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Lückenschluss_I_2019

In der neuen Ausgabe des Lückenschluss Newsletters geht es diesmal um das Thema Gleisbau. Es gibt ein Interview mit Markus Osterwald, dem Teilprojektleiter Gleisbau. Außerdem wird auf die Veranstaltung BAU X KUNST zurückgeblickt.

In der neuen Ausgabe des Lückenschluss Newsletters geht es diesmal um das Thema Gleisbau. Es gibt ein Interview mit Markus Osterwald, dem Teilprojektleiter Gleisbau. Außerdem wird auf die Veranstaltung BAU X KUNST zurückgeblickt.

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LÜCKENSCHLUSS<br />

<strong>2019</strong> / I<br />

Liebe Nachbarn, liebe Berlinerinnen und Berliner,<br />

liebe Interessierte an dem Projekt „<strong>Lückenschluss</strong> U5“,<br />

schon wieder ist ein sehr spannendes und ereignisreiches Jahr vergangen. Wir sind mit den Leistungen der<br />

vergangenen Monate sehr zufrieden: Erfolgreich abgeschlossen wurde beispielsweise der Gleisbau zwischen<br />

Hauptbahnhof und U-Bahnhof Museumsinsel. Die Sperrpause der U55 wurde plangemäß genutzt<br />

– ein schöner Teilerfolg, zu dem sie auf den nächsten Seiten mehr erfahren können.<br />

Beim U-Bahnhof Unter den Linden konnten sich rund 13.500 Besucher bei BAU X KUNST selbst ein Bild<br />

davon machen, dass der Ausbau gut vorankommt.<br />

Auch am geotechnisch herausfordernden U-Bahnhof Museumsinsel gelangen die Vereisung des Bodens,<br />

der bergmännische Vortrieb und der Rohbau des Mittelstollens planmäßig. Ende November hat<br />

nun schon das Abbrechen der Tübbingröhren und der damit verbundene bergmännische Vortrieb<br />

der Seitenstollen begonnen. Auch den nördlichen Ausgang vor dem Deutschen Historischen Museum<br />

haben wir so weit, dass wir die Oberfläche wiederherstellen und im Januar die Baueinrichtungs- Die Geschäftsführung der PRG U5:<br />

O. Lang, 2016.<br />

Ute Bonde und Jörg Seegers.<br />

fläche hier nahezu vollständig zurückbauen können. Am U-Bahnhof Rotes Rathaus geht es an der<br />

Oberfläche ebenfalls gut voran, wieder können Flächen an den Bezirk zurückgegeben werden. Unter<br />

dem Deckel jedoch stellten uns die Architektenvorgaben hinsichtlich der Terrazzoplatten vor große<br />

Herausforderungen. Die technischen Schwierigkeiten sind nun überwunden, und Wandabschnitt für Wandabschnitt wird fertiggestellt. Im Neuen Jahr haben<br />

wir also viel vor: Im Idealfall die Fertigstellung von zwei U-Bahnhöfen und den Abschluss des Rohbaus am U-Bahnhof Museumsinsel. Um dies zu meistern,<br />

wünschen wir uns und allen Projektbeteiligten weiterhin viel Erfolg bei den Bauarbeiten und Ihnen frohe Feiertage und alles Gute für das Neue Jahr!<br />

Ihre Ute Bonde<br />

Geschäftsführerin Finanzen | PRG U5<br />

Ihr Jörg Seegers<br />

Geschäftsführer Technik | PRG U5<br />

Zugfertig: Während der sechsmonatigen Sperrpause der U55 wurde der Gleisbau zwischen Brandenburger Tor und U-Bahnhof Museumsinsel fertiggestellt.<br />

A. Reetz-Graudenz, 2018<br />

“Der Gleisbau kommt planmäSSig voran.“<br />

Ein Interview mit Markus Osterwald, Teilprojektleiter Gleisbau der Projektrealisierungs GmbH U5<br />

Herr Osterwald, Sie sind seit 2016 Teilprojektleiter<br />

Gleisbau bei der Projektgesellschaft U5. Was haben<br />

Sie vorher gemacht?<br />

Seit 17 Jahren bin ich als Bauingenieur tätig. Meine<br />

Sporen habe ich mir in der freien Wirtschaft im<br />

Tief- und Rohrleitungsbau als Bauleiter verdient.<br />

Danach habe ich diverse komplexe Neubaumaßnahmen<br />

für die Dresdner Straßenbahn geleitet.<br />

Im Jahre 2016 stand dann nach fast 10 Jahren bei<br />

der Dresdner Verkehrsbetriebe AG eine neue Herausforderung<br />

an: U-Bahnbau in Berlin.<br />

Sie kommen vom Straßenbahnbau. Sind Gleisbau<br />

ober- und untertage vergleichbar?<br />

Ob über oder unter der Erde macht schon einen<br />

großen Unterschied. Beim U-Bahnbau muss z.B. aktiv<br />

für Frischluft gesorgt werden. Die Beschickung<br />

von Material, also die Planung und Koordinierung,<br />

wie, wo und wann Schwellen und Schienen an die<br />

Markus Osterwald, Teilprojektleiter Gleisbau<br />

A. Reetz-Graudenz, 2018.


Ein Interview mit Markus Osterwald<br />

<strong>2019</strong> / I<br />

richtige Stelle gelangen, ist der wichtigste Faktor<br />

überhaupt. Gleichzeitig können beispielsweise<br />

Witterungseinflüsse, verkehrsrechtliche Anordnungen<br />

und Leitungsträger weitgehend vernachlässigt<br />

werden.<br />

Welche besonderen Herausforderungen gibt es in<br />

diesem Teilprojekt?<br />

Die Gleisbauarbeiten laufen nunmehr seit Mai<br />

2017 und beinhalten im Projekt nicht nur den<br />

eigentlichen Oberbau aus Schotter, Schiene und<br />

Schwelle, sondern hauptsächlich auch den Ingenieurbau.<br />

Die besondere Herausforderung im Projekt<br />

war die für alle Beteiligten neue Bauform mit<br />

den schweren Masse-Feder-Trögen. Im runden<br />

Tübbingtunnel werden 70m lange, schwer bewehrte<br />

Stahlbetontröge eingebaut, angehoben<br />

und zur Minimierung der Schwingungsübertragung<br />

auf Gummilagern abgesetzt. Die Schalung<br />

und die verbleibende Trennschicht war eine Eigenentwicklung<br />

der Firma Implenia Construction<br />

GmbH. Auch die Pressen zum Anheben der Tröge<br />

sind Spezialanfertigungen.<br />

Besonders wichtig beim <strong>Lückenschluss</strong> U5 ist zudem<br />

die Koordination aller Arbeiten im Tunnel,<br />

gerade zwischen den Gewerken der BVG und dem<br />

Baubetrieb – hier sehe ich mich als Bindeglied.<br />

Wie weit sind Sie denn mittlerweile beim Gleisbau?<br />

Der Gleisbau kommt planmäßig voran. Ein großer<br />

Teil ist bereits geschafft – schienengebunden<br />

könnte man bereits vom Roten Rathaus bis hinter<br />

das Berliner Stadtschloss und vom Bahnhof Brandenburger<br />

Tor bis zum Deutschen Historischen<br />

Museum fahren. Was noch fehlt, ist die Durchverbindung<br />

im Bereich des im Bau befindlichen<br />

Bahnhofs Museumsinsel. Die Arbeiten sind bisher<br />

dank der Erfahrung und Kompetenz der Firmen<br />

Implenia Construction GmbH und TRAPP Tief- und<br />

Gleisbau GmbH alle planmäßig und ohne größere<br />

Schwierigkeiten verlaufen. Bis zum Start im Bereich<br />

des Bahnhofes Museumsinsel werden wir noch die<br />

Stromschienenanlage und das Regenrückhaltebecken<br />

in der Gleiswechselanlage vervollständigen.<br />

Neben den Sanierungs- und Umbauarbeiten der BVG<br />

hatte auch die Projektgesellschaft U5 in der sechsmonatigen<br />

Sperrpause der U55 bis zum 11.12.2018<br />

Einiges vor. Was haben Sie in der Zeit geschafft?<br />

Alle geplanten Gleisbauarbeiten, auch der Aufbau<br />

eines Aufstellgleises mit zugehöriger Weiche im<br />

Bereich des Hauptbahnhofes sind planmäßig abgeschlossen.<br />

Im Einzelnen heißt das, dass wir über<br />

die U55 mehr als 222 Tonnen Stahl, 2.500 Bigpacks<br />

Schotter und Schwellen, die aneinandergereiht<br />

eine Strecke von 7,9 Kilometern bedeuten, transportiert<br />

und verbaut haben. Der Transport und<br />

die parallel durchgeführten Kabelverlegearbeiten<br />

durch die Gewerke der BVG waren nicht nur sehr<br />

aufwändig, sondern auch gefährlich. Dank einer<br />

eingesetzten eigenen Betriebskoordination ist es<br />

zum Glück zu keinem Unfall gekommen. Mit dem<br />

Ergebnis bin ich sehr zufrieden.<br />

A. Reetz-Graudenz, 2018.<br />

Nach bestehendem Zeitplan wird der Gleisbau Mitte<br />

2020 abgeschlossen. Heißt das für Sie Abschied von<br />

Berlin?<br />

Wir hoffen als Team Gleisbau – bestehend aus Bauoberleitung,<br />

Bauüberwachung und Projektleitung<br />

– unser vielschichtiges Know-How, die vorhandenen<br />

und neu gesammelten Erfahrungen<br />

auch in die Planung und Ausführung zukünftiger<br />

Projekte einfließen lassen zu können.<br />

Auch diese Weiche am Hauptbahnhof wurde unter der Leitung von Herrn Osterwald gebaut. A. Reetz-Graudenz, 2018.<br />

2


Der Gleisbau beim „<strong>Lückenschluss</strong> U5“<br />

<strong>2019</strong> / I<br />

Am 13. Juli 2017 war es soweit: Die ersten Schienen<br />

kamen an der Gleiswechselanlage, also dem<br />

ehemaligen Startschacht der Tunnelvortriebsmaschine<br />

„Bärlinde“, am Marx-Engels-Forum an. Doch<br />

bereits seit Mai 2017 schreiben die Gleisbauer im<br />

Projekt eine echte Erfolgsgeschichte: Schon jetzt<br />

sind fast alle Schienen verlegt. Allein am U-Bahnhof<br />

Museumsinsel können die Schienen erst im<br />

kommenden Jahr installiert werden, wenn der Bau<br />

des U-Bahnhofs entsprechend fortgeschritten ist.<br />

Im Alex-Tunnel haben die Arbeiten im Dezember<br />

2018 begonnen; sie sind voraussichtlich Mitte des<br />

kommenden Jahres abgeschlossen.<br />

Masse-Feder-System zum Lärmschutz<br />

Neue Weiche an der Gleiswechselanlage. A. Reetz-Graudenz, 2018.<br />

Dabei umfasst der Gleisbau weit mehr als das alleinige<br />

Einbringen von Schotter, Schwellen und<br />

Schienen. Zunächst mussten in die runden Tübbingröhren<br />

die Gleiströge eingebaut werden. Auf<br />

der gesamten Strecke wurde dabei ein Masse-Feder-System<br />

installiert, das die Schwingungen der<br />

Züge, also den Körperschall, auffängt und damit<br />

die Lärmbelastung minimiert – schließlich fährt<br />

die neue U5 unter anderem unter dem Humboldtforum,<br />

der Staatsoper und dem Kronprinzenpalais<br />

durch. Dank dieses Systems können dort auch nach<br />

Ende 2020 Veranstaltungen aller Art durchgeführt<br />

werden, ohne dass man die Nähe zur U-Bahn bemerkt.<br />

Hergestellt wird es über 70 Meter lange,<br />

schwer bewehrte Stahlbetontröge, die in die Tunnelröhre<br />

eingesetzt werden. Für die Schallisolierung<br />

werden die Betontröge mit einer eigens entwickelten<br />

Technik angehoben und danach auf sieben<br />

Zentimeter dicken Gummilagern abgesetzt.<br />

Materialandienung über den Hauptbahnhof<br />

Eine weitere Herausforderung beim innerstädtischen<br />

Gleisbau ist die Andienung von Material.<br />

Die einzelnen Schienenabschnitte für den Gleisbau<br />

zwischen Hauptbahnhof und Gleiswechselanlage<br />

sind 15 Meter lang. Für die Strecke zwischen<br />

den U-Bahnhöfen Brandenburger Tor und<br />

Museumsinsel – beide Gleise – sowie ein neues<br />

U-Bahn-Aufstellgleis samt Weiche am Hauptbahnhof<br />

wurden mehr als 300 Schienen, aber auch<br />

über 3.100 Schwellen und rund 2.500 Kubikmeter<br />

Schottersteine eingehoben und transportiert.<br />

Hinzu kommen noch die Fahrzeuge wie Zweiwegebagger<br />

und Stopfmaschine, die für den Gleisbau<br />

notwendig sind. Um all dies auf die neue U5-Strekke<br />

zu bringen, wurde die Andienöffnung über<br />

der U-Bahn-Werkstatt am Hauptbahnhof genutzt<br />

– natürlich während der Sperrpause der U55 zwischen<br />

dem 4. Juni bis zum 11. Dezember 2018.<br />

Da uns ansonsten nur die Andienöffnungen an<br />

der Gleiswechselanlage östlich des U-Bahnhofs<br />

Museumsinsel und im Alex-Tunnel, ebenfalls weit den Zeitplan des Gesamtprojekts, die Gleisarbeiten<br />

westlich des U-Bahnhofs Museumsinsel in die-<br />

östlich des U-Bahnhofs Museumsinsel, zur Verfügung<br />

stehen, war es von immenser Bedeutung für sen sechs Monaten beendet zu haben.<br />

Damit die U-Bahnen zukünftig sicher fahren können,<br />

sind aber nicht nur durchgängige Schienen-<br />

abgeschlossen. Hierfür greifen wir direkt auf das<br />

schiene und die Arbeitsstromsteckdosen ebenfalls<br />

stränge vonnöten, sondern selbstverständlich auch Know-How aus dem Mutterhaus zurück: Auf die<br />

die entsprechende Sicherheitstechnik. Die Installation<br />

derselben, also z.B. Signale, Niederspannungs- gen der U- und Straßenbahn. Besonders wichtig ist<br />

Abteilung der BVG für die elektrotechnischen Anla-<br />

und Fernmeldeanlagen, sind bis auf die Strom-<br />

hierbei natürlich die Sicherheit für die zukünftigen<br />

Fahrgäste, aber auch die U-Bahn-Fahrer der BVG.<br />

Denn im Notfall können Menschenleben davon<br />

Zweiwegebagger, der gleichzeitig Schienen und Kabel installiert. A. Reetz-Graudenz, 2018.<br />

3


technik am Gleis<br />

<strong>2019</strong> / I<br />

Damit die U-Bahnen zukünftig sicher fahren können,<br />

sind aber nicht nur durchgängige Schienenstränge<br />

vonnöten, sondern selbstverständlich<br />

auch die entsprechende Technik. Dazu gehören<br />

Fernmelde-, Zugsicherungs- und Niederspannungsanlagen<br />

sowie natürlich der Bahnstrom<br />

für die Schiene. Die Installationen sind bis auf die<br />

Stromschiene und die Arbeitsstromsteckdosen<br />

ebenfalls abgeschlossen. Hierfür greifen wir direkt<br />

auf das Know-How aus dem Mutterhaus<br />

zurück: Auf die Abteilung der BVG für die elektrotechnischen<br />

Anlagen der U- und Straßenbahn.<br />

Besonders wichtig ist hierbei natürlich die Sicherheit<br />

für die zukünftigen Fahrgäste, aber auch<br />

die U-Bahn-Fahrer der BVG. Denn im Notfall<br />

können Menschenleben davon abhängen, dass<br />

die Bremsmagneten funktionieren oder im Tunnel<br />

z.B. die Notausgänge richtig beleuchtet sind.<br />

Auch die Sicherheitstechnik ist im Tunnel zwischen Brandenburger Tor und Unter den Linden bereits installiert. A. Reetz-Graudenz, 2018.<br />

Gleisbau im Alex-Tunnel<br />

Auch im 100-jährigen Tunnel zwischen den<br />

U-Bahnhöfen Rotes Rathaus und Alexanderplatz<br />

hat der Gleisbau im Dezember 2018 begonnen.<br />

Die Grundinstandsetzung und der Umbau des<br />

Tunnels für die Durchfahrt der neuen U5 wurden<br />

im November 2018 erfolgreich abgeschlossen.<br />

Da die Andienöffnung aufgrund der Lage an der<br />

Rathausstraße nur 10 Meter lang ist, können<br />

hier auch nur 10 Meter lange Schienenstränge<br />

zum Einsatz kommen. Doch ansonsten funktioniert<br />

der Gleisbau nach dem bewährten Holzschwellenoberbau.<br />

Im Alex-Tunnel sind die Unterschottermatten ausgelegt. A. Reetz-Graudenz, 2018.<br />

TRADITIONELLE HOLZSCHWELLEN<br />

Die traditionellen Holzschwellen verströmen den<br />

typischen „U-Bahn-Geruch“. Allerdings muten sie<br />

in Zeiten von modernsten Masse-Feder-Syste-<br />

men fast anachronistisch an. Denn bei vielen anderen<br />

Bahnprojekten setzt man mittlerweile auf<br />

die feste Fahrbahn. Das heißt, anstelle der Holz-<br />

schwellen werden Betongleisbetten eingebaut.<br />

Doch die Holzschwellen bieten den Vorteil, dass<br />

sie recht einfach zu warten und zu unterhalten<br />

sind: Die Auswechslung von Schwellen, Schienen<br />

oder Schotter aufgrund von Abnutzung,<br />

Schäden oder auch nur zum Freilegen des Bauwerkes<br />

kann punktuell und händisch erfolgen.<br />

Auch wird Staub und Schmutz im Schotter gebunden.<br />

Jedoch sprechen sich Einige aus Umwelt-<br />

und Gesundheitsschutzgründen gegen die<br />

gegen Fäulnis und Schädlinge behandelten<br />

Schwellen aus. Ob die Betongleisbetten tatsächlich<br />

so langlebig sind wie die Holzschwellen, und<br />

der Gleisbau damit auch effizienter wird, wird die<br />

Zukunft zeigen.<br />

Ganz neu: Traditioneller Holzschwellenoberbau zwischen den U-Bahnhöfen Unter den Linden und Brandenburger Tor.<br />

A. Reetz-Graudenz, 2018.<br />

Im Projekt „<strong>Lückenschluss</strong> U5“ jedenfalls wird<br />

voraussichtlich Mitte 2020 auch am U-Bahnhof<br />

Museumsinsel der Gleisbau beendet. Mit Schotter<br />

und Schwellen. Wie in ganz Berlin.<br />

4


WIE WAR BAU X KUNST?<br />

<strong>2019</strong> / I<br />

In besonderes Licht getaucht: Die Baustelle des U-Bahnhofs Unter den Linden bei BAU X KUNST.<br />

A. Reetz-Graudenz, 2018.<br />

13.500 begeisterte Besucher auf der Baustelle „Unter den Linden“<br />

Am letzten Oktoberwochenende 2018 war es<br />

endlich so weit: Unter dem Motto BAU X KUNST<br />

öffneten wir die Baustelle „Unter den Linden“ für<br />

die Öffentlichkeit. Obwohl der Umsteigebahnhof<br />

im Ausbau an sich schon ein absoluter Hingucker<br />

ist – der Entwurf des Architekten Prof.<br />

Axel Oestreich nimmt mehr und mehr Gestalt<br />

an – legten wir in Kooperation mit Bertelsmann<br />

noch eine Schippe drauf. An den Hintergleiswänden<br />

des U5-Bahnsteigs wurde Kunst gezeigt:<br />

zum einen die großformatigen Ölgemälde des<br />

Berliner Malers Christopher Lehmpfuhl, zum anderen<br />

ausgewählte Fotografien von Antonio<br />

Reetz-Graudenz.<br />

Herr Reetz-Graudenz ist bereits seit 2012 im Projekt<br />

„<strong>Lückenschluss</strong> U5“ als Bauüberwacher und<br />

Bauoberleiter tätig; an allen drei neuen U-Bahnhöfen<br />

war er beteiligt. Dass er gleichzeitig ein ausgezeichneter<br />

Fotograf ist, sieht man auch z.B. unseren<br />

Newslettern und der Website an. Eine Auswahl<br />

von 35 Fotografien, die den Baufortschritt<br />

von 2012 bis 2018 dokumentierten, kam nun im<br />

Format 200x130 Zentimeter zur Geltung. So wirk-<br />

te der erste Schlitzwandgriff auf der Friedrichstraße<br />

genauso imposant wie die neue Weiche<br />

an der Gleiswechselanlage.<br />

Diese „Innensicht“ des U5-Projekts wurde der<br />

„Außensicht“ auf die Schlossbaustelle gegenübergestellt.<br />

Der Berliner Maler Christopher<br />

Lehmpfuhl hat in seinem „Schlossplatz-Zyklus“<br />

das Baugeschehen rund um das Humboldforum<br />

im neuen Schloss von 2008 bis 2018 künstlerisch<br />

begleitet: Vom Abriss des Palasts der Republik<br />

bis hin zum Kuppelbau des Schlosses.<br />

Diese besondere Untergrund-Galerie besuchten<br />

in 1,5 Tagen fast 13.500 Menschen. Der Aufwand<br />

im Vorfeld hatte sich also gelohnt.<br />

Es ist nämlich eine besondere Herausforderung,<br />

eine laufende Baustelle zu einer Veranstaltungsfläche<br />

umzufunktionieren. Für BAU X KUNST waren<br />

zahlreiche Maßnahmen erforderlich, um insbesondere<br />

den strengen Brandschutz- und Sicherheitsauflagen<br />

zu genügen. So mussten beispielsweise<br />

die ansonsten freien Blicke von der Treppe<br />

in Richtung Westen mit Rigips-Wänden verschlossen,<br />

das hölzerne Baustellengeländer gegen<br />

Metalleinheiten getauscht und zusätzliche<br />

Handläufe installiert werden. Erst aufgrund dieser<br />

Maßnahmen wurde die Veranstaltung für maximal<br />

700 Besucherinnen und Besucher zeitgleich<br />

freigegeben. Da der U-Bahnhof für eine Zahl von<br />

über 50.000 Fahrgästen pro Tag gebaut wird,<br />

wirkte die Baustelle aber zu keiner Zeit voll, eher<br />

im Gegenteil. Gleichzeitig standen an der Oberfläche<br />

Interessierte bis über die Kreuzung Unter<br />

den Linden hinweg. Eine echte Herausforderung,<br />

hier den Überblick zu bewahren und leider auch<br />

Menschen abzuweisen. Doch Tausende Menschen<br />

konnten so die Veranstaltung besuchen –<br />

und dies sicher und unfallfrei!<br />

Ein wunderbarer Erfolg für alle, die bei der Konzeption,<br />

Organisation und Durchführung dieses<br />

einmaligen Events beteiligt waren. Deshalb auch<br />

an dieser Stelle: Vielen Dank an unseren Kooperationspartner<br />

Bertelsmann, die beiden Künstler<br />

sowie die zahlreichen engagierten Helferinnen<br />

und Helfer.<br />

5


DER AKTUELLE BAUSTAND<br />

<strong>2019</strong> / I<br />

Im Alex-Tunnel liegen die ersten Gleise. Nach unten in die neue Aufstell- und Kehranlage.<br />

Nach oben in den U-Bahnhof Rotes Rathaus…<br />

…, in dem flächendeckend schwarze Terrazzoplatten an die Wände gebracht werden.<br />

Am U-Bahnhof Museumsinsel, östliche Hauptbaugrube, hat der bergmännische<br />

Vortrieb der Seitenstollen und Abbruch der Tübbingröhren begonnen…<br />

…, während der nordwestliche Eingang dort so weit abgeschlossen ist, dass die Oberfläche bereits<br />

wieder hergestellt wird. Die ersten Kandelaber stehen schon wieder.<br />

Fotos: A. Reetz-Graudenz, 2018.<br />

Das kleine U5-Rätsel<br />

In der letzten Ausgabe haben, wir Sie gefragt, was<br />

auf diesem Bild dargestellt wird. Richtig war: Bewehrungskappen.<br />

Sie werden zur Minimierung der<br />

Verletzungsgefahr auf die geschnittenen Enden der<br />

Was ist das? – heißt es auch in dieser Ausgabe:<br />

A) Temperaturfühler zur Überwachung des Frostkörpers am U-Bahnhof Museumsinsel<br />

B) Bogenschmieranlage zur Einfettung des Gleises hinter dem Brandenburger Tor<br />

C) Klistierdreher für die Feinjustierung der Stahlstützen im Alextunnel<br />

A. Reetz-Graudenz, 2018.<br />

Stahlbewehrung gesetzt, da diese messerscharf<br />

und entsprechend gefährlich sind.<br />

Herzliche Glückwünsche an alle, die die richtige<br />

Antwort wussten und eine von unseren Bauzaun-<br />

Taschen gewonnen haben!<br />

A. Reetz-Graudenz, 2018.<br />

Senden Sie uns Ihre Antwort unter dem Stichwort Projektrealisierungs GmbH U5<br />

„Kleines Rätsel“ bis zum 15.02.<strong>2019</strong> per E-Mail: Kommunikation<br />

info@projekt-u5.de<br />

Friedrichstraße 95<br />

oder postalisch an die<br />

10117 Berlin<br />

Unter den richtigen Antworten verlosen wir wieder kleine Gewinne.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Projektrealisierungs GmbH U5<br />

Kommunikation<br />

Friedrichstraße 95<br />

10117 Berlin<br />

info@projekt-u5.de<br />

www.projekt-u5.de<br />

Text: Dr. Stephanie Niehoff<br />

Grafische Bearbeitung / Satz:<br />

Sandwichpicker GmbH<br />

Fotos:<br />

Antonio Reetz-Graudenz,<br />

Oliver Lang<br />

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