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ECO Business und Living gesamt

Als Magazin für den Wirtschaftsstandort Salzburg geben Insider vorort Einblick in die Region, in der sie leben. Das Magazin präsentiert Salzburger Unternehmen – vom Start-up bis zum Weltmarktführer, Persönlichkeiten und Personen hinter den Unternehmen. Große Themenvielfalt: Lesen Sie über Business Location, Soft Skills, Employer Branding, Wissen und Bildung, Kulinarik, Future, Kunst und Lifestyle.

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SOFT SKILLS<br />

vorangetrieben werden, was sich letztendlich nicht als<br />

rein wirtschaftspolitischer, sondern als ein gesellschaftlicher<br />

Auftrag an die Führungskräfte erweist. Als Leitbild<br />

führt Kühmayer hier das PEP-Prinzip an, das auf den drei<br />

Säulen Purpose, Education, Participation – also Sinn,<br />

Bildung <strong>und</strong> Teilhabe - ruht. Purpose bedeutet zusammengefasst,<br />

den tieferen Sinn der Unternehmenstätigkeit<br />

zu hinterfragen, ethisch, nachhaltig <strong>und</strong> generell empathisch<br />

zu agieren. In der Bildungsfrage gilt es, die eigenen<br />

Weiterbildungsangebote zukunftsfit zu gestalten. Partizipation<br />

heißt, die Mitarbeiter eigenverantwortlich am großen<br />

Ganzen mitarbeiten zu lassen, was nur gelingt, wenn<br />

der gemeinsame Sinn klar dargestellt ist – was wieder zur<br />

ersten Säule führt.<br />

Agieren statt kopieren<br />

Eine Hochleistungsgesellschaft,<br />

wie Kühmayer sie selbst im Silicon<br />

Valley kennengelernt hat,<br />

erzeugt unzufriedene <strong>und</strong> damit<br />

absprungbereite Mitarbeiter.<br />

Der pure Leistungsgedanke<br />

treibt viele in die Abhängigkeit<br />

von Dopingmitteln oder<br />

zumindest in die Sinnkrise.<br />

Umgekehrt sind europäische<br />

Firmen geradezu fasziniert von<br />

Google <strong>und</strong> Co. <strong>und</strong> versuchen<br />

angestrengt, deren Erfolgsrezepte<br />

<strong>und</strong> Organisationsprinzipien<br />

zu kopieren. Reines Nachmachen<br />

ist nicht lohnenswert,<br />

wohl aber, darüber zu reflektieren<br />

<strong>und</strong> an das eigene Unternehmen<br />

anzupassen. Die Führungsaufgabe<br />

heißt also nicht,<br />

das beste Organisationsmodell<br />

vorzugeben, sondern die Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, damit dieses von eigenständigen<br />

Mitarbeitern gebaut werden kann. Also mehr Kultur<br />

als Struktur, mehr Unterstützung anstatt Bewertung.<br />

Die wahren Helden der zukünftigen Arbeitswelt sind für<br />

den Experten Kühmayer nicht die schillernden Großkonzerne<br />

San Franciscos, sondern mittelständische Unternehmen,<br />

wenn es ihnen gelingt, pragmatisch <strong>und</strong> selbstbewusst<br />

ihr Potenzial zu zeigen. Umsatz- oder Gewinnrekorde sind<br />

nicht ihr primäres Ziel, sondern begeisterte K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

verantwortungsbewusste Mitarbeiter. Damit schaffen sie<br />

eigene Werte <strong>und</strong> agieren sinnstiftend – was ja, siehe oben,<br />

eine essentielle Führungsaufgabe ist. Doch auch im mittelständischen<br />

Unternehmen sollte der Patriarch zur modernen<br />

Führungskraft reifen, muss vertraute Muster auf ihre<br />

Zukunftstauglichkeit prüfen <strong>und</strong> liebgewonnene Arbeitsweisen<br />

mit neuen Technologien erweitern. Dabei nicht die<br />

eigene Identität auf dem Altar der Modernität zu opfern,<br />

erfordert besondere Leadership-Qualitäten.<br />

Empathie als Schlüsselfaktor<br />

Auch die Rolle von Human Resources verändert sich in<br />

entscheidendem Ausmaß. Der HR-Manager soll Führungskraft<br />

sein, ein Gestalter, der die Unternehmenskultur<br />

vorantreibt, formt <strong>und</strong> damit Identität schafft. Diese<br />

„bewegten Beweger“, wie Kühmayer sie nennt, müssen<br />

neben einem breiten unternehmerischen<br />

Können auch<br />

eigene Erfahrung mitbringen,<br />

um glaubwürdig auftreten zu<br />

können. Sie durchlaufen daher<br />

oft keine klassische Laufbahn<br />

im HR-Bereich, sondern bringen<br />

als Quereinsteiger frisches<br />

Denken <strong>und</strong> Verständnis für<br />

businessrelevante Zusammenhänge<br />

mit. Richtiges Personalmanagement<br />

treibt die<br />

Digitalisierungsprozesse in einem<br />

Unternehmen voran <strong>und</strong><br />

verändert sich selbst durch<br />

Digitalisierung. Doch bei aller<br />

maschineller Unterstützung<br />

verlieren im HR-Bereich<br />

menschliche Entscheidungen<br />

nicht an ihrer Bedeutung.<br />

So plädiert der Zukunftsreport<br />

generell für mehr Emotionen<br />

in den Unternehmen <strong>und</strong> ihren<br />

Führungsetagen. Denn Entscheidungen nur auf Basis von<br />

Fakten <strong>und</strong> Datenanalysen zu treffen, könnten Maschinen<br />

mittlerweile besser. Doch die Vorherrschaft des Verstandes<br />

hat ausgedient, mehr Herzblut braucht das Land. Wer keine<br />

soziale Kompetenz mitbringt <strong>und</strong> gegenüber seinen Mitarbeitern<br />

wenig empathisch agiert, wird deren Entwicklung<br />

eher behindern als fördern, was letztendlich die Produktivität<br />

<strong>und</strong> den Unternehmenserfolg gefährdet. Leadership heißt,<br />

Beziehungen herstellen, vernetzen, Menschen dabei unterstützen,<br />

selbstständig, mutig <strong>und</strong> unternehmerisch denkend<br />

zu handeln. Führung wird zur humanistischen Aufgabe, die<br />

Leidenschaft, Herz <strong>und</strong> Hirn erfordert. Beate Kreuzer<br />

Das Zukunftsinstitut gilt als einer der einflussreichsten Think Tanks der europäischen Trend- <strong>und</strong> Zukunftsforschung <strong>und</strong> ist die<br />

zentrale Informations- <strong>und</strong> Inspirationsquelle für alle Entscheider <strong>und</strong> Weiterdenker. www.zukunftsinstitut.de<br />

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