Salzburg und berichtet<br />

mit viel Elan über Kultur und Gesellschaft<br />

abseits der österreichischen<br />

Bundeshauptstadt. Der „lachende Satiriker“<br />

und Ehemann Wolf von Schilgen, gefeierter<br />

Buchautor, beschließt jede SOCIETY<br />

Ausgabe mit seinen Satiren und zaubert ein<br />

Lächeln auf die Lippen der SOCIETY-Leser.<br />

Ingrid Chladek Sonja Littig-Wengersky Gerhard von Lentner Wolf und Eva von Schilgen Jeannine Nujic<br />

8 | SOCIETY 3/4_11


In Wien geht was weiter.<br />

Wien ist weltweit als Stadt des Wissens und der Wirtschaft<br />

anerkannt. Gerade darum brauchen wir gut gebil dete<br />

und ausgebildete Menschen, um international bestehen<br />

zu können. Wien fördert daher bei Kindern, Jugendlichen<br />

und Erwachsenen Begabungen, Neigungen und Talente.<br />

Die Palette reicht von den Gratis-Kindergärten über die<br />

Schulen bis hin zu den Universitäten, Fachhochschulen und<br />

Angeboten nach dem Unterricht. Bildung ist für das persönliche<br />

Glück genauso wichtig wie für die gesellschaftliche<br />

und wirtschaftliche Weiterentwicklung unserer Stadt.<br />

Mehr Infos über Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

in Wien, Büchereien, Volkshochschulen und<br />

universitäre Einrichtungen: www.wien.at<br />

Gratis-Abo-Tipp: „Forschen & Entdecken“ – das<br />

Magazin für kluge Köpfe. www.forschen-entdecken.at


RUMÄNIEN<br />

LÄNDERPORTRÄT<br />

10 | SOCIETY 3/4_11


Rumänien – Tradition<br />

meets Modern Life<br />

Denkt man an Rumänien, so fallen einem sofort die Begriffe Transsylvanien und Graf Dracula<br />

ein. Ein mystischer Ort voller geheimnisvoller, dunkler Landschaften beseelt vom Aberglauben.<br />

Doch wird dieses Bild dem modernen Land Rumänien bei weitem nicht gerecht, das nach Ende<br />

der Ceausescu-Diktatur langsam aus seinem Dornröschenschlaf erwacht ist.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 11


RUMÄNIEN<br />

LÄNDERPORTRÄT<br />

12 | SOCIETY 3_11


FOTOS: RUMÄNISCHES TOURISMUSAMT<br />

Der Aufbruch in das neue Zeitalter hat<br />

längst begonnen, dabei werden Traditionen<br />

jedoch nicht außer Acht gelassen.<br />

Der Staat zwischen Schwarzem Meer<br />

und Pannonischer Tiefebene hat sich bereits<br />

auf den Weg in die westliche Welt gemacht.<br />

Erste Schritte in diese Richtung waren<br />

der Beitritt zur NATO 2004 sowie die<br />

Mitgliedschaft in der EU im Jahr 2007. Trotzdem<br />

finden sich immer noch traditionell lebende<br />

Schafhirten in der naturbelassenen<br />

Landschaft. Immer mehr Menschen beginnen<br />

das Land der Karpaten zu erkunden.<br />

Rumänien verfügt über zahlreiche Sehenswürdigkeiten<br />

abseits der ausgetretenen Touristenpfade.<br />

Dabei kommen sowohl Naturliebhaber<br />

als auch Kulturreisende und<br />

Strandurlauber auf ihre Kosten.<br />

***<br />

Bukarest – Das Paris<br />

des Ostens<br />

Durch seine bewegte Geschichte kann<br />

man in dem Land am Schwarzen Meer<br />

zahllose Kulturgüter bestaunen. Die<br />

Hauptstadt Bukarest fasziniert mit ihrer<br />

Mischung aus unterschiedlichen Baustilen.<br />

Durch ihre bewegte Geschichte finden<br />

sich Gebäude aus der Zeit des Kommunismus<br />

neben wunderschönen Klöstern<br />

aus dem 18. Jahrhundert und farbenfrohen<br />

orthodoxen Kirchen. Die alte Stadt bietet<br />

zahlreiche Beispiele an wunderschönen<br />

Baudenkmälern, berühmten Palästen, sehenswerten<br />

Kirchen und Klöstern. Zwei<br />

Baustile sind typisch für das alte Bukarest<br />

und weit verbreitet, und zwar der rumänische<br />

„Brancovenesc-Stil“ und der französische<br />

eklektisch-akademischen Stil. Die<br />

alte Karawanserei-Herberge „Hanul lui Manuc“,<br />

das Bierlokal „Caru cu bere“, die<br />

Hauptplatz von<br />

Brasov/Kronstadt<br />

Stavropoleos Kirche, der Königpalast (heute<br />

Sitz des Kunstmuseums), das Sparkassepalais,<br />

der Sutu-Palast (heute Sitz des Museums<br />

der Stadt Bukarest) oder das<br />

Rumänische Athenee sind nur wenige Beispiele<br />

der vielen Baudenkmäler, die die<br />

Stadt bewundernswert machen. Einmalig<br />

ist auch der heutige Parlaments-Palast, der<br />

als „Haus des Volkes“ als zweitgrößtes Gebäude<br />

der Welt – nach dem Pentagon – von<br />

Ceausescu errichtet wurde.<br />

***<br />

Sibiu – Hermannstadt<br />

Das in Siebenbürgen gelegene Sibiu ist eines<br />

der kulturellen Highlights Rumäniens.<br />

Nicht grundlos wurde die Stadt 2007 zu Europas<br />

Kulturhauptstadt gewählt. Während<br />

der Regentschaft der Habsburger war Hermannstadt<br />

Sitz des österreichischen Gouverneurs<br />

in Transsylvanien. Reste der bewegten<br />

Vergangenheit der Stadt kann man<br />

im historisch gut erhaltenen Zentrum bewundern.<br />

Unbedingt besichtigen sollte man<br />

die Römisch-Katholische Kathedrale aus<br />

dem 18. Jahrhundert, die Catedrala Ortodoxa<br />

(Die rumänisch-orthodoxe Kathedrale)<br />

im byzantinischen Stil, sowie die Casa Müller<br />

(Haus Müller). In diesem wunderschönen<br />

Haus wohnte Ende des 18. Jahrhunderts der<br />

aus Poysdorf (Österreich) stammende Chemiker<br />

Franz Josef Müller, der Entdecker des<br />

chemischen Elements Telur. Des Weiteren<br />

bietet Sibiu ein reiches Angebot an Museen<br />

wie etwa das Muzeul de Etnografie Universala<br />

(Universelles Ethnographisches Museum)<br />

und das Muzeul de Istorie al Farmaciei<br />

(Das Geschichtsmuseum der Apotheke).<br />

Hermannstadt veranstaltet ebenfalls mehrere<br />

Festivals wie das Jazzfestival, das Theaterfestival<br />

und das Mittelalterliche Festival.<br />

FACTS IN BRIEF<br />

■ LÄNDERNAME: Rumänien<br />

(România)<br />

■ FLÄCHE: 238.391 km 2<br />

(Weltrang: 81)<br />

■ EINWOHNERZAHL: 21.482.000 =<br />

90 je km 2 (Weltrang: 53)<br />

■ GEOGRAFIE: Das flächenmäßig<br />

zwölftgrößte Land Europas wird begrenzt<br />

von der Ukraine, Moldau, Bulgarien,<br />

Serbien, Montenegro und Ungarn.<br />

Der geographische Charakter<br />

wird von drei Regionen geprägt: dem<br />

Karpatenbogen, der Donau und ihrem<br />

Delta sowie der Schwarzmeerküste.<br />

Höchster Berg ist die Moldoveanu-Spitze<br />

(2.544 m)<br />

■ KLIMA: Durchschnittstemperaturen<br />

zwischen 11°C im Süden und 8°C<br />

im Norden. Im Winter betragen die<br />

durchschnittlichen Temperaturen 0°C<br />

an der Schwarzmeerküste und -15°C<br />

im Hochgebirge. Im Sommer steigen<br />

die durchschnittlichen Temperaturen<br />

auf mehr als 25°C.<br />

■ HAUPTSTADT: Bukarest (Bucuresti)<br />

1,9 Mio. Einwohner<br />

■ AMTSSPRACHE: Rumänisch<br />

■ BEVÖLKERUNG: 89,5% Rumänen,<br />

6,6% Ungarn, 2,5% Roma, 0,3% Deutsche<br />

u.a.<br />

■ WÄHRUNG: Leu (RON), Kurs 1 EUR<br />

= ca. 4,12 RON<br />

■ RELIGIONEN: 86% rumänisch-orthodox,<br />

6,7% evangelisch<br />

■ NATIONALFEIERTAG: 1.12.<br />

■ LANDESSTRUKTUR: 41 Bezirke<br />

und Hauptstadtbezirk<br />

■ UNABHÄNGIGKEIT: alte staatliche<br />

Tradition, Anerkennung der Unabhängigkeit<br />

am 13.7.1878<br />

■ POLITISCHES SYSTEM: Verfassung<br />

von 1991 - Republik - Parlament (Parlamentul):<br />

Abgeordnetenhaus (Camera<br />

Deputatilor) mit 334 Mitgl.;<br />

Senat (Senatul) mit 137 Mitgl.; Wahl<br />

jeweils alle 4 J. - Direktwahl des<br />

Staatsoberhaupts alle 5 J. (einmalige<br />

Wiederwahl) - Wahlrecht ab 18 J.<br />

■ STAATSOBERHAUPT UND REGIE-<br />

RUNG: Staatspräsident: Traian Basescu,<br />

seit 20.12.2004, wiedergewählt<br />

2009. Regierungschef: Emil<br />

Boc, seit 22.12.2008. Außenminister:<br />

Teodor Baconschi, seit 23.12.2009.<br />

■ MITGLIED IN INTERNAT. ORGANI-<br />

SATIONEN: EU, NATO, UNO, Europarat,<br />

OSZE, WTO, IWF, Weltbank,<br />

SECI, BSEC, PfP, MPFSEE<br />

Erlöserkirche in<br />

St. Petersburg<br />

SOCIETY 3/4_11 | 13


Birgitta Gabriela Hannover<br />

RUMÄNIEN<br />

LÄNDERPORTRÄT<br />

BUCHTIPPS<br />

Bukarest bei Nacht<br />

Rumänien entdecken<br />

Rumänienentdecken Brigitta Gabriela Hannover<br />

Kunstschätze und Naturschönheiten<br />

Trescher Verlag<br />

3. aktualisierte Auflage 2007<br />

Rumänien überrascht seine Besucher<br />

mit einem schier unerschöpflichen<br />

Reichtum an Sehenswürdigkeiten.<br />

Dieser Reiseführer macht<br />

Trescher-Reihe Reisen<br />

mit der komplexen Vergangenheit und der spannenden<br />

Gegenwart des Landes bekannt, gibt zahlreiche Hinweise<br />

zu Unterkünften, Restaurants und kulturellen Einrichtungen<br />

und zum Reisen im Land.<br />

Kultur Schock Rumänien<br />

Joscha Remus<br />

Reise Know-How Verlag,<br />

1. Auflage 2006<br />

Wer die Karpatenschönheit Rumänien<br />

bereist, wird sich von den<br />

gängigen Stereotypen schnell verabschieden.<br />

Denn neben Dracula<br />

hat das äußerst vielfältige Land weit mehr zu bieten. Der<br />

KulturSchock Rumänien beleuchtet die spannende Reise eines<br />

Landes, das seinen Weg sucht zwischen Flechtwaren und<br />

Hightech, zwischen Hochzeitsmärkten und Erotik-Messen.<br />

Kloster Voronet<br />

In Rumänien. Auf den Spuren einer<br />

europäischen Verwandtschaft<br />

Markus Bauer<br />

Transit Buchverlag GmbH,<br />

1. Auflage 2005<br />

Markus Bauer, Kulturhistoriker und<br />

Journalist, hat fünf Jahre in Jassy<br />

(dem rumänischen Heidelberg) gelebt<br />

und gearbeitet und ist dabei auf Spuren einer reichen<br />

Kultur gestoßen, die fasziniert durch vielfältige historische<br />

Verbindungen zur römischen und islamischen Welt, gleichzeitig<br />

durch ihre Nähe zur mitteleuropäischen Geschichte,<br />

die Rumänien dann auf eine ganz besondere Art in alle Katastrophen<br />

des 20. Jahrhunderts hineinriss mit Folgen, die<br />

bis heute das Land und die Menschen prägen.<br />

Rumänien. Mehr als Dracula und<br />

Walachei<br />

Hilke Gerdes<br />

Ch. Links Verlag, 1. Auflage 2007<br />

Seit 2007 gehört Rumänien zur<br />

Europäischen Union. Doch das<br />

Land scheint nach wie vor weit<br />

weg vom westlichen Teil des Kontinents,<br />

wo es oft nur als „Armenhaus Europas“ wahrgenommen<br />

wird. Dabei gibt es einen starken wirtschaftlichen<br />

Aufschwung, den man nicht nur in der blühenden Kulturhauptstadt<br />

Sibiu (Hermannstadt) besichtigen kann. Hilke<br />

Gerdes hat für einige Jahre in Bukarest gelebt und das Land<br />

intensiv bereist. Sie schildert den Alltag mit seinen Tücken<br />

behandelt die wechselvolle Geschichte, erzählt von ihren<br />

Begegnungen bei den nationalen Minderheiten und gibt<br />

Einblicke in das vielfältige Kulturleben.<br />

***<br />

Weltkulturerbe Rumänien<br />

Rumänien hat sich mittlerweile als Kulturdestination<br />

weltweit etabliert. Diesen<br />

Ruhm verdankt es teilweise seiner langen<br />

geschichtlichen Existenz und teilweise<br />

unterschiedlichen Volkskulturen, die das<br />

Land über die Jahrhunderte geprägt haben.<br />

Neben den Rumänen haben Ungarn, Juden,<br />

Türken, verschiedene slawische Volksgruppen,<br />

Roma und deutschsprachige Bewohner<br />

(Deutsche, Österreicher, Schweizer,<br />

u.s.w.) zur Entstehung eines starken<br />

kulturellen Lebens beigetragen. Die vielen<br />

Kulturschätze des Landes haben auch die<br />

UNESCO auf sich aufmerksam gemacht. Sie<br />

hat einige der Kulturgüter unter Denkmalschutz<br />

gestellt. Dazu gehören zum Beispiel<br />

die bemalten Moldau Klöster und die<br />

Dörfer und Wehrkirchen in Siebenbürgen.<br />

***<br />

Die Karpaten – die Wirbelsäule<br />

Rumäniens<br />

Nicht nur Kulturliebhaber kommen in<br />

Rumänien auf ihre Kosten, Aktivurlauber<br />

können sich ebenfalls über ein reichhaltiges<br />

Angebot freuen. Weniger bekannt als<br />

die Alpen sind die Karpaten, die sich als deren<br />

Verlängerung von Tschechien über Polen<br />

bis nach Rumänien ziehen. Sie bieten<br />

Donaudelta<br />

mit Höhen von mehr als 2.500 Metern gute<br />

Wintersportmöglichkeiten. Zwischen<br />

2006 und 2007 wurden in den bekanntesten<br />

Skiorten zahlreiche Investitionen<br />

durchgeführt, sowohl in den Bau neuer<br />

Unterkunftsmöglichkeiten als auch in die<br />

Verbesserung der örtlichen Infrastruktur.<br />

Zu den bekanntesten Wintersportgebieten<br />

zählt Poiana Brasov. Es verfügt über mehrere<br />

Lifte, eine Gondelbahn und wunderschöne<br />

Loipen, umgeben von dem Panorama<br />

der bewaldeten Berge.<br />

WUSSTEN SIE, DASS...<br />

■ ... es in Rumänien den weltweit einzigen Lehrstuhl für<br />

Höhlenforschung gibt? An der Babes-Boyai Universität<br />

in Cluj-Napoca untersucht man das Alter von Höhlengletscherschichten<br />

und geht der Frage nach, wieso die<br />

Höhlenbären vor 15.000 Jahren ausgestorben sind.<br />

RUMÄNIEN IM INTERNET<br />

Botschaft von Rumänien in Wien<br />

www.viena.mae.ro<br />

Rumänisches Tourismusamt in Wien<br />

www.rumaenien-info.at/<br />

Rumänisches Kulturinstitut Wien<br />

www.rkiwien.at<br />

14 | SOCIETY 3/4_11


BERÜHMTE PERSÖNLICHKEITEN<br />

■ Vlad III. (* um 1431 † 1476/1477) war Woiwode des Fürstentums<br />

Walachei. Seine historische Bekanntheit erlangte<br />

er zum einen durch seinen Widerstand gegen das<br />

Osmanische Reich und zum anderen wegen seiner Vorliebe<br />

für Pfählungen, weswegen ihm posthum ein weiterer<br />

Beiname – Tepes (deutsch Der Pfähler) – gegeben<br />

wurde. Bei der Schaffung der Romanfigur Dracula soll<br />

Bram Stoker durch Vlad III. inspiriert worden sein.<br />

■ Dimitrie Cantemir (* 1673; † 1723) war Woiwode der Moldau,<br />

Historiker, Musiktheoretiker, Geograph und Universalwissenschaftler<br />

des 18. Jahrhunderts, Humanist und<br />

Enzyklopädist.<br />

■ Carol II. von Hohenzollern-Sigmaringen (* 1893 † 1953)<br />

war von 1930 bis 1940 König von Rumänien. 2003 wurde<br />

er in der orthodoxen Kathedrale der rumänischen Königsfamilie<br />

in Curtea de Arges beigesetzt.<br />

■ Nicolae Paulescu (* 1869 † 1931) Physiologe, Entdecker des<br />

Insulins, das er „Pankrein“ nannte.<br />

■ Ion Victor Antonescu (* 1882 † 1946 durch Hinrichtung)<br />

war Generalstabschef des Heeres und diktatorisch regierender<br />

Ministerpräsident Rumäniens. Er wird bis heute<br />

in weiten Teilen der rumänischen Bevölkerung verehrt.<br />

■ Emil M. Cioran, (*1911 † 1995) war ein rumänischer Philosoph<br />

und einer der bekanntesten Aphoristiker des 20.<br />

Jahrhunderts.<br />

■ Eugène Ionesco (* 1909 † 1994) war ein französisch-rumänischer<br />

Autor. Er gilt als bedeutendster französischer<br />

Dramatiker der Nachkriegsjahrzehnte und als ein führender<br />

Vertreter des absurden Theaters. Ab den 80er Jahren<br />

trat Ionesco auch als Maler hervor.<br />

■ George Emil Palade (* 1912 † 2008) US-amerikanischer<br />

Forscher rumänischer Herkunft. Erwarb 1974 den Nobelpreis<br />

für Medizin. Schwerpunkt seiner Arbeit waren<br />

elektronenmikroskopische Untersuchungen von Zellstrukturen.<br />

Vistea<br />

***<br />

Entspannen an der<br />

Schwarzmeerküste<br />

Wem der Sinn mehr nach Entspannung<br />

steht, der kann sich bei einem Badeurlaub<br />

an der Schwarzmeerküste erholen.<br />

Schon der römische Dichter Ovid residierte<br />

dort, als er ins Exil gehen musste. Rumänien<br />

verfügt über 245 Kilometer Meeresküste,<br />

davon sind 82 Kilometer mit<br />

Badeorten und öffentlichem Strand versehen.<br />

Die Schwarzmeerküste bietet viele<br />

Möglichkeiten für Urlauber, es werden Heliomarine-<br />

und Kuraufenthalte, Bade- und<br />

Erholungsurlaub, Aktiv- und Sporturlaub,<br />

Kultur- und Freizeitaktivitäten angeboten.<br />

Zu den bekanntesten Stränden zählen<br />

Mamaia, Eforie und Mangalia.<br />

***<br />

Esskultur<br />

Ihr Essen lieben die Rumänen deftig,<br />

am Land stammen die meisten Zutaten<br />

wie Gemüse, Fleisch oder Wein aus eigener<br />

Wirtschaft. Ein Nationalgericht, das man<br />

unbedingt probiert haben muss, sind die<br />

sarmale (Krautwickel). Sie bestehen je nach<br />

Region aus einem sauer eingelegten Krautblatt<br />

welches mit unterschiedlichsten Zutaten<br />

gefüllt wird. Es gibt sie mit Schweineund<br />

Hammelfleisch, in der Region des Donaudeltas<br />

aber auch mit gehacktem Fisch.<br />

Die zweite Nationalspeise – mamaliga –,<br />

ein sattgelber Maiskuchen mit Käse und<br />

Obers, darf auf keiner Speisekarte fehlen.<br />

Besonders Mutige können auch ein traditionell<br />

in den Bergen zubereitetes Gericht<br />

fudulii la gratar, gegrillte Schweinehoden,<br />

probieren.<br />

AUS DER GESCHICHTE<br />

Um 100.000 v.u.Z.: älteste Spuren menschlicher Besiedlung<br />

auf dem Gebiet des heutigen Rumänien, Moustier-Kultur<br />

Ab 2000 v.Chr.: Besiedlung durch die Daker sowie der<br />

Geten im heutigen Süd-und Ostrumänien<br />

Um 700-500 v. Chr.: Gründung griechischer Kolonien an der<br />

Schwarzmeerküste<br />

15: Kaiser Augustus gründet die römische Provinz Moesia Inferior<br />

8-17: Verbannung des Ovidius Naso nach Tomis<br />

101-106: Eroberung Dakiens durch Trajan<br />

4.-6. Jh.: Einfälle der Gepiden, Awaren, Hunnen und slawischer<br />

Reitervölker<br />

9. Jh.: Magyaren (Ungarn) siedeln sich in Transsylvanien an<br />

Um 1150: Ansiedelung deutscher Einwanderer in Siebenbürgen<br />

Um 1395: Lehnsherrschaft der Osmanen über die Walachei<br />

1699: Osmanen übergeben Ungarn und Transsylvanien an<br />

die Habsburger (Friede von Karlowitz)<br />

Ab 1718: Ansiedlung deutscher Siedler im Banat; Oltenien<br />

(die kleine Walachei) wird habsburgisch<br />

1775: Österreich erhält die Bukowina<br />

1881: Rumänien wird konstitutionelle Monarchie. Karl von<br />

Hohenzollern Sigmaringen wird König Carol I. von Rumänien<br />

1916: Rumänien tritt an der Seite der Entete in den Ersten<br />

Weltkrieg ein<br />

1930: Carol II. wird König von Rumänien<br />

1938: Carol II. ruft die Königsdiktatur aus<br />

1939: Rumänien verkündet zu Beginn des Zweiten Weltkriegs<br />

seine Neutralität<br />

1941: Rumänien tritt dem Dreimächtepakt bei<br />

1944: König Mihai I. setzt Antonescu ab und erklärt Deutschland<br />

und Ungarn den Krieg<br />

1945-46: In Rumänien entsteht eine kommunistische Ein-<br />

Parteien Herrschaft sowjetischer Prägung<br />

1947: Die Monarchie wird abgeschafft, König Mihai I. geht ins<br />

Exil. Im Dezember wird die Volksrepublik Rumänien nach sowjetischem<br />

Vorbild ausgerufen.<br />

1955: Rumänien tritt in den Warschauer Pakt ein. Nicolae<br />

Ceausescu erscheint auf der politischen Bühne.<br />

1965: Tod von Gheorghiu-Dej. Nicolae Ceausescu wird zu seinem<br />

Nachfolger bestimmt<br />

1968: Rumänien nimmt am sowjetischen Einmarsch in der<br />

Tschechoslowakei nicht teil<br />

1974-1989: Diktatur des Conducators (Führers) Ceausescu<br />

1989: Zusammenbruch des kommunistischen Regimes im<br />

Ostblock. Wiederwahl Ceausescus am 14. Parteitag im November.<br />

Einen Monat später folgen Unruhen in Timisoara,<br />

die auf Bukarest übergreifen. Am 22.12. ruft Ceausescu den<br />

Notzustand aus. Am 25.12. werden die Ceausescus gefangen<br />

genommen und hingerichtet.<br />

1990: Wahlsieg der „Front der nationalen Rettung“ unter<br />

dem Ex-Kommunisten Ion Iliescu.<br />

1991: Selbstauflösung des Warschauer Pakts. Neue Verfassung<br />

Rumäniens<br />

1993: Rumänien wird Vollmitglied im Europarat und assoziierter<br />

Partnerstaat der europäischen Union.<br />

2004: Rumänien wird Mitglied der NATO<br />

2007: EU-Beitritt Rumäniens<br />

2010: Grenzabkommen mit der Republik Moldau<br />

SOCIETY 3/4_11 | 15


RUMÄNIEN<br />

BOTSCHAFT<br />

I.E. Silvia Davidoiu<br />

Rumänien im Aufbruch ins Energiezeitalter<br />

Grüne Energie und Almdudler<br />

SOCIETY sprach mit Botschafterin I.E. Silvia Davidoiu über Rumäniens Stellung zur EU,<br />

den Wachstumsmarkt der erneuerbaren Energien und ihre Vorliebe für Almdudler.<br />

Interview TANJA TAUCHHAMMER<br />

Welche Ziele haben Sie sich mit Ihrem<br />

Amtsantritt 2009 gesetzt?<br />

Als ich mein Amt hier in Wien übernommen<br />

habe, waren die Beziehungen<br />

unserer Länder schon weit vorangeschritten.<br />

Leider kam genau zu diesem Zeitpunkt<br />

die Krise und wir mussten unsere<br />

Ziele etwas verändern. Uns war wichtig,<br />

das Vertrauen unserer österreichischen<br />

Partner zu behalten. Die Banken und Firmen<br />

sollten die Geschäfte weitermachen.<br />

Zu meinem Glück kam der rumänische<br />

Präsident damals zu Besuch nach Österreich.<br />

Das war schon ein besonderes Ereignis<br />

und ein toller Start für mich. Es war ja<br />

eine sehr empfindliche Zeit damals, doch<br />

die österreichischen Partnerfirmen haben<br />

uns nicht verlassen.<br />

In welchen politischen Bereichen arbeiten<br />

Rumänien und Österreich international<br />

eng zusammen?<br />

Rumänien und Österreich haben viele<br />

gemeinsame Interessen, sowohl auf bilateraler<br />

als auch auf multilateraler Ebene. Von<br />

besonderer Bedeutung sind die Themen<br />

Donau, Schwarzes Meer, Energie, Westbalkan<br />

oder unsere gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen.<br />

Einer der wichtigsten gemeinsamen<br />

Erfolge war die seitens der<br />

Europäischen Kommission angenommene<br />

EU-Strategie für den Donauraum, eine vor<br />

zwei Jahren gemeinsam gestartete Initiative.<br />

Weiter entlang der Donau und zum Hafen<br />

Constanta ist das Schwarze Meer ein<br />

sehr wichtiges Thema für Rumänien, wovon<br />

auch Österreich profitieren kann. Rumänien<br />

kann als „Sprungbrett“ für Österreich<br />

in die Südkaukasus-Region gelten, da<br />

das Interesse von Österreich für diese Region<br />

in der letzten Periode gestiegen ist. Es<br />

ist wichtig, dass Rumänien, zusammen<br />

mit Österreich, diese Region in den Vordergrund<br />

der europäischen Debatte bringt<br />

und auf die Notwendigkeit einer EU-Strategie<br />

hindeutet.<br />

16 | SOCIETY 3/4_11


Das Schwarze Meer ist immer wichtiger<br />

auch in Energiefragen – Nabucco, AGRI<br />

oder auch andere Energieprojekte durchqueren<br />

diese Region. Für die Energiesicherheit<br />

Europas ist das Schwarze Meer ein<br />

sehr wichtiger Punkt.<br />

Die Erweiterung der EU mit den Staaten<br />

des Westbalkans gilt als Priorität für unsere<br />

Regierungen, und die Entwicklungen<br />

innerhalb der Östlichen Partnerschaft betrachten<br />

unsere beiden Länder mit großem<br />

Interesse. Der Demokratisierungsprozess<br />

und die Modernisierung der Republik<br />

Moldau werden mit österreichischen und<br />

rumänischen Geldern gefördert. Die Republik<br />

Moldau hat in den letzten Jahren ihren<br />

„Appetit“ für Reformen wieder gefunden<br />

und scheint auf dem richtigen Weg zu<br />

sein.<br />

Rumänien arbeitet eng mit Österreich<br />

auch auf multilateraler Ebene – UNO und<br />

OSZE. Rumänien hat mit großem Interesse<br />

die Aktivität Österreichs als nichtständiges<br />

Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten<br />

Nationen (Periode 2009-2010) verfolgt<br />

und hat alle Initiativen begrüßt. Außerdem<br />

werden oft bilaterale Vereinbarungen<br />

zur gegenseitigen Unterstützung von<br />

Kandidaturen getroffen.<br />

Seit der Wende 1989 kann Rumänien auf<br />

Erfolge zurückblicken, besonders die Beitritte<br />

zur NATO (2004) und der EU (2007). Der<br />

Beitritt zum Schengener Abkommen gestaltet<br />

sich ein wenig schwieriger. Der Beitritt<br />

zum Euro ist erst in einigen Jahren vorgesehen.<br />

Wie beurteilen Sie die derzeitige<br />

Situation Rumäniens in der EU?<br />

Man sollte nicht den Fehler machen,<br />

Rumäniens Mitgliedschaft in der Familie<br />

der EU nur durch den Schengenbeitritt zu<br />

analysieren. Die EU befindet sich zu diesem<br />

Zeitpunkt vor großen Herausforderungen.<br />

Um diese schwierigen Zeiten zu<br />

„überleben“, sollte man sich an einem der<br />

EU Grundwerte sehr fest anhalten. Wie<br />

Sie vielleicht schon erraten haben, meine<br />

ich damit die Solidarität. Die Geschichte<br />

der EU zeigt den klaren Beweis, dass wir<br />

nach jeder Krise zusammen als Mitgliedstaaten<br />

und im ganzen als Union besser<br />

gerüstet wurden. Eigentlich sollte man<br />

nicht populistische Aussagen in nationale,<br />

politische Debatten einführen. Das Resultat<br />

des letzten Rates für Justiz und Inneres<br />

hat leider nicht unsere<br />

Erwartungen erfüllt, trotzdem bleiben<br />

wir optimistisch, dass eine richtige Entscheidung<br />

in der nächsten Periode getroffen<br />

wird. Wie Sie vielleicht wissen, hat<br />

der Bericht der Europäischen Kommission<br />

betont, dass die Bemühungen der rumänischen<br />

Behörden im Kampf gegen<br />

die Korruption in einer großen Anzahl<br />

der Fälle mit entsprechenden gerichtlichen<br />

Urteilen finalisiert werden konnten.<br />

Die positiven Fortschritte, die der Bericht<br />

der Europäischen Kommission hervorhebt,<br />

beweisen eindeutig die Tatsache,<br />

dass die restriktive Position einiger<br />

Mitgliedstaaten zu Rumäniens Schengen-<br />

Beitritt als grund – und gegenstandslos zu<br />

bewerten ist.<br />

Seit unserem EU Beitritt haben wir uns<br />

bemüht, unser Image als vertrauenswürdiger<br />

Partner durch die getroffenen Maßnahmen,<br />

sowohl in Rumänien als auch<br />

auf europäischer Ebene, zu entwickeln.<br />

Die guten Beziehungen zwischen uns<br />

und unseren europäischen Partner spiegeln<br />

dies wider. Deswegen sind wir überzeugt,<br />

dass die EU Präsidentschaft zusammen<br />

mit den „skeptischen<br />

Mitgliedstaaten“ eine europäische Lösung,<br />

betreffend unseres Schengenbeitritts,<br />

treffen werden.<br />

„Um diese schwierigen Zeiten<br />

zu ‚überleben‘, sollte man<br />

sich an einem der EU Grundwerte<br />

– der Solidarität – sehr<br />

fest anhalten.“ in Kasachstan<br />

I.E. SILVIA DAVIDOIU<br />

Mag. Gertrud Tauchhammer, Mag.<br />

Tanja Tauchhammer, Dr. Alexandru<br />

Gradinar und I.E. Silvia Davidoiu<br />

beim Interview in der Botschaft<br />

Die Wirtschaftskrise hat Rumänien ab<br />

Ende 2009 hart getroffen, aber die strengen<br />

Sparmaßnahmen, die unsere Regierung<br />

beschlossen hat, erreichten das Ziel,<br />

neues Wachstum zu ermöglichen. Die<br />

schweren Zeiten sind noch nicht vorbei,<br />

das bedeutet weitere Arbeit, um andere<br />

negative Effekte zu vermeiden. Unser Präsident<br />

hat klar betont, dass der Euro weiter<br />

eine Priorität der rumänischen Regierung<br />

bleibt.<br />

Rumänien hat ein großes Potential für<br />

erneuerbare Energiequellen wie Wind, Wasser<br />

und Sonne. Wie sieht die Zukunft der rumänischen<br />

Energiegewinnung aus? Wie ist<br />

die Situation derzeit?<br />

Rumänien hat sich gegenüber der EU<br />

verpflichtet, im Jahr 2020 24 Prozent seiner<br />

Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Quellen zu produzieren, aber als Ziel 38<br />

Prozent gesetzt. Schon im Jahr 2010 bezifferte<br />

sich die Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Quellen bei 35 Prozent oder<br />

20,2 Terrawattstunden – daraus 74 Prozent<br />

Wasserkraft, 22 Prozent Windkraft<br />

und 4 Prozent Biomasse.<br />

Das Potential der Wasserkraft steht<br />

außer Frage – die großen Donauwasserkraftwerke,<br />

Wasserkraftwerke an anderen<br />

Flüssen wie Olt oder Arges, aber<br />

auch das riesige Potential von Klein-Wasserkraftwerken<br />

hat in den letzten Jahren<br />

viele Investoren angezogen. Zum Beispiel<br />

ist Wienstrom GmbH der größte<br />

Käufer von Klein-Wasserkraftwerken (27<br />

SOCIETY 3/4_11 | 17


RUMÄNIEN<br />

BOTSCHAFT<br />

Einheiten) die vom rumänischen Staat<br />

2008 privatisiert wurden.<br />

Außerdem, parallel zur Entwicklung<br />

der Windkraftprojekte und sehr wichtig<br />

für die Speicherung von elektrischer<br />

Energie und Reglung des Stromnetzes,<br />

rückt das schon lang geplante Pumpspeicherkraftwerkprojekt<br />

Tarnita-Lapusesti<br />

immer mehr in den Vordergrund.<br />

Wir reden hier über ein Kraftwerk mit einer<br />

Leistung von 1000 MW bei einer Investition<br />

von über einer Milliarde Euro.<br />

Außer der Wasserkraft hat die Windkraft<br />

in den letzten zwei Jahren sehr große<br />

Projekte nach Rumänien angezogen.<br />

Die Investoren sind an dem riesigen<br />

Windkraftpotential von Rumänien interessiert,<br />

nachdem wichtige Studien die<br />

Dobrudscha-Region als „windgünstigste“<br />

Region in Süd-Ost Europa und zweitgünstigste<br />

europaweit bezeichnet haben.<br />

Wie groß ist das Potential für Windkraft?<br />

Es wird gesagt, dass drei Viertel der Investoren<br />

aus Rumänien sich für energiebezogene<br />

Projekte interessieren, hauptsächlich<br />

Stromerzeugung aus<br />

Windkraft. Es gibt Schätzungen, die das<br />

Gesamtinvestitionsvolumen in Windkraft<br />

auf fünf Milliarden Euro beziffern.<br />

Es gibt Berechnungen, die die installierte<br />

Leistung für Windanlangen am Ende<br />

des Jahres <strong>2011</strong> bei 1000 MW schätzen<br />

und im Jahr 2020 auf 5000 MW. Die Anzahl<br />

aller Windkraftprojekte, über die<br />

man verhandelt (nur wenige haben Bewilligungen<br />

erhalten), würde eine Leistung<br />

von 30000 MW mitbringen.<br />

Wie hoch sind die getätigten Investitionen?<br />

Viele Unternehmen die in der Windkraft<br />

tätig sind, investieren erhebliche<br />

Summen in rumänische Projekte. Einer<br />

der ambitioniertesten Akteure ist die<br />

tschechische CEZ mit einer Gesamtinvestition<br />

von 1,1 Milliarden Euro. In den<br />

Dörfern Cogealac und Fântânele baut<br />

die Firma den bisher größten onshore-<br />

Windpark Europas: laut Plan sollen 240<br />

Anlagen installiert werden, 120 davon<br />

sind bereits ans Netz gegangen. Die Vertreter<br />

von CEZ verkünden, dass sie so viel<br />

Strom produzieren werden, wie ein Reaktor<br />

des Atomkraftwerks in Cernavoda.<br />

Wenn alle Projekte verwirklicht werden,<br />

könnte die Windkraft in zwei bis drei<br />

Jahren die Kernkraft überholen.<br />

Auch der weltweite Marktführer Iberdrola<br />

Renovables kündigte dieses Jahr<br />

den Baustart für seinen ersten Dobrudscha-Windpark<br />

an. Bis 2017 ist der Bau<br />

fünfzig weiterer Projekte vorgesehen.<br />

Mit einer Gesamtkapazität von 1500 MW<br />

soll der Komplex den Energiebedarf von<br />

mehr als einer Million Haushalte decken.<br />

Die portugiesische Firma EDP Renovaveis<br />

und die Enel Green Power, Tochterfirma<br />

des größten italienischen Stromversorgers<br />

Enel, gelten ebenfalls als<br />

wichtige Akteure auf dem rumänischen<br />

Windenergiemarkt. Auch österreichische<br />

Unternehmen wie der Verbund haben<br />

schon Interesse an diesem Sektor gezeigt.<br />

Alle involvierten Unternehmen in erneuerbare<br />

Energie-bezogene Projekte haben<br />

diesen Sommer eine gute Nachricht<br />

erhalten – nachdem die rumänischen Behörden<br />

die endgültige Fassung des Fördersystems<br />

für die Stromerzeugung aus<br />

erneuerbaren Energiequellen nach Brüssel<br />

geschickt haben, wurde diese bewilligt<br />

und in die rumänische Gesetzgebung<br />

aufgenommen, sodass die<br />

Stromerzeuger bereits grüne Zertifikate<br />

erteilt bekommen.<br />

Und wie sieht es bei der Sonnenenergie<br />

aus?<br />

„Wenn alle Projekte verwirklicht<br />

werden, könnte die<br />

Windkraft in zwei bis drei<br />

Jahren die Kernkraft<br />

überholen.“ in Kasachstan<br />

I.E. SILVIA DAVIDOIU<br />

Die Sonnenenergie wird in der nächsten<br />

Zeit für private Haushalte immer<br />

mehr an Bedeutung gewinnen, da diese<br />

Form von erneuerbare Energie auch<br />

durch staatliche Mittel stark gefördert<br />

wird.<br />

Österreich zählt zu den größten Direktinvestoren<br />

in Rumänien. Worauf führen<br />

Sie das zurück? Wie wird die zukünftige<br />

Entwicklung verlaufen?<br />

Auslandsinvestitionen spielen eine<br />

immer wichtigere Rolle in der Zusammenarbeit<br />

zwischen Rumänien und<br />

Österreich. Die österreichischen Direktinvestitionen<br />

in Rumänien betragen insgesamt<br />

zehn Milliarden Euro, 18 Prozent<br />

des Gesamtinvestitionsvolumens (2.<br />

Stelle nach den Niederlanden - gemäß<br />

anderen Statistiken sogar auf dem ersten<br />

Platz). Zurzeit gibt es in Rumänien fast<br />

6.000 Unternehmen (3,5 Prozent der Gesamtzahl)<br />

mit österreichischem Kapital<br />

und über 1.000 aktive Investoren. Fast<br />

100.000 direkte Arbeitnehmer sind bei<br />

österreichischen Unternehmen in Rumänien<br />

beschäftigt. Allein die im mehrheitlichen<br />

Besitz der OMV befindlichen<br />

Petrom beschäftigt über 25.000 Personen.<br />

Rumänien ist in der Region Zentralund<br />

Osteuropa neben Tschechien das<br />

bedeutendste Zielland österreichischer<br />

Investitionen. Österreich ist nicht nur<br />

durch die schon weltweit bekannten Erfolgsgeschichten<br />

von Erste Group und<br />

OMV in Rumänien als Investor tätig, sondern<br />

hat einen führenden Marktanteil<br />

im Finanz- und Versicherungswesen. Die<br />

Raiffeisenbank hat schon 2001 die rumänische<br />

Banca Agricola übernommen und<br />

die VIG hat über 150 Millionen Euro in<br />

Asirom investiert.<br />

Außerdem sind die österreichischen<br />

Unternehmen sehr stark in Sektoren wie<br />

Immobilien, Baumaterialien, Holzverarbeitung,<br />

Zucker, Verpackungen u.a. involviert,<br />

die meisten davon Klein- und<br />

Mittelbetriebe. Namen wie Baumit, Egger,<br />

Kika, Porsche, Baumax oder voestalpine<br />

sagen Ihnen sicher etwas!<br />

Wie wird die zukünftige Entwicklung<br />

verlaufen?<br />

Für österreichische Unternehmen bestehen<br />

derzeit in Rumänien eine Unzahl<br />

von Chancen in nahezu allen Branchen.<br />

Ein wesentliches Argument ist die immer<br />

größere Rolle, die der Dienstleistungssektor<br />

und die Industrie in der<br />

BIP-Entstehung haben werden. Schon<br />

2009 und 2010 war der Anteil dieser<br />

zwei Sektoren ungefähr 85 Prozent.<br />

Außerdem ist das enorme Potenzial von<br />

den Vorteilen in Bereichen wie Marktgröße,<br />

gute Ausbildung, Offenheit für Österreich,<br />

Flattax und die anderen die ich<br />

früher erwähnt habe gegeben.<br />

Zu den Trendbranchen der nächsten<br />

Jahre zählen sicherlich die Umwelttechnologien,<br />

Alternativenergie, Transportinfrastruktur,<br />

Industriezulieferungen,<br />

Landwirtschaft/biologische Landwirtschaft<br />

und IT. Viele dieser Branchen sind<br />

heute hier vertreten, was meine Aussage<br />

noch verstärkt.<br />

Der rumänische Markt für erneuerbare<br />

Energien bietet im Vergleich zu anderen<br />

Ländern der Region ein enormes Potenzial<br />

insbesondere im Wind- und<br />

Sonnenbereich und in der Wasserkraft.<br />

Die Investition vom Verbund im Bereich<br />

18 | SOCIETY 3/4_11


„Für die Energiesicherheit Europas<br />

ist das Schwarze Meer<br />

ein sehr wichtiger Punkt.“ in<br />

I.E. SILVIA DAVIDOIU<br />

I.E.Silvia Davidoiu<br />

Das Botschaftsgebäude in der Prinz-Eugen-Straße<br />

österreichische Staatsbürger, teilnehmen.<br />

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?<br />

Bei schönem Wetter unternehme ich<br />

gerne mit meiner Familie gerne Ausflüge<br />

in die Natur. Letztens waren wir auf<br />

der Riegersburg. Ich wohne in Döbling<br />

und gehe gerne in Neustift am Walde in<br />

kleine, intime Restaurants. Und ich liebe<br />

Almdudler! Ich muss der Zentrale auf<br />

der Döblinger Hauptstraße einen Brief<br />

schreiben, um ihnen zu sagen, dass ich<br />

ein großer Fan bin.<br />

CURRICULUM VITAE<br />

Wind und das große Engagement von<br />

Andritz und Voith Hydro im Wasserkraftsektor<br />

sprechen dafür.<br />

Österreichische Unternehmen sollen<br />

bei ihrem Engagement in Rumänien<br />

auch auf mögliche EU-Förderungen achten,<br />

die nicht genügend ausgeschöpft<br />

werden. Alleine für den Zeitraum 2007<br />

bis 2013 hat die Europäische Union rund<br />

30 Milliarden Euro an Fördergeldern für<br />

Rumänien reserviert, die abgeholt werden<br />

müssen. Auch das neue Gesetz, das<br />

PPP - Projekte fördert, bietet eine wesentliche<br />

Unterstützung für interessierte Investoren.<br />

Wie groß ist die rumänische Gemeinde<br />

in Österreich und wie aktiv ist sie wirtschaftlich<br />

und kulturell?<br />

Laut Integrationsbericht zählt die rumänische<br />

Gemeinde in Österreich 68.000<br />

Personen. Die rumänische Gemeinschaft<br />

in Österreich organisiert häufig kulturelle<br />

Veranstaltungen, bei denen vor allem<br />

Volksmusiksänger aus Rumänien herzlich<br />

eingeladen sind. Besonders zu betonen<br />

sind die kulturellen Veranstaltungen,<br />

die die Botschaft häufig organisiert,<br />

wie Konzerte oder Projektionen rumänischer<br />

Filme, bei denen sowohl Vertreter<br />

der rumänischen Gemeinschaft, als auch<br />

Silvia Davidoiu wurde am 30. März 1967 in Bukarest geboren.<br />

Sie ist verheiratet und hat eine Tochter. Ihre Ausbildung<br />

begann sie an der Wissenschaftsakademie, Fakultät<br />

für Handelsbeziehungen. Danach folgte eine postuniversitäre<br />

Weiterbildung am Institut für Politikwissenschaft<br />

und internationale Beziehungen, ein Masterstudium an der<br />

Universität Limerick sowie ein Fortbildungskurs für Diplomaten<br />

am Außenamt Bonn-Berlin.<br />

Seit 1992 ist sie für das Außenministerium von Rumänien<br />

tätig, unter anderem als Erste Sekretärin in der Botschaft<br />

von Rumänien in Bonn/Berlin von 1997-2001. Von 2002 –<br />

2004 war sie als Botschaftsrätin im Außenministerium von<br />

Rumänien in Bukarest tätig. 2004 – 2008 war sie als<br />

Botschafterin Irland tätig, bevor sie 2009 in die Rumänische<br />

Botschaft in Wien kam.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 19


RUMÄNIEN<br />

AUSSENMINISTER<br />

Romania’s Foreign Policy<br />

Romania will continue its constructive<br />

dialogue<br />

In the SOCIETY-Interview, H.E. Teodor Baconschi, Minister of Foreign Affairs of Romania,<br />

talks about the Schengen accession, the importance of the Black Sea Region and the Danube<br />

River for Europe, and Romania’s commitment in Afghanistan.<br />

The negative attitude of some of the EU<br />

member states towards an accession of Romania<br />

to the Schengen Treaty was a heavy<br />

blow for the Romanian efforts of integration<br />

into Europe. How will Romania behave now?<br />

The European Parliament adopted a<br />

new resolution, on 13 October <strong>2011</strong>, to support<br />

the Schengen accession of Romania<br />

and Bulgaria. The political message of the<br />

European Parliament should also be read as<br />

a strong signal of support for one of the<br />

most important European projects, which<br />

is the Schengen cooperation.<br />

The majority support for the accession<br />

of Romania and Bulgaria to Schengen in<br />

the September Justice and Home Affairs<br />

Council and, now, the new resolution of<br />

the European Parliament show that there is<br />

an overwhelming positive attitude of our<br />

partners regarding this objective.<br />

We strongly believe that our Dutch and<br />

Finnish partners will pay attention to this<br />

message coming from Brussels and will<br />

show a constructive approach. The fact<br />

that Romania and Bulgaria have fulfilled<br />

all the requirements stated in the Schengen<br />

acquis cannot be doubted.<br />

Romania will continue its constructive<br />

dialogue on Schengen with all partners. At<br />

the end of the day, that’s what the EU is<br />

about: dialogue and sincere cooperation. As<br />

a newer Member of the Union, EU’s values<br />

and rules are still fresh in our mind.<br />

The Black Sea Synergy aims at a new European<br />

policy in the Black Sea region including<br />

all neighbouring states. What has been<br />

achieved so far? What are the biggest<br />

chances for the region?<br />

Romania has a major strategic interest<br />

in building up a stable, peaceful and prosperous<br />

Eastern Neighbourhood. We see the<br />

strengthening of the EU’s relations with its<br />

neighbours and increasing the Union’s role<br />

in its neighbourhood as major priorities of<br />

the EU’s foreign policy in future years.<br />

The Black Sea area carries, in our opinion,<br />

great potential for cooperation, both<br />

„As a newer member of<br />

the Union, EU’s values<br />

and rules are still fresh in<br />

our mind.“<br />

H.E. TEODOR BACONSCHI<br />

between the countries of the region and between<br />

the region and other interested<br />

countries and international organizations.<br />

The approximation to EU standards is<br />

the most appropriate way, not only to stimulate<br />

progress and prosperity for the states<br />

in the region, but also for strengthening relations<br />

and developing a culture of regional<br />

cooperation, the benchmark for creating<br />

a sustainable and secure Black Sea region.<br />

In fact, the positive transformation of the<br />

region is only possible through an inclusive<br />

framework of cooperation.<br />

Romania thus wants to enhance and<br />

deepen its cooperation with all interested<br />

EU partners in the wider Black Sea region,<br />

mainly within the framework of the Black<br />

Sea Synergy and the Eastern Partnership.<br />

Romania’s strategic objectives in the<br />

Black sea region are: the consolidation of<br />

its democratic stability, its access to prosperity<br />

through regional cooperation projects<br />

and along with the EU partners, and<br />

an inclusive approach to all regional stakeholders.<br />

Romania will continue to support an increased<br />

relevance and impact of the EU’s<br />

Black Sea Synergy, as well as the enhancement<br />

of cooperation within the Black Sea<br />

Economic Cooperation Organization.<br />

Whereas the Synergy, launched in 2008,<br />

should continue to take advantage of its already<br />

recognized added-value, inclusiveness<br />

and local ownership (Russia and<br />

Turkey having been included in this open<br />

framework right from the start), we have to<br />

imagine ways to take it further.<br />

We should therefore ponder over how to<br />

relate the Synergy to the existing EU Strategies,<br />

such as the EU Strategy for the<br />

Danube Region, and the one currently suggested<br />

by the European Parliament – the<br />

EU Strategy for the Black Sea region.<br />

Relations with the Republic of Moldova<br />

have become more intense in recent years.<br />

What are the aims of Romania’s foreign policy<br />

concerning Moldova?<br />

Developing the bilateral relations with<br />

the Republic of Moldova is a top priority<br />

for us. The two major pillars of this relation<br />

refer to our support for the European<br />

perspective of the Republic of<br />

20 | SOCIETY 3/4_11


Moldova and to an intensified bilateral<br />

cooperation, primarily based on our common<br />

history, language, traditions and<br />

culture.<br />

The progress achieved by the Government<br />

of the Republic of Moldova since<br />

September 2009 is appreciated by the EU<br />

and was confirmed recently during the<br />

Eastern Partnership Summit (Warsaw,<br />

29-30 September <strong>2011</strong>). Clearly, the EU is<br />

the only viable option for the Republic of<br />

Moldova. We will continue to offer our<br />

strong support for its European aspirations,<br />

in order to obtain a clear European<br />

perspective for Chiflin?u, similar to that<br />

offered to the Western Balkans countries.<br />

The bilateral relation is reaching its<br />

best in terms of dynamism. Chisinau has<br />

shown particular interest in promoting<br />

concrete projects, such as energy interconnections<br />

– gas and electricity, as well<br />

as the connection of transport networks.<br />

We support these projects and are working<br />

with our partners in Chisinau to advance<br />

on all of them. Furthermore, we<br />

will organize the first joint Romania – Republic<br />

of Moldova government session, in<br />

Bucharest, in November this year.<br />

Another regional cooperation is the<br />

Danube Strategy. What are Romania’s aims<br />

concerning the utilization of the Danube?<br />

For centuries, the Danube was a border<br />

between states and cultures. Today,<br />

however, the river has become the symbol<br />

of European unity, the backbone of<br />

Central Europe that links the Black Forest<br />

to the Black Sea, communities and<br />

peoples who experience a feeling of belonging<br />

to the same political and cultural<br />

space.<br />

The time has come for us to use<br />

Danube’s huge potential in the spirit of a<br />

green, sustainable strategy based on the<br />

newest elements of human knowledge.<br />

Romania is managing the longest section<br />

of the river and the largest part of the<br />

Danube Delta reserve – the youngest land<br />

of the Danube basin, with an eco-system<br />

that is unique in Europe. Our responsibility<br />

for the sustainable development of<br />

the entire Danube river basin is, therefore,<br />

maximal.<br />

Under these circumstances, Romania,<br />

together with Austria, initiated a<br />

large–scale consultation process aimed at<br />

developing a great European project. It<br />

has proved succesful, since the European<br />

Union Strategy for the Danube Region<br />

was approved by the European Council<br />

on June 24, <strong>2011</strong>. We need to maintain<br />

our high political commitment regarding<br />

the Strategy. Therefore, Romania will<br />

be hosting together with Austria, in<br />

Bucharest, on November, 7-8 <strong>2011</strong>, a conference<br />

of the foreign ministers of riparian<br />

countries which seeks to enhance cooperation<br />

in the Danube region through<br />

concrete actions and projects in the various<br />

priority areas of the Strategy.<br />

As you know, the Danube Strategy is<br />

one of the important regional cooperation<br />

strategies in the EU framework, and<br />

it is essential to mention that it includes<br />

not only the riparian European member<br />

states, but also six non-EU member states.<br />

This means that the adoption of the EU<br />

Strategy for the Danube region and its<br />

implementation contribute to the deepening<br />

of the transboundary, transregional<br />

and transnational cooperation and coordination,<br />

and also integration and<br />

stabilization within the Central and<br />

South East Europe.<br />

Moreover, Danube as an important inland<br />

waterway of Pan-European transport<br />

links, via Rhine-Main-Danube, the<br />

port of Constanta, the industrial centers<br />

of Western Europe and the port of Rotterdam.<br />

Central European countries can<br />

have direct access to the Black Sea and<br />

Suez Canal. Therefore a new trade route<br />

appears: Suez Canal - Central Europe via<br />

Constanta, which compared to the old<br />

crossing (Mediterranean and the Iberian<br />

Peninsula bypasses) shortens the road<br />

march with eight days, including costs.<br />

I would like to underline that our<br />

main priorities are: investments for improving<br />

and upgrading navigation, intermodal<br />

transportation, environmental<br />

protection, tourism and cultural projects,<br />

the transfer of knowledge. Taking into<br />

account that since 1939 Romania has<br />

had the largest number of inland waterway<br />

vessels among all Danube countries,<br />

a strategic priority for Romania is to return<br />

to its traditional significant place in<br />

the Danube navigation system.<br />

I am sure that the Danube can be a<br />

CURRICULUM VITAE<br />

H.E. Teodor Baconschi was born on February 14th, 1963, in<br />

Bucharest, is married and has two children. He is a career<br />

diplomat and was appointed Minister of Foreign Affairs in<br />

December 2009. He graduated from the Bucharest Theological<br />

University Institute in 1985, went for an ABD degree at<br />

Université de Paris IV-Sorbonne (1991), and was awarded a<br />

PhD in Religious Anthropology in 1994. Previously, he was<br />

Ambassador to France, Portugal and to the Holy Sea. He was<br />

Presidential Advisor between 2006 and 2007. He held the offices<br />

of State Secretary and Director General of the MFA.<br />

catalyst for cooperation and prosperity in<br />

Central and Eastern Europe.<br />

As a member of NATO, Romania has deployed<br />

nearly 2,000 troops in Afghanistan.<br />

How long will Romania continue to stay in<br />

Afghanistan? What have been the results of<br />

the military engagement?<br />

Let me start by stressing that<br />

Afghanistan remains on the top of NA-<br />

TO’s agenda and that Romania is part of<br />

the Allied effort to achieve a more stable<br />

Afghanistan, free of terrorism, enjoying<br />

friendly relations with its neighbors, governed<br />

by the rule of law; in a nutshell, a<br />

solid partner for NATO.<br />

From the very beginning, Romania<br />

has had a significant participation in<br />

Afghanistan. Currently there are roughly<br />

1,900 Romanian soldiers on the ground.<br />

The overwhelming majority of our contingent<br />

is performing security missions<br />

in the Zabul Province, within the International<br />

Security Assistance Force (ISAF).<br />

Another part of our contingent provides<br />

the security of the Kabul International<br />

Airport (KAIA).<br />

Our participation to ISAF has brought<br />

valuable results in terms of protecting<br />

the population and neutralizing insurgent<br />

networks. All these could not be<br />

achieved without the professionalism,<br />

dedication and bravery of our soldiers.<br />

Unfortunately, so far 17 of them have lost<br />

their lives, and many others have been injured<br />

during their term of service.<br />

Still, I can safely state that Romania<br />

will stay on the ground with our NATO<br />

allies and partners, alongside the Afghan<br />

Government, until our commitment is<br />

fulfilled.<br />

At this point, there is a general interest<br />

to achieve a successful transition by<br />

the end of 2014, with the Afghan government<br />

gradually taking over an increasing<br />

role across the entire spectrum of activities<br />

currently managed by its international<br />

partners. Of course, the transition<br />

process should continue to be conditionsbased<br />

and not calendar-driven.<br />

Furthermore, experience on the<br />

ground demonstrates that peace and security<br />

in Afghanistan cannot be achieved<br />

by military means alone and that a special<br />

emphasis should be placed on nonmilitary<br />

solutions. Romania understood<br />

the importance of capacity building efforts,<br />

such as training for the military<br />

and police. Currently, we have 59 military<br />

trainers and 66 gendarmes in the NATO<br />

Training Mission – Afghanistan (NTM-A)<br />

and 23 Romanian experts are working for<br />

the EU Mission in Afghanistan (EUPOL).<br />

SOCIETY 3/4_11 | 21


RUMÄNIEN<br />

JUSTIZ<br />

Reform and co-operation<br />

Changing the Mentality in the<br />

Justice System<br />

H.E. Catalin Marian Predoiu, Minister of Justice, talks with SOCIETY about the improvements<br />

in reducing corruption and the strong juridical co-operation with the EU and the<br />

United States. “The key lies in changing the mentality in the Justice System”, he says.<br />

In its last report, the European Commission<br />

stated that Romania has made important<br />

progress in reducing corruption. The<br />

Romanian judges also state that in the<br />

past five years more than ninety percent of<br />

the cases were solved. Still, justice improvements<br />

did not convince some countries<br />

who did not support Romania for Schengen.<br />

What are your plans to change this image<br />

for your country?<br />

Romania’s access in Schengen is blocked<br />

for the moment for political consideration<br />

connected with an internal political agenda<br />

of one of an EU member state. The Accession<br />

Treaty of Romania to EU must be respected<br />

and we required the observation of<br />

the rule of law in our international relation.<br />

Romania’s efforts, mainly the Government’s<br />

efforts, to reform justice and to<br />

stop corruption are stronger than ever.<br />

They deserve to be recognized and we are<br />

glad that they have been positively noted in<br />

the last two European Commission reports.<br />

How does Romania co-work with other European<br />

countries to prevent and stop crime?<br />

We have an excellent international juridical<br />

collaboration with all the EU Member<br />

States. Last year, the European Commission<br />

saluted our Justice for the application<br />

of the European Arrest Warrant programme.<br />

Recently, we have created an Asset<br />

Recovery Office within the Ministry of<br />

Justice that is in contact with all the similar<br />

offices in the EU. It is part of the Stockholm<br />

Programme for Free Security and Justice<br />

Area in Europe. For this new office, we<br />

have the support of the Serious Organized<br />

Crime Agency in the UK, as well as the one<br />

of the US experts in Asset Recovery. Also,<br />

the Directorate for Organized Crime works<br />

with the Police and prosecutors in other<br />

states to stop crime. I would also want to<br />

mention that the SEECI centre in<br />

Bucharest is an important element in<br />

fighting crime. Romania is, in fact, a solid<br />

partner in stopping crime, thanks to its institutions<br />

and visible results.<br />

„The new Civil Law Code is an<br />

institutional success project.“<br />

H.E. CATALIN MARIAN PREDOIU<br />

CURRICULUM VITAE<br />

H.E. Catalin Marian Predoiu was born on August 27, 1968, in<br />

Buzau/Romania. He is married and has two children. He<br />

graduated from the University of Bucharest, Faculty of Law,<br />

in 1991. In 1994, he successfully completed a training programme<br />

in Commercial Law Practice at Caen Bar, France. In<br />

2004, he obtained a Ph.D. degree summa cum laude in<br />

Commercial Law from the University of Bucharest, Faculty of<br />

Law. Between 1994 and 2007 he was a lecturer at Bucharest<br />

University for Commercial Law. Also, he was a founding partner<br />

of Racoti-Predoiu SCA in 1995. As lawyer he has been<br />

member of the Bucharest Bar since 1991, the National Association<br />

of the Romanian Bars, the International Bar Association<br />

since 1999 and the Permanent Commission of the National<br />

Association of the Romanian Bars (since 2007). He<br />

wrote several articles and books about corporate law. Since<br />

2008 he has been Minister of Justice, and he was ad-interim<br />

Minister of Foreign Affairs in 2009.<br />

In a recent interview in France, HE<br />

Claude Gueant, the Ministry of Interns, declared<br />

that Romanians represent a problem<br />

and that the number of crimes committed<br />

by Romanian immigrants has grown. How<br />

is this image affecting your activity? Do you<br />

consider there is a political involvement in<br />

this attitude?<br />

The artificial explanations will not<br />

solve the real problems and will not impress<br />

the French people who were educated<br />

in the spirit of democracy, of truth<br />

and human rights. Romanian Police is<br />

helping its French colleagues in fighting<br />

street crime in France, especially in Paris.<br />

The key solution is the efficiency of the<br />

police in imposing the law.<br />

You have renewed the civil laws. How will<br />

that improve the activity of foreigners living<br />

and investing in Romania? Will it stop corruption?<br />

The new Civil Law Code is an institutional<br />

success project. It is now up to the<br />

participants in the act of Justice – magistrates<br />

and the other legal profession, to<br />

continue this project and to implement it.<br />

The new laws are modern, in line with<br />

the UNIDROIT principles and the laws of<br />

international commercial laws. That is<br />

why it will help businesses and it was<br />

saluted by the Foreign Investors Council<br />

in Romania.<br />

Excellency, how much time do you think<br />

is still needed for the Romanian justice to be<br />

seen as reliable by all means?<br />

The reforms introduced by the Executive<br />

must now be carried further by the<br />

Superior Council of Magistrates, the presidents<br />

of the Appeal Court, the Judicial Inspection.<br />

If these authorities and magistrates<br />

will adopt the correct attitude and<br />

will work to modernize the system, positive<br />

results will be seen in the next<br />

months and years. The key lies in changing<br />

the mentality in the Justice System<br />

and understanding the vocational side of<br />

the magistrate profession.<br />

22 | SOCIETY 3/4_11


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RUMÄNIEN<br />

WIRTSCHAFT<br />

EU-Kommissar für Regionalpolitik Johannes<br />

Hahn (l.) im Gespräch mit Rumäniens<br />

Europaminister Leonard Orban (r.)<br />

Zuerst die Hausaufgaben<br />

Wege aus der Krise<br />

Die Wirtschaftskrise war ein harter Dämpfer für die rumänische<br />

Wirtschaft. Neben der Annahme von internationalen<br />

Hilfspaketen musste ein strenger Sparkurs eingeschlagen<br />

werden. Österreich zählt zu den größten Investoren in Rumänien<br />

und ist Marktführer in vielen Branchen.<br />

arden Euro in Rumänien investiert. Dabei<br />

gingen die zwei größten jemals von österreichischen<br />

Firmen im Ausland getätigten<br />

Investitionen über die Bühne: die Übernahme<br />

der staatlichen Petrom durch die<br />

OMV und die Übernahme der Banca Comerciala<br />

Romana (BCR) durch die Erste<br />

Bank. Österreichische Firmen zählen zu<br />

den Marktführern in den Bereichen Treibstoff,<br />

Banken, Versicherungen und Immobilien.<br />

Die österreichischen Ausfuhren sind im<br />

Jahr 2009 um 33 Prozent eingesunken, im<br />

Jahr 2010 wieder um 5,6 Prozent gestiegen,<br />

und im ersten Halbjahr <strong>2011</strong> deutlich um<br />

13 Prozent gewachsen. Die rumänischen<br />

Ausfuhren nach Österreich sind im Jahr<br />

2009 um 17 Prozent gefallen, im Jahr darauf<br />

wiederum um 47 Prozent gestiegen. Im<br />

ersten Halbjahr <strong>2011</strong> machte die Steigerung<br />

bereits 35 Prozent aus. Weiterhin<br />

gibt es einen österreichischen Exportüberschuss<br />

von elf Prozent.<br />

Für die Zukunft gibt es für österreichische<br />

Firmen Chancen in den Bereichen Infrastruktur,<br />

Energie und Umwelttechnik,<br />

da sich Rumänien vom Billiglohnland zu<br />

einem höher entwickelten EU-Land hinbewegt.<br />

WIRTSCHAFTSDATEN<br />

RUMÄNIEN<br />

Nach Jahren des kräftigen Wirtschaftswachstums<br />

zwischen 2004 und 2008<br />

um jährlich durchschnittlich 6,7 Prozent<br />

des BIP gab es im Zuge der weltweiten<br />

Wirtschaftskrise im Jahr 2009 einen deutlichen<br />

Rückgang der Wirtschaftsleistung<br />

um 7,1 Prozent. Zusätzlich sind die Immobilienpreise<br />

eingebrochen und die ausländischen<br />

Direktinvestitionen um über sechzig<br />

Prozent zurückgegangen. Im Jahr 2010<br />

hat sich der Rückgang Wirtschaftsleistung<br />

mit minus 1,9 Prozent des BIP etwas eingebremst.<br />

Für <strong>2011</strong> wird wieder mit einem<br />

leichten Wirtschaftswachstum von ca. 1,5<br />

Prozent gerechnet.<br />

***<br />

Hilfspaket und Sparkurs<br />

Um die Krise zu bewältigen, hat Rumänien<br />

2009 vom Internationalen Währungsfond,<br />

der EU und der Weltbank insgesamt<br />

zwanzig Milliarden Euro als Hilfspaket erhalten.<br />

Gleichzeitig musste Rumänien sein<br />

Budget streng einhalten, was einen harten<br />

Sparkurs zur Folge hatte. Die Sparmaßnahmen<br />

umfassten eine Reduktion bei den Beamtengehältern,<br />

Postenabbau im öffentlichen<br />

Bereich, Einsparungen im<br />

Sozialbereich und eine deutliche Erhöhung<br />

der Mehrwertsteuer von 19 auf 24<br />

Prozent. Die Maßnahmen haben vorerst<br />

den Protest der Bevölkerung hervorgerufen<br />

und einen Rückgang des privaten Konsums<br />

bewirkt.<br />

***<br />

EU-Strukturfonds nicht ausgeschöpft<br />

Rumänien stehen bis 2013 Förderungen<br />

von EU-Strukturfonds in der Höhe von<br />

knapp zwanzig Milliarden Euro zur Verfügung,<br />

die bis jetzt jedoch nur zu 13,5 Prozent<br />

ausgenutzt wurden. Um die Förderungen<br />

nicht zu verlieren, hat Rumänien<br />

kürzlich ein eigenes Ministerium für Europäische<br />

Angelegenheiten gegründet, mit<br />

Minister Leonard Orban an der Spitze. Er<br />

war bis 2010 Kommissar in Brüssel und<br />

kennt daher die bürokratischen Prozeduren.<br />

Mit seiner Hilfe soll es gelingen, möglichst<br />

die gesamten Fördermittel bis 2013<br />

zu verwenden.<br />

***<br />

Österreich als größter Direktinvestor<br />

Österreich zählte lange Zeit zum ausländischen<br />

Direktinvestor Nummer eins in<br />

Rumänien, wurde aber kürzlich von den<br />

Niederlanden überholt. In den Jahren seit<br />

der Wende 1989 hat Österreich neun Milli-<br />

Bedeutende Wirtschaftssektoren: Maschinenbauindustrie,<br />

KFZ-Industrie, Leichtindustrie, chemische Industrie,<br />

Holzverarbeitung, Öl- und Gasindustrie, Landwirtschaft<br />

Wirtschaftswachstum: - 1,9% (2010)<br />

BIP-pro-Kopf: EUR 5.690,--<br />

BIP real: EUR 116,9 Mrd.<br />

Inflation: 6,1%<br />

Arbeitslosigkeit: 6,9%<br />

Auslandsverschuldung: EUR 75,7 Mrd.<br />

Währung: RON (Rumänischer Leu); 1 EUR = ca. 4,24 RON<br />

Exporte: EUR 37,3 Mrd.<br />

Wichtigste Exportmärkte: Deutschland, Italien, Frankreich,<br />

Türkei, Ungarn<br />

Importe: EUR 43,2 Mrd.<br />

Wichtigste Herkunftsländer: Deutschland, Italien, Ungarn,<br />

Frankreich, China<br />

Außenhandel Rumäniens mit Österreich<br />

Rumänische Exporte nach Österreich: EUR 941,5 Mio.<br />

(2010)<br />

Bedeutendste Exportprodukte: Elektrische Geräte, Möbel,<br />

Bekleidung, Schuhe, Holz<br />

Rumänische Importe aus Österreich: EUR 1,69 Mrd. (2010)<br />

Bedeutendste Importprodukte: Elektrische/mechanische<br />

Maschinen, Kraftfahrzeuge, Kunststoffe, Kautschukmischungen<br />

Quelle: AWO, Sep. <strong>2011</strong><br />

FOTO: EUROPEAN UNION, <strong>2011</strong><br />

24 | SOCIETY 3/4_11


RUMÄNIEN<br />

WIRTSCHAFT<br />

Österreich und Rumänien<br />

Vielfältige Chancen<br />

Österreichs Wirtschaftsdelegierter in Bukarest, Mag. Rudolf<br />

Lukavsky, im SOCIETY-Interview über österreichische Investitionen,<br />

erneuerbare Energie und Tourismus in Rumänien.<br />

„Das Interesse an Umwelttechnik<br />

und erneuerbaren Energien<br />

boomt.“<br />

RUDOLF LUKAVSKY<br />

Weshalb hat sich Rumänien nach der<br />

Wende zu einem so wichtigen Investitionsstandort<br />

für Österreich entwickelt (Erste<br />

Bank, OMV etc.)?<br />

Vieles verbindet die beiden Länder,<br />

nicht zuletzt – neben einer sehr starken historischen<br />

und kulturellen Verflechtung –<br />

beiderseits überaus erfreuliche Wirtschaftsbeziehungen.<br />

Seit vielen Jahren ist Österreich<br />

ein Top-Investor in Rumänien. Über<br />

6.000 Firmen mit österreichischer Kapitalbeteiligung<br />

sind im rumänischen Handelsregister<br />

eingetragen – und beinahe täglich<br />

kommen neue hinzu. Insgesamt haben<br />

österreichische Unternehmen bereits<br />

knapp zehn Mrd. Euro in Rumänien investiert<br />

und sich über die Jahre als verlässliche<br />

Partner etablieren können. Vor allem<br />

die beiden Großinvestitionen der Erste<br />

Bank in die Banca Comerciala Romania<br />

(BCR) sowie der österreichischen OMV in<br />

die ehemals im Staatsbesitz befindliche<br />

Petrom sind im Wirtschaftsleben stark präsent.<br />

Aber auch in anderen Bereichen wie<br />

beispielsweise im Versicherungswesen,<br />

Holzverarbeitung, Transport und Logistik,<br />

der Baustoff- und Industriegüterherstellung<br />

etc. sind österreichische Unternehmen<br />

Markt- bzw. Technologieführer. Aber<br />

nicht nur Großinvestoren, sondern zahlreiche<br />

österreichische Klein- und Mittelbetriebe<br />

sind sehr erfolgreich in Rumänien tätig.<br />

Rumänien entwickelt sich weg vom Billiglohnland<br />

hin zu höherwertiger Industrieproduktion.<br />

Welche Chancen sehen Sie für<br />

die österreichische Exportwirtschaft?<br />

Die Chancen sind vielfältig, Exportmöglichkeiten<br />

gibt es beinahe in allen Bereichen.<br />

Insbesondere in der Industriemodernisierung,<br />

bei Maschinen- und<br />

Apparatelieferungen sowie Exporte landwirtschaftlicher<br />

Maschinen und Kraftfahrzeuge<br />

sehen wir großes Potenzial.<br />

Rumänien wirbt für sich unter dem Titel<br />

„erneuerbare Energie“. Welches Potential<br />

hat Rumänien bei grüner Technologie?<br />

Der Aufholbedarf im Bereich Umwelttechnik<br />

in Rumänien ist groß. Besonderes<br />

Potential liegt in den Bereichen Zuund<br />

Abwasser, Abfallwirtschaft sowie im<br />

Bereich Energie. Hier hat sich Rumänien<br />

große Ziele gesetzt: obzwar die Energieversorgung<br />

heute noch stark von fossilen<br />

Energieträgern geprägt ist, strebt Rumänien<br />

nicht nur die Erhöhung der Energieeffizienz<br />

sondern auch die Entwicklung<br />

des Bereiches erneuerbare Energien an.<br />

Ausgedehnte Gegenden mit Warmwasserquellen,<br />

überdurchschnittlicher<br />

Windkraft oder Sonnenbestrahlung, Potential<br />

für Kleinwasserkraftwerke und<br />

Biomasse ermöglichen die Energiegewinnung<br />

aus erneuerbaren Quellen. Als Anreiz<br />

für Investoren hat die EU Mittel zur<br />

Verfügungen gestellt, weiters werden nationale<br />

Förderungen sowie Grünzertifikate<br />

in Aussicht gestellt – das Interesse an<br />

Umwelttechnik und Erneuerbaren Energien<br />

boomt.<br />

Wie entwickelt sich der rumänische Tourismus?<br />

Was erwartet den Besucher in Rumänien?<br />

Rumänien wird als Tourismusland<br />

häufig unterschätzt, obwohl es landschaftlich<br />

und kulturell sehr viel zu bieten<br />

hat. Leider geht der Ausbau der Tourismusinfrastruktur<br />

weiterhin schleppend<br />

voran, sowohl im Bade- als auch im<br />

Gesundheitstourismus. Einzig im Wintertourismus<br />

gibt es kleinere Erfolge zu verzeichnen,<br />

wozu die österreichische Firma<br />

Doppelmayr beispielsweise mit acht installierten<br />

Anlagen einen wesentlichen<br />

Beitrag geleistet hat. Um den Ausbau der<br />

Tourismusinfrastruktur weitere voranzutreiben<br />

und Chancen für österreichische<br />

Unternehmen auszuloten organisiert die<br />

„Außenwirtschaft Österreich“ mit dem<br />

AußenwirtschaftsCenter Bukarest im November<br />

einen Austria Showcase in diesem<br />

Bereich. Termin 23.-25.11.<strong>2011</strong>, Anmeldefrist<br />

läuft, Interessenten melden<br />

sich bitte unter bukarest@wko.at .<br />

CURRICULUM VITAE<br />

Mag. Rudolf Lukavsky ist am 22. Dezember 1964 in Wien<br />

geboren. 1989 schloss er sein Studium mit dem Magister der<br />

Handelswissenschaften an der WU ab und begann seine<br />

Laufbahn in der WKO. Auslandserfahrung sammelte er in<br />

Moskau, Singapur, Johannesburg und Kairo. In der Zentrale<br />

in Wien war er stv. Leiter für Human Resources und Finanzen<br />

der AWO. Seit 2009 ist er Wirtschaftsdelegierter in<br />

Bukarest, zuständig für Rumänien und Moldau.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 25


RUMÄNIEN<br />

KULTUR<br />

NexT Film Festival<br />

George Enescu Festival<br />

Jury NexT Film Festival: Dana Bunescu, Marian<br />

Masone, Marie Dubas, Christian Guinot, Anne Garber<br />

Kulturelles Rumänien<br />

Festivals and More<br />

Im Land am Schwarzen Meer hat sich inzwischen ein reges<br />

Kulturleben etabliert. Beweis dafür sind unzählige Festivals,<br />

die das ganze Jahr über stattfinden. Für jeden Geschmack ist<br />

etwas vorhanden, für Filmliebhaber genauso wie für Jazz--<br />

oder Rockmusikfans.<br />

***<br />

Lichtspielhighlights<br />

Cineasten treffen sich beim TIFF (Transsylvania<br />

International Film Festival), welches<br />

sowohl in Klausenburg/Cluj als auch<br />

in Hermannstadt/Sibiu stattfindet. Das<br />

größte Spielfilmfestival Rumäniens wurde<br />

2002 ins Leben gerufen und hat es sich zur<br />

Aufgabe gemacht, junge Filmemacher bei<br />

der Bekanntmachung ihrer Werke zu<br />

unterstützen. Ziel ist es, eine Generation<br />

von Cineasten heranzuziehen, die Geschmack<br />

an Qualitätskino hat. In dieselbe<br />

Kerbe schlägt das NexT Film Festival - International<br />

Short Film Festival in Bukarest.<br />

Hier können vor allem junge Filmschaffende<br />

ihre Arbeiten unter den verschiedensten<br />

Kategorien vorstellen. Wem es an Sitzfleisch<br />

für Spielfilme ermangelt, der kann<br />

das ASTRA Dokumentarfilm Festival in<br />

Hermannstadt/Sibiu besuchen. Das Hauptaugenmerk<br />

dieser Veranstaltung liegt auf<br />

nationalen und internationalen Dokumentarfilmproduktionen.<br />

***<br />

Musikalische Vielfalt<br />

Liebhaber der klassischen Musik werden<br />

beim traditionellen George Enescu-Festival<br />

in Bukarest fündig. Diese Veranstaltung<br />

würdigt den berühmten<br />

rumänischen Komponisten George Enescu<br />

mit einem vielfältigen Musikprogramm,<br />

welches in der ganzen Stadt stattfindet. Als<br />

künstlerischer Leiter des Festivals fungiert<br />

der frühere Direktor der Wiener Staatsoper,<br />

Ioan Holender. Garana bietet Jazzmusikfans<br />

mit dem Garana Fazz-Festival die<br />

Möglichkeit, unterschiedlichste Interpreten<br />

des Genres live zu erleben. Rocker treffen<br />

sich bei Rumäniens größtem Musikfestival,<br />

dem Peninsula /Félsziget Festival in<br />

Targu Mures, wo bereits internationale<br />

Größen wie Iggy Pop oder Nine Inch Nails<br />

auf der Bühne standen. Nationale, rumänische<br />

Independent Music Interpreten rokken<br />

auf dem Stufstock Festival in Vama<br />

Veche..<br />

***<br />

Das Leben – ein Theater<br />

Eine Reise in eine vergangene Welt<br />

kann man bei den Burgspielen in Schäßburg<br />

unternehmen. Vor den Kulissen der<br />

Stadt spielt sich Rumäniens größtes Mittelalterfestival<br />

ab. Schausteller, Theaterstücke<br />

und Musikanten transportieren den Besucher<br />

in eine längst vergangene Ära. Hermannstadt/Sibiu<br />

wird ebenfalls jährlich<br />

zum Theaterspielort. Während des Internationalen<br />

Theaterfestivals kann man in der<br />

gesamten Stadt Theaterstücke und Musikperformances<br />

bewundern.<br />

Garana Jazz Festival Direktor<br />

Marius Giura mit Künstler<br />

INFO<br />

TIFF<br />

www.tiff.ro/en<br />

NexT Film Festival<br />

www.nextfilmfestival.ro/en/<br />

George Enescu Festival<br />

www.festivalenescu.ro<br />

Astra Film Festival<br />

www.astrafilm.ro<br />

Garana Jazz-Festival<br />

www.garana-jazz.ro<br />

Peninsula / Félsziget Festival<br />

www.felsziget.ro/en/<br />

Burgspiele in Schäßburg<br />

www.welcometoromania.ro/Sighisoara/<br />

Internationales Theaterfestival in Hermannstadt / Sibiu<br />

www.sibfest.ro<br />

26 | SOCIETY 3/4_11


RUMÄNIEN<br />

KOMMENTAR<br />

Starker Wirtschaftspartner Österreich<br />

Rumäniens dorniger Weg ins<br />

Schengen-Land<br />

Rumänien wird auf seinem Europa-Kurs gegenwärtig viel Geduld und Beharrlichkeit abverlangt.<br />

Vier Jahre nach dem Beitritt zur Europäischen Union ist es den zwei benachbarten EU--<br />

Partnern Rumänien und Bulgarien allerdings noch nicht geglückt, als Mitglieder in den<br />

Schengen-Raum aufgenommen werden. Von HERMINE SCHREIBERHUBER<br />

Groß war die Enttäuschung in den beiden<br />

osteuropäischen Staaten, weil der<br />

Beitritt in diesem Jahr nicht mehr<br />

vollzogen wird, auch nicht in Form einer<br />

Zwei-Phasen-Lösung. Für Rumänien wäre<br />

eine Aufnahme in den Schengen-Raum<br />

vor den für 2012 angesetzten Parlamentsund<br />

Kommunalwahlen als großer außenpolitischer<br />

Erfolg zu verbuchen gewesen.<br />

Der von Deutschland und Frankreich<br />

vorgelegte Kompromissvorschlag – Anfang<br />

Oktober <strong>2011</strong> Öffnung der Häfen und Flughäfen,<br />

Mitte nächsten Jahres Aufhebung<br />

der Festlandgrenzen – gelangte im EU-<br />

Innenministerrat im September nicht<br />

mehr zur Abstimmung. Die Bedenken der<br />

Niederlande und Finnlands waren nicht<br />

auszuräumen. Eine Entscheidung soll nun<br />

auf EU-Gipfelebene fallen.<br />

Begründet wurde die Ablehnung der<br />

Schengen-Reife, auch seitens der EU-Kommission,<br />

mit Defiziten im Kampf gegen die<br />

Korruption. Der technische Acquis gilt als<br />

erfüllt. Vergeblich pochten rumänische<br />

Regierungsvertreter auf die verstärkten<br />

Anti-Korruptions-Maßnahmen Bukarests,<br />

wie die Einrichtung einer eigenen Anti-<br />

Korruptions-Staatsanwaltschaft und die<br />

Schaffung einer Abteilung für Korruptionsbekämpfung<br />

im Innenministerium.<br />

Die polnische EU-Ratspräsidentschaft<br />

warnte angesichts der Verzögerung vor einer<br />

Vertrauenskrise in der Europäischen<br />

Union. Bulgarien sprach von einem ungerechten<br />

Aufschub, Rumänien befürchtet,<br />

dass die Euro-Finanzkrise das Thema<br />

Schengen von der EU-Tagesordnung verdrängen<br />

werde. Österreich hatte seinerseits<br />

der EU-Kommission signalisiert, dass<br />

es mit dem Zwei-Stufen-Kompromiss gut leben<br />

könnte.<br />

***<br />

Bukarest will Europa-Engagement<br />

stärken<br />

Mit oder ohne Schengen – Rumänien<br />

CURRICULUM VITAE<br />

Mag. Hermine Schreiberhuber<br />

absolvierte Studien an<br />

den Universitäten Wien und<br />

Paris (Dolmetsch, Publizistik,<br />

Kunstgeschichte, Politologie).<br />

Danach war sie als Übersetzerin,<br />

Dolmetscherin, Reiseleiterin<br />

sowie freie Journalistin<br />

tätig und arbeitete an<br />

den österreichischen Vertretungsbehörden<br />

in Spanien und Frankreich. Sie war stellvertretende<br />

Ressortleiterin für Außenpolitik bei der Austria<br />

Presse Agentur (APA). Ferner verfasst sie Reportagen für<br />

Wochenzeitungen wie „Die Furche“ und wirkt an politischen<br />

Büchern mit.<br />

hat sich Europa auf die Fahnen geschrieben.<br />

Kürzlich wurde ein neues Ministerium<br />

für Europäische Angelegenheiten geschaffen.<br />

Der ausgewiesene EU-Experte<br />

Leonard Orban soll für eine bessere Nutzung<br />

von EU-Geldern sorgen. Nur knapp 14<br />

Prozent der für Rumänien vorgesehenen<br />

Finanzierungen wurden bisher beansprucht;<br />

über 19 Mrd. Euro stünden bis<br />

2013 zur Verfügung. Die Nutzungsrate soll<br />

nun bis Jahresende auf 25 Prozent angehoben<br />

werden.<br />

Staatspräsident Traian Basescu plädierte<br />

unterdessen dafür, das Ziel des gemeinsamen<br />

und starken Europa nicht aus den<br />

Augen zu verlieren. Gegen die Großmächte<br />

USA und China könne nur eine Art<br />

„Vereinigte Staaten von Europa“ durch<br />

massiven Verzicht auf nationale Souveränität<br />

bestehen, betonte er im Sommer. Gemeinsame<br />

wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />

und Sicherheit seien hierfür die<br />

Grundpfeiler, so Basescu.<br />

Innenpolitisch will Rumänien an seinem<br />

seit 2010 eingeschlagenen harten Sparkurs<br />

festhalten. Einsparungen im öffentlichen<br />

Dienst bis 2014 sollen jährlich rund<br />

400 Millionen Euro erbringen. Die Ausweitung<br />

der Staatsschulden konnte auf diese<br />

Weise gestoppt werden. Immerhin ist Rumänien<br />

einer der erfolgreichsten Verschuldungsbekämpfer<br />

unter den EU-Partnern.<br />

Als starker Partner präsentierte sich Rumänien<br />

zuletzt gegenüber dem Weltwährungsfonds.<br />

Staatschef Basescu betonte vor<br />

Vertretern von IWF und Weltbank, dass<br />

sein Land weitaus besser dastehe als andere<br />

EU-Staaten. Für das Gesamtjahr <strong>2011</strong><br />

wird ein Wirtschaftswachstum von bis zu<br />

zwei Prozent, für 2012 ein Anstieg von 4,4<br />

Prozent prognostiziert.<br />

***<br />

Österreich ein wichtiger Investor<br />

Zwischen Österreich und Rumänien hat<br />

sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs,<br />

aber vor allem seit dem EU-Beitritt Rumäniens<br />

2007 eine enge bilaterale Wirtschaftspartnerschaft<br />

entwickelt. Nach den<br />

Niederlanden ist Österreich der zweitgrößte<br />

Investor in dem Donau-Staat. Mehr als<br />

zehn Milliarden Euro haben österreichische<br />

Unternehmen dort nach Angaben der<br />

Wirtschaftskammer Österreich investiert.<br />

Der Löwenanteil entfällt auf die OMV –<br />

durch die Übernahme der rumänischen Erdölgesellschaft<br />

Petrom, und die Erste Bank<br />

– durch den Erwerb der Banca Comerciala<br />

Romana BRC. Zuletzt erhielten die österreichischen<br />

Baukonzerne Strabag und Alpine<br />

den Zuschlag für bedeutende Straßenbauprojekte.<br />

Die Europa-Route ist mühsamer geworden,<br />

vor allem seit die EU die Folgen der Finanzkrise<br />

zu bewältigen hat, die den Partnern<br />

ein Maximum an Solidarität<br />

abverlangen. Rumänien hat bewiesen, dass<br />

es sein Europa-Engagement ernst nimmt.<br />

Es wird sich auch durch Verzögerungen<br />

beim Eintritt in den Schengen-Raum nicht<br />

von seinem Weg abbringen lassen.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 27


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DIPLOMATIE<br />

SOCIETY EIGENEVENT<br />

S.E. Jargalsaikhan Enkhsaikhan,<br />

Gertrud Tauchhammer<br />

Präsentation der SOCIETY Sommerausgabe<br />

Treffen der Kulturen<br />

Italien und die Mongolei trafen sich bei der Präsentation der SOCIETY Sommerausgabe in<br />

der Österreichischen Nationalbibliothek. Mag. Gertrud Tauchhammer lud zusammen<br />

mit S.E. Jargalsaikhan Enkhsaikhan, Botschafter der Mongolei in Österreich und Italien,<br />

zu einem kulturellen Abend ein. Mehr als vierhundert begeisterte Gäste wohnten dem vielfältigen<br />

Programm bei.<br />

Gleich mehrere Highlights wurden an<br />

diesem Abend dem Publikum geboten:<br />

Ein original Nomadenzelt mit ausgewählten<br />

Ausstellungstücken vermittelte<br />

einen Einblick in die Kultur des zentralasiatischen<br />

Landes, untermalt von den Klängen<br />

mongolischer Künstler wie B. Nadinbolor,<br />

Ch. Otgonbayar und E. Enkhjin. Die<br />

prachtvollen Kostüme der Künstler versetzten<br />

die Gäste in Staunen.<br />

Zu den weiteren Höhepunkten des<br />

Abends gehörte eine Zeremonie in Gedenken<br />

an den berühmten Operntenor Mario<br />

Del Monaco. Vor der Kulisse des Prunksaals<br />

wurde in der Anwesenheit der eigens aus<br />

Italien angereisten Delegation der „Leone di<br />

Venezia“ aus dem Nachlass des Sängers von<br />

Odino Marcon, Präsident des „Istituto Lirico<br />

Mario Del Monaco“ an Nationalbibliotheksdirektorin<br />

Dr. Johanna Rachinger überreicht.<br />

Eine erste Geste des Gedenkens an<br />

den italienischen Opernstar, der in Wien<br />

große Erfolge feierte. Abgerundet wurde die<br />

stimmungsvolle Zeremonie durch den Gesang<br />

des Tenors Agim Hushi, der Arien aus<br />

„Otello“ und „I Pagliacci“ darbot. Selten<br />

gab es ein so stimmungsvolles Treffen<br />

zweier unterschiedlicher Kulturen.<br />

International bekannt:<br />

Tenor Agim Hushi<br />

30 | SOCIETY 3/4_11


Nicoletta Romor,<br />

Davide Perin<br />

Original mongolisches Ger<br />

(Jurte) und original Tracht<br />

Zeremonie zu Ehren von<br />

Mario del Monaco<br />

Mongolisches<br />

Nomadenzelt<br />

BM a.D. Willibald Pahr<br />

S.E. Sergej Netschajew<br />

(Russ. Föd.)<br />

Friederike Koch (Leiner)<br />

Zeremonie für<br />

Mario del Monaco<br />

im Prunksaal<br />

der Nationalbibliothek<br />

Begrüßung durch<br />

Generaldirektorin<br />

Johanna Rachinger<br />

Gertrud Tauchhammer, Odino Marcon,<br />

Generaldirektorin Johanna Rachinger,<br />

S.E. Jargalsaikhan Enkhsaikhan,<br />

Stefano Pimpolari, Vittorio Zanini<br />

Präsident „Istituto<br />

Mario del Monaco“<br />

Odino Marcon<br />

Dr. Zuheir Elwazer<br />

Odino Marcon<br />

übergibt ein<br />

Gastgeschenk an<br />

Johanna<br />

Rachinger<br />

Großes Publikumsinteresse<br />

Mongolische Pferdekopfgeige<br />

gespielt<br />

von B. Nadinbolor<br />

Botschafter Ali El Mansouri<br />

(UN Katar)<br />

SOCIETY 3/4_11 | 31


DIPLOMATIE<br />

SOCIETY EIGENEVENT<br />

Prof. Ernst Fuchs<br />

(Mitte sitzend)<br />

I.E. Lidia Imanalieva (Kirgisistan),<br />

S.E. Nuriddin<br />

Shamsov (Tadschikistan)<br />

Die Gastgeber mit S.E. Eugenio<br />

d’Auria (Italien)<br />

S.E. Gordan Bakota<br />

Präsentation im<br />

Prunksaal<br />

Arnona und<br />

S.E. Aviv Shir-<br />

On (Israel)<br />

Großes Publikumsinteresse<br />

AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE<br />

Generaldirektor Suleiman Al-Herbish (OFID) · S.E. Gordan<br />

Bakota (Kroatien) · S.E. Dr. John Barrett (Kanada) · S.E. Andrij<br />

Bereznji (Ukraine) · S.E. Khamkheuang Bounteum (Laos)<br />

· Mario Cerutti · Béatrice Chicanaux (Tunesisches<br />

Fremdenverkehrsamt) · S.E. Hyun Cho (Südkorea) · S.E.<br />

Botschafter Eugenio D’Auria (Italien) · Dino De Poli (Präsident<br />

Fondanzione Cassamarca) · S.E. Alejandro Díaz<br />

(Mexiko) · Chargé d' Affaires Ravshanbek Duschanov (Usbekistan)<br />

· S.E. William Eacho III (USA) · S.E. Dr. Zuheir Elwazer<br />

(Palästina) · Prof. Ernst Fuchs · Dr. Franz Greif<br />

(Österreichisch-Mongolische Gesellschaft) · S.E. Philip<br />

Griffiths (Neuseeland) · Dr. Adrian Hollaender (Künstleragentur<br />

Hollaender-Calix) · S.E. Dr. Ashot Hovakimian (Armenien)<br />

· S.E. Muhammad Ikram Bin Yaakob (Malaysia) ·<br />

S.E. Shigeo Iwatani (Japan) · Botschafterin Blanka Jamnisek<br />

(UN Vertretung Slowenien) · Peder Johansson (CTBTO)<br />

· Brigitte Just (Fashion Design) · Angelika Le Brun (Botschaft<br />

von Frankreich) · S.E. Xolisa Mabhongo (Südafrika)<br />

· Odino Marcon (Präsident des “Istituto Lirico Mario Del Monaco”)<br />

· Carlo Marcon · S.E. Vili Minarolli (Albanien) · Botschafter<br />

Takeshi Nakane (UN Japan) · Sabine Nedwed<br />

(Kunsthaus Wien) · S.E. Sergej Netschajew (Russ. Föd.) ·<br />

S.E. Thiep Nguyen (Vietnam) · Elena Ortica · S.E. Freddy Padilla<br />

de León (Kolumbien) · BM a. D. Dr. Willibald Pahr ·<br />

Dottore Stefano Pimpolari (Assessore alla Cultura Comune<br />

di Treviso) · Mag. Hermine Schreiberhuber · Ezio Scime<br />

· S.E. Nuriddin Shamsov (Tadschikistan) · S.E. Aviv Shir-On<br />

(Israel) · Werner Somweber (WKO) · Dio Ti Salvi Perin · Generalsekretär<br />

Tibor Tóth (CTBTO) · Maria Varga (Verfassungsgerichtshof)<br />

· Botschafter Vladimir Voronkov (UN<br />

Vertretung Russ. Föd.) · Friedrun West (West Studios) ·<br />

Robert Wood (Botschaft von USA) · Dottore Vittorio Zanini<br />

· S.E. I Gusti Agung Wesaka Puja (Indonesien)<br />

32 | SOCIETY 3/4_11


POLITIK<br />

REZENSION<br />

Rezension des Essays „Ende<br />

des Gehorsams“ von Anneliese<br />

Rohrer<br />

Demokratie<br />

in Gefahr?<br />

„Wahrlich, wir leben in finsteren Zeiten“,<br />

so schrieb Bertolt Brecht in den<br />

30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.<br />

Aber sind die Zeiten heute heller?<br />

Von SUSANNE SCHOLL<br />

Das Außenministerium<br />

weltweit für Sie da.<br />

Aktuelle Informationen<br />

und Sicherheitshinweise<br />

jetzt auch als App<br />

Griechenland torkelt unter der Last in Jahrzehnten gewachsener<br />

Korruption, in der Slowakei kann die europäische<br />

Solidarität nur mit dem Versprechen von Neuwahlen<br />

durchgesetzt werden und in Ungarn kann man gar nicht<br />

beschreiben, was dort herrscht. Wir sind in der Überzeugung<br />

groß geworden, eine bessere Art des Zusammenlebens als die<br />

Demokratie gäbe es nicht.<br />

Allerdings haben wir es uns bequem gemacht in unseren<br />

Sicherheiten und Gewohnheiten und darüber vergessen,<br />

dass man die Demokratie jeden Tag aufs Neue verteidigen<br />

muss. Wir wenden uns vielleicht etwas angewidert ab, wenn<br />

unsere demokratischen Werte wieder einmal im Namen anderer<br />

Dinge hintan gestellt werden. Auf die Barrikaden steigen<br />

wir jedoch schon lange nicht mehr.<br />

Tatsächlich aber geschieht in Österreich die schleichende<br />

Aushöhlung unseres demokratischen Rechtstaates.<br />

Anneliese Rohrer appelliert an alle, nicht weg zu sehen. Sie<br />

spricht von „Wut“- noch lieber aber von „Mut-Bürgern“, die<br />

bereit sind zu schützen, was mit so viel Leid errungen wurde.<br />

Eine funktionierende Zivilgesellschaft der Gleichheit<br />

und Humanität. Und sie fordert dazu auf, den all zu bequemen<br />

Gehorsam gegenüber „der Obrigkeit“ aufzugeben. Denn:<br />

„Die Zukunft des Landes hängt vom Verhalten der Mehrheit<br />

seiner Bürger ab. Es ist die Einstellung der Gesamtbevölkerung,<br />

die ein Multiorganversagen<br />

der Demokratie<br />

verhindern kann.“<br />

Dr. Susanne Scholl studierte<br />

Slawistik und war ab 1985 ORF-<br />

Korrespondentin, ab 2000 Leiterin<br />

des ORF-Büros in Moskau<br />

und erhielt das Österreichische<br />

Ehrenkreuz für Wissenschaft<br />

und Kunst. Sie war 2009 Journalist<br />

des Jahres.<br />

Anneliese Rohrer gilt als<br />

eine der besten Kennerinnen<br />

österreichischer<br />

Innenpolitik. Vor kurzem<br />

ist ihr neues Buch erschienen.<br />

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vor und während Ihrer Reise. Ich wünsche Ihnen<br />

eine gute und sichere Reise!<br />

Dr. Michael Spindelegger<br />

Vizekanzler und Außenminister


DIPLOMATIE<br />

SOCIETY EIGENEVENT<br />

Die Botschafter aus Vietnam, Tunesien,<br />

Kuba, Kroatien, Nigeria, El Salvador<br />

und Sri Lanka mit Imperial Direktor<br />

Klaus Christandl (2. v. r.) und Gerti<br />

Tauchhammer (Mitte)<br />

New Ambassadors to Austria<br />

Imperiales Willkommen<br />

Das Hotel Imperial, in dem bereits der Dichter Rainer Maria Rilke zu Gast war, bot die<br />

stimmungsvolle Kulisse für die Begrüßung der neuen Botschafter in Wien, zu der Mag.<br />

Gertrud Tauchhammer einlud.<br />

AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE<br />

Hans Harrer (Senat der Wirtschaft),<br />

Frau Stowasser und<br />

Begleitung<br />

Als Begrüßungsgeschenk erhielten S.E.<br />

Mario Antonio Rivera Mora (El Salvador),<br />

S.E. Gordan Bakota (Kroatien),<br />

S.E. Juan Carlos Marsán Aguilera (Kuba), I.E.<br />

Maria Oyeyinka Laose (Nigeria), S.E. Aliyar<br />

Lebbe Abdul Azeez (Sri Lanka), S.E. Mohamad<br />

Samir Koubaa (Tunesien) und S.E.<br />

Thiep Nguyen (Vietnam) ein Handtuchset<br />

der Firma Gans mit eigens eingesticktem<br />

SOCIETY Logo und die berühmte Imperial<br />

Torte. Für musikalische Unterhaltung sorgte<br />

die Mezzosopranistin Elisabeth Wolfbauer<br />

mit Klavierbegleitung von Miyuki<br />

Dipl. Ing. Albert Blauensteiner (TU Wien) · Karl-Heinz Fürst<br />

(Kaheba Bauträger) · Hans Harrer (Senat der Wirtschaft)<br />

· S.E. Haris Hrle (Botschaft von Bosnien und Herzegowina)<br />

· S.E. Shigeo Iwatani (Botschaft von Japan) · Ingrid Köhn-<br />

Dursy (BMeiA) · S.E. Jan Koukal (Botschaft von Tschechien)<br />

· Dr. Gabriel Lansky (Lansky, Ganzger und Partner) · David<br />

Latin (OMV) · Franz Moser (Conainex) · Andreas Nothelle<br />

(OSZE) · S.E. Ramon Quinones Rodriguez (Botschaft der<br />

Dominikanischen Republik) · DI Alexander Ristic (Österreichische<br />

Staatsdruckerei) · Torben Roepstorff (Honorarkonsulat<br />

von Samoa) · Dina Schorr (Botschaft der USA) · S.E.<br />

Stefán Skjaldarson (Botschaft von Island) · Prof. Richard<br />

Trappl (Universität Wien) · S.E. Hubert Würth (Botschaft<br />

von Luxemburg)<br />

Schüssler. Sie interpretierte die Arie der<br />

Eboli „O don fatale“ aus der Oper „Don<br />

Carlo“ von Giuseppe Verdi. Für das leibliche<br />

Wohl sorgten die Gaumenfreuden des<br />

Hotels Imperial unter dem neuen Direktor<br />

Klaus Christandl.<br />

S.E. Jan Koukal (Tschechien), Gerti Tauchhammer,<br />

Hans Winkler (Dir. Dipl. Akademie), Dir. Klaus<br />

Christandl<br />

Dr. Walter Wolfsberger<br />

(Innovest),<br />

Dr. Rolf Thaler (CSC<br />

Austria)<br />

34 | SOCIETY 3/4_11<br />

Markus und Hildegard<br />

Habsburg, Dr. Ljubo Brajkovic


S.E. Shigeo<br />

Iwatani (Japan)<br />

S.E. Mario Antonio Rivera<br />

Mora (El Salvador)<br />

S.E. Gordan Bakota (Kroatien), S.E.<br />

Aliyar Abdul Azeez (Sri Lanka)<br />

Elisabeth Wolfbauer sang Verdi<br />

S.E. Nuriddin Shamsov (Tadschikistan),<br />

Dir. Klaus Christandl,<br />

Frau Eipeldauer<br />

S.E. Peter Lizák (Slowakei)<br />

und Ing. Robert Krempel<br />

S.E. Juan Carlos Marsán<br />

Aguilera (Kuba)<br />

Designerin Masha Derler (Mitte)<br />

und Begleitung<br />

I.E. Maria Oyeyinka Laose (Nigeria)<br />

und Geschäftsfreunde<br />

S.E. Hubert Würth (Luxemburg),<br />

S.E. John Bernhard<br />

(OSZE Dänemark)<br />

Nhut La Hong mit Begleitung und<br />

S.E. Thiep Nguyen (Vietnam)<br />

Exquisites Buffet<br />

Klaus Christandl, Geschäftsträger<br />

a.i. Dr. Christoph<br />

Kühn (Apost. Nuntiatur)<br />

S.E. Mohamad Samir<br />

Koubaa mit Gattin<br />

(Tunesien) und Botschafter<br />

Calligaris<br />

S.E. Aliyar Azeez (Sri Lanka),<br />

Hermann Kroiher<br />

Roland Baumgartner,<br />

Klaus Christandl, Christine<br />

Lugner<br />

S.E. Khaled Shamaa<br />

(Ägypten)<br />

Botschafter Jingye<br />

Cheng (UN<br />

China), Gerti<br />

Tauchhammer,<br />

Dir. Klaus<br />

Christandl<br />

SOCIETY 3/4_11 | 35


DIPLOMATIE<br />

SOCIETY EIGENEVENT<br />

Junior Diplomats Reception<br />

Everyone is a Winner<br />

Der Dachboden des neu eröffneten 25 Hour Hotels war der Schauplatz der dritten Junior<br />

Diplomats Reception zu der Mag. Gertrud Tauchhammer einlud. Vor einem grandiosen<br />

Ausblick über die Skyline Wiens wurden die neuen Diplomaten herzlich willkommen geheißen.<br />

Als besonderes Highlight gab es eine Tombola, bei der ein iPad 2 zu gewinnen war.<br />

2. Preis: Sandorbek<br />

Umurzakov mit Demmer<br />

Teesortiment<br />

Gerti Tauchhammer<br />

präsentiert die 3rd Junior<br />

Diplomats Reception<br />

mit iPad 2 als<br />

Hauptgewinn<br />

Diplomatische Akademie<br />

iPad2 Gewinner Herbert<br />

Daniel Espinoza Solan<br />

Steve Lambert mit dem<br />

Bubbletea-Gutschein<br />

Andrea-Viktoria Meyer<br />

mit dem Bubbletea-Gutschein<br />

Mercedes<br />

Hammer mit<br />

dem Bubbletea-Gutschein<br />

4. Preis: Darko<br />

Vidovic<br />

gewann ein<br />

pure distance<br />

Parfum<br />

3. Preis:<br />

Rebecca<br />

Patterson<br />

mit Gans-<br />

Handtuchset<br />

Mehr als vierzig Junior Diplomats kamen,<br />

um an der Verlosung teilzunehmen<br />

und einen Preis mit nachhause<br />

nehmen zu können. Den<br />

Hauptpreis, ein iPad 2 konnte Herbert Daniel<br />

Espinoza Solano aus Costa Rica für<br />

sich in Anspruch nehmen. Sandorbek Umurzakov<br />

aus Uzbekistan nahm den zweiten<br />

Preis, ein Teesortiment der Traditionsfirma<br />

Demmer entgegen. Ein kuscheliges<br />

Handtuchset der Firma Gans ging als dritter<br />

Preis an Rebecca Patterson von der Botschaft<br />

der Vereinigten Staaten. Den duftenden<br />

vierten Preis, das Parfum pure<br />

distance, nahm Darko Vidovic aus Bosnien<br />

und Herzegowina entgegen. Einen Gutschein<br />

über zehn Euro für das neue Trendgetränk<br />

Bubbletea erhielten Steve Lambert<br />

aus Kanada, Andrea-Viktoria Meyer der<br />

Deutschen Botschaft, Ivana Bukovic von<br />

der kroatischen Botschaft sowie Mercedes<br />

Hammer der US Mission. Wir gratulieren<br />

den Gewinnern ganz herzlich!<br />

AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE<br />

Dimitry Berdnikov (Botschaft von Russland) · David Hachemi<br />

(Botchaft von Afghanistan) · Mordechai Ish-Shalom<br />

(Botschaft von Israel) · Veikko Kala (Botschaft von Estland)<br />

· Nada Knezevic (Botschaft von Serbien) · Kresmir Kovacicek<br />

(Botschaft von Kroatien) · Ivet Lopez Rodriguez (Botschaft<br />

von Kuba) · Agneta Malmsen Otte (Botschaft von<br />

Schweden) · Anton Marku (Botschaft des Kosovo) · Farzana<br />

Niazi (Botschaft von Afghanistan) · Katja Reichhard<br />

(Botschaft von Deutschland) · James Revell (Botschaft von<br />

Großbritannien) · Sofie Sakvarelidze (Botschaft von Georgien)<br />

· Lía Rosa Salgado (Botschaft von Kolumbien) · Gemma<br />

Sharp (Botschaft von Großbritannien) · Srimal Wickremasinghe<br />

(Botschaft von Sri Lanka)<br />

Bubbletea von tealicious<br />

Hoteldirektorin Fanny<br />

Holzer (25hours Hotels)<br />

36 | SOCIETY 3/4_11


DIPLOMATIE<br />

SOCIETY EIGENEVENT<br />

Botschafterausflug Salzburg<br />

„Es war sehr schön – es hat uns<br />

sehr gefreut“*<br />

Achtundzwanzig Diplomaten aus neunzehn verschiedenen Nationen trafen sich in Österreichs<br />

heimlicher Hauptstadt Salzburg bei strahlendem Sonnenschein – dem sprichwörtlichen<br />

„Kaiserwetter“ .<br />

AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE<br />

FOTOS: MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG WWW.CITYGIUDE.AT, EVA VON SCHILGEN, APA KOLARIK, FOTO NEUMAYR<br />

Anlass war die Sonntagsmatinee des<br />

Mozarteumorchesters. Salzburgs Landeshauptfrau<br />

Gabi Burgstaller begrüßte<br />

die Botschafter und betonte die Wichtigkeit<br />

der persönlichen Begegnung: „Obwohl<br />

ich in Salzburg schon oft Besuch von einzelnen<br />

Botschaftern hatte, so viele auf einmal<br />

zu begrüßen – das ist in der Geschichte<br />

Salzburgs einmalig.“ Anschließend traf<br />

man sich mit Salzburger Gästen aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Kunst zum<br />

Lunch in der Stieglbrauerei. Weiter ging es<br />

zum Hangar-7, dem Wahrzeichen von Red<br />

Dr. Bernhard Collini-<br />

Nocker, Dr. Antonia<br />

Gobiet und Dr. Ronald<br />

Gobiet<br />

Hangar-7<br />

Landeshauptfrau Gabi Burgstaller mit Exzellenzen,<br />

Dirigent Marc Minkowski und dem Team SOCIETY<br />

Bull. Der letzte Besuch galt der anerkannten<br />

Paracelsus Medizinische Privatuniversität.<br />

Es war sehr schön und es hat sie wirklich<br />

sehr gefreut – so sehr, dass sie zu den<br />

Salzburger Festspielen wieder kommen<br />

werden!<br />

Unser Dank gilt:<br />

Industriellenvereinigung Salzburg, Hotel<br />

„Goldener Hirsch“, Stiegl-Brauerei, Batliner-Europainstitut,<br />

Salzburg Cityguide Uwe<br />

Brandl, Hangar-7, Paracelsus Medizinische<br />

Privatuniversität, Fürst-Mozartkugeln, Casino<br />

Salzburg, Alumero, Salzburg Tourismus<br />

Mag. Irene Schulte mit Kindern<br />

und RA Dr. Philip Lettowsky<br />

Helma Schröcker, (Marketing<br />

SOCIETY) und Dr.<br />

Roman Moser<br />

Inese Berzins mit Gastgeberin<br />

Gerti Tauchhammer<br />

Dr. Wolfgang Berger RA und Dr. Andrea Berger Landwirtin •<br />

Dr. Bernhard Collini-Nocker (Universität Salzburg) • Herbert<br />

und Anne Groeger (Kuratorium Young Classic Europe) •<br />

Dipl. Ing. Erich Hackl (Geoconsult) • Alfred Graf Hartig (Botschafter<br />

des Souveränen Ritter- und Hospitalordens vom Hl.<br />

Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta in Rumänien)<br />

• Dr. Johannes Hörl (Vorstand der Glossglockner Hochalpen<br />

AG) • Generalkonsul Zoran Jeremic (Konsulabteilung<br />

der Botschaft der Republik Serbien) • Prinzessin Leila Kadir-<br />

Schnelle (Urenkelin des letzten Sultans der Türkei) • Mag. Gritlind<br />

Kettel (Sonderbeauftragte des Landes Salzburg für<br />

internationale Angelegenheiten) • Kommerzialrat Dipl. Ing.<br />

Wilhelm Kneps & Gemahlin (Senoplast) • Dr. Ingrid König<br />

(Melitta Austria) • Thomas W. Kramer und Valerie Sophie Kramer<br />

(UNO Wien/Jordanien) • Wilhelm Krings und Gemahlin<br />

(Trans Textil GmbH Freilassing) • Dr. Philipp Lettowsky Anwalt<br />

• Maarten D. und Sirikit Reuchlin (holländischer Generalkonsul)<br />

• Dipl. Hans-Jürgen Miko (Alpine Bau) • Dr. Regina Ovesny-Straka<br />

und Gemahl (Generaldirektorin Salzburger Sparkasse)<br />

• Jianzhen Reiter (China Büro der Stadt Salzburg) • Dr.<br />

Michael Schaffer (Hochalpen AG )• Dr. Wolfgang Schurich<br />

(Vorstandsmitglied Stiftung Mozarteum)<br />

Wolf von Schilgen, Eva Baronin von Schilgen<br />

(SOCIETY Salzburg), S.E. Alejandro Diaz<br />

(Mexiko), S.E. Thiep Nguyen (Vietnam)<br />

S.E. Philip Griffiths<br />

(Neuseeland) mit Hangar-7<br />

Stewardess<br />

* Zitat: Kaiser Franz Josef von Österreich (1830 - 1916)<br />

SOCIETY 3/4_11 | 37


DIPLOMATIE<br />

AKKREDITIERUNGEN<br />

DIPLOMATENKARUSSELL<br />

Die neu akkreditierten Botschafter bei Bundespräsident Dr. Heinz Fischer in der Hofburg.<br />

ASERBAIDSCHAN<br />

H.E. GALIB<br />

ISRAFILOV<br />

Born in Azerbaijan on<br />

May 9th, 1975. Married,<br />

two children.<br />

NIGERIA<br />

H.E. MARIA<br />

OYEYINKA LAOSE<br />

Born in Abeokuta/Nigeria<br />

on October 7th,<br />

1954. Single, two children.<br />

SRI LANKA<br />

H.E. ALIYAR LEBBE<br />

ABDUL AZEEZ<br />

Married. Two children.<br />

Education<br />

■ 1991-1996: International Relations,<br />

Baku State University, Azerbaijan<br />

■ 1997: International Relations, Georgetown<br />

University, Washington D.C.<br />

Professional Career<br />

■ 1995: Internship at the Department<br />

of International Organizations, MFA,<br />

Baku, Azerbaijan<br />

■ 1996-1997: Desk Officer, Department<br />

of International Organizations, MFA,<br />

Baku<br />

■ 1997-1999: Attaché, Department of International<br />

Organizations, MFA, Baku<br />

■ 1999-2002: Third Secretary, Second<br />

Secretary, Embassy of the Republic of<br />

Azerbaijan to Austria, Permanent Mission<br />

of the Republic of Azerbaijan to<br />

the Organization for Security and Cooperation<br />

in Europe, Vienna<br />

■ 2003-2005: Second Secretary, First Secretary,<br />

Permanent Mission of the Republic<br />

of Azerbaijan to the United Nations,<br />

New York<br />

■ 2005-2007: Head of Division, Department<br />

of Security Affairs, Ministry of<br />

Foreign Affairs, Baku<br />

■ 2007-2009: Deputy Director of Department<br />

of Security Affairs, Ministry of<br />

Foreign Affairs, Baku<br />

■ 2009-<strong>2011</strong>: Counselor for Political Affairs,<br />

Congressional Liaison, Embassy<br />

of the Republic of Azerbaijan to USA,<br />

Washington<br />

Education<br />

■ 1975: B.A (Honours): French. University<br />

of Ile, Ile-Ife, Nigeria<br />

■ 1981: Portuguese Language Certificate.<br />

Instituto Superior de Linguase Administracao.<br />

Lisbon.<br />

■ 1987: United Nations Disarmament Fellowship<br />

Certificate<br />

Professional Career<br />

■ 1978-1980: Third Secretary. Protocol<br />

Department – Language Bureau, Ministry<br />

of Foreign Affairs, Nigeria.<br />

■ 1980-1981: Second Secretary. French<br />

language centre of the MFA<br />

■ 1982-1986: First Secretary. Embassy of<br />

Nigeria, Paris<br />

■ 1986-1992: Ministry of Foreign Affairs<br />

in Abuja. Mulilateral desk.<br />

■ 1992-1998: Counselor at the Nigerian<br />

Permanent Mission to the UN Headquarters<br />

in New York.<br />

■ 1998-2002: Ministry of Foreign Affairs<br />

in Abuja. Deputy Chief of Protocol<br />

and later Assistant Director at the European<br />

Affairs Department.<br />

■ 2002-2006: Minister, then Charge<br />

d´Affaires at the Nigeria Embassy/Permanent<br />

Mission to the UN Offices in<br />

Vienna, Austria.<br />

■ 2006-2007: Director. Foreign Service<br />

Academy, Ministry of Foreign Affairs.<br />

■ 2007-<strong>2011</strong>: Director at the UN Division<br />

in Charge of the UN Security<br />

Council.<br />

Education<br />

■ Master of Law from Tribhuvan University,<br />

Kathmandu<br />

■ Bachelor of Law from the University of<br />

Colombo<br />

■ Certificate of Diplomatic Studies from<br />

the Graduate Institute of International<br />

Studies, Geneva<br />

Professional Career<br />

■ 1993-1996: Second Secretary, Permanent<br />

Mission in Geneva<br />

■ 1996-1999: Deputy Director, Division<br />

for South Asia and SAARC in Colombo<br />

■ 1999-2002: Director for Treaty, Environment<br />

and Law at the Secretariat<br />

of the South Asian Association for Regional<br />

Cooperation, Kathmandu<br />

■ 2002-2003: Deputy Director of the<br />

Secretariat for Coordinating the<br />

Peace Process, Prime Minister’s Office<br />

■ 2003-2005: Minister Counsellor and<br />

Head of Chancery, Sri Lanka High<br />

Commission in Canberra<br />

■ 2005-2008: Ambassador and Deputy<br />

Permanent Representative, United Nations<br />

New York<br />

■ 2009: Deputy Director General for UN<br />

and Multilateral Affairs<br />

■ 2009-<strong>2011</strong>: Director General for Middle<br />

East and Africa<br />

FOTOS: WENZEL/HBF<br />

40 | SOCIETY 3/4_11


JULI BIS SEPTEMBER<br />

<strong>2011</strong><br />

SCHWEDEN<br />

H.E. NILS DAAG<br />

Geboren am 3. September<br />

1948 in Stockholm,<br />

Schweden.<br />

Verheiratet.<br />

TUNESIEN<br />

H.E. MOHAMED<br />

SAMIR KOUBAA<br />

Born in Sfax/Tunisia<br />

on December 4th ,<br />

1955. Married, two<br />

children.<br />

TURKMENISTAN<br />

H.E. SILAPBERDI<br />

NURBERDIEV<br />

Geb. am 22.11.1977 in<br />

der Region Achal/<br />

Turkmenistan. Verheiratet,<br />

zwei Kinder.<br />

Ausbildung<br />

■ Abschluss Studium Betriebswirtschaftslehre,<br />

Handelshochschule Stockholm<br />

■ Studien in Politikwissenschaft und Geschichte,<br />

Universität Stockholm<br />

■ Gaststipendiat, Deutsche Gesellschaft<br />

für Auswärtige Politik (DGAP)<br />

Berufliche Laufbahn<br />

■ 1972-74: Diplomatisches Traineeprogramm<br />

vom Schwedischen Außenministerium<br />

■ 1975-80: 2. Botschaftssekretär (Politik),<br />

Washington D.C., 1. Botschaftssekretär<br />

(stv. Missionschef), Rabat<br />

■ 1980-81: Assistent des Staatssekretärs,<br />

Entwicklungszusammenarbeit,<br />

Außenministerium<br />

■ 1982-86: Chef der Amerikanischen<br />

Sektion, Politische Abteilung im<br />

Außenministerium; Assistent des Politischen<br />

Direktors<br />

■ 1986-90: Botschaftsrat (Politik), London<br />

■ 1990-92: Botschafter in Zimbabwe<br />

■ 1993-97: Abteilungsleiter für internationale<br />

Angelegenheiten und Sicherheitsfragen,<br />

Verteidigungsministerium<br />

■ 1997-2002: Botschafter/Ständiger Vertreter<br />

Schwedens bei der OSZE, Wien<br />

■ 2002-06: Botschafter in Irland<br />

■ 2006-10: Abteilungsleiter für sicherheitspolitische<br />

Fragen, Außenmin.<br />

Education<br />

■ Ecole Nationale d´Administration: Economics<br />

■ Institut de Défense Nationale<br />

Professional Career<br />

■ 1983-1988: First Secretary. Permanent<br />

Mission of Tunisia to the UN in New<br />

York, Assistant to the Chairman of<br />

the Group of 77.<br />

■ 1989-1991: Head. Division of Cooperation<br />

with United Nations Economic<br />

Institutions, International Conferences,<br />

Ministry of Foreign Affairs.<br />

■ 1991-1997: Counselor. Permanent Mission<br />

of Tunisia to the United Nations<br />

Office and International Organizations<br />

in Geneva.<br />

■ 1997-2000: Deputy Director. Ministry<br />

of Foreign Affairs.<br />

■ 2000-2003: Deputy Permanent Representative.<br />

Permanent Mission of<br />

Tunisia to the UN in Geneva.<br />

■ 2003-2006: Deputy Permanent Representative.<br />

Permanent Mission of<br />

Tunisia to the UN in New York.<br />

■ 2006-2009: Director. International<br />

Economic Organizations, Ministry of<br />

Foreign Affairs.<br />

■ 2009-2010: Deputy Permanent Representative.<br />

Permanent Mission of<br />

Tunisia to the UN in Geneva.<br />

■ <strong>2011</strong>: Chargé d’Affaires. Permanent<br />

Mission of Tunisia to the UN in Geneva.<br />

Ausbildung<br />

■ 1998: Studienabschluss an der Staatlichen<br />

Magtymguly Universität, Wirtschaft<br />

und internationale Ökonomie<br />

■ 1998-1999: Wehrdienst<br />

Berufliche Laufbahn<br />

■ 2000-2004: Attache in der Abteilung<br />

für Konsularfragen des Ministeriums<br />

für äußere Angelegenheiten von<br />

Turkmenistan<br />

■ 2004-2008: Dritter Sekretär, Zweiter<br />

Sekretär, später Erster Sekretär der<br />

Abteilung für internationale Organisationen<br />

des Ministeriums für äußere<br />

Angelegenheiten von Turkmenistan<br />

■ 2008-<strong>2011</strong>: Erster Sekretär (Konsul)<br />

der Botschaft von Turkmenistan im<br />

Königreich Saudi-Arabien (Riad)<br />

■ <strong>2011</strong>: Botschaftsrat der Botschaft von<br />

Turkmenistan im Königreich Saudi-<br />

Arabien (Riad)<br />

■ Seit August <strong>2011</strong>: Außerordentlicher<br />

und Bevollmächtigter Botschafter von<br />

Turkmenistan in der Republik Österreich;<br />

Leiter der Delegation Turkmenistans<br />

bei der OSZE<br />

SOCIETY 3/4_11 | 41


DIPLOMATIE<br />

UNIDO<br />

Die neu akkreditierten Botschafter überreichten ihre Beglaubigungen an<br />

den Generaldirektor der UNIDO, Kandeh K. Yumkella. Die Überreichungen<br />

fanden im Hauptsitz der UNIDO in Wien statt.<br />

United Nations Industrial Development Organization<br />

INFORMATION<br />

Cristina Stricker, Information Officer<br />

Tel: +43-(0)1-26026-3034<br />

Fax: +43-(0)1-26026-6881<br />

E-Mail: c.stricker@unido.org<br />

CHINA: S.E. CHENG JINGYE<br />

SRI LANKA: S.E. ALIYAR LEBBE ABDUL AZEEZ<br />

überreicht an Vizegeneraldirektor Yoshiteru Uramoto<br />

SCHWEDEN: S.E. NILS DAAG<br />

überreicht an Vizegeneraldirektor Yoshiteru Uramoto<br />

NIGERIA: I.E. MARIA OYEYINKA LAOSE<br />

TUNESIEN: S.E. MOHAMED SAMIR KOUBAA<br />

RUSS. FÖD.: S.E. VLADIMIR I. VORONKOV<br />

UNIDO<br />

Die United Nations Industrial Development Organization<br />

(Organisation der Vereinten Nationen für Industrielle Entwicklung)<br />

ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen<br />

mit dem Ziel, die industrielle Entwicklung in Entwikklungsländern<br />

und Reformstaaten nachhaltig zu fördern. Zu<br />

ihrer Tätigkeit zählen Industrial Governance und Statistik, Investitions-<br />

und Technologieförderung, Förderung von Handel<br />

und Wettbewerbsfähigkeit, Entwicklung der Privatwirtschaft<br />

und Agro-Industrien, nachhaltige Energiewirtschaft<br />

und Klimawandel, das Montreal-Protokoll und Umweltmanagement.<br />

NICARAGUA: S.E. ÁLVARO JOSÉ ROBELO GONZÁLEZ<br />

ANGOLA: I.E. MARIA DE JESUS DOS REIS FERREIRA<br />

überreicht an Vizegeneraldirektor Yoshiteru Uramoto<br />

Die UNIDO, mit Hauptsitz in der UNO-City in Wien, wurde<br />

1966 als Programm der Vereinten Nationen gegründet<br />

und ist seit 1985 eine selbstständige Sonderorganisation der<br />

VN. Derzeitiger Generaldirektor (seit 2005) ist Kandeh K.<br />

Yumkella (Sierra Leone). Die UNIDO hat 173 Mitgliedsstaaten,<br />

in 53 Ländern Büros und beschäftigt etwa 650 Mitarbeiter.<br />

Darüber hinaus arbeiten über 2100 Experten international<br />

bei UNIDO-Projekten. Das geschätzte Gesamtvolumen aller<br />

Tätigkeiten für 2010/11 beträgt etwa 385 Millionen Euro<br />

(UNIDO ist die einzige UN-Organisation, die in Euro budgetiert).<br />

ÄGYPTEN: S.E. KHALED ABDEL RAHMAN SHAMAA<br />

LUXEMBURG: S.E. HUBERT WÜRTH<br />

GABUN: S.E. BAUDELAIRE NDONG ELLA<br />

SLOWENIEN: I.E. BLANKA JAMNISEK<br />

42 | SOCIETY 3/4_11


DIPLOMATIE<br />

DEUTSCHLAND<br />

S.E. Blomeyer-Bartenstein,<br />

BM Reinhold Mitterlehner,<br />

Staatsminister Martin Zeil<br />

beim Empfang am Tag der<br />

Deutschen Einheit<br />

Deutsch-österreichische Beziehungen<br />

Die Sympathie ist gestiegen<br />

Der deutsche Botschafter S.E. Hans Henning Blomeyer-Bartenstein spricht anlässlich<br />

„Fünfzig Jahre Mauerbau“ im SOCIETY-Interview über die Gedenkfeierlichkeiten in Berlin,<br />

den Aufschwung der Handelsbeziehungen und die deutsch-österreichische Freundschaft.<br />

„Die Wiedervereinigung<br />

Deutschlands in Frieden und<br />

Freiheit wird von meinen<br />

Landsleuten vor allem als<br />

großes Glück empfunden.“<br />

HANS HENNING BLOMEYER-<br />

BARTENSTEIN<br />

Welche Ziele haben Sie sich als deutscher<br />

Botschafter in Österreich gesetzt?<br />

Ich möchte folgende mir am Herzen liegende<br />

Prioritäten nennen: Das besonders<br />

enge Verhältnis unserer beiden Länder<br />

durch möglichst umfassende Präsenz bei<br />

Veranstaltungen aus allen Bereichen des<br />

gesellschaftlichen Lebens in Wien und im<br />

Lande aufmerksam zu begleiten. Der wirtschaftlichen<br />

und kulturellen Zusammenarbeit<br />

dabei mein besonderes Augenmerk<br />

zu widmen. Die intensive Abstimmung<br />

zwischen den Regierungen beider Länder<br />

gerade in europäischen Fragen weiter zu<br />

fördern.<br />

Der Außenhandel zwischen Deutschland<br />

und Österreich hat wieder zugelegt. Worauf<br />

führen Sie das zurück?<br />

Ich begrüße es außerordentlich, dass<br />

der Handel zwischen beiden Ländern im ersten<br />

Halbjahr <strong>2011</strong> weiter kräftig zugelegt<br />

hat, nachdem bereits 2010 eine deutliche<br />

Erholung festzustellen war. Dabei stiegen<br />

vor allem die Exporte aus Österreich nach<br />

Deutschland mit 10,82 Prozent deutlich<br />

an. Aber auch die Importe Österreichs aus<br />

Deutschland legten um 4,32 Prozent zu,<br />

verglichen mit den Werten von 2008, vor<br />

der Finanz- und Wirtschaftskrise.<br />

Betrachtet man die Steigerungen branchenbezogen,<br />

so ist auffällig, dass vor allem<br />

die Lieferungen von Österreich nach<br />

Deutschland in der Sparte „Maschinen,<br />

Apparate und mechanische Geräte“ deutlich<br />

zulegten. Da es sich hierbei größtenteils<br />

um industrielle Zwischenprodukte<br />

handelt, ist Österreich auch ein Profiteur<br />

des deutschen Aufschwungs, speziell in<br />

der Autoindustrie. Verdeutlicht wird dies<br />

durch die guten Produktionszahlen aus<br />

Deutschland. So teilte der „Verband der<br />

deutschen Automobilindustrie“ mit, dass<br />

im August <strong>2011</strong> die Produktion mit<br />

399.000 Einheiten um 19 Prozent im Vorjahresvergleich<br />

gestiegen ist.<br />

Auf Seiten der Importe Österreichs aus<br />

Deutschland ist vor allem die stark erhöhte<br />

Einfuhr mineralischer Brennstoffe hervorstechend.<br />

Dies ist aber in erster Linie<br />

auf den deutlich gestiegenen Preis von Ro-<br />

44 | SOCIETY 3/4_11


höl zurückzuführen.<br />

Durch diese positive Entwicklung werden<br />

die intensiven bilateralen Handelsbeziehungen<br />

weiter gefestigt. Deutschlands<br />

Position als wichtigster Handelspartner<br />

Österreichs bleibt unbestritten. Im ersten<br />

Halbjahr <strong>2011</strong> betrug der Anteil der Importe<br />

aus Deutschland an den Gesamteinfuhren<br />

38,3 Prozent und bei den Exporten lag<br />

der deutsche Anteil bei 31,2 Prozent, laut<br />

Zahlen von Statistik Austria. Darauf können<br />

wir gemeinsam stolz sein.<br />

Deutsche zählen in Österreich zur größten<br />

Gruppe der Touristen, der ausländischen<br />

Studenten und der in Österreich lebenden<br />

Ausländer. Wie beurteilen sie das<br />

Verhältnis zwischen Deutschen und Österreichern?<br />

Das Verhältnis zwischen Österreichern<br />

und Deutschen ist eng und vertraut.<br />

Unsere Länder sind in der Tat<br />

sprachlich, kulturell, wirtschaftlich und<br />

gesellschaftlich so eng miteinander verflochten<br />

wie kaum zwei andere Länder<br />

in Europa. Nicht nur Touristen und Studenten,<br />

sondern auch Vertreter des wirtschaftlichen<br />

Lebens, Künstler, Sportler,<br />

Medientätige und Musiker aus Deutschland<br />

zieht es nach Österreich und umgekehrt.<br />

Gesellschaftliche Diskussionen<br />

werden oft in beiden Ländern geführt<br />

und machen an der Staatsgrenze nicht<br />

halt.<br />

Dennoch gibt es stereotype Vorurteile<br />

in beide Richtungen. So werden Deutsche<br />

hierzulande bisweilen als „steif“,<br />

„arrogant“, aber auch als „tüchtig“ und<br />

„genau“ gesehen. Auch wird den Deutschen<br />

gelegentlich mangelnder Humor<br />

bescheinigt, was der Beliebtheit deutscher<br />

Komiker wie Loriot oder Stermann<br />

in Österreich übrigens keinen Abbruch<br />

tut. Deutsche Touristen hingegen machen<br />

sich zuweilen ein sehr einseitiges<br />

Bild von Österreich, das sie vor allem als<br />

beliebtes Urlaubsland sehen.<br />

Insgesamt sind aber das Verständnis<br />

und die Sympathie füreinander in den<br />

letzten Jahren gestiegen. Hier machen<br />

sich die Wanderungsbewegungen zwischen<br />

den Ländern positiv bemerkbar.<br />

Freundschaften werden gepflegt, Menschen<br />

wachsen zusammen.<br />

Wie verläuft die politische Zusammenarbeit<br />

zwischen Deutschland und Österreich<br />

in internationalen Fragen und Fragen der<br />

EU?<br />

Deutschland und Österreich arbeiten<br />

in allen wichtigen Fragen eng und<br />

freundschaftlich zusammen. Wir verfolgen<br />

im Wesentlichen gleiche Interessen<br />

innerhalb wie außerhalb der EU. Das<br />

„Die Deutschen werden hierzulande<br />

bisweilen als ‚steif‘,<br />

‚arrogant‘, aber auch als<br />

‚tüchtig‘ und ‚genau‘ gesehen.“<br />

HANS HENNING BLOMEYER-<br />

BARTENSTEIN<br />

CURRICULUM VITAE<br />

S.E. Hans Henning Blomeyer-Bartenstein<br />

ist am 28.<br />

Juli 1950 in München geboren.<br />

Nach dem Studium der<br />

Politischen Wissenschaften<br />

und der Rechtswissenschaften<br />

in Paris trat er 1975 in<br />

den Auswärtigen Dienst ein.<br />

Seine Auslandsposten führten<br />

ihn nach Kairo, Washington, Tel Aviv (ständiger Vertreter<br />

des Botschafters) und London (Gesandter). Im Auswärtigen<br />

Amt war er u. a. persönlicher Referent der<br />

Staatsminister Dr. Alois Mertes und Dr. Lutz Stavenhagen,<br />

Leiter des Referats Öffentlichkeitsarbeit und Beauftragter<br />

für die Asien- und Pazifikpolitik (2007-09). Von 1995 bis<br />

2001 war er Leiter des Referats für bilaterale Beziehungen<br />

zu den USA und Kanada, die Vereinten Nationen und Sicherheits-<br />

und Abrüstungspolitik im Bundeskanzleramt.<br />

Seit Juli 2009 ist Hans Henning Blomeyer-Bartenstein<br />

Botschafter in Wien.<br />

hohe Maß an übereinstimmenden EU-<br />

Interessen kommt z.B. im gemeinsamen<br />

Eintreten für die Stabilität des Euro, für<br />

strenge Auflagen beim Euro-Rettungsschirm<br />

oder für eine Finanztransaktionssteuer<br />

zum Ausdruck.<br />

Das traditionell sehr gute und vertrauensvolle<br />

Klima wird durch hochrangige<br />

Besuche auf Bundes- und Länderebene<br />

sowie enge Abstimmung kontinuierlich<br />

gepflegt. Auch auf parteipolitischer<br />

Ebene bestehen insbesondere zwischen<br />

ÖVP und CDU/CSU sowie zwischen SPÖ<br />

und SPD enge Kontakte der jeweiligen<br />

Führungsebenen.<br />

Deutschland gedenkt dieses Jahr des<br />

Mauerbaus vor fünfzig Jahren. Wie wird in<br />

der öffentlichen Debatte mit diesem Kapitel<br />

deutscher Geschichte umgegangen?<br />

Es ist für uns Deutsche ein Grund zur<br />

Freude und Dankbarkeit, dass unser<br />

Land und seine Hauptstadt seit 1990<br />

nicht mehr durch Mauer und Stacheldraht<br />

geteilt sind. Die Wiedervereinigung<br />

Deutschlands in Frieden und Freiheit<br />

wird von meinen Landsleuten vor<br />

allem als großes Glück empfunden.<br />

Die Menschen, die den Bau der Mauer<br />

am 13. August 1961 miterlebt haben,<br />

erinnern sich an einen Tag, der ihr Leben<br />

veränderte, gleich, auf welcher Seite der<br />

Mauer sie fortan gelebt haben. Familien<br />

wurden auseinandergerissen, Freundschaften<br />

zerstört. Für sie ist dieser Tag<br />

ein Tag des schmerzhaften Erinnerns.<br />

Dies kam auch in einer feierlichen Gedenkfeier<br />

in Berlin vor dem Brandenburger<br />

Tor zum Ausdruck Politiker aller Parteien<br />

würdigten die Opfer der Mauer.<br />

Bundespräsident Christian Wulff betonte,<br />

dass das Ende der Geschichte der<br />

Mauer uns heute Mut mache, da die<br />

Menschen die Geschichte dieses Endes<br />

geschrieben hätten: „Die Mauer fiel<br />

nicht, sie wurde umgestürzt“. Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel sagte, der Mauerbau<br />

mahne uns noch heute, für Freiheit,<br />

Demokratie und Bürgerrechte<br />

einzutreten.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 45


DIPLOMATIE<br />

GESELLSCHAFT<br />

Europa-Gesellschaft Coudenhove-Kalergi<br />

Für ein Europa der Regionen<br />

Ein Visionär und Vordenker der europäischen Vereinigung war Richard Coudenhove-<br />

Kalergi, dessen Ideen in der Europa-Gesellschaft seines Namens weiterverfolgt werden.<br />

Visionär und Vordenker Richard Coudenhove-Kalergi<br />

Die Europa-Gesellschaft Coudenhove-<br />

Kalergi ist eine unabhängige und gemeinnützige<br />

Europainstitution zur<br />

Förderung des europäischen Einigungsprozesses.<br />

1978 wurde in Erinnerung an<br />

Richard Coudenhove-Kalergi (1894-1972),<br />

dem Visionär und Vordenker für ein gemeinsames<br />

Europa, dem Begründer der<br />

modernen Europa-Idee auf demokratischer<br />

Basis und dem Inspirator für den Europarat<br />

und die Europäische Union, die Coudenhove-Kalergi-Stiftung<br />

in Genf gegründet.<br />

Sie wurde 2008 in die<br />

Europa-Gesellschaft Coudenhove-Kalergi<br />

mit Sitz in Wien umgewandelt. Die Gesellschaft<br />

entwickelt europafördernde Projekte<br />

und gibt die Europäischen Briefe mit<br />

Themen zu Europafragen heraus.<br />

Schon 1922 präsentierte Richard Coudenhove-Kalergi<br />

einen konkreten Vorschlag<br />

zur Einigung Europas. Wien wurde<br />

Hauptsitz der Paneuropa-Union. Hochrangige<br />

Vertreter in den europäischen Parlamenten<br />

unterstützten den „Propheten Europas“.<br />

Er schrieb bereits vor fast hundert<br />

Jahren über eine Europäische Union und<br />

eine gemeinsame Währung. Unsere heutige<br />

Europa-Hymne war seine Idee. Er war familiär<br />

und durch sein Schicksal in fünf europäischen<br />

Ländern persönlich verankert<br />

und somit ein Europäer „par excellence“.<br />

Zitat aus Coudenhove-Kalergis Werken: „Je<br />

phantasieloser ein Politiker ist, desto größer<br />

erscheint ihm das Reich der Utopie<br />

und desto kleiner das Reich des Möglichen.<br />

Solange an Paneuropa Tausende glauben,<br />

ist es Utopie. Wenn erst Millionen daran<br />

glauben, ist es politisches Programm. Sobald<br />

hundert Millionen daran glauben, ist<br />

es verwirklicht.“<br />

Otto von Habsburg, der langjährige<br />

internationale Paneuropa-Präsident, hat<br />

das Lebenswerk Coudenhove-Kalergis fortgeführt.<br />

Der Spross aus der Europa maßgeblich<br />

mitprägenden Habsburg-Dynastie<br />

brachte seine erlebte Geschichte über eine<br />

lange Periode auch in das Europa-Parlament<br />

in Brüssel und Straßburg ein. Er war<br />

Ehrenpräsident der Europa-Gesellschaft<br />

Coudenhove-Kalergi und Impulsgeber für<br />

europapolitische Initiativen. Im Buch „Die<br />

paneuropäische Idee“ schreibt Otto von<br />

Habsburg: „Europa wird nur dann eine<br />

Zukunft haben, wenn man diesen Erdteil<br />

zeitgerecht so vereinigt, wie es seiner Natur<br />

entspricht. Europa ist eine Gemeinschaft<br />

der Völker und der Zivilisationen.“<br />

Alois Mock, früherer österreichischer Vizekanzler<br />

und Außenminister, der Österreich<br />

mit Elan und Begeisterung in die Europäische<br />

Union führte, wird in Österreich<br />

und vielen anderen Ländern für seine europabezogenen<br />

Initiativen hoch geschätzt<br />

und verehrt. Seine kompromissbereite und<br />

verständnisvolle Haltung, vor allem auch<br />

in Bezug auf die oft schwierigen Beitrittsprozesse<br />

der östlichen Nachbarländer sind<br />

historische Verdienste. Alois Mock ist seit<br />

2002 Präsident der Europa-Gesellschaft<br />

Coudenhove-Kalergi. Zitat des österreichischen<br />

„Mister Europe“: „Ein Europa ohne<br />

Österreich ist undenkbar.“<br />

Nikolaus von Liechtenstein ist als Vertreter<br />

des Fürstentums in Brüssel durch<br />

lange Jahre ein intimer Kenner der europäischen<br />

Institutionen geworden. Seine ausgeglichene<br />

und wertbezogene Haltung in<br />

vielen Diskussionsfragen haben ihn zu einem<br />

gesuchten Europa-Gesprächspartner<br />

gemacht. Er residiert seit kurzem als dislozierter<br />

Botschafter seines Landes beim Heiligen<br />

Stuhl wieder in Liechtenstein. Er ist<br />

geschäftsführender Vizepräsident der Europa-Gesellschaft<br />

Coudenhove-Kalergi.<br />

Heinz Wimpissinger war über vier Jahrzehnte<br />

österreichischer Wirtschaftsdiplomat<br />

in europäischen Ländern und in Übersee.<br />

Als Generalsekretär werden von ihm<br />

die operativen Agenden der Europa-Gesellschaft<br />

wahrgenommen. Sein Lieblingszitat<br />

zu Europa: „Gestalten wir ein Europa der<br />

Regionen statt Nationen.“<br />

Die Einigung Europas schreitet fort,<br />

doch immer wieder zeichnen sich neue Bedrohungen<br />

wie die gegenwärtige Finanzkrise,<br />

die Asylanten- und Immigrationswellen,<br />

Minderheitenprobleme am Beispiel<br />

der Roma oder ganz allgemein nationale<br />

Egoismen, fundamentalistische Religionen<br />

oder extreme Ideologiepositionen ab.<br />

Otto von Habsburg war viele Jahre<br />

Ehrenpräsident der Europa-Gesellschaft<br />

Alois Mock, Präsident der Europa-Gesellschaft<br />

Coudenhove-Kalergi<br />

Nikolaus von Liechtenstein, geschäftsführender<br />

Vizepräsident<br />

KONTAKT<br />

Beiträge und Zusammenarbeitsinteresse zur Unterstützung<br />

unserer Ziele sowie für die Erarbeitung von Lösungshilfen<br />

im europäischen Kontext sind gesucht. Kontaktaufnahme<br />

erbeten unter<br />

EUROPA-GESELLSCHAFT COUDENHOVE-KALERGI<br />

Lichtenfelsgasse 7, A-1010 Wien<br />

Tel. +43-(0)1-401361<br />

E-Mail: es-ck@european-society-coudenhove-kalergi.org<br />

www.european-society-coudenhove-kalergi.org<br />

FOTO: MARTHA HERMANN © HOPI-MEDIA (MOCK)<br />

46 | SOCIETY 3/4_11


DIPLOMATIE<br />

SEEGERICHTSHOF<br />

Der Internationale Seegerichtshof<br />

Ein Weltgericht für die Meere<br />

Das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen von 1982 stellt ein umfassendes rechtliches<br />

Rahmenwerk zur Regulierung des gesamten Meeresraums sowie seiner Nutzungen<br />

und Ressourcen dar. Es kann zu Recht als eine „Verfassung für die Ozeane“ bezeichnet werden.<br />

Dem Übereinkommen gehören derzeit 161 Staaten darunter Österreich an, sowie auch<br />

die Europäische Union. Von HELMUT TÜRK<br />

ÜBER DEN AUTOR<br />

Dr. Helmut Türk war Leiter des Völkerrechtsbüros im österreichischen<br />

Außenministerium, Botschafter in Washington,<br />

Kabinettsdirektor der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei<br />

und Botschafter beim Heiligen Stuhl. Seit dem<br />

Jahr 2005 ist er Richter am Internationalen Seegerichtshof<br />

- von 2008 bis <strong>2011</strong> dessen Vizepräsident.<br />

Das Seerechtübereinkommen enthält<br />

wichtige Regelungen zur Beilegung von<br />

Streitigkeiten, die jedoch erst zum Tragen<br />

kommen, wenn etwaige von den Parteien<br />

selbst gewählte Streitbelegungsmechanismen,<br />

vor allem solche diplomatischer<br />

Art, nicht zu einem Ergebnis geführt haben.<br />

Mit dem Übereinkommen wurde auch der<br />

Internationale Seegerichtshof geschaffen,<br />

der 1996 seine Tätigkeit an seinem Sitz in<br />

Hamburg aufgenommen hat. Die Staaten<br />

haben jedoch die Wahl, ob sie eine Streitigkeit<br />

dem Seegerichtshof, dem Internationalen<br />

Gerichtshof in Den Haag oder einem<br />

Schiedsgericht unterbreiten. Sie haben auch<br />

das Recht, gewisse Kategorien von Streitigkeiten,<br />

wie etwa die Abgrenzung von Meeresgebieten<br />

oder militärische Aktivitäten,<br />

von einer verbindlichen Streitbeilegung auszunehmen.<br />

Die Zuständigkeit des Internationalen<br />

Seegerichtshofs erstreckt sich grundsätzlich<br />

auf alle Seerechtsstreitigkeiten, wie<br />

Streitigkeiten über die Abgrenzung von Meeresgebieten,<br />

Fischerei, Meeresverschmutzung<br />

oder wissenschaftliche Meeresforschung.<br />

Nachdem die Meere beinahe 71<br />

Prozent der Erdoberfläche umfassen, hat<br />

der Seegerichtshof – vom Internationalen<br />

Gerichtshof abgesehen – den weltweit größten<br />

Zuständigkeitsbereich. Wie Hamburgs<br />

Bürgermeister Olaf Scholz unlängst erklärt<br />

hat: „Am Internationalen Seegerichtshof<br />

bündelt sich die weltweite Kompetenz zum<br />

globalen Thema Seerecht.“<br />

***<br />

Österreichs Stimme<br />

Der Seegerichtshof hat in zwei Fällen eine<br />

obligatorische Zuständigkeit, und zwar<br />

hinsichtlich der Verfügung von vorläufigen<br />

Maßnahmen – bis zur Einsetzung eines<br />

Schiedsgerichts – sowie der sofortigen Freigabe<br />

von Schiffen und Besatzung, sofern<br />

diese von einem Küstenstaat wegen behaupteten<br />

illegalen Fischfangs oder angeblicher<br />

Meeresverschmutzung festgehalten werden.<br />

Die Urteile des Seegerichthofs sind endgültig<br />

und die Streitparteien sind verpflichtet<br />

diese zu befolgen – was bisher stets der Fall<br />

gewesen ist. Es besteht auch keine Möglichkeit<br />

der Berufung.<br />

Der Internationale Seegerichthof besteht<br />

aus 21 Richtern, die anerkannte Experten<br />

auf dem Gebiet des Seerechts sein müssen<br />

und von den Vertragsstaaten des Seerechtsübereinkommens<br />

für einen Zeitraum von<br />

neun Jahren gewählt werden. Die Zusammensetzung<br />

des Gerichtshofs muss eine<br />

Vertretung der wesentlichen Rechtssysteme<br />

der Welt sowie eine gerechte<br />

geographische Verteilung gewährleisten.<br />

Der Autor dieser Zeilen gehört dem Seegerichtshof<br />

seit sechs Jahren als einziger aus<br />

einem Binnenstaat stammender Richter an<br />

und hatte die Ehre, während der letzten<br />

drei Jahre als dessen Vizepräsident zu fungieren.<br />

Als erster hochrangiger österreichischer<br />

Politiker hat der Landeshauptmann<br />

von Oberösterreich, Dr. Josef Pühringer, an<br />

der Spitze einer Wirtschafts- und Journalistendelegation<br />

im Mai d. J. im Rahmen eines<br />

offiziellen Aufenthalts in Hamburg<br />

auch den Seegerichtshof besucht.<br />

***<br />

Der bisher wichtigste Fall<br />

In den 15 Jahren seines Bestehens hat<br />

sich der Internationale Seegerichtshof bereits<br />

einen Ruf für eine rasche und effiziente<br />

Behandlung von Fällen erworben<br />

und dabei bedeutende Beiträge zur Entwicklung<br />

des Völkerrechts geleistet. Derzeit<br />

behandelt der Seegerichtshof seinen<br />

bisher wichtigsten Fall, und zwar eine<br />

Streitigkeit zwischen Bangladesch und Myanmar<br />

betreffend die Abgrenzung von<br />

Meeresgebieten im Golf von Bengalen, wobei<br />

auch wichtige wirtschaftliche Interessen<br />

mit im Spiel sind. Mit einem Urteil ist<br />

im März 2012 zu rechnen. Das Potenzial<br />

des Internationalen Seegerichtshofs zur<br />

Beilegung von Seerechtsstreitigkeiten ist<br />

bisher allerdings noch nicht ausgeschöpft.<br />

Eine wichtige Rolle könnte dieser in Zukunft<br />

auch bei internationalen Schadensfällen<br />

aufgrund von Meeresverschmutzung<br />

spielen, und zwar nicht zuletzt<br />

angesichts der Komplexität der diesbezüglichen<br />

innerstaatlichen Verfahren.<br />

Landeshauptmann Josef<br />

Pühringer zu Besuch am<br />

Int. Seegerichtshof<br />

SOCIETY 3/4_11 | 47


DIPLOMATIE<br />

ÖGAVN<br />

Jung und aktuell<br />

Arabischer Herbst auf Schloss<br />

Hernstein<br />

Die schon seit 1967 alljährlich auf Schloss Hernstein in Niederösterreich abgehaltenen<br />

„Außenpolitischen Gespräche“ standen heuer von 21. bis 22. Oktober unter dem Rahmenthema<br />

„Transformations in the Arab World“.<br />

Prof. Ziad Majed (li) mit Bot. Gregor Woschnagg<br />

(Mitte) und Mag. Karl Hartleb (rechts)<br />

Die Idee, den „Arabischen Frühling“ bei<br />

den traditionsreichen Gesprächen zu<br />

beleuchten, hatte Botschafter i.R. Dr.<br />

Alexander Christiani, Vorstandsmitglied<br />

der Österreichischen Gesellschaft für<br />

Außenpolitik und die Vereinten Nationen<br />

(ÖGAVN) und inhaltlicher Betreuer der<br />

Veranstaltung bereits im Mai dieses Jahres.<br />

***<br />

Thema am Puls der Zeit<br />

Aktueller konnte der Zeitpunkt der Abhaltung<br />

der Gespräche nicht sein. Am Tag<br />

eins nach dem Tod von Muammar al-Gaddafi<br />

trafen sich die von der ÖGAVN eingeladenen<br />

Experten und an die 100 Teilnehmer<br />

im Seminarzentrum des ehemaligen<br />

Habsburgerschlösschen, um die Hintergründe<br />

der Revolutionen und die zukünftigen<br />

Chancen für die Region und für die<br />

Welt zu analysieren.<br />

Unter ihnen internationale Experten<br />

wie der per Video-Botschaft zugeschaltete<br />

SKH Prince El-Hassan bin Talaal von Jordanien<br />

sowie „live“ Ziad Majed, Political Researcher<br />

for Middle East Studies at the<br />

American University of Paris und der frühere<br />

Außenminister von Mauretanien und<br />

Professor am renomierten Graduate Institute<br />

of International and Development<br />

Studies in Genf, Dr. Mohammad-Mahmoud<br />

Ould Mohamedou.<br />

Heimische Referenten wie Botschafter<br />

Dr. Ferdinand Trauttmansdorff, Mag. Karl<br />

Hartleb von der Wirtschaftskammer Österreich<br />

und Brigadier Mag. Dr. Walter Feichtinger<br />

von der Landesverteidigungsakademie<br />

ergänzten die Panels.<br />

***<br />

Thema für die Jugend<br />

ÖGAVN-Präsident Altbundeskanzler Dr.<br />

Wolfgang Schüssel und Vizepräsident Botschafter<br />

i.R. Dr. Gregor Woschnagg hoben<br />

in ihren Begrüßungsworten die Bedeutung<br />

der Region für Europa hervor und<br />

motivierten die zum großen Teil aus Studierenden<br />

und Jungakademikern bestehenden<br />

Teilnehmer, sich aktiv in die Diskussion<br />

einzubringen. Dem hohen<br />

Jugendanteil wurde heuer auch dadurch<br />

ÖGAVN-Präsident<br />

Dr. Wolfgang<br />

Schüssel in Hernstein<br />

Rechnung getragen, dass Marc E. Melich,<br />

Vorstandsvorsitzender des Akademischen<br />

Forums für Außenpolitik (AFA) in Wien,<br />

mit der Moderation eines Panels betraut<br />

wurde.<br />

„Der Unterschied zu den sonstigen Vortragsveranstaltungen,<br />

die in der Regel auf<br />

Wien beschränkt sind, besteht, neben dem<br />

Fokus auf die jüngere Generation, bei den<br />

Hernsteiner Gesprächen darin, sich über<br />

eineinhalb Tage zusammenzusetzen, um<br />

sich intensiver mit einer Materie beschäftigen<br />

zu können.“, so ÖGAVN-Generalsekretär<br />

Michael F. Pfeifer, der verantwortliche<br />

Organisator der jährlichen „Außenpolitischen<br />

Gespräche“.<br />

MITGLIEDSCHAFT<br />

Alle Personen, die am internationalen<br />

Geschehen interessiert sind<br />

und zur Stärkung der Vereinten<br />

Nationen beitragen wollen, können<br />

ordentliche Mitglieder der<br />

Seit 1945<br />

Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten<br />

Nationen (ÖGAVN) werden. Daneben sind Unternehmen<br />

und andere Institutionen eingeladen, als unterstützende<br />

Mitglieder beizutreten. Wenn Sie Interesse an einer<br />

Mitgliedschaft haben, wenden Sie sich bitte an:<br />

ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR AUSSENPOLITIK<br />

UND DIE VEREINTEN NATIONEN (ÖGAVN)<br />

Hofburg/Stallburg, Reitschulgasse 2/2. OG, A-1010 Wien<br />

Tel.: +43-(0)1-535 46 27<br />

E-Mail: office@oegavn.org, www.oegavn.org<br />

MAGAZIN SOCIETY<br />

Mag. Gertrud Tauchhammer hat mit dem Magazin<br />

SOCIETY als offizielles Organ schon seit 1995 fungiert und<br />

übt seitdem mit verschiedensten Aktivitäten den Brückenschlag<br />

zwischen Österreich und den Vereinten Nationen<br />

aus. Auf Vorschlag von Altbundeskanzler Dr. Wolfgang<br />

Schüssel wird die Kooperation zwischen dem Magazin<br />

SOCIETY und der ÖGAVN fortgesetzt. SOCIETY ist zu hundert<br />

Prozent im Eigentum der Tauchhammer KG/Mag. Gertrud<br />

Tauchhammer.<br />

48 | SOCIETY 3/4_11


DIPLOMATIE<br />

WELCOME TO AUSTRIA<br />

INFORMATION<br />

The Board of WA with State<br />

Secretary Wolfgang Waldner<br />

Where Diplomats Feel At Home<br />

A Platform for Ideas<br />

and Culture<br />

“Welcome To Austria” held its 14 th General Assembly Meeting,<br />

followed by a cocktail reception which was graced by the<br />

presence of State Secretary Wolfgang Waldner.<br />

At the 14th General Assembly Meeting<br />

of “Welcome To Austria”, State Secretary<br />

Wolfgang Waldner, on behalf of<br />

WA-President Foreign Minister Michael<br />

Spindelegger, highlighted the importance<br />

of the Association in building bridges between<br />

Austria and the world – between foreign<br />

diplomats posted in Vienna and Austrian<br />

<strong>Society</strong>.<br />

The main purpose of WA is to introduce<br />

foreign diplomats and international civil servants<br />

to the Austrian way of life and culture.<br />

The emphasis is placed on culture past and<br />

present and the rich heritage of the Austrian<br />

civilisation. WA aims at being a platform<br />

for the exchange of ideas and cultures and<br />

invites all foreign diplomats in Austria to<br />

participate. The Association is grateful for<br />

the patronage of the BMeiA and proud to<br />

have the Foreign Minister as President.<br />

After the General Assembly Meeting,<br />

which took place in the famous Marmorsaal<br />

of the Foreign Ministry, a cocktail reception<br />

was held during which members of WA had<br />

the chance to converse with State Secretary<br />

Dr. Waldner.<br />

WA “Welcome to Austria” was<br />

founded in 1997 by Dr. Benita Ferrero-<br />

Waldner, who was then State Secretary<br />

for Foreign Affairs, with the<br />

overriding objective of introducing<br />

foreign diplomats and international<br />

civil servants assigned to Vienna and<br />

their spouses to the Austrian way of<br />

life. The aims of WA are to promote the awareness and understanding<br />

of Austria’s rich heritage of culture and history<br />

past and present. WA would welcome newly accredited<br />

diplomats and their spouses to join the club.<br />

***<br />

WA invites you to join:<br />

■ You will meet many interesting Austrians in a relaxed<br />

atmosphere and make new friends.<br />

■ You will be offered a wide choice of excellent programmes<br />

and learn a great deal about your host country.<br />

■ You will be invited to private homes and through WA<br />

events you will enjoy many things which you would not<br />

have access to outside our Association.<br />

***<br />

THE BOARD OF “WELCOME TO AUSTRIA”<br />

Dr. Benita Ferrero-Waldner – Founding President<br />

Foreign Minister Dr. Michael Spindelegger – President<br />

Gabrielle Schallenberg – First Vice President - History, Art<br />

Dr. Monika Türk – Second Vice President<br />

Mag. Stephan Hofstätter – Treasurer<br />

Mag. Gertrud Tauchhammer – Public Relations,<br />

“Schriftführerin”<br />

Dr. Elisabeth Wolff – Music<br />

Dr. Heide Almoslechner – German<br />

Anne Thun-Hohenstein – History, Art<br />

Dr. Stefanie Winkelbauer – Applied Arts, Cuisine<br />

Mag. Adelaida Calligaris – Liaison Officer<br />

***<br />

OFFICE HOURS<br />

Mo-Tue-Wed: 2 p.m.–5 p.m.<br />

Thurs-Fri: 9 p.m.–12 p.m.<br />

Gabriela Znidaric, Secretary<br />

Hofburg, Stallburg, Reitschulgasse 2, 1010 Vienna<br />

Phone: +43-(0)1-535 88 36, Fax: +43-(0)1-535 88 37<br />

E-mail: office@welcome-to-austria.org<br />

www.welcome-to-austria.org<br />

FOTOS: SOCIETY/BIBER<br />

View of the plenum<br />

First Vice-President Gabrielle Schallenberg,<br />

Wolfgang Waldner, Second<br />

Vice-President Monika Türk<br />

SOCIETY 3/4_11 | 49


DIPLOMATIE<br />

USBEKISTAN<br />

20 th Anniversary of Independence<br />

Anti-Crisis Program in Uzbekistan<br />

Interview with the Head of the Permanent Mission of the Republic of Uzbekistan to the International<br />

Organizations in Vienna, Dr. Ravshanbek Duschanov, by SOCIETY Editor-in-Chief<br />

Mag. Gertrud Tauchhammer about the economic growth, the Rogun Hydropower Plant,<br />

Afghanistan and the relations with Austria.<br />

Gerti Tauchhammer, Dr.<br />

Ravshanbek Duschanov and<br />

spouse<br />

Mr. Duschanov, thank you for agreeing to<br />

give an interview to our magazine. In recent<br />

years Uzbekistan has demonstrated strong<br />

economic growth despite the global financial<br />

crisis. What do you think is the secret<br />

of the success of your country?<br />

First of all, I would like to point out that<br />

we are on the eve of 20th anniversary of Independence<br />

of Uzbekistan to be celebrated<br />

in September 1. During this short by historical<br />

standards time the huge work in all areas<br />

of Uzbekistan have been done.<br />

Indeed, economic growth in Uzbekistan<br />

in recent years is more than 8% annually.<br />

In particular, last year this figure was 8.5%.<br />

In addition, export growth last year was<br />

10.8%, which contributed to the growth of<br />

international trade balance increase of 1.8<br />

times. And this is despite the global financial<br />

crisis. International experts suggest<br />

that the crisis has affected Uzbekistan<br />

minimally. Together with a statement of<br />

positive indicators, I should note that behind<br />

these significant results is a vast<br />

work of the state to promote economic<br />

growth and development, as well as to<br />

prevent and reduce the impacts of global<br />

crisis on Uzbekistan.<br />

In particular, in Uzbekistan, the President<br />

of our country, Islam Karimov formed<br />

"The concept of the further deepening of<br />

democratic reforms and the development<br />

of<br />

Botschafter<br />

civil society<br />

Gordan Bakota<br />

in the country," which calls<br />

for further reforms in various sectors of society.<br />

Development and implementation of<br />

the "Anti-Crisis Program in Uzbekistan" also<br />

supposes reformation of economy in order<br />

to prevent and reduce the impact of<br />

the crisis. In addition, the Uzbekistan’s<br />

government is paying attention on small<br />

and medium-sized business, which is one<br />

of the main factors of economic development.<br />

Thus, <strong>2011</strong> was declared as the Year<br />

of Small Business and Private Entrepreneurship.<br />

The set of government programs<br />

to promote economic growth and development<br />

and their effectiveness, I think, has<br />

been contributed to these positive changes<br />

in socio-economic environment of our<br />

country.<br />

One of the urgent issues of social discussions<br />

at present is the issue of transboundary<br />

waters, including in Central Asia. What<br />

do you think about the construction of Rogun<br />

Hydropower Plant in Tajikistan?<br />

Under the project, Rogun Hydropower<br />

plant is a type of high-altitude HPP with<br />

335 meters rock dam. If the project is completed,<br />

the dam of hydropower will be the<br />

tallest in the world. Hydropower project<br />

has been criticized because of the location<br />

in a zone of high seismic activity, landslide<br />

and debris flow processes and the availabil-<br />

50 | SOCIETY 3/4_11


ity under the base of the dam Ionakhsh tectonic<br />

fault, filled with rock salt. According<br />

to the estimates of distinguished experts,<br />

the exploitation of Rogun on the Vakhsh<br />

River in Tajikistan will interrelate risks and<br />

threats to existing natural balance, and the<br />

economic situation not only in Uzbekistan<br />

but Turkmenistan and Kazakhstan. Experts<br />

believe that if a cascade of hydropower<br />

plant on the Vakhsh River will actively<br />

generate electricity in the area, the possible<br />

flooding could hit 28 districts and<br />

cities of Uzbekistan. In addition, the threat<br />

of flooding will affect power lines, agricultural<br />

lands and irrigation canals, put into<br />

question the work of railway lines. Total<br />

loss from water quality deterioration, loss<br />

of crops and the area of reservoirs and fish<br />

resources, reduction of the area riparian<br />

forests, reed beds, natural grassland, reduction<br />

and extinction of rare animals and<br />

birds for five years will amount to 18 billion<br />

238 million U.S. dollars or, 36 billion<br />

dollars annually.<br />

I think that what happened in Japan,<br />

the powerful earthquake that caused the<br />

failure of one of the world's largest nuclear<br />

power plant, made the world take a fresh<br />

look at the possible consequences of the<br />

disaster. In this regard, I believe that it is<br />

necessary to take seriously the opinion of<br />

the Honorary Director of Research Institute<br />

of Seismology, Academy of Sciences of<br />

Tajikistan, Sabit Negmatullaev, who concluded<br />

that over the next 10 years in the<br />

Pamir-Hindu Kush mountain range can be<br />

a strong earthquake, similar in strength to<br />

that was in Japan.<br />

A good example - evidence of our irresponsible<br />

attitude to environmental issues<br />

- is the tragedy of the Aral Sea, which is almost<br />

during the lifetime of only one generation,<br />

has evolved from once a unique<br />

and one of the most beautiful seas to the<br />

drying and disappearing basin.<br />

In these circumstances, any attempt to<br />

implement the projects that were developed<br />

30-40 years ago, during the Soviet period,<br />

for the construction in the upper<br />

reaches of these rivers the large-scale hydropower<br />

plants with huge dams, especially<br />

considering that the seismicity of the<br />

upcoming construction zone is 8-9 points<br />

- all of which can cause irreparable environmental<br />

damage and the cause of the<br />

most dangerous man-made disasters.<br />

It would be much more rational, as recommended<br />

by many international environmental<br />

organizations and respected<br />

experts, to construct on these rivers the<br />

same power capacity and safer, more economical<br />

small hydropower plants.<br />

„Trade turnover between<br />

Uzbekistan and Austria has increased<br />

from year to year.“<br />

RAVSHANBEK DUSCHANOV<br />

In connection with the problems that<br />

still exist in Afghanistan, including drug<br />

trafficking and terrorism, is becoming increasingly<br />

popular initiative "6 +3" proposed<br />

by Uzbekistan. Could you tell more<br />

details about it and its benefits?<br />

Questions on stabilization and improvement<br />

of the situation in<br />

Afghanistan continue to be among the<br />

important foreign policy priorities of the<br />

countries bordering Afghanistan. In this<br />

regard, Uzbekistan is interested in promoting<br />

international involvement in<br />

Afghanistan in order to create a stable<br />

foundation for the development of<br />

Afghanistan in the political, socio-economic<br />

and humanitarian spheres in the<br />

long term. In this regard, it is important<br />

to note that there is no military solution<br />

for the existing problems in Afghanistan.<br />

In the current situation it is extremely<br />

important to find alternative ways of<br />

achieving peace and stability in<br />

Afghanistan. Among them, in our opinion,<br />

the significant role could be played<br />

by the establishment under the auspices<br />

of the UN the Contact Group "6 +3" proposed<br />

by Uzbekistan in 2008.<br />

Meaning and essence of the initiative<br />

of the President of Republic of Uzbekistan<br />

Islam Karimov is built on the sense<br />

that Afghanistan’s troubles must be addressed<br />

by the Afghans themselves with<br />

the assistance of those nations who are<br />

inherently interested in seeing the end<br />

to the war and a peaceful future in<br />

Afghanistan. In this case, one should<br />

primarily refer to the United States, NA-<br />

TO, Russia, who are in effect involved in<br />

the peacemaking mission, as well as<br />

Afghanistan’s immediate neighbors.<br />

The central objective of “6+3” contact<br />

group is to propose to the confronting<br />

parties a Program of Secession<br />

of Hostilities in Afghanistan, to seek out<br />

compromise solutions to key issues and<br />

disagreements dividing the country, to<br />

ensure security and provide required<br />

guarantees taking into account the interests<br />

of every party.<br />

At the same time, the first and foremost<br />

emphasis in the Program must be<br />

placed on rendering economic assistance,<br />

implementing socially oriented,<br />

infrastructural and humanitarian projects,<br />

addressing unemployment, tackling<br />

the most pressing tasks in fighting<br />

poverty, misery and lawlessness. It is<br />

necessary to demonstrate a complete respect<br />

for the ages-old traditions, customs<br />

and values of Islamic religion adhered<br />

to by the people of Afghanistan.<br />

I think our readers will be interested to<br />

know your opinion on the trends of development<br />

of bilateral relations between<br />

Uzbekistan and Austria.<br />

I am pleased to note the dynamic development<br />

of Uzbek-Austrian relations in<br />

the economic, political and cultural<br />

spheres. Trade turnover between Uzbekistan<br />

and Austria has increased from year<br />

to year as well as the number of Austrian<br />

tourists wishing to visit our country.<br />

In particular, in cooperation with the<br />

Economic Chamber of Austria in May this<br />

year was organized the Uzbek-Austrian<br />

business forum, which goal was to introduce<br />

to Austrian business circles the economic<br />

and investment potential of Uzbekistan<br />

and the development of possible<br />

ways of cooperation. Also, the work on<br />

preparation of the next session of Intergovernmental<br />

Committee is of particular<br />

importance.<br />

However, it should be noted that the<br />

potential for the development of relations<br />

between our countries does not match the<br />

existing opportunities. Austrian companies<br />

could more intensively use of the opportunities<br />

available in Free Industrial<br />

Economic Zone “Navoi” and more actively<br />

participate in investment projects in<br />

Uzbekistan.<br />

Speaking about investment opportunities<br />

of Austrian economy for Uzbekistan, it<br />

should be noted that Austria is specialized<br />

in the design and manufacture of complex<br />

industrial products, especially capital<br />

goods and innovative industrial technologies.<br />

Key industries include mechanical<br />

engineering, electrical, chemical, food<br />

and other industries. In my view, these areas<br />

could become a good basis for implementing<br />

joint projects in Uzbekistan.<br />

In conclusion let me to wish you and to<br />

your edition all success and prosperity.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 51


DIPLOMATIE<br />

INTERNATIONAL<br />

NATIONALFEIERTAGE<br />

der Botschaften mit Amtssitz in Wien. Von Oktober bis Dezember<br />

1.<br />

1.<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

12.<br />

23.<br />

25.<br />

27.<br />

28.<br />

28.<br />

29.<br />

OKTOBER<br />

China Jahrestag der Gründung der<br />

VR China (1949)<br />

Nigeria Unabhängigkeitstag (1960)<br />

Zypern Unabhängigkeitstag (1960)<br />

Indien Geburtstag Mahatma Ghandis<br />

(1869-1948)<br />

Deutschland Tag der Deutschen<br />

Einheit (1990)<br />

Spanien Gedenktag an die Entdeckung<br />

Amerikas (Día de la Hispanidad)<br />

Ungarn Nationalfeiertag (Gedenken<br />

an den Volksaufstand 1956)<br />

Kasachstan Tag der Republik (Souveränitätserklärung<br />

1990)<br />

Turkmenistan Unabhängigkeitstag<br />

(Proklamation der Unabhängigkeit<br />

von der Sowjetunion 1991)<br />

Griechenland „Ochi-Tag“ (Ablehnung<br />

des italienischen Ultimatums<br />

1940)<br />

Tschechische Republik Unabhängigkeitstag<br />

(1918)<br />

Türkei Tag der Republik (1923)<br />

1.<br />

3.<br />

11.<br />

11.<br />

18.<br />

18.<br />

22.<br />

28.<br />

29.<br />

NOVEMBER<br />

Algerien Jahrestag der algerischen<br />

Revolution (1954)<br />

Panama Unabhängigkeitstag (Loslösung<br />

von Großkolumbien 1903)<br />

Angola Unabhängigkeitstag (1975)<br />

Polen Unabhängigkeitstag (1918)<br />

Lettland Unabhängigkeitstag (1918)<br />

Oman Geburtstag S.M. Sultan<br />

Qabus ibn Said (*1940; Amtsantritt<br />

am 23. Juli 1970)<br />

Libanon Unabhängigkeit (1943)<br />

Albanien Nationalfeiertag (1912)<br />

Albanien Tag der Befreiung (Ende<br />

der italienisch-deutschen Besetzung<br />

1944)<br />

1.<br />

2.<br />

2.<br />

5.<br />

6.<br />

11.<br />

12.<br />

13.<br />

16.<br />

23.<br />

DEZEMBER<br />

Rumänien „Tag der großen Vereinigung“<br />

(1918)<br />

Laos Ausrufung der Volksrepublik<br />

(1975)<br />

Vereinigte Arabische Emirate<br />

Nationalfeiertag (Staatsgründung<br />

1971)<br />

Thailand Geburtstag S.M. König<br />

Bhumibol Adulyadej (Regent seit 9.<br />

Juni 1946)<br />

Finnland Unabhängigkeitstag<br />

(1917)<br />

Burkina Faso Unabhängigkeitstag<br />

(Ausrufung der Republik 1958)<br />

Kenia Unabhängigkeitstag (1963)<br />

Malta „Republic Day“ (1974)<br />

Kasachstan Unabhängigkeitstag<br />

(1991)<br />

Japan Geburtstag S.M. Kaiser Akihito<br />

(Amtsantritt 7. Jänner 1989)<br />

KONFERENZEN DER VEREINTEN NATIONEN IN WIEN<br />

November bis Dezember <strong>2011</strong><br />

NOVEMBER<br />

2. UNODC: Informal Meeting of the Standing Open-ended Intergovernmental Working Group on Im<br />

proving the Governance and Financial Situation of the UNODC<br />

9.-10. UNODC: Conference of the Parties to the United Nations Convention against Transnational Organized<br />

Crime: Intergovernmental Expert Group Meeting on the UNTOC Omnibus Survey Software<br />

11. UNODC: Conference of the Parties to the United Nations Convention against Transnational<br />

Organized Crime: Informal Consultations on the UNTOC Review Mechanisms<br />

14.-16. IAEA: Board of Governors: Technical Assistance and Cooperation Committee<br />

14.-18. UNCITRAL: Working Group III (Online Dispute Resolution), 24 th session<br />

16. UNODC: Informal Meeting of the Standing Open-ended Intergovernmental Working Group on<br />

Improving the Governance and Financial Situation of the UNODC<br />

17.-18. IAEA: Board of Governors<br />

28.-2.12. UNIDO: General Conference, 14 th session<br />

DEZEMBER<br />

12. UNODC: Commission on Narcotic Drugs, reconvened 54 th session<br />

12.-16. UNCITRAL: Working Group VI (Security Interests), 20 th session<br />

13. UNODC: Commission on Crime Prevention and Criminal Justice, reconvened 20 th session<br />

14.-15. UNODC: Conference of the Parties to the United Nations Convention against Transnational<br />

Organized Crime: Informal Consultations on the UNTOC Review Mechanisms<br />

14.-16. UNODC: Open-ended Intergovernmental Expert Group to Conduct a Comprehensive Study on the<br />

Problem of Cybercrime*<br />

* unter Ausschluss der Öffentlichkeit, Quelle: http://www.unvienna.org/documents/calend294.pdf<br />

52 | SOCIETY 3/4_11


DIPLOMATIE<br />

BERICHT<br />

Ein ungewöhnlicher „Besuch“<br />

Zwei Heilige zu Gast bei uns<br />

Es kommt sicher nicht sehr häufig vor, Heilige zu Gast zu haben. Uns wurde diese Ehre zuteil,<br />

als mein Mann Botschafter beim Heiligen Stuhl war. Nur wenigen ist bekannt, dass die<br />

Gebeine des Schutzheiligen von Norikum, des Hl. Severin, in der Pfarrkirche von Frattamaggiore<br />

bei Neapel beigesetzt sind. Von MONIKA TÜRK<br />

Papst Benedikt<br />

XVI. vor den Vitrinen<br />

der Hl. Severin<br />

und Sossio<br />

Während unserer Zeit in Rom fuhren<br />

wir jährlich zwei Mal nach Frattamaggiore.<br />

Einmal am Gedenktag des<br />

Heiligen Severin am 8. Jänner und ein zweites<br />

Mal, wenn die Silberkassetten mit den<br />

Reliquien des Hl. Severin und des Hl. Sossio,<br />

eines lokalen Märtyrers und Heiligen, in<br />

feierlicher Prozession durch die Stadt getragen<br />

wurden. Die Ruhestätte des Hl. Severin<br />

wird nicht nur von den österreichischen<br />

Botschaftern beim Hl. Stuhl regelmäßig besucht,<br />

sondern ist auch wiederholt Anlass<br />

für Besuche seitens hochrangiger österreichischer<br />

Persönlichkeiten. Neue Vitrinen<br />

für die Reliquien der Heiligen Severin und<br />

Sossio sind 2003 von Casinos Austria International<br />

gespendet worden.<br />

Der Hl. Severin war Mönch und Staatsmann<br />

zur Endzeit der Römerherrschaft in<br />

der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts im<br />

Donauraum und ist als der Apostel Norikums<br />

bekannt. Severin hielt sich hauptsächlich<br />

im Donauland zwischen Carnuntum<br />

im Wiener Becken und der Gegend<br />

von Passau auf. Hier begründete er auch<br />

ein kleines Kloster. Er rief die Bewohner von<br />

Batavis (Passau) zu Umkehr und Buße auf<br />

und sorgte für einen kampflosen Abzug der<br />

Römer. Am 8. Jänner 482 starb er in Favianis<br />

(Mautern bei Krems). 488 – einige Jahre<br />

nach der Abdankung des letzten weströmischen<br />

Kaisers Romulus Augustulus – zog<br />

sich die von Severin gegründete Mönchsgemeinschaft<br />

mit den sterblichen Überresten<br />

des Heiligen nach Misenium nahe Neapel<br />

zurück. Die Reliquien Severins wurden<br />

gemeinsam mit denen Sossios im Jahr 1807<br />

feierlich nach Frattamaggiore übergeführt.<br />

Der Hl. Severin blieb in der Gegend seines<br />

Wirkens unvergessen: Der Stadtteil Sievering<br />

im 19. Wiener Gemeindebezirk führt<br />

seinen Namen auf ihn zurück. Das Wappen<br />

der Gemeinde zeigt ihn, und die Sieveringer<br />

Pfarrkirche ist ihm geweiht.<br />

***<br />

Zuerst beim Papst, dann in der<br />

Botschaft<br />

Wir hatten uns mit dem Pfarrer von<br />

Frattamaggiore, Don Sossio Rossi, angefreundet<br />

und eines Tages rief er meinen<br />

Mann an, dass er mit seiner Pfarrgemeinde<br />

eine Pilgerfahrt nach Rom unternehmen<br />

und die Reliquienschreine des Hl. Severin<br />

und des Hl. Sossio mitnehmen<br />

möchte. Er hatte sich vorgestellt, dass die<br />

beiden Vitrinen bei der Generalaudienz<br />

des Papstes, die jeden Mittwoch vor dem<br />

Petersdom stattfindet, am Vorplatz des Petersdomes<br />

aufgestellt und dem Hl. Vater<br />

präsentiert werden.<br />

An einem Mittwoch im Mai 2006 kam<br />

Don Sossio in einem Sonderzug mit etwa<br />

4.000 Pilgern aus seiner Pfarrgemeinde sowie<br />

den beiden Reliquienschreinen nach<br />

Rom. Alles lief wie geplant. Die Pilger waren<br />

bei der Generalaudienz des Papstes, die<br />

Vitrinen waren aufgestellt und der Hl. Vater<br />

erwies ihnen seine Reverenz. Zu bemerken<br />

ist, dass dem Papst der Hl. Severin als<br />

Schutzheiliger Norikums wohlbekannt<br />

war, es ihn jedoch überraschte, dass dessen<br />

sterbliche Überreste in Süditalien aufbewahrt<br />

werden.<br />

Nach der Generalaudienz wollten die<br />

Pilger zum Mittagessen gehen und anschließend<br />

Rom besichtigen. Deshalb bat<br />

uns Pfarrer Don Sossio, die Schreine mit<br />

den Gebeinen der Heiligen inzwischen mit<br />

uns in die Botschaft zu nehmen. Mein<br />

Mann musste allerdings den Chauffeur<br />

erst dazu bewegen, die Heiligenschreine in<br />

das Auto zu nehmen, da er davor große<br />

Angst hatte. Schließlich willigte er jedoch<br />

ein. Die Heiligenschreine wurden auf die<br />

Rücksitze des Dienstwagens gestellt und in<br />

die Botschaftsresidenz gebracht. Ich stellte<br />

sie im Wohnzimmer auf zwei Tische, daneben<br />

Blumen und Kerzen und sorgte dafür,<br />

dass entweder ich oder jemand anderer<br />

stets bei ihnen war. Man könnte somit sagen,<br />

dass der Hl. Severin damit nach mehr<br />

als 1.500 Jahren auf österreichischen Boden<br />

zurückgekehrt war. Am Abend wurden<br />

die Schreine wieder abgeholt und die Heiligen<br />

reisten mit den Pilgern zurück in die<br />

Kapelle der Pfarrkirche in Frattamaggiore.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 53


DIPLOMATIE<br />

KASACHSTAN<br />

Kazakhstan’s National Day<br />

20 Years of Independence<br />

<strong>2011</strong> is a landmark year for Kazakhstan. Twenty years ago, on December 16, 1991 President<br />

Nursultan Nazarbayev signed the Constitutional Law “On State Independence of the Republic<br />

of Kazakhstan”.<br />

The acclaimed British writer and politician<br />

Jonathan Aitken, the author of<br />

“Nazarbayev and the Making of Kazakhstan”,<br />

describes the young country as a<br />

miracle: “My personal impression is that<br />

Kazakhstan is a miracle. No one knew anything<br />

about your republic just 20 years<br />

ago. But today the whole global community<br />

is talking about your success. Nursultan<br />

Nazarbayev played not a lesser role in the<br />

world history than Churchill in the history<br />

of Britain”.<br />

Is there any other state in the world<br />

that over 20 years, a rather short time period<br />

in terms of historical development,<br />

reached such a level as Kazakhstan did?<br />

The answer is no. The journey this country<br />

made in two decades is tremendous. It<br />

took independent Kazakhstan just 20 years<br />

to achieve international success advocating<br />

inter-ethnic and inter-faith dialogue and<br />

creating a world without nuclear weapons.<br />

The formation of political and economic<br />

systems, the establishment of a unique institution<br />

- Kazakhstan People’s Assembly,<br />

chairmanship in many international organizations<br />

earned the republic significant<br />

political weight and boosted its international<br />

image.<br />

To strengthen its national security, in<br />

the first place, the country focuses on internal<br />

political stability in the society.<br />

“Economy first, politics second” is the basic<br />

principle of Kazakhstani state model’s<br />

development. Its policy centers on mutual<br />

understanding, tolerance and national cohesion,<br />

maintenance of peace and accord<br />

in Kazakhstan, since only this can facilitate<br />

the republic in its successful international<br />

advancement.<br />

***<br />

No! to nuclear weapons<br />

One of the first decisions of the Kazakhstan<br />

President after the republic gained<br />

independence was the closure of the Semipalatinsk<br />

nuclear test site, a move that<br />

was highly appreciated by the entire world<br />

community. The former U.S. Secretary of<br />

State Henry Kissinger said that Kazakhstan<br />

was a country listening to reason and<br />

Celebrating 20 years of<br />

independence in the<br />

capital Astana<br />

called it an example of how people should<br />

live and look to the future with hope.<br />

Heads of state positively view Kazakhstan’s<br />

contribution in the fight for nuclear nonproliferation<br />

and against international terrorism,<br />

religious extremism. The capital of<br />

Kazakhstan - Astana - is the venue for Congresses<br />

of Leaders of World and Traditional<br />

Religions and other events aimed at addressing<br />

present global problems.<br />

“Two decades made of many accomplishments<br />

that earlier could not have<br />

been achieved during centuries” - this is<br />

how Kazakhstan’s leader Nursultan<br />

Nazarbayev describes the 20 year period of<br />

independence. In his last state-of-the-nation<br />

address “Let’s build the future together!”<br />

voiced in January <strong>2011</strong>, Nazarbayev said:<br />

“We are coming into the twentieth year of<br />

Independence. In December 1991 we opted<br />

for stability and success and went forward,<br />

creating new development programs for<br />

every new stage. We set ambitious goals<br />

and achieved them”.<br />

***<br />

Trinity of languages<br />

At the same time the country has been<br />

implementing a large-scale cultural project<br />

“Trinity of languages”. Its goal is the<br />

knowledge of Kazakh, Russian and English<br />

by the majority of Kazakhstanis. The development<br />

of the Kazakh language is of paramount<br />

importance as it is the state language,<br />

which is being used more<br />

extensively. The Russian language, which is<br />

the language of interethnic communication,<br />

is used officially along with Kazakh.<br />

English should help Kazakhstanis faster integrate<br />

in the international economic and<br />

educational environment.<br />

Kazakhstan can be proud of the 20-<br />

year-long road of independence. Of the<br />

fifteen Soviet republics that once constituted<br />

a great power, the country has grown<br />

into a regional leader, consistently defending<br />

its own interests, guided by the principles<br />

of tolerance and security. Kazakhstan<br />

has gone down in history as the first Asian,<br />

Muslim and former Soviet country that<br />

was elected chairman of the Organization<br />

for Security and Cooperation in Europe.<br />

The country that broke shackles of communism<br />

has retained special Kazakh properties.<br />

President Nazarbayev has sought<br />

open economy and society, i.e. precisely<br />

those things which his neighbors stubbornly<br />

refused and which helped him earn<br />

sufficient renown for Kazakhstan in international<br />

organizations, wrote the “Iron Lady”<br />

Margaret Thatcher in the foreword to<br />

Nazarbayev’s book “The Kazakhstan Way”.<br />

Today “Kazakhstan’s way” of development<br />

is being sized up by many states. “Celebration<br />

of the 20th anniversary of independence<br />

is not only a formal event”, - the President<br />

of the Republic of Kazakhstan<br />

believes. – “... Independence is the main asset<br />

of the people. This message must be<br />

brought home to every Kazakhstani”.<br />

54 | SOCIETY 3/4_11


Kasachstan an den Schalthebeln<br />

Souveränität durch<br />

Erfahrung<br />

Der Vorsitz Kasachstans in der Organisation für Islamische<br />

Zusammenarbeit (OIC) seit Juni dieses Jahres wird in der<br />

Öffentlichkeit der islamischen Länder mit großem Interesse<br />

wahrgenommen.<br />

Kasachstan ist Vorsitzender der OIC<br />

Der OIC-Vorsitz Kasachstans fällt in eine<br />

schwierige Zeit, in der sich die islamische<br />

Gemeinschaft befindet. Zur Diskussion<br />

stehen hauptsächlich die aktuellen<br />

Probleme der internationalen und<br />

regionalen Sicherheit. Dazu gehören vor allem<br />

das Nahost-Problem, wie der arabischisraelische<br />

Konflikt, interne palästinensische<br />

Probleme, Widersprüche in der<br />

arabischen Welt und Meinungsverschiedenheiten<br />

anderer Mitgliedsstaaten.<br />

Die OIC befasst sich auch mit zahlreichen<br />

Problemen der internationalen Zusammenarbeit,<br />

darunter mit politischen,<br />

sozialen, wirtschaftlichen und wissenschaftlich-technischen<br />

Aspekten der Kooperation.<br />

Das Hauptziel der Organisation<br />

besteht darin, die Voraussetzungen für eine<br />

nachhaltige Entwicklung ihrer Mitgliedsländer<br />

zu schaffen. Kasachstan, das<br />

2010 während seines OSZE-Vorsitzes entsprechende<br />

Erfahrungen sammeln konnte,<br />

hat bereits einige seiner Schwerpunkte in<br />

der internationalen Arena angekündigt<br />

wie etwa die internationale Stabilität und<br />

Sicherheit, die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen<br />

sowie die Weiterentwicklung<br />

des interkulturellen und des<br />

interkonfessionellen Dialogs.<br />

***<br />

Annäherung von OSZE und OIC<br />

Genauso wie die OSZE, ist die OIC ein<br />

Diskussionsforum, in dem sich Länder aus<br />

verschiedenen geographischen Regionen<br />

und Kontinenten zusammengeschlossen<br />

haben. Der Aufgabenbereich der beiden<br />

Organisationen ist in einigen Kernbereichen<br />

sehr ähnlich, dazu zählen Fragen der<br />

internationalen Sicherheit sowie die Zusammenarbeit<br />

in Handel, Wirtschaft und<br />

in humanitären Angelegenheiten. Den OS-<br />

ZE-Raum bilden jedoch die europäischen<br />

Länder mit denselben Grundwerten und<br />

vergleichbaren sozialen, wirtschaftlichen,<br />

kulturellen und politischen Merkmalen.<br />

Zum Unterschied davon weisen die OIC-Mitgliedsländer<br />

differenziertere Parameter auf<br />

und bilden mehrere Gruppen von Staaten.<br />

Das OIC-Exekutivkomitee, dem die Gastgeberländer<br />

des aktuellen, vorangegangenen<br />

und zukünftigen Gipfels der Organisation<br />

und der Außenministerkonferenz<br />

sowie diejenigen Staaten, in denen sich<br />

der Sitz des OIC-Sekretariats (Saudi-Arabien)<br />

und des Generalsekretärs befinden,<br />

angehören, gewährleistet die Einhaltung<br />

des Kollegialprinzips und die Kontinuität<br />

der Tätigkeit dieser Organisation. In der OS-<br />

ZE ist für diese Zwecke die „Troika“ eingerichtet,<br />

der in diesem Jahr auch Kasachstan<br />

angehört. Die OIC ist eine internationale<br />

Vereinigung mit 57 Mitgliedsstaaten. Kasachstan<br />

gilt als eines der Schlüsselmitglieder<br />

und verfügt auch über das erforderliche<br />

Potenzial, um diese Organisation auf<br />

den Gipfel des Erfolgs zu bringen und die<br />

Annäherung von zwei wichtigen internationalen<br />

Organisationen, nämlich der OIC<br />

und der OSZE, voranzutreiben.<br />

***<br />

Neue Herausforderungen<br />

Eine der Hauptaufgaben der OIC besteht<br />

darin, die islamische Welt an die<br />

Herausforderungen des 21. Jahrhunderts<br />

anzupassen. Es wird erwartet, dass Kasachstan<br />

als neuer Vorsitzender der Organisation<br />

eine Schlüsselposition bei der Stärkung<br />

der Integration in Zentralasien und<br />

im OIC-Raum einnehmen wird. Dies ergibt<br />

sich vor allem dadurch, dass die führenden<br />

Vertreter der Organisation Kasachstan als<br />

wichtiges Bindeglied zur Förderung der<br />

Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten<br />

einerseits und den in der OIC vertretenen<br />

Regionen andererseits ansehen.<br />

Sämtliche Mitgliedsstaaten der Organisation<br />

hegen in Hinblick auf das enorme politische<br />

und wirtschaftliche Potenzial Kasachstans<br />

die Hoffnung, dass die gesetzten<br />

Ziele auch erreicht werden.<br />

Die OIC ist bestrebt, Geschlossenheit zu<br />

erreichen und dabei die Achtung der Souveränität<br />

ihrer Mitgliedsstaaten nicht außer<br />

Acht zu lassen. Kein einziger Mitgliedsstaat<br />

kann in der Realität alleine<br />

überleben. Die Tendenzen, die gegenwärtig<br />

in der Welt zu beobachten sind, unterscheiden<br />

sich wesentlich von der Entwikklung<br />

in den Jahrzehnten davor. Der<br />

Stellvertretende OIC-Generalsekretär, Abdul<br />

Muis Bukhari, ist der Überzeugung,<br />

dass der OSZE-Gipfel in Astana und die Miteinbeziehung<br />

der OIC-Vertreter in den Verhandlungsprozess<br />

einen herausragenden<br />

Verdienst Kasachstans darstellen. Gerade<br />

deshalb, als auch aus anderen Gründen ist<br />

zu erwarten, dass der OIC-Vorsitz Kasachstans<br />

eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung<br />

der Organisation und der Gemeinschaft<br />

aller Muslime spielen wird.<br />

Gleichzeitig muss allerdings eingeräumt<br />

werden, dass die OIC ihr Potential bei Weitem<br />

nicht zur Gänze ausschöpft. Es ist zu<br />

hoffen, dass Kasachstan als neuer OIC-Vorsitzender<br />

wie bereits im Rahmen seines<br />

OSZE-Vorsitzes zur Annäherung von West<br />

und Ost beitragen und dadurch positive Veränderungen<br />

in der OIC bewirken kann.<br />

Boggy Creek Airboat Ride<br />

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DIPLOMATIE<br />

EVENTS<br />

HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />

DER DIPLOMATIE Von Juli bis Oktober <strong>2011</strong><br />

PAN: BAHNORAMA<br />

Auf Einladung des Projektleiters der ÖBB-Großbaustelle besuchten<br />

Vorstandsmitglieder der Österreichisch-Argentinischen und Österreichisch-Portugiesischen<br />

Gesellschaft die größte Baustelle der ÖBB<br />

in Österreich und nutzten die fantastische Gelegenheit, das rasch<br />

fortschreitende Baugeschehen unter professioneller Führung von<br />

DI Heinz Gschnitzer (4.v.r) vom beinahe siebzig Meter hohen „Bahnorama-Turm“,<br />

dem höchsten begehbaren Holzturm Europas,<br />

und einem herrlichen Rundblick von diesem aus, zu besichtigen.<br />

(v.l.n.r.:) Botschafter Irland, Botschafter Chile, Botschafter Sudan, Botschafter<br />

Indonesien, Hon. Kons. Baurat h.c. Dipl. Ing. Wolfgang Meixner, Bezirksvorsteherin<br />

Wien 17 Dr. Ilse Pfeffer, Botschafter Venezuela, Botschafter Panama<br />

Besichtigung des Bahnorama-Turms<br />

KAP VERDE: NATIONALFEIERTAG<br />

Honorarkonsul der Kap Verdischen Inseln, Baurat h.c. Dipl.-Ing.<br />

Wolfgang Meixner, lud zur alljährlichen Feier zum Kap Verdischen<br />

Nationalfeiertag in sein Haus in Wien-Dornbach. Mehr als<br />

250 geladene Gäste aus Wirtschaft, Kultur und Politik sowie Botschafter<br />

und Konsuln folgten der Einladung und feierten bei ausgezeichnetem<br />

Wetter. Für eine tolle Stimmung sorgte die fünfköpfige<br />

Musikgruppe von den Kap Verden.<br />

Die „eingeflogene“ Musikgruppe von<br />

den Kap Verden, mit HK. Meixner<br />

(v.l.n.r.:) Botschafter von Chile, Botschafterin von Guatemala,<br />

HK Baurat h.c. Dipl. Ing. Wolfgang Meixner, Bezirksvorsteherin<br />

Wien 17 Dr. Ilse Pfeffer, Botschafter Indonesien<br />

Hon. Kons. Baurat h.c. Dipl. Ing. Wolfgang Meixner<br />

mit Gattin, sowie Honorarkonsulin von Paraguay<br />

und Damen von der Spanischen Botschaft<br />

Wien-Dornbach<br />

Honorarkonsulin<br />

von Bolivien<br />

(v. r. n. l.:) Botschafter Ukraine, Botschafter<br />

Sudan, HK. W. Meixner und<br />

Sohn Dipl. Ing. Markus Meixner<br />

Bezirksvorsteherin<br />

Wien 17 Dr. Ilse<br />

Pfeffer mit Stellvertreter<br />

Mag. Erik<br />

Sas und Bezirksrat<br />

Ing. Trinko<br />

Takeshi Kamiyama und Gattin (Japanische<br />

Botsch.), Hon. Kons. Meixner und Sohn Dipl. Ing.<br />

Markus Meixner (Vizepräsident der Österreichisch-<br />

Kap-Verdischen Freundschaftsgesellschaft)<br />

56 | SOCIETY 3/4_11


ÄGYPTEN:<br />

NATIONALFEIERTAG<br />

Der Botschafter und Ständige Vertreter der<br />

Arabischen Republik von Ägypten S.E. Ehab<br />

Fawzy lud anlässlich des Nationalfeiertages<br />

zum Empfang in die ägyptische Botschaft.<br />

S.E. Julio Cezar Zelner Goncalves (Brasilien), I.E. Carla Maria<br />

Rodriguez Mancia (Guatemala), S.E. William Eacho III (USA)<br />

S.E. Kairat Abdrakhmanov<br />

(Kasachstan), S.E. Jargalsaikhan<br />

Enkhsaikhan (Mongolei)<br />

S.E. Ehab Fawzy, Botschaftsrätin<br />

Serenade Gamil, Ahmed El Fadly<br />

FOTOS: SOCIETY/PROKOFIEF, SOCIETY/SCHIFFL, PRIVAT<br />

Madame Marie-Valentine<br />

Carré, S.E. Philippe Carré<br />

FRANKREICH: NATIONALFEIERTAG<br />

S.E. Botschafter Philippe Carré und Gattin Marie-Valentine Carré luden<br />

zur Féte Nationale in die Botschaft, dem Feiertag zur Erinnerung<br />

an das Föderationsfest von 1790.<br />

Neue Botschafterin in Frankreich<br />

Dr. Ursula Plassnik, S.E. Dr. Ashot<br />

Hovakimian (Armenien)<br />

Botschafterin Mag. Melitta Schubert<br />

(BMeiA), S.E. Panagiotis Zografos<br />

(Griechenland)<br />

Fatma Neslihan Tezcan<br />

und S.E. Kadri Ecved<br />

Tezcan (Türkei), S.E.<br />

Alejandro Díaz (Mexiko)<br />

LUXEMBURG: ABSCHIEDSEMPFANG<br />

Die Botschafterin von Luxemburg I.E. Arlette Conzemius und ihr Gatte<br />

Thierry Paccoud luden zum Abschiedsempfang in der Residenz.<br />

I.E. Arlette Conzemius<br />

und Thierry Paccoud<br />

Generalsekretär Dr. Johannes Kyrle<br />

(BMeiA), S.E. I Gusti Agung Wesaka<br />

Puja (Indonesien)<br />

SOCIETY 3/4_11 | 57


DIPLOMATIE<br />

EVENTS<br />

HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />

DER DIPLOMATIE Von Juli bis Oktober <strong>2011</strong><br />

OMAN: AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG<br />

Unter dem Ehrenschutz von S.E.<br />

Dr. Badr M. Al Hinai wurde zum<br />

Eröffnungsevent der Ausstellung<br />

„Sultanate of Oman – Modern Life<br />

with Old Tradition“ in das<br />

VIC geladen. Die Ausstellung<br />

zeigt das kulturelle Erbe und<br />

einzigartige Aspekte des Oman<br />

und beleuchtet die enormen<br />

Fortschritte des Sultanats während<br />

der letzten vierzig Jahre.<br />

S.E. Dr. Badr Al Hinai<br />

S.E. Makram Queisi<br />

(Jordanien) mit Gattin<br />

ARMENIEN: 20. NATIONALFEIERTAG<br />

Den 20. Nationalfeiertag der<br />

Republik Armenien nahmen<br />

sich Botschafter S.E. Dr. Ashot<br />

Hovakamian und Gattin Anahit<br />

Hovakimian als Anlass zu<br />

einem Konzert mit anschließendem<br />

Empfang ins Palais<br />

Ferstel zu laden. Sopranistin<br />

Sona Gahazarian interpretierte<br />

die armenische Nationalhymne<br />

in Klavierbegleitung von Nareh Arghamayan. Des Weiteren<br />

traten Hasmik Papian (Sopran) und Avo Kouyoumdijan<br />

(Klavier) auf. Das Sargsyan Duo unterhielt die Gäste mit Chansonklassikern<br />

von Charles Aznavour bis Consuelo Velazques.<br />

S.E. Philip Griffiths (Neuseeland), S.E. Michael Potts (Australien)<br />

Veranstalter und Gäste der Ausstellung<br />

S.E. Dr. Ashot Hovakimian<br />

SAUDI ARABIEN: NATIONALFEIERTAG<br />

Botschafter S.H. Prinz Mansour<br />

Bin Khalid Al Saud lud<br />

mit Gattin zur Feier des Nationalfeiertages<br />

ins Palais<br />

Liechtenstein.<br />

Botschafsrat Wang Shunqing<br />

(China), Tsutomu Osawa (UN<br />

Japan) mit Gattin<br />

Großoberst GU Gang und Gattin,<br />

S.E. Mingde SHI<br />

CHINA: 84. JAHRESTAG DER<br />

VOLKSBEFREIUNGSARMEE<br />

Anlässlich des 84. Jahrestages der<br />

Gründung der Volksbefreiungsarmee<br />

Chinas luden der Botschafter<br />

der Volksrepublik China<br />

S.E. SHI Mingde, seine Gattin und<br />

der Militär- und Luftattaché Großoberst<br />

GU Gang mit seiner Gattin<br />

zum Empfang in die chinesische<br />

Botschaft.<br />

S.E. Hans Henning Blomeyer-<br />

Bartenstein (Deutschland),<br />

S.H. Prinz Al Saud<br />

Saudischer Empfang im Palais Liechtenstein<br />

FOTOS: SOCIETY/SCHIFFL, SOCIETY/PROKOFIEFF, SOCIETY/BIBER<br />

58 | SOCIETY 3/4_11


S.E. I Gusti Agung Wesaka<br />

Puja und Gattin<br />

INDONESIEN: 66 JAHRE<br />

UNABHÄNGIGKEIT<br />

Zum 66. Jahrestag der Unabhängigkeit<br />

der Republik Indonesien luden Botschafter<br />

I Gusti Agung Wesaka Puja und Gattin<br />

zum Empfang im Garten der Residenz. Dabei<br />

präsentierte der „Poetische Surrealist“<br />

Helmut Kand seine Werke „Heart in Bali -<br />

Head in Vienna“.<br />

S.E. Dinkar Khullar (Indien), S.E. Xolisa<br />

Mfundiso Mabhongo (Südafrika)<br />

Künstler Helmut Kand<br />

Gesandte Botschaftsrätin Ngozi<br />

Ukaeje, Steve Ekpebike Agbana,<br />

Gesandter Foluso Adeshida, I.E.<br />

Maria Oyeyinka Laose<br />

NIGERIA: NATIONALFEIERTAG<br />

Die Republik Nigeria feierte<br />

ihren 51. Nationalfeiertag in<br />

der Residenz in Döbling. Hierzu<br />

empfing die neue Botschafterin<br />

in Wien, I.E. Maria<br />

Oyeyinka Laose, zahlreiche<br />

Gäste zu einer Gartenparty<br />

mit Musikprogramm.<br />

S.E. Ramon Quinones (Dom. Rep.), Ngozi<br />

Ukaeje, S.E. Ali Uzcategui Duque (Venezuela)<br />

S.E. Hans Henning Blomeyer-Bartenstein,<br />

BM Dr. Reinhold Mitterlehner,<br />

Staatsminister Martin Zeil<br />

DEUTSCHLAND: TAG DER EINHEIT<br />

Den Tag der Deutschen<br />

Einheit nahmen<br />

sich Botschafter<br />

Hans Henning Blomeyer-Bartenstein<br />

und der Bayerische<br />

Staatsminister für<br />

Wirtschaft Martin<br />

Zeil zum Anlass, ein<br />

rauschendes Fest mit<br />

Blasmusikkapelle in<br />

der Deutschen Botschaft<br />

zu feiern.<br />

Christiane Hörbiger,<br />

Gerhard Tötschinger<br />

SOCIETY 3/4_11 | 59


DIPLOMATIE<br />

EVENTS<br />

HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />

DER DIPLOMATIE Von Juli bis Oktober <strong>2011</strong><br />

I.E. Lidia Imanalieva (Kirgisistan),<br />

S.E. Alyaksandr Sychov (Belarus)<br />

USBEKISTAN: 20 JAHRE UNABHÄNGIGKEIT<br />

Der Chargé d'Affaires von Usbekistan,<br />

Dr. Ravshanbek Duschanov,<br />

lud zum Empfang in die Botschaft,<br />

um das zwanzigjährige Jubiläum<br />

der Republik Usbekistan zu feiern.<br />

Der zentralasiatische Staat präsentierte<br />

bei diesem Anlass eine Jubiläumsbriefmarke,<br />

die in Zusammenarbeit<br />

zwischen dem<br />

usbekischen Postministerium und<br />

der Österreichischen Staatsdruckerei<br />

herausgegeben wurde.<br />

SPANIEN: NATIONALFEIERTAG<br />

Der Botschafter von Spanien,<br />

S.E. Yago Pico de Coaña de Valicourt,<br />

lud gemeinsam mit OSZE-<br />

Botschafter Fernando Valderrama<br />

Pareja und Botschafterin<br />

Carmen Buján Freire anlässlich<br />

des spanischen Nationalfeiertages<br />

in die Botschaft ein.<br />

S.E. Yago Pico de Coaña<br />

de Valicourt<br />

Dr. Ravshanbek Duschanov, Regierungsvertreter,<br />

Prof. Reinhart Gausterer (Staatsdru-ckerei)<br />

Takeshi Kamiyama (Japan), S.E.<br />

Alfredo Labbé (Chile<br />

BRASILIEN: NATIONALFEIERTAG<br />

Seinen 189. Unabhängigkeitstag feierte Brasilien auf Einladung seiner<br />

Exzellenz Botschafter Julio Cezar Zelner Gonçalves mit einem<br />

großen Fest und der musikalischen Unterstützung durch das Brazil<br />

Music Project unter der Leitung des Dirigenten Luis Guilherme<br />

de Godoy.<br />

FOTOS: SOCIETY/SCHIFFL, SOCIETY/BIBER<br />

Die Receiving Line<br />

S.E. James Brennan (Irland), S.E. Jerzy Marganski<br />

(Polen), S.E. Sabri Kiqmari (Kosovo)<br />

Das Brazil Music Project<br />

60 | SOCIETY 3/4_11


Dr. Zuheir Elwazer<br />

(Palästina) mit Gattin<br />

S.E. Dr. Omar Zniber und Gattin<br />

MAROKKO: FÊTE DU<br />

THRÔNE<br />

Anlässlich der Féte du Trône,<br />

dem Thronfest König<br />

Mohammed VI., lud S.E.<br />

Omar Zniber, Botschafter<br />

des Königreichs Marokko,<br />

zum Empfang.<br />

S.E. Makram Queisi (Jordanien),<br />

Botschafter a.D.<br />

Karl Diem<br />

S.E. Eugenio Curia (Argentinien)<br />

mit Gattin<br />

rechts: S.E. Alejandro Díaz<br />

S.E. Kairat Abdrakhmanov<br />

(Kasachstan), S.E. Andrii<br />

Bereznyi (Ukraine)<br />

MEXIKO: NATIONALFEIERTAG<br />

Am Tag der Unabhängigkeit lud der Botschafter von Mexiko, S.E.<br />

Alejandro Díaz, zum Nationalfeiertagsempfang im Heeresgeschichtlichen<br />

Museum<br />

im Wiener Arsenal.<br />

Traditionell<br />

wurden mexikanisches<br />

Bier und Tequila<br />

serviert und eine<br />

typische Mariachi-Formation,<br />

die „Mariachi<br />

Sin Fronteras“,<br />

ließ mexikanische<br />

Klänge erklingen.<br />

S.E. Mahmoud Elamin<br />

(Sudan), S.E. Ishaya El<br />

Khoury (Libanon), S.E.<br />

Abdulhakim Al-Erayani<br />

(Jemen), S.E. Mohamed<br />

Koubaa (Tunesien)<br />

SRI LANKA: NEUER BOTSCHAFTER<br />

Der neue Botschafter von<br />

Sri Lanka in Österreich, S.E.<br />

Aliyar Lebbe Abdul Azeez,<br />

lud anlässlich seiner Akkreditierung<br />

beim Bundespräsidenten<br />

zum Empfang in<br />

die Residenz.<br />

S.E. Aliyar Lebbe Abdul<br />

Azeez<br />

SOCIETY 3/4_11 | 61


DIPLOMATIE<br />

EVENTS<br />

HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />

DER DIPLOMATIE Von Juli bis Oktober <strong>2011</strong><br />

S.E. Andrii Bereznyi<br />

mit Gattin<br />

UKRAINE: 20 JAHRE UNABHÄNGIGKEIT<br />

Mit einem eindrucksvollen musikalischen<br />

Programm feierte die Ukraine auf Einladung<br />

von S.E. Andrii Bereznyi und dem<br />

Ständigen Vertreter bei den internationalen<br />

Organisationen Ihor Prokopchuk in der Wiener<br />

Börse den 20. Jahrestag der Unabhängigkeit.<br />

Es sangen die aus der Ukraine stammenden<br />

Staatsopernsänger Zoryana Kushpler (Mezzosopran)<br />

und Marian Talaba (Tenor), am Klavier begleitet von Pavlo<br />

Kachnov. Weitere Auftritte hatten die beiden Gewinner zahlreicher<br />

Musikbewerbe, der Geiger Yaromyr Babsky und der Pianist<br />

Volodymyr Borodin, sowie die ukrainischen Gitarrenspieler Dmytro<br />

Sawytskij und Andrii Ivchenko, der Komponist Jewgen Gembik<br />

(Violine) sowie der gemischte Kirchenchor zu St. Barbara in Wien.<br />

MAZEDONIEN: NATIONALFEIERTAG<br />

Zwanzig Jahre Unabhängigkeit<br />

sowie ihren Nationalfeiertag<br />

feierte die Republik Mazedonien<br />

kürzlich. Botschafter S.E. Gjorgji<br />

Filipov und Gattin Liljana Filipova<br />

luden zu einem Empfang<br />

in das Palais Hotel Radisson Blu.<br />

Verteidigungsattaché Oberst<br />

i.G. Zvonko Atanasovski<br />

HK Wilhelm Rieder mit<br />

Gattin Christine<br />

Kirchenchor St.<br />

Barbara<br />

S.E. Dr. Gjorgji Filipov, Liljana<br />

Filipova<br />

CHINA: NATIONALFEIERTAG<br />

Das Hotel Savoyen Vienna bot einen ehrenvollen Rahmen für die<br />

Feier zum 62. Nationalfeiertag der Volksrepublik China. Botschafter<br />

S.E. Mingde Shi und Botschafter Jingye Cheng begrüßten die<br />

zahlreich erschienen Gäste. In seiner Ansprache betonte Botschafter<br />

Mingde Shi das 40. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen<br />

zwischen China und Österreich sowie deren zukünftige<br />

Vertiefung.<br />

FOTOS: SOCIETY/SCHIFFL, PRIVAT, SOCIETY/HUTTER<br />

S.E. SHI Mingde bei<br />

der Ansprache<br />

Hongge Zhang (Unternehmerin),<br />

Dr. Georg<br />

Zanger (Rechtsanwalt)<br />

Die Receiving Line<br />

62 | SOCIETY 3/4_11


DIPLOMATIE<br />

BOTSCHAFTER<br />

Botschafterausflug in<br />

der Wachau<br />

Botschaftertreffen mit Landeshauptmann Erwin Pröll<br />

Ausflug in die Wachau<br />

Der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll lud die internationalen Botschafter<br />

in Österreich zu einem spätsommerlichen Ausflug in die Wachau ein.<br />

Nach einer Kaffeejause auf der Terrasse<br />

von Hotel Schloss Dürnstein und einem<br />

Rundgang durch die Altstadt von<br />

Dürnstein ging es per Schiff die Donau entlang<br />

nach Krems. Das Abendessen fand anschließend<br />

im Nikolaihof in Mautern statt.<br />

Unter den Gästen waren S.E. Gordan Bakota<br />

(Kroatien), S.E. Milovan Bozinovic (Serbien),<br />

S.E. Eugenio Mario Curia (Argentinien),<br />

S.E. Eugenio d'Auria (Italien), S.E.<br />

William Eacho III (USA), S.E. Prof. Gjorgji Filipov<br />

(Mazedonien), S.E. Dr. Ashot Hovakimian<br />

(Armenien), S.E. Shigeo Iwatani (Japan),<br />

S.E. Xolisa Mabhongo (Südafrika), S.E.<br />

Dr. Vili Minarolli (Albanien), S.E. Sergej<br />

Netschajew (Russ. Föderation), S.E. Yago<br />

Pico de Coana (Spanien), S.E. Makram Queisi<br />

(Jordanien), S.E. Aviv Shir-On (Israel), S.E.<br />

Dr. Vince Szalay-Bobrovniczky (Ungarn),<br />

S.E. Panayotis Zografos (Griechenland).<br />

S.E. William Eacho III (USA)<br />

Dürnstein in der Wachau<br />

S.E. Sergej Netschajew<br />

(Russ. Föd.), LH Erwin Pröll<br />

S.E. Gjorgji Filipov (Mazedonien),<br />

LH Erwin Pröll<br />

FOTOS: NLK PFEIFFER<br />

Donauschiff in der Wachau<br />

S.E. Aviv und Arnona<br />

Shir-On (Israel), LH<br />

Erwin Pröll<br />

Donna und William Eacho<br />

(USA) mit LH Erwin Pröll<br />

SOCIETY 3/4_11 | 63


WISSENSCHAFT<br />

AUSZEICHNUNG<br />

Toleranzpreis <strong>2011</strong> für<br />

Daniel Barenboim<br />

Toleranzpreis der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste<br />

Ost und West vereint<br />

Eine der vornehmsten Aufgaben der in Salzburg ansässigen Europäischen Akademie der<br />

Wissenschaften und Künste ist die jährliche Verleihung des Toleranzpreises an eine Persönlichkeit<br />

des öffentlichen Lebens, welche ein Beispiel gelebter Toleranz ist. Von EVA VON SCHILGEN<br />

Die Wahl der Akademie fiel dieses Jahr<br />

auf den weltberühmten Pianisten und<br />

Dirigenten Daniel Barenboim, der sich<br />

seit Jahrzehnten um die Annäherung der<br />

verfeindeten Volksgruppen in Nahost einsetzt.<br />

Er gründete mit dem indessen verstorbenen<br />

palästinensischen Literaturwissenschaftler<br />

Edward Said 1999 in Weimar<br />

das „West-Eastern Divan Orchestra“, in<br />

dem junge Musiker aus Israel, Palästina,<br />

Ägypten, Syrien, Jordanien, Iran, dem Libanon<br />

und Andalusien spielen. Durch das gemeinsame<br />

Musizieren soll der Dialog zwischen<br />

den Kulturen gefördert und<br />

politische Barrieren überwunden werden.<br />

Der Name des Orchesters leitet sich ab<br />

von der 1819 erschienenen Gedichtsammlung<br />

„West-östlicher Divan“ von Johann<br />

Wolfgang von Goethe. Goethes Interesse<br />

am Islam war groß und er bewunderte das<br />

Werk des im 14. Jahrhundert lebenden<br />

persischen Dichters Hafis. Drei Stiftungen<br />

unterstützen das Orchester, die Fundación<br />

KONTAKT<br />

DIE EUROPÄISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN<br />

UND KÜNSTE IN SALZBURG<br />

St. Peter Bezirk 10, 5020 Salzburg<br />

Tel. +43-(0)662-84 13 45<br />

E-Mail: office@euro-acad.eu<br />

www.euro.acad.eu<br />

Barenboim-Said in Spanien, die Daniel Barenboim<br />

Stiftung in Deutschland und die<br />

Barenboim-Said Foundation in den USA.<br />

***<br />

Künstler ohne Berührungsängste<br />

Daniel Barenboim stammt aus einer jüdischen<br />

Familie und wurde 1942 in Buenos<br />

Aires in Argentinien geboren. Bereits im Alter<br />

von acht Jahren gab er sein erstes Konzert.<br />

Er war Chefdirigent des „Orchestre de<br />

Paris“ und des „Chicago Symphony Orchestra“.<br />

Seit 1992 ist er Künstlerischer Leiter<br />

und Generalmusikdirektor der „Staatsoper<br />

Unter den Linden“ in Berlin, sein Vertrag<br />

wurde kürzlich bis 2022 verlängert.<br />

2000 wählte ihn die Staatskapelle Berlin<br />

zum Chefdirigenten auf Lebenszeit. An<br />

der Mailänder Scala ist er seit 2001 Musikdirektor.<br />

2007 dirigierte er bei den Salzburger<br />

Festspielen die Oper „Eugen Onegin“<br />

und trat das erste Mal hier mit dem „West-<br />

Eastern Divan Orchestra“ auf.<br />

Der Künstler kennt keine Berührungsängste.<br />

So war er von 1981 bis 1999 Dirigent<br />

der Bayreuther Festspiele, wo er „Tristan<br />

und Isolde“, „Die Meistersinger von Nürnberg“,<br />

„Parsifal“ und die Tetralogie „Der<br />

Ring des Nibelungen“ dirigierte. 2001 gab er<br />

mit der Berliner Staatskapelle in Israel ein<br />

Gastspiel und spielte als Zugabe einen Orchesterauszug<br />

aus Wagners „Tristan und<br />

Isolde“, ein Tabubruch, galt doch Wagners<br />

Musik wegen der antisemitischen Haltung<br />

des Komponisten und der Vereinnahmung<br />

seiner Werke durch die Nationalsozialisten<br />

als in Israel nicht aufführbar.<br />

FOTOS: © EUROPÄISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND KÜNSTE, AUSTRIA PRESSE SERVICE/ANDREAS KOLARIK<br />

64 | SOCIETY 3/4_11


2005 spielte sein Jugendorchester in der Stadt Ramallah im<br />

Westjordanland. Die 5. Sinfonie von Ludwig van Beethoven mit<br />

dem Cairo Symphonie Orchestra dirigierte er 2009 im Opernhaus<br />

in Kairo, auch diese Aufführung war politisch umstritten.<br />

Den Österreichern ans Herz gewachsen ist der Dirigent unter anderem<br />

durch das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker<br />

im Jahr 2009.<br />

***<br />

Friedensbotschafter der UNO<br />

Barenboim war in erste Ehe mit der bedeutenden englischen<br />

Cellistin Jacqueline du Pré verheiratet, die im Alter von nur 42<br />

Jahren an multipler Sklerose verstarb. Seit 1988 ist er mit der<br />

russischen Pianistin Jelena Baschkirowa verheiratet, Mitgründerin<br />

des Metropolis Ensemble Berlin und künstlerische Leiterin<br />

des Jerusalemer Kammermusikfestivals (International Jerusalem<br />

Chamber Music Festival).<br />

Daniel Barenboim wurde mit zahlreichen Ehrungen und<br />

Auszeichnungen bedacht, darunter dem deutschen Großen<br />

Bundesverdienstkreuz. Im September 2007 wurde Barenboim<br />

neben dem Schriftsteller Paulo Coelho von UN-Generalsekretär<br />

Ban Ki-moon zum Friedensbotschafter der UNO ernannt. Für seine<br />

Bemühungen um den Frieden in Nahost verlieh man ihm die<br />

palästinensische Ehrenstaatsbürgerschaft. Im Mai <strong>2011</strong> erhielt<br />

er in Wien den Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte.<br />

<strong>2011</strong> wurde er für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.<br />

***<br />

Toleranzpreis <strong>2011</strong><br />

Nach dem Konzert mit dem „West-Eastern Divan Orchestra“<br />

anlässlich der Salzburger Festspiele <strong>2011</strong> übergab der Präsident<br />

der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste, Felix<br />

Unger, Daniel Barenboim den Toleranzpreis <strong>2011</strong>. Prominenteste<br />

Preisträger der letzten Jahre sind Teddy Kollek, der aus<br />

Österreich stammende Bürgermeister von Jerusalem, das „Internationale<br />

Rote Kreuz“ und der deutsche Außenminister Hans-<br />

Dietrich Genscher.<br />

Die von dem Salzburger Herzchirurgen Felix Unger, dem verstorbenen<br />

Wiener Erzbischof Franz Kardinal König und dem Politikwissenschaftler<br />

und Philosophen Nikolaus Lobkowicz 1990<br />

in Salzburg gegründete Akademie zählt heute mehr als 1400<br />

Mitglieder in 23 Ländern, darunter zahlreiche Nobelpreisträger.<br />

Landes-Protektoren sind unter anderen Jerzy Buzek, H.M. Juan<br />

Carlos de Borbón, Milo Dukanovic, H.R.H. Jean de Luxembourg,<br />

H.R.H. Prince Philippe of Belgium, Bundespräsident Heinz Fischer<br />

sowie in Kürze der russische Ministerpräsident Wladimir<br />

Wladimirowitsch Putin.<br />

Geistige Nahrung<br />

ist der Adel der<br />

Seele. Paracelsus (1493 - 1541)<br />

Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität<br />

in Salzburg sieht ihren Auftrag in Lehre und<br />

Forschung im Kernbereich Humanmedizin<br />

und in weiteren Fächern der Gesundheitswissenschaften.<br />

Unsere Mission: nach höchsten<br />

professionellen Standards auszubilden und<br />

dadurch Patienten die bestmögliche Versorgung<br />

in der Medizin, in der Pflege und in anderen<br />

Gesundheitsbereichen zu bieten. Dazu<br />

gehört das Bestreben, stets neues Wissen zu<br />

generieren und weiterzugeben und so zur<br />

nachhaltigen Verbesserung der Patientenversorgung<br />

beizutragen.<br />

Univ. Prof. Dr. Felix<br />

Unger und Wladimir<br />

Putin<br />

Nähere Informationen unter www.pmu.ac.at<br />

SOCIETY 3_11 | 73


WIRTSCHAFT<br />

INDUSTRIELLENVEREINIGUNG<br />

US-Botschafter William C. Eacho III,<br />

Festspielpräsidentin Dr. Helga Rabl-<br />

Stadler, Susanne Czepl-Zrost, IV-Salzburg-Präsident<br />

Mag. Rudolf Zrost<br />

Der Salzburger Festspielempfang <strong>2011</strong><br />

Bildung ist Kultur<br />

Die „Vereinigung der österreichischen Industrie“ bat zum<br />

jährlichen Salzburger Festspielempfang unter dem Motto<br />

„Bildung ist Kultur“ und unterstützt das Bildungsvolksbegehren<br />

von Dr. Hannes Androsch. Von EVA VON SCHILGEN<br />

Die Interessenvertretung der österreichischen<br />

Industrie, die heutige Industriellenvereinigung<br />

oder kurz „IV“,<br />

hat eine lange Tradition. Bereits 1862 wurde<br />

in Österreich eine Vertretung der Großund<br />

Schwerindustrie unter der Bezeichnung<br />

„Verein der Industriellen“ gegründet.<br />

Der „Centralverband der Industriellen<br />

Österreichs“, die Vertretung von Fachverbänden,<br />

entstand 1892 und 1897die Vertretung<br />

der Klein- und Mittelbetriebe, der<br />

„Bund der österreichischen Industriellen“.<br />

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges<br />

schlossen sich die drei Vereine zum<br />

„Reichsverband der österreichischen Industrie“<br />

zusammen, später „Hauptverband<br />

der Industrie Österreichs“ genannt. Während<br />

des Ständestaates wurde der „Bund<br />

der Österreichischen Industriellen“ gegründet,<br />

welcher nach dem Anschluss an<br />

Hitler-Deutschland aufgelassen wurde. Eine<br />

Neugründung erfolgte 1946 unter der<br />

Bezeichnung „Vereinigung österreichischer<br />

Industrieller“, 1996 wurde der Name<br />

geändert auf „Vereinigung der Österreichischen<br />

Industrie“.<br />

Heute profitieren österreichweit etwa<br />

3.500 Mitglieder von der effizienten Arbeit<br />

der Interessensvertretung auf nationaler<br />

und internationaler Ebene. Beheimatet ist<br />

sie im historischen Wiener „Haus der Industrie“,<br />

welches im März hundert Jahre alt<br />

wurde und das nach Kriegsende Sitz des<br />

Alliierten Rates war. So wurden im Kleinen<br />

Festsaal die Verhandlungen zur Vorbereitungen<br />

des Staatsvertrags abgehalten.<br />

Die Industriellenvereinigung ist das<br />

österreichische Mitglied im freiwilligen<br />

Europäischen Industrie- und Arbeitgeberverband<br />

Businesseurope und unterhält als<br />

klar europäisch ausgerichtete Organisation<br />

bereits seit 1988 ein Büro in Brüssel.<br />

Die Vereinigung, die in allen neun<br />

Bundesländern Österreichs vertreten ist,<br />

wird von freiwilligen Mitgliedsbeiträgen<br />

finanziert und versteht sich als dem Industrie-<br />

und Arbeitsstandort verpflichtete parteiunabhängige<br />

Organisation. Ihr Ziel ist es,<br />

die Interessen der Mitglieder in Österreich<br />

und Europa gezielt und nachhaltig zu vertreten.<br />

Dazu tragen nicht zuletzt die intensive<br />

Kommunikation und der Erfahrungsaustausch<br />

mit und unter den Mitgliedern<br />

bei. Neben Expertentreffen bietet auch das<br />

gesellschaftliche Parkett dazu Gelegenheit.<br />

***<br />

Aufruf für mehr Bildung<br />

Beim 9. Festspielempfang der Salzburger<br />

Industriellenvereinigung stellten sich<br />

fast fünfhundert hochkarätige Vertreter<br />

aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft<br />

ein. „Bildung ist Kultur“ war das<br />

diesjährige Motto. „Ohne Bildung gibt es<br />

kein Bewusstsein für Kultur“, betonte IV-<br />

Salzburg-Präsident Mag. Rudolf Zrost bei<br />

seiner Begrüßungsrede an die Gäste, darunter<br />

der Initiator des Volksbegehrens „Bildungsinitiative“,<br />

der vormalige Finanzminister<br />

Dr. Hannes Androsch.<br />

Der Präsident der Industriellenvereinigung<br />

Österreich, Dr. Veit Sorger, mahnte<br />

strukturelle Reformen ein, damit Österreichs<br />

Industrie weiterhin zum wirtschaftlichen<br />

Aufschwung Österreichs beitragen<br />

kann. Dass die Geschäftsführerin der Salzburger<br />

Vereinigung, Irene Schulte, ein gutes<br />

Gespür für ihre Gäste hat, zeigten die<br />

angeregten Gespräche beim anschließenden<br />

Networking, bis man zu den diversen<br />

Veranstaltungen eilte, die großen Abendroben<br />

zur Premiere von „Le nozze di Figaro“,<br />

das kleine Abendkleid zum Konzert „Mahler-Szenen“<br />

und die Tracht zum immer aktuellen<br />

„Jedermann“. Es lebe die Kunst!<br />

66 | SOCIETY 3/4_11


IV-Salzburg-GF Mag. Irene<br />

Schulte, Festspielpräsidentin<br />

Dr. Helga Rabl-Stadler,<br />

Benita Ferrerero-Waldner<br />

Carbo-Tech Chef Karl Wagner<br />

mit Ehefrau Sonja<br />

IV-Präsident Veit Sorger<br />

FOTOS: FOTOS MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG INDUSTRIELLENVEREINIGUNG SALZBURG, FOTO KOLARIK, FRANZ NEUMAYR<br />

Elisabeth Eder<br />

Wilfried Haslauer, Christine<br />

Roesslhuber, Romy Seidl,<br />

David Brenner<br />

Hannes Androsch<br />

mit Tochter Claudia<br />

Katja Burkard<br />

und Hans Mahr<br />

Wolfgang Porsche, Claudia<br />

Huebner, Susanne Czepl-<br />

Zrost, Rudolf Zrost<br />

Wolfgang Schwarzhaupt<br />

und Suzanne Harf<br />

Heinrich Spaengler, Elisabeth<br />

Guertler<br />

Gabriel Barylli und<br />

Frau Sylvia<br />

IV-GF Irene Schulte<br />

Maximiliane Laserer im<br />

Kleid von Jean-Paul<br />

Gaultier<br />

SOCIETY 3/4_11 | 67


WIRTSCHAFT<br />

CONSULTING<br />

Russland – ein Land voller Möglichkeiten<br />

Auf dem Sprung in<br />

einen neuen Markt<br />

Geschäftsbeziehungen mit Russland sind nicht immer eine einfache<br />

Sache. Darum kümmert sich Consultant Sergey Danilin,<br />

MBA. SOCIETY sprach mit ihm über die richtige Vorgehensweise<br />

bei Investitionen im Osten. Interview: TANJA TAUCHHAMMER<br />

Wie sind Sie auf die Idee gekommen,<br />

Danilin Consulting zu gründen?<br />

Ich bin seit zwanzig Jahren in Österreich<br />

und habe durch meine Tätigkeit in<br />

den unterschiedlichsten Bereichen einiges<br />

an Know-how sammeln können. Ich<br />

weiß, wie die Geschäfte erledigt werden<br />

müssen und ich kenne sowohl die österreichische<br />

als auch die russische Seite. Mein<br />

großer Vorteil sind die Kontakte, über die<br />

ich verfüge. In Europa sind diese Dinge wesentlich<br />

einfacher als in Russland. In Russland<br />

muss man schon die richtigen Personen<br />

kennen, um ein Geschäft erfolgreich<br />

abschließen und letztendlich langfristig<br />

führen zu können. Ich unterstütze ein bereits<br />

laufendes Projekt auch gerne durchgehend<br />

und selbstverständlich nur persönlich<br />

und praktisch rund um die Uhr.<br />

Welche Leistungen können Sie Ihren Kunden<br />

anbieten?<br />

Ich mache für meine Kunden (besser gesagt<br />

Partner) alles, wo mein Know-How gebraucht<br />

wird. Meine Arbeit wird auf den<br />

Kunden und seine Bedürfnisse zugeschnitten.<br />

Ich verknüpfe Partner in Russland, die<br />

für ein gewisses Projekt von Interesse sind.<br />

Es kommt manchmal vor, dass jemand in<br />

Österreich eine Idee für ein Geschäft hat,<br />

doch es fehlen ihm die nötigen Connections.<br />

Durch meine Kontakte, die ich in<br />

meiner langjährigen Tätigkeit in den Bereichen<br />

Import und Export sowie im Investitionsbereich<br />

aufbauen konnte, sorge ich<br />

dafür, dass der österreichische Partner die<br />

richtigen Leute kennen lernt und seine<br />

Ideen in Russland umsetzen kann. Ich bin<br />

dann vor Ort und stelle sicher, dass der<br />

österreichische Unternehmer bekommt,<br />

was er benötigt. Bei Fragen und Problemen<br />

in der russischen Geschäftswelt bin ich eine<br />

universelle Anlaufstelle. Denn ohne<br />

Unterstützung vor Ort ist es teilweise recht<br />

schwierig. Da komme ich ins Spiel, unterstütze<br />

und vermittle zwischen den einzelnen<br />

Geschäftspartnern.<br />

Wo liegt, Ihrer Meinung nach, der Unterschied<br />

zwischen der österreichischen und<br />

russischen Geschäftswelt?<br />

Da in den letzten Jahrzehnten Westeuropa<br />

keine großen sozialen Krisen erlebt<br />

hat, sind die Geschäftsmodelle hier<br />

ziemlich traditionell, stabil und durchsichtig.<br />

Die Spielregeln sind gesetzlich<br />

festgelegt, die Leute sind höchst diszipliniert.<br />

Hier bedeutet „ja“ ein Ja und<br />

„nein“ ein Nein. Heutige Geschäftsleute<br />

in Russland sind im Gegensatz zu ihren<br />

Kollegen in Europa durch unglaubliche<br />

politische, soziale und wirtschaftliche<br />

Krisen gegangen. Nur zum Nachdenken:<br />

Stellen Sie sich vor, dass von heute auf<br />

morgen ohne irgendeine Ankündigung<br />

seitens der Regierung die gesamten Geldersparnisse<br />

der 120 Millionen Russen 99<br />

Prozent ihres Wertes verlieren. Gestern<br />

waren Sie noch ziemlich wohlhabend,<br />

konnten sich ein Auto oder ein kleines<br />

Ferienhaus leisten, und heute gehen sich<br />

für dieses Geld nur die notwendigsten<br />

Lebensmittel für einen Monat aus. Wie<br />

werden Sie Ihr Leben organisieren? Wie<br />

schaffen Sie es, Ihre Motivation aufrecht<br />

zu erhalten? Wir alle (ich zähle mich<br />

selbstverständlich auch dazu) haben es<br />

doch geschafft, und Russland zeigt heute<br />

sehr beeindruckende wirtschaftliche<br />

Ergebnisse. Wir schauen sehr optimistisch<br />

in die Zukunft. Wir sind mit den<br />

Lebensumständen gewachsen, die von<br />

uns immer kreative Lösungen verlangt<br />

haben. Wie organisieren Sie ein Projekt,<br />

wenn die Steuern 100 Prozent Ihres Rohgewinns<br />

betragen? Wie starten Sie eine<br />

Produktionslinie innerhalb von drei Monaten,<br />

wo Sie Genehmigung von mehr<br />

als 120 behördlichen Stellen brauchen?<br />

Wie führen Sie Ihr Geschäft auf eine<br />

Straße oder in einem Bezirk, wo auch bestimmte<br />

„inoffizielle“ Regelungen gelten<br />

und entsprechende Führungspersonen<br />

viel mehr als zuständige Behörden zu sagen<br />

haben? Aufgrund von solchen bestandenen<br />

Lebensprüfungen haben die<br />

meisten Landsmänner ihre eigenen Vorstellungen,<br />

wie ein Geschäft abgewickelt<br />

werden muss.<br />

Sie schlagen eine Brücke zur „russischen<br />

Seele“?<br />

Es wurde und wird noch immer viel<br />

über die geheimnisvolle „russische Seele“<br />

gesprochen. Eine Seele wächst durch<br />

Schwierigkeiten und Lebensprüfungen. Sie<br />

werden jetzt viel besser verstehen, warum<br />

erfolgreiche Besprechungen und Vertragsunterzeichnungen<br />

in Russland nicht in<br />

großen Besprechungsräumen nach stundenlangen,<br />

mühsamen Sitzungen, sondern<br />

oft in Saunas nach gemeinsam ausgetrunkenen<br />

zwei bis drei Flaschen Wodka<br />

zustande kommen.<br />

CURRICULUM VITAE<br />

Sergey Danilin ist am 9. Februar 1972 in Moskau geboren.<br />

Er studierte Lasertechnik, Finanzmanagement und Sozialplanung<br />

in Moskau. Zwischen 2003 und 2007 absolvierte<br />

er das „Executive MBA“-Programm an der IMADEC<br />

University in Wien. Er arbeitete bei der NORDEX Group,<br />

war Vorstandsmitglied bei der Bank „Garant-Invest“,<br />

Projektleiter bei ONAKO-Trading, Geschäftsführer bei<br />

SIBUR-Trading, einer Partnerfirma der Gazprom-Gruppe<br />

und ist seit 2007 selbstständiger Investorenberater. Er ist<br />

verheiratet und hat drei Kinder.<br />

KONTAKT<br />

Danilin Consulting<br />

Habsburgergasse 6-8, 1010 Wien<br />

Mobil: +43-(0)660-777 0000<br />

office@danilin-consulting.com<br />

www.danilin-consulting.com<br />

68 | SOCIETY 3/4_11


Aufbau eines neuen internationalen Key Account Managements<br />

S&T AG wird international<br />

WIRTSCHAFT<br />

BERICHT<br />

S&T, der größte IT Systemintegrator in den osteuropäischen Ländern, baut sein Geschäft weiter<br />

aus. Die Neuausrichtung der Vertriebsorganisation übernahm Dorette Dülsner, eine in<br />

der CEE Region erfahrene IT Vertriebsmanagerin. Die Managerin im Gespräch mit SOCIETY.<br />

Mit Ihrer neuen Position sind Sie ja<br />

praktisch wieder in die CEE Region zurükkgekehrt?<br />

Ja, das stimmt. Nach sehr erfolgreichen<br />

Jahren als Geschäftsbereichsleiterin für<br />

Microsoft Dynamics in Österreich wollte<br />

ich wieder in das internationale Geschäft<br />

zurückkehren. Und S&T konnte nach tiefgreifenden<br />

Veränderungen, insbesondere<br />

in der österreichischen Landesorganisation,<br />

wieder in die Gewinnzone zurückkehren,<br />

sodass wir jetzt optimistisch in die Zukunft<br />

blicken können. S&T hat eine<br />

überzeugende langfristige Strategie, die<br />

bis in das Jahr 2020 reicht, aufgesetzt, an<br />

deren Umsetzung ich mit Freude arbeite.<br />

Welche Schwerpunkte setzen Sie in Ihrer<br />

neuen Rolle?<br />

Unsere Kunden profitieren von S&Ts<br />

breiter Präsenz und unserer hohen IT Kompetenz<br />

in nahezu allen osteuropäischen<br />

Ländern, denn das ist praktisch unser<br />

Heimmarkt. Heute machen wir bereits<br />

mehr als sechzig Prozent unseres Umsatzes<br />

mit internationalen Kunden in dieser<br />

Region. In Zukunft möchten wir diese<br />

noch besser, und vor allem aus einer Hand<br />

über alle Länderniederlassungen hinweg<br />

betreuen. Mein Aufgabenschwerpunkt ist<br />

es nun, das hierzu benötigte internationale<br />

Key Account Management aufzubauen.<br />

Das geschieht mit dem Ziel, intensive Kontakte<br />

mit den jeweiligen Headquarters unserer<br />

Kunden, zumeist in Österreich, aber<br />

auch in Europa zu pflegen und unser gesamtes<br />

Leistungsportfolio anzubieten. Dazu<br />

bauen wir im Key Account Management<br />

unsere Industrieorientierung stark<br />

aus. Unter den Kunden, die von unserem<br />

Investment profitieren sollen sind unter<br />

anderem Raiffeisen, Erste Bank, Spar, OMV<br />

und Novomatic. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

liegt auf der Akquirierung von Neukunden<br />

in der Region.<br />

CURRICULUM VITAE<br />

Dipl. Kffr. Dorette Dülsner ist<br />

am 12. Juli 1966 in<br />

Saalfeld/Saale, Deutschland<br />

geboren. Ihrem Studium der<br />

Betriebswirtschaftslehre folgte<br />

ein postgradualer Abschluss im<br />

Bereich Logistik und ein Lehrgang<br />

zur Business Process Managerin<br />

im Public Sector. Ihre<br />

Karriere begann sie bei der Deutschen Bahn. 2001 wurde sie<br />

Key Account Managerin für Transportation bei SAP. 2006<br />

wechselte Dülsner zu Microsoft, wo sie bis <strong>2011</strong> als Geschäftsbereichsleiterin<br />

für Microsoft Business Solution in<br />

Österreich und CEE tätig war. Seit September <strong>2011</strong> ist sie Head<br />

of International Sales bei S&T.<br />

Stipendium für den Universitätslehrgang<br />

Executive MBA am IfM<br />

Das Magazin <strong>Society</strong> vergibt gemeinsam mit dem IfM – Institut<br />

für Management ein MBA-Stipendium in der Höhe<br />

von 10.000 Euro.<br />

Das Executive MBA-Programm in General<br />

Management vermittelt betriebswirtschaftliches<br />

Know-how und persönliche<br />

Fertigkeiten, um Führungspositionen<br />

in Unternehmen zu übernehmen<br />

bzw. zu festigen. Gemeinsam mit einem<br />

erstklassigen Dozententeam aus Praxis<br />

und Wissenschaft erarbeiten die TeilnehmerInnen<br />

in kleinen Gruppen sofort anwendbares<br />

Fachwissen zu den Themen Betriebswirtschaft,<br />

Unternehmensführung, strategisches<br />

Management, Marketing sowie<br />

führungsrelevante Fragen des Personalmanagement<br />

und Personal Skills.<br />

• 11 Pflichtfächer und 3 Wahlpflichtfächer<br />

• Sprachen: Deutsch und Englisch<br />

• 40 Präsenztage<br />

• Berufsbegleitendes postgraduales Stu-<br />

• dium<br />

• Beginn jederzeit möglich<br />

• Modularer Aufbau<br />

• Individuell abgestimmte Prüfungstermine<br />

• Durchschnittliche Studiendauer 18 Mo-<br />

• nate<br />

• Veranstaltungsort Schloss Leopoldskron in<br />

• Salzburg und Design Hotel Roomz in<br />

• Wien<br />

***<br />

Zulassung<br />

Abgeschlossenes Hochschulstudium<br />

(mindestens Bachelor) bzw. postsekundärer<br />

Bildungsabschluss oder gleichwertige Qualifikation<br />

und 5 Jahre Berufserfahrung.<br />

***<br />

Bewerbung<br />

Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen<br />

(Motivationsschreiben und Lebenslauf)<br />

bis 20.01.2012 an office@ifm.ac<br />

Mehr Infos unter: www.ifm.ac<br />

Das Stipendium wird von einer Jury<br />

vergeben. Der Selbstbehalt der/des Stipendiaten/in<br />

beträgt EUR 14.800,-- zzgl. Reiseund<br />

Aufenthaltskosten. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen. Der/Die Gewinner/in wird<br />

verständigt.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 69


WIRTSCHAFT<br />

KOMMENTAR<br />

Dark clouds over the financial<br />

centres in the world.<br />

The Winds of Inflation<br />

Nothing without Labour<br />

In the last thirty years flawed economic and financial policies have driven the United States<br />

into steep self-destructive decline, while the Asian Tigers have flourished. The current<br />

financial and debt crises are heralds of even deeper global disorder and possible catastrophic<br />

economic collapse. By JAMES CUMES<br />

For quite a long time now – I wrote in October<br />

1973 – the world has struggled –<br />

for the most part inelegantly and certainly<br />

ineffectually – against inflation. This<br />

unremitting but unsuccessful struggle has<br />

had its most dramatic episodes – though its<br />

origins lie deeper both in time and causation<br />

– since the United States tried to dampen<br />

a boom in its domestic economy by restrictive<br />

economic measures in July 1969.<br />

Since then, the winds of inflation have<br />

swept everywhere. No one has been able to<br />

control it. In Australia, the more we try to<br />

stop it, the worse it becomes.<br />

What is wrong?<br />

***<br />

The Elusive Answer<br />

Across the world, the academic economists<br />

have no answer. Nor do our bankers<br />

or businessmen. Our economic writers and<br />

journalists are able to tell us what was<br />

wrong with our economic policies (such as<br />

those embodied in the 1971 budget) after<br />

they have shown themselves to be unsound;<br />

but they are quite unable to suggest<br />

the right policies in advance. Finance Ministry<br />

officials, relatively inflexible in their<br />

well-meaning conservatism, apply their<br />

known rules and remedies and, however<br />

many times they fail, return forever hope-<br />

70 | SOCIETY 3/4_11


FOTOS: PRIVAT; PIXELIO/PETER FREITAG<br />

fully to the only springs of their inventiveness.<br />

We in Australia, though unable to cope<br />

with our current economic problems, are<br />

no worse than people in other countries.<br />

Their experts, officials, bankers and others<br />

are quite as helpless as our own. If the Australian<br />

Government struggles to make a selection<br />

of the non-remedies that are offered<br />

to it, so for the most part do the governments<br />

of the advanced economies of Western<br />

Europe, North America and Japan.<br />

The Ministerial Meeting of the Organisation<br />

for Economic Cooperation and Development,<br />

held in Paris last June 1973 recognised<br />

the gravity of the economic situation<br />

and, in particular, acknowledged worldwide<br />

inflation as a problem that had to be<br />

solved. But the Ministers and their impressively<br />

expert delegations were unable to offer<br />

any real solutions. The Committee of<br />

Twenty established by the International<br />

Monetary Fund to try to reform the international<br />

monetary system has, despite the<br />

great competence of its members and of<br />

the IMF staff, made little progress but,<br />

more importantly, it seems not really to<br />

know where it should be going. Dollar and<br />

other currency crises follow in rapid succession.<br />

Central Bankers and Treasurers meet.<br />

Confident assertions of success in stabilising<br />

the currency situation are followed by<br />

frank confessions of failure. The confident<br />

assertions have become noticeably fewer as<br />

the succession of crises has grown.<br />

***<br />

Reflections of the Past<br />

Is there any solution? Must we go on in<br />

this way until the end of time? Most people<br />

must occasionally get a nightmarish feeling<br />

that, in terms of our lack of control of<br />

the situation, we are back in the 1920s and<br />

1930s. Then we had a succession of – or<br />

abortive proposals for – world economic<br />

conferences, world financial conferences,<br />

devaluations, currency manoeuvres; and<br />

everything we did only seemed to make<br />

things worse. The present crises are NOT<br />

the same as those of the 1920s and 1930s.<br />

There are not the millions of unemployed,<br />

the long dole queues and the terrifying<br />

prospect that seemed to confront us in the<br />

early thirties that the modern economy,<br />

deficient in aggregate demand, would slow<br />

to a cataclysmic halt.<br />

But, if there are differences, there are also<br />

similarities and it is at these that we<br />

should look. There is a solution to our present<br />

problems and, just like the solution<br />

that Keynes outlined to us in 1936, it is<br />

very simple. Someone recently said of<br />

Keynes’ theories, “no one supposes that<br />

such inspired simplifications, these<br />

‘jumps’ in thought, are the work of simpletons,<br />

though simpletons may grasp them<br />

once they have been done”. So at the moment,<br />

we are passing the obvious solution<br />

by, not because it is so complex that we<br />

cannot grasp it, but because we have become<br />

conditioned to a particular mode of<br />

economic thinking that we never really<br />

turn our minds to it. Again, the conditioning<br />

of the classical economists in the 1920s<br />

and 1930s is striking.<br />

So we need to do two things.”<br />

“The measures should aim at<br />

full employment through public<br />

enterprise, wise public<br />

banking and direct public investment.”<br />

JAMES CUMES<br />

***<br />

The Decline of a Superpower<br />

The above could have been written today<br />

about today’s global or national financial<br />

and economic problems.<br />

It wasn’t.<br />

I wrote it in October 1973 as part of an<br />

analysis for a senior Australian Cabinet<br />

Minister. At the time, it had little impact<br />

on the national and international policies<br />

to which it related. The United States had<br />

tried to do too much in the 1960s. With<br />

hot and cold wars, moon landings and welfare,<br />

deficits began to appear in budget<br />

and foreign-payment balances. Nixon applied<br />

fiscal and monetary remedies in<br />

1969 and French pressure forced him to<br />

cut the US dollar’s link with gold in 1971.<br />

The International Monetary Fund ceased to<br />

exist as contemplated under its Articles of<br />

Agreement of 1944.<br />

The 1970s were not a good decade for<br />

the United States. From being the greatest<br />

creditor in world history it sank deep into<br />

a process which would make it the world’s<br />

greatest debtor.<br />

However, it persisted with its policies of<br />

fighting inflation with hikes in interest<br />

rates and advocating free markets and a<br />

minimum of government “interference”.<br />

These United States policies were enthusiastically<br />

shared by other major Western<br />

countries. The trade unions were destroyed.<br />

Reagan did it initially through<br />

sacking the air-traffic controllers. Thatcher<br />

did it by beating the striking coal miners.<br />

Containerisation did it by abolishing<br />

union members’ jobs.<br />

The economy is nothing without<br />

labour. Labour makes the stuff; it delivers<br />

the stuff; and it consumes the stuff. Managers<br />

– and the rich – have neglected that<br />

crucial fact in recent years at the cost of<br />

the economy’s best interests and, ultimately,<br />

their own.<br />

Since 1980, the process of reversing the<br />

rise of the working class has been successfully<br />

pursued with the middle class being<br />

included in the humbling of the rest of the<br />

society by the very rich. The tyranny of<br />

both the traditional and newly rich has become<br />

steadily more firmly fixed in place<br />

since the late 1990s. Warren Buffett has<br />

told us there is a class war going on now<br />

and “We are winning.”<br />

He could even have fairly claimed that<br />

we, the rich, have already won.<br />

These trends were not difficult to identify.<br />

The attempt to fight inflation through<br />

hikes in interest rates and fiscal measures<br />

caused persistent “stagflation” which I<br />

predicted in my book “The Indigent Rich”<br />

published in 1971. In “Inflation” published<br />

in 1974, I particularly stressed the need for<br />

“fixed-capital investment, productivity and<br />

production” to resolve problems of both inflation<br />

and unemployment.<br />

But the self-destruction continued.<br />

Not by everyone.<br />

***<br />

The Rise of Asian Tigers<br />

The attempt to curb inflation by monetary<br />

measures provoked inflation which<br />

could not be alleviated by local production.<br />

Supplies had to be imported by the United<br />

States. Those supplies were provided increasingly<br />

by the Asian Tigers who were<br />

later joined by China and India. Some elements<br />

in United States inflation eased as a<br />

result but the job losses in “stagflation” became<br />

embedded ever more in the American<br />

situation.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 71


WIRTSCHAFT<br />

KOMMENTAR<br />

Not only did inflation ease and unemployment<br />

increase but the balance of trade<br />

and payments moved ever more markedly<br />

against the United States and in favour of<br />

the Asian Tigers, China and India.<br />

This was not a sudden development. It<br />

matured over about twenty years as I described<br />

in “The Multiple Abyss” (1996) and<br />

“America’s Suicidal Statecraft” (2006).<br />

As the policies matured and Deng’s option<br />

to join “the rich” bore fruit, China<br />

moved from being a relatively backward<br />

economy in the mid-1970s to being the<br />

world’s second largest economy now, with<br />

superpower and space-race ambitions and<br />

promise of becoming the world’s top economy<br />

in the near future. Meantime, the<br />

United States has had its credit rating reduced<br />

by S & P, its approved debt ceiling<br />

raised above the present $14 trillion and its<br />

space enterprise largely suspended.<br />

Is that as far as global rearrangements<br />

are likely to go?<br />

Will stability soon be restored to the<br />

global economy and finance?<br />

Will the dramatic changes of past<br />

decades in the economic, political and<br />

strategic power situation be brought to a<br />

speedy and relatively painless close?<br />

The answer to all three questions seems<br />

to be “no”.<br />

***<br />

A Situation Even More Critical<br />

Since the Lehman collapse of 2008, the<br />

United States has wasted valuable time,<br />

reputation and money turning a disastrous<br />

scenario into a catastrophic reality.<br />

In “America’s Suicidal Statecraft”, I compared<br />

Ben Bernanke’s idea of helicopters<br />

dropping money from the skies to the<br />

1970s practice of the Emperor of the Central<br />

African Republic throwing paper money<br />

to his grateful citizens when he went<br />

walkabout. The gratitude didn’t last. The<br />

Emperor was dethroned, imprisoned and<br />

executed.<br />

The fate of Bernanke and his president<br />

might be more merciful but unpleasant<br />

nevertheless.<br />

Trillions of dollars have been spent for<br />

virtually no result except to make a United<br />

States – and Western recovery – more difficult,<br />

more complex and more long drawn<br />

out than before.<br />

Bearing in mind the “hedonic” features<br />

of American statistics, the United States is<br />

almost certainly in “recession” right now.<br />

The question is not whether the United<br />

States is in a double-dip recession. Rather<br />

it is in continuing recession deriving from<br />

long-lasting, fundamental, uncorrected errors<br />

of policy.<br />

“The economy is nothing without<br />

labour. Labour makes the<br />

stuff; it delivers the stuff; and<br />

it consumes the stuff.”<br />

JAMES CUMES<br />

“It is not possible to construct<br />

a real economic and financial<br />

recovery while this casino philosophy<br />

and practice continue<br />

to rule.”<br />

JAMES CUMES<br />

What is terrifying is that the situation<br />

is even more critical than three years ago.<br />

During those three years, the problems<br />

confronting the United States have become<br />

bigger and more menacing than<br />

ever.<br />

Not only bigger and more menacing but<br />

even less well identified than ever and<br />

more subject to pointing fingers at others<br />

rather than accepting responsibility for<br />

putting their own house in order and helping<br />

others so as to promote global stability<br />

and peaceful change.<br />

The United States has recently tended,<br />

for example, to highlight the sovereign<br />

debt of the Eurozone countries as the central<br />

threat to global stability. That may be<br />

planned to distract attention from its own<br />

massive debt and deficit, and from the<br />

highly unstable speculative financial system<br />

which still operates in the United<br />

States itself.<br />

***<br />

The Economy Is “Toast”<br />

Alessio Rastani’s view that it is not governments<br />

but “Goldman and Sachs [that]<br />

rules the world” is not funny. Not at all, because<br />

it reflects what many see as an everyday<br />

reality.<br />

“The market,” Rastani says, “is toast.” After<br />

all the years spent in adoration of the<br />

market, it might seem a sacrilege to express<br />

such a thought – even think it; but it<br />

too reflects everyday reality. Moreover, it is<br />

not just the little day-trader who characterises<br />

today’s “market”. The whole community<br />

- the bankers, the hedge-fund managers,<br />

the ordinary Joe and Josephine in<br />

the street – swings the levers of the global<br />

poker machines now, not so much in expectation<br />

of becoming rich as in hope of<br />

grabbing at financial survival.<br />

Everyone has been caught up in the addiction<br />

to gambling on the stock markets,<br />

foreign exchange and commodity markets<br />

– wherever a prospect exists of making or<br />

saving a fast buck.<br />

It is not possible to construct a real economic<br />

and financial recovery while this casino<br />

philosophy and practice continue to rule.<br />

But its reform – or more accurately its<br />

replacement - will not be easy to achieve<br />

and cannot be done quickly.<br />

It will take several years at least to return<br />

to rational economic policies for domestic<br />

and global economies. That is if – at<br />

last – we begin right now to do the right<br />

things.<br />

What are the “right things”?<br />

The quote from 1973 said “we need to<br />

do two things?”<br />

What are they?<br />

***<br />

Two Things To Do<br />

The first is to acknowledge that we are<br />

dealing with a new economic and financial<br />

situation. We must make fundamental<br />

changes, not just tinker with details at the<br />

margin. In this context a solution to Greek<br />

debt will not solve the problem of global<br />

debt – sovereign, commercial and personal.<br />

Nor will it correct the range of financial<br />

and economic policies which caused the<br />

perilous and ultimately devastating accumulation<br />

of financial disequilibria.<br />

The second thing we must do is to look<br />

again at our broad macroeconomic policies<br />

so that they deliver full employment<br />

and stable growth within the sort of society<br />

that Keynes and others envisaged. At<br />

BOOKS BY THE AUTHOR<br />

“America’s Suicidal Statecraft” and “The Multiple Abyss”<br />

are available on Amazon in print and kindle editions.<br />

www.authorsden.com/jameswcumes<br />

America’s Suicidal Statecraft<br />

– The self-destruction<br />

of a superpower<br />

James Cumes<br />

Cresscourt Publishing<br />

Always a critic of mainstream<br />

interest-rate and<br />

credit policies, James Cumes<br />

shows in this book how the<br />

United States fecklessly drained away its economic strength<br />

and endangered its political and strategic position as the<br />

world’s single superpower.<br />

72 | SOCIETY 3/4_11


FOTO: PIXELIO/GERD ALTMANN<br />

The US is in continuing<br />

recession<br />

the same time, we must take account of<br />

the many revolutions that have occurred<br />

in production, distribution and exchange<br />

ABOUT THE AUTHOR<br />

Dr. James Cumes has written several books on history, economics,<br />

philosophy and four novels. He graduated in Economics<br />

and Diplomatic Studies at Australian universities<br />

and is a Doctor of Philosophy in Economics from the London<br />

School of Economics and Political Science. After service<br />

as a teenage soldier, ha had diplomatic postings in Paris,<br />

Geneva, London, Bonn and Berlin. He became Ambassador<br />

to the European Union and several individual countries, including<br />

Austria, High Commissioner to Nigeria and visiting<br />

Ambassador to a dozen other West African countries. He<br />

was Permanent Representative to the UN and UNIDO and<br />

Governor on the Board of IAEA in Vienna. He is married to<br />

Austrian Heide Schulte von Bäuminghaus Cumes. With their<br />

daughter, Kim, they move between homes in Australia,<br />

Austria, Monaco and the South of France.<br />

over the last several decades.<br />

To tackle these changes, we must imagine<br />

we are at a point of reflection on policies<br />

similar to that at the end of the 1930s.<br />

We need to consider what should now replace<br />

the ineffectual United Nations and<br />

its Specialised Agencies as well as global financial<br />

institutions. We need to reflect on<br />

urgent practical issues such as what our reserve<br />

currency for international transactions<br />

should be. What should be the role,<br />

if any, of a reserve currency? What should<br />

be the role of gold?<br />

What we do know is that while the market<br />

must be allowed to play a vital part in<br />

our economic and financial life, it cannot<br />

be allowed a completely free run. It may be<br />

funny to declare that “the market is toast”<br />

but we must devise a new “toaster” – not<br />

necessarily through more regulations but<br />

smarter regulations if we are not to continue<br />

to burn our toast to a cinder.<br />

***<br />

What then should we do?<br />

I cannot set out all the detail in this article.<br />

I have done that already in “America’s<br />

Suicidal Statecraft”. However, in broad<br />

terms –<br />

The current United Nations General Assembly<br />

should appoint a small but distinguished<br />

and gifted group (DIGG) charged<br />

with examining data and proposals connected<br />

with the current global financial<br />

situation. It should produce a report of<br />

practical measures before the end of <strong>2011</strong><br />

based on proposals for sustainable growth<br />

through fixed capital investment, productivity<br />

and production instead of policies of<br />

restriction and austerity.<br />

The measures should aim at full employment<br />

through public enterprise, wise public<br />

banking and direct public investment.<br />

The emphasis should be on production of<br />

goods and services for a stable and growing<br />

market and the effective elimination of the<br />

massive current speculation in capital, currencies,<br />

commodities and commerce.<br />

The basic model for stability and for<br />

moderation of the volatility that encourages<br />

speculation should be the domestic<br />

and global economic and financial system<br />

that characterised the quarter century in<br />

the highly developed countries from 1945<br />

to 1970. This basic model will have to be<br />

modified for economic, financial, social,<br />

technical and scientific changes since but,<br />

among other things, it should restore the<br />

rights, privileges and status of the working<br />

and middle classes as well as modify the<br />

“sitting pretty” situation of the rich.<br />

The broad objective should be to<br />

achieve peaceful change based on social<br />

and economic justice within a genuinely<br />

democratic system.<br />

DIGG’s report should recommend immediate<br />

measures to minimize distress<br />

while more basic reconstruction of domestic<br />

and global economies takes place. A<br />

process should be started to construct a<br />

new IMF and IBRD [Int. Bank for Reconstruction<br />

and Development] as well as new<br />

agencies for such key economic and social<br />

sectors as agriculture and trade. We must<br />

look towards a revolution in domestic and<br />

global policies which is likely to require<br />

the UN or other central multilateral authority<br />

to meet in continuous session to<br />

oversee the progress – or further deterioration<br />

– of the global economy.<br />

This would herald a peaceful revolution.<br />

We need to embark on it urgently to avoid<br />

a monumental financial collapse. We need<br />

to embark on it also to avoid revolutionary<br />

violence on an unprecedented scale.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 73


WIRTSCHAFT<br />

COACHING<br />

Modernes Zeitmanagement<br />

Das Wichtige im Auge behalten<br />

„Ich habe keine Zeit!“ Dieser Satz ist immer falsch! Richtiges Zeitmanagement hilft, die 24<br />

Stunden, die jeder am Tag zur Verfügung hat, besser zu nützen. Denn wir brauchen nicht<br />

mehr Zeit, sondern die Kraft, sie zu bändigen. Von SONJA LITTIG-WENGERSKY<br />

„Wir alle haben 24 Stunden<br />

am Tag zur Verfügung. Die<br />

Frage ist nur, was wir damit<br />

machen.“<br />

SONJA LITTIG-WENGERSKY<br />

Wer kennt ihn nicht, den Stoßseufzer<br />

„Ich habe keine Zeit!“? Alle Zeitplanungssysteme<br />

und Zeitmanagementmethoden<br />

zielen darauf ab, die Zeit<br />

besser in den Griff zu bekommen. Aber<br />

oberflächliche Korrekturen nützen gar<br />

nichts, wenn wir nicht selbst zum Meister<br />

über unsere Zeit und damit über unsere<br />

Arbeit, ja unser Leben werden. „Ich habe<br />

keine Zeit“ ist oft eine self-fulfilling prophecy,<br />

mit der wir uns programmieren<br />

und in noch mehr Stress und Zeitdruck<br />

versetzen.<br />

Wir ALLE haben 24 Stunden am Tag zur<br />

Verfügung! Die Frage ist nur, was wir damit<br />

machen; wie wir diese Zeit füllen;<br />

wem wir Zeit schenken oder widmen; und<br />

von wem wir uns Zeit stehlen lassen. Da<br />

hilft nur eines: umdenken! Die Zeit ist ein<br />

demokratisches Gut. Wahrscheinlich das<br />

demokratischste überhaupt, denn jeder –<br />

egal ob Bettler oder Milliardär – hat gleich<br />

viel davon zur Verfügung. Die Frage ist:<br />

• Was machen wir aus der uns zur Verfügung<br />

stehenden Zeit?<br />

• Wie gehen wir damit um?<br />

• Wo setzen wir unsere Prioritäten?<br />

• Bestimmen wir unsere Zeit selbst?<br />

***<br />

Zeitmanagement – was ist das?<br />

Zeitmanagement ist das systematische<br />

und disziplinierte Planen Ihrer Zeit. Der<br />

Zweck ist es, mehr Zeit für die wichtigen<br />

Dinge in Ihrem Berufs- und Privatleben zu<br />

haben. Durch eine systematische Zeitplanung<br />

können Sie täglich erstaunlich viel<br />

Zeit gewinnen. Zeitmanagement gibt Ihnen<br />

mehr Zeit für die WIRKLICH WICHTI-<br />

GEN DINGE – und für sich selbst!<br />

Es geht beim Zeitmanagement aber<br />

nicht darum, dass Sie noch mehr Zeit für<br />

noch mehr Arbeit freimachen, sodass Sie<br />

in den zwölf Stunden, die Sie täglich arbeiten,<br />

die Arbeit von fünfzehn Stunden hineinquetschen<br />

können. Vielmehr sollten<br />

Sie sich mit Ihrem Zeitmanagement mehr<br />

Freiraum z.B. für Erholung, für Möglichkeiten<br />

neue Energie zu tanken, für Ihre Familie,<br />

Hobbys, Weiterbildung, oder andere<br />

Vorhaben, die Ihnen wichtig sind, schaffen.<br />

So können Sie insgesamt ein ausgeglicheneres<br />

und damit glücklicheres Leben<br />

führen.<br />

Der Vorteil dabei ist: Wenn es Ihnen gut<br />

geht und Sie sich wohl und ausgeglichen<br />

fühlen, sind Sie leistungsfähiger und verrichten<br />

Ihre Arbeit besser. Dies kommt Ihrem<br />

gesamten persönlichen Umfeld zugute:<br />

Ihrem Arbeitgeber, Ihren Mitarbeitern<br />

und Kollegen, Ihren Kunden, Ihren Freunden<br />

und nicht zuletzt Ihrer Familie. Daraus<br />

ergibt sich ein positiver Kreislauf.<br />

Zeitmanagement hilft Ihnen nicht nur<br />

dabei, Zeit zu gewinnen, die Sie positiv<br />

und effizient nützen können, sondern es<br />

unterstützt Sie vor allem auch dabei, die<br />

wirklich wesentlichen Dinge zu erledigen,<br />

Prioritäten zu setzen. Dadurch können Sie<br />

erfolgreicher und zufriedener werden. Und<br />

Sie haben durch ein systematisches Zeitmanagement<br />

letztlich weniger Arbeit mit<br />

diesen Aufgaben als vorher, weil Sie durch<br />

die konsequente Ausrichtung auf das Wesentliche<br />

immer die wirklich wichtigen<br />

Dinge im Blick behalten und sich nicht mit<br />

Unwichtigem verzetteln. So können Sie<br />

schon im Vorfeld Probleme und mögliche<br />

Krisenherde erkennen. Im Anfangsstadium<br />

lassen sich solche Situationen meist mit<br />

sehr viel weniger Aufwand lösen, als wenn<br />

man bereits mittendrin im Chaos steckt<br />

und den roten Faden verloren hat. Vorteil<br />

des Zeitmanagements: Sie erledigen die<br />

wesentlichen Dinge in weniger Zeit! Zeitmanagement<br />

bedeutet die eigene Zeit zu<br />

beherrschen – statt sich beherrschen zu<br />

lassen. Das Zauberwort heißt: AGIEREN<br />

STATT REAGIEREN!<br />

Das Time-Management-Seminar von Dr. Sonja Littig-<br />

Wengersky<br />

ÜBER DIE AUTORIN<br />

Dr. Sonja Littig-Wengersky ist Dipl. Coach und Trainerin<br />

für Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung sowie<br />

Buchautorin. Vom IIR (Institute for International Research)<br />

wurde sie mehrfach zur „Top Trainerin des Jahres“ gewählt.<br />

Info über das Time-Management-Seminar:<br />

www.littig.at/et-enough-time.php<br />

74 | SOCIETY 3/4_11


Komfort und Sicherheit<br />

Technik für den Menschen<br />

WIRTSCHAFT<br />

PORTRÄT<br />

Moderne Elektrotechnik bedeutet Komfort auf Knopfdruck vom Wohnzimmer aus, Zugriff<br />

auf Geräte von unterwegs, Licht und Klang angepasst nach individuellen Wünschen sowie<br />

flexible und effiziente Komponenten, die nach Belieben aufgerüstet werden können.<br />

Ing. Andreas Schmid<br />

übernahm später die Abteilung Freileitungsarbeiten.<br />

Er leitet seit 2003 gemeinsam<br />

mit seinem Bruder Stefan Schmid die<br />

Firma. Seine Lebensphilosophie im Privaten<br />

wie Beruflichen lautet: Der Mensch steht im<br />

Mittelpunkt – es zählen Ehrlichkeit, Respekt,<br />

Höflichkeit und Handschlagqualität.<br />

Ing. Stefan Schmid ist ebenfalls Absolvent<br />

der HTL TGM in Wien. Neben dem Studium<br />

an der TU arbeitete er bereits im väterlichen<br />

Betrieb. Er widmete sich darauf<br />

mehr der Praxis und machte die Meisterprüfung<br />

sowie Konzessionsprüfung in der<br />

Elektroinnung.<br />

Zwischenzeitlich gründete er die Firma<br />

McTextrion, die im Auftrag der Firmen<br />

Steyr Spezialfahrzeuge und ÖAF Gräf&Stift<br />

mobile Operationssäle und mobile Computer-Tomographie-Container<br />

entwickelte<br />

und baute. Dafür hat man sogar internationale<br />

Preise erhalten. Außerdem entwickelte<br />

McTextrion Spezialleuchten für das<br />

Bundesheer und vertrieb diese in Amerika,<br />

China und den Arabischen Emiraten.<br />

Nach der Schließung der Sonderfahrzeuglinie<br />

bei Steyr wechselte Ing. Stefan<br />

Schmid wieder in den Familienbetrieb, wo<br />

er alle Agenden der Firma McTextrion weiter<br />

bearbeitet. Er ist in der Firma für Installationstechnik,<br />

Alarmanlagen und EDV-<br />

Verkabelungen zuständig.<br />

In der heutigen, schnelllebigen Zeit, in<br />

der nur mehr Fakten zählen und der<br />

Mensch immer mehr in den Hintergrund gedrängt<br />

wird, hat er sich als Ziel gesetzt, die<br />

individuelle Betreuung und Beratung als erste<br />

Priorität anzusehen. Nicht der Mensch<br />

muss sich nach der Technik richten, sondern<br />

die technischen Möglichkeiten sind<br />

den einzelnen Bedürfnissen anzupassen.<br />

KONTAKT<br />

Ing. Leopold Schmid<br />

Beheimgassse 45, 1170 Wien<br />

Tel. +43-(0)1-402 65 68-0<br />

E-Mail: office@elektroschmid.at<br />

www.elektroschmid.at<br />

Notdienst täglich 7 bis 23 Uhr<br />

+43-(0)664-833 60 30<br />

Das Familienunternehmen Ing. Leopold<br />

Schmid zählt seit sechzig Jahren und in<br />

bereits dritter Generation zu den herausragenden<br />

Anbietern von Elektroinstallationen<br />

aller Art und ist immer auf dem neuesten<br />

Stand in Technik und Know-how.<br />

1948 von Ingenieur Leopold Schmid gegründet,<br />

begann die Firma mit zwei Mitarbeitern.<br />

Einer der Schwerpunkte war von<br />

Anfang an der Bau von Freileitungen und<br />

die Errichtung und Instandhaltung der<br />

öffentlichen Beleuchtung in Wien. Im Jahr<br />

1973 übernahm sein Sohn Günther<br />

Schmid die Leitung, der die Firma auf<br />

sechzig Mitarbeiter vergrößerte. Seit 2003<br />

sind dessen Söhne Ing. Andreas und Ing.<br />

Stefan Schmid Firmenleiter.<br />

Ing. Andreas Schmid ist Absolvent der<br />

HTL TGM in Wien und seit seinem Berufseintritt<br />

im väterlichen Betrieb tätig. Zunächst<br />

arbeitete er in der Abteilung für Beleuchtungsanlagen,<br />

organisierte die<br />

Verkabelungsarbeiten bei Wien Energie und<br />

Ing. Stefan Schmid<br />

SOCIETY 3/4_11 | 75


WISSENSCHAFT<br />

KOLUMNE<br />

Kolumne von HERBERT PIETSCHMANN<br />

110 Jahre Motorflug<br />

Um den ersten erfolgreichen motorisierten Flug gibt es einen nicht lösbaren Streit:<br />

Waren es Gustav Whitehead oder die Brüder Wright, denen der erste Flug gelungen ist?<br />

Zweifellos ist, dass alle drei geniale Erfinder waren.<br />

Am 14. August <strong>2011</strong> gab es zwei<br />

Gedenkfeiern aus gleichem<br />

Anlass: eine im Discovery Museum<br />

von Bridgeport, Connecticut,<br />

USA, die andere im Flugpionier-Gustav-Weißkopf-Museum<br />

in<br />

Leutershausen, Deutschland. Gefeiert<br />

wurde der 110. Jahrestag des<br />

ersten erfolgreichen Fluges einer<br />

motorgetriebenen Maschine<br />

„schwerer als Luft“. Eine Video-<br />

Schaltung verband die beiden<br />

Feiern, wegen der Zeitdifferenz<br />

um 11 Uhr in Bridgeport und um<br />

17 Uhr in Leutershausen. Am 14.<br />

August 1901 hatte Gustave Whitehead<br />

mit seinem Fluggerät Nr. 21<br />

diese Pionierleistung in Bridgeport<br />

vollbracht, zwei Jahre vor den<br />

Brüdern Wright. In Leutershausen<br />

bei Ansbach war er als „Gustav<br />

Weißkopf“ im Jahre 1874 geboren<br />

worden.<br />

Leider gibt es für Whiteheads Flug<br />

„nur Zeugenaussagen und keinen fotografischen<br />

Beweis“ (Wikipedia). Zwar<br />

hatte schon am 8. August 1901 die angesehene<br />

Wissenschafts-Zeitschrift<br />

„Scientific American“ einen mit zwei<br />

Fotos illustrierten Artikel gebracht, in<br />

dem es heißt: „Eine neuartige Flugmaschine<br />

wurde soeben von Mr. Gustave<br />

Whitehead aus Bridgeport, Conn., fertig<br />

gestellt und steht nun bereit für die<br />

ersten Flugversuche.“ Und die Zeitung<br />

„Bridgeport Sunday Herald“ brachte<br />

am 18. August 1901 einen ganzseitigen<br />

Artikel über den Erstflug. Der Reporter<br />

dieser Zeitung, Dick Howell, konnte<br />

als Augenzeuge verlässliche Angaben<br />

machen.<br />

Trotzdem gelten die Brüder Wright<br />

als Erfinder des Motorfluges, denn sie<br />

„haben ihre Flüge genauestens fotografisch<br />

und schriftlich dokumentiert,<br />

so dass keine Zweifel an ihrer Darstellung<br />

bestehen. Ihre Absicht zum exklusiven<br />

Verkauf ihrer Flugzeuge veranlasste<br />

sie aber zu weitgehender<br />

Geheimhaltung.“ (Wikipedia)<br />

Herbert Pietschmann in<br />

Leutershausen, dem<br />

Geburtsort von Gustave<br />

Whitehead<br />

***<br />

Das Privileg des Erstfluges<br />

Wegen der Bedeutung des Flugwesens<br />

für unsere Welt handelt es sich bei<br />

dem Streit um den Erstflug längst nicht<br />

mehr um eine historisch-wissenschaftliche<br />

Frage. Als beliebtes Ziel von Touristen<br />

ist Kitty Hawk in North Carolina,<br />

der Ort des Fluges der Brüder Wright,<br />

zu einer beträchtlichen Fremdenverkehrs-Attraktion<br />

geworden. Es geht also<br />

auch um North Carolina gegen Connecticut;<br />

vor allem, weil der Bundesstaat<br />

North Carolina mit Recht so stolz<br />

auf diesen Ort ist, dass er auf die Nummerntafeln<br />

seiner Kraftfahrzeuge unter<br />

„North Carolina“ auch prägen lässt<br />

„First in Flight“. Auf dieses Privileg ist<br />

freilich nicht leicht zu verzichten!<br />

Daher gibt es einen grimmigen<br />

Streit, wer nun tatsächlich den ersten<br />

kontrollierten Flug durchgeführt hat<br />

und ob Whiteheads „Flug“ vielleicht<br />

nur eine Reihe von Sprüngen mit<br />

wiederholten Bodenberührungen war.<br />

Also wurde Whiteheads Flugmaschine<br />

Nr. 21 sowohl in Bridgeport als auch in<br />

Leutershausen getreu dem Original<br />

nachgebaut und zum richtigen<br />

Fliegen gebracht. Bei der gemeinsamen<br />

Feier in Bridgeport<br />

und Leutershausen wurden nicht<br />

nur der Flugpionier Gustave<br />

Whitehead, sondern auch die<br />

zeitgenössischen Piloten, die die<br />

beiden Nachbauten geflogen hatten,<br />

gewürdigt. Sondermarken<br />

mit Sonderstempel wurden auf<br />

Gedenkflügen vom Aeroclub Ansbach<br />

mit einem Motorflugzeug<br />

über Leutershausen und einem<br />

Segelflugzeug während der Bayerischen<br />

Segelflug-Meisterschaften<br />

der Junioren befördert.<br />

Der grimmige Streit geht aber<br />

weiter. Carroll F. Gray aus Kalifornien<br />

hat in einem ausgewogenen<br />

Artikel im Internet („Understanding<br />

Gustave Whiteheads Aerial<br />

Adventures“) den Streit untersucht<br />

und meint darin folgerichtig, selbst<br />

wenn man Gustave Whitehead als Lügner<br />

entlarven könnte, müsste man erst<br />

erklären, wie es zu den notariell beglaubigten<br />

Aussagen vieler Zeugen unabhängig<br />

voneinander kommen konnte.<br />

***<br />

Leistungen genialer Erfinder<br />

Ich bedaure, dass dieser Streit dazu<br />

führt, die unzweifelhaften Leistungen<br />

der einen oder der anderen Seite zu<br />

schmälern oder gar zu verwerfen. Whiteheads<br />

Anstrengungen hatten zum<br />

Bau von beachtlichen Flugzeugmotoren<br />

und Flugmaschinen geführt, die<br />

Brüder Wright hatten die Steuerung<br />

um alle drei Raumachsen erstmals<br />

technisch verwirklicht. Es scheint mir<br />

historisch nicht sinnvoll, eine so wichtige<br />

Erfindung wie die des Flugzeugs<br />

gemäß unseres Entweder-Oder-Denkens<br />

auf einen bestimmten Zeitpunkt<br />

und eine Person festzulegen. Wenn die<br />

Zeit reif für eine Neuerung ist, finden<br />

sich meist mehrere geniale Menschen,<br />

deren Kräfte gebündelt zum Durchbruch<br />

der Erfindung führen.<br />

76 | SOCIETY 3/4_11<br />

Herbert Pietschmann ist Emeritus der Fakultät für Physik der Universität Wien und<br />

Buch-Autor (z.B.: Die Atomisierung der Gesellschaft. Ibera Verlag Wien 2009).


WIRTSCHAFT<br />

RECHT<br />

Ohne Expertise großes Risiko<br />

Der Kunstsammler<br />

und sein Recht<br />

Kunst wird als vermeintlich sichere Anlage angepriesen. Von<br />

falschem Gold hört man relativ selten. Ein millionenteures<br />

Kunstwerk hingegen kann auf einmal nichts mehr wert<br />

sein. Es lohnt, sich als Kunstsammler mit dem Phänomen<br />

der Kunstexpertise auseinanderzusetzen.<br />

Das Kunstwerk umströmt nach wie vor eine<br />

nicht fassbare Aura des Erhabenen,<br />

und damit lässt sich manche Verführung<br />

zur Kunst und zum Kunstkauf erklären.<br />

Die Motivation Kunst zu sammeln wird<br />

meist mit einer Leidenschaft oder einer besonderen<br />

Vorliebe für die Kunst begründet.<br />

Die folgenden Zeilen sind nicht zuletzt der<br />

Vernunft geschuldet, wenn es darum geht,<br />

seine Rechte als Sammler zu kennen und<br />

diese notfalls auch durchzusetzen.<br />

Heute muss der Kauf eines Kunstwerkes<br />

im gehobenen Preissegment beinahe so<br />

wie der Kauf eines Unternehmens behandelt<br />

werden. Man spricht dabei von einer<br />

„Art Due Diligence“. Es muss die Provenienz,<br />

die Echtheit und die Verfügungsberechtigung<br />

des Verkäufers vorab von Experten<br />

untersucht werden, um „sicherer“ –<br />

sprich: gutgläubiger – Eigentümer eines<br />

echten Werkes zu werden.<br />

Das Kunstwerk ist auch ein Investitionsund<br />

Spekulationsobjekt. Dem folgt das<br />

Kunstrecht mit einem Instrumentarium,<br />

welches bisher nur aus dem Bereich des<br />

Wirtschaftsrechts bekannt war.<br />

***<br />

Die Expertise über die Echtheit<br />

Allgemein anerkannt ist mittlerweile,<br />

dass eine Expertise über die Echtheit eines<br />

Kunstwerkes letztlich keine absolute Sicherheit<br />

gegen eine falsche Zuschreibung oder<br />

eine Fälschung geben kann. Trotzdem ist sie<br />

im Auktions- und Kunsthandel eine feste<br />

Größe, um überhaupt gewisse Arbeiten verkaufen<br />

zu können. In manchen Fällen ist<br />

die Macht einzelner Experten so groß, dass<br />

gegen sie nur mit Hilfe des Kartellrechts<br />

oder des Rechts gegen den unlauteren Wettbewerb<br />

vorgegangen werden kann.<br />

Ein berühmt-berüchtigtes Beispiel ist<br />

das Andy-Warhol-Authentication-Board.<br />

Internationale Auktionshäuser holen regelmäßig<br />

deren Expertise ein, welche dann<br />

wie ein Endurteil für den Eigentümer des<br />

vermeintlich echten „Warhols“ wirkt. Faktisch<br />

wurden durch die Zu- oder Abschreibungen<br />

des Boards schon Millionenwerte<br />

vernichtet.<br />

Warhol schafft den Juristen und Experten<br />

nicht zuletzt deswegen Kopfzerbrechen,<br />

weil der Begriff des Originals bei ihm<br />

zu kurz greift. Der Künstler selbst pflegte<br />

den Werkstattgedanken und delegierte oftmals<br />

an Dritte die Ausführung seines<br />

künstlerischen Konzepts.<br />

Klagen wegen Verweigerung einer Expertise<br />

oder Aufnahme in ein Werkverzeichnis<br />

sind aber mit großen Unsicherheiten<br />

belastet. Wie bei jedem Prozess, wo es<br />

um die Echtheit eines Kunstwerkes geht,<br />

zeigt sich das Dilemma des Fehlens einer<br />

objektiv unanfechtbaren letzten Instanz<br />

Der Autor<br />

Mag. Michael Maier<br />

KONTAKT<br />

Rechtsanwaltsanwärter bei LANSKY, GANZGER + Partner<br />

Lansky, Ganzger & Partner Rechtsanwälte GmbH<br />

Rotenturmstrasse 16-18/7, 1010 Wien<br />

Tel.: +43-(0)1-533 33 30-0<br />

www.lansky.at<br />

für Echtheitsfragen. Der Ratschlag für<br />

Sammler kann daher nur lauten, sich mit<br />

der möglichst anerkanntesten Expertise<br />

für sein Kunstwerk auszustatten. Sollte einem<br />

Warhol beispielsweise das Zertifikat<br />

des Andy Warhol-Authentication-Boards<br />

fehlen, wäre ein Ankauf mit großen Unsicherheiten<br />

belastet.<br />

Die Kunstexpertise steht auch im Mittelpunkt<br />

in einem zurzeit in Köln stattfindenden<br />

Prozess gegen eine Kunstfälscherbande,<br />

wobei bemerkenswert ist, dass auch ein<br />

international anerkannter Experte unter<br />

den Getäuschten ist. Werner Spies hat eine<br />

Kaufempfehlung für einen „falschen“ Max<br />

Ernst für die Sammlung Würth abgegeben.<br />

Der Experte für Max Ernst und auch Picasso<br />

hat die viel beachtete Ausstellung in der<br />

Wiener Albertina „Picasso – Malen gegen<br />

die Zeit“ kuratiert und wird im Jahr 2013<br />

die Retrospektive von Max Ernst in der Albertina<br />

ausrichten..<br />

***<br />

Haftung des Sachverständigen?<br />

Sammler müssen sich in vielen Fällen<br />

auf das Urteil von Experten verlassen können.<br />

Echtheits- und Wertgutachten spielen<br />

eine große Rolle auch für die Besteuerung,<br />

Versicherung und Beleihung von Kunstgegenständen<br />

und bei der Vermögensauseinandersetzung<br />

unter Erben oder geschiedenen<br />

Eheleuten.<br />

Nicht nur der Kunstexperte ist Sachverständiger,<br />

sondern auch Kunsthändler, Galeristen<br />

und Antiquitätenhändler. Der<br />

Kunstexperte haftet aber nur, wenn er für<br />

den Rat oder das Gutachten ein Entgelt bekommen<br />

hat. Die Judikatur zieht dabei eine<br />

niedrige Grenze der Entgeltlichkeit.<br />

Wird ein Rat nicht ausschließlich selbstlos<br />

gegeben, sondern erwartet der Ratgeber<br />

für sich wirtschaftliche Vorteile, dann wird<br />

Entgeltlichkeit angenommen. So kann beispielsweise<br />

der Rat eines Kunsthändlers<br />

zum Ankauf von diesem oder jenem Künstler<br />

zu einem „Expertenratschlag“ werden,<br />

wenn durch diesen Kauf auch der Kunsthändler<br />

selbst profitiert.<br />

Dem Sammler ist anzuraten, hier<br />

durchaus seine Marktmacht für sich zu<br />

nutzen. So können in einem Auftragsvertrag<br />

mit einem Experten Haftungsgarantien<br />

zugunsten des Auftragsgebers festgeschrieben<br />

werden.<br />

Ein Unternehmenskauf wird kaum an<br />

einem Tag abgewickelt. So sollte auch ein<br />

Kunstwerk vor dem Ankauf eingehend<br />

untersucht werden und die eigene Leidenschaft<br />

für die Kunst in Zaum gehalten<br />

werden, um das Werk, den Verkäufer und<br />

die Expertise mit der notwendigen Sorgfalt<br />

überprüfen zu können.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 77


WISSENSCHAFT<br />

THERAPIE<br />

Ein Blick in die psychotherapeutische Praxis<br />

Tabus, Familiengeheimnisse<br />

und Unaussprechliches<br />

Geheimnisse in der Familie haben oft einen gravierenden Einfluss auf die seelische und körperliche<br />

Gesundheit. Sie in therapeutischer Arbeit aufzudecken bedeutet Versöhnung mit der<br />

eigenen Geschichte und Selbstwerdung. Von SILVIA PROSQUILL-SALZMANN<br />

Der Begriff des Tabus kommt aus dem<br />

Polynesischen, er hat zwei Bedeutungen,<br />

zum einen meint er heilig und geweiht,<br />

zum Anderen verboten und gefährlich.<br />

Ein Tabu benennt Handlungen und<br />

Verhaltensweisen, die im sittlichen Verständnis<br />

geächtet, in vielen Fällen per Gesetz<br />

geahndet werden und eine kulturabhängige<br />

Gültigkeit haben. Ein Tabubruch<br />

ist seit Jahrhunderten Ziel öffentlicher Beurteilung<br />

und Verurteilung und hat die<br />

Menschheit immer berührt.<br />

Gleichsam berührend sind Tabus, die<br />

an Familiengeheimnisse anknüpfen und<br />

durch ganz individuelle Erlebnisse große<br />

Belastungen und seelische Konflikte hervorrufen.<br />

So können „heimliche und unheimliche“<br />

Geschichten, wie sie uns Freud<br />

in einem seiner wichtigsten Aufsätze<br />

hinterlassen hat, die heute oder damals,<br />

auch Generationen davor stattgefunden<br />

haben, unbewusste Spuren hinterlassen<br />

und damit gravierenden Einfluss auf das<br />

heutige Leben nehmen.<br />

Bestimmte Begegnungen, Orte, Gerüche<br />

oder Musikstücke lassen uns oft in eine<br />

unergründliche Stimmung sinken, ohne<br />

dass wir dafür eine Erklärung finden.<br />

Ein Ort, wie in manchen Gesprächen zu erfahren<br />

war, an dem viel über Geheimnisse<br />

gesprochen wird, ist oft der Letzte Platz eines<br />

Menschen – der Friedhof. Hier wird der<br />

positiven und negativen Eigenschaften gedacht<br />

und im Zuge dessen werden Familiengeheimnisse<br />

wach. Kinder erzählen<br />

dann: an einem gewissen Platz, bei einer<br />

gewissen Musik, bei einer gewissen Geschichte<br />

hat die Oma immer geweint, ist<br />

der Opa immer zornig geworden. Kinder<br />

haben feine Sensoren für alles Verheimlichte<br />

und Unausgesprochene.<br />

***<br />

Die Vielfalt der Geheimnisse<br />

Wiederholt erzählen mir Betroffene<br />

nach Aufdeckung eines Geheimnisses: „Geahnt<br />

habe ich es ja schon immer.“ Die Vielfalt<br />

der Geheimnisse ist unbegrenzt und<br />

stellt uns oftmals vor die Frage: Hat es das<br />

„Unaussprechliche“ auch in unserer Familie<br />

gegeben? Um nur einige zu nennen:<br />

Geschwisterkinder, die nicht die gleichen<br />

Eltern haben; verheimlichte Adoptionen,<br />

Abtreibungen, unheilbare und psychische<br />

Erkrankungen; Vernachlässigung ungeliebter<br />

Kinder; Vergewaltigungen; Selbstmorde;<br />

Rätsel im Zusammenhang mit Geld; jüdische<br />

oder nationalsozialistische<br />

Vergangenheiten usw.<br />

Geheimnisse können generationsübergreifende<br />

Gefühle auslösen. Die Verknüpfung<br />

des eigenen Schicksals mit dem der<br />

Ahnen lässt wiederholt Schande, Mitschuld<br />

und Schamgefühle entstehen, die<br />

ÜBER DIE AUTORIN<br />

Silvia Prosquill-Salzmann ist diplomierte Lebens- und Sozialberaterin<br />

in eigener Praxis. Sie ist Absolventin der Sigmund-Freud-Privatuniversität<br />

in Wien, wo sie zur Psychoanalytikerin<br />

ausgebildet wird und einen BA p.th.<br />

erworben hat.<br />

KONTAKT<br />

Silvia Prosquill-Salzmann<br />

Dipl. Lebens- und Sozialberaterin<br />

Psychotherapeutin in Ausbildung und Supervision<br />

Laudongasse 31/5/15, A 1080 Wien<br />

Mobil +43-(0)664-190 32 31<br />

uns über weite Strecken in unserem Leben<br />

beeinträchtigen und Angst vor Ausschluss<br />

und Außenseitertum zur Folge hat. Die<br />

Aufdeckung von familiären Heimlichkeiten<br />

geht mit bedrückender Angst einher<br />

und wird erst durch Gewissheit gemildert.<br />

Die Fantasie ist es, die uns quält z. B. ein<br />

ungeliebtes Kind, oder der Enkel eines NS-<br />

Opfers bzw. Täters, oder ein Ersatzkind,<br />

oder ein Kind aus einem Inzest zu sein.<br />

Diese Vorstellungen sind schlimmer, als<br />

die Wahrheit zu erfahren, das Unaussprechliche<br />

zu formulieren und sich mit<br />

der Auswirkung auf sich selbst zu befassen.<br />

***<br />

Entlastung der inneren Spannung<br />

Im therapeutischen Rahmen erlebe ich<br />

immer wieder die große Erleichterung,<br />

wenn ein Betroffener sich erstmals öffnet<br />

und über sein geheimes Thema spricht.<br />

Die Neutralität und der professionelle Umgang<br />

ermöglichen eine weitgehende Entlastung<br />

der inneren Spannung, die sich<br />

manchmal über Jahre aufgebaut hat. Vielfach<br />

sind Familiengeheimnisse von parallel<br />

auftretenden körperlichen und seelischen<br />

Symptomen wie Schlaflosigkeit,<br />

Melancholie, sexueller Empfindungslosigkeit,<br />

Schmerzen verschiedenster Art begleitet.<br />

Im Zuge einer therapeutischen Aufarbeitung<br />

ist eine Auflösung der<br />

körperlichen Beschwerden regelmäßig zu<br />

beobachten. So können etwa Träume im<br />

therapeutischen Prozess erhellend und<br />

wegweisend für verdrängte Erlebnisse sein.<br />

Eine wichtige Phase tritt ein, wenn ein Betroffener<br />

sich mit Vergangenem konfrontiert,<br />

Unaussprechliches besprechbar wird<br />

und in weiterer Arbeit damit versöhnt.<br />

Ein langer therapeutischer Prozess nähert<br />

sich dem Ende zu.<br />

Im dem Zusammenhang denke ich an<br />

den Satz „Werde der, der du bist“ mit allen<br />

Geheimnissen und daraus resultierenden<br />

Schwierigkeiten, doch im Bewusstsein,<br />

dass sie ein Teil von dir sind und deiner<br />

Selbstwerdung und Selbstheilung dienen.<br />

78 | SOCIETY 3/4_11


WIRTSCHAFT<br />

DIVERSITÄT<br />

EDIC 2012<br />

Diversitätsmanagement für<br />

unternehmerisches Handeln<br />

Der „European Diversity & Inclusion Congress“ versammelt von 1. bis 2. März 2012 wieder<br />

rund 200 Diversity-ExpertInnen aus aller Welt in Wien.<br />

Beatrice Achaleke<br />

Mit einem vielfältigen Angebot bietet<br />

der zweitägige EDIC Kongress eine<br />

ausgezeichnete Lehr- und Lernstätte<br />

für AnfängerInnen und ExpertInnen auf<br />

dem Gebiet des Diversitätsmanagements.<br />

EDIC stellt dabei ein Ressourcenforum für<br />

CEOs, ManagerInnen, PraktikerInnen,<br />

Hochschulen, Forschungseinrichtungen<br />

sowie eine hochrangige Netzwerkplattform<br />

für TeilnehmerInnen, PartnerInnen<br />

und ReferentInnen dar.<br />

Gleich zu Beginn des Kongresses liegt<br />

der Fokus auf den aktuellen Herausforderungen<br />

und Chancen, wie beispielsweise<br />

flexiblen Arbeitszeitregelungen, die für<br />

Unternehmen und deren MitarbeiterInnen<br />

viele Vorteile bringen können, aber guter<br />

Planung bedürfen. Auch die Einrichtung eines<br />

„Frauen- und Minderheiten-Talentepools“<br />

kann dabei unterstützen, Diversität<br />

in die mittlere und Top-Managementebene<br />

zu heben.<br />

***<br />

Diversität als Unternehmensstrategie<br />

Entscheidend für gelebte Vielfalt innerhalb<br />

eines Unternehmens sind in erster Linie<br />

die betrieblichen Diversity-Zielsetzungen<br />

– in einer sich ständig wechselnden<br />

Belegschaft eine besondere Herausforderung,<br />

auf die im EDIC Kongress speziell<br />

eingegangen wird. Der unternehmerische<br />

Erfolg stellt sich dann ein, wenn Diversitätsmanagement<br />

in die gesamte Unternehmensstrategie<br />

eingebunden und von<br />

der Unternehmensführung als besonders<br />

relevant kommuniziert wird.<br />

Welche Rolle soziale Netzwerke innerund<br />

außerhalb eines Betriebes sowie dessen<br />

Dynamiken für die Förderung einer inklusiven<br />

Vielfalt in paneuropäischen und<br />

globalen Unternehmen spielen, ist ebenso<br />

Diskussionsthema des EDIC-Kongresses.<br />

Forschungsergebnisse zeigen darüber<br />

hinaus, welche Rolle die berufliche Entwicklung,<br />

menschliche Netzwerke, Mitarbeiterengagement<br />

und Mitarbeiterzufriedenheit<br />

für positive Geschäftsergebnisse<br />

spielen. Ein besonderer Schwerpunkt ist<br />

auch die Darstellung, wie europäische<br />

Unternehmen und ExpertInnen aktuelle<br />

Herausforderungen und neue Chancen in<br />

Hinsicht auf eine neue und vielfältigere Belegschaft<br />

meistern.<br />

***<br />

Wie profitieren Unternehmen<br />

von EDIC?<br />

Der European Diversity & Inclusion<br />

Congress hilft, das Thema „Vielfalt“ mit all<br />

seinen Facetten besser zu verstehen, sowie<br />

das Vertrauen im Umgang mit Diversitätsmanagement<br />

zu stärken. Organisationen<br />

bekommen die Möglichkeit, sich mit ExpertInnen<br />

auszutauschen und Strategien<br />

für die praktische Umsetzung zu erlernen.<br />

Denn mit erfolgreichem Diversitätsmanagement<br />

können Betriebskosten gesenkt,<br />

die Wettbewerbsfähigkeit deutlich<br />

gesteigert werden.<br />

ÜBER EDIC<br />

Der hochkarätige Diversitätskongress zieht jährlich eine<br />

hohe Anzahl an namhaften Firmen an, u. a. KPMG, IBM,<br />

Rewe, L'Oreal, Telefonica O2, Ernst & Young, American Express,<br />

Hitachi, HP, die Europäische Zentralbank, Microsoft,<br />

Deloitte, London 2012, Walt Disney etc.<br />

Rund 200 internationale und hochrangige D & I-Experten,<br />

Wissenschaftler und andere interessierte TeilnehmerInnen<br />

aus der ganzen Welt werden zum EDIC-Kongress 2012 erwartet.<br />

Der Kongress wird in englischer und deutscher<br />

Sprache gehalten. Gastgeber ist die Wirtschaftskammer<br />

Wien (WKW).<br />

www.diversityleadership.eu<br />

Für nähere Informationen schreiben Sie an:<br />

office@diversityleadership.eu.<br />

KONTAKT<br />

Beatrice Achaleke<br />

EDIC Gründerin & Kongressmanagerin<br />

Mobil +43-(0)699-11 969 115<br />

E-Mail: achaleke@diversityleadership.eu<br />

Im November <strong>2011</strong> erscheint<br />

Beatrice Achalekes erstes Buch<br />

im Verlag Holzhausen mit dem<br />

Titel „Vielfalt statt Einfalt. Wo<br />

ich herkomme“. Darin beschreibt<br />

sie ihr Erfolgsrezept<br />

Vielfalt und dessen Herausforderungen<br />

und führt die Leserinnen<br />

und Leser anhand ihrer<br />

Lebensstationen in Afrika und Europa zu einem erweiterten<br />

wie punktgenauen Vielfalts-Verständnis. Für<br />

Achaleke ist Diversität kein leeres Fremdwort sondern der<br />

Leitgedanke ihres Lebenslaufs.<br />

Die Buchpräsentation in Kooperation mit SOCIETY findet<br />

am 7. November <strong>2011</strong> um 11 Uhr in den Räumlichkeiten der<br />

österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik statt.<br />

Nähere Information unter www.beatrice-achaleke.at<br />

Bestellung unter: https://shop.verlagholzhausen.at/<br />

hhshop/Vielfalt-statt-Einfalt-Wo-ich-herkomme.htm<br />

SOCIETY 3/4_11 | 79


WIRTSCHAFT<br />

EVENTS<br />

HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />

DER WIRTSCHAFT Juli bis Oktober <strong>2011</strong><br />

Networking an der frischen Luft: Doris<br />

Pignitter, Bruno Waldl und Brigitte<br />

Elmecker (alle UniCredit)<br />

FORUM VELDEN: NETZWERKABEND<br />

Auf Einladung des Forums Velden ließen die Teilnehmer des CEE-<br />

Wirtschaftsforums Velden den ersten Kongresstag bei einer Schifffahrt<br />

auf dem Wörthersee ausklingen. In entspannter Atmosphäre<br />

wurde resümiert und diskutiert und wertvolle Kontakte<br />

wurden intensiviert. Die Abendveranstaltung ließ keine Wünsche<br />

offen: Nach einem erfolgreichen Kongresstag versammelte sich die<br />

Wirtschaftselite auf dem Schiff „Santa Lucia“ und legte von Velden<br />

ab nach Pörtschach.<br />

WIRTSCHAFTSMINISTERIUM: HEADQUARTERS DIALOG<br />

Wirtschaftsminister Reinhold<br />

Mitterlehner betonte<br />

beim „Headquarters Dialog“<br />

im Wirtschaftsministerium<br />

die steigende Bedeutung<br />

einer aktiven<br />

Standortpolitik. Dass der<br />

Headquarters-Standort<br />

Österreich im internationalen<br />

Vergleich gut aufge-<br />

BM Reinhold Mitterlehner<br />

stellt ist, zeigte eine neue<br />

Erhebung der renommierten Rechtsanwalt-Sozietät Wolf Theiss.<br />

Positive Ergebnisse präsentierte auch eine Befragung von Kreutzer<br />

Fischer & Partner. Neben der Präsentation der Studienergebnisse<br />

fand auch eine Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Unternehmern<br />

statt, in der die Vorzüge des Standorts Österreich und die<br />

wichtigsten Zukunftsaufgaben analysiert wurden.<br />

Netzwerken auf den sanften Wellen des Wörthersees:<br />

Magnus Wallin (Sonnenkraft) und<br />

Klaus Zöttl (UniCredit)<br />

Schiff ahoi: Michael Friedl (Wirtschaftsdelegierter Teheran)<br />

und Meinrad Höfferer (Leiter Außenwirtschaft der<br />

Wirtschaftskammer Kärnten) mit Kapitän Didi<br />

v.l.n.r.: Alleinvorstand Klaus Huttelmaier (Robert Bosch AG), Vorstandsvorsitzender Elmar<br />

Wieland (Schenker & CO AG) , Sektionschef Michael Losch (BMWFJ), StV. Chefredakteur<br />

Franz Schellhorn (Die Presse), Vorstandsvorsitzende Monika Kircher-Kohl (Infineon Technologies<br />

Austria AG), Vizepräsident Mike Borze (BenQ Europe).<br />

GD Dr. Karl Stoss und<br />

seinen Vorstandskollegen<br />

Mag. Bettina<br />

Glatz-Kremsner und<br />

DI Friedrich Stickler<br />

beim Anschnitt der<br />

Geburtstagstorte<br />

80 | SOCIETY 3/4_11<br />

GEBURTSTAG: 25 JAHRE LOTTO<br />

Lottosieger, Sportgrößen, Geschäftspartner sowie Vertreter aus Politik,<br />

Wirtschaft und Medien folgten der Einladung von GD Dr. Karl<br />

Stoss und seinen Vorstandskollegen DI Friedrich Stickler und<br />

Mag. Bettina Glatz-Kremsner ins Studio 44. Gefeiert wurde der 25.<br />

Geburtstag von Lotto „6 aus 45“ und damit auch der Österreichischen<br />

Lotterien. Highlight des Abends war die Jubiläumsziehung,<br />

die erstmals nicht im ORF-Zentrum, sondern im Studio 44 über die<br />

Bühne ging. Für ebenso große Überraschung wie Begeisterung sorgte<br />

die junge Vorarlberger Künstlerin Alexandra Caró („Listen to your<br />

inside“) mit dem eigens komponierten Geburtstagssong L.O.TT.O.<br />

Lotterien-Vorstand mit<br />

den Lotto Moderatoren<br />

Karin Schranz-Klippl und<br />

Thomas May<br />

FOTOS: FORUM VELDEN/WAJAND; HBF/HARTL; ANDREAS TISCHLER


LIFE UND STYLE<br />

BALL<br />

Ein Highlight in der Silvesternacht<br />

- der Kaiserball<br />

in der HOFBURG Vienna<br />

Größter Silvesterball Wiens<br />

„Aspects of Love“<br />

Ein Silvester im Zeichen der Liebe, das ist der 42. Kaiserball<br />

in der HOFBURG Vienna. Ein unvergesslicher Abend unter<br />

dem Motto „Aspects of Love“ mit rhythmischen und romantischen<br />

Melodien großer Musicalkomponisten und tausenden<br />

Rosen in den kaiserlichen Prunksälen: „It’s like a fairy tale!“<br />

flotten Discoklängen. Nach Mitternacht<br />

lädt die beliebte „Publikumsquadrille“<br />

zum Mitmachen ein.<br />

Die Kulinarik darf zu Silvester ebenso<br />

nicht zu kurz kommen: Catering’s Best by<br />

InterContinental verwöhnt die Gäste mit<br />

einem exquisiten viergängigen Galadiner<br />

oder alternativ mit einem reichhaltigen<br />

Buffet. Der Cocktail wird in eigenen Kaiserball-Sektflöten<br />

gereicht, die nach dem Ball<br />

als ideales Souvenir mit nach Hause genommen<br />

werden können.<br />

FOTOS: FOTO FAYER, TANZSCHULE ELMAYER, HOFBURG VIENNA/FISCHERAUER<br />

Am 31. Dezember <strong>2011</strong> feiern 2.500 Gäste<br />

aus aller Welt den größten Silvesterball<br />

Wiens, den 42. Kaiserball in<br />

der HOFBURG Vienna. „Flotte Rhythmen<br />

aus bekannten Musicals und Wiener Balltradition:<br />

dieses Wechselspiel von Historie<br />

und Gegenwart prägt die Silvesternacht<br />

voll Schwung und Eleganz“, so HOFBURG<br />

Vienna Geschäftsführerin Renate Danler.<br />

Unter dem Motto „Aspects of Love“ begleiten<br />

Melodien großer Musicalkomponisten<br />

durch den Abend. Bei der Eröffnung<br />

singt Bühnenstar Maya Hakvoort den bekannten<br />

Song „Ich gehör nur mir“ aus<br />

dem Erfolgsmusical „Elisabeth“, bei der<br />

spektakulären Mitternachtseinlage unterhalten<br />

Sänger und Tänzer der führenden<br />

österreichischen Theater mit Klassikern<br />

wie „I Got Rhythm“ oder „Big Spender“.<br />

Natürlich kommt auch die österreichische<br />

Balltradition nicht zu kurz: Colloredo-<br />

Grenadiere heißen die Gäste nach historisch-militärischem<br />

Zeremoniell in der<br />

Eingangshalle willkommen, das Jungdamen-<br />

und Jungherrenkomitee gestaltet<br />

die Eröffnung mit der traditionellen Fächerpolonaise<br />

und die Klänge des Donauwalzers<br />

geleiten schwungvoll ins Jahr 2012.<br />

Junge und Junggebliebene tanzen nicht<br />

nur zu den zahlreichen Live-Bands, die<br />

sich in den großen Tanzsälen abwechseln,<br />

sondern auch im „Tanzpalast bei Hof“ zu<br />

KAISERBALL <strong>2011</strong><br />

31. Dezember <strong>2011</strong><br />

Einlass für Dinergäste: 19.30 Uhr<br />

Einlass für Ballgäste: 21.00 Uhr<br />

Ballende: 03.30 Uhr<br />

Information und Buchung<br />

HOFBURG Vienna, Heldenplatz<br />

Tel. +43-(0)1-587 36 66-23<br />

E-Mail: kaiserball@hofburg.com, www.kaiserball.com<br />

SOCIETY 3/4_11 | 81


LIFE UND STYLE<br />

REISE<br />

Villa Giustinian<br />

Urlaub für sich und andere<br />

Genießen und Gutes tun<br />

Zu zweit genießen, für einen bezahlen! Mit dem „2for1“ Sehr-Gutscheinheft tun Sie sich und<br />

anderen etwas Gutes! Denn mit dem Erlös aus dem Gutscheinheft-Verkauf organisiert Global<br />

Family Charity Resort Urlaube für Menschen, für die Ferien ein Fremdwort ist.<br />

Romantik in Italien, Luxus in Tirol,<br />

Wellness in Salzburg: „2for1“ Urlaub<br />

bedeutet, zu zweit genießen, aber nur<br />

für einen bezahlen! Sie machen die Platzreife<br />

für Golf oder den Pilotenschein für<br />

Paragleiten, ihre Begleitung geht gratis<br />

mit. Auf 24 Gutscheinen warten dutzende<br />

sinn- und wertvolle Hotel- und Freizeitangebote<br />

aus ganz Österreich und den Nachbarländern,<br />

mit denen Sie bis zu 3000 Euro<br />

sparen.<br />

Sie tun sich, Ihrem Partner oder Ihrer<br />

Partnerin etwas Gutes und helfen gleichzeitig<br />

Menschen, für die Urlaub ein Fremdwort<br />

ist. Denn mit dem Kauf des Gutscheinheftes<br />

wird „Global Family Charity<br />

Resort“, eine touristische Hilfsorganisation,<br />

unterstützt. 100 Hoteliers haben bereits<br />

über 400 von Armut, Krankheit, Gewalt<br />

oder Katastrophen betroffenen<br />

Familien Urlaubsaufenthalte ermöglicht.<br />

Viele prominente Persönlichkeiten unterstützen<br />

Global Family. Ihre Beiträge finden<br />

sich auf der Homepage unter www.globalfamily.net<br />

und auf den 2for1-Gutscheinen.<br />

***<br />

Jetzt gratis 2for1 testen!<br />

Sie haben jetzt die Möglichkeit, das<br />

2for1 Angebot zu testen. Senden Sie eine<br />

E-Mail an 2for1@global-family.net mit dem<br />

Kennwort: „Leser-Test-Aktion“ und wählen<br />

Sie eines von drei Hotels aus, in dem Sie<br />

zum halben Preis buchen können. Die Hotels<br />

sind: Das 5-Sterne Hotel Klosterbräu in<br />

Seefeld (Tirol), das Romantikhotel Villa<br />

Giustinian in Portobuffolé (nahe Venedig)<br />

und das Wellnesshotel Alpenschlössl in<br />

St. Johann (Salzburger Land). Sie erhalten<br />

den Gratis-2for1-Gutschein mit der Post<br />

zugesandt. Unkostenbeitrag 12 Euro (mit<br />

Zahlschein). Infos: www.global-family.net<br />

***<br />

Villa Giustinian<br />

Das Romantikhotel „Villa Giustinian“ in<br />

der Provinz Treviso im mittelalterlichen<br />

Städtchen Portobuffolé ist eine malerische<br />

Villa aus dem siebzehnten Jahrhundert,<br />

aufwändig restauriert und im typisch venezianischen<br />

Stil erbaut, umgeben von einem<br />

großen Park: eine Oase des Friedens<br />

für die Gäste. Das Hotel verfügt über 35<br />

Zimmer, ausgestattet mit jedem Komfort,<br />

und acht historisch wertvolle Suiten, ein<br />

stimmungsvoller Rahmen für festliche Anlässe.<br />

Ausgezeichnete Köche lassen überdies<br />

die traditionelle lokale Küche wieder<br />

aufleben. Mit einem Wort: ein Ort voll<br />

Poesie und Charme.<br />

KONTAKT<br />

Global Family Charity Resort e.V.<br />

Straubingerstraße 1a<br />

A 5020 Salzburg<br />

Tel. +43-(0)699-172 119 06<br />

E-Mail: office@global-family.net<br />

www.global-family.net<br />

Gründer und Generalsekretär Karl G. Auer<br />

FOTO: VILLA GIUSTINIAN<br />

82 | SOCIETY 3/4_11


LIFE UND STYLE<br />

GESUNDHEIT<br />

Detox-Kosmetik im Parkhotel Igls<br />

Ein Jungbrunnen<br />

der besonderen Art<br />

Schon lange nimmt das Gesundheitszentrum Parkhotel Igls<br />

eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Modernen Mayr Medizin<br />

ein. Auch in der Detox-Kosmetik – unterstützende Behandlungen<br />

zur Entgiftung der Haut – setzt das Haus neue<br />

Maßstäbe. Das Ergebnis ist eine straffere Haut voll jugendlicher<br />

Leuchtkraft!<br />

Die entspannenden Kosmetikbehandlungen<br />

für Gesicht und Körper im neu gestalteten<br />

Ambiente des Beauty Bereiches<br />

sind nicht nur pflegend, sie<br />

unterstützen die Haut während und bei der<br />

Entgiftung des Körpers. Giftstoffe im Körper<br />

werden während des Entschlackungsprozesses<br />

nicht nur über die Reinigungssysteme<br />

– Darm, Nieren und Lunge – ausgeschieden,<br />

sondern auch über das größte Organ des<br />

Menschen – die Haut.<br />

Sie hat eine bedeutende Funktion im Bereich<br />

des Stoffwechsels und somit bei der<br />

Ausleitung von Giftstoffen. „Dabei kann es<br />

zu Hautunreinheiten, Akne oder Schuppenflechte<br />

kommen“, erklärt Sonja Soyer, erfahrene<br />

Detox Kosmetik Expertin und langjährige<br />

Leiterin der Beauty Abteilung im<br />

Parkhotel Igls. „Diese für die Fastenkur natürliche<br />

Reaktion wird durch unsere Detox<br />

Kosmetik Anwendungen für Körper und Gesicht<br />

sanft aber effizient reduziert“.<br />

Zu Beginn jeder Behandlung steht eine<br />

detaillierte Hautanalyse, die zeigt welche Bedürfnisse<br />

die Haut im jeweiligen Entgiftungsstadium<br />

hat. Erst danach wird für jeden<br />

Gast ein speziell auf ihn abgestimmtes<br />

Pflegekonzept zusammengestellt, das maximale<br />

Resultate für die Haut, Erholung und<br />

Entspannung für den Geist verspricht.<br />

KONTAKT<br />

PARKHOTEL IGLS<br />

Gesundheit im Zentrum<br />

Iglerstraße 51, A-6080 Innsbruck-Igls<br />

Tel. +43-(0)512-377 305<br />

E-Mail: info@parkhotel-igls.at<br />

www.parkhotel-igls.at<br />

***<br />

Detox Anwendungen und Methoden<br />

Produkte für die Detox-Kosmetik im<br />

Parkhotel Igls stammen von der Firma<br />

Akari. Das Unternehmen steht für eine<br />

ganzheitliche Kosmetik-Linie im Einklang<br />

mit der Natur und den Elementen. Akari<br />

arbeitet mit Farbstrahlung, Vakuum-Drainagen,<br />

Farbklang, individuell ausgewählten<br />

Aromen und Blütenessenzen. Gemeinsames<br />

Ziel all dieser Wirkstoffe und<br />

Anwendungen ist es, den Körper bei der<br />

Entgiftung zu unterstützen und die Regeneration<br />

der Haut zu fördern.<br />

Bei kosmetischen Behandlungen wird<br />

vor allem das Farb-Licht-Gerät eingesetzt,<br />

wobei sich besonders das Vakuum-Farblicht<br />

bewährt: Dieses Kombinationsgerät<br />

erzeugt je nach Farbe die gewünschte<br />

Schwingung und gleichzeitig ein Vakuum<br />

auf der Haut. Eine Kombination, die sich<br />

besonders bei Lymphdrainagen bewährt.<br />

Beste Ergebnisse für die Straffheit der<br />

Haut werden durch die Verbindung von<br />

Drainagen und dem Reizstromgerät Atilla<br />

erzielt. Durch die Behandlung geraten die<br />

Oberfläche des Gewebes sowie die tieferen<br />

Schichten der Haut in Vibration und fördern<br />

zusätzlich den Entgiftungsprozess.<br />

Das Gesundheitszentrum Parkhotel Igls<br />

hat sich der Ernährung, Bewegung und<br />

Regeneration auf Basis der Modernen Mayr-<br />

Medizin verschrieben. Dieses Konzept bietet<br />

den Gästen ein umfassendes modernes<br />

Fastenerlebnis inmitten unberührter Natur.<br />

Körper- Geist und Seele werden als Einheit<br />

gesehen und behandelt. Daher gilt nicht<br />

„nur“ der Reinigung des Körpers die Aufmerksamkeit,<br />

auch der Schönheit, dem<br />

Wohlfühlen und der Psyche wird große<br />

Bedeutung geschenkt. Ein Ärzteteam, das<br />

sich Zeit für die großen und kleinen Anliegen<br />

ihrer Gäste nimmt, schonende Kost, ein<br />

individuell abgestimmter Bewegungsplan<br />

sowie die wegweisende Symbiose aus Schulund<br />

Komplementärmedizin garantieren einen<br />

substanziellen Therapieerfolg.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 83


LIFE UND STYLE<br />

WELLNESS<br />

VIVA liegt direkt am Wörthersee<br />

VIVA – das Zentrum für Moderne Mayr Medizin<br />

Fasten, Entgiften und<br />

Entspannen<br />

„Nicht das Fasten wollen wir lernen, sondern das richtige Essen“, betonte vor fast hundert<br />

Jahren Dr. Franz Xaver Mayr. Im VIVA Zentrum für Moderne Mayr Medizin wird der Gedanke<br />

mit den Methoden des 21. Jahrhunderts fortgeführt.<br />

Das Team von VIVA<br />

Burnout, Allergien, Über- oder Untergewicht,<br />

Stoffwechselerkrankungen und<br />

unerfüllter Kinderwunsch sind nur einige<br />

der Gesundheitsprobleme, die während<br />

der Modernen Mayr Therapie erfolgreich<br />

behandelt werden können. VIVA<br />

steht für ein ganzheitliches Diagnose- und<br />

Therapiekonzept, basierend auf der Heilkunst<br />

des Arztes F.X. Mayr.<br />

Die Therapie kombiniert die bewährte<br />

Tradition der Mayr-Kur mit modernen naturheilkundlichen<br />

Verfahren wie Applied<br />

Kinesiology, orthomolekularer Medizin<br />

und Hyperthermie. Diese Behandlungen<br />

werden in Kombination mit den neuesten<br />

diagnostischen Verfahren durchgeführt,<br />

um den individuellen Gesundheitszustand<br />

des Gastes zu bestimmen.<br />

Dr. Harald Stossier und sein Team entwickeln<br />

für jeden Gast ein individuelles<br />

Entgiftungsprogramm, das unter anderem<br />

aus medizinischen Bauchbehandlungen,<br />

Entgiftungsmassagen, Kneippanwendungen,<br />

Bewegungstherapie, Entspannungstherapie,<br />

Kochschule u.v.m. bestehen kann.<br />

Ziel ist eine gesündere Ernährungs- und Lebensweise,<br />

um langfristig Gesundheit zu<br />

gewährleisten.<br />

Übrigens: <strong>2011</strong> konnte VIVA in der Kategorie<br />

„Best Luxury Medical/Wellness Spa“<br />

den World Luxury Spa Award gewinnen.<br />

KONTAKT<br />

VIVA – Das Zentrum für MODERNE MAYR MEDIZIN<br />

Seepromenade 11, A-9082 Maria Wörth<br />

Rezeption Tel.: +43 (0) 42 73-311 17 0<br />

office@viva-mayr.com<br />

www.viva-mayr.com<br />

84 | SOCIETY 3/4_11


„Gans to go“<br />

Einfach nur genießen<br />

LIFE UND STYLE<br />

KULINARIK<br />

Das Steigenberger Hotel Herrenhof in der Wiener Innenstadt ist nicht nur ein beliebtes Haus<br />

bei Wien-Besuchern, sondern setzt auch kulinarisch immer wieder neue Akzente. General Manager<br />

Elisabeth Perwanger empfiehlt für kühle Herbst-Tage die Teatime@Herrenhof und ab<br />

November bietet das Hotel auch ein praktisches Service für alle Martini-Gansl-Liebhaber.<br />

Seit Herbstbeginn wird im Steigenberger<br />

Hotel Herrenhof wieder jeden Freitag<br />

und Samstag ab 15:00 Uhr nach klassischer<br />

britischer Tradition der Afternoon Tee<br />

Elisabeth Perwanger<br />

Gans to go<br />

zelebriert. Dabei setzt das beliebte Innenstadt<br />

Hotel auf höchste Professionalität und<br />

Qualität. „Unsere Gäste können erlesene<br />

Teesorten aus dem Frankfurter Teehaus Ronnefeldt<br />

direkt aus einer Geruchkarte auswählen.<br />

Und wir sind das einzige Hotel in<br />

Österreich, in dem gleich fünf ausgebildete<br />

Teamaster die Gäste bei der Auswahl des<br />

Tees beraten“, freut sich General Manager<br />

Elisabeth Perwanger. Die geschulten Tee-<br />

Sommeliers können alle Fragen rund um<br />

den Tee beantworten. Zum Afternoon Tea<br />

im Herrenhof werden klassische Sandwiches,<br />

Scones und Petit Fours gereicht.<br />

***<br />

„Sie haben die Gäste, wir liefern<br />

die Gans.“<br />

In der Vorweihnachtszeit bietet das Steigenberger<br />

Hotel Herrenhof auch ein praktisches<br />

Service für Liebhaber knusprig gebratener<br />

Gänse. Unter dem Motto „Sie<br />

haben die Gäste, wir liefern die Gans“ bereitet<br />

Küchenchef Stefan Schartner in der<br />

Hotelküche eine knusprige Gans für vier<br />

Personen mit Erdäpfelknödel, Apfelrotkraut,<br />

duftenden Maroni und Bratensaft<br />

servierfertig vor. Dazu gibt es eine Flasche<br />

Rotwein. Bei Selbstabholung kostet die<br />

knusprige Gans samt ausreichend portionierter<br />

Beilagen 29.- Euro pro Person. Inklusive<br />

Zustellung „just in time“ mit dem<br />

hoteleigenen Gansl-Express im Stadtgebiet<br />

von Wien liegt der Gesamtpreis für vier<br />

Personen bei 139.- Euro. Jede weitere Portion<br />

„Gansl“ kostet 29.- Euro. Genießer<br />

sollten ihren Braten mindestens 24 Stunden<br />

vor Abholung bestellen.<br />

Geliefert wird an private Haushalte und<br />

Firmen, erhältlich sind auch „Gans to go“<br />

Gutscheine als Geschenk. „Mit unserer<br />

‚Gans to Go‘ können Feinschmecker zwischen<br />

14.11.<strong>2011</strong> bis 06.01.2012 die Martinigansl-<br />

und Weihnachtszeit kulinarisch<br />

ganz entspannt genießen und nebenbei<br />

auch noch ihre Gäste mit einem herrlich<br />

knusprigen Gänstebraten beeindrucken“,<br />

ist Elisabeth Perwanger überzeugt.<br />

Teamaster<br />

KONTAKT<br />

Steigenberger Hotel Herrenhof<br />

Herrengasse 20, 1010 Wien<br />

Tel. +43-(0)1-534 04<br />

E-Mail: herrenhof-wien@steigenberger.at<br />

www.steigenberger.com/Wien<br />

SOCIETY 3/4_11 | 85


LIFE UND STYLE<br />

REISE<br />

Der Markplatz Rynek Glowny gehört zu den<br />

größten mittelalterlichen Plätzen Europas.<br />

UNESCO Weltkulturerbe und<br />

Kulturhauptstadt Europas<br />

Wow! Krakau<br />

Wer hätte das gedacht: Krakau ist eine Perle. Eine prächtige<br />

Stadt. Die heimliche Hauptstadt Polens mit ihren Cafés,<br />

Theatern, Ausstellungen, dem wunderbaren Mix aus Gotik<br />

Renaissance und Barock und den vielen jungen Menschen,<br />

die hier studieren. Von KARL KALTENEGGER<br />

Unglaublich ist die Tatsache, dass Krakau<br />

von den Bombardierungen und<br />

großflächigen Verwüstungen der zwei<br />

Weltkriege ziemlich verschont geblieben<br />

ist. Dann die Ära des Kommunismus, in<br />

der nicht genug Geld fürs Niederreißen<br />

und neu Bauen vorhanden war. Jahrzehntelang<br />

blieb die Stadt hinter dem Eisernen<br />

Vorhang verborgen. Es war wie ein Dornröschenschlaf.<br />

Dann die Befreiung vom Kommunismus.<br />

Mittlerweile ist Krakau neu erblüht.<br />

Überall wurde sanft renoviert. Dem<br />

erstaunten Besucher präsentiert sich nun<br />

eine Stadt mit Flair. Eine sehr junge Universitätsstadt.<br />

Eine Million Einwohner verzeichnet<br />

die Statistik. Davon ist die fast unglaubliche<br />

Zahl von 200.000 an Schülern<br />

und Studenten enthalten. Rechnet man<br />

nun nach, kommt man wohl auf einen Anteil<br />

von zwanzig Prozent an Jugendlichen.<br />

Flaniert man durch die Straßen, so<br />

merkt man das überall. Die Straßen Cafés,<br />

Bars und Restaurants sind voll mit jungen<br />

Leuten, die wiederum von jungen Leuten<br />

bedient werden. Krakau ist eine Stadt zum<br />

Wohlfühlen, denke ich, als ich mir einen<br />

Kaffee in der der Florianska 45 im Café<br />

„Jan Michalik“ gönne. Draußen im Straßencafe<br />

natürlich. Um die vorletzte Jahrhundertwende<br />

war dieses Literatencafé<br />

der Treffpunkt der Intellektuellen, Künstler<br />

und Bohemiens. Bis zum Ende des Ersten<br />

Weltkriegs gehörte die Stadt zur österreichisch-ungarischen<br />

Monarchie. Und so<br />

gibt es hier auch die uns so wohlbekannte<br />

österreichische Kaffeehaus-Tradition, wo<br />

Sie Ihren Kaffee vom elegant gekleideten<br />

Ober serviert bekommen. Heute trifft sich<br />

im „Jan Michalik“ ganz Krakau, inklusive<br />

Kabarett im Kellergewölbe. Aber das lassen<br />

wir lieber aus, denn die polnische Sprache<br />

mit ihren vielen Zischlauten ist da ein unüberwindbares<br />

Hindernis.<br />

***<br />

Das Wohnzimmer Krakaus<br />

Für manche ist die drittgrößte Stadt Polens<br />

mit ihren Theatern, Kinos, Konzerten,<br />

Ausstellungen, Kneipen, Kabaretts und<br />

Jazz-Lokalen, mit seinem wunderbaren Mix<br />

aus Gotik, Renaissance und Barock die<br />

heimliche Hauptstadt Polens. Sie zählt zum<br />

UNESCO Weltkulturerbe. Anno 2000 war<br />

sie Kulturhauptstadt Europas. Und so machen<br />

wir uns wieder auf den Weg durch die<br />

kopfsteingepflasterten Gässchen der Krakauer<br />

Altstadt. Zuerst geht es zum riesigen<br />

Marktplatz. Wichtige europäische Handelswege<br />

wie die Bernsteinstraße oder die Salzstraße<br />

verliefen hier. Die Tuchhallen, die<br />

im Mittelalter als Krämerläden genutzt<br />

wurden, sind heute noch in Verwendung,<br />

nun werden in dem Trubel u. a. Souvenirs<br />

86 | SOCIETY 3/4_11


FOTOS: KARL KALTENEGGER, POLNISCHES FREMDENVERKEHRSAMT<br />

angeboten. In der gotischen Marienkirche<br />

sieht man den Altar von Veit Stoß, den<br />

größten Altar Europas, an dem zwölf Jahre<br />

lang gearbeitet wurde.<br />

Der Markplatz Rynek Glowny gehört,<br />

wie der Markusplatz in Venedig, zu den<br />

größten mittelalterlichen Plätzen Europas.<br />

Da ist genug Platz für Musikanten, Straßentheater,<br />

Konzerte oder Shows, gleichermaßen<br />

bestaunt von Touristen und Einheimischen.<br />

Rundum sind mittelalterliche<br />

Bürgerhäuser und Adelspaläste, in denen<br />

sich Restaurants, Cafés, und Galerien befinden.<br />

Der Hauptplatz im Ausmaß von zweihundert<br />

mal zweihundert Metern ist das eigentliche<br />

Wohnzimmer der Stadt.<br />

***<br />

In den Untergrund<br />

Bei Grabungen für eine U-Bahn-Linie<br />

wurden unter dem Platz Objekte aus vielen<br />

Jahrhunderten gefunden. In früheren Zeiten<br />

war es üblich, den Müll ganz einfach<br />

aus dem Fenster zu werfen und in den Straßen<br />

liegen zu lassen, anstatt ihn fort zu<br />

schaffen. Dann kam Sand darauf und so<br />

wurde der Platz langsam immer höher<br />

und höher. Heute sind die Forscher froh<br />

über diese Vorgangsweise, denn in dem<br />

Müll finden sich viele interessante Stücke<br />

des früheren Lebens. Dinge des täglichen<br />

Gebrauchs, Messer, Scheren, aber auch<br />

Würfelspiele, Pfeilspitzen der Tartaren, sowie<br />

Kunstobjekte, wie ein schwarzes Pferd<br />

oder ein byzantinisches Bronzekreuz. Mittlerweile<br />

zeigt ein sehenswertes unterirdisches<br />

Museum die Fundstücke. Das Museum<br />

und die Schau ist auf eine<br />

amerikanische Art spannend gestaltet und<br />

auf jeden Fall einen Besuch wert.<br />

***<br />

Zum Wawel über der Stadt<br />

Wir stapfen weiter auf den Stadtberg.<br />

Südlich der Altstadt liegt der Wawel mit<br />

dem Königsschloss, das ständig verändert<br />

wurde und sich jetzt als eine Mischung aus<br />

Gotik, Renaissance und Barock zeigt. Der<br />

25 Meter hohe an der Weichsel gelegene<br />

Feine Krakauerwurst in der<br />

„Kredens“ in Krakau<br />

Blick hinauf zum<br />

Wawel<br />

Schlossberg prägt die Silhouette der Stadt.<br />

Hier war schon immer das Zentrum weltlicher<br />

und geistlicher Macht. Auch die erste<br />

Kathedrale befindet sich hier.<br />

Kommt man nach Krakau, so ist es unerlässlich,<br />

dass man irgendwann eine Krakauer<br />

Wurst ausprobiert. Wir tun dies in einem<br />

feinen Wurstwarengeschäft. Und<br />

wirklich, die Wurst schmeckt ausgezeichnet.<br />

Sonst fällt mir auf, dass das polnische<br />

Essen ruhig mehr Gewürze vertragen könnte.<br />

Aber über Geschmack lässt es sich bekanntlich<br />

trefflich streiten.<br />

Natürlich sollte man sich der leidvollen<br />

Geschichte Polens während der NS-Besetzung<br />

nicht entziehen, wenn man nach Krakau<br />

kommt. Die Gedenkstätte Auschwitz ist<br />

nahe. Und in der Stadt selber findet man<br />

das Museum „Oskar Schindler“ in der Ulica<br />

Lipowa 4, in der ehemaligen Emailwarenfabrik<br />

des Unternehmers, dessen Geschichte<br />

in Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“<br />

gezeigt wurde. Lohnenswert ist auch ein Besuch<br />

in Kazimierz, dem jüdischen Viertel<br />

der Stadt, das durch viele neue Lokale belebt<br />

wurde. Auch Antiquitätenliebhaber<br />

Die Marienkirche<br />

in<br />

Krakau<br />

werden sich hier beim Stöbern in ihrem Element<br />

fühlen. Noch ein letzter Ausflugstipp:<br />

Das nahe Salzbergwerk Wieliczka mit seinen<br />

außergewöhnlichen Stollen, Katakomben,<br />

einer Kapelle und riesigen Hallen, die<br />

aus den Felsen gehauen wurden. 3,5 Kilometer<br />

lang ist die Strecke, die bis zu 135 Meter<br />

unter Tag verläuft.<br />

ÜBER DEN AUTOR<br />

Karl Kaltenegger war langjähriger<br />

ORF-Journalist, Manager und Moderator<br />

für Radio Salzburg, Ö3 (er moderierte<br />

in den 1980er Jahren den Ö3<br />

Wecker), und Radio Wien (Abendsendung).<br />

Mittlerweile ist er als Reisejournalist aktiv,<br />

schreibt für mehrere Publikationen wie z. B. den „traveller“<br />

und ist auch für SOCIETY unterwegs.<br />

Polnisches Fremdenverkehrsamt<br />

Fleschgasse 34/2a, 1130 Wien<br />

E-Mail: wien@pot.gov.pl<br />

www.polen.travel<br />

Krakau-Info<br />

www.krakow.pl<br />

Hotel Wyspianski<br />

Ulica Westerplatte 15, 31-033 Kraków<br />

wyspianski@janpol.com.pl<br />

www.hotel-wyspianski.pl<br />

Guter Fremdenführer in Krakau:<br />

Krzystof Ciacma, taisatravel@poczta.onet.pl<br />

Salzbergwerk Wieliczka: www.kopalnia.pl<br />

Boggy Creek Airboat Ride<br />

SOCIETY 3/4_11 | 87


LIFE UND STYLE<br />

STYLING<br />

Luxury Couture Collection<br />

Labels and Love<br />

Jahr für Jahr pilgern tausende Frauen in die Modemetropolen dieser Welt zu den heiß begehrten<br />

Fashionweeks, auf der Suche nach den zwei „L“ – Labels & Love. So manche Frau schafft es<br />

mit beidem in ihrem Gepäck wieder zurückzukehren, Labels und Mr. Right. Von JEANNINE NUJIC<br />

Für alle anderen heißt es „shopping for<br />

Labels, shopping for Love.“ So machte<br />

auch ich mich auf und begab mich auf<br />

die Suche…<br />

In New York, Mailand, London und Paris<br />

warteten die begehrten Designer mit den<br />

neuesten Kreationen auf, gesehen und gesehen<br />

werden ist hier das Motto. Wer es<br />

dorthin geschafft hat, hat es geschafft.<br />

Retrochic hieß es in New York, Marc<br />

Jacobs und Ralph Lauren setzen auf schwere<br />

und grobe Stoffe, sowie jede Menge Federn.<br />

Fendi, Prada und Gucci hingegen<br />

präsentierten sich als Paradiesvögel und<br />

zeigten sich Farbenfroh. Paris macht seinem<br />

Namen als Modehauptstadt mit großartigen<br />

Shows alle Ehre. Vor allem Chanel,<br />

Valentino und Alexander McQueen beeindruckten<br />

in der Stadt der Liebe.<br />

Ein atemberaubendes Spektakel und<br />

für mich eines der Highlights war die<br />

Show von Chanel in Paris. Karl Lagerfeld<br />

setzte die aktuelle Kollektion mit einer in<br />

Weiß gehaltenen Unterwasser-Kulisse der<br />

Extraklasse in Szene. Das Fazit: Jede Menge<br />

Labels gab es zu sehen, tolle Shows und<br />

umso bessere Partys. Mr. Right ließ dieses<br />

Jahr auf sich warten, und so brachte ich<br />

nur ein „L“ mit und versuche es nächstes<br />

Jahr wieder, bei meiner Suche nach Labels<br />

and Love.<br />

***<br />

Vienna Fashionweek <strong>2011</strong>: Zwei „L“?<br />

Auf meiner Suche nach den zwei „L“<br />

führte mich mein Weg auch zur diesjährigen<br />

Fashionweek in Wien. Weniger glamourös<br />

ging es hier zu, und es machte fast<br />

so den Anschein, als müssten wir noch einiges<br />

aufholen. Wieder saß ich in der ersten<br />

Reihe und war weniger gespannt auf<br />

die Show. Doch dann folgte ein Intro, das<br />

wohl alle im Raum aufblicken ließ.<br />

Die Show von Fashiondesignerin Martina<br />

Müller, Label Callisti, startete mit einem<br />

tollen Videospot, einer grandiosen Musikunterlegung,<br />

und auch die Auswahl ihrer<br />

Models war authentisch und gut getroffen.<br />

So gewann sie auch so manch österreichische<br />

Promidame als Model für ihre<br />

Elastik-Wollkleid<br />

mit Leder Applikationen<br />

„Callisti bedeutet im<br />

Neugriechischen „für<br />

die Schönste“.“<br />

MARTINA MÜLLER<br />

88 | SOCIETY 3/4_11


2009 erweiterte die Designerin ihr Sortiment<br />

um eine Couture Linie, der „Luxury<br />

Couture Collection“, die nun jährlich<br />

zur Ball-Saison neu erscheinen wird. Die<br />

Designerin hatte eine Kollektion vor Augen,<br />

die zeitlose Eleganz und moderne<br />

Sinnlichkeit widerspiegeln sollte. Zu den<br />

Liebhabern des Labels zählen mittlerweile<br />

Hollywood-Größen wie Brooke Shields. Reduzierte<br />

und klare Designs, die die Vorzüge<br />

des weiblichen Körpers hervorheben sowie<br />

höchste Qualität bestimmen ihre<br />

Kollektionen. Ihre Kreationen sind figurbetont,<br />

feminin, sexy, jedoch immer mit einem<br />

edlen, klassischen Touch versehen.<br />

Zeitlose Eleganz und moderne Sinnlichkeit<br />

ist die Handschrift ihrer Kollektionen.<br />

INTERVIEW mit Martina Müller<br />

Fashion-Label CALLISTI<br />

Etui-Kleid mit<br />

Leder-Akzenten<br />

und raffinierter<br />

Schulterpartie<br />

Show. Mit klassischen Kreationen, erdigen<br />

Farben sowie sehr körperbetonten Schnitten<br />

überzeugte sie.<br />

Und so manche Frau, zu der auch ich<br />

gehörte, hätte wohl am liebsten die ganze<br />

Kollektion mit nach Hause genommen.<br />

Mein Fazit: Zumindest fand ich ein „L“<br />

auf der Vienna Fashionweek <strong>2011</strong>, und eingehüllt<br />

in die stylishen, figurbetonten,<br />

sexy Kreationen meines Lieblings-Labels,<br />

lässt das zweite „L“ – diesen Winter hoffentlich<br />

– nicht mehr lange auf sich warten.<br />

Und falls es mit Mr. Right doch nicht<br />

klappt, gilt das Motto: „Don‘t cry, buy a<br />

bag, shoes & a dress – go out and then get<br />

over it.“<br />

***<br />

Luxury Couture Collection<br />

Im Jänner 2007 gründete Martina Müller<br />

das erfolgreiche Fashion-Label CALLISTI<br />

und eröffnete noch im selben Jahr ihren<br />

ersten Shop in Wien mit der Spezialisierung<br />

auf Pret-á-porter/Ready to Wear Kollektionen.<br />

Was zeichnet<br />

deine Kreationen,<br />

deinen Stil aus?<br />

Meine Kreationen<br />

sollen nicht<br />

„verkleiden“ sondern<br />

„einkleiden“,<br />

also die<br />

Persönlichkeit<br />

der Trägerin<br />

Martina<br />

Müller<br />

unterstreichen.<br />

Ich lege Wert darauf, die Vorzüge des weiblichen<br />

Körpers hervorzuheben. Die Frau<br />

soll sich in Callisti-Kleidern wohl und<br />

schön fühlen.<br />

Du hast ja genau genommen keine fachspezifische<br />

Ausbildung, wie hast du es<br />

trotzdem geschafft?<br />

Das Modedesignen in Form von Skizzen<br />

war von klein an meine Leidenschaft, ich<br />

habe schon in meiner Jugend Kleider für<br />

mich und Freunde entworfen. Das Nähen<br />

habe ich mir innerhalb von vielen Jahren<br />

selbst beigebracht. Ich habe in meinen intensivsten<br />

„Selbstlern-Phasen“ etwa tausend<br />

Kleidungsstücke pro Jahr genäht!<br />

Übung macht ja bekanntlich den Meister.<br />

Ich bin also Autodidakt.<br />

Was bedeutet Callisti?<br />

Callisti bedeutet im Neugriechischen<br />

„für die Schönste“. Genau das ist es, was<br />

ich mit meiner Mode ausdrücken<br />

möchte.<br />

In welchen zwei Kleidern würdest du die<br />

Ladies auf die Suche nach den zwei „L“<br />

schicken?<br />

Das Elastik-Wollkleid mit Leder-Applikationen<br />

ist das perfekte Shoppinoutfit,<br />

mit dem Etui-Kleid ist man auf der<br />

Suche nach dem Traummann bestens gekleidet.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 89


LIFE UND STYLE<br />

WASSER<br />

Prof. Dr. Andrea Zauner-Dungl, Mag.<br />

Gerald Steger, Dr. Sophie Karmasin<br />

Trinken ist wichtig<br />

Auf Knopfdruck: Wasser<br />

Gerald Steger, CEO der café+co International Holding, im SOCIETY-Gespräch über die<br />

gesunde und ökologische Wasserversorgung mit dem „Aquapush“-Wasserspender.<br />

café+co beschäftigte sich bisher vor allem<br />

mit Qualitätskaffee für Büros. Was waren<br />

die Gründe für den Einstieg in die Wasserversorgung<br />

mit „Aquapush“?<br />

In einem guten Wiener Kaffeehaus bekommt<br />

man automatisch zum Kaffee ein<br />

Glas Wasser dazu serviert. Es war also naheliegend,<br />

auch am Arbeitsplatz Wasser<br />

zum Kaffee anzubieten.<br />

Wie viel Wasser sollte man trinken?<br />

Prof. Dr. Andrea Zauner-Dungl empfiehlt<br />

pro Kilogramm Körpergewicht 25 Milliliter<br />

Wasser pro Tag. Generell muss davon ausgegangen<br />

werden, dass rund jede(r) Zweite<br />

tagsüber zu wenig Wasser trinkt. Mediziner<br />

sehen Kopfschmerzen, Müdigkeit usw. häufig<br />

als Folge von Flüssigkeitsmangel.<br />

Wie kann man Mitarbeiter im Büro motivieren<br />

mehr Wasser zu trinken?<br />

Eine Ursache für zu wenig Trinken ist,<br />

dass man ‚einfach nicht daran denkt‘, d.h.<br />

‚aus den Augen aus dem Sinn‘. Es geht also<br />

darum, die Verfügbarkeit von qualitativ<br />

einwandfreiem Wasser zu verbessern.<br />

Ich kann das auch aus eigener Erfahrung<br />

sagen. Seit ich am Weg in mein Büro an<br />

einem „Aquapush“ Wasserspender vorbei<br />

gehe, trinke ich deutlich mehr Wasser.<br />

Neben Hygiene-Sicherheit haben wir bei<br />

„Aquapush“ daher besonders auf eine ansprechende<br />

Optik Wert gelegt.<br />

Wie erfolgt die Qualitätssicherung bei<br />

„Aquapush“?<br />

Über ein an die jeweilige Wasserqualität<br />

vor Ort angepasstes Filtersystem<br />

werden Verunreinigungen, Schwebeteilchen<br />

aus alten Rohrleitungen usw. herausgefiltert.<br />

Die wertvollen Mineralstoffe<br />

Verbleiben jedoch im Wasser.<br />

Anschließend wird das Wasser über UV-<br />

Licht vor Keimen geschützt. Die Wasser-<br />

Spender werden von café+co Vertriebsfirmen<br />

regelmäßig gewartet.<br />

Mit Aquapush kann jeder Mitarbeiter<br />

sein persönliches Wasser ‚produzieren‘ –<br />

mit einer Temperatur je nach Wunsch<br />

zwischen drei Grad und Raumtemperatur,<br />

und CO2 ist stufenlos dosierbar.<br />

Bringt „Aquapush“ auch ökologische<br />

und logistische Vorteile? Wie sieht es mit<br />

den Kosten aus?<br />

Aquapush wird direkt an die Wasserleitung<br />

angeschlossen. D.h. Sämtliche<br />

Verpackungen wie PET-Flaschen oder<br />

Gallonen entfallen. Auch das Schleppen<br />

und Lagern von Wasserflaschen entfällt.<br />

Je nach Verbrauch spart sich ein Betrieb<br />

zwischen fünfzig und 75 Prozent der<br />

Wasserkosten im Vergleich zu Flaschen<br />

bzw. Gallonen.<br />

INFO<br />

Aquapush mit nachgeschalteter zweistufiger Filtration<br />

(UV-Licht und Aktivkohle) bietet jederzeit frisches, sauberes<br />

Wasser für den regelmäßigen Genuss. Aquapush ist in<br />

Österreich über die café+co Partner<br />

- Vendare www.vendare.at und<br />

- Delikomat www.delikomat.at erhältlich.<br />

Weitere Infos unter www.cafeplusco.com<br />

FOTO: LEISUREGROUP.AT/HUTTER<br />

90 | SOCIETY 3/4_11


LIFE UND STYLE<br />

DESIGN<br />

INFO<br />

Händlerverzeichnis unter:<br />

www.fitflop.at<br />

FitFlops machen „süchtig“<br />

Stylisch, ergonomisch,<br />

wetterfest<br />

Die FitFlop-Highlights der Herbst-Winterkollektion<br />

<strong>2011</strong>/2012 mit stimulierender Zwischensohle, kuscheligem<br />

Schaffell-Futter und isolierender Gummisohle halten die<br />

Füße selbst in klirrender Kälte warm.<br />

wobbleboard“. Diese flexible<br />

Zwischensohle<br />

stimuliert die<br />

Muskulatur zu<br />

permanenten<br />

Mikrobewegungen.<br />

So verteilt sich der Druck<br />

wie beim Barfußlaufen auf<br />

die gesamte Fußsohle und<br />

Fußbeschwerden werden nachweislich<br />

verringert. Dass dabei ganz nebenbei<br />

auch die Muskulatur von Oberschenkeln<br />

und Waden trainiert wird, ist ein angenehmer<br />

Nebeneffekt, den man gerne in Kauf<br />

nimmt.<br />

***<br />

Das wird ein Hype – Hyka!<br />

Die rustikalen Leder-Boots zum Schnüren<br />

mit kuscheligem Schaffell-Futter lassen<br />

den Winter draußen, die kernigen<br />

Gummisohlen trotzen Schneematsch und<br />

jedem Regenguss. Zum Shoppen in die<br />

City oder ab in den Winterwald,<br />

Hyka macht alles<br />

mit. Bei den Farben<br />

kann man sich entscheiden<br />

zwischen Ahornbraun,<br />

Toffee, Bootcamp-<br />

Grün und Schwarz.<br />

***<br />

Schlägt ein wie ein Blizz!<br />

Auffällige Schnürungen<br />

sind ein Must have<br />

im kommenden Winter.<br />

Die neuen Blizz Boots<br />

nehmen diesen Trend auf<br />

und halten außerdem die Füße<br />

selbst im Tiefschnee warm: Das Außenmaterial<br />

ist ausgerüstet mit einer wasserresistenten<br />

Membranschicht, innen gibt es<br />

ein daunenweiches Futter und untenrum<br />

eine dicke, isolierende Gummisohle. Blizz<br />

kommt in den Farben Schwarz, Weiß,<br />

Mondblau und Metallgrau.<br />

Wer es noch eine Klasse luxuriöser mag,<br />

zum Beispiel für den Après-Ski-Zirkus,<br />

trägt Superblizz. Der vereint<br />

alle Vorteile des<br />

Blizz-Modells, ist aber<br />

außen aus feinstem<br />

Schaf-Fell, auf dem die<br />

Schnürungen besonders<br />

extravagant rüberkommen.<br />

Herbst und Winter können kommen, zumindest<br />

wenn man sich die neue Kollektion<br />

von FitFlop anschaut. Dass alle<br />

Modelle ergonomisch auf dem höchsten<br />

Niveau angesiedelt sind, ist inzwischen<br />

gelernt. Und nun beschert<br />

uns die neue<br />

Herbst-Winter-Kollektion<br />

‚lifestylische‘ Schuhe für jeden<br />

Anlass, die man gar nicht mehr<br />

ausziehen mag.<br />

Selbstverständlich haben alle super komfortablen<br />

Modelle das patentierte „Micro-<br />

SOCIETY 3/4_11 | 91


LIFE UND STYLE<br />

SCHÖNHEIT<br />

Moderne Kosmetik<br />

Das AHA-Erlebnis für Ihre Haut<br />

Die Kombination von Fruchtsäure, Hyaluron und Lichtenergie ist die Zauberformel für eine<br />

strahlende, gepflegte und ebenmäßige Gesichtshaut.<br />

Ihre Haut sieht strapaziert und fahl aus?<br />

Vermehrt haben sich nach dem Sommer Pigmentflecken<br />

gebildet?<br />

Ihre Augenfältchen zeichnen sich deutlicher ab?<br />

Unerwünschte Äderchen stören das Hautbild?<br />

Elisabeth Kögler von<br />

Studio Contacto<br />

Diese Zeichen der frühzeitigen Hautalterung<br />

können mit effektiven Produkten<br />

und in Kombination mit speziellen<br />

Lichtwellen deutlich verringert<br />

werden. Das Wichtigste sind die Verbesserung<br />

der Hauternährung sowie deren verstärkte<br />

Durchfeuchtung.<br />

Speziell Fruchtsäure (Alpha-Hydroxy-<br />

Acid, kurz AHA) fördert die Zellregeneration<br />

und erwirkt dadurch ein frisches und<br />

erholtes Hautbild. Ganz wichtig ist die<br />

vermehrte Zufuhr von Feuchtigkeit, damit<br />

die durch Fruchtsäure angeregten Prozesse<br />

in der Haut auch umgesetzt werden<br />

können. Demnach sollte unbedingt die begleitende<br />

Maßnahme immer eine Heimpflege<br />

mit Hyaluronprodukten sein.<br />

Wesentlich zum AHA-Erlebnis trägt die<br />

Lichtbehandlung bei – mit IPL Licht wird<br />

die Haut durch Tiefenwirkung der Lichtstrahlen<br />

stark zur Neubildung und Regeneration<br />

von kollagenen Bindegewebsfasern<br />

angeregt und gleichzeitig werden kleine<br />

Gefäße und Pigmentflecken entfernt.<br />

Schon nach einer Kombinationsbehandlung<br />

sind sichtbare Verbesserungen erkennbar:<br />

Ihre Haut strahlt, wirkt ebenmäßig<br />

und straff. Ebenso wird die<br />

Fältchenreduktion deutlich.<br />

Die erfahrene Kosmetikerin geht, neben<br />

den erwünschten Hautverjüngungsmaßnahmen,<br />

in der Kabinenbehandlung auch<br />

ausführlich auf eventuelle Hautveränderungen<br />

wie verstärkte Gefäßbildung oder<br />

Pigmentierungen durch zusätzliche Anwendung<br />

von unterstützenden Substanzen<br />

wie Vitamin-C-Produkten oder Retinol ein.<br />

Verwöhnen und verbessern Sie Ihr<br />

Hautbild mit dieser modernen, innovativen<br />

medizinisch-kosmetischen Anwendung!<br />

Gerne berät Sie das Team von Mag.<br />

(FH) Elisabeth Kögler ausführlich und unverbindlich<br />

zu den angebotenen Therapien,<br />

den Therapieverlauf und den zu erwartenden<br />

Kosten. Englisch, Spanisch und<br />

Italienisch können als Konversationssprache<br />

angeboten werden.<br />

Mesoeclat – effiziente<br />

Hautstraffungskur in der<br />

exklusiven Kosmetik<br />

INFO<br />

Kosmetisch-medizinische Kombinationsbehandlung zur<br />

Hautverjüngung<br />

Als erster Schritt wird Ihre Gesichtshaut mit dem IPL –<br />

Lichtsystem behandelt, wodurch die Regeneration und<br />

Neubildung von kollagenen Bindegewebsfasern der Haut<br />

intensiv angeregt wird.<br />

Anschließend wird das Gesicht in einer kosmetischen<br />

Behandlung (60 Min. Dauer) mit intensiv durchfeuchtenden<br />

Substanzen (Fruchtsäureampullen und Hyaluron)<br />

und regenerierenden Phytohormonen gepflegt.<br />

Unser Einführungsangebot:<br />

Lichtbehandlung & Kosmetikbehandlung 260 Euro<br />

KONTAKT<br />

CONTACTO<br />

Palais Esterházy<br />

Mag. (FH) Elisabeth Kögler<br />

Naglergasse 9/4, 1010 Wien<br />

Mobil: (0664)-91 69 511<br />

www.contacto.co.at<br />

92 | SOCIETY 3/4_11


LIFE UND STYLE<br />

STYLING<br />

Eine Frage von Geschmack, Bequemlichkeit oder Macht?<br />

Wenn Frauen Männer anziehen<br />

Studien zufolge wird etwa die Hälfte der Kleidungsstücke eines Mannes von seiner Frau oder<br />

Partnerin ausgesucht. Es stellt sich die Frage, woran das liegen mag. Ist es Bequemlichkeit<br />

seitens des Mannes, der Wunsch seiner Frau zu gefallen oder einfach ein Liebesbeweis?<br />

Von INGRID CHLADEK<br />

FOTOS: PIXELIO.DE, GILBERT BRANDL<br />

Haben Frauen tatsächlich ein besseres<br />

Stilempfinden und einen besseren Geschmack<br />

in modischen Belangen? Tragekomfort<br />

und Funktionalität stehen bei<br />

Männern an oberster Stelle. Sie greifen<br />

eher zu praktischer und zeitloser Kleidung,<br />

zu dezenten Farben. Das Bedürfnis,<br />

durch Kleidung aufzufallen, ist weniger<br />

stark ausgeprägt. Viele Männer hängen<br />

auch an ihren Kleidungsstücken und wollen<br />

sie so lange wie nur möglich tragen. So<br />

kann es durchaus sein, dass abgetretene<br />

Schuhe, ausgebeulte Hosen und aus der<br />

Form geratene Shirts in seinem Kleiderschrank<br />

zu finden sind.<br />

Frauen sind hinsichtlich der Kleidung<br />

kritischer, wollen ihre Männer verschönern,<br />

stolz sein – und anderen Frauen damit<br />

andeuten: „Finger weg, er ist vergeben!“<br />

Frauen haben ein gutes Auge für Details<br />

und sehen eher, ob ein Knopf lose ist oder<br />

ob ein Kleidungsstück nicht richtig sitzt. Einem<br />

Mann, der in einem verknitterten<br />

Hemd und nachlässig gekleidet zur Arbeit<br />

kommt, wird schon mal die Frage gestellt:<br />

„Hast Du keine Frau, die auf Dich schaut?“<br />

***<br />

Auf die Funktion achten<br />

Zieht eine Frau ihren Mann an, so sollte<br />

sie sich dabei nicht nur von ihrem eigenen<br />

Geschmack leiten lassen. Eine entscheidende<br />

Rolle spielt die Branche und Funktion<br />

des Mannes. Mit passender und anlassgerechter<br />

Kleidung kann er seine<br />

Persönlichkeit unterstreichen – oder aber<br />

im Gegenteil eine falsche Botschaft senden.<br />

Ein Beispiel dafür ist die Farbwahl: eine<br />

Frau, die ihren Mann, einen bedeutenden<br />

Manager, mit einem rosa Hemd ins Büro<br />

ziehen lässt, tut ihm nichts Gutes. Rosa ist<br />

eine Farbe, die den Träger schwach und<br />

hilflos wirken lässt – und das ist im beinharten<br />

Business sicherlich nicht passend.<br />

Ist der Mann in einer Branche tätig oder<br />

nimmt eine Funktion ein, in der Seriosität,<br />

Macht und Kompetenz eine Rolle spielen,<br />

dann ist der klassische Stil mit Anzug,<br />

Hemd und Krawatte passend. In der Kreativoder<br />

Modebranche können die Outfits hinsichtlich<br />

Schnitt und Farbe durchaus ausgeflippter,<br />

bunter sein. In sportlichen Branchen<br />

passen Jeans, Hemd oder Shirt und ein<br />

lässig darüber getragenes Sakko. Dies sollten<br />

Frauen beim Shopping berücksichtigen.<br />

Je besser sie die Funktion und Branche<br />

ihres Mannes kennen, desto gezielter können<br />

sie seine Wirkung erhöhen. Die Passform<br />

der Kleidung spielt natürlich auch eine<br />

bedeutende Rolle. Schlecht sitzende<br />

Kleidung, zu kurze Hosen, zu enge Kleidung<br />

etc. lassen den Träger schnell nachlässig erscheinen.<br />

Und besonderes Augenmerk sollte<br />

auf die Wahl der Schuhe gelegt werden –<br />

und deren Pflege.<br />

***<br />

Fingerspitzengefühl erforderlich<br />

Man sagt ja auch, dass Menschen, die<br />

einander ähnlich sind, sich sympathisch<br />

finden. Das bedeutet, wenn die Frau die<br />

Kleidung des Mannes auswählt, spiegelt<br />

sich oft darin eigentlich ihr Geschmack wider.<br />

Das sieht man vor allem bei der Wahl<br />

der Farben. Trägt eine Frau gerne leuchtende<br />

Farben, so finden sich auch in der Garderobe<br />

des Mannes diese Farben wieder: Als<br />

Hemd, Shirt, Socken oder Krawatte. Aber<br />

auch hier gilt, der Mann muss sich in seiner<br />

Kleidung wohl fühlen. Männer, die<br />

eher im Hintergrund stehen wollen, werden<br />

sich in leuchtenden Farben, die automatisch<br />

die Aufmerksamkeit auf sich ziehen,<br />

wie ein Papagei vorkommen und das<br />

Stück im Kasten vergraben oder „versehentlich“<br />

entsorgen. Dabei ist wirklich viel<br />

Fingerspitzengefühl erforderlich. Und es<br />

gibt natürlich auch viele Männer, die selbst<br />

Stilempfinden an den Tag legen, und die<br />

Auswahl ihrer Kleidung selbst vornehmen.<br />

KONTAKT<br />

Mag. Ingrid Chladek<br />

Dressforsuccess<br />

Heiligenstädterstraße 115/1<br />

A-1190 Wien<br />

Tel. +43(0)664-122 70 46<br />

ingrid.chladek@dressforsuccess.at<br />

www.dressforsuccess.at<br />

SOCIETY 3/4_11 | 93


LIFE UND STYLE<br />

MODE<br />

Wiener Chic<br />

Sein statt Schein<br />

Eine Wiener Modemacherin interessiert<br />

sich noch während ihres<br />

Studiums bei Vivienne Westwood<br />

und Helmut Lang für<br />

Tracht, als kein Hahn danach<br />

kräht. Heute wird sie scheinbar<br />

von einem Hype überrollt,<br />

mit dessen Inhalt sie<br />

nichts am Hut hat. Überlieferte<br />

Bekleidungsformen,<br />

die dazugehörigen Techniken<br />

und die Reisen zu den<br />

Erzählerinnen sind für<br />

Susanne Bisovsky aber<br />

weiterhin essentiell.<br />

Text: JOSEPH GERGER<br />

Haute<br />

Couture-<br />

Ensemble<br />

aus der<br />

Kollektion<br />

„Innocentia“<br />

94 | SOCIETY 3/4_11


Alexandra Liedtke<br />

in „Frida“<br />

SOCIETY 3/4_11 | 95


LIFE UND STYLE<br />

MODE<br />

Ein neuer Teil in<br />

der „Everlasting<br />

Collection“<br />

100 | SOCIETY 3_11


Prêt-à-porter: Schürzenrock<br />

und T-Shirt<br />

mit „Bscheisserl“<br />

SOCIETY 3/4_11 | 97


LIFE UND STYLE<br />

MODE<br />

„Die Mode ist nur die jüngere,<br />

ausgelassenere, quecksilbrige,<br />

grenzenlos eitle, Stände<br />

und Nationen herrisch<br />

über einen Kamm scherende<br />

und von allen Hunden<br />

der Neuerungssucht gehetzte<br />

Schwester der Tracht.<br />

Dieser nachgeborene Kobold,<br />

die Mode eben, hat<br />

die ältere, gesetztere<br />

Schwester aufs Land<br />

verbannt.“<br />

FRIEDRICH THEODOR<br />

VISCHER, 1789<br />

Deutsche Tracht<br />

aus der Sicht<br />

von Susanne<br />

Bisovsky<br />

98 | SOCIETY 3/4_11


Susanne Bisovsky<br />

Nichts ist unmoderner als der<br />

modische Höhepunkt einer Zeit<br />

Vielleicht können Modedesigner auch ohne die Beeinflussung durch die Geschichte der<br />

Bekleidung auskommen. Damit lassen sie sich aber die Zusammenkünfte und das Erlernen<br />

von Techniken, die von Belang sind, entgehen.<br />

FOTOS: KOLLEKTION FRIDA: WOLFGANG ZAJC, KOLLEKTION INNOCENTIA/MITGIFT3: PETER OLSCHINSKY/VERENA WEISS, KOLLEKTION EVERLASTING COLLECTION3: JOHANNA WOHLRAB<br />

Der Begriff „Tracht“, auf den man Susanne<br />

Bisovsky oft festnageln wollte, wurde<br />

wie viele andere Begriffe als Mittel zur<br />

Instrumentalisierung geschaffen. Reste davon<br />

finden sich noch heute in oft verwendeten<br />

Begriffen wie „Originaldirndl“, „Originaltracht“.<br />

Die Formensprache und Schnitte<br />

dieser „Original-Teile“ gehen aber auf die Arbeit<br />

einer einzigen Person zurück, die im<br />

Auftrag der Machthaber die Vielfalt vereinheitlichte.<br />

Das wird bis heute ohne Widerspruch<br />

übernommen. Eine Fälschung als<br />

zünftige Wiesngaudi, ein Trachten-Dirndl-<br />

Lederhosen-Hype, der einer ernsthaften Beschäftigung<br />

mit der Materie zumindest in<br />

die mediale Quere kommt.<br />

Susanne Bisovsky ist nur insofern an<br />

„Tracht“ und „Design“ interessiert, sofern<br />

sie einerseits aus dem Gebrauch im Alltag<br />

kommen oder andererseits optisch den<br />

Atem rauben (obwohl mitunter gar schwer<br />

zu tragen und somit alltagsuntauglich). Sie<br />

sammelt Geschichten und Berichte aus der<br />

Welt des Kleidertragens, dem Benutzen und<br />

den Benutzern von Gewand und ist damit<br />

folgerichtig auch bei dieser langsamen Gewandform<br />

gelandet. Daraus konstruiert sie<br />

jedoch kein PR-Dekors oder schwimmt auf<br />

den sich ewig wiederholenden Retrobewegungen.<br />

Im Gegenteil. Der mediale Overkill<br />

und die offensichtliche Bedeutungslosigkeit<br />

der unzähligen Events, Awards oder<br />

Charitys hält sie davon ab, sich in eine spezifische<br />

Öffentlichkeit zu integrieren oder<br />

sich auf den angebotenen Präsentationsflächen<br />

zu zeigen. Mit erfrischender Konsequenz<br />

nimmt sie nicht am hysterischen<br />

Modegeschehen oder Trachtengaudium teil.<br />

***<br />

Unbefleckte Empfängnis<br />

Susanne Bisovsky agiert instinktiv (aber<br />

im selben Maße willentlich) nicht hip oder<br />

avantgardig, „damit Modisches nicht auf<br />

sie abfärbe“. Das hat marginalen Wert in<br />

den Augen der Lifestyle-<strong>Society</strong>, aber gerade<br />

diese „erarbeitete Jungfräulichkeit“<br />

schärft den untrüglichen, unbestechlichen<br />

INFO<br />

Susanne Bisovsky hat für Helmut Lang, J.C.Castelbajac,<br />

Kathleen Madden und Austrian Embroideries designt.<br />

Momentan ist sie unter anderem für Sportalm/Kitzbühel<br />

tätig. Kooperationen wurden mit Herend, Hämmerle,<br />

Lobmeyr, Swarovski, Backhausen, Augarten<br />

u.v.m. realisiert.<br />

Blick. „Befleckung passiert automatisch<br />

dadurch, dass man lebt und atmet…<br />

dadurch werde man ausreichend beeinflusst!“,<br />

sagt die Modemacherin.<br />

Sie kreiert Haute Couture für die immer<br />

umfangreicher werdende, programmatische<br />

„Everlasting Collection“ (zuletzt „Innocentia“,<br />

wo sie auf Spuren des Brauchtums<br />

deutscher Minderheiten, z.B. der Sorben<br />

wandelt, auch das Ergebnis eines längeren<br />

Aufenthalts in Polen). Die unablässige Arbeit<br />

an ihrem Stil hat zudem ein bemerkenswertes<br />

Archiv entstehen lassen: Kleidung<br />

wider die Pest, Backen von Röcken,<br />

Bedeckung wider die Hoffart, Blutrock, gekalkte<br />

Hüte, gepiercte Flügelhauben, Arten<br />

der Trauer und daraus resultierende Regeln<br />

des Kleidens oder ein Leben lang nicht gewaschene<br />

Kleidungsstücke… Diese Geschichten<br />

beinhalten natürlich spezielle<br />

Oberflächen und Technologien und diese<br />

werden von Susanne Bisovsky aufgegriffen<br />

und transponiert.<br />

Stets hat sie das vermeintliche „Unvermögen“<br />

der „Tracht“ inspiriert: Vorhandenes,<br />

aus welchen Gründen auch immer,<br />

weiterzuverwenden, aufzutrennen, zu wenden,<br />

zu stückeln und wieder anzunähen<br />

und daher immer (und zwangsläufig) in<br />

Stil und Material, in Lesbarkeit und innerhalb<br />

der Gemeinschaft stimmig zu bleiben.<br />

In ihren Prêt-à-porter-Kollektionen hat<br />

sie, um im Gegensatz zum unausgegorenen<br />

Rhythmus von Mode genauer vorgehen<br />

zu können, das laufend erweiterbare Bekleidungsmodell<br />

„Mitgift“ (engl. Dowry)<br />

entwickelt: „Mitgift“ bleibt sich in Design,<br />

Musterung und Look über einen langen Zeitraum<br />

treu. Ein erweiterbarer Basisbestand<br />

an Kleidung und Accessoires. Ein gut gefüllter<br />

Mitgiftschrank.<br />

***<br />

Momentan: Ursuppe light<br />

Heute ist man in der Lage, alles kreuz<br />

und quer und sofort zu bekommen und zu<br />

blenden, stellt die Designerin fest. Das Unvermögen,<br />

mit der Übersättigung umzugehen<br />

(man denke zum Beispiel an den vergessenen<br />

Begriff des Schonens!), erzeugt<br />

ein ihrer Meinung nach verwirrtes Gesamtbild.<br />

Susanne Bisovsky ist in diesem Spiel<br />

nicht auffindbar. Aber vielleicht ist die Modemacherin<br />

gerade deswegen erfolgreich.<br />

KONTAKT<br />

SUSANNE BISOVSKY<br />

Salon<br />

Seidengasse 13<br />

Brilliantengrund – Wien 7<br />

Eröffnung im November <strong>2011</strong><br />

Anmeldung und Infos unter:<br />

www.bisovsky.com<br />

SOCIETY 3/4_11 | 99


LIFE UND STYLE<br />

EVENTS<br />

HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />

DER GESELLSCHAFT Von Juli bis Oktober <strong>2011</strong><br />

Mari und Wilhelm Holzbauer<br />

Helga Rabl-Stadler, Festspielpräsidentin,<br />

Fürstin Manni zu Sayn-<br />

Wittgenstein-Sayn<br />

SALZBURG: ISA GALA<br />

Auf der ISA Gala, die den Einstieg in die<br />

Salzburger Festspielpartysaison darstellt,<br />

wurde traditionell die österreichisch-deutsche<br />

Freundschaft gepflegt,<br />

sei es in Kultur, Wirtschaft oder Gastronomie.<br />

Das „Placement“ bei so einem<br />

wichtigen Dinner ist ein wahres<br />

„Tempelhüpfen im Minenfeld“, so Gastgeber<br />

und ISA Präsident Wilfried Haslauer.<br />

Der Menüplan und die musikalische<br />

Untermalung vom Young Singers<br />

Project konnten sich sehen lassen, die<br />

hochkarätige Gästeliste auch.<br />

MQ VIENNA FASHION<br />

WEEK<br />

Heuer ging bereits die dritte<br />

MQ VIENNA FASHION WEEK<br />

presented by Vöslauer im<br />

MuseumsQuartier Wien erfolgreich<br />

über die Bühne.<br />

Über 55 Shows mit 1.300 verschiedenen<br />

Styles wurden<br />

dem modeinteressierten Publikum<br />

geboten. 261 Models<br />

bevölkerten den Catwalk.<br />

Über 10.000 Besucher zeigten<br />

sich von den Kollektionen<br />

bekannter Designer wie<br />

Tiberius, Pitour, Anelia Peschev,<br />

Callisti und den international<br />

angereisten Modeschaffenden<br />

Wonder<br />

Anatomie, From Dusk Till<br />

Dawn, Dimitri, Maldoror<br />

uvm. mehr als angetan. In<br />

den angrenzenden Ausstellungsräumen<br />

und dem Showroom<br />

wurden die neuesten<br />

Trends fleißig nachgeshoppt.<br />

Lena Hoschek<br />

Ski-Kaiser Franz Klammer<br />

und Kaiser-Double Franz<br />

Soukop buhlten um Sisi<br />

BAD ISCHL: KAISERFEST<br />

Im Lieblings-Kurort der Monarchie wurde der 181. Geburtstag von Kaiser<br />

Franz Josef I. gefeiert. Die „Nacht der Kaiser“ überzeugte durch einen Mix<br />

aus nostalgischem k&k-Flair und Akzenten des 21. Jahrhunderts, der die<br />

gelungene Inszenierung mondäner Monarchie abrundete. Highlight des<br />

Charity-Events der Franz Klammer-Foundation war die Imperiale Fashion<br />

Show, bei der Österreichs Jungadel in die Modelrolle sprang und die edlen<br />

Kollektionen des Wiener Modelabels „Sisi Vienna“ präsentierte. Der Erlös<br />

der hochkarätig besuchten Veranstaltung geht an die Foundation, die Menschen,<br />

die im Zusammenhang mit Sport in eine Notlage geraten sind,<br />

ideell und materiell unterstützt.<br />

Simone Miller Aichholz, Josefine Bulgarini d’Elci Seiler-Tarbuk, Sophie Freiin von<br />

Seiler-Tabuk, Antonie Bauer (Spross aus der ungarischen Adelsfamilie Batthyány),<br />

Anna-Katharina Ritterin Bànò de Tapoly-Lucska e Kükekmezö, Anna von Oswald<br />

und Elisabeth Ferch (Tochter von Freiin Alexandra von Holzhausen)<br />

Brutto-Gesamtsieger der “Kaiser<br />

Golf Trophy” Hubert Neuper wartete<br />

seit 31 Jahren auf diesen Tag!<br />

Nicht nur Michael Hadschieff und<br />

Oliver Stamm scharten sich um<br />

Patricia Kaiser, die als “Sisi” den<br />

Catwalk adelte<br />

FOTOS: TVB BAD ISCHL, WILD+TEAM, JÜRGEN HAMMERSCHMID<br />

100 | SOCIETY 3/4_11


KUNST UND KULTUR<br />

TANZ<br />

„Vier Jahreszeiten“<br />

Chinesische Tanz-Akrobatik in der Wiener Stadthalle<br />

Life.Sunlight: Vier Jahreszeiten<br />

Zum vierzigjährigen Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen der Republik<br />

Österreich und der Volksrepublik China wurde die chinesische Tanz- und Akrobatikaufführung<br />

„Life.Sunlight: Vier Jahreszeiten“ in der Wiener Stadthalle präsentiert.<br />

Von Dr. ADRIAN HOLLAENDER<br />

FOTOS: ADRIAN HOLLAENDER, (C) BILDAGENTUR ZOLLES, HEY-U<br />

Dr. Adrian Hollaender,<br />

S.E. Shi<br />

Mingde, Dr.<br />

Gerhard Feltl<br />

Das von Herwig Ursin und Li Yaping<br />

produzierte und stimmungsvoll gestaltete<br />

Event spannte einen weiten<br />

Bogen von den chinesischen Künstlern der<br />

Guangdong Acrobatic Troupe bis hin zur<br />

russisch-armenisch-österreichischen Solotänzerin<br />

des Wiener Staatsballetts Karina<br />

Sarkissova, die mit selbst choreographierten<br />

Balletteinlagen beeindruckte.<br />

Die Guangdong Acrobatic Troupe zählt<br />

zu den besten Akrobatik- und Tanzgruppen<br />

der Welt und wurde in den inzwischen<br />

rund sechzig Jahren ihres Bestehens mit<br />

den höchsten nationalen und internationalen<br />

Auszeichnungen geehrt. Über Initiative<br />

von Su Ningxia Mayer, Stadthallen-Geschäftsführer<br />

Dr. Gerhard Feltl und KR<br />

Peter Hanke ist es in Kooperation mit der<br />

HEY-U Mediagroup gelungen, diese besondere<br />

Truppe nach Wien zu verpflichten,<br />

wo sie bereits zuvor mit ihrer Ballett-Show<br />

„Swan Lake“ Triumphe feiern konnte.<br />

Die nunmehrige Weltpremiere der<br />

Tanz- und Akrobatikaufführung „Life.Sunlight:<br />

Vier Jahreszeiten“ in der Wiener<br />

Stadthalle wurde mit Ansprachen des Chinesischen<br />

Ministers Wang Chen, des österreichischen<br />

Staatssekretärs Dr. Wolfgang<br />

Waldner, des Chinesischen Botschafters<br />

Shi Mingde und der Wiener Landtagsabgeordneten<br />

Elisabeth Vitouch eröffnet. Sie<br />

fand in Gegenwart prominenter Gäste wie<br />

Justizministerin Dr. Beatrix Karl, Steffl-<br />

Eigentümer Hans Schmid, WK-Präsidentin<br />

Brigitte Jank u.v.a. statt.<br />

Die Leistungen der auftretenden Künstler<br />

zeichneten sich durch akrobatisch-tänzerisches<br />

Können, höchste Körperbeherrschung,<br />

choreographische Stimmigkeit und<br />

musikalische Harmonie aus. Unter den<br />

zahlreichen exzellenten Tanzakrobaten<br />

sind besonders die bereits aus „Swan Lake“<br />

bekannten Solisten Wei Baohua und Wu<br />

Zhengdan hervorzuheben. Dementsprechend<br />

bejubelte das Publikum von der Premiere<br />

bis zur letzten Aufführung die außergewöhnlichen<br />

akrobatisch-tänzerischen<br />

Leistungen mit frenetischem Applaus!<br />

Wei Baohua und<br />

Wu Zhengdan<br />

SOCIETY 3/4_11 | 101


KUNST UND KULTUR<br />

SOCIETY EIGENEVENT<br />

Feierliche Eröffnung des „Istituto Lirico Mario<br />

del Monaco di Treviso“ in der Villa Flora<br />

Eröffnung des „Istituto Lirico Mario Del Monaco di Treviso“ in der Villa Flora<br />

Vin d‘ Honneur für Mario<br />

Del Monaco<br />

Bei spätsommerlichen Temperaturen lud Mag. Gertrud Tauchhammer zu einem Event anlässlich<br />

der Eröffnung der Repräsentanz des „Istituto Lirico Mario Del Monaco di Treviso“<br />

in die Villa Flora ein.<br />

Der Tenor Mario Del Monaco feierte in<br />

Wien große Erfolge, so sang er den<br />

Otello an der Wiener Staatsoper. Das<br />

neue Büro des „Istituto Lirico Mario Del Monaco<br />

di Treviso“ in der Villa Flora setzt sich<br />

für die Förderung der Bekanntheit des<br />

Opernsängers ein. Als erste Geste enthüllte<br />

der Präsident des Instituts, Odino Marcon,<br />

vor der eigens aus Treviso angereisten italienischen<br />

Delegation und unter der Anwesenheit<br />

des italienischen Botschafters in<br />

Österreich, S. E. Eugenio d‘Auria eine Kupferstatue<br />

des Gesangskünstlers. Sichtlich<br />

gerührt waren die Laudatoren, unter ihnen<br />

der Vizebürgermeister der Stadt Treviso,<br />

Stefano Pimpolari.<br />

102 | SOCIETY 3/4_11<br />

Stefano Pimpolari (Treviso),<br />

Dr. Ravshanbek<br />

Duschanov


Stefano Pimpolari, Odino<br />

Marcon, Gerti Tauchhammer,<br />

S.E. Eugenio d’Auria,<br />

Dr. Adrian Hollaender, Vittorio<br />

Zanini<br />

Afra Zaffalon, Lucia Marchetto<br />

Stefano Pimpolari,<br />

Gerti Tauchhammer<br />

Odino Marcon<br />

Delegation aus Treviso<br />

AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE<br />

S. E. Eugenio D’Auria (Italien) • Dott. Stefano Pimpolari (Assessore<br />

alla Cultura Comune di Treviso) • Chargé d’Affaires<br />

Ravshanbek Duschanov (Usbekistan) • Odino Marcon (Präsident<br />

des „Istituto Lirico Mario Del Monaco di Treviso“) •<br />

Dino De Poli (Präsident Fondazione Cassamarca) • Dott.<br />

Vittorio Zanini • Davide Perin • Elena Ortica • Ezio Scime •<br />

Carlo Marcon • Mario Cerutti • Dr. Adrian Hollaender<br />

Bild des Mario del<br />

Monaco<br />

Die Statue<br />

Leone d’Oro di<br />

Venezia<br />

Die Laudatoren<br />

Davide Perin Nicoletta<br />

Romor, Afra Zaffalon,<br />

Stefano Pimpolari<br />

SOCIETY 3/4_11 | 103


KUNST UND KULTUR<br />

PORTRÄT<br />

Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien für José Carreras<br />

Mit der Seele singt er von<br />

Liebe und Leidenschaft<br />

„Singen ist meine große Leidenschaft, dem Gesang gehört meine ganze Liebe. Es ist nicht<br />

bloß mein Beruf, es ist meine Berufung“, erzählt Startenor José Carreras im Gespräch mit<br />

Roman Bartl.<br />

José Carreras erhält<br />

die Goldene Ehrenmedaille<br />

der Stadt Wien<br />

Der Stadtsenatssitzungssaal des<br />

Wiener Rathauses an einem<br />

späten Vormittag. Da, wo sonst<br />

das politische Wort regiert, hängt<br />

nun der Himmel voller Geigen. Ein<br />

Streichquartett der Wiener Philharmoniker<br />

spielt walzerseelige Melodien<br />

des virtuosen Komponisten<br />

Fritz Kreisler unter dem Gemälde<br />

des legendären Bürgermeisters Helmut<br />

Zilk. In der Mitte des Raumes,<br />

der ersten Reihe etwas vorgelagert,<br />

sitzt einer der Superstars der internationalen<br />

Opernbühnen der<br />

1970er bis 90er Jahre, der als einer<br />

der „Drei Tenöre“ unsterbliche<br />

Musikgeschichte schrieb, nachdem<br />

er selbst dem nahenden Tod durch<br />

Leukämie auf wunderbare Weise<br />

entkommen und seinen Fans, wie<br />

auch der klassischen Musikszene erhalten<br />

geblieben ist. War Luciano Pavarotti<br />

in dem Triumvirat der<br />

Stimmgewaltige, Placido Domingo<br />

der künstlerisch Vielseitige, so war<br />

und ist José Carreras gewiss der<br />

Seelenvolle, der nicht zuletzt durch<br />

seine schwere Krankheit eine hohe<br />

menschliche Qualität und seine ganze beseelte<br />

Persönlichkeit in seine Stimme, wie<br />

auch sein Wesen zu legen weiß. „Wer an<br />

Musik denkt, denkt auch an José Carreras.<br />

Wie wenige Künstler hat der Tenor die<br />

Opernwelt geprägt“, schrieb einst ein namhafter<br />

Kritiker. Nun ist er nach Wien zurückgekehrt,<br />

in jene Stadt, die für den<br />

künstlerischen Kosmopoliten neben seiner<br />

Heimatstadt Barcelona die wichtigste seiner<br />

Karriere und seines Lebens ist. Er erhält<br />

während einer stilvollen Feier aus den Händen<br />

von Kulturstadtrat Mailath-Pokorny die<br />

Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien. In<br />

den engen Sitzreihen hinter ihm drängt<br />

sich alles, was in der klassischen Musikwelt<br />

Bedeutung hatte, hat oder haben wird. Ich<br />

sitze in der letzten Reihe. Hinter mir zwischen<br />

einigen Cocktailstehtischen die<br />

Claque, wie am Stehplatz bei unvergesslichen<br />

Opernabenden.<br />

***<br />

Der Opernskandal hat in Wien<br />

Tradition<br />

Einer der am längsten dienenden Operndirektoren<br />

der Wiener Musikgeschichte,<br />

Ioan Holender, lauscht einige Reihen vor<br />

mir der Laudatio seines Nachfolgers Dominique<br />

Meyer. Dieser sinniert gerade am<br />

Rednerpult darüber, dass der Tenorissimo,<br />

würde er sich all seine Orden und Ehrenzeichen<br />

an die Brust heften, einem russischen<br />

General aus den Zeiten des Kommunismus<br />

gleichen würde. Und doch bedeutet José<br />

Carreras diese Auszeichnung besonders<br />

viel, wie er mir in einem Gespräch nach seiner<br />

Feierstunde versichert. Er erzählt<br />

mir, dass ein Besuch von Wien<br />

ihm stets das Gefühl vermittelt,<br />

nach Hause zu kommen. „Wien hat<br />

das beste Publikum der Musikwelt“,<br />

gerät er ins Schwärmen: „Aufgrund<br />

des Wissens, aufgrund des Respekts,<br />

den das Wiener Publikum<br />

den Künstlern entgegenbringt und<br />

weil es sich auch nicht davor<br />

scheut, seinen Enthusiasmus zu zeigen.<br />

Wien ist die einzige Stadt der<br />

Welt, in der der Operndirektor in<br />

regelmäßigen Abständen in den<br />

Schlagzeilen der Tageszeitungen<br />

auftaucht. Der ‚Opernskandal‘,<br />

meist ohnehin nur ein Skandälchen,<br />

hat hier Tradition und gehört<br />

zu Wien wie das Salz in die<br />

Suppe. Und dann kann es passieren,<br />

dass sich plötzlich Leute über die<br />

Staatsoper erregen, die in ihrem Leben<br />

noch nie einen Fuß in das<br />

Opernhaus gesetzt haben.“<br />

Er erzählt mir amüsiert über<br />

eine besonders seltene, wie auch<br />

sehr peinliche Panne während einer<br />

Tosca-Vorstellung 1982, von der ich<br />

nichts wusste, da ich damals im Ausland<br />

gelebt habe: Das Erschießungskommando<br />

im 3. Akt erschien einfach nicht auf der<br />

Bühne. Die uniformierten Statisten saßen<br />

gemütlich in der Kantine, statt auf der<br />

Terrasse der Engelsburg aufzumarschieren.<br />

Da daher die tödlichen Schüsse auf Cavaradossi<br />

ausblieben, sah Tenorkollege Nicola<br />

Martinucci nur den Ausweg,<br />

fluchtartig in die Kulissen zu verschwinden<br />

und seine Tosca, Montserrat Caballé, etwas<br />

verstört zurück zu lassen, worauf das Publikum<br />

in schallendes Gelächter ausbrach.<br />

So gab es zum hochdramatischen Finale<br />

der Oper Lach- statt Gewehrsalven, während<br />

Montserrat tapfer aber ziemlich verloren<br />

den Tod ihres nicht mehr anwesenden<br />

Geliebten beklagte.<br />

FOTOS: NORBERT KÖSSLER<br />

104 | SOCIETY 3/4_11


***<br />

Straßenkonzert in Perelada<br />

Während zum würdigen Abschluss der<br />

Ehrung die vier philharmonischen Herren<br />

zur Fiedel griffen, versank ich noch einmal<br />

in Tagträumen und erinnerte mich an unvergessliche<br />

Erlebnisse mit dem tenoralen<br />

Maestro. Seinen zweiten Liederabend nach<br />

seiner schweren Krankheit gab „Don José“<br />

im bezaubernden kleinen Festspielstädtchen<br />

Perelada, in der Nähe von Barcelona.<br />

Hier organisierte sein Manager Carlos Caballé,<br />

der Bruder der großen Diva Montserrat,<br />

ein Festival. Es war Mitte August 1988 und<br />

ich reiste auf Einladung Herrn Caballés mit<br />

einem Kamerateam an die Spanische Mittelmeerküste.<br />

Am Nachmittag vor dem triumphalen<br />

Konzert, das vor der Kulisse eines<br />

wunderschönen Wasserschlosses stattfand,<br />

spazierten die aus aller Welt, vor allem aber<br />

aus Katalonien angereisten Fans, wie auch<br />

die anwesende Spanische Königin Sophia,<br />

die Griechische Ex-Königin Annemarie und<br />

Lady Di durch die Gassen des bezaubernden<br />

kleinen Städtchens. Auch ich war mit meinen<br />

Kollegen auf Motivsuche unterwegs.<br />

Mit einem Mal erklang irgendwoher wundervolle<br />

Musik. Montserrat Caballé hatte einen<br />

Flügel auf einen der Plätze transportieren<br />

lassen und gab ein spontanes<br />

Straßenkonzert. Uns alle, auch die drei königlichen<br />

Damen, zog es zu dieser Plaza, wo<br />

eine mir unvergessliche, einzigartige Stimmung<br />

herrschte. Jubelnde Dorfbewohner<br />

und Touristen, kreischende Babys, lachende<br />

Kinder, bellende Hunde. Die Zuschauer bevölkerten<br />

die Straßen ringsum, saßen auf<br />

Dächern, kletterten aus Fenstern, drängten<br />

sich auf den winzigen Balkonen, um Spaniens<br />

populärster Sängerin zu lauschen.<br />

Wir waren mit einem mal eine große Familie,<br />

geeint durch die geheimnisvollen Bande<br />

der Musik. Diese trugen dann auch den großen<br />

José Carreras durch seinen Liederabend,<br />

der ein unvorstellbarer Triumph mit nicht<br />

enden wollenden Ovationen war und der<br />

vom spanischen Fernsehen live übertragen<br />

wurde. Ich bin heute noch dankbar, dass ich<br />

das miterleben durfte.<br />

***<br />

Unprätentiöser Star<br />

Nun ist der Höhepunkt der Feierstunde<br />

gekommen. Der Liebling der Musen und der<br />

Opernfans nimmt seine goldene Ehrung<br />

entgegen umringt von dutzenden Photographen,<br />

die den Saal in gleisendes Blitzlichtgewitter<br />

tauchen. Ich schließe die Augen<br />

und tauche wieder ins Reich der<br />

Erinnerung ab. Ein Monat nach dem Liederabend<br />

an der Costa Brava fand ein<br />

„Abend mit José Carreras“ an der Wiener<br />

Staatsoper statt. Einen Tag davor gab es im<br />

Hotel Sacher ein Treffen mit dem „José Carreras<br />

Fanclub“, der ein riesiges Transparent<br />

mit der Aufschrift „Willkommen José“ an<br />

der Opernfassade anbringen ließ. Die Clubpräsidentin<br />

hatte ihre Begrüßungsrede auf<br />

Katalanisch einstudiert und José war von der<br />

Herzlichkeit seiner meist weiblichen Fans<br />

sichtlich berührt. Nie zuvor fasste das Haus<br />

am Ring so viele Zuschauer wie bei dem Liederabend<br />

tags darauf. Sogar auf dem abgedeckten<br />

Orchestergraben und der Hinterund<br />

den Seitenbühnen waren Sitzreihen<br />

aufgestellt. Vom Bundespräsidenten abwärts<br />

war alles, was in Politik, Wirtschaft, Kultur<br />

und Gesellschaft Rang und Namen hatte, gekommen.<br />

Sogar die behandelnden Ärzte aus<br />

Barcelona und Seatle waren angereist und<br />

natürlich seine gesamte Familie. Seinen<br />

neun Jahre älteren Bruder Alberto, seine<br />

Schwester und seine beiden Kinder durfte<br />

ich dann später, an seinem 50. Geburtstag,<br />

kennenlernen. Nach einer vielumjubelten<br />

Bajazzo-Vorstellung fand sich die Familie in<br />

einem kleinen italienischen Restaurant bei<br />

der Oper ein. Ich war als einziger Medienvertreter<br />

mit meinem Kamerateam geladen<br />

und lernte an jenem Abend den unprätentiösen<br />

Menschen hinter dem Opernstar kennen<br />

und erlebte eine derart herzliche Atmosphäre<br />

und einen derart starken familiären<br />

Zusammenhalt, wie er wohl nur in mediterranen<br />

Verwandtschaften zu finden ist. Unter<br />

diesen Menschen fühlte ich mich sofort zu<br />

Hause.<br />

***<br />

Mailänder Waterloo<br />

Der offizielle Teil der Veranstaltung ist<br />

nun vorbei, Drinks werden gereicht, José<br />

steht vor einem riesigen Blumenarrangement<br />

und gibt geduldig Fernsehinterviews.<br />

Ich beobachte diesen wahrhaften Gentleman<br />

mit den angenehmen Manieren des<br />

vergangenen Jahrhunderts und bewundere,<br />

wie immer, seine elegante Garderobe. Als ich<br />

mich dann in einer langen Schlange von<br />

Gratulanten ihm entgegen bewege, erinnere<br />

ich mich zu guter Letzt noch an eine Begegnung<br />

in Mailand. José Carreras gab an<br />

der Scala, außerhalb der Staggione, einen<br />

Liederabend mit von Lucian Berio bearbeiteten<br />

Verdi-Liedern. Nach der Probe besuchte<br />

ich ihn in seiner Garderobe und fragte ihn,<br />

wo er wohl seine wunderschönen Krawatten<br />

kaufe. Er empfahl mir die Boutique von<br />

„Etro“ in der Via Monte Napoleone. Am<br />

Nachmittag suchte ich diese auf und deckte<br />

mich mit Krawatten und Stecktüchern ein.<br />

In meiner Euphorie nach Verdis wunderbarem<br />

Liedgut befiel mich ein wahrer Kaufrausch<br />

und ich besuchte in der noblen Einkaufsmeile<br />

zahlreiche Boutiquen von<br />

„Versace“ und „Valentino“ über „Hermes“<br />

bis zu „Gucci“. Nach der Vorstellung nahm<br />

ich dann an einem zu Josés Ehren gegebenen<br />

Abendesse in kleinem Rahmen Teil und<br />

brachte ihn zum Lachen, da ich ihm für seinen<br />

Tipp zu meinen wunderschönen Krawatten<br />

dankte, ihm aber mitteilen musste,<br />

dass die glanzvolle Via Monte Napoleone für<br />

mein Konto ein finanzielles Waterloo war.<br />

***<br />

Zum Singen geboren<br />

Als der schlimmste Trubel vorbei ist,<br />

nimmt sich der Startenor ein wenig Zeit für<br />

ein kleines Gespräch auch mit mir. Er erzählt<br />

mir, dass er kommenden Sommer bei<br />

den Salzburger Festspielen auftreten wird.<br />

Als er 2010 in Zürich ein Benefizkonzert für<br />

seine Stiftung gab, hat ihn Alexander Pereira<br />

für sein erstes Direktionsjahr an die Salzach<br />

eingeladen. Er freut sich schon sehr,<br />

verrät er mir, da, wo er an der Seite Herbert<br />

von Karajans riesige Triumphe feierte, wieder<br />

auf der Bühne stehen zu können. Ich<br />

muss ihm nun gestehen, dass ich die Opernabende<br />

mit ihm vermisse, da er 2004 zum<br />

vorerst letzten Mal Oper gesungen hat. Er<br />

antwortet mir offen, dass er sein Repertoire<br />

der 1970er, 80er und 90er Jahre nicht mehr<br />

wie damals darbringen könnte und den von<br />

ihm erwarteten hohen Standard nur in den<br />

klug ausgewählten Programmen seiner Konzertabende<br />

bieten kann. Er erzählt mir weiter,<br />

dass allerdings eine Oper für ihn in Arbeit<br />

ist, deren musikalische Proben<br />

vielversprechend seien und die 2013 Premiere<br />

haben könnte. So frage ich ihn zum<br />

Schluss, warum er sein vom Orchester der<br />

Wiener Volksoper unter der Leitung von<br />

David Giménez begleitetes Konzert am Tag<br />

darauf „Liebe und Leidenschaft“ betitelt<br />

hat. Er antwortet: „Singen ist meine große<br />

Leidenschaft, dem Gesang gehört meine<br />

ganze Liebe. Es ist nicht bloß mein Beruf, es<br />

ist meine Berufung. Ich weiß seit meinem<br />

elften Lebensjahr, als ich zum ersten Mal auf<br />

einer Bühne stand, dass Singen das ist, wofür<br />

ich geboren wurde.“ Zwinkert mir zu<br />

und eilt zu einem Champagnerempfang anlässlich<br />

der Eröffnung einer neuen Chopard<br />

Boutique, dessen Ehrengast er ist, da<br />

die Besitzerfamilie Scheufele mit ihm befreundet<br />

ist und stets reichlich für seine Leukämiestiftung<br />

spendet. Ich hingegen bin<br />

schon voll Vorfreude auf einen neuen José<br />

Carreras Abend, als ich die Treppen der<br />

Feststiege fröhlich hinab schreite.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 105


KUNST UND KULTUR<br />

SALZBURG<br />

Die Salzburger Hirtenkinder<br />

musizieren für den Erlöser<br />

Salzburg hat immer Kultursaison<br />

Winter-Festspiel-Karussell<br />

Salzburg hat weit mehr zu bieten als die berühmten Sommerfestspiele. Das ganze Jahr über<br />

lockt die Stadt mit höchst interessanten Festivals sein Publikum an. Denn Salzburgs Kulturszene<br />

kommt nie zur Ruhe. Von EVA VON SCHILGEN<br />

Hagen Quartett<br />

Wenn der nie zu versiegen scheinende<br />

Touristenstrom nur mehr dahin<br />

tröpfelt, wenn die Menge der Fotografen<br />

und Reporter vergeblich Ausschau<br />

hält nach internationalen Stars und solchen,<br />

die es gerne sein möchten, wenn die<br />

letzten TV- und Radioübertragungswagen<br />

die Stadt verlassen haben und die Preise<br />

der Hotellerie sich wieder auf ein erträgliches<br />

Niveau eingependelt haben, dann sind<br />

die Salzburger Sommerfestspiele vorüber.<br />

Wer aber nun meint, dass Salzburgs<br />

Kulturszene zur Ruhe kommt, irrt. Denn<br />

nun beginnen zur Freude der Kultur-Individualisten<br />

und auf Initiative findiger Tourismusmanager<br />

eine ganze Reihe höchst<br />

interessanter feiner kleiner Festivals.<br />

***<br />

FESTIVAL DIALOGE „Positionen“<br />

30.11.-04.12.<strong>2011</strong><br />

Neue Hör-und Sehdimensionen verspricht<br />

das 2005 von der Stiftung Mozarteum<br />

Salzburg ins Leben gerufene Festival<br />

„Dialoge“. Zeitgenössische Künstler aus den<br />

Disziplinen Musik, Tanz, Literatur, Bildende<br />

Kunst und Film laden ein Publikum<br />

ein, welches offen für Neues und Experimentelles<br />

ist. Unter den Komponisten nehmen<br />

dieses Jahr George Aperghis, Helmut<br />

Lachenmann und Iannis Xenakis zentrale<br />

Rollen ein. Ihre Werke setzen sich mit traditionellen<br />

wie modernen Klassikern auseinander,<br />

unter anderem mit Mozart, Liszt,<br />

Beethoven, Kurtág, Ligeti, Stockhausen.<br />

***<br />

SALZBURGER ADVENTSINGEN<br />

02.-18.12.<strong>2011</strong><br />

Internationale Bekanntheit erreicht hat<br />

auch das seit 1946 stattfindende beliebte<br />

„Salzburger Adventsingen“, das zum großen<br />

Vorbild für unzählige Adventsingen<br />

wurde. Thema der diesjährigen Aufführungen<br />

ist die alttestamentliche Prophezeiung<br />

„Es wird ein Stern aus Jakob ausgehen<br />

106 | SOCIETY 3/4_11


FOTOS: © GERHARD KOLOCKER, JUSTIN PUNFREY, HARALD HOFFMANN, ANDRÉ RIVAL, ADVENTSINGEN SALZBURG<br />

und ein Zepter aus Israel aufkommen“<br />

(4.Mos.24,17). Dem Stern von Bethlehem,<br />

welcher einst den Magiern aus dem Osten<br />

den Weg zum göttlichen Kind wies, werden<br />

auch dieses Jahr mehr als 36.000 Besucher<br />

folgen.<br />

***<br />

DELIRIUM 16.-18.12.<strong>2011</strong><br />

Zum vierten Mal findet am letzten Wochenende<br />

vor Weihnachten ein Festival<br />

der besonderen Art statt. Maestro Gustav<br />

Kuhn, das Orchester der Tiroler Festspiele,<br />

der Shootingstar am Sopranhimmel Anett<br />

Fritsch, der Sprecher Sven-Eric Bechtolf,<br />

der Pianist Peter Lang, die Chorakademie,<br />

sowie die junge innovative Osttiroler Musicbanda<br />

Franui werden im weißgoldenen<br />

Jugendstilsaal des Mozarteum Salzburg<br />

den Besuchern das Elementare der Musik<br />

aufzeigen – das, worauf es in der Musik<br />

wirklich ankommt.<br />

So unterschiedliche Werke wie Mozarts<br />

Klavierkonzert Nr. 25 in C-Dur, Mahlers 4.<br />

Symphonie oder die große Romantik von<br />

Tschaikowskys 4. Symphonie, Daniel<br />

Schnyders virtuoses und effektvolles „Konzert<br />

für Sopran- und Tenorsaxophon, Bassposaune<br />

und Orchester“, die Uraufführung<br />

von Angelo di Montegral oder Franz<br />

Schuberts Lieder, in neuer, skelettierter<br />

Form, versprechen aufregende Stunden.<br />

Mit dem – nun schon traditionellen – Höhepunkt,<br />

Beethovens „Neunte“, wird das<br />

Publikum endgültig ins musikalische „Delirium“<br />

versetzt werden.<br />

Verdanken werden sie dies den prominenten<br />

Sponsoren, allen voran die Salzburger<br />

Sparkasse. Aber auch die Österreichischen<br />

Lotterien, die Wiener Städtische,<br />

Deloitte, voestalpine, Hotel Sacher und<br />

Novomatic sowie die Salzburger Unternehmen<br />

Stiegl, Pappas Gruppe und SPAR, als<br />

auch Land und Stadt Salzburg unterstützen<br />

das Delirium.<br />

***<br />

MOZARTWOCHE 27.01-05.02.2012<br />

Ein feines, exklusives Festival, zu der die<br />

Stiftung Mozarteum Salzburg jährlich<br />

rund um Mozarts Geburtstag im Jänner<br />

einlädt, ist die Mozartwoche. Neben Werken<br />

Mozarts – dieses Jahr auch auf Original-Instrumenten<br />

zu hören – stehen die Uraufführung<br />

des choreographischen<br />

Konzerts „gefaltet“ der Choreographin<br />

Gustav Kuhn Mitsuko Uchida Sasha Waltz<br />

Sasha Waltz und des Komponisten Mark<br />

Andre auf dem diesjährigen Programm.<br />

Mitsuko Uchida als „Artist in Residence“,<br />

Mark Andre als „Composer in Residence“<br />

sowie ein eigener Zyklus mit dem Minguet<br />

Quartett, versprechen neue interessante<br />

Musikerlebnisse. Wie in jedem Jahr sind<br />

international führende Mozart-Interpreten<br />

zu Gast. Ergänzt wird das Festival mit<br />

Künstler- und Einführungsgesprächen, einem<br />

Filmprogramm sowie Kinderprojekten.<br />

***<br />

Kultur das ganze Jahr<br />

„Fest gefeiert“ wird kulturell über das<br />

Jahr auch bei der ARGEkultur Salzburg, die<br />

als größtes unabhängiges Kulturzentrum<br />

Salzburgs zeitgenössische, innovative und<br />

gesellschaftskritische Kunst und Kultur in<br />

einzigartiger Weise präsentiert. Unter anderem<br />

auch das im Jänner stattfindende<br />

Kabarett Festival „MotzArt“.<br />

Dass es auch das ganze Jahr an kulturellen<br />

Höhenpunkten in Salzburg nicht fehlt,<br />

dafür sorgen – um nur einige zu nennen –<br />

im März die Osterfestspiele, die Pfingstfestspiele<br />

im Mai, das Salzburger Literaturfest<br />

und das Julifestival „Sommerszene“, bevor<br />

„Jedermann“ wieder zu den Sommerfestspielen<br />

erscheint. Aber das ist eine andere<br />

Geschichte.<br />

Für den Kunst-und Kulturfreund präsentiert<br />

sich Salzburg somit als wahres Kultur-Schlaraffenland,<br />

in dem nie der letzte<br />

Vorhang fällt, bevor der nächste nicht aufgegangen<br />

ist.<br />

Round and round, for ever and ever,<br />

We’re riding on art’s roundabout.<br />

Rich or poor or foolish or clever,<br />

Round we must go, year in, year out...<br />

Also springen auch Sie auf das Festspiel-Karussell<br />

auf, Salzburg wartet!<br />

SOCIETY 3/4_11 | 107


KUNST UND KULTUR<br />

SALZBURG<br />

Liebe zur Musik<br />

Constanze Mozart und ihr<br />

Vermächtnis<br />

„Sie ist nicht hässlich, aber auch nichts weniger schön, ihre ganze Schönheit besteht aus<br />

zwei kleinen schwarzen Augen und in einem schönen Wachstum. Sie hat keinen Witz, aber<br />

gesunden Menschenverstand genug um ihre Pflichten als Frau und Mutter erfüllen zu<br />

können“.* Von EVA VON SCHILGEN<br />

giert und verliebt sich – erfolglos – in die<br />

ältere Schwester Aloysia. 1779 übersiedelt<br />

die Familie nach Wien, wo ihre Schwester<br />

ein Engagement am Burgtheater bekommen<br />

hat. Mozart zieht 1781 nach seinem<br />

Hinauswurf aus der Salzburger Hofmusik<br />

als Untermieter bei den Webers ein, muss<br />

jedoch „wegen des Geredes der Leute“ die<br />

Wohnung bald wechseln. Als Mozart<br />

Constanze heiraten will, verweigert sein<br />

Vater ihm lange seine Einwilligung. Die<br />

Ölbild von Hans Hansen, Wien 1802<br />

So schreibt Mozart unter anderem an<br />

seinen Vater über Constanze, seinem<br />

„Stanzerl“, wie er sie liebevoll nannte.<br />

Sie wird für ihn der wichtigste Mensch in<br />

seinem Leben und seine engste musikalische<br />

Beraterin.<br />

Constanze hatte kein leichtes Leben.<br />

1762 in Zell im schwarzwäldischen Wiesenthal<br />

als Tochter des Amtmannes Weber geboren,<br />

verbringt sie ihre ersten Lebensjahre<br />

in Mannheim. Sie erhält, obwohl die Familie<br />

in ärmlichen Verhältnissen lebt,<br />

zusammen mit ihren Schwestern eine ausgezeichnete<br />

musikalische Ausbildung. So<br />

wird auch der junge Mozart vom Oktober<br />

1777 bis März 1778 als Gesangslehrer enga-<br />

„Ich will meine Frau glücklich<br />

machen, und nicht mein<br />

Glück durch sie machen.“**<br />

WOLFGANG AMADEUS MOZART<br />

Schwangerschaften – während der achtjährigen<br />

Ehe bringt Constanze sechs Kinder<br />

zur Welt, von denen nur zwei überleben<br />

–, die anstrengende Reisetätigkeit<br />

mit ihrem Mann und die steten finanziellen<br />

Sorgen zehren an ihrer Gesundheit.<br />

Ihren Menschenverstand beweist Constanze<br />

nach dem überraschenden Tode<br />

Mozarts im Dezember 1791 durch die Bewahrung<br />

seiner musikalischen Arbeit trotz<br />

großer finanzieller Not. Mit Unterstützung<br />

ihres zweiten Ehemannes und glühenden<br />

Mozartverehrers, dem dänischen Diplomaten<br />

Nicolaus Nissen, beginnt sie eine<br />

umfassende Mozartbiographie. Nach Jahren<br />

in Dänemark und Italien lassen sie<br />

sich 1821 in Salzburg nieder. Nicolaus Nissen<br />

stirbt 1826, am 6. März 1842 folgt ihm<br />

Constanze im Alter von achtzig Jahren.<br />

FOTOS: MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DER INTERNATIONALEN STIFTUNG MOZARTEUM, SALZBURG<br />

108 | SOCIETY 3/4_11<br />

*Zitat von Wolfgang Amadeus Mozart<br />

**Brief an seinen Vater, 1782, über seine Liebesheirat mit Constanze Weber


Salzburgs Botschafter<br />

Das Mozarteumorchester<br />

KUNST UND KULTUR<br />

SALZBURG<br />

Eines der schönsten Vermächtnisse der Witwe Constanze Mozart ist das heute weltbekannte<br />

Mozarteumorchester. 1841 wird mit ihrer und der Mithilfe von Mozarts Söhnen Franz<br />

Xaver und Karl Thomas in Salzburg der „Dom-Musik-Verein und Mozarteum” gegründet,<br />

aus dem das heutige Orchester hervorging. Von EVA VON SCHILGEN<br />

DIE NÄCHSTEN TERMINE<br />

Donnerstagskonzert 3 am 15.12.<strong>2011</strong><br />

Großer Saal Mozarteum<br />

Schubert, Mahler, Brahms<br />

Karen Gomyo Violine, Christian Poltéra Violoncello<br />

Heinrich Schiff Dirigent<br />

Sonntagsmatinee 3 am 15.01.2012<br />

Großes Festspielhaus<br />

Beethoven, Dvofiák<br />

Frank Peter Zimmermann Violine<br />

Michael Schønwandt Dirigent<br />

Sonntagsmatinee 4 am 04.03.2012<br />

Großes Festspielhaus<br />

Mendelssohn Bartholdy<br />

S. Schwartz, B. Fink, M. Schade, T. Quasthoff, Salzburger<br />

Bachchor Gesang<br />

Ivor Bolton Dirigen<br />

Mozarteumorchester Salzburg<br />

Die 91 Musiker aus 26 Nationen, von den<br />

Salzburgern liebevoll „unsere musikalischen<br />

Botschafter in der Welt“ genannt,<br />

können mit einer unglaublichen Bandbreite<br />

musikalischen Könnens aufwarten. So<br />

bieten die Sonntagsmatineen große Symphonik<br />

von der Klassik bis zur Gegenwart,<br />

wogegen in den Donnerstagskonzerten die<br />

Wiener Klassik im Mittelpunkt steht. Heiß<br />

begehrt sind zu den Sommerfestspielen die<br />

Karten zu den Mozart-Matineen und ein<br />

großer Kreis von Mozartkennern trifft sich<br />

im Jänner anlässlich der Mozartwochen.<br />

Wandlungsfähigkeit zeigt das Orchester<br />

auch bei Oper, Operette, Musical oder Ballet<br />

im Salzburger Landestheater und erfreut die<br />

Abonnenten der Salzburger Kulturvereinigung<br />

mit einem großen symphonischen Repertoire.<br />

Seit 2004 ist Ivor Bolton Chefdirigent.<br />

Internationale Stars wie die<br />

Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager,<br />

die Sänger Thomas Quasthoff und Michael<br />

Schade, die Dirigenten Marc Minkowski und<br />

Heinrich Schiff sind nur einige der Künstler,<br />

die das Programm <strong>2011</strong>/2012 mitgestalten.<br />

Tourneen nach Japan, Spanien, auf die kanarischen<br />

Inseln und Deutschland runden die<br />

Konzertsaison ab.<br />

Ein besonderes Anliegen der geschäftsführenden<br />

Direktorin Vera van Hazebrouck<br />

ist die Arbeit mit Kindern. So veranstaltet<br />

das Orchester vor den Sonntagsmatineen<br />

Musikworkshops, in denen die Kinder spielerisch<br />

auf das Konzert vorbereitet werden.<br />

Eine jährliche Patenschaft für eine Salzburger<br />

Schule beginnt mit einem Herbstkonzert<br />

und bietet den Schülern über das Jahr verteilt<br />

Probenbesuche und den persönlichen<br />

Kontakt mit den Dirigenten und den Musikern.<br />

Dass für Kinder und Jugendliche der<br />

Kontakt mit klassischer Musik bereichernd<br />

und prägend ist, beweist die Zahl der jungen<br />

Musikerinnen und Musiker des Mozarteumorchesters.<br />

KARTEN UND INFORMATIONEN<br />

Tel: +43/662/873154<br />

E-Mail: tickets@mozarteum.at<br />

www.mozarteumorchester.at<br />

BUCHTIPP<br />

Tarte und Quiche für Brahms und Mozart<br />

Anne-Francoise Roelandts<br />

Das Kochen ist die kleine Schwester des Musizierens. Das<br />

eine ernährt den Körper, das andere die Seele, beides<br />

braucht Einsatz und Geduld, Liebe und Können. In diesem<br />

Buch finden Sie Rezepte für die leichten, gesunden<br />

und schmackhaften Köstlichkeiten inspiriert vom<br />

Mozarteumorchester Salzburg. Zu erwerben bei den Konzerten<br />

des Mozarteumorchesters am CD-Stand.<br />

Vom Verkaufspreis von EUR 14,50 gehen EUR 5,-- an ein<br />

Tsunami-Waisenprojekt der Caritas Japan.<br />

Kinder beim Musikworkshop<br />

SOCIETY 3/4_11 | 109


KUNST UND KULTUR<br />

SOCIETY EIGENEVENT<br />

(v.l.n.r.) Direktorin Ingried Brugger,<br />

Fernando Botero, Gertrud Tauchhammer<br />

Ambassadors Reception: Botero<br />

Kolumbianische Üppigkeit auf<br />

der Freyung<br />

Ein kulturelles Highlight erwartete die Gäste der Ambassadors Reception unter der Patronage<br />

von H.E. Freddy Padilla de León (Kolumbien), Dr. Ingried Brugger und Mag. Gertrud<br />

Tauchhammer anlässlich der Eröffnung der Botero Ausstellung im Bank Austria Kunstforum.<br />

Der laut eigenen Aussagen „kolumbianischste<br />

unter den kolumbianischen<br />

Künstlern“, Fernando Botero, ist trotz<br />

seiner neunundsiebzig Jahre eigens aus<br />

Paris angereist, um der Präsentation der<br />

größten Schau seiner Werke in Österreich<br />

beizuwohnen. Gespannt folgten die Besucher<br />

aus Diplomatie und Wirtschaft der<br />

Spezialführung durch die Ausstellung. Der<br />

stilvolle Ausklang der Veranstaltung fand<br />

im Barockpalais Daun-Kinsky auf der Freyung<br />

bei einem Cocktail Lunch statt. Bei<br />

Häppchen aus der Küche der Palais Gastronomie<br />

und süßem Genuss der Café Central<br />

Patisserie konnten die Gäste über die üppige<br />

Kunst des kolumbianischen Malers<br />

diskutieren.<br />

AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE<br />

S.E. Alfredo Labbé (Botschaft von Chile) · S.E. Juan Carlos<br />

Marsan-Aguilera (Botschaft von Cuba) · S.E. Mario Antonio<br />

Rivera Mora (Botschaft von El Salvador) · S.E. Prof.<br />

Gjorgji Filipov (Botschaft von Mazedonien) · S.E. Sabri Kiqmari<br />

(Botschaft von Kosovo) · S.E. Khamkheuang Bounteum<br />

(Botschaft von Laos) · S.E. Dr. Ashot Hovakimian<br />

(Botschaft von Armenien) · S.E. Hubert Würth (Botschaft<br />

von Luxemburg) · S.E. Mahmoud Hassan Elamin (Botschaft<br />

von Sudan) · I.E. Carla Maria Rodriguez Mancia (Botschaft<br />

von Guatemala) · S.E. Zuheir Elwazer (Botschaft der PLO)<br />

· S.E. Nguyen Thiep (Botschaft von Vietnam) · Galit Ronen<br />

(Botschaft von Israel) · Anzelm Barany (Botschaft von Ungarn)<br />

· S.E. Andrij Viktorowitsch Bereznji (Botschaft der<br />

Ukraine)<br />

S.E. Freddy Padilla, S.E. Ali<br />

Uzcategui Duque (Venezuela),<br />

Dr. Hans Burkard (Ö-Kolumb.<br />

Gesellschaft)<br />

110 | SOCIETY 3/4_11


Zahlreiche<br />

Besucher<br />

Empfang im Palais<br />

Daun-Kinsky<br />

S.E. Vince Szalay Bobrovniczky<br />

(Ungarn) mit Frau und Kind<br />

Fernando Botero,<br />

Tanja Tauchhammer<br />

Dr. Zuheir Elwazer<br />

S.E. Freddy Padilla de León, I.E.<br />

Carla Mancia, S.E. Zuheir Elwazer<br />

S.E. Andrij Bereznji,<br />

Iryna Samchenko<br />

Führung durch die Ausstellung<br />

S.E. Eugenio Curia<br />

S.E. Alejandro Díaz,<br />

I.E. Carla Mancia<br />

S.E. Mahmoud Elamin<br />

(Sudan), Frau Eipeldauer<br />

Begrüßung am Empfang<br />

S.E. Hubert Würth (Luxemburg),<br />

Gerti Tauchhammer<br />

Palais Daun-Kinsky<br />

Kay Fröhlich (Palais<br />

Daun-Kinsky)<br />

SOCIETY 3/4_11 | 111


KUNST UND KULTUR<br />

COVERSTORY<br />

„Schneiderei“, 2000, Öl auf Leinwand<br />

BILDER: (C) FERNANDO BOTERO<br />

112 | SOCIETY 3/4_11


Fernando Botero im Bank Austria Kunstforum<br />

Der Reiz des Monströsen<br />

Jeder kennt sie, die monströs verformten Figuren des kolumbianischen Künstlers Fernando<br />

Botero. Nach der Mexikanerin Frida Kahlo bringt Direktorin Ingried Brugger erneut einen<br />

lateinamerikanischen Künstler ins Bank Austria Kunstforum. Mit siebzig Gemälden ist dies<br />

die erste umfassende Präsentation von Boteros Werk in Österreich.<br />

***<br />

Lateinamerikanische Einflüsse<br />

Seine südamerikanische Heimat ist ein<br />

Quell der Inspiration für den Künstler, so<br />

finden sich in seinen Gemälden oftmals<br />

Sujets wie Stierkämpfer oder Priester. Hinter<br />

dieser scheinbaren Heiterkeit verbirgt<br />

sich eine Doppeldeutigkeit, die bei genauerer<br />

Betrachtung zutage tritt. Botero fügt<br />

in seine Bilder Metaphern der Bedrohung<br />

ein – wie ausbrechende Vulkane oder einstürzende<br />

Häuser – welche die vordergründige<br />

Idylle ins Negative verkehren.<br />

***<br />

Die Botschaft der Kunst<br />

Ein Kunstwerk muss Boteros Meinung<br />

nach eine eindeutige Botschaft vermitteln,<br />

sowie den unmissverständlichen Dialog<br />

zwischen Künstler und Betrachter ermöglichen.<br />

Am deutlichsten macht dies sein<br />

Abu-Ghraib-Zyklus, den er nach dem Betrachten<br />

der Folterszenen durch US- amerikanische<br />

Soldaten in schneller Folge anfertigte<br />

und der hier erstmals gezeigt wird.<br />

Zur Eröffnung reiste der inzwischen<br />

79jährige Künstler extra aus Paris an. Prominente<br />

Unterstützung erhielt er durch<br />

den Schauspieler Mario Adorf, der die einleitenden<br />

Worte zur Eröffnung der Ausstellung<br />

sprach.<br />

BOTERO<br />

Bank Austria Kunstforum<br />

1010 Wien, Freyung 8<br />

12. Oktober <strong>2011</strong> bis 15. Jänner 2012<br />

Öffnungszeiten: täglich 10:00 bis 19:00 Uhr<br />

Freitag: 10:00 bis 21:00 Uhr<br />

www.bankaustria-kunstforum.at<br />

„Picknick“, 1989, Öl auf Leinwand<br />

„Melancholie“, 1989, Öl auf Leinwand<br />

„Das Priesterseminar“,<br />

2004, Öl auf Leinwand<br />

SOCIETY 3/4_11 | 113


KUNST UND KULTUR<br />

COVERSTORY<br />

Botero – Ein Ausnahmekünstler<br />

Lateinamerikanische Sinnlichkeit<br />

und Subversivität<br />

Die Bank Austria Kunstforum Direktorin Ingried Brugger im Gespräch mit SOCIETY über<br />

das „Massenphänomen Botero“ und dessen „scheinbare Naivität“. Von TANJA TAUCHHAMMER<br />

Wieso präsentieren Sie<br />

uns den Künstler Fernando<br />

Botero?<br />

Ich habe Botero deswegen<br />

gezeigt, weil er sicher<br />

einer der bekanntesten<br />

Künstler nach 1950 und einer<br />

der bedeutendsten<br />

Künstler Südamerikas dieser<br />

zweiten Jahrhunderthälfte<br />

ist. Südamerika interessiert<br />

mich vor allem im<br />

Zusammenhang mit der Kultur<br />

in der Auseinandersetzung<br />

mit der Frida Kahlo<br />

Ausstellung. Es ist ein Kontinent,<br />

der in seiner Vielfalt<br />

und Widersprüchlichkeit<br />

unglaublich spannend ist<br />

was sich auch in seiner<br />

Kunst spiegelt. Fernando<br />

Botero ist aber auch ein kosmopolitischer<br />

Künstler. Er ist ja nicht in Kolumbien geblieben,<br />

sondern hat auf der ganzen Welt<br />

seine Ateliers. Zusätzlich ist er auch in der<br />

internationalen Kunstszene sehr gut vernetzt.<br />

Natürlich wäre seine Kunst ohne<br />

den europäischen Kontext nicht zu denken<br />

gewesen, es ist aber eine Mischung aus<br />

dieser Tradition, die aus Südamerika<br />

kommt und die er auch immer forciert hat,<br />

und einem internationalen Kunstgeschehen.<br />

Das ist ein eigener Reiz. Er hat allerdings<br />

hier mit diesen wie aufgeblasen wirkenden<br />

Figuren, die etwas seltsam Hilfloses<br />

an sich haben, eine Marke kreiert, die als<br />

solche weltweit bekannt ist. Natürlich setzt<br />

eine Institution wie das Kunstforum auch<br />

auf Marken.<br />

Was erwartet den Besucher der Ausstellung?<br />

Wie werden die Reaktionen sein?<br />

Ich glaube die Leute werden sich sehr<br />

freuen. Es ist ein Fest der Sinne, der Fröhlichkeit<br />

und des Lebens. Es ist eine Kunst,<br />

die unglaublich nachdenklich macht und<br />

niemanden kalt lässt. Wir haben versucht<br />

Botero gerecht zu werden, indem wir auch<br />

Facetten seiner Arbeit zeigen, die nicht so<br />

bekannt oder beliebt sind. Botero hat die<br />

Fernando Botero, „Kartenspieler“,<br />

1991, Öl auf Leinwand<br />

Bilder der Folterszenen von Abu Ghraib gesehen,<br />

welche die Welt schockierten, und<br />

malte daraufhin in rascher Folge einen Zyklus<br />

dazu. Sie sind in einer Art und Weise<br />

drastisch gerade weil sie so manieriert sind.<br />

Gerade weil es ebenfalls diese dicken Figuren<br />

sind. Es geht wirklich an Herz und Nieren.<br />

Diese Bilder waren niemals ausgestellt<br />

oder im Handel. In den USA war dieser Zyklus<br />

ein großer Skandal, woraufhin Fernando<br />

Botero zur Persona non grata avancierte.<br />

Wenn man sich die Fotos ansieht, dann<br />

sind die Bilder noch erschreckender. Weil<br />

sie diese Übersetzungsleistung in ein anderes<br />

Medium haben und das bleibt beim Betrachter<br />

hängen.<br />

ZUR PERSON<br />

Ingried Brugger studierte Kunstgeschichte,<br />

Architektur und Germanistik<br />

in Wien und Berlin. 1988<br />

trat sie als Kuratorin in das<br />

Kunstforum ein, 1993 wurde sie<br />

stellvertretende Direktorin und<br />

im Jahr 2000 avancierte sie<br />

schließlich zur Direktorin.<br />

Was ist Ihrer Meinung<br />

nach das Besondere an<br />

Fernando Botero?<br />

Da gibt es zwei Aspekte:<br />

erstens existieren wenige<br />

Künstler, die so wenig<br />

einer Gruppe<br />

zugeordnet werden können<br />

wie Botero. Er ist<br />

sehr eigenständig und<br />

das ist an und für sich bemerkenswert.<br />

Das zweite<br />

ist, dass er einen visuellen<br />

Nerv trifft. Botero ist<br />

ein Massenphänomen,<br />

und das als wirklich guter<br />

Künstler.<br />

Inwiefern arbeitet Botero<br />

in der Tradition des<br />

südamerikanischen Bereichs?<br />

Es ist diese angebliche Volkstümlichkeit,<br />

diese scheinbare Naivität, welche<br />

auch Frida Kahlo besitzt, die aber in<br />

Wirklichkeit ein großes Raffinement<br />

darstellt. Genauso wie Frida Kahlo ist<br />

auch Fernando Botero natürlich kein<br />

naiver Künstler. Das ist vielmehr der Einsatz<br />

eines Kalküls. Er packt in diese Szenen,<br />

die vermeintlich aus der lateinamerikanischen<br />

Üppigkeit stammen, die<br />

Probleme unserer Welt. Darum zeige ich<br />

diesen Künstler so gerne. Ich denke, man<br />

hat ein falsches Bild von Botero: Das ist<br />

lustig, zynisch, seltsam oder monströs.<br />

Diese Vielschichtigkeit ist etwas Besonderes.<br />

Es sind Szenen, die scheinbar<br />

Leichtigkeit vorgaukeln: Fröhlichkeit,<br />

Feste, der Tanz, Menschen die sich umarmen,<br />

Menschen die zusammen arbeiten,<br />

aber das stimmt aber alles nicht. Es<br />

ist immer gleichzeitig totale Verzweiflung,<br />

unendliche Einsamkeit. Die Menschen<br />

stehen in überhaupt keiner Beziehung<br />

zueinander, genauso wie ihre<br />

Körper uneins sind. Sie wirken vollkommen<br />

nach innen gekehrt. Es sind diese<br />

verschiedenen Schichten die Botero zu<br />

einem großen Künstler machen.<br />

FOTOS: (C) FERNANDO BOTERO (BILD), BA KUNSTFORUM/HELENE WALDNER<br />

114 | SOCIETY 3/4_11


KUNST UND KULTUR<br />

KOMMENTAR<br />

Boteros Erfolgsgeheimnis<br />

Markenzeichen für<br />

den Kunstmarkt<br />

„Die im Raum gesehenen Körper sind alle konvex.“ Paul<br />

Cézanne, 1902. Kannte Fernando Botero diese Behauptung,<br />

als er begann, seine drollig aufgeblasenen Figuren zu<br />

malen? Von GERHARD GUTRUF<br />

Ob Fernando Botero Cézannes<br />

apodiktische Behauptung, dass<br />

alle im Raum gesehenen Körper<br />

konvex seien überhaupt kannte<br />

als er begann, sein von drollig<br />

aufgeblasenen Figuren bevölkertes<br />

Parallel-Universum zu schaffen,<br />

weiß ich nicht. Jedenfalls war das<br />

konsequente, stetige Festhalten an<br />

einer einmal gefundenen Formel<br />

die Voraussetzung für seinen Erfolg.<br />

Zusätzliche Spannung und Irritation<br />

erzielt Botero in seinen Bildern<br />

durch das skurrile<br />

Selbstverständnis seiner von ihrem<br />

Dick-Sein unbeschwerten Protagonisten,<br />

die in einem konventionell<br />

konstruierten zentralperspektivischen<br />

Raum mit in sich gekehrtem Blick eifrig ihren<br />

Beschäftigungen nachgehen.<br />

***<br />

Aufgeblasene Kunstwelt<br />

Neben seinen weltweit bekannten Ölbildern<br />

ist Botero auch als Plastiker tätig: seine<br />

gewaltigen Bronzeskulpturen sind perfekt<br />

ausgeführt, amüsant und<br />

unverkennbar, bringen aber keine zusätzlichen<br />

künstlerischen Aspekte. Sie beweisen<br />

eindringlich, dass nicht jeder Entwurf<br />

beliebig vergrößert werden kann. Das wirklich<br />

große Kunstwerk hat die nur ihm eigene<br />

Dimension – und wenn es bescheidene<br />

24 x 21 cm sind wie bei Vermeers Spitzenklöpplerin:<br />

hier ist mit Recht von innerer<br />

Monumentalität zu sprechen. Das Aufgeblasene<br />

ist ein auffälliges Kennzeichen<br />

zahlreicher zeitgenössischer Werke, deren<br />

äußere Abmessungen die künstlerische<br />

Substanz oft um ein Vielfaches übersteigen.<br />

Aufgrund ihres Unterhaltungswerts<br />

drängt sich eine Verwandtschaft von Boteros<br />

Werken mit Arbeiten des österreichischen<br />

Shootingstars Erwin Wurm auf, dessen<br />

Objekte technisch aufwändige, mit<br />

Hilfe zahlreicher Spezialisten in die Realität<br />

übersetzte Kunstwitze sind und die<br />

Martin Polasek, Ohne Titel, Tuschfeder, 29 x 38 cm, 1969<br />

sich wegen ihres unmittelbar ansprechenden<br />

Scherzcharakters breitester Beliebtheit<br />

erfreuen. So ist es wenig überraschend,<br />

dass sich auch aufgeblasene Autos<br />

und Häuser sowie kugelig verformte Menschen<br />

unter seinen Produkten finden…<br />

***<br />

Kunstmarkt-Mechanismen<br />

Nur Künstlerinnen und Künstler, die<br />

sich permanent „bis zur Kenntlichkeit“<br />

wiederholen, haben eine Chance, am<br />

Kunstmarkt zu reüssieren. Aus 100 Metern<br />

Entfernung erkennbar – das ist eine der<br />

wichtigsten Voraussetzungen für die Aufnahme<br />

in die Liga der vom Kunsthandel<br />

bevorzugten Produzenten zeitgenössischer<br />

ÜBER DEN AUTOR<br />

Gerhard Gutruf, geb. 1944, studierte von 1962 bis 1970<br />

an der Ak.d.b.K. Wien. Er ist Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker.<br />

Teilnahmen an den Biennalen von Ibiza,<br />

Florenz, New Delhi, Kairo, Shanghai. Große Einzelausstellungen<br />

u. a. in Rom, Wien, Essen, Ascona, Kairo, Bratislava,<br />

Mexico-City, Guadalajara, Pretoria, Lissabon, Coimbra,<br />

Peking, Istanbul, Madrid, Kiew, Ningbo und Delft.<br />

www.gutruf.at<br />

Kunst. Gegen die medienbedingte Reizüberflutung<br />

haben Bilder „nur noch eine<br />

Chance in unserer Erinnerung haften zu<br />

bleiben, wenn sie zeichenhaft sind: einfach,<br />

klar und wiederholbar“ meint dazu<br />

der bekannte Kunstkritiker Robert Hughes.<br />

Wie funktioniert nun die Bekanntmachung<br />

und Vermarktung von Künstlern<br />

und Kunstwerken?<br />

Basis für den Marktwert sind professionelle,<br />

Preis steigernde Methoden bei Auktionen,<br />

ergänzt durch ein ausgeklügeltes<br />

System von international koordinierten<br />

Ausstellungen in prominenten Galerien<br />

und Museen. Die von Leo Castelli bis Saatchi<br />

perfektionierten Strategien haben die<br />

Mechanismen der Vermarktung innovativ,<br />

dann radikal verändert.<br />

Moderne sowie zeitgenössische<br />

Kunst boomen nach dem Zusammenbruch<br />

des überhitzten<br />

Kunstmarkts in den 90er-Jahren<br />

wieder. Bei Künstlern, Insidern<br />

und auch weiteren Interessentenkreisen<br />

beliebte Szenenereignisse<br />

sind Monsterveranstaltungen wie<br />

Biennalen, die Dokumenta sowie<br />

diverse Kunstmessen, u.a. die<br />

schon betagte Arte Fiera Bologna<br />

und die Art Basel; in Mittel- und<br />

Fernost drängen rasant wachsende<br />

Großveranstaltungen ins Rampenlicht.<br />

Die Auswahl treffen Kuratoren<br />

mit einem Hang für Auffälliges, wenn<br />

möglich noch immer Schockierendes. Der<br />

anvisierte Coup gelingt Hand in Hand mit<br />

Museumsdirektoren, Galeristen, Kunstkritikern<br />

und einflussreichen Sammlern, die<br />

sowohl Printmedien beeinflussen und studieren,<br />

aber sich auch immer öfter über<br />

das Internet austauschen und sich so laufend<br />

Informationen über gängige internationale<br />

Trends besorgen. Freundschaften<br />

mit Managern des Kunstbetriebes sind für<br />

Künstler von Vorteil.<br />

***<br />

Zu entdecken: Martin Polasek<br />

Durch den Rost fallen dabei manchmal<br />

hervorragende – möglicherweise allzu sensible,<br />

introvertierte – Künstler, die sich<br />

vom zeitgeistigen Exhibitionismus fernhalten<br />

und in der Stille des Ateliers allein<br />

mit ihren Arbeiten beschäftigt sind oder<br />

waren: wie z.B. der großartige, vom seinerzeitigen<br />

Albertina-Direktor Otto Benesch<br />

besonders geschätzte Wiener Maler, Grafiker<br />

und langjährige Pauser-Assistent Martin<br />

Polasek (1924 – 2002), der heute nur<br />

mehr wenigen Akademie-Abgängern bekannt<br />

ist und dem in absehbarer Zeit eine<br />

umfassende Museums-Retrospektive gewidmet<br />

werden sollte.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 115


KUNST UND KULTUR<br />

EVENTS<br />

HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />

DER KULTUR Juli bis Oktober <strong>2011</strong><br />

DIE SAMMLUNG STEPIC: AFRIKA. AFRIQUE. AFRICA.<br />

Die Ausstellung AFRIKA.AFRIQUE.AFRICA. im Bank Austria Kunstforum<br />

zeigt an die 200 ausgewählte Exponate aus Holz, Metall und<br />

Terrakotta, sowie Webe- und Perlenarbeiten, zusammengetragen<br />

vom Sammler Herbert Stepic auf seinen zahlreichen Reisen nach<br />

Afrika. Die außergewöhnliche Präsentation schwarzafrikanischer<br />

Stammeskunst zeigt neben einigen über 2000 Jahren alten Exponaten<br />

der NOK-Kunst hauptsächlich jüngere Werke aus dem Grasland<br />

des heutigen Kamerun. Anlässlich der Eröffnung besuchten<br />

unter anderem Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl, Andreas<br />

Mailath-Pokorny, der amtierende Stadtrat für Kunst und Wissenschaft<br />

und Profil-Herausgeber Christian Rainer die Ausstellung.<br />

Herbert Stepic, Andreas<br />

Mailath-Pokorny<br />

Junge und talentierte Chorsänger<br />

Wolfgang Kos, Direktor Wien Museum und Preisträger OscART 2008 Peter<br />

Pakesch, Intendant des Universalmuseums Joanneum, Graz, OscART <strong>2011</strong><br />

für besondere Leistungen in der Kategorie „Museumswesen“<br />

SALZBURG:<br />

HONG KONG CHILDREN’S CHOIR KONZERT<br />

Das Mozarteum in Salzburg war Veranstaltungsort für ein Konzert<br />

der besonderen Art: Der Hong Kong Children’s Choir (HKCC), der<br />

größte und einer der besten Kinderchöre weltweit, leistet einen beträchtlichen<br />

Beitrag zur Kinder-Kunsterziehung in Hong Kong. Die<br />

„kleinen singenden Botschafter des guten Willens“ gaben ein Genre-<br />

Repertoire von Kirchenmusik bis Jazz zum Besten und boten ein abwechslungsreiches<br />

Programm aus westlichen und chinesischen Werken<br />

und Musik aus Hong Kong.<br />

PREIS: OSCART <strong>2011</strong><br />

Seit dem Jahr 2002 vergibt das Gremium<br />

„Der Kunsthandel“ den OscART<br />

als Auszeichnung für besondere Leistungen<br />

an GaleristInnen, KunsthändlerInnen,<br />

MuseumsdirektorInnen,<br />

KunstsammlerInnen, KunstjournalistInnen<br />

und KunsthistorikerInnen.<br />

Gemeinsam mit den diesjährigen<br />

PreisträgerInnen feierten alle<br />

bisher Ausgezeichneten zehn Jahre<br />

OscART. Bei der Preisverleihung im<br />

Atelierhaus der Akademie der bildenden<br />

Künste, dem Semper Depot,<br />

wurden die heurigen Preisträger für ihre außergewöhnlichen Leistungen<br />

mit den OscARTs <strong>2011</strong> gewürdigt.<br />

Foto links: Harald Schweiger, Herbert Giese, Alexander Giese (Kunsthandel Giese & Schweiger),<br />

Renate Kainer und Christian Meyer (Galerie Meyer Kainer), Peter Pakesch (Intendant des Universalmuseums<br />

Joanneum), Heike Maier-Rieper (Koordinatorin, evn sammlung), Werner Rodlauer<br />

(Gremialobmann des Landesgremium Wien Kunst,- Antiquitäten- und Briefmarkenhandel),<br />

Andrea Schurian (Der Standard, Leiterin der Kultur), Peter Layr (EVN Vorstandssprecher),<br />

KR Erwin Pellet (Spartenobmann des Wiener Handels)<br />

FOTOS: SOCIETY/SCHIFFL, KATHARINA SCHIFFL, MANFRED SCHMID, LUDWIG SCHEDL/WK WIEN/DER KUNSTHANDEL<br />

116 | SOCIETY 3/4_11


BIOGRAFIE: WOLFGANG AMBROS<br />

Im Pfarrwirt in Wien Döbling präsentierte<br />

der österreichische Popmusiker Wolfgang<br />

Ambros seine Biografie, die anlässlich<br />

seines vierzigjährigen Bühnenjubiläums<br />

bei Ueberreuter erschienen ist.<br />

Packend geschrieben von Andrea<br />

Fehringer und Thomas Köpf, las Ambros<br />

Ausschnitte aus dem Buch vor, gespickt<br />

mit Livenummern, die er gemeinsam ausschließlich<br />

mit seinem Band-Pianisten Günter<br />

Dzikowski vortrug.<br />

Dr. Nikolaus Bachler, Ioan und<br />

Angelika Holender,<br />

S.E. Blomeyer-Bartenstein<br />

Wolfgang Ambros,<br />

Rudi Dolezal, Joesi<br />

Prokopetz<br />

AUSZEICHNUNG: IOAN HOLENDER<br />

Der ehemalige Direktor der Wiener Staatsoper Ioan Holender wurde<br />

mit dem großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der<br />

Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Im Rahmen eines<br />

feierlichen Empfanges in der Residenz des deutschen Botschafters<br />

S.E. Hans-Henning Blomeyer-Bartenstein überreichte dieser den Orden.<br />

In seiner Laudatio würdigte der Botschafter die herausragenden<br />

Verdienste Holenders um das Wiener und das internationale<br />

Musikleben. Die Aufführung deutscher Opernkomponisten<br />

und die Einbindung deutscher Künstler waren eine Konstante der<br />

langjährigen Tätigkeit Holenders in der Staatsoper. Auch Dr. Nikolaus<br />

Bachler, Intendant der Staatsoper München, ehrte Ioan Holender<br />

mit einer Laudatio. Adrian Eröd, Solist der Wiener Staatsoper,<br />

und Holenders Kinder, Alina und Liviu Holender an Cello und<br />

Klavier, gestalteten das exquisite musikalische Rahmenprogramm.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 117


LIFE UND STYLE<br />

SERVICE<br />

VERANSTALTUNGSTIPPS<br />

Herbst <strong>2011</strong><br />

RENÉ MAGRITTE – DAS LUSTPRINZIP<br />

Bis heute faszinieren der intellektuelle Reiz<br />

und die geheimnisvolle Rästelhaftigkeit der<br />

surrealen Bildwelten von René Magritte. Ab<br />

November <strong>2011</strong> widmet die Albertina diesem<br />

so einflussreichen Künstler des 20. Jahrhunderts<br />

eine große Ausstellung. Mehr als<br />

hundert Gemälde und Papierarbeiten stellen<br />

die Vielschichtigkeit seines Schaffens vor.<br />

HENRI CARTIER-BRESSON<br />

Henri Cartier-Bresson hat mit seinem umfangreichen<br />

fotografischen Werk und seinem<br />

1952 erschienenen Buch „Der entscheidende<br />

Augenblick“ Generationen von<br />

Fotografen geprägt. Mit dieser Ausstellung,<br />

die seinen verschiedenen Reisen gewidmet<br />

ist, zeigt das KUNST HAUS WIEN den Künstler<br />

von einer weniger bekannten Seite.<br />

KLEZMORE FESTIVAL <strong>2011</strong><br />

Zum achten Mal findet das KlezMORE-Festival<br />

Vienna statt. 16 Tage lang wird auf diversen<br />

Wiener Bühnen und in zwei Kirchen<br />

die künstlerische Auseinandersetzung mit<br />

Klezmer-Musik, ihren möglichen Interpretationen<br />

und Definitionen gepflegt. <strong>2011</strong> wird<br />

dabei zusätzlich ein kleiner Schwerpunkt in<br />

Richtung sefardischer Musikkultur gesetzt.<br />

KONZERTE<br />

PAUL ANKA<br />

Wiener Stadthalle / Halle F<br />

3. November<br />

www.stadthalle.com<br />

BOB DYLAN UND MIKE KNOPFLER<br />

Olympia Sport- und Veranstaltungszentrum<br />

Innsbruck<br />

8. November<br />

www.olympia-innsbruck.at<br />

GIANNI COSCA & GIANLUIGI TROVESI<br />

Festspielhaus St. Pölten<br />

10. November<br />

www.festspielhaus.at<br />

ANNETT LOUISAN<br />

Wiener Stadthalle<br />

14. November<br />

www.stadthalle.com<br />

GOLDEN VOICES OF GOSPEL<br />

Halle E im Museumsquartier<br />

18. November<br />

www.halleneg.at<br />

LENNY KRAVITZ<br />

Wiener Stadthalle<br />

18. November<br />

www.stadthalle.com<br />

GEORGE MICHAEL SYMPHONICA:<br />

THE ORCHESTRAL TOUR<br />

Stadthalle Wien<br />

21. November<br />

www.stadthalle.com<br />

SADE<br />

Wiener Stadthalle<br />

25. November<br />

www.stadthalle.com<br />

RED HOT CHILI PEPPERS<br />

Wiener Stadthalle<br />

7. Dezember<br />

www.stadthalle.com<br />

STS & BAND – TOUR <strong>2011</strong><br />

Stadthalle Graz<br />

14. Dezember<br />

www.mcg.at/de/stadthalle<br />

DIE FANTASTISCHEN VIER<br />

Wiener Stadthalle<br />

20. Dezember<br />

www.stadthalle.com<br />

BÜHNE<br />

WEINZETTL UND RUDLE<br />

Johann Pölz Halle<br />

3. November<br />

www.avb.amstetten.at<br />

OTTO SCHENK<br />

Die Bühne im Hof<br />

3. und 4. November<br />

www.bih.at<br />

DER EINSAME WEG<br />

Volkstheater Wien<br />

Premiere 18. November<br />

www.volkstheater.at<br />

ROLAND DÜRINGER<br />

Orpheum Graz<br />

12. Dezember<br />

www.spielstaetten.at<br />

DER ROSENKAVALIER<br />

Wiener Staatsoper<br />

Premiere 8. Dezember<br />

www.wiener-staatsoper.at<br />

HAIR – DAS MUSICAL<br />

Wiener Stadthalle<br />

Premiere 13. Dezember<br />

www.stadthalle.com<br />

RUSSISCHES STAATSBALLETT – SCHWANENSEE<br />

Opernhaus, Graz<br />

Gastspiel 6. Jänner 2012<br />

www.theater-graz.com<br />

DIE NACHT DER MUSICALS 2012<br />

Wels Stadttheater<br />

8. Jänner 2012<br />

www.kdschroeder.at<br />

PHANTOM DER OPER<br />

Festspielhaus Bregenz<br />

Premiere 12. Jänner 2012<br />

www.festspielhausbregenz.at<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

THE EXITEMENT CONTINUES<br />

Zeitgenössische Kunst aus<br />

der Sammlung Leopold II<br />

Leopold Museum<br />

Von 14.Oktober <strong>2011</strong> bis 30. Jänner 2012<br />

www.leopoldmuseum.org<br />

DIE TRAPP FAMILIE – REALITÄT UND SOUND<br />

OF MUSIC<br />

Panorama Museum<br />

ab 3. November<br />

www.salzburgmuseum.at<br />

DIE ERNST JANDL SHOW<br />

Wien Museum Karlsplatz<br />

ab 4. November<br />

www.wienmuseum.at<br />

RENÉ MAGRITTE – DAS LUSTPRINZIP<br />

Albertina<br />

9. November <strong>2011</strong> bis 26. Februar 2012<br />

www.albertina.at<br />

NO FASHION, PLEASE!<br />

Fotografie zwischen Gender und Lifestyle<br />

KUNSTHALLE wien, halle 2<br />

10. November <strong>2011</strong> bis 22. Jänner 2012<br />

www.kunsthallewien.at<br />

HENRI CARTIER-BRESSON – INDIEN –<br />

AMERIKA – RUSSLAND<br />

Kunsthaus Wien<br />

17. November <strong>2011</strong> bis 26. Februar 2012<br />

www.kunsthauswien.com<br />

METAMART – KUNST & KAPITAL.<br />

DIE AUSSTELLUNG.<br />

Künstlerhaus k/haus<br />

Eröffnung 24. November<br />

www.k-haus.at<br />

MODERNE. SELBSTMORD DER KUNST?<br />

Neue Galerie Graz Joanneumsviertel<br />

Eröffnung: 26. November<br />

www.museum-joanneum.at<br />

2X 100 BESTE PLAKATE<br />

MAK-Museum für angewandte Kunst<br />

Eröffnung 29. November<br />

www.mak.at<br />

FESTIVALS<br />

KLEZMORE FESTIVAL <strong>2011</strong><br />

Theater Akzent<br />

5. bis 20. November <strong>2011</strong><br />

www.klezmore-vienna.at<br />

FOTOS: CHARLY HERSCOVICI BRÜSSEL, JANSEN FOLKERS, MAGNUM PHOTOS/HENRI CARTIER-BRESSON<br />

118 | SOCIETY 3/4_11


LIFE UND STYLE<br />

SERVICE<br />

EX LIBRIS<br />

Empfehlungen der Redaktion<br />

ABSEITS<br />

Gottfried Pfaffenberger<br />

Eigenverlag<br />

Kann der Menschheitstraum von einer friedlichen<br />

Koexistenz aller Völker Wirklichkeit werden?<br />

Es hilft nicht, die politischen Machthaber<br />

zu kritisieren und den bevorstehenden Absturz<br />

des Lebensstandards zu bejammern, ohne<br />

selbst Einfluss auf die Gestaltung des Gesellschaftsprozesses<br />

zu nehmen. Im Gegenteil, dadurch<br />

wird nur die Abseitsstellung jedes Einzelnen<br />

bei der Diskussion zur Bewältigung der<br />

Krise gefestigt. Der Autor fordert individuelles<br />

Engagement und beschreibt, wie mit Hausverstand,<br />

gepaart mit Mut und Kreativität, die<br />

globale Megakrise abgewendet werden kann.<br />

SCHÖNHEIT<br />

Hans Weiss/Ingeborg Lackinger Karger<br />

Deuticke Verlag<br />

Von Anti-Aging über Botox bis zu Schönheitsoperationen:<br />

Einer der umstrittensten Bereiche<br />

der Medizin ist zu einem milliardenschweren<br />

Geschäft geworden. Nicht selten haben derartige<br />

Eingriffe verheerende Folgen. Denn<br />

schließlich darf sich hierzulande jeder Arzt ohne<br />

weitere Qualifikationen mit dem Titel<br />

„Schönheitschirurg“ schmücken. In Zusammenarbeit<br />

mit Medizinern beschreiben die<br />

Autoren die wichtigsten Techniken und Möglichkeiten<br />

der Beauty-Industrie und geben klare<br />

Bewertungen ab: Was ist der Nutzen, und wo<br />

liegen die Risiken der Schönheitsmedizin?<br />

DER WILDBACH TONI<br />

Moses Wolff<br />

Goldmann Verlag<br />

Als in einem kleinen Dorf mitten in den Alpen<br />

eines Tages der Dorffrieden – in Gestalt eines<br />

kleinen Fähnchens – vom Marktplatz gestohlen<br />

wird, kommt es zur alpinen Apokalypse: Die<br />

Harmonie der Bergwelt ist zerstört, das Dorf<br />

dem Untergang geweiht. Die Einheimischen<br />

gehen sich an die Gurgel, und der Bergführer,<br />

der Wildbach Toni, hat bald keine Gäste mehr.<br />

Während er seinen letzten Gästen in einem Seminar<br />

die Bergwelt näherbringt, legt Toni bei<br />

der Suche nach dem Dieb des Dorffriedens<br />

einen Zahn zu. Denn: Das Fähnchen muss wieder<br />

her!<br />

WOLFGANG AMBROS –<br />

DIE BIOGRAFIE<br />

Andrea Fehringer/Thomas Köpf<br />

Ueberreuter<br />

Der legendäre Rockmusiker Wolfgang Ambros<br />

feiert sein 40-jähriges Bühnenjubiläum. Er<br />

schaffte es 1971 mit dem Lied Da Hofa in der Hitparade<br />

von 0 auf Platz 1 und hatte mit Zwickts<br />

mi 1975 einen weiteren Nummer Eins-Hit. Eine<br />

fulminante Musikerkarriere nahm ihren Lauf. In<br />

seinem authentischen Buch spricht er nicht nur<br />

über Höhen und Tiefen seines Lebens als Musiker,<br />

sondern zeigt auch seine private Seite: Er<br />

erzählt über sein Leben als Vater von Zwillingen,<br />

darüber wie er den Krebs besiegte und von seinem<br />

humanitären Engagement in Kenia.<br />

HERZHAFTE HERBSTKÜCHE<br />

Claudia Seifert, Sabine Hans<br />

AT Verlag<br />

Herbstzeit ist Erntezeit üppig, bunt und sinnlich.<br />

Nun beschenken uns Garten, Feld und Wald mit<br />

ihrer ganzen Fülle und Vielfalt, vom Rot der<br />

Beeren bis zum goldenen Wein, vom dunklen<br />

Purpur des Holunders bis zum warmen Braun<br />

von Pilzen und Kastanien. Auf dem Wochenmarkt<br />

bietet sich, was das Herz begehrt, und<br />

vielleicht kommt auch noch der eine oder andere<br />

Fund von einem Spaziergang über Land<br />

hinzu. Aus der herbstlichen Fülle schöpfen die<br />

achtzig Rezepte in diesem Buch. Eine junge,<br />

kreative Küche - abwechslungsreich, frisch, oft<br />

überraschend kombiniert und immer unkompliziert<br />

in der Zubereitung.<br />

ERLEBNISKOCHEN<br />

Andrea Grossmann<br />

Styria Verlag<br />

In diesem Kochbuch geht die Autorin den Zusammenhängen<br />

zwischen Natur und Kultur, Essen<br />

und Tradition nach und lässt sich dabei von<br />

dem Kalendarium der Natur leiten. Entstanden<br />

sind so sechs zauberhafte Kapitel, die nicht nur<br />

zum Nachkochen einladen, sondern auch viel<br />

„altes Wissen“ neu interpretieren und auf charmante<br />

Weise unterhalten - sie zeigen Traditionelles<br />

im neuen Licht und erklären, warum das<br />

Farbenspiel der Jahreszeiten einen so großen<br />

Einfluss auf Körper und Seele hat. Jeder Abschnitt<br />

beinhaltet neben den Rezepten eine<br />

ausführliche Auseinandersetzung mit den dafür<br />

benötigten Zutaten.<br />

DAS FEINE BUCH VOM KEKS<br />

Therese Knittl<br />

Lions Club Wien Ostarrichi<br />

Ein Benefiz-Kekskochbuch der besonderen Art:<br />

Kein Haubenkoch und keine Sterneköchin, sondern<br />

eine schlichte Hobbyköchin zeichnet für die<br />

Rezepte verantwortlich. Für ein professionelles<br />

Layout fanden sich vier junge Damen von der<br />

Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt<br />

in Wien. Als Koordinationsstelle<br />

fungierte der Lions Club Wien-Ostarrichi. Eine<br />

karitative Geschenkidee für eine erbetene Spende<br />

von 20 Euro pro Buch. Mit dem Erlös kann der<br />

Lions Club Wien-Ostarrichi seinem karitativen<br />

Auftrag nachkommen und dort helfen, wo sonst<br />

kaum noch Hilfe von anderer Seite zu erwarten<br />

ist. Kontakt: keksbuchlions@aon.at<br />

DAS KLEINE ABC DES<br />

STAATSBESUCHES<br />

Meinhard Rauchensteiner<br />

Czernin<br />

Ein Staatsbesuch ist die höchste Form, die<br />

gegenseitige Wertschätzung zweier Staaten<br />

auszudrücken. Die Choreographie für einen<br />

Staatsbesuch zu schreiben, oder auch nur zu<br />

beschreiben, mag verschroben wirken, und<br />

mancher Beobachter wird den Kopf schütteln<br />

ob der tausend Nebensächlichkeiten, die es zu<br />

bedenken, zu formulieren und zu organisieren<br />

gilt. Warum das alles so wichtig ist und wie ein<br />

Staatsbesuch im Einzelnen aussieht, weiß niemand<br />

besser als Meinhard Rauchensteiner. Er<br />

hat alle seit 1999 in Österreich stattgefundenen<br />

Staatsbesuche mitgestaltet und hautnah erlebt.<br />

SOCIETY 3/4_11 | 119


HOROSKOP<br />

OKTOBER – NOVEMBER – DEZEMBER <strong>2011</strong><br />

Herbst <strong>2011</strong><br />

Was uns die<br />

Sterne sagen<br />

Ihr persönliches Herbsthoroskop<br />

von Gerhard<br />

von Lentner.<br />

Weltprognose für 2012<br />

Die Welt wird turbulente Zeiten erleben.<br />

Es wird eine entscheidende Wende<br />

geben. Die großen Wirtschaftsmächte<br />

müssen näher zusammenarbeiten. Die<br />

Börsen in Tokio, Frankfurt und New York<br />

werden ein ewiges Auf und Ab verspüren.<br />

Vieles ist bewusst gesteuert. Man will die<br />

Weltbevölkerung verunsichern. Aber man<br />

kann dennoch ruhig und gelassen bleiben.<br />

Durch Pluto und Mars kann es bis zum<br />

Herbst zu verheerenden Unwettern kommen,<br />

welche große Überschwemmungen<br />

und Verwüstungen nach sich ziehen. Speziell<br />

der asiatische Raum wird davon betroffen<br />

sein. Auch Erdbeben der gravierenderen<br />

Art wird es geben. In den USA zeichnen sich<br />

verheerende Wirbelstürme ab.<br />

Der syrische Diktator, wie auch andere,<br />

werden das Feld räumen müssen. Durch<br />

das Pluto-Saturn-Quadrat kommt es zu erheblichen<br />

politischen Störungen. Auch in<br />

Südamerika, speziell in Venezuela, wird es<br />

einen Umbruch geben. Die politische Lage<br />

wird instabil. Kuba wird sich langsam öffnen<br />

und demokratischer im Sinne der<br />

westlichen Welt.<br />

In Russland bleibt Putin weiterhin am<br />

Ruder. Dimitri Medwedew will wirtschaftliche<br />

Reformen vorantreiben. Das kann<br />

nur unter der Führung Putins gelingen.<br />

In den USA besteht, trotz der Krise, die<br />

Chance für eine Wiederwahl Obamas. Dazu<br />

müsste ihm das Wunder gelingen, die<br />

USA aus der Wirtschaftskrise zu hieven.<br />

Irak, Iran, Israel und das palästinensische<br />

Volk werden im Jahr 2012 noch keinen<br />

Frieden finden. In Asien geht es weiterhin<br />

WIDDER - ARIES<br />

21. 03. – 19. 04.<br />

Planet: Mars und Pluto<br />

Element: Feuer<br />

Sie sind auf dem richtigen Weg. Die Widerstände der vergangen<br />

Zeiten scheinen überwunden zu sein. Man darf aber nicht selbstgefällig<br />

werden. Nicht mit dem Kopf durch die Wand, sondern mit<br />

Feingefühl verfolgt man am ehesten sein Ziel. Saturn und Pluto stehen<br />

noch immer im Quadrat und das prüft den Widder gehörig.<br />

Beruf: Noch ist nicht alles erreicht. Aber mit der nötigen Ausdauer<br />

verhilft einem Jupiter im Gleichgewicht zu bleiben. Liebe: So<br />

manche Liebe bahnt sich an. Man möchte sich binden und doch frei<br />

sein. Eine offene Beziehung bringt Schwung ins Leben. Finanzen:<br />

Für den Mathematiker unter diesem Zeichen eine wahre Fundgrube<br />

von Glück zum Geld. Hoch und Tief zu gleicher Zeit. Gesundheit:<br />

Geben Sie vermehrt auf ihre Füße und den Rücken Acht. Langsam<br />

essen und nur gesunde Kost dem Körper zuführen.<br />

ZWILLINGE – GEMINI<br />

21. 05. – 21. 06.<br />

Planet: Merkur<br />

Element: Luft<br />

Zwillinge haben in den letzten Monaten so einiges durchgemacht.<br />

Nun ist es an der Zeit, Neues zu beginnen. Sie möchten aus<br />

dem Alltag ausbrechen. Sie sollten aber den „guten Pfad“ nicht<br />

verlassen, nur weil Sie ungeduldig sind. Daher: Eile mit Weile! Greifen<br />

Sie Ihrer Zeit nicht vor – ansonsten wird es ein Unglück geben.<br />

Beruf: Es sind Umbrüche und eine Neuorientierung zu erwarten.<br />

Gehen Sie mit der Zeit. Lassen Sie die Umgestaltung zu. Liebe: Sie<br />

hätten es lieber, für immer jung zu bleiben. Aber: Eine Liebelei<br />

kann Ihnen Schaden zufügen! Finanzen: Trotz einem guten Gespür<br />

für Finanzen sollten Sie nun vorsichtig sein. Jemand möchte Ihnen<br />

etwas Verlustbringendes aufschwätzen. Gesundheit: Versuchen Sie<br />

die Zeit etwas ruhiger anzugehen. Gönnen Sie sich gesunde Kost<br />

und Sie werden wieder mehr Freude am Leben haben.<br />

LÖWE – LEO<br />

23. 07. – 23. 08<br />

Planet: Sonne<br />

Element: Feuer<br />

Ihr Weg kommt Ihnen mühsam vor. Doch er hat sich im Jahr <strong>2011</strong> gelohnt.<br />

Im Jahr 2012 werden Sie das bekommen, was Sie schon lange<br />

erwartet haben. Trotz wirtschaftlicher Krisen werden Sie es<br />

schaffen. Sie sind in den letzten Jahren zum Meister Ihrer eigenen Krise<br />

geworden. Ihre Selbstbewältigung bringt Sie zu Ihrem Erfolg.<br />

Beruf: Jetzt nur nicht entmutigen lassen. Sie können auf Ihrem Weg<br />

weiter voranschreiten. Neuer Berufszweig: Krisenmanagement!<br />

Liebe: Auch die Liebe wird Sie nun belohnen. Ihre Beharrlichkeit<br />

zeigt Ihnen, dass Sie auf das richtige Pferd gesetzt haben. Finanzen:<br />

Vergessen Sie bei all Ihrem Erfolg nicht, dass jemand Ihre Hilfe<br />

braucht. Geben Sie und Sie bekommen zurück. Gesundheit: Stellen<br />

Sie sich auf ein spannendes Jahr ein. Schützen Sie Ihre Gesundheit.<br />

Sport und Fitness bringen Ihnen den nötigen Ausgleich.<br />

STIER – TAURUS<br />

21. 04. – 20. 05.<br />

Planet: Venus<br />

Element: Erde<br />

Schon wieder lauert die nächste Wirtschaftskrise, die den Stiergeborenen<br />

unsicher macht. Vertrauen Sie Ihrem Instinkt. Grund und Boden<br />

sind Ihnen sicher. Ihre Spekulation aus den letzten Jahren wird<br />

sich bezahlt machen. Jupiter und Mars geben Ihnen den richtigen<br />

Schwung für Ihren Erfolg.<br />

Beruf: Sie bekommen die Möglichkeit, aus dem scheinbaren Nichts<br />

etwas Großes auf die Beine zu stellen.<br />

Liebe: Vergessen Sie nicht bei all dem Trubel, sich auch für Ihre Familie<br />

Zeit zu nehmen. Hund und Katze freuen sich über die nötigen<br />

Streicheleinheiten. Finanzen: Sie sind nur so stark, wie es Ihr Partner<br />

zulässt. Daher bedenken Sie. Der Erfolg ist nicht alleine auf Ihrem<br />

Mist gewachsen. Gesundheit: Leber, Galle und das Blut sind Ihre<br />

Schwachstellen. Geben Sie darauf Acht, was Sie zu sich nehmen.<br />

KREBS – CANCER<br />

22. 06. – 22. 07.<br />

Planet: Mond<br />

Element: Wasser<br />

Es scheint Ihnen alles zu gelingen. Im Jahr 2012 kann es zu einer<br />

glücklichen Trennung von Altem und gleichzeitig einer neuen Vereinigung<br />

kommen, die Ihr Leben entscheidend verändert. Befreien<br />

Sie sich von altem Schrott. Haus und Wohnung erhalten neuen Glanz.<br />

Für Firmenchefs: trotz Wirtschaftskrise ist eine Erweiterung sinnvoll.<br />

Beruf: Es schaut besser aus als angenommen. Freuen Sie sich auf<br />

den Umbruch. Planen Sie fürs neue Jahr 2012. Liebe: Die Liebe geht<br />

und die Liebe kommt. Lassen Sie sich nicht von ewigem Gezanke<br />

mürbe machen. Gehen Sie neue Wege. Finanzen: Weiterhin können<br />

Sie auf Gold und Silber setzen. Planen Sie eine Investition in<br />

Immobilien. Es zahlt sich aus. Gesundheit: Herz und Lunge machen<br />

Ihnen zeitweise Sorgen. Gehen Sie Schwimmen und meiden Sie<br />

süße und fette Kost.<br />

JUNGFRAU – VIRGO<br />

24. 08. – 23. 09.<br />

Planet: Merkur<br />

Element: Erde<br />

Da Sie Ihre Finanzen in Ordnung gehalten haben, können Sie sich<br />

trotz Wirtschaftskrise einiges leisten. Sogar ein kleines Risiko werden<br />

Sie wagen. Da Mars im Zeichen der Jungfrau steht, wird Sie das<br />

so richtig in Fahrt bringen. Sie sprühen nur so vor lauter Jugendkraft.<br />

Aber Sie wissen, wie weit Sie gehen können.<br />

Beruf: Sie kennen Ihre Ziele und diese verfolgen Sie auch weiterhin.<br />

Sie werden im Jahr 2012 nichts anbrennen lassen. Liebe: In der<br />

Liebe hätten Sie es genauso wie bei den Finanzen. Nur da scheinen<br />

Sie für das Jahr 2012 nicht das richtige Gespür zu haben. Finanzen:<br />

Langsam aber sicher werden Sie Ihr Kapitalpölsterchen<br />

vermehren. Euro um Euro werden Sie es stetig vermehren. Gesundheit:<br />

Vergewissern Sie sich, dass Sie Ihre Augen nicht zu sehr<br />

überanstrengen. Besuchen Sie einen Facharzt. Zucker meiden.<br />

120 | SOCIETY 3/4_11


WAAGE – LIBRA<br />

23. 09. – 23. 10.<br />

Planet: Venus<br />

Element: Luft<br />

Nachdem sich einige Waagen entschlossen haben, Ihren Weg zu ändern,<br />

wird dies nun gelingen. Sie haben in den letzten Jahren genügend<br />

Erfahrung gesammelt und können diese nun auch in die Tat<br />

umsetzen. Es kommen neue Menschen auf Sie zu, die Sie sehr begeistern<br />

werden. Sie ändern Ihre Sichtweise dem Leben gegenüber.<br />

Beruf: Neues im Beruflichen wird sich auftun, wenn Sie es nur zulassen.<br />

Seien Sie für eine positive Abwechslung bereit. Liebe: Jemand<br />

reicht Ihnen die Hand zum Bund des Lebens. Wägen Sie aber<br />

ab, ob bei all Ihrem Glück die Zeit schon reif ist für eine Bindung.<br />

Finanzen: Ihr Gespür für Mineralien ist sehr ausgeprägt. Sie werden<br />

sich vermehrt mit Gold und Silber auseinandersetzen. Gesundheit:<br />

Viel frische Luft gibt ihnen neue Ideen. Diese werden Sie<br />

haben, wenn Sie reichlich Äpfel essen werden.<br />

SCHÜTZE – SAGITTARIUS<br />

23. 11. – 21. 12.<br />

Planet: Jupiter<br />

Element: Feuer<br />

Jupiter und die Venus geben Ihnen weithin die Kraft, mit der alles<br />

gelingen wird. Verfolgen Sie weiterhin Ihre langesteckten Ziele.<br />

Diese werden fruchten und damit andere in Erstaunen setzen.<br />

Weitere positive Überraschungen: Durchbruch – Wohnungs- und<br />

Berufswechsel sowie Aufstieg durch Marseinfluss!<br />

Beruf: Manche werden an dem, was Sie tun, zweifeln. Doch Sie<br />

brauchen den Glauben an Ihr Gelingen nicht verlieren. Liebe: In der<br />

Liebe werden Sie umworben. Ihnen fällt es schwer sich zu entscheiden.<br />

Bleiben Sie gelassen. Der oder die Richtige folgt geduldig<br />

Ihren Spuren. Finanzen: Mit dem gefundenen Glück sollen Sie<br />

sorgsam umgehen. Es bringt Ihnen auf Dauer die nötige sichere<br />

Rendite. Gesundheit: Auch Sie sollten endlich Urlaub machen. Sie<br />

müssen nicht immer für alle anderen da sein.<br />

WASSERMANN - AQUARIUS<br />

20. 01. – 18. 02.<br />

Planet: Saturn & Uranus<br />

Element: Luft<br />

Der sympathische Wassermann braucht sich eigentlich nicht zu beklagen.<br />

Das Glück fliegt ihm förmlich zu. Er wird dennoch einiges<br />

verändern müssen. Seine Umgebung wird er sich neu gestalten<br />

können. Das bringt neuen Schwung in sein Leben. Junge Wassermänner<br />

werden Konflikte mit den Eltern auszutragen haben.<br />

Beruf: Speziell die jungen Menschen unter diesem Luftzeichen sind<br />

für die neue Zeit auf dem richtigen Weg. Liebe: Für die Liebe wird<br />

man nicht so viel Zeit übrig haben. Das gilt besonders für Studierende.<br />

Aber Venus hat Sie nicht vergessen. Finanzen: Wer schon<br />

jetzt und im kommenden Jahr 2012 Vorsorge trifft, wird es in der<br />

Zukunft einmal leichter haben. Gesundheit: So mancher Wassermann<br />

macht sich Sorgen um seine Schönheit. Schönheit kommt<br />

von innen. Mein Rat: Viel Wasser trinken.<br />

SKORPION – SCORPIUS<br />

24. 10. – 22. 11.<br />

Planet: Mars<br />

Element: Wasser<br />

Was immer der Skorpion in den vergangenen Jahren ausgebrütet<br />

hat, 2012 könnte ein Jahr sein, in dem einiges davon endlich sichtbar<br />

und anerkannt wird. Man schätzt seine Werte und Talente noch<br />

mehr als sonst. Es gibt Veränderungen: Gehaltserhöhungen, neue<br />

Reisen und Kontakte, eine generelle Besserstellung sind zu erwarten.<br />

Beruf: Die Bremsung aus dem Jahr <strong>2011</strong> nimmt nun kontinuierlich<br />

ab. Positiver Schwung wird durch Jupitereinfluss bewerkstelligt.<br />

Liebe: In der Liebe ist man zu rasch, zu anspruchsvoll oder zu naiv.<br />

Jemand gewinnt Ihr Vertrauen und das bedeutet Glück im Privaten.<br />

Finanzen: In der Geduld liegt die Kraft. Gewagtes Risiko im<br />

Frühjahr 2012 bringt einen großen Gewinn. Gesundheit: Sie sollten<br />

nun mehr Pausen einlegen, sonst machen Sie schlapp. Sie dürfen<br />

sich nicht nur auf die Pillen verlassen.<br />

STEINBOCK – CAPRICORNUS<br />

22. 12. – 19. 01.<br />

Planet: Saturn<br />

Element: Erde<br />

Bereiten Sie sich auf einen neuen Wechsel vor. Wohnung, Haus und<br />

der Beruf können im kommenden Jahr in ein neues Leben führen.<br />

Sie lieben es, Freunde zu Besuch zu haben. Dafür soll die Wohnung<br />

schön sein. Es kann dabei zugehen wie im Taubenschlag. Das ist eigentlich<br />

ungewöhnlich für den Steinbockgeborenen.<br />

Beruf: Nun scheint er seinen Weg gefunden zu haben. Die Richtung<br />

stimmt und mit Beharrlichkeit erreicht man sein Ziel. Liebe:<br />

Venus spielt eine große Rolle! Es scheint für einige die richtige Liebe<br />

über den Weg zu laufen. Entscheiden Sie sich nach den inneren<br />

Werten. Finanzen: Stetig geht es voran mit den Finanzen. Bleiben<br />

Sie geduldig, dann machen Sie auf Dauer Gewinn.<br />

Gesundheit: Da Sie fühlen, dass es bergauf geht, geht es Ihnen gesundheitlich<br />

besser. Ein Wohnungswechsel bringt neue Energie.<br />

FISCHE - PISCES<br />

19. 02. - 20. 03.<br />

Planet: Neptun<br />

Element: Wasser<br />

Arbeiten Sie weiter an Ihrer Zukunft. Sie haben jetzt die besten Planetenkonstellationen<br />

dafür, die Weichen zu stellen. Lassen Sie sich<br />

von der Familie oder falschen Freunden nicht irritieren, wenn sie<br />

meinen, dass das Studieren nicht das Richtige für Sie sei. Sie können<br />

durch die Hilfe eines Gönners Ihre Ziele verwirklichen.<br />

Beruf: Das kommende Jahr 2012 bringt große Umwälzungen mit<br />

sich. Vertrauen Sie Ihrem Instinkt. Sie wissen, wo es langgehen soll.<br />

Liebe: Durch die Liebe zu einem Menschen bekommen Sie die Kraft<br />

zum Leben. Bewahren Sie diese als Schatz in Ihrem Herzen. Finanzen:<br />

Beständig und stetig geht es aufwärts. Ihre finanzielle Situation<br />

wird sich bessern. Verleihen Sie kein Geld in der nächsten<br />

Zeit. Gesundheit: Kopf, Nacken und Rückgrat machen Probleme.<br />

Sie können das ändern. Gehen Sie zum Orthopäden.<br />

bergauf, langsam, aber stetig. Daher werden<br />

diese Länder, speziell Indien und China,<br />

in Zukunft den Weltmarkt bestimmen.<br />

Die EU wird weiterhin mit den Problemen<br />

des Euros beschäftigt sein. Die Griechen erhalten<br />

weiterhin Unterstützung.<br />

***<br />

Prognose für Österreich<br />

Nichts scheint mehr in Ordnung zu sein!<br />

Österreichs Parteien sind sich nicht mehr einig.<br />

Neuwahlen sind in Sichtweite. Im Frühjahr<br />

2012 kann dies schon der Fall sein. Saturn<br />

prüft, und alle die von Geldern der<br />

Steuerzahler leben, sollten sich bemühen,<br />

dem Lande zum Wohle zu dienen.<br />

Bei den Universitäten spitzt sich die<br />

Zwangslage zu. Es besteht dringender Verbesserungsbedarf.<br />

Es gibt junge Wirtschaftsköpfe<br />

in unserem Land, die dies sicher<br />

besser könnten, als die ewigen<br />

Streitigkeiten der Parteien. Es gibt die<br />

Möglichkeit, Gelder sinnvoll zu investieren.<br />

So wie im Ausland sollen an den Unis<br />

von ausländischen Studenten mehr Gebühren<br />

eingehoben werden. Auch für<br />

Österreicher soll es Gebühren geben.<br />

Die Arbeitslosigkeit wird bis zum Frühjahr<br />

2012 in Österreich wieder steigen, bis<br />

zum Sommer 2012 allerdings wieder sinken.<br />

Die Preise werden weiterhin steigen.<br />

Der Sommer wird ein heißer werden.<br />

Katastrophen wie Überschwemmungen<br />

werden nicht ausbleiben. Aber im Großen<br />

und Ganzen wird das Jahr 2012 dennoch<br />

ein Jahr mit vielen positiven Impulsen sein.<br />

BUCHTIPP<br />

Gerhard von Lentner<br />

Die Sibylle Wahrsage Karten<br />

Verlag Silberschnur<br />

Fast vergessen war dieses wunderschöne<br />

Kartenspiel aus der zweiten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts, das in einem<br />

Museum schlummerte und eine Bildsprache aufweist,<br />

die in ihrer Klarheit Ihresgleichen sucht. Der Verlag Silberschnur<br />

legte einen Original-Reprint dieser historischen Rarität<br />

auf, versehen mit einem Begleitbuch von Gerhard von Lentner<br />

zum raschen und sinnvollen Erlernen des Kartenlegens.<br />

KONTAKT<br />

Gerhard von Lentner lebt als freier Autor, medialer Berater<br />

für Unternehmer, Kartenleger und Heiler in Wien, wo er auch<br />

eine Praxis für Lebensberatung betreibt. Er beschäftigt sich<br />

seit über zwanzig Jahren intensiv mit der Kunst des Kartenlegens,<br />

hält Vorträge zum Thema sowie Kartomantie-Kurse.<br />

Gerhard von Lentner<br />

Laurenzerberg 3/Top 15, A-1010 Wien<br />

Mobil: +43-(0)699-12 01 40 77<br />

E-Mail: buch@spiritual.at<br />

www.spiritual.at | www.karten-legen.be<br />

SOCIETY 3/4_11 | 121


SCHLUSSWORT<br />

SATIRE<br />

Kolumne von WOLF VON SCHILGEN<br />

Der Schuhkauf<br />

Meine Frau besitzt die liebenswürdige Eigenschaft, mich beim Schuhkauf zu begleiten.<br />

Genauer gesagt, sie nimmt mich mit, wenn sie der Meinung ist, dass ich diese oder jene<br />

Schuhe benötige. Diesmal wünschte sie sich für mich elegante Straßenschuhe.<br />

Gekürzte Fassung aus „Mit heiterer Gelassenheit“ von Wolf von Schilgen.<br />

In einem ihrer bevorzugten Geschäfte<br />

brachte sie mir einen rechten schwarzen<br />

Schuh. Linke gibt es nicht, da sich<br />

die Leute sonst beide Schuhe anzögen,<br />

„Grüß Gott“ sagen und ohne Hinterlassung<br />

von Geld das spendable Geschäfte<br />

verlassen würden. Solcherart als Dieb betrachtet,<br />

zog ich den rechten Schuh an.<br />

„Was soll dieser Bemmel?“ fragte ich.<br />

„Das heißt nicht Bemmel sondern Quaste“,<br />

klärte mich meine Frau auf. „Egal,<br />

wie dieser Pinsel heißt, er sieht albern<br />

aus.“ „Ich finde die kleine Quaste aber<br />

sehr herzig“, meinte meine Frau. „Ich<br />

will aber nicht herzig sein!“, erwiderte<br />

ich eigensinnig.<br />

Meine Frau geht gelegentlich auf meine<br />

Wünsche ein. Daher brachte sie mir<br />

einen quastenlosen Schuh. „Warum<br />

ziehst du ihn wieder aus? Mach doch ein<br />

paar Schritte.“ „Wenn ich noch mehr<br />

Schritte mache, schaut mein großer Zeh<br />

aus dem Schuh.“ „Wieso?“ „Weil ich mit ihm das Leder durchbohrt<br />

haben werde. Der Schuh ist zu kurz.“ Eine Verkäuferin hatte<br />

uns beobachtet. Gelegentlich kommt das auch in Zeiten vor,<br />

in dem Personal gespart werden muss. Sie zeigte uns einen braunen<br />

Schuh. „Ich suche ein paar schwarze Straßenschuhe“, sagte<br />

meine Frau. Prompt brachte sie uns einen Damenschuh.<br />

„Nein, einen für meinen Mann.“ „Du hast gesagt, du suchst einen<br />

Schuh“, entschuldigte ich die Verkäuferin. „Ich habe gemeint,<br />

dass ich einen für dich aussuche“, antwortete meine Frau.<br />

„Sie wird vermutlich gewöhnt sein, dass Männer selbst entscheiden“,<br />

erklärte ich.<br />

***<br />

Zwei verschiedene Füße…?<br />

CURRICULUM VITAE<br />

WOLF VON SCHILGEN studierte unter Burgschauspieler Hanns<br />

Obonya Schauspiel und Regie. Er war Vizepräsident des<br />

Steiermärkischen Schriftsteller- und Journalistenverbandes,<br />

später Vizepräsident der Liga der Vereinten Nationen, Chef<br />

des Mundus-Weltpressedienstes und Chef des Staatspolitischen<br />

Informationsdienstes (STAD) sowie Herausgeber und<br />

Chefredakteur verschiedener Zeitungen und Zeitschriften.<br />

Neben zahlreichen Romanen wurde er mit seiner Buchreihe<br />

„Der lachende Satiriker“ berühmt. Kürzlich erschienen ist die<br />

2. Auflage seiner Autobiografie „Als Deutscher geboren“.<br />

Der nächste Schuh bereitete mir Qualen<br />

anderer Art. Es war ein Schnürschuh.<br />

Ich beugte mich mit dem Kopf in Bodennähe<br />

und begann zu schnüren. Das Blut<br />

stieg mir hinter die Augäpfel. Diese Haltung<br />

dehnte sich durch die Tatsache in<br />

die Länge, weil die eine Seite des Schnürsenkels<br />

zu lang, die andere zu kurz war,<br />

sodass man keine Schleife binden konnte.<br />

Schließlich nahm sich die Verkäuferin<br />

meiner an, da ihr vermutlich mein<br />

gerötetes Gesicht einen kommenden<br />

Schlaganfall signalisierte. Sie zog kurzerhand<br />

den geschnürten Senkel heraus<br />

und fädelte ihn neu ein. Der Gedanke,<br />

dass ich dies in Zukunft vor jedem Ausgang<br />

selbst zu vollführen hätte, veranlasste<br />

mich zu einer energischen Verweigerung.<br />

Ich machte mich selbstständig. Meine<br />

Frau blieb sitzen und sah mir mit einem<br />

Blick nach, der deutlich sagte,<br />

„…bin ja neugierig, was da herauskommen<br />

wird.“ Ich brachte einen Schuh<br />

mit geflochtenem Oberleder. „Ich bitte<br />

dich“, sagte meine Frau, „der sieht aus,<br />

als hätte ihn ein Korbmacher angefertigt.<br />

Gut für den Sommer, aber wir haben<br />

jetzt Winter.“ Die Verkäuferin zeigt<br />

uns einen grauen Schuh. „Schwarz!“,<br />

sagte meine Frau. „Der ist grau“, versicherte<br />

die Verkäuferin. „Ich meine, dass<br />

der Schuh schwarz sein soll. Nicht<br />

braun und nicht grau!“ „Also nicht<br />

grau?“, fragte die Verkäuferin „Nein!“<br />

Die Verkäuferin brachte elegante und, wie meine Frau mit geschultem<br />

Blick feststellte, sehr teure Schuhe. Ich probierte einen<br />

an und, weil die Verkäuferin dabei war, alle beide. Der linke<br />

Schuh war sehr bequem, der rechte nicht. „Sie haben eben<br />

zwei verschiedene Füße“, stellte die Verkäuferin fest. Solcherart<br />

als Krüppel hingestellt, zog ich die Schuhe wieder aus.<br />

***<br />

So eilig ist es nicht…<br />

„In braun hätten wir sehr schöne Straßenschuhe“, sagte die<br />

Verkäuferin. Und schon hatte sie welche gebracht. Sie waren<br />

wirklich sehr elegant. „Probier sie an!“ meinte meine Frau. Sie<br />

passten großartig. Doch jetzt setzte das Alternativdenken meiner<br />

Frau ein. „In dieser Art habe ich bei Ihnen vor einer Woche<br />

noch andere sehr schöne Schuhe gesehen.“<br />

Die mir aber nicht passten, wie es<br />

sich im Laufe einer weiteren halben Stunde<br />

herausstellte.<br />

„So eilig ist es ja nicht!“, meinte meine<br />

Frau. „Wir schauen das nächste Mal<br />

wieder herein.“ Daraufhin besuchten wir<br />

noch zwei weitere Schuhgeschäfte. Bei<br />

mir stellten sich Ermüdungserscheinungen<br />

ein. Aber wir hatten Erfolg! Raten Sie<br />

einmal, mit welchen Schuhen wir nach<br />

Hause kamen? Mit drei Paar – Damenschuhen!<br />

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