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AKV Journal Ausgabe 1 [PDF | 6,6 MB

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Paulßen schuf den Entwurf, und der Juwelier<br />

Hein Jaspers kreierte den Orden, der 1954 in<br />

einem <strong>AKV</strong>-Protokollbuch erstmals mit seinem<br />

Namen auftauchte. In dieser Form erhielt<br />

ihn als Erster der Bundestagsabgeordnete<br />

August Dresbach, dem es bei einer durchaus<br />

ernsthaften Debattenrede gelungen war, „stürmische<br />

Heiterkeit“ hervorzurufen.<br />

Der Tierschutzverein trat auf den Plan<br />

Der Name „Wider den tierischen Ernst“ aber<br />

brachte unmittelbar nach dem Bekanntwerden<br />

in der Öffentlichkeit die Tierschützer auf den<br />

Plan. „In eigener Sache“ machte Jacques Königstein<br />

hierüber in einem amüsanten Beitrag<br />

im „Ettlinger Ball-Bild“ vom 10. November<br />

1967 seinem Herzen Luft. Immer wieder werde<br />

er gefragt, was „tierischer Ernst“ sei, schrieb<br />

Königstein. Eine Antwort schwarz auf weiß sei<br />

vielleicht ein empörter Brief eines Tierschutzvereins,<br />

der gegen den Ausdruck „tierischer<br />

Ernst“ protestierte und darin eine Herabsetzung<br />

der Tiere, eine „Entwürdigung der wehrlosen<br />

Kreatur“ sah. „Das könnte man ‚protestierischen’<br />

Ernst nennen“, so Königstein. Auch<br />

ein nordrhein-westfälischer Zoodirektor hatte<br />

sich zu diesem Problem wie folgt geäußert: „Jedes<br />

meiner Tiere hat mehr Humor als alle Karnevalisten<br />

zusammen!“ Welch’ ein groteskes<br />

Missverständnis – „da lachen ja die Hühner!“,<br />

konterte der <strong>AKV</strong>-Präsident, der sich selbst als<br />

einen großen Tierfreund bezeichnete, Mitglied<br />

und Förderer der einschlägigen Organisationen<br />

mit steuerwirksamen Spenden sei. „Nichts liegt<br />

mir ferner als eine Verunglimpfung meiner<br />

Freunde, der Tiere“, schrieb er. Er wisse aus eigener<br />

Beobachtung, dass manche Tiere mit den<br />

Augen herzlicher lachen können als viele Menschen<br />

„mit dem ganzen, langweiligen Gesicht“.<br />

Und dann philosophierte Königstein über zwei<br />

grundverschiedene Arten des Lachens: die eine<br />

Art sei ein Reflex, eine fast unbewusste Reaktion<br />

auf etwas Komisches. Die andere aber, das<br />

zweite Lachen, sei humorvoll, drücke ein Urteil<br />

aus und entspringe einem Denkvorgang.<br />

Dass ein solches Lachen dem Tier möglich sei,<br />

würden selbst die größten Tiernarren nicht behaupten<br />

und schon gar nicht beweisen können.<br />

„Tierischer Ernst bezeichnet also einfach die<br />

Tatsache, dass dem Tier die Fähigkeit abgeht,<br />

den Humor einer Situation zu empfinden und<br />

wie ein Mensch zu reagieren“, schlussfolgerte<br />

Königstein unter Berufung auf Honoré Balzac,<br />

der in seinen „Tolldreisten Geschichten“<br />

schrieb: „Das Lachen ist ein Privileg des Menschen,<br />

welches ihn vom Tier unterscheidet.“<br />

– tis<br />

Erster und zweiter<br />

Ordensritter: James A.<br />

Dugdale und Jules von<br />

Jouanne<br />

„ das Lachen ist ein Privileg<br />

des Menschen, welches ihn vom<br />

tier unterscheidet.“<br />

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