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Motorische Testverfahren

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André Kircheis | Iris Pfaff<br />

Fachleiter Sport<br />

Staatliches Studienseminar für Lehrerbildung Erfurt<br />

Lehramt an Regelschulen<br />

<strong>Motorische</strong> <strong>Testverfahren</strong><br />

<strong>Motorische</strong> Defizite erkennen und minimieren<br />

und Potentiale fördern<br />

Übungssammlung der Lehramtsanwärter Sport<br />

erstellt, erprobt und reflektiert<br />

im Rahmen des Fachseminars Sport<br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

Prolog ......................................................................................................................................................5<br />

<strong>Motorische</strong> <strong>Testverfahren</strong> - LAA 16-8 ....................................................................................................7<br />

20m-Sprint (Benjamin Scharfenberg) ..................................................................................................7<br />

Dreierhopp (Tobias John) .................................................................................................................. 12<br />

<strong>Motorische</strong> <strong>Testverfahren</strong> – LAA 17-2 ................................................................................................. 16<br />

Frame-Zielwurf-Test (Maximilian Kott) ............................................................................................. 16<br />

Angst-Wassergefühl-Test (Christoph Seifert) .................................................................................... 20<br />

Werfen und Fangen (Nico Lehne) ..................................................................................................... 22<br />

Drehen auf der Turnbank (Maurice Treuse) ...................................................................................... 25<br />

Fit mit dem Seil (Franziska Kupitz)..................................................................................................... 27<br />

<strong>Motorische</strong> <strong>Testverfahren</strong> – LAA 17-8 ................................................................................................. 29<br />

Wand-Boden-Prellball (Martin Wagner) ........................................................................................... 29<br />

Kasten-Bumerang-Test (Jens Roßberg) ............................................................................................. 33<br />

Dribbel-Reaktionstest (Florian Schönefeld) ...................................................................................... 38<br />

Bällefang (Sophie Meese) .................................................................................................................. 40<br />

Pädagogischer Förderplan ................................................................................................................... 41<br />

Impressum ............................................................................................................................................ 42<br />

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PROLOG<br />

<strong>Motorische</strong> <strong>Testverfahren</strong><br />

Ziel motorischer <strong>Testverfahren</strong> ist es, den Ist-Zustand von Sportlern, hier von Schülern, im<br />

Hinblick auf seine sportliche Leistung im konditionellen und koordinativen Bereich zu<br />

erfassen. Diese Ergebnisse bilden die Grundlage für die weiteren Planungen der Lerngruppe,<br />

aber vor allem sind sie Werkzeuge für ein individuelles Fördern der einzelnen Lerner.<br />

Die Anwärter hatten die Möglichkeit, selbst zu entscheiden – im Kontext der zu<br />

unterrichtenden Lerngruppen, des Lernbereiches, der Altersstruktur und den Zielstellungen<br />

– ob sie, motorische Fähigkeiten oder motorische Fertigkeiten ermitteln wollten.<br />

<strong>Motorische</strong> Fähigkeiten<br />

MOTORIK<br />

<strong>Motorische</strong> Fertigkeiten<br />

Basisfähigkeiten Komplexe Fähigkeiten Basisfertigkeiten<br />

Komplexe<br />

Fertigkeiten<br />

Maximalkraft Schnellkraft Laufen Dribbeln<br />

Aerobe Kraftausdauer Springen Schwimmen<br />

Ausdauer Anaerobe Ausdauer Werfen Fangen<br />

Koordination bei Aktionsschnelligkeit …<br />

balancieren<br />

Präzionsaufgaben<br />

Koordination unter<br />

Zeitdruck<br />

Beweglichkeit<br />

Nach: Differenzierung des motorischen Gegenstandsbereiches in Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten (BÖS, 2001)<br />

Folgende Intentionen waren für den Start wichtig.<br />

1. Die Entwicklung und/oder Erprobung eines einfachen in der Schulpraxis leicht<br />

einsetzbaren Motoriktests, zur Erfassung von Stärken und Defiziten im motorischen<br />

Gesamtbild.<br />

2. Die Analyse sollte sich nicht nur auf messbare Werte beschränken, sondern<br />

kriteriengeleitete Beobachtungsmerkmale/-schwerpunkte erfassen.<br />

3. Eine Reihe von Übungsvorschlägen entwickeln, um den Motorikstatus zu verbessern.<br />

4. Einen Motoriktest als Handlungsinstrument zur Analyse von motorischen<br />

Ausgangsbedingungen und individuellen Förderung verstehen und nutzen.<br />

Im Rahmen des Fachseminars Sport wurde das Vorwissen der Lehramtsanwärter zu<br />

motorischen <strong>Testverfahren</strong> aus dem Studium aktiviert. Für eine Umsetzung in die Praxis und<br />

die entsprechende Dokumentation des Verfahrens, der Ergebnisse und pädagogischen<br />

Schlussfolgerungen verwendeten die Anwärter einen von den Fachleitern entwickelte<br />

Vorlage.<br />

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Nach Erprobung präsentierten und reflektierten die Anwärter ihr verwendetes <strong>Testverfahren</strong>.<br />

Die dokumentierten Ergebnisse werden mit Einverständnis der Anwärter immer aktualisiert<br />

und in einem onlinebasierenden „Buch“ veröffentlicht.<br />

Das Raster<br />

Name des Tests<br />

Autor<br />

Lernbereich<br />

Klassenstufe<br />

Testformen<br />

Name des Tests<br />

Materialien/Räumlichkeiten<br />

Inhalt des Testes<br />

(Welche motorischen<br />

Fähigkeiten getestet?)<br />

Kriteriengeleitete<br />

Beobachtungsschwerpunkte<br />

Ablauf des <strong>Testverfahren</strong>s<br />

Testergebnisse<br />

Übungen zur Minimierung der<br />

Defizite (Zeitumfang,<br />

Übungsauswahl)<br />

Dokumentation *<br />

Messbarer Test<br />

Kriteriengeleitete Beobachtung<br />

Test<br />

Beobachtung<br />

Evaluation<br />

*foto- und/oder videografische Dokumentation von Aufbau, Testbeispiel und Übungsbeispielen<br />

Für die Lernstandsanalyse enthält das Online-Buch eine Vorlage zur Förderung bei<br />

motorischen Defiziten.<br />

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<strong>Motorische</strong> <strong>Testverfahren</strong> – LAA 16-8<br />

Name des Tests<br />

Autor<br />

Lernbereich<br />

20 m – Sprint<br />

Benjamin Scharfenberg<br />

Leichtathletik<br />

Klassenstufe einsetzbar von 5 bis 10<br />

Testformen<br />

Messbarer Test<br />

Kriteriengeleitete Beobachtung<br />

X<br />

Tabellen vorhanden (siehe Anhang)<br />

X<br />

Materialien/<br />

Räumlichkeiten<br />

Inhalt des Testes<br />

(Welche motorischen<br />

Fähigkeiten getestet?)<br />

Kriteriengeleitete<br />

Beobachtungsschwerpunkte<br />

Ablauf des<br />

<strong>Testverfahren</strong>s<br />

Testergebnisse<br />

(Alter: 13)<br />

Übungen zur<br />

Minimierung der<br />

Defizite (Zeitumfang,<br />

Übungsauswahl)<br />

Turnhalle<br />

- 4 Hütchen bzw. Stangen - Stoppuhr<br />

- Maßband - Pfeife<br />

- Startklappe<br />

- Laufschnelligkeit<br />

- Reaktionsschnelligkeit<br />

- Arm-Bein Koordination<br />

- Reaktionsfähigkeit am Start<br />

- Fußballenlauf<br />

- schnelle kleine Schritte am Start , um Geschwindigkeit aufzunehmen<br />

- max. Geschwindigkeit bis ins Ziel<br />

- Testvorbereitung: intensive Erwärmung Beginn: aus der Hochstartstellung<br />

- Start erfolgt von einer deutlich markierten Startlinie<br />

- Kommando: „Fertig – Los“<br />

- Versuche: 2 (in der Regel)<br />

Erholungspausen mit einplanen<br />

der bessere Wert wird übernommen<br />

- Laufanordnung: Paarweise (Motivation)<br />

leistungshomogene SuS laufen zusammen<br />

A: zufrieden (3,80)<br />

Test<br />

B: zufrieden (4,01)<br />

C: sehr zufrieden (3,67)<br />

D: bitte üben (4,44)<br />

- SuS haben große Schwierigkeiten beim<br />

Beobachtung<br />

Startsignal los zu laufen<br />

- L sollte die Aufmerksamkeit auf die Arm-Bein<br />

Koordination legen<br />

- SuS haben große Freude sich mit einem<br />

gleichstarkem Partner zu messen<br />

- SuS bremsen meistens schon vor der Ziellinie<br />

ab<br />

- Zeitaufwand: ca. 10-13 min pro 10 SuS<br />

- Koordinationsleiter<br />

- Rhythmisierungsläufe über Hütchen oder Schaumstoffblöcke<br />

- Japanlauf<br />

- Sprintspiele z.B. Schwarz-Weiß<br />

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Aufbau der Übung<br />

Startlinie<br />

Dokumentation *<br />

Aufbau der Übung<br />

Ziel<br />

Abstand: 20 m<br />

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Aufbau der Übung<br />

Gesamtüberblick<br />

Start:<br />

Startlinie<br />

Kommando:<br />

„Fertig – Los“<br />

Seite | 9


Start:<br />

Ausgangsstellung<br />

beim Start<br />

Start:<br />

Kommando:<br />

„Fertig“<br />

starkes Bein steht<br />

an der Startlinie<br />

rechtes Bein /<br />

linker Arm<br />

(Koordination)<br />

Seite | 10


Evaluation<br />

- kein großer Aufwand<br />

- lässt sich schnell durchführen<br />

- man braucht aber genügend Platz in der Halle<br />

- einsetzbar in normalen Unterricht<br />

- Entwicklung der SuS in folgenden Bereichen erkennbar:<br />

Reaktionsfähigkeit am Start<br />

schnelle & kleine Schritte<br />

laufen mit ihrer max. Geschwindigkeit durch das Ziel<br />

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Name des Tests<br />

Autor<br />

Lernbereich<br />

Klassenstufe<br />

Testformen<br />

Materialien/Räumlichkeiten<br />

Inhalt des Testes<br />

(Welche motorischen<br />

Fähigkeiten getestet?)<br />

Kriteriengeleitete<br />

Beobachtungsschwerpunkte<br />

Dreierhopp<br />

Tobias John<br />

Leichtathletik<br />

6 (ist in allen Klassenstufen möglich)<br />

Messbarer Test<br />

Kriteriengeleitete Beobachtung<br />

Bandmaß, Hütchen, Turnhalle<br />

Schnellkraft<br />

aktiver Armeinsatz<br />

aktiver Schwungbeineinsatz<br />

Geschwindigkeitsmitnahme zwischen Sprüngen<br />

optimale Oberkörpervorlage<br />

schwungvolle Auftaktbewegung<br />

beidbeinige Landung<br />

x<br />

x<br />

Ablauf des <strong>Testverfahren</strong>s<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Schrittstellung, die Fußspitze des Absprungbeines steht an der<br />

Absprunglinie<br />

Absprung: rechts - rechts - Landung auf beiden Beinen (fließende<br />

Sprungfolge) oder links sinngemäß<br />

Strecke von der Absprunglinie bis zur Landung (hinterer Abdruck)<br />

wird gemessen<br />

Lehrerdemonstration<br />

SuS führen ohne besondere Vorbereitung Test aus Ausgangswert<br />

Zwei Versuche um wiederholte Fehler zu erkennen<br />

Test 24 SuS<br />

Note 1 2 3 4 5<br />

Mädchen - 4 4 3 -<br />

Testergebnisse<br />

Note 1 2 3 4 5<br />

Jungen - 3 2 2 -<br />

Beobachtung kein aktiver Armeinsatz<br />

<br />

<br />

<br />

kein aktiver Schwungbeineinsatz<br />

keine Geschwindigkeitsmitnahme zu langes<br />

„stehen“ auf einem Bein<br />

zu starke Oberkörpervorlage Bauch-<br />

/Rumpfmuskulatur<br />

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Auftaktbewegung nicht schwungvoll<br />

Landung wird zu schnell eingeleitet<br />

Übungen zur Minimierung<br />

der Defizite (Zeitumfang,<br />

Übungsauswahl)<br />

Seilspringen Schnellkraft trainieren<br />

Hopserlauf aktiver Armeinsatz, aktiver Schwungbeineinsatz<br />

Sprunglauf Geschwindigkeitsmitnahme<br />

Steigesprünge<br />

Kräftigung der Bauch-/Rumpfmuskulatur Stabilisationsübungen,<br />

Gleichgewichtsübungen<br />

Froschsprünge um Landung zu schulen<br />

Vielseitige Mehrfachsprünge über Matten, Kastenteile,<br />

Bananenkisten, Reifen, Medizinbälle etc. Dabei Schulung von<br />

Rhythmusgefühl und Gleichgewichtsfähigkeit, Koordination von Arm- und<br />

Beinarbeit<br />

Geräteaufbau:<br />

Dokumentation *<br />

Seite | 13


Übungsausführung:<br />

schwungvolle Auftaktbewegung<br />

<br />

<br />

Verlagerung des KSP auf<br />

hinteres Bein<br />

Anheben der Fußspitze<br />

Absprungphase<br />

<br />

<br />

<br />

aktiver Schwungbeineinsatz<br />

aktiver Armeinsatz<br />

starke Oberkörpervorlage<br />

vermeiden<br />

Landung<br />

<br />

<br />

Beine weit nach vorne<br />

strecken<br />

parallele Landung der Füße<br />

Seite | 14


Übungsbeispiele:<br />

Hoch-Tief-Hoch<br />

Quelle: http://www.sportpaedagogik-online.de/leicht/tiefho1.html<br />

Seilspringen<br />

Quelle: https://www.slackliner.de/forum/topic1293.html<br />

Froschsprünge<br />

Quelle: https://www.mobilesport.ch/leichtathletik/kraft-2-springen-2/<br />

Steigesprünge<br />

Quelle: https://vimeo.com/trainingsassistent<br />

Evaluation<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Umsetzung des Tests einfach und schnell wenig Materialien, viele<br />

Werte in kurzer Zeit, Umsetzung überall möglich<br />

als Grundübung in den Lernbereich „Leichtathletik“ einfließen lassen<br />

guter Test um Schnellkraft zu überprüfen<br />

Umsetzung individueller/kriterialer Bezugsnorm bei<br />

Leistungsbewertung, da Normwerte sehr hoch angesetzt sind<br />

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<strong>Motorische</strong> <strong>Testverfahren</strong> – LAA 17-2<br />

Name des Tests<br />

Autor<br />

Lernbereich<br />

„Frame Zielwurftest“<br />

Maximilian Kott<br />

Spielsportarten (Tchoukball, Handball, Basketball)<br />

Klassenstufe 5 und 6<br />

Testformen<br />

Messbarer Test<br />

Kriteriengeleitete Beobachtung<br />

Materialien/Räumlichkeiten Frame, Pylonen, Handbälle<br />

X<br />

X<br />

Inhalt des Testes<br />

getestet werden folgende motorischen Fähigkeiten:<br />

- Reaktionsschnelligkeit (RS)<br />

- Präzisionskoordination (PK)<br />

- Zeitdruck Koordination (ZK)<br />

- Aktionsschnelligkeit (AS)<br />

Kriteriengeleitete<br />

Beobachtungs-schwerpunkte<br />

- Wie wirft der Schüler den Ball? (Wurfhaltung und -technik)<br />

- Welche Wurfart nutzt der Schüler? (einhändig oder beidhändig)<br />

- Anzahl der gültigen Treffer (Werfen und Fangen = 1Punkt)<br />

- Ausführungsgeschwindigkeit (Wurfsicherheit)<br />

Ablauf des <strong>Testverfahren</strong>s<br />

Der Schüler wirft in 30 Sekunden einen Handball möglichst oft in das<br />

Frame und fängt den herausspringenden Ball.<br />

Je nach Klassenstufe wird die Entfernung zum Frame verändert.<br />

Klasse 5 ca. 4m Distanz zum Frame<br />

Klasse 6 ca. 5m Distanz zum Frame<br />

Test<br />

Anzahl der Treffer in 30 Sekunden<br />

Klasse 5: Bestleistung 9 korrekte Versuche<br />

Klasse 6: Bestleistung 13 korrekte Versuche<br />

Die meisten SuS lagen in beiden Klassenstufen im<br />

Durchschnitt zwischen<br />

2-5 Treffern<br />

Testergebnisse<br />

Beobachtung<br />

- mangelhafte Wurftechnik<br />

- oft beidhändiger Wurf<br />

- Zeitdruck beeinflusst Wurftechnik negativ<br />

- teilweise falsche Fußstellung zur Wurfhand<br />

- Zielgenauigkeit und Wurfkraft sind in vielen<br />

Fällen nicht altersgerecht<br />

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Übungen zur Minimierung der<br />

Defizite (Zeitumfang,<br />

Übungsauswahl)<br />

- Übungen zum einhändigen Werfen<br />

(Ballarten variieren, Distanzen variieren, Zielwurf, Werfen aus<br />

der Bewegung)<br />

- Übungen zum sicheren Fangen<br />

(beidhändiges Fangen, Fangen in der Bewegung, Distanzen<br />

variieren)<br />

- möglichst viel Übungszeit gewährleisten<br />

- Grundübungen zum Werfen und Fangen sollten in jeder<br />

Stunde kurz geschult werden<br />

Allgemeiner<br />

Aufbau<br />

Dokumentation<br />

Anforderung Klasse 5<br />

Seite | 17


Anforderung Klasse 6<br />

Fehlerbild: beidhändiger Wurf<br />

Fehlerbild:Wurfhand zur Fußhaltung<br />

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Evaluation<br />

Der Test bietet eine platzsparende und aufbauarme Variante um die<br />

Fähigkeiten einer Klasse im Bereich Werfen und Fangen schnell zu<br />

analysieren. Da diese Komponenten für viele Ballsportarten<br />

unumgänglich sind, lassen sich bei diesem Test mögliche Defizite, als<br />

auch Talente ermitteln. Wird dieses <strong>Testverfahren</strong> zu Beginn einer<br />

Lerneinheit eingesetzt, kann damit gezielt an den Schwächen und<br />

Stärken der SuS gearbeitet werden.<br />

Der Test offenbart akute Schwächen der SuS in Bezug auf<br />

spielspezifische Fähigkeiten, welche eigentlich im Grundschulbereich<br />

erworben werden sollten.<br />

Seite | 19


Name des Tests<br />

Autor<br />

Lernbereich<br />

Klassenstufe<br />

Testformen<br />

Materialien/Räumlichkeiten<br />

Inhalt des Testes<br />

(Welche motorischen<br />

Fähigkeiten getestet?)<br />

Kriteriengeleitete<br />

Beobachtungsschwerpunkte<br />

Ablauf des <strong>Testverfahren</strong>s<br />

Testergebnisse<br />

Angst-Wassergefühl-Test<br />

Christoph Seifert<br />

Schwimmen (Anfängerschwimmen)<br />

Geeignet von 1 – 10 (Nichtschwimmer)<br />

Messbarer Test<br />

Kriteriengeleitete Beobachtung<br />

x<br />

Schwimmhalle / Freibad<br />

Schwimmerbecken / Lehrschwimmbecken (Nichtschwimmer)<br />

Wasserball, Schwimmgürtel, Sprosse<br />

Bewegungsübertragung von Land in Wasser<br />

Mentale Gegebenheiten im Umgang mit Wasser<br />

Wassergefühl<br />

Bewegungsübertragung von Land in Wasser: problemfrei – unsicher –<br />

ängstlich – gehemmt<br />

Wasserlage: flache Wasserlage möglich – mit hilfe möglich – nicht<br />

möglich<br />

Erste Übung<br />

Schüler übertragen Bewegungen von Land ins Wasser<br />

→ Schüler durchqueren Lehrschwimmbecken mit folgenden<br />

Übungen:<br />

- gehen<br />

- laufen<br />

- springen<br />

(ängstliche Schüler, welche hier Probleme haben halten sich<br />

am Rand fest und „umqueren“ das Becken)<br />

Neben einfachen Bewegungen können auch kleine Spiele gespielt<br />

werden ( Ball über die Schnur, etc.)<br />

Zweite Übung<br />

Schüler halten sich im Schwimmerbecken am Rand fest und<br />

stellen eigenständig die Schwimmlage her (Hände fest am<br />

Rand)<br />

Zeit beider Übungen ca. 15 min.<br />

Test<br />

Beobachtung<br />

Erste Übung<br />

bei den Schülern können drei Bewegungsmuster<br />

erkannt werden:<br />

- ohne Einschränkungen<br />

- unsicher / respektvoll<br />

- ängstlich / gehemmt<br />

Problematisch zum Erlernen der Schwimmtechnik<br />

ist vor allem die dritte Kategorie. Diese<br />

zeichnet sich aus durch:<br />

- Angst vor dem Wasser, d.h. Schüler können<br />

Rand nicht loslassen, haben Angst vor<br />

Wasser im Gesicht etc.<br />

Zweite Übung<br />

Auch hier gibt es drei Kategorien:<br />

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- Schwimmlage kann hergestellt werden<br />

- Schwimmlage kann mit Hilfe hergestellt<br />

werden<br />

- Schwimmlage nicht möglich<br />

am häufigsten ist hier Kategorie zwei zu<br />

beobachten, Schüler können mit Hilfe eines<br />

Schwimmgürtels die Schwimmlage<br />

herstellen<br />

„Defizit I“ kann durch viele der oben genannten Übungen überwunden<br />

werden, wichtig ist das Sicherheitsgefühl für die<br />

Schüler. Es ist ein sehr kleinschrittiges Vorgehen notwendig, welches<br />

u.U. viel Zeit in Anspruch nehmen kann.<br />

Übungen zur Minimierung der<br />

Defizite (Zeitumfang,<br />

Übungsauswahl)<br />

„Defizit II“ wird wie schon erwähnt durch einen Schwimmgürtel<br />

behandelt, kann mit dem Gürtel die Schwimmlage erreicht werden ist<br />

ein weiteres Arbeiten an der Schwimmlage erst einmal nicht<br />

notwendig, es kann gleich mit dem „Schwimmen Lernen“ begonnen<br />

werden.<br />

Ist die Schwimmlage auch mit Gürtel nicht möglich, kann dem<br />

Schüler durch eine von außen generierte Fortbewegung geholfen<br />

werden die Schwimmlage herzustellen.<br />

Weiter kann durch weitere Hilfsmittel der Auftrieb vergrößert<br />

werden, so dass die Schwimmlage hergestellt werden kann.<br />

Nur wenn die Schwimmlage vorhanden ist, kann mit dem<br />

Erlernen der Schwimmtechnik begonnen werden.<br />

Dokumentation *<br />

Evaluation<br />

Im Schwimmunterricht bietet sich dieses Verfahren hauptsächlich<br />

dafür an, zu ermitteln auf welchem Lernstand die Lerngruppe ist bzw.<br />

bei größeren Schülergruppen in kleinere, dem Leistungsniveau<br />

angepasste Kleingruppen einzuteilen.<br />

Dies funktioniert in der Praxis sehr gut, man bekommt in recht kurzer<br />

Zeit einen Überblick über den Leistungsstand der Schüler und an<br />

welcher Stelle mit der „Wassergewöhnung“ begonnen werden muss.<br />

Seite | 21


Name Werfen und Fangen 1<br />

Autor<br />

Lernbereich<br />

Nico Lehne<br />

Zielschussspiele<br />

Klassenstufe 5 – 10<br />

Testformen<br />

Materialien/Räumlichkeiten<br />

Inhalt des Testes<br />

(Welche motorischen<br />

Fähigkeiten getestet?)<br />

Kriteriengeleitete<br />

Beobachtungsschwerpunkte<br />

Ablauf des <strong>Testverfahren</strong>s<br />

Testergebnisse<br />

Übungen zur Minimierung<br />

der Defizite (Zeitumfang,<br />

Übungsauswahl)<br />

Messbarer Test<br />

x<br />

Kriteriengeleitete Beobachtung<br />

x<br />

Kasten<br />

Zusätzliches Kastenoberteil<br />

Handball<br />

Maßband<br />

Klebeband<br />

Einen Ball zielgerichtet werfen und sicher fangen können.<br />

Die Förderung der Koordination insbesondere der Präzision.<br />

Der Schüler…<br />

Pro Wurf können 3 Punkte erzielt werden<br />

o 1 Punkt = Trifft Kastendeckel<br />

o 1 Punkt = Fängt den Ball direkt<br />

o 1 Punkt = Testperson sagt die Zahl korrekt an<br />

Trifft min. 2 von 4 Würfen<br />

Wirft den Ball korrekt von hinten über die Schulter<br />

Visiert das Ziel mit der anderen Hand an<br />

Wirf den Ball von unten<br />

Wirft den Ball sehr scharf/ mit zu wenig Kraft<br />

Wirf, ohne den Wurf zu planen und das Ziel anzuvisieren<br />

Handdominanz noch unbestimmt<br />

Der Schüler stellt sich hinter die Abwurflinie, wirft den Ball mit einer Hand<br />

über Kopf an die schrägangestellte Kastenoberfläche und fängt ihn<br />

anschließend direkt wieder mit beiden Händen. Während der Flugphase des<br />

Balls schaut der Schüler zum Lehrer, der neben dem Kasten steht und mit<br />

seinen Fingern einer Hand eine Zahl zwischen 1-5 anzeigt. Der Schüler nennt<br />

diese Zahl laut bis zum Fangen des Balles. Insgesamt hat der Schüler 4 Würfe<br />

und kann maximal 12 Punkte erreichen. Notenspiegel kann individuell<br />

angepasst werden.<br />

Schüler A hat 2/4<br />

Schüler B hat 2/4<br />

Test<br />

Schüler C hat 4/4<br />

Schüler D hat 3/4<br />

Würfe zu hoch/ zu niedrig<br />

Falscher Wurfarm<br />

Verzögerte Zahlansage<br />

Beobachtung<br />

Falsche Zahlansage<br />

Zu viel/ zu wenig Kraft beim Wurf<br />

Ball sehr niedrig gefangen<br />

Verzögerte Reaktion beim Fangen<br />

Separate Übungen zum Fangen und Werfen (mehrere UE)<br />

o Torwurf auf Hocker/ Matten<br />

o Werfen gegen die Wand und anschließend Fangen<br />

Seite | 22


(Vergrößerung der Trefferflächen)<br />

o Partnerweise zu werfen und fangen<br />

Spielformen: Brettball o.ä.<br />

Aufbau:<br />

o Ein hochkant gestellter Kastendeckel lehnt schräg an einen<br />

Kasten. Der Kasten steht direkt an einer Wand. Der Abstand<br />

vom Bodenkontakt des Deckels bis zum Kasten beträgt 50cm.<br />

Eine Matte wird vor den schrägen Deckel gelegt, um diesen<br />

abzusichern. Die Abwurflinie wird in einer Entfernung von<br />

3,50 Meter vom Deckel markiert.<br />

Vgl. Bilder<br />

Dokumentation *<br />

Aufbau frontal<br />

Aufbau seitlich<br />

Seite | 23


Aufbau komplett<br />

Durchführung<br />

Evaluation<br />

Der Test lässt sich ohne großen Aufwand in den regulären Sportunterricht<br />

integrieren. Der Aufbau erfolgt problemlos und kann durchaus alleine erfolgen<br />

oder gemeinsam mit zwei Schülern. Zudem benötigt die Teststation wenig<br />

Platz. Die Erklärung und der Ablauf sind für die Schüler verständlich. Ein bis<br />

zwei Probedurchgänge sollten dennoch erfolgen. Die Durchführung bereitet<br />

den Schülern Freude und ist eine produktive Ergänzung für den<br />

Sportunterricht.<br />

Seite | 24


Name des Tests<br />

Autor<br />

Lernbereich<br />

Drehen auf der Turnbank<br />

Maurice Treuse<br />

Gerätturnen<br />

Klassenstufe<br />

5.-10. Klasse<br />

Testformen Messbarer Test x<br />

Kriteriengeleitete Beobachtung<br />

x<br />

Materialien/Räumlichkeiten<br />

Inhalt des Testes<br />

(Welche motorischen<br />

Fähigkeiten getestet?)<br />

Kriteriengeleitete<br />

Beobachtungsschwerpunkte<br />

Ablauf des <strong>Testverfahren</strong>s<br />

Testergebnisse<br />

Übungen zur Minimierung<br />

der Defizite (Zeitumfang,<br />

Übungsauswahl)<br />

Turnbank, Stoppuhr<br />

Gleichgewichtsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit<br />

Können die Schüler die Bewegungsaufgabe bewältigen, ohne dabei den<br />

Boden zu berühren?<br />

Ausführung von 4 ganzen Drehungen auf der umgedrehten Turnbank in<br />

kürzester Zeit. Beim Verlassen der Bank mit einem Fuß wird eine Sekunde<br />

aufgeschlagen. Beidfüßiges oder häufiger als dreimaliges Verlassen der<br />

Bank mit einem Fuß machen den Versuch ungültig. Zwei<br />

Wertungsversuche.<br />

Bewertet wird die Zeit für die 4 Umdrehungen mit einer Genauigkeit von<br />

1/10 s (einschließlich Strafsekunden) beim besseren Wertungsversuch.<br />

Test<br />

Einige wenige Schüler können den Test zügig<br />

ausführen. Die meisten jedoch drehen sich sehr<br />

langsam.<br />

Beobachtung Der Großteil der Schüler hat Probleme, die<br />

Bewegungsaufgabe zu bewältigen, ohne dabei<br />

einen oder mehrere Füße auf den Boden zu<br />

setzen.<br />

Verschiedene Gleichgewichtübungen, bspw. mit Wackelbrett oder Sissel-<br />

Kissen.<br />

Dokumentation *<br />

Evaluation<br />

Der Test hat den Kindern Spaß gemacht und war auch für mich<br />

aufschlussreich. So weiß ich nun, dass gerade der Gleichgewichtssinn<br />

meiner Schüler mehr geschult werden muss.<br />

Seite | 25


https://schulsport-annaberg.jimdo.com/sportunterricht/<br />

Seite | 26


Name des Tests<br />

Autor<br />

Lernbereich<br />

Fit mit dem Seil<br />

Franziska Kupitz<br />

Rope Skipping<br />

Klassenstufe 6<br />

Testformen<br />

Materialien/Räumlichkeiten<br />

Inhalt des Testes<br />

(Welche motorischen<br />

Fähigkeiten getestet?)<br />

Kriteriengeleitete<br />

Beobachtungsschwerpunkte<br />

Ablauf des <strong>Testverfahren</strong>s<br />

Testergebnisse<br />

Übungen zur Minimierung der<br />

Defizite (Zeitumfang,<br />

Messbarer Test<br />

Kriteriengeleitete Beobachtung<br />

Speed Ropes; Stoppuhren<br />

Schnelligkeitsausdauer, Koordination<br />

Alle SuS schaffen die<br />

größtmögliche Anzahl von<br />

Sprüngen in 30s<br />

Absprunghöhe, Durchschlagsschnelligkeit,<br />

Sprungart (mit/ ohne<br />

Zwischenhopser)<br />

Hohe Sprunganzahl durch optimale Technik und Sprunghöhe<br />

Die SuS gehen in Dreiergruppen zusammen. Jede Gruppe erhält ein<br />

Speedrope. Und eine Stoppuhr. Auf Kommando versuchen die SuS so<br />

viele Sprünge wie möglich in 30 s zu schaffen. Ein Partner zählt die<br />

Anzahl der Sprünge und notiert sie auf einem Laufzettel. Direkt nach<br />

dem Springen messen die SuS ihren Puls und tragen die Pulswerte<br />

ebenfalls auf dem Laufzettel ein.<br />

Zwei SuS schaffen es nicht die 30s<br />

Test 1<br />

durchzuspringen.<br />

Zwei SuS schaffen es nicht die 30s<br />

Test 2<br />

durchzuspringen.<br />

Ein Schüler schafft es nicht, die 30s<br />

Test 3<br />

durchzuspringen.<br />

6 von 20 SuS schaffen es nicht ohne<br />

Zwischenhopser zu springen.<br />

4 SuS springen zu hoch ab und schaffen dadurch<br />

nicht ihre maximal erreichbare Sprunganzahl.<br />

Beobachtung 1<br />

3 SuS haben eine zu geringe<br />

Durchschlagsgeschwindigkeit, weshalb sie nicht<br />

ihre maximal erreichbare Sprunganzahl<br />

schaffen.<br />

5 von 20 SuS springen nur mit Zwischenhopser<br />

4 SuS springen zu hoch ab<br />

Beobachtung 2<br />

4 SuS haben eine geringere Sprunganzahl als im<br />

1. Test<br />

2 SuS springen mit Zwischenhopser<br />

3 SuS springen zu hoch ab<br />

Beobachtung 3 1 Schülerin hat eine geringere Sprunganzahl als<br />

im 1 Schülerin hat eine geringere Sprunganzahl<br />

als im vorangegangenen Test<br />

1. Schwungübungen mit dem Seil ohne Springen zum Trainieren der<br />

Durchschlagsgeschwindigkeit<br />

Seite | 27


Übungsauswahl)<br />

Dokumentation *<br />

Evaluation<br />

- Windmühle seitlich<br />

- Windmühle gekreuzt<br />

- Achterschwung ohne/ mit Griffwechsel<br />

2. Sprünge ohne Seil<br />

- beidbeinig auf der Stelle, vor- und rückwärts pendeln<br />

- einbeinig auf der Stelle, vor- und rückwärts<br />

3. Sprünge mit Seil<br />

- beidbeinig<br />

- einbeinig<br />

- hoher Absprung/ flacher Absprung/ auf dem Ballen/ auf den Hacken/<br />

Hände über Taillenhöhe/ Hände auf Höhe der Taille/ Arme eng am<br />

Körper/ Arme weit weg vom Körper→ Kontrastlernen<br />

4. Pyramidenläufe zur Schulung der Ausdauerfähigkeit<br />

5. Staffelläufe mit Seil<br />

→ Übungen 1-3 wurden jeweils innerhalb einer Doppelstunde<br />

durchgeführt<br />

→ Übung 4 wurde jeweils 2x in einer Einzelstunde durchgeführt<br />

→ Übung 5 wurde zu Beginn einer Doppelstunde durchgeführt<br />

Durch die kontinuierliche Schulung der Kondition und Koordi-nation<br />

konnten sich fast alle SuS verbessern. Die meisten SuS schafften es die<br />

30s durchzuspringen. Die Sprungtechnik ver-besserte sich sichtbar und<br />

auch die Durchschlagsgeschwindigkeit erhöhte sich.<br />

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<strong>Motorische</strong> <strong>Testverfahren</strong> – LAA 17-8<br />

Name des Tests<br />

Autor<br />

Lernbereich<br />

Wand-Boden-Prellball (Abwandlung der Übung „Prellball“ des Münchner<br />

Fitnesstests)<br />

Martin Wagner<br />

Basketball, Volleyball, Handball, Zweifeldball<br />

Klassenstufe 5,6,7,8,9,10<br />

Testformen Messbarer Test x<br />

Kriteriengeleitete Beobachtung<br />

Materialien/Räumlichkeiten<br />

Inhalt des Testes<br />

(Welche motorischen<br />

Fähigkeiten getestet?)<br />

Kriteriengeleitete<br />

Beobachtungsschwerpunkte<br />

Ablauf des <strong>Testverfahren</strong>s<br />

Testergebnisse<br />

Übungen zur Minimierung der<br />

Defizite (Zeitumfang,<br />

Übungsauswahl)<br />

Langbank, Basketball, Stoppuhr<br />

Turnhalle<br />

Koordinative Fähigkeiten: Reaktions-, Kopplungs-, Gleichgewichts-,<br />

Differenzierungsfähigkeit, Rhythmusfähigkeit, Umstellungsfähigkeit<br />

Gerade Körperhaltung soll während der gesamten Zeit aufrecht gehalten werden.<br />

Der Ball muss nach dem Prellen gegen die Wand und Boden gefangen werden.<br />

Die Versuchsperson steht in hüftbreiter Fußstellung mit durchgestreckten Knien<br />

und aufrechtem Oberkörper auf der umgedrehten Langbank, welche 1m von der<br />

Wand entfernt ist, und prellt einen Basket-, Hand- oder Volleyball abwechselnd<br />

frontal gegen die Wand und auf den Boden. Verliert die Versuchsperson den Ball,<br />

wird ihr sofort ein neuer gereicht. Es liegen 2 Ersatzbälle daneben, die ein andere<br />

Schüler oder der Lehrer bei Verlust reichen kann.<br />

Gezählt wird, wie oft die Versuchsperson in 30 sec den Ball abwechselnd gegen<br />

die Wand und auf den Boden prellen kann. Der Boden- oder Wandkontakt eines<br />

verlorengegangenen Balles wird nicht gezählt. Die erreichte Gesamtzahl der<br />

Boden- und Wandkontakte wird als Testergebnis eingetragen.<br />

Je nach Klassenstufe kann der Abstand zur Wand vergrößert werden.<br />

Die SuS haben den Test ohne Probleme durchgeführt.<br />

Nur in der Anzahl der sind Schwankungen zu erkennen.<br />

Daraus schließe ich, dass die Umstellungsfähigkeit<br />

verschieden ausgeprägt ist und geschult werden<br />

Test<br />

müsste. Die Anderen koordinativen Fähigkeiten, sind in<br />

den beiden Testklassen nicht defizitär aufgefallen.<br />

Statt den Spielspezifischen Bällen könnte auch ein<br />

Tennisball bspw. benutzt werden, um Stärken zu<br />

fördern und Materialeigenschaften zu variieren.<br />

Beobachtung<br />

Verschiedene Abstände zur Wand den Ball fangen. Erweitert: aus verschiedenen<br />

Abständen gegen die Wand Ziele über Schulterhöhe treffen und wieder fangen.<br />

Verschiedene Ballarten zum Üben verwenden. In Partnerarbeit verschiedene<br />

Ballarten zuspielen und prellen, Abstände verlängern.<br />

Seite | 29


Dokumentation *<br />

7. Klasse:<br />

N J1 J2 J3 J4 J5 J6 J7 J8 J9 J10 J11 J12<br />

Anzahl 32 23 34 30 37 42 35 38 34 38 31 31<br />

N M1 M2 M3 M4 M5 M6 M7 M8 M9<br />

Anzahl 40 32 33 43 24 28 37 40 47<br />

Evaluation<br />

9. Klasse:<br />

N J1 J2 J3 J4 J5 J6 J7 J8<br />

Anzahl 37 42 32 44 30 42 33 37<br />

N M1 M2 M3 M4 M5 M6 M7<br />

Anzahl 31 25 30 44 30 28 37<br />

Der 7. Klasse hat im Verhältnis zur 9. Klasse gleiche bis bessere Werte. Dieses<br />

Ergebnis könnte aus der geringeren Körpergröße der SuS der 7. Klasse<br />

resultieren. Evtl. auch einer höheren Motivation der jüngeren Schüler.<br />

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Name des Tests<br />

Autor<br />

Lernbereich<br />

„Kasten-Bumerang-Test“<br />

Jens Rossberg<br />

Spielsportart „Basketball“<br />

Klassenstufe 6<br />

Testformen<br />

Messbarer Test<br />

x<br />

Kriteriengeleitete Beobachtung<br />

Materialien/Räumlichkeiten 3 Kastenteile, 4 Weichbodenmatten, 1 Kegel, Stoppuhr<br />

Inhalt des Testes<br />

(Welche motorischen<br />

Fähigkeiten getestet?)<br />

- konditionelle Fähigkeiten: Schnelligkeit, Schnelligkeitsausdauer,<br />

Kraft, Beweglichkeit<br />

- koordinative Fähigkeiten: Orientierungsfähigkeit,<br />

Kopplungsfähigkeit, Gleichgewichtsfähigkeit<br />

- es handelt sich um eine Überprüfung der oben aufgezählten<br />

Fähigkeiten<br />

- der Parcours muss dabei so schnell wie möglich absolviert<br />

werden<br />

- bestimmte Fähig- und Fertigkeiten werden unter körperlicher<br />

Belastung abgerufen, was den Test besonders erschwert<br />

- die Benotung erfolgt über das zeitliche Ergebnis<br />

- Test dient dazu, verschiedene Leistungsanforderungen in<br />

Kombination zu prüfen<br />

- Test stellt selbst für trainierte Schüler eine große<br />

Herausforderung dar<br />

Kriteriengeleitete<br />

Beobachtungsschwerpunkte<br />

- schnellstmögliches und korrektes Durchlaufen des Parcours<br />

Ablauf des <strong>Testverfahren</strong>s<br />

Testergebnisse<br />

- die SuS starten mit einer Vorwärtsrolle aus dem Stand<br />

- aus der Rolle sollen sie möglichst schnell wieder in die<br />

aufrechte Position zurückkommen muss<br />

- im weiteren Verlauf ist der Parcours zu absolvieren<br />

- man muss stets zu dem Kegel (oder Medizin-Ball - kann auch<br />

ein anderer Gegenstand sein) in der Mitte zurücklaufen (nach<br />

der Startrolle erst einmal hinlaufen)<br />

- um den Kegel muss immer im 90°- Winkel herumgelaufen<br />

werden<br />

- die Kastenteile sind immer nach Umlaufen des Kegels in<br />

angegebener Reihenfolge erst zu überspringen und dann zu<br />

durchkriechen<br />

- nach der letzten Kegelumrundung muss die Weichbodenmatte<br />

(Ziel) überquert werden (Zeitnahme)<br />

Test Note: Jungen Mädchen<br />

1 15,0 16,6<br />

2 15,7 17,8<br />

3 17,3 19,2<br />

Seite | 32


4 19,4 22,0<br />

5 21,5 23,8<br />

Notenverteilung:<br />

2x1<br />

3x3<br />

1x4<br />

4x5<br />

1x1<br />

1x2<br />

4x3<br />

3x4<br />

1x5<br />

Note: 3,5 3,2<br />

Gesamt: 3,35<br />

Beobachtung - SuS absolvierten den Test mit gutem<br />

Engagement und Ehrgeiz<br />

- Ergebnisse sind jedoch mittelmäßig anzusiedeln<br />

- Test fiel vielen SuS sichtlich schwer<br />

Übungen zur Minimierung<br />

der Defizite (Zeitumfang,<br />

Übungsauswahl)<br />

- turnerische Elemente, Rollbewegungen<br />

- Orientierung im Raum (in spielerischer Form,<br />

Zielorientierung/Reaktion nach vorangegangener hoher<br />

Belastung)<br />

- Gleichgewichtsübungen<br />

- allgemeine Kräftigung durch Grundübungen (Klimmzüge,<br />

Liegestütze usw.)<br />

- Üben von Schnelligkeit (Sprints in Form von Linienläufen)<br />

- Sprungübungen (Sprünge mit einem Bein, Sprünge mit beiden<br />

Beinen usw.)<br />

Dokumentation *<br />

Video<br />

Seite | 33


Abb.: https://www.schulportal-thueringen.de/media/detail?tspi=2910 -<br />

Heft 109: Schulsport in Thüringen – Gesundheit und Fitness, Teil 2<br />

Abb.: https://www.feuerwehr-ausbildung.com/sporttest/der-kastenbumerang-test/<br />

Seite | 34


Evaluation<br />

- die benannten Fähigkeiten müssen gut ausgeprägt sein, um den<br />

Parcours erfolgreich zu durchlaufen<br />

- anhand dessen werden individuelle Stärken und Schwächen der<br />

SuS transparent<br />

- anhand dieser Ermittlung lässt sich die zukünftige Planung<br />

durch den Sportlehrer zur Förderung von Stärken und<br />

Minimierung der Schwächen der SuS gut realisieren<br />

Seite | 35


Seite | 36


Name<br />

Autor<br />

Lernbereich<br />

Dribbel-Reaktions-Test<br />

Florian Schönefeld<br />

Basketball<br />

Klassenstufe 5-10<br />

Testformen Messbarer Test x<br />

Kriteriengeleitete Beobachtung<br />

Name des Tests<br />

Materialien/Räumlichkeiten<br />

Inhalt des Testes<br />

(Welche motorischen<br />

Fähigkeiten getestet?)<br />

Kriteriengeleitete<br />

Beobachtungsschwerpunkte<br />

Ablauf des <strong>Testverfahren</strong>s<br />

Testergebnisse<br />

Übungen zur Minimierung<br />

der Defizite (Zeitumfang,<br />

Übungsauswahl)<br />

Sporthalle<br />

4 verschiedenfarbige Markierungen (Teller o.ä.), 4 Basketbälle, Maßband<br />

Rhythmisierungsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit, Kopplungsfähigkeit<br />

Test<br />

Beobachtung<br />

Dauer des Tests: 20 sec.<br />

Schüler steht mit Ball mittig im 2x2m Quadrat.<br />

Auf Startkommando beginnt Schüler mit Dribbling,<br />

Variante 1: Alle 2 sec wird eine Farbe genannt, die mit einem Fuß zu<br />

berühren ist.<br />

Variante 2: Alle 2 sec wird eine Farbkarte entsprechend der<br />

Markierungen hochgehalten.<br />

Der Ball ist über die gesamte Testdauer regelkonform zu dribbeln.<br />

Verspringt ein Ball, darf ein neuer genommen werden (max. 3 mal).<br />

Ein korrektes Antippen wird nur bei Berühren der Markierung oder des<br />

Eckpunktes mit einem Fuß(spitze) gewertet.<br />

2 Bewertungsskalen:<br />

- Anzahl korrekter Fußberührungen (Farbe passend, Eckpunkt<br />

berührt) max. 10<br />

- Anzahl Fehler im Dribbling<br />

Dokumentation *<br />

Evaluation<br />

Stärken: wenig Material, wenig Platz, kurze Belastungsphase, rasches<br />

Verständnis, in kleinen Gruppen selbstverantwortlich durchführbar<br />

Schwächen: keine Vergleichswerte, 2 Tester zur Durchführung notwendig<br />

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Seite | 38


Name des Tests<br />

Autor<br />

Lernbereich<br />

Bällefang<br />

Sophie Meese<br />

Ballsportarten (Handball, Fußball, Basketball)<br />

Klassenstufe 5 – 10<br />

Testformen Messbarer Test X<br />

Kriteriengeleitete Beobachtung<br />

X<br />

Materialien/Räumlichkeiten<br />

Inhalt des Testes<br />

(Welche motorischen<br />

Fähigkeiten getestet?)<br />

Kriteriengeleitete<br />

Beobachtungsschwerpunkte<br />

Ablauf des <strong>Testverfahren</strong>s<br />

1 Langbank, 1 Basketball, 1 Handball, 1 Tennisball<br />

Gleichgewichtsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit, Umschaltungsfähigkeit,<br />

Antizipationsfähigkeit (Ausblick Torhüter, Verteidiger), Wendigkeit,<br />

Beweglichkeit, Reaktionsfähigkeit<br />

Fängt der SuS alle 5 Bälle?<br />

Welchen Ball wählt der SuS?<br />

Steht der SuS auf der „normalen“ Langbank oder ist diese umgedreht?<br />

Kann sich der SuS auf der Bank halten?<br />

Fängt der SuS mit beiden Händen oder nur mit einer?<br />

Bewegt der SuS den ganzen oder nur den Oberkörper?<br />

Wie bewegt sich der SuS auf der Bank? Seitlich oder setzt er die Beine<br />

voreinander?<br />

SuS stehen auf der Langbank und müssen 5x einen selbstgewählten Ball<br />

fangen. Zur Differenzierung kann die Bank auf die schmale Fläche gedreht<br />

werden. Differenzierung durch Größe des Balles (Basketball – einfach,<br />

Handball – mittel, Tennisball – schwer)<br />

Test<br />

Gefangene Bälle Note<br />

(Handball)<br />

5/5 1<br />

4/5 2<br />

3/5 3<br />

2/5 4<br />

1/5 5<br />

Verweigert 6<br />

Testergebnisse<br />

Übungen zur Minimierung<br />

der Defizite (Zeitumfang,<br />

Übungsauswahl)<br />

Geschlecht 1 2 3 4 5 6<br />

Männlich III<br />

weiblich IIIII II I I<br />

IIII<br />

∅ 17<br />

Beobachtung Die SuS haben sich sehr auf das Fangen des Balles<br />

konzentriert und die Balance auf der Bank zuerst<br />

übersehen. Die Bewegung auf der Bank war<br />

zunächst statisch, wurde aber immer körperlich<br />

aktiver. Je mutiger sie wurden, desto öfter sind sie<br />

von der Bank gesprungen/ getreten, um den Ball<br />

zu fangen.<br />

Eigenständiges Werfen gegen die Wand und anschließendes Fangen<br />

Zuspiele mit einem Partner<br />

Werfen und Fangen in Kleingruppen (Parteiball)<br />

Balancieren über Bänke, Matten o.ä., mit Ball (prellen, rollen über/ neben<br />

Hindernis)<br />

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Dokumentation *<br />

Evaluation<br />

Die meisten SuS entschieden sich für das Fangen des Handballes. Hierbei<br />

gab es gute bis sehr gute Ergebnisse. Das Balancieren auf der Langbank<br />

wurde von vielen SuS durch die Hauptaufgabe des Fangens als<br />

Nebensache angesehen und sehr gut erfüllt. SuS, welche sich für die<br />

schwerste Methode entscheiden haben, waren dabei sehr agil und<br />

mussten sich langsam an die neue Situation auf der umgedrehten Bank<br />

gewöhnen. Grundsätzlich ein sehr guter Test, welcher den SuS sichtlich<br />

Spaß gemacht hat und ihren Ehrgeiz geweckt.<br />

Seite | 40


Seite | 41


Impressum:<br />

André Kircheis<br />

Iris Pfaff<br />

Staatliches Studienseminar für Lehrerausbildung Erfurt<br />

Lehramt an Regelschulen<br />

Arnstädter Str. 28<br />

99096 Erfurt<br />

Seminarleiter: Frank Triller<br />

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede<br />

Verwertung ist ohne Zustimmung des Studienseminares und der Autoren<br />

unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige<br />

Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.<br />

1.Auflage | 2019<br />

Seite | 42


Seite | 43


Seite | 44

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